Wasserzeitung 03/2007

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WASSERZEITUNG INFORMATIONEN

VOM

WASSERZWECKVERBAND MALCHIN STAVENHAGEN

2. JAHRGANG NR. 3 AUGUST 2007

Mit dem WZV immer oben auf Bisher 15 Jugendliche zu Fachkräften für die Wasserwirtschaft ausgebildet Der WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen (WZV) hat längst erkannt, dass gut ausgebildetes und qualifiziertes Personal das wichtigste Kapital eines Unternehmens ist. Deshalb setzt der Verband mit kontinuierlicher Ausbildung auf seinen jungen Nachwuchs und bei den erfahrenen Mitarbeitern auf stetige Weiterbildung.

Auch auf der beruflichen Karriereleiter haben Falko Henning, Steffen Pleinert und Peter Holz (v.l.n.r.) beim WasserZweckVerband fest Fuß gefasst.

LANDPARTIE Beim 11. Altstadtfest und dem 6. Landesschützenfest MecklenburgVorpommern vom 24. bis 26. August in Stavenhagen wird der Wilhelm Tell der „Mecklenburgischen Schweiz“ gesucht. Doch es geht nicht nur um sportliche Ehre, sondern dem Treffsichersten winkt ein „Honda Jazz“ als Lohn. Doch was wäre ein Schützenfest ohne Amüsement und Unterhaltung. Auf der großen Festbühne präsentiert sich

„Wir haben unseren Azubis vor drei Jahren gesagt, dass wir nur die Besten nehmen“, sagt WZV-Geschäftsführerin Petra Tertel halb im Scherz. Am Ende sollte sie jedoch Recht behalten. Denn ihre drei „Jungs“ Falko Henning, Peter Holz und Steffen Pleinert haben sich hervorragend gemacht und ihre Ausbildungen im Wasser- bzw. Abwasserbereich mit guten und sehr guten Ergebnissen abgeschlossen. „Da können sie stolz drauf sein und wir sind es auch. Das demonstrieren wir auch mit Arbeitsverträgen im Anschluss“, hebt Petra Tertel hervor. Seit 1990 wurden insgesamt 15 Jugendliche zu Wasser- bzw. Abwasserfachkräften oder zum Bürokaufmann ausgebildet, fünf davon arbeiten immer noch im Verband. „Auch die demografische Entwicklung war uns Anlass, verstärkt in die Bildung zu investieren. Wir müssen an die Zukunft denken und motivierten

Wilhelm Tell aus Mecklenburg-Vorpommern gesucht u.a. am Sonntag ab 16.00 Uhr Petra Zieger. Feierlich eröffnet wird das Fest am Sonnabend um 10.00 Uhr auf dem Marktplatz. Daran schließt sich der farbenprächtige Festumzug an. Am Sonntag ab 16 Uhr geht es dann bei den 8 besten Schützen um die Wurst oder genauer um den japanischen Kleinwagen. Weitere Information: Tel.: (03 99 54) 28 34 04 administrator@stavenhagen.de

Jugendlichen Ausbildungsplätze anbieten“, unterstreicht sie und macht deutlich, wie entscheidend eine junge Crew für den Verband ist. Immerhin beträgt derzeit das Durchschnittsalter der Mitarbeiter 43 Jahre. Das heißt auch, dass in etwa 10 Jahren fast 20 Prozent das Rentenalter erreicht haben. „Nicht zuletzt deshalb ist es wichtig, dass wir die Mannschaft verjüngen und darauf setzen, dass das Wissen und die Erfahrung weitergegeben werden.“ Wissen kommt natürlich nicht von allein. Damit die Mitarbeiter aber dem ständig steigenden Anforderungsprofil in der Wasserver- und Abwasserentsorgung gerecht werden, sind stetige Weiterbildungen nötig. Denn eine hohe Ver- und Entsorgungssicherheit verlangt fundiertes Wissen, eigenverantwortliches Arbeiten sowie sicheren Umgang mit moderner Technik. Zuletzt hatte sich dieses Ziel Uwe Schmidt auf die Fahnen geschrieben. Gerade hat der 39-Jährige nach zweijähriger berufsbegleitender Meisterausbildung seinen Lehrgang abgeschlossen. Damit ist der als „Herr der Anschlüsse“ bekannte Verantwortliche im Anschlusswesen nun staatlich geprüfter Wassermeister. Diese Entwicklung fügt sich in das Personalkonzept, das derzeit erarbeitet wird und in der Verbandsversammlung im Oktober den Verbandsmitgliedern vorgestellt wird.

KOMPASS Förderwürdig Welche Fördermittel für Wasserverbände und Bürger das Umweltministerium plant, erläutert Minister Dr. Backhaus auf Seite 2

Traditionell das Böllerschießen zum Landesschützenfest.

