Wasserzeitung 08/2020

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Informationen vom WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen

Meister von heute machen Meister von morgen

11. JAHRGANG NR. 2  AUGUST 2020

BLAUES BAND

Krisenfest

In drei Maximen lassen sich die Bemühungen des WZV um fachlich qualifizierten „Mitar­ beiternachschub“ zusammenfassen: Ausbildung, Ausbildung, Ausbil­ dung! Die Meister und Leiter der verschiedenen Fachbe­reiche, die Geschäftsführung und alle anderen Kollegin­ nen und Kollegen tun ihr Möglichstes, um inter­ essierte junge Leute auf der ersten Etappe ihres beruflichen We­ ges in der Wasserwirt­ schaft zu begleiten. Nicht umsonst kam der Bundessieger der Fachkräfte für Abwassertechnik im vergangenen Jahr, Lennart Burau, aus dem WZV. Und nicht umsonst wurde das öffent­lich-­rechtliche Unternehmen in diesem Jahr von der IHK Neubrandenburg als „TOP Ausbildungsbetrieb“ geehrt. Geschäftsführerin Petra Tertel freute sich darüber: „Wir sind sehr stolz darauf! Mit dieser Auszeichnung wird unsere kontinuierliche Arbeit öffentlich gewürdigt.“ In Zeiten des Fachkräftemangels hatte man im WZV erkannt: An der Ausbildung von beruflichem

LANDPARTIE Corona hin oder her – dem Badevergnügen steht in den vielen Flüssen und Seen im Verbandsgebiet auch im Sommer 2020 nichts entgegen. Es gilt als erwiesen, dass sich das Virus nicht übers Wasser ausbreiten kann. Der nötige Abstand zu anderen sollte dennoch gewahrt bleiben. 36 Badestellen in MV sind in diesem Jahr sogar mit dem internationalen Umweltsiegel „Blaue Flagge“ ausgezeichnet worden. Auch die Landesregierung und der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte haben die Qualität stets im Blick. Alle öffent­ lichen Badestellen werden fortlaufend von den zuständigen Gesundheitsämtern geprüft. Der WZV ist an den zu-

Dank Abstandsregel zwei Schritte aus­ einander, doch täglich Seite an Seite als Top-Ausbilder im WZV: Heike Seep, Kaufmännische Leiterin, Kathrin Lübke, Assistentin der Geschäftsführung und Personalverantwortliche, Peter Holz, Meister Trinkwasser, Christoph Schulz, Meister Kläranlage Stavenhagen, Jan Engler, Meister Elektro, Jens Christofzik, Meister Kanalnetz und ländliche Kläranlagen (v. l.) kümmern sich mit Fachverstand und Herz um ihre „Zöglinge“. Foto: SPRE-PR/Hultzsch

Nachwuchs führt kein Weg vorbei. Jedes Jahr beginnt hier die Lehrzeit für angehende Fachkräfte der Trink- bzw. Ab­wassertechnik und in der Büro­

kommunikation – im stetigen Wechsel nach Abschluss der jeweiligen Vorgänger. Angeleitet werden sie von erfahrenen Meistern und Abteilungs-

leiterinnen. Sie freuen sich über fünf wissbegierige junge Kollegen im Betrieb. Einer von ihnen, Tim Haas, hält in diesen Tagen bereits sein Zeugnis als fertiger Kaufmann für Büromanagement in der Hand – in der anderen seinen ersten Arbeitsvertrag im WZV. In Staven­hagen werden nun die neuen Azubis, die am 1. September ihre Lehre beginnen, willkommen geheißen.

Liebe Leserinnen und Leser, in kleinen Schritten zurück zur Normalität – so sieht aktuell unser Alltag nach dem Corona-­ Stillstand aus. Als Unternehmen der Daseinsvorsorge sahen wir uns in den vergangenen Monaten vor der Herausforderung, die permanente Versorgung mit Trinkwasser und die Entsorgung Ihres Abwassers auf sicheren Füßen zu halten, ohne die Gesundheit unserer Mitarbeiter zu gefährden. Das ist gut gelungen, einen Stillstand gab es hier nicht. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis, dass wir Ihre Anliegen nur ohne persönlichen Kontakt bearbeiten konnten. Nun stehen andere Veränderungen ins Haus, von denen Sie im Grunde gar nichts merken werden. Nach vielen Jahren als Geschäftsführerin des WZV möchte ich mich von Ihnen verabschieden. Mit David Schacht, der seine Stelle am 1. September antritt, hat der WZV einen engagierten Nachfolger gefunden. Mein Dank gilt Ihnen für Ihr Vertrauen und unseren Mitarbeitern für Ihre unermüdliche Arbeit. Machen Sie‘s gut! Ihre Petra Tertel, Geschäftsführerin des WZV

Pack die Badehose ein!

Ab ins kühle Nass! Noch mehr als sonst sind die heimischen Badeseen in diesem Sommer Ausflugsziel an heißen Tagen. Dass sie sauber sind, ist nicht zuletzt Verdienst des WZV. Foto: pixabay

Foto: WZV

Ausbildung von künftigen Fachkräften ist im WZV das A und O

meist hervorragenden Ergebnissen nicht ganz unschuldig: Mit der Reinigung des Abwassers nach höchsten umweltgerechten Maßstäben trägt der Zweckverband Sorge, dass nur absolut unbedenkliches Wasser wieder in den Kreislauf der Natur zurückgeführt wird. Eine Übersicht der geprüften Orte gibt z. B. die Karte „Badestellen im Geodatenportal“ unter www.lkmecklenburgische-­seenplatte.de im Bereich Fachämter – Gesundheits­ amt unter dem Stichwort „Badegewässer“. Auch die Bade­was­ser­karte MV wird für jede Saison aktualisiert. www.regierung-mv.de unter „Ba­ de­­­wasserqualität“.

2 % WENIGER Erfreut haben Sie, unsere Kunden, im Juni zur Kenntnis genommen, dass das Konjunkturpaket der Bundesregierung für wirtschaftlichen Schwung nach dem Corona-Lockdown die Senkung der Mehrwertsteuer bis zum 31. Dezember vorsieht. Das betrifft auch die Trinkwasser­ gebühren. Der WZV arbeitet an der Umsetzung. Eine eventuelle Ersparnis wird sich in Ihrer Jahresabrechnung 2020 niederschlagen.


