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Liegenschaftsberatung – Fokus Immobilienbewertungen
Spätestens beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie ist es unumgänglich, sich mit dem Thema «Immobilienbewertung» auseinanderzusetzen. Wie berechnet sich der Wert einer Liegenschaft? Welcher Mechanismus steckt hinter der Bewertung? Wer kann mich professionell beraten?
Der Wert einer Immobilie kann durch verschiedene Schätzungsmethoden ermittelt werden. Die «richtige» Methode gibt es nicht. Es existieren mit einigen Ausnahmen keine gesetzlichen Regulative, wie Immobilien zu bewerten sind. Es steht dem Bewerter meist frei, aufgrund der Ausgangslage die passendste Methodik bzw. das richtige Wertermittlungsverfahren auszuwählen. Wichtig: Der Bewertungsprozess muss logisch aufgebaut und auch für einen Laien nachvollziehbar sein. WICHTIGE BEGRIFFE: Marktwert Der Marktwert wird gemäss Swiss Valuation Standard (SVS) folgendermassen definiert: «Der Marktwert ist der geschätzte Betrag, für welchen ein Immobilienvermögen am Tag der Bewertung zwischen einem verkaufsbereiten Veräusserer und einem kaufbereiten Erwerber – nach angemessenem Vermarktungszeitraum – in einer Transaktion
im gewöhnlichen Geschäftsverkehr ausgetauscht werden sollte, wobei jede Partei mit Sachkenntnis, Umsicht und ohne Zwang handelt.» Der Marktwert ist somit der wahrscheinlichste Preis, welcher zum
Zeitpunkt der Bewertung im Markt erzielt werden kann. Ungewöhnliche oder unberechenbare Umstände (z.B. Liebhaberwerte, Finanzierungsmodalitäten usw.) werden im Marktwert nicht abgebildet. Neben dem Marktwert
gibt es weitere Werte, wie z.B. Belehnungswerte und Versicherungswerte sowie fiskalische Werte. Zudem gibt es Werte unter besonderen Verhältnissen, wie z.B. Liquidationswerte, Werte bei Marktschocks usw.
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Mietzins und Mietwert Irrtümlicherweise wird oft angenommen, dass der Bewerter für die Ermittlung der Liegenschaftserträge die aktuell erzielten Mietzinsen (exkl. umwälzbare Nebenkosten) übernimmt. Das ist nicht in jedem Fall richtig. Der Bewerter muss die Erträge analysieren und entscheiden, ob die eingesetzten Erträge dem aktuellen Marktniveau entsprechen und sie auch in Zukunft nachhaltig erzielt werden können. Zudem sind bei allen Flächen Mietwerte zu hinterlegen, welche einen Ertrag erzielen können, dies auch bei Flächen, welche aktuell aufgrund der Vertragsverhältnisse keinen Mietzins generieren.
Mieteinnahmen-Basis (z.B. risikoloser Zinssatz, Markt- und Leerstandsrisiken, Eigentümerkosten). Je tiefer der Zinssatz und je höher die Mieterträge sind, desto höher fällt der ermittelte Wert der Liegenschaft aus. Die Methode eignet sich insbesondere für Liegenschaften, welche konstante Erträge generieren (z. B. Mehrfamilienhaus, Bürogebäude).
Manuel Büchel, Immobilienberater bei der Axalo Immobilien AG
Technische Entwertung Unmittelbar nach Fertigstellung einer Immobilie weisen Bauteile keine Abnutzung bzw. keine sogenannte technische Entwertung auf. Das Altern der Liegenschaft führt dazu, dass Bauteile entwertet werden, bis sie nach Ablauf der technischen Nutzungsdauer ersetzt werden müssen. Die technische Entwertung wiederspiegelt somit die Kosten per Stichtag, welche aufgebracht werden müssten, um die Immobilie in einen entwertungsfreien Zustand zu bringen. Um nach Ablauf der Nutzungsdauer Bauteile ersetzen zu können, werden jährlich Rückstellungen gebildet.
Berechnung des Ertragswerts benötigt wird. Der Kapitalisierungs-Zinssatz ist das in Prozent ausgedrückte Entgelt für das Ausleihen bzw. Überlassen einer Sache (so wie z.B. der Hypothekarzinssatz). In der Immobilienbewertung deckt der Nettozinssatz – vereinfacht ausgedrückt – die Kosten für die Verzinsung des Eigen- sowie Fremdkapitals. Der Bruttozinssatz beinhaltet den Nettozinssatz sowie die Aufschläge für die LiegenschaftseigentümerKosten. Der Bruttozinssatz ist der Zinssatz, welcher sämtliche Kosten der Liegenschaft abdeckt. Die Ermittlung benötigt fundiertes Hintergrundwissen.
Kapitalisierungssatz: Netto- und Bruttozinssatz Beim Kapitalisierungs-Zinssatz handelt es sich um den Zinssatz, welcher in diesem Fall für die
MEV (Multi-Element-Value) Über das MEV-System wird der Marktwert einer Immobilie aus mehreren Einzelwerten berechnet, den sogenannten «Wertele-
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menten». Diese können positiv oder negativ ausfallen. Das MEVSystem allein kann noch nicht zur Ermittlung des Marktwerts verwendet werden. Der eigentliche mathematische Berechnungsvorgang erfolgt erst mit der zutreffenden Berechnungsmethode. BEWERTUNGSMETHODIK Für die Berechnung des Marktwerts gibt es verschiedene Schätzungsmethoden (nicht abschliessend). Im Folgenden eine Auflistung über die in Liechtenstein am häufigsten verwendeten Methoden: • Ertragswertmethode: Mittels Ertragskapitalisierung werden Mieteinnahmen (Brutto oder Netto) mit einem zu bestimmenden Kapitalisierungssatz dividiert. Die Zusammensetzung des Kapitalisierungs-Zinssatzes variiert je nach verwendeter
• Realwert-Methode: Der Realwert entspricht dem Neuwert aller vorhandenen Bauten und baulichen Anlagen inkl. Umgebungs- und Baunebenkosten. Sofern das zu bewertende Objekt nicht neu ist, wird der Minderwert (technische Entwertung) in Abzug gebracht. Daraus resultiert der Zeitwert. Zum Neu- oder Zeitwert des Objektes wird der relative oder absolute Landwert addiert. Zusammen ergeben sie den Realwert der Liegenschaft. Da der Realwert kostenorientiert ist, ist die Verwendung in der Branche umstritten (Kosten ≠ Wert). Dennoch ist diese Berechnungsmethode häufig anzutreffen. • Kennwert-Methode: Die Kennwertmethode (oder Vergleichswertmethode) eignet sich besonders für Schätzungsobjekte, bei denen genügend Vergleichspreise zur Verfügung stehen. Mit der Kennwert-Methode wird der Wert eines Schätzungsobjektes im direkten Vergleich mit dem Kaufpreis anderer identischer oder ähnlicher Objekte ermittelt.
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BEISPIEL: MARKTWERTBERECHNUNG STOCKWERKEIGENTUMSWOHNUNG Um den beschriebenen Bewertungsmechanismus in vereinfachter Form darstellen zu können, wird in der folgenden Marktwertbewertung ein einfaches Beispiel aufgegriffen. Bewertet wird eine 4.5-Zimmer-Wohnung im Stockwerkeigentum, welche aktuell vermietet wird.