Anerkennungswürdig Wie es neun Männer gelingt, das Abwasser zwischen Mölln und Neukalen in Fluss zu halten und zu reinigen, lesen Sie auf Seite 4/5


aktuelles

Sei­te 2

nachrichten Blaue Flagge An 28 Badestellen und sechs Marinas weht in diesem Jahr die blaue Flagge in Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt erhielten deutschlandweit 127 Sportboothäfen und 34 Badestellen aus 14 Bundesländern das begehrte Zeichen. Die Blaue Flagge ist ein weltweites Umweltsymbol und eine Auszeichnung für saubere, sichere und attraktive Badestrände sowie Sportboothäfen. Wer sie erhalten will, muss einen umfangreichen Kriterienkatalog erfüllen. Dazu gehören Anforderungen des Umweltmanagements: Es müssen ausreichend Entsorgungsbereiche für Abfälle und Abwasser zur Verfügung stehen. Es handelt sich also um einen Qualitätsleuchtturm, an dem sich Bade- und Bootsurlauber orientieren können.

wasserweisheit Vom Wasser kommt der Bäume Saft, befruchtend gibt das Wasser Kraft allen Kreaturen der Welt

Wolfram von Eschenbach (geb. um 1170/75; gest. nach 1220)

Der Sänger wurde um 1170/75 im fränkischen Eschenbach in der Nähe von Ansbach geboren. Er entstammte wohl einem verarmten Ministerialengeschlecht und verdiente seinen Unterhalt als fahrender Sänger. Unsicher ist, in wessen Auftrag die etwa 25.000 Verse des Parzival geschrieben wurden. Sein größter Mäzen war Hermann von Thüringen, an dessen Hof er den Willehalm schrieb und vielleicht auch mit Walther von der Vogelweide zusammengetroffen ist. Nach Hermanns Tod 1217 gibt es von Wolfram kein Lebenszeichen mehr. Er dürfte nach 1220 vielleicht in Eschenbach gestorben sein.

Wasserzeitung

Exklusivinterview der Wasserzeitung mit Minister Dr. Till Backhaus

Klarheit über Fördermittel, Kleinkläranlagen, Klärschlamm Unsere Unternehmen haben gut ausgebildetes und erfahrenes Personal. Ich empfehle deshalb den Bürgern, diese Kompetenz zu nutzen, und den Unternehmen, diesen Service mindestens in Form von fachlicher Beratung zu übernehmen.

Mit Umweltminister Dr. Till Backhaus sprach die Wasserzeitung über die Siedlungswasserwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei ging es um den sorgsamen Umgang mit der Ressource Wasser, die Fördermittelpolitik und die mögliche Entwicklung im Bereich Klärschlamm. Wasserzeitung: Was bedeutet Wasser für Sie? Dr. Backhaus: Wasser ist Leben! Es ist das wichtigste Lebensmittel, das wir auf der Erde haben. Wasser ist das Thema, das für kommende Generationen von entscheidender Bedeutung ist. In meiner Arbeit habe ich mir vier Schwerpunkte gesetzt: 1. Gesundheit und Tourismus, 2. Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, 3. Energieeffizienz und erneuerbare Energien sowie 4. lebenslanges Lernen. Alles ist unmittelbar mit der Ressource Wasser verbunden. Dabei haben wir im gewässerreichsten Bundesland auch unter der Oberfläche einen Schatz an Grundwasser liegen, den wir besonders nachhaltig pflegen und erhalten müssen. Wie unterstützt das Land die Siedlungswasserwirtschaft? Seit der Wende bis Ende 2006 wurden für zentrale und dezentrale Anlagen der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung insgesamt rd. 1 Milliarde Euro Fördermittel ausgereicht, immer mit dem Ziel, die Qualität und Quantität des Wasserkreislaufes zu sichern und Schadstoffe von den Gewässern fern zu halten. Ziel war und ist es auch in Zukunft, die finanziellen Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger zu mindern. Für den Bereich Abwasserbeseitigung werden wir im Herbst den Bürgern, den Verund Entsorgungsunternehmen und den Behörden das Gesamtkonzept für die Förderperiode bis 2013 vorstellen. Im Trinkwasserbereich wird es eine Regelförderung nicht mehr geben, da die Investitionen im Wesentlichen abgeschlossen sind. Welche Fördermittel wollen Sie für Verbände und somit auch für die Bürger bereitstellen? Für die zentrale Abwasserbeseitigung haben wir rund 100 Millionen, für die dezentrale mittels Kleinkläranlagen 28 Millionen Euro eingeplant.

Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz. Im Land müssen etwa 50.000 Kleinkläranlagen und Sammelgruben saniert werden. Wie können Sie den Einzelnen hier unterstützen? Die meisten Leute wissen ja, dass per Gesetz bestimmte technische Umweltstandards gefordert sind, die alte Kleinkläranlagen nicht gewährleisten. Modernisierung bzw. Neubau werden wir – im Falle der Mindestgröße für vier Einwohner, der über 90 Prozent ausmacht – mit einem Festbetrag in Höhe von 750 Euro unterstützen. Auch künftig wird in M-V an drei Informationsstandorten, nämlich in Dorf Mecklenburg, Stralsund und Altentreptow, durch die Unternehmen Beratungshilfe angeboten, damit jeder angesichts des unüberschaubaren Marktes der verschiedenen Techniken seine Anlage finden kann. Kleinkläranlagen müssen regelmäßig gewartet werden. Was raten Sie den Bürgern?