SEI­TE 2

AKTUELLES

WASSERZEITUNG

10 JAHRE MENSCHENRECHT AUF WASSER

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen erkannte am 28. Juli 2010 das Recht auf Zu­ gang zu sauberem Trinkwasser als Menschenrecht an. Damit unter­ strichen die Unterzeichner (122 von 163 anwesende Staaten) die essentielle Bedeutung des Le­ benselixiers für die menschliche Gesundheit und Entwicklung. Zwar ist die Entscheidung völker­ rechtlich nicht bindend, hat aber eine deut­ liche Signalwirkung und verpflichtet die Staaten, die Men­ schenrechte zu respektieren, sie zu schützen und so aktiv wie möglich zur Umsetzung beizutragen. Konkret kann das bedeuten, die öffentliche Wasserversorgung auszubauen oder Kläranlagen zu errichten. Gesetz­ liche und politische Maßnahmen sollten den Schutz und die Erfüllung des Menschenrechts auf Wasser ge­ währleisten und absichern. Zugang zu sauberem Trink­ wasser bedeutet*: … ausreichend Wasser für kontinuierliche persönliche Bedürfnisse und den Haushalt, wie Hygiene, sanitäre Zwecke und Essenszubereitung. … sauberes Wasser, das frei von gesundheitsschädlichen Verunreinigungen ist. … akzeptables Wasser, das in Farbe, Geruch und Geschmack zumutbar ist und Wasserzugang, der kulturelle Besonderheiten berücksichtigt. … erreichbare Quellen in der Umgebung des Haushaltes, der Schule oder des Arbeitsplatzes im Umfeld von 1.000 Metern oder weniger als 30 Minuten Fußweg entfernt. Schon zum 7. Jubiläum sah die Deut­ sche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e. V. (DGVN) die Entwicklung vorsichtig optimistisch. Es habe einen Aufwärtstrend bei der Wasserversor­ gung gegeben, doch sei der Zugang je nach Weltregion sehr ungleich verteilt. Immerhin verfügten 71 Prozent der Welt­be­völ­ke­rung über sauberes Trink­ wasser. Das Kinderhilfswerk der Ver­ einten Nationen (UNICEF) und die Welt­ gesundheitsorganisation (WHO) geben an, dass von 2000 bis 2017 insgesamt 1,8  Milliarden Menschen zusätz­ lich Zugang zu einer Trinkwasser-­Grund­ versorgung erhalten haben. D ­ ennoch

Auf dem Weg zum Menschenrecht*

Essentielle Bedeutung für Gesundheit und Entwicklung

Zwar enthielten schon die All­ ge­ meinen Erklärungen der Menschen­rechte von 1948 das Recht auf Gesundheit und gel­ ten somit als Wegbereiter für das Recht auf Zugang zum sau­ be­ren Trinkwasser. Weiter ver­ festigt hat sich der Gedanke im Sozialpakt der Vereinten Natio­ nen, der 1976 in Kraft trat und in dem auch das Recht auf Ge­ sundheit erstmals völkerrecht­ lich verbindlich ausgestaltet wurde. 2000 definierte der Ausschuss für wirtschaftliche, so­zia­le und kulturelle Rechte dieses Recht genauer. Zwei Jahre später leitete er daraus das Menschenrecht auf Wasser ab. Am 28. Juli 2010 erkannte dann die Generalversammlung mit ihrer mehrheitlichen Ent­ scheidung die essentielle Be­ deutung des Trinkwassers an. * Quelle: DGVN

Die Hände waschen mit Leitungswasser. Was hierzulande zum Alltag gehört, ist für dieses Mädchen durchaus ein Grund zur Freude. Es besucht in der ostafrikanischen Republik Dschibuti die von UNICEF unterstützte Schule. © UNICEF / UN0199491 / Noorani

Geht‘s Ihnen auch so? Der eigent­liche Angemerkt an Hygiene, breiten sich Krankheiten schnell aus. Noch immer zählen der Skandal ist doch: Wir können in jede Von Redakteurin Ecke der Welt eine Flasche Cola lieMangel an sauberem Wasser und Susann Galda fern, aber mit sauberem Wasser geHygiene zu den häufigsten Todesurlingt das nicht! sachen bei Kindern unter fünf JahDie Verabschiedung des Menschenren. Der Druck nimmt angesichts des rechts auf Zugang zu sauberem WasKlima­wandels weiter zu, worauf auch ser vor einer Dekade war ein wichtider Weltwassertag im März hinwies. ges Signal. Die Vereinten Natio­nen Viele Projekte unterschiedlicher Akhaben damit deutlich auf die Bedeuteure – Staaten, Organisationen, Vereine oder Stiftungen – versuchen, die tung des Wassers im täglichen LeFoto: SPREE-PR / Hultzsch ben der Menschen hingewiesen. Als Situation zu verbessern. Manchmal Menschenrecht sollte es einen hohen politischen sind sie nur ein Tropfen auf den heißen Stein, häuStellenwert haben. Staaten sollten nationale Regel- fig aber der Beginn einer verbesserte Grundversorwerke und gute Ausgangsbedingungen für eine Was- gung. Von Mecklenburg-Vorpommern aus betrachtet, ser- und Ab­wasser­infrastruktur schaffen, die den Zu- verwöhnt von der hiesigen bestens funktionierenden gang zu sauberem Wasser ermöglichen. Soweit die Wasserwirtschaft, kann man sich kaum vorstellen, Theorie. mit welchen Widrigkeiten Millionen von Menschen In der Realität haben aber laut UNICEF nach wie vor täglich umgehen müssen. Für sie alle ist es wichtig, 2,2 Mrd. Menschen weltweit keinen regel­mäßigen Zu- dass die Bemühungen, das Menschenrecht auf saugang zu sauberem Wasser. Etwa 785 Mio. ­Menschen beres Wasser für alle umzusetzen, aufrechterhalten nicht einmal eine Grundversorgung. Fehlt es jedoch und intensiviert werden!

sei etwa jeder Zehnte noch davon ausgeschlossen. Für sie werden die oben aufgeführten Kriterien also nicht erfüllt. Manchmal zählt Wasser­ knappheit zu den Ursachen. Als Gründe dafür gelten schlechte Infrastruktur, Verschmutzung sauberen Wassers durch fehlende Abfallentsorgung oder industrielle Abwässer. Die DGVN nennt zudem unzureichende Anlagen sowie die Übernutzung der Wasserressour­ cen, verstärkt durch industriellen, land­ wirtschaftlichen oder touristischen Be­ darf, als weitere Ursachen. Im vergangenen Jahr sagte Kelly Ann Naylor, UNICEF-Expertin für Wasser, Sanitär und Hygiene: „Wenn das Was­ ser nicht sauber ist, wenn es nicht ­sicher ist, es zu trinken, oder es zu weit weg ist oder wenn eine Toilette nicht richtig funktioniert oder nur ein­ geschränkt zur Verfügung steht, dann tun wir noch nicht genug für alle Kin­ der w ­ eltweit.“ Sie mahnte: „Kinder und ihre Familien in armen und ländlichen Gemeinden haben das größte Risiko, abgehängt zu werden. Regierungen müssen in ihre Gemeinden investie­ ren, damit wir diese ökonomische und geographische Kluft überwinden und dieses grundlegende Menschenrecht erfüllen.“