Reduzierte Marktwertberechnung Schritt 1: Informationssammlung und -beschaffung Wohnung im Stockwerkeigentum Vermietbare Fläche (in m2) Anzahl Tiefgaragenparkplätze Anzahl Aussenparkplätze Mietzins aktuell pro Monat Mietzins Tiefgaragen- und Aussenparkplatz Alter (Jahre): Anteil Wertquote (Promille): Getätigte Investitionen in Wohnung (Sonderrecht): Getätigte Investitionen in gemeinschaftliche Teile: Aktueller Stand Erneuerungsfonds: Schritt 2: Mietwertanalyse Mietwertanalyse Wohnung Mietzins aktuell pro Monat Mietwert (nachhaltig) pro Monat Ertrag Wohnung pro Monat Ertrag Wohnung pro Jahr Total Erträge pro Jahr Vergleichswert Parkplätze Tiefgaragenparkplatz Aussenparkplatz
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Schritt 3: Netto- und Bruttokapitalisierungssatz Anteil Zinssatz Fremdkapital 80.0% 2.50% Eigenkapital 20.0% 0.00% Nettozinssatz
gewichtet 2.00% 0.00% 2.00% Zuschläge 0.15% 0.40% 0.00% 0.10% 2.65%
Betriebskosten Unterhalt und Reparaturen Mietzinsrisiko Verwaltungskosten Zwischentotal Rückstellungen Bruttozinssatz
0.52% 3.17%
Schritt 4: Marktwertberechnung (reduzierte Variante) Objekt 1 WE1 (+) Ertragswert Wohnung WE2 (+) Anteil Erneuerungsfonds WE3 (-) Tech. Entwertung Sonderrecht + gemeinschaftliche Teile Objekt 2 WE1 (+) Tiefgaragenparkplatz WE2 (+) Aussenabstellparkplatz Marktwert (gerundet)
Schritt 1: Informationssammlung und -beschaffung • Unterlagen besorgen und prüfen • Liegenschaftsbesichtigung • Aufbereitung der bewertungsrelevanten Daten Schritt 2: Mietwertanalyse • Prüfung der Erträge inkl. allfälliger Anpassungen (Mietwert)
Erläuterung zu Marktwertberechnung Objekt 1 WE1 (+) Ertragswert Wohnung WE2 (+) Anteil Erneuerungsfonds WE3 (-) Tech. Entwertung gemeinschaftliches Eigentum + Whg. Objekt 2 WE1 (+) Tiefgaragenparkplatz WE2 (+) Aussenabstellparkplatz
in CHF 15’913 0 15’913 1’193 3’183 0 796 21’085
CHF
4’115 25’200
CHF CHF CHF
795’660 15’000 100’000
CHF CHF
30’000 15’000
CHF
760’000
Schritt 3: Netto- und Bruttokapitalisierungszinssatz • Ermittlung Nettozinssatz mittels Verzinsung EK + FK (Teuerung n.b.) • Ermittlung Bruttozinssatz mittels Aufschläge für Liegenschaftskosten • Rückstellungen: Im Beispiel als Annahme, ansonsten Übertrag aus separater Berechnung (in diesem Beispiel nicht aufgezeigt) Schritt 4: Ermittlung Marktwert über das MEV-System • Gliederung der positiven- und negativen Wertelementen • Summe der Wertelementen = Marktwert
Ermittlung Ertragswert = Mietertrag pro Jahr : Bruttozinssatz Gemäss Angabe STWE-Verwalter (Anteil Wertquote x Erneuerungsfonds) Finanzmathematische Entwertung (wird nicht genauer erläutert) Vergleichswerte aus anderen Verkaufstransaktionen Vergleichswerte aus anderen Verkaufstransaktionen
Summe = Marktwert
Neben der rechnerischen Ermittlung des Marktwerts sind auch andere Faktoren wie beispielsweise Eintragungen im Grundbuch oder andere vertragliche Gegebenheiten in einer Marktwertberechnung zu berücksichtigen. Ebenso können sich starke Geruchsimmissionen oder eine hohe Lärm-
belastung (z.B. Verkehrslärm) wertmindern auswirken. Das Rechenbeispiel soll zudem nicht suggerieren, dass eine Immobilienbewertung mit einfachen Instrumenten durchgeführt werden kann. Eine fachmännisch erstellte Marktwertberechnung benötigt ein fundiertes Fachwis-
sen des Bewerters. Er muss nicht nur Kenntnisse über den lokalen Immobilienmarkt verfügen, sondern auch ein breites Wissen über Gesellschaft und Wirtschaft, gesetzlichen Rahmenbedingungen, Trends, Entwicklungen usw. vorweisen.
Quellen: • Swiss Valuation Standard (SVS), überarbeitet und ergänzte Auflage, 2017 • Francesco Canonica, Die Immobilienbewertung, 2009 • SIREA, Themenheft Teil 1, 2 und 3, 2018/2019
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09/2019 11/2019
Architekt Thomas Schafhauser, Annagh-Geschäftsführer Hanno J. Konrad, Geschäftsführer Walter Fehr (Stiftung Sozialfonds) und Gemeindevorsteher Tino Quaderer freuen sich auf das, was am Eschner Dorfplatz entsteht.
«Mittendrin im Leben» im Eschner Zentrum Das «Haus Sozialfonds Kreuz» am Eschner Dorfplatz steht wenige Monate vor seiner Fertigstellung. Beim Richtfest Mitte September wurde bereits deutlich, dass dort etwas entsteht, von dem die zahlreichen Nutzer profitieren und das zur Bereicherung des Zentrums beitragen wird. Text: Egon Gstöhl · Foto: Michael Zanghellini
«Hindernisfreies Wohnen mit Services und Sicherheit in den Obergeschossen sowie ein gastronomischer Treffpunkt, ein professioneller Anbieter von ambulanten Betreuungs- und Pflegeleistungen und eine Kindertagesstätte im Erdgeschoss garantieren einen attraktiven Nutzungsmix im Neubauprojekt ‹Haus Sozialfonds Kreuz›.» Mit diesen Worten beschreibt die Annagh Est. das neue Gebäude in Eschen. Das Unternehmen ist als Generalunternehmer im Auftrag des Sozialfonds für die Realisierung zuständig. «Das Gebäude hat dank einer ausgezeichneten Zusammenarbeit aller Beteiligten schnell Gestalt angenommen und wird plangemäss im Frühling 2020 seiner Bestimmung übergeben», sagte Annagh-Geschäftsführer Hanno J. Konrad im Rahmen des Richtfests am 20. September.
«Wir schaffen etwas Einmaliges » Die Gemeinde Eschen-Nendeln als Bau-
rechtsgeberin hat das Projekt stets nach Kräften unterstützt und gefördert. «Der Neubau ist ein weiterer Meilenstein für das neue Gesicht des Eschner Zentrums, wir schaffen etwas Einmaliges», sagte Vorsteher Tino Quaderer und würdigte gleichzeitig den Einsatz seiner Amtsvorgängers Günther Kranz für den Neubau.
am Platz (kurz PAP) ein neues Zuhause finden. «Das Nutzungskonzept ist ein gelungener Mix, mit dem künftig zusätzlich Leben ins Zentrum gebracht wird», sagte Vorsteher Tino Quaderer. Das Projektmotto «Mittendrin im Leben» werde mehr als erfüllt. «Und nur dank des beherzten Einsatzes aller Beteiligten dürfen wir heute hier stehen.»
Beim «Haus Sozialfonds Kreuz» handelt es sich nach seiner baldigen Fertigstellung um ein sogenanntes Generationenhaus, das von der Stiftung Sozialfonds finanziert wird. Durch das Servicewohnen-Konzept profitieren die Bewohner der elf Mietwohnungen jeglichen Alters bei Bedarf von einer erhöhten Sicherheit, einem verbesserten Komfort und einer optimierten Lebensqualität. Neben elf Servicewohnungen werden im Gebäude auch die Räume der Stiftung selbst, die Eschner Kindertagesstätte, die Familienhilfe mit Spitex sowie das St. Martins Pub
Einzug im kommenden Jahr Über die Wintermonate erfolgt nun der Innenausbau und im Frühling sollten die Räumlichkeiten bezugsbereit sein. An den Servicewohnungen Interessierte können sich aber bereits heute bei Immoland Immobilien in Nendeln oder Marxer Immobilien in Vaduz melden.