Bei der Abwasserbehandlung fällt Klärschlamm an, der derzeit noch in der Landwirtschaft verwertet werden kann. Jetzt wurde die thermische Behandlung, also das Verbrennen, ins Gespräch gebracht. Worauf müssen sich Wasserwirtschaft und Bürger einstellen? Noch 2007 soll die Klärschlammverordnung novelliert werden, um die Grenzwerte für die einzelnen Schadstoffe weiter zu senken. Sollte dann der Klärschlamm nicht den neuen Anforderungen genügen, ist damit zu rechnen, dass er nicht mehr landwirtschaftlich verwertet werden darf. Allerdings ist dies eine ressortübergreifende Entscheidung, da die Abfallentsorgung beim Wirtschaftsministerium angesiedelt ist. Beim dann möglicherweise nötigen Verbrennen würden ja auch höhere Kosten anfallen. Wer soll das schultern? Da kann ich nur wirklich stark an jeden Einzelnen appellieren. Jeder kann selbst bestimmen, was im Abwasser landet. Toiletten sind keine Müllgruben. Was hier am Beginn des Abwasserkreislaufes nicht eingeworfen wird, muss am Ende nicht kostspielig

entsorgt werden. Natürlich werden wir in dieser Frage die Unternehmen nicht allein lassen und unsere wissenschaftlichen Kapazitäten für kostengünstige Lösungen bei der Klärschlammverwertung einbringen. Wie schätzen Sie die Arbeit der hiesigen Wasserwirtschaft ein? Gab es Anfang der 90er Jahre noch etliche Probleme, kann ich als zuständiger Minister den Unternehmen heute eine gute Arbeit bescheinigen. Das spiegelt sich in relativer Preisstabilität ebenso wider wie in solider, zuverlässiger Arbeit. Nicht nur dass die Anlagen heute größtenteils kostendeckend und wirtschaftlich geführt werden, zusätzlich haben die Verbände in den vergangenen Jahren zum Nutzen ihrer Kunden auch viel in ihr Personal und das Controlling investiert. Denken Sie, dass sich an den Strukturen etwas ändern wird? Wie die Landkreise sollten auch die Unternehmen der Siedlungswasserwirtschaft immer wieder überprüfen, ob sie ihre Aufgaben tatsächlich in der bestehenden Form am besten erfüllen. Allgemein ist es aber wohl so, dass die Unternehmen in ihren Gebieten so gut aufgestellt sind, dass an den Strukturen nicht zwingend etwas geändert werden muss. Außerdem gehören Kooperation und Wissenstransfer auf freiwilliger Basis zwischen den Unternehmen schon heute zum Alltag bei der Erledigung der Aufgaben.

Minister Dr. Backhaus informiert sich oft vor Ort über die Leistungen der Siedlungswasserwirtschaft. Hier im Gespräch mit einem Mitarbeiter des AZV Sude-Schaale.


MECKLENBURG - VORPOMMERN

AUGUST 2007

MECKLENBURGER SUPERLATIVE

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Der Ideenreichste aus dem Bundesland

Patenter Kopf an Uni Rostock mir war es das Thema „elastische Federn“. Da habe ich etliche Dinge wie zum Beispiel Reibungsfedern, die vielleicht auch in der Luftfahrt eingesetzt werden können, weiterentwickelt.

Die Universität Rostock als Ideenpool. Der Kopf, in dem aus Träumen konkrete Projekte entstehen, gehört dem 51-jährigen Professor Gerhard Scharr. Der Leichtbau-Spezialist zeichnet im Zeitraum 2002 bis 2007 mit 8 Patentanmeldungen für 12 Prozent aller insgesamt 68 deutschen Patentanmeldungen der Uni Rostock verantwortlich. Erfindungsanmeldungen gab es in den vergangenen fünf Jahren an der Uni 121, 14 davon und somit ebenfalls 12 Prozent, gehen auf sein Konto.

Welches ist Ihre für Laien am besten fassbare Entwicklung? Sicherlich der luftdrucklose Reifen. Hier übernimmt eine Schraubenfeder die Arbeit, die sonst der Luftdruck hat, nämlich Stöße auszugleichen. Worin liegen denn die Vorteile eines solchen Reifens? Zum einen ist er aufgrund des verwendeten Materials CFK leichter als herkömmliche Reifen. Das große Plus ist aber sicherlich, dass hiermit die unbeliebten „Platten“ der Vergangenheit angehören.

Wasserzeitung: Wie leben Sie mit dem Wissen, der Ideenreichste in Mecklenburg-Vorpommern zu sein? Ich halte mich nicht für abgehoben, habe guten Kontakt zu den Studenten und meinen Kollegen. Aber natürlich ist es ein schönes Gefühl, einiges auf dem Gebiet der Materialforschung und im Leichtbau erreicht zu haben. Dies ist allerdings auch nahezu unvermeidbar, wenn man sich in einem bestimmten Themenfeld spezialisiert. Sie haben Reifen-, Schrauben- und Reibungsfedern aus kohlenstoffverstärktem Kunststoff, kurz CFK genannt, neu entwickelt. Wo liegt der Reiz? Ich habe mich ganz auf ein Gebiet gestürzt. Der Werkstoff CFK ist hoch faszinierend. Er ist viel leichter als Metall und kann dabei aber genauso oder stärker belastet werden. Außerdem macht es Spaß, sich in einen Bereich ganz tief reinzuknien. Bei

Es gibt einige Milliarden Fahrräder auf der Welt. Wann werden die mit Ihrer Erfindung auf der Straße rollen? Das ist sicher Zukunftsmusik. Noch ist nur ein Teil der Probleme gelöst. Bis zu diesem Stand war ein ganzes Jahr Entwicklung auf Papier, am Rechner und bei vielen Versuchen im Labor nötig. Jetzt muss noch die optimale Anbindung an die Felge sowie des Laufstreifens, der vergleichbar mit dem Fahrradmantel ist, gefunden werden.

