lie:zeit Ausgabe 50

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Nov. 2016

Zeitschrift für Liechtenstein und die Region

Liechtenstein altert Der Anteil der 80-Jährigen und Älteren steigt massiv, die Kosten für die Altenpflege drohen zu explodieren. Experten skizzieren mögliche Lösungen. Ab Seite 6 Kleininserat 50x50 mm

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Liebe Leserinnen, liebe Leser Einerseits ist es eine erfreuliche Feststellung, dass wir immer älter werden. Bis zum Jahr 2050 wird sich der Anteil der 80-Jährigen und Älteren an der Gesamtbevölkerung in Liechtenstein verdreifachen, wie aktuelle Prognosen zeigen. Andererseits drohen die Kosten für die Altenpflege zu explodieren. Experten fordern deshalb statt des bisher oft praktizierten Ansatzes «ambulant vor stationär» ein «ambulant mit stationär». Titelstory ab Seite 6. In unserer Rubrik polit:zeit geben wir den Parteien auf «ihren» Seiten Raum und Platz, ihre Botschaften kundzutun. Tina Weirather ist für die WM-Saison voller Tatendrang und zuversichtlich. Sie zeigt auf, was sie bei den Weltcup-Rennen und bei der WM in St. Moritz in die Tat umsetzen will. Für den Super League-Verein FC Vaduz bleibt es im Kampf gegen den drohenden Abstieg eng und ungemütlich. Die zuletzt hohen Niederlagen

sollten zu denken geben. Es liegt vieles im Argen. «Där cha kära Fläuga (Fleuga) ättas zleid tua». Der kann keiner Fliege ein Leid antun. Josef Eberle hat Triesenberger Dialektausdrücke für euch zusammengestellt. Kennen Sie Renate Beck? Sie ist eine Eschnerin, die es mit der Liebe nach Triesenberg verschlagen hat, wo sie sich um Haus, Hof, Firma, Familie und jede Menge Tiere kümmert. Besonders am Herzen liegen ihr und ihrem Mann die Esel. Seit Jahren gehört sie zum Organisations-Management des Unterländer Bremimarkts in Eschen.

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Wir wünschen viel Spass bei der Lektüre und tschüss bis zur Dezember-Ausgabe.

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FL-9492 Eschen Martin Meyer hat in Bern Wirtschaftswissenschaften studiert. Nach Tätigkeiten an der Universität Bern sowie im Bankensektor

und in der Unternehmensberatung war er ab 2001 für die Regierung tätig: zunächst als Mitarbeiter der Regierung, ab 2003 als interimistischer Polizeichef und ab 2004 als Leiter der Stabsstelle für Wirtschaft. Zwischen 2005 und 2013 war Martin Meyer als Minister bzw. RegierungschefStellvertreter Mitglied der Regierung. Seit 2013 ist er Vorsitzender der ITW-Unternehmensgruppe Telefon 00423/375 90 00 › Telefax 00423/375 90 09 i n fo @ m eMartin d i e n b u e ro. l i › wMeyer w w. m e d i e n b uwird e ro. l i in Balzers. sein Büro als Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland Couvert-B5_mit_PP.inddin 1 Balzers einrichten. (pd/red)

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AUS DEM INHALT Der «graue Tsunami»

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Altenpflege steht auf gesunden Beinen

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Blick in die Glaskugel

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«Autonomie der Klienten ist uns ganz wichtig»

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Wegweisendes Projekt geht in die Umsetzung

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«Die Bürgerbeteiligung sollte vermehrt eingesetzt werden»

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3 Fragen an die «Vertreter» der 4 Parteien

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Programmieren macht Schule

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Unter den Fittichen der Polizei

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Tina Weirather: «An Zielen fehlt es in diesem Winter nicht»

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FC Vaduz: Es bleibt eng und ungemütlich

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Frick: «Wir sind mit dem bisherigen Verlauf zufrieden»

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USV will fleissig Punkte sammeln

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3 Fragen an Liechtensteins Trainer der 2. und 3. Liga

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Stefan Müller: Saisonziel ganz knapp verpasst

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Die Liechtenstein Venture Cooperative

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Die Renaissance der Dachfonds

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Norman Vögelis Zahltag

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«D Bettwüsch sälbr gwoba»

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« Ich bin eine Macherin »

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RadioL: Unser Sender!

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polit:zeit Programmieren in den 4. und 5. Primarschulklassen Nach den Herbstferien startete an fünf liechtensteinischen Primarschulen das ETHProjekt «Programmieren mit Logo». Dabei lernen Viert- und Fünftklässler auf spielerische Art die grundlegenden Kenntnisse der Informatik. Seite 26

sport:zeit LSV-Star Weirather mit grossen Saisonzielen Voller Tatendrang blickt Tina Weirather der Skisaison entgegen. Ihre Ziel: Möglichst viele Podestplätze in Abfahrt, Super-G und RTL. Bei der WM in St. Moritz hat sie Liechtensteins erste WM-Medaille seit 1999 im Visier. Seite 35

Der Link zur Zeitschrift.

www.lie-zeit.li Das Portal mit aktuellen Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport.

Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL-9492 Eschen · Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Michael Benvenuti, Jnes Rampone-Wanger, Vera Oehri-Kindle · Weitere Beiträge/Interviewpartner/-innen: Regierungschef-Stellvertreter Thomas Zwiefelhofer · Regierungsrätin Aurelia Frick · Walter-Bruno Wohlwend · Thomas Wille · Asha Ospelt-Riederer · Berno Büchel · Renate Beck · Tamara Beck · Thomas Nigg · Barbara Frommelt · Rainer Gopp · Manfred Batliner · Kurt Salzgeber · Helene Frick-Sele · Andrea Maurer · Pio Schurti · Chrisi Kindle · Tina Weirather · Harry Quaderer · Josef Eberle · Judith Oehri · Andreas Kollmann · Sigvard Wohlwend · Dr. Schenk, Schruns · Patrick Fürnschuss · Thomas Lorenz · Spezialbeiträge von Liechtensteins Parteien: FBP, VU, FL, DU · Grafik/Satz/Lithos: Oliver Hartmann · Sonja Schatzmann · Anna Stenek · Druck: Somedia Partner AG · Fotos: Jürgen Posch · Oliver Hartmann · Michael Zanghellini · Picture Alliance · Frankfurt/Main · privat zur Verfügung gestellt · Marketing: Michael Benvenuti (Leiter) · Akquisition/ Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin) · Sabine Zimmermann-Gstöhl · Creativeservice AG, Schaan · Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden · Erscheinung: Samstag, 12. November 2016 · Auflage: Postverteilung an alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins, im Bezirk Werdenberg und an weitere ausgewählte Adressen im Rheintal und in Vorarlberg. Zeitschrift erreicht ca. 80’000 Leserinnen und Leser, erscheint u.a. auch im Vorarlberger Lesezirkel mit einem Einzugsgebiet von 210’000 Personen (Umfang 96 Seiten). Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gastautoren Platz, um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z. B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen, wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen. «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 9000 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.

Nächste «lie:zeit»: 10. Dezember 2016

business:zeit Sanatorium Schenk in Schruns geht neue Wege Vor knapp 30 Jahren war er der Erste, der mit einer Praxis für ambulante Operationen neue Wege in der chirurgischen Medizin beschritt. Jetzt geht Dr. Christian Schenk wieder voran und überrascht mit Neuerungen. Seite 54

meine:zeit «Zahltag» für Hotelier und Falkner Norman Vögeli Wissen Sie, wie alt Norman Vögeli bei seinem ersten Kuss war? Oder wie oft er davon geträumt hat, fliegen zu können? Im «Zahltag», einem Interview in Zahlen, gibt der Hotelier und Falkner Einblick in sein Leben. Seite 62


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Der «graue Tsunami» Bis zum Jahr 2050 wird sich der Anteil der 80-Jährigen und Älteren an der aktiven Bevölkerung in Liechtenstein verdreifachen, wie aktuelle Prognosen zeigen. Die Kosten für die Altenpflege drohen zu explodieren. Experten skizzieren mögliche Lösungen und fordern statt des bisher oft praktizierten Ansatzes «ambulant vor stationär» ein «ambulant mit stationär». Text: Michael Benvenuti

Der demografische Wandel ist auch in Liechtenstein kein Zukunftsszenario, sondern bereits heute Realität. Die Alterung der Gesellschaft ist ein Prozess, der bereits voll im Gange ist und dessen Dynamik sich in den kommenden 20 Jahren signifi kant beschleunigen wird, wie ein Blick in die Statistik zeigt. Seit dem Jahr 2000 erhöhte sich der Anteil der 65-Jährigen und Älteren an der ständigen Bevölkerung von 10,5 auf 16,5 Prozent, gleichzeitig sank jener der unter 20-Jährigen von 24,7 auf 20,6 Prozent. Die Lebenswartung bei Geburt stieg bei den Frauen seit 2000 von 79,9 auf 83,2 Jahre, bei

den Männern von 73,9 auf 81,0 Jahre. Überdies ist in den vergangenen Jahrzehnten die Geburtenrate deutlich gesunken. Die logische Folge dieser Entwicklung: Auf immer mehr und immer älter werdende Menschen folgen weniger Kinder und künftige Erwerbstätige. In den kommenden Jahren und Jahrzehnten wird sich diese Entwicklung noch verschärfen. Der Grund: Die bevölkerungsstärkste Generation, die heute 44- bis 50-Jährigen mit dem treffenden Namen «Babyboomer», bewegt sich unaufhaltsam der Rente entgegen. Jérôme Cosandey von

Avenir Suisse spricht passender Weise von einem «grauen Tsunami», der auf die Sozialsysteme zurolle. «Durch ihre Pensionierung setzt ein Turbo in der Alterung unserer Gesellschaft ein, weil einerseits deutlich mehr Einwohner das Erwerbsleben verlassen und anderseits weniger Personen im Erwerbsprozess nachrücken.» Die im Juni 2016 vom Amt für Statistik präsentierte Publikation «Bevölkerungsszenarien für Liechtenstein» bestätigt Cosandeys Prognose: Demnach wird in Liechtenstein der Anteil der Altersgruppe 65+ gemäss Trendszenario bis ins Jahr 2050 auf 28,6 Prozent ansteigen und

sich damit fast verdoppeln. 100 20- bis 64-Jährigen stünden dann fast 50 Personen im Rentenalter gegenüber – heute liegt das Verhältnis bei 100 zu 25. Der Anteil der 80-Jährigen und Älteren verdreifacht sich bis 2050 gemäss Prognosen von aktuell 3,5 Prozent auf 11,9 Prozent.

Älter, kranker, teurer All diese Zahlen dokumentieren den dringenden Handlungsbedarf, denn der «graue Tsunami» bedeutet: mehr ältere Menschen, mehr Kranke, höhere Kosten. «Denn die Pflegebedürftigkeit nimmt mit steigendem Alter exponentiell zu», erklärt Thomas


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2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050

Lorenz, Geschäftsführer der Stiftung Zukunft.li. Auf die nächsten Generationen kämen daher sowohl in personeller als auch finanzieller Hinsicht grosse Auf1 gaben zu, betont Lorenz Tabelle im Ge80+ spräch mit 65der –79 «lie:zeit». Aktuell 803 sich die Kosten 2647 belaufen für Betreuung und Pflege – exklusive 1161 3861 Investitionskosten in Neubauten 1300 4900 – auf jährlich über 35 Millionen 1500 5600 Franken. Aufgrund dieser Ent2000 6300 wicklung ist davon auszugehen, 2400 6900 dass sich für diese 2700 die Ausgaben 7500 gesellschaftlich immer bedeut3100 7300 6900 samere3300 Aufgabe enorm erhöhen 3600 6400 werden.

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6690 Auch deshalb rät Thomas Lorenz 3100 zu einer aktiven 6821 Auseinander3157 6684 setzung mit dem Thema und 3200 6500 einem raschen Handeln. Geschehe nichts, sei irgendwann der Punkt erreicht, an dem die demografische Lage nur noch Raum lasse, um den «Mangel»

Thomas Lorenz, Geschäftsführer der Stiftung Zukunft.li

zu verwalten. Doch welches sind die Erfolgsfaktoren für die Alterspflege der Zukunft? In erster Linie gelte es, die Strukturen weiter zu öffnen und noch flexibler zu agieren, kommentiert Lorenz die Studie von Avenir Suisse. So spiegle der Ansatz «ambulant vor stationär» zwar den Geist der Stunde wider und entspreche auch dem Wunsch vieler Bürger, greife aber oft zu kurz, wie Berechnungen von Avenir Suisse gezeigt hätten. Die ambulante Pflege sei nicht notwendigerweise günstiger als die stati-

onäre. Ab einem Pflegeaufwand von über 60 Minuten pro Tag sei je nach Situation der Aufenthalt in einem Pflegeheim sogar günstiger als die Pflege zu Hause. Bessere Informationen über die verschiedenen Pflegeangebote – kombiniert mit einem Ausbau ambulanter Angebote – würden helfen, leicht pflegebedürftige Personen zu Hause, in Einrichtungen des betreuten Wohnens oder in Tagesstrukturen zu pflegen, die schwer Pflegebedürftigen hingegen in Heimen. Es brauche eine Strategie des «am-

bulant mit stationär», ist Lorenz überzeugt.

Intermediäre Strukturen Grosse Bedeutung misst Thomas Lorenz dabei dem Ausbau intermediärer Pflegestrukturen bei – wie zum Beispiel dem betreuten Wohnen. In «betreuten Wohnungen», die häufig von einer Spitex-Organisation oder einem Pflegeheim betrieben werden, können Pensionisten, die noch nicht oder nur leicht pflegebedürftig sind, einziehen und mit der Zeit immer mehr individuel-

Prognose der 65 – 79-Jährigen und 80-Jährigen bis insbis Jahr Prognose der 65- bis 79-Jährigen und 80-Jährigen in Liechtenstein ins2075 Jahr 2075 8000

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3100 Quelle: Bedarfsplanung der Regierung vom 16.12.2015

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«… irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem die demografische Lage nur noch Raum lässt, um den ‹Mangel› zu verwalten.»

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empfiehlt der Studienautor. Eine solche Anpassung des Pflegegeldes wäre auch für Lorenz ein überprüfenswerter Ansatz.

«Es geht nicht darum, die Spitex gegen Pflegeheime auszuspielen, sondern die Versorgungskette der Alterspflege als Ganzes zu betrachten.» Jérôme Cosandey, Forschungsleiter Sozialpolitik bei Avenir Suisse

le Hilfeleistungen in Anspruch nehmen. Sehr wertvoll seien in dieser Hinsicht auch Tagesstrukturen. «Indem sie Pflegebedürftige tageweise aufnehmen, bieten sie den Pflegeangehörigen eine Entlastung, um Kraft zu tanken und ihre Lebenspartner oder Eltern weiterhin zu Hause pflegen zu können», zitiert Lorenz aus der Studie.

Balzers als Vorbild Die steigende Bedeutung intermediärer Strukturen zeige, wie wichtig eine Gesamtsicht für die Organisation der Pflege im Alter sei, betont Studienautor Cosandey: «Es geht nicht darum, die Spitex gegen Pflegeheime auszuspielen, sondern die Ver-

sorgungskette der Alterspflege als Ganzes zu betrachten.» Als positives Beispiel nennt Cosandey dabei die Gemeinde Balzers, die Spitex-Dienstleistungen, betreute Wohnungen und Pflegeheimplätze unter einer Dachorganisation anbietet. «Solche Modelle haben nicht nur für die Patienten Vorteile, die von einem durchgängigen Angebot profitieren können, sondern auch für die Leistungserbringer.» Diese könnten durch die Schaffung einer zentralen Anlauf- und Beratungsstelle die Aktivitäten aller Organisationen zusammenfassen und kompetent die Kundenbedürfnisse abklären, «wodurch sie konsolidierte Informationen über die wechselnden

Bedürfnisse der Klientel erhalten». Ausserdem sei es möglich, Overhead-Kosten substanziell zu reduzieren, sofern die Prozesse (Buchhaltung, IT, Beschaffungswesen) harmonisiert würden.

Pflegekapital ab 55 Jahren? Neben der Schaffung alternativer Angebote stellt sich auch die Frage nach der Finanzierung der stark wachsenden Kosten. Für Cosandey ist das Betreuungsund Pflegegeld in Liechtenstein «ein Schritt in die richtige Richtung», da hier der Pflegende selbst aus dem Angebot wählen könne. Allerdings sollte dieses nicht nur für häusliche Leistungen, sondern auch auf die Tagesstrukturen anwendbar sein,

Um die steigenden Kosten in der Alterspflege zu fi nanzieren, schlägt die liberale Denkfabrik Avenir Suisse zudem ein obligatorisches individuelles Pflegekapital ab 55 Jahren vor. Die angesparten Mittel wären für Pflege oder Betreuung – zu Hause oder im Heim – einsetzbar. Nicht verwendete Ersparnisse würden im Todesfall vererbt. Das honoriere die Unterstützung der Angehörigen, motiviere zum schonenden Umgang mit Ressourcen und stärke die Eigenverantwortung, heisst es in der Studie. Wie Thomas Lorenz gegenüber der «lie:zeit» bestätigt, wird sich die Stiftung Zukunft.li in absehbarer Zeit dem Thema «Finanzierung der Altenpflege in Liechtenstein» ausführlich widmen. Ergebnisse könnten noch vor dem Sommer 2017 vorliegen.

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wie wir alle als Publikum eines Bühnenstücks merken, wenn einer der Darsteller aus der Rolle fällt. Wir müssen uns hinkünftig unserer persönlichen Wirkung auf Menschen mit Demenz, aber auch insgesamt im Umgang miteinander bewusster werden. (...) Möge der Umgang mit Demenz so selbstverständlich werden wie das ‹Hoi› im gegenseitigen Gruss.»

Demenz in Liechtenstein Am 21. September 2016, dem Weltalzheimertag, startete das neue Engagement DEMENZ LIECHTENSTEIN mit einer Auftaktveranstaltung im TAK Theater Liechtenstein. Zum Auftakt waren 150 Gäste gekommen, die als Angehörige, Betroffene, Fachpersonen, politisch Verantwortliche oder einfach interessierte Menschen Anteil nahmen an der «Taufe» des neuen Angebots. Neben einem Fachvortrag von Chefärztin Dr. Birgit Schwenk, den Statements der Vorstandsmitglieder über ihr zukünftiges Vorhaben, einer politischen Stellungnahme des Gesellschaftsministers und einer Würdigung der vormaligen Regierungsrätin für deren damaligen Einsatz zu einer Demenzstrategie für Liechtenstein umrahmte der GKV Gamprin-Bendern gesanglich den Festanlass, der mit der sehr kunstfertig dargebotenen szenischen Lesung von «Der Alte König in seinem Exil», inszeniert von Brigitta Soraperra, seinen emotionalen Höhepunkt fand. Wie soll es weitergehen? In Liechtenstein leben rund 450 Menschen mit Demenz, in wenigen Jahren werden es knapp 1'000 sein. Der Verein für Menschen

mit Demenz in Liechtenstein engagiert sich für die Anliegen von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen. Dazu betreibt er Öffentlichkeitsarbeit, berät und unterstützt Menschen, die von einer Demenzerkrankung direkt oder indirekt betroffen sind, organisiert Schulungen und Weiterbildungen, fördert den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung von Akteuren sowie die Selbsthilfe und forciert damit die Umsetzung der von der Regierung 2012 verabschiedeten Demenzstrategie, die auf diese Weise beflügelt werden soll. Warum ist es mit dem Thema noch so schwierig? Demenz ist nach wie vor ein stark stigmatisiertes Thema. Viele Menschen schämen sich, wenn sie selbst betroffen sind oder einen Angehörigen haben, der unter dieser Erkrankung leidet. DEMENZ LIECHTENSTEIN möchte dazu beitragen, unsere Gesellschaft im Umgang mit Demenz kompetenter zu machen und Berührungsängste zu nehmen. Das neue Angebot ist niederschwellig, das heisst,

dass Betroffene und Angehörige, Fachpersonen, aber auch «nur» interessierte Personen Kontakt aufnehmen können, um Auskunft, Beratung und Vermittlung erhalten zu können. Darüberhinaus wird sich DEMENZ LIECHTENSTEIN mit eigenen Anlässen wie Vorträgen, Medieninformationen und Bildungsangeboten präsentieren. Menschliche Zuwendung Matthias Brüstle, Geschäftsführer des Engagements, meinte beim Start: «Demenz berührt also nicht mehr nur Einzelne. Demenz ist ein Phänomen, mit dem sich unsere Gesellschaft auseinandersetzen wird. Je länger, je mehr. Wir können alle davon betroffen sein. Neben aller medizinischen Kompetenz und Arbeit der Fachleute bedarf es vor allem echter menschlicher Zuwendung. Dafür sind wir alle zuständig und verantwortlich. Menschen mit Demenz sind ein aufmerksames, kritisches Publikum, wie das Publikum im Theater. Sie merken sofort, wenn ein Gegenüber nicht authentisch ist, nicht bei der Sache bleibt. So

Kostenlose Beratung Die Leistungen von DEMENZ LIECHTENSTEIN sind kostenlos für alle Einzelpersonen, die Mitglied des Vereins für Menschen mit Demenz in Liechtenstein sind oder werden. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 40 Franken im Jahr und ist auch im Sinne einer Solidaritätsbezeigung zur Thematik gedacht. Weitere Informationen zum Verein sind auf der Homepage www. demenz.li zu finden. Diese ist so gestaltet, dass häufige Fragen zu Demenz und Empfehlungen zum Umgang mit Menschen mit Demenz leicht verständlich beschrieben sind. Ausserdem finden sich wichtige Partnerangebote, überregionale Veranstaltungshinweise und ein mögliches Vorgehen bei der Inanspruchnahme von Hilfen für den Alltag.

Nächste Anlässe (Auszug): 17.11.16, 19.00 Uhr, Saal Zuschg, Schaanwald Vortrag: Kommunikation mit Menschen mit Demenz 17.01.17, 17.00 bis 20.30 Uhr, Pfarrsaal Schaan Workshop: Bewegung für Menschen mit Demenz 09.02.17, 19.30 Uhr, Schaan Vortrag: Humor und Demenz – es darf gelacht werden 07.06.17, 09.00 bis 16.30 Uhr, Stein Egerta, Schaan Workshop: Betreuung von Menschen mit Demenz – für gute Gefühle sorgen. Auch Betreuende brauchen Pflege – Selbstfürsorge stärkt.

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Altenpflege steht auf gesunden Beinen Während die Nachbarländer schon heute über fehlende Pflegeheimplätze und einen Mangel an Pflegepersonal klagen, ist die Lage in Liechtenstein alles andere als prekär. «Wir sind im Land strategisch gut aufgestellt und in der Lage, auf Veränderungen in nützlicher Zeit adäquat zu reagieren», betont Kurt Salzgeber von der Liechtensteinischen Alters- und Krankenhilfe (LAK). Text: Michael Benvenuti Um den Bedarf an Heimplätzen zu decken, müsste die Schweiz gemäss aktueller Studien in den kommenden 25 bis 30 Jahren rund 20 Milliarden Franken in den Bau neuer Pflegeheime investieren und benötigt ausserdem ca. 60’000 zusätzliche Pflegekräfte. In Österreich warnen

Experten seit Jahren vor einem «Altenpflege-Super-GAU», wenn nicht sofort entsprechende Massnahmen ergriffen würden. Doch wie dramatisch ist die Situation in Liechtenstein? Droht hier ebenfalls ein massiver Engpass an Heimplätzen und Personal? «Es besteht absolut kein Grund,

in Panik zu verfallen. Wir sind im Land aktuell ganz ausgezeichnet aufgestellt», gibt Kurt Salzgeber, stellvertretender Vorsitzender der LAK-Geschäftsleitung und Leiter des Hauses St. Mamertus, Entwarnung. Liechtenstein habe schon vor vielen Jahren die richtigen strategi-

schen Entscheidungen getroffen, betont Salzgeber im Gespräch mit der «lie:zeit»: «Bei uns gibt es zum Beispiel seit geraumer Zeit keine klassischen Altersheime mehr, sondern ausschliesslich Pflegeheime für Menschen mit mittelschwerer und schwerer Pflegebedürftigkeit.» Und wes-

Trainieren und im Alter selbständig leben Die Altenpflege in Liechtenstein steht zwar auf gesunden Beinen, aber nur «mit Hilfe von Krücken». Wally Lorez Pauritsch vom Fitnesscenter Salutaris in Schaan, Landstrasse 168, bietet Möglichkeiten, um die Hilfen der Altenpflege lange nicht in Anspruch nehmen zu müssen. Viele wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass mit geeignetem Training die Selbständigkeit bis ins hohe Alter beibehalten werden kann und man erst spät auf die segensreichen Einrichtungen der Altenpflege zurückgreifen muss. Zufriedene Liechtensteiner Kunden im Salutaris beweisen, dass mit wenig Aufwand viel erreicht werden kann. Wer regelmässig trainiert und aktiv bleibt steigert seine Lebensqualität und erlebt das Alter mit mehr Freude. Der tägliche Spaziergang tut zwar gut, fördert aber nicht die wichtige Erhaltung von Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit.

Das Fitnesscenter Salutaris bietet in ruhiger, persönlicher Atmosphäre die ideale Möglichkeit für Senioren solide vorbereitet ins Training einzusteigen. Ein unverbindlicher Besuch kann die Scheu vorm Fitnesscentern nehmen.

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«Wir Liechtensteiner sind aktuell ein Volk der Wohneigentümer. Der Liechtensteiner bleibt so lange in seinen eigenen vier Wänden, bis es nicht mehr anders geht.» Kurt Salzgeber, stv. Vorsitzender der LAK-Geschäftsleitung

halb? «Ganz einfach: Weil die jetzige Generation bei uns im Land weder in ein Altersheim will noch eines braucht», erklärt Salzgeber. «Wir Liechtensteiner sind aktuell ein Volk der Wohneigentümer. Der Liechtensteiner bleibt so lange in seinen eigenen vier Wänden, bis es nicht mehr anders geht.»

Erfolgreiches FL-Modell Das 2010 eingeführte Betreuungs- und Pflegegeld und die Fusion der Familienhilfe Liechtenstein im Jahr 2013 hätten sich ebenfalls bestens bewährt. «Die neu aufgestellte Familienhilfe hat sich ausgezeichnet entwickelt. Ihr Angebot ist unentbehrlich für das Land.» Ebenso wie das Betreuungs- und Pflegegeld: «Dadurch wird den Angehörigen die Möglichkeit eingeräumt, Betreuung und Pflege zuhause selbst nach den eigenen Vorstellungen zu organisieren.» Dieses Zusammenspiel aus Pflegeheimen, professioneller Spitex und f lexiblen Finanzierungsmöglichkeiten entspreche auch dem Wunsch der Liechtensteiner, ist Salzgeber überzeugt. Er wehrt sich deshalb dagegen, Modelle aus dem Ausland, selbst wenn sie dort funktionieren, 1:1 zu übernehmen. «Wir können nicht einfach ein Modell eines anderen Landes mit anderer Kultur und anderem sozialen Gefüge über unser Land stülpen. Es gilt mit Augenmass und unter Berücksichtigung aller landestypischen Faktoren das ‹liechtensteinische Modell› erfolgreich weiterzuentwickeln.» Und wie sieht es mit dem viel zitierten Mangel an Pflegefachkräften aus? «Fehlanzeige», sagt Salzgeber: «Alle unsere Pflegeheime sind gemäss heutigem

Leistungsanspruch sehr gut ausgestattet.» Auch hier half die frühzeitige Weichenstellung: Die LAK gilt seit vielen Jahren in der Region Rheintal und Ostschweiz als einer der grössten Ausbildner im Pflegebereich – momentan sind 45 Ausbildungsstellen besetzt. Gleichzeitig wird der Wiedereinstieg in den Pflegeberuf proaktiv gefördert.

Lage aufmerksam beobachten Ausserdem verfügt die LAK über einen ausgezeichneten Ruf als Arbeitgeberin, nicht erst seit

2014 und dem ersten Rang beim Swiss-Arbeitgeber-Award. Die Arbeitsplatzqualität ist sehr entscheidend bei der Wahl des Arbeitgebers und deshalb ein wesentlicher Faktor beim Personalmarketing. Nichtsdestotrotz werde die Situation sehr aufmerksam beobachtet und alle Anstrengungen unternommen, den Mitarbeitenden die nötige Unterstützung zukommen zu lassen, um diese sehr verantwortungsvollen und herausfordernden Aufgaben zu meistern, versichert Salzgeber.

Ärztekammer sieht keinen Mangel an Fachärzten mit Schwerpunkt Geriatrie Der demographische Wandel in Liechtenstein führt zwar zu einer stetigen Zunahme älterer Personen, wodurch auch die Anzahl der älteren, oftmals polymorbiden Patienten steigt. «Die Krankheitsbilder selbst werden jedoch vom Anstieg dieser Bevölkerungsgruppe nicht beeinflusst», wie die Ärztekammer erklärt. Obwohl Liechtenstein aktuell keine Ärzte mit Schwerpunkt Geriatrie und auch keine Gerontopsychiater besitze, seien die niedergelassenen Ärzte fachlich absolut in der Lage, ältere und polymorbide Patienten adäquat zu behandeln. Trotzdem wäre es für die Ärztekammer «sicherlich wünschenswert, dass sich in Zukunft auch Internisten mit Schwerpunkt Geriatrie und Gerontopsychiater in Liechtenstein niederlassen, um die Behandlung der älteren Bevölkerungsschicht zu ergänzen, akute Notwendigkeit besteht jedoch aus fachlicher Sicht nicht».