IMPRESSUM  He­raus­ge­ber: ZV Grevesmühlen, ZV KÜHLUNG, WAZV Parchim-Lübz, WZV Malchin Stavenhagen, WZV Strelitz, ZV Sude-Schaale, ZV Insel Usedom, ZV Festland Wolgast, ZV Wismar  Re­dak­ti­on und Ver­lag: ­­­SPREE-PR Dorfstraße 4; 23936 Grevesmühlen; OT Degtow, Telefon: 03881 755544, E-Mail: susann.galda@spree-pr.com Internet: www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Alexander Schmeichel  Re­dak­tion: Susann Galda (verantw.)  Mitarbeit: K. Arbeit, H. Borth, F. Hultzsch, S. Kuska, Th. Marquard, H. Schulz, A. Schmeichel  Layout: SPREE-PR, M. Nitsche (verantw.), F. Fucke, U. Herrmann, G. Schulze, G. Uftring  Druck: Berliner Zeitungsdruck  Redaktions­schluss: 17. Juli 2020  Nach­ druck von Bei­trä­gen (auch aus­zugs­­weise) und Fo­tos nur mit Ge­neh­mi­gung von SPREE-PR!  Für Inhalte externer Links sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich; SPREE-PR übernimmt keine Haftung. Hinweis zum Datenschutz: Mit der Teilnahme an Gewinnspielen in der WASSERZEITUNG stimmen Sie, basierend auf der EU-Datenschutzgrundverordnung, der Speicherung Ihrer personenbezogenen Daten zu. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!


WO WIR ZU HAUSE SIND

AUGUST 2020

SEI­TE 3

Wie Gauchos in der Pampa Südamerikanisches Leben auf dem Feriengut Dalwitz

Dalwitz findet man in der Mecklen­ burger Einsamkeit. Knapp 40 Kilo­ meter bis Güstrow, 60 bis Rostock, 100 bis Wismar oder 150 bis Pa­ sewalk. Trotz seiner Abgeschie­ denheit ist das dortige Feriengut der Familie von Bassewitz alles andere als ein Hort der Stille.

23 Ferienwohnungen gibt es auf Gut Dalwitz, auch in dem von der Familie von Bassewitz bewohnten Herrenhaus. Raul sowie Amancio Mendiondo (v. l.) leben mit ihren Criollos. Die robusten Arbeitspferde stammen aus Uruguay, der Heimat von Lucy von Bassewitz. Fotos (3): SPREE-PR/Borth

Güstrow

Nacho Morteiro begleitet sattelfeste Abenteurer über eine ganze Gaucho-Woche.

Mittendrin im schönen MV liegt Dalwitz. Über Autobahn und Bundesstraße ist es schnell erreicht.

ren lassen. Seine Vision: Ein funktio­ nierender Wirtschaftskreislauf an ei­ nem marktfernen Standort im Einklang mit der Natur und unter Ausnutzung des gesamten ökonomischen Poten­ zials. Inzwischen leben 35 Familien vom Gut und seinen Einrichtungen.

Camminer Gespräche

Auf Spielkarten

1862 vom Schinkelschüler Fried­ rich Wilhelm Buttel errichtet, kann das Camminer Herrenhaus bei Burg Stargard mit zahlreichen Geschich­ ten aus seiner Vergangenheit und Ge­ genwart aufwarten. Kirsten Zahrnt, die das Haus erwarb und Künstlern die Möglichkeit einräumt, im histori­ schen Ambiente einige Wochen ihren Gedanken freien Lauf zu lassen und ungestört zu arbeiten, wollte diese kennenlernen. Zwei Jahre förderte sie umfangreiche Recherchen für ein Buch, das im vergangenen Jahr erschien und als Geschenk zum diesjährigen 850-jährigen Dorf­ jubiläum 2020 gedacht ist. Die für dieses Jahr geplanten Veranstal­ tungen und Feierlichkeiten müssen die Organisatoren aufgrund der Corona-Situa­tion auf das kommende Jahr verschieben.

Nachdem es bereits eine Abrissgenehmigung gab, fand das 1696 errichtete Herrenhaus Goldenbow Retter, die es neu entstehen ließen. Behutsam saniert Familie Burow nun die Innenräume des Hauses, in dem 1712 Zar Peter der Große biwakierte, sowie den barocken Park. Dabei bringen sie das Herrenhaus mit immer neuen Ideen ins Gespräch. Jüngstes Vorhaben sind Gutshaus-Quintetts. Die regionalen Kartenspiele mit Handbüchern bieten eine unter­ haltsame Freizeitbeschäftigung und machen nebenbei auf un­ terhaltsame Weise Werbung für die teilnehmenden Gutshäuser. Diese können sich kostenlos in die Aktion einklinken und später Quintetts zu einem Vor­ zugspreis kaufen und ih­ ren Gästen als Souvenir anbieten. K ontakt: info@ herrenhausgoldenbow.de

Foto: SPREE-PR/Borth

Teterow

Weitere Informationen: FerienGut Dalwitz Dalwitz 46 17179 Walkendorf Telefon: 039972 56140 www.feriengutdalwitz.de www.criollos-laprimera.de

In der Meute Foto: SPREE-PR/Borth

typisch südamerikanische ­Küche. Im Sommer wird auf der Hazienda (Gut Dalwitz) montags zum Asado, im Quincho (Outdoorküche) eingeladen (Anmeldung 0152 59678696). Auf den Grill kommen dann Bio-Rind aus eige­ ner Produktion oder Wild von der eige­

nen Jagd. Vielleicht sogar erlegt vom Urlaubsgast, denn Jäger aus dem Dorf begleiten ausgebildete Jagdgäste gern in eines der Dalwitzer Reviere. Doch nicht nur Urlaubern stehen die Quartiere des Feriengutes offen. Auf Dalwitz kann man ebenso gut heiraten, eine besondere Familienfeier erleben oder sich vom Grafen das ausgefeilte Bio-Konzept des Gutes Dalwitz erklä­

