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Migranten bereichern deutsche Gründerszene
Vielfalt ist ein Zukunftsfaktor auch für den Mittelstand. Geflüchtete und Migranten spielen beim Aufbau von kleinen und mittelständischen Unternehmen eine wachsende Rolle. Dies unterstützt die Generali in Deutschland mit The Human Safety Net und Perspektive neuStart.
Jawid Dust kommt aus Syrien und träumt von einer eigenen Physiotherapiepraxis in Deutschland. Auf dem Weg dahin steht er vor zahlreichen Herausforderungen: „Ich habe Physiotherapie von Grund auf gelernt, aber beim Ausfüllen von Anträgen und Formularen komme ich besonders im Hinblick auf Sprache an meine Grenzen. Ich weiß auch, wie wichtig Business- und Finanzpläne und der Aufbau von Netzwerken sind. All das hier in Deutschland zu bewerkstelligen, erfordert sehr viel Ausdauer und Kraft. Und man benötigt Menschen und Organisationen, die einem dabei helfen. Sonst ist es nicht zu schaffen.“
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Neue Chancen für Menschen mit Mut und Unternehmergeist
Die Generali hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen wie Jawid Dust zu unterstützen und ihnen als Lifetime Partner neue Chancen zu bieten. Mit ihrer globalen Stiftung The Human Safety Net fördert sie deutschlandweit kostenfreie Gründungsprogramme für Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung. Die Teilnehmer werden von der Ideenkonkretisierung bis zu sechs Monate nach der Gründung begleitet.
„Seit 2017 unterstützen wir Projekte, die Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte auf sie zugeschnittene Beratung bieten. Mit dem Projekt Perspektive neuStart gehen wir einen Schritt weiter und wollen die Gründungslandschaft als Ganzes verändern und inklusiver machen“, sagt Patrick Hoffmann, der die Stiftung The Human Safety Net bei der Generali in Deutschland verantwortet.
Perspektive neuStart
Ob Tech Startup oder Dorfladen – Perspektive neuStart hilft Menschen aus aller Welt dabei, ihre eigenen Unternehmen zu gründen und gemeinsam ein bunteres und vielfältigeres Gründungsgeschehen in Deutschland zu ermöglichen. Das Projekt Perspektive neuStart bringt dafür einige der erfahrensten Akteure der deutschen Gründungsberatung zusammen, wie die Initiative Social Impact, die KIZ Sinnova und die FITT aus dem Saarland. Diese Partner qualifizieren und zertifizieren Beraterinnen und Berater in ganz Deutschland, damit sie auf die besonderen Herausforderungen und Potenziale von Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte eingehen und ihnen das „System Deutschland“ vermitteln können. Sie bauen aber auch eine zentrale Infrastruktur für die Gründer selbst auf. Dazu zählen zum Beispiel eine nationale
Warum sind Gründerinnen und Gründer mit Flucht- und Migrationsgeschichte so wichtig für Wachstum, Innovation und Jobs, Frau Chlosta?
Prof. Dr. Simone Chlosta: Migrantinnen und Migranten leisten einen wichtigen Beitrag zum Wohlstand und zur Beschäftigung in Deutschland. Neben der Verringerung des Fachkräftemangels bereichern sie mit neuen Perspektiven, Ideen und Geschäftsmodellen die Gründungsszene. Mehr als doppelt so viele migrantische und geflüchtete Gründer wagen den Weg in die Selbstständigkeit, verglichen mit der einheimischen Bevölkerung. Mit nahezu ausgeglichenem Geschlechterverhältnis: Migrantische Männer und Frauen gründen gleich häufig. Vor allem Gründungen durch gut ausgebildete migrantische und geflüchtete Frauen haben hohes Wachstumspotenzial, da sie potenziell zu mehr Diversität, positiven Beschäftigungseffekten und technologischen Innovationen im deutschen Gründungsgeschehen beitragen. Auch Prozessinnovationen und eine internationale Ausrichtung sind unter Migranten und Geflüchteten häufiger als unter einheimischen Gründern.
Projektleitung Perspektive neuStart
Mentoring-Plattform und der Aufbau eines Fonds für Mikrokredite. Außerdem setzen sie sich für bessere politische Rahmenbedingungen für Gründer mit Fluchtgeschichte ein.
Gezielt Gründerinnen unterstützen
Unternehmerinnen und Unternehmer mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung leisten einen wertvollen Beitrag zu einer starken Wirtschaft in Deutschland. Viele knüpfen dabei an unternehmerische Erfahrungen im Herkunftsland an, die die deutsche Gesellschaft bereichern. Die Herausforderungen stellen sich vor allem für Frauen – ob mit Migrationshintergrund oder ohne. Daher widmet sich Perspektive neuStart auch Unternehmerinnen, um sie auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit zu begleiten und sie bei der Überwindung systemischer Hindernisse zu unterstützen.
Volunteering
Auch die Generali-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter können den Unternehmensgründern aktiv unter die Arme greifen: „Ich habe als Mentorin eine Gründerin aus Duisburg unterstützt. Khadija kommt aus Marokko und hat ein Unternehmen gegründet, das Bio-Essen für Wöchnerinnen und stillende Mütter zubereitet. Als Mutter von drei Kindern bin ich genau Khadijas Zielgruppe und konnte sie aus Kundensicht beraten. Außerdem habe ich sie bei der Priorisierung ihrer Aufgaben unterstützt. Dabei habe ich auch viel gelernt und hatte eine spannende Zeit“, sagt Ina Beckers, die als Mathematikerin seit elf Jahren bei der Generali tätig ist und sich beim Volunteering-Programm von The Human Safety Net engagiert.
Nachhaltigkeit wird prämiert – auch 2023
Als Versicherer unterstützt die Generali Initiativen für nachhaltiges Handeln, um Firmenkunden Anreize für ihre Transformation zu geben. Gemeinsam mit dem BVMW und der WirtschaftsWoche hat die Generali den Sustainable Impact Award ins Leben gerufen, mit dem in diesem Jahr bereits zum dritten Mal kleine und mittelständische Unternehmen für erfolgreiches nachhaltiges Wirtschaften prämiert werden. Die unternehmerischen Pioniere werden in fünf verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Dazu gehören die beiden GeneraliSonderpreise Generali SME EnterPrize für KMU mit bis zu 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die für ihre umfassende ökologische und soziale Strategie und deren Umsetzung ausgezeichnet werden, und der Generali NewComer EnterPrize für Startups, die einen wirkungsvollen Beitrag im sozialen Bereich oder für unsere Umwelt leisten.
Birgid Schnorbusch-Lutz
Redakteurin Unternehmenskommunikation
Generali Deutschland www.generali.de