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Dez. 2013
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Zeitschrift für Liechtenstein und die Region
Wir wünschen allen Radfahrern viel Glück.
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Die Wintersaison beginnt
Inserat 50 / 50 mm In den meisten Wintertouristenorten und Skigebieten beginnt in diesen Tagen die neue Wintersaison. Die Vorfreude50aller Wintersportler auf herrliche Gebiete im Winterkleid steigt mit dem ersten Schnee im Tal. ab Seite 6 ingenieurbüro
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EDITORIAL Liebe Leserinnen, liebe Leser In den Wintertouristenorten und Skigebieten beginnt in diesen Tagen die neue Wintersaison. Wir wünschen allen Wintersportlern und Sonnenanbetern viel Freude und Spass. Lesen Sie unsere dazu passenden Storys ab Seite 6. Die 15jährigen Schülerinnen und Schüler aus Liechtenstein erreichten beim PISA-Test 2012 sehr erfreuliche Ergebnisse. In allen drei getesteten Fachbereichen – Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften – liegen die Ergebnisse signifikant über dem OECD-Mittelwert. In Mathematik erreicht Liechtenstein sogar das beste Resultat in Europa. Liechtensteins Bildungsministerin Dr. Aurelia Frick und Schulamtsleiter Arnold Kind haben diese Woche die Resultate des PISA-Tests den Medien präsentiert. Dabei gab Aurelia Frick ihrer Freude Ausdruck über die Topleistungen der liechtensteinischen Schülerschaft. Sie gratulierte den rund 400 beteiligten Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrerinnen und Lehrern. Trotzdem stellte sie in Frage, ob Liechtenstein tatsächlich bei jedem PISATest dabei sein müsse. Auch frage sie sich, welche Verwendung Testresultate tatsächlich brächten. Sie glaube, dass manche Schüler schon ohnehin genügend überlastet seien. Das Schulamt wurde beauftragt, Vorschläge zu unterbreiten, auf welche Tests wir in Zukunft verzichten können. Alexander Batliner tritt in wenigen Tagen vom Amt des FBP-Präsidenten zurück. Zum Abschluss seiner Amtszeit, die für die Partei sehr erfolgreich war, zieht Batliner ein Resümee. Interessant sind auch die Ausführungen des DU-Abg. Dr. Erich Hasler, der sich mit der Sanierung des Staatshaushalts auseinandersetzt. WBW befasst sich mit politischen Themenbereichen, wobei er das erste Arbeitsjahr des neuen Landtags unter die Lupe nimmt. Liechtensteins Wirtschaftsminister Thomas Zwiefelhofer hat sich auf dem Felde der Energie einiges
Impressum
vorgenommen. Nach dem Grundsatz «Global denken und lokal handeln» setzt sich Liechtenstein mit einer fortschrittlichen Energie-Strategie aktiv für den Klimaschutz ein. Hinter der leicht zu merkenden Formel «20-20-20» der Energiestrategie 2020 stecken drei anspruchsvolle Ziele: Bis 2020 soll die Effizienz der eingesetzten Energie um 20 Prozent erhöht werden, der Anteil der erneuerbaren Energien in Liechtenstein soll auf 20 Prozent ansteigen und die Treibhausgase sollen gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 um 20 Prozent zurückgehen. Im Liechtensteiner Sport macht derzeit der FC Vaduz Furore, denn er grüsst von der Tabellenspitze der Challenge League und ist Herbstmeister, wie auch Erstligist USV. Die Galina Girls befinden sich in der NLB auf der Erfolgsspur. Wir stellen den ganzen Verein und seine Ambitionen vor. In der Rubrik «Persönlichkeiten» kommt diesmal die ehemalige Regierungsrätin und erste RegierungschefStellvertreterin Liechtensteins, Frau Rita KieberBeck, zu Wort. Die ältere Generation kennt ihn noch, den urchigen Metzgermeister Gustav Kaufmann aus Schaan, viele Jahre mit eigenem Geschäft in Mauren, der heute in Schellenberg wohnt. Seine Lebensgeschichte liest sich wie ein Roman, hoch interessant und stellt die Gegenwart in jene Zeit, in welcher Gustav gross geworden ist. In diesem Sinne wünsche ich euch eine spannende Lektüre und sage tschüss bis zur Februar-Ausgabe.
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Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, 9492 Eschen/Liechtenstein – Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter) – Johannes Kaiser –Alexander Batliner - Jnes Rampone-Wanger – Tamara Beck - Vera Oehri-Kindle – Weitere Beiträge/Interviews: Dr. Thomas Zwiefelhofer, Regierungschef-Stellvertreter – Dr. Aurelia Frick, Regierungsrätin – - René Baumgartner – Verena Cortés - Alexander Jeeves – Walter Bruno Wohlwend (WBW) – Isabella Maria Wohlwend – Dr. Erich Hasler, DU-Gruppierung – Markus Mathis – Thomas Nigg – Heinz Ritter – Dr. Christine Glinski-Kaufmann – Pascal Seger - Alexander Jeeves – Silke Knöbl – Grafik/Satz/Lithos: Medienbuero AG – Druck: Südostschweiz Druckzentrum Haag– Fotos: Jürgen Posch – LGT – i-Stock – Heinz Ritter - Bergbahnen Pizol – Toggenburg – Brandnertral – Flumserberge – Damüls – Grüsch – Verein für Ahnenforschung Mauren – privat zur Verfügung gestellt – Akquisition: Nicolas Haas – Vera Oehri-Kindle – Tanja Baumgartner – Seven-Ps Anstalt, Markus Schaper – Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden – Erscheinung: Samstag, 7. Dezember 2013. als Monatszeitschrift– Auflage beglaubigt: 36‘000 Exemplare (Postverteilung) u.a. in alle Haushaltungen von Liechtenstein, Bezirk Werdenberg und in die Postfächer der Rheintaler Gemeinden – Ausgewählte Adressen: von Sargans bis Bad Ragaz und Grossraum Feldkirch – 80‘000 Leserinnen und Leser.
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Ausgabe 21 / 2013
polit:zeit
Aus dem Inhalt Die Saison beginnt: Der Winter ist zurück
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Oje oder Juhee? Der Winter kommt!
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Tipps für Wintermuffel
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PISA-Test: Liechtenstein in Mathematik spitze
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PISA 2012 – Liechtenstein erreicht erfreuliche Ergebnisse
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«Weniger Kontrollwahn und mehr gesunder Menschenverstand»
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Im Gespräch mit FBP-Präsidenten Alexander Batliner
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Sanierung des Staatshaushalts
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Gesundreden wird leider nicht ausreichen!
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Aktiver Klimaschutz mit fortschrittlicher Energie-Strategie
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1.Liga: USV und Balzers mit Chancen
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2.Liga: Schaan und Triesenberg in Nöten
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3. Liga: Schafft ein FL-Team den Sprung in die 2. Liga?
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Der FC Vaduz spielt bislang eine tolle Serie
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USV: Gratulation zum 50. Geburtstag und Buchpräsentation
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USV – Jubiläumsbuch (1963 – 2013)
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Galina Girls mit vielen neuen Gesichtern auf der Erfolgsspur
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Der Olympia-Countdown für das FL-Bobteam läuft
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Man holt’s lieber beim Volk
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Der neue Handelsraum der LGT in Bendern
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30 Jahre Verein der Krippenfreunde Liechtensteins
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Aus dem Inhalt:
Pisa-Test: Liechtenstein spitze
In dieser Woche legte Bildungsmininisterin Dr. Aurelia Frick die Resultate der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler aus Liechtenstein aus dem PisaTest vor. Mit Freude kann festgestellt werden, dass unsere Schüler in allen Bereichen deutlich über dem OECDMittelwert liegen. ab Seite 14
sport:zeit Galina auf der Erfolgsspur
Das Ziel der Damen vom VBC Galina Schaan ist das Erreichen der Playoffs in der Nationalliga B. Derzeit liegen die Schaanerinnen an der Tabellenspitze und sind toll in Form. ab Seite 34
business:zeit FMA ist erneut in die Kritik
Während einerseits der Landtag weitere Zuschüsse gekürzt hat, die dann von der Finanzmarktaufsicht auf die Intermediäre umgewälzt werden, ist deren Personalaufwand seit 2011 ständig gestiegen. Johannes Kaiser hat die FMA unter die Lupe genommen. Seite 44
meine:zeit Persönlichkeiten im Focus
Liechtensteins erste RegierungschefStellvertreterin Rita Kieber-Beck ist Honorarkonsulin für Österreich, Treuhänderin und Mitglied verschiedener gemeinnütziger Stiftungen und Kulturinstitutionen. Sie erzählt über ihre derzeitige Arbeit, die sich spannend anhört. Seite 48
lie:zeit
Die Saison beginnt: Der Winter ist zurück Von René Baumgartner
: In den meisten Wintertouristenorten und Skigebieten beginnt in diesen Tagen die neue Wintersaison. Die Vorfreude aller Wintersportler und Sonnenanbeter auf tolle Gebiete im Winterkleid steigt mit dem ersten Schnee im Tal.
Für viele heisst es bald wieder um 6 Uhr aufstehen, den Berg hochfahren, möglichst früh einen nahen Parkplatz ergattern und rein ins Skivergnügen. Entsprechend voll ist es an schönen Wochenenden – mit Wartezeiten an den Liften und viel Verkehr auf der Heimfahrt.
vor ca. 100 Jahren entdeckt. Wer Grosseltern hat, die in den 1920er Jahren schon Ski gefahren sind, kennt die alten Geschichten: «Wir wanderten den ganzen Tag den Berg hinauf und sind zum Schluss einmal hinuntergerutscht», wird erzählt.
Früher – heute
Da sausen Dutzende auf modernen Brettern nebeneinander die Berge hinunter, um dann in beheizten Sesselliften oder bis 100-plätzigen Gondeln immer und immer wieder hinauf zum Gipfel transpor-
Man kann es sich kaum vorstellen, aber die Schönheit der mit Schnee überzogenen Berghänge oder die Ruhe in verschneiten Tälern und Wäldern wurde erst so richtig
Und heute?
Pizolgipfel mit Gletscher
lie:zeit
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Gondelbahn Bad Ragaz
Anstehen beim Skilift Laufboeden
Skilift Wangs-Pizol
tiert zu werden. Um diese schneeweissen Pisten, diese magischen Start- und Landebahnen winterlicher Träume aufrecht zu erhalten, hängt natürlich von idealen Schnee- und Wetterbedingungen ab. In den letzten zehn Jahren hat sich die Menge der künstlich beschneiten Pisten vervierfacht, woraus sich ergibt, dass heute bis zur Hälfte aller Skipisten beschneit werden. Der Direktor der Seilbahnen Schweiz meint: «Technische Beschneiung ist nicht einfach Selbstzweck. Beschneit wird wegen der Gäste, die gute und schneesichere Pisten haben wollen.» Dem gegenüber kritisieren Umweltschützer den hohen Wasser- und Stromverbrauch der Schneekanonen, und der ganze Bau der Infrastrukturen hinterlasse Schäden in der Natur. Unsere Bedürfnisse führen zum heutigen Wettstreit in der Tourismusindustrie und es wird laufend weiter investiert. Grosse Skiorte buhlen mit finanziellen Kraftakten um ihre Gäste, was den Konflikt zwischen wirtschaftlichen Interessen und nachhaltiger Entwicklung in unserer Alpenwelt verstärkt.
Alles da und alles ganz nah
Für alle, die es etwas gemütlicher angehen möchten, sind nahe Pisten das Richtige. Davon haben wir in unserer Region eine grosse Auswahl an attraktiven Skigebieten mit einem
mittlerweile vielfältigen Angebot für jeden Geschmack. Natürlich können Orte wie Malbun oder Laterns nicht mit den Grossen in der Anzahl Pistenkilometer mithalten, doch auch hier findet der Winter statt und auch bei uns gibt es genug Möglichkeiten für Winteraktivitäten. Im Folgenden sind einige Touristen- und Ski-
orte in unserer Nähe in kurzer Form vorgestellt. Alle weniger ambitiösen Alpinsportler können sich überlegen, ob es sich immer lohnt, an Wochenenden in stundenlanger Anfahrt hunderte Pistenkilometer oder ein Winterwanderwegnetz bis zum Horizont aufzusuchen.
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Echte Schweizer Bergwelt in der Tourismusregion « Heidiland» verspricht das Skigebiet am Pizol. Die Pizolbahnen begeistern ihre Gäste mit naturnahen und authentischen Angeboten.
Pizol Pistenkilometer 40 Liftanlagen 11 Tageskarte (Erw./Kind bis 16 Jahre) CHF 54 / CHF 27 Freestyle/Snowboard Riderpark Pizol Langlauf 4 km Christa Jäger Höhenloipe Winterwandern 3.5 km Panoramahöhenweg» Besonderes Free W-LAN, Tempomessstrecke, Ski & Therme
Toggenburg – alles da und alles ganz nah Natürlich-echte Umgebung, entspannte Stimmung, schnelle Erreichbarkeit und preiswerte Angebote; damit punktet das winterliche Toggenburg.
Toggenburg Pistenkilometer 60 Liftanlagen 17 Tageskarte (Erw./Kind bis 16 Jahre) CHF 57 / CHF 26 - 30 Freestyle/Snowboard Funpark Snowland Langlauf 47.5 km Loipen inkl. beleuchtete Tal-Loipe Winterwandern 50 km Winterwanderwege Besonderes Happy Friday (Rabatte auf allen Angeboten)
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Das sportliche Familienskigebiet Brandnertal überzeugt mit Qualität statt Quantität. Angefangen von Familienermäßigungen bis zu den selektiven Pisten für Jung und Alt.
Brandnertal Pistenkilometer 55 Liftanlagen 14 Tageskarte (Erw./Kind bis 16 Jahre) € 39.50 / € 25 Freestyle/Snowboard Snowpark backyards Langlauf 15 km Panorama-Rundwanderloipe Winterwandern ca. 40 km geräumte Winterwanderwege Besonderes Rodelsafari / neues Bergrestaurant Goona
Lustvoll den Winter erleben kann man in den Flumserbergen. Dieses Skigebiet als grösste Wintersportdestination zwischen Zürich und Chur bietet Lebensfreude pur. Mit einer Infrastruktur vom Feinsten, modernsten Bahn- und Beschneiungsanlagen wird der totale Schneespass garantiert!
Flumserberge Pistenkilometer 65 Liftanlagen 18 Tageskarte (Erw./Kind bis 16 Jahre) CHF 62 / CHF 40 Freestyle/Snowboard the real park, Snowpark Prodalp Langlauf 18 km Winterwandern 26 km Besonderes Flumserberg Taler (CHF 5)
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Das schneereichste Dorf der Welt Damüls und Faschina in Vorarlberg zählen zu den schönsten und schneereichsten Winterzielen der Ostalpen.
Damüls Pistenkilometer 93 Liftanlagen 22 Tageskarte (Erw./Kind bis 16 Jahre) € 45 / € 25.50 Freestyle/Snowboard Burton Snowpark Damüls Langlauf 7 km Loipen Winterwandern 15.5 km inkl. «Schmuseweg» Besonderes 2.5 km Rodelbahn
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Oje oder Juhee? Der Winter kommt!
Von Verena Cortés
: Des einen Freud ist des anderen Leid. Während die Pistenraudis, die Schlittengaudler und die professionellen Schneemannbauer bei den ersten Flocken ein Tänzchen schwingen, werden die Gesichter bei den Dauerfrierern und Wintermufflern lang. Keine andere Jahreszeit spaltet die Nation so sehr wie der Winter. Wer nicht fliehen kann, muss sich ihm stellen.
Spätestens dann, wenn das frühmorgendliche Erwachen von Kratzgeräuschen ausserhalb des kuschligen Heims begleitet wird, lässt sich die Jahreszeit nicht mehr warmreden. Zugefrorene Autoscheiben, kalte Füsse beim Enteisen und dann noch die ewigen Minuten bis die Sitzheizung endlich den Allerwertesten auftaut - nein, der winterliche Morgen aus der Sicht eines Winterveganers sieht nicht schön aus. Umso grösser ist die Freude bei den Skiabo-Frühbeziehern, die es beim ersten Kältehauch kaum erwarten können, dass sich das weisse Gold endlich in den Hängen festkrallt. Da sich von den Wintermuffeln statistisch gesehen nur 0,01 Prozent ein annehmbares Jahreszeitenasyl auf Barbados leisten können - dort herrschen zur Zeit übrigens angenehme 27 Grad – ist es jetzt an der Zeit, die Augen für ein paar winterliche Lichtblicke zu öffnen. Und von denen bietet Liechtenstein und Umgebung doch einige, auch für die Sommerhasen.
ses Jahr: «Baum mit Herz». Ob echt oder künstlich, klein oder gross, der Weihnachtsbaum kann mit wenigen Klicken auf www.baummitherz.li bestellt werden und wird nicht nur frei Haus geliefert, sondern auch noch dekoriert. Und Gutes wird mit dem herzlichen Tannenbaumkauf auch getan, denn der Erlös wird einer sozialen Institution gespendet. Lieber Wintermuffel, da hält kein Sonnenschirm dagegen.
Eisgekühlt lebt es sich besser
Auch wenn Minusgrade Heissluftgängern keine Freude ins Gesicht zaubern, den Winter überwintert man am besten draussen. Egal ob gut geglüht an einem der vielen Weihnachtsmärkte oder tiefschneestaksend in der Malbuner Höhenluft. Unsere Hauptstadt hat sich diesbezüglich dieses Jahr ein besonderes Schmankerl einfallen lassen: ein Eisplatz mitten in der Hauptstadt. Auch wenn sich der Wintermuffel nicht gerne auf dünnem Eis bewegt, so muss er doch zugeben, (Be)sinnvoller Baumkauf dass der Slogan «Erlebe Vaduz» mal hält was er verspricht. Ganz Natürlich gehört der Winter zu der Advents- und Weihnachtszeit besonders schön, für alle Wintermufflerinnen gibt’s die Hubers Lawie der Glühwein in die Kehle eines Wintermuffels. Auch die in- dies Night: Dort bekommen die Frauen jeden Donnerstag ab 19 Uhr nigsten Anhänger der langen Sommerabende müssen zugeben, dass einen Gratis-Eintritt auf die Schlittschuh-Tanzbühne und werden die flächendeckende Weihnachtsbeleuchtung nicht nur eine besinn- noch mit einem Cüpli kufentauglich gemacht. Und noch ein Lichtliche Stimmung zaubert, sondern auch wirklich Licht ins Dunkle blick, der Wintersonne in die düsteren Jahreszeitverweigerer bringt: bringt. Ein weiteres tolles Erlebnis in dieser Zeit, stellt das Ergattern Für die sagenumwobenen «Käsknöpfle» von Martha Bühler muss der eines passenden Weihnachtsbaumes dar. Während die einen es kaum Wintermuffel nicht mehr ins Schneeparadies Malbun pilgern, nein, erwarten können, schon frühmorgens bei den Tannenverkäufen vor auch die gibt es dank «Vadozner Alphötta» im Zentrum. Nachdem Ort zu sein um das buschigste Modell zu erschwingen, fürchtet es die Eisdiele im Sommer dort gefehlt hat, sollte das Angebot jeden den Wintermuffel vor dem Schleppen des Baumes in fünf Schichten Wintermuffel besänftigen. Fertig mit muffeln, auf in den Winter. Winterkleidung. Der Lichtblick für den Wintermuffel heisst hier die-
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Tipps für Wintermuffel: 5 Weiber auf dem Kopf
Wer modisch im FL-Winter dabei sein will, darf auf dieses Accessoire auf keinen Fall verzichten: eine Kappe Marke «5 Weiber». Die begehrten Kopfhauben für den guten Zweck gibt es auch dieses Jahr wieder am Vaduzer Weihnachtsmarkt am 14. und 15. Dezember. Wer nicht früh genug zuschnappt, hat allen Grund zum muffeln.
Bio - Wintersport
Der Wintermuffel ist dafür bekannt, dass er sich nicht unbedingt auf den Skiliften und den gutbefahrenen Pisten blicken lässt. Aber frische Winterluft lässt sich auch in der Liechtensteinischen Wildnis relativ ruhig erleben. Ob mit Tourenskis, Schneeschuhen oder anderen Hilfsmitteln bestückt, man braucht nur einen starken Willen und unendlich viel Kraft in den Beinen – dann kann man sich fast das Sommerwandergefühl zurückholen. Der Alpspitz eignet sich übrigens auch für weniger geübte Wintermuffel.
Winter in the City
Ein bisschen Rockefeller Rink – Feeling mitten in unserer Hauptstadt sollte jedes Wintermuffelherz in verzückte Winterstimmung versetzen. Neben der Eisbahn sorgen auch die kulinarischen Köstlichkeiten rund um den Eisring für ein echtes Erlebnis. Für Wintermuffel eignet sich übrigens das tägliche Eisstockschiessen – damit lassen sich Winteragressionen wunderbar abbauen.
Sonnensauna Sareis
Bei unten grau und oben blau gibt es nur eine Lösung: Ab auf die Sonnenterrasse vom Berggasthaus Sareis. Ganz besonders empfohlen ist dies für Wintermuffel, die sich gerne zuhause vergraben. Hier oben wird eifrig Sozialkontakt gepflegt und wer dann immer noch am Winter zweifelt, kann sich den auch mit einem guten alten Sareiser-Kaffee schön trinken.
Dinner mit Martha
Spätestens seit sie auch im Deutschen Fernsehen gezeigt hat, wo der Kochlöffel hängt, sollte allen Malbun-Feriengästen von Auswärts klar sein, dass man das selbstgemachte Pausenbrot auch mal stecken lassen kann. Martha’s «Käsknöpfle» sollte jedem Winterveganer ein Lachen in den Magen zaubern – und schliesslich isst sich das Käsemahl bei winterlichen Temperaturen rein verdauungstechnisch schon viel besser.
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PISA-Test: Liechtenstein in Mathematik spitze Von Herbert Oehri
Bildungsministerin Dr. Aurelia Frick legte die Ergebnisse der 15-Jährigen Schülerinnen und Schüler aus Liechtenstein vor. Getestet wurden in ganz Europa mehr als eine halbe Million 15-Jährige. In allen Bereichen liegt unser Land deutlich über dem OECD-Durchschnitt. Aurelia Frick: «Wir liegen in allen drei Bereichen signifikant über dem OECD-Mittelwert – das ist sehr erfreulich. Die guten Ergebnisse sprechen für unsere Schülerinnen und Schüler». Es sei ein Grund zur Freude, die durchaus angebracht sei, meinte Aurelia Frick. «Feiern müssen aber die 15-Jährigen und ihre Lehrerinnen und Lehrer, die den PISA-Test durchgeführt haben. Sie waren es, die diese Leistungen erbracht haben. Dazu gratuliere ich ihnen herzlich.»
Spitzenwert in Mathematik
Im Fach Mathematik erzielten Liechtensteins 15-Jährige sogar den europäischen Spitzenplatz. In Liechtenstein haben sich knapp 400 Schüler am Test beteiligt, der in den drei Fächern insgesamt sehr gut ausgefallen ist. Im Fach Mathematik erzielte Liechtenstein einen Mittelwert von 535 Punkten. Knapp dahinter liegt die Schweiz mit 531 Punkten. Es folgen Finnland mit 519 Punkten, Belgien (515), Deutschland (514), Österreich (506) und Frankreich mit 495 Punkten. Der OECDMittelwert liegt bei 494 Punkten. Aurelia Frick bezeichnete Liechtensteins Abschneiden als «ein stabiles positives Ergebnis, das an die starken Leistungen
: Seit dem Jahre 2000 werden alle drei Jahre die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in den drei Schulfächern Lesen, Mathematik und Naturwissenschaft europaweit getestet. Nun sind die Ergebnisse von 2012 vorgelegt worden. Im letzten Jahr bildete die Mathematik den Schwerpunkt der PISA-Studien.
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Bildungsministerin Dr. Aurelia Frick stellte die neuesten Ergebnisse des PISA-Test vor.
Feiern müssen die 15-Jährigen und ihre Lehrerinnen und Lehrer.
der Vorjahre anknüpft». Auch unterstrich die Bildungsministerin, dass der Anteil leistungsschwacher Schüler mit 13,8 Prozent erneut deutlich unter dem OECD-Mittelwert von 23 Prozent verharrt habe, während der Anteil leistungsstarker Schüler mit 25.2 Prozent deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 13 Prozent liege.
