Wasserzeitung 04/2012

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INFORMATIONEN VOM WASSERZWECKVERBAND MALCHIN STAVENHAGEN

7. JAHRGANG NR. 4 NOVEMBER 2012

Vor 20 Jahren wurde der WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen gegründet

Solidarischer Bund im Kundeninteresse

Die Bürgermeister der 20 Mitgliedsgemeinden des WZV stehen für eine sichere Trinkwasserversorgung und eine umweltgerechte Abwasserentsorgung.

Am 28. Dezember 1992 trafen die Bürgermeister von 25 Gemeinden bzw. Städten auf einer Beratung im großen Sitzungssaal des ehemaligen Rates des Kreises in Malchin die Entscheidung, für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung ihrer ca. 36.000 Bürger einen kommunalen Zweckverband zu gründen. Bei der Bildung des WasserZweckVerbandes Malchin Stavenhagen spielten vor allem drei Überlegungen

MUSEUM MALCHIN Wussten Sie schon, dass einer der Erfinder des Automobils ein Malchiner war? Dann lassen Sie sich bei einem Besuch des Malchiner Museums in der Alten Stadtmühle davon überzeugen. Es geht um den am 18. September 1831 in Malchin geborenen Siegfried Marcus. Um 1870 konstruierte und baute Marcus in Wien den ersten mobilen benzinbetriebenen Motor, den er mit einem handwagenartigen Fahrzeug ausprobierte. Einen Nachbau dieses Fahrzeugs können Sie im Museum bestaunen. Bewundern können Sie auch die Bilder von Malchiner Künstlern,

eine wichtige Rolle, wie die heutige Verbandsvorsteherin und Bürgermeisterin von Kittendorf, Inge

Maischak, und die Geschäftsführerin des WZV, Petra Tertel, der Wasserzeitung erläutern. Zum ersten ging es darum, bei dieser wichtigen Aufgabe der Daseinsvorsorge in solidarischer Weise die vorhandenen Kräfte und Anlagen zu bündeln, um in allen Mitgliedskommunen eine qualitativ hochwertige

und stabile Versorgung mit dem Lebensmittel Nr. 1, dem Trinkwasser, zu sichern und das Abwasser umweltgerecht abzuleiten und zu reinigen. Zweitens sollten alle wichtigen Beschlüsse zur Gestaltung der Gebühren und Beiträge sowie zu den in Angriff zu nehmenden Investitionen

SIEGFRIED MARCUS – EIN AUTOMOBILPIONIER AUS MALCHIN die hohes internationales Ansehen genießen. Dazu zählen die Gemälde von Prof. Fritz Greve, Rudolf Allwardt und Friedrich-Franz Pingel. Ansehenswert sind ebenfalls die Darstellungen zum Handwerk in dem mecklenburgischen Ackerbürgerstädtchen. In einer nachgebauten Schmiede und in einer Pantoffelmacherwerkstatt werden anhand vieler Exponate die Leistungen der Handwerker deutlich.

Damals wehte den „Automobilisten“ immer eine frische Brise um die Nase.

Weitere Infos unter: Tel.: 03994 227235 www.museum-malchin.de

in den Händen der Mitglieder der Verbandsversammlung, der Bürgermeister, bleiben. „Dabei war und ist es stets das Anliegen aller gewesen, bezahlbare Gebühren für die Kunden zu gewährleisten“ betont Inge Maischak.

Fortsetzung Seite 4

NACHRICHT Verbandsversammlung Der Wirtschaftsplan 2013 steht auf der Tagesordnung der Verbandsversammlung des WZV im Dezember am neuen Firmensitz in Stavenhagen. Die Vertreter der 20 Mitgliedsgemeinden beraten an diesem Tag unter anderem über die geplanten Investitionen für das nächste Jahr und die Gebühren für Trink- und Abwasser, die laut Vorschlag des Vorstandes für das nächste Jahr stabil bleiben sollen.


AKTUELLES

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Wasserwirtschaft spielt mit offenen Karten In regelmäßigen Abständen werden die Kunden durch neue Hiobsbotschaften über die Wasserwirtschaft verunsichert. Die Wasserzeitung möchte mit einigen Vorurteilen aufräumen, Falschmeldungen widersprechen und Fakten ins rechte Licht rücken. Stellvertretend für viele Kollegen kommunaler Wasserunternehmen antworteten die ZweckverbandsChefs Eckhard Bomball (Grevesmühlen) und Klaus Rhode (Bad Doberan). Stimmt’s oder stimmt’s nicht!? Lesen Sie selbst:

© Karikatur: Muzeniek

Medienberichte spielen der Wasserwirtschaft oft den Schwarzen Peter zu und verun­sichern damit viele Kunden. Die kommunalen Unternehmen sind nicht bereit bei diesem Spiel mitzumachen und legen die Karten gern offen auf den Tisch.

BEHAUPTUNG

Die Wasserpreise werden wie die Energiepreise steigen Eckhard Bomball: Das stimmt nicht! Ein großer Vergleich der vergangenen zehn Jahre vieler WasserverEckhard bände des Landes Bomball ergab: Erhöhungen und Senkungen halten sich die Waage. Es ist absolut kein Ansatz für eine allgemeine Tendenz zu erkennen! Man mag glauben, dass angesichts der Steigerungen in der Energiebranche die Preise generell steigen. Aber was ich bei den Wasserversorgern unseres Landes sehe, spiegelt das nicht wider! Natürlich steigen auch bei uns permanent die Kosten. Aber gerade unsere Branche nutzt Innovationen, um Kosten zu sparen. Der Zweckverband Grevesmühlen ist das lebende Beispiel mit dem ersten Klärwerk in Deutschland, das seit 2002 die Energiebezugskosten auf jetzt beinah 0 senken konnte. Auch der Wasser-

ZweckVerband Malchin Stavenhagen ist mit seinem Klärwerk bereits zum Kraftwerk geworden. Solche Initiativen, auch in weiteren Kostenbereichen, gibt es im ganzen Land. Nur daraus lässt sich erklären, warum die Wasserpreise stabil sind und nicht dem beängstigenden Trend folgen.

BEHAUPTUNG

Die Kläranlagen im Land sind zu groß Eckhard Bomball: Ganz klar: stimmt nicht! Das ist der Nachhall des Geredes aus den 90er Jahren und einer falschen Schlussfolgerung des Landesrechnungshofes 2005. Ich kenne im Land kein einziges Beispiel. Selbst bei der früher viel gescholtenen Kläranlage Zarrentin hat die Entwicklung gezeigt, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Hier wird aktuell das dritte Mal erweitert! Die Aussage, dass viele Kläranlagen übers Jahr zwischen 70 und 80 Pro-

zent ausgelastet sind, ist richtig. Aber daraus abzuleiten, sie wären zu groß, ist schlichtweg verkehrt. Die Anlagen müssen natürlich immer für die Spitzenwerte ausgelegt sein! Die Mengenund Lastschwankungen zwischen Tag und Nacht oder in unserem Tourismusland zwischen Haupt- und Nebensaison sind unbedingt zu berücksichtigen. Der Schutz unserer (meist Bade-) Gewässer ist nicht nur in lastschwachen Zeiten von Bedeutung. Das wäre so, als würde man sein Auto nach der Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h kaufen, mit kleinem Mopedmotor ausgestattet und dann beklagen, dass man auf der Autobahn nicht vorwärts kommt.

Das Gegenteil ist der Fall. Zuletzt hab ich diese Aussage im Zusammenhang mit dem Ausstattungsgrad der Wohnungen gelesen – voll daneben. Flächenversorger, zu denen die meisten in unserem dünnbesiedelten Bundesland zu zählen sind, müssen und wollen ihren Kunden ein hohes Niveau in der Ver- und Entsorgung garantieren – und das bei einem viele Kilometer zählenden Leitungsnetz und gleichzeitig geringer Anschlussdichte. Da sind wir klar im Nachteil gegenüber großen Städten. Diesen Sachverhalt umdrehen zu wollen, ist nicht richtig und unsere Kunden werden falsch informiert.

