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Richard Löwenthal
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Besichtigungskontakt: Nicola Marxer · T 079 402 29 33 nicola.marxer@marxerconsulting.ch Liechtensteiner Monat | Dezember 2019 | 13
INHALT
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EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Liechtensteins Bevölkerungszahl wächst. Die 40‘000er-Marke dürfte bald erreicht sein. Mit am stärksten gewachsen ist in den vergangenen Jahren Triesen. Fast 5400 Menschen leben dort. Dafür, dass sie sich wohlfühlen, hat die Gemeinde viel investiert und die Bevölkerung in wichtige Entscheidungen einbezogen. Wie das vonstattengegangen ist und wie die Ergebnisse aussehen, berichtet Vorsteherin Daniela Wellenzohn-Erne in der Rubrik «Im Fokus». Das Bevölkerungswachstum in Liechtenstein zieht neue Wohnformen nach sich. Ein Beispiel dafür ist die neue Überbauung am Kohlplatz in Eschen. Entstanden ist ein Gebäudeensemble mit einer Kombination aus Miet-, Eigentums- und Mieteigentumswohnungen sowie einem innovativ gestalteten Aussenbereich, der für ein starkes Gemeinschaftsgefühl sorgen soll. Darüber berichten Harald Beck, der Präsident der Wohnbaugenossenschaft, und Architekt sowie Investor Mathias Vogt. Eine wachsende Bevölkerung benötigt auch sichere Energie und ihr Lieferanten. Ein weiteres Schwerpunktthema bilden daher die Informationen von Michael Baumgärtner, dem Geschäftsführer der LGV, zur Weltlage auf dem Gasmarkt und ihren Auswirkungen auf Liechtenstein.
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Individueller Schutz für Bauprojekte Allfällige Risiken können durch Bauwesen- und Bauherrenhaftpflicht-Versicherungen wesentlich minimiert werden. Für die Planung von Bauvorhaben nehmen sich private wie institutionelle Bauherren meist viel Zeit. Bis zur Fertigstellung des Bauwerks kann aber viel geschehen: Eine Wand stürzt ein, Vandalen verwüsten den Rohbau oder kurz vor dem Bauende zerstört ein Feuer die monatelange Arbeit. Solche Ereignisse können zu langen Verzögerungen und hohen Kosten führen. Mit einer geeigneten Bauwesen- und Bauherrenhaftpflicht-Versicherung lassen sich solche Risiken wesentlich reduzieren. Bauwesen-Versicherung: Bauen mit Rundum-Schutz Die Bauwesen-Versicherung versichert Schäden am eigenen Bauobjekt, welche durch unvorhergesehene Bauunfälle verursacht werden. Zusätzlich können weitere Risiken wie beispielsweise Diebstahl, Vandalismus oder auf der Baustelle eingesetzte Geräte versichert werden. Der grosse Vorteil einer Bauwesen-Versicherung besteht darin, dass diese in einem versicherten Schadenfall bezahlt und sich dann auf die Suche nach einem Haftpflichtigen macht. Dadurch können Aufräumarbeiten auf der Baustelle nach einem Schadenfall umgehend erfolgen, nicht mehr brauchbare Bauteile können entsorgt und der Bauprozess nach erfolgten Reparaturarbeiten weitergeführt werden. Die Bauherrenhaftpflicht-Versicherung schützt den Bauherrn vor Ansprüchen Dritter. Grundsätzlich haftet der Bauherr für sämtliche Schäden, welche durch sein Bauwerk verursacht werden, auch wenn er nicht direkt dafür verantwortlich ist. Die Bauherrenhaftpflicht-Versicherung kümmert sich um die Ansprüche. Sie bezahlt berechtigte Forderungen oder wehrt nicht berechtigte Ansprüche ab und prüft, auf welche Unternehmer ein Rückgriff genommen werden kann.
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Ein gründlicher Vergleich lohnt sich Wer mehrere Offerten für eine Bauversicherung einholt, merkt schnell, dass die Versicherungen das Risiko oftmals ganz unterschiedlich einschätzen. Prämienunterschiede von mehreren Tausend Franken sind keine Seltenheit. Zusätzlich sind in den Versicherungsbedingungen und den darin abgefassten Obliegenheiten wesentliche Unterschiede zu finden, welche grosse Herausforderungen für alle Baubeteiligten darstellen können.
Die Bauherrschaft ist von daher gut beraten, die Ausschreibung einer Bauversicherung und den Vergleich der Offerten von einem unabhängigen Versicherungsspezialisten durchführen zu lassen. Dieser kennt die unterschiedlichen Bedingungen und die wesentlichen Obliegenheiten und kann zusammen mit dem Bauherrn und dessen Bauleiter den für den geplanten Bau bestmöglichen Versicherungsschutz ausarbeiten.
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Liegt in der Kernzone von Schaan, hier bietet sich Ihnen die seltene Gelegenheit für die Erstellung eines modernen Projekts
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Charmantes MFH mit traumhafter Aussicht
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Vaduz (FL)
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garten:zeit
«Amsel, Drossel, Fink und Star» Vögel im Garten Jetzt kommt die Zeit mit vielen Beeren, Hagebutten und Früchten an unseren Wildsträuchern. Diese Sträucher werden von vielen Vögeln als Nahrungsquelle geschätzt. Besonders lieben sie natürlich unsere einheimischen Fruchtpflanzen. Früchte vom Weissdorn zum Beispiel werden von 32 verschiedenen Vogelarten verzehrt. Auch Stechpalme, Schwarzdorn, Wacholder und Hagebutten sind im Winter heiss begehrt. Eine wichtige Pflanze im Garten ist Efeu, da sie im Gegensatz zu den meisten anderen Gehölzen im Herbst blüht und gegen Frühling Früchte bildet. Die Blüten im Herbst dienen vielen Insekten als letzte Nahrungsquelle vor dem Winter. Die Früchte im Frühjahr werden wiederum von vielen Vögeln mit Genuss abgelesen. AuchxSamen Inserat Bauzeit 206 63 mm bilden im Winter eine wichtige
Nahrungsquelle für Vögel. Die verblühten Stauden in der Rabatte dürfen wir deshalb im Herbst nicht dem Sauberkeitsdrang opfern. Distelfinke freuen sich über stehengelassene Samenstände von Disteln, Karden, aber über den Samen der hohen Verbenen, der Rudbeckien und anderer Stauden. Laub, das im Herbst liegengelassen oder im Gemüsegarten als Mulchschicht aufgebracht wird, ist
nicht nur eine natürliche Düngung, sondern auch für viele Lebewesen wertvoll. Das Laub ist im Winter ein herrlicher Selbstbedienungsladen für die Vögel. Viele Spinnen, Würmer und andere Insekten finden darunter Unterschlupf. Diese Kleinlebewesen werden fleissig von den Vögeln als wichtige Winternahrung herausgesucht und helfen ihnen, die kalte Jahreszeit gut zu überstehen.
Liebe Gartenbegeisterte, einmal mehr müssen wir von der Natur lernen. Nicht alles, was toll aufgeräumt und super gepflegt ist sowie prächtig aussieht, ist für alle, die den Garten benutzen, wertvoll. Ein gewisses Mass an Unordnung bringt uns selber etwas mehr Freizeit und den tierischen Mitbewohnern sehr viel Raum und Nahrung. So tragen unsere kleinen, lebendiGärten doch10:38 immensSeite viel zu1 mm gen M 18.05.16 einer grossen Artenvielfalt bei.
Von Müko-Geschäftsinhaber Christian Müller
© Francis C. Franklin / CC-BY-SA-3.0
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Strauch-Efeu Die Blüten vom Strauchefeu (Hedera helix Arborescens) erscheinen sehr zahlreich und sind im Herbst eine willkommene Nahrung für Bienen und andere Insekten. Im übernächsten Winter zieren ihn schwarze Beeren, welche wiederum beliebt bei Vögeln sind. Nicht wuchernd und mit einer Grösse von 80 bis 120 Zentimetern findet er in jedem Garten und auch auf einem Balkon seinen Platz.
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«Ich mag den Kundenkontakt»
Sidney Briggen ist im zweiten Lehrjahr im Detailhandel und fühlt sich sehr wohl. Sie liebt die Kundenkommunikation, und die abwechslungsreiche Arbeit macht ihr grossen Spass. Sie konzentriert sich darauf, ihre Lehre erfolgreich zu beenden und will sich später weiterbilden. Interview: Vera Oehri-Kindle • Foto: ZVG Warum hast du dich für eine Lehre im Detailhandel entschieden? Ich habe mich für eine Lehre im Detailhandel entschieden, weil ich gerne anderen Menschen helfe, wenn sie Fragen haben und meine Hilfe benötigen. Mir macht es ebenso Freude, wenn die Kunden mit einem guten Gefühl den FL1-Shop verlassen und gerne wiederkommen. Detailhandel klingt nach einem klassischen Beruf, gleichzeitig arbeitest du bei einem Unternehmen in einer Zukunftsbranche. Warum genau diese Kombination? Ich habe mich für die Telecom Liechtenstein entschieden, weil ich dort schon Schnuppererfahrungen sammeln durfte. Ausserdem konnte ich im Vorfeld bereits mehrere Abteilungen der Telecom Liechtenstein kennenlernen, darum habe mich dazu entschieden, eine Lehre im Shop zu beginnen. Ich fühle mich im Bereich der Telekommunikation sehr wohl, auch weil ich mich gerne mit Handys beschäftige.
Welche persönlichen Stärken kannst du in deinem Beruf ausspielen? Ich sehe meine persönlichen Stärken in der Kundenkommunikation und versuche, unsere Kunden bestmöglich zu beraten. Ausserdem versuche ich, den Kunden die diversen Fachbegriffe und verschiedenen Abos so verständlich wie möglich zu erklären.