Bereits im Jahre 2009 konnten unsere Schülerinnen und Schüler mit ihren Ergebnissen glänzen. Damals erzielten sie den 18. Rang in der internationalen Ranking-Skala. Diesmal (Test 2012) schafften sie den Sprung auf den elften Platz, in allen Bereichen: Zehnter Rang im Lesen, erster Rang (Europa) in Mathematik und dritter Rang in den Naturwissenschaften.
Aurelia Frick: Schülerinnen und Schüler sind zusätzlicher Belastung ausgesetzt
Trotz dieser sehr guten Ergebnisse stellt Aurelia Frick die Flut der Tests, die bestimmte Jahrgangsstufen zu bewältigen haben, in Frage. Gerade in der 8. Schulstufe seien die Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Tests konfrontiert, die sie neben den normalen Prüfungen und Hausaufgaben zu bewältigen hätten. Deshalb habe sie das Schulamt beauftragt, Vorschläge zu unterbreiten, auf welche Tests wir in Zu-
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Grund zur Freude ob dieser guten Ergebnisse
kunft verzichten können. Dazu Dr. Aurelia Frick weiter: «Dabei müssen wir uns auch fragen, weshalb wir so viele Tests durchführen. Es muss vernünftige Gründe dafür geben, sonst machen Tests keinen Sinn. Es muss auch die Frage gestellt werden, welche Verwendung Testresultate haben, welchen Mehrwert man generiert». Sie sei skeptisch, ob Liechtenstein tatsächlich bei jedem PISA-Test dabei sein müsse. «Einerseits sprechen unsere Resultate dafür, dass wir den eingeschlagenen Weg in der Schulbildung fortsetzen sollten. Andererseits überfrachten wir meiner Meinung nach die Schü-
Bildungsministerin Dr. Aurelia Frick und Schulamtsleiter Arnold Kind während der Präsentation des PISA-Tests in Vaduz.
lerinnen und Schüler bestimmer Jahrgangsstufen mit Tests, die unterschiedliches messen und deren Ergebnisse unterschiedliche Verwendung finden. Aus-
Übersicht
baden müssen diese «Testwut» die Schülerinnen und Schüler, die ohnehin schon genügend belastet sind.»
PISA • 510‘000 Schulkinder • repräsen9eren rund 28 Millionen 15-‐ jährige in 65 Staaten • PISA deckt 90% der weltweiten Ökonomie ab
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PISA 2012 – Liechtenstein erreicht erfreuliche Ergebnisse : Die 15-Jährigen aus Liechtenstein erreichten beim PISA-Test 2012 sehr erfreuliche Ergebnisse. In allen drei getesteten Fachbereichen – Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften – liegen die Ergebnisse signifikant über dem OECD-Mittelwert. In Mathematik erreicht Liechtenstein sogar das Mathema@k beste Resultat in Europa.
MiAelwert und Kompetenzniveaus
Mehr als eine halbe Million 15-Jährige aus 65 Ländern/Regionen haben 2012 an der internationalen Vergleichsstudie PISA teilgenommen, darunter 380 aus Liechtenstein. Die guten Resultate in allen drei Fachbereichen sind auch deshalb erfreulich, weil sie die ebenfalls überdurchschnittlichen Leistungen bei den letzten PISA Messungen bestätigen.
Mathematik: Liechtenstein Europa-Spitze
Mathematik wurde in PISA 2012 zum zweiten Mal nach 2003 als Schwerpunkt getestet. Die Liechtensteiner 15-Jährigen erreichen erneut ein hervorragendes Ergebnis. Es gibt kein anderes europäisches Land, das in Mathematik einen höheren Mittelwert erreicht, als Liechtenstein. Die Schweiz weist als einziges europäisches Land einen vergleichbaren Mittelwert auf. Die Mathematikleistungen sind in Liechtenstein zwischen 2003 und 2012 insgesamt stabil geblieben. Dieses konstante Ergebnis ist positiv zu werten, denn deutliche Verbesserungen sind fast ausschliesslich bei Ländern zu beobachten, die 2003 auf einem eher tiefen Niveau starteten. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit besten Ergebnissen ist in Liechtenstein mit 25 % deutlich höher als im OECDDurchschnitt (13%). Der Anteil der leistungsschwachen Jugendlichen ist mit 14 % deutlich kleiner als das entsprechende Mittel der OECD-Länder (23%).
Liechtenstein
535
Schweiz
531
Finnland
519
Kanada
518
Belgien
515
Deutschland
514
Österreich
506
Frankreich
495
OECD-Mittelwert
494
Italien
485
Mathema@k 5
Anteil leistungsstarker Jugendlicher (Niveaus 5/6) Vergleich PISA 2003 und 2012 Land
Anteil 2003
Anteil 2012
Veränderung
Liechtenstein
26.6%
25.2%
-1.4%
Schweiz
21.2%
21.4%
+0.2%
Deutschland
16.2%
17.5%
+1.2%
Frankreich
15.1%
12.9%
-2.2%
7.0%
9.9%
+2.9%
23.4%
15.3%
-8.1%
Italien Finnland 7
Lesen mit positivem Trend
Im Lesen liegt Liechtenstein ebenfalls statistisch signifikant über dem OECD-Mittelwert. Berücksichtigt man alle Erhebungen seit 2000, lässt sich insgesamt ein positiver Trend feststellen. Die-
ser Trend zeigt sich vor allem im Prozentanteil der leistungsschwachen Leserinnen und Leser, also in der sogenannten Risikogruppe. Der Anteil dieser Gruppe an der gesamten Stichprobe ist zwischen 2000 und 2012 von 23 % auf nun
12 % zurückgegangen. Diese Verbesserung wird vorwiegend auf eine Leistungssteigerung der Jugendlichen mit Migrationshintergrund zurückgeführt.
Naturwissenschaften: FL im Mittelfeld
Auch in den Naturwissenschaften erreichen die Liechtensteiner 15-Jährigen zum vierten Mal seit 2003 einen Mittelwert, der signifikant über dem OECD-Mittelwert liegt. Der Anteil leistungsschwacher Schülerinnen und Schüler ist erfreulicherweise von 13 % im Jahr 2006 auf 10 % im Jahr 2012 zurückgegangen.
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The Caribbean
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«Weniger Kontrollwahn und mehr gesunder Menschenverstand» Im Gespräch mit dem abtretenden FBP-Präsidenten Alexander Batliner
Von Herbert Oehri lie:zeit Nach 4 Jahren Präsidentschaft der Fortschrittlichen Bürgerpartei treten Sie aus freien Stücken von diesem verantwortungsvollen Ehrenamt zurück. Sie waren ein sehr rühriger Präsident und haben das Gesicht der FBP in dieser Zeit wesentlich mitgeprägt. Sind grosse Volksparteien nicht zusehends schwieriger zu «führen»? Alexander Batliner: Volksparteien sind nie einfach zu führen, da bei ihnen verschiedene ideologische Ansichten aufeinanderprallen. Dies ist ein grundlegender Unterschied zu Parteien, die rein ideologisch aufgestellt sind. Da decken sich die Ansichten der Mitglieder zu einzelnen Themen aus der Ideologie heraus grösstenteils automatisch. Bei Volksparteien ist dies nicht der Fall, weshalb oft Kompromisse zwischen den Mitgliedern von rechts und links gefunden werden müssen. Deshalb macht es auch Sinn, eine Volkspartei mehr oder weniger in der Mitte des politischen Spektrums zu positionieren. Die FBP ist eine Partei ein wenig rechts der Mitte angesiedelt, analog der FDP in der Schweiz. Diese Positionierung sollte beibehalten werden. Sie kennen die liechtensteinische politische Landschaft wie kein anderer, waren Sie doch zuvor auch mehrere Jahre Chefredaktor des Liechtensteiner Volksblattes. Wie
: Wenige Tage vor dem FBP-Parteitag hat die lie:zeit mit dem abtretenden und höchst erfolgreichen FBP-Präsidenten Alexander Batliner ein Interview geführt. Dabei ging es um die brennendsten Fragenkomplexe, die uns berühren. Dabei hat sich Alexander Batliner frei und offen – auch zu den heiklen Themen – geäussert. haben sich die Parteien und damit auch die Landtagsfraktionen im Verlaufe des letzten Jahrzehnts verändert? Es gab Veränderungen, die für mich grösstenteils im Austritt von Harry Quaderer aus der VU gründen. Dieser Austritt veränderte die Strukturen im Landtag, da die VU damit die absolute Mehrheit verlor. Die Parteibindung nahm ab. Verantwortlich für die Stabilität sind nun Mal die Parteien. Wer diese schwächt, schwächt auch die Stabilität unseres demokratischen Systems. Ich bin schon längere Zeit der Ansicht, dass das Landtagsmandat nicht der einzelnen Person sondern der Partei gehören sollte. Man darf nämlich folgendes nicht ausser Acht lassen: Wäre Jürgen Beck bereits damals zusammen mit Harry Quaderer und nicht erst vor wenigen Wochen aus der VU ausgetreten, hätte die Sitzverteilung im Landtag dem Wählerwillen bei den Landtagswahlen überhaupt nicht mehr entsprochen. Neuwahlen wären unausweichlich gewesen. Es kann doch nicht sein, dass innerparteiliche Zerwürfnisse solche Auswirkungen bis hin zu Neuwahlen haben können. Wem es in einer Partei oder in einer Fraktion nicht mehr passt und austreten möchte, soll auch das Landtagsmandat abgeben müssen, welches von dieser Partei gemäss Wahlergebnis wieder besetzt werden kann. Dies würde die Stabilität unseres
politischen Systems stärken. Der Souverän, also der Wähler, darf doch erwarten, dass seine Entscheidung hinsichtlich der politischen Zusammensetzung des Landtags für die gesamten vier Jahre Gültigkeit hat. Dies war in der letzten Legislaturperiode nicht mehr der Fall, was für mich zumindest demokratiepolitisch höchst bedenklich erschien. Ist dieser Wandel nicht ein Spiegelbild des gesellschaftlichen Trends: sich nicht binden lassen, Individualisierung, möglichst frei sein und sich alle Optionen offen lassen, und auch ein gewisser Hang zum Main-Stream? Ja, das mag sein und dies ist auch nicht nur negativ. Doch die Partei nur als eine Institution zu betrachten, welche Personen die Möglichkeit schafft in ein Parlament oder in die Regierung gewählt zu werden, welche dann aber vier Jahre die Partei grösstenteils in ihrer Entscheidungsfindung unberücksichtigt lassen, schwächt die demokratische Stabilität unseres Landes. Welches war Ihr schönstes Erlebnis während Ihrer Präsidentschaft? – Welches Ihr traurigstes? Zu den schönsten Erlebnissen zählen sicherlich der Erfolg bei den Landtagswahlen 2013 sowie
das Ergebnis der Volksabstimmung in Bezug auf das Sanktionsrecht des Fürstenhauses vom Juli 2012. Ich habe mich auch persönlich sehr stark für ein Nein zu dieser Verfassungsänderung eingesetzt. Dass dann über 76 Prozent der Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner ein Nein in die Urne warfen, hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Es war jedoch wichtig, ein klares Ergebnis zu erhalten, damit wir die nächsten Jahre keine weitere Verfassungsdiskussion führen müssen. Ich habe auf 65 Prozent gehofft, dass es über 76 Prozent wurden, war kaum zu glauben. Traurige Momente gab es keine, aber enttäuschende Momente. Hierzu zähle ich die Vorsteherwahlen 2011 in den Gemeinden Gamprin, Schaan und Triesenberg. Man kann in einer Wahl immer unterliegen, das gehört zur Demokratie dazu. Doch wenn sich jemand für das Wohl einer Gemeinde einsetzen möchte, hat er solche schlechten Ergebnisse von teilweise unter 30 Prozent nicht verdient. Enttäuschend war für mich besonders, dass diese Kandidaten auch von Teilen der FBP-Basis in diesen Gemeinden nicht unterstützt wurden. Ein Thema, das uns alle in hohem Masse betrifft, sind die Staatsfinanzen. Diese sind seit ein paar Jahren aus dem Ruder gelaufen
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Alexander Batlinder: «Wer die Parteien schwächt, schwächt auch die Stabilität unseres demokratischen Systems»
mit jährlichen Defiziten in Millionenhöhe. Erreichen Ihrer Meinung nach Regierung und Landtag mit den Massnahmenpaketen I bis III das Ziel eines ausgeglichenen Staatshaushaltes? Ob das Ziel eines ausgeglichenen Staatshaushalts mit den bisher eingeleiteten und umgesetzten Massnahmen erreicht werden wird, kann nicht abschliessend gesagt werden. Sicherlich ist die Regierung auf dem richtigen Weg. Vieles hängt auch von der Wirtschaftsentwicklung besonders beim Finanzplatz und beim Gewerbe ab. Ich finde es richtig, dass die Regierung nicht vorschnell ein weiteres Massnahmenpaket umsetzen möchte, sondern nun zuerst genauer analysiert, welche positiven Effekte die umgesetzten Massnahmen nun hervorbringen. Das Ziel ist und bleibt ein ausgeglichener Staatshaushalt, an diesem gilt es unbedingt festzuhalten. Doch weitere Schritte haben für mich ausgabenseitig und nicht einnahmenseitig zu erfolgen. Ich
bin überzeugt, dass noch einiges Sparpotential vorhanden ist. Auch eine Diskussion, welche Leistungen unser Staat in Zukunft erbringen soll und welche nicht, hat noch nicht stattgefunden. Zudem bin ich der Ansicht, dass mit Bürokratieabbau Spareffekte erzielt werden können. Weniger Regulierungen, weniger Kontrollwahn und mehr gesunder Menschenverstand hätten positive Effekte. Ich bin der Ansicht, dass etliche Gesetze hinsichtlich Bürokratieabbau genauer analysiert und dann konsequent Gesetzesänderungen diesbezüglich umgesetzt werden sollten. Eine «schwarze Null» am Ende der Finanzplanung 2014 bis 2017 ist eine Strategie «ohne Investitionen». Geht ein Staat, der nicht investiert, nicht rückwärts? Die FBP hat nie davon gesprochen, die Investitionen auf Null zurückzufahren. Ich möchte diesbezüglich aus dem Wahl-
programm der FBP zitieren: «Investitionen sollen auf das Notwendigste beschränkt werden und in der Ausführung zweckmässig und wirtschaftlich sein. Luxuslösungen lehnen wir ab. Ein vollständiger Investitionsstopp ist nicht zielführend; vielmehr sollten die vorhandenen Mittel vernünftig eingesetzt werden. Im Bereich der Infrastruktur sind Erhaltungsinvestitionen wirtschaftlich sinnvoll, um die Substanz zu sichern und hohe Folgekosten zu vermeiden.» Dies muss die Prämisse unseres Handelns sein. Es gilt unsere Bildungs- und Verkehrsinfrastruktur modern zu halten, da dies auch positive Auswirkungen auf den Wirtschaftsplatz haben wird. Deshalb erachte ich es als falsch, dass die Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer beschlossen hat, die Zentrumsgestaltung Schaanwald ein weiteres Mal zurückzustellen. Dies ist für mich gegenüber der Bevölkerung von Schaanwald höchst unfair, schliesslich ist dieses Projekt schon vor Jahren versprochen
worden und liegt fertig in der Schublade. Ich hoffe, dass der Landtag sehr bald über die Zentrumsgestaltung in Nendeln und Schaanwald befinden kann und diesen Vorhaben auch zustimmt. Es geht hierbei um nichts weniger als um eine Steigerung der Lebensqualität der Einwohnerinnen und Einwohner dieser Ortschaften. Auch bei der SBahn FL-A-CH ist die Zeit nun reif, endgültig zu entscheiden. Zur nächsten Baustelle: das seit Monaten andauernde Hick-Hack um die Frage der staatlichen Pensionskasse geht in die nächste Runde. Wie sehen Sie die Situation? Die Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner werden kommendes Jahr über eine der beiden win-win-Initiativen zu befinden haben. Über welche, wird der Staatsgerichtshof entscheiden. Grundsätzlich bin ich froh, dass nun die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die Möglichkeit
erhalten, ihre Meinung kundzutun. Es war für mich eine Enttäuschung, dass VU, DU und FL den FBP Antrag, die Vorlage der Regierung einer Volksabstimmung zuzuführen, abgelehnt haben. Ich bin klar der Ansicht, dass ein Gesetz mit solch hohen finanziellen Auswirkungen die direktdemokratische Legitimität braucht um auch die notwendige Akzeptanz in der Bevölkerung zu haben. Stichwort: Kirche und Staat. Wie sollte es Ihrer Meinung nach in dieser Frage weitergehen? Der Ball liegt nun bei den Gemeinden. Sollten alle Gemeinden mit dem Erzbistum eine Regelung finden, wird über das Konkordat und die Verfassungsänderung der Landtag zu befinden haben. Das Konkordat lehne ich in der Form, wie es nun vorliegt, ab. Es ist keine ausgewogene Lösung zwischen zwei Partnern sondern bevorzugt in verschiedenen Artikeln die kirchliche Seite sehr stark und dies zum Nachteil für Staat und Gemeinden. Für mich wäre es immer noch ein gangbarer Weg, das Religionsgemeinschaftengesetz und die Verfassungsänderung in Kraft zu setzen und das Konkordat nicht umzusetzen. Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb dies nicht möglich sein sollte, zumal die Vorgängerregierung genau dies ja so wollte. Die Freie Liste hat eine Initiative eingereicht, in dem Sie die Reduktion der Sperrklausel auf 5 Prozent für den Einzug in die Landtag verlangt. Hier gehen die Meinungen in der Bevölkerung auseinander. Wie stehen Sie zu einer Herabsetzung der Sperrklausel von 8 auf 5 Prozent? Ich lehne diese Herabsetzung ab. Lassen Sie mich dies mit Zahlen begründen. Bei den Landtagswahlen 2013 gab es 19‘251 Stimmberechtigte. 5 Prozent von 19‘251 sind 963 Stimmberechtigte. 8 Prozent von 19‘251 sind 1‘540 Stimmberechtigte. Bei 5 Prozent Sperrklausel würde eine Partei weniger Wählerinnen und
Wähler mit vollen Listen benötigen als Unterschriften für ein Referendum notwendig wären. Bei 8 Prozent Sperrklausel müssten zumindest so viele Personen diese Partei wählen, wie es Unterschriften für eine Verfassungsänderung bräuchte. Wenn man diese Prozentzahl auf die Anzahl Wählerinnen und Wähler, die für den Einzug in den Landtag benötigt würden, umrechnet, erscheint mir die 8 Prozent eine ideale Höhe zu sein. Weniger als 1‘000 Wählerinnen und Wähler für den Einzug in den Landtag erscheint mir zu wenig. Die Gefahr einer zersplitterten Zusammensetzung des Landtags ist mir zu gross. Dies wäre für die Stabilität unseres Landes eine grosse Hypothek. Ich unterstütze jedoch den Vorstoss von VU-Fraktionssprecher Christoph Wenaweser hinsichtlich einer Volksabstimmung. Ich bin grundlegend der Ansicht, dass fundamentale Änderungen beim Wahlgesetz einer Volksabstimmung zugeführt werden sollten. Herr Batliner. Die Frage der Fristenlösung ist dank dem Einsatz der traditionellen Parteien ein schönes Stück voran gekommen. Wie sehen Sie den weiteren Vorgang?
Die FBP hat sich in den letzten Jahren immer für die Entkriminalisierung der Frau eingesetzt. Wir sind der Ansicht, dass der kleinste gemeinsame Nenner zwischen den beiden Souveränen umgesetzt werden sollte. Dies haben wir auch im Wahlprogramm so aufgeführt und versprochen. Deshalb haben wir die Initiative eingereicht. Da es in dieser Angelegenheit nur eine Lösung gibt, welche die Zustimmung von beiden Souveränen erhält, gab es keinen Grund, länger zuzuwarten. Somit weiss auch die von der Regierung eingesetzte Arbeitsgruppe, auf welcher Grundlage sie über weitere Massnahmen in Bezug auf die Beratung von Frauen im Schwangerschaftskonflikt diskutieren kann. Das Ziel muss es sein, dass so wenig Schwangerschaftsabbrüche wie möglich vorgenommen werden. Um diese Zahl zu reduzieren, sollten wir auch neue Wege diskutieren. Beispielsweise sollte man eruieren, ob eine Babyklappe beim Spital in Vaduz nicht sinnvoll wäre. Die Schweiz hat gute Erfahrungen damit gemacht Sie sind ein politisch sehr interessierter Mensch, auch wenn Sie der FBP nicht mehr als Präsident vorstehen. Wird der Name Alexander Batliner auf der politischen
Bühne in anderen Funktionen wieder auftauchen? Mein Interesse an Politik endet ja nicht mit meinem Rücktritt als Präsident der FBP, dieses bleibt bestehen. Es gibt sicherlich zwei Themen, bei welchen ich es zumindest nicht ausschliesse, aktiv zu werden. Eines davon ist das Konkordat mit dem Heiligen Stuhl bezüglich der Entflechtung von Kirche und Staat. Das andere ist ein möglicher Beitritt zum IWF, sollte dieser erneut auf die politische Agenda kommen. Ein solcher bringt meines Erachtens für unser Land so gut wie keinen Nutzen. Die Frage ist, welche Kosten für unser Land mit einem solchen Beitritt entstehen. Doch wenn ich lese, dass von Seiten des IWFs vor Kurzem eine Vermögensabgabe in Höhe von 10 Prozent für alle Besitzer von Ersparnissen, Wertpapieren und Immobilien vorgeschlagen wurde, um damit die wuchernden Staatsschulden in der Europolit:zeit Zone ein wenig abzutragen, ist ein IWF-Beitritt für mich nicht mal mehr nur eine Frage der Kosten sondern gehört grundlegend abgelehnt. Diese Vermögensabgabe würde alle treffen - auch die kleinen Sparer. Für mich ist dies ein undenkbares Vorgehen. Dass solch eine Abgabe überhaupt nur vorgeschlagen oder in Betracht gezogen wird, zeigt die Denkweise der IWFVerantwortlichen. Und dass eine solche Abgabe nicht nur leeres Gerede ist, zeigt das Vorgehen in Zypern, wo solch eine Abgabe ab einer gewissen Höhe der Ersparnisse auch auf Druck des IWF umgesetzt werden musste. Dieses Vorgehen des IWF hat mich in meiner Ansicht bestärkt, dass Liechtenstein kein Mitglied des IWF werden darf. Das direktdemokratische politische System Liechtensteins erlaubt es glücklicherweise auch ohne offizielle Funktion politisch tätig sein zu können. Ich schliesse es nicht aus, dass die Privatperson Alexander Batliner auch ohne politische Funktion davon Gebrauch macht. Danke für das Gespräch.
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Sanierung des Staatshaushalts
Von Erich Hasler, du-Abgeordneter Dass das Ausgabenwachstum das erste Mal seit langer Zeit gestoppt werden konnte, verkauft die Regierung bereits als grossen Erfolg. Dies vermag jedoch nicht darüber hinwegzutäuschen, dass auch 2014 zwischen Staatseinnahmen und -ausgaben immer noch eine grosse Lücke klafft (budgetiertes Defizit von rund 126 Mio.). Ohne den Ertrag aus dem Finanzvermögen (ca. 62 Mio.) würde das Ergebnis noch viel schlechter ausfallen. Einsparungen, die diesen Namen verdienen, beweg(t)en sich in einem kleinen Rahmen. So konnte innerhalb eines Jahres der Personalbestand (total 827 Stellen) um lediglich 15.45 Stellen (1.86 %) reduziert werden. Eine Entlastung der Ausgabenseite soll grösstenteils durch reine Umverteilungen erfolgen, z.B. durch die Reduktion des Finanzausgleichs an die Gemeinden (29 Mio.), Streichung Staatsbeitrag an die IV (CHF 9.5 Mio.), Streichung Beitrag an die NBU, Reduktion Staatsbeitrag an die Krankenversicherung etc. Es ist klar, dass mit diesen Ausgabenkürzungen an anderer Stelle Löcher aufgetan werden, die gefüllt werden müssen.
