Wasserzeitung 03/2021

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12. JAHRGANG NR. 1  MÄRZ 2021

Erneut waren 1.000 per Zufallsprinzip ausgewählte Kunden angeschrieben und gebeten worden, ein paar Fragen zum WZV zu beantworten. Wie zufrieden sind sie mit den ausgeführten Leistungen? Wie schätzen sie Service und Kompetenz ein? Nach Auswertung der Antworten durch die beauftrage Confideon Unternehmensberatung GmbH stand es schwarz auf weiß: 97 Prozent und damit fast alle Befragten sind mit dem Service des WZV zufrieden. „Insgesamt 84 Prozent zeigten sich mit unseren Angeboten und Leistungen zufrieden – auch das ist ein sehr guter Wert und sogar eine kleine Steigerung im Vergleich zu 2018“, informiert Mitarbeiter Renard Jantz, der im WZV für die Umfrage zuständig ist. 87 Prozent der Kunden bewerteten die Qualität des Trinkwassers mit „gut“ und „sehr gut“. 72 Prozent empfinden das Preis- / Leistungsverhältnis als mindestens angemessen. „Auf der anderen Seite sind jedoch auch 4 Prozent der Kunden unzufrieden und es ist unsere Auf-

Schutz geht nur gemeinsam Der WZV begrüßt die neue Düngeverordnung, die im Dezember von der Landesregierung MV verabschiedet wurde und zum 1. Januar in Kraft getreten ist. Sie hat zum Ziel, den landwirtschaftlichen Eintrag von Nährstoffen in den Boden weiter zu reduzieren. Die Verringerung von unter anderem Nitrat ist ein wichtiger Beitrag zum langfristigen Grundwasser­ schutz und die Zusammenarbeit mit den Landwirten zu diesem Zweck unerlässlich.

Ihre Meinung – unser Ansporn! WZV nutzt erneut Ergebnisse aus Kundenbefragung

U rkunde 97 Prozent Zufriedenheit „Service“

D ie Ku nd en de s WZV

gabe, die genannten Probleme zu hinterfragen und Lösungen anzubieten.“ Großes Kompliment Als besonders aufschlussreich erwiesen sich dafür erneut die frei zu beantwortenden Teile der Umfrage. Dort wurde mehrfach die Härte des Wassers als Kritikpunkt angeführt sowie die Geruchsbelastung rund um die Kläranlage Stavenhagen (le­ sen Sie zu beiden Themen auf den Seiten 4/5). Einen Spitzenwert unter den elf teilnehmenden Wasserversorgern erreichte der WZV bei den Rückmeldungen zur Corona-­ Pandemiezeit: Die von wenigen Kunden genannten Einschränkungen bezogen sich auf das laufende Geschäft des WZV, waren also nicht pademiebedingt aufgetreten. Ein größeres Kompliment für das Krisenmanagement der vergangenen Monate gibt es kaum.

Schwarz – oder in unserem Fall: blau – auf weiß. Fast 100 Prozent der Kunden zeigen sich mit dem Service des WZV zufrieden. Grafik, Zeichnung und Montage: SPREE-PR

Wasser. Der Fischotter ist ein ausdauernder Taucher mit Schwimmhäuten an den Pfoten, die im Wasser für den Antrieb sorgen. Wie der Name schon andeutet, stehen Fische ganz oben auf seinem Speiseplan, aber er frisst auch Amphibien, Wasser­ vögel, Krebse, Schnecken oder Insekten. Es wird geschätzt, dass es aktuell noch etwa 2.000 Tiere gibt, TIER des überwiegend in MV, Brandenburg JAHRES und Sachsen. Heute wird ihm eine 2021 Eigenart häufig zum Verhängnis: Er Bis zu 1,20 m groß und 12 kg schwer wird der scheue Fischotter, schwimmt nicht gern unter ­Brücken hindurch, lieber wählt er den für ihn der in Deutschland im 20. Jahrhundert fast ausgerottet wurde. oft verhängnisvollen Weg über die Der Fischotter (lat. Lutra lutra) ist ein Jahres 2021 gekürt, um darauf auf- Straße. Münchhausen plädiert daWassermarder, der sich an stehen- merksam zu machen, wie gefährdet her für eine otter­gerechte Gestaltung den und fließenden Gewässern mit er selbst und seine Lebensräume von Brücken, z. B. mit schmalen, aus natürlich bewachsenen und schilf- sind“, erklärt Hilmar Freiherr von Holzplanken gebauten Pfaden, die reichen Uferzonen besonders wohl Münchhausen, Geschäftsführer der der Otter als Laufsteg nutzen kann. fühlt. „Die Deutsche Wildtier Stif- Stiftung. Das Tier bewegt sich mit tung hat den Fischotter zum Tier des großer Eleganz und Schnelligkeit im deutschewildtier­s tiftung.de

Meisterschwimmer, Pelzträger und Fischliebhaber

Foto: Naturfoto Hofmann

Die eigene Arbeit auf den Prüfstand stellen. Zu diesem Zweck lässt der WZV alle zwei Jahre eine Umfrage unter seinen Kunden durchführen. Nach den überwiegend positiven Rückmeldungen 2018 war die Spannung Ende des letzten Jahres groß: Würden die Ergebnisse wieder so erfreulich sein?

BLAUES BAND

Aufs Wasser ist Verlass

Foto: WZV

Informationen vom WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen

Liebe Leserinnen und Leser, das Jahr 2020 hat uns alle vor be­ sondere Herausforderungen ge­ stellt und auch jetzt ist noch keine Rückkehr zur sehnlichst erwarte­ ten Normalität in Sicht. Wir alle werden in unseren Rech­ ten eingeschränkt mit dem Ziel, das leistungsfähige Gesundheits­ system aufrechtzuerhalten. Viele Aktivitäten sind nicht mehr oder nur anders möglich. Auf den WZV können Sie sich weiterhin verlas­ sen: Unsere Mitarbeiter haben trotz der schwierigen Rahmenbe­ dingungen dafür gesorgt, dass Ihr Trinkwasser zuverlässig und in ho­ her Qualität zur Verfügung gestellt wird, und auch das anfallende Ab­ wasser wurde gesetzeskonform abgeleitet und entsorgt. Deshalb gilt mein ausdrücklicher Dank unseren zuverlässigen und engagierten Mitarbeitern, die in den letzten Monaten neben den alltäglichen anspruchs­vollen Auf­ gaben in einem ­ modernen Dienst­leis­tungs­unter­nehmen viel Impro­vi­sa­tions­talent und Ent­schei­ dungs­freude ­zeigen mussten. Mit dem Umbau der Ab­luft­behand­ lungs­an­lage auf der Klär­anlage Stavenhagen, der wei­teren Um­ setzung unserer Trink­ wasser­ konzeption und der Be­ glei­ tung von kommunalen Bau­vor­haben ha­ ben wir ehrgeizige Pläne für das neue Jahr. Ihre Ver- und Entsor­ gung wollen wir langfristig, nach­ haltig und möglichst kostenstabil sicherstellen. Ein großes Danke­ schön auch für Ihr Verständnis, dass wir nach wie vor die per­ sönlichen Kontakte zu Ihnen ein­ schränken müssen. Nutzen Sie bitte weiterhin Telefon und E-Mail, um Ihre Ansprechpartner im WZV zu er­reichen. Halten Sie durch und bleiben Sie vor allem gesund! Ihr David Schacht, Geschäftsführer des WZV