Sidney Briggen
Was sind deine Aufgaben bei der Telecom Liechtenstein? Zu meinen täglichen To-dos gehört die Vorbereitung des Verkaufraums. Danach ist mein Tag sehr abwechslungsreich. Ich berate Kunden, schliesse mit ihnen Verträge für Mobile und Internet ab und informiere die Kunden beim Kauf über Zubehör. Ich habe auch die Möglichkeit, mich im Betrieb technisch weiterzubilden, indem ich Vorträge für das Team vorbereite. Mir hilft das persönlich sehr, um die Produkte besser kennenzulernen.
Was gefällt dir besonders gut an deiner Lehre bei der Telecom Liechtenstein? Mir gefällt besonders, dass ich täglichen Kundenkontakt habe und eine abwechslungsreiche Arbeit ausübe. Ich habe auch ein tolles und hilfsbereites Team, auf das ich mich jederzeit verlassen kann. Man hilft sich untereinander und bietet Unterstützung an, wenn jemand diese braucht. Das ist nicht selbstverständlich. Es ist sehr wichtig, dass man sich wohlfühlt.
Welche Pläne hast du für die Zukunft? In erster Linie ist mein Ziel, die Lehre erfolgreich abzuschliessen. Im Anschluss möchte ich mich weiterbilden. Meine Zukunft sehe ich weiterhin bei der Telecom Liechtenstein. Was machst du in deiner Freizeit und welche Rolle spielt die Kommunikationstechnologie dabei? In meiner Freizeit habe ich immer mein Smartphone dabei, da ich bei meinem Hobby Reiten erreichbar sein und im Notfall auch jemanden anrufen können möchte. Ausserdem fotografiere ich sehr gerne mein Pferd und die Landschaft. Ich höre auch sehr viel Musik mit Kopfhörern, die mit meinem Smartphone verbunden sind.
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«Hab mich schon immer für Technik interessiert»
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Ibrahim Öztürk steht noch ganz am Anfang seiner Lehre. Die abwechslungsreiche Arbeit macht ihm sehr viel Spass, und er freut sich täglich auf neue Herausforderungen. Da er sich immer schon für Technik interessiert hat und auch handwerklich sehr geschickt ist, hat er sich schliesslich für die Lehre als Montageelektriker entschieden. Interview: Vera Oehri-Kindle • Foto: ZVG Welche Ausbildungen kamen für dich in der Schulzeit infrage und warum? Wo lagen deine Talente? In meiner Schulzeit war ich sehr an Technik interessiert. Ich hätte mir gewünscht, den Beruf des Elektronikers oder Informatikers zu erlernen. Ich bin handwerklich geschickt und denke bei jeder Arbeit mit. Ich würde mich auch als teamfähig bezeichnen und verstehe mich mit jedem. Warum hast du dich am Ende für den Beruf Montageelektriker entschieden? Ich wollte schon immer etwas Handwerkliches und Abwechslungsreiches erlernen. Mir war es auch wichtig, dass mein Beruf ein Beruf mit Zukunft ist. Als Montageelektriker hat man auch sehr viele Weiterbildungsmöglichkeiten, was mich sehr interessiert.
Wie wirst du in der Firma betreut? Und wie bist du ins Team integriert? Mit der Firma MeGa-Solutions bin ich sehr zufrieden und fühle mich sehr aufgehoben. Ich kann mit meinen Problemen und Fragen jederzeit kommen. Falls ich Hilfe in der Schule benötige und etwas mehr Zeit brauche, nimmt man sich die. Ich schreibe auch jeden Monat zwei Lernprotokolle. Die Noten und Leistungen werden dann in einem kleinen Kreis besprochen. Das hilft mir sehr.
Ibrahim Öztürk
Du bist im ersten Lehrjahr und deine Eindrücke sind noch relativ frisch. Haben sich deine Erwartungen an den Beruf erfüllt? Was gefällt dir besonders gut? Ich durfte im ersten Lehrjahr schon bei sehr vielen Tätigkeiten mithelfen und Verschiedenes ausprobieren, da ich zuvor ein Praktikum absolviert hatte. Die Erwartungen an den Beruf wurden erfüllt, da ich immer Neues dazulerne, und das gefällt mir besonders gut. Was sind derzeit deine Aufgaben? Meine Aufgaben als Lehrling im ersten Jahr sind sehr vielfältig. Dosen ausputzen, Schalter und Steckdosen montieren, aber auch Altpapier entsorgen gehört alles zu den Aufgaben eines Lehrlings.
Welchen Tipp gibst du einem Kollegen, der sich ebenfalls für deinen Beruf interessiert und eine entsprechende Lehre in Betracht zieht. Solange es der Person Spass macht: einfach machen! Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Was machst du nach der Arbeit und am Wochenende zum Ausgleich von praktischer Ausbildung und Berufsschule? Ich gehe mit Freunden Basketball spielen oder lese gerne. Die Abschlussprüfung ist noch relativ weit weg. Dennoch hast du dir sicher schon Gedanken über die Zeit danach gemacht. Was planst du nach der Lehre? Ich plane, nach der Lehre eine Weiterbildung als Elektroinstallateur oder Elektroplaner zu absolvieren.
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LGV zwischen lokalem Wachstum und globalen Marktpreisen LGV-Geschäftsleiter Michael Baumgärtner gibt Auskunft über die jüngsten Energiepreis-Entwicklungen, die CO2Abgabe, die Daseinsberechtigung des Gasnetzes, den Stellenwert von Wasserstoff sowie den Aufbau der Wärmeversorgung – im Speziellen in Ruggell und Vaduz. Interview: Heribert Beck Wie sehen die derzeitige geopolitische Lage sowie die Versorgungssicherheit mit Erdgas aus? Über die letzten Jahrzehnte sind innerhalb der europäischen Gasversorgung nie Lieferausfälle vorgekommen, die Versorgungssicherheit ist gegeben. Die geopolitische Lage wird aber jeweils analysiert und über die Börsen und den Markt eingepreist. Über die vergangenen Wochen und Monate hat es Annahmen und Bewegungen gegeben, welche erhebliche Auswirkungen auf die europäischen Energiepreise haben. Der Winter 2020/21 war kalt und dauerte bis in den Frühling aussergewöhnlich lange an. Ableitend wurden die Gasspeicher stark beansprucht sowie anschliessend lediglich auf unterdurchschnittliche Niveaus gefüllt. Flüssiggas-(LNG-)Schiffe steuern infolge des noch höheren Preisniveaus Asien an. Die Pipeline «Nord Stream 2» wurde Anfang September 2021 fertiggestellt, die Zertifizierung durch die deutschen Behörden ist aber noch ausstehend. Weiter war das Jahr 2021 sehr windarm und davon ableitend wurden vermehrt Kohle und Erdgas zur Erzeugung elektrischer Energie eingesetzt, womit zusätzlich die Nachfrage nach Gas deutlich gesteigert wurde. Und wie hat sich diese gesamte Situation auf die Handelspreise niedergeschlagen? Bei jeglichen Energieträgern sind teils massive Preissteigerungen zu beobachten. Derzeit widerfährt uns eine Marktsituation, die wir bis anhin so nicht kannten. Beim Erdgas haben sich die Preise der Termingeschäfte für das kommende Jahr seit Ende 2020 verdreifacht. Solche Höchststände konnten letztmalig im Sommer 2008, als die Ölpreise historische Rekordwerte erzielten, beobachtet werden. Tagespreise sind seit den letztjährigen historischen Tiefstwerten gar um mehr als das Zwanzigfache gestiegen und erreichen neue Höchstwerte. In den letzten Wochen sind die Preise regelrecht in die Höhe geschossen.
Fotos: Pamela Bühler
Und welchen Einfluss haben diese Entwicklungen auf den Gaspreis in Liechtenstein? Da wir die Gasbeschaffung für unsere Kundinnen und Kunden zeitlich gestaffelt vornehmen, sind wir von dieser Markt- und Preisentwicklung nicht vollumfänglich betroffen. Eine vor ein paar Monaten erwartete Entspannung auf den Sommer 2021 blieb leider aus. Der in diesem Ausmass von wohl niemandem prognostizierte, immense Preisanstieg macht eine Preiskorrektur jedoch unumgänglich. Die Gaspreise der LGV sind seit Sommer 2021 günstiger als die Handelspreise. Aufgrund der partiell im Voraus getätigten Beschaffung müssen wir lediglich einen Teil des markanten Preisanstiegs weiterbelasten. Dies bedeutet, dass wir per 1. Oktober 2021 auf Erdgas eine Preiserhöhung von 2,3 Rappen pro Kilowattstunde vornehmen müssen.