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Gasversorgung bleibt Kerngeschäft – Wärmegeschäft hat grosses Zukunftspotential In seiner bald 10-jährigen Führungsverantwortung der Liechtensteinischen Gasversorgung als Geschäftsleiter lenkte Dietmar Sartor das Energieunternehmen «LGV» in eine solide und erfolgsversprechende Zukunft. Mit Michael Baumgärtner tritt ein äusserst versierter und fachkompetenter Kenner der Energiebranche ab dem 1. Januar 2020 die Nachfolge von Dietmar Sartor als Geschäftsleiter der LGV an. Wir haben uns mit den beiden «LGV-Machern» unterhalten. Interview: Johannes Kaiser · Fotos: Oliver Hartmann
Herr Sartor, Sie können Ihrem GeschäftsleiterNachfolger der Liechtensteinischen Gasversorgung ein bestens aufgestelltes Energie-Unternehmen übergeben. Dietmar Sartor: Ja, wir sind gut aufgestellt und die Geschäftsbereiche Gas und Wärme mit erneuerbaren Energien entwickeln sich sehr gut. Die LGV hat sich in den letzten Jahren im Rahmen der Eignerstrategie im Wärmemarkt neu positioniert und mit der Biogas-Produktion eine zusätzliche Zielrichtung intensiviert. Die Gasversorgung bleibt weiterhin unser Kerngeschäft, doch die Wärmeversorgung hat ein sehr grosses Zukunftspotenzial, das wir verstärkt weiter ausbauen werden. Eine besondere Stärke ist im Weiteren unsere schlanke Verwaltungsstruktur, in welcher wir Schlüsselpositionen mit fachkompetenten Personen besetzt haben. Wir sind bestens für die Zukunft gerüstet. Was waren in Ihrer fast 10-jährigen Ära als Geschäftsleiter der LGV die zentralen Meilensteine? Dietmar Sartor: Es war eine arbeitsintensive und gleichzeitig spannende Zeit. Im Energiebereich ist nicht nur in Liechtenstein, sondern auf globaler Ebene vieles im Fluss und der Energiemarkt ist
Michael Baumgärtner tritt als Geschäftsleiter ab dem 1. Januar 2020 die Nachfolge von Dietmar Sartor an, der die Geschicke des Energieunternehmens dieser führungsverantwortlichen Funktion seit 1. Januar 2011 inne hat. Dietmar Sator geht in den wohlverdienten Ruhestand.
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in einem permanenten Wandel. Ein grosser Meilenstein war der konsequente Ausbau des neuen Geschäftsfeldes Wärmeversorgung und erneuerbare Energien. Durch Erweiterungen und Zukäufe bestehender Nahwärmeanlagen sowie der Inangriffnahme neuer Grossprojekte konnte der Wärmeabsatz in diesem Geschäftsfeld massiv gesteigert werden. Dies ist schon eine Erfolgsgeschichte. Zweitens war die Umsetzung eines eigenständigen Gas-Marktmodells in Liechtenstein eine grosse Herausforderung für die LGV. Seit Oktober 2016 werden die Anforderungen eines liberalisierten Erdgasmarktes in Liechtenstein gewährleistet. Erdgasunternehmen können diskriminierungsfrei am liechtensteinischen Gasmarkt teilnehmen und liechtensteinische Endkunden können ihre Lieferanten frei wählen. Ein weiteres grosses Projekt war die Einführung von Biogas. Die LGV hat im Jahre 2013 in Kooperation mit dem Abwasserzweckverband (AZV) eine BiogasAufbereitungsanlage in Betrieb genommen. Durch den Einsatz von Biogas, das eine CO2-neutrale, erneuerbare Energie ist, konnte der CO2-Ausstoss in Liechtenstein markant reduziert werden. Herr Baumgärtner, Sie sind bereits seit Januar 2012 bei der Liechtensteinischen Gasversorgung und seit Juli 2013 Mitglied der LGV-Geschäftsleitung. Was waren Ihre bisherigen hauptver-
antwortlichen Unternehmensbereiche? Michael Baumgärtner: Über die letzten Jahre durfte ich den Bereich «Wärmeversorgung/Erneuerbare Energien» schaffen und formen. In einem schlanken Team mit zwei äusserst fachkompetenten Projektleitern entstanden in unserem Land diverse WärmeversorgungsGebiete, welche grossteilig mit energieeffizienter und ökologischer Energie versorgt werden. Über die Geschäftsjahre 2012 bis 2018 hinweg erhöhte sich der Absatz thermischer Energie von 2.2 Mio. kWh auf 15.1 Mio. kWh. Die Energiezentralen-Stückzahl wuchs von einer Auflage auf sage und schreibe elf an und die Wärmekunden-Anzahl steigerte sich von neun auf 130. Auch der Betrieb der Biogas-Aufbereitungsanlage mit einem Absatz von 7.3 Mio. kWh ist eine ökologische Erfolgsgeschichte. Ab Januar 2020 übernehmen Sie die Aufgabe des geschäftsführenden LGV-Leiters. In den letzten Jahren sind im Bereich der Gas- und Wärmeenergie wichtige Weichenstellungen vorgenommen worden. Welches sind kurz- und mittelfristig Ihre prioritären Zielsetzungen? Michael Baumgärtner: Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich von meinem Vorgänger Dietmar Sartor eine gesunde Unternehmung mit einem motivierten Team übernehmen darf – so fällt einem der Start natürlich leichter. Bei der LGV stehen natürlich die
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Es war eine arbeitsintensive und gleichzeitig spannende Zeit. Im Energiebereich ist nicht nur in Liechtenstein, sondern auf globaler Ebene vieles im Fluss und der Energiemarkt ist in einem permanenten Wandel. Dietmar Sartor
Geschäftsleiter LGV
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Die LGV hat sich in den letzten Jahren im Rahmen der Eignerstrategie im Wärmemarkt neu positioniert und mit der Biogas-Produktion eine zusätzliche Zielrichtung intensiviert. Dietmar Sartor
Geschäftsleiter LGV
staatlichen Erwartungen und Ziele an oberster Stelle. In diesem Sinne setzen wir kurzfristig grosse Anstrengungen zur Zielerreichung der FL-Energiestrategie 2020 und mittelfristig zu einer FL-Energiestrategie 2030. Dabei setzen wir einen hohen Ressourcen-Anteil in die Wärmversorgungen. Durch AnlagenZusammenschlüsse soll die Energieeffizienz und die Ökologie weiter gesteigert werden. Ausserdem sollen die Wärmenetze verdichtet und erweitert werden. Die Gasversorgung soll mittel- bis langfristig ökologisiert werden. Dazu soll der Anteil von Biogas und synthetischen Gasen (aus erneuerbaren Energien) erhöht werden. Dadurch behalten unsere Gaskunden weiterhin eine preiswerte, sichere und umweltverträgliche Energie – heute und morgen. Eine Kernaufgabe sowie ein grosses Potenzial im Energie-Spektrum des Fürstentums Liechtenstein liegt in der Wärmenergie.
Verschiedene Wärmeverbunde in den Gemeindezentren gehören bereits der LGV, andere kommen dazu. Wie wird sich diese Entwicklung fortsetzen? Dietmar Sartor: Der Ausbau unseres zweiten strategischen Geschäftsfeldes «Wärme» werden wir auch in der Zukunft fortsetzen - denn dies ist eine Erfolgsgeschichte. Nachdem die LGV seit 2009 im Besitz des Blockheizkraftwerkes mit Fernwärmenetz der Gemeinde Triesen ist, konnte sie erfreulicherweise im Jahre 2013 das stromproduzierende Blockheizkraftwerk der Gemeinde Schaan mit dem Fernwärmenetz erwerben. Danach haben wir über die Jahre sukzessive weitere Wärmezentralen mit ihren Nahwärmenetzen in den Gemeinden Balzers, Schaan, Triesen, Eschen, Triesenberg und Mauren übernehmen bzw. schon ausbauen können.
