Wasserzeitung 04/2010

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INFORMATIONEN VOM WASSERZWECKVERBAND MALCHIN STAVENHAGEN

5. JAHRGANG NR.4 NOVEMBER 2010

u M +++ MIT GROSSEM PREISRÄTSEL AUF SEITE 7 +++ MIT GROSSEM PREISRÄTSEL AUF SEITE 7 +++ MIT GROSSEM PREISRÄTSEL AUF SEITE 7 +++

Wie unter guten Bekannten so üblich Kundenbefragung brachte positive und

kritische Hinweise für den WZV

EDITORIAL

Gebühren bleiben 2011 stabil

Karikatur: Peter Muzeniek

Liebe Kundinnen und Kunden, die immer kürzeren Tage signalisieren uns, dass sich das Jahr dem Ende nähert. Dies ist für die meisten von uns Anlass, das Erreichte zu bilanzieren und einen Blick voraus zu wagen.

Inge Maischak

Die jüngste Kundenbefragung belegte es schwarz auf weiß: Beim WZV Malchin Stavenhagen ist der Kunde König.

Dass der WZV seine Akzeptanz bei den Kunden weiter ausbauen konnte, belegt die jüngste Befragung. 1.000 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Bürger wurden gebeten, die Leistungsfähigkeit ihres Dienstleisters auf einem Fragebogen in Sachen Trink- und Schmutzwasser zu beurteilen.

WEIHNACHTSMÄRKTE Der Duft von frischem Tannengrün und rotbäckigen Bratäpfeln, gebrannten Mandeln und funkelndem Glühwein – all das wird uns in den nächsten Wochen auf den zahlreichen Weihnachtsmärkten in der Umgebung von Malchin und Stavenhagen auf das bevorstehende Weihnachtsfest einstimmen. Neben den Leckereien gibt es auf den Märkten vielerlei Vergnügung und Unterhaltung für Jung und Alt. Damit Sie mit Ihrer Familie einen Besuch rechtzeitig planen können, finden Sie hier eine Liste dieser Märkte. Also, viel Spaß beim Bummeln!

„Als erstes hat uns die hohe Beteiligung der Angeschriebenen bestätigt, dass wir seit der Gründung des Verbandes ein stabiles Vertrauensverhältnis zu unseren Kunden erreicht haben“, zeigt sich eine sichtlich erfreute Geschäftsführerin Petra Tertel im Gespräch mit der Wasserzeitung. Zu diesem partnerschaftlichen Verhältnis gehören, so die Geschäfts-

führerin, auch die kritischen Bemerkungen der Kunden. „Unter guten Bekannten nimmt man kein Blatt vor den Mund und sagt sich auch die Dinge, die einem nicht so gefallen“. An der Kundenbefragung haben sich ähnlich wie im Herbst 2008 insgesamt 6 Verbände der Wasserwirtschaft beteiligt. „Im Vergleich zu den anderen Unternehmen belegen wir

bei der Bewertung der Versorgungsund Entsorgungsaufgaben einen vorderen Platz, insbesondere was die Qualität der Informationen über die Arbeit des Zweckverbandes und die rechtlichen Grundlagen der Gebührengestaltung betrifft“, analysiert Diplomingenieurin Tertel. (Fortsetzung auf Seite 4)

Ein irrer Duft von Mandeln und Glühwein

Mit den Weihnachtsmärkten beginnt die Vorfreude auf das Fest.

Weihnachtsmarkt In Malchin 11./12.12; Steinstraße Weihnachtsmarkt in Stavenhagen 11./12.12.; Markt Weihnachtsmarkt in Ivenack 18.12.; Dammwildgehege Weihnachtsmarkt Schloss Bredenfelde 27/28.11.;4./5.12.; 11./12.12.; 18./19.12.; Schloss Bredenfelde Weihnachtsmarkt Bauzentrum Schnepf 4.12.; Bauzentrum Weberglockenmarkt in Neubrandenburg 26.11. bis 21.12.; Marktplatz

