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FC Vaduz: Wann kommt der erste Saisonsieg?

Der FC Vaduz muss in der Super League nicht ganz unerwartet Lehrgeld zahlen. Nach fünf gespielten Runden wartet der Aufsteiger noch auf den ersten Sieg, zwei Punkte wurden bisher gesammelt. Ausserdem wird auch diese Saison wird stark von der Corona-Pandemie geprägt und die Vaduzer wurden vom Virus ebenfalls nicht verschont. Text: Christoph Kindle

Unmittelbar nach der 1:4-Pleite gegen den FC Zürich wurden zwei Spieler und eine Person im näheren Umfeld des Teams positiv auf Covid-19 getestet. Die komplette Mannschaft musste in eine zehntägige Quarantäne. Das für den vergangenen Samstag geplante Auswärtsspiel gegen Mitaufsteiger Lausanne musste abgesagt werden. Erst seit Mittwoch befinden sich die Vaduzer wieder im Training. Aber auch die Partie gegen Servette an diesem Sonntag kann nicht stattfinden, weil sich auch die Genfer in Quarantäne befinden

Wie wirkt sich die Quarantäne aus? Der Corona-Schock kam für den FCV zur Unzeit. Nach der schwächsten Saison-Leistung gegen Zürich wäre einiges aufzuarbeiten gewesen. Trainer Mario Frick musste dies nun um zehn Tage verschieben. Der Coach appellierte an die Eigenverantwortung der Spieler in der Hoffnung, dass diese sich auch in der Quarantäne körperlich fit halten. Er war diesbezüglich sehr optimistisch: «Unsere Spieler haben sich schon beim Lockdown im Frühjahr vorbildlich verhalten, sie wissen, was zu tun ist.»

Allerdings steht hinter der Fortsetzung der Saison ein dickes Fragezeichen. Nicht nur der

Neuzugang Joel Schmied erwies sich bislang als echte Verstärkung für den FC Vaduz.

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FC Vaduz, auch andere Mannschaften mussten (oder befinden sich noch) in Quarantäne, etliche Partien wurden bereits verschoben. Bei Drucklegung dieser Lie:Zeit-Ausgabe stand noch nicht definitiv fest, wie es weitergeht. Die Sachlage ändert sich täglich.

Sportchef nimmt Führungsspieler in die Pfl icht Nicht nur die Corona-Pandemie bereitet dem FC Vaduz Sorgen, sondern auch der sportliche Verlauf der Saison. Bei der 1:4-Heimniederlage gegen den FC Zürich wurden dem Aufsteiger die Grenzen aufgezeigt. Fehler auf diesem Niveau werden von den Gegnern gnadenlos bestraft, das trat gegen Zürich deutlich zutage. Auch Sportchef Franz Burgmeier blieb das nicht verborgen. «Wir haben ganz klar zu viele Fehler gemacht, das liegt in der Super League nicht drin.» Grund zur Panik sieht Burgmeier aber keinesfalls, er glaubt nach wie vor an die Qualitäten der Mannschaft. Allerdings richtete er im Interview mit Radio Liechtenstein deutliche Worte an Führungsspieler: «Diese nehme ich in die Pflicht, sie müssen mehr Verantwortung übernehmen.» Bei aller Kritik ob des nicht wunschgemäss verlaufenen Saisonstarts darf eines nicht vergessen werden: Der FC Vaduz hatte als Aufsteiger ein eminent schwieriges Auftaktprogramm. Mit Basel (2:2), St. Gallen (0:1), YB (0:1) und Lugano (1:1) standen die Liechtensteiner den drei besten Teams der letzten Saison gegenüber, dazu noch mit Lugano dem Fünftklassierten.

Spätes Gegentor gegen Lugano Gegen die Tessiner standen die Vaduzer dem ersten Saisonsieg am 17. Oktober sehr nahe. Bis zur 92. Minute führte die Frick-Elf dank eines Penaltytores von Tunahan Cicek mit 1:0, doch in der Nachspielzeit machte der Lette Marcis Oss mit dem (herrlich erzielten) Ausgleich die Träume vom ersten Super League-Erfolg seit Frühjahr 2017 zunichte. Auch wenn das 1:1 sehr spät fiel, so muss doch erwähnt werden, dass der Punktgewinn für die Tessiner verdient war. Sie waren in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft. Zudem war der Elfmeter, welcher kurz vor der Pause zur Vaduzer Führung geführt hatte, sehr umstritten. Noch vor der Länderspielpause zeigte der FCV beim Meister YB eine beachtliche Leistung, konnte sich letztlich aber nicht mit einem Punkt belohnen. Das einzige Tor im Wankdorf-Stadion vor 12 000 Fans erzielte der Super League-Torschützenkönig Nsame in der zweiten Halbzeit. Nur Joel Schmied Stammspieler Grundsätzlich ist der FC Vaduz mit einem wenig veränderten Kader in die neue Saison gestartet. Wirft man einen Blick auf die Neuzugänge, dann ist festzustellen, dass sich einzig Verteidiger Joel Schmied (von YB ausgeliehen, letzte Saison beim FC Wil) einen Stammplatz erkämpfen konnte. Nico Hug (von Freiburg U23), Matteo Di Giusto (von FC Zürich U21) und Sebastian Santin (von Wattens Tirol) mussten sich bislang mit Teileinsätzen begnügen. Die aktuellste Verpflichtung, Aussenläufer Linus Obexer von YB (letzte Saison bei Lugano), hingegen dürfte wohl wieder zu einer Schlüsselfigur im Vaduzer Team werden. Gegen Zürich stand der 23-Jährige jedenfalls bereits in der Startelf.

Auf den FC Vaduz warten jetzt – sofern es Corona zulässt – wegweisende Spiele. Das nächste ist für den 21. November in Luzern geplant, dann folgt (vielleicht) das Heimspiel gegen Sion. Es braucht unbedingt Punktezuwachs, ansonsten könnte der Aufsteiger schon früh in der Saison ins Hintertreffen geraten.

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I bi Liachtasteiner I bi FC Vadoz

Benjamin Büchel, Ruggell

liechtenstein

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