Wir beobachten die Lage weiterhin sorgfältig. Sobald sich dieses aussergewöhnliche Marktumfeld wieder ändert und die Preise anhaltend nachlassen, werden wir umgehend darauf reagieren und eine Preisreduktion durchführen. Es ist zu erwähnen, dass die LGV-Preise im Benchmark zu Schweizer Energieversorgern weiterhin wettbewerbsfähig sind. Wie interpretieren Sie die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in der Schweiz nach dem Scheitern der Abstimmung um ein revidiertes CO2Gesetz? Die Ablehnung des Schweizer Stimmvolks am 13. Juni 2021 war schon eine Überraschung. Reaktionen haben aber nicht lange auf sich warten lassen. Einerseits wurde bereits Anfang Juli 2021 seitens des schweizerischen Bundesamts für Umwelt mitgeteilt,
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dass ab 1. Januar 2022 die CO2 -Abgabe von 96 Franken um 25 Prozent auf 120 Franken pro Tonne erhöht wird. Andererseits nimmt man vermehrt Aktivitäten auf kantonaler und kommunaler Ebene war. Die Bandbreite von Vorstössen bezüglich Förderungen oder Verboten im Allgemeinen oder von Meinungen zu Gasleitungsrückbauten bis Ökologisierungen von Gasnetzen ist vielschichtig. In der Schweiz und Deutschland wird gar wieder öffentlich über die Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken debattiert. Hat die Erhöhung der CO2-Abgabe auch Einfluss in Liechtenstein? Ja, der anzupassende Preis findet ebenfalls im Fürstentum Liechtenstein Anwendung. Bei Erdgas hat es eine Erhöhung von rund 0,4 Rappen pro Kilowattstunde per 2022 zur Folge. Es handelt sich dabei um die letzte Erhöhung der CO2 -Abgabe, die unter der geltenden CO2 -Gesetzgebung möglich ist. Auf Biogas wird keine CO2 -Abgabe verrechnet. Wie sehen Sie die Zukunft der Gasnetze? Obwohl wir mittels Umsetzung unserer Unternehmensvision mit Schwerpunkt der Wärmeversorgung und erneuerbaren Energien einen Absenkpfad des Erdgases einleiten, ist der Stellenwert der Gasnetze kurz- bis langfristig widerspruchslos klar gegeben. Über 75 Prozent der Gasenergie werden in Liechtenstein im Winterhalbjahr, wenn die Stromproduktion aus Wasser und Sonne bescheiden ausfällt, benötigt. Die LGV ist stetig im Transformationsprozess – hauptsächlich mittels Fernwärme –, jedoch benötigt es auch für die Wärmeversorgungen von Ruggell bis Balzers ein intaktes Gasnetz. Mittels gasbefeuerten Energiezentralen kann die Sicherstellung der Spitzen- und Notversorgung preiswert gewährleistet bleiben. Auch etliche private Insellösungen, bei welchen Holzkessel oder Wärmepumpen in erster Priorität verwendet werden, sind auf eine Redundanz mittels Gas angewiesen. Neben einigen unterschiedlichsten Spezialanwendungen wird Gas auch in beachtlichen Mengen in Industrie und Gewerbe im Sinne von Prozessenergie nahezu alternativlos eingesetzt. Ein starker Wirtschaftsstandort Liechtenstein benötigt eine stabile und zuverlässige Gasnetz-Infrastruktur. Und wie haben Sie es mit der Ökologisierung des Gasnetzes? Die laufende und langfristig angelegte Ökologisierung des Gasnetzes bzw. die Substitution von Erdgas zu Biogas, synthetischen Gasen und Wassersoff ist anspruchsvoll und essenziell. Seit 2013 betreibt die LGV
in Kooperation mit dem Abwasserzweckverband der Gemeinden Liechtensteins bei der Abwasserreinigungsanlage in Bendern erfolgreich eine Biogas-Auf bereitungsanlage, in welcher Klärgas reingewaschen und in Erdgas-Qualität ins Gasnetz eingespeist wird. Weiter sind wir derzeit an einer regionalen Machbarkeitsanalyse bezüglich einer Biogasanlage mittels biogener Abfälle sowie an einer Analyse bezüglich einer Wasserstoff-Produktion beschäftigt. Und wie sieht es mit dem Wasserstoff aus? In Europa hat Wasserstoff stark an medialer Präsenz gewonnen. Die Produktion von grünem Wasserstoff mittels überschüssigem Solar- und Windstrom sowie die Einspeisung in das bestehende Gasnetz werden europaweit vorangetrieben und sind vereinzelt bereits Realität. Die LGV hat daher proaktiv damit begonnen, alle jemals im Gasnetz eingesetzten Bauteile und Materialien zu erfassen sowie auf deren Wasserstoff beständigkeit zu prüfen. Derzeit schaut es so aus, dass Wasserstoff hauptsächlich im Schwerverkehr und in der Industrie Verwendung finden soll. Sie haben vorhin den Transformationsprozess angesprochen. Wie ist der Stand der Dinge? Derzeit läuft bei der Forcierung der Fernwärme unglaublich viel. Es sind einige offene Bautätigkeiten in Triesenberg, Triesen, Schaan, Bendern, Eschen und Mauren, welche derzeit abgeschlossen oder weitergetrieben werden. Die beiden neusten und auch grössten Nägel, welche wir eingeschlagen haben, sind die Neubauten der «Wärmeversorgung Ruggell» sowie der «Wärmeversorgung Vaduz». In Ruggell wird mittels Grundwassernutzung ein Fernwärmenetz versorgt, dessen Energiezentrale beim Schulareal angesiedelt ist. Einerseits führt ein Leitungsstrang entlang der Landstrasse nach Süden und soll zukünftig auch das Schulzentrum Unterland II mit thermischer Energie versorgen. Andererseits führt ein zweiter Leitungsstrang nach Norden und soll bis zur Industriezone verlängert werden. Kooperative Partner und nachhaltige Schlüsselkunden sind hierbei klar die Gemeinde Ruggell und das Amt für Bau und Infrastruktur. Und was hat das Projekt «Wärmeversorgung Vaduz» auf sich? Bekommt nun der Hauptort auch Fernwärme? Genau, die LGV ist schon seit einiger Zeit an der Planung, ab der Fernwärmeversorgung Schaan, welche Abwärme von der Kehrichverwertungsanlage Buchs erhält, eine Leitung zum Schulzentrum Mühleholz in
Vaduz zu verlegen. Über die letzten Monate hat sich gezeigt, dass hierbei mehr möglich ist. Infolge grossem, jedoch kurzfristigem Interesse von wenigen Ankerkunden bezüglich Energielieferung ihrer Neubauten und bestehender Liegenschaften wurde unter Hochdruck mit Unterstützung der Gemeinde Vaduz und wiederum des Amts für Bau und Infrastruktur innert kürzester Zeit ein Gesamtprojekt über den Gemeinde-Perimeter erarbeitet. Dies ist wohl einer der einflussreichsten Meilensteine zur Umsetzung der Energiestrategie 2030.
Gaspreisanpassung per 1. Oktober 2021 Infolge der geopolitischen Lage hat es auf den europäischen Energie-Handelsplätzen Annahmen und Bewegungen gegeben, welche sich wiederum auf die Marktpreise niederschlugen. Jegliche Energieträger erfuhren teils immense Preissteigerungen. Beim Erdgas haben sich Preise der Termingeschäfte für das kommende Jahr seit Ende 2020 verdreifacht, beim Tagespreis sind die Preise gegenüber dem letztjährigen historischen Tiefstwert um mehr als das Zwanzigfache gestiegen und erreichen neue Höchstwerte. Da die LGV die Gasbeschaffung für ihre Kundinnen und Kunden zeitlich gestaffelt vornimmt, ist sie von dieser Markt- und Preisentwicklung nicht vollumfänglich betroffen. Der fortwährende massive Preisanstieg macht eine Preiskorrektur jedoch unumgänglich. Aufgrund der partiell im Voraus getätigten Beschaffung muss die LGV lediglich einen Teil des markanten Preisanstiegs weiterbelasten. Dies bedeutet, dass per 1. Oktober 2021 auf Erdgas eine Preiserhöhung von 2,3 Rappen pro Kilowattstunde vorgenommen werden muss. Die LGV-Preise sind im Benchmark zu Schweizer Energieversorgern wettbewerbsfähig.
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› Wohnsiedlung Kohlplatz, Eschen
WOHNSIEDLUNG KOHLPLATZ Mi(e)teigentum – Miete – Eigentum
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Die erste genossenschaftlich organisierte Wohnsiedlung im Liechtensteiner Unterland liegt an sehr zentraler Lage in Eschen. Die harmonische Einbettung im Quartier, die klare Architektursprache sowie die ansprechende Aussenraumgestaltung verleihen der Wohnsiedlung eine besondere Note. Text: Johannes Kaiser · Fotos: Paul Trummer
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› Interview mit Harald Beck, Präsident Wohnbaugenossenschaft Liechtenstein (wbl) Wie entstand die erste genossenschaftlich organisierte Wohnsiedlung im Unterland? Dank des Weitblicks der Gemeindepolitik von Eschen, der Eigentümer der Nachbarliegenschaft und unserer Bemühungen. Unser Dank gilt insbesondere der Gemeinde Eschen, ohne die eine Umsetzung nicht möglich gewesen wäre. Wohnungen mit Marktmieten, Kostenmieten sowie Eigentumswohnungen vereint in einer Wohnsiedlung. Dieser Mix von Wohnungen konkurrenziert sich doch? Die Wohnsiedlung Kohlplatz liefert genau den Gegenbeweis. Die Wohnungen der wbl stehen nicht in Konkurrenz zu den Marktmieten oder Eigentumswohnungen, sondern runden das Angebot ab. Und genau so funktioniert es auch auf dem Wohnungsmarkt im Allgemeinen. Wie ist die Nachfrage nach den Mi(e)teigentumswohnungen? Die Nachfrage nach unseren leistbaren Wohnungen ist sehr gross. Da wir die Wohnungsvergabe aber an «harte Kriterien» wie etwa die Belegungsvorschriften (Anzahl Bewohner + 1= max. Zimmer / Wohnung) knüpfen, werden die Wohnungen gezielt an Berechtigte vergeben. Dies benötigt in der Vergabe Zeit. Aktuell ist noch eine Wohnung in Eschen verfügbar.
handlung nicht beheben zu können oder zu wollen. Die wbl wird staatlich nicht gemäss Gesetz mit zinslosen Darlehen gefördert. Es herrscht leider eine Ungleichbehandlung. Was sind die Ziele der Wohnbaugenossenschaft Liechtenstein? Erschwingliche Mietwohnungen fehlen künftig in ausgeprägtem Masse in ganz Liechtenstein. Wir setzen am richtigen Ort an und zwar in der Konstitution der Eigentümer, um leistbare Wohnungen mit Kostenmieten anbieten zu können. Die wenigen Mi(e)teigentumswohnungen, welche wir in Liechtenstein anbieten, sind ein Schritt in diese Richtung und ergänzen den Markt. Diese stehen in keiner Art in Konkurrenz zu den klassischen Mietwohnungen. Das Leben in unseren Wohnungen bedeutet aber mehr, als eine günstige Wohnung zu mieten, z.B. Nachbarschaftlichkeit und vieles mehr. Interessiert? www.wohnbau.li
Wird das Mi(e)teigentum staatlich direkt gefördert? Was hat dies für einen Einfluss? Das Instrument dazu ist das gültige Wohnbauförderungsgesetz (WBFG, 1976). Die Förderung der gemeinnützigen Wohnbautätigkeiten ist im 4. Teil des Gesetzes geregelt, wobei die Verordnung dazu seit Jahrzehnten fehlt. Heute fördert das WBFG mit zinslosen Darlehen oft nur vermögende Personen. Die Politik scheint diese Ungleichbe-
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Harald Beck
Nicht nur die grandiose Aussicht auf die Schweizer
Bergkette, sondern auch der grosszügig geschnittene
Wohn- und Essbereich hat es uns besonders angetan. So
kostengünstig in einer solch hervorragend ausgestatteten Neubauwohnung zu leben, ist für uns als junges Paar natürlich ideal. Wir sind dankbar, Mitglieder bei der
Wohnbaugenossenschaft sein zu dürfen und freuen uns auf unsere erste Bewohnerversammlung Ende Oktober.