Steigende Kosten im Gesundheitswesen
Wie wir wissen, verursacht die beschlossene Reduktion des Staatsbeitrags an die Krankenversicherung um 10 Mio. zusammen mit den steigenden Kosten im Gesundheitswesen bei den Versicherten eine Prämienerhöhung um 11.8 % oder mehr als CHF 300 jährlich. Mit der Kürzung des Staatsbeitrags werden die ursächlichen Probleme des zu teuren Gesundheitswesens jedoch nicht
: Nach dem durch den Umbau des Finanzplatzes, die Finanzkrise und das neue Steuergesetz bedingten Einbruch der Staatseinnahmen bemüht sich die Regierung, den Staatshaushalt wieder ins Lot zu bringen. Dabei fokussiert sie sich in erster Linie auf eine Reduktion der Beitragszahlungen, die den grössten Brocken bei den Staatsausgaben ausmachen (45 %). Weniger gespart wird im Personalbereich und bei den Finanzzuweisungen an die Gemeinden, die mit 25 % respektive 13 % zu Buche schlagen. Schweiz ist der liechtensteinische Arzttarif deutlich höher, auch wenn dies von der Ärztekammer vehement bestritten wird. Es wird daher Aufgabe der Regierung sein, die Kompetenzen zur Anpassung des Arzttarifes wieder zurückzuholen. Ansonsten wird man sich die Lancierung einer entsprechenden Volksinitiative überlegen müssen.
Personal- und Sachaufwand muss rigoros reduziert werden
Für die Regierung scheint es jedoch das leichtere Spiel zu sein, die Lücke im Staatshaushalt durch höhere Steuern zu schliessen. Das Postulat der Freien Liste, die Motorfahrzeugsteuern zu überprüfen, hat sie allzu gerne als Anlass genommen, eine Erhöhung der Motorfahrzeugsteuern in einer einzigen Landtagssitzung durchzupauken. Eine Mehrheit der Abgeordneten (ohne du-Fraktion und drei VU-Abgeordnete) fand daran Gefallen. Auch möchte die Regierung die Immobilien neu bewerten lassen, damit mit dem (zu hohen) Sollertragszins von 4 % entsprechende Einnahmen generiert werden können. Die langfristigen Auswirkungen, die eine solche Politik Erich Hasler, du-Abgeordneter hat, scheinen nicht zu interessieren. Bei den Transferleistungen zu angepackt. Aus einem jüngst ver- Dass dies sozial nicht verträglich sparen ist gut und recht. Man öffentlichten Urteil des Verwal- ist, dürfte klar sein. Ebenso klar darf aber nicht ausser Acht lassen, tungsgerichtshofes wissen wir, dass ist, dass auch die Leistungserbrin- dass solches Sparen meist nur ein in Liechtenstein praktizierende ger ihren Beitrag werden leisten Überwälzen der Kosten an andere Ärzte ein steuerbares Einkommen müssen. Im Bereich Arzttarif hat ist. Echtes Sparen bedeutet: Aufvon weit über einer Million erzie- die Regierung jedoch das Heft wände eliminieren. Die Regierung len können. aus der Hand gegeben, indem sie wird nicht darum herum kommen, Wollte man – analog zur Schweiz dessen Aushandlung an die Kran- ihren Personal- und Sachaufwand – keine staatlichen Zuschüsse an kenkassen und die Ärztekammer rigoros zu reduzieren, wenn sie die obligatorische Krankenpfle- delegierte. Die Interessen der Prä- echt sparen will. geversicherung mehr leisten, so mienzahler blieben dabei auf der müssten nochmals 50 Mio. auf die Strecke. Auf ein erfolgreiches 2014! Prämienzahler überwälzt werden. Im Vergleich zum Tarmed in der
Gastkommentar
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Gesundreden wird leider nicht ausreichen!
Von Walter-Bruno Wohlwend
: Gemischte Bilanz des ersten Arbeitsjahres im neuen Landtag: «Von aussen haben wir heute nichts zu befürchten. Andererseits ist allgemein bekannt, dass das innere Staatsleben im Kleinstaat weit gesündere Grundlagen haben kann als in einem Grossstaat. Danach sollten wir uns richten und diese Vorteile nutzen. Wir sollten endlich aufhören, die kleinen Unvollkommenheiten als Massstab zu nehmen und das an sich kerngesunde Staatswesen krankreden zu wollen. Ich persönlich fühle mich glücklich, mit dieser Verfassung in einem solchen Staat leben zu dürfen.» tober 1996 sind zwar noch keine Generation alt, trotzdem hat sich in diesem vergleichsweise kurzen Abschnitt unserer Landesgeschichte nicht nur gefühlsmässig mehr verändert als in den Jahrzehnten davor. 1996 war die liechtensteinische Welt noch weitgehend in Ordnung. Die Landesrechnung 1996 schloss mit einem netto Ertragsüberschuss von fast 45 Mio. Franken. Die 31‘143 Einwohner lebten in ungetrübtem Wohlstand. Der Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) war vollzogen.
Walter-Bruno Wohlwend
Alles begann mit der globalen Finanzkrise 2007
Diese Worte stehen am Schluss einer Festansprache von Paul Kindle (83), Landtagspräsident von 1996 bis 1997. Die Rede wurde in einer Festsitzung des Landtages am Freitag, 4. Oktober 1996 gehalten. Der Anlass: Das 75jährige Bestehen der «Verfassung des Fürstentums Liechtenstein vom 5. Oktober 1921». Würde Paul Kindle heute, 17 Jahre später, ähnliche Worte formulieren, wenn es um die Würdigung unseres Staates, seiner politischen Grundordnung und um das Leben seiner Menschen ginge? Würde sein aktueller Nachfolger im Amt, Albert Frick (48) beim nächsten Verfassungsjubiläum (2016) unseren Staat guten Gewissens als «kerngesund» bezeichnen? Wohl kaum. Die eingangs zitierten Sätze aus der Jubiläumsrede vom 4. Ok-
ken- und Finanzkrise (ab 2007) aber mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass der Mikrostaat Liechtenstein gegen Einflüsse «von aussen» keineswegs gefeit war und ist. Das absehbare Ende des Finanzdienstleistungsplatzes hat nicht nur das lange Jahre beneidete Treuhand- und Bankenwesen ins Mark getroffen. Dem Staat entgingen von heute auf morgen MillionenEinnahmen. Innert kürzester Zeit war die (überforderte) Regierung mit dem Zwang zum Sparen konfrontiert. Kürzungen von Subventionen im Gesundheitswesen oder beim öffentlichen Verkehr gingen uns schneller als befürchtet unter die finanzpolitische Haut. Hunderte von Millionen, die momentan beim Staat und bei der staatlichen Pensionskasse fehlen,
sind keine «kleinen Unvollkommenheiten» mehr wie sie Paul Kindle in seiner damaligen Rede zum Verfassungsjubiläum 1996 bezeichnete. Leider ist unser Staatswesen im Gegensatz von vor 17 Jahren längst nicht mehr «kerngesund». Im Gegenteil. Und Gesundreden wird leider nicht mehr ausreichen, um die Sache wieder ins Lot zu bringen. Kürzungen von Subventionen im Gesundheitswesen oder beim öffentlichen Verkehr sind letztlich nicht mehr als symbolische Handlungen, die erst noch einen Grossteil der Falschen treffen.
«Wasch mir den Pelz, aber Spätestens seit der globalen Ban- mach mich nicht nass»
Auch die meisten anderen, der bisher angekündigten Sparübungen, werden kaum ausreichen, um längerfristig Erfolg zu haben. Dazu sind sie zu halbherzig. Nach dem Prinzip «Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass» findet bald jede der Frauen und jeder der Herren Abgeordneten immer wieder gute Gründe, wenn sie Kürzungen bei Institutionen, die ihnen nahestehen, doch nicht im geplanten Ausmass usw. befürworten wollen. Dabei wäre es verhältnismässig einfach und zielführend, den Hebel auf der Einnahmeseite anzusetzen, wo es mehr einschenkt und den Betroffenen weniger weh tut. Allein ein kleiner Prozentsatz der praktisch steuerfreien Kapitalerträgnisse würde auf einen Schlag vieles ändern. Wir wissen, dass in diesem Bereich noch viel Spiel-
raum besteht. Vorderhand fehlt es aber offensichtlich an Mut, diesen «heiklen» Bereich gezielt in Angriff zu nehmen. Dabei wäre die aktuelle politische Konstellation mit einer mandatsstarken Regierungsmehrheit und zwei Oppositionsfraktionen eine günstige Voraussetzung für die Umsetzung von echten Reformen und unpopulären Massnahmen, um die wir längerfristig ohnehin nicht herumkommen. Offenbar bewegt man sich vorderhand lieber in seichten Gewässern. Sowohl die Weissen (11,1 %) wie auch die DU (15,5) haben am 2. Februar 2013 die 8-ProzentSperrklausel locker geschafft. Warum z.B. die FL ausgerechnet jetzt eine neue Initiative für die Herabsetzung der Klausel auf 5 Prozent einbringt, wird von niemand verstanden oder gar honoriert. Solche Vorstösse sind eher Geschichtchen als Geschichte und Geplänkel um aufzufallen. Ähnliches kann man sich im Zusammenhang mit den endlosen Spitaldiskussionen und der anonymen Veröffentlichung der Umsatzzahlen der Ärzte fragen. Das Erstere hat zu nichts geführt, das letztere nützt niemandem etwas. Anfang Dezember ist das erste Arbeitsjahr des neu gewählten Landtages zu Ende gegangen. Die Bilanz ist gemischt. Grosse und mutige Entscheidungen gab es bislang kaum. Aber das kann sich ja noch ändern. Nach dem 27. Februar, dem Datum der Eröffnungssitzung für das Jahr 2014.
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Aktiver Klimaschutz mit fortschrittlicher Energie-Strategie
Von Thomas Zwiefelhofer, Regierungschef-Stellvertreter
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Die Energiewende ist zukunfts-
weisend und bedarf einer aktiven
Mitwirkung von uns allen …
Thomas Zwiefelhofer
: «Global denken und lokal handeln» – nach diesem Grundsatz setzt sich Liechtenstein mit einer fortschrittlichen Energiestrategie aktiv für den Klimaschutz ein. Unser von Energieimporten stark abhängiges Land investiert beträchtliche Mittel, damit vermehrt erneuerbare Energiequellen genutzt werden und die Energie effizienter eingesetzt wird. So trägt das Land dazu bei, dass die Energiewende geschafft werden kann und sich der Ausstoss von Treibhausgasen weiter verringert. Mit einem Eigenversorgungsgrad von nur 10 Prozent der benötigten Energie hat sich unser Land für die Zukunft einiges vorgenommen. Hinter der leicht zu merkenden Formel «20-20-20» der Energiestrategie 2020 stecken drei anspruchsvolle Ziele: Bis 2020 soll die Effizienz der eingesetzten Energie um 20 Prozent erhöht werden, der Anteil der erneuerbaren Energien in Liechtenstein soll auf 20 Prozent ansteigen und die Treibhausgase sollen gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 um 20 Prozent zurückgehen. Die Handlungsfelder sind erkannt und es wird intensiv gearbeitet, damit die ambitiösen Ziele auch erreicht werden. Im Fokus stehen neben den Umweltaspekten auch die Versorgungssicherheit, die Minimierung von Risiken in der Energieversorgung sowie Anreize zur immer besseren Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie.
Unser ökologischer Fussabdruck
Das Bewusstsein, dass wir mit unserem Energiekonsum auf zu grossem Fuss leben und unser Lebensstil nicht nachhaltig ist, hat weltweit zu einem Umdenken geführt. Der ökologische Fussabdruck, den wir hinterlassen, darf nicht weiter so tief in unsere natürlichen Lebensgrundlagen eindringen. Jeder noch so kleine Schritt zählt, weil wir nur mit vielen Schritten die angepeilten Meilensteine auf dem eingeschlagenen Weg zu mehr energetischer Nachhaltigkeit erreichen. Dass alle elf Gemeinden das Label Energiestadt tragen und uns damit flächendeckend zum ersten «Energieland» der Erde machen, ist ein solcher Meilenstein. Die Fortschritte zeigen sich auch in vielen zukunftsweisenden Projekten, wie die Dampfleitung von Buchs nach Schaan, das Holzheizkraftwerk in Malbun, die Biogasaufbereitungsanlage in Bendern, das Minergie-A-Gebäude in Schaan, die Ausgabe von Sonnen-Scheinen zur Förderung von Solarstrom in Mauren, oder auch in den vielen Photovoltaik-Anlagen, die in den letzten Jahren in unserem Land entstanden sind. In allen Gemeinden Liechtensteins werden bemerkenswerte Projekte zur Erhöhung der Energieeffizienz umgesetzt.
Die «Energiewende» herbeiführen
Mit der «Energiewende» soll die Energieversorgung schrittweise auf erneuerbare Energien umgestellt und die Energieeffizienz in allen Lebensbereichen massiv erhöht werden. Die Umsetzung dieser Ziele ist entscheidende Voraussetzung dafür, dass wir die aus Sicht des globalen Klimaschutzes erforderliche Reduktion der Treibhausgas-Emissionen erreichen. Die «Energiewende» bedeutet eine grosse Herausforderung für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie ist zukunftsweisend und bedarf einer aktiven Mitwirkung von uns allen, indem wir unsere Entscheidungen im Zusammenhang mit der Energieversorgung und -nutzung sehr bewusst treffen. Angefangen beim Kauf energiesparender Haushaltsgeräte, der Hinterfragung von Gewohnheiten in der Mobilität bis zur Nutzung von erneuerbaren Energien und dem Einsatz moderner Gebäudetechnik bei der energetischen Sanierung von Häusern.
Das Haus der Zukunft
In Gebäuden steckt ein grosses Potenzial zur Treibhausgas-Minderung. Die Energiestrategie zielt darauf ab, den Energiebedarf der Wohngebäude, aber auch der Gewerbegebäude durch höhere Energieeffizienz massiv zu senken und so weit wie möglich durch den Einsatz erneuerbarer Energien zu decken. Auch im Zuge von Gebäudesanierungen (z.B. Wärmedämmung der Aussenhüllen) können in den kommenden Jahren noch erhebliche Energieeinsparungen und Emissionsreduktionen durch effizientere neue Heizungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien erreicht werden. Die Regierung hat mit der Energiestrategie 2020 ein energiepolitisches Handlungsprogramm auf den Weg gebracht.
Sichere und nachhaltige Energieversorgung
Die Energiestrategie setzt auf eine intelligente, rationelle Verwendung von Energie und die Förderung von erneuerbaren Energien. Sie verfolgt konkrete, in den kommenden Jahren realisierbare Massnahmen auf dem Weg zu einer sicheren, nachhaltigen und bezahlbaren Energieversorgung in Liechtenstein. Die Energiestrategie 2020 enthält auch
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Bild: Nils Vollmar
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Eröffnung der Biogas-Aufbereitungsanlage mit Patrick Kranz, Verwaltungsratspräsident der Liechtensteiner Gasversorgung (LGV), Regierungschef-Stellvertreter Thomas Zwiefelhofer, Dietmar Sartor, Geschäftsleiter LGV und Reto Kieber, AZV-Präsident.
langfristige Visionen und Zielvorgaben, um in den zukünftigen energiepolitischen Diskussionen eine Orientierungsmöglichkeit zu bieten. Die sechs Handlungsfelder der Energiestrategie 2020 gruppieren sich um die drei eingangs erwähnten 20-20-20-Ziele, weil die Analyse gezeigt hat, dass Liechtenstein bedeutende Potenziale bei der Energieeffizienz, bei den erneuerbaren Energien und bei der Reduktion der Treibhausgase aufweist. Die Handlungsfelder erstrecken sich auf Gebäude, Mobilität, Prozesse und Geräte, Energieerzeugung und Energiebeschaffung, Bewusstseinsbildung sowie Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen. Nur wenn alle technisch und wirtschaftlich umsetzbaren Potenziale in diesen Bereichen auch tatsächlich ausgeschöpft wer-
den, können die hoch gesteckten Ziele der Energiestrategie 2020 erreicht werden. Das Land, die Gemeinden, die Wirtschaft und wir alle sind gefordert.
Energieeffizienzgesetz zeigt Wirkung
Als besonders wirksam hat sich das 2008 geschaffene Energieeffizienzgesetz erwiesen. Es fördert unter anderem die Wärmedämmung bestehender Bauten, umweltfreundliche Haustechnikanlagen wie zum Beispiel Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen und Sonnenkollektoren sowie Minergie-Labels. Das Gesetz wird derzeit überarbeitet, um es weiterzuentwickeln und den aktuellen technologischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten anzupassen, und es soll einer sich abzeichnenden
Finanzierungslücke rechtzeitig gegengesteuert werden, indem die Abgabe zur Förderung der erneuerbaren Energien auf dem Strompreis moderat erhöht werden soll, ungefähr auf das Niveau der Schweiz. Die bisherige Erfolgsbilanz des Energieeffizienzgesetzes kann sich sehen lassen: So bot es Anreiz für rund 200 Millionen Franken an Investitionen, mit denen ‒ auf die Lebensdauer der Massnahmen bezogen ‒ eine energetische Wirkung von rund 140 Millionen Liter Heizöläquivalent erreicht wurden. Mit einigen der realisierten Projekte kann gezeigt werden, dass es möglich ist, Gebäude mit einer positiven Energiebilanz zu betreiben. Grosse Erfolge brachte das Energieeffizienzgesetz vor allem bei der Photovoltaik, die sich mit heute über 1'300 An-
lagen erfreulich entwickelt hat. Dazu kommen rund 1'700 thermische Sonnenkollektoranlagen. Als Wirtschaftsminister, der für die Energiethematik in Liechtenstein zuständig ist, ist mir die Umsetzung der Energiestrategie 2020 ein wichtiges Anliegen. Wie jede Strategie muss auch die Energiestrategie immer wieder den aktuellen Entwicklungen angepasst und hinterfragt werden. Für die Energiepolitik in unserem Land bietet die vorliegende Energiestrategie 2020 aber ungeachtet aller Weiterentwicklungen ein wertvolles Grundlagenpapier, dessen Umsetzung durch Regierung und Energiekommission konsequent vorangetrieben wird.
sport:zeit
1.Liga: USV und Balzers mit Chancen
Von Herbert Oehri Während der USV – nach der Verpflichtung von einigen hochkarätigen Spielern, allen voran der ex-Profi und FCV-Akteur David Hasler – mit einem Platz an der Sonne von Beginn an liebäugelte, waren die Ambitionen von Mario Frick etwas bescheidener. «Wir streben einen einstelligen Platz an», hiess die Devise bei den Balzner, die für die neue Saison allerdings gut aufgerüstet hatten. Heute sind – auch dank den Fortschritten unter dem erfolgreichen Trainer Frick – nicht weniger als sechs Spieler Mitglieder der Liechtensteiner FussballNationalmannschaft. Das kommt sicher nicht von ungefähr. In der Meisterschaft liegen die Unterländer nach der Herbstrunde sechs Punkte (29 Punkte) vor dem FC Balzers. Zu spielen sind noch elf Runden bis Saisonschluss, wobei sich die Meisterschaft und die Abstiegsfrage meistens erst gegen Schluss entscheiden werden. Uwe Wegmann möchte bei Gott keine Wiederholung des letztjährigen Meisterschaftsverlaufs, und hier meint er insbesondere die Rückrunde, erleben. Damals verloren die USV-Kicker sieben Spiele in Folge. «Das darf uns in dieser Saison nicht mehr passieren», meinte Wegmann. Das USV-Präsidium und der USV-Coach rücken in der Zielsetzung auch nicht von der ursprünglichen Linie ab, die da lautet: Platz unter den ersten Zwei, um an den Aufstiegsspielen zur 1. Liga Promotion teilnehmen zu können.
Rückrunde wird Entscheidung bringen
Die Rückrunde wird die Entscheidung sowohl «vorne wie hinten» bringen. Die könnte allerdings für die USV-Truppe
: Wer hätte das zu Beginn der neuen Saison im August 2013 gedacht: Der USV geht unter Trainer Uwe Wegmann als Nummer eins und der FC Balzers unter Spielertrainer Mario Frick in der Spitzengruppe in die Winterpause der 1.Liga Classic. Nun rechnen sich beide Teams Chancen aus.
Mathias Barandun (rechts) im Spiel gegen den FC Balzers (hier mit Roman Hermann links).
schwer werden. Denn bis jetzt haben sich die Stammspieler Metin Batir und Andreas Simma aus dem ohnehin schmalen Kader abgemeldet und den USV verlassen. Niemand weiss eigentlich genau warum. Simma laborierte bis zuletzt an einer schweren Verletzung und hat in der Herbstsaison 2013/14 praktisch nie spielen können, erst in den letzten Matches wurde er von Wegmann eingesetzt. Was mit David Hasler in der Rückrunde geschieht, ist auch noch nicht klar. Richtig ist, dass er sich auf einen mehrmonatigen
Aufenthalt in Richtung Australien begibt und nach seiner Rückkehr ca. Mitte April 2014 mit einem Studium beginnt. Ob er dem USV allerdings für die restlichen Spiele zur Verfügung stehen wird, ist ebenfalls noch nicht geklärt. Nach den Abgängen will USV-Präsident Horst Zech handeln. Er kündigte an, dass er adäquaten Ersatz holen wird.
FC Balzers ist dran
Der FC Balzers, den ebenfalls der eine oder andere Spieler verlassen wird (Rechsteiner aus
beruflichen Gründen) und weitere nicht genannte Namen (es kursieren Gerüchte), hat im Gegensatz zum USV ein breit aufgestelltes Kader. Trotzdem ist es nicht ausgeschlossen, dass es auf der einen oder anderen Position zu Mutationen kommen könnte. Jedenfalls will FCB-Trainer Mario Frick alles daransetzen, die Qualität seines Teams mindestens auf dem heutigen guten Niveau zu halten. Denn mit sechs Punkten Rückstand kann sich Balzers im Kampf um die Meisterschaft noch eini-
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ges ausrechnen. Neben den beiden Tabellenersten, dürfen auch noch die beiden bestplatzierten Dritten aus drei Gruppen an den Aufstiegsspielen teilnehmen. Deshalb heisst es möglichst viele Punkte zu sammeln, um auch noch diese Chance nicht aus den Augen zu verlieren.
Konkurrenz belebt das Geschäft
Denis Kloser (links) hat mit Balzers bis Ende Saison verlängert. (Bilder: Jürgen Posch)
Ein alte Weisheit besagt: «Konkurrenz belebt das Geschäft». Und das ist bei der Konkurrenz zwischen den beiden Liechtensteiner Erstligisten auch der Fall. Besonders die innerliechtensteinischen Derbys in der Meister-
schaft und im Cup werden zwischen den beiden Teams hart aber fair ausgetragen. In diesem Jahr hatte der FC Balzers im Meisterschaftsheimspiel gegen den USV Eschen/Mauren mit 2:0 die Nase vorne, der sich postwendend mit einem 4:1-Cupsieg einige Wochen später im Sportpark revanchierte. Das muss nicht so bleiben. Balzers spielt in dieser Saison auf Augenhöhe mit dem USV Eschen/Mauren, dem gegenwärtigen Primus in der Ersten Liga. Konkurrenz belebt das Geschäft und das ist für beide Teams von Vorteil.
2.Liga: Schaan und Triesenberg in Nöten
Von Herbert Oehri
: In der 2. Liga lief es beiden Liechtensteiner Zweitliga-Teams Schaan und Triesenberg nicht nach Wunsch. Während der FC Schaan (Absteiger aus der 2. Liga Interregional) zu Beginn der Saison damit rechnete, vorne mitzuspielen, riss es dem FC Triesenberg in den vergangenen Monaten der «Ärmel» so richtig rein.