BEHAUPTUNG BEHAUPTUNG

In der Stadt ist Ver- und Entsorgung teurer als auf dem Land Klaus Rhode: Stimmt nicht.

Wir müssen Wasser sparen um jeden Preis Klaus Rhode: Das stimmt so nicht. Das Naturprodukt Wasser ist in unseren Breiten ausreichend vorhanden,

weil wir gemeinsam darauf achten, dass die Grundwasserneubildung größer als die Entnahme ist. Verschwendet sollte es Klaus deshalb natürlich Rhode nicht werden, denn Wasseraufbereitung und Verteilung bis zum letzten Wasserhahn braucht einige Energie. Wenn wir heute über Wasser sparen nachdenken, dann aus Gründen der Energieeinsparung. Bei übertriebener Sparsamkeit hat Wassersparen aber negative Auswirkungen für uns in der Wasserver- und entsorgung: Bei geringen Entnahmen müssen wir sowohl das Rohr- als auch das Kanalnetz häufiger spülen. Netze und Anlagen machen etwa 80 Prozent der Kosten aus, der Verbrauch schlägt da kaum zu Buche. Hinzu kommt der Energiemehraufwand und damit führt das Wassersparen dann nicht zum Kostensparen bei den Kunden.

Wassertrinken gegen Erkältungen und Kopfschmerzen Der Herbst hat uns fest im Griff und wenn die Temperaturen fallen, steigt die Zahl der Erkältungen. Ein einfaches Hausmittel (auch bei Kopfschmerzen zu empfehlen): Wasser trinken.

Wasser hilft vorzubeugen und zu lindern, heißt es im Forum Trinkwasser. In beheizten Räumen trocknen die Schleimhäute in Nase und Rachen aus. Wenn dazu durch nicht ausreichend Wasser

das Blut dickflüssiger wird, kann es die Schleimhäute nicht optimal versorgen. Das Bett ist gemacht für die Erkältungserreger. Das Forum Trinkwasser rät deshalb auch im Herbst und Winter zu ausreichend Flüssigkeit – Erwachsene mindestens 1,5 Liter, Kinder je nach Alter 1 bis 1,5 Liter.

Ausreichendes Trinken ist bei Fieber wichtig Wenn die Erkältung einen schon im Griff hat, ist neben Schlaf, Ent-

spannung und Wärme auch Wasser ein wichtiger Faktor. Besonders bei Fieber muss der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden. Trinkwasser und ungesüßte Tees sind hier optimal. Schmerzt der Kopf häufiger, könnte Wassermangel ein Grund sein (Studie der Londoner Migräne Klinik). Viel Wassertrinken könnte demnach Migräne-Attacken vorbeugen. Bei unerklärlichen Kopfschmerzen rät das Forum Trinkwasser deshalb,

einen halben bis einen Liter Wasser zu trinken. Wenn dieser Mangel der Grund war, müsste der Schmerz nach einer halben, spätestens aber drei Stunden zurückgegangen sein. Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – ausreichend Wassertrinken ist ein Mosaikstein für einen fitten und gesunden Körper.

Quelle: www.forumtrinkwasser.de


NOVEMBER 2012

S

WIR SIND MV – UNIKATE AUS UNSEREM LAND

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o bunt wie unser Bundesland sind auch die Bewohner. Stur, eigenbrödlerisch, können oder leisten. Die Wasserzeitung macht sich auf die Suche nach waschechimmer etwas hinterher? Wir? Natürlich nicht (alle)! Es gibt überall tolle Leu- ten Originalen, wahren Unikaten. Melden Sie sich gern bei der Redaktion und teilen te, die etwas bewirken, sich engagieren, sich einbringen, etwas Besonderes Sie uns Ihre Vorschläge mit!

Der

leischer, der auch Müllerbursche ist

Dieter Krüger steht als „Juch Fleischer“ mit seinem Verkaufswagen auf den Märkten in Sternberg und Wismar. Er ist aber auch einer der drei „Dabeler Müllerburschen“ und damit einem großen Publikum bekannt. Die Kapelle ist Mitbegründerin der „Plappermoehl“Sendung und seit 35 Jahren mit ihrer Volks- und Tanzmusik Garant für gute Laune. Als 9-Jähriger nahm Dieter Krüger Akkordeonunterricht, vier Jahre später war von 30 Musikschülern nur noch er übrig. „Die anderen gingen zum Baden und Fußball und ich musste weiter in die Tasten hauen“, erinnert sich der heute 63-Jährige an etwas Widerwillen in den Anfangstagen. Heute ist er seiner Mutter für ihre Strenge dankbar. „Das Akkordeon ist zwar recht schwer zu erlernen, aber ein tolles Instrument! Und schon mit 14, 15 Jahren ging ich über die Dörfer. In der Fleischerlehre, bei der Armee, während des Studiums zum Diplomingenieur der Fleischwirtschaft – immer spielte ich in der Freizeit und hatte riesig Spaß daran.“

Heute ist das Format unter „De Plappermoehl“ (NDR 1 Radio MV, letzter Sonnabend im Monat, 19:05 – 20 Uhr) bekannt. Wenn im Januar 2013 der 30. Jahrestag (der ältesten Radiosendung im Nordosten up

De (Dabeler) Plappermoehl Zunächst war nicht klar, ob vielleicht König Fußball (immerhin 10 Jahre mit „Aufbau Sternberg“ in der Bezirksliga) die Oberhand gewinnen würde. Schließlich entschied sich Dieter Krüger für die Musik. Die „Dabeler Müllerburschen“ hatten sich als Tanzkapelle mit frechen Liedern, deftigem Humor und heimatlichem Mecklenburger Platt einen Namen gemacht. Beim „Snack up’m Sackböden“ hatte Dieter Krüger seine künftigen Mitstreiter Heinz-Georg Selke und Wolfgang Cords 1976 kennengelernt. Der „Tanz up’m Sackböden“ am 7. 7. 1977 geht als erster Auftritt in die heute 35-jährige Band-Geschichte ein. Es folgten Hochzeiten, Dorffeste, Familienfeiern, Jubiläen … und dann kam da auch noch die Idee zur Radiosendung „De Dabeler Plapper­moehl“. Einmal monatlich gingen die Müllerburschen zwischen 1983 und 1985 auf Sendung.

So kennen die Leute den Fleischer Dieter Krüger – dienstags und donnerstags auf den Märkten in Wismar sowie mittwochs und freitags in Sternberg.

16 Stücke von „Lütt Anna” bis zum „Mecklenburglied” sind auf dieser CD enthalten.

Das Wandern ist des Müllers Lust „Wir spielten einfach überall, wo Musik gefragt war“, erinnert sich Dieter Krüger. Und im Prinzip blieb es dabei. „Als einzige von 1989 noch 17 Kapellen im Altkreis Sternberg haben wir es über die Wendezeit geschafft“, erzählt der Akkordeonspieler stolz. Dabei half ein Griff in die Trickkiste. „Wir hatten uns für die Wandervariante entschieden. Das heißt, ohne Elektrik – nur mit unseren Instrumenten und der Stimme ‚bewaffnet’ – wanderten wir durch das Publikum. Das machte sonst keiner.“ Gut 3.000 Auftritte haben die drei Männer in der traditionellen Müllerkluft und mit den roten Socken, die auf den Dabeler Ortsteil „Roter Strumpf“ am Holzendorfer See hinweisen, in ihrer Laufbahn absolviert. Mit 300 vorrangig Volks- und Stimmungsliedern im Repertoire ist es ein Leichtes für sie, eine Stunde Programm oder den ganzen Nachmittag zu gestalten.

