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FC Vaduz etabliert sich im Spitzenfeld
Zwölf von insgesamt 36 Runden (das Spiel Thun gegen Vaduz fand am Freitagabend nach Redaktionsschluss dieser lie:zeit-Ausgabe statt) sind in der Challenge League absolviert und so langsam kristallisiert sich das Favoritenfeld heraus. Erfreulicherweise gehört auch der FC Vaduz zu den Anwärtern auf die beiden begehrten Top-Ränge. Text: Christoph Kindle
Der Super League-Absteiger feierte zuletzt drei Siege in Folge, allerdings kamen die beiden Heimsiege gegen Schaffhausen und Aarau glücklich zustande.
Starker Auftritt in Neuchâtel Unmittelbar vor der Länderspielpause im Oktober kassierten die Vaduzer eine 1:3-Heimniederlage gegen den FC Thun, also einen Mitkonkurrenten um die Aufstiegsplätze. Der FCV haderte nach dem Spiel mit der Schiedsrichter-Leistung. Beim Stand von 1:1 diktierte Ref Von Mandach einen äusserst fragwürdigen Elfer für Thun. Routinier Gerndt liess sich nicht zweimal bitten (er hatte schon in der 19. Minute einen berechtigen Penalty verwandelt). Die noch unter Schock stehenden Vaduzer mussten dann mit dem Pausenpfiff auch noch das 1:3 hinnehmen und waren nach dem Seitenwechsel nicht in der Lage zu reagieren.
Zwei Wochen später (dazwischen fanden die Länderspiele statt)
Anzeige zeigte sich der FCV von der Heimpleite gegen Thun gut erholt und feierte einen wichtigen 2:0-Sieg in Neuchâtel gegen Xamax. Die Tore in dieser intensiven Partie auf der Maladière fielen in der Schlussphase durch Rapp und Lüchinger. Es war eine der besten Saisonleistungen der Liechtensteiner. In den letzten Minuten kam viel Hektik auf und beide Trainer sahen Rot. Zwei glückliche Heimsiege Weniger überzeugend als in Neuenburg trat der FC Vaduz in den folgenden beiden Heimspielen gegen Schaffhausen und Aarau auf. Die Punkte blieben zwar je-
Simone Rapp (links) war Vaduzer Matchwinner gegen Schaff hausen.
FUSSBALL – AUS LIEBE ZUM SPIEL.
MBPI. In Liechtenstein. Für Liechtenstein.
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weils im Rheinparkstadion, doch souverän waren beide Auftritte nicht. Ohne den gesperrten Mario Frick an der Seitenlinie (Assistent Roman Matter vertrat den Chefcoach) ging Vaduz gegen Schaffhausen früh in Führung (Lüchinger traf in der 11. Minute), doch Stabilität verlieh dieses Tor der Heim-Elf nicht. Im Gegenteil: Das vom ehemaligen FCV- und LFV-Nationaltrainer Martin Andermatt betreute Schaffhausen war spielerisch besser und hatte auch ein Chancenplus. Der verdiente Ausgleich fiel unmittelbar nach der Pause. Als man sich mit dem eigentlich gerechten Unentschieden abzufinden begann, schlug FCV-Neuzugang Simone Rapp zu: In der 85. Minute verwertete der Tessiner eine Gajic-Freistossflanke zum nicht mehr erwarteten Siegestreffer.
Eine Woche später gegen Aarau ein ähnliches Bild. Vaduz ging erneut nach zehn Minuten in Führung (Dobras traf) und es
Anzeige entwickelte sich ein offenes Spiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. War die Vaduzer Leistung in der ersten Halbzeit noch in Ordnung, kann dies vom Auftritt in der zweiten Hälfte nicht mehr behauptet werden. Zunächst half Schiri Turkes den Vaduzern noch mit einem geschenkten Penalty (Cicek verwertete zum 2:0), doch dann spielte nur noch Aarau. Das Anschlusstor des starken Randy Schneider war ein zu geringer Lohn für die Aargauer, denen auch noch ein klarer Elfer unterschlagen wurde, zudem hatten sie mit zwei Lattenschüssen Pech. FCV-Trainer Mario Frick sprach aufgrund der ersten Halbzeit trotzdem von einem verdienten Erfolg. Objektiv betrachtet, war es aber ein sehr glücklicher Sieg. Beim Schiedsrichter durften sich die Vaduzer diesmal nicht beschweren, dieser meinte es gut mit den Platzherren …
Sportchef Burgmeier: «Wir sind auf Kurs» Ein Drittel der Meisterschaft ist absolviert und wie FCV-Sportchef Franz Burgmeier im Gespräch mit der lie:zeit sagt, ist man punktemässig und bezüglich Platzierung auf Kurs. «Unser Ziel war es, vorne mitzuspielen, und das ist uns bis jetzt gelungen. Allerdings sehe ich durchaus noch Luft nach oben. Wenn wir die beiden Heimspiele gegen Schaffhausen und Aarau betrachten, dann müssen wir zugeben, dass diese Matches auch ganz anders hätten ausgehen können. Da wurden wir gut belohnt für unsere Auftritte.» Immerhin kann Burgmeier diesen beiden Spielen auch Positives abgewinnen: «Wir waren effizient.»
Der Sportchef und langjährige Profi glaubt, dass die Vaduzer Mannschaft vor allem in spielerischer Hinsicht ihr Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft hat. «Wir haben einzelne gute Phasen im Spiel, aber wir sind zu wenig konstant. Wir können und müssen uns im weiteren Meisterschaftsverlauf aber steigern.» Vier Teams spielen um zwei Spitzenränge Im Kampf um die beiden Top-Plätze in der Challenge League (der Tabellenerste steigt direkt auf, der Zweite bestreitet eine Barrage gegen den Vorletzten der Super League) erwartet Franz Burgmeier einen spannenden Kampf zwischen vier Teams. «Ich rechne weiter auch mit Aarau, das in den letzten Spielen unter Wert geschlagen worden ist. Ich gehe davon aus, dass sich Thun ebenfalls vorne festsetzen wird. Spannend wird für mich sein, ob Winterthur die Pace durchziehen kann.» Natürlich erwartet und hofft Franz Burgmeier, dass auch der FC Vaduz um die Spitzenplätze weiterhin ein ernsthaftes Wort mitreden wird.
Am 20. und 27. November, also nach einer weiteren Länderspielpause, warten wieder zwei Heimspiele: gegen Wil und Stade Lausanne.
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FANTASTISCH! TASTISCH!
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