«Ihr Partner für die Abrechnung von Pflegegeldern» soll + haben Anstalt, Eschen Andrea Kaiser-Kreuzer T 239 80 80 www.sollundhaben.li

Koordinationsstelle Alter & Gesundheit Wir werden aktiv für Senioren und Seniorinnen und deren Angehörige! Wir informieren und beraten Seniorinnen und Senioren aus Eschen-Nendeln und deren Angehörige in gesunden und kranken Tagen über Unterstützungs-, Betreuungs- Begleitungsund Pflegemöglichkeiten. Ansprechsperson Manuela Nägele T +423 377 49 97 M +423 794 90 37 manuela.naegele@eschen.li

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Seniorenkoordination Mauren Ansprechpartner

Andrea Maurer Peter- und Paul-Strasse 25 9493 Mauren Tel. +423 377 10 35 andrea.maurer@mauren.li Öffnungszeiten:

Montag – Donnerstag 8.00 Uhr – 12.00 Uhr, 13.00 Uhr – 17.00 Uhr Gerne beantworten wir Ihre Fragen und Anliegen während unserer Bürozeiten. Rufen Sie uns an.

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Blick in die Glaskugel Informationen der Seniorenkommission Vaduz Vorsitzende der Seniorenkommission: Hannelore Eller Tel: +423 232 36 41 E-Mail: h.eller@hotmail.com Seniorentreff: jeden 1. Montag im Monat im Vereinsraum im Haus St. Florin von 14:00 - 17:00 Uhr (Inge Oehri 232 12 02). Seniorentreff: jeden 2. Mittwoch im Monat im Restaurant Au Vaduz von 14:00 - 17:00 Uhr (Arthur Walser 232 23 92). «Vaduz erleben» ist ein Besichtigungsprogramm für Senioren/-innen. Im Frühjahr und im Herbst werden an je drei Mittwochnachmittagen Besichtigungen organisiert. Es wird jeweils in den Landeszeitungen publiziert, wann und wo der Treffpunkt ist. Seniorenausflug der Gemeinde Vaduz: Ende Sommer werden die Senioren/innen von der Gemeinde Vaduz persönlich zu einem Tagesausflug eingeladen. Weitere Kommissionsmitglieder sind: Susanna Kranz-Reuteler Hanny Büchel Hans Lorenz Johann Ott

Braucht Liechtenstein bis 2050 tatsächlich vier neue Pflegeheime oder würde doch eines reichen? Eine exakte Prognose ist heute nicht möglich, weil zu viele Faktoren ungewiss und nicht beeinflussbar sind. Text: Michael Benvenuti

Aktuell verfügt Liechtenstein mit den vier LAK-Häusern und dem Alters- und Pflegeheim in Balzers über 281 Heimplätze, mit der für Herbst 2018 geplanten Inbetriebnahme des LAK-Hauses St. Peter und Paul in Mauren kommen weitere 60 Plätze hinzu. Damit sollte der Platzbedarf bis 2025 gedeckt sein. «Sollte», denn keiner weiss das auf den Punkt genau. «Eine Bedarfsplanung über mehrere Jahre ist immer mit der notwendigen Vorsicht zu interpretieren», sagt Kurt Salzgeber, stellvertretender Vorsitzender der LAK-Geschäftsleitung und Leiter des Hauses St. Mamertus. Es gebe zwar recht verlässliche Zahlen zur demografischen Entwicklung in Liechtenstein, das reiche aber nicht aus, um eine präzise Vorhersage zu treffen, erklärt Salzgeber: «Die Welt verändert sich heute so schnell, die medizinischen Fortschritte sind enorm. Angenommen, in fünf Jahren wird ein Mittel gegen Demenz erfunden – das würde die Situation massiv verändern.» Es hätten aber noch viele andere Faktoren und Marktteilnehmer entscheidenden Einfluss auf den künftigen Bedarf an Pflegeheimplätzen, betont Salzgeber: «Das Angebot der LAK steht dabei immer in direkter Abhängigkeit

zu weiteren ambulanten und stationären Leistungserbringern wie Familienhilfe, Landesspital, Lebenshilfe Balzers, HPZ, Verein für betreutes Wohnen und private Spitex-Anbieter.» Alle diese Faktoren gelte es sehr aufmerksam zu zu beobachten, sagt Salzgeber. Nur so sei es möglich, eine möglichst verlässliche Prognose zu stellen.

Vier Heime, oder nur eines? Regelmässig wird im Auftrag der Regierung und in Zusammenarbeit aller relevanten Institutionen des Landes der mittelfristige Bedarf an ambulanter und stationärer Pflege ermittelt und die entsprechenden Empfehlungen formuliert. 2012 wurde die erste «Bedarfsplanung ambulante und stationäre Pflege» abgeschlossen, 2015 erfolgte eine Überprüfung und Aktualisierung. Aufgrund der gestiegenen Bedarfszahlen wurde die Prognose entsprechend angepasst:

1. Szenario «Proportional»: Dieses Szenario beruht auf der Annahme, dass sich der Bedarf an Pflegeplätzen in Liechtenstein proportional zur Zahl der 65bis 79- und der 80-Jährigen und Älteren entwickelt. Gemäss dieser Rechnung wären bis 2050 neben dem bereits in Bau befindlichen St. Peter und Paul in Mauren nochmals 4 Heime mit je 60 Plätzen notwendig, sowie – vorübergehend zum Decken der Bedarfsspitze um das Jahr 2050 – gut 50 zusätzliche Plätze. 2. Szenario «Unterproportional»: Dieses Szenario geht davon aus, dass deutlich weniger Plätze notwendig sind als beim ersten (2025: –15 %; 2050: –25 %« 2075: –35 %). Bei dieser Rechnung wäre neben dem St. Peter und Paul nur 1 weiteres Heim mit 60 Plätzen notwendig und vorübergehend zum Decken der Bedarfsspitze um 2050 zusätzliche 80 Plätze.


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LAK-Haus St. Martin in Eschen

LAK-Haus St. Peter und Paul in Mauren

Das Haus St. Martin gliedert sich in zwei Wohnbereiche und bietet insgesamt 56 Pflegeund Betreuungsplätze (52 Einzelzimmer und 2 Ehepaarzimmer) für die stationäre Langzeitpflege inkl. Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz.

Mit dem neuen LAK-Haus St. Peter und Paul wird in Mauren ein Pflegeheim mit insgesamt 4 Wohnbereichen und insgesamt 60 Betten geschaffen. Der Spatenstich fand Mitte Juni 2016 statt, die Inbetriebnahme des Hauses ist für Herbst 2018 geplant.

Mauren Eschen

Schaan LAK-Haus St. Laurentius in Schaan

Das Haus St. Laurentius gliedert sich in drei Wohnbereiche mit Einzelzimmer und bietet insgesamt 48 Pflege- und Betreuungsplätze für die stationäre Langzeitpflege inkl. Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz.

LAK-Haus St. Florin in Vaduz Vaduz

Triesenberg

Das Haus St. Florin gliedert sich in vier Wohnbereiche und bietet insgesamt 60 Pflege- und Betreuungsplätze. Für das Leistungsangebot der stationären Langzeitpflege (inkl. Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz) sind davon 49 Einzelzimmer bereitgestellt. Die Station für Übergangs-, Ferien- und Tagespflege hat 11 Einzelzimmer mit den entsprechenden Aufenthaltsräumen zur Verfügung.

Triesen

Balzers

Alters- und Pflegeheim Schlossgarten in Balzers

Das Alters- und Pflegeheim Schlossgarten bietet 44 Plätze und verfügt nebst dem stationären Pflegeangebot für die Bewohner auch über eine Tagesstation für Menschen mit Demenz. Zur Entlastung der Angehörigen ist die Tagesstation auch offen für Menschen mit Demenz, die zu Hause umsorgt werden.

LAK-Haus St. Mamertus in Triesen und Pflegewohngruppe St. Theodul in Triesenberg

Das Haus St. Mamertus gliedert sich in fünf Wohnbereiche und bietet zusammen mit der Pflegewohngruppe St. Theodul in Triesenberg 73 Pflege- und Betreuungsplätze. Für das Leistungsangebot der stationären Langzeitpflege (inkl. Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz) sind davon 55 Einzelzimmer bereitgestellt. Die Station für sozialpsychiatrische Betreuung und Pflege hat 18 Einzelzimmer mit den entsprechenden Aufenthalts- und Beschäftigungsräumen zur Verfügung.


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45plus

Institut für Generationenmanagement

EINLADUNG ZUM VORTRAG „Demografische Entwicklung und Generationenmanagement Warum geht dieses Thema uns alle an?“ Vortragender: Prof. Dr. Heinrich Geissler, selbstständiger Berater für Betriebliche Gesundheitsförderung in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz mit den Schwerpunkten «Gesundheits-fördernde Führung» und «Generationen-Management». Dozent an verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen in A, D und CH. Vortragsinhalte: • Demografie betrifft alle Generationen – das Problem ist nicht die «Überalterung», sondern die «Unterjüngung». • Alterung betrifft Betriebe und die Gesellschaft. • Der demografische Wandel ist gestaltbar, aber Gleichbehandlung ist Diskriminierung. • Models of Good Practice aus Betrieben zeigen, dass es geht und dass es sich lohnt. • Der lange Arm der Arbeitswelt: Arbeitsgestaltung in den Betrieben senkt die gesellschaftlichen Kosten für Pflege in der Pension.

Datum: Dienstag, 22.11.2016, um 18.00 Uhr Ort: kommod, Ruggell, Eintritt frei Organisatoren:

Partner:

Andrea Maurer, Seniorenkoordinatorin und Diplomsozialarbeiterin in der Gemeinde Mauren-Schaanwald

Pioniere aus Mauren Wovon andere Gemeinden nur träumen können, ist in Mauren längst Realität: eine funktionierende Koordinationsstelle für Senioren. «Seit 1999 tragen vielfältige, bis ins hohe Alter angepasste und niederschwellige Freizeitangebote, eine aktive Teilhabe und Mitgestaltung im sozialen Umfeld, die Möglichkeit einer unbürokratischen Sozialberatung oder Triage, die oft spontane Bereitstellung informeller Alltagshilfen sowie ein gut vernetztes Team von freiwilligen Helfern dazu bei, sich auch im Alter bei uns in der Gemeinde gut aufgehoben zu fühlen», erklärt Andrea Maurer, seit knapp 15 Jahren Seniorenkoordinatorin und Diplomsozialarbeiterin in Mauren. «Unser Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, damit die Menschen auch im hohen Alter am Leben im Dorf aktiv teilnehmen können und nicht ausgegrenzt werden.» Der einstige Seniorentreff «Poststüble» wurde kontinuierlich durch verschiedene Treff- und Freizeitmöglichkeiten erweitert. Die sich rasch wandelnden Bedürfnisse und Wünsche erfordern eine stetige Anpassung. Dabei wird Flexibilität besonders gross geschrieben. So gab es z. B. in der Vergangenheit fünf Jahre lang einen speziellen wöchentlichen Treffnachmittag für demenz- bzw. schlaganfallerkrankte Senioren oder eine Spaziergruppe, welche regelmässig am Donnerstagnachmittag in Begleitung von Freiwilligen durch das Dorf marschierte. «Wir nannten sie bereits liebevoll ‹Rollator-Gang›, lacht Maurer, «weil die Damen überall aufgefallen sind.» Mittlerweile kann die Seniorenkoordinatorin auf 25 freiwillige Helfer zurückgreifen

und organisiert rund 70 kleine und grosse Aktivitäten pro Jahr. «Eigentlich sind wir eine klassische Nachbarschaftshilfe – aber eben institutionalisiert», erklärt Maurer. Ihre freiwilligen Helfer leisten dabei wertvolle Arbeit: Sie stehen bei Ausflügen als Begleiter zur Verfügung, leisten unentgeltlich Taxidienste oder helfen bei der Organisation und Gestaltung der vielen Ausflüge und Events. Acht Freiwillige sind zudem wöchentlich in den Primarschulen Mauren und Schaanwald als Mentoren tätig und helfen den Schulkindern bei der Bewältigung ihrer Hausaufgaben. «Dieses ehrenamtliche Engagement ist unbezahlbar. Ohne Freiwillige und ohne gute Vernetzung wären wir nicht dort, wo wir jetzt sind», lobt Maurer. Während andere Gemeinden im Land über eine eigene Fachstelle für Senioren nachdenken, ist Mauren erneut einen Schritt weiter und hat das Projekt «Barrierefrei leben daheim im Alter» lanciert und arbeitet aktuell auch an einer engen und langfristigen Kooperation mit dem neugegründeten Verein DEMENZ LIECHTENSTEIN. (mibe)


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«Autonomie der Klienten ist uns ganz wichtig» Die Familienhilfe Liechtenstein gilt in der ambulanten Pflege und Betreuung mittlerweile als unentbehrliche Institution. Geschäftsführerin Barbara Frommelt und Helene Frick-Sele, Leiterin Pflege & Betreuung, sprechen über das bisher Erreichte, die Herausforderungen und den weiteren Handlungsbedarf. Interview: Michael Benvenuti Über drei Jahre ist es mittlerweile her, seit fünf Familienhilfevereine beschlossen haben, gemeinsame Wege zu gehen und ihre Dienste in zehn Gemeinden anbieten. Wie fällt Ihre Bilanz der Familienhilfe Liechtenstein aus? Barbara Frommelt: In den vergangenen Jahren wurden die Herausforderungen und Aufgaben komplexer und vielschichtiger, wir kümmern uns um das wenige Tage alte Baby ebenso wie um den 100-jährigen pflegebedürftigen Menschen. Wir decken die reine SPITEX ab, sorgen aber auch für Betreuung, Unterstützung in der Hauswirtschaft und den Mahlzeitendienst. Die Familienhilfe hat sich weiter professionalisiert und spezialisiert. Wir konnten sehr viele Synergien nutzen, unsere Mitarbeitenden gezielt weiterbilden und sie entsprechend ihren Kompetenzen am richtigen Ort einsetzen. Für unsere Klienten und deren Angehörige, aber auch für unsere Mitarbeitenden, fällt die Bilanz also sicher positiv aus. Mittlerweile unterstützen und betreuen wir pro Jahr 900 bis 1000 Klienten. Wo sehen Sie in den kommenden Jahren den grössten Handlungsbedarf? Frommelt: Diesen einen, grössten Handlungsbedarf gibt es nicht. Wir müssen uns in vielen Bereichen ständig weiterentwickeln und besser positionieren. Wichtig ist dabei, auch die kritischen Rückmeldungen von Klienten und Angehörigen aufzunehmen. Unser Ziel ist es nach wie vor, ein sicherer und verlässlicher Partner zu sein, der unseren Klienten

anspruchsvolle Aufgabe. Wichtig ist, dass immer der Klient im Mittelpunkt steht – seine Wünsche müssen wir dann mit unserer Philosophie vereinbaren.

wie auch den Partnerorganisationen einen schnellen und unbürokratischen Zugang zu unseren Leistungen bietet. Helene Frick-Sele: Eine grosse Herausforderung ist es, die Klientenbedürfnisse aufzunehmen und die bestmögliche Unterstützung zu finden. Wir haben in Liechtenstein ein dichtes Netz mit sehr vielen Anbietern mit einem breiten Angebot. Die grosse Kunst ist es, für den einzelnen Klienten die beste Unterstützung zu finden. Denn es gibt kein Einheitsangebot, das für jeden Klienten passt. In den politischen Diskussionen zum Thema Altenpflege und -betreuung dominieren drei Themen: Alternative Wohnformen, Sicherstellung der Finanzierung und Fachkräftemangel. Wie aktuell sind diese Themen für die Familienhilfe? Frommelt: Einen Fachkräftemangel haben wir – zumindest im Moment – keinen, was unter anderem auch damit zu tun hat, dass wir selbst Fachpersonal ausbilden. In Sachen Finanzierung erhalten wir von Land und Gemeinden so viel Unterstützung,

dass die angebotenen Leistungen weiter sozial verträglich und erschwinglich sind. Neuen Wohnformen gegenüber sind wir grundsätzlich positiv eingestellt, wobei wir aus unseren Erfahrungen wissen, dass die Menschen so lange wie möglich daheim bleiben wollen. Was sind die Stärken der Familienhilfe? Frick-Sele: Ein grosser Vorteil der Familienhilfe ist, dass unsere Unterstützung im Bereich Betreuung und unterstützende Hauswirtschaft anfangs oft sehr niederschwellig ist. So wächst das Vertrauen und gemeinsam mit den Klienten und wo immer möglich mit Angehörigen/ Bezugspersonen und legen wir fest, was das Beste für sie in der jeweiligen Situation ist. Wir pflegen und betreuen den Menschen zu Hause und gehen mit ihnen teils langjährige Beziehungen ein. Da mittlerweile viele von uns betreute Klienten keine Angehören im Land mehr haben, wird dieser Beziehungsaspekt immer wichtiger. Hier den Klienten bestmöglich zu vertreten und zu betreuen, ist eine sehr

Wie lautet diese Philosophie? Frick-Sele: Autonomie der Klienten ist uns ganz wichtig. Da fast alle unsere Klienten eine gewisse Zeit am Tag ohne unsere Unterstützung allein zu Hause sind, setzt dies oft ein gewisses Mass an Selbständigkeit oder Unterstützung seitens der Angehörigen oder Bezugspersonen voraus. Unser Grundsatz ist, dass Pflege und Betreuung zuhause grundsätzlich so lange möglich ist, als die Rahmenbedingungen stimmen. Das sicherzustellen, ist eine unserer Herausforderungen: Wann muss die Pflegefachperson, wann die Betreuungsperson kommen? Wann das Essen? Und erfüllt das Zuhause auch alle nötigen Sicherheitsaspekte? Wie und wo unterstützen und entlasten wir Angehörige und Bezugspersonen? Wenn das und weitere Fragestellungen geklärt sind, alles koordiniert ist und passt, ist ein weiterer Grundsatz erfüllbar: Den Klienten so lange wie möglich in seinem Leben zuhause zu unterstützen und zu begleiten – sofern er es will.

Schwefelstrasse 14 9490 Vaduz T +423 236 00 66 F +423 236 00 67 E-Mail: info@familienhilfe.li


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«Kräftig ins Alter»

mit Factory Loft Fitness

Kostenlose Beratung Factory Loft Fitness & Reha AG bietet Interessierten im November eine kostenlose, individuelle Beratung. Kennenlern-Schnupperabo Ein Schnupperabo von fünf Eintritten zum Kennenlernen ist ebenfalls enthalten. Interessiert? Interessierte melden sich unter +423 392 16 49 oder per E-Mail an info@factory-loft.li.

Mit zunehmendem Alter nehmen auch körperliche Beschwerden zu: steife Gliedmassen beim Aufstehen, vermehrte Rückenschmerzen, oder Beschwerden in Hüft- oder Kniegelenk sind deutliche Anzeichen dafür, dass der Körper sich verändert. Bewegungsarmut und der damit verbundene Muskelrückgang gehören

heute zu den häufigsten Ursachen für Beschwerden im Alter. Werden Muskeln nicht regelmässig «aktiviert», bilden sie sich langsam aber stetig zurück. Ein adäquates Kräftigungstraining kann helfen, Schmerzen zu lindern und Selbstständigkeit bis ins hohe Alter zu erhalten.

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Donat Negele dipl. Orthopädie-Schuhmacher Anika Benz-Negele dipl. Orthopädie-Technikerin Anerkannter Tarifpartner der Schweizer Sozialversicherungen. Mitglied der Schweizer Fachverbände Orthopädie-Technik, Orthopädie-Schuhmacher und der Arbeitsgemeinschaft Prothesen/Orthesen

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Warum zum Hörgeräte-Akustiker? «Du hörsch jo nüt», «du losisch miar nia zua», «bi diar ka dr Nochbur gad bim Fernseh luaga metlosa» und viele weitere Kommentare müssen sich Personen mit einer Hörbeeinträchtigung anhören. Oft ist es einem selbst noch gar nicht so bewusst, dass das Gehör nachgelassen hat.

D

ann stellt man eben den Fernseher etwas lauter, «die Leute nuscheln aber auch immer so» und weitere «Ausreden» sind ganz normal. Dabei sind das die ersten Warnsignale, dass Ihr Gehör doch schlechter ist, als Sie es sich eingestehen möchten. Mögliche Folgen einer Hörminderung sind: Wer nicht gut hört und versteht, zieht sich immer mehr zurück, nimmt nicht mehr am sozialen Leben teil, was sogar in Isolation enden kann. Ebenfalls führt schlechtes Hören vielfach zu Unfällen, weil man das Auto, das Fahrrad etc. nicht gehört hat. Leider auch ein Thema ist die Altersdemenz, was in wissenschaftlichen Studien festgestellt wurde – nicht versorgte Hörstörungen können zu Demenz führen.

Höranalyse vom Experten

Um die ganze Problematik genauer abzuklären, sollten Sie zu einem Spezialisten gehen und eine genaue Höranalyse durchführen lassen. Diese beinhaltet eine komplette Messung Ihrer Hörbarund Verständlichkeit, was mit Hilfe von Ton- und Sprachtests ermittelt wird. Im Hörparadies Schaan ist das nicht nur selbstverständlich, sondern ein Muss. Nur durch eine genaue Abklärung können im weiteren Verlauf auch Hörgeräte optimal angepasst werden. Das reine Tonaudiogramm, welches mit einem Sinuston oder pulsierendem Ton durchgeführt wird, gibt nur einen Anhaltspunkt über eine allfällig vorhandene Hörstörung. Erst mit dem Sprachtest, bei welchem ermittelt wird, wie gut Zahlen und Wörter verstanden werden, können wir eine genaue Höranalyse durchführen.

Umfangreiche Ausbildung

Eine dreijährige Ausbildung unter anderem in den Fächern Ana-

Sabine & Michael Dönni-Hoch, Hörgeräte-Akustiker mit eidg. Fachausweis

tomie, Elektrotechnik, Akustik, Medizin, Psychologie und vielen mehr befähigt uns, eine Hörgeräte-Anpassung professionell durchzuführen. Ebenfalls sehr wichtig ist eine entsprechende Infrastruktur, die von anerkannten Fachstellen – unter anderem dem Eidgenössischen Institut für Metrologie (METAS) – regelmässig geprüft wird.

Für jeden das passende Gerät

Kein Hörverlust und kein Ohr ist gleich wie das andere, deshalb gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, eine Hörstörung durch eine individuelle Hörgeräte-Anpassung zu versorgen. Uns, dem Team vom Hörparadies, ist es sehr wichtig, für jede Person und jedes Budget die passende Lösung zu finden. Auch aus diesem Grund ist es bei uns ein Muss, die Hörgeräte von unseren Kunden zu Hause und in der gewohnten Umgebung Probe tragen zu lassen. Nur so merken Sie auch, welches Hörgerät am besten zu Ihnen passt.

Wir empfehlen Ihnen, sobald erste Anzeichen einer Hörschwäche bemerkt werden oder aber ab dem fünfzigsten Lebensjahr, im Hörparadies einen unverbindlichen Hörtest und die Analyse durchführen zu lassen. Sollte der Test eine entsprechende Hörminderung aufzeigen, beraten wir Sie gerne unverbindlich zu verschiedenen passenden Lösungen, welche Sie im Anschluss auch ausprobieren können.

Hausbesuche

Gerne kommen wir direkt zu Ihnen nach Hause. Dank unseres speziellen Equipments ist es uns möglich, alle Tests und Anpassungen bei Ihnen vor Ort durchzuführen.

Wer wir sind

Wir vom Hörparadies Schaan sind ein junges, motiviertes Team. Sabine und Michael Dönni-Hoch sind die Geschäftsführer und stehen Ihnen als kompetente Ansprechpartner zusammen mit ihrer Mitarbeiterin Yvonne Thoeny bei allen

Fragen rund ums Hören gerne zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

WO WIR SIND Hörparadies Schaan Landstrasse 37 9494 Schaan Tel.: 00423 231 44 44 info@hoerparadies.li www.hoerparadies.li Jeweils am Mittwoch sind wir nach Terminvereinbarung in Eschen für Sie da: Apotheke am St. Martins-Ring Tel.: 00423 373 01 01


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Wegweisendes Projekt geht in die Umsetzung Die Gesellschaft wird älter, die absolute Zahl der über 60-Jährigen wird sich bereits in wenigen Jahren verdoppeln. Diese Entwicklung wird grossen Einfluss auf den Bürgerservice der Gemeinden und auch auf die Finanzierbarkeit der Betreuung und Pflege haben. Die Gemeinden Ruggell, Gamprin-Bendern und Schellenberg haben diese Herausforderungen bereits vor drei Jahren aktiv und gemeinsam angepackt. Nun liegen die Empfehlungen an die Gemeinderäte vor. Text: Michael Benvenuti

«Mit dem demografischen Wandel wird die Anzahl älterer Menschen stark ansteigen, die Familienstrukturen verändern sich und die Finanzierbarkeit von Betreuung und Pflege im Alter wird ein zentrales Thema werden. Daraus wird sich ein veränderter Bedarf an Wohn- und Lebensformen ergeben. Diese Veränderungen bringen Chancen und Herausforderungen für Gemeinden und Gesellschaft mit sich.» So ist es auf der Projektwebseite www.rugas.li zu lesen. Dies war die Grundlage für die Gemeinden Ruggell, GamprinBendern und Schellenberg, um ein gemeinsames, auf vier Jahre ausgelegtes Projekt zu starten.

Einbezug der Bevölkerung Im Herbst 2013 wurde das gemeindeübergreifende Projekt «Wohnen und Leben im Alter» lanciert. Den Verantwortlichen war es dabei besonders wichtig, kein von wenigen Experten ausgearbeitetes Konzept zu erstellen, sondern die Bevölkerung direkt in das Projekt miteinzubinden und mit ihr die Prämissen und Ergebnisse zu erarbeiten. «Zuerst wurde im Jahr 2014 ein Sensibilisierungsprozess in Gang gesetzt, um die Menschen für die Gestaltung ihrer eigenen Zukunft mit im Boot zu haben», erklären Rainer Gopp und Manfred Batliner von der SANO AG, die das Projekt im Auftrag der Gemeinden begleitete. Es wurden also spannende Vorträge

«Es darf nicht der Fehler gemacht werden, die Herausforderungen des Alters rein aufs Wohnen zu reduzieren.» Rainer Gopp, SANO AG

mit ausgewiesenen Fachleuten zum Projektthema organisiert. Im Durchschnitt konnten knapp 200 Personen begrüsst werden, was alle Erwartungen weit übertraf und zeigte, dass das Thema bewegt. Es folgte 2015 eine umfassende Analyse, um den IST-Zustand bezüglich Bedürfnissen, Einstellungen und Anliegen der Bevölkerung besser kennenzulernen. Mittels Workshops mit der Bevölkerung und einer Telefonbefragung «ü50» wurde die Basis für die Analyse geschaffen, welche mit persönlichen Interviews vertieft wurde. Die Erkenntnisse aus dem Analysejahr führten zu insgesamt 14 Faziten in den Kategorien Wohnen, Soziales und (Alters-)Dienstleistungen. Aufgrund der tollen Grundlage, welche gemeinsam mit der Bevölkerung erarbeitet werden konnte, war Anfang 2016 klar, dass das Projekt auf drei Jahre verkürzt werden konnte. Auf Basis der erwähnten Fazite erarbeitete der Steuerungsausschuss schliess-

lich – mit den Botschaftern des Projektes und mit einem eingesetzten Fachbeirat – einen konkreten Massnahmenkatalog, welcher kürzlich den Gemeinderäten überreicht wurde. «Nun liegt es an ihnen, die für sie richtigen Schritte in die Wege zu leiten und zu entscheiden, was umgesetzt werden soll und ob dies weiterhin mit den anderen Gemeinden erfolgen soll», betont Gopp im Gespräch mit der «lie:zeit».

Koordinationsstelle und Kümmerer Der Massnahmenkatalog ist ebenfalls in die Bereiche «Wohnen», «Dienstleistungen» und «Soziales» gegliedert. Denn um den Herausforderungen des demografischen Wandels gewachsen zu sein, müsse das Thema umfassend beleuchtet werden, weiss Gopp: «Es darf nicht der Fehler gemacht werden, die Herausforderungen des Alters rein aufs Wohnen zu reduzieren.» Auch die drohende soziale Verarmung oder Vereinsamung sei

eine grosse Gefahr, umso wichtiger eben die Notwendigkeit einer aktiven Teilhabe der älteren Menschen am Gemeindeleben. In Liechtenstein ist bereits vieles an Beratung und Dienstleistungen gegeben, aber ältere Menschen wissen oft nicht, wohin sie sich wenden können. Umso wichtiger sei deshalb eine Anlaufstelle und damit einhergehend eine niederschwellige Beratung: «Es sollte eine Anlaufstelle für die Bürger eingerichtet werden, die beispielsweise durch einen Seniorenkoordinator bzw. Kümmerer geführt werden könnte. Eine niederschwellige Erstberatung für Alltagsfragen soll gewährleistet sein, und zudem soll Auskunft über vorhandene Dienstleistungen in der Gemeinde und im Land gegeben werden können.»