Beide Vereine sind mit der gegenwärtigen Lage verständlicherweise nicht zufrieden. FCS-Präsident Michael Winkler dazu: «Logisch sind wir alle nicht glücklich darüber, wo wir derzeit stehen. Es gibt dabei zum Glück ein ganz grosses «Aber»! Wir sind wir uns auch bewusst, dass der aktuelle Richtungswechsel seine Zeit und vor allem Geduld braucht. Gerade die Tatsache, dass sich einige unter 20-Jährige auf dem Weg in die Stamm-Mannschaft bewegen bzw. ihren Stammplatz bereits erkämpft haben, darf nicht unterschätzt werden – es gibt trotz der unbefriedigenden Tabellensituation also auch Erfolge. Die Winterpause wird nun genützt, um die Mannschaft weiter zu konsolidieren. Dabei hoffen wir auch, dass gerade die arrivierten Spieler ihrer Vorbildrolle gerecht werden. Dann kommt im Frühling viel Zählbares heraus.» Nach den Worten von Michael Winkler wird der FC Schaan die
Hinten v.l.: Vito Troisio (Spielertrainer), Phelipe Hatt, Agron Beqiri, Valerio Lage Martins, Alex Quaderer (Masseur) Mitte: Behti Kilic (Sportchef ), Rahmet Abdi (Co-Spielertrainer), Raphael Weiss, Stefan Bischof, Luca Ventura, Alexander Marxer, Fabio D’Elia, Jürgen Walser (Torhütertrainer), Andreas Kollmann (Coach), Michael Winkler (Präsident) Vorne: Domenico Toto, Nicola Kollmann, Fabian Rupf, Fabian Baumgartner, Fabio Quaderer, Okan Eris Es fehlen: Sandro Davida, Patrick Dünser, Dominic Hehle, Tobias Niedhart, Tobias Schierscher, Orhan Isufi, Daniele Capobianco, Mario Pescio, Agim Zeciri, Aldo Giurgola und Argzon Aliu
sport:zeit
Saison in der oberen Tabellenhälfte abschliessen und das Ziel «mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben», am Ende komfortabel erreichen.
erwartet zudem eine Reaktion im Frühjahr und meint: «Wir werden sicher alles probieren, um uns aus dieser Lage zu befreien. Die Punktezahl ist nicht berauschend,
aber wir haben sehr gute Ansätze im Team gesehen. Wir werden weiter arbeiten und uns sportlich verbessern. Ich glaube nicht, dass wir sehr viele Verstärkungen
brauchen, denn wir haben schon sehr viel gute Spieler im Team.»
Triesenberg probiert alles
Beim FC Triesenberg strebt man natürlich den Klassenerhalt an, auch wenn die derzeitige Situation nicht gerade ermutigend ist. Die Truppe um Trainer Franz Schädler steht auf dem letzten Tabellenrang und liegt bereits sieben Punkte zum «rettenden Ufer» zurück. Es gibt nochmals elf Runden im Frühling. Trainer Schädler: «Wir haben einige Male nur ganz knapp verloren, wie z.B. im letzten Spiel der Herbstrunde das Heimmatch gegen das drittklassierte Diepoldsau mit 0:1 Toren. Da wäre, wie so in manchen Spiel davor, auch mehr drin gelegen. Dass wir uns massiv steigern müssen, ist mir klar. Ob es zu grossen Kadermutationen kommen wird, müssen wir vorerst noch abwarten. Wir sind mit dem einen oder anderen Spieler in Verbindung.» Franz Schädler
Hinten von links: Franz Schädler (Trainer), Yanick Beck, Marco Cortese, Andreas Biedermann, Nils Sprenger, Christoph Bühler, Pius Sprenger, Roland Schädler, Enrico Schädler (Sportchef ) Vorne von links: Sebastian Beck, Romeo Schädler, Jonas Sprenger, Philipp Hammer, Gabriel Tiefenthaler, Mathias Sele (Kapitän), Patrick Beck
3. Liga: Schafft ein FL-Team den Sprung in die 2. Liga? Von Herbert Oehri
: Die Ausgangssituation für zwei der vier Liechtensteiner Drittligisten als möglicherweise drittes Team in die 2. Liga aufzusteigen, schaut nach Beendigung der Herbstrunde nicht schlecht aus. Vaduz II und Balzers II könnten es schaffen. Ruggell und Triesen sind schon zu weit von solchen Ambitionen (sprich Tabellenspitze) entfernt.
Was Daniele Polverino als Trainer der U21 des FC Vaduz innerhalb einer Halbsaison mit einer regelrecht zusammengewürfelten Mannschaft erreicht hat, ist schon bemerkenswert. Zum Auftakt hatte Polverino gerademal elf Mann im Training, einige Monate später steht er als Herbstmeister fest. Die Marschroute ist vorgegeben, vom Vorstand und vom Trainer: Aufstieg in die 2. Liga. Der FC Vaduz II liegt mit 28 Punkten einen Zähler vor dem FC Schmerikon.
Dieses Ziel verfolgt auch die zweite Mannschaft des FC Balzers, wie Präsident Norbert Foser und Vizepräsident Sandro Risch der lie:zeit bestätigen. Allerdings geht es in erster Linie um die Integration junger Spieler in den Aktivbereich. Dies sei in den letzten Jahr sehr gut gelungen. Ebenfalls hoben die beiden FCB-Chefs die «gute Zusammenarbeit mit der Erstliga-Mannschaft» hervor. Ob der Aufstieg realistisch sei, würde sich im Frühjahr zeigen. «Natür-
lich will die 2. Mannschaft dann wieder angreifen». Das Team um Trainer Ranko Telic liegt an zweiter Stelle mit einem Punkt Rückstand (26 Punkte) auf den FC Buchs (27 Punkte) in Lauerstellung. Ganz andere Ambitionen haben die weiteren Liechtensteiner Drittligisten FC Ruggell I und Triesen I. Die Unterländer hatten keinen guten Saisonstart und kamen erst spät auf Touren. Aber Trainer Patrik Hald-
ner macht einen guten Job, wie Präsident Erich Büchel ausführt. Die Zielsetzung des FC Ruggell heisst deshalb «so schnell als möglich vom hinteren Tabellendrittel wegkommen und nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben». Das Team um Haldner möchte sich im Frühjahr im vorderen Tabellendrittel etablieren. Oliver Spalt (Auslandsstudium) und Carlson Fletcher (Rückkehr in die USA) stehen dem Ruggeller Team im Frühling nicht mehr zur Verfügung.
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FC Vaduz Hinten v.l.: Baydar Jonas, Ospelt Philipp, Uenlue Tolgahan, Akyldiz Volkan, Domuzeti Enis, Maag Stefan; Mitte v.l.: Dzemaili Pejazit, Foser Pascal, Kara Michael, Heeb Armando, Kaiser Dario, Kalberer Manuel, Daniele Polverino (Trainer); vorne v.l.: Bajralija Lavdrim, Casale Gerardo, Erlacher Daniel, Lo Russo Lorenzo, Joksimovic Nemanja, Solinger Ramon. Auf dem Foto fehlen Marcel Müller (Assistenztrainer) und Simsek Batohan.
FC Balzers Hintere Reihe (v.l.) Daniel Willi, Sebastian Bürgler, Patrick Kauf-
FC Ruggell I Hinten v.l.:Christian Ritter, Benjamin Hasler, Constantin Marxer, Christoph Augsburger, Philipp Augsburger, Cengiz Akif, Altundal Sercan, Evandro Simonelli, Dominic Meier, Patrik Haldner; Vorne v.l.: Gijnai Astrijd, Florian Heeb, Alban Xhymshiti, Pirmin Marxer, Colin Haas, Michael Marxer, Carlson Fletcher, Yijldirin Oemer, Marco Wolfinger. Abwesend: Manuel Ritter, Jouelle Jacobs, Marc Frommelt, Sandro Guntli, Daniel Elmer
FC Triesen I Hinten von links: Heidegger Armin, Goop Valentin, Vacarro Vincenzo, Hutter Fabian, Walser Alen, Rohrer Raphael; Mitte von links: salzgeber Daniel, kosic branko, mathis Sandro, Beck Claudio, Arpagaus André, Düngelhoff Thomas, Vorne von links: Wolf Dominik, Büchel Alessandro, Kobler René, Meier Florian, Tschütscher Thomas, Haas Diego.
Nach einem tollen Meisterschaftsauftakt hat der FC Triesen I während der Meisterschaft nachgelassen. Besonders bei engen Spielen verdeutlichte sich diese Feststellung. Wie sich Spielertrainer Raphael Rohrer gegenüber der lie:zeit äusserte «gingen nach zwei unglücklich verlorenen Meisterschaftsspielen, die mentale Stärke und Lockerheit im Vergleich zur Startphase verloren. Dies widerspiegelt sich dann deutlich auf dem Platz, ob man Zweikämpfe gewinnt oder
heisse Spiele erwarten. (5.April: Heimspiel gegen Altstätten II, 12. April: Auswärtsspiel beim Zweitliga-Absteiger FC Grabs I). Der FC Triesen wird sich über die Wintermonate mit zwei bis drei jungen und talentierten Spieler verstärken, welche jetzt ein halbes Jahr in der zweiten Mannschaft eingesetzt gewesen und einen guten Job gemacht haben.
verliert, ob man ein Tor schiesst oder nicht. Auch haben wir im taktischen Verhalten und in unserer Spielanlage nachgelassen.» Für die Rückrunde «gilt es zuerst einmal eine intensive und gute Vorbereitung zu machen», wie sich Raphael Rohrer ausdrückte. Dann möchte er sein Team wieder auf den Stand des Meisterschaftsauftaktes bringen und womöglich weiter entwickeln. «Für mich ist die Startphase sehr wichtig, wo uns gleich
mann, Martin Wille; Mittlere Reihe (v.l.) Ranko Telic (Trainer), Daniel Frick, David Feldmann, Srdjan Telic, Christoph Biedermann | Maximilian Vogt, Bruno Rothmund (Coach); Vordere Reihe (v.l.) Joel Scherrer, Giacomo Pitaro, Ralph Vogt, Richard Vogt, Tobias Guerreiro. Es fehlen:Thomas Hobi, Giovanni Marziale, Roger Beck, Mathias Bürzle, Thomas Risch, Manuel Vogt, Selim Bajrami.
sport:zeit
Der FC Vaduz spielt bislang eine tolle Serie Von Patrick Burgmeier
Der FC Vaduz steht an der Tabellenspitze und kann auf eine positive Vorrunde blicken. Nach der sportlich entt채uschenden vergangenen Spielzeit konnte sich die Mannschaft in der bisherigen Meisterschaft rehabilitieren und den einen oder anderen entt채uschten Fan wieder positiv stimmen.
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links: Manuel Sutter, Goalgetter des FCV, der mit sieben Toren die interne Torschützenliste anführt. rechts: FC Vaduz-Trainer Giorgio Contini unten: Szene aus dem Spiel FC Vaduz gegen FC Lugano mit Franz Burgmeier.
Patrick Burgmeier, Geschäftsführer FC Vaduz
Mit 38 Punkten aus 17 Spielen führt die Mannschaft von Trainer Giorgio Contini die Brack. ch Challenge League Tabelle zwei Runden vor Schluss an. Insgesamt haben die Vaduzer 35 Tore geschossen, 11 Tore erhalten. Das entspricht einem Schnitt von 2.1 Toren pro Spiel bei 0.6 Gegentoren, was eine beeindruckende Bilanz darstellt. Zudem hat das Team zu alten Tugenden zurückgefunden und das Rheinpark Stadion zur «Festung» gemacht. Lediglich gegen Servette (0:0) und gegen Schaff hausen (1:1) wurde nicht gewonnen.
Mit vielen Einsatzminuten bekamen in der Folge alle Spieler die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Dass sich die Mannschaft aufgrund der Wechsel nur schwierig finden konnte, nahmen die Verantwortlichen des FC Vaduz damals bewusst in Kauf. Man wollte die Rückrunde nutzen, um die Kaderplanung für die neue Saison möglichst früh ins Auge fassen zu können. Und dass der sportliche Erfolg zu dem Zeitpunkt nicht in den Fokus gestellt wurde, zeugte von der Rückendeckung der Verantwortlichen für den neuen Trainerstab.
Weshalb plötzlich die Kehrtwende?
Mit der neuen Kaderzusammenstellung wurde anfangs Saison die Zielsetzung Platz 1. bis 3. ausgeben. Zudem soll der Pokal des Liechtensteinischen Cupsiegers in Vaduz bleiben. Der FC Vaduz möchte wieder zu den Spitzenteams der
Nach dem Trainerwechsel im November 2012 (Trainerduo Contini/Hasler folgte auf Orie/ Schneider) wurde die Mannschaft bereits im Winter 2012 genau durchleuchtet und analysiert.
Ziel: Platz 1 bis 3 und Cupsieg
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Challenge League gehören und so eine attraktive Adresse für talentierte und motivierte Spieler aus der Region und dem Schweizer Fussballmarkt darstellen. Mit Manuel Sutter, Nico Abegglen und Philipp Muntwiler konnten drei Spieler mit regionalem Bezug nach Vaduz geholt werden. Leider musste mit Kwang Ryong Pak ein interessanter Spieler kurz nach Meisterschaftsbeginn wieder nach Basel zurücktransferiert werden, was die Mannschaft durch ihr Kollektiv aber wettmachen konnte. Dies zeichnet das aktuelle Team auch aus – insgesamt konnten sich bislang 13 Spieler in die Torschützenliste eintragen lassen, was die Mannschaft «unberechenbarer» für die Gegner macht. Zudem spielt das Team sehr fair, musste bislang nur ein einziger Spieler eine Sperre absitzen. Mit dem Sieg im Spitzenspiel gegen den FC Wil konnte die Leaderposition gefestigt werden. Auch das 0:0 beim derzeit stark auftrumpfenden FC Lugano vom 1. Dezember 2013 darf schlussendlich auch als Erfolg gewertet werden. Im Tessin tun sich alle Teams schwer.
In der Winterpause folgt Kaderanalyse
Die Winterpause wird nun von den Verantwortlichen genutzt, um eine Kaderanalyse zu machen. Nebst dem Trainingslager in der Türkei und einer kurzen Wintervorbereitung wird der Fokus auf einen positiven Start in die Rückrunde gelegt. Mit Lugano, Wohlen und Servette warten bereits wieder schwierige Aufgaben auf die Mannschaft von Contini. Es wird sich zeigen, wohin der Weg geht. Die Saison ist noch lange und der Wintermeistertitel eine Momentaufnahme. Aber eines steht fest: die Richtung stimmt!
Muntwiler definitiv beim FC Vaduz
Der FC Vaduz hat einen wichtigen Schritt in der Kaderplanung für die Zukunft gemacht. Er übernimmt ab dem 1. Januar 2014 defintiv Mittelfeldspieler Philipp Muntwiler vom FC Luzern, der seit September 2013 leihweise beim Liechtensteiner Challenge League Club angestellt ist. Der 26-Jährige absolvierte in der bisherigen Karriere insgesamt 133 Super League Spiele und 63 Partien in der Challenge League. Sieben Jahre war Muntwiler beim FC St. Gallen.
Nico Abegglen (FCV) im Meisterschaftsspiel im Rheinparkstadion Vaduz gegen Chiasso. Die Partie endete 3:1 für Vaduz.
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Gratulation zum 50. Geburtstag und Buchpräsentation Von Vera Oehri-Kindle Am 3. Dezember 1963 wurde der damalige FC Eschen im Rahmen einer Mitgliederversammlung in der Realschule Eschen vom FC Eschen in USV Eschen umgewandelt und 1970 wurde er in USV Eschen/Mauren erweitert. Rund 100 Gäste folgten am Freitag der Einladung des USV-Vorstands, um den Geburtstag des grossen, erfolgreichen und traditionsreichen Unterländer Vereins zu feiern. Und es war eine würdige und dem Anlass entsprechende Feierstunde, welche USV-Präsident Horst Zech durch seine Ansprache eröffnete.
Präsentation des Jubiläumsbuches
Im Mittelpunkt stand beim Festanlass in der «Zuschg» aber zweifellos die Präsentation des Jubiläumsbuches 50 Jahre USV (1963-2013). Das Buch zeigt auf 140 Seiten alle von der Vereinsgründung bis in die Gegenwart wichtigsten Stationen auf, welche unter der Projektleitung
: Der USV feierte am 29. November 2013 in der Schaanwälder «Zuschg» mit Vereinsmitgliedern, Freunden, Gönnern und Supportern das 50jährige Bestandsjubiläum samt Buchpräsentation. von USV-Ehrenpräsident und Publizist Herbert Oehri sowie Herbert Marxer, Ernst Hasler, Ossi Marxer und Michael Frick anhand von Protokollen, Textierungen und Bildern aufgezeigt und niedergeschrieben wurden. Das Werk ist hervorragend gestaltet und verfasst, mit vielen Bildern – auch aus den Anfängen des Vereins – sowie Jahresvergleiche, Auf –und Abstiege, das Juniorenwesen, die Schiedsrichter, alle Ehrenmitglieder und vieles anderes mehr. Zur Auf lockerung findet der geneigte Leser/in einige Episoden aus der 50jährigen Geschichte des USV Eschen/ Mauren. Das Buch wurde den Gästen vom langjährigen Vereinsmitglied Johannes Kaiser gekonnt vorgestellt. Mitviel Charme und Humor führte Moderator Peter Beck von der Gruppe «Eni Vier» durch den unvergesslichen Abend. Jeder der Anwesenden erhielt als Erinnerung ein Buchexemplar.
v.l.: Horst Zech, Cedric Kind, Peter Kersting, Herbert Oehri, Roger Matt, Elia Sozzi, Ernst Hasler, Dominik Ritter, Oswald Marxer, Herbert Marxer und Johannes Kaiser.
USV-Präsident Horst Zech und Sportministerin Marlies AmannMarxer am Ehrentisch.
50 Jahre USV
Eschen / Maure
n
USV – Jubiläumsbuch (1963 – 2013) 50 Jahre 1963 – 2013
Ein empfehlenswertes Werk für die Gegenwart und für die späteren Generationen, mit insgesamt mehr als 100 Bildern: Umfang 140 Seiten, Vierfarbendruck im Hardcover. Limitierte Auflage von 500 Exemplaren. Ein ideales Weihnachtsgeschenk für USV-Freunde, -Familien und USV-Sympathisanten.
Abholpreis: CHF 36.– bei Zustellung plus CHF 8.– Porto Vertrieb: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, Essanestrasse 116, 9492 Eschen, +423 375 90 03
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Galina Girls mit vielen neuen Gesichtern auf der Erfolgsspur
Von Markus Mathis
Viele Veränderungen im Kader
Bei der Zusammenstellung des Kaders wurde dieses Jahr noch konsequenter am Konzept festgehalten, dass man Talente aus der Region von Chur bis zum Bodensee die Chance geben will beim VBC Galina auf hohem Niveau zu spielen. Besonderes Augenmerk liegt weiterhin auf den Spielerinnen der eigenen Jugend. So haben dieses Jahr gleich drei Spielerinnen den Sprung ins NLB Kader geschafft. Die 16-jährigen Zwilinge Ivona und Irena Milicevic und die 17-jähri-
: Für den VBC Galina gab es lange Zeit sehr viele Fragezeichen vor dieser Saison. Angefangen beim eigenen Kader weitergehend über die Stärke der anderen Teams. Mittlerweile hat sich das meiste geklärt und man weiss, dass man durchaus um die Play-Offs mitspielen kann, wie die vergangenen Partien gezeigt haben. Dies obwohl die Gegner keineswegs über schwache Kader verfügen. Es liegt viel mehr an der Stärke des eigenen Teams. ge Julia Kenel überzeugten in der letzten Saison sowie in der Vorbereitung und gehören nun dem NLB-Kader an. Zurückgekehrt ist die Mittelblockerin Petra Kluker aus St. Gallen, die bereits vor drei Jahren beim VBC Galina spielte. Sie stand zuletzt für die Appenzeller Bären auf dem Platz. Aus Chur zog es Ladina Fuchs ins Ländle, die schon einige Zeit in Kontakt mit Trainer Demmer stand und nun nach ihrem Auslandsjahr in Kanada zum VBC Galina stösst. Sie bringt Erfahrung aus der Nationalliga A mit, wo sie bei Volley Toggenburg auf
der Mittelblockposition spielte. Letztlich kehrte auch Jessica Lukas nach der Beachsaison wieder ins Kader zurück und ergänzt das Team hervorragend. Neben den Neuverpflichtungen war aber gerade das Halten der Leistungsträgerinnen der letzten Jahre eine wichtige Aufgabe der Verantwortlichen. Dem Team erhalten geblieben sind Barbara Marxer, Bianca van der Helm, Claudia Hasler, Mariah Mandelbaum sowie Kornelia Baric. Bianca Van der Helm entschied sich bei dem Verein ihres Herzens zu bleiben, obwohl sie von
Der Kader des NLB-Teams von Galina Schaan mit Erfolgstrainer Marc Demmer.
anderen Clubs heiss umworben war und dort zum Teil erhebliche finanzielle Vorteile gehabt hätte. Letztlich entschied sie sich aber für ihre bisherige Mannschaft in Liechtenstein und das Konzept des VBC Galina und seines Trainerteams. Für Claudia Hasler, Kornelia Baric und Barbara Marxer stand früh fest, dass sie ein weiteres Jahr dem Team erhalten bleiben. Ausserdem gelang es dem Verein Mariah Mandelbaum zurück zu holen. Allerdings wird die sympathische Amerikanerin nicht allein als Profisportlerin auftreten, sondern vor allem im
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und wurden bei einer ehemaligen Teamkollegin von Mariah Mandelbaum fündig. Die 1.85 Meter grosse Aussenangreiferin Michelle Johnson wurde zur Probe nach Liechtenstein geholt. Aufgrund von Knieschmerzen konnte sie bislang nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen, doch im Trainerstab ist man guter Hoffnung, dass sie noch eine wichtige Stütze für das Team werden wird.
Stéphanie Bannwart rundet die Kaderplanung ab
Die Volleyballerinnen von Galina stehen an erster Stelle der NLB
Umfeld des Vereins aktiv werden und als Trainerin tätig sein. Sie hatte Angebote von einigen europäischen Teams, wollte aber unbedingt nach Liechtenstein zurück, um dort die Sportart Volleyball weiter voran zu bringen. Zusammen mit der sportlichen Leitung wird sie ein Miniprojekt Volleyball aufbauen, um sowohl den männlichen wie auch den weiblichen Nachwuchs zu fördern und zu entwickeln.
Michelle Johnson statt Claudia Lubetz
Mit Claudia Lehmann – seit ihrer Heirat neu Lubetz - wurde eine deutsche Spielerin mit viel Erfahung verpflichtet, die noch dazu in der Region wohnt. Sie ist seit vielen Jahren in Vorarlberg behei-
matet und spielte im letzten Jahr noch in der Nationalliga-A und war dort Leistungsträgerin ihres Teams. Nach einer verletzungsbedingten Pause während der Vorbereitung auf die Saison beim VBC Galina kehrte Claudia Lubetz jedoch nicht mehr ins Team zurück, da sie aufgrund ihrer langjährigen Profikarriere mit Schulterproblemen zu kämpfen hat. Ihr wurde von ärztlicher Seite empfohlen, zukünftig aufs Volleyball zu verzichten und ihre Karriere zu beenden. Dadurch entfiel für die erste Damenmannschaft des VBC Galina bereits vor Saisonbeginn eine leistungsstarke Spielerin. Schnell machten sich die Clubverantwortlichen auf die Suche nach einem adäquaten Ersatz
Bei der Verpflichtung der Zuspielerin der schweizerischen Nationalmannschaft ist den Galinaverantwortlichen auch dieses Jahr ein Coup gelungen. Die 22jährige spielte zuletzt für den NLA Club Sm’Aesch Pfeffingen und möchte nun nach den WM-Qualifikationsspielen der Schweiz sportlich etwas kürzer treten. Da sie ein Studium in Chur begann, wurde sie von Trainer Marc Demmer angefragt und hat sich entschieden, diese Saison für den VBC Galina auf den Platz zu stehen. Sie konnte ihre Stärken bereits unter Beweis stellen und ist eine wichtige Ergänzung für das Team. Dies einerseits aufgrund ihrer eigenen Qualitäten, andereseits aber auch dadurch, dass nun Mariah Mandelbaum von der Zuspielposition auf ihre eigentlich Position, der des Liberos, wechseln konnte, was dem Team zusätzlich Stabilität verleiht.
Aufstiegs- oder Abstiegsrunde?
Nach dem Abschluss der Hinrunde der Qualifikation belegen die Galina Girls den 2. Platz. Damit
liegt man durchaus auf Kurs und das gesteckte Ziel mit dem Erreichen der Playoffs scheint realistisch. Starke Konkurrenten wie den VBC Aadorf und den VBC Glaronia konnte man bezwingen. Den VBC Glaronia gar mit einer überragenden Leistung. Doch gegen Lugano und Fides Ruswil setzte es bittere Niederlagen, so dass man es bislang nicht schaffte, sich vom Strich abzusetzen. Bei den Galina Girls stehen aktuell 5 Siege und 2 Niederlagen zu Buche, was zwar erfreulich ist, aber noch kein Polster zum ausruhen bietet. Es bleibt somit weiterhin spannend im Kampf um die begehrten 4 Playoff Plätze. Aktuell kämpfen 5 Teams um diese Positionen. Die anderen Teams sind bereits ein wenig abgeschlagen und haben nur noch Aussenseiterchancen. In erster Linie möchte man die Playoffs erreichen, um attraktiveren Spiele zu haben und man möchte dem zermürbenden Abstiegskampf aus dem Weg gehen. Über einen allfälligen Aufstieg in die NLA macht man sich beim VBC Galina noch keine Gedanken. Trainer Demmer lässt sich in dieser Hinsicht auch nicht aus der Reserve locken: "Wir spielen von Spiel zu Spiel und schauen was kommt." Die nächsten Spiele werden zeigen in welche Richtung es gehen wird und ob man ab dem Januar ein Wörtchen mitreden kann um den Aufstieg in die NLA, oder ob man um den Ligaerhalt in der NLB kämpfen muss. Spannung ist auf jeden Fall angesagt und die Galina Girls freuen sich über jegliche Unterstützung.