Das, was der WZV 2010 erreicht hat, konnten Sie in unserer Wasserzeitung nachlesen. Und was das nächste Jahr betrifft, so kann ich den Kunden eine sehr erfreuliche Nachricht überbringen. Auf der nächsten Verbandsversammlung werden wir beschließen, dass die Gebühren für Trink-, Schmutzwasser- und Niederschlagswasser stabil bleiben. Dass dieses angesichts des nach wie vor hohen Preisniveaus bei Energie und Kraftstoffen erreicht wurde, ist dem großen Engagement der Mitarbeiter des WZV um Geschäftsführerin Petra Tertel geschuldet. Sie konnten durch viele kluge Ideen, durch Kennzahlenvergleiche mit anderen Wasserunternehmen und die Teilnahme an Benchmarkingprojekten die Kostenbilanz ausgeglichen gestalten. Diese gute Botschaft möchte ich verbinden mit den besten Wünschen für Sie und Ihre Familie zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel. Seien Sie versichert, dass der WZV auch 2011 alles daran setzen wird, Sie mit seinen Leistungen bei Trink- und Abwasser zufrieden zu stellen. Inge Maischak Verbandsvorsteherin


AKTUELLES

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AUS UNSEREM LAND Wasserversorger gegen Speicherung von CO2 Die Wasserversorgungsunternehmen aus MV sind sich mit den Unternehmen aus Norddeutschland einig: Eine Speicherung von verflüssigtem CO2 darf nicht zugelassen werden. Deshalb haben wir uns mit der Stellungnahme der norddeutschen Wasserwirtschaft aktiv in die Diskussion um das CCS- Gesetz eingebracht. Wir treten dafür ein, den weltweiten Ausstoß von klimaschädlichen Gasen wie CO2 zu begrenzen, die Energieeffizienz in allen Lebensbereichen erheblich zu steigern, neue nachhaltige Energietechnologien zügig zu entwickeln und dadurch die erforderliche Energiemenge aus fossilen Verbrennungskraftwerken maßgeblich zu senken. Wir warnen jedoch vor einer kurzsichtigen und möglicherweise von wirtschaftlichen Erwägungen getragenen Zwischenlösung. Wir sprechen uns dafür aus, bei der Nutzung des Untergrundes der Trinkwassergewinnung grundsätzlich Vorrang einzuräumen, weil der damit verbundene Grundwasser- und Ressourcenschutz elementar ist. Deshalb erwarten wir von der Politik, dass sie sich für die Trinkwasserversorgung von heute und der nachkommender Generationen stark macht. Dass in Umsetzung der EU-Richtlinie jetzt nur ein Entwurf für ein „Gesetz zur Demonstration der dauerhaften Speicherung von Kohlendioxid“ favorisiert wird, darf niemanden in Sicherheit wiegen, denn die Sorge um die sehr gute Qualität unseres Grundwassers bleibt bestehen, solange noch Versuchsanlagen entstehen dürfen. Petra Tertel Vors. der ARGE der Wasserversorger aus MV im BDEW

IMPRESSUM

Herausgeber: ZV KÜHLUNG Bad Doberan, ZV Grevesmühlen, WZV Malchin Stavenhagen, ZV Sude-Schaale, ZV Insel Usedom Redaktion und Verlag: SPREE-PR Dorfstraße 4 23936 Grevesmühlen, OT Degtow Telefon: 0 38 81 – 75 55 44 E-Mail: susann.galda@spree-pr.com Internet: www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Thomas Marquard Redaktion: Susann Galda Mitarbeit: Dr. P. Viertel, Thomas Marquard Fotos: Susann Galda, Dr. P. Viertel, Landesamt für Denkmalpflege, Archiv Layout: SPREE-PR, Marion Nitsche (verantw.) Druck: Nordost-Druck GmbH & Co. KG

WASSERZEITUNG

Was ist und was soll CCS bringen? CCS, diese drei Buchstaben geistern seit geraumer Zeit durch die Medienlandschaft. Sie stehen für Carbon Capture and Storage, übersetzt etwa Kohlendioxid-Abscheidung und -Lagerung. Zwar sind derzeit keine Pilotanlagen in Mecklenburg-Vorpommern geplant, aber die Wasserwirtschaftler machen sich dennoch Gedanken um die Technik und zeigen sich solidarisch mit kommunalen Versorgern aus Schleswig-Holstein und Brandenburg. Die Kohleindustrie setzt auf neue Kohlekraftwerke und unterstützt die Entwicklung der CCS-Technologie, die konzentrierten CO2-Strom erzeugen, komprimieren, transportieren und lagern können soll. Im nördlichen Schleswig-Holstein plant der Energieriese RWE, das CO2 in etwa 1.000 Meter Tiefe zu speichern, viele Wasserwerke wären betroffen. Im brandenburgischen Beeskow machen sich die Bürger mit vielen Protestaktionen stark gegen das von Vattenfall geplante unterirdische CO2-Endlager in ihrer Region. Eine von Greenpeace herausgegebene und von renommierten Wissenschaftlern* erarbeitete Studie kommt zu folgendem Ergebnis über die geplante Technologie:

CCS vergeudet Energie Diese Technologie verbraucht zwischen 10 und 40 % der im Kraftwerk erzeugten Energie. Der großflächige Einsatz von CCS wird wahrscheinlich die Effizienzgewinne der letzten 50 Jahre zunichte machen.