Alternative Wohnformen nötig Gefragt seien in Zukunft aber auch neue Wohnformen, ist Manfred Batliner überzeugt: «In den drei Gemeinden leben gut 80


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Prozent der über 50-Jährigen in einem Eigenheim, und ein Umzug kommt laut Befragung für sie nur im Notfall in Frage.» So sollen, gemäss eines Massnahmenvorschlags, für Liechtenstein neue Wohnformen generationenübergreifend geprüft werden, um hier einen Mehrwert gegenüber dem herkömmlichen Wohnungsmarkt zu schaffen und so die Bedürfnisse der älteren Generationen abzudecken.

Themenkomplex Wohnen W1: Bauprojekt für neue Wohnformen prüfen In Zentrumsnähe, generationendurchmischt und gemeinschaftlich nutzbar. W2: Barrierefreies Wohnen fördern Anreizsysteme wie Förderungen, o. ä. prüfen. W3: Angebot für Bau- und Wohnberatung schaffen Hin zur altersgerechten Gestaltung des Zuhauses mit dem Ziel, möglichst lange selbständig leben zu können. W4: Fachleute einbinden und Gesetzesanpassungen prüfen Zielsetzung: eine altersgerechte Baugesetzgebung gemeinsam mit Fachleuten erreichen. Themenkomplex Dienstleistungen D1: Koordinationsstelle einrichten und Kümmerer einsetzen Anlauf-/Informationsstelle, niederschwellige Beratung und Betreuung, Vertrauensperson auch zur Vernetzung der Freiwilligenarbeit.

D2: Freiwilligenarbeit fördern und koordinieren Niederschwellige Angebote durch Freiwillige gewährleisten, Anerkennungs- und Förderkultur leben. D3: Sensibilisieren rund um Themen der älter werdenden Gesellschaft Themen kommunizieren, informieren und in Zusammenarbeit mit führenden Organisationen im Land vertiefen. Themenkomplex Soziales S1: Eigenes Handeln stärken und unterstützen Um den Alltag möglichst lange selbständig bewältigen zu können. S2: Hausbesuche aktiv angehen Kontakte gezielt fördern und entwickeln und so Einsamkeit verringern und zurückgezogene Menschen aktivieren. S3: Ausbau Mittagstisch prüfen Kinder und ältere Menschen zusammenbringen – vom Mittagstisch bis hin zu gemeinsamen Aktivitäten.

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Solche alternativen Wohnformen werden meist in nächster Nähe zu Frisören, Ärzten, Cafés oder Einkaufsmöglichkeiten liegen. Gleichzeitig sollte damit barrierefreies, altersgerechtes Wohnen gefördert werden, ist Manfred Batliner überzeugt: «Denn aktuell ist ein Haus praktisch in keinem Fall barrierefrei, und in den allermeisten Fällen wird es bei einer Beeinträchtigung im Alter umständlich, mühsam oder gar verunmöglicht, weiterhin ohne umfangreiche Hilfe im eigenen Haus leben zu können.»

MASSNAHMENKATALOG: VORSCHLAG AN DIE GEMEINDERÄTE

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«Die Bürgerbeteiligung sollte vermehrt eingesetzt werden» Rainer Gopp und Manfred Batliner von der SANO AG setzen sich seit Jahren intensiv mit dem Thema «Wohnen und Leben im Alter» auseinander. Abgesehen von alternativen Wohnformen sehen Gopp und Batliner vor allem in der Freiwilligenarbeit grosses Potenzial. Interview: Michael Benvenuti

Sie haben sich nun drei Jahre lang intensiv mit dem Thema «Wohnen und Leben im Alter» befasst. Nennen Sie für Sie zentrale positive Erkenntnisse aus dem Projekt. Manfred Batliner: Der Prozess mit der Bevölkerung war der wichtigste Teil. Zu Beginn haben wir sie sensibilisiert, dann haben wir mit der Bevölkerung eine Analyse durchgeführt und zum Schluss Massnahmen erarbeitet. Die Inhalte sind von der Basis geschaffen worden. Die Beteiligung von «Botschaftern» aus allen Gemeinden sowie einem Fachbeirat erleichterte dem Steuerungsausschuss die Führung gemeindeübergreifend wesentlich. Wie lauten die wichtigsten Herausforderungen, welche im Zuge des demografischen Wandels auf die Gemeinden zukommen werden? Rainer Gopp: Die Anzahl der älteren Menschen wird im Verhältnis zu den Jüngeren bereits in den nächsten Jahren stark ansteigen. Das bedeutet, dass sich die Bedürfnisse bezüglich Bürgerservice in den Gemeinden verändern werden. Auch werden sich die Ansprüche an einen altersgerechten öffentlichen Raum und an die Infrastruktur erhöhen. Weiter zu erwähnen ist sicherlich, dass auch der Fachkräftemangel in Pflege und Betreuung eine grosse Herausforderung darstellen wird. Hier sind u. a. bezüglich verstärktem Einbezug von Freiwilligen Massnahmen zu ergreifen. Gibt es Massnahmen oder Herangehensweisen, die Sie auch

«Es findet sich eine geballte Ladung von Kompetenzen in der Bevölkerung, welche genutzt werden sollte.» Manfred Batliner, SANO AG

anderen Gemeinden ans Herz legen würden? Manfred Batliner: Die Gemeinderäte sollten sich selbst nicht in der Pflicht sehen, immer pfannenfertige Lösungen präsentieren zu müssen. Es findet sich eine geballte Ladung von Kompetenzen in der Bevölkerung, welche genutzt werden sollte. Die Bürgerbeteiligung ist eine Form, welche vermehrt eingesetzt werden kann. Man stärkt damit das Gemeinwesen erheblich und setzt auf Projekte, welche von der Bevölkerung auch getragen werden. Neben alternativen Wohnformen setzt das Projekt stark auf soziale, gesellschaftliche Aspekte im Bürgerservice und auf Themen wie Freiwilligenarbeit. Welche Potenziale sehen Sie darin? Manfred Batliner: Die Familienstruktur verändert sich stetig. Es gibt kaum noch Grossfamilien. Die globalisierte Welt bietet interessante Jobs, sodass Familienmitglieder oftmals nicht in einem nahen Umfeld wohnen. Ein weiterer Umstand ist, dass die Frauen die Familienplanung oftmals aus beruflichen Gründen auf später verschieben. Entsprechend sind die Grosseltern

aus Altersgründen nicht mehr in der Lage, ihre Kinder im Elternauftrag zu unterstützen. Vielmehr sind sie selbst auf Unterstützung angewiesen. Somit folgern wir, dass aufgrund des demografi schen Wandels Alltagshilfen durch Freiwilligenarbeit notwendig werden. Was planen Sie von SANO weiter in dieser Thematik zu unternehmen? Rainer Gopp: Bei der Erstellung der Studie «Wohnen und Leben im Alter in Liechtenstein», wel-

che wir für die MAIORES sowie die CARITATIS STIFTUNG erstellen durften, wurde klar, dass es einige Themenbereiche gibt, die im Zuge einer älter werdenden Gesellschaft – gemeinsam mit den Einwohner/-nnen – angegangen werden sollten. Wir haben uns entschieden, dass wir eine Machbarkeitsstudie rund um das Thema «Wohnen im Alter» für die Gemeinden angehen möchten – dies mit dem Ziel, in der einen oder anderen Gemeinde eine neue Wohnform zu realisieren.

Zusätzliche Studie zeigt umfangreiche Handlungsempfehlungen für Liechtenstein Während das Projekt «rugas» speziell die Herausforderungen der Gemeinden Ruggell, Gamprin-Bendern und Schellenberg aufzeigt und die wichtigsten Massnahmen präsentiert, haben Rainer Gopp und Manfred Batliner mit der von der MAIORES STIFTUNG und der CARITATIS STIFTUNG in Auftrag gegebenen Studie «Wohnen und Leben im Alter in Liechtenstein» Handlungsempfehlungen für Liechtenstein ausgearbeitet. Auf über 160 Seiten liefert das Werk Grundlagen mit hohem Praxisbezug, um allen Akteuren auf dem Markt Erkenntnisse und weitere Anregungen für zukünftige Entscheidungen zu liefern. «Ziel dieser Publikation ist es vor allem, der öffentlichen Hand aufzuzeigen, welche Varianten möglich sind, um den Menschen ein weitgehend selbständiges Leben auch im Alter gewährleisten zu können», erklären die Studienautoren.


Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft

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MF

auf die Jahre

2013 - 2016

Die Mandatsperiode von Landtag und Regierung neigt sich dem Ende entgegen und im Februar 2017 stehen die nächsten Wahlen an. Ich blicke mit Freude auf die vergangenen fast vier Jahre zurück; auf viele umgesetzte Projekte, die meine und die Handschrift meiner Mitarbeitenden tragen.

Dr. Thomas Zwiefelhofer Regierungschef-Stellvertreter Minister für Inneres, Justiz und Wirtschaft

Es gibt für mich aber auch einen Wermutstropfen: Die von mir vorgeschlagene Verfassungsänderung für die Einführung eines zeitlich begrenzten Stimm- und Wahlrechts für Auslandliechtensteinerinnen und -liechtensteiner konnte im Landtag leider nicht die notwendige Mehrheit erreichen. Das nehme ich mit Bedauern zur Kenntnis. "Mit nur einer Hand lässt sich kein Knoten knüpfen", besagt ein altes Sprichwort. In diesem Sinne ist es mir ein Anliegen, mich bei meinem Team, meinen Amtsleitern und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich zu bedanken. Sie haben mir im wahrsten Sinne des Wortes Hand geboten, um gemeinsam hochgesteckte Ziele zu erreichen.

MINISTERIUM FÜR INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Dr. Thomas Zwiefelhofer Regierungschef-Stellvertreter


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Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft

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2013 - 2016 v

Standortförderung Chance: Die von der Regierung verabschiedete Standortstrategie 2.0 konnte im Mai 2016 publiziert werden. Sie fokussiert auf die Pflege des wirtschaftlichen Bestands und zeigt Chancen des Standorts Liechtenstein auf. Konkrete Massnahmen, darunter die Förderung des "Digital- und Datenstandorts", sind vorgeschlagen. Unter anderem soll der Glasfaserausbau schneller erfolgen. Innovation: Mit der Unterzeichnung eines Staatsvertrags mit der Schweiz wird Liechtenstein Mitglied der KTI, wodurch neben liechtensteinischen Unternehmen neu auch Forschungseinrichtungen direkten Zugang zu diesem schweizerischen Förderprogramm erhalten. Weiters werden private Initiativen wie der Ideenkanal oder der Liechtensteiner Investitionsmarkt unterstützt. Marktöffnung: Der Wechsel des Zulassungssystems im Geldspielgesetz (Bewilligungsverfahren statt Konzession) stellt eine moderate Marktöffnung für Spielbanken dar und sorgt für freien Wettbewerb. Gleich lange Spiesse: Die liechtensteinischen Unternehmen werden den schweizerischen bei der grenzüberschreitenden Dienstleistungserbringung (GDL) gleichgestellt. Leistungsvereinbarungen mit dem LANV und der Wirtschaftskammer stärken die Sozialpartnerschaft und erhöhen damit die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts. Imagepflege: Der Wirtschaftsstandort wurde im Ausland verstärkt positiv bekannt gemacht (v.a. D, A, USA, EU). Tourismus: An internationalen Messen wurde Liechtenstein als Ferienland vorgestellt und konkrete Vereinbarungen mit internationalen Reiseveranstaltern konnten getroffen werden. Die Hotelklassifizierung wurde gefördert. Personenfreizügigkeit/Fachkräftemangel: Intensive Vertretung der liechtensteinischen Interessen, um möglichen negativen Auswirkungen bei der Umsetzung der Schweizer Masseneinwanderungsinitiative auf Liechtenstein vorzubeugen.

Bildung Die duale Berufsbildung wurde durch Unterstützung von Institutionen und Angeboten wie z.B. dem „Berufscheck“ gefördert, damit sich junge Menschen in der breiten Palette an Bildungs- und Berufsmöglichkeiten besser zurechtfinden.

Innere Sicherheit Bedrohungsmanagement: Um Gewalttaten möglichst zu verhindern, soll bedrohlichem Verhalten von Personen verstärkt Augenmerk geschenkt werden. Gemeindepolizei: Klarere Regelung der Aufgaben und Befugnisse, über die Ausrüstung mit Schusswaffen muss der Gemeinderat ausdrücklich entscheiden. Terrorismusbekämpfung: Das Massnahmenpaket gegen eine mögliche Radikalisierung umfasst mehrere Gesetzesänderungen, u.a. kann (bei Doppelbürgern) die liechtensteinische Staatsbürgerschaft abgesprochen werden. Modernisierte Führungsstrukturen der Krisenstäbe bei Land und Gemeinden: Im Katastrophenfall kann situationsgerechter reagiert werden. Die Projektierungsarbeiten betr. Rheindammsanierung wurden in Angriff genommen, um den Hochwasserschutz zu erhöhen.

Energie Energiestrategie 2020: Um diese Ziele zu erreichen, wurde das Energieeffizienzgesetz überarbeitet. Die bewährten Fördermassnahmen für Private, Gewerbe und Industrie wurden beibehalten und ergänzt. Dank dieser Massnahmen können die Energiekosten gesenkt werden. Eine Halbzeitbilanz der Energiestrategie 2020 ist in Ausarbeitung. Gesetz über die Liechtensteinische Gasversorgung (LGV): Mit dessen Anpassung wurden die Weichen gestellt, um auch durch die LGV erneuerbare Energien und Abwärme besser zu nutzen, wodurch die Sicherheit der Energieversorgung und die Eigenversorgung durch erneuerbare Energien erhöht werden.

Soziale Sicherheit Zukunftsfähige zweite Säule: Die Abänderung des Gesetzes über die betriebliche Personalvorsorge (BPVG) verbessert die Vorsorge für das Rentenalter durch eine tiefere Eintrittsschwelle in die Versicherung und einen längeren Sparprozess.


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MF

Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft

Gerichtswesen

Finanzplatz

Die Reformen im Bereich des Gerichtswesens schaffen effizientere Verfahren, stärken die Rechtssicherheit für jeden Einzelnen, stellen einen zielgerichteteren Mitteleinsatz sicher, gewährleisten gut funktionierende und qualitativ hochwertige Strukturen und vereinfachen bzw. beschleunigen die Verfahren.

Für die Stärkung und Weiterentwicklung des Finanzdienstleistungssektors wurde:

Das Vermittleramt wurde zugunsten einer gerichtlichen Vermittlung vor Prozessbeginn abgeschafft. Das spart bei den Gemeinden Kosten und erleichtert das Verfahren.

• das Rechnungslegungsrecht im PGR aufgrund von EWR-Vorgaben angepasst, was den Verwaltungsaufwand von Kleinunternehmen massgeblich verringert,

Umsetzung internationaler Standards im liechtensteinischen Korruptionsstrafrecht: Die neuen Bestimmungen ermöglichen eine effektive Bekämpfung korrupten Verhaltens.

• das liechtensteinische GmbH-Recht modernisiert und attraktiver ausgestaltet, so reichen neu bereits CHF 10'000 als Mindestkapital,

Entlastung der Gemeinden vom Grundverkehrswesen: Der Grundverkehr wird dank der zentralen Anlaufstelle beim Amt für Justiz vereinfacht und vereinheitlicht. Weitere Erleichterungen werden geprüft.

Asylwesen Verschärfung Asylgesetz: Die Verfahren für Asylsuchende werden schneller abgewickelt. Asylsuchende aus sicheren Herkunftsländern haben in der Regel keinen Zugang zum Asylverfahren mehr. Das Asylwesen soll nur den wirklich Schutzbedürftigen den notwendigen Schutz bieten. Flüchtlingskrise: Zur Bewältigung der Auswirkungen der Flüchtlingskrise in Liechtenstein wurden verschiedene Massnahmen getroffen.

• das Gesellschaftsrecht mit neuen Möglichkeiten erweitert (Einführung der "Segmentierten Verbandsperson" (PCC)),

• ein neues Gesetz erarbeitet, um mit einem liechtensteinischen Notariatswesen die Möglichkeit inländischer notarieller Beglaubigungen und Beurkundungen einzuführen.

Gesellschaft Schwangerschaftskonflikt: Schwangerschaftsabbruch bleibt strafbar, aber der Schwangerschaftsabbruch wurde für die schwangere Frau selbst entkriminalisiert. Damit wurde die Situation von Frauen in einem Schwangerschaftskonflikt endlich verbessert. Kindeswohl im Mittelpunkt: Mit der gemeinsamen Obsorge wurde das Recht des Kindes auf eine Beziehung zu beiden Elternteilen als Regelfall festgeschrieben. Die gerichtlich angeordnete Mediation für eine einvernehmliche Regelung wird bis zu 10 Stunden staatlich finanziert. Namensrecht: Ehepartner sind bei der Namenswahl gleichberechtigt. Eingetragene Partner haben die gleichen Möglichkeiten wie Ehepaare.

Staatsbetriebe Abschöpfung: Durch die Anpassung der Eignerstrategien der öffentlich-rechtlichen Unternehmen LKW und LGV, Post und Telecom kann ein grösserer Teil deren Gewinne abgeschöpft werden, wodurch sich Mehreinnahmen für den Staatshaushalt ergeben. Sanierung: Die Liechtensteinische Post AG konnte nach grosser Belastung durch die PVS-Ausfinanzierung und fehlgeschlagenen Aktivitäten im Ausland saniert werden. Partnerschaft: Die Telecom konnte durch die Fusion mit einem internationalen Partner entscheidend gestärkt und zum führenden Anbieter von Mobilfunk, Fernsehen und Kommunikation in Liechtenstein ausgebaut werden.

Mieterschutz: Das neue, moderne und liberale Miet- und Pachtrecht schafft klare Bestimmungen und Rechtsicherheit sowohl für Mieter wie auch für Vermieter.

Arbeit und Gewerbe Vereinfachung: Abgeändert wurden z.B. das Arbeitsvermittlungsrecht in Sachen Leiharbeit, das Bauwesenberufegesetz und das Beschwerdekommissionsgesetz, womit sich Erleichterungen für Gewerbetreibende ergeben.


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3 Fragen an die «Vertreter»

Christine Wohlwend, FBP

Wolfgang Marxer, FL

In der Koalitionsregierung herrscht Uneinigkeit, ob der Staatshaushalt nun saniert ist oder nicht. Was ist nun richtig?

Die Fakten zeigen ein eindeutiges Bild: Die Jahre 2014 und 2015 zeigen einen Gewinn in der Landesrechnung. Auch für das Jahr 2016 wird ein Gewinn erwartet. In der Finanzplanung 2017–2020 werden alle Eckwerte des Finanzhaushaltsgesetzes eingehalten, was dazu führt, dass kein weiteres Massnahmenpaket notwendig ist. All dies unterstreicht, dass die Sanierung des Staatshaushaltes abgeschlossen ist.

Der Staatshaushalt ist auf dem Weg zur Gesundung, das Etappenziel einer Stabilisierung der Negativspirale wurde erreicht. Betrachtet man das historisch tiefe Investitionsniveau, zeigt sich aber, dass der Handlungsspielraum für zukunftsträchtige Investitionen oder schon «normale» Staatsaktivitäten nach wie vor sehr eingeschränkt ist. Mit der neuen Mindestertragssteuer ist die Steuerreform 2010 eigentlich erst so abgeschlossen worden, wie sie ursprünglich angedacht war. Erst ab jetzt wird sich weisen, ob die Einnahmen mit dem heutigen Ausgabenvolumen Schritt halten, ob der Staatshaushalt wirklich saniert ist.

Das strukturelle Defizit beträgt immer noch über 70 Mio. Franken Sollen wir das mit dem Finanzergebnis oder mit neuen Sparmassnahmen oder zusätzlichen Steuereinnahmen ausgleichen?

Die Landesrechnung weist kein strukturelles Defizit auf; gemeint ist wahrscheinlich das betriebliche Defizit. Im Finanzhaushaltsgesetz ist explizit festgehalten, dass mittelfristig Aufwand und Ertrag im Gleichgewicht zu halten sind. Das Finanzergebnis ist Teil der Erfolgsrechnung und somit einzubeziehen. Das bedeutet, dass keine weiteren Massnahmen notwendig sind, weder Steuererhöhungen noch weitere Einsparungen.

Zum Finanzergebnis: Beteiligungserträge – aus aktiven, operativen Investitionen in staatsnahe Unternehmen (LLB, LKW etc.) – gehören für mich zum betrieblichen Ertrag. Anders verhält es sich beim Finanzvermögen – den Reserven: Hier kann/soll der Staat nur jene Mittel abschöpfen, welche über dem Substanzerhalt liegen. Ein Inflationsausgleich muss dieser Reserveposition zugeschrieben werden, ansonsten leben wir auf Kosten zukünftiger Generationen. Dies liesse sich bewerkstelligen, jedoch haben die Regierung und v. a. der Finanzminister hier das Zepter relativ eisern in der Hand. Der Spardruck wird hoch bleiben, Massnahmen müssten auf der Einnahmeseite erfolgen – sprich: Überprüfung der Schätzwerte von Liegenschaften (Mietbesteuerung), Wiedereinführung der Erbschaftssteuer, Trennung von Soll-Ertrag und Eigenkapital-Zinsabzug usw.

Laut Regierungschef Adrian Hasler ist genug gespart. Nun soll wieder mit Augenmass investiert werden. Wohin sollen diese Investitionen fliessen? Können Sie konkrete Projekte benennen?

Es ist wichtig, dass wir uns vom Sanierungsmodus verabschieden und uns der Gestaltung der Zukunft widmen. Konkrete Projekte möchte ich heute noch nicht nennen. Wir erarbeiten derzeit das Wahlprogramm und werden diese Frage mit unseren Kandidatinnen und Kandidaten abstimmen.

Von Investitionen habe ich noch nicht viel gehört – und auch die jüngste Finanzplanung zeigt diesbezüglich kein offensiveres Bild. Dabei wäre es doch genau eine Aufgabe von Regierung und Landtag, zentrale Investitionen, welche ein Zukunftsversprechen für Liechtenstein sind, heute schon anzustossen. Gerade im Infrastrukturbereich (Strassenunterhalt, Verkehrslösungen, Breitbandinternet), aber auch im Sozialbereich (KITA/Tageseltern) und den bei Krankenkassenprämien sehe ich zunehmend Nachholbedarf. Es bräuchte eine Vision, welches die Kernprobleme im heutigen Liechtenstein sind und in welche Richtung sich unser Land entwickeln soll.


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der 4 Parteien

Günther Fritz, VU

Harry Quaderer, DU

Die VU hat als verlässlicher Koalitionspartner massgeblich dazu beigetragen, dass das Land bei der Haushaltssanierung gut vorangekommen ist und die Eckwerte des Finanzleitbilds wieder eingehalten werden können. Mittel- und langfristig ist die Politik des rigorosen Zurückfahrens in sensiblen Bereichen unseres Sozialstaats aber nicht mit den Zielen der Sozial- und Familienpolitik der VU vereinbar. Von einem sanierten Staatshaushalt würde ich dann sprechen, wenn es die Finanzlage wieder erlaubt, dass der Staat seine soziale Verantwortung im richtigen Ausmass wahrnehmen kann und er in der Lage ist, in die zentralen Zukunftsaufgaben zu investieren. Das muss ein sanierter Staatshaushalt möglich machen, ohne dass wir dabei über Gebühr von den Börsenentwicklungen abhängig sind.

Es ist eigentlich lächerlich, wie sich der Regierungschef und Vize-Regierungschef zanken. Es war die FBP-VU-Koalitionsregierung, welche die letzten 3 Jahre in der Regierungsverantwortung stand. Sie haben sich beide anfangs der Legislatur die Sanierung des Staatshaushaltes auf die Fahne geschrieben und jetzt suggeriert die FBP, sie habe es geschafft und die VU ist anderer Meinung. Die betriebliche Rechnung zeigt ganz klar ein Defizit. Zusammen mit dem Finanz- und Beteiligungsergebnis jedoch nicht. Dass die Beteiligungsergebnisse auch ganz schön in die Hosen gehen können, wissen wir spätestens seit dem Post-Fiasko. Und was ist, wenn die Börse mal in den Keller saust? Ein ausgeglichenes betriebliches Budget muss deshalb das Ziel sein.

Um es ganz klar zu sagen: Die VU stellt sich gegen weitere Sparmassnahmen zu Lasten der Bevölkerung und spricht sich auch gegen Steuererhöhungen aus. Aber es ist nun einmal eine Tatsache, dass wir immer noch ein grosses betriebliches Defizit in der Landesrechnung haben. Die VU setzt sich dafür ein, dass dieses Defizit in den nächsten Jahren kleiner wird, aber nicht mit Massnahmen auf dem Rücken der Bevölkerung oder der Wirtschaft. In der Übergangszeit, bis der Haushalt als wirklich saniert bezeichnet werden kann, sind wir zur Erreichung einer ausgeglichenen Rechnung auf die Finanzerträge angewiesen. Dies stellt bei den Beteiligungen des Landes weniger ein Problem dar als bei den erfahrungsgemäss volatilen Ergebnissen aus den Finanzanlagen.

An der Steuerschraube haben wir schon etliche Male nachjustiert, zuletzt an der Mindestertragssteuer. Wenn wir glauben, dass wir mit Steuererhöhungen ein strukturelles Budget bekämpfen können, sind wir auf der gleichen Irrfahrt wie die meisten europäischen Länder. Die Sparmassnahmen sind noch nicht ausgeschöpft. Die Regierung soll die Landesverwaltung weiter verschlanken, anstatt mit einer sogenannten Leistungsanalyse zu beweisen versuchen, eine weitere Verschlankung führe zu Leistungseinbussen.

Es ist erfreulich, dass der Regierungschef die Haltung der VU bezüglich des vorhandenen Investitionsbedarfs teilt. Wenn wir also nun vom Krisenmodus in den Normalzustand umschalten, dann stellt sich unmittelbar die Frage, wie die anstehenden Zukunftsaufgaben finanziert werden sollen, zumal sich einiges angestaut hat und der finanzielle Handlungsspielraum nach wie vor eingeschränkt ist. Die VU hat sich mit dieser Frage intensiv beschäftigt. Im Vordergrund stehen für uns Investitionen in Bildung, Infrastruktur, Kinderbetreuung und Pflege, Forschung und Entwicklung, in Sicherheit, Sozialwerke sowie die Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit.

Das Volk hat genug sparen müssen. Die Regierung ist uns aber noch den Beweis schuldig, dass sie in ihrem eigenen Haushalt sparen will. Zu den Investitionen. Die in Europa herrschende 0-Prozent- oder gar Negativzins-Politik macht mich immer skeptischer: Kann dies ein gutes Ende nehmen? Diese Geldpolitik ist desaströs. Die Sozialwerke (AHV, Pensionskassen, etc.) werden unter die Räder kommen. Hoffen wir, dass unsere nächste Grossinvestition nicht wieder eine Sanierung wird sein müssen.


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Ministerium für Äusseres, Bildung und Kultur

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Programmieren macht Schule – wie die Schildkröte laufen lernt Auf Initiative von Bildungsministerin Aurelia Frick startete nach den Herbstferien an fünf Primarschulen das renommierte ETH-Projekt «Programmieren mit Logo». Dabei lernen Viert- und Fünftklässler auf spielerische Art die grundlegenden Kenntnisse der Informatik. «In unserer technischen Welt ist es bedeutend zu verstehen, was unter der Oberfläche läuft», betont Bildungsministerin Frick. Text: Michael Benvenuti «Ein guter Programmierunterricht hat einen hohen Bildungswert und sollte obligatorisch schon ab dem Primarschulalter fi x im Lehrplan verankert sein», fordert Juraj Hromkovic, Professor für Informationstechnologie und Ausbildung an der ETH Zürich. Nur so sei es möglich, in der zukünftigen IT-basierten Wissensgesellschaft nicht nur als Konsument, sondern als kreativer, konstruktiver Mitgestalter bestehen zu können. Das heutige Schulsystem erfülle die Anforderungen der Zukunft jedenfalls

nicht, ist Hromkovic überzeugt. Es reiche längst nicht mehr, fertige Produkte der Wissenschaft wie Fakten und Methoden zu erklären. «Man muss die Wege des Probierens und des Entdeckens

sowie des Testens und Überprüfens eigener Hypothesen mehr in den Vordergrund stellen. Dazu gehört auch die richtige Kommunikation, um andere von der Korrektheit eigener Er-

«Hier werden Fähigkeiten geschult, die in keinem anderen Fach in diesem Mass erlernt werden können.» Prof. Juraj Hromkovic, ETH Zürich

findungen zu überzeugen.» So würden auf einer tieferen Ebene die Grundkompetenzen insbe-


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sondere in Bezug auf die Mathematik und die Sprache gestärkt. «Das muss auch das Hauptziel eines guten Informatikunterrichts sein», sagt Hromkovic. Der aktuelle sogenannte Informatikunterricht, der hauptsächlich eine Bedienungsanleitung aktueller Produkte wie Powerpoint oder Word sei, habe sich als Eigentor erwiesen: «Dabei werden die Schüler überhaupt nicht intellektuell gefordert, ausserdem ist die Software nach kurzer Zeit schon wieder überholt.» Im Zentrum eines «guten Informatikunterrichts» in Primarschulen steht für Hromkovic das Programmieren im breitem Sinn. «Hier werden Fähigkeiten geschult, die in keinem anderen Fach in diesem Mass erlernt werden können.» Die Kinder erhalten oder formulieren eine Aufgabe, sie sammeln Erfahrungen bei den Versuchen, diese zu lösen, bis sie selbstständig einen Lösungsweg entdecken. Die Lösungsstrategie müssen sie dann unmissverständlich und so genau aufschreiben, dass der Computer diese ohne Improvisationsfähigkeiten ausführen kann. Hromkovic vertraut dabei auf die einfache Programmsprache Logo, die eigens für Unterrichtszwecke entwickelt wurde. Das Projekt «Programmieren mit Logo» läuft in der Schweiz seit 13 Jahren, insgesamt nahmen schon mehr als 3000 Kinder und 100 Schulen daran teil.