AKTUELLES

SEI­TE 2

WASSERZEITUNG

So erfrischt sich die Welt Bei Sommerhitze greifen Stadtbewohner zu ungewöhnlichen Maßnahmen

Robert Habeck, Grüne

Foto: NRWSPD

Grünen-Chef Robert H ­ abeck sieht in den zunehmenden Hitze­ wellen in Deutschland ein großes Problem, wie er der Deutschen Presse Agentur im August 2020 verriet. Es brauche zum Schutz der Gesundheit einen Hitze­plan mit ein­h eit­lichem  Warn­s ys­t em, bundes­weitem Be­ra­tungs­tele­ fon und besonderem Schutz für Risiko­gruppen. Dem Partei­ vor­sit­zenden schwebt ein 800 Millio­nen Euro schweres För­der­­pro­gramm vor. Mit diesem soll die Einrichtung von Grünflächen, Vegeta­ tion an Gebäuden und Frisch­ luftschneisen vorangetrieben werden. Außerdem sollen damit öffentliche Wasser­spender finanziert werden.

Washington In den USA gilt oft: Viel hilft viel. In diesem Fall viele Klima­ anlagen. Ob Autos, Wohnungen, Geschäfte oder Büros – das Kühlaggregat darf nie fehlen und läuft im Sommer auf Hochtouren. Der hohe Energieverbrauch bringt regelmäßig die Stromnetze an die Grenzen.

Madrid Im Sommer gen Himmel zu blicken, ist in Madrid gar nicht so leicht. Dann werden in der Innenstadt zur Kühlung bunte Sonnen­segel zwischen den Häuserzeilen aufgehängt. Ein einfaches, aber sparsames und wirkungsvolles Konzept.

Svenja Schulze, SPD

Im Herbst 2020 brachte Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) ein Förderprogramm „Klima­anpassung in sozialen Einrichtungen“ auf den Weg. Für 150 Millionen Euro sollen an Alten- und Pflegeheimen, Kitas und Krankenhäusern ­ Dächer und Fassenden begrünt sowie Pavillons und Trinkwasser­ spen­der angeschafft werden. Zudem stellt das Ministerium rund 790 Millionen Euro für Klima­schutzmaßnahmen im Städte­ bau zur Verfügung – bei­spiels­weise für energie­ effi­ziente Sanierung oder mehr Stadtgrün.

peraturen heizen die dicht bebau­ ten Metropolen immer stärker auf, die hohen Schadstoffemissio­

Düster sind die Prognosen, welche Folgen der von Menschen verursachte Klimawandel hat. Im Berliner „Futurium“ werden in Ausstellungen, Laboren und Foren hingegen Visionen vorgestellt und diskutiert, wie die Natur den Weg zurück in die Städte findet. Dabei werden in der Abteilung „Stadt-Dschungel“ nicht nur Ideen präsen­tiert, sondern auch Maßnahmen, die auf der Welt bereits umgesetzt wurden. Eine wichtige Rolle spielen vermeintlich ungenutzte ­Flächen. In Berlin entstanden infolge der Teilung der Stadt verwilderte Brach­ flächen, die zu intakten Ökosystemen geworden und für das Klima der Stadt elementar wichtig sind. Ähnliches ließ

nen beschleunigen diesen Trend zusätzlich. Zudem fehlt es vieler­ orts an kühlender Vegetation.

Rom Im besonders heißen August fliehen viele Bewohner Roms ans Meer. Den Daheimgebliebenen bleiben zur Abkühlung über 2.500 teilweise jahrhundertealte Trinkbrunnen. Diese „Nasoni“ verteilen sich über die ganze Stadt und spenden sauberes Wasser.

Athen Wer es sich einfach macht, der schließt tagsüber die Rollläden. Eine ressourceninten­ sivere Methode findet oft auf Märkten und in der Gastronomie Anwendung: An den Markisen werden Ventilatoren befestigt, kleine Düsen blasen Wasser in den Luftstrom. Der Sprüh­ nebel kühlt Menschen und ­Waren.

Tokio Um den steigenden Energieverbrauch zu bremsen, startete das Umweltministerium die Kampagne „Cool Biz“. Büroräume werden vom 1. Juli bis zum 30. September nur auf 28 Grad heruntergekühlt. Dafür dürfen die Mitarbeiter förmliche Bürokleidung gegen ein legeres Outfit tauschen.

Australien Hitze spielt im Städte­ bau eine große Rolle. Ältere Häuser und Stadtteile wurden so angelegt, dass Luftströme darin zirku­ lieren. Jüngere Gebäude werden mit Klima­anlagen gekühlt. Gut für die Bevölkerung: Nahezu jeder Einwohner hat Zugang zu einem Pool, einem Fluss oder dem Ozean.

tar große Sumpflandschaft. Das Areal ist heute das größte innerstädtische Naturschutzgebiet Europas.

Die Zukunft der Städte wird im Berliner Futurium erforscht und diskutiert. Foto: Futurium / David von Becker

sich in Bukarest beobachten. Aus einem nie vollendeten hydrotechnischen Projekt entwickelte sich eine 183 Hek-

Mit den Gefahren für die Einwoh­ ner wird auf der Welt sehr unter­ schiedlich umgegangen.

Der alte, neue Wasserkreislauf Von entscheidender Bedeutung ist die Wiederherstellung natürlicher Kreisläufe. Das gilt vor allem für den Wasserkreislauf, sind sich die Experten im „Haus der Zukünfte“ einig. Flüsse in urbanen Gebieten müssen renaturiert werden und dürften nicht als Abwasserkloake dienen. Viele Gedankenspiele in den Ausstellungen des „Futuriums“ drehen sich obendrein um die Begrünung städ-

Grafik: SPREE-PR / Nitsche

Foto: Nadine Stegemann

Städte sind von den Folgen des Klima­wandels besonders betrof­ fen. Die steigenden Sommertem­

tischer Fassaden. Nicht nur werden dadurch Lebensräume für Tiere geschaffen und Schadstoffe aus der Luft gefiltert. Auch dienen die Pflanzen als Schattenspender und Wasserspeicher, um die Folgen von Hitzewellen und Starkregenfällen abzufedern. Die Effizienz von Solaranlagen können die grünen Alleskönner ebenfalls steigern. Ein weiterer Ansatz: auf nachwachsende Baustoffe wie Holz und Bambus setzen, um die CO2-Bilanz zu verbessern. Die Richtung für die Zukunft ist bei den Experten des Futuriums klar definiert: „Wir müssen die Natur in die Stadt holen.“ futurium.de