CCS ist gefährlich Eine sichere und dauerhafte Lagerung von CO2 kann nicht garantiert werden.

KEIN FUSSBREIT AUF UNSER LAND Proteste landauf und landab wenden sich gegen die geplante C02-Speicherung.

Selbst geringe Leckageraten könnten jegliche Bemühungen gegen den Klimawandel scheitern lassen.

CCS ist teuer Die Kraftwerkskosten könnten sich durch die Installation eines CO2-Abscheidungssystems nahezu verdoppeln und die Strompreise um 21–91 % ansteigen lassen. Die finanziellen Mittel, die für CCS verwendet werden, stehen nachhaltigen Lösungen für den Klimawandel nicht mehr zu Verfügung!

CCS birgt Risiken CCS stellt eine Gefahr für Gesundheit, Ökosysteme und Klima dar. Wie groß diese Gefahren sein werden, ist noch nicht abzusehen. Ein Umfrage unter 1.000 „Klima-Entscheidungsträgern

und -Einflussnehmern“ auf der ganzen Welt bringt erhebliche Zweifel an den Fähigkeiten von CCS zum Vorschein. Nur 34 % der Befragten waren zuversichtlich, dass die Nachrüstung mit einer sauberen Kohletechnologie bei bestehenden Kraftwerken die CO2-Emissionen in den nächsten 25 Jahren ohne inakzeptable Nebenwirkungen reduzieren könnte und nur 36 % glaubten an die Fähigkeit von CCS zur Bereitstellung von kohlenstoffarmer Energie mit neuen Kraftwerken.

Wer trägt Haftungsrisiko? Es ist aufschlussreich, dass die möglichen Kraftwerksbetreiber auf eine zeitliche Begrenzung des Haftungsrisikos auf nur zehn Jahre und auf Haftungsobergrenzen drängen, dann soll der Staat übernehmen. Die Speicher-

zeit des CO2 wird mit etwa 100 Jahren angenommen.

Wo ist die Lösung? Die wahre Lösung für den drohenden Klimawandel liegt in erneuerbaren Energien und Energieeffizienz – damit lässt sich schon heute das Klima schützen. Durch Effizienzmaßnahmen lässt sich der Energiebedarf enorm reduzieren – Maßnahmen, die mehr Geld einsparen, als sie kosten. Technisch verfügbare erneuerbare Energiequellen wie Wind, Wellen und Sonne können sechsmal mehr Energie zur Verfügung stellen, als die ganze Welt heute braucht – und zwar unbegrenzt. * Emily Rochon, Dr. Erika Bjureby, Dr. Paul Johnston, Robin Oakley, Dr. David Santillo, Nina Schulz, Dr. Gabriela von Goerne

Experten warnen vor Speicherung Unterirdische Lagerung ist riskant „Bei CO2 in geologischen Lagerstätten besteht immer das Risiko einer Leckage. Auch wenn es gegenwärtig nicht möglich ist, das genaue Risiko zu quantifizieren, bedeutet doch jegliche CO 2-Freisetzung einen potenziellen Einfluss auf die Umgebung: Luft, Grundwasser oder Boden. Eine dauerhafte Leckage könnte selbst bei einer geringen Rate von 1% die Bemühungen zur Verringerung des Klimawandels zunichte machen.“

B. Metz et al. (Herausgeber), Cambridge University, 2005

as a social project, Energy and Environmental Policy Series Bd. 9, 2006, S. 223–248.

