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Entlastung in Schulbussen

Hinzukommen sollen weitere Fahrplananpassungen, wie zum Beispiel im Raum Stadtallendorf-Kirchhain-Amöneburg. Foto: Georg Kronenberg

Verbesserungen zum Schutz in der Corona-Pandemie

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Mehr Fahrten, zusätzliche Busse und Fahrplananpassungen: Die Stadt und der Kreis sorgen für Entlastungen im Schulbusverkehr. Ziel ist, den Schutz der Schüler vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus auf dem Schulweg zu erhöhen. Die Stadtwerke Marburg haben in den vergangenen Wochen laut Stadt alle am Markt verfügbaren Reisebusse für den Schulbusverkehr eingebunden. Mit den zusätzlichen Bussen soll der morgendliche Verkehr auf besonders belasteten Linien entzerrt werden. Der Einsatz von weiteren Bussen alleine reiche allerdings laut Oberbürgermeister Thomas Spies nicht aus, da die Verfügbarkeit der Reisebusse und des Fahrpersonals sehr stark begrenzt sei. So sucht die Stadt Marburg gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben, dem Landkreis, dem Staatlichen Schulamt und den Schulen gemeinsam nach weiteren Möglichkeiten, die Situation in den Morgenstunden weiter zu entzerren. Veränderte Anfangszeiten im Unterricht, individuell abgestimmt mit den einzelnen Schulen, sollen zudem dafür sorgen, dass der Schulbussverkehr entzerrt wird. Darüber hinaus haben laut dem Staatlichem Schulamt bereits einige Schulen Anträge auf digitalen Unterricht gestellt. „Wir unterstützen Schulen, die in der aktuellen Pandemie-Situation das Angebot des Hessischen Kultusministeriums nutzen und weitere Möglichkeiten des digital-gestützten Unterrichts testen und umsetzen“, sagt Marburgs Bildungsdezernentin Kirsten Dinnebier. Sie wies darauf hin, dass Schulen auch ohne Gründe für konkrete (Teil-)Schulschließungen bis zu 25 Prozent des Präsenzunterrichts über digitalen Unterricht abdecken dürften. Teilzeitschulen, etwa Berufsschulen, könnten sogar bis zu 50 Prozent des Unterrichts digital-gestützt machen. Fahrplananpassungen sollen weitere Verbesserungen bringen. Diese auf die aufeinander abgestimmten kreisweiten Fahrpläne umzusetzen, sei allerdings nicht leicht, erläutert der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. Hinzu kämen Bauarbeiten an zwei Bahnlinien, für die ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet sei, sowie Straßensperrungen, die mit Umleitungs- und Baustellenfahrplänen Auswirkungen auf die vorhandenen Buskapazitäten hätten. Der baustellenbedingte Ausfall der Züge auf der Lahntalbahn und der Burgwaldbahn führe zudem auf der einen Seite dazu, dass die Busse besser besetzt sind. Auf der anderen Seite seien durch den erforderlichen Schienenersatzverkehr auch Fahrzeuge und Personal gebunden, so dass zusätzliche Fahrzeuge kaum geordert werden könnten, führte der Erste Kreisbeigeordnete weiter aus. Eine besonders hohe Auslastung hat der Kreis im Schul-Einzugsgebiet von Biedenkopf festgestellt. Hier wurden seit Wochenbeginn die Linie MR 51-52 (OberhörlenBiedenkopf-Wallau-Breidenbach) mit sechs zusätzliche Fahrten sowie die Linie MR 481 (BiedenkopfLahntal-Marburg) mit fünf Zusatzfahrten verstärkt. Möglich wird dies durch den Einsatz von zwei zusätzlichen Reisebussen. Durch eine zusätzliche Fahrt auf der Linie 65 von Biedenkopf nach Dexbach beziehungsweise Engelbach kann eine Abfahrt nach der 4. Schulstunde an der Grundschule Biedenkopf gewährleistet werden. Ab dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 wird zudem die neue Schnellbuslinie X 41 (Dillenburg-Oberdieten-BreidenbachWallau-Biedenkopf) im Stundentakt weitere Entlastung bringen. Gleichzeitig startet auch der Schnellbus X 37 Herborn-Gladenbach, der zwischen Weidenhausen und der Kernstadt Gladenbach auch den Schulverkehr verstärkt. Darüber hinaus wird ab dem Fahrplanwechsel auch der Zugverkehr zwischen Marburg und Friedensdorf sowie von und nach Wetter wieder in gewohntem Umfang zur Verfügung stehen und die Beförderungskapazitäten merklich erhöhen. Hinzukommen sollen weitere kurzfristige Fahrplananpassungen, wie zum Beispiel im Einzugsbereich der Gesamtschule Ebsdorfer Grund sowie im Raum Stadtallendorf-Kirchhain-Amöneburg. Der Kreis appelliert zudem an Schülerinnen und Schüler sowie an die Schulen, auf bestimmten Strecken, die von mehreren Linien parallel bedient werden, die weniger frequentierten Fahrten zu nutzen. „Oft gibt es Alternativen, die nur wenige Minuten länger brauchen oder einen zusätzlichen Umstieg verursachen, die aber weniger ausgelastet sind“, erläutert Zachow. Er betonte auch, dass nach Wahrnehmung des Kreises die Maskenpflicht in den Bussen oder Zügen, abgesehen von einzelnen Ausnahmen, von den Schülerinnen und Schülern gewissenhaft umgesetzt werde. „Die Schülerinnen und Schüler machen da gut mit und zeigen, dass sie den Ernst der Lage verstehen. Dafür möchten wir uns auch ausdrücklich bedanken“, unterstrich Zachow. Er machte auch deutlich, dass es derzeit keine Hinweise darauf gebe, dass die Busse ein Problempunkt bei der Infektionsübertragung seien. pe/kro

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