IMPRESSUM  He­raus­ge­ber: ZV Grevesmühlen, ZV KÜHLUNG, WAZV Parchim-Lübz, WZV Malchin Stavenhagen, WZV Strelitz, ZV Sude-Schaale, ZV Insel Usedom, ZV Festland Wolgast, ZV Wismar  Re­dak­ti­on und Ver­lag: ­­­SPREE-PR Dorfstraße 4; 23936 Grevesmühlen; OT Degtow, Telefon: 03881 755544, E-Mail: susann.galda@spree-pr.com Internet: www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Alexander Schmeichel  Re­dak­tion: Susann Galda (verantw.)  Mitarbeit: K. Arbeit, F. Hultzsch, S. Kuska, A. Schmeichel, H. Schulz  Layout: SPREE-PR, M. Nitsche (verantw.), F. Fucke, G. Schulze  Druck: Berliner Zeitungsdruck  Redaktions­schluss: 17. Februar 2021  Nach­druck von ­­Bei­trägen (auch aus­zugs­­weise) und Fo­tos nur mit Ge­neh­mi­gung von SPREE-PR!  Für Inhalte externer Links sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich; SPREE-PR übernimmt keine Haftung. Hinweis zum Datenschutz: Mit der Teilnahme an Gewinnspielen in der WASSERZEITUNG stimmen Sie, basierend auf der EU-Datenschutzgrundverordnung, der Speicherung Ihrer personenbezogenen Daten zu. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen! 20 Jahre Wikipedia – die Wasserzeitung ist dabei: https://de.wikipedia.org/wiki/Wasser_Zeitung @ Wasser Zeitung


LAND UND LEUTE

MÄRZ 2021

Dassow. Travemünder Weg 20. Die Autofahrt endet abseits der Bun­ desstraße 105 auf einem Platten­ weg. Ein paar Schritte Neugier und Vorfreude noch. Dann öffnet sich die Tür. Zu einem anderen Univer­ sum. Wer es betritt, befindet sich im Krieg der Sterne. Willkommen im „Outpost One“.

deutet darauf hin, dass sich im Inneren gleich die Tür der „Tantive IV“ schließt und Darth Vader das Kommando übernimmt. Lasst den Rundgang beginnen! Ausgedacht hat sich die galaktische Welt Marc Langrock. Er ist etwas jünger als Ben, als er Ende der 1970erJahre im Kino zum ersten Mal die ferne Galaxie bereist und seitdem nicht mehr von ihr loskommt. „Tue es oder tue es nicht. Es gibt kein Versuchen“, lehrt Meister Yoda seinen Schüler Luke Skywalker. Marc Langrock, im echten Leben Anwalt, tut es – und stellt seine Leidenschaft in einem eigenen Museum zur Schau: Gemeinsam mit seiner Frau, einem guten Freund und vielen fleißigen Helfern errichtet er 2019 das „Outpost One“, den Vorposten Eins. In mehr als 30 Kulissen empfinden sie die Geschichte der Original-Weltraum-Trilogie nach. Von der neuen Hoffnung bis zur Rückkehr der Jedi-Ritter. Die meisten Exponate stammen von Fans aus aller Welt, wurden bisweilen extra für die Ausstellung gefertigt. Mit größter Liebe bis ins kleinste Detail.

Achtung! Todesstern! Ein Schritt noch. Und Ben steht in der Kommandozen­ trale. Han Solo wartet schon. Getarnt als Stormtrooper. Die Füße lässig aufs Schaltpult gelegt. Ben erkennt sofort, in welche Mission der Rundgang ihn geführt hat: zur Rettung von Prinzessin Leia. Der Elfjährige geht auf Han Solo zu. Schaut ihm in die Augen. Stockt. Und weicht einen Schritt zurück. Der Kopf weiß: Da sitzt nur eine Figur. Das Gefühl sagt etwas anderes. „Er sieht so echt aus, als ob er gleich aufsteht.“ Wahrscheinlich würde er dann schnurstracks zu Prinzessin Leia laufen, die ihm gegenüber, bewacht von einem Verhör-Droiden, in ihrer Zelle sitzt.

Großmoff Tarkin würde das sicher nicht gefallen. Mit finsterer Mine und entschlossenem Blick erwartet der Kommandant Ben hinter der nächsten Tür. Bereit, die Allianz der Rebellen auszulöschen. Schnell weiter, in die Eiswelt! Aber Obacht: Die dunkle Seite der Macht lauert überall. Von außen tarnt sich das Imperium als historischer Backsteinbau. Nichts

SEI­TE 3

Ben erreicht den Sumpf von Dagobah. Er trifft auf Luke Skywalker, der auf Geheiß von Obi-Wan Kenobi hier bei Meister Yoda in die Lehre geht, um ein Jedi-Ritter zu werden. Bis eine Vision ihn in die Falle des Dunklen Lords lockt. Zwei Handvoll Kulissen später: Showdown im letzten Bild. Dem dunkelsten Der Imperator, finsterer Herrscher des Imperiums, darf in der Fan-Art-Ausstellung natürlich der dunklen Macht. Düster ruht das Schwarz auf den Wänden, Darth Vanicht fehlen. Jede Figur ist eine Handarbeit.  Fotos (5): SPREE-PR / Kuska der und Luke. Nur auf den Imperator fällt ein schwaches Licht. Vor dem geistigen Auge läuft ein Film: Der Lichtschwertkampf zwischen Luke und seinem Vater. Die Machtblitze des Imperators. Die Entscheidung Darth Vaders, sich für seinen Sohn zu opfern. Ein letzter Gänsehaut­moment. Dann ist die Galaxis vom Joch des Imperiums befreit; Ben zurück im Hier und Jetzt. Auf einem Parkplatz in Dassow, abseits der B 105. In eigener Sache: Schwere Zeiten für Kunst und Kultur. Die Wasserzeitung zeigt Ihnen dennoch Sehenswertes aus MV, als Vorgeschmack für die Zeit nach Corona.

Star-Wars-Fans schufen in Dassow eine galaktische Ausstellung

Der Rundgang startet mit Darth Vader auf der Tantive IV und führt chronologisch durch die Filmhandlung.

In der Kommandozentrale trifft Ben auf Han Solo und den Droiden C-3PO. Noch ein Foto. Dann geht’s weiter.

Eröffnung: ������������������������������������������������������� 2019 Ausstellungsfläche: ����������������������������� 1.300 m2 Anschrift: ����������������� Travemünder Weg 20, ��������������������������������������������������� 23942 Dassow Öffnungszeiten: Mi bis Fr: ��������������������������������������� 12 bis 18 Uhr Wochenende: ������������������������������� 10 bis 18 Uhr Derzeit Corona-bedingt geschlossen. Prüfen Sie vor Ihrem Besuch die Öffnungszeiten. Weitere Infos: ���������� www.outpost-one.de

R2-D2 und Prinzessin Leia wurden seitenverkehrt zum Film aufgebaut. Warum? Ein Audio-Guide erklärt es.