Ein Beispiel für Gefährlichkeit „Ein Beispiel für die Gefährlichkeit einer natürlichen CO2-Leckage war der Lake Nyos, Kamerun, im Jahr 1986. Nach einem Vulkanausbruch wurden große Mengen CO2, die sich am Grund des Sees angesammelt hatten, plötzlich freigesetzt und töteten 1.700 Menschen und Tausende Rinder im Umkreis von 25 Kilometern.“

S. Benson, in Underground Geological Storage, in IPCC Special Report on Carbon Dioxide Capture and Storage,

M. Diesendorf, in Can geosequestration save the coal industry?, in J. Byrne, L. Glover & N. Toly (Hrsg.), Transforming power: Energy

Risiko besteht immer „Solange CO 2 in geologischen Formationen vorhanden ist, besteht das Risiko einer Leckage – es kann seitlich oder senkrecht an die Oberfläche wandern. In Verbindung mit Wasser wird CO2 korrosiv und kann die Sicherheit von Deckgesteinen, Bohrlochverschalungen und Zementversiegelungen gefährden. Unentdeckte oder bei der Injektion von CO2 durch zu großen Druck entstandene Risse im Deckgestein sind ebenfalls

Möglichkeiten, wie CO 2 entweichen kann.“ Massachusetts Institute of Technology (MIT) in The Future of Coal, Boston, 2007

Gewässer können übersäuern „Die Wanderung von Kohlenstoffdioxid kann zur Übersäuerung von Gewässern und zur Mobilisierung toxischer Schwermetalle führen. Die Injizierung von Kohlenstoffdioxid kann Druck aufbauen, Sole verdrängen und seismische Aktivitäten verursachen.“ R. Bruant, in Safe Storage of CO2 in Deep Saline Aquifers, Environ. Sci. and Technol. Bd. 36, Ausgabe 11, 2002, S. 240 a–245 a


NOVEMBER 2010

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DAS EHRENAMT IN MECKLENBURG-VORPOMMERN

eder Dritte in Deutschland engagiert sich ehrenamtlich beim Katastrophenschutz, in Sportvereinen, Umweltverbänden, in der Jugendarbeit oder in den Kirchen. Allein im sozialen Sektor werden jährlich 6,5 Mrd. Stunden ohne Vergütung geleis-

Katastrophenschutz

Sport

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tet. Das entspricht einer Arbeitszeit von 3,2 Millionen Vollzeitbeschäftigten. Die Wasserzeitung möchte in vier Beiträgen den Einsatz aller ehrenamtlichen Helfer in Mecklenburg-Vorpommern würdigen.

Vereinsleben

Kulturbereich

Die Welt der Töne für Sänger und Publikum aufbereiten

Chorleiter Rüdiger Kurzmann gibt den Takt an Musik ist sein Leben. Um ganz genau zu sein: Chormusik ist sein Leben. Rüdiger Kurzmann kommt zwar als Musiklehrer am Wolgaster Runge-Gymnasium kaum an der Klangwelt vorbei, aber er fühlt, brennt, lebt sie mit ganzem Herzen; und das weit über den eigentlichen Musikunterricht hinaus.

sie berufs- und studiumbedingt weit verstreut sind, aber das ist es ihm wert. Der dritte Platz im Landesvergleich ist ein guter Lohn. Und als vor Kurzem der Seniorenchor ohne Leitung da stand, sprang der zweifache Vater eben auch hier ein.

Seine eigene musikalische Entwicklung nahm ihren Lauf mit dem Fund eines alten Akkordeons auf dem „Ein bisschen verrückt muss man Dachboden seiner Großeltern. Dann schon sein“, räumt der 59-Jährige wollte er Geiger werden, schwenkte ein. Derzeit leitet der schlanke Grau- aber auf Musiklehrer um. Zunächst haarige mit den lebendigen, funkeln- als Notlösung gedacht, sollte diese den Augen nicht einen oder gar zwei, Entscheidung sein Leben nachhaltig sondern drei Chöre in seiner Heimat- beeinflussen. „Als ich zum ersten Mal vor der Klasse stand, stadt Wolgast. da hat es gefunkt“, erinnert sich der quirlige, fitte „Und alle singen auf bePädagoge zurück. Seinen achtlichem Niveau“, fügt Draht zu den Kindern feer nicht ohne Stolz hinzu. stigte er im Pionierchor, Die Zahlen sprechen für den er als Neu-Lehrer sich sowie den begeisaufbaute. „Ich wollte hier terten und offenbar auch in Wolgast etwas aufbegeisternden Chef der Sängergruppen. Von 300 Rüdiger Kurzmann bauen. Das habe ich auch geschafft. Aber ich hatte Gymnasiasten engagieren sich 41 im Schulchor. Aus diesem es mir auch leichter vorgestellt“, ging vor nunmehr elf Jahren die Ge- gibt er zu. Missen möchte er es jemeinschaft „Cantare Continuo“, her- doch auf keinen Fall. Konzerte wie vor, ehemalige Schüler, die – wie ihr das am 28. August in der Wolgaster lateinischer Name sagt – weitersin- Petri-Kirche sind die Krönung langer gen wollen. Mit ihnen kann Rüdiger Arbeit. Hier traten Sängerinnen und Kurzmann nur freitags proben, weil Sänger aus Wolgast, Uelzen, Italien,

Auf mein Kommando: Rüdiger Kurzmann konzentriert und mit Freude in Zwiesprache mit seinem Chor.