Prof. Scharr, hier noch mit traditionellen Fahrradreifen unterwegs, präsentiert seine Idee vom „luftleeren“ Reifen.

DATEN UND ZAHLEN Geboren am:

6. Dezember 1955 in Siegen

Größe und Gewicht: 1,74 m, 86 kg Familie:

verheiratet, drei Kinder

Lieblingsmusik:

Rock und Pop aus dem Radio

Lieblingsbuch:

Thomas Mann „Buddenbrooks“

Patente:

16 Anmeldungen, 8 Patente (u. a. Rollfeder, Spiralfeder, hyperelastische Seilfeder), 8 Prüfungen laufen noch

Auszeichnungen:

1. Platz mit dem „luftlosen Reifen“ im Ideenwettbewerb der Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes M-V 2005

So funktioniert es ... Eigentlich forschte Prof. Scharr an einem Notlaufsystem für Autoräder. Seine nun ersonnene Konstruktion ist auch für Fahrräder, Roller, Rollstühle und andere Spezialfahrzeuge im Prinzip einsetzbar. Statt der Luftschicht im Schlauch sieht der UniDozent ein neuartiges Zwischenelement zwischen Radkörper (Felge) und Fahrbahn vor. Eine Spirale aus kohlenstoff-

verstärktem Kunststoff übernimmt die Arbeit, die sonst der Luftdruck ausübt: leichte Reibung und gute Federung, aber pannensicher.

Wollen Sie am Ende selbst das Vorhaben umsetzen? Mit dem Patent bin ich ja nur Ideengeber, dann können es andere in der freien Wirtschaft aufgreifen. Das haben Studenten von mir im kommenden Jahr nach ihrem Abschluss auch vor. Mit einer eigenen Firma wollen sie dann unsere Theorie in die Praxis umsetzen. Sie haben „konstruktiven Ingenieurbau“ in Aachen studiert und promoviert, waren zum Beispiel beim Airbusvorgänger MBB und auch als Professor für „neue Werkstoffe“ in Kaiserslautern. 1994 kamen Sie nach Rostock, zwischendurch arbeiteten Sie beim Reifenspezialisten Continental. Wohin geht es als Nächstes? Gerade habe ich mich gegen eine hoch dotierte Stelle bei Airbus entschieden. Damit ist und bleiben die Ostseeküste und Rostock ganz klar mein Familien- und Forschungsmittelpunkt.




Sei­te 6

lebenselixier wasser

Die Ströme in uns

und so die Ver­dau­ung in Schwung hält, oder an Hyd­ro­gen­car­bo­nat, das den Säu­re-Ba­sen-Haus­halt im Gleich­ge­wicht zu hal­ten hilft. Die Fä­hig­keit zur Lö­sung fes­ter Stof­fe ist es auch, die den Ge­brauch von sal­zi­gem Meer­was­ser oder So­le et­wa ge­gen Haut­krank­hei­ten er­ mög­licht oder die In­ha­la­ti­on sal­zi­ ger Luft – im Grun­de ein fei­ner Ne­ bel – bei Be­schwer­den von Lun­ge und Atem­we­gen.

Was­serZei­tung hausrezepte

Kreislaufbeschwerden Strafft das Gewebe Auch phy­si­ka­li­sche Ei­gen­schaf­ten ma­chen Was­ser zu ei­nem Heil­mit­ tel. Durch sei­ne ho­he Dich­te hat der Kör­per im Was­ser Auf­trieb. Da­ mit hat der Kör­per beim Schwim­ men oder auch bei Gym­nas­tik im Was­ser ein ge­rin­ge­res Ge­wicht zu tra­gen und ent­las­tet Mus­keln und Ge­len­ke. Die Dich­te er­zeugt ei­ne Mas­sa­ge­ wir­kung, die die Durch­blu­tung von Haut, Mus­keln und Bin­de­ge­we­be un­ter­stützt. So wer­den Straf­fung und Ent­schla­ckung des Ge­we­bes ge­för­dert, und so­gar der Blut­hoch­ druck sinkt durch den Druck des Was­sers. Bei leich­tem Blut­hoch­ druck kön­nen be­reits zwei Bä­der pro Wo­che ei­ne güns­ti­ge Wir­kung ent­fal­ten, die auch nach dem Ba­ den noch an­hält.