Eines der aufwändigsten Sets ist der Wüstenplanet. Ein großes Wandbild lässt den Blick weit schweifen.

Tipp: Der Youtube-Kanal des Museums. Hier zeigen die Macher u. a., wie sich ein altes, verlassenes Guts­ gelände in eine galaktische Welt verwandelt und wie ein Tank Trooper entsteht.


WASSERZEITUNG – MÄRZ 2021

Neues Jahr beginnt mit neuen Plänen WZV setzt Baumaßnahmen im Verbandsgebiet um Auch das Jahr 2021 startet mit einer langen Liste an Vorhaben, die der WZV in die Tat umsetzt, um die Trinkwasserversorgung und die Abwasserentsorgung weiterhin auf sichere Beine zu stellen. Gesamtvolumen in Euro: 4,43 Millio­nen. Die größte Baumaßnahme in diesem Jahr findet in Neukalen statt. Dort werden unter Beteiligung der Stadt, des Energieversorgers e.dis und des WZV die Ver- und Entsorgungsleitungen für Trink-, Schmutz- und Regenwasser neu verlegt bzw. umverlegt. Parallel dazu wird die Gas- und Elektroversorgung neu geordnet. Der WZV errichtet u. a. ein Trennsystem für die ordnungsgemäße Ableitung des Schmutz- und Niederschlagswassers. Nötig ist dafür auch ein Abwasserpumpwerk mit 215 m Druckrohrleitung. Die meisten Grundstücke werden erstmalig an die öffentliche Kanalisation angeschlossen. In zwei Schritten wird das Was­ser­ werk Rosenow fit für die Zukunft gemacht. Dort ist – Schritt 1 – trotz sukzessiver Sanierung die Erneuerung der Filter und Rohrleitungen unumgänglich,

Foto: WZV

Das Verlegen neuer Leitungen steht an vielen Orten im Plan.

denn das Wasserwerk soll bald die Versorgungsgebiete Groß Helle und Gädebehn mitversorgen. Gleichzeitig verändert sich in der örtlichen Wasserfassung das Grundwasser zunehmend durch menschliche Einflüsse. Deshalb wurde, um Planungssicherheit zu erreichen, in Pumpversuchen bereits der künftige Verbrauch simuliert. Im Ergebnis sollen – Schritt 2 – die Rosenower Brunnen Richtung Galenbeck verlagert werden, um die Wasserqualität langfristig zu halten. Dazu sind neben der Brunnenbohrung die Erschließung der neuen Wasserfassung, die Einzäunung sowie die Schaffung einer gesicherten Zuwegung notwendig. Anders als im ursprünglichen Trinkwasser-Versorgungskonzept geplant, werden die beiden Wasserwerke Remplin und Forsthof Panstorf nicht vom Wasserwerk Neu Pans­ torf abgelöst, denn die Wasserfassung Neu Panstorf ist auf Grund anthropogener Beeinflussung nicht zukunftsfähig, ebenso wie Remplin. Nach eingehender Prüfung stellte sich ein Anschluss an den Teterower Ortsteil Niendorf als wirtschaftlich machbar heraus. Der Nach­bar-­Zweckverband Teterow übernimmt die Wasserlieferung. Im 1. Bauabschnitt ist der Bau der Druckerhöhungsstation in Niendorf und der Leitung von Niendorf nach Neu Panstorf vorgesehen. Im 2. und 3. Bauabschnitt sollen 2022 eine Trinkwasserversorgungsleitung von Neu Pans­torf nach Remplin verlegt und 2023 ein Reinwasserbehälter neu errichtet werden. All das ist Voraussetzung für die Ablösung der Wasserwerke Neu Panstorf, Remplin und später auch Forsthof Panstorf. Weitere Maßnahmen zeigt die folgen­de Tabelle:

Rottmannshagen ������ Umrüstung abflusslose Grube zur Kleinkläranlage Malchin, ehem. Wasserwerk ���������������������� Umbau zur Bildungsstätte Sülten, Malchin, Stavenhagen �����������������Auswechslung Trinkwasser­leitungen, Hausanschlüsse Kläranlage Stavenhagen �������������Austausch Rechentechnik Leitwarte, Abluftbehandlung 1. BA (siehe Bericht) Abwasserpumpwerke Malchin ����� Austausch Pumpwerks-Steuerung (Hardware) Wasserwerk Gülitz ����������������������������������Bohrung Versorgungsbrunnen und Errichtung Vorfeldmessstelle Teichkläranlage Kastorf/Knorrendorf ���������� Umschluss zur Anlage Rosenow, dort Optimierung und Erweiterung Zettemin �����������������������������������������������������Neubau Trinkwasserspeicher Wasserwerk Gielow ������������������������������������������������ Sanierung Technik

INFORMATIONEN VON

Geruch vielleicht Vor allem für die Anwohner rund um die Kläranlage Stavenhagen beginnt das Jahr mit dieser guten Nachricht aus dem WZV: Die geruchsbelastete Abluft aus der täglichen Abwasserfracht, die je nach Windrichtung und Wetterlage als unangenehme Wolke über die Stadt zieht, gehört mit den für 2021 geplanten Baumaßnahmen wahrscheinlich bald der Vergangenheit an.

WZV investiert in zweist

Geplant ist die Erweiterung der Abluftbehandlung. Eine extra Gaswäsche soll vorgeschaltet werden. „Bisher reinigen wir die Abluft über drei Biofilter“, beschreibt WZV-­ Planungsleiter Peter Dammann das aktuelle Prozedere. „Deren Besiedlung mit Mikroorganismen ist jedoch Schwankungen unterworfen – je nachdem, wie häufig Abwasser in einer bestimmten Zusammensetzung bei uns ankommt. Von Zeit zu Zeit sind die Biofilter daher schlicht überfordert und Geruch tritt aus. Die letzten Untersuchungen haben ergeben, dass hier statt 90 Prozent durchschnittlich nur 25 bis 70 Prozent Geruch gemindert wurde. Deshalb benötigen wir eine weitere Reinigungsstufe für die Abluft. Diese wollen wir nun realisieren.“

Gelungener Start für „Waterloo“ Abrechnungssoftware erstmalig im Einsatz Diese Premiere lief einfach super! Knapp die Hälfte der gemeldeten Zählerstände wurden Ende 2020 online an den WZV übermittelt. Dass die Kunden diesen Weg deutlich stärker nutzten als noch in den Vorjahren, als die Weitergabe bereits per E-Mail möglich war, lag sicher zum Teil an der Pandemie-Situation. Ein Teil der Ehre gebührt jedoch auch dem vom WZV neu eingeführten Programm „Waterloo“. Damit gestaltete sich der Zugang für viele Kunden sehr einfach. Vor allem die von diesem Plug-in automatisch für alle Kunden erstellten Info-­Briefe erleichterten das Prozedere ungemein. Ein dort aufgedruckter QRCode führte direkt und individuell passgenau zum Ablese-Portal. Von dort aus „landeten“ die Zahlen anschließend direkt in der digitalen Verbrauchsabrech-