Mit der Fertigstellung der Fernwärmeleitung ab der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Buchs
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lenverteilung klar geregelt: Der VfA als Energieerzeuger stellt die CO2-freie Wärmeenergie zur Verfügung und die LGV als Netzbetreiber transportiert und verteilt diese bis zu den liechtensteinischen Endkunden.
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Ich bin überzeugt, mit dem strategischen Weitblick des Verwaltungsrates und der Tatkraft der Mitarbeitenden die LGV in eine erfolgreiche Energie-Zukunft zu leiten. Mit den beiden Standbeinen Gas und Wärme ist die LGV optimal aufgestellt, die liechtensteinischen Kunden mit umweltverträglichen, sicheren und wirtschaftlichen Energieprodukten und -lösungen zu bedienen. Michael Baumgärtner
Designierter Geschäftsleiter LGV
nach Schaan konnte nach der Kondensat-Abwärmenutzung in Bendern-Industrie ein zweites Projekt mit dem Verein für Abfallentsorgung Buchs (VfA) erfolgreich umgesetzt werden. Im Besonderen setzte die LGV den Schwerpunkt auf die Ökologisierung bestehender Wärmeversorgungen und die Integration erneuerbarer Energien bei der Konzeption und Realisierung ihrer zukünftigen Projekte. Wichtige strategische Investitionen in
erneuerbare Energien wird die LGV auch in den nächsten Jahren verstärkt fortsetzen. Ein spannendes Projekt ist der Zusammenschluss sowie der Synergiegewinn mit der KVA Buchs? Michael Baumgärtner: Mittlerweile konnten drei unterschiedliche Projekte mit dem Verein für Abfallentsorgung Buchs (VfA) mittels Energie aus Kehricht realisiert werden. Dabei ist die Rol-
So kann in Bendern ein Grossteil des Industrie- und Gewerbegebietes mittels dem Kondensat bzw. dem Rücklauf der Dampfleitung mit thermischer Energie versorgt werden. In Schaan wird einerseits bei der Dampfleitung Wärme für die Gebiete im Tröxle, Rietacker und alten Riet bereitgestellt. Andererseits wurde über die Energiebrücke bzw. über den Rhein eine neue Wärmeleitung direkt ab der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) geführt und versorgt derzeit das Gebiet Binnendamm, Alte Zollstrasse und Rheinwiese. Diese Leitung soll kurz- bis mittelfristig etappenweise bis ins Gemeindezentrum Schaan erweitert werden. Die kollegiale und professionelle Zusammenarbeit mit dem VfA fruchtete in kürzester Zeit. Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit sind wegweisend für die thermische Energiezukunft des Fürstentums Liechtenstein.
Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Welchen Stellenwert bzw. welche Rolle als EnergiePlayer spielt die Liechtensteinische Gasversorgung in unserem Land im Jahre 2030? Dietmar Sartor: Die LGV wird auch im 2030 und darüber hinaus ihre Berechtigung als Schlüsselunternehmung in der Energielandschaft Liechtensteins behaupten. Die Weichenstellungen dazu sind gestellt. Michael Baumgärtner: Das freut mich natürlich, dass Dietmar Sartor nicht das sinkende Schiff verlässt, sondern der LGV eine erfolgreiche Fahrt, teils in neuen Gewässern zutraut. Ich bin ebenfalls davon überzeugt, mit dem strategischen Weitblick des Verwaltungsrates und der Tatkraft der Mitarbeitenden die LGV in eine erfolgreiche Energie-Zukunft zu leiten. Mit den beiden Standbeinen Gas und Wärme ist die LGV optimal aufgestellt – es bestehen genügend Entfaltungs- und Realisierungsmöglichkeiten zur langfristigen Versorgung der liechtensteinischen Kunden mit umweltverträglichen, sicheren und wirtschaftlichen Energieprodukten und -lösungen.
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Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich von meinem Vorgänger Dietmar Sartor eine gesunde Unternehmung mit einem motivierten Team übernehmen darf – so fällt einem der Start natürlich leichter. Michael Baumgärtner
Designierter Geschäftsleiter LGV
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Feierlicher Spatenstich in St. Margrethen: In der Mitte ITW-CEO, Dr. Martin Meyer, mit Reto Friedauer, Gemeindepräsident von St. Margrethen und Oliver Bossi, ITW-Projektleiter, umringt von weiteren Projektbeteiligten.
Spatenstich für Hotelneubau Erster Erweiterungsbau beim Mineralheilbad St. Margrethen Das im Oktober 2016 erfolgreich wiedereröffnete Mineralheilbad in St. Margrethen wird schrittweise erweitert. Gegenüber dem Hauptgebäude entsteht ein BusinessHotel mit 104 Zimmern. Der Baustart hierzu erfolgte anfangs Dezember 2019. Text: PD · Foto: Roland Korner
Drei Jahre nach der Wiedereröffnung des neuen Mineralheilbads in St. Margrethen steht bereits eine erste Erweiterungsetappe an. Direkt gegenüber dem Haupteingang des Mineralheilbads wird ein neues, fünfstöckiges Business-Hotel entstehen. Dieses Business-Hotel wird nicht nur das Angebot für die Gäste des Mineralheilbads erweitern, sondern auch St. Margrethen und der gesamten Region einen effektiven Mehrwert bieten. Als Projektentwicklerin tritt die ITW Unternehmensgruppe auf, welche auch das Mineralheilbad St. Margrethen betreibt und besitzt, auf. Als Betreiberin des geplanten Hotels konnte von der ITW die international renommierte tristar-Hotelgruppe gewonnen werden, welche präferierte Partnerin für international führende Hotelmarken ist. Für den Standort St. Margrethen plant die tristar-Hotelgruppe ein internationales Markenhotel.
Zentrum für Bewegung, Gesundheit und Prävention «Die Bauarbeiten für das neue Hotel sollen längstens zwei Jahre dauern. Der Bau eines Business-Hotels direkt beim Mineralheilbad stellt den ersten Schritt der anstehenden Ausbauaktivitäten dar», so Dr. Martin Meyer, CEO der ITW Unternehmensgruppe und VR-Präsident des Mineralheilbads. In einem weiteren Schritt soll das alte Saunagebäude abgerissen und durch ein modernes Gesundheitsdienstleistungszentrum ersetzt werden. Hierzu Martin Meyer: «Unser Ziel ist es, das Mineralheilbad St. Margrethen langfristig als Zentrum für Bewegung, Gesundheit und Prävention im Bodenseeraum zu positionieren. Aus diesem Grund stehen parallel zur Realisierung des Hotels Angebotserweiterungen und nächste Ausbauschritte bereits an».
Info: Zur ITW Unternehmensgruppe ITW steht für Ingenieurunternehmung für Technik und Wirtschaft und kann auf über 45 Jahre Erfahrung in der Planung und Realisierung von Immobilienprojekten zurückblicken. 1971 wurde ITW als Einzelunternehmen von Werner Vogt gegründet. 1973 wurde daraus die ITW Ingenieurunternehmung AG mit Sitz in Balzers. Die ITW Unternehmensgruppe mit ihren Gruppengesellschaften ist heute eine führende, unabhängige Immobilien- und Projektentwicklungsdienstleisterin mit Geschäftsstellen in Liechtenstein und der Schweiz. Die ITW Unternehmensgruppe ist Besitzerin des Mineralheilbads in St. Margrethen und hat den Traditionsbetrieb 2016 wiedereröffnet.