Alessia Büchel, Mieterin
Eibenweg 10 · 9490 Vaduz · Liechtenstein Telefon + 423 235 84 40 · www.wohnbau.li
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› Wohnsiedlung Kohlplatz, Eschen
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Impressionen Aussenaufnahmen
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nachhaltige Architektur durch die modernen Lüftungssysteme, gekoppelt mit dem Minergiestandard der Wohnanlage. Zudem waren
die hochwertige technische Ausstattung und die anspruchsvolle Bauausführung eine klare Entscheidungshilfe, hier zu wohnen.
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› Wohnsiedlung Kohlplatz, Eschen › Leistbarer Wohnraum in verschiedenen Wohnformen Bei der Überbauung am Kohlplatz 13 in Eschen ist Mathias Vogt, Geschäftsführer von Vogt Architekten in Balzers, neue Wege gegangen. Zusammen mit der Wohnbaugenossenschaft hat er Synergien angestossen und genutzt, das Gemeinschaftliche und den sozialen Gedanken in den Fokus gesetzt sowie bezahlbares Wohneigentum für den Mittelstand geschaffen. Herr Vogt, schildern Sie bitte in einigen Sätzen die Idee hinter der Überbauung am Kohlplatz, die Sie gemeinsam mit der Wohnbaugenossenschaft realisiert haben. Mathias Vogt: Mit Interesse verfolgen wir stets die Entwicklungen in den Gemeinden. Das Liechtensteiner Unterland erlebt einen regelrechten Aufschwung, und der Wohnungsmarkt wächst überdurchschnittlich aufgrund der Nachfrage. Als in Eschen ein attraktives Grundstück zum Verkauf ausgeschrieben war, haben wir dies mit Interesse zur Kenntnis genommen und mit den Zuständigen Kontakt aufgenommen. Das Entwicklungspotenzial, die Lage sowie die einfache Geometrie des Grundstückes haben uns dazu bewogen, qualitativ hochwertigen Wohnraum für Eigentum und Miete zu schaffen, den sich auch Familien des Mittelstands leisten können. Die Nachbarparzelle war im Eigentum der Gemeinde Eschen und so entstanden erste Gedanken zu potenziellen Synergien einer Gesamtüberbauung. Nachdem die Gemeinde weder Bauabsichten noch eine Vision für eine künftige Nutzung hatte, erkannten wir, dass die Wohnbaugenossenschaft Liechtenstein allenfalls ein möglicher Partner sein könnte. Der Präsident der WBL, Harald Beck, war auf Anhieb interessiert, im Liechtensteiner Unterland eine erste genossenschaftlich organisierte Wohnbausiedlung zu realisieren, sodass wir das Gespräch mit dem Gemeindevorsteher suchten, um die Idee einer gemeinsamen Wohnbausiedlung mit verschiedensten Wohnformen vorzustellen.
Wie war das Interesse der Gemeinde? Die Gemeindevorstehung war sehr offen und interessiert, dies in den Gemeindetrat zu bringen. Alle Verantwortlichen erkannten, dass es sich um eine einmalige Gelegenheit handelt, zusammen mit dem Nachbarsgrundstück eine attraktive Wohnbausiedlung zu realisieren – mit ausgesprochen attraktiven Aussenräumen. Nachdem der Gemeinderat einstimmig das Grundstück der WBL zugesprochen hatte, stand dem Vorhaben nichts mehr im Wege. Warum war es für Sie von Bedeutung, nicht einfach ein Mehrfamilienhaus zu bauen? Weil es interessant ist, etwas zu realisieren, das nicht alltäglich ist und vom Massstab her eine andere Flughöhe hat. In solitären Wohnbauten beschränken sich Nachbarkontakte räumlich oft auf das Treppenhaus oder die Tiefgarage, aber so entsteht keine Gemeinschaft. Dazu braucht es attraktiven, gemeinsam nutzbaren Aussenraum. Diese Qualitäten lassen sich mit einer Wohnüberbauung mit mehreren Bauvolumen einfacher gestalten. Es ergaben sich Synergien wie eine gemeinsame Energiegewinnung mittels Erdsonden, eine grosse Autoeinstellhalle mit einer einzigen Zufahrt, gemeinsame Besucherparkplätze sowie der gemeinschaftlich genutzte Grünraum mit Spielwiese und Bocciafeld und einladenden Verweilgelegenheiten. Das Ergebnis kann sich inzwischen am Kohlplatz sehen lassen. Was waren die Herausforderungen in der Bauphase? Der Untergrund besteht bis zu einer Tiefe von zwölf Meter mehrheitlich aus «Tuarba», Torf also, und ist äusserst ungünstig für eine Fundation. Dies hat uns dazu veranlasst, die Hochbauten mit rund 130 Betonpfählen auf die tiefliegende blaue Moräne zu fundieren, damit die Bauten weder Setzungen noch Körperschallübertragungen aus der Industrie erfahren. Die grossen Mühen haben sich gelohnt. Aufgrund des hohen
Grundwasserstandes befinden sich im Erdgeschoss sämtliche Nebenräumlichkeiten. Dadurch profitieren alle Wohnungen von einer tollen Aussicht und sind gleichzeitig weniger Emissionen ausgesetzt. Wie lautet Ihr Fazit zum Synergiepotenzial, das Sie nutzen wollten? Die Wohnungen sind erst seit Anfang September komplett bezogen. Daher kann ich noch nicht im Detail sagen, inwiefern der Aussenraum schon Gemeinschaft generiert hat. Aber ich bin sehr optimistisch, dass dies funktioniert. Schliesslich haben wir die Adressierung und die Briefkästen bewusst im ersten Obergeschoss angeordnet, wo sich auch die Spielflächen befinden. Fast jeder geht einmal täglich zum Briefkasten, somit ergeben sich zwangsläufig Begegnungen. Die Photovoltaikanlage, die mit 100 Kilowatt peak deutlich mehr Strom produziert als in den Wohnungen verbraucht wird, optimiert den Eigennutzungsgrad der Wärmepumpe in optimaler Weise. Das klingt nach einer Minergie-Lösung. Ja, die Gebäude erfüllen den Minergie-A-Standard als Plusenergiehaus. Dazu gehören auch die Komfortlüftung in allen Wohnungen und eine App, zu der sämtliche Mieter und Eigentümer unserer Überbauung sowie die Mieteigentümer der Genossenschaft die Zugangsdaten erhalten. So können sie den Eigenverbrauch von Strom, Wasser sowie Wärme laufend ablesen und reflektieren. Dies motiviert sie zu einem bewussten Umgang mit Ressourcen. Ausserdem profitieren die Bewohner von vergünstigtem Strom während des Tages, wenn die PV-Anlage produziert. Die Energie dort zu nutzen, wo sie gewonnen wird, ist ohnehin die Zukunft. Auch für einen Anstieg der Elektromobilität sind die Gebäude ausgerüstet. Sie haben sicher bereits Rückmeldungen von den Mietern und Eigentümern erhalten. Welche
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weiteren Argumente sprachen für die Überbauung beziehungsweise für einen Einzug? Der Hybrid aus den Möglichkeiten Miete, Eigentum und Mieteigentum in der Genossenschaft spricht sicher jeden potenziellen Bewohner an. Die Wohnungen sind alle konsequent über Eck konzipiert und über die 15 Quadratmeter grosse, gedeckte Terrasse in zwei Himmelsrichtungen ausgerichtet. Sie verfügen neben einer der wieder aufkommenden Wohnraumküchen über einen grosszügigen Wirtschaftsraum und sind allesamt ähnlich geschnitten. Ganz generell und für beide Gebäude gilt, dass der Wohnraum erschwinglich und die Bauweise trotzdem qualitativ überdurchschnittlich hochwertig ist.
