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Im Porträt: Sabine Wiesmann

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Svenja Schulze

Svenja Schulze

Wie wird man Unternehmerin? Welche Erfahrungen kennzeichnen diesen Weg? Darüber spricht Sabine Wiesmann, Geschäftsführerin und Inhaberin von Findig – Die Projektdienstleister.

Mittelstand.: Wie sind Sie dazu gekommen, Unternehmerin zu werden?

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Sabine Wiesmann: Meine Vorstellungen, wie investive Projekte im Bereich der Energieeffizienz entwickelt und umgesetzt werden, konnte ich in dem Unternehmen, in dem ich damals beschäftigt war, nur bedingt entwickeln. Ich hatte insgesamt ganz eigene Ideen – und dann ergab sich die Gelegenheit, ein eigenes Unternehmen zu gründen.

Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, würden Sie denselben Weg nochmal gehen? Oder würden Sie etwas anders machen?

Ich habe mein Unternehmen ohne Fremdfinanzierung gegründet. Es ist gut gegangen, aber dieses Von-der-Hand-in-den-Mund-Leben war am Anfang sehr anstrengend. Ich habe den Fehler gemacht, mehrere Mitarbeiter zu beschäftigen, die augenscheinlich nicht den Anforderungen unseres komplexen Projektgeschäftes gewachsen waren, und habe zu lange gezögert, ihnen zu kündigen. Es war ein Lernprozess, bei allen Entscheidungen das Wachsen und Werden des Unternehmens in den Fokus zu stellen. Das Kuriose ist: Seit ich in diesem Punkt klar bin, finden wir die passenden Mitarbeiter.

Welche Entscheidung würden Sie für sich als die Wegweisendste bezeichnen oder auch die, aus der Sie am meisten gelernt haben?

Ich habe kurz nach der Gründung ein großes Büro angemietet, das ich nach meinen Vorstellungen umgebaut habe. Wir haben viel Geld für unsere „Projektküche“ investiert – ein zentraler Ort im Büro. Hier können wir kochen und zusammen essen, hier werden aber auch Projektideen geschmiedet. Dem Unternehmen im Wortsinn Raum zu geben, hat viel Wachstumspotenzial ausgelöst.

Womit beschäftigen Sie sich derzeit besonders intensiv?

Wir erarbeiten Transformationskonzepte für die technische Infrastruktur in Nichtwohngebäuden wie Kliniken, Kulturstätten oder Forschungseinrichtungen. Dabei bewegen wir mehrere Stellschräubchen: Wir suchen Möglichkeiten, Prozesse so umzuorganisieren, dass kein Energieeinsatz nötig ist. Wir optimieren zudem sämtliche Verbrauchsprozesse, sodass weniger Endenergie benötigt wird. Außerdem betrachten wir die Erzeugungssituation und untersuchen die Möglichkeiten regenerativer Anlagen in der Strom-,

Wärme- und Kälteerzeugung. Dieser integrale Ansatz ermöglicht einen Rundumblick und birgt sehr hohe Potenziale der Endenergieeinsparung und der Dekarbonisierung in Bestandsgebäuden. Zudem sind wir in der Fördermittelakquise tätig – wir können unseren Auftraggebern meist mehrere Möglichkeiten aufzeigen, ob und wie die Investition bezuschusst werden kann. Wir erarbeiten die Antragsunterlagen und begleiten den Prozess der Einwerbung von Fördermitteln bis zum Bescheid und oft darüber hinaus, damit auch jeder eingeworbene Euro ausgezahlt wird.

Diplom-Wirtschaftsingenieurin Sabine Wiesmann, Jahrgang 1971, ist die Geschäftsführerin und Inhaberin von Findig – Die Projektdienstleister. Seit der Gründung 2017 hat sich das Unternehmen zu einem der vielversprechendsten für die Erarbeitung und Begleitung technischer Gesamtkonzepte im Bereich Energieversorgung/erneuerbare Energien entwickelt. Die Projektdienstleister unterstützen Unternehmen bei der Umsetzung von Zielen im Bereich der Energieeffizienz, Umwelt- und Versorgungstechnik in gebäudetechnischen Anlagen.

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