Teamliste VBC Galina Damen NLB Nummer
Vorname
Nachname
Position
letzter Verein
Beim VBC Galina seit
1
Kornelia
Baric
Aussen
VBC Chur
2012
2
Irena
Milicevic
Libero
Galina 4ever
2009
3
Jessica
Lukas
Aussen
VG Bad Ragaz
2008
4
Barbara
Marxer
Mitte/Diagonal
VBC Schaffhausen
2011
5
Ivona
Milicevic
Zuspiel
Galina 4ever
2009
6
Michelle
Johnson
Aussen
Fresno Pacific University
2013
7
Petra
Kluker
Mitte/Diagonal
VBC Appenzeller Bären
2013
8
Mariah
Mandelbaum
Zuspiel/Libero
Fresno Pacific University
2012
9
Ladina
Fuchs
Mitte
Rätia Volley
2013
10
Bianca
van der Helm
Aussen/Diagonal
SSK Feldkirch
2007
11
Stéphanie
Bannwart
Zuspiel
Sm'Aesch Pfeffingen
2013
12
Julia
Kenel
Mitte
VBC Walenstatdt
2012
13
Claudia
Hasler
Aussen
Volley Mauren-Eschen
2010
Albrecht
Jürgen
Co-Trainer
Marc
Demmer
Headcoach
sport:zeit
Nachgehakt … Stéphanie Bannwart Du hast dich als aktuelle Nationalspielerin der Schweiz dazu entschieden, beim NLB Club VBC Galina zu spielen. Wie kam es dazu? Ich habe mich schon im Sommer dafür entschieden, im Volleyball kürzer zu treten und mit dem Studium an der HTW Chur zu beginnen. Bis nach der EM in Zürich habe ich mich auch noch nicht damit beschäftigt, wie es volleyballerisch für mich weitergehen würde. Als Überbrückung bis zu der WM-Qualifikationsrunde in Israel, was meine letzte Aktivität mit der Nationalmannschaft war, konnte ich mit Galina mittrainieren. Ich habe mich sofort im Team integriert gefühlt und bevor ich nach Israel fuhr, sagte ich Marc zu, die Saison mit Galina zu bestreiten. Bist du weiterhin im Kader des Schweizer Nationalteams oder trittst du dort auch kürzer? Aufgrund des ziemlich hohen Pensums fürs Studium, habe ich mich gänzlich von der Nationalmannschaft zurückgezogen. Die Aktivitäten mit der Nati überschneiden sich leider immer mit den Prüfungsdaten, zumindest den Prüfungsvorbereitungen. Ausserdem um in der Nationalmannschaft bestehen zu können, ist meiner Meinung nach ein Trainingsbetrieb als Profi nötig. Was ist der grösste Unterschied zu den NLA Clubs, wo du die letzten Jahre gespielt hast? In erster Linie ist natürlich der Trainingsbetrieb geringer. Die Spielerinnen sind im Durchschnitt etwas kleiner, das Tempo etwas langsamer und somit auch das Timing. Vor allem im Block musste ich mich zu Beginn etwas daran gewöhnen. Was sind die Stärken der Galina Girls und warum werdet ihr die Playoffs erreichen? Wir haben spielerisch seit Beginn der Saison viele Fortschritte gemacht und spüren uns auf dem Spielfeld von Match zu Match mehr. Wir sind ein guter Mix zwischen jungen und erfahrenen, kleinen und grossen Spielerinnen, jede mit ihren spielerischen Qualitäten. Dies erlaubt uns, variantenreich aufzuspielen und wenn es einer Spielerin nicht läuft, ist draussen eine bereit, um zu übernehmen und das Team zu unterstützen. Dieser Teamgeist ist enorm wichtig und kann uns noch weit bringen!
Julia Kenel Du bist als Juniorin neu zum NLB Kader gestossen und hast dir schon einige Spielzeit ergattert. Bist du nervös, wenn du aufs Spielfeld musst oder darfst? Beim ersten Spiel wurde ich während dem Begrüssungsteil sehr nervös, da dieser ganz anders verläuft wie bei einem 2. Liga-Match. Mittlerweile geht es zum Glück, auch wenn ich immer noch nervös werde, wenn ich nicht von Anfang an spielen kann und wir Punkte verlieren. Wer ist dein volleyballerisches Vorbild? Meine Mutter, sie spielte in der NLB bei Voléro als Mittelblockerin. Wie bist du zum Volleyball gekommen? Durch meine Eltern. Von klein auf war ich in der Halle, wenn einer von beiden ein Spiel hatte, und zu Hause liessen sie mich oft probieren. Ihr habt ein teaminternes Wettspiel am Laufen. Wie funktioniert das und wie gut bist du? Vor jedem Wochenende geben wir Tipps zu den kommenden Spielen ab. Wer das Ergebnis richtig errät, bekommt zwei Punkte und wer den Gewinner errät, einen. Da es meine erste Saison ist, kannte ich die anderen NLB-Mannschaften überhaupt nicht und musste erst mal raten. Also bin ich am Verlieren.
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Bianca van der Helm
Claudia Hasler
Wann und wie bist du zum VBC Galina gekommen? Seit 2007 spiele ich beim VBC Galina. Vorher habe ich beim SSK Feldkirch in der 1. Bundesliga gespielt. Nachdem sich aber die Mannschaft aufgelöst hatte und ich sehr gerne in deutschsprachigen Alpenregion bleiben wollte, um weiter zu spielen, hat mein ehemaliger Trainer, Edwin Benne mir dabei geholfen einen neuen Verein zu suchen. Im Ländle gab es leider nicht die Möglichkeit als Profi-Spielerin weiter zu spielen. Nach einigen Überlegungen habe ich mich für den VBC Galina entschieden. Es war damals keine leichte Entscheidung, um nach 9 Jahren als Profi-Spielerin auf zu hören und ein neues Kapitel in meinem Leben aufzuschlagen. Aber weil ich wirklich sehr gerne im Ländle bleiben wollte und mit Blick in die Zukunft, war es deutlich die beste Entscheidung. Über diese Entscheidung bin ich auch heute noch sehr glücklich.
Du bist nun seit einigen Jahren eine Stammkraft beim VBC Galina. Wo liegen deine Stärken? Ich denke, dass meine Stärken in der Annahme sowie in der Verteidigung liegen.
Du bist seit vielen Jahren dem VBC Galina treu und dies obwohl du – wie man hört – durchaus auch andere Angebote hattest? Ja ich hatte auch noch verschiedene andere Angebote und könnte wieder als Profi-Spielerin anfangen. Doch hat das Ländle schon von Anfang an mein Herz erobert und daneben habe ich immer mit viel Spass und Freude beim VBC Galina gespielt. Wenn man aber schon so viele Jahre an dem gleichen Ort Volleyball spielt und sein soziales Umfeld hier hat, bekommt man mit der Zeit eine spezielle Beziehung zu den Mitgliedern des Vereins und auch zu den Leuten, die unsere Spiele anschauen, oder uns in der Zeitung mitverfolgen. Deshalb bin ich immer mit ganzem Herzen dem VBC Galina treu geblieben.
Und wie schätzt du die Möglichkeiten der Galina Girls in dieser Saison ein? Wenn alles «nach Plan läuft», dann sollte es möglich sein, dass wir vorne mitspielen, d.h. die Play-Offs erreichen.
Was denkst du, was das Team in dieser Saison erreichen kann? Wenn man sich die individuellen Qualitäten dieser Mannschaft anschaut, dann haben wir verschiedene Spielerinnen die NLA-Niveau haben. Daneben verstehen sich die Spielerinnen, unter einander auch sehr gut. Das führt zu einer angenehmen Stimmung im Training und alle Spielerinnen sind sehr motiviert. Wir konzentrieren uns immer nur auf das nächste Spiel, aber dennoch ist es sicher möglich, mit dieser Mannschaft die Play-Offs zu erreichen. Die Spielerinnen des Teams werden im Laufe der Saison immer besser aufeinander abgestimmt sein und auf dem Spielfeld noch mehr zusammenwachsen. Ich denke schon, dass eine Überraschung möglich sein wird, und dass wir dann sogar Meister in der NLB werden könnten. Dafür brauchen wir aber wirklich alle Spielerinnen und zusätzlich ist die gute und motivierte Stimmung extrem wichtig. Sowohl dir als auch deinen Eltern, die dich immer wieder hier besuchen, gefällt es sehr in Liechtenstein. Was fasziniert euch so an diesem kleinen Land? Liechtenstein ist ein schönes, kleines, von Bergen umringtes Land. Das gefällt uns gut. Auch die Leute hier im Land sind nett, hilfsbereit und zuverlässig. Zudem ist alles gut organisiert, sauber und wir fühlen uns äusserst sicher im Land. So sind da sehr viele Sachen, die meine Eltern und ich an Liechtenstein schätzen und deshalb fühlen wir uns sehr wohl in Liechtenstein. Und aus diesem Grund kommen mich meine Eltern mit viel Freude regelmässig besuchen.
Wo liegen dieses Jahr die Stärken beim Team? Das Team zeichnet sich aus durch eine ausgewogene Mischung erfahrener und junger Spielerinnen. Zudem haben wir gegenüber den anderen Teams einen körperlichen Vorteil, da einige unserer Spielerinnen 1.80 m und grösser sind. Dies ist im Volleyball mit Sicherheit ein klarer Pluspunkt.
Was wünschst du dir für den Volleyballsport in Liechstenstein für die Zukunft und für den VBC Galina im Speziellen? Ich wünsche mir für den Volleyball in Liechtenstein, dass sich noch mehr Kinder, Jugendliche und Erwachsene für diesen tollen Teamsport begeistern können. Für den VBC Galina wünsche ich mir, dass weiterhin Talente aus der Region gefördert werden und der Club genügend Mitglieder hat, welche sich für den Sport entsprechend engagieren.
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Bryan Jeeves, Hauptsponsor Herr Jeeves, die Jeeves Group ist nun seit vielen Jahren Hauptsponsor des VBC Galina. Was bewegte Sie dazu, dieses Engagement beim VBC Galina einzugehen? Wir haben uns vor Jahren dazu entschieden, uns auf die Vereine unserer Standortgemeinde zu konzentrieren. Damals war der VBC Galina gerade dabei, sich neu auszurichten und wir sahen eine gute Möglichkeit, den Verein entsprechend zu unterstützen. Was bringt Ihrer Unternehmung ein solches Engagement? Das Engagement steigert den Bekanntheitsgrad unseres Unternehmens in Liechtenstein und hilft uns zum Beispiel auch bei der Personalsuche, wenn die Leute schon mal etwas von uns gehört haben und positive Assoziationen haben. Bekommen Sie Rückmeldungen aus der Öffentlichkeit bezüglich der Sponsoringtätigkeit, beziehungsweise der Sponsoringtätigkeiten auch in anderen Bereichen? Es gibt sehr viele Rückmeldungen und ich werde immer wieder darauf angesprochen. Natürlich bekommen wir gerade auch nach solchen Interviews vermehrt Anfragen von Vereinen, aber leider können wir uns nicht überall engagieren und müssen uns für einige Engagements entscheiden.
Brayn Jeeves Chairman, Jeeves Group of Companies
Was fasziniert Sie am Sport allgemein oder am Volleyball im Speziellen? Im Allgemeinen bin ich sehr sportbegeistert. Mir gefällt die Dynamik und die Spannung. Beim Volleyball gefällt mir, dass der persönliche Einsatz in einer Teamsportart dennoch sehr sichtbar ist und zum Tragen kommt. Was würden Sie sich für den VBC Galina in Zukunft wünschen? Dem VBC Galina wünsche ich viel Erfolg in dieser Saison und hoffe, dass sie die Playoffs erreichen. Ausserdem hoffe ich, dass der VBC Galina auch in Zukunft das Sportbild in Liechtenstein positiv ergänzt und für eine erfrischende Vielfalt sorgt.
VBC Galina lanciert VolLie Projekt Der VBC Galina ist auf der Suche nach den Volleyballern der Zukunft und hat deshalb das Projekt VolLie ins Leben gerufen. Die Amerikanerin Mariah Mandelbaum wurde auf diese Saison hin engagiert und kümmert sich um die Nachwuchsvolleyballer. Das Projekt VolLie zielt grundsätzlich darauf ab, die Anzahl der Athleten zu erhöhen und die Qualität des Volleyballsports in Liechtenstein sowie die Volleyballkultur zu verbessern. Der VBC Galina schickt dazu Trainer in die Turnstunden der Primarschulen Liechtensteins mit der Hoffnung, dass sich vermehrt Kinder und Jugendliche für den Sport interessieren. Zudem möchte man eine Art Primarschulen Liga etablieren, wo sich die Kinder in einer Schul-
meisterschaft miteinander messen können. VolLie wird auch einen Volleyball-Tag organisieren, der vom Weltvolleyballverband (FIVB) gesponsert und unterstützt wird. Es ist unser Ziel, dass an diesem Tag in jeder Gemeinde Volleyball gespielt werden kann. Bis 2020 ist es das Ziel, dass der Liechtensteiner Volleyball Verband bei sämtlichen Kategorien der europäischen Kleinstaatenturniere mit einem Team vertreten sein wird.
Wenn du dich für dieses Projekt interessiert, stehen dir gerne Mariah Mandelbaum (mariah. m a nde l bau m @ v b c g a l i n a . l i), Marc Demmer (demmer@ vbcgalina.li) oder Beat Wachter (beat.wachter@vbcgalina.li) zur Verfügung.
Mariah Mandelbaum
sport:zeit
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Interview Mariah Mandelbaum lie:zeit Das ist deine zweite Saison beim VBC Galina. Warum bist du zurück nach Liechtenstein gekommen? Mariah Mandelbaum: Mein Leben dreht sich nicht mehr nur ums Volleyball spielen. Für eine sehr lange Zeit drehte sich mein ganzes Leben darum, wie gut ich werden kann, welchen Level ich erreichen kann und wie gut ich schliesslich im Volleyball werden kann. Sogar als ich den Top Level in den USA erreicht hatte, war ich damit aber nicht glücklich. Mein Leben war irgendwie leer trotz Volleyball. Ich war gesegnet mit meinem Talent für Volleyball und mit der Passion für das Spiel, sodass ich meinte, dass ich nie ein Leben ohne es führen könnte. Deshalb beschäftigte ich mich die letzten Jahre damit, wie ich mein Leben mit Volleyball definieren könnte und wie es aussehen würde. Für mich geht es nicht nur mehr darum Volleyball zu spielen, viel mehr darum starke und langlebige Freundschaften zu finden, Zeit in eine Gemeinschaft von Leuten zu investieren, irgendwo Wurzeln zu haben und mich 100% dort hingeben zu können. Mitte letzter Saison, als ich mich immer mehr heimisch in Liechtenstein fühlte, sah ich das Land nicht nur als einen Ort, wo ich mein Leben
führen könnte, wie ich es mir erträumt hatte, sondern auch eine Heimat wo Träume wahr werden könnten, von denen ich glaubte, sie nie erreichen zu können. Ein Zuhause wo ich immer noch Volleyball spielen kann, aber auch die Dinge habe, welche für mich in meinem Leben wirklich zählen. Das hat mir wirklich Angst gemacht, denn in meiner Heimat in Kalifornien habe ich dies nie gefühlt. Dieser Ort scheint wie gemacht zu sein für mich. Ich hatte den Glauben daran, dass es eine Grund für diese Gefühle gab und deshalb sprach ich mit dem Clubpräsidenten und meinem Trainer darüber, ob es Möglichkeiten gibt, dass ich wieder zurück kommen und mich mehr in den Verein einbringen kann. Sie fragten mich, ob ich bereit wäre, mit den VolleyKids, den Jungs und Männern zu arbeiten und viel Zeit in den Jugendbereich zu investieren. Ich wusste sofort, dass dies genau das ist, was ich machen möchte. Es bot mir die Möglichkeit aus meiner Passion meinen Beruf zu machen. Nun bist du nicht mehr Spielerin, Hauptsponsor sondern Angestellte beim VBC Galina. Was sind deine Aufgaben? Ich bin Trainerin und mache einige Büroaufgaben. Aktuell trai-
niere ich die Knaben U17 und das Herren 1-Team. Zudem betreue ich das Projekt VolLie und gehe in die Schulen, um den Kids Volleyball näher zu bringen. Was machst du den ganzen Tag als Volleyball-Profi in Liechtenstein? Ich plane die Trainings für die Schulen, die Knaben U17 und die Herren. Ich gehe an die Schulen und leite die Trainings im Klub. Ich treffe mich mit den anderen
Trainern, den Vorstandsmitgliedern und den Volleyballern für diverse Besprechungen. Ausserdem versuche ich, Deutsch zu lernen. Ich arbeite an einer Präsentation über den VBC Galina, versuche mich weiter zu bilden, um eine bessere Trainerin zu werden und gehe vier Mal pro Woche ins Fitnesshaus. Natürlich trainiere ich auch vier Mal mit meinen NLB Damen. Ich habe also sehr ausgefüllte Tage.
Sonderverkauf von Volleyballartikel durch unseren Ausrüster
MAX MEIER
sport:zeit
Der Olympia-Countdown für das Liechtensteiner Bobteam läuft Schaffen Michael Klingler und Co den Sprung nach Sotschi?
Von Chrisi Kindle
Am 7. Februar beginnen in Sotschi die Olympischen Winterspiele und da wollen die Liechtensteiner wie schon vor vier Jahren in Vancouver dabei sein. Doch der Weg in die russische Schwarzmeer-Gegend ist steinig.
Die Liechtensteiner haben im Hinblick auf diese Saison das Training weiter intensiviert. Die gesamte Crew arbeitet unter professionellen Bedingungen und versucht so einen weiteren Schritt
nach vorne zu machen. Die ersten Saisonauftritte beim North America Cup in Calgary und Park City verliefen nicht ganz wunschgemäss, aber die Liechtensteiner sind auf Kurs. Die notwendigen
Ergebnisse für die OlympiaSelektion sollen nun in Europa eingefahren werden. Kraft- und Anschubtrainer Beat Hefti, selber ein Weltklasse-Pilot, traut den Liechtensteinern den Sprung nach Sotschi durchaus zu: «Im Zweierbewerb bin ich recht zuversichtlich, im Vierer dürfte es nach der schweren Verletzung von Bruno Meyerhans schwierig werden. Die Stimmung im Team ist sehr gut, jeder kämpft für den andern und aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man damit viel bewirken kann. Zudem versuchen wir mit gezieltem Training noch das eine oder andere Hundertstel herauszukitzeln.»
Sturz beim Olympia-Comeback
Knapp 50 Jahre lang war Liechtenstein im Bobsport bei Olympischen Spielen nicht mehr vertreten. Das Comeback vor vier Jahren in Vancouver verlief dann für Michael Klingler und Co. nicht unbedingt glücklich. Nach
Schafft die Liechtensteiner Bob-Crew um Steuermann Michael Klingler die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Sotschi?
einem Sturz platzte der Traum von einer guten Rangierung. Aus diesen Erfahrungen hat man laut Steuermann Michael Klingler gelernt: «Wir haben unsere Lehren aus den vergangenen Jahren gezogen und zwar in allen Bereichen wie Athletik, Material und auch bezüglich Umfeld. Daher müssten wir um einiges weiter sein und auch besser vorbereitet.» Das kurzfristige Ziel heisst jetzt also die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Sotschi zu schaffen. Längerfristig träumt man davon, in die top ten des Weltcups vorzustossen. Dazu BobverbandsPräsident Iwan Ackermann: «Das ist sicher noch ein weiter Weg, aber man braucht entsprechende Zielsetzungen. Wenn wir kontinuierlich weiterarbeiten, können wir es schaffen. Wir sind jedes Jahr besser und professioneller geworden, der Bobsport in Liechtenstein befindet sich auf dem richtigen Weg.»
sport:zeit
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Athleten des Liechtensteiner Bob-Teams Michael Klingler
Richard Wunder
Wohnort: Mauren Geburtsjahr: 1983 Aktiv im Bobsport seit 2003
Wohnort: Schaanwald Geburtsjahr: 1984 Aktiv im Bobsport seit 2008
Bruno Meyerhans
Dominik Kaiser
Wohnort: Schaanwald Geburtsjahr: 1984 Akiv im Bobsport seit 2007
Wohnort: Mauren Geburtsjahr: 1993 Aktiv im Bobsport seit 2011
David Büchel
Jonas Gantenbein
Wohnort: Ruggell Geburtsjahr: 1989 Aktiv im Bobsport seit 2012.
Wohnort: Mauren Geburtsjahr: 1989 Aktiv im Bobsport seit 2008
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Trainer des Liechtensteiner Bob-Teams GĂźnter Wenaweser
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Der Schweizer Weltklasse-Pilot ist fßr das Kraft- und Anschubtraining zuständig.
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business:zeit
Auswirkungen der Schwangerschaft auf das Arbeitsverhältnis
Von Thomas Nigg, M.A. HSG
: Berufstätige werdende Mütter sind mit diversen rechtlichen Fragen im Zusammenhang mit ihrem Arbeitsverhältnis konfrontiert. Im vorliegenden Artikel wird eine Übersicht über den Kündigungsschutz, die Mitteilungspflicht sowie über weitere Schutzbestimmungen geboten. Stellen die Arbeitsbedingungen eine Gefährdung für die Gesundheit des Kindes und der Mutter dar, so kann diese einen ungefährlichen und gleichwertigen Arbeitsplatz verlangen. Sofern kein adäquater Ersatzarbeitsplatz bereitgestellt werden kann, darf die werdende Mutter nicht mehr weiter beschäftigt werden. Sie hat jedoch weiterhin Anspruch auf 80 % ihres Lohnes.
KÜNDIGUNGSSCHUTZ Schwangere Arbeitnehmerinnen kommen in den Genuss eines besonderen Kündigungsschutzes. Während der Schwangerschaft und in den 16 Wochen nach der Niederkunft darf gegenüber der Arbeitnehmerin keine Kündigung ausgesprochen werden. Die Kündigung, welche während dieser Sperrfrist von 16 Wochen ausgesprochen wird, ist nichtig. Eine Kündigung durch die Arbeitnehmerin ist ungeachtet des besonderen Kündigungsschutzes jederzeit möglich. Für den Fall, dass die Kündigung noch vor der Sperrfrist ausgesprochen wurde, die Kündigungsfrist bis dahin aber noch nicht abgelaufen ist, wird der Ablauf der Kündigungsfrist unterbrochen und läuft erst 16 Wochen nach der Niederkunft weiter. Der besondere Kündigungsschutz für werdende Mütter kommt jedoch erst nach Ablauf der Probezeit zur Anwendung. Während der Probezeit kann ein Arbeitgeber auch gegenüber einer schwangeren Arbeitnehmerin eine Kündigung aussprechen. Gleiches gilt für den Fall der fristlosen Kündigung aus wichtigen Gründen.
MITTEILUNGSPFLICHT
Thomas Nigg, M.A. HSG
Das liechtensteinische Arbeitsrecht kennt keine gesetzliche Verpflichtung der Arbeitnehmerin, den Arbeitgeber über die Schwangerschaft zu informieren. Selbst bei Bewerbungen und im Zuge des Vorstellungsgespräches ist die Bewerberin nicht dazu verpflichtet, den Arbeitgeber über ihre Schwangerschaft zu informieren. Sofern der Arbeitgeber sich über das Bestehen einer Schwangerschaft erkundigt, muss die Frage nicht beantwortet werden. Eine Mitteilungspflicht kann jedoch ausnahmsweise dann bestehen, wenn die Schwangerschaft die durchzuführenden Tätigkeiten eines spezifischen Berufes verunmöglicht oder erheblich erschwert.