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› Wohnsiedlung Kohlplatz, Eschen
Impressionen Innenaufnahmen
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Wir haben im vergangenen Jahr den Verkehrsrichtplan verabschiedet und dieser sollte demnächst auch vom Land genehmigt werden. Auf dieser Ba10/2021 sis werden wir in den nächsten Jahren verschiedene Massnahmen umsetzen. Erste Massnahmen daraus wie etwa die Einführung einer ÖV-Linie für die Eschner-Hanglagen wurden im Sinne eines Pilotbetriebs bereits umgesetzt. Weitere sind in der Umsetzung respektive Planung. In Eschen-Nendeln selbst werden wir unter anderem Massnahmen setzen, um den Verkehr wieder vermehrt aus den Montagabend geschlossen. Quartieren rauszukriegen und so den Schleichverkehr einng am Staatsfeiertag 2020: Die Pfrund. : zudämmen. Dazu werden rabattwir nverschiedene le il r b t h beispielsweise für ic Gleits en Ge- von einem Gewinn von 2.5 Milli- Quartiere respektive Zonen die nheits- onen Franken in der Erfolgsrech- Einführung von Tempo 30 vorantreiben. gleich nung und von einem Überschuss Ein wichtiges Instrument ist en ins- von 1.2 Millionen Franken in der im Verkehrsbereich zudem das inden Gesamtrechnung aus. Dies hat d Mau- aber ausschliesslich damit zu Entwicklungskonzept Liechtenket rschie- tun, dass wir insbesondere die steiner Unterland paSchaan. isund e r p f ie T m I soll für alle involvierten lösen Investitionen bewusst zurückge- Dieses Partner eine Grundlage bilfahren haben, Montagabend um 2021 die Re- geschlossen. den, um unter anderem auch serven etwas aufzubauen. Dies verschiedene übergeordnete rt die vor dem Hintergrund, dass 2022 und 2023 infolge hoher Investi- Verkehrsprojekte, die grösstenndeln inanz- tionen in das Begegnungszent- teils auch im Mobilitätskonzept enthalten sind, gemeinsam as zu- rum Nendeln massive Defizite umzusetzen. Ein wichtiger anfallen werden. Punkt bleibt für uns zudem die r 2021
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triesen im fokus
Darum lohnt es sich, in Triesen zu wohnen Um ein Prozent ist die Triesner Bevölkerungszahl 2020 gewachsen. Damit hat sich ein langjähriger Trend bestätigt. Gemeindevorsteherin Daniela Wellenzohn-Erne betont, dass diese Entwicklung nicht von ungefähr kommt, nennt die Gründe und beschreibt, wie sie die Standortattraktivität und Lebensqualität weiter fördern möchte. Interview: Johannes Kaiser • Fotos: Archiv Gemeinde Triesen
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Frau Gemeindevorsteherin, geben Sie uns eingangs unseres Interviews eine kurze Replik zum Abstimmungswochenende bezüglich des Sonnenplatzprojekts, welches in dieser Form von der Bevölkerung mit 61 Prozent abgelehnt worden ist. Wie geht es mit der Gestaltung des Triesner Dorfzentrums weiter? Daniela Wellenzohn-Erne: Rein inhaltlich lässt sich das Abstimmungsergebnis nicht breit kommentieren. Fakt ist, dass auf demokratischer Ebene das Projekt des Gemeinderates zur Gestaltung des öffentlichen Platzes abgelehnt wurde. Kurzum: Dieser demokratische Entscheid ist zu akzeptieren. Ich stehe dafür, dass wir auf Basis dieses Volksentscheids lösungsorientiert an die Sache herangehen. Erste Gespräche, wie nun dieser Platz vor dem neuen Einkaufszentrum genutzt werden soll und wie wir diese Fläche im Sinne einer breiten Akzeptanz nun gestalten werden, habe ich bereits aufgenommen. Ich habe veranlasst, dass wir parteiübergreifend erste Gespräche darüber führen konnten, wie wir einen Konsens finden werden. Ich bin sehr optimistisch, dass uns dies – mit dem guten Willen aller Seiten – gelingen wird. Corona-bedingt musste die Eröffnung der Freizeitanlage Blumenau zeitlich verschoben werden. Anfang September war es soweit und die Begeisterung der Bevölkerung war wirklich sehr gross. Welchen Stellenwert nimmt dieser neugestaltete Freizeitpark ein? Der Stellenwert des sanierten und erweiterten Sport- und Freizeitparks ist sehr gross. Dies haben wir bereits anlässlich der Planung festgestellt. Alle Nutzerinnen und Nutzer, die Vereine, aber auch Privatpersonen haben sich tatkräftig mit Ideen eingebracht, um ein Projekt realisieren zu können, das die junge Generation, aber auch unsere Senioren, Familien, Sportbegeisterte und Erholungssuchende begeistert. Fortgesetzt hat sich diese positive und freudige Grundstimmung bereits vor der Eröffnung. Täglich waren Famili-
Die Position als sehr attraktive Gemeinde, in der man gut und gerne lebt, hält und verteidigt sich nicht von alleine. Daniela Wellenzohn-Erne Gemeindevorsteherin von Triesen
en, Kinder, ältere Dorfbewohner, Vereinsmitglieder und Gäste auf der Blumenau und nutzten jene Anlagen, die bereits nutzbar waren. Und nicht zuletzt konnten wir einen wunderbaren Eröffnungstag geniessen. Die Triesnerinnen und Triesner freuten sich nicht nur wegen der neuen, attraktiven Anlage, sondern genossen – in einer ruhigeren Pandemiephase – auch die Möglichkeit, sich endlich wieder treffen und austauschen zu können. Die Eröffnung war ein gelungenes Fest. Besonders freut mich natürlich, dass wir auch Wochen nach der Eröffnung noch immer – fast täglich – schöne und begeisterte Rückmeldungen aus der Bevölkerung erhalten. Daran sieht man, dass das neue Freizeitangebot geschätzt wird und dass die Gemeinde den Zeitgeist bei dieser Sanierung und Erweiterung voll getroffen hat. Die doch grossen
Investitionskosten lohnen sich, wenn man die überdurchschnittliche Nutzung, die Freude und die Rückmeldungen in Betracht zieht. Ich bin sicher, die Blumenau wird viele Jahre ein grosser Anziehungspunkt sein und auch bleiben. Sofern wir es schaffen, noch weitere punktuelle Verbesserungen, wie zum Beispiel eine Verpflegungsstation, einzurichten, haben wir einen Park im Gemeindeangebot, der weit im Umkreis seinesgleichen suchen muss. Für die Gemeinde Triesen sind die Pflege, der Erhalt und die aktive umweltbewusste Gestaltung des Naherholungs- und Lebenraums sehr wichtig. Welche Ziele stehen im Fokus? Attraktive Lebensräume sind wichtig, damit sich die Menschen bei uns im Dorf wohlfühlen können. Rein strategisch haben wir
in den vergangenen Jahren vor allem im Bildungsbereich grosse Investitionen getätigt. Ein neuer Kindergarten ist entstanden, die Primarschule wurde saniert und erweitert und auch den privaten Bildungsinstitutionen UFL und formatio wurde in der Fabrik mehr Bildungsraum zur Verfügung gestellt. Und jetzt ist der Freizeitbereich an der Reihe. Mit Abschluss des Blumenau-Projekts ist der Startschuss für die Sanierung des Hallenbads gefallen. Ich bin überzeugt, dass wir mit modernen, intakten und sinnvollen Freizeitinfrastrukturen einen wichtigen Teil der attraktiven Lebensräume zur Verfügung stellen können. Und die ständige Pflege unserer Naherholungsgebiete sorgt dafür, dass Triesen eine hochattraktive, vielseitige und naturnahe Gemeinde ist. Dass man sich in Triesen wohlfühlt, zeigt auch das ständige Bevölke-
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rungswachstum. Ich bin wirklich stolz darauf, dass unsere Gemeinde deutlich stärker wächst als die anderen Dörfer in Liechtenstein. Das kommt nicht von ungefähr. Die Naturnähe unserer Lebensräume stärken wir mit grosser Umsicht. Mit unserem Projekt zur Sanierung und Erhaltung der Trockenmauern ermöglichen wir die so wichtige Artenvielfalt. Und seit diesem Jahr «blüht Triesen wild auf». Mit diesem Nachhaltigkeitsprojekt der Gemeinde gehen wir einen weiteren Schritt für unsere intakte Ökologie. Zur Lebensraumgestaltung zählen seit längerem die Bestrebungen in der Überarbeitung und Erstellung des Gemeinderichtplans sowie der Verkehrsrichtplanung. Dieser Prozess war jüngst – in unserem Land wohl auf einmalige Weise – in Form einer Bürgerbeteiligung begleitet, indem die Bürger selbst einzelne Themen aufs Tapet brachten. Wie bereits erwähnt, ist es von grösster Wichtigkeit, dass sich
unsere Einwohnerinnen und Einwohner wohlfühlen. Damit dies auch so bleibt, haben wir das Projekt zur Aktualisierung des Gemeinderichtplans in Angriff genommen. Es wäre wahrscheinlich äusserst effizient und schnell, diese Aktualisierung des Richtplans durch Experten, die involvierten Kommissionen und die Verwaltung umsetzen zu lassen. Ich bin mir aber sicher, dass wir den Puls der Bevölkerung nur mit einem Einbezug spüren und abholen können. Aus diesem Grund haben wir einen sehr intensiven Workshop-Abend mit unserer Bevölkerung organisiert und umgesetzt. Wir haben die Teilnehmenden mit zentralen Fragen rund um das Wohlbefinden in unserer Gemeinde konfrontiert, liessen die Themen breit diskutieren und haben positive Inputs, aber auch kritische Bemerkungen wachsam aufgenommen. All diese Ideen aus der Bürgerbeteiligung sollen in den aktualisierten Richtplan einfliessen. Was von
den Menschen kommt, wird von den Menschen auch verstanden, gelebt und als positiver Teil des Ganzen betrachtet. Genau gleich haben wir die Fragen rund um einen Verkehrsrichtplan behandelt. Die Bevölkerung konnte ihre Ideen für den Öffentlichen Verkehr, den Langsamverkehr und auch den Individualverkehr frei einbringen, sodass wir nun wissen, wo Hebel anzusetzen sind und wo wir als Gemeinde unseren Beitrag für das Wohlbefinden leisten können. Alles in allem hat sich diese Bürgerbeteiligung jetzt schon gelohnt. Wir durften aus erster Hand erfahren, was man in Triesen am meisten schätzt und wo doch noch ein paar Dinge unter den Nägeln brennen. Bezüglich des Verkehrsrichtplans stellt sich unweigerlich die Frage, wie es mit dem «Industriezubringer Vaduz-Triesen» steht? Selbstverständlich spielt auch die Triesner Wirtschaft bei der Gestaltung und Umsetzung des