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Gamprin im fokus
Empathisch und dynamisch: Vorsteher Johannes Hasler läutet eine neue Äera ein
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Johannes Hasler ist der Youngster unter den elf Gemeindechefs in Liechtenstein. Es ist eine berufliche Herausforderung des Gampriner Vorstehers, die seinem Naturell vollauf entspricht: «Das Amt des Vorstehers ist sehr spannend und vermutlich in Bezug auf die Vielfältigkeit der Aufgabengebiete kaum zu toppen. Der Umgang mit ganz vielen unterschiedlichen Menschen in verschiedensten Situationen empfinde ich als Bereicherung.» Johannes Hasler ist in die diversen Themen schon intensiv eingetaucht und so hat er über die Entwicklungsrichtung seiner Gemeinde Gamprin-Bendern klare Vorstellungen. Interview: Johannes Kaiser · Fotos: Paul Trummer
Herr Vorsteher, Sie sind der jüngste Vorsteher der Gemeinden Liechtensteins und stehen Gamprin-Bendern bald acht Monate als neuer Gemeindechef vor. Ihr erstes Fazit? Johannes Hasler: Unglaublich, dass bereits acht Monate vergangen sind. Die Zeit verging rasend schnell. Mein Eindruck ist äusserst positiv. Das Amt des Vorstehers ist sehr spannend und vermutlich in Bezug auf die Vielfältigkeit der Aufgabengebiete kaum zu toppen. Der Umgang mit ganz vielen unterschiedlichen Menschen in verschiedensten Situationen empfinde ich als Bereicherung. Durch eine Glasscheibe, bei welcher ich bewusst die Jalousien offen lasse, sehe ich von meinem Büro aus auf den Gang der Gemeindeverwaltung. Oft kommt es hierbei zu kurzen Blickkontakten mit Besucherinnen und Besuchern der Gemeindeverwaltung. Und wenn es mir irgendwie ausgeht, freut mich ein kurzer Schwatz ungemein. Dabei kann ich sozusagen direkt vermitteln, was wir in der Verwaltung aktuell für die Einwohnerinnen und Einwohner machen. Ich finde dies wichtig, um die Tätigkeit der Verwaltung greifbar zu machen.
Gamprin-Bendern ist meiner Meinung nach verwaltungstechnisch gesehen im Quervergleich mit den anderen Gemeinden Liechtensteins mittelgross. Da wir über eine äusserst schlanke Gemeindeverwaltung verfügen,
bedeutet dies, dass ich als Vorsteher auch vielfach operativ tätig bin. Dies ist nicht immer einfach, bietet aber auch die Chance, viele mögliche Problemstellungen schon ganz zu Beginn anzugehen. Obschon auf dem Papier jede Vorsteherin und jeder Vorsteher die gleichen Aufgaben hat, wird die tägliche Arbeit doch ganz anders ausschauen. Die Herausforderung zwischen den operativen Arbeiten und der strategischen Geschäftsführung gefällt mir ausserordentlich gut. Wie sind Sie zusammen mit Ihrem Gemeinderat sowie den Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung in die neue Mandatsperiode gestartet? Mein Start hätte vermutlich nicht besser laufen können. Wichtig zu Beginn war die Amtsübergabe zwischen meinem Vorgänger und mir, für welche wir uns die notwendige Zeit genommen haben. Von den Mitarbeitenden wurde ich überaus freundlich empfangen. Viele hatte ich schon zuvor gekannt. Es wird sehr gut zusammengearbeitet, was gerade in einem kleinen Team wichtig ist. Auch im Gemeinderat läuft es bestens. Inklusive mir sind sieben von neun Gemeinderäten neu. Dies bringt eine gute Dynamik mit sich. Es freut mich überaus, dass es uns bislang gelingt, gemeinsam getragene Sachentscheide – fernab von politischer Motivation – zu fällen.
Die Palette der Aufgabenbereiche eines Gemeindevorstehers ist sehr breit gefächert. Sie sind Verwaltungsratspräsident, Geschäftsführer und Personalchef in «einem». Wie interpretieren Sie diese Führungsaufgabe? Das Führungs- und Vollzugsorgan der Gemeinde ist der Gemeinderat, welchem der Gemeindevorsteher angehört und dessen Sitzungen er leitet. Mir ist es in dieser Funktion wichtig, den Gemeinderat möglichst frühzeitig einzubinden, ihn thematisch abzuholen und möglichst umfassend zu informieren. Gerne bringe ich auch Traktanden ein, bei welchen aktuell nichts zu beschliessen ist, aber eine Diskussion sehr aufschlussreich sein kann. Denn die Vorstellungen und die Ideen der Gemeinderatsmitglieder sind als Grundlage für das Handeln als «Geschäftsführer der Verwaltung» – dem zweiten genannten Aufgabenbereich – äusserst wichtig. Schliesslich ist es auch meine Aufgabe als «Geschäftsführer» die Beschlüsse des Gemeinderats umzusetzen. Während in anderen Gemeindeverwaltungen Personalverantwortliche angestellt wurden, liegt auch diese Aufgabe bei mir. Ich sehe hier aber auch einen grossen Vorteil, denn die Mitarbeitergespräche bieten einen hervorragenden Raum, um die Vorstellungen, Ideen und persönlichen Pläne der Angestellten direkt wahrnehmen zu können. Ein besseres Verständnis von der Verwaltung als Organisation ist die positive Folge.
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Welche prioritären Aufgaben haben Sie nach dem Start am 1. Mai 2019 auf Ihre Agenda genommen? Direkt zu Beginn war es wichtig, einen guten Überblick über die Verwaltungsorganisation und die laufenden Projekte zu gewinnen. Auch wollte ich hierbei bewusst die Mitarbeitenden und ihre unterschiedlichsten Aufgabengebiete kennenlernen. Vor einem Amtsantritt macht man sich diverse Überlegungen. Diese benötigen nach Amtsantritt zuerst jedoch einer Überprüfung mit der angetroffenen Realität. Zudem muss man sich eingestehen, dass ein Grossteil der laufenden Agenda gegeben ist. Die zeitlichen Ressourcen sind auch nicht endlos und aus diesem Grund führe ich eine Liste mit zukünftigen Aufgaben, die ich bei Gelegenheit angehen möchte. Und dann gibt es natürlich Aufgaben, welche man prioritär behandelt. Nebst diversen Themen von aussen waren dies in den ersten Monaten die Verkehrslösung in Bendern, ein Start in die Weiterentwicklung von unserem Gemeindeentwicklungskonzept sowie ein Projekt zur digitalen Aktenverwaltung in der gesamten Gemeindeverwaltung. Es freut mich, dass wir bei diesen drei Aufgaben jeweils auf einem guten Weg sind. In welchen Bereichen möchten Sie der Gemeinde Gamprin-Bendern in den nächsten Jahren Ihren Stempel aufdrücken? Einen Stempel «aufdrücken» ist
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Im Oktober war ich im Europarat und nahm am Kongress der Gemeinden und Regionen teil. Es wurde mir erneut bewusst, dass bei uns im Vergleich mit anderen schon sehr viel Gutes besteht. Wir geniessen eine hohe Lebensqualität, dürfen uns sicher fühlen und pflegen u.a. durch diverse Vereine einen grossen Gemeinschaftssinn. Johannes Hasler
Vorsteher Gemeinde Gamprin
nicht mein Ziel, denn es geht bei meiner Aufgabe nicht um mich oder irgendeine Selbstverwirklichung, sondern um die Gemeinde. Wichtige Themenfelder, die es anzugehen bzw. weiterzuführen gilt, sind längerfristig zum Beispiel die verstärkte Zusammenarbeit unter den Gemeinden sowie eine gemeindeübergreifende Raumplanung. Persönlich erhoffe ich mir viel von einer noch stär-
Weiterentwicklung des «Kompass» mit Bürgerbeteiligung – in der Bildmitte Vorsteher Johannes Hasler.