„Al­les fließt“, mein­te der Phi­ lo­soph He­rak­lit und dach­te da­bei an den fort­wäh­ren­den Wan­del al­ler Din­ge. Der Satz gilt auch für un­se­ren Kör­per. Täg­l ich wird un­s er Ge­h irn von 1.400 Li­tern Was­ser durch­strömt, die Nie­ren so­gar von 2.000 Li­tern, was un­ge­fähr zwölf ge­füll­ten Ba­ de­wan­nen ent­spricht. Et­wa zwei Drit­tel be­trägt der An­teil des Was­ sers am mensch­li­chen Kör­per, bei Säug­lin­gen sind es so­gar acht­zig

Pro­zent. Da­mit das so bleibt und der Or­ga­nis­mus nicht ver­trock­net, be­nö­ti­gen wir 2 bis 3 Li­ter Flüs­sig­ keit am Tag. Et­wa 0,7 Li­ter da­von neh­men wir be­reits mit der Nah­ rung auf. Was­ser kann auch un­se­rer Ge­ sund­heit viel­fäl­tig nut­zen. Was­ ser trans­por­tiert auf­grund sei­ner che­m i­s chen Ei­g en­s chaf­t en als Lö­sungs­mit­tel Nähr­stof­fe und Mi­ ne­ra­li­en in un­se­ren Kör­per, sorgt dort für die Ver­tei­lung al­ler le­bens­ wich­ti­gen Sub­stan­zen und spült

schließ­lich die Ab­fall­stof­fe aus uns he­raus. Ein stark kal­zi­um­hal­ ti­ges Was­ser bei­spiels­wei­se kann zur Vor­beu­gung und Be­hand­lung von Krank­hei­ten bei­tra­gen, die – wie et­wa Os­teo­po­ro­se – mit ei­nem Man­gel die­ses Ele­men­tes in Ver­ bin­dung ste­hen. An­de­re Wäs­ser sind reich an dem für den Stoff­ wech­sel wich­ti­gen Mag­ne­si­um, an Ei­sen, das die Bil­dung ro­ter Blut­ kör­per­chen er­mög­licht und beim Wachs­tum ei­ne Rol­le spielt, an Sul­fat, das leicht ab­füh­rend wirkt

Warm und kalt gespeichert Schließ­lich er­wei­sen sich auch ther­m i­s che Ei­g en­s chaf­t en des Was­sers als nutz­bar. Was­ser kann sehr viel Ener­gie spei­chern und uns so Käl­te oder Wär­me zu­füh­ren. Wi­ ckel, Güs­se, Bä­der, Du­schen sind nur ei­ni­ge Mög­lich­kei­ten, uns mit wohl­tu­en­der Wär­me oder an­re­ gen­der Käl­te zu ver­sor­gen. Und der schnel­le Wech­sel von Warm und Kalt, der beim Wech­sel­du­schen oder in der Sau­na den Kreis­lauf in Schwung bringt, wird durch die­se Mög­lich­keit der Tem­pe­ra­tur­über­ tra­gung erst er­mög­licht.

Wer stiehlt dem Kör­per das Was­ser? Was­ser wird in un­se­rer Zeit von manchem gering ge­ schätzt. Wir sind al­le durch schmack­haf­te Flüs­sig­kei­ten verwöhnt wor­den, wie Bier, Li­mo, Wein, etc. Zeit, dass wir wiedermal pu­res Was­ ser trin­ken! Bier und schwar­zer Tee ha­ben ei­ne stark flüs­sig­keits­re­du­zie­ren­de Wir­ kung. Wenn die­s e aus dem Or­g a­ nis­mus des Menschen „ge­stoh­le­ne” Flüs­sig­keit durch Was­ser nicht er­setzt wird, lei­det der Mensch an in­ne­rem Was­ser­man­gel. Mit der Zeit ver­lernt der Kör­per auch noch das Durst­ge­

fühl aus­zu­drü­cken und es ent­wi­ckeln sich Krank­hei­ten ver­schie­de­ner Art. Krank­hei­ten sind dem­nach oft Durst­ sig­na­le des Kör­pers. Zel­len, Or­ga­ne, Ge­len­ke, das Ge­hirn brau­chen Was­ ser. Sie sind wie Schwäm­me. Ein Bei­spiel: Band­schei­ben tra­gen Was­ser im Kern. Durch Was­ser­man­ gel ent­lee­ren sich die­se De­pots und die Struk­tur der Band­schei­ben wird im­mer brü­chi­ger und an­fäl­li­ger: Die Ge­fahr ei­nes Band­schei­ben­vor­falls wächst! Auch bei vie­len an­de­ren Er­kran­kun­ gen wie Schmer­z en, Ver­s top­f ung, Ma­gen­ge­schwüren, Sod­bren­nen, Er­ kran­kun­gen am Ge­fäß­sys­­tem, Asth­

ma und Al­ler­gi­en, Dia­be­tes, Ge­dächt­nis­schwä­che usw. ist die Ur­sa­che meist ein chro­ni­ scher Was­ser­man­gel. Wir müs­sen wie­der ler­nen, durs­tig zu sein und Was­ser zu trin­ken. Man muss es sich an­ er­zie­hen, Was­ser als Heil­mit­ tel an­zu­se­hen und nicht nur als ein­fa­chen Durst­lö­scher. Da­bei sind 1 Li­ter Was­ser pro Tag ein Mi­n i­m um! Nur die­s e Men­g e kann täg­lich die Was­ser­de­pots in ih­rer Sub­stanz auf­recht er­hal­ten. An­fal­len­de Gift­stof­fe blei­ben in Lö­sung und wer­den über die Nie­ ren ausge­schwemmt.

