Wasserzeitung 05/2022

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Ziel: größtmögliche Unabhängigk gkeit WZV begegnet Preisspirale mit mehr Selbstbes Selbstbestimmung In vielen Bereichen des täglichen Lebens ist nichts mehr, wie es war. Die Kosten für Strom, Gas, Treibstoff und Material steigen weiter, ein Ende ist vorerst nicht in Sicht. Diese Entwicklung macht vor der Wasserwirtschaft nicht halt. Auch der WZV muss seine Kosten im Blick behalten. Energieoptimierung ist seit vielen Jahren ein Ziel von technischen Neuerungen. Ein weiterer Schritt ist die Rückkehr zu mehr Eigenleistung. „Die aktuelle Krise zeigt deutlich, wie wichtig es ist, sich, wo möglich, von Marktmechanismen zu entkoppeln“, begründet Geschäftsführer David Schacht das Vorgehen des WZV.

LANDPARTIE

„Daran arbeiten wir schon eine ganze Weile. Als nächstes werden wir z. B. einen kleinen eigenen Bautrupp für den Einsatz im Trinkwasserbereich aufbauen. Die Idee dazu hatte unter anderem unser Kollege Uwe Schmidt. Die Preise unserer Dienstleister steigen weiter, wir haben damit die Abläufe besser im Blick und der WZV profitiert von der fachlichen Expertise unserer Mitarbeiter.“ Schon vor einigen Jahren begann der WZV, einen Meisterbereich Elektro aufzubauen. Dieser kann mittlerweile komplexe Prozessleitsysteme aufbauen und programmieren. Ebenso ist es im Bereich Projektplanung geschehen: Ingenieur Ronald Richter verstärkt das Team seit September; manche Beauftragung externer Planungsbüros wurde dadurch hinfällig. Auch dass die Energieerzeugung von der Kläranlage für die Eigenstromversorgung genutzt wird, ist unter Wasserversor-

gern längst gang und gäbe. Der WZV nutzt den grünen Eigenstrom bereits für den Betrieb der Anlage, künftig wird er auch ins Haupthaus fließen. „Im kommenden Jahr soll außerdem das erste elektrisch betriebene WZV-Fahrzeug auf dem Parkplatz stehen“, gibt David Schacht einen Ausblick. „Natürlich ist immer Luft nach oben, aber wir gehen erste Schritte, um perspektivisch größtmögliche Unabhängigkeit zu schaffen.“

 Baustellen wie diese in Basedow Höhe gehören für Jungfacharbeiter Max Seifert und Maxl Felten (kleines Foto) zum Tagesgeschäft. Um den massiv steigenden Preisen für Dienstleistungen künftig nicht mehr hundertprozentig ausgeliefert zu sein, lohnt sich für den WZV der Aufbau eines eigenen Bautrupps. Fotos: WZV

Gartenfreunde unter sich

In diesem Jahr findet am 11. und 12. Juni wieder das Aktionswochenende „Offene Gärten in MV“ statt. Seit sechs Jahren öffnen passionierte Gärtner einmal im Jahr die Pforten ihrer kleineren und größeren grünen Oasen, um mit Gleichgesinnten zu fachsimpeln und sich an den unterschiedlichsten Gestaltungskonzepten zu erfreuen. Teilnehmer sind jedoch nicht nur private Gärten, sondern auch Parks, kleine Gärtnereien und urbane Gärten. Für das Juni-­ Wochenende werden vielerorts besondere Vorbereitungen getroffen, sodass man sich hier und da auch auf ein Stück K­ uchen oder eine Tasse Im Juni dürfen Besucher in den allermeisten offenen Gärten Kaffee niederlassen darf. Im Mittel- leuchtende Farben erwarten. Fotos: SPREE-PR/Galda

punkt stehen jedoch überall die mit hohem gärtnerischen Anspruch individuell gestalteten Grünflächen. Laut Karte der Veranstalter sind Gärten an 124 Orten im ganzen Land geöffnet – von Dassow, Pogez oder Volzrade im Westen bis nach Rieth nahe der polnischen Grenze – und erlauben Garten­freunden einen kleinen Einblick in die Arbeit Gleichgesinnter. Und es ist sogar eine Herbstausgabe der Veranstaltung geplant: am 3. und 4. September 2022. O ffene Gärten in MV Wann: 11. und 12. Juni Wo: überall im Land www.offene-gaerten-in-mv.de

13. JAHRGANG NR. 1 MAI 2022

BLAUES BAND

Unruhige Zeiten Foto: SPREE-PR/Archiv

Informationen vom WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen

Liebe Leserinnen und Leser, auch in diesen weltpolitisch unruhigen, bedrohlichen Zeiten stehen die sichere Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser und die Aufbereitung sowie schadlose Ableitung des Abwassers weiterhin an erster Stelle. Richtig ist aber auch, dass die wirtschaftlichen und finanziellen Folgen der Krise auch uns als Wasserund Abwasserzweckverband treffen werden, also auch Sie als Verbraucher. Ich denke hier in erster Linie an die rasant gestiegenen Energiepreise, aber auch an Lieferengpässe/Lieferverzögerungen bei dringend benötigten Ersatzteilen oder unsere Investitionen, die sich auf Grund der stark gestiegenen Baupreise verzögern oder nicht wie geplant umgesetzt werden können. Die Geschäftsführung und die Mitarbeiter unseres Betriebes, der Vorstand sowie auch die Verbandsmitglieder sind ständig dabei, die Effizienz des WZV zu erhöhen, Betriebsabläufe zu optimieren um die Kosten für Sie als Kunden so gering wie möglich zu halten. Allerdings – und auch das gehört zur Wahrheit – sind die internen Möglichkeiten zur Optimierung der Betriebsabläufe weitestgehend ausgereizt, so dass die rasant steigenden Kosten für Energie, Material, aber auch die durch Inflation gestiegenen allgemeinen Kosten kaum mehr ausgeglichen werden können. Der WZV ist gesetzlich verpflichtet, Ausgaben und Einnahmen im Gleichgewicht zu halten. Für mögliche Preisanpassungen in der Zukunft möchte ich Sie deshalb bereits heute um Ihr Verständnis bitten. Kommen Sie gut in den Sommer! Ihr Axel Müller Verbandsvorsteher


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