keren Zusammenarbeit unter den Gemeinden. Der Wachstumstrend Ihrer Gemeinde zeigt einwohnermässig und wirtschaftlich seit Jahren steil nach oben. Welches sind mittel- und längerfristig die grössten Herausforderungen, die sich an die Entwicklung der Gemeinde Gamprin-Bendern stellen? Im Oktober war ich im Europa-
rat und nahm am Kongress der Gemeinden und Regionen teil. Es wurde mir erneut bewusst, dass bei uns im Vergleich mit anderen schon sehr viel Gutes besteht. Wir geniessen eine hohe Lebensqualität, dürfen uns sicher fühlen und pflegen u.a. durch diverse Vereine einen grossen Gemeinschaftssinn. Eine Herausforderung sehe ich im demografischen Wandel und dem damit einhergehenden stark grösser werdenden Anteil von älteren Einwohnerinnen und Einwohner. Auf die Gemeinden kommt eine hohe soziale Verantwortung zu. Es darf nicht sein, dass ältere Menschen vereinsamen oder auf sich allein gestellt sind. Hier müssen wir als Verwaltung näher beim Menschen sein – am Schalter auf sie zu warten, wird nichts nützen. Herausfordernd für uns alle wird auch der Umgang mit dem Klimawandel. Gamprin-Bendern ist bereits Energiestadt. Trotzdem müssen wir in Zukunft einfach noch mehr tun und hierbei spielen die Gemeinden eine entscheidende Rolle. Dies fängt bei einer Optimierung des Radverkehrs sowie einer stärkeren Förderung der Biodiversität an und hört bei den zugelassenen Energieträgern für die Heizung auf. Im Gebiet Schwibboga und Äule «verfügt» die Gemeinde GamprinBendern bezüglich der Auf- und Abfahrt der Rheinbrücke Bendern-Haag über einen der neuralgischsten Verkehrsknotenpunkte in Liechtenstein. Neben dem Arbeits- und Pendlerverkehr mün-
Das Gasthaus Löwen auf dem geschichtsträchtigen Kirchhügel in Bendern eröffnet Anfang Januar 2020.
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det auch der Durchgangskorridor von der Grenze Schaanwald über Nendeln, Eschen nach Bendern auf zur Schweizer Rheintal-Autobahnanbindung Haag. Gibt es bereits Ideen, wie dieser Problematik mit längerfristiger Lösungssicht begegnet werden kann? Der Verkehrsknoten in Bendern ist tatsächlich eine grosse Herausforderung. Da es sich um Landesstrassen handelt, liegt die Verantwortung grundsätzlich beim Land. Die Gemeinde konnte bislang lediglich durch strategische Bodenkäufe wichtige Handlungsmöglichkeiten schaffen. In der Vergangenheit wurden bereits diverse Studien von verschieden Akteuren in Auftrag gegeben. Ideen und Pläne gibt es somit viele. Entschieden, wo sich die zukünftigen Verkehrsachsen befinden werden, wurde bislang jedoch nicht. Direkt und zusammen mit dem Amt für Bau- und Infrastruktur müssen wir hier baldmöglichst eine richtungsweisende Entscheidung fällen, um weiterzukommen. Es ist wichtig, dass wir die Problemstellen auf unserer Seite des Rheins lösen, aber das Nadelöhr bildet heute ganz klar die Rheinbrücke und
die Ampelanlage auf schweizerischer Seite. Ohne entsprechende Anpassung bei diesen zwei Punkten wird nur eine marginale Verbesserung möglich sein. Die Gemeinde Gamprin-Bendern hat sich zu einer sehr finanzstarken Gemeinde entwickelt und platziert sich bezüglich der Steuerkraft auf Platz drei hinter Vaduz und Schaan. Würde der horizontale Finanzausgleich, wie dieser auch von der Stiftung Zukunft.li zur Diskussion gebracht wurde, ernsthaft geprüft werden, wäre auch Gamprin-Bendern in geringem Masse eine AusgleichsGemeinde Richtung finanzschwächeren Gemeinden. Wie ist Ihre Meinung dazu? Ja, das stimmt. Die Gemeinde Gamprin als früher eher arme Gemeinde steht heute dank einer guten Standortentwicklung mit breit diversifizierten Unternehmen finanziell gut da. Aber den Unterschied zu Schaan und Vaduz muss man schon sehen. Diese spielen in einer ganz anderen Liga. Aktuell läuft die Vernehmlassungsfrist betreffend die Abänderung des Finanzausgleichsgesetzes. Im Grundsatz sollte meiner Meinung nach am bestehenden System fest-
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Wichtige Themenfelder, die es anzugehen bzw. weiterzuführen gilt, sind längerfristig zum Beispiel die verstärkte Zusammenarbeit unter den Gemeinden sowie eine gemeindeübergreifende Raumplanung. Persönlich erhoffe ich mir viel von einer noch stärkeren Zusammenarbeit unter den Gemeinden. Johannes Hasler
Vorsteher Gemeinde Gamprin
gehalten werden. Eine Stellungnahme durch die Gemeinde wird erfolgen, dieser möchte ich nicht vorgreifen. Machen wir einen thematischen Gedankensprung zur Kultur und zu den Vereinen. Wie viele Vereine und vereinsähnliche Strukturen gibt es in Gamprin-Bendern? Welchen Stellenwert messen Sie dem Vereinsleben bei und sind Sie selbst auch als Vorsteher aktiv? In Gamprin-Bendern haben wir momentan rund 20 Vereine. Darunter sind sehr kleine aber auch einzelne grosse Vereine. Ich
messe dem Vereinsleben einen hohen Stellenwert zu, gerade in der heutigen vielfach digitalen Welt. Vereine sind aus diesem Grund nicht nur kulturell gesehen wichtig, sondern bringen einen hohen sozialen Gewinn mit sich. Während meine Kinder im Musikverein und im Skiclub aktiv sind, bin ich nach wie vor Mitglied der Feuerwehr. Soweit es geht, nehme ich an den Proben und sozialen Anlässen teil. Und nach dem ersten Bier gibt es dann ungefiltertes Feedback.
Der neugewählte Gemeinderat der Mandatsperiode 2019 – 2023: v. l. Dagmar Gadow, Andreas Oehri, Thomas Hasler, Vorsteher Johannes Hasler, Michael Näscher, Nora Meier, Alfred Hasler, Vizevorsteherin Barbara Kind und Christian Marxer.
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DAS «GRAND CASINO LIECHTENSTEIN» DER MULTIFUNKTIONALE ENTERTAINMENT-TREFFPUNKT IN BENDERN Im Grand Casino Liechtenstein erwartet Sie auf vier Etagen und rund 6.000 m2 ein einzigartiges Entertainment-Angebot. Es verkörpert einen gesellschaftlich multifunktionalen Treffpunkt mit Casino-, Gastronomieund Hotelbetrieb mit internationaler Atmosphäre. Einzigartig werden in Liechtenstein die Poker-Turniere, die Live-Musik bis hin zu speziellen Genussevents in unserem exklusiven Casino-Restaurant sein. Wir stellen Ihnen das gesamte Umbauprojekt sowie die neue Funktionsgebung von der Medicnova-Klinik hin zum Casino-, Gastronomie- und Hotelbetrieb zusammen mit den verantwortlichen Protagonisten – Reinhard Fischer, Grand Casino Liechtenstein, und Dieter Büchel, Selemad Immobilien Anstalt und Axalo AG – vor. Text: Oliver Hartmann · Fotos: Michael Zanghellini
Nach der Vermietung der gesamten Immobilie der ehemaligen Medicnova durch die Selemad Immobilien Anstalt an das Grand Casino Liechtenstein fanden in den letzten Wochen und Monaten intensive Umbauarbeiten und innenarchitektonische Um- und Neugestaltungen statt. Während einzelne Raumeinheiten für die Hotellerie sowie Gastronomie gut adaptiert werden konnten, waren im Casino- und Spielbereich zum Teil sehr intensive Umbauarbeiten notwendig. Die erste Etappe der Um- und Neuge-
staltungsarbeiten des Grand Casino Liechtenstein konnten – man kann sagen in Rekordzeit – soeben abgeschlossen und die Tore geöffnet werden. Die Finalisierung der 2. Ausbauetappe ist auf September 2020 geplant. Wir gewähren Ihnen nun zusammen mit dem Geschäftsleiter des Grand Casino Liechtenstein, Reinhard Fischer, sowie mit Dieter Büchel von der Selemad Immobilien Anstalt und Axalo AG einen höchst interessanten sowie informativen Blick hinter die Kulissen.