Richtplans und Verkehrsrichtplans eine wesentliche Rolle. Unser Wirtschaftsstandort ist sehr breit diversifiziert. In Triesen haben sich innovative Unternehmen niedergelassen, welche für gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Dorf sorgen, aber auch eine grosse Anzahl an Arbeitsplätzen für unsere Einwohner zur Verfügung stellen. Unsere Aufgabe besteht vor allem darin, der Wirtschaft geeignete Rahmenbedingungen zu bieten. Ich kann nur immer wiederholen, dass Triesen – rein schon aufgrund der relativ schmalen Flächen im Talgebiet – kaum über geeignete Bodenressourcen verfügt, um eine breit angelegte Ansiedelungspolitik zu betreiben. Und dennoch pochen wir seit Jahren darauf, dass unser Industriegebiet verkehrstechnisch besser zu erschliessen ist. Der sogenannte Zubringer nimmt derzeit beim Land Liechtenstein die letzten bewilligungsrelevanten Hürden. Ich bin überzeugt davon, dass in den vielen Jahren, seit dieses dringliche Bedürfnis
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seitens der Gemeinde Triesen beim Land deponiert ist, die Dringlichkeit gesehen wird und das Bauprojekt dann umgehend in das staatliche Strassenbauprogramm integriert wird. Diese Erschliessung ist nicht nur ein dringender Wunsch der Gemeinde, sondern auch der dort ansässigen Unternehmer, Zulieferer und Mitarbeitenden, welche uns tagtäglich beschreiben, welche Zeitverluste, Umwege und Hindernisse ohne die Strasse hinzunehmen und zu bewältigen sind. Triesen ist die Gemeinde, die in den letzten rund zehn Jahren prozentual das grösste Bevölkerungswachstum in Liechtenstein aufwies. Sie haben es angesprochen. Welche Konsequenzen hat diese starke Wachstumsentwicklung für die Gemeinde? Lassen Sie uns die Frage zuerst umdrehen und festhalten, warum unsere Gemeinde derart stark wächst. Triesen muss keinen Vergleich scheuen, wenn es um Lebensqualität, Wohnqua-
lität, Freizeitangebot und vor allem Bildung geht. Diese Rahmenfaktoren sind nicht zufällig gewachsen, sondern sind strategische Alleinstellungsmerkmale, welche wir uns hart erarbeitet haben. Dieses Attraktivitätspotenzial der Gemeinde zeigt sich unter anderem im Wachstum an Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Position als sehr attraktive Gemeinde, in der man gut und gerne lebt, hält und verteidigt sich aber nicht von alleine. Im täglichen Arbeiten ist es mir wichtig, immer die Interessen unserer Standortattraktivität kritisch zu hinterfragen und Entscheide vorzubereiten, welche uns weiterhelfen, dass es unseren Einwohnerinnen und Einwohnern gut geht, aber auch, dass so manch einer damit liebäugelt, den Wohnsitz nach Triesen zu verlegen. So weist die Gemeinde Triesen auch eine starke Wirtschaftskraft auf. Welches Potenzial der weiteren Entwicklung fasst die Industrie- und Dienst-
leistungszone in Triesen? Ich habe bereits festgehalten, dass unser Platzangebot sehr bescheiden ist und die Industriezone in der jetzigen Ausgestaltung kaum mehr Potenzial zum Wachstum bietet. Ich habe unlängst die strategische Diskussion angeregt, wie wir es schaffen können, nicht nur für die bestehenden Unternehmen beste Rahmenbedingungen zu bieten, sondern auch innovative Ideen
zu finden, wie wir zonengerecht bewerkstelligen können, unserer Wirtschaft weiteres räumliches Wachstumspotenzial zur Verfügung zu stellen. Ich konnte in diesem Prozess bereits zahlreiche gute Inputs aufnehmen. Ich bin überzeugt, dass wir auch in diesem Bereich die richtigen Grundlagen definieren können, um Triesen künftig weiterhin wirtschaftlich attraktiv, gesund und innovativ zu wissen.
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Zwei Projekte im Detail
Die Zukunft aktiv mitgestalten Gemeinderichtpläne, die auf dem Landesrichtplan aufbauen, regeln die langfristige räumliche Entwicklung einer Gemeinde. Sie zeigen die Strategie für die räumliche Entwicklung auf und sind auf Nachhaltigkeit ausgelegt. In einem Gemeinderichtplan werden aufgrund seines strategischen und konzeptionellen Charakters Inhalte dargestellt, welche in den Zonenplan einerseits wegen fehlender Projektreife und Langfristigkeit und andererseits wegen der Grundeigentümerverbindlichkeit noch nicht Eingang finden können. Die Gemeinde Triesen arbeitet derzeit an einem neuen Richtplan für die Zukunft und bezieht breite Kreise der Bevölkerung in diesen Prozess ein.
Workshop zur Ausarbeitung des Gemeinde- und des Verkehrsrichtplans.
«Der aktuelle Richtplan der räumlichen Entwicklung der Gemeinde Triesen 2005 – 2025 wurde 2005 erstellt und 2009 von der Regierung genehmigt. An der Sitzung vom 15. September 2020 hat der Gemeinderat beschlossen, eine Gesamtüberarbeitung des Gemeinderichtplans vorzunehmen», sagt Manuel Schöb, der Leiter der Triesner Bauverwaltung. Bestandteile dieses neuen Gemeinderichtplans sind nach dem Willen des Gemeinderats die Teilricht-
pläne Verkehr (Motorisierter Individualverkehr, Öffentlicher Verkehr, Fuss- und Radverkehr). «Verkehrsfragen können im Teilrichtplan Verkehr detailliert sowie umfassend bearbeitet und als behördenverbindliche Planungsinstrumente festgeschrieben werden.» INPUTS EINGEBRACHT UND AUFGENOMMEN Bis zu den Sommerferien hatten die beauftragten Planungsbüros die Analyse abgeschlossen. Es
wurde die Ist-Situation dargestellt und mittels SWOT-Analyse ein Anlaysefazit aufgezeigt. Dabei handelt es sich um ein Instrument, das Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken aufzeigt. Der nächste Schritt war die Mitwirkung der Bevölkerung. Es fand ein Workshop statt, der in die beiden Teilbereiche Gemeinde- und Verkehrsrichtplan gegliedert wurde. Der Teil zum Gemeinderichtplan wiederum beschäftigte sich mit den Unterthemen Siedlung
und Entwicklung, Bevölkerung und Umwelt, Freizeit und Versorgung sowie Wirtschaft und Arbeit. Der Verkehrsrichtplan orientierte sich an den oben bereits angesprochenen Verkehrsträgern. «Verschiedene Fragstellungen zu dem Themengebieten wurden vorbereitet und mit den Teilnehmern besprochen und ihre Inputs aufgenommen», sagt Manuel Schöb. Es handelte sich um Fragen wie: An welchen öffentlichen Orten fühle ich mich wohl? Wie erlebe ich die Entwicklung von Triesen? Ist Triesen ein attraktiver Wohnund Arbeitsort? Bin ich mit dem Freizeit- und Dienstleistungsangebot zufrieden? Wir soll sich der Wirtschaftsstandort Triesen entwickeln? Wie nehme ich den Verkehr in Triesen wahr? Was sollte im Bereich der Mobilität in Triesen verändert werden? «Die Inputs und Anregungen wurden alle aufgenommen und werden ausgewertet. Der nächste Schritt ist der Einbezug der Kommissionen und des Gemeinderats. Mit all diesen Ergebnissen werden die beiden Richtpläne erarbeitet und im Frühjahr 2022 nochmals der Bevölkerung vorgestellt und besprochen», sagt Manuel Schöb.
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Die Blumenau erstrahlt in neuem Glanz «Für das Areal soll eine multifunktionale, grössenverträgliche Anlage geplant werden». So lautete der Studienauftrag im Jahr 2017 für die Neugestaltung des Triesner Sportplatzes. Nun, vier Jahre später, ist eine Anlage entstanden, die allen Altersgruppen etwas bietet und unterschiedlichste Interessengruppen an einem Ort vereint.
«Diese Rahmenbedingung bildete für uns die wegweisende Grundlage, den Perimeter als Park zu planen, der die Sportund Athletikanlagen klar von den anderen Nutzungen trennt, jedoch als Gesamtanlage generationendurchlässig bleibt: Der Park soll einen wichtigen sozialen Raum und eine Plattform des öffentlichen Lebens der Gemeinde bilden», schreibt die zuständige Architektin Jacqueline Kissling in der Eröffnungsbroschüre der «neuen» Blumenau. EIN BIODIVERSER LANDSCHAFTSRAUM Die verschiedenen Bewegungsräume sind eingebunden in die Matrix der bestehenden und ergänzten Landschaftskammern. Die mit Bäumen als Windbrecher gefassten Räume sind typisch für das Rheintal und die Nutzung seiner Talsohle. Auf dem ganzen Areal wurden neben grossflächigen Mager- und Blumenwiesen, Wildobsthecken, Wildstaudenund Beerenpflanzungen ange-
legt und neunzig Bäume gesetzt. Zusammen mit zusätzlichen Refugien für Vögel, Insekten und Reptilien wächst ein ökologisch wertvoller Lebensraum heran. Die Haupterschliessung von der Dröschistrasse her wurde durch eine weitere Anbindung über die Werkhofstrasse gestärkt. Diese Nebenerschliessung entflechtet den Langsamverkehr und ist vor allem für Besucher mit Fahrrädern, Skateboards und Spaziergänger gedacht. Das Zentrum des Parks bildet der Blumenauplatz mit seinem Spiel- und Aufenthaltsangebot. PARTIZIPATIVER PROZESS MIT TOLLEM RESULTAT «Der Bauherrschaft war es ein grosses Anliegen, das Projekt in einem transparenten Partizipationsverfahren schrittweise zu vertiefen: Mit dem Bauausschuss und Nutzervertretern wurde das Projekt regelmässig besprochen und Inputs aufgenommen. Aspekte der Biodiversität wurden mit der Natur- und Umweltkom-
mission vertiefend diskutiert», hält Jacqueline Kissling fest. An sportlichen Angeboten enthält die fertige Blumenau nun neben den Anlagen für den Fussball und die verschiedenen Leichtathletikdisziplinen eine 1000 Meter lange Weichlaufbahn, die sich auch zum Barfusslaufen anbietet, eine Boulderanlage, zwei Beachvolleyballfelder, ein Kleinspielfeld, eine Bocciabahn, Bewegungsgeräte, einen Pump-
track, eine Skateranlage, einen abwechslungsreichen Spielplatz und vieles mehr. «Die Sanierung der Sportanlagen und die Erweiterung mit dem Freizeitpark sind gelungene Investitionen für die Gemeinde Triesen und deren Einwohnerinnen und Einwohner. Mit dem Resultat bin ich persönlich sehr zufrieden», sagt der für das Ressort Sport zuständige Gemeinderat Fabian Wolfinger.