Bei Schwindel und Kreislaufbeschwerden hilft sofort ein Glas Wasser, das Schwindelgefühl zu beseitigen und den Blutdruck in Ordnung zu bringen. Verstopfung Haben Sie wirklich mal eine Verstopfung, nehmen Sie nicht sofort ein Abführmittel. Greifen Sie lieber auf Mutters Hausrezepte zurück, z. B. Pflaumen essen und viel, viel Wasser trinken. Gehen Sie öfter spazieren oder schaffen Sie sich auf andere Art Bewegung. Das regt die Darmtätigkeit an. Müde Beine Wenn Ihre Beine von zu langem Stehen oder Gehen müde sind und schmerzen, sollten Sie ein warmes Fußbad nehmen und anschließend die Füße mit kaltem Wasser abgießen. Danach empfiehlt es sich, die Beine hochzulegen. Brandwunden Als erste Hilfsmaßnahme muss die verbrannte Stelle unter fließendem, kaltem Wasser gekühlt werden. Reiben Sie bitte nicht auf der Brandverletzung, sondern lassen Sie das Wasser nur darüber laufen. Schnupfen Trinken Sie zweimal am Tag einige Zeit 1/8 Liter Rote-Rüben-Saft. Nehmen Sie zweimal am Tag ein heißes Fußbad. Rühren Sie in einem Eimer voll Wasser 1/4 Kilo Kochsalz oder 1/4 Liter Apfelessig. Ist die Nase verstopft, dann zerhacken Sie eine Zwiebel, geben Sie die Stücke in 2 l kochendes Wasser und atmen Sie den aufsteigenden Dampf ein. Altern Altern geht immer mit einem Wasserverlust einher. Gesund alt werden kann nur, wer stets genügend Flüssigkeit zuführt. Es ist bekannt, dass bei älteren Menschen, die bereits an Wassermangel leiden, oftmals schon mit einer einfachen Infusion von Wasser (isotonische Kochsalzlösung) Erstaunliches bewirkt werden kann.


dokumentation

August 2007 Sei­te 7 tiere am wasser

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Vögel

Seeadler – Götterbote und Wappenvogel Der Seeadler zeigt seine imposante Flügelspannweite besonders gut beim Landeanflug in seinen Horst.

Rohrweihe (Circus aeruginosus)

Le­bens­raum: Schilf, Sümpfe und Wiesen Nah­rung: Kleintiere, Vogeljunge, Frösche Vorkommen: in Mecklenburg-Vorpommern 1.400-2.600 Brutpaare

Zwergrohrdommel (lxobrychus minutus )

Le­bens­raum: Verlandungszonen von Gewässern Nah­rung: Fische, Insekten, kleinere Lurche Vorkommen: in Mecklenburg-Vorpommern: unter 10 Brutpaare

Eisvogel (Alcedo atthis)

Le­bens­raum:

Er gilt als Vogel der Seele und symbolisiert den Geist, den Himmel und die Wiedergeburt. Schon die alten Kelten bewunderten den majestätischen Wappenvogel und wenn er sich hoch in die Lüfte erhebt, fasziniert er auch heute noch die Menschen mit seiner imposanten Flügelspannweite von 2,50 m. In Nordeuropa ist der Seeadler (Haliaeetus albicilla) der größte brütende Greifvogel. Über 240 Brutpaare werden gegenwärtig in Mecklenburg-Vorpommern gezählt. Eine erfreuliche Entwicklung, denn lange Zeit stand seine Population in Deutschland kurz vor dem Aussterben. Die „Könige der Lüfte“ wurden verfolgt,

Elegante Vögel im Kameravisier In Mecklenburg-Vorpommern brüten drei Adlerarten: See-, Schrei- und Fischadler. Damit ist es das Adlerland schlechthin, nicht zuletzt ein Verdienst der Zweck- sowie Wasser- und Bodenverbände, die mit

gejagt und erschossen, ihre Horste geplündert. Heute gefährden in Deutschland vor allem Kollisionen mit Zügen, Bleivergiftungen und Stromschläge aus Freilandleitungen den Bestand. Seine gewaltigen Horste baut der standorttreue Seeadler in alten Baumbeständen, die in der Nähe von Gewässern liegen. Hier findet er seine Beute, wobei Wasservögel neben Fischen, Kaninchen und Aas seine wichtigste Nahrung sind. Der imposante Vogel ist kein Einzelgänger, er lebt in einer Dauerehe. Vor allem im Winter kann man z. B. im Schweriner Seengebiet beeindruckende Balzflüge der treuen Pärchen erleben. Auch der einzigartige Balzgesang gehört zum Spiel der Seeadler. Oft „singen“ sie im Duett und wer schon einmal das Glück

ihrer Abwasserpolitik für den Erhalt der Lebensräume mit sorgten. Da es nicht immer einfach ist, die Adler zu beobachten, gibt es im Müritz Nationalpark einen ganz besonderen Service. Bei Federow in der Nähe von Waren ist eine Videokamera auf den Horst eines Fischadlerpärchens gerichtet. Die Anlage beobachtet das Familienle-