In der Praxis stellt sich häufig die Frage, ob und ab welchem Zeitpunkt die Arbeitnehmerin rechtlich dazu verpflichtet ist, den Arbeitgeber von der Schwanger- Zu beachten ist, dass sämtliche Schutzbestimmungen erst dann schaft in Kenntnis zu setzen.
zu tragen kommen, wenn der Arbeitgeber über die Schwangerschaft informiert wurde. Unabhängig von den rechtlichen Verpflichtungen ist es empfehlenswert, den Arbeitgeber so früh wie möglich über die Schwangerschaft zu informieren. Dies ermöglicht eine bestmögliche Koordination.
GESUNDHEITSSCHUTZ Die Rechtsordnung sieht zahlreiche Schutzbestimmungen vor, welche berufstätigen Schwangeren einen angemessen Gesundheitsschutz gewährleisten. Der Arbeitgeber hat schwangere Frauen so zu beschäftigen und ihre Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass ihre Gesundheit und die Gesundheit des Kindes nicht beeinträchtigt werden.
Auch hinsichtlich der Arbeitszeitenregelung hat eine Schwangerschaft erhebliche Auswirkungen. So dürfen schwangeren Arbeitnehmerinnen nicht über die vertraglich vereinbarte tägliche Arbeitszeit hinaus beschäftigt werden. Ab der achten Woche der Schwangerschaft dürfen schwangere Arbeitnehmerinnen zwischen 20 Uhr und 6 Uhr nicht mehr beschäftigt werden. Kann keine adäquate Ersatzbeschäftigung bereitgestellt werden, so hat die werdende Mutter wiederum Anspruch auf 80 % ihres Lohnes. Bezüglich weiterer spezifischen Schutzbestimmungen sei an dieser Stelle auf Art. 35 ff. des Arbeitsgesetzes (ArG) verwiesen.
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Man holt’s lieber beim Volk Von Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter
Mit der Umsetzung aller drei Sparmassnahmen-Pakete sollte ein Reduktionsvolumen von 233 Mio. Franken resultieren. Bei den realisierten Massnahmen steht die Summe bei 158 Mio. Franken, wobei die Beitragsleistungen mit CHF 66 Mio. den grössten Anteil einnehmen, gefolgt von den Finanzzuweisungen an die Gemeinde (CHF 49 Mio.), Sachaufwand (CHF 14 Mio.), Personalaufwand (CHF 9 Mio.) und Einnahmen-Realisierungen von 20 Mio. Franken. Rund ein Drittel des Finanzlochs ist noch nicht «gestopft» und bedarf weiterer Massnahmen-Umsetzungen. Geplant sind bei den Beitragsleistungen nochmalige Reduktionen von 15 Mio., beim Personalaufwand 3 Mio. und bei der Einnahmengenerierung 59 Mio. Franken. Das ist die Ausgangslage und es stellt sich die Frage, wie weit Kosten weiterhin flächendeckend auf die Bevölkerung übertragen werden können und wie weit der Mittelstand belastbar ist.
Die einen müssen – die anderen nicht
Dem Credo, dass alle Institutionen, ihren Beitrag zum Sparen leisten müssen, wie dies auch von der Einwohnerschaft abverlangt wird, lebt der Landtag nicht konsequent nach. Es scheint für ihn leichter zu sein, einer Motorfahrzeugsteuererhöhung oder indirekt einer Krankenkassenerhöhung zuzustimmen, als z. B. bei der Finanzmarktaufsicht oder der Universität Liechtenstein ebenfalls einen Beitrag zur Sanierung des defizitären Staatshaushaltes einzufordern. Der Sparbeitrag,
: Im November-Landtag standen die Finanzplanung 2014 – 2017 sowie der Landesvoranschlag 2014 im Mittelpunkt der Parlamentsarbeit. Dass der Staatshaushalt nach wie vor strukturelle Defizite aufweist, die zu korrigieren sind, ist für Regierung und Landtag bekannt, doch wenn’s drauf und dran kommt, belastet man doch lieber das Volk.
Kennzahlen der Finanzmarktaufsicht (FMA) in CHF Mio. 2011
2012
Personalaufwand
12.4
13.2
2013 (MR) 13.5
Einnahmen: Aufsichtsabgaben Staatsbeitrag
7.0 10.0
8.0 9.0
9.0 8.0
14.5 5.0
Gesamtbudget
18.3
18.5
18.2
20.15
der von den Amtsstellen und vielen Institutionen verlangt wird, liegt in einer durchschnittlichen Bandbreite von 8 bis 15 %. Die Mehrheit des Landtages setzte im November-Landtag bei der FMA und bei der UNI die Sparmassnahmenlatte auf 0 Prozent.
3 Mio. geringerer Staatsbeitrag ist kein Sparbeitrag der FMA
Weil es im Landtag mehrheitlich so dargestellt wurde, übernah-
2014 (Budget) 13.8
men irrtümlicherweise auch die Medien die Sprachregelung der Regierung und der FMA, dass nämlich die Finanzmarktaufsicht mit der Reduktion des Staatsbeitrages von 8 Mio. auf 5 Mio. Franken einen Sparbeitrag von 3 Mio. Franken leiste. Das ist nicht so! Die Differenz von 3 Mio. Franken, die der Staat künftig nicht mehr an die FMA leistet, wird von der FMA voll und ganz auf die Finanzintermediäre umgewälzt. Die FMA spart somit
an ihrem Apparat noch keinen einzigen Franken. In Tat und Wahrheit hat sich der Gesamtjahresetat der FMA in nur zwei Jahren um 1.6 Mio. Franken erhöht. Um dieses Rekordbudget von 20.15 Mio. Franken zu finanzieren, holt die FMA vom Staat und von den Finanzintermediären neu 19.5 Mio. Franken, in den Vorjahren 2011 bis 2013 waren dies noch CHF 17.0 Mio. pro Jahr. Mein Antrag im Landtag, dass die FMA durch Effizienzsteigerung, vernünftige Lohnpolitik, pragmatisches Angehen von Aufgaben, Personalreduktion usw. bei einem 20 Mio.-Jahresbudget beim eigenen Apparat durchaus 1 Mio. Franken sparen kann, wenn sie will – ohne dies gleich wieder auf die Finanzintermediäre umzuwälzen – erhielt gerade mal 7 Stimmen (3 FBP und 4 DU). 18 Landtagsageordnete lehnten diese Sparforderung, dass die FMA ebenfalls ein Zeichen setzt und wie alle anderen Institutionen einen Sparbeitrag zu leisten hat – wenn auch nur einen 5%igen – ab.
Beispiel Nummer 2: auch Uni mit Sonderprivileg
Der Landtagsabgeordnete Christoph Beck (VU) stellte mit den deckungsgleichen Argumenten, dass nicht nur die Bevölkerung, sondern alle Institutionen einen Sparbeitrag zur Sanierung des desolaten Staatshaushaltes leisten müssen, bei der Universität Liechtenstein den Antrag, den Staatsbeitrag an die UNI für die nächsten drei Jahre um je500‘000 Franken zu reduzieren: von CHF 13.8 Mio. auf 13.3 Mio. Franken.
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Finanzplanung 2014 – 2017: Basisszenario
Total Mittelveränderung in der GesamtStaatshaushaltrechnung (in CHF Mio.)
Wie die FMA geniesst auch die UNI im Parlament das Privileg, bei der Sanierung des besorgniserregenden Staatshaushaltes nicht mitwirken zu müssen. Hier fiel jedoch die Ablehnung der Abgeordneten, dass auch die UNI einen Sparbeitrag leisten muss, mit 13 Nein zu 12 Ja stimmen denkbar knapp aus.
2012
2013
2014
2015
2016
2017
– 120
– 179
– 109
– 17
26
21
Landtag sagt nein zu längerfristigem Plus von 25 % Bei beiden SparmassnahmenAnträgen handelte sich um sogenannte strukturelle Defizit-Korrekturen, die ironischer Weise in demselben Landtag von den Parlamentariern im Rahmen der Finanzplanungs-Diskussion 2014 – 2017 von der Regierung eingefordert wurden. Doch als sich die Frage konkret stellte, bekam
der Landtag zweimal mehrheitlich kalte Füsse. Das fehlende Geld im Staatshaushalt lässt sich doch leichter beim Volk holen, scheinen zahlreiche Volksvertreter die Meinung zu haben. Diese beiden strukturellen Einsparungen hätten am Ende der Finanzplanungsperiode 2014 – 2017 (Basiszenario) ein Plus von rund 25 % gebracht – 27 Mio. anstelle von nur 21 Mio. Franken.
Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter
Kommentar
Wir können nur gewinnen
Der Finanzplatz Liechtenstein und der zukünftige automatische Informationsaustausch - Mit der Regierungserklärung vom 14. November 2013 hat Liechtenstein gegenüber der internationalen Gemeinschaft erklärt, dass sie Verständnis dafür hat, dass andere Staaten ihren legitimen Steuerertrag erhalten möchten und, dass Liechtenstein anerkennt, dass in Zukunft der automatische Informationsaustausch etabliert wird und mithelfen will, adäquate Definitionen und Prozesse zu definieren und später zu implementieren.
Alexander Jeeves, CEO der Jeeves Group
Wenn man die potentielle Tragweite der Änderung der Haltung Liechtensteins gegenüber Steuerangelegenheiten in Betracht zieht, mag es aufgefallen sein, dass das negative Echo in den lokalen Medien ausgeblieben ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Regierung diese Erklärung mit allen Verbänden und Interessensgruppen ausgiebig diskutierte und ein sehr grosser Konsens erreicht werden konnte.
Die Aussenwirkung konnte so optimiert werden und Liechtensteins Erklärung wurde im Ausland durchgehend positiv aufgenommen. Liechtenstein hat eine Strategie präsentiert, die für alle Beteiligten primär Vorteile bietet. Selbst wenn keine guten Verhandlungsresultate mit anderen Ländern erreicht werden können, verliert der Finanzplatz nichts. Wir können nur gewinnen. Alexander Jeeves
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Ruhiges Umfeld für hektische Märkte Der neue Handelsraum der LGT in Bendern
Von Silke Knöbl
: Von einer Privatbank erwartet man nicht zwangsläufig, dass sie auch auf dem Börsenparkett zuhause ist. Doch auch wenn das Trading nicht im Vordergrund steht, ist es unverzichtbar – für die LGT, um die Aufträge ihrer Kunden durchzuführen, aber auch für die Performance der hauseigenen Fonds. Ein Einblick in die Arbeit im Handelsraum, den die LGT nun völlig neu gestaltet hat.
Die Märkte schlafen nie. Der Börsentag beginnt in Asien, dann folgt Europa, und wenn hier die Börsen schliessen, befindet sich die New Yorker Börse im Mittagstrubel. Einige Stunden später beginnt für die asiatischen Börsen der Alltag. Die HandelsSpezialisten der LGT beobachten das Finanzgeschehen rund um die Uhr, kaufen und verkaufen Aktien, Anleihen, Derivate und Währungen im Kundenauftrag, aber auch für die rund 50 Fonds, die von der LGT selbst aufgelegt werden.
Das Zentrum des Handels der LGT ist jedoch nicht an einem der grossen Börsenplätze wie London, New York und Tokio, sondern dank modernster Technik in Bendern. «Hier arbeiten 65 Mitarbeitende in zwei Schichten von morgens um sieben bis nachts um 23 Uhr und stellen sicher, dass unsere europäischen Kunden am Puls der Märkte sind», erklärt Paul Göldi, Leiter des Bereichs Trading & Treasury der LGT. Damit im Handelsbereich der LGT die Sonne nie untergeht werden die asiatischen Börsen
Das erste Händlerzentrum der LGT Bis Mitte der 80er-Jahre waren die einzelnen Handelsbereiche der LGT an unterschiedlichen Orten in Vaduz untergebracht. Wegen des beständigen Wachstums der Bank logierte der Wertschriftenhandel sogar einige Zeit lang in einer Baubaracke. 1986 wurde nach einjähriger Bauzeit das erste gemeinsame Händlerzentrum der Bank in Liechtenstein, wie die LGT damals noch hiess, im dritten Stock des Hauptgebäudes in Vaduz eingeweiht. Das 500 Quadratmeter grosse Grossraumbüro verfügte über 26 moderne Händlerarbeitsplätze. Über drei Bildschirme, zwei davon bereits mehrfarbig, flimmerten die Informationen der verschiedenen News Agenturen. Die Händler konnten bereits alle Bildschirme und Systeme über eine einzelne Tastatur steuern.
von einem rund zehnköpfigen Team in der LGT Niederlassung in Singapur abgedeckt. Die Arbeit im Handelsraum ist anspruchsvoll und anstrengend – nicht nur dann, wenn die Märkte verrückt spielen. Die Informationen flimmern im Sekundentakt über die sechs Bildschirme, die jeden Händlerarbeitsplatz dominieren. Während die Händler das Geschehen an den Börsen beobachten und sicherstellen, dass keine wichtige Marktbewegung unbemerkt bleibt, platzieren die Kundenberater der LGT neue
Aufträge für ihre Klienten, die sogleich abgearbeitet werden.
Beruhigende Wände
Obwohl immer irgendein Telefon läutet und die Gespräche der Händler wie ein grosses Murmeln über dem Raum liegen, wirkt der riesige Handelsraum der LGT vergleichsweise ruhig. Das liegt nicht nur an der langjährigen Erfahrung der Händler, die den Turbulenzen an den Märkten und den immer wieder sturmartig anschwellenden Aufträgen der Kunden routiniert entgegen-
Rasante technologische Entwicklung Mit der Eröffnung des Service Center Bendern im Jahr 1996 wurde auch die Handels-Infrastruktur komplett modernisiert. Mit einem damals völlig neuen und innovativen System konnte dem Kundenbedürfnis nach Schnelligkeit und professionellen Risikoanalysen ebenso entsprochen werden wie der Globalisierung des Handels. Jeder Händlerarbeitsplatz war nun mit bis zu drei Computern sowie mit drei Farbmonitoren ausgestattet. Digitale Informationssysteme, Video-Terminals und modernste Kommunikationssysteme zeichneten die Arbeitsplätze aus. Je drei Händlerarbeitsplätze wurden sternförmig angeordnet. Auf dem grosszügigen, abgedeckten Platz in der Mitte stand die Kühlanlage. Die von Computern und Bildschirmen verursachte Abwärme hätte den Händlern sonst tropische Temperaturen beschert.
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Gerüstet für die Zukunft Im November wurde nach einer sechsmonatigen Umbauphase der neue Händlerarbeitsraum in Bendern eingeweiht. An 54, mit jeweils sechs energieeffizienten Bildschirmen ausgestatteten Arbeitsplätzen werden nun täglich über 3600 Kaufoder Verkaufsaufträge abgewickelt. Die notwendigen 90 Server und Computer sind in einen eigenen Serverraum ausgelagert. Zentrales Instrument ist die
blicken. Dazu trägt auch das Raumkonzept bei, das bei der in diesem November abgeschlossenen grundlegenden Renovierung umgesetzt wurde. «Die Arbeitsplätze der Händler haben besondere Herausforderungen», erläutert Ivo Marty, Bereichsleiter Facility Management Betrieb der LGT. «Die notwendige Technik macht den Raum optisch sehr unruhig, zudem werden die Computer und die Bildschirme sehr warm.» Gegen die optische Unruhe gibt es ein spezielles Farbkonzept. Die Wände der beiden Stirnseiten sind in einem dunklen Blau gehalten. «Die daraus entstehende Tiefenwirkung bildet einen Kontext zu den dunklen Bildschirmen und wirkt beruhigend für die Augen, welche durch flimmernde Bildschirme starken Reizen ausgesetzt sind», sagt Ivo Marty. «Um dieses Gefühl nicht zu stören, gibt es an diesen Seiten keinerlei Büroschränke oder Ablagen. Eine durchgehende Fens-
terfront an den beiden Längsseiten des Raumes sorgen für eine angenehme Lichtsituation. Die hellgrün gehaltene Kernzone, mit dem ergonomisch geformten, eleganten Stehtisch im Zentrum, bildet den farbigen Kontrast und signalisiert die Verkehrsfläche mit möglichem Treffpunkt.
Schreibtisch mit Klimaanlage
Eine besondere Herausforderung ist der Händlerarbeitsplatz selbst. Damit sich die in kleinen, fachbezogenen Teams organisierten Händler unkompliziert austauschen können, stehen die Tische kompakt beieinander. Doch die vielen grossformatigen Bildschirme auf dem engen Raum – im gesamten Händlersaal sind es 324 – treiben die Raumtemperatur rasch in die Höhe. «Daher haben wir die Computer ganz aus dem Raum verbannt», erläutert Teilprojektleiter Louis Zumerle, Head Trading Business Management. «Alle Händler greifen jetzt auf einen zentralen Server zu, der
neueste Version der Wey-Tastatur, über die alle Applikationen eines Händlerarbeitsplatzes zentral gesteuert werden können. Alle Komponenten sind auf den Bezug auf Stromverbrauch und CO2-Ausstoss optimiert, die Büromöbel sind aus umweltzertifizierter oder kontrollierter Waldwirtschaft und recycelbar.
sich ausserhalb der Büroräume befindet.» Das bringe noch weitere Vorteile. So könnten die Händler nun von jedem Arbeitsplatz aus arbeiten und können bei grossem Arbeitsaufkommen in einem Bereich ein Team flexibel erweitern. Und damit das Raumklima auch im Hochsommer nicht tropische Temperaturen erreicht, verfügt jeder Schreibtisch über eine eingebaute Wasserkühlung. «Und sollten – etwa nach einem Brand – die Arbeit in Bendern nicht möglich sein, können wir umgehend nach Vaduz ausweichen und von dort aus den ungestörten Betrieb sicherstellen», sagt Paul Göldi. Nicht zuletzt wurde auch die Ergonomie der Arbeitsplätze verbessert. So ist nun jeder Schreibtisch höhenverstellbar. Dass er aus umweltzertifizierter oder kontrollierter Waldwirtschaft kommt, ist selbstverständlich. «Wir verfolgen schon seit Jahren eine langfristig orientierte Produkt- und Einkaufsstrategie und berücksichtigen dabei Umwelt-
kriterien», sagt Ivo Marty. Bürostühle müssten nicht nur gesundes sitzen fördern, sondern deren Bauteile auch recycelbar sein.
Reibungslos ins neue System
Da der gesamte Gebäudetrakt saniert wurde, in dem der Bereich Trading & Treasury der LGT untergebracht ist, mussten alle Mitarbeitenden ein halbes Jahr lang in einem anderen Gebäudeteil untergebracht werden. «Daher haben wir schon die provisorischen Arbeitsplätze nach dem neuen Konzept eingerichtet», berichtet Louis Zumerle. So konnten wir nicht nur früher von den modernen Arbeitsplätzen profitieren, sondern auch sehen, wo wir das neue Konzept noch optimaler für unsere Bedürfnisse anpassen können.» Der Umzug in die neuen Räume ging problemlos über die Bühne. Ausgetauscht werden muss nur noch der Blumenstrauss, der die Besucher im grosszügigen Eingangsbereich empfängt.
meine:zeit
«Man muss die Vergangenheit kennen und die Gegenwart leben» Interview: Tamara Beck
Rita Kieber – Beck, Honorarkonsulin
lie:zeit Frau Kieber-Beck, Sie führen derzeit ein Treuhandunternehmen in Mauren und sind gleichzeitig Honorarkonsulin für Österreich. Wie verbinden bzw. vereinbaren Sie diese beiden unterschiedlichen Aufgaben? Rita Kieber-Beck: Die beiden Aufgaben ergänzen sich einerseits sehr gut, könnten aber auch nicht unterschiedlicher sein! Im Unternehmen bin ich Unternehmer und leiste Dienste gegen Entgelt. Das Amt des Honorarkonsuls ist ein Ehrenamt; dieses kann ich nur dank meiner beruflichen Tätigkeit überhaupt übernehmen. Alle im Zusammenhang mit dem Honorarkonsulat entstehenden Verpflichtungen leiste ich, sofern ich hierbei auf Dienstleistungen Dritter angewiesen bin, aus meiner eigenen Tasche. Auch stelle ich meine eigenen Dienstleistungen unentgeltlich zur Verfügung. In meinem Unternehmen habe ich meist mit ausländischen Kunden und Strukturen zu tun, während ich im Honorarkonsulat mit Agenden befasst bin, die einen engen Bezug zu beiden Ländern – Österreich und Liechtenstein
: Acht Jahre lang war Rita Kieber-Beck als Regierungsrätin, davon vier Jahre als Regierungschef-Stv., an der politischen Spitze des Landes, bevor sie sich als Treuhänderin selbstständig machte. In diesem Jahr übernahm sie zudem das Ehrenamt der Honorarkonsulin für Österreich. Sie freut sich jeden Tag über die vielfältigen, neuen Herausforderungen. Wir haben mit ihr nachfolgendes Interview geführt. – aufweisen oder herstellen. In beiden Fällen habe ich mit unterschiedlichen Jurisdiktionen zu tun, deren Schnittmenge immer Liechtenstein darstellt. Im ersten Fall geht es häufig darum, nachhaltige Strukturen zu schaffen. Im zweiten Fall steht das Individuum im Vordergrund. Hierbei geht es in erster Linie darum, Hilfestellung zu leisten, die meist den persönlichen Status eines österreichischen Staatsbürgers betreffen. Einerseits stelle ich österreichischen Amtspersonen sowie Personen des öffentlichen Lebens mein Kontaktnetz zur Verfügung und unterstütze diese auf Anfrage bestmöglich, andererseits werden für österreichische Staatsbürger Dienstleistungen erbracht – so z.B. das Beglaubigen von Unterschriften und Dokumenten, oder das Ausstellen einer Lebensbestätigung. Nicht zu meinem Aufgabenbereich zählen hingegen das Ausstellen eines Reisepasses oder Personalsausweises, eines Staatsbürgerschaftsnachweises oder die Erteilung oder Verlängerung eines Visums. Auf der Homepage des Honorarkonsulats (www.oekonsulat.li) ist jeweils ersichtlich, wofür wir zuständig sind und welche Dienstleistungen durch andere Amtsstellen erbracht werden; wo diese domiziliert und wie sie erreichbar sind. Was begeistert Sie an Ihrer Tätigkeit, was würden Sie gerne ändern? Im Moment möchte ich an meiner Situation nichts verändern, denn die täglich neuen und vielfältigen Herausforderungen, die unterschiedlichen Fragestellun-
gen, der Kontakt mit Menschen und Institutionen kommen meinem Naturell sehr entgegen. Sie bezeichnen «Zukunftsorientiertheit» als ihre persönliche Lebenseinstellung. Heisst das, dass Sie weniger im Jetzt als in der Zukunft leben? Zukunftorientiertheit bedeutet für mich, dass man die Vergangenheit kennen und die Gegenwart leben muss, um die Zukunft und damit verbundene Herausforderungen bewältigen zu können. Zukunftsorientiertheit impliziert für mich u. a. nachfolgende Attribute: lebensbejahend, positiv, progressiv, innovativ, richtungweisend, langfristig. Sie sind in der Vergangenheit oft im Ausland gewesen. Welche Erlebnisse nehmen Sie mit? Was hat Sie besonders beeindruckt? Wenn Sie die vielen Reisen ansprechen, so kann ich heute als ehemaliges Mitglied der Regierung und insbesondere als Aussenministerin rückblickend viele schöne Erlebnisse in Erinnerung rufen: allem voran die vielen, sehr positiven Begegnungen mit Menschen und mit fremden Kulturen. Die gute Zusammenarbeit und Unterstützung der liechtensteinischen Diplomaten im Ausland und der Ämter haben viel dazu beigetragen, dass es überhaupt zu solch' schönen Begegnungen kam. So durfte ich u. a. auch ausserordentlich charismatischen Menschen begegnen. Neben Staatsoberhäuptern, Premierministern und gleichgestellten Ministerkollegen durfte ich auch mit Vorsitzenden von Institutio-
nen ins Gespräch kommen und die Wahrnehmung für Liechtenstein schärfen. Vieles, was uns angedichtet wurde, konnte so ins rechte Licht gerückt werden. Mir war immer wichtig, dass wir als Land ohne Machtinteressen und -hunger, angewiesen auf die Einhaltung des Völkerrechts (softlaw), uns in den Dienst der internationalen Staatengemeinschaft stellen und hier einen sichtbaren und angemessenen Beitrag leisten. Ein Wehrmutstropfen war jedoch auch dabei und prägte diese Zeit ebenso stark: in dieser Funktion bleibt kaum Zeit für die Familie und Freunde, denn man wird zeitlich in erster Linie von aussen bestimmt und getrieben. Selbst wenn man in einer Institution turnusgemäss den Vorsitz inne hat, kann man betreffend Sitzungstermin zeitlich kaum bis gar nicht mitbestimmen. Man vertritt ein Land nach aussen, so dass persönliche Befindlichkeiten und Bedürfnisse generell in den Hintergrund treten müssen. Das ist nicht immer einfach, umso mehr muss man sich dessen jederzeit bewusst sein. Das Mandat als Regierungsmitglied ist eine «Funktion» und kein «Job» im üblichen Sinne. Es verlangt viel, aber es ist auch eine absolute Bereicherung, sich für sein eigenes Land und die Interessen der Bevölkerung einsetzen zu dürfen. Sie haben keine Kinder. War dies eine bewusste Entscheidung oder ergab es sich durch Ihre Karriere? Das hat sich so ergeben. Aber nicht so, wie Sie denken, das Umgekehrte ist der Fall: hätten wir
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Kinder gehabt, hätte ich zwar sicher den Beruf nicht zur Gänze an den Nagel gehängt, aber mit Sicherheit hätte ich keine politische Karriere angestrebt. Zudem wurde ich mit dieser konkreten Situation auch während meiner Amtszeit nie konfrontiert. Als Regierungsmitglied ist man eine Person des öffentlichen Interesses und Rechts. In dieser Funktion hat man wesentlich weniger Privatsphäre wie bei der Ausübung eines Berufs. Ein zeitlich geregelter Arbeitsablauf ist kaum gegeben und ein hohes Mass an Flexibilität und die Bereitschaft, auch kurzfristig den Terminkalender über den Haufen zu werfen, ist, um den jeweiligen Aufgaben gerecht werden zu können, unabdingbar. Für mich haben Kinder einen sehr hohen Stellenwert und ich bin überzeugt, dass funktionierende Familien der Gesellschaft und dem Staat viel abnehmen und wesentlich zu dessen Wohlergehen beitragen. Ob jemand sich diese Doppelbelastung zutraut, ist eine sehr persönliche Frage. Ich hätte sicher grossen Respekt davor gehabt. Sie waren fast zehn Jahre lang in der Regierung unseres Landes tätig. Was ziehen Sie heute für ein Fazit? Eine sehr lehrreiche Zeit! Alles in allem würde ich diese Zeit als «Lebensschule» bezeichnen, die ich nicht missen möchte! Angefangen hat meine politische Arbeit als Mitarbeiterin der Fraktion noch in Zeiten, als die FBP aufgrund des schwachen Wahlergebnisses als erste grosse Volkspartei den Weg in die Opposition beschritt. Spannende und menschlich betrachtet ausnehmend bereichernde, wenn auch politisch betrachtet eher schwierige Jahre … abgeschnitten von Informationen mussten wir etliche parlamentarische Vorstösse lancieren, um überhaupt an Informationen zu gelangen und Antworten einfordern zu können. Damit verbunden konnten wir aber unsere eigenen Positionen publik machen. 2001 – angetreten mit dem Ziel, die absolute Mehrheit der VU zu brechen – konnte die FBP in den
an vorderster Front zur Wahl stehen will oder kann, sollte den Weg auch wieder freimachen für neue Köpfe und Ideen sowie für frischen Wind.