Glück zu! „Unsere Mission, die plattdeutsche Sprache und norddeutsche Traditionen zu pflegen, findet heute wie damals Anklang“, freut sich Dieter Krüger und möchte noch einen Dank loswerden: „Unsere Frauen, wir sind 36, 37 und 38 Jahre verheiratet, haben uns den Rücken frei gehalten!“ Der Gruß der Müllerzunft lautet „Glück zu“, das mag man dem Fleischer und Müllerburschen Dieter Krüger für die nächsten Jahre mit auf den Weg geben. Er blickt nach vorn: „Wir haben gesagt, wir machen noch die 40 Jahre voll. Ob wir dann aufhören? Mal sehen …“

Kontakt: ©Foto: Kuhlmann

Aktuelle CD

Platt) in Demen bei Crivitz gefeiert wird, sind die Dabeler Müllerburschen mit von der Partie.

Auch nach 35 Jahren haben Dieter Krüger, Heinz-Georg-Selke und Wolfgang Cords (v. li.) als „Dabeler Müllerburschen“ noch ihren Spaß.

Hier erfahren Sie weitere Termine, können CDs bestellen oder die Kapelle für Ihre Veranstaltung buchen: Dabeler Müllerburschen, Wilhelm-Pieck-Straße 46d, 19406 Dabel, Tel.: 038485 25677 E-Mail: connies@t-online.de


INFORMATIONEN VON

WASSERZEITUNG – NOVEMBER 2012

Zählerablesung und Wintervorbereitung

Silvester ist Stichtag In den nächsten Wochen beginnen beim WasserZweckVerband die Arbeiten für die Gebührenbescheide 2012. Deshalb bittet der WZV seine Kunden zum Stichtag 31. Dezember die Wasserzähler abzulesen und den aktuellen Stand auf den Ablesekarten zu vermerken. Diese werden ab dem 17. Dezember an die Kunden verschickt. Die ausgefüllten Karten sind bitte bis spätestens 7. Januar 2013 portofrei an den WZV Malchin Stavenhagen zurückzusenden. Wenn die Angaben nicht bis zu diesem Zeitpunkt beim Verband vorliegen, muss der Trinkwasserverbrauch auf der Grundlage der letzten Jahre geschätzt werden. Zugleich möchte der Verband die Kunden daran erinnern, in der kalten Jahreszeit die Wasserzähler und Leitungen auf den Grundstücken winterfest zu machen. Deshalb nachfolgend einige Hinweise für die kommenden

kalten Tage, um eingefrorene Wasserzähler und -leitungen zu verhindern: • Leitungen und Wasserzähler mit Dämmmaterial schützen, besonderes Augenmerk auf Leitungen an Außenwänden richten. • Sofern nicht aus bestimmten Gründen r hle ä Frischluftzufuhr erz ser en! Wasables forderlich ist, (z. B. für die Heizungsanlage) sollten Türen und Fenster verschlossen werden und dicht sein. • Wasserleitungen in leerstehenden Gebäuden sind besonders zu schützen, da hier kein Durchfluss vorhanden ist. • Dort, wo Leitungen nicht genutzt werden und wo die Möglichkeit besteht, sollten sie entleert werden. • Niemals versuchen, eingefrorene Wasserleitungen mit offenem Feuer aufzutauen. Jetzt kann der Winter kommen.

Solidarischer Bund … Fortsetzung Seite 1 Drittens bekannte sich der neue Zweckverband in seinen Satzungen zu einer nachhaltigen Arbeitsweise, um auch den nachfolgenden Generationen die lebenswichtige Ressource Wasser zu erhalten. Das hieß vor allem Schutz des Grundwassers und eine moderne Reinigung des Abwassers, um die Gewässer von Schadstoffen zu entlasten. Die Umsetzung dieser drei Prinzipien hat den Verband zu einem wirtschaftlich starken Dienstleister für die Region zwischen Malchin, Stavenhagen und Neukalen gemacht. Auf der Grundlage von langfristigen Konzeptionen für die Trinkwasserversorgung und Abwasser­ entsorgung beschloss die Verbandsversammlung seitdem Investitionen in Höhe von insgesamt 121,1 Mio. Euro, davon 90,7 Mio. für Abwasser. Um die Qualität und Stabilität der Trinkwasserbelieferung zu verbessern, wurden acht veraltete Wasserwerke außer Betrieb genommen und neun Werke neu gebaut oder saniert. Im Abwasserbereich wurde das Kanalnetz durch die Erschließung von Orten von ursprünglich 77 km Länge

auf inzwischen 357 km erweitert, fast 100 Pumpwerke (1992: 30) fertig gestellt, 14 Kläranlagen neu gebaut und 6 Kläranlagen abgelöst. Die Zahl wuchs von zehn (1992) auf heute 18. Alle diese Vorhaben beruhten auf wirtschaftlichen Rentabilitätsberechnungen und waren stets darauf gerichtet, die Kos­ten weiter zu senken. Bisher ist es gelungen, den ständig steigenden Kosten durch konsequentes Sparen entgegenzuwirken. Aber der nicht aufzuhaltende und vom Verband nicht beeinflussbare Rückgang der Einwohnerzahlen zeigt seine Wirkung. Der damit verbundene rückläufige Wassergebrauch reduziert nicht nur die Erlöse, sondern verursacht einen nicht unerheblichen zusätzlichen Aufwand beim Betrieb der Anlagen. „Mit dem Vorstand und der Verbandsversammlung stehen uns Wasserfachleuten verantwortungsbewusste Partner zur Seite, mit denen es uns gelingen wird, auch diese schwierigen Herausforderungen im Sinne einer nachhaltigen und stabilen Ver- und Entsorgung zu meistern.“, bekräftigt Geschäftsführerin Petra Tertel zum Abschluss des Gespräches.

WASSERVERBAND

achsten Ma n i e b m a i d e l sind Wissen pur bei B emrKinderwassertag m „Ta d e i g der w w i r offene ei nT iben b

Günter Tosch aus Stavenhagen brachte es auf den Punkt: „Nach dem heutigen Tag ist man ein bisschen schlauer geworden und versteht mehr von der Wassergeschichte.“

So wie er folgten viele interessierte Bürger der Einladung des WZV zum „Tag der offenen Tür“ am 18. August. Und an diesem „Wasserbildungstag“ wurde eine Menge Stoff angeboten. Bei Führungen durch das Klärwerk Stavenhagen erläuterten die WZVMitarbeiter detailliert, wie Phosphorund Nitratverbindungen mit Hilfe von Mikroorganismen aus dem Abwasser herausgefiltert werden. Damit diese Reinigungsleistungen auch im Miniformat bei den Kleinkläranlagen erreicht werden, stellten zahlreiche Firmen aus der Region neue Modelle vor und unterbreiteten Vorschläge zur technischen Ertüchtigung dieser Anlagen. Auch auf die Fragen zur Sicherung der Trinkwasserqualität gab es kompetente und beruhigende Auskünfte durch die Spezialisten des WZV. Wesentlich lebhafter ging es tags zuvor beim Kinderwassertag zu. 200 Grundschüler aus Jürgenstorf und Malchin erfüllten das WZV-Gelände mit ausgelassener Stimmung. Lautstark wurden die schnellsten Wasserträger angefeuert, gab es Beifall für Treffsicherheit an den kleinen Feuerwehrspritzen oder bewundernde Blicke für die bunten Asphaltbilder zu dem unerschöpflichen Thema „Wasser“. Wenn auch Spaß und Spiel an diesem Tag in den Vordergrund traten, ein bisschen Kopfarbeit war für die Jüngsten dennoch zu leis­ ten. „Reiseveranstalter“ WZV begab sich mit den Mädchen und Jungen auf die Spuren des Wasserkreislaufes und alle erkundeten die einzelnen Stationen.