Fünf Primarschulen beteiligt Auf Initiative von Bildungsministerin Aurelia Frick macht das Programmieren nun auch in Liechtenstein Schule: 5 Primarschulen – jene in Triesen, Ruggell, Planken, Balzers und Schaan – mit 11 Klassen und insgesamt 176 Schülern sind in einer ersten Testphase am Projekt beteiligt, die PS Triesen machte bereits direkt nach den Herbstferien den Anfang. «Wir müssen den Kindern neue zukunftsorientierte Kompetenzen für die fortschreitende hochtechnologische und digitalisierte Welt mit auf den Weg geben. In unserer technischen Welt ist es bedeutend zu verstehen, was unter

PROGRAMMIERUNTERRICHT IN LOGO Logo ist eine besonders einfache Programmiersprache, für die als Basis nur 15 Wörter als Befehle verwendet werden können. Damit ist es Kindern und Jugendlichen möglich, schon in zehn Minuten die ersten Programme zu schreiben und direkte Fortschritte und Erfolgserlebnisse zu erzielen. Durch die Möglichkeit einer schrittweisen Ausführung von Programmen, die sich zeichnerisch auf dem Bildschirm abspielt, ist die Fehlersuche vereinfacht, und die Kinder können ihre Programme selbst auf Korrektheit testen, Fehler finden und diese korrigieren. So schaffen es bereits zehnjährige Kinder, komplexe Aufgaben systematisch in mehreren kleinen Schritten zu lösen. Spielerisch, ohne es zu merken, lernen die Kinder dabei wichtige Programmierkonzepte. Der direkte Lernerfolg wirkt motivierend, und dank der Möglichkeiten, kreativ zu zeichnen, ist Logo auch bei Mädchen sehr beliebt. Logo fördert die kognitiven und analytischen Fähigkeiten der Kinder und unterstützt damit auch den Mathematikunterricht.

der Oberfläche läuft», erklärt Bildungsministerin Aurelia Frick ihr Engagement. Um Kindern und Jugendlichen zukunftsorientierte Kompetenzen zu verleihen, wird der

neue Lehrplan die sogenannten MINT-Fächer stärken, vor allem im Bereich der Informatik. Allerdings nicht zulasten anderer Fächer oder gar durch einen Ausbau von Schulstunden: «Das Programmieren soll fächerübergreifend integriert werden.» Das macht Sinn, weil auch der Programmierunterricht selbst das

Erreichen der Grundkompetenzen in den Fächern Mathematik, Deutsch, Englisch und Geometrie fördert.

Vorteile auch für Lehrer Professor Hromkovic zählt weitere positive Aspekte auf: «Das Programmieren stärkt das Selbstvertrauen der Kinder, sie sind sehr stolz darauf, was sie erreichen. Und die Erfolgserlebnisse sind die effizienteste Unterrichtsmethode überhaupt: Die Kinder lehnen es oft ab, in die Pause oder gar nach Hause zu gehen, weil das Produkt ihrer Arbeit noch nicht fertig ist.» Vorteile sieht der gebürtige Slowake auch für die Lehrer: «Die Kinder erhalten das Feedback, ob ihr Lösungsweg funktioniert, direkt durch eigenständiges Ausprobieren am Computer. Der Lehrer muss nicht korrigierend, also negativ, eingreifen. Er tritt nur positiv in Erscheinung, indem er nach Bedarf hilft.» Interessant ist, dass beim Programmieren Mädchen manchmal sogar besser abschneiden als Buben. Der Grund? «Mädchen arbeiten das Unterrichtsmaterial konsequent durch, Buben überspringen hingegen öfters ungeduldig einige wichtige Kapitel.» Sekundarstufe I soll folgen Wie Bildungsministerin Aurelia Frick gegenüber der «lie:zeit» bestätigt, ist bereits ein zweites, ebenfalls von der ETH Zürich betreutes Informatikprojekt für die Sekundarstufe I geplant. Vorgestellt wird «Programmieren mit Phyton» am 23. November. In der Pipeline ist ausserdem das Projekt «Computer Science Unplugged» – hier werden grundlegende Konzepte der Informatik wie Datendarstellung, Verwaltung, Datensicherheit und algorithmische Lösungsstrategien ohne Computer unterrichtet.

«In unserer technischen Welt ist es bedeutend zu verstehen, was unter der Oberfläche läuft.» Aurelia Frick, Bildungsministerin


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Seiten der VU

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Eine starke Frau mit Mut und menschlicher Tatkraft VU-Regierungsratskandidatin Dominique Gantenbein scheint auf den ersten Blick ein «politisch unbeschriebenes Blatt» zu sein. Politik ist aber die aktive Teilnahme an der Gestaltung und Regelung menschlichen Gemeinwesens, und darin ist die 38-Jährige Profi.

Regen, Wind und grauslig kalt: ein trister Nachmittag in Eschen, als wir Dominique Gantenbein besuchen. Aber nur so lange, bis sich die Tür des Hauses St. Martin öffnet. Helle Räume mit bunten Kinderzeichnungen, Handorgelmusik aus der Cafeteria und eine sympathische Frau am Empfang. Mit einem freundlichen «Sie möchten zu Dominique? Sie freut sich schon auf Ihren Besuch» führt sie uns in das Büro ihrer Chefin. Die Leiterin des Standorts Eschen der Liechtensteinischen Alters- und Krankenhilfe (LAK), die auch Mitglied der Geschäftsleitung der LAK ist, beantwortet noch im Stehen die erste Frage: «Nein, es sollte nicht verwundern, dass mitten im Haus St. Martin die Spielgruppe Eschen beheimatet ist. Es gehört zu unserer Philosophie, dass der Dialog zwischen den Generationen nicht nur auf intellektueller Ebene stattfindet, sondern wirklich gelebt wird.» Und schon sind wir mitten in einem der Fachgebiete der VU-Regierungsratskandidatin. Die Unterländerin mit einem Masterabschluss in Schulischer Heilpädagogik und einem zweiten in Betriebswirtschaft und Unternehmensführung verfügt nicht nur über eine grosse Erfahrung im Umgang mit Menschen jeden Alters, sie hat auch klare Vorstellungen davon, wie mit dem demografischen Wandel, der auf uns zukommt, umgegangen werden sollte: «In unserer Gesellschaft werden sich die Altersgruppen in naher Zukunft verschieben und uns vor neue Herausforderungen stellen. Der Wandel betrifft nicht nur die älteren und pflegebedürftigen Menschen, sondern uns alle. Auch Wirtschafts-, Bildungs-

und Familienpolitik müssen aus einem neuen Blickwinkel heraus betrachtet werden, wenn sich die Zusammensetzung der Menschen in Liechtenstein verändert. Es ist notwendig, den gesellschaftspo-

litischen Themenstellungen mehr Gewicht einzuräumen und uns aktiv mit den sich verändernden Begebenheiten auseinandersetzen. Und genauso, wie wir unseren Kindern und Jugendlichen Chan-

cen und Möglichkeiten bieten müssen, damit sie zu tatkräftigen Menschen heranwachsen, sollten wir respektieren, dass Alter durchaus nicht nur Mühsal bedeutet. Wenn wir erkennen, dass der Le-


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bensrucksack älterer Menschen ein riesiges Potenzial für unsere Gesellschaft beinhaltet, wird dies neue Lösungswege ermöglichen. Denn wir werden nicht alle Herausforderungen des demografischen Wandels auf institutionellem Weg lösen können. Ich bin überzeugt, dass wir unseren Horizont erweitern müssen, um zukunftstaugliche, menschenfreundliche und finanzierbare Lösungen für alle Generationen zu finden.»

Was möchten wir, was ist möglich?

Als Leiterin des Hauses St. Martin ist Dominique Gantenbein für viele unterschiedliche Bereiche zuständig. Sie führt die Bereiche Pflege, Hotellerie, Technische Dienste und Administration und ist eine wichtige Ansprechperson für Behörden, Ärzte und Angehörige. Als Mitglied der Geschäftsleitung der LAK nimmt sie auch konzeptionelle und strategische Verantwortung wahr. Auch hier ist ihr der Dialog ein zentrales Anliegen: «Meine Methode, an Herausforderungen heranzugehen, beginnt immer mit dem Einbezug meines Teams. Je mehr verschiedene Ideen, Wünsche und Kritikpunkte zu einem Thema gesammelt werden, desto grösser ist die Chance, eine Lösung zu finden, die von allen mitgetragen wird», sagt sie überzeugt. Mit dieser Einstellung steht Dominique Gantenbein ebenso mit beiden Beinen in ihrem politischen Bewusstsein. Auch wenn dieser Wahlkampf ihr erster ist, eine politisch interessierte Frau war sie schon immer, wenn man politisches Handeln dahingehend definiert, dass es die aktive Teilnahme an der Gestaltung des gesellschaftlichen Zusammenlebens bedeutet. Sie will eine Regierungsrätin werden, die sich mit einem Mehr an möglichen Lösungen und einem Mehr an gemeinsamem Machen für Liechtenstein einsetzt und sagt: «Mit Mehr meine ich nicht nur den monetären Aspekt, sondern auch ein Mehr an gemeinsam erarbeiteten, bereichsübergreifenden Lösungen für unsere Zukunft.»

Seit Dominique Gantenbein von der Vaterländischen Union als Regierungsratskandidatin portiert wurde, ist ihr Alltag noch arbeitsreicher geworden. Das Wort Wahlkampf wird ihrer Vorstellung, wie sie sich für Inhalte einsetzen möchte, nicht gerecht: «Ich stelle mich für eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe zur Verfügung. Um dieser gerecht zu werden, geht es mir nicht darum, für Wählerstimmen in einen unehrlichen oder unsachlichen Kampf zu gehen.» Sie wird eine Persönlichkeit sein, die sich glaubwürdig für Themenstellungen einsetzt. Dabei ist es ihr wichtig, konstruktive Kritik – wo immer möglich – in Lösungen zu verwandeln. «Ich habe in den vielen Jahren im Dienstleistungsbereich gelernt, dass Einsatz für die Menschen bedeutet, dass man mit den Menschen zusammenarbeitet. So geht es in anspruchsvollen Situationen auch darum, den Mut zu haben, die Rahmenbedingungen des Möglichen realistisch und konkret aufzuzeigen. Denn nur, wenn die Bereitschaft von allen Beteiligten vorhanden ist, wird gemeinsam mehr möglich gemacht.»

Masescha und die Welt

Und was tut Dominique Gantenbein, um genug Power für ihre vielen Aufgaben zu haben? «Ich fahre nach Hause, dort kann ich bei meiner Familie, meinem Lebenspartner Daniel und seinen beiden Kindern entspannen, lachen und Energie auftanken. Gerne fahre ich auch nach Masescha, dort fühle ich mich seit meiner Kindheit sehr wohl.» Aber auch die Pflege von Freundschaften im In- und Ausland sind ein wichtiger Teil ihres Lebens. «Durch das Reisen entstanden und entstehen immer wieder Freundschaften, die ich nicht missen möchte.» Und schmunzelnd fügt sie an: «Hatte ich früher Heimweh, dominiert heute ein Gefühl der Vorfreude, wieder nach Hause zu kommen.» Dieses Gefühl von Verbundenheit, zu unserem Land und seinen Menschen, leitet ihr gesellschaftliches und politisches Tun und Handeln.

ÜBER DIE PERSON Dominique Gantenbein (1978) ist Bürgerin von Mauren. Nach ihrer Ausbildung zur Primarlehrerin und Heilpädagogin studierte sie Entrepreneurial Management (MBA). Sie ist Mitglied der Geschäftsleitung der Liechtensteinischen Alters- und Krankenhilfe und leitet das Haus St. Martin in Eschen. In ihrer Freizeit singt das langjährige Mitglied der legendären Rockband «Inferno» weiterhin in verschiedenen Formationen. Fussball schauen ist durch ihren Lebenspartner Daniel Hasler eine grosse Leidenschaft von ihr geworden.

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In unserer Funktion als Hausleitung und Mitglied der LAKGeschäftsleitung arbeiten wir sehr eng zusammen und vertreten uns gegenseitig bei Abwesenheit. Ich kenne und schätze Dominique als charismatische und fleissige Persönlichkeit, welche sich den führungsspezifischen, organisatorischen und konzeptionellen Aufgaben gewissenhaft stellt und dabei das Unternehmensziel wie auch das Wohl der ihr anvertrauten Menschen immer im Fokus hat.

Erika Walser

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Ich bin überzeugt, dass meine Schwester eine kompetente und sehr pflichtbewusste Regierungsrätin wäre. Mich beeindruckt die Einsatzbereitschaft und Effizienz, mit der sie Probleme löst. Ihre grösste Stärke ist aber, wie sie auf die Menschen einzugehen vermag und deren Bedürfnisse erkennt. Darüber hinaus weiss sie, was es bedeutet, auch schwierige Sachverhalte zu lösen und dabei Verantwortung zu übernehmen.

Jonas Gantenbein

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Ich habe Dominique kennengelernt, als sie vor 16 Jahren unserer Rockband «Inferno» als Sängerin beigetreten ist. Ich kann sagen, dass ich sie in diesen Jahren sehr schätzen gelernt habe. Sie ist eine sehr hilfsbereite und verständnisvolle Persönlichkeit, die sich stets positiv in ein Team einbringt. Mit ihr werden die Wähler immer eine Person zur Seite haben, die ein offenes Ohr für jegliche Probleme hat und sich glaubwürdig für die Bearbeitung von Lösungen einbringt.

Ernie Walser


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Seiten der VU

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«Um die gute Position Liechtensteins halten zu können, dürfen wir unser Land nicht nur verwalten.»

«Herausforderungen anpacken» Intelligent, sympathisch und gelassen wirkt VU-Regierungsratskandidat Dr. Daniel Risch nicht nur auf Wahlveranstaltungen und in den Medien. Der 38-Jährige überzeugt auch im persönlichen Gespräch mit «lockerer» Tiefgründigkeit.

Daniel, in Liechtenstein sagt man sich «Du» und wir wollen das in diesem Interview auch so halten. Wie stehst Du zu dieser Liechtensteiner Eigenart? Ich finde das eine schöne Sache, die zumindest im deutschsprachigen Raum eher ungewöhnlich ist. In anderen Sprachen, darunter dem Englischen, ist das ja durchaus auch üblich. Wichtig ist für mich, dass – auch wenn man sich «duzt» – der Respekt nicht auf der Strecke bleibt. Aber das haben wir Liechtensteiner in der Regel im Griff. Wenn wir bei DU sind – wie stehst Du persönlich zu «Den Unabhängigen»?

In jeder Partei vereinigen sich Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen und sich für dieses und letztlich das Gemeinwohl einsetzen. Da gehören unterschiedliche Sichtweisen und Extrempositionen, wie sie von den DUlern oder von der Freien Liste in gewissen Bereichen vertreten werden, auch dazu und sind für die Meinungsbildung wichtig. Persönlich entspricht mir der politische Stil der «Unabhängigen» nicht. Gibt es da konkrete Beispiele? Ein konkretes Beispiel war im letzten Jahr die Diskussion rund um die Klimaerwärmung, die von DU-Abgeordneten negiert wurde und die daher die Förderung von

erneuerbaren Energien oder die Unterstützung der Elektromobilität auch im Landtag abgelehnt haben. Eine Extremposition, die zwar zum Denken anregt, aber wohl kaum mehrheitsfähig ist. Fährst Du selbst ein Elektromobil? Ja, für meine täglichen Fahrten ins Büro fahre ich einen zweiplätzigen Renault Twizy und verzichte neben dem Verbrennungsmotor auch auf eine Heizung und Fenster (lacht). Ich finde es spannend, neue Dinge selbst auszuprobieren und auf die Alltagsfähigkeit zu prüfen. Die aktuelle Entwicklung in den Antriebstechnologien, aber auch in der Mobilität generell, ist

beeindruckend. Ich bin jedoch kein «Elektro-Fanatiker» und fahre in meiner Freizeit auch gerne mit meinem Land Rover Defender. Das sind beides nicht gerade «familientaugliche» Fahrzeuge? Das Familienauto gehört meiner Frau, und ich darf es – auf freundliche Anfrage – mitbenutzen. Du lebst mit Deiner Frau und den zwei Töchtern als Schaaner in Triesen. Wie kam es dazu? Mein Vater ist Schaaner, meine Mutter kommt aus Triesen. Nachdem ich in Planken aufgewachsen bin, mich in meiner Zeit in München in eine Triesenbergerin verliebt habe, fiel am Ende die Wahl


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für unser Zuhause auf Triesen. Also mitten in den Wahlkreis Oberland. Beruflich warst Du bis vor zwei Jahren im Ausland und hast Dich um Informatikthemen wie Digitalisierung und E-Business gekümmert. Wird dies auch für ein zukünftiges Regierungsamt nützlich sein? Grundsätzlich gibt es ja keine Lehre oder Studium, um Regierungsrat zu «lernen». Auch die Mitglieder der heutigen Regierung bringen ihre Erfahrungen aus den früheren Tätigkeiten mit ein. Thematisch wird uns die Digitalisierung bestimmt auch als Staat beschäftigen. Ich bringe zudem viel Erfahrung in der Führung, also im Umgang mit Menschen, dem Setzen und Erreichen von Zielen und dem Angehen von Herausforderungen mit. Was macht das Regierungsamt für Dich so interessant? Betriebswirtschaftlich gesprochen ist die Regierung ja quasi die Geschäftsleitung unseres Landes. Der Landtag als Volksvertretung und der Fürst als die beiden verfassungsgemässen Souveräne sind dann sozusagen die strategischen Führungsgremien. In dieser Konstellation Dinge umzusetzen, Herausforderungen anzugehen und Ideen einzubringen, erachte ich als sehr spannend, und ich bin bereit, mich für diese Aufgabe zur Verfügung zu stellen. Ich bin überzeugt, dass wir, um die gute Position Liechtensteins weiter halten zu können, unser Land nicht nur verwalten dürfen, sondern die Herausforderungen weiter aktiv anpacken müssen. Meinst Du mit guter Position auch den sanierten Staatshaushalt? Das Wort «saniert» impliziert gesund, und ich möchte hier mit einem Vergleich antworten: Wenn ich das Ziel habe, mein Körpergewicht zur Verbesserung von Ausdauer und Beweglichkeit auf 100 kg zu verringern – was bei mir aktuell ein «Sanierungsziel»

wäre –, dann reicht es nicht zu wissen, dass ich mittels Trainings und Essensverzichts grundsätzlich dazu in der Lage wäre. Dann ist dieses Ziel erst erreicht, und ich bin gesund genug oder saniert, wenn ich bei 100 kg angekommen bin. Eine «sportliche» Antwort. Wie sieht es bei Dir persönlich mit Sport aus? Sagen wir mal so: Ich mach‘s gerne, aber es war auch schon mehr. Im Winter fahre ich gerne mit den Mädchen Ski oder gehe Langlaufen. Ich war auch schon zweimal am Engadiner Skimarathon und ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Aktuell setze ich mich manchmal aufs Mountainbike, gehe, wenn ich beruflich in einer Stadt bin, gerne Joggen, damit ich nicht nur das Sitzungszimmer und das Hotel sehe, und spiele einmal in der Woche mit Freunden Tennis. Nebst Familie und Beruf gibt es bei Dir ja auch noch musikalische Nebenbeschäftigung? Ja, die Musik begleitet mich schon seit mehr als 30 Jahren. Seit ich verletzungsbedingt mit 17 Jahren meinen Squashschläger an den Nagel hängen musste, wurde die Musik dann noch wichtiger. Ich spiele seit 17 Jahren bei «Doktor Schlager und den Kuschelbären» E-Piano und Gitarre, und fast gleich lang schreibe ich mit Simon Biedermann im «Goschger Sennapoppa Duo» Dialektsongs, darunter die Songs «Jungbüargerfiir» oder «Saha git’s». Und 2009 kam dann noch das FL1.LIFE Festival dazu, das ich mitgegründet habe und bei dem ich zuweilen auch OKPräsident war. Eine Frage noch zum Abschluss: Was ist Dein Wunsch für den 5. Februar 2017? Dass das Volk einen konstruktiv arbeitenden Landtag wählt, der sich gemeinsam mit der Regierung dafür einsetzt, unser Land weiterzuentwickeln – und das am liebsten mit einer VU-Mehrheit im Landtag.

ÜBER DIE PERSON Dr. rer. pol. Daniel Risch (Jahrgang 1978) ist Schaaner Bürger und lebt mit seiner Frau und den beiden Töchtern in Triesen. Seit Januar 2015 ist er Mitglied der Geschäftsleitung der Liechtensteinischen Post AG und verantwortlich für die Bereiche Marketing & Vertrieb, IT und E-Business. In seiner Freizeit spielt er Klavier und Gitarre, unter anderem bei der Band «Dr. Schlager und die Kuschelbären» und der Mundartformation «Goschger Sennapoppa Duo». Zudem ist er Gründungsmitglied des FL1.LIFE Festivals in Schaan (bis 2016 OK-Präsident).

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Ich kenne Daniel als Vorgesetzten, Menschen und Arbeitskollegen mit einer hohen Lösungsorientierung. Er zeichnet sich durch eine differenzierte Vorgehensweise und schnelle Auffassungsgabe aus. Er ist ein guter Zuhörer, kann Themen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und lässt andere Meinungen zu. Seine eigenen Vorstellungen vertritt er klar, bleibt dabei aber immer fair und freundlich. Mit seiner gewinnenden Art vermag er Menschen für sich und seine Ideen zu begeistern. Er ist sich auch nicht zu schade, selber die Ärmel hochzukrempeln und anzupacken.

Christine Roth, ehemalige Mitarbeiterin bei Unic in Zürich

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Daniel ist ein sehr guter Freund, auf den man sich in jeder Lebenslage verlassen kann. Er ist ein unglaublich vielseitiger und initiativer Mensch. Wenn er von einer Idee überzeugt ist, setzt er diese ohne Wenn und Aber in die Tat um. Ich bin überzeugt, dass er als Regierungsrat mit seinem breiten Wissen und seinem Interesse an Themen und Menschen sehr viel bewegen kann und wünsche ihm von Herzen alles Gute.

Simon Biedermann, Freund und Bandkollege

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Bei meinem kleinen Bruder beeindrucken mich seine ansteckende Begeisterungsfähigkeit, sein analytisches und kreatives Talent und seine sympathische Zielstrebigkeit. Wenn er zu etwas Ja sagt, setzt er sich mit voller Energie dafür ein und stellt dabei Sache und Teamerfolg in den Mittelpunkt. Er scheut sich nicht, schwierige Themen zu adressieren und anzupacken. Er vereint mit einer erfreulichen Frische die wichtigsten Attribute einer nachhaltig wirksamen Führungskraft.

Dr. Marc Risch, Bruder


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Seite der DU

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Unter den Fittichen der Polizei Wir leben in einer ungemütlichen Zeit: Der Schutz unserer Privatsphäre wird immer mehr gelockert. Unter Berufung auf Sicherheit und Schutz wird die Freiheit des Individuums scheibchenweise beschnitten. Der Polizei werden immer mehr Aufgaben und Rechte zugeteilt. Von Pio Schurti, DU-Landtagsabgeordneter

Der Landtag behandelte letzte Woche in seiner NovemberSession die Neu-Organisation des Sanitätsnotrufs in zweiter Lesung und stimmte dem Antrag der Regierung zu, dass der Sanitätsnotruf (Tel.-Nr. 144) vom Landesspital zur Landespolizei verlegt wird. Vorgeschlagen hat die Regierung diese Verlagerung des Notrufs, weil dadurch jährlich 300’000 Franken eingespart werden könnten. Mag sein: Es bleibt aber trotzdem ein ungutes Gefühl, dass Sanitätsnotrufe vom Roten Kreuz zur Polizei verlagert werden – zumal der Landtag vor kurzem ja auch eine neue «Zentrale» für das Rote Kreuz bewilligt hat. Es wurden Millionen für ein neues Gebäude bewilligt, aber die Telefonanlage bzw. der Notruf geht trotzdem zur Polizei.

Wie soll Polizei reagieren? Die Verlagerung des Notrufs wurde grossmehrheitlich gutgeheissen, obwohl in der ersten Lesung ernsthafte Bedenken vorgebracht wurden. Der stellvertretende Abgeordnete Peter

potentieller Gewalttäter sein könnte. Im Bericht und Antrag, der in erster Lesung behandelt wurde, steht mehrmals explizit, dass so viele Informationen wie möglich über so genannte «querulatorische Persönlichkeiten» gesammelt werden sollen, um eben die «Bedrohung», die von so einer Person ausgeht, einschätzen und«managen» zu können. Dies geht in meinen Augen entschieden zu weit. Mit dem Ruf nach Schutz und Sicherheit werden Privatsphäre, Persönlichkeitsrechte, ja ganz einfach die persönliche Freiheit immer mehr eingeschränkt. Pio Schurti, DU-Landtagsabgeordneter

jemand wegen einer Verletzung sich beim Sanitätsnotruf meldet? Muss der Polizist nicht «automatisch» der Frage nachgehen, was denn da vorgefallen ist? Von der anderen Seite betrachtet: Wenn die Bevölkerung weiss, dass ein Sanitätsnotruf bei der Polizei landet, wird sich nach wie vor jeder Mensch frei fühlen,

«Warum beschneidet man Freiheit und Privatsphäre der grossen Mehrheit, wenn man überzeugt ist, dass man Gewalttaten von Einzeltätern gar nicht verhindern kann?» Pio Schurti, DU-Landtagsabgeordneter

Wachter argumentierte z.B., dass mit der Zusammenlegung des Sanitätsnotrufs mit dem Polizeinotruf den Polizisten zwei Hüte aufgesetzt würden. Auf dem einen Hut stehe Sanitäter auf dem andern Polizist. Wie soll der Polizist reagieren, wenn

das Krankenauto zu rufen, wenn er’s braucht, aber weiss, dass sein Anruf zur Polizei geht? Diese Frage ist nicht zu unterschätzen. Am Rande der 2. Lesung des Gesetzes erklärte Justizminister Zwiefelhofer, dass

sich die Verlagerung der Notrufnummer zur Polizei um ein paar Monate verzögere, weil aus Datenschutzgründen die Software angepasst werden müsse. Es wird also einiger Aufwand getrieben, um die polizeilichen Aufgaben vom Sanitätsnotruf getrennt zu halten. Meines Erachtens wäre es besser gewesen, den Sanitätsnotruf dort zu belassen, wo er hingehört: in die Notfallstation des Krankenhauses bzw. zum Roten Kreuz.

Neue Aufgaben für Polizei Kaum wurde der Polizei eine Aufgabe übertragen, kommt die nächste. Nach dem Willen der Regierung soll bei der Polizei eine Fachstelle für Bedrohungsmanagement eingerichtet werden. Künftig sollen Behörden (d.h. konkret Mitarbeiter der Landesverwaltung) und verschiedene Berufsgruppen (Ärzte, Psychologen, Therapeuten) bei dieser Fachstelle eine Meldung deponieren können, wenn sie das Gefühl haben, dass ein «Klient» ein

Neues Gesetz hätte «Fall Hermann» nicht verhindert Anlassfall für die Gesetzesnovelle war das Tötungsdelikt von Balzers im April 2014, heisst es im Bericht und Antrag. Auf gut Deutsch heisst das: Der brutale Mord, den Jürgen Hermann begangen hat, veranlasst die Regierung, die Persönlichkeitsrechte unbescholtener Bürger einzuschränken und eine Stelle zu schaffen, wo «schwierige Zeitgenossen» gemeldet werden können, wenn z.B. ein Beamter oder ein Arzt das Gefühl hat, die betroffene Person könnte gefährlich werden. In der Eintretensdebatte im Landtag räumte Justizminister Zwiefelhofer ein, dass der Fall Hermann auch mit diesem «Bedrohungsmanagement» nicht hätte verhindert werden können. Ja, warum schafft man denn ein Gesetz und beschneidet Freiheit und Privatsphäre der grossen Mehrheit, wenn man überzeugt ist, dass man Gewalttaten einer kleinen Minderheit bzw. von Einzeltätern dadurch gar nicht verhindern kann?