Christoph Oheim, der im WZV unter anderem für die Daten­ sicherheit zuständig ist, war schon bei der Einführung 2020 voll des ­Lobes für „Waterloo“. Foto: SPREE-PR

nung – umständliches Abtippen war gestern. „Wir hatten von 8.024 ab-

zulesenden Zählern etwa 88 Prozent Rückmeldung, das ist ein guter Wert im Vergleich zu den Vorjahren“, berichtet die Kaufmännische Leiterin des WZV, Heike Seep. „Knapp die Hälfte davon hat die neuen Wege der Ablesung genutzt. Nur noch rund 1.300-mal haben wir Werte selbst telefonisch oder per Post entgegengenommen“. Zum ersten Mal durfte das Team in der Verbrauchsabrechnung nun erleben, welche Vorteile das neue „Water­loo“ mit sich bringt. Wesentlich entspannter als in den Vorjahren sei die Ablesephase verlaufen, für Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen, lautet das einhellige Urteil. „Künftig werden wir in diesem Bereich Arbeitszeit und Kosten einsparen können“, freut sich Heike Seep. Sowohl die Zählerstände als auch die im Falle des turnusgemäßen Wechsels gemachten Bilder von Zählern werden automatisch unter der zugehörigen Kundennummer registriert. Alle Informationen sind auf einen Klick verfügbar – im Büro beim WZV oder unterwegs auf den Tablet-Computern der Kollegen im Außeneinsatz.


VER- UND ENTSORGER

bald Geschichte

tufige Abluftbehandlung Reingas Sprühsystem

Umwälzpumpe

Chemikalien

organische Schwefelverbindungen entfernt. In der zweiten Stufe werden über Biofiltern die organischen Bestandteile abgebaut.“ Um sicher­ zustellen, dass keine Tropfenabscheider Gerüche in die Umgebung gelangen, wird in der Anlage außerdem ein Unterdruck aufgebaut, der permanent durch Sensoren überwacht wird. Zwei Biofilter werden in ZuPackung kunft geringer belastetes Gas reinigen, einer wird für stark belastetes Rohgas Gas neu gebaut. Bauliche Voraussetzungen topp Geprüft werden nun zunächst der Standort auf der Kläranlage und die Wirtschaftlichkeit der nötigen Arbeiten. „Die baulichen Gegebenheiten auf der Anlage sind glücklicherweise sehr vorteilhaft“, so Ingenieur Peter Dammann. „Wir können einen Teil der vorhandenen Infrastruktur nutzen und sparen dadurch Kosten.“ Die Biofilter waren bei der Ur­ sachen­ forschung lange ausge­ schlos­sen worden. Sie rückten erst mit dem Engagement der Geruchs­ spezialisten der Olfasense GmbH im Herbst 2020 wieder in den Fokus. Im Investitionsplan für 2021/22 sind die Maßnahmen bereits berücksichtigt.

Wäschersumpf

So ähnlich wie dieses Modell wird der Gegen­stromwäscher auf dem Gelände der Kläranlage Stavenhagen aussehen. Das Wirkungsprinzip (siehe Schema) steckt schon im Namen: Die zu reinigende Luft wird von unten nach oben durch die Anlage geführt und dabei mit aus der anderen Richtung einströmender Waschlösung von unerwünschten Inhaltsstoffen befreit. Foto u. Schema: Tholander Ablufttechnik GmbH; Nachbau: SPREE-PR

Mit großen Schritten geht es voran im alten Malchiner Wasserwerk. Plangemäß sollen hier Mitte 2022 die ersten Kinder an Projekten rund ums Thema Trinkwasser arbeiten. „Basics for future“ heißt der vielversprechende Name der Bildungsstätte. Etliche Unterstützer haben sich bereits eingebracht. Die Arbeiten am Dach des denkmal­ geschützten Gebäudes sind inzwischen abgeschlossen. Auch der Anbau hat ein komplett neues Tragwerk erhalten. Möglich wurde der Start des Projektes durch die Förderung des Landesamtes für Denkmalpflege. In diesem Jahr ist der Innenausbau inklusive Elek­tro­installation, Heizungs- und Sanitäranlagen vorgesehen. Für die weiteren Baumaßnahmen stehen Mittel des euro­päischen Förderprogramms LEADER für regionale Entwicklung zur Verfügung, zudem sind weitere Förderzusagen von der Umweltlotterie BINGO und der Manfred-Hermsen-Stiftung erteilt. „Weitere Zuschüsse zum Beispiel aus dem Strategiefonds des Landes, aus Städtebaufördermitteln

fen auf ein Minimum zu reduzieren, deutlich unter den vorgeschriebenen Grenz­wert. Dafür wird eine zweistufige Abluftbehandlungsanlage eingerichtet. Die erste Stufe ist ein sogenannter Chemowäscher: Hier werden mit Chemikalien übelriechende an-

Nachhaltig­keit fängt vor der Haustür an Ausbau der Bildungsstätte „Basics for future“ geht weiter / Eröffnung 2022 geplant

Zeichnung: Baubüro Gesell

Filter × 2 = reine Luft Die Vorplanung dafür hat bereits begonnen. Unterstützt wird der WZV vom Schweriner Ingenieurbüro Friedrich. „Ziel ist es“, so der dortige Geschäftsführer Dr. Michael Friedrich, „die Emissionen von Geruchsstof-

Ein kleiner Ausschnitt: der künftige Seminarraum.

und von weiteren Stiftungen stehen noch aus“, berichtet Geschäftsführer David Schacht. „Zudem erhoffen wir uns Sach- und Finanzspenden von Partnern aus der Region und werden in diesem Jahr eine entsprechende Initia­tive starten.“ Neben dem Umbau zu einem

außerschulischen Lernstandort sollen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die größeren Zusammenhänge begreifbar gemacht werden. Was im Kleinen getan wird, hat Einfluss auf das große Ganze. Das Projekt orientiert sich deshalb auch an den „17 Zielen für MV“. Diese Initiative der Akademie für Nachhaltige Entwicklung MV und der Heinrich-Böll-Stiftung MV folgt der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und rückt den Schutz aller Lebensgrundlagen mit Beispielen aus unserem Land in den Fokus. „Wir wollen das ‚Wasserwerk der Zukunft‘ zu einem überregional beachte­ten und visionären Ort der Bildung und des Austausches machen“, fügt David Schacht hinzu. „Gerade laufen dazu viele Gespräche mit möglichen Kooperationspartnern.“