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INTERVIEW MIT REINHARD FISCHER, GESCHÄFTSLEITER DES GRAND CASINO LIECHTENSTEIN Herr Fischer, das Grand Casino Liechtenstein hat mit der Immobilie Selemad – ehemals Medicnova – in der Arbeits- und Dienstleistungszone in Bendern einen idealen Standort gefunden, der fernab vom Wohngebiet ist. Reinhard Fischer: Das Medicnova-Gebäude bietet für unser Konzept die ideale Grundlage. Die Infrastruktur im Gebäude ist bestens konzipiert für unsere Zwecke und das Platzangebot ist sehr grosszügig. Speziell für unser Vorhaben zur Veranstaltung von internationalen Poker-Events finden wir im Medicnova-Gebäude eine hervorragende Infrastruktur. Der Standort im Industriegebiet, mit ausreichend Parkplätzen ist somit optimal für unser Projekt.
In dieser Gebäudehülle sind neu ein Poly-Entertainment sowie ein attraktives Gastronomie- und Hotel-Angebot unter einem Dach untergebracht. Was bietet dieses Grand Casino Liechtenstein in Bendern alles? Wir wollen mit unserem Projekt eine klare Unterscheidung zu anderen Anbietern in der Region bieten. Ein autonomes Restaurant, ein eigenständiges Hotel und ein Event-Bereich, der für jegliche Veranstaltungen nutzbar ist, bieten neben dem CasinoBetrieb zahlreiche Möglichkeiten der Unterhaltung. Die gesamte Infrastruktur steht allen Gästen des Hauses zur Verfügung. Der Eventbereich wird bis Herbst 2020 fertiggestellt, ebenso wie die Erweiterung des Spielbetriebs mit einem grossen Pokerroom mit ausreichend Platz für internationale Turniere. Die Umbauten sowie Neugestaltung des Raum- und Flächenpotenzials gliedern sich in zwei Etappen. Was wurde in der 1. Etappe realisiert? In der ersten Bauetappe wurden das Restaurant, das Casino und 20 Hotelzimmer implementiert. Das Restaurant bietet Platz für bis zu 60 Personen, verfügt über eine schöne Terrasse und einen direkten Zugang zum Casino. Im Casino bieten wir für unseren Gäste einen grossen Nichtraucher-Bereich mit acht Live-Game-Tischen mit Roulette, Black Jack, Punto Banco und Ultimate Texas Hold’Em. Im Erdgeschoss und im ersten Stock sorgen zwei grosse Bars für das leibliche Wohl der Gäste. Im Pokerbereich erwartet die Gäste am Abend ein Spielerbuffet. Welche Zielsetzungen werden mit der 2. Etappe der Umbauarbeiten umgesetzt? In der 2. Etappe realisieren wir unseren geplanten Pokerroom im 3. Obergeschoss des Gebäudes. Wir bieten ab der Eröffnung Pokerturniere und Cash-Games auf mehr als 20 Tischen an. Eine Sportsbar mit Live-Übertragungen von interessanten Sportveranstaltungen rundet das Angebot für unsere Gäste in diesem Bereich ab. Die Event-Fläche im 3. Obergeschoss wird ebenfalls im zweiten Bauabschnitt realisiert. Hier bieten wir dann auf gut 700 m2 eine Infrastruktur für viele Arten von Events an, sei dies für Geburtstagsfeiern, Hochzeiten oder Seminare. Für jeden Event haben wir das richtige Equipment sowie die passende gastronomische Unterstützung parat.
Können Sie uns die Schwerpunkte sowie die Besonderheiten des Spielcasinos mit Fokus auf Poker vorstellen? Der Fokus auf Poker stellt für uns den grössten Unterschied zu unseren Mitbewerbern in der Region dar. Mit 20 Tischen, die täglich zur Verfügung stehen, und Platz für bis zu 60 Tischen für Turniere zählen wir sicherlich zu den grössten Pokerrooms in Europa und haben genügend Platz, um auch Turniere mit einer Teilnehmeranzahl von mehr als 500 Spielern abzuwickeln. Zur Durchführung und zum Management der grossen internationalen Events gehören jedoch nicht nur eine ausreichende Anzahl von Tischen – auch die restliche Infrastruktur wie Hotel, Parkplätze, Restaurant usw. muss vollauf stimmen. Mit dem Hotel nebenan, unseren 20 Zimmern und einer Anzahl von Pensionen und Hotels in der näheren Umgebung haben wir am Standort Bendern eine sehr gute Infrastruktur, um solche Events abwickeln zu können. Die Parkplatzproblematik haben wir gemeinsam mit der Gemeinde sowie den Anrainern gelöst. Mehr als 300 Parkplätze stehen uns ab dem späteren Nachmittag zur Verfügung und der Bau eines Parkhauses ist ebenfalls in Planung. Zusätzlich ist natürlich das Fürstentum Liechtenstein ein sehr attraktiver Standort, um grosse internationale Pokerturniere zu veranstalten.
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Wir wollen mit unserem Projekt eine klare Unterscheidung zu anderen Anbietern in der Region bieten. Ein autonomes Restaurant, ein eigenständiges Hotel und ein EventBereich, der für jegliche Veranstaltungen nutzbar ist, bieten neben dem Casino-Betrieb zahlreiche Möglichkeiten der Unterhaltung. Reinhard Fischer
Geschäftsleiter des Grand Casino Liechtenstein
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Wann startet das Grand Casino Liechtenstein mit den internationalen Poker-Turnieren? Wir planen den Start mit der Eröffnung des zweiten Bauabschnittes, dies wird voraussichtlich im September 2020 sein. Einen grossen Flächenanteil nehmen die Hotellerie sowie die Gastronomie-Räumlichkeiten ein. Welches Angebot bietet hier das Grand Casino Liechtenstein? Das Konzept unseres Restaurants «Meli’s» bietet eine typisch «Amerikanische Küche» gepaart mit regionalen sowie internationalen Spezialitäten. Steaks und Burger stehen hier ebenso auf der Speisekarte wie auch vegetarische Gerichte. Für jeden Geschmack ist sicher etwas dabei. Die 40-60 Plätze des Restaurants stehen unseren Gästen ab 18.00 Uhr zur Verfügung. Das Hotel bietet 20 grosszügige Zimmer und wird sicherlich von unseren Gästen sehr geschätzt werden. Speziell in Verbindung mit Pokerturnieren ist ein Zimmer im Casinogebäude sehr beliebt, es handelt sich dabei um ein Highlight für unsere Gäste, welches wir aber im Moment noch nicht preisgeben möchten und mit der zweiten Umbauetappe realisiert wird. Ich kann aber versprechen, dass kein Casino in der näheren Umgebung zurzeit so etwas für seine Gäste anbietet. Mit dem Grand Casino Liechtenstein wurden auch zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen. Zudem wird ein recht grosses Potenzial an Aufträgen an das einheimische Gewerbe vergeben, das von diesem Unternehmen profitiert. Können Sie uns diesbezüglich einen Blick hinter die Kulissen geben? Für die umfangreichen Umbauarbeiten haben wir uns einen sehr engen Zeitrahmen gesetzt und haben so viele ansässige sowie einheimische Unternehmen wie möglich beauftragt. Die Eigentümer der Immobilie sowie die Handwerker, die ursprünglich dieses Gebäudes errichtet haben, waren die grössten Auftragnehmer beim Umbau der Privatklinik zum Grand Casino Liechtenstein. Insgesamt beschäftigen wir mit der Eröffnung der 1. Ausbauetappe mehr als 110 Mitarbeitende. Für die 2. Etappe kommen dann nochmals rund 40 bis 50 Angestellte dazu. In der zweiten Ausbauetappe gibt es auch VeranstaltungsFlächen, die von Vereinen, Institutionen, Unternehmen oder auch Privatpersonen genutzt und beansprucht werden können. Wie können sich diese Interessenten anmelden und welches Angebot steht Ihnen zur Verfügung? Wir bieten unseren Eventbereich im 3. Obergeschoss mit sehr attraktiven Packages an. Vereine und Institutionen des Landes haben bei uns natürlich einen besonderen Stellenwert und wir sind hier offen für eine Zusammenarbeit in diesem Bereich. Eine Anmeldung wird per Email und einem persönlichen Termin vor Ort zur Besichtigung stattfinden. Für Privatpersonen und Unternehmen bieten wir Packages mit Gastronomie in vielen verschiedenen Kombinationen und Grössenordnungen an. Wenn gewünscht haben wir natürlich auch immer eine Spielerklärung und eine Führung durch das Casino im Angebot dabei.