Feriengut Dalwitz

Cammin

Foto: Wikipedia/Oberlausitzerin64

In den 23 Ferienwohnungen mit über 80 Betten tobt im Normalfall das (Urlauber-)Leben. Zwischen 30 und 200   Quadratmeter groß sind die Ferien­domizile in den sanierten denk­ malgeschützten Gebäuden des Gutes, vom Apartment im Herrenhaus bis zur Kutscherwohnung. Pferde spielen auf Dalwitz eine her­ ausragende Rolle. Das Gut ist Heimat der ersten Criollo-Zucht Deutschlands. Die ersten vier Tiere, abstammend von iberischen Rassen spanischer Erobe­ rer des 16. Jahrhunderts, brachten Dr. Heinrich (Heino) Graf von Basse­ witz und seine aus Uruguay stam­ mende Frau Lucy aus ihrer südameri­ kanischen Heimat mit. 1992 begannen sie, einen landwirtschaftlichen Betrieb in dem Dorf aufzubauen, das zwischen 1349 und 1945 der Familie von Basse­ witz gehörte. Inzwischen finden sich auf dem Gut an die 100 der robusten Arbeitspferde. Und einige echte Gau­ chos. Guten Westernreitern bietet sich hier unter ihrer Anleitung die Chance, die Arbeit mit den Rindern zu lernen. Raul und Nacho Morteiro und ihr Kol­ lege Amancio Mendiondo treiben aber in der Mecklenburgischen Pampa nicht nur Kühe oder Schafe um. Amancio lädt auch zu spannenden Farmritten ein. So­ gar eine ganze Gaucho-Woche ist mög­ lich. Anfängern und Umsteigern hilft Katarina Gebhard, die die Arbeit mit den Criollos aus ihrer jahrelangen Tä­ tigkeit in Südamerika kennt. Abgerun­ det werden die Gaucho-Ferien durch

10.000 Jagdreiter gibt es in Deutschland. Sie sind mit 23 registrierten Meuten unterwegs. Heimat der Mecklen­ burger Meute ist Dalwitz, wo Master Gabriel Rodenberg einen Reiterhof betreibt. Mittwochs 17 und sonntags 13 Uhr wird mit der Meute, zu der 30 bis 40 Irish Fox­ hounds gehören, trainiert. Schleppjagden finden u. a. am 22. August in Basedow, am 23. August in Rothen­moor, am 26. September in Stolpe und am 3. Oktober am Schloss Vanselow statt. www.mecklenburger-meute.de


INFORMATIONEN VON

WASSERZEITUNG – AUGUST 2020

Probe-Nasen helfen (vielleicht) weiter WZV forscht weiter zur Eindämmung von Geruch Dass Anwohner vom zeitweilig auf­ tretenden Gestank rund um die Kläranlage Stavenhagen im wahrs­ ten Sinne des Wortes die Nase voll haben, trifft beim WZV auf absolu­ tes Verständnis. Der WZV ist weiter am Ball, um der Geruchsbelästigung, die vorrangig im Schlepptau von bestimmten Wetter­ lagen auftritt, Herr zu werden. Die

Firma Olfasense aus Kiel, die bereits in Rosenow bei der OVVD aktiv mitgewirkt hat üblen Gerüchen auf die Spur zu kommen, wird uns demnächst das Ergebnis ihrer Messungen präsentieren. Auf dieser Grundlage werden dann die nächsten Entscheidungen getroffen. Ob und inwieweit die vorhandene Abluftanlage sinnvoll zu verändern ist, wird sich zeigen. „In jedem Fall birgt eine solche Veränderung einen enormen finanziellen Aufwand, weil die drei vorhanden Biofilter zentral zusammengeführt werden müssten“, erklärt Dirk Kettner, der Leiter Betrieb im WZV. Viele Maßnahmen des WZV um eine Ursachenbehebung konnten den un­an­geneh­ men Geruch bislang nicht vollständig eliminieren. Foto: SPREE-PR/Hultzsch

Schlamm aus MV sichert Auslastung Gesellschafterkreis wurde erweitert Als Gesellschafter der Klärschlamm-­ Kooperation Mecklenburg-Vorpommern GmbH (KKMV) ist der WZV Malchin Stavenhagen weiterhin in die Abstimmungen zum Bau der in Rostock geplanten KlärschlammMono­verbrennungsanlage involviert. Im Juni stimmten die Verbandsmitglieder einstimmig der Aufnahme von zwei neuen Mitgliedern zu. Damit sind der Weg für die Neubrandenburger Wasserbetriebe GmbH (100-prozentige Tochtergesellschaft der Neubrandenburger Stadtwerke GmbH) und die Stadtwerke Neustrelitz frei. Zum Jahresende werden dann 17  Abwasser­ entsorger an dem kommunalen Groß-

vorhaben beteiligt sein. Ein bisher bundesweit einmaliges Zusammengehen von Körperschaften des öffentlichen Rechts – vorsorgend und nachhaltig im Interesse der Gebührenzahler und der Umwelt. 2025 soll die Anlage in Rostock den Betrieb aufnehmen. Drei Viertel der in MV anfallenden Klärschlämme werden dann dort thermisch verwertet. Bis dahin kümmert sich die Kooperation auch um die Klärschlämme der Gesellschafter, wenn diese keine Verträge mehr haben bzw. überteuerte Verträge eingehen müssten. Ein solidarisches Prinzip zum Nutzen aller.

KURZER DRAHT Wasser Zweck Verband Malchin Stavenhagen Schultetusstraße 56 17153 Stavenhagen Tel.: 039954 361-0 Fax: 039954 361-531

info@wzv-malchin-stavenhagen.de www.wzv-malchin-stavenhagen.de

Von A wie Abschied bis Z wie Zuversicht Geschäftsführerin Petra Tertel verlässt den WZV nach 34 Jahren Zum 31. August verabschiedet sich Petra Tertel, die langjährige Geschäftsführerin des WZ V, in die Rente. Wer wie sie 34 Jahre in einem Job tätig war, der hat wahrlich eine Menge erlebt. In einem knackigen A bis Z hat sie ein paar ihrer Erinnerungen und Ein­drücke aufgeschrieben.

A

bwasserkonzept. Zentral oder dezentral, das war 1994 die Frage. Heute ist das Konzept fast umgesetzt und die ersten Ersatzinvestitionen werden erforderlich. Auszubildende. Die beste Investition in die Zukunft! Viele sind heute langjährige Mitarbeiter.

B

eitragserhebung. Thema Altanschließer. Eine sehr anstrengende und emotionsgeladene Phase meines Berufslebens: Alte Eigentümer sollten neue Beiträge für den Anschluss ans Abwassernetz zahlen. Widerstand war vorprogrammiert. Das Oberverwaltungsgericht entschied jedoch: Der WZV hat gesetzeskonform gehandelt. Bürogebäude. Fünf Jahre hatten wir geplant und neben den „Entscheidern“ auch die Öffentlichkeit einbezogen. Als wir 2011 stolz unser neues, modernes Gebäude in Besitz nahmen, sahen wir uns jedoch öffentlicher Empörung und Vorwürfen der Verschwendung ausgesetzt. Das tat weh. Aber es gab auch die vielen Anderen, die uns gratulierten, sich mit uns freuten und Staven­hagen mit dieser modernen Architektur aufgewertet sahen. Die WZV-ler fühlen sich auf jeden Fall wohl in ihrem Arbeitsumfeld.