Rumänien, Spanien und Weißrussland gemeinsam auf. Denn die kleine Stadt in Vorpommern mit ihrem bewegten, belebten Chorleben war – nicht von ungefähr – Gastgeberin der 8. Internationalen Jugend- und KammerchorBegegnung. „Es war toll“, so Kurzmanns kurze Zusammenfassung dieser ereignisreichen musikalischen Tage, von denen eine

CD zeugt. Der Chef der Sänger ist überzeugt, dass die Schülerinnen und Schüler mehr als die Musik lernen: „Hier spielt das Leben auf kleinem Raum, soziale Gefüge werden erlebt. Man muss sich behaupten, durchsetzen, anpassen, Verantwortung übernehmen, seine Zeit einteilen können, beherzt und engagiert bei der Sache sein.“

Für sein Engagement, das ihn neben den wöchentlichen Proben auch gute 20 Wochenenden im Jahr mit Konzerten und Proben beschäftigt, bekam Rüdiger Kurzmann schon den Kulturpreis der Stadt. Irgendwie typisch für den im positiven Sinn Musik-Verrückten, dass er das Preisgeld in den Pool für das neue E-Piano des Gymnasiums einbrachte …

Wittenburgerin engagiert sich für das Niederdeutsche

Sprache der Kindheit als lebenslange Liebe Ursula Kurz ist ein Wittenburger Urgestein. Hier hat die rührige 87-Jährige früher so manchen Missstand aufs Korn genommen, hat – oftmals mit Augenzwinkern – Alltägliches ebenso wie Besonderes in gut 2.000 Geschichten und Gedichten festgehalten. Immer in der Sprache ihrer Kindheit, dem Mecklenburger Platt. Ursula Kurz ist ein Eulenfan und so passt ihr neuster Buchtitel „Dor het `n Ul säten“ perfekt.

Für ihre Verdienste rund um die plattdeutsche Sprache hat sie den Johannes-Gillhoff-Preis, die Ehrenurkunde des Ministerpräsidenten des Landes, den Ehrenpreis der Stadt Wittenburg und die Ehrenurkunde des Ludwigsluster Landrates erhalten. Dabei wollte die flotte Seniorin ursprünglich nur für sich schreiben, notierte schon als Kind das Erlebte in Gedichtform in ihrem Tagebuch. Wann immer sie allerdings etwas zum Besten gab, wurde das begeistert aufgenommen, so dass sie später ihre Texte auch veröffentlichte. Eine ganze Regalbreite nehmen ihre Bücher und Hefte im Wohnzimmer ein. Ein

Lieblingsthema hat sie nicht, aber die Natur mit all ihren Facetten habe es ihr sehr angetan. „Und die Liebe!“, unterstreicht sie. Eine andere Sprache als das Platt kam nie in Frage: „Es ist die Sprache meiner Kindheit, man kann sich viel besser ausdrücken, sie ist weicher und zärtlicher.“ „Ich habe auch gern für Kinder geschrieben“, erzählt die vierfache Mutter, zehnfache Oma und zweifache Uroma. Nicht von ungefähr leitete sie viele Jahre die PlattArbeitsgemeinschaft an der Wittenburger Schule. Und auch heute erhalte sie zu ihrer großen Freude Post von Kindern, Eltern und Leh-

rern, „die mir erzählen, dass ihnen meine Sachen gefallen.“ Und so schreibt sie immer weiter, heute allerdings wegen nachlassender Sehkraft nicht mehr mit Papier und Stift, sondern auf der großen, Jahrzehnte alten Schreibmaschine. Gerade hat sie ihr neustes Buch fertig. In „Dor het `n Ul saten“ (ISBN 9783867851404) gibt es viel Hintersinniges, erschließt sich die wahre Bedeutung oft erst in den letzten Zeilen. Das mag die humorvolle Schriftstellerin, die längst noch nicht ans Aufhören denkt: „Ich hätte noch Stoff für zwei, drei weitere Bücher ...“ Lesen Sie auch Seite 6