hatte, den balzenden Vögeln zu lauschen, wird sich wohl an Rufe wie „klü, klü, klü“ oder „rick, rick, rick“ erinnern. Doch Seeadler sind nicht nur treue Partner, sondern auch vorbildliche Eltern. Ende Februar bis Mitte Mai legt das Weibchen 1 bis 3 Eier ins Nest und nach ca. 6 Wochen schlüpfen die jungen Aare. Danach kümmern sich die Eltern noch 80 bis 90 Tage um ihren Nachwuchs, bis der das Nest verlässt. Und sogar dann werden die Jungen noch weitere 4 Wochen von den Eltern gefüttert. Beim Beutefang zeigt der Seeadler Flexibilität und Raffinesse. Seine Methoden sind vielfältig und reichen von Ansitzjagd über Suchflug bis hin zu steilen Sturzflügen aus großer Höhe. Dabei können die Greifvögel eine Ge-

ben der Vögel hautnah. Da wird sich geliebt und gestritten, gezankt und vertragen. Die Bilder werden in die Nationalpark-Information (Informationshaus, 17192 Federow) übertragen. Auf diese Weise erhalten die Besucher ein umfassendes Bild über das Verhalten der Fischadler. Weitere Infos, auch zu Führungen, unter www.nationalpark-service.de

schwindigkeit bis zu 60 km/h erreichen. Am bequemsten für den kräftigen Vogel ist allerdings das Absammeln toter Fische von der Wasseroberfläche. Beim Fang lebender Fische greift der Seeadler sein Opfer im Vorbeiflug aus dem Wasser. Ein Seeadler ist kaum zu verwechseln. Kennzeichnend sind die enorme Größe, der mächtige Schnabel sowie die riesigen, brettförmigen Flügel. Der weiße Schwanz und die helle Kopfpartie im Gegensatz zu dem dunklen Körper machen ihn zu einer besonderen Schönheit unter den Vögeln. Kein Wunder also, dass der Adler in alten Sagen einen Platz an der Seite der Götter einnahm und als Wappenvogel ein Symbol für Macht und Stärke ist.

Im­pres­sum He­raus­ge­ber: Zweckverband Kühlung Bad Doberan, Zweckverband Grevesmühlen, WasserZweckVerband Malchin-Stavenhagen, Wasserbeschaffungsverband Sude-Schaale, ZV Wasserversorgung & Abwasserbeseitigung Insel Usedom Re­dak­ti­on und Ver­lag: Spree-PR, Märkisches Ufer 34, 10179 Berlin, Telefon: (0 30) 24 74 68-0

klare Fließgewässer, Einsiedler Nah­rung:

Fische, Wasserasseln, Libellenlarven Vorkommen:

in Mecklenburg- Vorpommern: ca. 600 Brutpaare

Grauer Kranich

(Grus grus)

Le­bens­raum: Flachwasserbereiche in Mooren, Erlenund Birkenbrüchen Nah­rung: Getreide-Saatgut, Beeren, Früchte, kleine Wasserund Wirbeltiere Vorkommen: in Mecklenburg -Vorpommern: 1900 bis 2000 Brutpaare

E-Mail: agentur@spree-pr.com www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Thomas Marquard Re­dak­tion: Susann Galda Mitarbeit: Dr. Peter Viertel Fo­tos: S. Galda, Th. Pagels, A. Schmeichel, P. Viertel, Archiv Layout: SPREE-PR, Grit Schulz (verantwortlich), Günter Schulze, Johannes Wollschläger Druck: Kurierverlags GmbH & Co. KG Neubrandenburg


umschau

WZ • 3/2007

verbandsmitglieder im porträt (3)

Sei­te 8

Bredenfelde

Bredenfelde

Klein, aber fein – so in etwa könnte man mit wenigen Worten die 10 km südöstlich von Stavenhagen gelegene Gemeinde Bredenfelde beschreiben. Mit 193 Einwohnern ist der Ort im Landkreis Demmin die zweitkleinste Kommune und auch die Fläche des Dorfes von 858, 38 ha passt sich dieser Dimension an. Warum sich dennoch ein Besuch von Bredenfelde lohnt, ergibt sich aus mindestens zwei Gründen. Erstens fallen dem Betrachter die lang gestreckten Einfirsthäuser links und rechts der Dorfstraße in Richtung Kittendorf sofort ins Auge. Wie auf einem Schachbrett wurden diese Anwesen vom Architekten der „Mecklenburgischen Landgesellschaft“ Max Krüger geplant und gebaut. Im Januar 1932 hatte diese Gesellschaft 814 Hektar aus dem Besitz des in Konkurs gegangenen Gutes Bredenfelde gekauft. Auf dieser Fläche entstanden 48 Siedlerstellen, die Grundstücke zwischen 7,6 und 25 Hektar erhielten. Dabei lag neben den Gärten ein Teil des Ackers direkt in Hausnähe, um lange Fahrtwege auf die Felder zu vermeiden. Bei diesen denkmalgeschützten Einfirsthäusern sind Wohnung, Stall und Scheune unter einem Dach angeordnet. Über den zweigeschossigen Baukörper erhebt sich ein flaches Satteldach, das mit Teerpappe gedeckt ist. Die Wohnungen sind über die Giebelseite zu betreten, wobei sich Stube und Wohnküche im Erdgeschoss und da-

Die für Bredenfelde typischen Einfirsthäuser mit einem bunten Staudengang. rüber mehrere Schlafräume befinden. Bunte Farbtupfer bilden die meist an der Giebelseite befindlichen Staudengärten, während die Gemüsegärten etwas weiter entfernt vom Haus angesiedelt waren.