Seite der FBP

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Die Kandidatinnen und Kandidaten der FBP für die Landtagswahlen 2017 Oberland

Peter Banzer

Susanne Eberle-Strub

Albert Frick

Clarissa Frommelt

Marcel Gstöhl

Martina Haas

Andrea Häring

Wendelin Lampert

Adriana NentwichTomasoni

Eugen Nägele

Michael Ospelt

Daniel F. Seger

Alexander Batliner

Elmar Gangl

Elfried Hasler

Johannes Hasler

Veronika Hilti-Wohlwend

Johannes Kaiser

Bruno Matt

Judith Spalt

Daniel Oehry

Norman Walch

Unterland

www.fbp.li

Viel erreicht. Viel vor.

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ie Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) kostet pro Jahr rund 20 Mio. Franken. Über 70 Prozent dieser Summe – 14 Mio. Franken – verschlangen im Jahr 2015 alleine die Personalkosten der rund 80 Mitarbeiter (22% aus Liechtenstein und 78% aus der Schweiz, Österreich und Deutschland). Das zeigt, dass die FMA in ihren Gehalts- und Pensionsreglementierungen weit über dem Durchschnitt der Landesverwaltung liegt. Näheres darüber können Sie u. a. dem jüngsten Magazin «Hoi DU» auf der Seite 4 entnehmen.

Einbussen hinnehmen. Dies haben Regierung und Landtag den Bürgerinnen und Bürgern zugemutet. JOHANNES KAISER Landtagsabgeordneter der FBP

KOMMENTAR beitrag in den vergangenen zwei Geschäftsjahren gar nicht ausschöpfte. Im Jahre 2014 bean-

Finanzielle Einbussen für das Volk – prallvoller Finanztopf für die FMA Im November-Landtag stand der Staatsbeitrag an die FMA für die Jahre 2017 – 2019 zu Debatte. Der Antrag der Regierung lautete: 15 Mio. Staatsbeitrag. Dies, obwohl die FMA derzeit auf dem Höchststand der erlaubten Reserven von fast 10 Mio. Franken angelangt ist und den zugesprochenen Staats-

spruchte die FMA CHF 2.5 Mio. und 2014 CHF 1.8 Mio. des gesetzlich mit jährlich 5 Mio. Franken dotierten Staatsbeitrags-Topfs. Es ist somit in keiner Weise begründ- und nachvollziehbar, wieso der Landtag, der die Finanzhoheit innehat, der FMA in den nächsten

D

igitale Technik unterstützt uns in so vielen Lebensbereichen. Vom Rezept für eine besondere Mahlzeit bis zur kürzesten Route an eine bestimmte Adresse – alles findet man leicht im Netz. Verglichen damit sind wir als Teilnehmer von politischen Wahlen eher im Blindflug unterwegs. Weder haben wir eine politische Landkarte, die uns aufzeigt, wo die Kandidaten stehen, noch gibt es einen Routenplaner, der uns sagt, welche Kandidaten uns politisch ganz nahe sind. Das ändert sich nun endlich auf die Landtagswahlen vom 5. Februar 2017 hin.

Dabei mussten die Bürger durch die Sparmassnahmenpakete und Reformen der Regierung und Landtag beim KVG, bei der AHV, bei der staatlichen Personalvorsorge und in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens teils harte finanzielle

DR. BERNO BÜCHEL Ökonom und Forschungsbeauftragter am Liechtenstein-Institut

GASTKOMMENTAR Berichterstattung in den Medien und durch die Parteien. Denn nicht Fotos, Beruf und Hobbies, sondern

Endlich digitale Wahlhilfe! Auf wahlhilfe.li werden die Wähler nach der Beantwortung von ein paar Sachfragen diejenigen Landtagskandidaten finden, die in diesen Sachfragen am besten zu ihnen passen. Eine kurze politische Distanz bedeutet, dass man die Sachfragen ganz ähnlich beantwortet hat. Dies ist eine wichtige Ergänzung zu der herkömmlichen

drei Jahren trotzdem einen vollen Finanztopf von CHF 15 Mio. Staatsbeitrag zusichert hat und damit buchstäblich nachschmeisst. Schliesslich handelt es sich dabei um Steuergelder! Jeder Haushalt – jede Familie – steuert somit 300 Franken pro Jahr an die FMA bei, um den Staatsbeitrag von CHF 5 Mio. zu finanzieren.

politische Inhalte prägen das Profil der Kandidaten auf wahlhilfe.li. Im Auftrag des Vereins wahlhilfe.li hat das Liechtenstein-Institut eine umfassende Reihe von Ja/NeinFragen und Budgetfragen zusammengestellt. Die Ja/Nein-Fragen beziehen sich auf aktuelle politische Themen in Liechtenstein, wie

zum Beispiel Renteneintrittsalter, Rheinaufweitung, Flüchtlingswesen, Mindestertragssteuer, SBahn, Vertretungen im Ausland, Weissgeld-Strategie etc. Die Budgetfragen zeigen die Prioritäten im Staatshaushalt auf: Wofür sollte mehr Geld ausgegeben werden und wofür weniger? Das Liechtenstein-Institut liefert zu jeder Frage eine inhaltliche Erklärung mit den wichtigsten Fakten. Alle Landtagskandidaten können diese gut 40 Fragen für sich beantworten und erhalten damit eine Position auf der politischen Landkarte Liechtensteins. Ehrliche und unab-

Mit dem satten Reservepolster von CHF 9.5 Franken wäre es der FMA sogar möglich, die Gebühren und Aufsichtsabgaben zu senken und somit für die Finanzintermediäre attraktivere Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und den Finanzplatz Liechtenstein zu stärken. Die Regierung als Oberaufsicht und der Landtag, dem die Finanzhoheit obliegt, dulden es jedoch weiterhin, dass sich die FMA in einer anderen Liga bewegen darf. Meinem Antrag, den Staatsbeitrag an die FMA auf jährlich 2 Mio. zu senken und damit die Steuerzahler in den kommenden drei Jahren um 9 Mio. zu entlasten, stimmten dennoch nur folgende 7 Abgeordnete zu: DU: Harry Quaderer, Herbert Elkuch, Erich Hasler, Pio Schurti FBP: Wendelin Lampert, Johannes Kaiser VU: Frank Konrad FL: Antrag auf 1 Mio. Reduktion des FMA-Staatsbeitrags ebenfalls verworfen (10 Stimmen)

hängige Antworten sind dabei die beste Strategie. Erstens legt man sich nicht auf eine Position fest, zu der man gar nicht stehen möchte. Zweitens entsteht so eine natürliche Vielfalt der Positionen innerhalb einer Partei, die dadurch viele Wähler ansprechen kann. Die Wähler beantworten dieselben Fragen, aber nicht unbedingt alle davon. Je mehr Fragen ein Wähler beantwortet, desto präziser wird die Wahlhilfe. Das Online-Tool wahlhilfe.li basiert auf der Technik des Schweizer Pendants Smartvote, welches seit 2003 erfolgreich eine solche Wahlhilfe anbietet. Auch in Österreich und Deutschland sind ähnliche Online-Wahlhilfen seit vielen Jahren nicht mehr wegzudenken. Sie alle bieten den Wählern eine wichtige Orientierungshilfe, da die Kandidaten sachlich und neutral miteinander verglichen werden. Den Kandidaten bieten sie die Möglichkeit, ihre Haltung und ihre Einstellung zu verschiedenen Sachfragen zum Ausdruck zu bringen und so durch Inhalte zu punkten. Ein solches Instrument steht nun endlich auch für Liechtenstein zur Verfügung.


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Tina Weirather: «An Zielen fehlt es in diesem Winter nicht» Der Start in die neue Saison ist Tina Weirather mit dem 15. Platz beim traditionellen Auftakt-Riesenslalom in Sölden nicht ganz nach Wunsch geglückt. Doch dieses Rennen darf sicher nicht als Massstab genommen werden, die Planknerin ist nach einer bestens verlaufenen Vorbereitung sehr zuversichtlich und voller Tatendrang für die WM-Saison. Text: Chrisi Kindle Der erste Speedbewerb steht in knapp drei Wochen in Lake Louise auf dem Programm, bis dann will die 27-Jährige reif fürs Podium sein. Saisonhöhepunkt sind dann im Februar die Weltmeisterschaften in St. Moritz.

WM noch weit weg Für Tina Weirather, die weiterhin von der LGT Bank unterstützt wird, ist der Saisonhöhepunkt allerdings noch weit weg. «Es macht wenig Sinn, sich jetzt schon mit der WM auseinanderzusetzen. Bis im Februar stehen noch viele Weltcup-Rennen auf dem Programm, dort gilt es, die Form aufzubauen, sich das Selbstvertrauen zu holen, damit man dann bei der WM auch wirklich parat ist.» Somit hat der Weltcup in den nächsten Wochen und Monaten für die Planknerin Priorität. «Durch die neue Startreihenfolge ist es extrem wichtig, dass man gut positioniert ist.» Ab dieser Saison ist es nämlich so, dass die besten Läuferinnen in Abfahrt und Super G nicht mehr die Startnummern 16 bis 22 haben. Die besten zehn Athleten der Weltcup-Startliste bei Herren und Damen wählen künftig eine ungerade Startnummer zwischen 1 und 19. Die Sportler auf den Plätzen 11 bis 20 des Klassements werden auf die geraden Startnummern von 2 bis 20 gelost. Tina Weirather will in ihren drei Disziplinen, also Abfahrt, SuperG und Riesenslalom, so oft wie möglich aufs Podest. Wenn das gelingt, dann kann die Liechtensteinerin durchaus auch in

Die Weltklasse-Skirennfahrerin Tina Weirather hat sich für die neue Saison viel vorgenommen. Hier sehen wir sie während des RiesentorlaufRennens beim Weltcupauftakt am 22. Oktober 2016 in Sölden.

der Gesamtwertung wieder ein Wörtchen mitreden (letzte Saison Platz 4). Grundsätzlich sagt Tina im Vorfeld der Saison: «An Zielen fehlt es sicher nicht.»

Fit durch den Sommer Wichtig für die sechsfache Gewinnerin von Weltcuprennen ist der Umstand, dass sie gesund durch den Sommer gekommen ist. So konnte Tina die Vorbereitung plangemäss durchziehen. «Ich habe im Frühling wieder alles analysiert, so wie ich es immer mache, um vielleicht noch Verbesserungspotenzial zu finden. Diese Punkte versuchte ich in der Vorbereitung umzusetzen, und ich denke, dass ich schon einen weiteren Schritt nach vorne gemacht habe. Ob ichs dann bei den Rennen umsetzen kann,

ist eine andere Frage. Jedenfalls kann ich mir nicht vorwerfen, dass ich in der Vorbereitung nicht alles unternommen habe.» Im Sommer weilte Tina Weirather für einige Wochen in den chilenischen Anden und trainierte in erster Linie Abfahrt und Super-G. Auch mit dem amerikanischen Männerteam war die Liechtensteinerin dort unterwegs und konnte sehr interessante Vergleiche anstellen. «Das hat mir extrem viel gebracht, weil ich stark gefordert wurde. Am Anfang wurden mir die Grenzen aufgezeigt, und ich büsste viel Zeit ein. Von Fahrt zu Fahrt kam ich aber den Jungs immer näher, und ich erzielte tolle Fortschritte.» Im Speedbereich fühlt sich Liechtensteins Sportlerin des Jahres jedenfalls top

vorbereitet. Den letzten Schliff holt sie sich nun in den nächsten Wochen noch in Nordamerika.

Erste WM-Medaille seit 1999? Obwohl Tina Weirather über die WM im Februar in St. Moritz noch nicht gross reden will, eines ist klar: Für die Planknerin ist der Nobel-Wintersportort im Engadin ein sehr gutes Pflaster. Zweimal hat sie dort schon einen Weltcup-Super G gewonnen, die Strecke ist ihr also auf den Leib geschneidert. Die erste Liechtensteiner WM-Medaille seit 18 Jahren (Riesentorlauf-Silber von Marco Büchel 1999 in Vail) ist also durchaus realistisch. Und noch etwas dürfte Tina sehr positiv stimmen: Ihre Mutter Hanni ist 1974 in St. Moritz SlalomWeltmeisterin geworden . . .


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FC Vaduz: Es bleibt eng und ungemütlich Dem FC Vaduz ist im Heimspiel gegen GC der erhoffte Befreiungsschlag nicht gelungen und bleibt nach dem 0:0 Besitzer der ungeliebten Roten Laterne. Der Rückstand auf St. Gallen und Thun beträgt zwei Punkte, die Lage für den FCV bleibt also ungemütlich. Text: Chrisi Kindle · Bild: EQ Images Zürich Es zeigt sich auch in dieser Saison wieder: Siege scheinen für den FC Vaduz nur gegen den Lieblingsgegner St. Gallen möglich, gegen alle anderen Teams tun sich die Vaduzer sehr schwer.

Kein Sieg gegen GC Gegen die auswärts in dieser Saison noch punktelosen Grasshoppers wollten die Vaduzer den ersten Heimsieg seit dem 21. August (natürlich gegen St.

Gallen…) feiern. Und in der ersten Halbzeit traten die ContiniSchützlinge tatsächlich mutiger und entschlossener als in den letzten Spielen auf. Burgmeier und Costanzo hatten mit Aluminium-Treffern Pech. In der zweiten Hälfte wurden die Zürcher aber immer stärker und standen dem Führungstor näher. Das Unentschieden geht insgesamt in Ordnung. «Ein kleiner Schritt nach vorne», meinte Verteidiger Mario Bühler nach dem Spiel.

Die Serie gegen St. Gallen hält weiter Verlassen können sich die Vaduzer weiterhin auf ihren Lieblingsgegner FC St. Gallen. Auch im zehnten Vergleich blieben die Liechtensteiner gegen den Lokalrivalen ungeschlagen. Auch der OLMA-Bonus konnte die Ostschweizer am 16. Oktober nicht beflügeln, der FCV nahm den Umstand, dass Liechtenstein heuer Gastland an der Ausstellung war, wörtlich und

entführte drei verdiente Punkte aus dem Kybun-Park. Der ex-St. Galler Costanzo traf schon in der 4. Minute mittels Penalty, Captain Franz Burgmeier machte mit seinem Kopf balltor in der 57. Minute den Sack zu. «Siege sind für uns immer wichtig, zumal sie in dieser Saison noch nicht so zahlreich waren. Auf dieser Leistung können wir nun auf bauen. Allerdings müssen wir in der Lage sein, nicht allein nur gegen St. Gallen zu ge-

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Costanzo (FC Vaduz) erzielt hier gegen den FC St. Gallen schon in der 4. Minute per Elfmeter das 0:1.

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tiert die Heim Wer kommen ? V für Radio L spiele des FC 16 an . November 20 Lösung bis 20 li o. er bu ien ed vera.oehri@m

winnen», so der Routinier gleich nach der Partie. Burgmeier deutete dabei schon auf das wichtige Heimspiel am 22. Oktober gegen Thun hin.

Unerklärlich schwacher Auftritt Doch genau gegen dieses Thun zeigt der FC Vaduz eine desolate Vorstellung. Die Berner Oberländer, zu jenem Zeitpunkt noch Träger der Roten Laterne, dominierten die Partie im RheinparkStadion fast nach Belieben. FCVTrainer Contini schickte wieder eine Dreier-Abwehr mit Grippo, Muntwiler und Ciccone auf den Platz. Was gegen St. Gallen gut

funktionierte, erlitt diesmal Schiffbruch. Vaduz kam nie ins Spiel, wirkte gehemmt und uninspiriert, dazu auch sehr fehleranfällig. Muntwiler und Ciccone wurden im Mittelfeld schmerzlich vermisst, das Offensivspiel war mehr oder weniger inexistent. Das Beste aus Sicht der Vaduzer war am Ende noch das Ergebnis (2:3), Thun hätte aufgrund des klaren Chancenplus höher gewinnen müssen. Sportchef Bernt Haas war nach der Partie sauer: «Es kann nicht sein, dass man dem Gegner so viele Geschenke macht. Das Verhalten unserer Spieler war naiv und die Einstellung teilweise nicht akzeptabel.

Aber wir dürfen nun nicht alles über den Haufen werfen, es geht weiter und wir sind uns bewusst, dass es wieder eine sehr schwere Saison wird.»

Chancenlos gegen YB Wer eine Woche später im Auswärtsspiel gegen YB eine Vaduzer Reaktion erwartet hatte, der wurde bald einmal enttäuscht. Eine halbe Stunde lang konnte die Contini-Elf den favorisierten Berner zwar Paroli bieten, doch in der zweiten Hälfte kam der Einbruch. Am Ende feierte YB einen auch in dieser Höhe verdienten 5:0-Erfolg, Torhüter Beni Siegrist verhinderte mit einigen Glanzpa-

raden noch Schlimmeres. Rechtsverteidiger Niki Hasler: «Das Spiel ist für uns sehr bitter gelaufen. Bei Halbzeit lagen wir nur 0:1 im Rückstand, da haben wir uns für die zweite Hälfte viel vorgenommen. Der zweite Gegentreffer nach einem Konter hat uns dann das Genick gebrochen.»

Hohe Hürde im St. Jakobpark Schwierig wird’s für die Vaduzer auch in der kommenden 15. Super League-Runde. Die Truppe von Trainer Contini ist am Samstagabend beim Liga-Krösus FC Basel zu Gast und im St. Jakobpark hat der FCV bis jetzt noch nie einen Zähler geholt.

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Im Gespräch mit den 1.Liga-Trainern Mario Frick (FC Balzers) und Oliver

Frick: «Wir sind mit dem bisherigen Verlauf zufrieden» Wenn wir die Aussagen der beiden Erstliga-Trainer Mario Frick und Oliver Ofentausek bezüglich ihrer Ambitionen für das laufende Jahr in Relation zum bisher Erreichten stellen, so können wir erfreut feststellen, dass die Erwartungen voll erfüllt sind. Liechtensteins Erstligisten sind überraschend gut platziert. Text: Herbert Oehri

Beide Vereine liegen im vorderen Tabellendrittel – der USV auf Rang 5 und der FC Balzers auf Rang 7. (Stand 5. November 2016), also nicht zu vergleichen mit den Platzierungen zur Halbzeit vor einem Jahr. Dementsprechend fällt die Zwischenbilanz zur Saisonhälfte für Mario Frick positiv aus. «Wir sind mit den ersten neun Spielen sehr zufrieden. Wir hatten 18 Punkte geholt und waren mitten in der Spitzengruppe. Dass wir danach in vier Partien nur noch einen Punkt geholt und im Liechtensteiner Cupwettbewerb ausgeschieden sind, ist sehr ernüchternd!» Im Spiel gegen Aufsteiger Red Star/Zürich verlor der FC Balzers unglücklich und erst in den letzten Minuten mit 2:3. Balzers hat den Sack nach der 1:0-Führung durch Erne und einem Halbzeitvorsprung nicht zugemacht und wurde dafür bestraft.

Wir glauben, dass der Hauptgrund der momentanen kleinen Erfolgsdelle sicherlich die verletzungsbedingten Absenzen von Stammspielern gewesen ist. Zudem lässt Mario Frick ständig drei bis vier 18-jährige Nachwuchskicker in der 1. Liga mitspielen, um sie für höhere Aufgaben vorzubereiten. Wir wollten von Mario Frick wissen, wie es derzeit mit der Verletztenliste ausschaut. Seine Antwort: «Ich hatte gestern (5. November, die Red.) gegen Red Star mein komplettes Kader zur Verfügung.» Deshalb schliesst Mario Frick auch mögliche Mutationen in der Winterpause nicht aus. «Wir werden einige Veränderungen vornehmen», was immer das heissen soll. Frage an Chefcoach Frick: «Die beiden FL-Erstligateams sind bis jetzt punktemässig einigermassen im Soll. Wie sind die Zielsetzungen für die Rückrunde? Eher nach vorne oder ins Mittelfeld orientiert?». Mario Frick: «Meine Mannschaft ist sehr jung. Wir haben in jedem Spiel im Schnitt mit vier 1998-Jahrgängen gespielt; da sind Rückschläge einkalkuliert. Mit einem Sieg im letzten Spiel gegen Winterthur wollen wir uns wieder nach vorne orientieren.»

Mario Frick setzt auf Nachwuchskicker.

Deplazes am Ball

USV-Stürmer Bärtsch wird hier von Polverino (rechts) und Zarkovic in die Zange genommen. (Bild: Jürgen Posch)

Jubel beim USV nach dem 1:0 gegen Winterthur


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Ofentausek (USV Eschen/Mauren)

USV will fleissig Punkte sammeln Das Trauma der letzten Saison, als der USV in Balzers um den Klassenerhalt spielen musste, ist immer noch allgegenwärtig. Nach acht Jahren ununterbrochener Erstliga-Zugehörigkeit drohte der Abstieg. «Diese Situation möchte ich nicht nochmals erleben» resümiert USV-Chefcoach Oliver Ofentausek bei unserem Gespräch. Text: Herbert Oehri «In den bisherigen 13 Spielen, mit denen wir die Vorrunde abschliessen, erreichte mein Team 21 Punkte. Zum Vergleich: Nach der Vorrunde vor einem Jahr waren es 13 Punkte. Wir überwinterten zwar dank eines 3:0-Erfolges in Locarno mit 16 Punkten, hatten aber dafür im Frühjahr eine Meisterschaftspartie weniger.» Mit der bisherigen Ausbeute von 21 Zählern ist Trainer Oli Ofentausek grundsätzlich zufrieden. «Es hätten noch mehr Punkte

sein können; wir haben einige unnötig liegen lassen. Das ärgert mich. Deshalb hoffe ich, morgen Sonntag in Mendrisio unser Punktekonto weiter aufzufüllen. Denn ich glaube, die Rückrunde könnte hart werden. Die bei Saison-Halbzeit in den Abstieg verwickelten Vereine Seuzach, Winterthur II, Seefeld, Locarno, Wettswil und auch Thalwil werden in der Frühlingsrunde alles daran setzen, um aus der Abstiegszone herauszukommen. Weil alles so eng ist, wird es einen erbitterten Kampf gegen die

Relegation absetzen», ist Ofentausek überzeugt. «Wir haben uns für die Rückrunde einiges vorgenommen. Wir wollen weiterhin fleissig Punkte sammeln.» Frage an den Trainer: «Nach dem Weggang des starken Verteidigers Peters zum FC Tuggen stellt sich die Frage nach einem adäquaten Ersatz. Sind Sie schon auf der Suche?» Oli Ofentausek: «Zu den Mutationen fürs Frühjahr kann ich noch nichts sagen. Sicher werden wir uns im Staff Gedanken machen und die Leistungsliste der Spieler anschauen. Dazu möchte ich anmerken, dass wir ein ganz tolles Team haben, und der Charakter der Mannschaft zugleich den zwölften Mann darstellt. Somit wird sicher nicht viel in Sachen Transfers passieren, wenn überhaupt was passiert. Zudem kann ich mit der Rückkehr der teils langzeitverletzten Fässler, Willi, Baumann und Gorban rechnen.»

Ergebnisse Vorrunde USV Eschen/Mauren

6.8. USV – Mendrisio 13.8. Gossau – USV 20.8. USV – Wettswil 24.8. Balzers – GC 27.8. USV – St. Gallen II 10.9. USV – Seefeld 17.9. Red Star ZH – USV 25.9. USV – Winterthur II 28.9. Bellinzona – USV 1.10. Balzers – USV 15.10. USV – Seuzach 22.10. Thalwil – USV 29.10. USV – GC 5.11. Locarno – USV 13.11. Mendrisio – USV

1:2 2:2 4:0 3:1 3:2 1:1 2:4 1:0 3:0 2:1 4:0 0:0 0:3 0:1

Laut Trainerstab ändert sich an der Zielsetzung des USV für die Rückrunde nichts. «Wir streben einen einstelligen Tabellenplatz an. Alles weitere wird auf dem Platz entschieden», ergänzt Ofentausek und fügt noch an: «Wenn wir den fünften Platz halten wollen, müssen wir im Frühjahr doppelt so hart arbeiten.»

Der USV-Trainerstab sieht in der Rückrunde harte Arbeit auf sich zukommen.

Ergebnisse Vorrunde FC Balzers Winterthur II – Balzers 4:0 Wettswil – Balzers 0:1 Balzers – Seuzach 0:1 Thalwil – Balzers Locarno – Balzers Balzers – Mendrisio Gossau – Balzers

0:0 0:0 5:0 1:3

Balzers – USV 2:1 St. Gallen II – Balzers 4:1 Balzers – Bellinzona 1:1 Seefeld – Balzers 1:0 Balzers – Red Star ZH 2:3 19.11. Balzers – Winterthur II


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3 Fragen an Liechtensteins Trainer lie:zeit stellt den Trainern der 2. und 3. Liga folgende Fragen: Daniel Sereinig, FCV II

«Wir entwickeln uns»

Vito Troisio, FC Ruggell

«Ziel: Ligaerhalt»

Wie bist du mit dem Abschneiden der Vorrunde zufrieden?

Wir sind gut in die Vorrunde gestartet. Danach kamen einige Spiele, bei denen wir einige Punkte auch unglücklich liegengelassen haben. Es ist ein Prozess der Weiterentwicklung für unsere jungen Spieler, in diesen Situationen richtig zu handeln. Mit der individuellen Entwicklung der Spieler sind wir auf einem guten Weg.

Wir sind mit dem Ziel Ligaerhalt in die Saison, und wir werden über dem Strich überwintern, was schon mal positiv ist. Nach einem guten Start kamen wir aus verschiedensten Gründen in einen Gegenlauf und konnten keine Punkte mehr holen. Wir sind froh, dass das Jahr zu Ende ist und werden auf die Rückrunde gesehen wieder neue Energien tanken müssen, um wieder in Bestbesetzung auftreten und auf Punktejagd gehen zu können.

Welche Ziele hast du dir mit deinem Team für die Rückrunde gesetzt?

Die vielen guten Sachen bestätigen, so rasch als möglich aus den Fehlern lernen und die gemachten Erfahrungen positiv umsetzen. Individuell soll jeder Spieler weiterhin Fortschritte machen. Wenn es jedem gelingt, sich weiterzuentwickeln, dann wird die Mannschaft den nächsten Schritt machen.

Unser Ziel lautet Ligaerhalt. Wenn wir dieses Ziel erreichen wollen, müssen wir uns in der Rückrunde aber nochmals enorm steigern, sonst haben wir in der 2. Liga nichts verloren. Wir haben die Qualität, um in der 2. Liga zu spielen, wir müssen aber einfach mehr tun.

Wird es Änderungen im Kader geben? Und wen siehst du als Meisterschaftsfavoriten?

Es wird definitiv Veränderungen geben, da uns bereits ein paar Spieler aus privaten Gründen auf eigenen Wunsch verlassen mussten. Wir werden uns aber im Winter in aller Ruhe anschauen, wie wir das lösen.

Es ist möglich, dass es zu Kadermutationen kommt, aber im Grossen und Ganzen wird die Mannschaft so zusammenbleiben. Als erste Priorität gilt, dass die verletzten Spieler wieder zu 100 Prozent einsatzbereit sind.

Für mich bleibt der Topfavorit der FC Buchs. Es gibt aber zwei, drei weitere Teams, die ganz lange oben dranbleiben könnten.

Als Titelfavoriten sehe ich den FC Buchs.


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der 2. und 3. Liga

Nathanael Staub, FC Schaan

Igor Manojlovic, FC Triesen

Raphael Tinner, FC Balzers

«Hinter den Erwartungen»

«Ziel: Qualifikation fürs Cupfinale»

«Auf dem richtigen Weg»

Nach dem hervorragenden Abschneiden der letzten Saison in der Meisterschaft und im Cup waren die Erwartungen für diese Saison von allen Seiten sehr hoch. Uns verliessen acht Spieler auf die neue Saison, zudem fehlen wegen Verletzungspech immer noch die zwei Angreifer Fitim und Dragan. Wir waren uns also bewusst, dass die Herausforderung und eben auch die extrem starke und ausgeglichene Gruppe uns enorm viel abverlangen wird. Wir sind, eine Runde vor Schluss, mit 15 eroberten Punkten aber klar hinter unseren eigenen Erwartungen geblieben. Mit einer guten Vorbereitung werden wir alles daransetzen, uns rangmässig zu verbessern.

Im Allgemeinen bin ich sehr zufrieden mit der Vorrunde. Ich bin der Meinung, dass die Mannschaft ein grosses Potenzial hat und wir unser Maximum erreicht haben.

Wir hatten mit zwei Niederlagen zum Auftakt einen schwierigen Start in die Saison, konnten uns dann aber stabilisieren. Leider ist es uns in vielen Spielen nicht gelungen, unsere Dominanz auch in Tore umzuwandeln, weshalb wir viele Spiele trotz Überlegenheit nur unentschieden gespielt haben. Aber das Unentschieden gegen Ems, das mit Abstand die dominierende Mannschaft in unserer Gruppe ist, darf uns Mut machen und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Wie bereits erwähnt, wollen wir uns rangmässig verbessern, die Gegner an der Tabellenspitze ärgern und vor allem in den Bereichen Fitness, Taktik und Technik weitere Fortschritte erzielen.