Eröffnung des Honorarkonsulats am 13.September 2013 in Mauren: v.l. Botschafter Dr. Arthur Winkler-Hermaden, Rita Kieber-Beck, Honorarkonsulin, Landtagspräsidentin Dr. Gabriela Nussbaumer.
Landtagswahlen, für mich damals völlig überraschend (!), die absolute Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen. Scheinbar hatten wir in vielen Fragen den Nerv der Zeit getroffen. Liechtenstein als Finanzplatz und Wirtschaftsstandort war telefonisch nur noch bedingt erreichbar; Banken und grössere Unternehmen behalfen sich mit Standleitungen zur Swisscom. Der BND und ziemlich sicher auch andere Geheimdienste beschäftigten sich intensiv mit Liechtenstein; FATF und andere Institutionen verschärften das Tempo und die Gangart und übten Druck auf Liechtenstein aus. Finanzplatzdaten wurden gestohlen und verkauft. Die Verfassungskrise spitzte sich zu… innen- wie auch aussenpolitisch standen wir unter enormem Druck. In
der Regierung diskutierten wir viel und hart, rangen um gute und nachhaltige Lösungen; zwischenmenschlich war das Klima geprägt von Vertrauen und dem Willen, etwas zu schaffen, das Liechtenstein vorwärts bringt. In den Wahlen 2005 reichte es noch für die relative Mehrheit und so bildeten wir nach gewohntem Muster eine grosse Koalition. Im April 2008 hatte ich für mich entschieden, nochmals den Sprung in die Privatwirtschaft zu wagen und machte den Weg parteiintern frühzeitig frei für die Suche nach neuen Kandidaten. Diesbezüglich war aber auch ausschlaggebend, dass ich die interne Mandatsbegrenzung auf zwei Perioden für ordentliche Regierungsmitglieder nicht nur richtig, sondern auch zeitgemäss fand und finde. Wer nicht
Was waren besondere, schöne Momente; was schwierige, kritische Zeiten? Die Ressortverteilung der ersten vier Jahre brachte es mit sich, dass ich mich viel in Liechtenstein aufhalten und so auch den Kontakt zur Bevölkerung pflegen konnte. Es gab viele schöne Glücksmomente, die mir unvergessen bleiben. In diese Zeit fallen viele beeindruckende persönliche Begegnungen im Inund Ausland; intensive Pflege der bilateralen Beziehungen im Bereich von Justiz und Bildung – insbesondere mit Österreich und der Schweiz sowie mit Luxemburg; oder auch die Umsetzung von wichtigen Gesetzesvorhaben, um nur einige Beispiele zu nennen. Auch das Treffen mit US-Justizminister John D. Ashcroft im Jahre 2004 ist mir noch sehr präsent. Aufgrund des Ablebens des ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Nationen, Ronald Reagan, musste ich meinen Aufenthalt in den Staaten verlängern, da auch Liechtenstein an den Feierlichkeiten offiziell vertreten sein sollte. So nutze die liechtensteinische Delegation gemeinsam mit der Botschafterin die Zeit für weitere Gespräche mit US-Kongressabgeordneten. Während der Überführung von Ronald Reagan in die Kathedrale kam es zu einer Verletzung des Luftraumes, der für diese Zeit für jeglichen Flugverkehr gesperrt war. Aufgrund der Ereignisse vom 11. September 2001 waren alle sensibilisiert und so mussten die offiziellen Gebäude, u. a. auch jene, in denen beispielsweise die US-Kongressabgeordneten ihre Büros haben, evakuiert werden. Zuerst glaubte ich an einen Probealarm, wir wurden aber eiligst eines Besseren belehrt. In der zweiten Mandatsperiode verbrachte ich als Aussenministerin vergleichsweise wesentlich mehr Zeit im Ausland. Sehr beeindruckend waren diesbe-
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züglich u. a. die Gespräche mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan im Jahre 2006, den ich als sehr charismatisch wirkende Person wahrnehmen durfte, und mit UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon im Februar 2009. Das Treffen mit Aussenminister Frank Walter Steinmeier im Jahre 2006 ist mir auch noch in sehr guter Erinnerung. Im Gegensatz zu den immer sehr markigen Worten und für mein Dafürhalten verbal entgleisenden Attacken von Finanzminister Steinbrück fand das Treffen mit Aussenminister Steinmeier in sehr angenehmer Atmosphäre in Berlin statt. Ein ganz spezielles Erlebnis stellte die Petersberg-Konferenz zu Afghanistan im Oktober 2008 dar. Diese Konferenz machte deutlich, dass Liechtenstein als Kleinstaat – ohne Machtgebaren und Machtanspruch – unter Inanspruchnahme geringer finanzieller Ressourcen einen nachhaltigen Beitrag im Rahmen der Staatengemeinschaft leisten und erbringen kann. Als kleines Land, das niemand zu fürchten hat – wir haben kein Militär, sind neutral und stellen auch wirtschaftlich für niemanden eine Bedrohung dar – können wir, beispielsweise im Rahmen des LCM (Liechtenstein Colloquiums), das vom LISD (Liechtenstein Institute on Self-Determination at Princeton University) getragen und von Liechtenstein finanziell unterstützt wird, einen Beitrag im Rahmen der Erarbeitung von Lösungen zur Bereitschaft zum Dialog und zur Vermeidung militärischer Interventionen leisten. Das LISD trägt mit dem LCM viel dazu bei, dass im Rahmen der Ausbildung der Blick der nächsten Generation an Führungskräften und Entscheidungsträgern für solche Themen geschärft wird. Jeder Tag ohne militärische Intervention und jeder Tag, der der friedlichen Beilegung von Konflikten dient, ist meines Erachtens ein erfolgreicher Tag! Ein wirklich einschneidendes Erlebnis hatte ich im Ressort Familie und Chancengleichheit zu verzeichnen: Für weit über 2000 Menschen, die sich im Rahmen der Erarbeitung des Kinder- und
Gastkommentar
Jugendgesetzes – das eigentlich erste Gesetz mit echtem partizipativem Ansatz – über mehrere Jahre (genaugenommen über drei Legislaturperioden!) beteiligt und eingebracht hatten, führte es tatsächlich zu einem rabenschwarzen Tag, als der Landtag auf die Gesetzesvorlage nicht einmal eintrat. Viele Institutionen, das Amt und auch mich als Ressortinhaberin traf dieser Entscheid sehr. Vielleicht hat dieser Fauxpas aber auch dazu geführt, dass die Gesetzesvorlage vom Landtag 2008 mit gut einem Jahr Verspätung beim neuerlichen Einbringen mit marginalen Änderungen mit grossem Mehr angenommen wurde. Damit konnten nicht nur die Rechte der Kinder und Jugendlichen gestärkt werden, es konnten auch seit Jahren anstehende internationale Verpflichtungen umgesetzt werden, die allein zum Wohl der Kinder und Jugendlichen geschaffen wurden. Fehlt Ihnen heute der vielschichtige Kontakt zu den Bürgern, die Öffentlichkeit oder sind Sie froh über die neu gewonnene Privatsphäre? Da ich heute für verschiedene Kulturinstitutionen und gemeinnützige Stiftungen tätig bin, habe ich nach wie vor vielseitige Möglichkeiten der Kontaktpflege mit der Bevölkerung. Die Auseinandersetzung mit Kultur und Sozialem nimmt bei mir einen grossen Stellenwert ein und stellt eine absolute Bereicherung und Ergänzung zum Berufsleben dar. Aber ich gebe auch zu, die wiedererlangte Privatsphäre schätze ich sehr und möchte diese auch nicht mehr aufgeben. Wie beurteilen Sie als ehemals «Eingeweihte» das politische Geschehen im Land? Jede Zeit hat ihre Chancen und Risiken. Es wird immer Herausforderungen geben, die es zu bewältigen gilt. Die Interessen des Landes und der Bevölkerung müssen dabei jeweils sorgfältig abgewogen werden; Partikularinteressen haben dabei wenig bis gar keinen Platz. Hin und wieder gab und gibt es schon Situationen und Ereignisse, die mich sehr enervieren.
Am 9. November 2013 anlässlich des 70. Geburtstages des ehemaligen Regierungsmitgliedes Hansjörg Frick: von links Alois Ospelt, Rita Kieber-Beck, Otmar Hasler, Hansjörg Frick, Ernst Walch.
Dann frage ich mich manchmal ernsthaft, ob ich – vor die gleiche Aufgabe gestellt – gleich handeln würde wie die politisch aktiven und amtierenden Verantwortungsträger. Aber auch das gehört zur gelebten Demokratie: spätestens alle vier Jahre kann der mündige Bürger entscheiden, ob er mit dem Geleisteten zufrieden ist oder nicht. Werden Sie beruflich die letzten Jahre vor Ihrer Pensionierung so weiter gehen? Es mangelt mir weder an Beschäftigung, noch möchte ich schon bald in den «Unruhestand» versetzt werden. Ich zähle mich zu jenen Menschen, die gerne arbeiten und die noch immer nach Herausforderungen suchen bzw. diesen nicht aus dem Weg gehen. Wenn man etwas gerne macht, empfindet man dies auch nicht als Belastung, sondern man freut sich auch auf den kommenden Tag. Was kommt danach? Haben Sie schon Pläne? Solange es meiner Familie und mir gesundheitlich gut geht, stellt sich diese Frage nicht. Es gibt noch so viele Pläne und Projekte, die ich gerne angehen und verwirklichen möchte. Allerdings entscheidet darüber ein anderer und das ist auch gut so.
Wo finden Sie heute den Ausgleich zum Büro-Alltag? Den Ausgleich finde ich insbesondere in der Familie und bei meinen Hobbys. Ich schätze kulturelle und gesellige Anlässe und bewege mich auch gerne in der Natur und ich reise noch immer gerne. Wo trifft man Sie privat heute noch an? Am ehesten zu Hause und bei Freunden; gelegentlich bei Konzerten, im Maurer Riet, in den Bündner Bergen oder im Ausland. Wie werden Sie die Feiertage heuer verbringen? Weihnachten bedeutet für mich das Fest der Familie und so freue ich mich auf ein gemütliches und geselliges Zusammensein. Über den Jahreswechsel werden wir ein paar Tage in den Bergen verbringen und die Natur und die winterlichen Aktivitäten nutzen und hoffentlich auch geniessen. Dabei soll das Nichtstun, das Sein, aber auch nicht zu kurz kommen. Nach dem schon traditionellen Neujahrsbrunch mit unseren Freunden stürzen wir uns wieder ins Alltagsleben und machen vermutlich weiter wie bisher.
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30 Jahre Verein der Krippenfreunde Liechtensteins Von Heinz Ritter Sicher ist aber auch, dass damit das Krippenbauen weder erfunden noch in Liechtenstein eingeführt wurde. In unserem Lande wurden schon viele Jahre und Jahrzehnte vorher Krippen gebaut. Davon zeugen die schönen Krippen in den Kirchen und auch bei Familien. Die Aufgabe des neuen Vereins war daher der organisierte Zusammenschluss aller Krippenfreunde des Landes. Die grösste Hilfe leistete die Gemeinde Mauren, welche im «Schädler-Stall» in Schaanwald passende Räumlichkeiten zur Verfügung stellte. Dieser dann mit grossem Einsatz ausgebaute Werkraum war nun Heimat der Vereinstätigkeit und
: In der Geschäftswelt würde man von einer Marktlücke sprechen, welche mit der Gründung des Vereins der Krippenfreunde Liechtensteins VKFL geschlossen wurde. Das wird noch unterstrichen mit den mehr als 100 Anwesenden bei der Gründungsversammlung im Maurer Gemeindesaal am 2. Dezember 1983 oder mit der erreichten Anzahl von 400 Krippenfreunden als Vereinsmitglieder. es entstanden in unzähligen angebotenen Kursen neben Krippen auch andere verschiedenste Werke und Kunstwerke. Seit vielen Jahren wird für Kurse auch ein Werkraum durch die Gemeinde Balzers zur Verfügung gestellt.
Jährliche Ausstellung in einer anderen Gemeinde
Vom vielseitigen Schaffen in diesen Kursen lebt auch die alljährliche Ausstellung in jeweils einer anderen liechtensteinischen Gemeinde. Zudem wurden mit grossem Erfolg auch Krippen bei Ausstellungen im Ausland gezeigt. So z.B. in der ganzjährigen Krippenausstellung Krippana in Belgien, in der Peterskirche in
Wien und im Schloss Kornberg in der Steiermark. Zu weiteren Höhepunkten zählt auch die Herausgabe des Buches «Krippen bauen nach Skizzen», welches mit einem ungeahnten Erfolg realisiert werden konnte. Bis heute sind insgesamt schon mehr als 10’000 Bücher verkauft worden. Auch ein für Kinder gedachter Ausschneidebogen ist gut aufgenommen worden. Zudem wurde zum 25-jährigen Jubiläum des Vereins unter der Präsidentschaft von Hugo Lins ein eindrückliches Buch herausgegeben. Als ein weithin sichtbares Zeichen hat der VKFL am meist begangenen Bergweg Liechten-
Helmut Tschütscher gehört dem Verein seit vielen Jahren als aktives Mitglied. Er ist auch Vereinskassierer.
steins - dem «Fürstin Gina Weg» – auf dem Augstenberg ein mächtiges Gipfelkreuz aufgestellt mit der Inschrift «Ehre seit Gott in der Höhe».
Krippenfahrten als «Renner»
Eigentliche «Renner» im Vereinsjahr waren meist die Krippenfahrten. So wird jährlich an Drei König eine Tagesfahrt zum Krippenschauen, meistens ins Tirol, organisiert. Ebenfalls beliebt sind die vielen mehrtägigen Krippenfahrten ins weitere Ausland. Diese Reisen führten nach Österreich, Ungarn, Deutschland, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Italien und in die Schweiz. Die nächste Fahrt des VKFL bringt die Krippenfreunde am 5. Januar 2014 unter der Leitung des jetzigen Präsidenten Klaus Brandl zum traditionellen Krippeleschauen nach Silz im Tirol. Ein solches Vereinsvorhaben, wie es der Verein der Krippenfreunde Liechtensteins darstellt, kann nur so erfolgreich sein, wenn sich viele Gleichgesinnte voll dafür einsetzen. Besonders zu erwähnen ist Maria Theres Real aus Triesen, Normann Schreiber aus Schaan und Heinz Ritter aus Schaanwald, welche im Vorstand in den ersten 15 Jahren ihre ganze Kraft für den Aufbau des Vereins einsetzten. Ebenfalls grosse Verdienste erworben haben die nachfolgenden Präsidenten Franz Büchel aus Balzers (3 Jahre), Hugo Lins aus Schellenberg (10 Jahre) und seit 2012 Klaus Brandl aus Schaan mit vielen Vorstandsmitgliedern, Kursleitern und Kurshelfern.
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Der heutige Vorstand Der heutige Vorstand des VKFL setzt sich zusammen aus Klaus Brandl, Präsident; Barbara Beck, Vizepräsidentin; Elisabeth Huppmann, Aktuarin; Helmut Tschütscher, Kassier und Roswitha Vogt, Beisitzerin. Zum Auftakt des Jubiläums «30 Jahre Verein der Krippenfreunde Liechtensteins» wurde am Freitag, den 29. November 2013 in Triesen die diesjährige Krippenausstellung feierlich eröffnet. Während drei Tagen haben sich viele Menschen von den vielfältigen Krippen auf Weihnachten einstimmen lassen. Rückblickend kann guten Gewissens erklärt werden, dass durch den VKFL unzähligen Menschen eine grosse Freude bereitet wurde. Dabei kommen einem auch immer wieder die Worte von Adulf Peter Goop in den Sinn: «Dass wir Christen den ersten Kontakt mit unserer Religion als Kind an Weihnachten daheim an der Familienkrippe erleben».
Der Vorstand des Krippenbau-Vereins Liechtenstein. v.l. Elisabeth Huppmann, Aktuarin; Helmut Tschütscher, Kassier; Barbara Beck, Vizepräsidentin; Klaus Brandl, Präsident und Roswitha Vogt, Beisitzerin.
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Gustav Kaufmann: Ein «urchiger» Liechtensteiner (1. Teil)
von Dr. Christine Glinski-Kaufmann
: Zwischen 1945 und 1974, fast 30 Jahre lang, führte Gustav Kaufmann einen eigenen Metzgereibetrieb an der Weiherringstrasse in Mauren. Er war bei der Bevölkerung wegen seiner offenen Charaktereigenschaft, seiner Geselligkeit und seines goldenen Humors beliebt. Die Metzgerei Kaufmann war für viele die erste Adresse in Mauren. 1979 verkaufte Gustav Kaufmann den Betrieb an den Appenzeller Metzgermeister Anton Hersche, der die Metzgerei samt Verkaufsladen nach mehrjährigem eigenen Betrieb vor kurzem auflöste.
Gustav Kaufmann *1918, Metzgermeister, Schellenberg
Im folgenden Interview, welches seine Tochter Dr. Christine Glinski-Kaufmann im März/ April 2009 mit ihm führte, erzählt Gustav Kaufmann, der 2013 seinen 95. Geburtstag bei geistiger und körperlicher Gesundheit in seinem Heim in Schellenberg feiern konnte, Episoden aus seinem Leben. Er stammt aus einer kinderreichen Familie in Schaan und musste von Kindesbeinen an hart durchs Leben. Gustav ist ein sehr intelligenter Mann, der sich im Leben behauptete wie kaum ein
Das Elternhaus von Gustav Kaufmann, Landstrasse 209 in Schaan
anderer. Alle seine Kinder liess er studieren. Hinzu kommt bei ihm eine besondere Gabe, die Gabe des Erzählens. Seine Geschichten fesseln jeden. Man hört ihm gerne zu und er weiss von früher soviel zu erzählen, dass man aus dem Staunen kaum herauskommt. Lesen Sie heute den 1. Teil der unglaublichen Geschichte von Gustav Kaufmann, Metzgermeister aus Schaan, wohnhaft in Schellenberg. Seinen Betrieb führte Gustav viele Jahre im Weiherring in Mauren.
lie:zeit Erzähl, wo und wie bist du, Papa, am 23. August 1918 auf die Welt gekommen? Gustav Kaufmann: Bei uns zuhause in Schaan. Es war am 23. August 1918, eine Viertelstunde vor Mitternacht, gerade noch im Sternzeichen Löwe. Am nächsten Tag wäre ich schon im Sternzeichen Jungfrau gelandet, was zu mir vielleicht nicht passen würde. Eine Hebamme ist bei meiner Geburt dabei gewesen, aber kein Arzt. Dein Vater war der Schneider Christoph Kaufmann aus Schaan. Deine Mutter kam aus Triesenberg und hiess ledig Maria Schädler. Sie haben viele Kinder gehabt, nicht wahr? Ja. Meine Mutter hat zwischen 1913 und 1930 dreizehn Kinder geboren. 1913 Adolf, 1914 Ida, 1916 Sepp, 1917 Hans, 1918 mich, 1919 Karl, 1921 Eugen, 1922 Otto, 1923 Frieda, 1925 Anni, 1926 s’Marile, 1928 Franz und 1930 Christoph. Eugen ist 1921 kurz nach der Geburt gestorben, Ida starb 1929 im Alter von 15 Jahren. Dein Geburtsjahr 1918 war das letzte Kriegsjahr im Ersten Weltkrieg, der erst im November 1918 zu Ende ging. Was war mit unserem Land in dieser Zeit? Liechtenstein war im Krieg neutral, steckte aber in einer schweren wirtschaftlichen Krise. Wir hatten noch keinen Zollvertrag mit der Schweiz, sondern mit ÖsterreichUngarn. Unsere Währung war die
meine:zeit
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Familie Christoph und Maria Kaufmann geb. Schädler um 1950: vordere Reihe v. l. Otto, Annile, Mama Maria Kaufmann geb. Schädler, Frieda, Vater Christoph Kaufmann, Marile; hintere Reihe v. l. Sepp, Hans, Christoph (Stoffel), Adolf, Franz, Gustav, Karl.
österreichische Krone, die keinen Wert mehr hatte. Auch in unserem Land litten die Menschen Hunger und es gab praktisch keine Arbeit – auch nicht für meinen Vater, von Beruf Schneider. Wer bestellt schon einen Anzug, wenn er nicht einmal genug zum Essen hat? Kurz nach deiner Geburt bist du von Schaan nach Triesenberg «gezügelt». Wie kam es dazu? Meine Mutter konnte mich nicht stillen, sie hatte praktisch keine Muttermilch. Und weil meine Familie kaum Einkommen und keine Landwirtschaft besass, beschloss eine Gemeindekommission, dass mein Vater jeden Morgen bei einem Bauern Milch holen durfte. Doch er bekam nur die abgerahmte Milch, die sie auch mir zu trinken gaben. An Allerheiligen besuchte uns meine Grossmutter aus Triesenberg. Sie wollte mich, ihren jüngsten Enkel, kennen lernen. Ich sei wie immer still, fast leblos in meiner
Wiege gelegen. Als meine Grossmutter das Problem mit der abgerahmten Milch erkannte, sagte sie zu meinen Eltern, sie wolle mich nach Triesenberg mitnehmen, wo sie einen «Selbstversorgungsbetri eb»hatte. Dort werde sie mir die Milch von ihren Ziegen zu trinken geben und dann würde ich durchkommen. Meine Grossmutter hat mich eingepackt und auf ihren Armen von Schaan zu Fuss nach Triesenberg hinauf getragen. Ich war knapp zwei Monate alt und so bin ich damals nach Triesenberg «gezügelt».