C

onfideon. Unternehmensberatungs- Gesellschaft aus Berlin, die sich dem Thema Wasser Abwasser verschrieben hat. Hinter Ihr steht eine Gemeinschaft Gleichgesinnter, zu der auch der WZV gehört, die sich seit 2001 in Kennzahlenver-

Die Tage am Schreibtisch im Büro d Leitung des WZV umfasst, hinterläs Umweltbildungsstätte für die Kinde

gleichen und Benchmarking-Projekten vergleichen. Corona. Auf den „letzten Metern“ eine nie dagewesene Herausforderung! Hygieneregeln, Kurzarbeit, Ver- und Entsorgungssicherheit, Home­office – alles war in kurzer Zeit zu organisieren. Cargill. Ein bedeutsamer Kunde mit Vorbild-Funktion wenn es um die Einbeziehung der Mitarbeiter geht.

Gebühren. Für viele Menschen gefühlt immer zu hoch. Aber welche Leistung dahinter steckt oft unbekannt. Geruch. Seit Jahren ein Thema in Stavenhagen. Mit großer Ernsthaftigkeit und unter Hinzuziehung verschiedenster Profis versuchen wir, dieses Pro­blem zu lösen.

D

H

ienstleister. So will sich der WZV verstanden wissen und befragt dazu regelmäßig seine Kunden, um deren Wünsche zu kennen und besser zu werden. Dammann, Peter. Seit 24 Jahren mein Mitstreiter, zuverlässig in seiner Aufgabenerfüllung und als mein Stellvertreter, Fachmann, wenn es ums Wasser und Abwasser geht.

E

hrenamt. Zolle ich höchsten Respekt! Angefangen bei den ehrenamtlichen Bürgermeistern bis zum Verbandsvorsteher und dem Vorstand. Aber auch allen Bürgern, die sich neben ihrem Beruf oder im Ruhestand für die Gesellschaft engagieren.

F

amilie. Rückzugsort und Kraftquell – in der Vergangenheit oft zu kurz gekommen. Fördermittel. Ein stetes Ringen um deren Zuwendung. Zuletzt für unser Projekt im Alten Wasserwerk. Toll für die Menschen in unserer Region!

G

rundwasser. Unser Lebens­elixier! Sein Schutz erfordert unser aller Aufmerksamkeit, denn das Wasser hat ein sehr langes Gedächtnis.

andwerkermesse. In Malchin, organisiert von der Firma Dill. War viele Jahre eine gute Gelegenheit für unsere Kunden, den WZV besser kennenzulernen.

I

nvestitionen. In 34 Jahren wurden im Verbandsgebiet mehr als 180 Mio. Euro in eine nachhaltige Ver- und Entsorgung und damit in die Daseinsvorsorge investiert. Die größte Investition war der Neubau der Kläranlage Stavenhagen mit einem Wertumfang von 30 Mio. Euro. Immergut. Die Schließung 2018 traf Stavenhagen hart. Für den WZV machte sich der Weggang des Großkunden im Trinkwasserverkauf deutlich bemerkbar.

J

ede Menge engagierter und zuverlässiger Partner haben mich begleitet und machten die Entwicklung des WZV möglich. Kollegen, Planungsbüros, Baubetriebe, Gewerbebetriebe der Region, Netzwerker, Landespolitiker sowie Vertreter aus Ämtern und Ministerien.

K

inderwassertag. Der schönste Tag überhaupt! Zuletzt durften wir im Jahr 2018 fast 300 Schulkinder


VER- UND ENTSORGER

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Mann vom Fach mit regionalen Wurzeln David Schacht ist ab 1. September neuer Geschäftsführer

der Geschäftsführung sind für Petra Tertel gezählt. Neben den unzähligen Aufgaben, die die sst sie ihrem Nachfolger vor allem ihr Herzensprojekt: den Umbau des alten Wasserwerkes zu einer er der Region. Foto: SPREE-PR/Hultzsch

aus unserer Region begrüßen. In diesem Jahr fiel der Höhepunkt leider Corona zum Opfer, aber 2022 geht es weiter. Kinderweihnachtsfeier. Seit vielen Jahren ist es in der Vorweihnachtszeit eine große Freude die Kinder der Mitarbeiter als unsere Gäste willkommen zu heißen und gemeinsam den Weihnachtsmann zu begrüßen.

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ebenslanges Lernen. Eine Selbstverständlichkeit, weil nur so Schritt gehalten werden kann.

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itarbeiter. Der eigentliche Schatz eines jeden Unternehmens. Ohne sie gibt es keinen WZV!

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W

ualitätsmanagement. Im Jahr 2003 führten wir ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) ein. 2006 wurden wir dann zum 1. Mal zertifiziert. einwasserbehälter. Im Jahr 2011 Hort einer ganz fürchterlichen Mückenplage! Aber: Sie half, Schwachstellen zu orten und uns im Krisenmanagement zu erproben. RUN. Unser Regionales Unternehmungsnetzwerk Mecklenburgische Schweiz e. V., in dem wir seit 2013 mitarbeiten.

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achfolger. Sie zu finden ist immer eine besondere Herausforderung. Bisher ist uns das fast immer geglückt, auch wenn die Suche mal etwas länger dauerte.

olidargemeinschaft. Unsere Gemeinden arbeiten im WZV zusammen, stehen füreinander ein. Dieses Prinzip ist es, was einen Zweckverband stark macht. Seniorenweihnachtsfeier. Eine gute Tradition, in jedem Jahr ehemalige Kollegen zu treffen.

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berverwaltungsgericht. Dort bestanden unsere Satzungen schon oft ihre „Prüfungen“.

P

atenschule. „De plietschen Kinner“ gehören mittlerweile fest zum WZV. Für die Zukunft wünsche ich weiter viel Freude miteinander. Pfanni. Voraussetzung für die Ansiedlung in Stavenhagen war eine leistungsfähige Kläranlage. Ein Handschlag bei der Mitfinanzierung in Millionenhöhe war ein ungewohntes Geschäftsgebahren Mitte der 1990er-Jahre, schaffte aber Vertrauen.

rinkwasserschutzzonenfestsetzung. Nach neuem Recht, eine unendliche Geschichte. Die ersten Anträge stammen aus dem Jahr 1995. 25 Jahre später sind diese immer noch in der „Behörden-Pipeline“. Top Ausbildungsbetrieb. Eine ganz besondere Auszeichnung, die uns in diesem Jahr zuteil wurde.

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nterirdische Wasseraufbereitung. Ein Verfahren zur Trinkwasseraufbereitung im Untergrund, das in Jürgenstorf zum ersten Mal zur Anwendung kam.

er sor gungs sicher hei t . Oder auch Vertrauen, Verantwortung, Verlässlichkeit – all das verbinden unsere Kunden mit dem WZV. asserwerk Malchin. Wird bald wieder zu neuem Leben erwachen! Ich freue mich darauf!

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-fach Rede und Antwort stehen in Stadt- und Gemeindevertretungen und in der Verbandsversammlung.