UNTERHALTUNG

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ich kann Ihnen garantieren, dass Sie gewiss keine Wuenschelrute benötigen, um unser diesjähriges Weihnachtsrätsel rund ums Wasser zu lösen. Auch die Gründung eines Zweckverbandes in der Familie ist dafür nicht zwingend erforderlich, könnte sich jedoch wie im wahren Leben positiv auswirken. Denn manche Fragen sind schon die Haerte aber wenn Sie kurz überlegen, erfährt die Stimmung gewiss keine Truebung. Sollten Ihnen einige Wörter in meiner kleinen Anrede bekannt vorkommen, na dann setzen Sie diese doch gleich an der richtigen Stelle ein! Sicher ist: Absperrschieber und Enteisenung haben eigentlich nicht viel miteinander zu tun, auch wenn sie dicht beieinander stehen. Die Wasser Zeitung wünscht Ihnen viel Spaß beim Rätseln und fröhliche Weihnachten.

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Liebe Leserinnen und Leser,

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WAAGERECHT 2 Strandbekleidung 4 Hansestadt an der Ostsee 6 Abkürzung für Kalorie 8 Farbe 10 Fortbewegung mittels Windkraft 13 was man am Strand braucht 14 Strandspielzeug für Kinder (ö=oe) 16 Typischer Baum im Küstenwald 17 schmerzhafte Hautrötung 19 Naturereignis 20 wird von Kalzium- und Magnesiumsalzen verursacht (ä=ae) 21 Abkürzung für Druckerhöhungsanlage 22 Viehfutter 23 altes Instrument zur Suche von Wasser (ü=ue) 24 Kfz-Kennzeichen einer Hansestadt 26 Hochwasserschutzeinrichtung 28 beliebter Fund am Strand 30 wird in Bar gemessen 33 Armatur, die das Wasserablaufen verhindert

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vom Wind abgewandte Seite Was ist die Ostsee? Antiblockiersystem Spitzenkraft auf einem Gebiet Flaniermeile in Strandnähe Speicher für Regenwasser Nachbarland auf Usedom Verfahren, um dem Wasser Eisen zu entziehen Eingebung beliebter Speisefisch Geburtsort der Raumfahrt (ü=ue) typischer Vogel am Meer (ö=oe) Schwermetall, das in winziger Konzentration im Wasser vorkommen kann Abflussleitungen für Abwasser Europäische Hauptstadt Zeugnisnote Zusammenschluss von Gemeinden zur Wasserversorgung Zuckerrohrschnaps sie bewegt das Wasser in der Leitung das wünschen sich Badegäste

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(Informationsschrift für Kunden der Wasserwirtschaft) SENKRECHT 1 aus ihm wird Trinkwasser gewonnen 2 mikroskopisch kleine Lebewesen (Plural) 3 feuchte Bachwiese, Flussniederung 5 Ratespiel 6 natürlicher Bestandteil des Wassers 7 sie nehmen geklärtes Wasser auf 9 Schwebestoffe im Trinkwasser (ü=ue) 11 Parameter in der Trinkwasserverordnung 12 dem Wind zugekehrte Seite 13 sehenswertes Naturereignis 15 Weichtier in Flüssen, Seen und Meeren 18 Strandspielzeug für Kinder 24 hat die längste Seebrücke auf Usedom 25 Personal Computer (Abk.) 27 Wasserentnahmestelle für die Feuerwehr 29 Insel im Nordosten Deutschlands 31 Anlage zum Reinigen von Abwässern (ä=ae) 32 hängt am Wasserhahn 34 Augenschutz am Strand 35 Verfahren, um dem Wasser Mangan zu entziehen

Senden Sie das Lösungswort bis zum 10.Dezember 2010 mit dem Kennwort „WASSERRÄTSEL MV“ an: SPREE-PR, Dorfstraße 4, 23936 Grevesmühlen OT Degtow oder per E-Mail an gewinnen@spree-pr.com.