Gute Adresse

ür“ und buntes Tre

e bewiesen die kle Viel Fantasi inen

Lernen auf diese Weise macht Laune, darin waren sich die Steppkes einig. Wie auch darin, dass sie im nächsten Jahr beim Kinderwassertag wieder dabei sein werden. Und wer weiß, vielleicht bleibt der oder die eine, dem WZV gar ein ganzes Berufsleben treu. Abschließend möchte sich die Geschäftsführung des WasserZweckVerband bei allen bedanken, die an den beiden Tagen halfen, insbesondere hervorzuheben ist das große Engagement von Netto Stavenhagen. P. S. Falls Sie den Tag verpasst haben sollten, dann können sie ihn unter www.wzv-malchin-stavenhagen. de per Videofilm nacherleben.

Picas

so s u n d Tü bkes b ei ihren W

Zusätzliche Informationen bietet der WZV im Internet. Neu im Angebot ist ein Newsletter des Verbandes, der online bestellt werden kann und dann regelmäßig den Kunden per Mail übermittelt wird. Damit will der Verband schneller über aktuelle Ereignisse bei Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung informieren. Neu auch der Einsatz von Videos auf der Startseite. Ein längerer Streifen zeigt in einer ausführlichen Chronologie den Bau des neuen Firmensitzes. www.wzv-malchin-stavenhagen.de Karikatur: SPREE-PR / Holger Petsch

Reinhard Beckmann geht von Bord Verdienter Ruhestand nach einem 45-jährigen Arbeitsleben Am 31. Dezember geht für Reinhard Beckmann ein 45-jähriges Arbeitsleben zu Ende. Stets blieb er in dieser Zeit in der Region Malchin/Stavenhagen verwurzelt. Begonnen hatte es 1967 mit der Ausbildung zum Elektromonteur beim VEB Elektroinstallation Malchin. Dieser Branche hielt er 18 Jahre die Treue. Am 17. Juni 1985 wechselte er in die Wasserwirtschaft zum VEB WAB Neubrandenburg, Außenstelle Stavenhagen. Seitdem gehört er zum festen Stamm der Belegschaft in Stavenhagen, Reinhard Beckmann war neuen Anforderungen gegenüber stets aufgeschlossen. 2005 setzte sich der damals 57-jährige Elektromonteur nochmals auf die Schulbank und absolvierte einen Grundkurs für Wasserwerker. Drei Jahre später legte er den Sachkundenachweis für Klärgasanlagen

Stets konzertriert bei der Sache.

ab. Für seine Flexibilität spricht die Tatsache, dass er sowohl im Trinkwasserals auch im Abwasserbereich tätig war. Die Kunden des WZV werden diesen korrekten und höflichen Mitarbeiter des Wasserverbandes vermissen. Ebenso wird Reinhard Beckmann seinen Kollegen mit seiner ruhigen, aber bestimmten Art fehlen. Die ihm übertragenen Aufgaben löste er stets zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten. Wenn schnelle Hilfe bei Störungen oder Havarien gefragt war, konnte man immer mit Reinhard Beckmann rechnen. Auf ihn war Verlass und er war immer bereit, in kniffligen Situationen Verantwortung zu übernehmen. Die Geschäftsführung des WZV bedankt sich sehr herzlich bei Reinhard Beckmann für das in seinem langen Arbeitsleben von ihm Geleistete und wünscht ihm alles Gute, vor allem Gesundheit, für den verdienten Ruhestand!

assergemälden.

Zum Stand der WZV-Bauvorhaben 2012

Alle Projekte liegen im Plan Das Jahr 2012 befindet sich auf der Zielgeraden. Der richtige Zeitpunkt für die Wasserzeitung, sich beim WZV-Verantwortlichen Peter Dammann nach dem Stand der einzelnen Bauvorhaben zu erkundigen.

Tolle Stimmung, höchste Konzen­tration, fleißige Mitarbeit und kompetente Hinweise – so war´s beim WZV.

WASSERREDEWENDUNG

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Jemanden ins kalte Wasser werfen Dieser Ausspruch ist dann zu hören, wenn jemand ohne große Vorbereitungen und für den Betreffenden meist überraschend mit der Lösung einer schwierigen Aufgabe betraut wird. Dabei ist nicht klar, ob die Person aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse in der Lage sein wird, dieses Problem oder Vorhaben zu meistern. Es ist also eine Bewährungsprobe, der man unterzogen wird, wenn man sprichwörtlich ins kalte Wasser geworfen wird.

KURZER DRAHT

WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen Schultetusstraße 56 17153 Stavenhagen Tel.: 039954 361-0 Fax: 039954 361-531 E-Mail: info@wzv-malchinstavenhagen.de

www.wzv-malchinstavenhagen.de

Liepen. Die am 16. April begonnenen Bauarbeiten zur Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung sowie der Neubau einer Kleinkläranlage für 50 Einwohnerwerte konnten pünktlich abgeschlossen und am 26. September 2012 abgenommen werden. Malchin, Wargentiner Straße. Am 21. August erfolgte nach Abschluss der Straßenbauarbeiten die Abnahme für 2011 gemeinsam mit der Stadt begonnene Arbeiten an den Ver- und Entsorgungsleitungen des WasserZweckVerbandes. Sülten. Die seit 18. Juni laufenden Arbeiten zur Erneuerung des Schmutzwassersystems und der Neubau einer Kläranlage sollten laut Planung Anfang Oktober beendet sein. Da sich jedoch der Umfang der auszuwechselnden Trinkwasserleitungen erhöht hat, dauern diese Arbeiten noch an. Ablösung Wasserwerke Demzin und Faulenrost. Die Rohrverlegung vom Wasserwerk Rittermannshagen in Richtung Demzin ist Geschichte. Die insgesamt über 3.600 m, davon ca. 200 m mittels gesteuerter Bohrung, wurden

termingerecht fertiggestellt. Derzeit werden noch Oberflächenarbeiten durchgeführt. Für die Orte Demzin, Christinenhof, Hinrichsfelde, Liepen sowie Gielow-Ausbau wird anstelle des ehemaligen Wasserwerkes Demzin an gleicher Stelle demnächst eine Druckstation die Trinkwasserversorgung übernehmen. Ablösung Wasserwerk Sülten. Der Bau der Trinkwassertrasse von Jürgens­torf über Krummsee bis nach Sülten liegt gut im Rennen. Die insgesamt ca. 4 km lange Hauptleitung wurde bereits fertig. Davon wurden ca. 3,3 km mittels gesteuerter Bohrung verlegt (siehe Bild).

Diese grabenlose Technologie war wegen teilweise beengter Platzverhältnisse im Straßennebenbereich notwendig geworden. Zurzeit werden die 24 Hausanschlüsse erneuert und zwei Armaturenschächte hergestellt. Parallel dazu werden im Wasserwerk Jürgenstorf Druckerhöhungspumpen für die Wasserförderung nach Sülten installiert. Der Probebetrieb der Druck­ erhöhungsstation wird planmäßig Mitte November erfolgen. Für beide Rohrleitungsbauvorhaben möchte sich der WZV für die überaus gute und konstruktive Zusammenarbeit mit den Eigentümern bzw. Pächtern der landwirtschaftlichen Flächen bedanken.

Grabenloses Verlegen der Trinkwasserleitung.