Er wurde 1979 in Röbel (Müritz) geboren und blickt bereits auf eine abwechslungsreiche Karriere zurück. Nach der Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr und dem Studium mit Schwerpunkt Wasserwirtschaft leitete er drei Jahre lang das Stavenhagener Bau- und Ordnungsamt. 2015 wechselte er zum Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU), wo er als Projektleiter in der Abteilung Naturschutz, Wasser und Boden tätig war. Von dort aus passte die ausgeschriebene Position im WZV „perfekt“, sagt er selbst. Mit der vielseitigen Führungsaufgabe in einem modernen Unternehmen wie dem WZV sehe er seine beruflichen Ziele voll und ganz erfüllt. „Ein Schwerpunkt wird ­sicher der Grundwasserschutz sein, ein echtes Zukunftsthema“, fügt er hinzu. „Und dem Thema Klärschlamm müs-

Ein ausführliches Antritts­ interview erscheint in der nächs­ ten Ausgabe der Wasserzeitung.

Siegbert Teschen arbeitete 40 Jahre beim WZV

outube. Ein Medium, das wir gern auf unserer Homepage verwenden. Schauen Sie mal rein!

Für Siegbert Teschen gab‘s Blumen von Ge­ schäfts­füh­re­rin Petra Tertel.

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weckverbände. An der gemeinsamen Bewältigung der Daseinsvorsorge führt kein Weg vorbei. Keine Gemeinde kann diese Aufgaben auf Dauer allein stemmen.

Foto: SPREE-PR/Hultzsch

mter. Kooperationspartner in vielen Angelegenheiten.

ffentlichkeitsarbeit. Betreibt der WZV erfolgreich mit seiner „Wasserzeitung“. Auch in Zeiten des Internets unsere erste Wahl.

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sen wir uns weiterhin verstärkt widmen. Außerdem stehen natürlich die Kundenzufriedenheit und die Gebührenstabilität ganz oben.“ Bei allen thematischen Schwerpunkten sieht er das größte Kapital des Unternehmens im Personal, denn ohne gut ausgebildete, motivierte Mitarbeiter geht nichts. Viel zu tun also für den „Neuen“. Nach der umfangreichen Ein­arbeitung findet er Ruhe bei der F­ amilie. Gemeinsam wohnen sie in der Nähe von Stavenhagen. Bei gutem Wetter wird man diesen Geschäftsführer vielleicht also auch mit dem Rad zur Arbeit fahren sehen.

Das vierte Jahrzehnt vollgemacht

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Ä Ö

Foto: privat

Eine denkbar gute Wahl hat der WZV bei der Neubesetzung der Ge­ schäftsführung getroffen. Mit Dip­ lom-­Ingenieur David Schacht führt zukünftig jemand den WZV, der in der Region bekannt sein dürfte.

bergabe. Nach knapp 34  Jahren meinen Schreibtisch an David Schacht zu übergeben, wird kein leichter Abschied. Ich wünsche ihm alles Gute und viel Erfolg!

Exakt richtig sind diese 40 Jahre zwar nicht, denn etwa ein Viertel davon war Siegbert Teschen natürlich noch vor der Gründung des WZV in dessen Vorgänger-Betrieb angestellt. Aber hier oder dort – stolze vier Jahrzehnte im Dienst der regionalen Wasserwirtschaft sind eine besondere Ehrung wert. Deshalb gab es anerkennend und jubiläumsgerecht am 16. Juni einen großen Glückwunsch vom gesamten Kollegium und einen Strauß aus Sommerblumen

aus den Händen von Geschäftsführerin Petra Tertel. Als Mitarbeiter Kanalnetz war Siegbert Teschen eine feste Größe, wenn es um die Wartung und Instandhaltung der Abwassersysteme im Versorgungsgebiet ging. Seine Arbeit hatte maßgeblich Anteil an der reibungslosen Abwasserentsorgung. Für seinen Ruhestand, der am 1. August begann, wünschen wir ihm alles Gute!


SEI­TE 6

Wasserdurchlässige Pflastersteine für die Auffahrt, Rasenkantensteine un­ term Zaun, Regenwassertonnen, Sicker­ gruben – Grundstückseigentümer kön­ nen baulich einiges tun, um für Trocken­zeiten das Wasser auf dem Grundstück zu behalten und bei Starkregen den Weg aufs öffentliche Land zu ver­ sperren. Denn dem natür­ lichen Wasserkreislauf tut jeder Tropfen gut, der dort versickert, wo er auf den Boden trifft.

LEBENSELIXIER Jeder Gartenbesitzer wünscht sich fei­ nen Landregen und diesen am liebsten nachts. Allein die Realität sieht anders aus. Lange Trockenzeiten und Stark­ regenereignisse prägen zunehmend auch hierzulande das Wetter. Beide Phänomene verur­sachen Probleme und lassen Grundstücksbesitzer nochmal genauer hinschauen, an welchen Stellschrauben nachjustiert werden kann. Wie kann man angesichts der Trockenheit das Wasser möglichst auf dem eigenen

WASSERZEITUNG

Grundstück behalten? Und wie lässt sich bei Starkregen die Ableitung in den öffentlichen Raum verlangsamen und reduzieren, um die dann ohnehin überlasteten Kanäle und Gewässer zu schonen und so weiteren Schaden ab­ zuwenden? Wenn sintflutartige Regenfälle auf die Erde niedergehen, dann sind der Versickerung natürlich(e) Grenzen gesetzt. Dann fließt selbst von Grün­ flächen mit Neigung das Regenwas­ ser ab. In Städten ist eine komplette Versickerung kaum möglich, Straßen,

Plätze Grundstücke sind versiegelt, die Flächen fehlen hier. Vielerorts gibt es daher Regenwasserkanäle in der Zuständigkeit der Gemeinden bzw. der Zweckverbände. Diese können aber nur für normale Niederschläge dimen­ sioniert sein, alles andere würde die Kosten in die Höhe treiben. Lang anhaltende Trockenheit und/ oder Sturzregen – zu 100 Prozent kann man sich weder für das eine wappnen noch vor dem anderen schützen. Aber ein paar wohlüberlegte Maßnahmen lohnen sich häufig trotzdem.

Formschön und praktisch. Zinkwannen passen gut ins Gartenbild. Sie fangen etwas Wasser auf, das man nach Bedarf dann in Rabatten und Beete bringen kann.

Bei Starkregen fallen schnell 30 bis 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Das bedeutet, dass von einem durchschnittlichen Dach mit 100 m2 Fläche bis zu 5.000 Liter Wasser entsorgt werden müssen. Die sollten von der Dachrinne nicht einfach auf den Boden rauschen. Die Gefahr einer Überflutung des Gartens wäre groß. Am besten führen Sie die Regenrinne …

Den Weg aufs öffentliche Land, zum Beispiel auf die Straße, könnten Sie dem Niederschlag etwa mit durchgängigen Rasenkantensteinen verbauen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Ihr Nachbar wird für eine zusätzliche Trauf­ kante an der Grund­stücks­grenze dank­bar sein, etwa wenn sich dort seine Auf­fahrt befindet. Sie selbst schützen sich davor, dass unerwünschtes Wasser rüber läuft.