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AZV unterstützt zum Jubiläum 15 Familien Haiti gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Im Schnitt leben die Menschen von rund zwei US-Dollar pro Tag. Investitionen in sanitäre Anlagen sind damit oft nicht möglich. Im Rahmen seines 50-Jahr-Jubiläums verhilft der Abwasserzweckverband der Liechtensteiner Gemeinden daher einer Reihe von Familien zu einer technisch ausgeklügelten Latrine. Text: Johannes Kaiser • Fotos: ZVG
Eine funktionierende Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser ist in Liechtenstein eine Selbstverständlichkeit, genauso die fortschrittliche Entsorgung und Reinigung der Abwässer. Für das Letztere ist der Abwasserzweckverband (AZV) zuständig, der 1971 gegründet wurde und dem nach und nach alle Liechtensteiner Gemeinden beigetreten sind. Ganz anders als in Liechtenstein ist die Situation im Karibikstaat Haiti. Die wirtschaftliche Lage ist schlecht, die politische Situation instabil, immer wieder kommt es zu Naturkatastrophen wie dem schweren Erdbeben im Jahr 2010 oder jenem vom 14. August 2021. Die Wasserversorgung ist entsprechend schlecht, und die Notdurft wird in den meisten Fällen unter freiem Himmel verrichtet. Dies zieht Fliegen an und hat negative Auswirkungen auf Hygiene wie Gesundheit. Seit Jahren engagiert sich der Haiti Verein in Liechtenstein für kleine Verbesserungen der Lebenssituation der Haitianer, die im Einzelfall aber Grosses bewirken können.
DIE LEBENSQUALITÄT VERBESSERN Für rund 350 US-Dollar lässt sich eine V.I.P.-Latrine für eine Familie erstellen, wie Andreas Gstöhl, Gründer des Haiti Vereins, informiert. Der Verein konnte neben vielen anderen Projekten in diesem Jahr bereits solche Latrinen für zehn Familien bauen. «V.I.P.» steht dabei für «Ventilated Improved Pit». Dahinter steckt ein ausgeklügeltes und dennoch für europäische Verhältnisse einfaches und preisgünstiges System: Durch eine Art Abzugsrohr, in dem ein Luftzug entsteht, wird der Geruch reduziert und die Fliegen sammeln sich im Rohr, welches oben durch ein Gitter verschlossen ist. So können sie keine Nahrungsmittel mit Fäkalien kontaminieren.
Die Grube und das Fundament in Bearbeitung.
UNTERSTÜTZUNGSBEITRAG DURCH DEN AZV VON 5000 FRANKEN «Andreas Gstöhl ist im Vorfeld unseres Jubiläums auf uns zugekommen und hat uns das Projekt vorgestellt, das ja in unseren Kompetenzbereich fällt, selbst wenn es nicht direkt um die Reinigung von Abwasser geht», betont AZV-Präsident Reto Kieber. «Wir fanden die Idee sehr gut, mussten im Vorstand nicht lange überlegen und haben uns für eine Unterstützung in der Höhe von 5000 Franken entschieden. So können wir die Lebensqualität von rund 15 Familien entscheidend verbessern und einen wichtigen Beitrag für die Würde der Menschen – eben bezüglich einem sauberen stillen, geschützten Örtchen – leisten.»
Die Latrine der Familie Joachim ist fast fertig. Bauarbeiten für die Latrine.
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Foto: Oliver Hartmann
Aus Anlass des 50-Jahr-Jubiläums des Abwasserzweckverbandes der Gemeinden Liechtensteins übergeben AZVPräsident Reto Kieber und Geschäftsführer Hilmar Hasler an die Vertreter des Haiti Vereins Liechtenstein – Andreas und Markus Gstöhl – einen Spendenscheck in der Höhe von 5000 Franken für den Bau von Latrinen.
H A I T I V E R E I N I N L I EC H T E N S T E I N Wir sind ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel die Lebens- und Umweltbedingungen von benachteiligten Menschen in Haiti zu verbessern. Unsere Kernthemen sind: Trinkwasserversorgung, Aufforstungen, Honigproduktion, Gesundheit, Kinderförderung. Dazu unterstützen wir Projekte unserer Partnerorganisationen in Haiti und besuchen diese regelmässig vor Ort. Immer aktuelle Informationen zu unseren Projekten: www.facebook.com/haitivereinliechtenstein Wenn auch sie uns unterstützen möchten: Liechtensteinische Landesbank, IBAN: LI10 0880 0548 6469 3200 1 Kontakt: Haiti Verein in Liechtenstein, c/o Andreas Gstöhl Krist 2, 9492 Eschen, E-Mail: a.gstoehl@yahoo.com Die fertig erstellte Latrine.
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«Leitungswasser kann bedenkenlos konsumiert werden» Mit neuen Stufenpumpwerken hat die Wasserversorgung Liechtensteiner Unterland (WLU) die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser weiter erhöht. Diese ist selbst in Ausnahmesituationen jederzeit gesichert, wie WLU-Präsidentin Maria Kaiser-Eberle sagt. Zusammen mit GWO-Präsidentin Daniela Wellenzohn-Erne informiert sie auch über die Feststellung von Pestizidrückständen im Liechtensteiner Trinkwasser und die erfolgreichen Gegenmassnahmen. Interview: Heribert Beck • Fotos: Paul Trummer
Wie entwickelt sich der Wasserverbrauch im Liechtensteiner Unterland? Maria Kaiser-Eberle: Der Anstieg des Wasserverbrauchs im Liechtensteiner Unterland ist getrieben durch die prosperierende Industrie und das grosse Bevölkerungswachstum. Der Wasserverbrauch lag im Jahr 2020 bei zirka 2,5 Millionen Kubikmeter. Die Unterländer Bevölkerung hat sich in den vergangenen rund 45 Jahren verdoppelt – das entspricht also einer Zunahme um 100 Prozent. Der Wasserverbrauch hingegen ist im selben Zeitraum um etwa 55 Prozent gestiegen. Der durchschnittliche Tagesverbrauch liegt bei rund 7000 Kubikmetern, der niedrigste Tagesverbrauch liegt unter 3000 Kubikmetern und der Höchstverbrauchstag bei über 10‘500 Kubikmetern. Bei der Wasserbeschaffung und -verteilung muss also eine Schwankung um den Faktor 3,5 berücksichtigt werden. Wie kann diese Wassermenge beschafft werden? Maria Kaiser-Eberle: Mit dem Neubau der Verbindungsleitung im Jahr 2015, dem jetzigen Bau des Stufenpumpwerks Schaan-Nendeln und dessen Inbetriebnahme im vergangenen Juli hat die WLU die Versorgungssicherheit der Unterländer Bevölkerung mit Trinkwasser weiter erhöht. Die Kosten für das Pumpwerk betragen etwa 750‘000 Franken. Seit der Inbetriebnahme dieses zweiten Stufenpumpwerks zwischen der Gemeinde Schaan und der WLU ist es möglich, in enger Abstimmung mit der Gemeinde Schaan und in Rücksprache mit der Gruppenwasserversorgung Liechtensteiner Oberland, der GWO, die Trinkwasserversorgung der Unterländer Bevölkerung in Notlagen und auch an den wenigen Tagen mit extrem hohem Verbrauch sicherzustellen. Dies ist eine allgemeine, auf die Zukunft ausgerichtete Massnahme, welche künftig die Versorgungssicherheit im speziellen der Unterländer Bevölkerung in Ausnahmesituationen sicherstellt.
Ist das Liechtensteiner Trinkwasser sicher? Maria Kaiser-Eberle: Absolut! Leitungswasser ist das wichtigste, meistkonsumierte und darum bestkontrollierte Lebensmittel Liechtensteins. Es kann überall im Land bedenkenlos genutzt werden. Warum treten Sie dennoch mit einem Interview, das auch die Pestizidbelastung thematisiert, an die Öffentlichkeit? Maria Kaiser-Eberle: Es ist unsere Pflicht, die Bevölkerung über mögliche Belastungen zu informieren – und seien sie noch so gering. Dem kommen wir mit unserem Interview gerne nach. Wie ist die aktuelle Situation in Liechtenstein? Daniela Wellenzohn-Erne: In Liechtenstein konnten Pestizide bis 2017 nur in Ausnahmefällen und im Spurenbereich festgestellt werden. Aufgrund besserer Untersuchungsmethoden und einer Schwerpunktuntersuchung in der Schweiz und Liechtenstein wurden in den Jahren 2018 und 2019 erstmals Spuren von Chlorothalonil-Sulfonsäure nachgewiesen. Das ist ein Abbauprodukt, in der Fachsprache Metabolit genannt, des Pestizids Chlorothalonil. In Liechtenstein bewegten sich die Messwerte – wie uns das Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen (ALKVW) detailliert informierte – jedoch deutlich unter dem Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter (µg/l). Das entspricht einem Zehnmillionstel eines Gramms auf einen Liter Wasser. Die für das Trinkwasser festgelegten Höchstwerte sind im Sinne der Vorsorge tief angesetzt und entsprechen dem damals gerade noch Messbaren. Im Jahr 2020 wurden weitere ChlorothalonilMetaboliten analysiert. Dabei wurde der Metabolit R471811 im Bereich des Grenzwertes für relevante Metaboliten nachgewiesen. Der Höchstwert für «relevante», also potenziell schädliche Metaboliten beträgt 0,1 µg/l und für «nicht relevante», also für unproblematische,
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Metaboliten 10 µg/l. Aktuell ist eine Klage der Firma Syngenta Agro AG gegen diese Einstufung als «relevant» beim Schweizer Bundesverwaltungsgericht hängig. Woher rühren diese Belastungen – abgesehen von den genaueren Messverfahren? Maria Kaiser-Eberle: Vom Einsatz des seit den 1970er-Jahren häufig verwendeten Pflanzenschutzmittels Chlorothalonil, welches vorwiegend im Acker- und Gemüsebau als wirksames Pilzschutzmittel eingesetzt wurde. Seit Anfang 2020 ist die Verwendung in der Schweiz und Liechtenstein sowie in der EU verboten. Wie sehen die Messergebnisse im konkreten Einzelfall aus? Daniela Wellenzohn-Erne: Umfangreiche Messungen in Liechtenstein haben gezeigt, dass bei den Proben in den Trinkwasserverteilnetzen die Werte von Chlorothalonil-Metaboliten fast überall unter dem Höchstwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter lagen. Lediglich in Ruggell und Balzers waren vereinzelte Grenzwertüberschreitungen des Metaboliten R471811 nachweisbar. Primär bezogen sich diese Grenzwertüberschreitungen auf die Wasseranalyse im Pumpwerk Oberau der WLU (Maximalwert: 0,28 µg/l) sowie in den Pumpwerken Rheinau, Balzers (Maximalwert: 0,17 µg/l), und Heilos, Balzers/Triesen (Maximalwert: 0,13 µg/l). Im Trinkwasserverteilnetz von Ruggell wurden Überschreitungen des aktuell gültigen Grenzwertes festgestellt (Maximalwert: 0,25 µg/l). In Balzers konnte ausschliesslich bei einer Netzwasserprobe eine Überschreitung festgestellt werden (0,128 µg/l). Bei den gemessenen Werten gilt es anzumerken, dass die methodische Messunsicherheit in diesen kleinen Konzentrationsbereichen bis in den Frühling 2021 bei 30 Prozent lag und seither bei 20 Prozent liegt. Die gemessenen Rückstandswerte liegen teils so nahe am Grenzwert, dass aufgrund der Messunsicherheit abschliessende Beurteilungen sehr schwierig sind. Bei allen weiteren Proben lagen die höchsten gemessenen Werte jeweils unter den Grenzwerten. Wir nehmen die Überschreitungen aber selbstverständlich sehr ernst und haben entsprechende Gegenmassnahmen ergriffen.