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Für die umfangreichen Umbauarbeiten haben wir uns einen sehr engen Zeitrahmen gesetzt und haben viele ansässige sowie einheimische Unternehmen wie möglich beauftragt. Zudem beschäftigen wir mit der Eröffnung der 1. Ausbauetappe mehr als Reinhard Fischer
Geschäftsleiter des Grand Casino Liechtenstein
REINHARD FISCHER Geboren 1967, 1 Tochter Seit 1991 in der Casinobranche tätig. 16 Jahre Croupier bei Casinos Austria – vom Croupier bis zum Pokerverantwortlichen im Casino Wien Zwischen 2006 und 2009 unterwegs in Sachen Poker als Floorman bei European Pokertour Finale in Monte Carlo, als Journalist in Las Vegas, Verlagsleiter bei Pokermagazinen und Mitbegründer der Pokeracademy in Österreich. Seit 2004 Veranstalter der DealerEM – Poker-Europameisterschaft der Casinoangestellten, die jedes Jahr in einem anderen Casino stattfindet – grösster Event mit mehr als 900 Spielern in Barcelona. 2009 – 2013 Casino Manager in der Tschechischen Republik 2013 – 2017 Produktdirektor für Casino Elektronik verantwortlich für Europa und Afrika bei Scientific Games 2017 – 2019 Gaming Manager beim ersten Casino in Liechtenstein in Ruggell Seit Juni 2019 Geschäftsführer im Grand Casino Liechtenstein in Bendern
Öffnungszeiten Casino Montag - Donnerstag: 11.00 – 03.00, 16.00 – 03.00 Freitag: 11.00 – 04.00, 17.00 – 04.00 Samstag: 11.00 – 04.00
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Die Selemad Immobilien Anstalt prüfte diverse Angebote der Vermietung und des Verkaufs
IM GESPRÄCH MIT DIETER BÜCHEL, SELEMAD IMMOBILIEN ANSTALT UND AXALO AG Herr Büchel, welche Überlegungen fanden ihrerseits statt, nachdem die Medicnova in Konkurs ging? Dieter Büchel: Nach dem Konkurs der Medicnova stand für uns natürlich im Vordergrund, rasch einen oder mehrere neue Nutzer für die Immobilie zu finden. Dieser Herausforderung gingen wir mit der nötigen Offenheit an. Das heisst, es kam für uns sowohl die Vermietung als auch ein Verkauf in Frage. Auf Basis der klaren medizinischen Ausrichtung des Gebäudes lag der Fokus anfänglich darauf, einen medizinischen Nutzer zu finden. Im Rahmen des damals laufenden Evaluationsprozesses zur InfrastrukturErneuerung des Liechtensteinischen Landesspitals (LLS) haben wir auch mit Regierungsrat Dr. Mauro Pedrazzini die Möglichkeiten zur Verlegung des LLS nach Bendern diskutiert und verschiedene Lösungsmöglichkeiten angeboten. Parallel dazu führten wir mit über 50 Exponenten aus dem internationalen Klinikmarkt Gespräche und setzten die Suche nach einem neuen Nutzer – auch ausserhalb des Gesundheitswesens – fort. Hätte es auch weitere NutzungsMöglichkeiten im Bereich des Gesundheits- und Klinik-Wesens gegeben? Wie bereits erwähnt, war unsere Suche sehr umfangreich und intensiv, und dennoch hat sich im Gesundheitsbereich trotz verschiedener Interessenten schliesslich nichts Konkretes ergeben. Welche Gründe aus Sicht der Interessenten dagegengesprochen haben, möchte ich nicht
näher erläutern. Klar ist, dass es nicht ganz einfach ist, ein Gebäude mit rund 5‘800 m2 – mit einer sehr spezifischen Nutzungs- und Funktionsausrichtung – ganzheitlich neu zu vermieten oder zu verkaufen. Wir hatten mehrere Angebote auf dem Tisch und nach intensiver Prüfung haben wir uns für den heutigen Mieter entschieden, der das ganze Gebäude vollumfänglich übernimmt. Innerhalb nur eines Jahres ist es uns somit gelungen, eine neue Nutzung für das komplette Gebäude zu finden. Die Selemad Immobilien Anstalt hielt parallel dazu Ausschau für eine Vermietung mit ganz anderen Nutzungs-Varianten. Wie sind Sie auf das Interesse des Mieters «Grand Casino Liechtenstein» gestossen? In der Vermarktung nutzten wir unser lokales und internationales Netzwerk. Zudem gab es auch diverse Direktanfragen aus dem Netzwerk konkreter Mietinteressenten. Den heutigen Mieter haben schliesslich das Gesamtpotenzial des Gebäudes sowie der Standort überzeugt. Mitentscheidend war sicherlich auch, dass gewisse Bereiche der Liegenschaft (z.B. die Patientenzimmer) mit geringen Anpassungen weitergenutzt werden können. Als Vermieter war für uns schlussendlich entscheidend, dass der Mieter ein neues Gesamtkonzept für das Gebäude realisiert. Was musste das «Grand Casino Liechtenstein» unternehmen, um diese Gesamtbaute für die eigenen Angebote mit dem CasinoSpielbetrieb, der Gastronomie
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Immobilien sind Vertrauenssache! Den heutigen Mieter haben schliesslich das Gesamtpotenzial des Gebäudes sowie der Standort überzeugt. Mitentscheidend war sicherlich auch, dass gewisse Bereiche der Liegenschaft (z.B. die Patientenzimmer) mit geringen Anpassungen weitergenutzt werden können. Als Vermieter war für uns schliesslich entscheidend, dass der Mieter ein neues Gesamtkonzept für das Gebäude realisiert. Dieter Büchel
Selemad Immobilien Anstalt und Axalo AG
und Hotellerie sowie den Technik- und Nebenräumen auszugestalten? Die Liegenschaft war für die neue Nutzung des Mieters bereits gut eingeteilt und konnte deshalb relativ einfach in die nötigen Bereiche wie Gastronomie, Hotellerie, Event- und Nebenräume und
Casino-Bereich umgesetzt bzw. umgebaut werden. Das oberste Geschoss wird im kommenden Jahr noch ausgebaut. Von unserer Seite und von Seiten der Selemad Immobilien Anstalt hatte der Mieter von Anfang an die volle Unterstützung bei der Umnutzung dieser Liegenschaft.
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DIE NÄCHSTE BAUZEIT ERSCHEINT AM 8. FEBRUAR 2020 IMPRESSUM Herausgeber: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, 9492 Eschen, +423 375 9000 · Redaktion: johannes.kaiser@medienbuero.li (Redaktionsleiter), Herbert Oehri, Tamara Beck, Heribert Beck u. w. Autoren/-innen · Grafik/Layout: Medienbuero AG · Anzeigen: vera.oehri@medienbuero.li; brigitte.hasler@medienbuero.li · Fotos: Paul Trummer, Julia Kaiser, Jürgen Posch, ZVG · Urheberschutz: Übernahme von Textierungen und Bilder nur mit Quellenangabe erlaubt · Druck: Südostschweiz Druckzentrum Haag · Auflage/Verteilung: Erreicht 80'000 Leserinnen und Leser in Liechtenstein und der Rheintal-Region, Vorarlberger Lesezirkel · Erscheinung: 14. Dezember 2019