… direkt zu einer unterirdischen Zisterne weiter, die etwa unter Ihrer Einfahrt dezent „versteckt“ werden kann. Ausgestattet mit einer elektrischen Pumpe kann das aufgefangene Wasser – so es nicht versickert – sogar in Trockenzeiten für die Bewässerung des Gartens genutzt werden. Beachten Sie: Pumpen erfordern regelmäßige Wartung! Fotos (7): SPREE-PR/Arbeit

Ein simpler Schutz vor Über­flu­tung des Grund­stücks, von Geh­wegen oder der Auf­ fahrt – was­ser­durchlässige Pflaster­steine saugen den Niederschlag auf wie ein Schwamm und geben ihn nach unten weiter.

Eine gute Regenvorsorge ist Rinden­ mulch. Er verhindert das Austrocknen der Oberfläche bei starker Sonnen­ein­ strahlung und verzögert die Verdunstung von Gieß- und Niederschlagswasser.


AM WASSER

AUGUST 2020

SEI­TE 7

e r s e z t e h c chen als Wegw Leu

Am Rande notiert

Fotos (4): SPREE-PR/Galda

Pharologie ist das Fremdwort für Leucht­ turmkunde. Es geht zurück auf einen aus der Antike über­lieferten Leuchtturm, den ägyptischen „Pharos von Alexandria“, der etwa 1.600 Jahre leuchtete und erst 1303 bei einem Erdbeben einstürzte.

Leuchtturmprojekte: Ein gutes Wort für heraus­ ragende, wegweisende Vorhaben mit Signalwirkung.

Timmendorf / Insel Poel

militärisches Seefunkfeuer in Sichtweite der beiden anderen gebaut worden. Heute wird hier Kunsthandwerk angeboten und ist die Glaskuppel eine gute Alter­native zur wegen Bauarbeiten geschlossenen Kuppel des Schinkelturms.

Als Laterne (auch Lampenhaus) bezeichnen die Fachleute die bei größeren Bauten oft aufgesetzte Lichtanlage und Optik.

Molenfeuer (hier: Rostock/ Warnemünde) sind kleinere Einfahrtsfeuer, die enge Passagen kennzeichnen. Hierzulande gilt: Das Feuer backbord (links) ist rot und steuerbord ist grün.

Foto: privat

folgten. Ein Durchbruch war die Weiterentwicklung der Linsen durch den französischen Physiker und Ingenieur Augustin Jean ­Fresnel. Die nach ihm benannte Fresnel-­Linse vergrößerte die Reichweite der Feuer erheblich. In einem drehbaren Kreis sind mehrere Linsen vertikal aufgestellt und

erzeugen ein charakteristisches Blink­ muster. Dieses rhythmische Lichtblitz-­ Signal ist wiederum sehr individuell, eben um die Leuchttürme eindeutig unter­scheiden zu können. Die Leute auf dem Wasser wollen den wichtigen Orientierungshilfen möglichst nicht zu nahe kommen. Von Landseite her können viele nicht dicht genug an die markanten Anziehungs­ punkte kommen, sie sind beliebte und vielfach fotografierte Ziele. Ein paar Beispiele aus Mecklenburg-Vorpommern sind hier in den Fokus gerückt.

Foto: HInsch-Grevesmühl

Leuchttürme heißen die Bauwerke aus Holz, Stein, Gusseisen, Stahlbeton oder Kunststoff. Es gibt sie in rund und eckig, groß oder klein, schlicht oder schick. Es eint sie – das Licht. Früher erzeugten es offene Holz- oder Kohlefeuer, später Öllampen, ab den 1920er-Jahren Glühlampen auf die Halogen­lampen

Foto: HInsch-Grevesmühl

Schon aus der Antike gibt es Überlieferungen für markante Seezeichen, die den Schiffen den Weg weisen sollten. Heute gibt es zwar viele zusätzliche moderne Navigations­hilfen, aber visuelle Schifffahrtszeichen haben besonders im küstennahen Bereich weiterhin ihre Bedeutung. Leuchttürme bleiben wichtige Helfer bei der Positionsbestimmung und markieren schwierige Stellen im Fahrwasser.

Inmitten des 1871 an der Westküste der Insel Poel errichteten Lotsenhauses ragt der massive Leuchtturm auf. Seit 1872 strahlt hier ein 1930 auf die heutigen 21,1 Meter erhöhtes Sektoren­feuer und hilft bei der Navigation in den Hafen der Hansestadt Wismar. 1998 wurde das bis dato Festfeuer (Dauer­ licht) umgestellt auf ein Gleichtaktfeuer (3 Sekunden hell, 3 Sekunden dunkel) und kann nun nicht mehr mit anderen Lichtquellen verwechselt werden.

Buk / Bastorf

Kap Arkona Drei auf einen Streich. An den berühmten Kreidefelsen im Norden von Rügen stehen der Schinkelturm, ein Leuchtfeuer und ein Peilturm nah beieinander. Den Anfang machte der 1827 erstmals gezündete und vom Baumeister Karl Friedrich Schinkel geplante viereckige Turm. Heute ist er romantischer Ort für Hochzeiten, als Leuchtturm hatte ihn schon 1905 ein direkt daneben gebauter Nachfolger abgelöst (­Signal 3  Blitze alle 17,1  Sekunden). Der 1990 am slawischen Burgwall (Jaromarsburg) wiedererrichtete Peilturm, war 1927 als

Zwar ist der Turm selbst nur 20,8 Meter hoch und damit einer der kleineren, aber er steht auf dem 78,8 Meter hohen Bastorfer Signalberg, dem westlichsten Markierungspunkt der Kühlung. Die Feuerhöhe beträgt daher 95,3 Meter. In MV hat er damit knapp die Nase vorn vor seinem Dornbuscher Kollegen auf Hiddensee (94,7 Meter). Für die Seefahrt ist er wichtige Orientierungshilfe auf der westlichen Ostsee und warnt Plau am See vor „Hannibal“, einer langgestreckten Der 13,5 Meter hohe Turm am Molen­ Sandbank an der Einfahrt zur Wismakopf in Plau am See ist zwar kein rer Bucht. Der letzte Leuchtturmwärter ­offizielles Seezeichen, sein zur See- beendete 1979 seinen Dienst, für Leseite montiertes Sektorenfeuer zeigt ben sorgen heute die Gäste, die von der Booten aber seit 2012 den Übergang Plattform die Aussicht genießen, sich vom Plauer See zur Müritz-Elde-­ im Café stärken oder in der ehemaligen Wasser­straße an. Wärterwohnung übernachten wollen.