INFORMATIONEN VON

WASSERZEITUNG – NOVEMBER 2012

Zählerablesung und Wintervorbereitung

Silvester ist Stichtag In den nächsten Wochen beginnen beim WasserZweckVerband die Arbeiten für die Gebührenbescheide 2012. Deshalb bittet der WZV seine Kunden zum Stichtag 31. Dezember die Wasserzähler abzulesen und den aktuellen Stand auf den Ablesekarten zu vermerken. Diese werden ab dem 17. Dezember an die Kunden verschickt. Die ausgefüllten Karten sind bitte bis spätestens 7. Januar 2013 portofrei an den WZV Malchin Stavenhagen zurückzusenden. Wenn die Angaben nicht bis zu diesem Zeitpunkt beim Verband vorliegen, muss der Trinkwasserverbrauch auf der Grundlage der letzten Jahre geschätzt werden. Zugleich möchte der Verband die Kunden daran erinnern, in der kalten Jahreszeit die Wasserzähler und Leitungen auf den Grundstücken winterfest zu machen. Deshalb nachfolgend einige Hinweise für die kommenden

kalten Tage, um eingefrorene Wasserzähler und -leitungen zu verhindern: • Leitungen und Wasserzähler mit Dämmmaterial schützen, besonderes Augenmerk auf Leitungen an Außenwänden richten. • Sofern nicht aus bestimmten Gründen r hle ä Frischluftzufuhr erz ser en! Wasables forderlich ist, (z. B. für die Heizungsanlage) sollten Türen und Fenster verschlossen werden und dicht sein. • Wasserleitungen in leerstehenden Gebäuden sind besonders zu schützen, da hier kein Durchfluss vorhanden ist. • Dort, wo Leitungen nicht genutzt werden und wo die Möglichkeit besteht, sollten sie entleert werden. • Niemals versuchen, eingefrorene Wasserleitungen mit offenem Feuer aufzutauen. Jetzt kann der Winter kommen.

Solidarischer Bund … Fortsetzung Seite 1 Drittens bekannte sich der neue Zweckverband in seinen Satzungen zu einer nachhaltigen Arbeitsweise, um auch den nachfolgenden Generationen die lebenswichtige Ressource Wasser zu erhalten. Das hieß vor allem Schutz des Grundwassers und eine moderne Reinigung des Abwassers, um die Gewässer von Schadstoffen zu entlasten. Die Umsetzung dieser drei Prinzipien hat den Verband zu einem wirtschaftlich starken Dienstleister für die Region zwischen Malchin, Stavenhagen und Neukalen gemacht. Auf der Grundlage von langfristigen Konzeptionen für die Trinkwasserversorgung und Abwasser­ entsorgung beschloss die Verbandsversammlung seitdem Investitionen in Höhe von insgesamt 121,1 Mio. Euro, davon 90,7 Mio. für Abwasser. Um die Qualität und Stabilität der Trinkwasserbelieferung zu verbessern, wurden acht veraltete Wasserwerke außer Betrieb genommen und neun Werke neu gebaut oder saniert. Im Abwasserbereich wurde das Kanalnetz durch die Erschließung von Orten von ursprünglich 77 km Länge

auf inzwischen 357 km erweitert, fast 100 Pumpwerke (1992: 30) fertig gestellt, 14 Kläranlagen neu gebaut und 6 Kläranlagen abgelöst. Die Zahl wuchs von zehn (1992) auf heute 18. Alle diese Vorhaben beruhten auf wirtschaftlichen Rentabilitätsberechnungen und waren stets darauf gerichtet, die Kos­ten weiter zu senken. Bisher ist es gelungen, den ständig steigenden Kosten durch konsequentes Sparen entgegenzuwirken. Aber der nicht aufzuhaltende und vom Verband nicht beeinflussbare Rückgang der Einwohnerzahlen zeigt seine Wirkung. Der damit verbundene rückläufige Wassergebrauch reduziert nicht nur die Erlöse, sondern verursacht einen nicht unerheblichen zusätzlichen Aufwand beim Betrieb der Anlagen. „Mit dem Vorstand und der Verbandsversammlung stehen uns Wasserfachleuten verantwortungsbewusste Partner zur Seite, mit denen es uns gelingen wird, auch diese schwierigen Herausforderungen im Sinne einer nachhaltigen und stabilen Ver- und Entsorgung zu meistern.“, bekräftigt Geschäftsführerin Petra Tertel zum Abschluss des Gespräches.

WASSERVERBAND

achsten Ma n i e b m a i d e l sind Wissen pur bei B emrKinderwassertag m „Ta d e i g der w w i r offene ei nT iben b

Günter Tosch aus Stavenhagen brachte es auf den Punkt: „Nach dem heutigen Tag ist man ein bisschen schlauer geworden und versteht mehr von der Wassergeschichte.“

So wie er folgten viele interessierte Bürger der Einladung des WZV zum „Tag der offenen Tür“ am 18. August. Und an diesem „Wasserbildungstag“ wurde eine Menge Stoff angeboten. Bei Führungen durch das Klärwerk Stavenhagen erläuterten die WZVMitarbeiter detailliert, wie Phosphorund Nitratverbindungen mit Hilfe von Mikroorganismen aus dem Abwasser herausgefiltert werden. Damit diese Reinigungsleistungen auch im Miniformat bei den Kleinkläranlagen erreicht werden, stellten zahlreiche Firmen aus der Region neue Modelle vor und unterbreiteten Vorschläge zur technischen Ertüchtigung dieser Anlagen. Auch auf die Fragen zur Sicherung der Trinkwasserqualität gab es kompetente und beruhigende Auskünfte durch die Spezialisten des WZV. Wesentlich lebhafter ging es tags zuvor beim Kinderwassertag zu. 200 Grundschüler aus Jürgenstorf und Malchin erfüllten das WZV-Gelände mit ausgelassener Stimmung. Lautstark wurden die schnellsten Wasserträger angefeuert, gab es Beifall für Treffsicherheit an den kleinen Feuerwehrspritzen oder bewundernde Blicke für die bunten Asphaltbilder zu dem unerschöpflichen Thema „Wasser“. Wenn auch Spaß und Spiel an diesem Tag in den Vordergrund traten, ein bisschen Kopfarbeit war für die Jüngsten dennoch zu leis­ ten. „Reiseveranstalter“ WZV begab sich mit den Mädchen und Jungen auf die Spuren des Wasserkreislaufes und alle erkundeten die einzelnen Stationen.

Gute Adresse

ür“ und buntes Tre

e bewiesen die kle Viel Fantasi inen

Lernen auf diese Weise macht Laune, darin waren sich die Steppkes einig. Wie auch darin, dass sie im nächsten Jahr beim Kinderwassertag wieder dabei sein werden. Und wer weiß, vielleicht bleibt der oder die eine, dem WZV gar ein ganzes Berufsleben treu. Abschließend möchte sich die Geschäftsführung des WasserZweckVerband bei allen bedanken, die an den beiden Tagen halfen, insbesondere hervorzuheben ist das große Engagement von Netto Stavenhagen. P. S. Falls Sie den Tag verpasst haben sollten, dann können sie ihn unter www.wzv-malchin-stavenhagen. de per Videofilm nacherleben.