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Nicht schön, aber ungefährlich Zentrale Enthärtung gegen Kalk ist für WZV derzeit keine Alternative Es ist ein ebenso leidiges wie unvermeidbares Thema: die Härte des Wassers im Verbandsgebiet des WZV. Verständlicherweise freut sich kaum jemand über Kalk-Ablagerungen oder gar -Schäden im Haushalt. Doch Abhilfe könnte der Zweckverband höchstens mit teuren technischen Zusatzanlagen schaffen – mit finanziellen Folgen für alle. Schon oft hat die Wasserzeitung berichtet: Hartes Wasser ist nicht gefährlich! Im Gegenteil, denn ausgerechnet die kalkbildenden Stoffe – allen voran Calcium und Magnesium – sind genau das, was an Mineralien für die Gesundheit von Vorteil ist. Mit Werten von rund 3 mmol/l bis etwa 4,5 mmol/l erfüllen alle 19 Wasserwerke des WZV die Maßgabe des Härtebereiches „hart“. Immer wieder äußern Kunden ihren (verständlichen) Unmut über den erhöhten Aufwand, den weißen Ablage­rungen Herr zu werden. Auch in der jüngsten Umfrage war dies ein vorherrschendes Thema. Die Lösung klingt einfach: Wie wäre es, das Wasser direkt nach der Förderung im Wasserwerk zu enthärten? Möglich ist das tatsächlich über eine sogenannte zentrale Enthärtung. Doch in Anbetracht der Verpflichtung des WZV

zum kostendeckenden Arbeiten wäre es keine gute Idee, in allen 19 Wasserwerken je eine zentrale Enthärtung zu installieren. „Man müsste in jedem Fall mit mehreren Hundertausend Euro rechnen“, so Geschäftsführer David Schacht. „Pro Wasserwerk wohlgemerkt. Das sind enorme Kosten, die sich anschließend deutlich auf die Gebühren auswirken würden. Noch dazu fallen in einer zentralen Enthärtung Reststoffe an, die fachgerecht entsorgt werden müssten – ein weiterer dauerhafter Kostenpunkt.“ Fazit: Dann doch lieber einmal mehr den Entkalker bemühen.

Mit hartem Wasser ist häufigeres Reinigen leider Programm. Doch für die Gesundheit ist die Härte von Vorteil.  Foto: SPREE-PR/Archiv

Die Gesamthärte von Wasser ergibt sich aus der sogenannten Carbonat­härte – also dem Vorkommen von Calcium und Magnesium in Verbindung mit Kohlensäure – und der Nichtcarbonathärte, zu denen z. B.Nitrate und Chloride gehören. Diese Härte wird in mmol / l ausgedrückt. Entsprechend seines Gehaltes ist Wasser also weich (0 – 1,5 mmol/l), mittel (1,5 – 2,5) oder hart (ab 2,6). Wo Kalk im Haushalt als unschön gilt, hat er z. B. im Garten durchaus eine Berechtigung: Viele Gemüsepflanzen benötigen kalkhaltigen Boden, um gut zu wachsen. Hartes Gießwasser ist also erwünscht. An anderer Stelle ist Enthärtung dagegen unumgänglich, z. B. in Zahnarztpraxen, wo Kalkablagerungen feinste Düsen und Schläuche schnell zusetzen können. Für diese Geräte wird Wasser der mittleren Härte empfohlen.

KURZER DRAHT Wasser Zweck Verband Malchin Stavenhagen Schultetusstraße 56 17153 Stavenhagen Tel.: 039954 361-0 Fax: 039954 361-531

info@wzv-malchin-stavenhagen.de www.wzv-malchin-stavenhagen.de


UNTERWEGS IN MV

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WASSERZEITUNG

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1 4 Ein Flugplatz der Kraniche ist am Günzer See.

Schauen Sie mal genauer hin: Grafiken: SPREE-PR / Archiv

Foto: SPREE-PR / Archiv

Im Hot­spot 29 der bio­lo­ gischen Viel­ falt gibt es viele NaturSchätze zu entdecken.

Ein Hotspot, neun Verbundpartner und zehn Millio­nen Euro – zwischen Rostocker Heide und West­rügen haben engagierte Naturschützende die Landschaft vielfältiger gemacht. ­­Im Sommer 2014 starteten et­ liche Partner (siehe Weitere Infos) und setzten im Bundesprogramm „Biolo­gische Vielfalt“ in den vergangenen sechs Jahren 21 Maßnah­ men um. Die Wasser­zeitung stellt einige vor.

Salzwiesen wiederbelebt 3

Hier fühlen sich Kühe und Vögel gemeinsam wohl.

„Der bewegendste Moment für mich war im November 2019, als wir in Drammendorf auf der Insel Rügen den Priel geöffnet haben“, erzählt Dr. ­Sabine Grube, Projektleiterin Schatz an der Küste. „Wir guckten den Baggern zu, wie sie die großen Steine und Hindernisse wegschoben, die seit 70 Jahren den Priel verschlossen. Plötzlich floss das Wasser in unse­ren renaturierten Polder.“ In den 1960er-Jahren wurde die Trocken­legung von Mooren als großer Fortschritt gefeiert. Die Kühe verschwanden, Traktoren kamen. Von den einst 30.000 Hektar Salzwiesen an den Bodden zwischen Rostocker Heide und der Insel Usedom blieben gerade 1.000 Hektar übrig. Rasmus ­Klöpper, Projektleiter der Re­ naturierung: „Durch die Trocken­legung schrumpfte die Torfschicht auf dem Polder um bis zu einem Meter. Der Aufwand, das Wasser mit Schöpfwerken vom Acker zu pumpen, wuchs, wurde immer teurer. Außerdem stoßen trockengelegte Moore enorm viel Treibhausgas aus.“

Nun haben die Naturschützenden vom Projekt Schatz an der Küste auf dem Polder Drammendorf und auf der Halbinsel Bresewitz 185 Hektar Land sein altes Leben zurück gegeben. Längst haben seltene Vögel wie der Säbelschnäbler, Brandgänse, aber auch Kiebitz und Uferschnepfen die wieder entstehenden Salzgraslandschaften für sich entdeckt. TIPP: Ein Rad- und Wanderweg führt in Drammendorf einen Meter unterhalb der Deichkrone entlang. Ein faszinierendes Naturerlebnis.

KRANORAMA am Günzer See

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So lassen sich die scheuen Kraniche viel besser aus der Nähe beobachten.

Zwei Mal im Jahr verwandelt sich die Ostsee-Küste in einen großen Rastplatz für bis zu 70.000 Kraniche. Aus tausenden Schnäbeln erschallt dann ihr legendäres Trompeten. „Wer die scheuen Vögel beo­bachten möchte, sollte unser KRANORAMA in der Nähe von Groß Mohrdorf am Günzer See besuchen. Eine moderne Be­ o­bachtungsstation, die innerhalb von

Fotos (6): Andreas Krone / OSTSEESTIFTUNG

SEI­TE 6

anderthalb Jahren im Projekt Schatz an der Küste entstand“, lädt Dr. ­Günter Nowald, Leiter des NABU-Kranich­ zentrums, ein. TIPP: Spannende Tafeln am Wegesrand über die Kraniche, aber auch über andere Facetten der biologischen Vielfalt.