Darßer Ort Im Nordwesten der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst steht dieser Leuchtturm im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Sein Leuchtsignal in 33 Metern Höhe warnt Schiffe vor den Untiefen der Darßer Schwelle. Landseitig ist er nur zu Fuß, mit Rad oder Pferdekutsche zu er­reichen. Die 5 Kilometer nehmen viele gern auf sich, um die Aussicht vom Turm zu genießen – bei klarem Wetter bis nach Hiddensee oder zur dänischen Insel Mön. Ein Café und das Natureum, eine Außenstelle des Deutschen Meeresmuseums, runden den Besuch ab. 2018 zierte dieser Leuchtturm übrigens die 45-Cent-­ Briefmarke der Deutschen Post.

Warnemünde Nach der coronabedingt kontaktarmen Zeit kaum noch vorstellbar: Aber das Jahr 2020 begann für etwa 80.000  Menschen mit dem 21. Warne­ münder Turmleuchten. Weithin sichtbar ist der 1898 in Betrieb genommene Turm, dessen Licht etwa 20 See­meilen (37 km) strahlt. Vom Turm aus wird man nach 135 Stufen mit einem tollen Rundumblick auf Warnemünde und die Ostsee belohnt. In unmittelbarer Nachbarschaft brodelt seit 1968 das gastronomische Leben im ebenfalls markanten „Teepott“ mit Dach vom Architekten Ulrich Müther.


IM FOKUS

SEITE 8

Trinkwasser auf dem Lehrplan

WASSERZEITUNG

Unser Betrieb ist TOP Azubis gern an Bord

Projekt im Alten Wasserwerk Malchin nimmt Gestalt an Bis 1988 versorgte es die Mal­ chiner mit Trinkwasser, danach blieb es eine Lagerstätte für tech­ nisches Gerät. Nun soll das alte Wasserwerk in Malchin aus sei­ nem Dornröschenschlaf erwa­ chen. Der WZV will in dem Ge­ bäude eine Umweltbildungsstätte errichten. Wunderschön anzuschauen ist das 1902 erbaute ehrwürdige Gebäude von der Straßenseite aus. Als tech-

nisches Denkmal steht es unter Schutz – genutzt wurde es indes nur als besserer Schuppen. Das wird sich nun ändern. Gefördert durch das europäische Förderprogramm LEADER für lokale Entwicklung, baut der WZV das Alte Wasserwerk zur Umweltbildungsstätte „Basics for future“ aus und um. Kinder und Jugendliche sollen hier den Weg des Wassers anschaulich erleben. Das Konzept folgt dem Gedanken: Wer sich mit Wasser auskennt, wird es im Leben schät-

zen und schützen. „Diese Stätte eignet sich ganz hervorragend dazu“, schwärmt Geschäftsführerin Petra Tertel. „Nicht nur das Werk an sich, auch die Wasser­reservoires, in denen früher das Trinkwasser gespeichert wurde, sind noch vorhanden. Wir können also den Weg des Wassers von der Quelle über das Wasserwerk bis hin zum Malchiner Wasserturm anschaulich nachvollziehen – eine tolle Ergänzung zum Schulunterricht.“ Im Fokus wird außerdem das Wasser der benachbarten Peene mit seinen jahreszeitlichen und klima­tischen Schwankungen stehen. An Arbeitsplätzen können Schüler selbst zu Wasser-Themen forschen. Umweltbildung zum Anfassen hauptsächlich für Malchiner Kinder, aber auch Besuchergruppen aus der Region sind willkommen. Sanierung und Umbau haben inzwischen begonnen.

Mehr als 30 Azubis starteten beim WZV ihren Weg ins Berufs­ leben. In diesem Jahr verlieh die IHK Neubrandenburg dem kommunalen Wasserunternehmen den Titel „TOP-Ausbildungs­ betrieb 2020“ und bescheinigte ihm damit seinen herausragenden Beitrag zur Fachkräftesicherung. Tim Haas (Foto oben), frischgebackener Kaufmann für Büro­management, kann das nur unterstreichen. Und auch die beiden angehenden Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik Chris Riemann (li.) und Max Seifert (Foto unten) profitieren von der vorbildlichen Ausbildungsarbeit des Verbandes.  Fotos: WZV

Das alte Malchiner Wasserwerk als Projektskizze. Bald sollen sich hier die Türen der Umweltbildungsstätte „Basics for future“ öffnen. Skizze: WZV

WZV rückt Ratten mit Ködern zu Leibe Weil viele Menschen ihre Lebensmittel­ reste über die Toilette entsorgen, wird der Abwasserkanal, insbesondere in Städten und Siedlungen, der ideale Auf­ enthalts- und Lebensraum für Ratten. Dies führt unter Umständen zu Betriebs­ störungen im Abwassernetz, birgt aber auch gesundheitliche Gefahren. Denn Ratten können gefährliche Krankheiten übertragen. Um diesen Gefahren vorzubeugen, werden diese Schädlinge von fach- und sachkundigen Mitarbeitern des WasserZweckVerbandes bekämpft. Meldet sich ein Anwohner zum Beispiel wegen eines gesichteten Tieres, prüfen Mitarbeiter des WZV das anliegende Abwassernetz auf Befall von Schadnagern. „Die Rattenlosung oder gar Nester der Ratten sind Hinweise auf das Vorhandensein der ungebetenen Gäste, die wir natürlich bekämpfen

Foto: SPREE-PR/Hultzsch

Unter Aufsicht und Anleitung von Grit Weber (li.), die als eine von vier Mit­ar­bei­tern den Sachkundelehrgang „Nagerbekämpfung“ mit anschließender Prü­fung absolviert hat, legen die beiden Abwassertechnik-Azubis Niklas Quand (Mi.) und Paul Steven Labs die Köder zur Nagerbekämpfung in Schächten des Schmutzwasserkanals aus.

wollen“, berichtet Abwassermeister Jens Christofzik. Das Kanalnetz ist ein geschlossenes System – an die Köder kommen ausschließlich Ratten heran. „In regelmäßigen Abständen überprüfen wir die Wirksamkeit, legen neue Köder nach beziehungsweise entfernen alte.“ Dem Abwassermeister ist aufgefallen, dass häufig in der Nähe von größeren Mietobjekten stärkerer Befall auftritt. Der Grund dafür ist ziemlich sicher der ständige Futternachschub aus anonymen Quellen. Daher lautet der eindringliche Appell des WZV an alle Bewohner des Verbandsgebietes: „Bitte spülen sie keine Essensreste über die Toilette ins Abwasser!“ Der Haus- oder Bio-Müll ist der richtige Ort für solche Reste. So kann jeder seinen Beitrag leisten und hilft letztendlich Kosten zu senken.

MST

Essensreste in Haus- oder Biomüll entsorgen!


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