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Bauen für ein gesundes Leben
Das Sentinel Haus Institut hat sich der messbaren Gesundheit in Gebäuden und der praktischen Umsetzung des kreislauffähigen Bauens verschrieben. Herzstück ist eine weltweit einzigartige digitale Datenbank mit über einer Million Artikeln und Leitfäden, die das Unternehmen zum Wissensführer auf diesem Gebiet macht.
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Sentinel-Firmengründer Peter Bachmann hatte eine Vision: „Möglichst viele Menschen auf der Welt sollten erfahren, dass sie das Gebäude, in dem sie wohnen oder arbeiten, krank machen und die Umwelt schädigen kann“. Der gelernte Kaufmann und Umwelttechniker, der selbst Asthmatiker ist, hat das Thema „Gesundheit und Kreislauffähigkeit ins Gebäude bringen“ zu seinem Lebenswerk gemacht und seine Vision vielfach umgesetzt. „Wenn die Leute zum Arzt gehen, weil sie an Kopfschmerzen, Schlafproblemen, Nebenhöhleninfekten, Augenbrennen oder Hautekzemen leiden, werden sie nicht gefragt, ob sie sich vielleicht gerade ein neues Ledersofa gekauft haben oder wie hoch denn der CO2Gehalt in ihrem Schlafzimmer ist“, sagt Bachmann und verweist auf eine Studie des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung. Dieses gab 2003 bekannt, dass Renovieren in der Schwangerschaft ein Gesundheitsrisiko für das ungeborene Kind darstellt. Ausdünstungen aus Anstrichen, Klebstoffen, Teppichen und neuen Möbeln beeinflussen die Entwicklung des Kindes im Mutterleib, heißt es darin. Neugeborene, deren Eltern in der Schwangerschaft renoviert haben, wiesen in ihrem Immunsystem funktionelle Veränderungen auf, die zum Beispiel zu einer höheren Allergieanfälligkeit führen.
Strenge Umwelt- und Gesundheitskriterien
„Ich wollte zeigen, wie es anders geht, wie Gebäude so geplant, gebaut und renoviert werden können, dass sie niemanden krank machen“, erzählt Bachmann. Und so hat der gebürtige Hesse im Jahr 2004 einen Forschungsantrag bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gestellt und seinen festen Job als Marketingleiter und Vorstandsassistent an den Nagel gehängt. „Die zentrale Forschungsfrage, wie es gelingen kann, gesunde und kreislauffähige Gebäude zu bauen, haben wir damals anhand eines Einfamilienhauses in Hamburg und eines viergeschossigen Mehrfamilienhauses in Freiburg durchexerziert.“ Die Häuser wurden nach strengen Umweltund Gesundheitskriterien errichtet, die Bachmann nach und nach entwickelte, in enger Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt. „Anhand dieser beiden Projekte haben wir alle Planungs- und Handwerksschritte durchgespielt und erfahren, welche Produkte funktionieren und welche nicht.“ Mittlerweile ist der Ansatz auch in Förderprogrammen der KfW integriert. Dies steigert aktuell die Nachfrage seitens Bauwirtschaft und Baustoffindustrie enorm.
Wissensführer für Gesundheit in Immobilien
Damals war das Unternehmen noch gänzlich unbekannt. Erst zwei Pressekonferenzen mit rund 80 Journalisten an den beiden Standorten Hamburg und Freiburg verhalfen zum Durchbruch, sodass sich Bachmann, der inzwischen mit seiner Familie nach Freiburg gezogen war, entschied, eine GmbH zu gründen. Heute verfügt das Unternehmen über 20 Mitarbeitende und unzählige Standards, die es zum Wissensführer für gesundes Bauen und Sanieren machen. Herzstück ist eine digitale Datenbank in Kombination mit einem starken Akademieprogramm, die Bachmann und sein Team die letzten 20 Jahre aufgebaut haben. Sie umfasst mittlerweile mehrere Tausend Produkte mit Millionen von Artikeln und wächst stetig weiter. „Mit den gelisteten Produkten und den Leitfäden auf unserer Plattform können Sie jedes beliebige Gebäude nach hohen gesundheitlichen Qualitätsstandards bauen, reinigen oder renovieren, egal ob Holzbauweise, Betonbauweise oder Ziegelbauweise“, so der Fachmann. Mit Hilfe der Datenbank erfahren die Nutzer zum Beispiel, wie sie vorgehen müssen, wenn es in ihrem Haus schimmelt und was sie tun müssen, um für eine bessere Lüftung zu sorgen. Auch Experten sind in der Datenbank erfasst, vom Architekten zunächst über Handwerker und Hersteller bis hin zum Händler. „Wir verstehen uns als Expertenagentur“, betont Bachmann. „Das heißt, bei jedem neuen Projekt schulen wir die Ingenieure und Mitarbeiter vor Ort.“
Neues Forschungsprojekt gestartet
Und es geht weiter: Derzeit läuft ein neues Forschungsprojekt mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt rund um nachhaltiges Bauen. Mit an Bord ist ein starkes Konsortium (u. a. WÜRTH, BAUHAUS, SchwörerHaus) sowie alle relevanten Stakeholder. Es basiert auf dem European Green Deal, ein von der Eu - ropäischen Kommission unter Ursula von der Leyen vorgestelltes Konzept für einen klimaneutralen Kontinent. „Es gibt den politischen Willen einer Kreislaufwirtschaft, aber es gibt noch keine standardisierte bauliche Umsetzung“, erklärt Bachmann. Folgerichtig geht es in dem Forschungsprojekt vor allem um digitale Lösungen für nachhaltige, zirkuläre und gesunde Produkte. Die zentrale Frage sei, wie gebaut werden kann, dass alle Produkte in biologische oder technische Kreisläufe integriert werden können und nicht in die Müllverbrennungsanlage gelangen. „Am wichtigsten ist es jedoch zu zeigen, wie wir unsere Gebäude nicht nur so bauen, dass die Menschen darin gesund bleiben, sondern dass der Lebensraum, der uns umgibt, auch gesund bleibt – sonst haben wir ein Problem.“
Visitenkarte
Sentinel Haus Institut GmbH
Gründung: 2005
Firmensitz: Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg)
Geschäftsführende Gesellschafter: Peter Bachmann, Lothar Moll
Mitarbeitende: 20
BVMW-Mitglied www.sentinel-haus.de
Katrin Plewka BVMW Pressesprecherin Baden-Württemberg
katrin.plewka@bvmw.de