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Areal für Zelte Zeitraum der Erdgeschichte Wasservogel wird vom Meer angespült Windrichtung Frauenname Mikroorganismen, die Krankheiten hervorrufen lebenswichtiges Element im Wasser englisch: Junge Sandwall hinter dem Meeresstrand (ü=ue) linker Nebenfluss der Havel Abkürzung für Magister chemisches Zeichen für Blei


UMSCHAU

WASSERZEITUNG

VERBANDSMITGLIEDER IM PORTRÄT (16)

Ein Abstecher, der den kleinen Umweg mehr als lohnt, denn die Gemeinde mit ihren über 550 Einwohnern, die in den Ortsteilen Buchholz, Groß Helle, Klein Helle, Lüdersdorf, Mölln und Wrodow leben, hält zahlreiche Überraschungen für den interessierten Besucher parat. So besitzt Klein Helle eine Gutsanlage mit Landarbeiterhäusern und Wirtschaftsgebäuden, deren Fassaden mit roten und gelben Backsteinen gestaltet sind, sowie dem von der Familie Maltzahn zwischen 1725 und 1733 errichteten Gutshaus. 1910 ließ der neue Eigentümer, der Berliner Fabrikbesitzer Karl Schwanitz, für sein Trabergestüt Stallanlagen

bauen, und das Gutshaus ergänzte er durch einen Seitenflügel mit einem Turm. Übrigens sind Reste der ehemaligen Traberrennbahn noch heute vorhanden. Einen Blick sollte man auch auf die Fachwerkkirche aus dem Ende des 18. Jahrhunderts werfen, die einen solitär stehenden achteckigen hölzernen Glockenturm besitzt. Die Geschichte des Ortes Mölln, der zwar erstmals 1316 urkundlich erwähnt wurde, beginnt jedoch bereits im 7. Jahrhundert. „Keimzelle“ der Ansiedlung war eine slawische Inselburg am nördlichen Dorfrand. Die Anlage lag damals in einem flachen See und bestand aus einer Vor- und Hauptburg, die bis zum 13. Jahrhundert bewohnt wurden. Zahlreiche Funde bei Ausgrabungen lassen sogar vermuten, dass hier ein Fürst des Slawenstammes der Tollenser herrschte. In Mölln selbst ist von dem ehema-

Mölln

Gemeinde Mölln

Eine slawische Burg war der Anfang Wer auf der B 104 von Neubrandenburg in Richtung Stavenhagen unterwegs ist, der sollte sich die Zeit nehmen und nach etwa 10 Kilometern dem Wegweiser nach Mölln folgen.

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ligen Gutshof nur noch das Gutshaus erhalten, das zurzeit saniert und als Bürgerhaus genutzt wird. Für Eisenbahnfreunde gibt es ebenfalls etwas zu bestaunen. Die bereits 1864 an der Strecke Bützow-Stettin errichtete Bahnstation und das Stellwerk stehen heute unter Denkmalschutz. Deutschlandweit bekannt wurde die Gemeinde durch den kleinen Ortsteil Wrodow. Hier drehte Rosa von Praunheim den Dokumentarfilm „Wunderbares Wrodow“, der einen der beiden Robert-GeisendörferFernsehpreise des Jahres 2000 erhielt. Erzählt werden die Entwicklung des kleinen Ortes nach der Wende, die vielen persönliche Schicksale der Dorfbewohner sowie die Restaurierung und Wandlung des Schlosses in Wrodow. Von dem hier ansässigen Kunstverein „Schloss Wrodow“ werden Ausstellungen, Konzerte, Kunstfeste, Lesungen und Theateraufführungen veranstaltet.

Beliebter Treffpunkt der Möllner: Das zum Teil bereits sanierte Bürgerhaus.

Der Wassersteckbrief

Landkreis Demmin

Trinkwasser Wasserwerke Die Orte Mölln, Groß Helle, Klein Helle und Wrodow werden über das Wasserwerk in Groß Helle versorgt, Lüdershof über das Werk in Luplow und Buchholz aus Rosenow. Netz • Hauptleitungen: 16.008 m • Hausanschlussleitungen: 4.368 m Investitionen Trinkwasserversorgung : ca. 653.000,- EUR davon Sanierung des Wasserwerkes in Groß Helle ca. 205.000,- EUR Perspektive Langfristig soll das Wasserwerk Groß Helle abgelöst werden und die Versorgung durch das Wasserwerk Rosenow erfolgen. Mit dem im September 2010 begonnenen Bauvorhaben in Klein Helle werden z. B. das gesamte Rohrnetz und die Hausanschlüsse erneuert.

