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Mehr Aufmerksamkeit für Nordchina

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Svenja Schulze

Svenja Schulze

Über 60 Jahre hinweg hat sich die Stadt Shenyang im Nordosten Chinas durch ihre Schwerindustrie, günstige Produktionskosten, gut ausgebildete Fachkräfte und eine hervorragende Infrastruktur zu einem bevorzugten Standort für produzierende Unternehmen aus Korea, Japan und seit Jahren zunehmend auch für deutsche Konzerne entwickelt.

Die Metropole mit neun Millionen Einwohnern feierte im Juni 2022 mit BMW die Eröffnung eines neuen Werks. Als größter BMW-Produktionsstandort weltweit steht Shenyang nun direkt in Konkurrenz zu bisher bekannteren Städten wie Shanghai und Guangzhou, die Tesla, Ford und Peugeot beherbergen. Die ZF-Gruppe, Heraeus, Neugart und Rhenus sowie fast 200 kleine und mittelständische Unternehmen aus Deutschland machen diese Stadt zu einem echten deutsch-chinesischen Standort.

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Günstige Lage

Shenyang ist die Hauptstadt der Provinz Liaoning und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt Nordchinas. Von hier aus kann man Chinas Hauptstadt Peking mit Hochgeschwindigkeitszügen in drei Stunden (ca. 700 Kilometer) erreichen. Mit dem China-Europe Railway Express können Waren innerhalb von 16 Tagen nach Deutschland transportiert werden. Dabei werden die Transportzeit um drei Viertel gegenüber Seetransporten und die Kosten um vier Fünftel gegenüber Lufttransporten reduziert. Vom internationalen Flughafen Taoxian im Süden der Stadt starten und landen täglich über 500 Flüge, darunter auch Direktflüge nach Frankfurt am Main. Der nächstgelegene internationale Seehafen in Dalian (ca. 380 km) ist in 4,5 Stunden erreichbar.

Wettbewerbsfähige Produktionskosten

Die Provinz Liaoning, in der Shenyang liegt, ist reich an Ressourcen wie Eisen, Kohle, Bor-Erz, Siderit sowie Getreide und Meeresfrüchten. Das ermöglicht den Unternehmen der Automobil- und Chemieindustrie sowie der Lebensmittelindustrie, niedrigere Rohstoffkosten zu erzielen. Dank des gut ausgebauten Autobahnnetzes bietet die lokale Logistik schnelle Anlieferung mit Preisvorteil. Gleichzeitig sind die Wasser- und Stromkosten (0,6 Euro/m3 und 0,13 Euro/ kWh) sowie die Kosten für Grundstücke (sowohl zum Kaufen als auch Mieten) im Vergleich zu Südchina deutlich günstiger. Die Lebensqualität in Shenyang ist fast genauso hoch wie in Großstädten wie Peking und Shanghai, aber die Lebenshaltungskosten sind niedriger. Das ist auch der Hauptgrund dafür, dass die Arbeitskosten hier niedriger sind.

Ausbildungssystem nach deutschem Vorbild

Der Fachkräftemangel, mit dem viele deutsche Unternehmen zu kämpfen haben, wird für die hiesigen Firmen kein Engpass sein, da das deutsche duale Ausbildungssystem bereits in Berufsschulen vor Ort eingeführt wurde, in Zusammenarbeit mit Unternehmen wie BMW und Dräxlmaier. Es wird erwartet, dass Schulen und Mittelstand enger kooperieren, um mehr exzellentes Personal für die Firmen vor Ort bereitzustellen und auch Fachkräfte nach Deutschland zu schicken.

BVMW und Shenyang

Am 25. März besuchte eine Delegation der Stadt Shenyang unter Leitung des Bürgermeisters Zhicheng Lyu die BVMW-Bundeszen-

Gut zu wissen

■ Einst südliches Tor zur „rostigen Zone“ Nordchinas mit Bergbau, Schwerindustrie und starker Verschmutzung, ist Shenyang heute „nationale Modellstadt für Umweltschutz“

■ Die Metropole mit 9 Millionen Einwohnern ist mit Chemie, Maschinenbau und Hightech bis zur Rüstungsindustrie und Raumfahrt wirtschaftlich breit aufgestellt

■ Die Wiege der Qing-Dynastie holt gegenüber Shanghai und Peking auf trale in Berlin. Markus Jerger, Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung, Andreas Jahn, Mitglied der Bundesgeschäftsleitung, und Reinhold von Ungern-Sternberg, Leiter Außenwirtschaft, nahmen an der Konferenz mit der Delegation teil. Beide Seiten tauschten sich über eine Zusammenarbeit in der Post-Corona-Zeit und Geschäftschancen für den Mittelstand aus und schlossen eine strategische Kooperationsrahmenvereinbarung ab. Firmen, die Chancen für ihr Asien-Geschäft suchen, wird vor Ort im Industriepark für KMUs, der vom BVMW Beijing Service Center geleitet wird, umfassende hilfreiche Unterstützung angeboten. Der Bürgermeister lud den BVMW und seine Mitglieder auch herzlich ein, im September

AfrikaContact – neue Ausgabe

In Zusammenarbeit mit dem Märkte Weltweit Medien Verlag hat der BVMW das AfrikaContact-Magazin entwickelt, das halbjährlich erscheint. Hier finden Sie aktuelle Nachrichten aus der afrikanischen Politik, Wirtschaft und den Aktivitäten der Mittelstandsallianz Afrika. Erhalten Sie Einblicke in die politischen, wirtschaftlichen und finanziellen Potenziale und Probleme des afrikanischen Kontinents. Das Magazin wird die deutsche Referenz für Wirtschaftsinformationen über Afrika darstellen und könnte für deutsche Unternehmen ein Zugang zu afrikanischen Märkten sein.

https://bvmw.info/afrika-contact-deutsch https://bvmw.info/africa-contact-englisch dieses Jahres die industriell geprägte, aber auch historische Stadt in der schönen Herbstzeit zu besuchen.

Yang Wang Leiter BVMW Beijing Service Center BVMW-Repräsentant China yang.wang@bvmw.de

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