Entdeckerpfad Rostocker Heide

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Zwischen den Riesen-Grashalmen wird jeder so winzig wie ein Käfer. Spannend, wer da so alles in einem Teich lebt.

Haltestellen mitten im Wald? Wo gibt es denn so etwas? Auf dem Entdeckerpfad in der Rostocker Heide. Doch hier verkehren weder Bahn noch Bus, hier sind flitzende Kinder unterwegs. Jeder Halt ist für sie ein neues Natur-Abenteuer. „Wir wollen kleine und große Leute für die kleinen und großen Naturwunder unseres Waldes begeistern“, sagt Försterin Angelika Stoll, die als Projektleiterin den Entdeckerpfad Biologische Vielfalt mit ihrem Team entwickelt hat. Zehn Haltepunkte liegen am 2,8 Kilo­meter langen Wanderweg. In der „Pension Eiche“ erfahren die Kinder, warum Eicheln Plumpsfrüchte sind. In der „Waldapotheke“ lernen sie, wie Hustensaft aus Kiefernnadeln gemacht wird, beim Wald­memory sortieren sie Borke und Blätter zueinander und im „Rostocker Nachtleben“ sehen sie geschnitzte Figuren von Tieren, die in der Nacht aktiv sind. TIPP: Info-Tafeln verraten Natur­ geheimnisse der Stationen.

Geocaches der Naturwunder

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Natur-Schatzsuche mit Handy.

Wo gibt es denn sowas: Einen Flugplatz der Vögel, Landschaftsgestalter mit Hörnern, eine Kinderstube im Röhricht oder Brotfische? An der Ostseeküste! „Auf zehn Touren können Schatzsucher diese aufregenden Naturphänomene entdecken“, sagt ­Claudia Reese, die Geocache-Schöpferin. „Wir möchten damit Menschen die Kostbarkeiten vor ihrer Haustür nahebringen, damit sie sich für ihren Schutz einsetzen.“ TIPP: Vorher Cacheheft „Naturschätzen auf der Spur“ an der Tourist-Info besorgen.

Weitere Infos Die Partner OSTSEESTIFTUNG, WWF D, BUND M-V, NABU M-V, Succow-­Stiftung, Univer­sität Greifswald, Ros­tocker Stadtforst, Kranichschutz D und ANU M-V das Projekt Schatz an der Küste. Es wurde gefördert vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundes­ministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukle­ are ­Sicherheit. www.schatzküste.com w ww.facebook.com  /  schatzkueste Naturschutzstiftung Deutsche Ostsee – OSTSEESTIFTUNG – Ellernholzstr. 1/3 17489 Greifswald Telefon 03834 8878938 info@ostseestiftung.de www.ostseestiftung.de


UNSER WALD

MÄRZ 2021

SEI­TE 7

Die Farbe Grün steht für Natur und Leben. Grün ist auch die Farbe unserer Zeit. Denn Themen rund um den Umweltschutz sind allgegenwärtig. In einer Serie zeigen wir, welche Bedeutung Natur und Klima für unseren Lebensraum haben.

Sprichwörtlich den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Doch er ist mehr als die Summe seiner Einzelexemplare. Seit jeher prägt der Wald nicht nur Landschaften, sondern auch das Denken und Handeln der

Menschen. Um ihn ranken sich Mythen und vereinen sich romantische Sehnsüchte mit düsteren Ängsten. Mal wird er als unheimlicher Ort gefürchtet, mal als Inbegriff einer alltagsentrückten Welt geliebt. Zudem ist

Baum des Jahres 2021: Europäische Stechpalme (immergrüne Laubbaumart)

er Hort natürlicher Lebensgrundlage und Schauplatz handfester Wirtschaftsinteressen. Ein intaktes Waldökosystem ist entscheidend für das Klima – also auch für Mensch, Flora und Fauna.

Funktionen des Waldes Wood-Wide-Web Bäume informieren per Ultraschall und Duftstoffe Tiere und Pflanzen über einen möglichen Befall. Zuverlässige Schamane Bäume verdunsten Unmengen an Wasser, wodurch Wolken entstehen.

Filter Bäume filtern die Luft von Staub- und Rußpartikeln, verwerten klimaschädliches CO2 und produzieren Sauerstoff. Schutzfunktion Waldboden mildert dank seiner Schwammwirkung Hochwasserspitzen ab. Er ist Nährstofflieferant, Kohlenstoff- und Wasserspeicher. Zudem wirkt er wie ein Filter und schützt vor Verschmutzung des Grundwassers und Bodenerosion. 1/3 deutscher Wälder ist als Wasserschutzgebiet ausgewiesen.

Foto: Landesforst M-V

Letzte Ruhestätte Der Wald, ein friedvoll anmutender Bestattungsort.

5 Fragen an Manfred Baum, Vorstand der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern

Wie geht es dem Wald in MecklenburgVorpommern? Er ist sehr vielfältig und zählt zu den gesündesten Deutschlands. Doch wie im gesamten Bundesgebiet leidet auch hier der Wald unter dem Niederschlagsdefizit und der Trockenheit vergangener Jahre. Die Folge sind viele Ausfälle, besonders bei Buche, Birke und Fichte. Durch naturnahen Waldumbau können Risiken minimiert werden.

Lebens-/Erholungsraum Der Wald ist abhängig von Traumpaar Biodiversität. Auch der Pilze schützen Bäume vor Mensch profitiert: Schädlingen. Dafür profitieren „Waldbaden“ ist gut sie vom durch den Baum für die Gesundheit. erzeugten Traubenzucker.

Wirtschaftsmotor Der Wald als nachhaltige Rohstoffquelle sowie Arbeitgeber und Gegenstand von Forschung. Deutschland: mehr Holz als jedes andere EU-Land (Gesamtvorrat von 3,7 Milliarden Kubikmeter) Cluster „Forst und Holz“ (Stand 2018): 1,1 Millionen Beschäftigte, Jahresumsatz 180 Milliarden Euro

von Extremwitterungsereignissen haben sich bereits beispielhaft gezeigt. Bäume können sich nicht kurzfristig anpassen. Inwiefern fungiert der Wald als Klimaschützer? Er ist einer der wichtigsten Klimaschützer weltweit. Der Wald fungiert als CO2 -Speicher und Klimaanlage. Zudem ist er ein Schadstofffiltersystem für Luft und Wasser. Und Holz ist sowohl regional erzeugter Rohstoff, als auch Kohlenstoffspeicher.

Welche Schutzmaßnahmen werden ergriffen? Die Landesforstverwaltung baut Nadelreinbestände in klimastabilere Laubmischwälder um. Wert wird außerdem auf Wo lauern die größten Gefahren? eine auf Artenvielfalt ausgerichtete Waldpflege Langfristige Auswirkungen einer veränderten Durchschnittstemperatur auf das Waldökosystem und bodenschonende Holzerntetechnik gelegt. Durch Überwachung des Waldes kann schnell lassen sich erahnen. Die Folgen der Zunahme

Klimaanlage Durch die während der Transpiration entstehende Verdunstungskälte tragen Bäume zum Kühlungseffekt bei.