Picas

so s u n d Tü bkes b ei ihren W

Zusätzliche Informationen bietet der WZV im Internet. Neu im Angebot ist ein Newsletter des Verbandes, der online bestellt werden kann und dann regelmäßig den Kunden per Mail übermittelt wird. Damit will der Verband schneller über aktuelle Ereignisse bei Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung informieren. Neu auch der Einsatz von Videos auf der Startseite. Ein längerer Streifen zeigt in einer ausführlichen Chronologie den Bau des neuen Firmensitzes. www.wzv-malchin-stavenhagen.de Karikatur: SPREE-PR / Holger Petsch

Reinhard Beckmann geht von Bord Verdienter Ruhestand nach einem 45-jährigen Arbeitsleben Am 31. Dezember geht für Reinhard Beckmann ein 45-jähriges Arbeitsleben zu Ende. Stets blieb er in dieser Zeit in der Region Malchin/Stavenhagen verwurzelt. Begonnen hatte es 1967 mit der Ausbildung zum Elektromonteur beim VEB Elektroinstallation Malchin. Dieser Branche hielt er 18 Jahre die Treue. Am 17. Juni 1985 wechselte er in die Wasserwirtschaft zum VEB WAB Neubrandenburg, Außenstelle Stavenhagen. Seitdem gehört er zum festen Stamm der Belegschaft in Stavenhagen, Reinhard Beckmann war neuen Anforderungen gegenüber stets aufgeschlossen. 2005 setzte sich der damals 57-jährige Elektromonteur nochmals auf die Schulbank und absolvierte einen Grundkurs für Wasserwerker. Drei Jahre später legte er den Sachkundenachweis für Klärgasanlagen

Stets konzertriert bei der Sache.

ab. Für seine Flexibilität spricht die Tatsache, dass er sowohl im Trinkwasserals auch im Abwasserbereich tätig war. Die Kunden des WZV werden diesen korrekten und höflichen Mitarbeiter des Wasserverbandes vermissen. Ebenso wird Reinhard Beckmann seinen Kollegen mit seiner ruhigen, aber bestimmten Art fehlen. Die ihm übertragenen Aufgaben löste er stets zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten. Wenn schnelle Hilfe bei Störungen oder Havarien gefragt war, konnte man immer mit Reinhard Beckmann rechnen. Auf ihn war Verlass und er war immer bereit, in kniffligen Situationen Verantwortung zu übernehmen. Die Geschäftsführung des WZV bedankt sich sehr herzlich bei Reinhard Beckmann für das in seinem langen Arbeitsleben von ihm Geleistete und wünscht ihm alles Gute, vor allem Gesundheit, für den verdienten Ruhestand!

assergemälden.

Zum Stand der WZV-Bauvorhaben 2012

Alle Projekte liegen im Plan Das Jahr 2012 befindet sich auf der Zielgeraden. Der richtige Zeitpunkt für die Wasserzeitung, sich beim WZV-Verantwortlichen Peter Dammann nach dem Stand der einzelnen Bauvorhaben zu erkundigen.

Tolle Stimmung, höchste Konzen­tration, fleißige Mitarbeit und kompetente Hinweise – so war´s beim WZV.

WASSERREDEWENDUNG

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Jemanden ins kalte Wasser werfen Dieser Ausspruch ist dann zu hören, wenn jemand ohne große Vorbereitungen und für den Betreffenden meist überraschend mit der Lösung einer schwierigen Aufgabe betraut wird. Dabei ist nicht klar, ob die Person aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse in der Lage sein wird, dieses Problem oder Vorhaben zu meistern. Es ist also eine Bewährungsprobe, der man unterzogen wird, wenn man sprichwörtlich ins kalte Wasser geworfen wird.

KURZER DRAHT

WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen Schultetusstraße 56 17153 Stavenhagen Tel.: 039954 361-0 Fax: 039954 361-531 E-Mail: info@wzv-malchinstavenhagen.de

www.wzv-malchinstavenhagen.de

Liepen. Die am 16. April begonnenen Bauarbeiten zur Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung sowie der Neubau einer Kleinkläranlage für 50 Einwohnerwerte konnten pünktlich abgeschlossen und am 26. September 2012 abgenommen werden. Malchin, Wargentiner Straße. Am 21. August erfolgte nach Abschluss der Straßenbauarbeiten die Abnahme für 2011 gemeinsam mit der Stadt begonnene Arbeiten an den Ver- und Entsorgungsleitungen des WasserZweckVerbandes. Sülten. Die seit 18. Juni laufenden Arbeiten zur Erneuerung des Schmutzwassersystems und der Neubau einer Kläranlage sollten laut Planung Anfang Oktober beendet sein. Da sich jedoch der Umfang der auszuwechselnden Trinkwasserleitungen erhöht hat, dauern diese Arbeiten noch an. Ablösung Wasserwerke Demzin und Faulenrost. Die Rohrverlegung vom Wasserwerk Rittermannshagen in Richtung Demzin ist Geschichte. Die insgesamt über 3.600 m, davon ca. 200 m mittels gesteuerter Bohrung, wurden

termingerecht fertiggestellt. Derzeit werden noch Oberflächenarbeiten durchgeführt. Für die Orte Demzin, Christinenhof, Hinrichsfelde, Liepen sowie Gielow-Ausbau wird anstelle des ehemaligen Wasserwerkes Demzin an gleicher Stelle demnächst eine Druckstation die Trinkwasserversorgung übernehmen. Ablösung Wasserwerk Sülten. Der Bau der Trinkwassertrasse von Jürgens­torf über Krummsee bis nach Sülten liegt gut im Rennen. Die insgesamt ca. 4 km lange Hauptleitung wurde bereits fertig. Davon wurden ca. 3,3 km mittels gesteuerter Bohrung verlegt (siehe Bild).

Diese grabenlose Technologie war wegen teilweise beengter Platzverhältnisse im Straßennebenbereich notwendig geworden. Zurzeit werden die 24 Hausanschlüsse erneuert und zwei Armaturenschächte hergestellt. Parallel dazu werden im Wasserwerk Jürgenstorf Druckerhöhungspumpen für die Wasserförderung nach Sülten installiert. Der Probebetrieb der Druck­ erhöhungsstation wird planmäßig Mitte November erfolgen. Für beide Rohrleitungsbauvorhaben möchte sich der WZV für die überaus gute und konstruktive Zusammenarbeit mit den Eigentümern bzw. Pächtern der landwirtschaftlichen Flächen bedanken.

Grabenloses Verlegen der Trinkwasserleitung.


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BADEKULTUREN DER WELT

WASSERZEITUNG

Beim Quästen ausgiebig quasseln Die russische Banja ist ein Ort der Kommunikation und der lukullischen Genüsse Liebe Leser, unsere Serie BADEKULTUREN DER WELT gab bisher Einblicke in die römischen Thermen, das türkische Hamam und die jüdische Mikwe. Erfahren Sie im vierten Teil Eigenheiten der russischen Banja.

GESCHICHTE DES SCHWITZENS Das Steinschwitzbad, also das Luftbad, in dem mittels erhitzter Steine geschwitzt wird, ist ein uraltes Kulturgut der Menschheit. Es reicht bis in die Steinzeit zurück. Man nimmt an, dass es sich mit den Völkern Ostasiens über die Beringstraße (die damals noch eine Landbrücke war) nach Nord- und von dort nach Mittelund Südamerika ausgebreitet hat. Bei slawischen Volksstämmen ist dieses Schwitzbad ebenfalls früh anzutreffen. Sicher ist es von ihnen auch bis in die mitteleuropäischen Länder verbreitet worden: Die ältesten Zeugnisse sind aus der Zeit der Merowinger (5.– 8. Jh.) überliefert.

Das muss ein Bild gewesen sein. Die Kolosse (und auch politischen Schwergewichte) Boris Jelzin und Helmut Kohl schwitzten im russischen Badehaus und räsonierten über die Wandlungen in ihren Ländern. Zu gern nutzten die beiden Saunafreunde die angenehme, intim anmutende Atmosphäre für ausgiebige Gespräche. Damit ist ein wesentliches Merkmal der originalen Banja beschrieben: Sie ist nämlich in erster Linie ein Ort der Kommunikation. Wer das allerdings in hiesigen Gefilden ebenfalls beherzigt, wird schon mal schief angeschaut. Denn in Deutschland streben viele Saunagänger nach Ruhe. Die russische Banja unterscheidet sich unter anderem in der Temperatur von herkömmlichen Saunen. In der finnischen Sauna beispielsweise ist der Dampf trocken (Feuchtigkeit 10 bis 30 Prozent) bei einer Temperatur zwischen meist 80 °C und 100 °C. In der traditionellen russischen Banja ist die Temperatur ähnlich, allerdings liegt die Luftfeuchtigkeit sehr viel höher.