Mein erstes Ziel ist eine gute Vorbereitung. Dann wollen wir – wie schon in der Herbstrunde – mit Spass und Freude versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Unser grösstes Ziel ist es, uns für das Cupfinale zu qualifizieren.

Wir wollen weiterhin guten und attraktiven Fussball spielen und unseren Weg mit den jungen Spielern weitergehen. Bei vielen Spielen standen 4–5 Spieler in der Startformation, die noch nicht 20 Jahre alt sind. Sie sollen Einsatzzeiten bekommen und sich entwickeln können. Natürlich möchten wir mehr Punkte holen als in der Vorrunde. Wichtig wird sein, dass wir Konstanz in unsere Spiele bringen können und dass wir weniger Verletzungspech haben, als dies in der Vorrunde der Fall war.

So wie es aktuell aussieht, wird es auf die Rückrunde keine grösseren Mutationen geben. Wir werden aber hoffentlich wieder auf unsere beiden langzeitverletzten Offensivkräfte Dragan und Fitim zählen dürfen. Sie befinden sich im Aufbautraining und steigen in der Vorbereitung wieder ins Mannschaftstraining ein.

Ja, wir werden versuchen, neue Spieler in den Verein zu holen. Das wird allerdings schwierig werden, da viele gute Spieler schon verpflichtet sind. Trotzdem versuchen wir Verstärkung zu finden.

Es wird keine Änderungen im Kader geben, ich bin mit ihm absolut zufrieden. Ich wünsche mir, dass alle Spieler gesund und von Verletzungen verschont bleiben, damit wir die angesprochene Konstanz hineinbringen können. Als Favoriten sehe ich ganz klar den FC Ems, welcher eine unglaublich starke Truppe beisammen hat und eine entsprechend starke Vorrunde spielte.


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Stefan Müller: Saisonziel ganz knapp verpasst Seit seiner Kindheit brennt er für den Rennsport. Heute kann der Balzner Stefan Müller seinen Traum – derzeit noch mit einigen finanziell bedingten Einschränkungen – ausleben. Er nahm europaweiter in der vor wenigen Tagen abgeschlossenen Kategorie Superstock 1000 teil und hat das Saisonziel – nämlich eine Top-5-Platzierung in der Schweizer Meisterschaft – am letzten Renntag in Brünn knapp verfehlt. Text: Herbert Oehri

also direkt vom Mofa auf ein 190-PS-Motorrad gestiegen bin. Nichtsdestotrotz war ich ab dem ersten Meter vom Virus infiziert und konnte nichts anderes mehr denken. Du fährst die FMS Schweizer Meisterschaft in der Kategorie Superstock 1000. Wie warst du mit dem Verlauf in diesem Jahr zufrieden? Dieses Jahr fuhr ich das erste Mal die komplette Saison in der 1000er-Kategorie. 2013 habe ich bereits die ganze Saison in der kleineren 600er-Kategorie ab-

solviert, leider konnte ich 2014 und 2015 aus finanziellen und beruflichen Gründen nicht alle Rennen bestreiten. Mit der ersten Saison bin ich zufrieden. Sie begann mit zwei vierten Plätzen besser als erwartet. Auch auf den neuen Strecken, auf denen ich noch nie zuvor war, fand ich mich sofort zurecht. Du hast Anfang Jahr gesagt, dass du 2016 in der Schweizer Meisterschaft Superstock 1000 mitmischen willst. Ist es dir gelungen? Und wo stehst du momentan?

Ich denke, mich haben vor der Saison einige nicht so stark eingeschätzt. Zudem starte ich aus finanziellen Gründen mit einem Motorrad von 2011. Meine Konkurrenten sind alle mit den neuesten 2016er-Modellen unterwegs. Mit neuestem Motorrad und Material wäre der Abstand zur Spitze bestimmt noch kleiner. Leider habe ich bis jetzt auch zwei «Nuller» verzeichnen müssen. Mein Ziel, Ende Saison unter den Top 5 zu landen, habe ich knapp verpasst. Anfang Sai-

Der Liechtensteiner Motorradsportler mischt in der Schweizer Meisterschaft tüchtig mit.

Bilder: Daniel Schwendener

Stefan, seit wann hat dich der Motorradsport in den Bann gezogen? Stefan Müller: Motorsport im Allgemeinen hat mich schon immer fasziniert. Ich schaute bereits mit sieben Jahren Formel 1 zusammen mit meinem Vater. An jedem Formel-1-Wochenende hängte ich eine Ferrari-Fahne an das Geländer des Balkons. Fast Tag und Nacht hatte ich eine Ferrari-Mütze auf dem Kopf. Etwas später hatte ich zuerst eine Seifenkiste, danach ein kaputtes Gokart, bis zu einem Mini-Bike. Es drehte sich alles immer um die Geschwindigkeit. So ging es immer weiter, bis ich mit 14 das erste Mofa bekam. Jeden Franken steckte ich in dieses Fahrzeug, hauptsächlich, um es schneller zu machen. Damit ich aber das nötige Wissen dafür erwerben konnte, gab es für mich nur einen Lehrberuf: den zum Motorradmechaniker. 2007 bis 2011 machte ich die Ausbildung bei Adi Moto im Schellenberg. Gleichzeitig mit mir begann der heutige Isle-ofMan-Rennfahrer Horst Saiger (wohnhaft in Mauren) dort zu arbeiten. Adi nahm mich zu diversen Rennveranstaltungen mit, und so schnupperte ich das erste Mal richtig Rennluft. Nach einem halben Jahr Ausbildung sind wir nach Spanien an ein Renntraining gefahren, an dem ich ebenfalls teilnehmen konnte. Ich machte meine ersten Gehversuche mit einer alten Suzuki GSX-R 1000. Es war ein etwas holpriger Start, wenn man bedenkt, dass ich zuvor noch gar nie Motorrad gefahren bin und


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son konnte ich mich auf dem provisorischen vierten Platz halten, doch mit dem ersten «Nuller» rutschte ich auf Platz fünf zurück und in Brünn gar auf Rang 6. Von Beruf bist du Lokführer. Wie bist du zu diesem Beruf gekommen und hat er direkt oder indirekt mit dem Motorradrennsport zu tun? Nach meiner Lehre zum Motorradmechaniker habe ich drei Jahre in der Schweizer Armee gearbeitet. Leider habe ich dort meine nötigen Freitage zum Rennfahren nicht erhalten. Deswegen habe ich mich neu orientiert und landete per Zufall im Internet bei einem Inserat für Lokführer. Im März dieses Jahres habe ich die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und bin im Depot Sargans stationiert. Der Beruf an und für sich hat nichts mit meinem Rennsport zu tun. So ein Zug ist schwer, hat träge Bremsen und fährt lediglich 160 km/h. Meine Rennmaschine hat mehr PS als kg und eine Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h. Somit kann man es überhaupt nicht vergleichen. Dennoch fliesst natürlich ein grosser Teil des Lohns in den Rennsport, so hat der Beruf eine indirekte Funktion im ganzen System. Der Rennsport ist bekanntermassen iwe du sagst, eine kostspielige Angelegenheit: Wie finanziert sich das? Leider sind die Finanzen der Schlüssel im Rennsport. Die laufenden Kosten für eine Saison betragen ca. 30’000 Franken. Mit diesem Budget ist man aber auf Sparflamme unterwegs. Zusätzlich benötigt man viele Ersatzteile, ein Transportfahrzeug, einer Lederkombi und und und ... was die Kosten nochmals extrem in die Höhe treibt. Wie ich bereits erwähnt habe, bin ich aus finanziellen Gründen mit einem Motorrad von 2011 unterwegs, das leider nicht 100%ig konkurrenzfähig ist. Auf nächste Saison muss aber ein neues Motorrad her. Wie ich das finanziell hinbekommen

soll, weiss ich noch nicht. Als Einzelsportler ist die Sponsorensuche nicht einfach, meistens setze ich bei der Suche auf persönliche Kontakte. Zudem habe ich einen 100er-Fanclub, mit einem Beitrag ab 100 Franken ist man dabei und bekommt immer die neuesten News, und Ende Saison wird man zu einem Abschlussfest eingeladen. Ich bemühe mich sehr und schreibe diverse Zeitungsberichte für die «LIEWO», das «Vaterland», «Volksblatt» und den «W&O», damit die Sponsoren auch hier in den Zeitungen erscheinen. Trotz allem erreiche ich nicht einmal 50 % des Budgets mit Sponsorengeldern. Deshalb arbeite ich auch noch neben meinem Job als Lokführer, sofern ich nicht gerade ein Rennen habe, bei meinem Sponsor im GATE 7 in Buchs. Meine Mutter kaufte mir vor einem Monat ein Sofa, ansonsten hätte ich wahrscheinlich jetzt noch keines, denn all mein Geld steckt im Motorrad und dem, was ich zum Rennfahren benötige. Gab es in deiner Karriere auch schon gröbere Unfälle auf der Rennstrecke? Ich hatte bereits einige gröbere Unfälle, jedoch habe ich mir noch nie einen Knochen gebrochen oder sonst eine schlimme Verletzung zugezogen. Die Rennstrecken sind auch für Stürze ausgelegt. Sie haben grosse Sturzzonen, Krankenwagen sind immer vor Ort und auch ein Medical Center gibt es in der Infrastruktur jeder Rennstrecke. So ist Hilfe immer sofort da. Früher habe ich meine persönliche Fitness immer vernachlässigt, dies habe ich nicht für wichtig gehalten. Die meisten Leute meinen auch, Rennfahren sei nicht anstrengend. Da täuschen sie sich aber gewaltig! Auf dem Motorrad sitzen tut man nur auf einer Geraden, ansonsten steht man permanent auf den Fussrastern, drückt mit den Beinen und zieht mit den Armen, damit das Motor-

Lebt für den Rennsport und würde dafür sein letztes Hemd geben: Stefan Müller.

rad die gewünschte Richtung einschlägt. Zudem nimmt man oft eine völlig unnatürliche Haltung ein. Nicht zu unterschätzen ist auch die Fliehkraft, die beim Bremsen, Beschleunigen und in den Kurven auf den Körper wirkt. Seit einem Jahr halte ich mich deswegen im Winter vorwiegend bei meinem Sponsor im Fitnesshaus in Schaan auf Trab und im Sommer draussen mit Joggen usw. fit. Wie lief das letzte Saisonrennen im tschechischen Brünn? In Brünn fand bereits das zweite Rennwochenende der Saison statt, ich bin nicht der gröss-

te Fan dieser Strecke, freunde mich aber langsam mit ihr an. Ich reiste auf dem sechsten Gesamtplatz zum Saisonfinale an, war aber lediglich zwei Punkte von Platz fünf entfernt. Mein Ziel war, die Saison unter den Top fünf abzuschliessen. Im ersten der zwei Rennen des Wochenendes waren die Bedingungen mit halb trockener und halb nasser Strecke sehr schwierig und ich konnte nur einen Punkt gutmachen. Im zweiten Rennen war mein Konkurrent wirklich gut unterwegs und ich konnte nicht mithalten. So ergatterte ich lediglich den sechsten Rang in der Meisterschaft.


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Johann Baptist Dallinger von Dalling, Detail aus «Der Hof des Reitstallgebäudes in Eisgrub», 1819 © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna

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Die Liechtenstein Venture Cooperative Zur Förderung von Unternehmen, denen zur Umsetzung innovativer Geschäftsideen das erforderliche Kapital fehlt, ist die «Liechtenstein Venture Cooperative» ins Leben gerufen worden. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der «kleinen Genossenschaft» gemäss Art. 483 ff. PGR, die 1926 ursprünglich zu landwirtschaftlichen Zwecken geschaffen wurde. Die Anwendung der kleinen Genossenschaft für Innovationszwecke ist im Rahmen des Gesetzes ebenso möglich. Mit einer nunmehr geplanten Gesetzesänderung soll diese Anwendungsmöglichkeit im Interesse der Rechtssicherheit explizit gesetzlich verankert werden. Von Thomas Nigg Ausgangslage Besonders in den frühen Phasen der Innovation, d. h. von der Idee bis zum Markteintritt, bestehen beträchtliche Innovationshindernisse (Streitpotenzial betreffend Beteiligungen, Angst vor Ideendiebstahl, fehlendes Know-how oder mangelndes Kapital). Um einige dieser Hürden abzubauen, wurde seitens der Regierung das Instrument der «Liechtenstein Venture Cooperative» (LVC) entwickelt. Sie bildet eine einfache, kostengünstige und rechtssichere Plattform für die Kooperation von verschiedenen Personen in den frühen Phasen der Innovation. Mit ihr können Innovatoren direkt zu Beginn des Projekts die Idee in eine professionelle Struktur einbringen, um sie danach in Zusammenarbeit mit Partnern weiterzuentwickeln. Die kleine Genossenschaft Ein wesentlicher Schritt bei der Gründung der LVC ist die Einbringung der Erfindung in die LVC, mit der Folge, dass die Idee nicht mehr dem Erfinder, sondern der LVC gehört. Mit der Möglichkeit, einer Idee frühzeitig eine eigene Rechtspersönlichkeit zu geben, soll die Rechtssicherheit für Erfinder, Know-how-Partner und Investoren erhöht werden, da dadurch die Rechte aller Partner frühzeitig klar definiert werden können. Rechtlich basiert die LVC auf der kleinen Genossenschaft gemäss Art. 483 ff. PGR und ist folglich eine juristische Person liechtensteinischen Rechts. Die

faire Beteiligungsregeln vorgeschlagen werden.

Thomas Nigg, M.A. HSG, Senior Partner, GASSER PARTNER Rechtsanwälte

Eintragung ins Handelsregister ist zunächst freiwillig. Dies soll dem Schutz der Innovationstätigkeit dienen, da eine Veröffentlichung im Handelsregister möglicherweise enthüllt, welche Personen an Innovationen zusammenarbeiten und an welchen Themen sie arbeiten. Bei Markteintritt kann sich die LVC dann ins Handelsregister eintragen und in eine Aktiengesellschaft oder eine GmbH umgewandelt werden. Ebenso besteht die Möglichkeit, die LVC beizubehalten und eine Tochtergesellschaft für die kommerzielle Umsetzung der Innovation zu gründen.

Die kleine Genossenschaft bietet die Möglichkeit, ohne statutarisches Grundkapital Arbeits- und Kapitalleistung flexibel und je nach Verlauf der Projektentwicklung zu investieren. In der LVC erhalten die Partner für ihre Arbeits- und Kapitalleistung nach festgelegten Regeln eine Art Mitgliederpunkte («Tesslen»), die einen Anspruch auf den späteren Gewinn darstellen. Ein LVC wird gewissermassen durch die Entwicklungsleistung kapitalisiert, benötigt jedoch am Anfang kein Eigenkapital. Die Regierung hat einen LVC-Code-of-Conduct ausgearbeitet, mit dem neutrale,

Die Anwendung der kleinen Genossenschaft für Innovationszwecke ist heute im Rahmen der exemplarischen Aufzählung im Art. 483 PGR bereits möglich. Mit der nunmehr geplanten Gesetzesänderung soll ein neuer Absatz 1a in Art. 483 PGR eingefügt werden, womit klargestellt werden soll, dass kleine Genossenschaften auch zum Zwecke der gemeinsamen Ausarbeitung und Entwicklung einer Innovation oder des Haltens von Beteiligungen zur Verwertung dieser Innovation errichtet werden können. Durch die explizite Verankerung von Innovation als Anwendungszweck der kleinen Genossenschaft wird die Sichtbarkeit und Rechtssicherheit verstärkt. Damit die LVC auch für die Phase nach dem Markteintritt eingesetzt werden kann, wird vorgeschlagen, dass die kleine Genossenschaft auch zum Zwecke «des Haltens von Beteiligungen zur Verwertung dieser Innovation» verwendet werden kann.

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Die Renaissance der Dachfonds Dachfonds sorgten in der Vergangenheit bei Investoren oft für einen Aufschrei. Zu hoch waren die Kosten, zu niedrig die Rendite, zu tief die Transparenz. Aufgrund dieser Kritik verabschiedeten sich viele Schweizer Fondsgesellschaften vom Dachfonds-Konzept. Zu Unrecht.

In Liechtenstein halten sich MultiManager-Konzepte wie beispielsweise die Best-Manager-Fonds der VP Bank hartnäckig im Markt, auch wenn sie ein gewisses Nischendasein fristen. Die Renditen sind aber deutlich gestiegen, die Risiken tief und die Transparenz ist höher als bei den meisten anderen Anlageformen. Zusätzlich wurden die Gesamtkosten durch den Einsatz preiswerter Anteilklassen der zugrundeliegenden Zielfonds entscheidend reduziert. Fondsranglisten – ein hinkender Vergleich In wenigen Wochen wird das Jahr 2016 Geschichte sein. Pünktlich nach dem Jahreswechsel werden in Fachzeitschriften und Zeitungen lange Listen erscheinen. Diese sind absteigend nach der Wertentwicklung der zugrundeliegenden Fonds (Ranking) sortiert, welche entsprechend mit einer gewissen Anzahl an Sternen bewertet werden. Trotz zahlreicher Verbesserungen bei der Erstellung von Ranglisten über die letzten Jahre messen seriöse Analysten diesen Listen eine untergeordnete Bedeutung zu: Oftmals werden verschiedene Strategien und Anlagestile miteinander verglichen, die bei genauerem Hinsehen nur über wenige Gemeinsamkeiten verfügen. Erste Erkenntnis: Vergleiche Äpfel mit Äpfeln. Technologie sorgt für Fortschritt Die heutigen Smartphones verblüffen die Benutzer durch nützliche und zumeist sehr zuverlässige

Sektoren Banken, Rohstoffe und Energie investiert sind, werden Ende Jahr ganz oben in den Rankings stehen. Und was geschah im Tennis? Stan Wawrinka triumphierte an den US Open. Dritte Erkenntnis: Manchmal kommt es anders, als man denkt.

Ralf Konrad

Richard Schlup

Funktionen wie beispielsweise das Wetter-App. Die Funktionsweise ist einfach: Laufend werden kleinste meteorologische Veränderungen gesammelt und ins System eingespeist, um so möglichst genau über die Wetterlage zu informieren und vor allfälligen Risiken zu warnen. Mit einer ähnlichen Technologie sind professionelle Fondsanalysten am Werk. Sie fokussieren nicht auf die Vergangenheit, sondern versuchen aus einer Vielzahl von Messergebnissen Tendenzen abzuleiten, um damit eine Aussage zur erwarteten Wertentwicklung eines Fonds im Vergleich zum Markt zu publizieren. Mit den Analyseergebnissen verfügen die Fondsanalysten über alle relevanten Informationen, um wegweisende Entscheide zu treffen. Denn dieser sprichwörtliche Fingerabdruck widerspiegelt schonungslos die Stärken und Schwä-

chen jedes untersuchten Fonds und zeigt dem Analysten, auf welche Fragen im anschliessenden Interview mit dem Fondsmanager der Fokus gelegt werden muss.

Mitglied der Geschäftsleitung der VP Fund Solutions (Liechtenstein) AG ralf.konrad@vpbank.com

Senior Investment Manager der VP Fund Solutions (Liechtenstein) AG richard.schlup@vpbank.com

Zweite Erkenntnis: Profitiere vom technologischen Fortschritt. Federer, Nadal, Djokovic oder Murray? Wer in den letzten zehn Jahren jeweils darauf gewettet hat, dass Federer, Nadal, Djokovic oder Murray ein Grand-Slam-Turnier gewinnen, lag meistens richtig. Ein vergleichbares Muster lässt sich in der Fondsindustrie erkennen: Fondsmanager, die Titel im Bereich des Gesundheitswesens oder der Konsumgüter favorisierten, lagen bis Ende 2015 goldrichtig. Doch im laufenden Jahr hat sich das Blatt gewendet. Fonds, welche in den

Klarer Mehrwert durch Dachfonds Für die Fondsauswahl bedeutet dies, dass Anleger am besten bedient sind, wenn sie nicht nur einen der künftig besten Fondsmanager auswählen, sondern gleich mehrere. Erstens deshalb, weil sich rein rechnerisch die Chancen erhöhen, einen der besten Fonds im Portfolio zu wissen. Und zweitens, weil jeder Vermögensverwalter eine andere Strategie verfolgt und somit nicht die gleichen Aktien hält. Somit wird auf unterschiedliche Art und Weise versucht, eine überdurchschnittlich hohe Wertentwicklung zu erreichen. Durch die Kombination verschiedener Strategien und Stile reduziert sich sowohl das kalkulierbare Risiko beim Einsatz innerhalb eines Best-ManagerFonds als auch das absolut eingegangene Risiko für den Anleger deutlich; denn jeder Fondsmanager hält seine Vermögenswerte bei einer anderen Bank. Gerät eine Bank wie in der letzten Finanzkrise in Schwierigkeiten, ist folglich höchstens ein kleiner Teil des Dachfonds-Portfolios betroffen. Vierte Erkenntnis: Lege nie alle Eier in einen Korb.


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ETFs versus aktiv verwaltete Fonds Passive Anlagen, sogenannte ETFs, glänzen durch ihre äusserst tiefe Managementgebühr, ihre rasche Handelbarkeit und ihre Transparenz. Im Unterschied zu den aktiv verwalteten Fonds bilden ETFs jedoch lediglich einen Marktindex ab, indem sie genau diejenigen Wertschriften mit exakt der gleichen Gewichtung halten, welche im zugrundeliegenden Vergleichsindex (Benchmark) enthalten sind. Somit wird die Anlageentscheidung nicht durch einen Fondsmanager gefällt, sondern durch den jeweiligen Indexanbieter. Doch Vorsicht! ETFs sind nur dann kostengünstig, wenn sie einmal gekauft und nie oder nur sehr selten gehandelt werden. Beim Kauf und Verkauf fallen neben Courtagen der Hausbank und fremden Gebühren nämlich sogenannte Spread-Kosten an. Diese sind für den Anleger nur bedingt transparent, und sie können bei raschen Einbrüchen an den Börsen rasch ansteigen. Fünfte Erkenntnis: Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

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tenzen investieren sie das ihnen anvertraute Geld tagtäglich nach bestem Wissen und Gewissen. Sechste Erkenntnis: Geld anlegen ist Vertrauenssache.

Im Vergleich: Der VP Bank Best Manager European Equities versus einen vergleichbaren ETF.

Persönlicher Kontakt Bei einem aktiv verwalteten Fonds trifft ein erfahrener Fondsmanager sämtliche Anlageentscheide, wobei ein engagiertes Team, moderne Prozesse und eine Vielzahl von Analyseinstrumenten unterstützend wirken. Kann sich ein renommierter Fondsmanager irren und die falschen Titel kaufen? Natürlich. Auch der beste Tennisspieler ist vor dem frühen Scheitern in der

ersten Runde eines Turniers nicht gefeit. Im Unterschied zu passiven Anlagen verfügen aber aktive Instrumente über ein gut organisiertes, sorgfältig zusammengestelltes Team von Verantwortungsträgern. Diese wollen das Vertrauen der Investoren gewinnen, stehen gerne für Fragen bereit und rechtfertigen jede Anlageentscheidung. Mit ihrem langjährigen Erfahrungsschatz und ihren weitgefächerten Kompe-

Fazit Professionell verwaltete Dachfonds wie die Best-ManagerFonds der VP Bank kombinieren die besten Fondsprodukte intelligent im Portfolio. In den letzten fünf Jahren generierte so beispielsweise der VP Bank Best Manager European Equities einen klaren Mehrwert gegenüber dem entsprechenden ETF, wie in der Grafik links zu erkennen ist. Wie viele andere Anlageformen verfügen auch Dachfonds über Vorund Nachteile. Die sehr tiefen Risiken, die hohe Transparenz, die deutlich gefallenen Kosten sowie der mögliche Direktkontakt zum Fondsmanager sprechen jedoch eine deutliche Sprache. Die Managementgebühr der ETFs ist zwar tiefer, doch letztlich ist entscheidend, was nach Abzug sämtlicher Kosten für die Investoren übrig bleibt.

Verantwortung heisst, Sorge zu tragen. VP Fund Solutions bietet Ihnen alles rund um Private Label Fonds. Überzeugen Sie sich von unseren ganzheitlichen Fondslösungen. Denn was gepflegt wird, gedeiht. Sicher voraus.

VP Fund Solutions (Liechtenstein) AG · Aeulestrasse 6 · 9490 Vaduz · Liechtenstein T +423 235 67 67 · F +423 235 67 77 · fundsetup@vpbank.com · www.vpfundsolutions.com VP Fund Solutions ist eine Tochtergesellschaft der VP Bank und in Vaduz sowie Luxemburg vertreten.


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MEDICNOVA PRIVATKLINIK AG

Den Klinikaufenthalt so angenehm wie möglich gestalten Im Januar nimmt die Medicnova Privatklinik AG in Bendern ihren Betrieb auf. Die ersten Patientinnen und Patienten werden bereits Mitte Januar erwartet. In der neuen Belegarztklinik werden ambulante und stationäre operative Eingriffe vorgenommen.

«Unser Anspruch ist es, den Klinikaufenthalt für die Patienten/ innen so angenehm wie möglich zu gestalten», erklärt MedicnovaDirektorin Anita Basu: «Wir verbinden bei Medicnova beste Gesundheitsdienstleistungen mit gehobenem Service.» Die topmoderne Belegarztklinik macht es möglich, dass Patienten/innen während der gesamten Behandlungsdauer vom Arzt ihres Vertrauens begleitet werden – von der Befundaufnahme in der Sprechstunde über den allfällig notwendigen Eingriff in der Klinik bis zur Nachbehandlung.

«Wir werden im Betrieb effizient und nach modernsten Standards arbeiten.»

ANITA BASU KLINIKDIREKTORIN

Modernste Operationsklinik im Rheintal Das Projekt Medicnova begann im Sommer 2014 mit dem Spatenstich konkrete Formen anzunehmen. In nur zweieinhalb Jahren haben die vielen beteiligten Unternehmer unter der Regie des Architekturbüros Bargetze + Partner AG die

Klinik mit zwei Operationssälen, Behandlungsräumen und 23 Patientenzimmern auf fast 6000 Quadratmetern Fläche realisiert. Der ambitiöse Zeitplan wurde auf den Tag genau eingehalten. Pünktlich zum 1. Dezember übernimmt nun die Betreibergesellschaft die Klinik. Gleichentags beginnt das 50-köpfige Klinikteam unter der

Die Medicnova Privatklinik AG in Bendern wurde von privater Seite initiiert und privat ‒ also ohne staatliche Mittel ‒ finanziert. Im Betrieb wird sie privatwirtschaftlich geführt.

Leitung von Klinikdirektorin Anita Basu mit den Testläufen und Vorbereitungsarbeiten zur Eröffnung der Klinik Mitte Januar 2017. «Die Bauphase verlief insgesamt reibungslos. Die Vorbereitungsphase werden wir effizient nutzen, um im Interesse der Patienten/innen den Betrieb nach modernsten Standards führen zu können.»


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Für Patientinnen und Patienten ändert sich nichts Das Wichtigste vorweg: Es ändert sich nichts für Patienten/innen der Ärzte, welche die Klinik initiiert haben. Die Sprechstunde findet auch nach der Klinikeröffnung im Januar wie gewohnt in den Praxen der Ärzte statt. An der Klinik arbeiten die Ärzte während eines Teils ihrer Arbeitszeit als Belegärzte. Das heisst, neben der Praxistätigkeit können sie ihre Patienten/innen auch im Spital behandeln und notwendige operative Eingriffe vornehmen. Das Belegarztmodell hat für Patienten/innen den Vorteil, dass sie während der gesamten Behandlungsdauer vom selben Arzt betreut werden.

Die Klinikinitianten Diese acht in Liechtenstein praktizierenden Ärzte initiierten im Jahr 2013 die Medicnova Privatklinik AG. Ihre Motivation, die neue Klinik zu betreiben, ist, hochstehende medizinische Leistungen unter optimalen Rahmenbedingungen anzubieten. Patienten/innen werden individuell betreut und sollen sich während ihres Aufenthaltes rundum wohl fühlen.

Auch ambulante Behandlungen möglich Medicnova behandelt Patienten/ innen in den Fachbereichen Gefässerkrankungen, Kardiologie, orthopädische Chirurgie und Traumatologie, plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie sowie Urologie. Kann ein Eingriff ambulant durchgeführt werden, darf der/die Patient/in die Klinik noch am selben Tag des Eingriffs bereits wieder verlassen. Patienten/innen aller Versicherungskategorien (Allgemein, Spitalzusatzversicherung, Halbprivat, Privat) können in der Medicnova Privatklinik ambulant behandelt werden. «Bei Medicnova sind alle Patientinnen und Patienten willkommen», so Klinikdirektorin Basu. Allerdings verfügt Medicnova bislang über keine sogenannte OKP-Zulassung, weshalb zur Betriebsaufnahme im Januar 2017 nur zusatzversicherte Patienten stationär in der Medicnova Privatklinik AG behandelt werden können.

