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Die energetischen Tüftler
Die Vattenfall Energy Solutions GmbH wurde vor 13 Jahren als Speerspitze von Vattenfall Deutschland für den Einsatz neuer Technologien zur dezentralen Wärme- und Energieversorgung gegründet. Heute sind bundesweit über 500 dezentrale Wärmeversorgungsanlagen in Betrieb.
Im Unterschied zur Stadtwärme erfolgt dezentrale Wärmeerzeugung in unmittelbarer Nähe zum zu versorgenden Objekt. Ganze Quartiere werden mit eigenen Wärme- oder Kältelösungen versorgt – über Blockheizkraftwerke, Solarthermie, Wärmepumpen oder Holzpelletkessel.
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Der Vorstand von Vattenfall Wärme, Christian Feuerherd, erinnert sich an die Anfänge vor 25 Jahren – damals noch Vasa Energy. Ein dezentral geplantes Blockheizkraftwerk, das 1.500 Neubauwohnungen auf dem Gelände der Hamburger Trabrennbahn Farmsen mit Wärme versorgt. Es sollte noch zwölf Jahre dauern, bis die Forscher für dezentrale Versorgungen aus Berlin und Hamburg in einer Firma zusammengeführt wurden und neue Freiräume bekamen. Ihr Leitbild: die Umwelt schonen und wirtschaftlich erfolgreich arbeiten.
Drei Beispiele für CO2-Einsparung
Die Wärmeversorgung im Quartier Puhlmannhof, 40 Wohn- und 10 Gewerbeeinheiten im Berliner Prenzlauer Berg, besteht aus zwei Biomethan-Blockheizkraftwerken und einem Spitzenlast-Gaskessel. Durch das Vergären von Energiepflanzen, Gülle oder Stroh in Biogasanlagen entsteht Biomethan. Bei der Verbrennung von Biomethan wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie vorher durch die Pflanzen gebunden wurde – es ist also CO2-neutral.
Visitenkarte
Vattenfall Energy Solutions GmbH
Gründung: 2010 (2017)
Firmensitz: Berlin
Geschäftsführer: Carolin Süß, Marco Tocco
Anzahl Mitarbeitende: 40
BVMW-Mitglied https://wärme.vattenfall.de/
Das Biomasse-Heizkraftwerk Märkisches Viertel erzeugt Strom und Wärme aus naturbelassenen Holzhackschnitzeln in Kraft-Wärme-Kopplung und versorgt seit knapp zehn Jahren rund 30.000 Wohnungen und Gewerbe. In der Anlage werden jährlich rund 70.000 Tonnen Holzhackschnitzel verwertet, die durchweg aus regenerativen Quellen stammen. Wo früher noch Kohle verfeuert wurde, sorgt heute Biomasse für Brennstoff.
Eines der ältesten Berliner Unternehmen ist die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM Berlin). Sie produziert jährlich allein rund 10.000 Stück Porzellan-Currywurstschalen in ihren Brennöfen. Früher ging die Wärme durch den Schornstein, heute fließt sie in eine Wärmerückgewinnungsanlage. Die Herstellung von drei Porzellan-Currywurstschalen sorgt umgerechnet für eine CO2-neutrale heiße Dusche.
Eine zukunftsweisende Chance
Eine der interessantesten Alternativen für Berlin ist laut Feuerherd die Energiegewinnung aus Abwasser. Es fließt mit einer Temperatur von zehn bis 20 Grad Celsius durch die Rohre der Stadt und landet thermisch ungenutzt in der Kanalisation. Die Kläranlage Ruhleben muss aufgrund gesetzlicher Auflagen modernisiert werden. Vattenfall nutzt die anstehenden Umbaumaßnahmen und das warme Wasser, um Deutschlands größte Abwasserwärmepumpe zu installieren, die im Frühjahr 2026 an den Start gehen soll. Somit werden 45.000 Haushalte mit Stadtwärme versorgt und jährlich 50.000 Tonnen CO2 eingespart.
Herbert Beinlich
BVMW Pressesprecher Berlin
Leiter Kreisverband Berlin Süd
Herbert.beinlich@bvmw.de
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