Nach russischer Sitte beginnt das Bad mit einem kleinen Glas eisgekühlten Wodkas. In der Banja wird in der traditionellen Weise der Körper abgeschlagen – das Quästen ist üblich. Die sanften Hiebe von Fuß bis zur Schulter mit den gebündelten Birkenzweigen – den Weniks – sorgen für angenehme Erfrischung und regen die Blutzirkulation an. Im Sommer sind die Laubzweige meist frisch, im Winter getrocknet und dann eingeweicht. Nach der ersten Entspannungspause gehen die Besucher eingesalbt mit einem Honig-Salz-Gemisch in ihren zweiten Aufguss mit reinem Birkensud – der so genannte „Wenik-Auf-

In Russland werden manchmal auch alkoholische Getränke in das Aufgusswasser gegeben, zum Beispiel Wodka oder Bier. Bier erzeugt beim Aufguss einen star­ken Duft, der an Brot erinnert. In Russ­land wird strikt nach Ge­ schlech­tern getrennt, entweder gibt es jeweils eigene Räume für die Männer oder Frauen oder es gibt unterschiedliche Besuchszeiten.

Beim Quästen wird die Haut mit einem gebundenen Birkenzweig von der Fußsohle aufwärts über die Beine, die Brust bis zu den Schultern leicht geschlagen. Dem traditionellen Quästen schreibt man nach Überlieferungen magische und belebende Kräfte zu.

Fotos: Marc Bernot

Birke wirkt reinigend und entzüngungs­ hemmend

EIN WÄSSERCHEN IN DEN AUFGUSS

Zwischendurch entspannen Gäste bei einem Gläschen Wodka, Tee aus dem Samowar, Musik und russischen Spezialitäten.

Die Banja kommt aus dem tiefsten Sibirien. Sie trägt hauptsächlich zur Reinigung und Verjüngung bei.

guss“. Die Birke soll entzündungshemmend und reinigend wirken. Die Banja-Anwendungen helfen auch bei Muskelverspannungen.

Im Idealfall besteht die Banja laut Internet-Nachschlagewerk Wikipedia aus drei Räumen: dem Schwitz-/ Dampfraum, einem Waschraum und

einem Erholungsraum. Im Waschraum spült man sich mit kaltem und warmem Wasser ab. In der authentischen Banja steht das kalte Wasser in Kübeln bereit und kann nach Bedarf mit heißem Wasser, das aus einem vom Holzofen betriebenen Kessel gezapft wird, angewärmt werden. Die klassische Ausstattung des Erholungsraumes ist ein einfacher Tisch mit Stühlen. Hier wird zwischen den Gängen pausiert, es werden lukullische Kleinigkeiten gereicht und Tee, Bier oder Wodka getrunken. Auch dies dürfte von den beiden Staatsmännern vor über 20 Jahren zelebriert worden sein …

HIER GIBT ES BANJAS IN MV BELASSO - DEINE WELT Ellerried 74, 19061 Schwerin Tel: 0385 485000, www.belasso.de Außer der Banja bietet diese Erholungsoase auch: Bio-Sauna, Blockhaus-Sauna, Dampfbad, Eukalyptus-Sauna, Zwergen-Sauna, Panorama-Sauna, Wald-Sauna. Land Fleesensee SPA An der Therme 1, 17213 Göhren-Lebbin Tel.: 039932 80500, www.landfleesenseespa.de Diese Saunalandschaft beinhaltet neben der russischen Banja auch eine finnische Sauna sowie Aromadampf-, Bio- und Erdsauna.

IMPRESSUM: He­raus­ge­ber: ZV Grevesmühlen, ZV KÜHLUNG, WZV Malchin Stavenhagen, WAZV Parchim-Lübz, WZV Strelitz, ZV Sude-Schaale, ZV Insel Usedom, ZV Festland Wolgast Re­dak­ti­on und Ver­lag: SPREE-PR Dorfstraße 4; 23936 Grevesmühlen; OT Degtow, Telefon: 03881 755544, E-Mail: susann.galda@spree-pr.com Internet: www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Thomas Marquard Re­dak­tion: Susann Galda (verantw.) Mitarbeit: K. Arbeit, F. Hultzsch, K. Maihorn, T. Marquard, P. Viertel Fo­tos: S. Galda, K. Arbeit, F. Hultzsch, N. Lüpken, K. Maihorn, I. Seelmann, U. Spohler, P. Viertel, NiDerLander/Fotolia, Museum Malchin. Nils Holger Thiel, Archiv Layout: SPREEPR, Marion Nitsche (verantw.), Franziska Fucke Druck: Berliner Zeitungsdruck Nach­druck von Bei­trä­gen (auch aus­zugs­wei­se) und Fo­tos nur mit Ge­neh­mi­gung von SPREE-PR!


NOVEMBER 2012

MÄRCHENRÄTSEL

Es war einmal …

… vor langer, langer Zeit. Ein kleines Mädchen zog sich seine rote Kappe auf, klemmte sich die goldene Gans unter die Arme und rief den rumpelnden Kutschenservice „Stilzchen“. Cheffahrer Kleiner Muck sollte sie übers Wochenende zu ihrer Großmutter bringen. Das bucklige Pferdchen im Stall war zu schwach für den Weg und laufen konnte Rotkäppchen auch nicht. Denn ihre völlig zertanzten Schuhe würden sie den langen Weg nicht mehr tragen. Und ihre Schwester Schneeweißchen würde rosenrot vor Ärger, wenn sie einfach deren Treter nehmen würde. Oder hatte das blasse Geschwisterchen die nicht gerade ganz tapfer zum Schneiderlein in die schwarze Mühle getragen? Dann sind die ja frühestens in zwölf Monaten zurück! Nun aber los, bevor die Regentrude ihr kaltes Herz zeigt und mit dicken Tropfen die Blätter am Bäumchen im Garten zum Singen und Klingen bringt ...

Ohhhh! Hier geht aber einiges durcheinander. So viele Märchen auf einmal! Können Sie mindestens drei Geschichten erkennen? Dann schnell aufschreiben und noch pünktlich zu Weihnachten eine von 20 Märchen-DVDs bekommen! Diese suchen Sie selbst aus: Entweder eines der im Text versteckten Märchen wählen oder auf der Internetseite www.märchenklassiker.de nach einem Favoriten schauen. Den notieren Sie gleich mit und schicken das Ganze bis zum 07. 12. 2012 an:

SPREE-PR, NL Nord Kennwort: WZ-Märchenrätsel Dorfstraße 4 23936 Grevesmühlen, OT Degtow oder per E-Mail an: gewinnen@ spree-pr.com Viel Erfolg! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Bitte geben Sie – nur für dieses Märchenrätsel – Ihre Adresse an, damit wir Ihnen die DVD im Gewinnfall zuschicken können. Wenn Sie Ihr Lieblingsmärchen auf keinen Fall verpassen wollen, dann bestellen sie es doch einfach unter Telefon 030 99194676 zu sehr günstigen Preisen oder stöbern Sie im Angebot bei www.märchenklassiker.de.

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WASSERZEITUNG

AUS DER CHRONIK DES WZV – TEIL II

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Erst Wasserzähler stoppten die Vergeudung Aus der Geschichte der Wasserwirtschaft in der Region zwischen Malchin und Stavenhagen Der WZV begeht im Dezember 2012 sein zwanzigjähriges Jubiläum. Deshalb erarbeitete Dr. Ingo Sens für den WZV eine Chronik, aus der die Wasserzeitung vorab Auszüge in vier Teilen veröffentlicht. Heute geht es im Teil 2 um die zentrale Trinkwasserversorgung in Malchin und Stavenhagen bis zum Ende des II. Weltkrieges.