Neu in Liechtenstein: Kardiologie mit Herz-Reha und Fachbereich Gefässerkrankungen

Tag der offenen Tür am 14. Januar

Medicnova hat einen Antrag auf OKP-Zulassung für die in Liechtenstein neuen Bereiche Gefässerkrankungen sowie Kardiologie und Herz-Reha bei der Regierung eingereicht, damit alle betroffenen Einwohner/innen von diesen sinnvollen Dienstleistungen profitieren können. Es ist nicht bekannt, wann sich die Regierung mit dem Antrag befassen wird. Erst nach einem positiven Bescheid durch die Regierung haben auch allgemeinversicherte Patienten Zugang zu diesen beiden Fachbereichen bei Medicnova.

Markieren Sie schon heute Samstag, den 14. Januar 2017, in Ihrem Kalender! Dann hat die Bevölkerung die Möglichkeit, die neue, moderne Klinik in Bendern zu besichtigen. Lassen Sie sich von Ärzten der Klinik erklären, was das Besondere an einem Hybrid-Operationssaal ist, entdecken Sie die stilvollen Patientenzimmer oder lassen Sie sich zeigen, wie in einem Spital-Labor gearbeitet wird. Am Tag der offenen Tür werden weitere lehrreiche Attraktionen präsentiert.

Klinikdirektorin Anita Basu ist es auch wichtig zu betonen, dass der Zusatz «Privatklinik» nichts mit der Versicherungsklasse zu tun hat, sondern: «Privatklinik bedeutet, dass die Klinik von privater Seite initiiert wurde, dass sie privat – also ohne staatliche Mittel – finanziert wird und im Betrieb privatwirtschaftlich geführt werden wird.»

Medicnova Privatklinik AG Selemad 10 9487 Gamprin-Bendern www.medicnova.com


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Regionaler Anbieter von integrierten IT- und Kommunikationslösungen Die IT-Unternehmungen SpeedCom AG und Newsnet AG gehen seit knapp einem Jahr gemeinsame Wege. Per 31. Januar 2016 hat die SpeedCom AG die ebenfalls in Schaan ansässige Newsnet AG übernommen.

«Nachdem wir bereits über Jahre partnerschaftlich zusammenarbeiten, haben wir mit dem Zusammenschluss eine für alle Beteiligten zukunftsfähige Lösung gefunden», sagt Andreas Kollmann, Geschäftsführer und Mitinhaber der SpeedCom AG. Die beiden Firmen treten weiter unter ihrem bisherigen Namen am Markt auf, werden aber unter dem Dach der SpeedCom AG zusammengeführt. Die SpeedCom AG betreut KMU-Betriebe in der Region und realisiert integrierte IT- und Telekommunikationslösungen. Die Integration der Newsnet AG bringt

eine bedeutende Aufwertung des Service- und Produktportfolios der SpeedCom AG mit sich, erklärt Kollmann: «Wir bündeln Kompetenzen und positionieren uns im Zeitalter der ‹Cloud› als regionaler Anbieter von integrierten IT- und Kommunikationslösungen im Rheintal.» Im Gegenzug profitieren die Kunden der Newsnet AG vom umfassenden Wissen in den Bereichen Telefonie, Vernetzung und Verkabelung. «Mit dem Zusammenschluss werden Synergien besser genutzt», betont Kollmann.

Die SpeedCom AG bietet flexible, auf Kundenwünsche angepasste Systemlösungen an, welche den Alltag erleichtern und die Arbeit effizienter gestalten. Sie realisiert individuelle Kundenwünsche und setzt Produkte auf dem technisch neusten Stand ein. Im Unternehmen arbeiten hoch motivierte Spezialisten, die sich um die Planung und Durchführung der Projekte sowie um die Einrichtung und Wartung der Geräte und Systeme kümmern. Die von der NewsNet AG betriebenen Data Center in Ruggell (kom-

mod) und Schaan (im alten Riet) entsprechen den höchsten Anforderungen und sind mit Videoüberwachung und strikter Zutrittskontrolle geschützt. Kunden profitieren dabei von Cloud-Services und Server-Produkte sowie direkten Internetanbindung über den redundanten Newsnet-InternetBackbone sowie der Redundanz der beiden Standorte. Datenlagerung, Backup-Dienste und RackSpace runden das Angebot ab. www.speedcom.li Tel.: +423 2370202 info@speedcom.li


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MALBUN zum Glück

Im Winter präsentiert sich Liechtensteins Skigebiet Malbun von seiner besten Seite. Die 22 Pistenkilometer bieten Fahrspass für jedes Niveau. Blaue Familienpisten führen auch solche ins Tal, die sich auf den Skiern oder auf dem Snowboard noch nicht so sicher fühlen. Die roten Pisten steigern die Fahrlust der Könner oder solcher, die es gerne werden möchten. Und auf die wirklichen Freaks, welche einmal Rennfeeling erleben möchten, wartet die schwarze Piste – der Steilhang am Hochegg. Dort hat sich schon bei so manchem nationalen, regionalen und internationalen Rennen entschieden, wer später auf dem Treppchen mit Rang eins, zwei oder drei ausgezeichnet wird.

Ein Eldorado für Sonnenanbeter ist die Terrasse beim Bergrestaurant Sareis. Grosszügig angelegt mit perfektem Panoramablick in die schönsten umliegenden Berge bis weit hinein ins Glarnerland, zum Säntisgebiet und auf der Südostseite zur berühmten Scesaplana und ins Silvrettagebiet – wer dies sieht, muss begeistert sein. Noch lange nachdem die Sonne im Tal unten hinter den Berggipfeln verschwunden ist, strahlt sie auf dem Sareiserjoch in herrlichstem Gold. Hier treffen sich Gleichgesinnte und bei Kaffee oder Glühwein lässt sich das Leben so richtig geniessen. Malbun zum Glück.

Wer mehr den Spass bevorzugt, der ist im Funpark im Vaduzer Täli gut aufgehoben. Tolle Wellen, kleine Sprünge und Kurven, die Schnecke vor dem Tunnel, das ist wirkliches Vergnügen vor allem für die Kleinen und wieso nicht auch für die Grossen.

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Sanatorium Schenk geht wieder voran

Vor knapp 30 Jahren war er hierzulande der erste, der mit einer Praxis für ambulante Operationen neue Wege in der chirurgischen Medizin beschritt. Es folgten die Eröffnung eines Sanatoriums, die Gründung einer Helikopterflotte mit firmeneigenem Hangar und das erste Diagnose- und Chirurgiezentrum mitten im Skigebiet. Jetzt geht Pionier Dr. Christian Schenk wieder voran und überrascht mit einer ganzheitlichen Erweiterung seines Leistungsspektrums. Text: Patrick Fürnschuss · Fotos: ZVG

«Am allerliebsten ist es mir, wenn ich nicht operieren muss!» Wenn das ein Vollblut-Chirurg wie der 63-jährige Dr. Christian Schenk sagt, dann ist er nicht etwa operationsmüde – was ihm nach über 42’000 (!) Eingriffen gar nicht zu verdenken wäre –, sondern dann liegt das daran, dass ihm eines noch wichtiger ist als das chirurgische Handwerk: «Die individuell beste Lösung für den Patienten. Möglichst wenig Belastung,

möglichst schnelle Genesung.» Dafür investiert Schenk viel. In modernste Technologie, die präzise Diagnostik und minimalinvasive Eingriffstechnik ermöglicht, in ein Team aus Spezialisten, das seine Leidenschaft für exzellente Ergebnisse teilt und neuerdings auch in eine individuelle, internistische Abklärung und Behandlung der Patienten. Dazu hat Dr. Schenk das Leistungsspektrum am Sanatorium um den

Bereich «Innere Medizin» erweitert. Geleitet von seinem Neffen Dr. Colin Schenk, Facharzt mit Schwerpunkt Kardiologie. «Die Arbeit am Operationstisch ist das eine, die perioperative Behandlung, also die spezifisch auf den Patienten abgestimmte Vorund Nachsorge rund um die OP bzw. alternativ dazu das andere. Beides zusammen bringt erst individuelle und ganzheitlich exzellente Ergebnisse», freut sich der

in Sachen Qualität kompromisslose Schenk über «den nächsten Schritt hin zur perfekten medizinischen Dienstleistung».

Herkulesaufgabe Wintersaison

Besonders gefragt sein wird das Sanatorium Dr. Schenk wieder mit Beginn der Wintersaison. «Auch wenn wir das ganze Jahr über sehr gut ausgelastet sind, der Winter ist schon immer eine besondere Herausforderung für


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das ganze Team», so Dr. Schenk, der während der Skisaison wieder viele Nächte bis zu 15, 16 Stunden operieren wird. An Spitzentagen sind es im Winter über 80 Patienten, davon bis zu 30 Frischverletzte, die vom Ambulanzteam betreut werden. Zerfetzte Bänder im Knie, zertrümmerte Schienbeinköpfe, Frakturen und Luxationen an Schulter, Hand und Beinen sind dabei die häufigsten Verletzungen. Und die müssen schnellstmöglich behandelt werden, was auch eine organisatorische Meisterleistung erfordert. «Die perfekte, zeitlich optimierte Rettungskette ist das tägliche Ziel», proklamiert Dr. Georg Hoblik, seines Zeichens General Manager des Hauses. Neben einer Top-Infrastruktur und entsprechenden Ressour-

cen erfordert das auch eine organisatorisch ausgereifte TeamPerformance. Im Sanatorium Dr. Schenk geleistet von über 70 hochqualifizierten Personen. Bestens geschulte Flugretter und erfahrene Piloten, spezialisierte Ambulanzärzte, umsichtige OP-Schwestern, kompetente Therapeuten und Krankenpfleger bis hin zu einem freundlichen, effizienten Verwaltungsteam, das parallel im Fünf-Schicht-Betrieb arbeitet. «Auch diesen Winter werden wir wieder an unsere Grenzen kommen und daran wachsen. Die Bereitschaft dazu ist das, was uns verbindet», ist Dr. Christian Schenk stolz auf sein Team, das gemeinsam mit ihm auch diesen Winter bestehen wird und den grossen, internationalen Erfolg des Sanatoriums ausmacht.

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Zahlen, Daten & Fakten «Sanatorium Dr. Schenk» 1989 Beginn Praxis für Unfallchirurgie – Kurhotel Schruns 1994 Eröffnung des Sanatorium Dr. Schenk in Schruns 2 Operationssäle / 4 Ambulanzräume / 16 Stationsbetten (Einzelzimmer) 1999 Gründung der SCHENK AIR für medizinische Erstund Notfallversorgung 2009 Eröffnung der «Sport-Chirurgie-Ischgl», ein MedicalCenter mitten im Skigebiet 2015 Erweiterung des Leistungsspektrums mit dem Schwerpunkt „Innere Medizin“ Medizinische Schwerpunkte: • Diagnostik und medizinische Fachberatung • Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie und Stoffwechsel • Arthroskopische Chirurgie an Knie, Sprunggelenk, Schulter, Ellbogen und Hand • Operative Behandlung sämtlicher degenerativer Erkrankungen der Extremitäten Physiotherapeutische Schwerpunkte: Mobilisation & Rehabilitation, Medizinische Trainingstherapie, Manuelle Therapie, Lymphdrainage, Klassische Massage, Energetisch-statische Behandlung / Akupunkturmassage, Rückenschule.

Privat versichern! Damit nicht mehr passiert, wenn was passiert Dr. Colin Schenk, Leiter des Bereichs «Innere Medizin.»

Wenn ein Unfall passiert, dann ist das medizinische Problem das erste und unmittelbare Problem. Aber nicht das einzige. Rechtliches, Familiäres und Organisatorisches gilt es abzuklären und das unter der Belastung einer dringlichen Extremsituation. Die Gefahr, dass da Fehler gemacht werden, noch mehr oder Folgeschäden passieren, ist gross und sie kann nur mit schneller, professioneller Hilfe minimiert werden. Keine Frage sollte in dieser Situation der Versicherungsschutz sein. Für das Schenk-Team ist klar: «Wer in seiner Freizeit private Unternehmungen mit Gefahrenpotenzial leben will – Skifahren und Snowboarden gehören da aus unserer Erfahrung mit Sicherheit dazu – der sollte sich auch privat versichern. Nicht entsprechend versichert zu sein wird im Unglücksfall wirklich teuer» Übrigens arbeitet das Sanatorium Schenk eng mit der Schweizerischen Rettungsflugwacht REGA zusammen und auch die SCHENK AIR selbst hat schon Unfallopfer, z.B. aus Malbun nach Schruns ausgeflogen.


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Ausnahme-Chirurg Dr. Christian Schenk im Gespräch:

«Das Ende kommt von aussen!» Dr. Christian Schenk

Herr Dr. Schenk, die Wintersportsaison steht vor der Tür und damit für Sie wieder 15 bis 16 Stunden-Tage im OP. Kann man sich nach über 25 Jahren noch darauf freuen? Dr. Schenk: Das kann man. Ich liebe es ja, wenn es brummt und ausserdem sind wir richtig gut vorbereitet. Unser Team wurde ergänzt und ist eingespielt. Wir stehen breiter da denn je und ich freue mich vor allem über die internistische Erweiterung unserer Dienstleistung. Das macht uns für die Patienten nochmals effektiver. Ich selbst fühle mich gesund und fit, auch wenn ich mittlerweile mehr dafür tun muss. Was hat es mit der internistischen Erweiterung durch ihren Neffen Dr. Colin Schenk auf sich? Die individuelle internistische Abklärung vor, nach oder auch statt einer OP ist nicht nur Beiwerk sondern eine für sich tragende medizinische Dienstleistung. Die ganzheitliche Betrachtung erweitert unsere Qualität und unsere Möglichkeiten der kreativen Intervention für den Patienten und seine Lebensqualität. Colin selbst ist ein kompetenter, leidenschaftlicher Arzt und auch persönlich eine grosse Bereicherung. Ist damit auch schon die Nachfolge geregelt? Nein, keine Regelung. Aber das Bewusstsein, dass es in dieser Phase meines Berufslebens darum geht sukzessiv Kompetenzen und Verantwortung zu übertragen. Die Erfahrung von bald 40 Jahren Unfallchirurgie mit Lehrern an

Der gebürtige Wiener und Wahl-Vorarlberger Dr. Christian Schenk (63) zählt zu den renommiertesten arthroskopischen Chirurgen der Welt. Seinen hohen Anspruch an die «perfekte medizinische Dienstleistung» verwirklicht er in seinem Sanatorium im vorarlbergerischen Schruns, wo ihn die lie:zeit besucht hat. Interview: Patrick Fürnschuss · Fotos: ZVG

den besten Adressen nun an die nächste Generation weiterzugeben. Mit Colin oder dem 36-jährigen Dr. Paul Himmelstoss, einem talentierten und trotz seines jungen Alters schon überdurchschnittlich erfahrenen und topmotivierten Unfallchirurgen sowie zwei weiteren vielvesprechenden Ärzten sind wir auf einem ausgezeichneten Weg, das hochgesteckte Ziel der Teamverjüngung bei gleichzeitiger Erhaltung und Steigerung der Versorgungsqualität sicherzustellen.

Und wie lange wird der Chef selbst noch am Werk sein? Auf dieselbe Frage hat mir ein beruflich sehr erfolgreicher Patient mal gesagt: Wissen Sie, Herr Doktor, das Ende kommt von aussen und wir wissen nicht wann. Er hat recht. An uns liegt es, dass wir darauf vorbereitet sind. Meiner Meinung nach ist man das am besten, wenn man bewusst und intensiv lebt, was man liebt. Und meinen Beruf liebe ich. Da ist immer noch dieses Feuer, das Bestmögliche möglich zu machen. Technologisch tut sich gerade wieder einiges, da geht noch was, würde ich sagen. Und auch die gemeinsame Arbeit mit meinem Team bedeutet mir viel. Diese Arbeit und die verantwortungsvollen Gestaltung des Generationenwechsels betrachte ich als meine wesentliche Aufgabe in den nächsten fünf bis sieben Jahren. Herr Dr. Schenk, wir bedanken uns herzlich für das Gespräch!

DR. CHRISTIAN SCHENK Geb. 18.8.1953 (Sternzeichen Löwe) Familie: Verheiratet Ehe mit Veronica, Söhne Christopher (16) & Constantin (5) sowie Christina (28) und Philipp (25) aus erster Ehe. Engagements: Tennis, Golf, Hubschrauber, Oldtimer, Boote Ausbildung: Medizinstudium an der Universität Wien Berufliche Laufbahn: Krankenhaus Kitzbühel; Lorenz Böhler Krankenhaus Wien; Unfallchirurgie LKH Feldkirch; Präsenzdienst als Chirurg im Golan (UN); Gegenfachausbildung Orthopädie in Marseille, New York, St. Gallen und Hohenems; UnfallchirurgiePraxis in Schruns (im Kurhotel); Sanatorium Dr. Schenk in Schruns.


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Höchster Sicherheitsstandard für Wertgegenstände «Idee-Suisse», die Schweizerische Gesellschaft für Ideen- und Innovationsmanagement, hat das «STABIQ Treasure House» mit dem Golden Idea Award 2016 ausgezeichnet.

In Zeiten zunehmender Verunsicherung wächst das Bedürfnis nach Sicherheit. Das neue STABIQ Treasure House, das auf dem Industriegelände der Gemeinde Eschen errichtet wurde, erfüllt die Kriterien nach höchster Sicherheit für die Aufbewahrung von Wertgegenständen. Idee-Suisse wählte das Tresorgebäude, das auf sieben Geschossen unterschiedliche Nutzungen für die Aufbewahrung wertvoller Güter ermöglicht, für die Verleihung des Golden Idea Award 2016 aus. Dr. iur. et lic. oec. HSG

heit hätten massgeblich zur Konzeption des STABIQ Treasure House beigetragen. Entstanden ist, nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Investitionen in Sachwerte, ein Tresorgebäude für die Aufbewahrung von Wertgegenständen in Spezialräumen, die höchsten Standards für Sicherheit genügen. Auf einer Nutzfl äche von 6000 Quadratmetern stehen Wertschutzräume und Tresore in unterschiedlicher Grösse für Preziosen aller Art – Edelmetalle, Schmuck, Münzsammlungen, Uhren zur Verfügung. Die Räumlichkeiten eignen sich durch den Einbau modernster Klimatisierung für die Aufbewahrung wertvoller Kunstgegenstände.

Olaf J. Böhme, Verbandspräsident von Idee-Suisse, Norbert Seeger überreichte im Rahmen eines Festaktes die Auszeichnung persönlich an STABIQ-Inhaber Norbert Seeger und unterstrich in seiner Ansprache die innovative Idee, die hinter der Verwirklichung des Tresorgebäudes stehe. STABIQ ist eine neue Wortschöpfung, Weltweit einmalige Rolls-Royce- und Bentley-Sammlung wie Norbert Seeger erklärte, die sich aus dem italienischen «StabiSTABIQ Treasure House dient auch der Ausstellung der Seeger Collle» und der Abkürzung «IQ» für Intelligenzquotient zusammensetzt: ection, der Sammlung von Classic Cars der Marken Bentley und RollsDer Name stehe für ein stabiles, intelligentes Gebäude, in dem QuaRoyce mit der weltweit einmaligen Reihe sämtlicher Phantom-Modellität und Dienstleistungen, die den höchsten Anforderungen gerecht le. In einem Teilbereich des Tresorgebäudes ist ein Offenes Zolllager werden, einen hohen Stellenwert einnehmen. Verunsicherungen auf (OZL) implementiert worden, das nach den strengen Richtlinien der den internationalen Finanzmärkten und das Bedürfnis nach SicherEidgenössischen Zollverwaltung geführt wird. Der Vorsteher der Standortgemeinde Eschen, Günther Kranz, würdigte in einer Ansprache das unternehmerische Denken von STABIQGründer Norbert Seeger. Das Gebäude, dessen Architektur mit dem exklusiven Inhalt korrespondiere, setze einen markanten optischen Akzent in der Industriezone. Das Tresorgebäude ergänze und erweitere aber auch die Vielfalt der Wirtschaft in der Gemeinde Eschen. Die Laudatio bei der Übergabe des Golden Idea Award 2016 an Norbert Seeger hielt der Zürcher Unternehmensberater Klaus J. Stöhlker, der einen Spannungsbogen aufbaute zwischen den gegenwärtig dominierenden Unsicherheiten in Politik und Wirtschaft sowie der Stabilität, die das STABIQ Treasure House ausstrahle. Seeger setze auf Geist und auf Intelligenz, denke nicht in Quartalen, sondern langfristig – für den Schutz von wertvollen Gütern und letztlich für den materiellen Schutz unserer Persönlichkeit.


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Unbeschwert durch den Winter Schnee und Eis sind sowohl für Lenkerinnen und Lenker als auch ihre Fahrzeuge eine Herausforderung. Mit umsichtiger Fahrweise und einem winterfitten Fahrzeug lassen sich die Tücken des Winters allerdings gut meistern. Im Winter können sich die Sichtund Strassenverhältnisse rasch ändern. Der TCS empfiehlt, entsprechend vorsichtig zu fahren, die Geschwindigkeit den Verhältnissen anzupassen, genügend Abstand einzuhalten und mehr Zeit für die Fahrt an den Arbeitsort einzuplanen. Winterreifen sollten bereits montiert sein: Sie helfen nicht erst bei Schnee und Eis, sondern bereits bei Kälte, Nässe und Glätte. Sie unterscheiden sich durch

Gummimischung und Profilgestaltung von Sommerreifen und tragen so zu einer sicheren Fahrt bei. Wer mit Sommerreifen auf Schnee fährt, gefährdet sich und andere, ist doch der Bremsweg fast doppelt so lang. Sommerreifen sind im Winter untauglich. Es gibt in Liechtenstein und in der Schweiz im Gegensatz zu Österreich zwar keine gesetzliche Pflicht, ein Fahrzeug mit Winterreifen auszurüsten. Wer jedoch infolge ungenügender Be-

reifung einen Unfall verursacht oder mitverursacht, muss je nach Umständen mit einer Kürzung oder Rückforderungen der Versicherungsleistungen rechnen und wird ausserdem zu einer Busse wegen Grobfahrlässigkeit bzw. Benutzen eines nicht betriebssicheren Fahrzeugs verurteilt. Eine gute Sicht ist in der «dunklen Jahreszeit» wichtig. Unbedingt vor der Abfahrt Scheiben, Leuchten und Rückspiegel vollständig von Schnee und Eis befreien.

Dach, Motorhaube und Heck vom Schnee säubern. Vereisen oder Beschlagen der Windschutzscheibe kann verhindert werden, indem die volle Heizleistung auf die Frontscheibe gerichtet wird. Gegen zugefrorene Türen und Schlösser hilft ein Enteiserspray. Türdichtungen mit Glycerin einstreichen, damit diese nicht einfrieren. Achtung: Enteiserspray nicht im Autoinnern aufbewahren, damit er einsatzbereit ist, wenn er gebraucht wird.

PS auf Bayerisch bei Heidegger in Triesen «O’zapft is!» hiess es am Wochenende vom 29. und 30.10. bei Heidegger. Sympathisch, in Dirndl und Lederhosen, empfing das Team die Besucher der grossen Herbstausstellung im bayerischen Stil. Die Ausstellungsrabatte beeindruckten, und für den bevorstehenden Winter wurden Interessierte über Fahrzeuge mit xDrive, dem intelligenten Allradsystem, informiert. Je nach Interesse konnten auch die aktuellsten BMW i-Modelle getestet werden.

Modernste Modellpalette

Vom grossen Gästeauflauf ebenso begeistert wie vom Fahrzeugangebot war Geschäftsleitungsmitglied Jasmin Collini Heidegger: «Wir können eine extrem breite Modellpalette anbieten – die modernste, die es zurzeit auf dem Markt gibt. Speziell für die Ausstellung organisierten wir die neuen BMW i-Modelle, i3 und i8, um den Gästen die Möglichkeit zu ge-

O’zapft is! BMW Heidegger lud zu einem PS-starken Oktoberfest. (Foto: Albert Mennel)

ben, diese Autos zu erleben.» Ein besonderes Highlight war auch der BMW M2, der viel Aufmerksamkeit auf sich zog. «Ich denke, es ist uns wieder gelungen, einen schönen Rahmen

für interessante Gespräche und ein gemütliches Beisammensein zu schaffen», so Sabine Walser, seit Mitte 2016 Marketingverantwortliche bei Heidegger. Unter den Gästen werden diese Woche noch

die Hauptpreise des Glücksrades verlost: Die Gewinner dürfen sich über einen Heidegger-Gutschein im Wert von bis zu 2’000 Franken oder ein Cabrio-Wochenende freuen.


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Jung und offensiv: der neue Audi Q2 Audi erweitert seine Q-Familie um einen kompakten SUV. Der Audi Q2 ist ein urbaner Typ für Alltag und Freizeit, der jugendliches Design und hohe Funktionalität bündelt. Mit jeder Menge Hightech auf Oberklasse-Niveau an Bord steht der charmante Alleskönner bei der AMAG Vaduz für eine Probefahrt bereit. Schon auf den ersten Blick lässt der Q2 die Muskeln spielen. Mit breiten Schultern und kantigen Zügen strotzt er vor Energie und Selbstbewusstsein. Besonders markant sind die keilförmigen Scheinwerfer, der hoch positionierte Singleframe-Grill und die üppigen Lufteinlässe. Der Innenraum des Q2 bietet fünf Personen Platz. Die vier Türen öffnen weit, der Zustieg ist bequem und die Übersicht gut. Der Gepäckraum fasst 405 Liter Volumen, bei umgeklappter Rückbank sind es 1’050 Liter. Praktisch: Eine Durchlade in der Rückbank macht

fen. Mit kurzen Überhängen und knapp 15 Zentimetern Bodenfreiheit kraxelt der Q2 mühelos den Hang hinauf. Für die nötige Traktion sorgt der permanente Allradantrieb – serienmässig beim TopDiesel und -Benziner.

Präsentation am 17. November Aufregend anders: Der neue Q2

den Transport von Skiern und Regalböden zum Kinderspiel. Bei Connectivity und Infotainment wartet der Q2 mit Technologien aus der Oberklasse auf. Per

optionalem Touchpad kann der Fahrer schreiben und in der Karte zoomen, während die Passagiere über einen WLAN-Hotspot mit Smartphone, Tablet und Co. sur-

Offiziell präsentiert wird der Audi Q2 ab dem 17. November um 16 Uhr bis am 19. November bei der Adventsausstellung im Auhof in Vaduz. Vorbeischauen lohnt sich: Neben Goodies gibt es den neuen Q2 für eine Woche sowie fünf Jahreslose des LSV zu gewinnen.

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Der neue Audi Q2 #untaggable Mit dem Q2 schlägt Audi ein ganz neues Kapitel auf. Urbaner, sportlicher und moderner, lautete die Devise bei der Entwicklung dieses aussergewöhnlichen Autos. Nehmen Sie Platz am Steuer des Q2 und erleben Sie einen Audi, der gemacht ist für Menschen mit Ecken und Kanten. Menschen, die sich nicht in eine Schublade stecken lassen und das Leben selbstbewusst, smart und individuell angehen. Oder anders gesagt: #untaggable. Profitieren Sie zudem von 10 Jahren kostenlosem Service und unseren attraktiven LeasingPLUS-Angeboten. Mehr Infos bei uns.

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Multitalent mir sportlichen Ambitionen ŠKODA wertet sein Flaggschiff Superb durch eine besonders sportliche Variante auf. Die Ausstattungslinie Superb SportLine begeistert nebst einer reichhaltigen Serienausstattung vor allem durch eine auf Sport getrimmte Zusatzausrüstung. Der Superb SportLine ist als Limousine und Combi erhältlich. Die zwei zur Auswahl stehenden leistungsstarken Benzinmotoren (220 und 280 PS) und das kraftvolle Dieselaggregat (190 PS) sind jeweils mit automatischem 6-Stufen-DSG-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert und je nach Motorisierung mit Allrad- oder Frontantrieb verfügbar. Die Designer von ŠKODA haben dem Superb SportLine ein besonders temperamentvolles Äusseres verliehen. Die neu erhältliche Ausstattungslinie SportLine ist bereits auf den ersten Blick an ihren auffälligen schwarzen Designmerk-

malen und den markanten 19-ZollLeichtmetallrädern erkennbar. Die schwarze Einrahmung des Kühlergrills, schwarze Aussenspiegel, ein schwarz gehaltener Heckspoiler (ausschliesslich für Limousine) sowie eine Dachreling in Schwarz (ausschliesslich für Combi) und ein schwarzer Heck-Diffusor unterscheiden die Ausstattungslinie SportLine äusserlich von den anderen Superb-Versionen. Weitere Markenzeichen des Superb SportLine sind die dunkle Tönung der hinteren Seitenscheiben und der Heckscheibe, das um 15

mm tiefergelegte Sportfahrwerk und die speziellen Auspuffblenden. Der neue ŠKODA Superb SportLine ist in acht attraktiven Aussenfarben erhältlich. Bereits beim Einsteigen in den ŠKODA Superb SportLine fallen die speziellen «SportLine»Einstiegsleisten ins Auge, und dieser sportliche Auftritt setzt sich im Innenraum nahtlos fort. Die SportLine-Ausführung bietet unter anderem ein DreispeichenSportlenkrad mit Schaltwippen in Lederausführung, einen ebenfalls in Leder gefassten Schalthebel-

griff sowie Alcantara-Sportsitze mit exklusiven Sitzbezügen und grauen Ziernähten. Nebst der auf Sportlichkeit ausgelegten inbegriffenen Zusatzausrüstung bietet der Superb SportLine eine Vielzahl weiterer zusätzlicher Serienausstattungen. Dazu gehört auch das Infotainmentsystem AMUNDSEN mit 8-Zoll-Bildschirm, SmartLink und Apple Connectivity sowie Sprachbedienung, im Weiteren Tagfahrlicht sowie Rückfahrkamera (Combi) und Parklenkassistent mit Einparkhilfe (Limousine).