Superlative

auf Veränderungen reagiert werden und die Waldforschung erarbeitet Möglichkeiten zur Lebensraumverbesserung. Einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet Waldmehrung. Daher sollen 750 Hektar der Landesfläche 2021 aufgeforstet werden. Welche Rolle spielt der Wald in Bezug auf die (Trink-)Wasserversorgung? Der Waldboden funktioniert wie ein Filter. Er reinigt und speichert Wasser. Schadstoffbelastungen werden dadurch deutlich verringert. Kein Wunder also, dass unter Wäldern bestes Trinkwasser gewonnen wird. Wichtig für den Wasserhaushalt ist ein gesunder Waldboden. Durch seine Schwammwirkung saugt er Niederschlag auf und sichert einen gleich­mäßigen Abfluss. Ohne Wälder wären Überschwemmungen und Wassererosionen die Folge.

Zartestes Pflänzchen Krautweide } bis zu 10 Zentimeter „groß“

Bus Gigaliner ~  ca. 14 Meter lang


IM FOKUS

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WASSERZEITUNG

Kalt oder heiß, wer weiß … Temperatur wird unterschiedlich wahrgenommen

Schüssel 1: sehr kaltes Wasser (oder Schnee) Schüssel 2: heißes Wasser (bitte ohne Verbrühungsgefahr!) Schüssel 3: lauwarmes Wasser

Nun wandert eine Hand in das eiskalte, die andere in das sehr warme Wasser. Es dauert einen Moment, bis sie sich an die jeweilige Temperatur gewöhnt haben. Nach ungefähr einer Minute, beide Hände in das lauwarme Wasser hineinhalten. Es ist verblüffend: Die aufgewärmte Hand empfindet es als kalt, die kalte Hand wiederum als sehr warm. Deutlich wird, dass eine Temperatur je nach

Zwei Schüsseln, zwei Hände.

Das lauwarme Wasser fühlt sich für beide total unterschiedlich an!

Umgebung oder vorheriger Aktivität unterschiedlich wahrgenommen wird. Nicht umsonst ist ein

eiskaltes Bad nach der Sauna der Hit. Fazit: Unser Körper lässt sich täuschen. Wenn Mama oder Papa sagen,

die Jacke wird zugemacht, sollte man also für die eigene Gesundheit lieber auf sie hören.

KUNDEN FRAGEN

Wasserversorger antworten

Gut gegossen durch den Winter Gießkanne darf auch jetzt gelegentlich zum Einsatz kommen Wenn einige Pflanzen die Wintermonate nicht überstehen, geben Gartenfreunde gern der eisigen Witterung die Schuld. In den meisten Fällen sind Blumen und S ­ träucher aber nicht erfroren, sondern vertrocknet. Gartenfachleute sagen zwar, grundsätzlich müsse im Winter nicht gegossen werden, sondern es reiche, wenn man im Herbst darauf achtet, dass der Boden ausreichend feucht ist. Besondere Aufmerksamkeit erfordern jedoch immergrüne Gehölze wie Buchs, Kirschlorbeer oder Eibe. Diese geben bei Sonnenschein auch im Winter Feuchtigkeit an die Umgebung ab. Unter diesen Bedingungen besteht die Gefahr, dass sie vertrocknen. Bei frostfreiem Wetter kann der Wasserhaushalt dann durch Gießen ausgeglichen werden. Allerdings sollte sich die

Wie werden Wasserfilter gewartet? Warten hat mit warten nichts zu tun. Bei der Wartung der Filter sollte man die Zeitschiene unbedingt beachten. Die hauseigenen Filter in der Wasserinstallation halten kleinste Schwebteilchen im Wasser zurück. Daher sollten Eigentümer richtig mit ihnen umgehen. Wir Wasserversorger kümmern uns darum, dass das Trinkwasser bei Ihnen gut ankommt.

Durst oder doch nicht? Je nach Pflanzenart muss auch in der Foto: SPREE-PR / Uftring kalten Jahreszeit zusätzliches Wasser her.

Wasserabgabe bei frostfreiem Winterwetter auf ein Minimum reduzieren, da der Stoffwechsel der Pflanzen bzw. Blumen deutlich eingeschränkt ist. Bei Frost braucht gar nicht gegossen zu werden, weil die Pflanzen,

speziell die Wurzeln, ohnehin kein Wasser aufnehmen. Um das Grün vor Minusgraden zu schützen, können die Pflanzen mit luftdurchlässigem Vlies abgedeckt bzw. eingepackt werden.

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Rückspülfilter

NACH dem Wasserzähler bis zu den Zapfstellen im Haus müssen allerdings die Hauseigentümer dafür sorgen, dass die Qualität nicht beeinträchtigt wird. Wenn das Wasser mit zu geringem Druck aus dem Hahn kommt, liegt dies meist nicht am geringen Wasserdruck, sondern an Problemen innerhalb der haus­ eigenen Trinkwasserinstallation. Oft ist der Verursacher ein nicht gewarteter Wasserfilter. Damit dieser den unvermeidlichen Eintrag kleinster Feststoffpartikel in die Hausin­stallation unterbinden kann, muss also regelmäßig kontrolliert und gespült werden. Zwei Arten derartiger Filter werden unterschieden. Rückspül­ filter und nicht rückspülbare Filter. In der Übersicht finden Sie die wichtigsten Infos. Nicht rückspülbare Filter

Wann? Rückspülen nach Erfordernis – spätestens alle 2 Monate

Wann? Kontrolle alle 2, Tausch alle 6 Monate

Wie? Der Filtereinsatz wird durch Rückspülung in umgekehrter Richtung durchflossen, dabei werden Partikel mit dem Spülwasser über einen Auslauf ausgespült.

Wie? Austausch des Filtereinsatzes. Dieser muss in einfacher Weise ohne Werkzeug und ohne hygienische Beeinträchtigung des Trinkwasser durchführbar sein.

Hinweis: sehr einfach, absolut hygienisch druchführbar, keine Unterbrechung der Wasser­ver­ sorgung bei Rückspül­vorgang, automatisierbar.

HInweis: Die Wieder­ver­ wendung manuell gereinigter Filtereinsätze ist nicht zulässig! Austauschkartuschen sind steril verpackt und fachgerechet auszutauschen!

MST

Für diesen Test stellen wir drei Schüsseln mit Wasser bereit:

Fotos: SPREE-PR / Hultzsch

Jedes Mal, wenn man vom Toben schwitzt, kommt ein Erwachsener und verlangt, dass man die Jacke wieder zumacht. Aber es ist doch so warm! Stimmt, doch unser Körper irrt sich manchmal, was die wirkliche Temperatur um uns herum betrifft. Beispiel gefällig?

KINDERECK E


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