Gremien in dieser Angelegenheit kam es aber Die Berechnung des Wassergeldes nach Maßgabe der Wasserversorgungs-Satzung erregte unter erst im August 1925. Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs (1938) um- den Stavenhagenern Unmut und stieß auf Widerfasste das Versorgungsgebiet des Werks stand. Ihre Gegner zogen vor Gericht die Stadtgemeinde Malchin mit einer und dieses kippte per Beschluss die Qn 2,5 PN 16 20 Größe von 33 km2 und 7.500 EinwohRegelung. Die Stadt musste eine 3 0 2 4 0 3 m nern (im Vorjahr: 7.200 E.). neue Berechnungsgrundlage fin0 9 1 2 8 7 3 6 54 den. Die folgende aufrüstungsIn seinen letzten Tagen erreichte 901 901 der II. Weltkrieg das bis dahin bedingte Konjunktur der 1930er 2 8 2 8 7 3 7 3 901 6 54 6 54 2 8 verschont gebliebene Malchin. Jahre ließ Stavenhagen wach7 3 6 54 Die Wasserversorgung wurde in sen. Das führte zu einem Ausbau Mitleidenschaft gezogen und brach nun der Wasserversorgungsanlagen in der zusammen. Der Wasserturm beispielsweise Stadt. Zielgerichtet waren Produktionsstandorte erlitt der Überlieferung nach durch Artillerie- des Flugzeugbaus erweitert oder neu errichtet beschuss Schäden. Notdürftig gesichert versah worden. Nach der Besetzung der Stadt durch soer aber noch viele Jahre seinen Dienst. wjetische Truppen im Frühjahr 1945 konnte Mitte Mai 1945 die Stromversorgung wieder aufgenommen werden, so dass auch das Wasserwerk mit Wasserwerk in Stavenhagen seiner Arbeit beginnen konnte. Den Strom lieferte Obwohl die Frage einer zentralen Wasserver- vor allem die Zuckerfabrik. sorgung in Stavenhagen aufgrund der mehr als bedenklichen Wassergüte Der Wasserturm in Stavenhagen der Brunnen dringlicher als in Malchin erschien, dauerte es hier mehr als ein viertel Jahrhundert länger als in Malchin, bis dieser entscheidende Schritt zur Modernisierung der städtischen Infrastruktur getan wurde. Es lag wie immer an den Finanzen. Am 20. Oktober 1927 beschlossen Rat und Stadtverordnetenversammlung: „Es soll eine zentrale Wasserversorgungsanlage für Stavenhagen“ errichtet werden. 31

Falsche Sparsamkeit Bereits in den ersten Jahren begann sich die Sparsamkeit der Malchiner Stadtväter zu rächen, denn es gab einen auffällig hohen Wasserverbrauch in der Stadt. In einer Aktennotiz des Rates der Stadt Malchin stellte dieser im September 1920 schließlich fest: „Es hat sich die Unsitte eingebürgert, undichte Zapfhähne der Wasserleitung oder undichte Wasserkästen der Spülklosetts nicht sofort wieder instand zu setzen, sondern das Wasser ruhig laufen zu lassen, oder Wasser zu Zwecken zu benutzen, für die das Wasser nicht bestimmt ist, z. B. für das Kühlen von Milch, Bier usw. In allen diesen Fällen wird Wasser unnütz vergeudet und die Kosten der Wassergewinnung steigen dadurch immer mehr. Der Wasserverbrauch beträgt hier 66 % mehr als der Verbrauch in Städten gleicher Größe erfahrungsgemäß ist.“

Doppelter Verbrauch Im Frühsommer 1922 sah sich die Stadtverwaltung gezwungen, folgende niederschmetternde Feststellung zu treffen: „Der Wasserverbrauch oder vielmehr die Wasservergeudung ist hier, weil keine Wassermesser eingebaut sind, derart gestieHöhe: 25,58 m; Durchmesser: ca. 7,50 m; Wandgen, daß wir ungefähr den doppelten stärke: 0,90 m; Speichervolumen: 250 m3; BehälWasserverbrauch haben wie andere ter: 5,50 m Durchmesser; Architektur: Neogotik Städte, z. B. die Stadt Waren. Die Vergeudung ist erklärlich, da der Wasserverbrauch nach dem Mietwert der Wohnung Wasserwerk in Malchin bezahlt wird und deshalb die Hausbesitzer und 1902 begannen die Bauarbeiten unter Führung Mieter kein Interesse daran haben, die Spülkloder Fa. Scheven aus Bochum. Als erstes wurde setts, die Zapfhähne usw. in gutem Zustande zu noch 1902 auf dem höchsten Punkt der Stadt halten. Sie scheuen die hohen Reparaturkosten der Wasserturm fertiggestellt. Zeitgleich er- und lassen lieber das Wasser laufen.“ folgten die Arbeiten am Wasserwerk – „Maschinenhäuser der Wasserleitung“ – und am Lösung: Wasserzähler Rohrleitungssystem. Diese dauerten allerdings Die Lösung sah man allein im flächendenoch bis Anfang 1903. Zum Standort des Werks ckenden Einbau von Verbrauchsmesseinrich„Vor dem Steintor“ (später: Turnplatz) wurde ei- tungen, auf die bis dahin verzichtet worden ne Wasserleitung von der Quelle bei der Krebs- war. Ziel war es, endlich eine verbrauchskormühle verlegt. Am 15. Januar 1903 erfolgte rekte Abrechnung einzuführen, um die Wasserdie Inbetriebnahme der Malchiner Wasserver- verschwendung nachhaltig einzuschränken. Zu sorgung. Leider machten die Verantwortlichen einem verbindlichen Beschluss der städtischen

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Der Wasserturm in Malchin

einen Kardinalfehler: In der Satzung vom 19. November 1902 wurde auch die Wasserpreisgestaltung beschlossen. Aus Kostengründen glaubte man auf den Einbau von Verbrauchsmessern verzichten zu können. Der Preis für das Wasser wurde deshalb anteilig am Mietwert der Wohnung des Abnehmers bemessen.

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Vierteljährliche Gebühren Die Eröffnung von Wasserwerk und Wasserleitung erfolgte Ende 1928. In diesem Zusammenhang wurde eine neue „Ortssatzung über die Wasserversorgung der Stadt Stavenhagen“ erlassen. In ihrem ersten Paragra­phen wurde die Anschlusspflicht fest­g eschrieben. Allerdings ließ die Stadt Anträge auf Ausnahmeregelungen zu. Paragraph 5 regelte das „Wassergeld“: „Für die Benutzung der städtischen Wasserleitung wird eine Wasserabgabe als städtische Abgabe für jeden Haushalt veranlagt und erhoben.“ Der Bauwert des Hauses bildete die Berechnungsgrundlage für die Höhe dieser vierteljährlich erhobenen Gebühr. Dem Abnehmer war es erlaubt, um den eigenen Verbrauch kontrollieren zu können, nach Maßgabe der Wasserwerksverwaltung Wasseruhren einbauen lassen (Paragraph 7). Als weitere Satzung verfügte die Stadt eine „Polizeiverordnung über den Anschluss an die städtische Wasserleitung zu Stavenhagen“. Diese regelte u. a., dass an Hausanlagen nur durch das Wasserwerk konzessionierte Unternehmen arbeiten durften.

Höhe: 29,75 m; Speichervolumen: 100 m3; Behälter: 5,50 m Durchmesser; Baubeginn: Herbst 1927; Bauzeit: ca. ein Jahr; Baukosten: 29.700 RM


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