Wie sehen diese aus? Maria Kaiser-Eberle: Nach dem Bekanntwerden der Grenzwertüberschreitungen haben die Wasserversorgungen mit dem ALKVW umfangreiche Massnahmen besprochen, um die Rückstandsgehalte im Netz, also bei den Kunden, möglichst tief zu halten, um möglichst unbelastetes Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Anschliessend haben die betroffenen Wasserversorgungen Massnahmen ergriffen, um die Konzentration der Rückstände im Netz zu senken. Vereinfacht ausgedrückt, lässt sich der Chlorothalonil-Wert senken, indem dem Grundwasser Quellwasser beigemischt wird. So hat die WLU zum Beispiel umgehend die Möglichkeit geschaffen, beim Reservoir Ruggell Quellwasser beizumischen. Leider verfügt die WLU nicht über ausreichend Quellwasser, und die Gegebenheit im Netz lässt zudem ein wirksames Mischen nicht zu. In einem weiteren Schritt wurde der grösste Kunde der WLU vom Netz Schaan versorgt, womit die Mischung im restlichen Netz erneut eine andere Zusammensetzung erfuhr. Das Ergebnis war aus dem Blickwinkel der Versorgersicht jedoch nach wie vor nicht zufriedenstellend. So wurde kurzerhand beschlossen, das Pumpwerk Oberau vom Netz zu nehmen und den gesamten Grundwasserbezug der WLU mit Wasser von Schaan zu ersetzen. Dem Vorsichtsprinzip gehorchend, hat die WLU also umgehend alle erforderlichen Massnahmen getroffen und umgesetzt. Dies alles zur Sicherstellung eines einwandfreien Trinkwassers für unsere Kunden. Dabei haben die Wasserversorger einmal mehr auf die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen der WLU und der GWO gesetzt, die sich seit Jahren beim Ausgleich von Engpässen oder in Havariefällen zwischen den Netzen bewährt. Hat sich die Massnahme der Beimischung ebenfalls bewährt? Daniela Wellenzohn-Erne: Ja. Rein rechnerisch kann der Grenzwert mit dem Mischwasser oder durch die Verschiebung der Pumpzeiten durchschnittlich eingehalten werden. Faktisch hingegen konnte im Netz von Ruggell nicht lückenlos und flächendeckend bei allen Kunden zu 100 Prozent garantiert werden, dass die Grenzwerte durch die Beimischung eingehalten werden können. Deshalb ist das Pumpwerk Oberau auch bis heute abgeschaltet. In Balzers hat die Beimischung einwandfrei funktioniert. Der Erfolg der Massnahmen hängt ab vom Betriebszustand, der Quellschüttung, dem Verbrauch und damit vom Wochentag und der Uhrzeit, von der Druckzone, von der Netzstruktur und von der Örtlichkeit. Bei den Pumpwerken in Balzers und Balzers/Triesen wurde beispielsweise 2021 keine Grenzwertüberschreitung mehr gemessen. Auch bei der WLU zeigen beim Pumpwerk Oberau die Resultate seit Anfang August 2021 gute Werte. Die Ursache hierfür ist allenfalls in den grossen Niederschlagsmengen im Sommer 2021 zu suchen. Diese positive Veränderung hat sich bei der WLU Ende August bestätigt. Es ist nun als nächster Schritt vorgesehen, das Pumpwerk Oberau wieder in Betrieb zu nehmen und am Netz zu lassen, bis allenfalls erneut erhöhte Konzentrationen ein Abschalten erforderlich machen. Die Kontrollen dafür sind sehr engmaschig. Aber nochmals: Das Liechtensteiner Trinkwasser kann überall im Land bedenkenlos konsumiert werden.
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Die Vorsteherinnen Maria Kaiser-Eberle (WLU-Präsidentin, links) und Daniela Wellenzohn-Erne (GWO-Präsidentin) im neu erstellten Stufenpumpwerk Schaan-Nendeln.
Was sagt das zuständige Amt dazu? Daniela Wellenzohn-Erne: Eine unmittelbare Gesundheitsgefährdung war und ist auch laut dem ALKVW nicht gegeben. Verbraucherinnen und Verbraucher können das Trinkwasser weiterhin unbesorgt konsumieren. Es muss strengsten Qualitätsanforderungen genügen, deren Einhaltung durch die Trinkwasserversorger im Rahmen der Selbstkontrolle regelmässig überwacht wird. Die korrekte Durchführung dieser Selbstkontrolle wird vom ALKVW geprüft und durch amtliche Probenahmen abgesichert. Sind die Anforderungen nicht erfüllt, werden Massnahmen getroffen und, falls nötig, die Bevölkerung informiert – wie wir es hiermit machen. Die zuständigen Personen beim ALKVW stehen auch stets für detaillierte Auskünfte zur Verfügung – genau wie wir Verantwortlichen bei den Liechtensteiner Wasserversorgungen. Was bedeutet das Ganze für die Zukunft? Maria Kaiser-Eberle: Da die Ausbringung von Chlorothalonil seit dem 1. Januar 2020 verboten ist, ist davon auszugehen, dass sich die Konzentration der Metaboliten im Grundwasser im Laufe der Zeit weiter reduziert. Ungeachtet dessen wird die Konzentrationsentwicklung aller aktuell analysierbaren Metaboliten von Chlorothalonil weiterhin engmaschig überwacht und in Zusammenarbeit mit den Wasserversorgungen dafür Sorge getragen, dass das Netzwasser auch in Zukunft bedenkenlos konsumiert werden kann. Erfreulich ist, dass die Proben bei den Pumpwerken in Balzers/Triesen seit Jahresbeginn und beim Pumpwerk Oberau seit August 2021 wieder einwandfreie Werte zeigen. Daniela Wellenzohn-Erne: Die Lösung des Problems war auf jeden Fall anspruchsvoll, und wir sind froh, dass wir sie zeitnah und zufriedenstellend realisieren konnten. Trotzdem gilt: Es werden auch künftig weitere, bislang unbekannte respektive noch nicht nachweisbare
Substanzen die Wasserversorger vor grosse Herausforderungen stellen. Ziel der Liechtensteiner Trinkwasserpolitik ist es, die Grundwasserressourcen auch in Zukunft ohne kostenintensive und technisch aufwendige Aufbereitung für die Trinkwassergewinnung nutzbar zu halten. Maria Kaiser-Eberle: Ein wichtiger Schritt in diese Richtung konnte am 23. Februar 2021 mit der von der WLU bei der Regierung eingeforderten Anpassung der Schutzzonenverordnung für das Pumpwerk Oberau und das projektierte Pumpwerk Spetzau in Ruggell erreicht werden. Künftig dürfen die landwirtschaftlichen Flächen in den von dieser Verordnung umfassten Schutzgebieten nur noch als Naturwiesen genutzt werden. Künstliche Düngemittel, Mist, Gülle und insbesondere Pflanzenschutzmittel dürfen auf diesen Flächen nicht mehr ausgebracht werden. In der Schutzzone für das projektierte Pumpwerk Spetzau ist ausschliesslich biologische Bewirtschaftung zulässig. Auch das engmaschige Monitoring läuft weiter. Daniela Wellenzohn-Erne: Die generelle Senkung der negativen Folgen zivilisatorischer Umwelteinflüsse muss als gesamtgesellschaftliche Herausforderung angegangen werden. Dies insbesondere auch deshalb, weil im Zuströmbereich der Grundwasserfassungen nach wie vor Pestizide eingesetzt werden dürfen, welche bei einer zukünftigen toxikologischen Neubeurteilung unter Umständen als «relevant» und damit als potenziell gesundheitsschädlich eingestuft werden könnten. Wichtig erscheint mir ebenfalls, zu erwähnen, dass Grundwasserschutz nicht einzig die Pestizidthematik umfasst, sondern auch den Eintrag anderer unerwünschter Substanzen berücksichtigen muss, wie beispielsweise Rückstände aus der Industrie, Medikamentenrückstände oder weitere Rückstände aus Privathaushalten.
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