Wieder im alten Glanz Zum Zweiten hat das im Ortskern stehende Herrenhaus des Gutes Bredenfelde nach einer wechselvollen Geschichte sein Dornröschendasein überwunden und zeigt sich wieder im alten Glanz. Das Gut selbst gehörte von 1353 an über fast vier Jahrhunderte zum Besitz der Familie von Voss. 1854 beauftragte Ernsthans

Heinrich von Heyden den Architekten Friedrich Hitzig, mit dem Bau eines Herrenhauses. Hitzig gehörte zu den Schülern von Karl Friedrich Schinkel und hatte zahlreiche öffentliche Gebäude in Preußen errichtet. In seinem Äußeren gleicht das Bredenfelder Gutshaus mit seinen beiden gestaffelten Türmen, den Säulenvorbau und den kleinen Verzierungen an der Fassade eher einem kleinen Bruder von Neuschwanstein. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gebäude als Wohnraum, Verwaltung und Gaststätte genutzt und verfiel nach der Wende immer mehr. Mit dem Erwerb des ehemaligen

Herrenhaus im Jahre 1997 durch die die Familie Muschke wendet sich das Schicksal zum Guten. In fünfjähriger Bauzeit wurde das Gebäude liebevoll restauriert und zum Hotel „Schloss Bredenfelde“ umgebaut. Den „grünen Rahmen“ für das Schloss bildet der vom Gartenbauarchitekten Peter Joseph Lennè bereits um 1840 angelegte Park im englischen Gartenstil, der so langsam seinen Charme wieder zurück erhält. Und wer sich dann noch Zeit für einen Bummel entlang der Dorfstraße nimmt, der findet sicher noch weitere Gründe für seinen Abstecher nach Bredenfelde.

Wasserwirtschaftliche Anlagen Wasserwerk : Baujahr: 1955 Kapazität: 191 m3/d Förderung: 41 m3/d Hausanschlussleitungen: 1.613 m Versorgungsleitungen: 3.672 m Investitionen: seit 1993: 471.000 EUR Geplant: Trinkwasser: 2007/ 2008 Anschluss ans Wasserwerk Luplow und Außerbetriebnahme sowie Rückbau des WW Bredenfelde

Die Wasser Zeitung sprach mit Wolfgang Neumann, ehrenamtlicher Bürgermeister von Bredenfelde

Man kommt gut miteinander aus Die Bredenfelder können also ganz gut miteinander? Vielleicht haben die Schönheit und die Harmonie unsere Landschaft auch auf das Zusammenleben unserer Einwohner im Dorf abgefärbt. Man kommt gut miteinander aus und einer hilft dem anderen, ohne gleich die Hand aufzuhalten.

Der studierte Geschichtsund Deutschlehrer ist seit 1984 in der Kommunalpolitik tätig und steht seit 1999 an der Spitze seiner Gemeinde. WZ: Gehen die Uhren in Bredenfelde anders? Neumann: Das wird zwar den Mecklenburgern so nach gesagt, doch wir in unserem Dorf fühlen uns schon auf der Höhe der Zeit. Wir haben eine sehr aktive freiwillige Feuerwehr, die neben ihren eigentlichen Aufgaben das kulturelle Leben im Ort gut im Griff hat. Und zu unseren Höhepunkten wie das Osterfeuer, das

Bürgermeister Wolfgang Neumann jährliche Dorffest Ende Juni, das Herbstfest und die „Silvesterparty“ sind fast alle Einwohner mit dabei.

Was würden Sie Besuchern in Bredenfelde zeigen? Wenn wir auch eine der kleinsten Gemeinden im Landkreis sind, können wir schon einiges Sehenswerte aufzuweisen. Das betrifft die denkmalgeschützten Einfirsthäuser, den Anbau an das

Gebäude der Ortsfeuerwehr, unser Gemeindezentrum mit seinen fast 100 Personen fassenden Saal und das seit 1997 wieder aufgebaute Herrenhaus, in dem sich heute ein Hotel befindet. Was passiert denn so alles im Gemeindezentrum? Wir haben mit einer kleinen Küche und einer Grundausstattung an Geschirr die Voraussetzung geschaffen, dass sich hier unsere Rentner regelmäßig zu Veranstaltungen treffen und größere Familienfeiern stattfinden können. Weiter nutzt die Frauengruppe den Saal für die Gymnastik.

Und wie sehen Sie ihre Arbeit in der Verbandesversammlung des WZV Malchin Stavenhagen? Ich denke, dass sich der Verband in den letzten Jahren stabil entwickelt hat und die Zusammenarbeit mit den Gemeinden sachlich und konstruktiv verläuft. Unsere Bredenfelder jedenfalls sind mit Qualität und Preisen beim Trinkwasser durchaus zufrieden. Da wir das Abwasser dezentral entsorgen, müssen jetzt auf ca. 30 Grundstücken die Anlagen entsprechend den gesetzlichen Anforderungen modernisiert werden. Das kostet schon einen Batzen Geld und ist nicht immer einfach zu finanzieren.


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