«verschiedene Ideen», wie das mit kleinen Buben halt so ist. Bei meiner Tante Philomena, die auch in Triesenberg wohnte, konnte ich leicht von hinten auf das Hausdach hinaufklettern. Ihr Haus hatte ein Schindeldach und auf den Schindeln lagen grosse Steine. Einmal habe ich einen solchen Stein gepackt und ihn durch das Kamin hinuntergeworfen. Unten fiel der Stein direkt in die Pfanne von Tante Philomena, die gerade beim Kochen war. Tante Philomena war alles andere als begeistert!
Wie ist es dir bei deiner Grossmutter in Triesenberg ergangen? Meine Grossmutter hat mich beschützt wie ihr eigenes Kind. Sie war verwitwet, lebte allein zuhause und hatte eine kleine Landwirtschaft mit Ziegen und Schweinen. Ich habe als kleiner Bub immer die Milch von diesen Ziegen getrunken. Schon bald kam ich zu Kräften und auf
Wie hat Tante Philomena reagiert? Sie kam wütend aus dem Haus zu mir gestürmt und schrie, dass ihr Mann Xaver mich am Abend aushauen werde. So schnell ich konnte, rannte ich zu meiner Grossmutter und erzählte ihr alles. Doch meine Grossmutter sagte nur: «Wenn der Xaveri am Abend kommt, dann gehst du einfach in den oberen Stock hin-
auf.» Und tatsächlich, am Abend kam der Xaver und schimpfte über mich. Ich war im oberen Stock und konnte hören, wie meine Grossmutter zu ihm sagte: «Du, Xaveri, du kasch grad wider ga, du rüarsch mer mis Buabi nid a!» Und so konnte der Xaver mich nicht «aushauen». Sie hat allen, auch den Nachbarbuben, die mich hin und wieder verprügeln wollten, den Tarif erklärt. Dann war deine Grossmutter wie ein «Bodyguard» für dich. Wann bist du denn wieder zu deiner Familie nach Schaan zurückgekehrt? Im Mai 1925, als ich noch nicht ganz sieben Jahre alt war, verunglückte meine Grossmutter. Sie wollte zusammen mit mir einen Windwurfbaum zersägen. Als wir das letzte Stück vom Stamm absägten, fiel dieser etwa ein Meter lange Baumklotz zu Boden, rollte an ihre Beine und sie stürzte. Der schwere Klotz überrollte sie und blieb auf ihrem Brustkorb liegen.
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hat Liechtenstein den Zollvertrag mit der Schweiz abgeschlossen, der 1924 in Kraft getreten ist, und seit dem 1. 1. 1924 wurde der Schweizer Franken auch bei uns die gesetzliche Währung. Der Zollvertrag mit der Schweiz und die Einführung des Schweizer Frankens waren die ersten Schritte in eine wirtschaftlich bessere Zukunft. Aber der Aufschwung erfolgte noch lange nicht, im Gegenteil. Zuerst kamen weitere Notlagen für unser Land. 1927 hat der Rhein den Damm durchbrochen und überschwemmte die Hälfte der Talebene. Und 1928 hat der so genannte Sparkassaskandal beinahe die Sparkassa (unsere heutige Landesbank) und das Land ruiniert. Mein Onkel, Gustav Schädler, hat das Finanzdebakel nicht verursacht, aber als Regierungschef musste er die politische Verantwortung übernehmen und zurücktreten. Danach, in den Dreissigerjahren, löste die erste schwere Weltwirtschaftskrise auch in unserem Land eine grosse Not aus.
Vater Christoph Kaufmann im hohen Alter
Bist du bei diesem Unglück alleine bei ihr gewesen? Ja… Sie bat mich, den Klotz wegzuschieben. Ich kniete nieder und schob den Baumklotz beiseite, der dann über das steil abschüssige Gelände hinunter rollte und auf das Dach der Sennerei (oberhalb vom Gasthof «Edelweiss») flog. Der schwere Baumklotz durchschlug das Dach und landete im Gebäude! Zum Glück war niemand dort. Einige Tage später starb meine Grossmutter an ihren Verletzungen. Nach der Beerdigung nahm mich meine Mama mit nach Schaan in mein altes und neues Zuhause. Das war eine grosse und erschütternde Veränderung in deinem Leben! Schon als Kind hast du furchtbare Erlebnisse gehabt… Während deiner siebenjährigen Triesenberg-
Zeit zwischen 1918 und 1925 hat sich in unserem Land vieles verändert. Seit 1921 gab es eine neue Verfassung und erst seit damals gibt es liechtensteinische Regierungschefs. Was weisst du von dieser Zeit? Davor amteten die so genannten «Landesverweser», die vom Fürsten ernannt wurden. Der letzte Landesverweser und erste liechtensteinische Regierungschef war der Fürstliche Rat Josef Ospelt. Er wurde auf Vorschlag des Landtages zum Regierungschef ernannt. Danach, von Juni 1922 bis Juni 1928, war mein Onkel, Gustav Schädler, der erste vom Volk gewählte liechtensteinische Regierungschef. Was geschah während der Regierungszeit deines Onkels Gustav Schädler? Während seiner Regierungszeit
Wie war für dich 1925 die Rückkehr nach Schaan zu deinen Eltern und Geschwistern? Ich musste mich umstellen. Am Anfang, als ich zurückkam, redete ich noch Triesenbergerisch und nicht Schaanerisch. In Triesenberg habe ich allein mit meiner Grossmutter gelebt. Bei meiner Rückkehr nach Schaan war ich auf einmal zusammen mit acht Geschwistern und bald kamen noch drei auf die Welt. Meine Mutter, mein Vater, elf überlebende Kinder, wir waren ein lebhafter dreizehn-PersonenHaushalt mit viel «action». Zum Essen gab es praktisch immer das Gleiche: Riebel. Wir hatten nicht alle zusammen Platz am Küchentisch, und so kochte meine Mama im «Schichtbetrieb»: dreimal hintereinander für jeweils vier Personen. Während eine Viererschicht in der Küche ass, kochte meine Mutter den Riebel für die nächste Viererschicht, die in der Stube wartete. Wolltest du auch ein Schneider werden wie dein Vater? Nein! Und ihr, meine vier Kin-
der, habt ähnlich gehandelt. Niemand von euch wollte unsere Metzgerei weiterführen. Du bist eine Juristin geworden, Helen ist Augenärztin und führt eine eigene Praxis, Gustav wurde Lehrer und ist nun Amtsvormund beim Amt für Soziale Dienste und der jüngste, Walter, ist Jurist und AHV-Direktor. Ich habe es rechtzeitig verstanden, dass keiner von Euch unser Geschäft in Mauren weiterführen wollte. Wenn ich in meiner Jugend die Wahl gehabt hätte, dann wäre ich am liebsten ein Rechtsanwalt geworden. Aber diese Wahl hatte ich nicht. Mein Weg hat mich schon früh zu vielen anderen Arbeiten und Berufen geführt. Wie war es mit deinen verschiedenen Arbeiten und Berufen? Eigentlich musste ich schon ab der ersten Klasse Volksschule arbeiten. Von der ersten bis zur achten Klasse der Volksschule war ich während den Sommerschulferien ein so genannter «Pfähler» bei verschiedenen Schaaner Bauern. Als «Pfähler» musste ich am Morgen zuerst die Kühe auf das Feld treiben. Dann habe ich auf dem Feld Pfähle eingeschlagen, daher kommt der Name «Pfähler». Die Kühe musste ich an die Pfähle anbinden und den ganzen Tag aufpassen, damit sie sich nicht losrissen und auf fremde Grundstücke liefen. Schulferien bedeuteten für dich also Arbeit! Bist du nach dieser Art «Ferien» gerne in die Schule gegangen? Eigentlich ja, aber hie und da habe ich vom Lehrer, vom Pfarrer und von der Klosterschwester für meine Antworten oder Streiche so genannte «Tatzen» und «Hosenspanner» bekommen. Einmal wollte mir der Pfarrer mit dem Vierkant-Meterstab vier «Tatzen» verabreichen. Ich sollte ihm meine Hand ausgestreckt hinhalten. Als er zum Schlag ausholte, zog ich meine Hand zurück und der Vierkant landete auf seinem Knie. Dann gab es eine hektische Verfolgungsjagd zwischen den Bänken. Am Ende der Religionsstunde sperrte er mich ein und ich konnte nicht nach Hause. So blieb mir nichts anderes übrig, als
meine:zeit
aus dem Fenster hinauszuspringen, cirka 2 Meter 50 tief. Jedoch für meine schulischen Leistungen habe ich sehr gute Noten erhalten. Ein Lehrer in der fünften Klasse sagte mir, mit solchen Noten sollten meine Eltern mich ans Gymnasium nach Feldkirch schicken. Aber meine Familie hatte kein Geld dafür. Ich kann mich erinnern, dass du auch Französisch gelernt hast. Wie kam es dazu? Diese Chance hat sich durch einen Zufall ergeben. In Schaan lebte damals ein kinderloses Ehepaar namens Schlegel. Herr Schlegel war früher ein Attaché an der Schweizer Botschaft in Moskau und Frau Schlegel hat privat Französisch-Unterricht erteilt. Ich habe einmal gelesen: «Wenn jemand neben seiner Muttersprache noch eine zweite Sprache kann, dann ist er zweimal Mensch.» Zweimal Mensch sein, das fand ich interessant. Zuerst waren wir im Unterricht von Frau Schlegel über zehn Schüler. Nach einem Monat waren wir noch zu zweit. Im Sommer hielt sie ihre Unterrichtsstunde abends, draussen auf dem Balkon. Von Frau Schlegel weiss ich, dass die Sonne auf Französisch «le soleil» heisst. Sie war eine Frau wie «le soleil». Haben dir deine Französischkenntnisse später überhaupt noch genützt? Französisch hat mir mehr als einmal aus der Patsche geholfen! Nur ein Beispiel: Ich habe mich 1960 zusammen mit Quido Wolf aus Vaduz in der Disziplin Schiessen für die Teilnahme an der Sommerolympiade in Rom qualifiziert. Als Quido und ich einmal eine Autostunde irgendwo ausserhalb von Rom waren, südlich von Rom, weil wir den falschen Bus erwischt hatten und wir am Strassenrand standen, wo nur jede Viertelstunde einmal ein Auto vorbeifuhr und ich es endlich geschafft hatte, dass überhaupt ein Auto stehen blieb, dessen Fahrer kein Wort Deutsch sprach und der uns beide ja für Verbrecher halten konnte, da war es unser Glück, dass er Französisch verstand und ich ihm eben auf Französisch alles erklären konnte. Er
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liess uns einsteigen und fuhr uns mit seinem Auto nach Rom zurück. Nicht nur Französisch, alles, was ich in meinem Leben auch für meine Berufstätigkeiten gelernt habe, hat mir irgendwann einmal geholfen. Lernen ist sehr, sehr wichtig, fast überlebenswichtig! Was hast du gemacht, als du mit der Volksschule fertig warst? Am 28. April 1933 bin ich ausgeschult worden und mit 15 Jahren kam ich nach Guschg. Dort habe ich zusammen mit dem Hirten drei Monate lang ungefähr 70 Kühe und 20 Rinder betreut. Meine Aufgabe war es, von mor-
vier Uhr in der Früh bin ich jeden Tag aufgestanden und in Richtung Schönberg hinaufgegangen, weil einige von den Viechern sich immer in Richtung Schönberg auf und davon gemacht hatten. Es dauerte jeweils ungefähr zwei Stunden, bis ich alle Tiere beisammen hatte. Dann musste ich sie in den Stall bringen, dort wurden sie gemolken. Anschliessend haben der Hirt und ich gefrühstückt und dann musste ich die Kühe und Rinder wieder auf die Weide treiben und dort auf sie aufpassen. Der Hirt, genannt «Küher», nahm einen Kübel und ein Stück Brot mit. Am Mittag hat er eine Kuh gemolken und zur
Gustav Kaufmann als Skilehrer
gens früh bis abends auf das Vieh aufzupassen. Wir haben zu zweit am Morgen das Vieh auf die Alpweide getrieben und nachmittags gegen vier Uhr mussten wir das Vieh zurück in den Stall treiben und melken. Am Abend wurde das Vieh wieder hinausgejagt und am frühen Morgen musste ich es wieder zurückholen. Um
warmen Milch haben wir das Brot gegessen. Dieser Job als Alphirt war eine Arbeit mit viel frischer Luft, viel Bewegung und viel Sonne! Ja, aber die Sonne schien ja nicht jeden Tag und wenn es regnete, war es furchtbar. Ich hatte ja keine gescheiten Kleider und beim Re-
genwetter kam ich am Abend immer völlig durchnässt nach Hause. Einmal gab es ein extrem heftiges Gewitter. Es hat geblitzt, gedonnert und gehagelt. Die Kühe streckten ihre Schwänze kerzengerade in die Höhe und rasten wie Raketen in Richtung Stall. Mir schlugen die Hagelkörner auf den Kopf: Ich wollte so schnell wie möglich unter einer «Wettertanne» Schutz suchen und rannte los. Ich war wohl noch 100 m von ihr entfernt. Plötzlich schlug der Blitz exakt in diese Tanne und sie brannte lichterloh. Die ganze Tanne war auf einmal nur noch ein einziges, riesiges Feuer. Wäre ich eine Minute schneller gewesen, dann hätte ich Feierabend gehabt. Für meine Arbeit auf Guschg gab es einen Franken pro Tag. Im Herbst bin ich zusammen mit dem Hirten und dem Vieh wieder nach Schaan hinunter gewandert. Dort hatten meine Eltern schon die nächste Idee für mich bereit. Wo war deine nächste Lebensstation? Im Herbst 1933 bin ich zusammen mit meinem Vater zu Verwandten in die Innerschweiz gefahren. Der Ort lag ungefähr 1100 oder 1200 m hoch. Unsere Verwandten lebten auf einem grossen Bauernhof. Der nächste Bauernhof war fast eine Viertelstunde entfernt, zu weit um einander etwas zuzurufen. Mein Vater blieb zuerst auch noch da; er hat dort und bei anderen Bauern etwa drei oder vier Wochen Kleider genäht und geflickt. Dann blieb ich allein bei diesen Verwandten. Es wurde Allerheiligen und in diesem Jahr hatte es bereits vor Allerheiligen zum ersten Mal geschneit. «Mein Gott», dachte ich. «Es ist Allerheiligen und bei uns zuhause wäre jetzt ein Feiertag!» Stattdessen musste ich auf einen verschneiten Baum hinaufklettern und Birnen schütteln. Aber es ging mir dort nicht schlecht. Ich bekam immer gutes Essen. Der alte Bauer hatte selber Sauen geschlachtet und wir hatten dort alle genug und gut zu essen. Wie lange bist du bei den Verwandten in der Innerschweiz geblieben? Es wurde Frühling 1934, ich glau-
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be es war Mai, als plötzlich ein Polizist auf den Hof kam und sagte, der Bauer habe offenbar einen Illegalen, einen Ausländer. «Nein», antwortete der Bauer, «das ist ein Verwandter, ein Liechtensteiner.» – «Heisst das, er ist ein Österreicher?» fragte der Polizist. «Nein, ein Liechtensteiner», antwortete ihm der Bauer. «Deswegen ist er trotzdem ein Illegaler», sagte der Polizist und befahl, ich müsse sofort meinen Rucksack packen und mitkommen. Der Bauer probierte alle möglichen Einwände, damit ich hätte bleiben können. Aber es hat alles nichts genützt. Und so musste ich mit dem Polizisten zu Fuss etwa ¾ Stunde nach Samstagern laufen. Dort steckte er mich in einen Zug nach Wädenswil. In Wädenswil übernahm mich ein Kondukteur und ich musste in einen anderen Zug einsteigen und nach Sargans fahren. In Sargans war die gleiche Prozedur: Es kam ein Mann und holte mich ab. Er wartete am Gleis, nahm mich über den Perron mit und führte mich zum nächsten Zug. Als ich in Buchs ankam, nahm ein Polizist mich in Empfang. Er hatte ein Fahrrad dabei. Mit der rechten Hand hielt er sein Fahrrad und mit der linken Hand hielt er mich. So ging er mit seinem Rad neben mir her, exakt bis zur Mitte der Rheinbrücke. Dort sagte er: «So, Buab, jetz bisch wider dihei und wenn s nöchscht Mol chunsch, denn sperred mir di i.» Nachdem du also mit gut 15 Jahren von der schweizerischen Polizei als «illegaler Ausländer verhaftet und abgeschoben» worden bist, hast du danach in Liechtenstein gleich eine Arbeit oder eine Lehrstelle gefunden? Es war hier sehr schwierig, irgendeine Arbeit oder Lehrstelle zu finden. In Schaan war zu jener Zeit jeder Zweite arbeitslos. Immerhin habe ich 1934 doch noch eine Arbeit als Viehknecht bei einem Bauern in Schaan bekommen und ich habe bei ihm gelernt zu mähen, zu heuen und das Vieh zu versorgen. Meine nächste Arbeitsstelle war dann bei einem Viehhändler, der auch Bauer war und bei ihm habe ich gelernt, ein Ross einzuzäumen, mit dem Ross auf das Feld zu fahren, zu pflügen
und Setzlinge zu setzen. Einmal musste ich für diesen Arbeitgeber ein Pferd in Diepoldsau abholen. Ich bin mit dem Zug von Schaan nach Diepoldsau gefahren und am gleichen Abend noch zusammen mit dem Pferd zu Fuss zurückgelaufen. Der Gaul liess mich nicht aufsteigen, er hatte keinen Sattel. So hielt ich ihn am Zügel fest und lief den ganzen Weg von Diepoldsau nach Schaan auf dem Rheindamm neben dem Ross her. Es war schon nach Mitternacht, als ich das Pferd endlich im Stall festbinden konnte.
1935 musste ich leider fast das ganze Jahr arbeitslos sein, nur gelegentlich konnte ich bei den Bauern ein paar Arbeiten verrichten, wie zum Beispiel Streue mähen. Als Gegenleistung gab es etwas zu essen. Im Winter 1935/36 konnte ich hie und da im Wald Holz sägen. Dann aber – ab Mai 1936 bis Juli 1938 – hatte ich für zwei volle Jahre Arbeit in der Scana, der heutigen Hilcona AG, und dort konnte ich alles, was ich vorher gelernt hatte, anwenden, vom Säen und Pflanzen über Pflücken und Ernten bis zum Einmachen der Bohnen, Erbsen … usw.
Quellen: Verein für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums, Mauren.
Gustav Kaufmann mit einem 1100 kg Fleck-Stier, Ausstellung in Payern
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Stella Brass gastiert morgen Sonntag in der Zuschg Von Johannes Kaiser Die sechs Profimusiker zeigen hörenswerte Virtuosen und lassen mit ihren Vorträgen auch vorweihnachtliche Stimmung aufkommen. Wie kein zweites Ensemble aus der Region konnte sich Stella Brass in der internationalen Musikszene etablieren – die nachhaltigen Erfolge und die grosse Resonanz der Konzerttätigkeit in vielen Ländern der Welt (Europa, Russland, USA und Asien) zeugen davon. Sie waren auch Preisträger beim internationalen
: Unter dem Motto «Musik als Begegnung» spielt das musikalisch hervorragende Ensemble «Stella Brass» morgen Sonntag, 8. Dezember 2013, um 18.00 Uhr in der Zuschg in Schaanwald Werke von Händel, Vivaldi, Mozart, Tschaikowsky und begleitet diese mit heiter-besinnlichen Texten. Wettbewerb für Profi-Ensembles in Passau (D) oder beim 1. WeltMusik-Wettbewerb in der Kategorie «Professionals» in Kerkade (NL). Diesen musikalischen Leckerbissen dürfen Sie sich morgen Sonntag also nicht entgehen lassen, wenn Stella Brass mit «Winter Impressionen» im ZuschgSaal in Schaanwald aufspielt. Die freiwilligen Spenden kommen der «Hilfe für Taifun-Opfer Philippinen» zugute.
Das Profi-Musikerensemble Stella Brass
Gianna öffnet ihr Boudoir Diejenigen Kleidungsstücke, die wir direkt auf der Haut tragen, sollten uns besonders am Herzen liegen. Im neu eröffneten Lingerie-Fachgeschäft «Gianna’s Boudoir» an der Buchser Bahnhofstrasse 27 findet sich alles, was diesem Anspruch gerecht wird. Ein Boudoir, hergeleitet aus dem französischen Wort ‚bouder‘ für schmollen oder schlecht gelaunt sein, bezeichnete ursprünglich einen kleinen, elegant eingerichteten Raum, in den sich die Dame des Hauses zurückziehen konnte. Später wurde der Begriff eine allgemeine Bezeichnung für das Ankleidezimmer. In Gianna‘ s Boudoir finden Anspruchsvolle feinste Lingerie, wunderbare Nachtwäsche, zarte Shirts und aussergewöhnliche Loungewear für Damen und Herren. In der modernen Dessous-Boutique) erwartet die Kundschaft Wäschetrends renommierter Lables und fachkundige Beratung in sinnlicher Atmosphäre. Bei uns sind Sie in guten Händen Wäschekaufen ist Vertrauenssache! Beim «Gianna’s Boudoir»-Fach-Team sind Damen und Herren in den besten Händen. Elisabeth Wickli und Heidi Kaiser haben jahrelange Erfahrung in Beratung und Verkauf feinster Lingerie. Unterstützt werden Sie von Gianna Maria Rampone. Selbstverständlich ist die grosse Auswahl an Modellen auch in allen Grössen erhältlich.
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4 Erkrankung bei Rindern Erkrankung bei Rindern geschlossen geschlossen
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Fluss durch Fluss St. Pedurch tersburg St. Petersburg
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Vierkantholz Vierkantholz
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englische engPrinlische zessin Prinzessin
Währungsbulgar. einheit Währungs(Mz.) einheit (Mz.)
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Zeughaus, ZeugWaffenhaus, lager Waffenlager
Silvia Pedrazzini, Eschen
2 7 3 9 5 4 1 8 6
FortsetzungsFortsetfolge zungsfolge
Frauenname Frauenname
Der Gewinner ist:
4 1 6 7 8 3 9 2 5
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Landschaft i. LandSüdost-i. schaft europa Südosteuropa Monatsmitte Monatsim röm. mitte Kalender im röm. Kalender
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Gemein9 de in GemeinLiechde in tenstein Liechtenstein
Jugendliche
5 2 4 1 3 9 6 7 8
Fluss durch Fluss Liechdurch tenstein Liechtenstein
schakal12 köpfiger schakalägypt. köpfiger Gott ägypt. Gott
11 11
Das Lösungswort lautete:
3 6 1 8 7 2 5 9 4
engl.: Marke engl.: veraltet: Marke Cousine veraltet: Cousine
Abk.: weibl. bestätigt weibl. Kosename Abk.: bestätigt Kosename Anrufung AnGottes rufung Gottes
Auflösung des Rätsels aus der Ausgabe 20
span.portug. span.Fürstenportug. name Fürstenname
CH-18 NaturCHheiler Natur† 1906 heiler † 1906
griech. Vorsilbe: griech. Leben(s)... Vorsilbe: Leben(s)...
moderne Musikmoderne richtung Musikrichtung schlechte Anschlechgewohnte Anheit gewohnheit
mit Gott mit reden Gott reden
indian. Stamindian. mesStamzeichen meszeichen
18
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13 13
2 2
Gebirge zw. EuroGebirge pa und zw. EuroAsien pa und Asien
Angehöriger e. Angehöindischen riger e. Religion indischen Religion
7 8 9 5 4 6 2 3 1
Vergeltung Vergeltung Fluss durch Fluss Liechdurch tenstein Liechtenstein
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Jünger Jesu Jünger Jesu
Wahlkreis in WahlLiech-in kreis tenstein Liechtenstein
1 9 7 4 6 8 3 5 2
7 7 ugs.:14 sich sehr anugs.: sich strengen sehr anstrengen
portugies. portuInsel gies. Insel
engl.: Schlange engl.: Schlange
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staatl. Behörde staatl. (MessBehörde wesen) (Messwesen)
6 4 2 3 9 5 8 1 7
kroat. Adriakroat. insel Adriainsel
8 3 5 2 1 7 4 6 9
WinderzeuWindger, Venerzeutilator ger, Ventilator gerade erst gerade erst franz. Schäferfranz. hund Schäfer(Rasse) hund (Rasse) glänzender glänÜberzug zender Überzug