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ŠKODA SUPERB SportLine Probe fahren Der neue ŠKODA SUPERB SportLine: Erleben Sie Dynamik in ihrer aufregendsten Form. Hinter dem sportlichen Design ver­ birgt sich das klassenbeste Raumangebot, kombiniert mit innovativer Spitzentechnologie. ŠKODA SUPERB SportLine: jetzt entdecken. ŠKODA. Made for Switzerland. Falknis-Garage AG Zollstrasse 44 9490 Vaduz Tel. 00423 237 67 84 www.falknis­garage.li


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Norman Vögelis Zahltag Die Sommersaison in Malbun ist zu Ende und Norman Vögeli vom Hotel Galina kann es etwas ruhiger angehen ohne Flugshows und Adlerwanderungen. Trotzdem freut er sich jetzt schon wieder auf den Sommer, wo er mindestens zwei Paar Schuhe durchtreten wird. Auch prominente Besucher aus ganz Europa sind regelmässig unter seinen Gästen – welche, das bleibt geheim. Andere Fakten gibt uns Norman Vögeli in Zahlen. Interview: Asha Ospelt-Riederer

Auf einer Skala von 1-10 bekommt Normans Schulzeit eine 2.

Wie viele Adlerwanderungen machst du pro Jahr?

0

Wie viele Geburtstage kennst du auswendig? Wie viele Telefonnummern kennst du auswendig?

2

Wie oft träumst du, du kannst fliegen?

Sein erster Kuss war mit 9, nach der Schule – so schlimm war die Schulzeit also doch nicht.

230

Wie gerne bist du zur Schule gegangen auf einer Skala von 1–10?

9

Wie alt warst du bei deinem ersten Kuss?

5

2 100

Wie viele Auftritte hättest du noch gern mit deiner Rockband «Tipsy Crows»?


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Wie viele Vögel hast du?

Wie viele verschiedene Vogelarten?

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7 Wie viele Flugshows hast du etwa schon gemacht in deinem Leben?

Wie viel Zeit pro Tag verbringst du mit ihrer Pflege in Stunden?

Für Selfies hat er keine Zeit – 0 pro Tag.

Wie fit bist du auf einer Skala von 1–10?

1

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2’600

Wie viele Gerichte stehen auf der GalinaSpeisekarte durchschnittlich?

Wie viele davon magst du?

30

Fünf Geburtstage kennt Norman mit Müh und Not auswendig.

Wie viele Selfies machst du pro Tag durchschnittlich?

8

Wie viele Frauen hat dein Adler schon abgeschreckt?

Seit wie vielen Jahren beschäftigst du dich mit Vögeln?

0

40 Wie viele Vorbilder hattest du im Laufe deines Lebens?

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Ü nsch Wurzla

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Teil 7 1. An aalti Weisheit seid: «Ma muas as Junga an Stäkka haua, das ma as Aalta dra gaa cha.» Eine alte Weisheit sagt: «Man muss als Junger einen Stock schneiden, damit man im Alter daran gehen kann.» 2. Va dr Mama han i uf Wienicht an waarma Lismer us Schaafwulla ubrcho. Von der Mutter habe ich auf Weihnachten einen warmen Pullover aus Schafwolle bekommen. 3. Där cha kära Fläuga (Fleuga) ättas zleid tua. Der kann keiner Fliege ein Leid antun. 4. Dr Zimmerma bruucht zum Balka behaua d Schwerzischnuar. Schi ischd uf ama Haspel uufgwicklat. Äär zücht scha dür da Ruassbrei, spannd scha und laad scha spicka. Usoo gids de dr Ris. Drnaa würd mid dr Axt behaua. Der Zimmermann braucht zum Balkenbehauen die mit Russbrei angeschwärzte Schnur. Sie ist auf einem Haspel aufgewickelt. Er zieht sie durch den Russbrei, spannt sie und lässt sie spicken. So entsteht der Riss. Danach wird mit der Axt behauen. (Anmerkung: Diese Technik ist verfilmt.) 5. Red asoo, das ma di versteid. Du bischt würkli an Nusli. Rede so, dass man dich versteht. Du bist wirklich einer, der sehr undeutlich spricht. 6. Mid dr Hamma schruffat dr Puur d Sägassa am Woorb fescht. Mit der eisernen Befestigungseinrichtung schraubt der Bauer die Sense am Sensenstiel fest. 7. I fascht jedr Stuba ischt früjer für an par Wucha an Stüatla uufgstelld woorda. Ma hed d Bettwüsch sälbr gwoba. In fast jeder Stube ist früher für ein paar Wochen ein Webstuhl aufgestellt worden. Man hat die Bettwäsche selber gewoben. 8. Äna (äni) ischt vilbrüüchig. Jener (jene) ist ein(e) verschwenderische(r) Mann (Frau). 9. Heschd käs Gääld im Sack, wennd dr Gugger da Früalig das eerschd Maal höörschd, de heschd au das ganz Jaar uus keis. Hast du kein Geld in der Tasche, wenn du den Kuckuck im Frühling das erste Mal hörst, dann hast du das ganze Jahr keines. 10. Ds Chind chund spaat hei und muas de va dr Mama hööra: «Bischt widr ummagstofarat!» Das Kind kommt spät nach Hause und muss dann von der Mutter hören: «Hast du unterwegs wieder herumgetrödelt!»

«D Bettwüsch sälbr gwoba» Triesenberger Dialektausdrücke, zusammengestellt und übersetzt von Josef Eberle, Triesenberg

Warum konnte sich der Walserdialekt am Bäärg so lange und so gut erhalten? Da ist einmal die lange Abgeschiedenheit des Dorfes zu nennen. Die Erschliessung des Alpengebietes erfolgte bekanntlich spät. So ist die Schlossstrasse erst 1925 erbaut worden und der neue Tunnel wurde im Jahr 1949 eröffnet. Die Muttersprache spielt eine entscheidende Rolle. Die Männer fanden früher ihre Frauen innerhalb des Dorfes. Bemerkenswert ist auch der bäuerliche Wortschatz, der heute, da nicht mehr verwendet, fast ganz vergessen ist. Wer sollte unter anderem noch wissen, was eine Hamma ist? Auch die Walser Weisheiten oder typischen Sprichwörter, von denen hier einige aufgeführt sind, geraten in Vergessenheit.

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11. Wend i däm Stall ds Heu uubruucht ischt, muas dr Puur mid am Vee naahifaara. Wenn das Heu in diesem Stall aufgebraucht ist, muss der Bauer mit dem Vieh zum nächsten Stall ziehen. 12. Dr Geissler chund. Ma höörd scho ds Geisslerhoora. Der Ziegenhirt kommt. Man hört schon das Horn des Ziegenhirten. 13. Är hed an Schlegl Moscht uf da Tisch gstelld. Er hat einen Behälter mit Most auf den Tisch gestellt. 14. As ischt scho mengara gschiida Chatza d Muus furtcho. Es ist schon mancher gescheiten Katze die Maus entwischt. 15. Wär früjar as Fäärli gmetzgat hed, hed au Bluadwürscht gmachat. Mid am Wurschthöörali hed ma ds Bluad in Daarm gefülld. Wer früher ein Schwein geschlachtet hat, hat auch Blutwürste gemacht. Mit dem aus Horn gearbeiteten Trichter hat man das Blut in den Darm gefüllt.

Bei welchem dieser Dialektsprü che kommt das Wort «vilbrüüc hig» vor? Senden Sie uns di e richtige Nummer per E-Mail zu. Zu gewinnen: 1 Exem plar der «Triesenberge r Wörtersammlung » vera.oehri@medie

nbuero.li

bis 20. November

16. Bi Obschigeend sött ma kä Mischt alegga. Bei zunehmendem Mond sollte man keinen Mist ausbringen. 17. Äns ischt de an vergünschtaga Choga gsi. Das war dann ein Mensch, der niemand etwas gönnte.

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18. Am Moorgat nüm i as suubrs Fatzaneedli in Hosasack. Am Morgen stecke ich ein sauberes Taschentuch in die Hosentasche. (Dieser Ausdruck ist ganz verschwunden.) 19. D Trääna va dan Eltara sind Hagelchoora für d Goofa. Die Tränen der Eltern sind Hagelkörner für die Kinder.

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20. As Sprichwoord seid: «Wia du dr Sack uf da Buggal nümmschd, muaschd an diir Läbtig trääga.» Ein Sprichwort sagt: «Wie du den Sack auf den Rücken nimmst, musst du ihn ein Leben lang tragen.» 21. Früjar hed ma im Lada as Büachli gha, hed alls, was man bruucht hed, uufschriiba laa und de hed ma s am End vam Maanat zämahaftig zald. Früher hat man im Laden ein Büchlein gehabt, hat alles, was man brauchte, aufschreiben lassen und dann hat man am Ende des Monats alles zusammen bezahlt.

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« Ich bin eine Macherin» Renate Beck verschlug es mit der Liebe von Eschen nach Triesenberg, wo sie sich um Haus, Hof, Firma, Familie und jede Menge Tiere kümmert. Besonders am Herzen liegen ihr und ihrem Mann die Esel, die sie auch regelmässig mit in ihr Ferienhaus im Malbun nehmen, wo sie gemeinsam mit den Tieren Wanderungen unternehmen. Im Herbst aber schlägt Renate Becks Herz wieder ganz für ihr Heimatdorf, wo sie den Unterländer Bremimarkt mit Rat und Tat mitorganisiert. Text: Tamara Beck · Fotos: ZVG

Frau Beck, Sie organisieren schon seit Jahren den Unterländer Bremimarkt. Sind Sie da mittlerweile routiniert? Renate Beck: Ich bin mit dem Bremimarkt in Eschen aufgewachsen. Schon als Kinder halfen wir (meine drei Schwestern und ich) mit, wenn mein Vater mit dem Vieh zum Markt ging. Seit 20 Jahren läuft die Organisation in Eschen über einen Verein und das klappt einwandfrei. Wir haben ein tolles Team, und bei uns hilft jeder jedem. Wir sind recht routiniert. Trotzdem gibt es jedes Jahr Punkte, die wir uns notieren und versuchen, im nächsten Jahr zu verbessern. Was gehört alles zur Organisation dazu, was sind Ihre Aufgaben? Es braucht doch noch relativ viel bis der Bremimarkt-Tag steht. Bereits Ende Winter/Anfang Frühling fangen wir mit der Organisation an. Es hat viele Punkte, die bearbeitet werden müssen: Budget, Berichte, Sponsorensuche, Tombola, Schülerwettbewerb-Ausschreibung etc. Meine Aufgaben sind hauptsächlich der Schriftverkehr und die gesamte Organisation des Schülerwettbewerbs.

Wann haben Sie den Markt das erste Mal organisiert und wie kam es dazu? Vor etwas mehr als 20 Jahren ging es wirklich nur ums Vieh beim Bremimarkt, kein weiteres Programm, und man musste froh sein, wenn man ein Mineralwasser zu kaufen bekam. Der Bremimarkt wurde kaum von «Nicht-Landwirten» besucht, und

es stellte sich die Frage, ob man überhaupt noch einen Viehmarkt abhalten soll, da auch unter den Landwirten das Interesse zu sinken begann. Zudem war der Viehmarkt recht weit vom Jahrmarkt entfernt, am weitesten weg war der Bremimarkt vis-à-vis vom Brühlhof. Nach einigen Umzügen des Marktplatzes (wir waren an diversen Standorten) konnte der Viehmarkt, mit grosser Unterstützung der Gemeindevorstehung von Eschen, ins Dorfzentrum gerückt werden. Durch die Initiative einer Hand voll Landwirten wurde der Unterländer Bremimarkt wiederbelebt. Unter anderem war auch mein Vater daran beteiligt und hatte viele Jahre das Amt des Präsidenten inne. Wie sich dann herausstellte, waren diese Landwirte zwar motiviert und hatten Ideen, aber es ging einfach nicht ohne Büroarbeit. So schrieb ich da und dort Briefe und Protokolle und bin hineingerutscht. Mein Vater ist mittlerweile nicht mehr Präsident, ich bin heute noch dabei. Sind Sie am Viehmarkt auch selber beteiligt oder nur als Organisatorin vor Ort? Ich bin jeweils ab ca. 6 Uhr in Eschen vor Ort. Ich helfe bereits am Morgen beim Start mit den Viehwärtern – auch dies muss mittlerweile schriftlich festgehalten werden. Dann stelle ich die Schülerwettbewerbe, die Tombola und den Streichelzoo auf. Und auch während des Tages rotiere ich auf dem Platz irgendwo mit einem Mikro in der Hand. Ich bringe nur allerhand Kleintiere

aus meinem Zoo mit – ich habe keine Tiere für den Viehmarkt. Sie sind eine Eschnerin und mit der Heirat in den Triesenberg «ausgewandert». Ist die Organisation des Bremimarkts in Eschen für Sie eine schöne Gelegenheit, sich wieder vermehrt im Unterland aufzuhalten, oder gibt es auch sonst noch Dinge, die Sie mit dem Unterland verbinden? Ich bin auch unter dem Jahr öf-

ter mal in Eschen anzutreffen, da meine Eltern und Schwestern im Unterland wohnen. Ich werde ewig mit Eschen verbunden sein – dort bin ich aufgewachsen. In der Woche vor dem Markt bin ich fast nur noch zum Schlafen am Bärg. Ich darf mit Freunden, Kollegen und meiner Familie diesen Markt über die Bühne bringen. Zudem treffe ich natürlich viele Leute und sehe bekannte Gesichter.

Einander ans Herz gewachsen: Renate Beck und ihre Esel


meine:zeit

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rer Freizeit und als Ausgleich? Hobbys? Ich engagiere mich in verschiedenen Vereinen in Triesenberg und in Eschen und betreue zuhause wie erwähnt eine Menge Tiere. Das gemeinsame Hobby von meinem Mann und mir ist die kleine Herde Esel, die wir pflegen. Wir fahren mit der Kutsche oder wandern öfter mit den Langohren durch die Bergwelt im Malbun. Dort haben wir auch immer wieder mal die Kinder meiner Schwester dabei, die gerne mitwandern mit den Eseln. Esel gelten als stur, dem ist aber gar nicht so. Sie sind sehr sensibel und besonnen, und sie spüren jede kleinste Veränderung. Es braucht jede Menge Vertrauen und Ruhe, und dann darf und kann man alles tun mit diesen Tieren. Die gute Seele des Bremimarkts: die Wahl-Triesenbergerin legt sich ins Zeug für einen reibungslosen Ablauf der beliebten Veranstaltung in Eschen.

Was bedeutet Ihnen der Bremimarkt? Der Bremimarkt gehört im Herbst einfach dazu, seit ich denken kann. Es ist eine wunderschöne Tradition. Für meine Familie – Kinder und Mann (sonst eigentlich eingefleischte Triesenberger ) – gehört der Unterländer Bremimarkt auch fix ins Jahresprogramm, und alle helfen mit. Der Zusammenhalt im Verein und in unserer Familie ist gewaltig. War es damals ein Leichtes für Sie, das Unterland zu verlassen und nach Triesenberg zu ziehen? Was schätzen Sie an der «alten Heimat», was an Triesenberg? Ich bin in Eschen aufgewachsen – fühle mich jedoch in Triesenberg zuhause. Es wurde mir von Anfang an sehr leicht gemacht in Triesenberg. Ich hatte gleich das Gefühl, herzlich aufgenommen worden zu sein. Trotzdem werde ich für die Bärger wohl ewig die «Tschüggerin» bleiben, nicht zuletzt, da ich sehr wenig vom Dialekt übernommen habe. Ich nutze meine «zwei Heimaten» immer, wie ich es grad brauchen kann, da ich mich an beiden Or-

ten sehr wohl fühle. Ich ergreife das ein oder andere Mal für die «Tschügger» und dann wieder für die Bärger Partei. Ihr Mann führt ein Transportunternehmen. Sie beherbergen viele Tiere und sind überall im Einsatz … Wir sind die inoffizielle «Tierauffangstation» von Triesenberg. Ich kann ganz schlecht Nein sagen, wenn es um kranke, einsame oder arme Tiere geht. So sind wir zur Katze, zu den Hühnern, zu Meerschweinchen, Hasen und Eseln bis hin zu einem verletzten Schwan und noch einigen anderen Tieren gekommen. Ich bin um allerlei kleine und grosse Tiere herum aufgewachsen und es macht mir Freude, Tiere zu betreuen, zudem ist das für mich eine Gelegenheit, nach draussen an die frische Luft zu kommen. Im Betrieb meines Mannes bin ich der «Bürogummi». Zudem habe ich drei fast erwachsene Kinder (21, 18 und 14). Ich kümmere mich sozusagen um Haus, Hof, Firma und Familie. Wie erholen Sie sich von der Arbeit? Was machen Sie in Ih-

Als gemeinsame Auszeiten mit Ihrem Mann kann man also das Wandern mit den Eseln betrachten? Unsere Auszeiten sind meist recht kurz, da wir ja jede Menge Getier um uns scharen. Aber wir sind gerne in unserem Ferienhaus im Malbun. Und ja, wir

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haben da auch öfter die Esel mit dabei, die dann auch dort in den Ferien sind. Mit ihnen wandern wir auf den Schönberg oder zur Pfälzerhütte. Unterstützen Ihre Kinder Sie manchmal? Sie sind bereits im Arbeitsleben angekommen. Romana (21) ist Hotelfachfrau, Peter (18) macht gerade eine Lehre als Landmaschinenmechaniker und Michael (14) besucht noch die Schule. Aber sie können und machen eigentlich alles, was auch ich mache, rund um unseren kleinen Zoo. Sie sind so aufgewachsen und sind recht versiert im Umgang mit allerlei Getier. In ihrer Freizeit trifft man sie auch öfter in Eschen beim Neni, wo sie gerne in der Landwirtschaft helfen. Wie würden Sie sich selber beschreiben? Ich würde mich kurz als geselligen, tierliebenden Familienmensch beschreiben. Ich schätze ehrliche Menschen und helfe, soweit ich kann, gerne mit und aus. Ich bin keine Theoretikerin, sondern eher eine Macherin.

KURZ GEFRAGT Wie starten Sie in den Tag? Mit einer Tasse Kaffee und dem Druck auf den Startknopf des PCs. Was schätzen Sie an Ihrer Wohngemeinde? Ich fühle mich wohl und bin in Triesenberg daheim! Ich schätze die Leute und natürlich auch die Berge. Welches ist Ihr liebster Ort in Liechtenstein? Heita Malbun. Welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch? Am Ende des Schweigens – Charlotte Link. Ein Lieblingszitat? «Erfolg hat 3 Buchstaben: TUN» (Goethe). Ein Reiseziel, das Sie noch interessieren würde? Ich reise nicht sehr gerne lange und weit weg, sondern bleibe am liebsten bei uns im Land. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Ich wünsche mir für mich und meine Familie vor allem Gesundheit.


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meine:zeit

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Unser Sender! Dominique Sohm, Moderation und Programm-Marketing

«Radio ist Theater im Kopf!» «…einen schönen Vormittag heute bei Sonnenschein an diesem wunderbaren Herbsttag. Die Laubbäume haben schon rote Spitzen, während der Rest der Blätter noch in Gelb und Grün dahinschwingt». …Wenn ich es mit diesen Zeilen geschafft habe, Sie ein bisschen zu verzaubern, dann kennen Sie die Liebe zu meinem Beruf als Moderatorin. Es ist wohl die Mischung aus Kreativität, Scharfsinn und Abwechslung, die es uns erlaubt, Sie als Hörer täglich zu begleiten. In meinem Fall hat dieser wunderbare Beruf vor 20 Jahren begonnen. Nach meiner Ausbildung zur Radiomoderatorin mit eigener Show bei «95,9 Music Radio» – einem kleinen Privatsender in Vorarlberg – wechselte ich schnell zur «Antenne Vorarlberg» und hatte dort erneut eine eigene Sendung. «Radio L» war meine nächste geniale Entscheidung. Alleine die Vorstellung, in Liechtenstein arbeiten zu dürfen, machte mich zur stolzesten Moderatorin im Dreiländereck. Es ist der Ehrgeiz, die Begeisterung für die Sprache und die Geschwindigkeit, die unseren Beruf so speziell macht. Wir erfahren ständig Neuigkeiten aus der ganzen Welt und müssen diese in kürzester Zeit präsentieren, den Hörer mit Infos versorgen und dabei authentisch, neutral und ansprechend bleiben.

Privat immer Mama Nachdem selbst Radio-L-Mitarbeiter «Mama» zu mir sagen, ist es nicht zu verheimlichen, dass ich Vollblutmutter bin. Meine Kinder wurden schon früh von meiner Radiobegeisterung angesteckt. Maximilian durfte im Kindergartenalter als Radiokind «Dingsbums» moderieren, während die kleine Valerie mit Legosteinen im Sendestudio spielte. Das ist alles schon sehr lange her, doch heute wissen beide, dass dieser Beruf nicht nur die Quelle unseres Einkommens ist, sondern mein Leben. Beide erwachsenen

Kinder arbeiten ab und zu in meiner AudioPR-Agentur mit, welche ich mir als zweites Standbein aufgebaut habe. Sie helfen mir beim Texten von Kundenbeiträgen oder sind für den Schnitt zuständig.

Viele Tausende Kilometer Wenn ich nach Liechtenstein fahre, dann geht nicht nur die Sonne und der Kilometerstand rauf! Es ist die Fahrt Richtung Süden, die meinen Arbeitsweg so herrlich macht. So fahre ich seit fast 16 Jahren zu «Radio L», zu den verrückten Mitarbeitern, an mein geliebtes Mikrofon und schliesslich zu Ihnen nach Hause, in Ihre Wohnzimmer, Ihre Büroräume oder in Ihre Werkstatt. Es ist die Leidenschaft, die mich täglich für diesen Beruf begeistert, die Möglichkeit, kreativ zu sein, und die Tatsache, das zu tun, was ich wirklich gut kann: Radio machen! Wir hören uns, bis dann dann!

Dr. Petra Julia Matt, Redakteurin

« Die Ehre der ersten Radio-L-Sendung» 15. August 1995, 6.00 Uhr morgens. Dieses Datum ist in meinem Kopf ein für alle Male gespeichert. Denn es ist die Stunde, die mein Leben verändert hat. Vor mehr als zwei Jahrzehnten ist mir damals die Ehre zuteil geworden, die allererste Radio-L-Sendung moderieren zu dürfen. Nach dem «Do simmer»-Auftakt des ganzen Teams um Punkt Mitternacht lag ein paar Stunden später die Verantwortung für die erste Sendung sodann in meinen Händen bzw. in meiner Stimme. Nicht, dass ich diese Herausforderung gesucht hätte – im Gegenteil –, aber der damalige Chefredaktor Wilfried Marxer tat meine Bedenken mit einem lapidaren «du kannst das!» ab – und somit war das Thema erledigt bzw. die Sache besiegelt. Nach einer schlaflosen Nacht und mit unendlichem Lampenfieber betrat ich an diesem besagten 15. August um kurz vor 6 Uhr das Sendestudio und legte los ... Seither bin ich mit dem Radio-Virus infiziert, der mich nie mehr losgelassen hat, und das seit immerhin schon 21 Jahren. Die damalige Entscheidung, für die «Berufung» Radio meinem Beruf als Rechtsanwältin an den Nagel zu hängen, habe ich noch keine Sekunde bereut und ich bin glücklich und dankbar, den «tollsten Job der Welt» ausüben zu dürfen. Neben dem Radio schlägt mein Herz vor allem für meine zweite Heimat Italien, wo ich unter anderem als Volontärin im Rettungsdienst im Einsatz bin, für meine Familie und Freunde, meine Tiere und last but not least für die Musik – eine Liebe, die noch älter ist als jene zum Radio, und die sich mit dieser zum Glück wunderbar verbinden lässt.


meine:zeit

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Zu gewinnen:

2 x CHF 50.– Gutscheine

Nebenrolle Nebenbeim rolle Theater beim Theater

irak. Schande, Stadt am DemüSchande, Schatt tigung Demüel-Arab tigung Heidekrautgewächs

ugs.: verdorugs.: modern ben, verdorkaputt ben, kaputt

frühere japaSchlag nische Schlag Münze

Florentiner FlorenAdelsgetiner schlecht Adelsgeschlecht

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Abzugsgraben

Katzenbär des KatzenHimabär des laja Himalaja röm. tropiZensor sche Eitropi† 149 v. dechsen sche EiChristus dechsen Bewohner e. ital. Insel Koseform Kosevon form Therese von Therese Hilfe, Ausruf Mitder EntHilfe, wirkung täuschung Mitwirkung

eine Tonart eine Tonart

10 urchristl. Liebesmahl (griech.)

Gasthaus

7 7

laute Äusselaute rung Äusserung

Weizenart, Dinkel

BodenTeil des vertieBodenBogens fung vertiefung

humusAbk.: reich Utah humusreich

natürliche natürErdabliche tragung Erdabtragung Regionen, RegioGebiete nen, Gebiete

sibiEingerischer sibiweihter Marder rischer Marder

Hauptstadt Nor10 wegens

Lösungswort: 22 3 3 4 45 1 2

3

4

Pferdegangart

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Bussunverbereitheiratet unverschaft heiratet Segeln: RichGartenSegeln: tungsänblume Richderung tungsänderung

sagenhafte besonders sagenSeereizvoll hafte schlange Seeschlange Leistung gegen Leistung (frz., 2 W.)

8

10

spanisch: Appetitspanisch: happen Appetit(Mz.)13 happen (Mz.)

1 1

Rennstrecke Rennin strecke Japan 2 in Japan unmenschlich, brutal 8

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Wildfrz.: lederWildSommer imitation lederimitation

1

päpstliche Zentral4 behörde

6 6

Kopfbedeckung Kopfbe17 deckung

kaufm.: Abk.: Sollseite jurisAbk.: eines tisch jurisKontos tisch chines. Form der Selbstverteidigung

Urlaubsaltröm. ort am UrlaubsHirtenRoten ort liedam Meer Roten Meer

4

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argentinischer Tanz im 2/4-Takt

Kundschafhäufig Kundter schafter

glasMeeresartiger fisch MeeresÜberzug fisch

Zweifel, BeZweifel, denken Bedenken

kohlensäurekohlenhaltiges säure6 Wasser haltiges Wasser frz. Maler (Claude) † 1926

7 6 8 79 6 7

Hauptstadt von Ghana

5 5

ZufluchtsZuort fluchtsort

volkstüml. Hautfalte Beiname am Auge Guevaras Hautfalte †am 1967 Auge

zweite Gemahzweite lin des GemahSchahs lin des † Schahs †

span. Berg der Königin span. Glarner (Kosen.) Königin †Alpen 1969 (Kosen.) † 1969

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2 2

Jungschaf

5 mehrere, untermehrere, schiedunterliche schiedliche

offenes ReinheitsMeer,für grad offenes Ozean Diamanten Meer, (2 Wörter) (frz.) Ozean (2 Wörter)

Besitz, Gebiet Verder Besitz, mögen Moabiter Vermögen

Fluss in Kärnten Fluss in Kärnten

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13 Dokumentenaustauschformat

Herrenhaus der Ritterburg

gottesfürchtig

dt. Philodt. soph Philo†soph 1831 † 1831

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Senden Sie uns das Lösungswort und mit etwas Glück gewinnen Sie ... Per Post: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, «Rätsel» Essanestrasse 116, 9492 Eschen Per E-Mail: vera.oehri@medienbuero.li

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3 niederl. Tänzerin niederl. u. Spionin Tänzerin (2 Spionin W.) 12† u. (2 W.) † AutokennProvinz portuzeichen und Autokenngies. Myanmar Stadt in zeichen Insel (Birma) Spanien Myanmar (Birma)

Und so machen Sie mit:

Kunterbuntes Kunterbuntes

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Einsendeschluss ist der 20. November 2016. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner des 50-Franken-Gutscheines von Allure Home & Lifestyle, Vaduz, sind Willi Gstöhl aus Balzers, Yvonne Weber aus Chur und Carmen Nigg aus Vaduz.

österr.: Kneipe österr.: Kneipe hinter, folgend

Fischfett

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engl.: Luft

Koseform chinevon sische Koseform Elisabeth von 4 Dynastie Elisabeth

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079 438 01 03 Isch Not am Ma, am Risch lüt a!

0800 077 077


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