Abwasser • Mit Bau der Kläranlage in Mölln Mitte der 1990er Jahre wurden die Voraussetzungen für den Bebauungsplan in Mölln sowie die zentrale Abwasserentsorgung der Orte Mölln, Groß und Klein Helle geschaffen. • Der Ort Mölln wurde1998/99 schmutzwasserseitig erschlossen. • Die Verlegung der Kanalisation in Klein Helle ab September 2010 war nur mit dem gleichzeitigen Ausbau der Kreisstraße und durch die Gewährung von Fördermitteln möglich. Netz • Schmutzwasser-Kanäle: 4.632 m davon Druckrohrleitungen: 1.815 m • Schmutzwasser-Grundstücksanschlüsse: 548 m • Regenwasser-Kanäle: 687 m • Regenwasser-Grundstücksanschlüsse: 81 m Investitionen Bau der Kläranlage Mölln, Herstellung der Kanalisation Mölln, Ausbau und die Verlegung der Abwasserdruckrohrleitung von Kl. Helle nach Mölln für ca. 1.64 Mio. EUR. Perspektive Ab Mitte 2011 wird das Abwasser von Klein Helle zur Kläranlage Mölln gefördert. Groß Helle soll nach 2013/14 an die Kläranlage Mölln angeschlossen werden. Wrodow, Lüdershof und Buchholz werden auch zukünftig dezentral entsorgt. Der WZV ist für die Fäkalschlammabfuhr aus den Kleinkläranlagen sowie die Entsorgung der abflusslosen Gruben verantwortlich.

Die Wasserzeitung sprach mit Johannes Krömer, dem ehrenamtlichen Bürgermeister der Gemeinde Mölln

„Mit dem WZV besitzen wir einen starken Partner“ Der 54-jährige frühere Bundeswehrangehörige lebt seit 1999 in Mölln, ist verheiratet, Vater zweier Töchter und wurde 2009 zum Bürgermeister gewählt. WZ: Warum haben Sie sich um dieses Amt beworben? Johannes Krömer: Als stellvertretender Bürgermeister habe ich seit 2004 die Erfahrung gemacht, dass man auf kommunaler Ebene schon vieles mit gestalten kann. Allerdings sollten zwei Voraussetzungen gegeben sein. Zum einen starke Verbündete, die ich in der Gemeindevertretung und im Förderverein Mölln

besitze. Zum anderen braucht dieses Amt Zeit, denn man muss schon vor Ort sein, um mit den Bürgern im Gespräch zu bleiben bzw. Projekte zielstrebig voranzutreiben. Nach meiner Pensionierung 2009 muss ich nicht mehr auf die Uhr schauen und kann mich dieser Aufgabe voll widmen. Was sind die wichtigsten Vorhaben? Dazu gehört die Installation eines Breitbandnetzes in allen Ortsteilen bis Mitte 2011 durch die Telekom, um unseren Einwohner mit DSL einen schnellen Zugang zum Internet zu ermöglichen. Dafür nutzen wir

Johannes Krömer

Fördermittel der EU und des Landes, so dass für die Gemeinde nur noch ein Eigenbeitrag von 10.000 Euro verbleibt. Weiter erneuern wir in Klein Helle die Ortsdurchfahrt mit Bürgersteigen und Straßenbeleuchtung.

Zu den vorrangigen Zielen zählt die Erhaltung der Grundschule in Mölln, um unseren Kindern kurze Schulwege bieten zu können.

dow können in der Kunsthalle und im Perspektivgarten Werke des dort lebenden Künstlers Antony Sylvester besichtigt werden.

Wie steht es um das kulturelle Leben in der Gemeinde? Da haben wir schon einiges zu bieten. In unserem Bürgerhaus in Mölln, dem früheren Gutshaus, organisiert der 2001 gegründete Förderverein Mölln unter Leitung seines Vorsitzenden Gerhard Winkler eine breite Palette von Veranstaltungen, die von Kaffeenachmittagen für Senioren, Puppenspielen, Tanzveranstaltungen bis zu Buchlesungen reichen. In Wro-

Wie sind Sie mit den Leistungen des WZV zufrieden? Mit dem Verband besitzen wir einen starken kommunalen Partner. Was die Mitarbeiter vor allem in den letzten Jahren in Klein Helle geleistet haben, um die Trinkwasserversorgung zu sichern, verdient alle Achtung. Durch den Neubau des Trinkwassernetzes und der Abwasseranlagen für die zentrale Kanalisation in diesem Ortsteil sind wir jene Sorge los.


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