76 Juni 2019
Zeitschrift für Liechtenstein und die Region
Medien und Medienförderung in Liechtenstein Aus der Studie des Liechtenstein-Instituts, ab Seite 6
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August 2019 Monats-Zeitschrift für Liechtenstein und die Region
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EDITORIAL Liebe Leserinnen, lieber Leser Das Ministerium für Infrastruktur, Wirtschaft und Sport hat dem Liechtenstein-Institut den Auftrag erteilt, über die Medien und die Medienförderung in Liechtenstein eine Studie zu erstellen. Bei der Bevölkerungsumfrage hat sich herausgestellt, dass zwei Drittel der Medienförderung positiv gegenüberstehen. Auch für die Finanzierung von Radio Liechtenstein spricht sich eine Mehrheit von 60 Prozent aus.
Die Lösung. IT-Infrastruktur Print-Copy Bürokonzepte
«Der Rheindamm ist heute so sicher wie nie zuvor», sagt Emanuel Banzer. Warum dennoch Handlungsbedarf besteht, und wie es um eine mögliche Aufweitung des Flusslaufs steht, schildert der Leiter des Amts für Bevölkerungsschutz im Interview mit der «lie:zeit». Der zunehmende Medikamenten- und Drogenmissbrauch auch bei Liechtensteins Jugend war Gegenstand einer Kleinen Anfrage der Landtagspräsidentin Gunilla Marxer-Kranz im Landtag vom 5./6./7. Juni 2019 an den zuständigen Gesellschaftsminister Mauro Pedrazzini. Die Landtagsvizepräsidentin wollte wissen, wie er sich zum deutlichen Medikamentenmissbrauch durch Jugendliche stelle. Und wer in Liechtenstein die Verantwortung für die Präventionsarbeit im Bereich Medikamenten- und Drogenmissbrauch trage, sowie wer welche Aufgaben übernehme. Die Antworten ab Seite 18. Fabienne Wohlwend ist eine der 18 von über 60 Bewerberinnen, die den Sprung in die neu geschaffene Women Series geschafft haben. Es ist eine Autorennsport-Kategorie ausschliesslich für Frauen. Gefahren wird mit identischen Formel-3-Boliden (280 Turbo-PS), und nach drei von insgesamt sechs Rennen kann die Liechtensteinerin eine sehr positive Zwischenbilanz ziehen. Die 21-Jährige fuhr beim letzten Rennen in Misano auf Platz drei und peilt ihren ersten Sieg an. Das 72. Liechtensteiner Verbandsmusikfest wirft seine Schatten voraus. Es findet unter dem Motto «Der Schellenberg musikt» vom 21. bis 23. Juni 2019 in Schellenberg statt. Der Musikverein Cäcilia Schellenberg ist Gastgeber und lädt alle herzlich zum grossen Musikfest ein. Nichts ist konstanter als der Wandel. Deutlich sichtbar wird dies, wenn wir Strassenbilder von einst mit jenen von heute vergleichen. Als Beispiel nehmen wir ein Foto der ehemaligen Maurer «Dorfstrasse» (heute heisst sie Peter-Kaiser-Strasse) aus dem Jahre 1957 und vergleichen das Bild mit einer Aufnahme von Anfang April 2019. Sie erkennen diesen Dorfteil kaum noch wieder. In diesem Sinne wünsche ich euch eine gute Zeit und recht viel Freude beim Lesen der «lie:zeit». Herbert Oehri, Redaktionsleiter
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Arbeitsrecht: Es gibt immer noch etwas zu tun
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n Liechtenstein und der Schweiz fand gestern der Frauenstreik statt. Zu hören war die Forderung «Lohn. Zeit. Respekt.». Ob es weitere Mobilisierungen braucht, um die Arbeit von Frauen aufzuwerten sowie Frauen und Männern mit Betreuungspflichten den Alltag zu erleichtern, wird sich zeigen. Sicher aber wird auch am nächsten 1. Mai weltweit wieder der Tag der Arbeit begangen. Grund genug also für eine kleine Auslegeordnung zum Thema Recht und Arbeit. Im engeren Sinn meint Arbeitsrecht die Regelung der vertraglichen Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Von Bedeutung sind für beide Seiten auch die Sozialversicherungen. Also insbesondere die Arbeitslosenversicherung, die IV und die Unfallversicherung, das Krankentaggeld sowie die Sicherung im Alter durch AHV und betriebliche Personalvorsorge. Der Arbeitsvertrag ist im Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch ABGB geregelt. Genauer gesagt in § 1173a ABGB. Dieser Paragraph enthält mehr als 100 Gesetzesartikel. Die einen sind für die Vertragsparteien zwingend, andere lassen Spielraum für Abweichungen. Das ABGB insgesamt stammt aus Österreich. Der
Inhalt von § 1173a ABGB wurde aber 1973 aus der Schweiz übernommen. Vom Schweizer Recht inspiriert ist auch das Sozialversicherungsrecht. Die Regeln zur Mutterschaftsentschädigung kann Liechtenstein allerdings nicht kopieren. Die Zahlungen, welche die Arbeitnehmerinnen in der Schweiz nach der Niederkunft erhalten, finden ihre Grundlage nämlich in der Erwerbsersatzordnung EO. Sie wurde für die Wehrmänner geschaffen, die Dienst in der schweizerischen Armee leisten. 2003 wurde sie – eine Forderung des Frauenstreiks von 1991 erfüllend – um den Erwerbsersatz bei Mutterschaft ergänzt. Die berufstätigen Frauen hatten übrigens schon seit jeher Lohnprozente an die EO abgeliefert. Die arbeitsrechtlichen Bestimmungen des ABGB werden durch das Gleichstellungsgesetz GLG und Vorgaben aus dem europäischen Recht ergänzt. Auch das Schweizer Gleichstellungsgesetz von 1996 verdankt seine Entstehung dem Frauenstreik. Das liechtensteinische Gleichstellungsgesetz von 1999 orientierte sich an ihm. Heute reicht das Liechtensteiner GLG weiter. Es dient nämlich der Umsetzung von EU-Richtlinien zur Gleichberechtigung von Frau und Mann, die für die EWR-Staaten verbindlich sind. Die «Richtlinie zur
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Eltern und pflegende Angehörige», auf deren Inhalt sich das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedstaaten im Januar geeinigt haben, könnte dereinst auch dazugehören. Sie wird Vätern nach der Geburt ihres Kindes einen bezahlten Urlaub von zehn Tagen gewähren, den Elternurlaub verlängern und Erwerbstätigen fünf Tage pro Jahr für die Pflege von Angehörigen zugestehen. Während Erleichterungen nach der Geburt eines Kindes alle jungen Familien interessieren, betreffen die Arbeitsbedingungen von ausländischen Frauen, die in Privathaushalten betagte Menschen pflegen, nur eine kleine, in der Öffentlichkeit wenig sichtbare Gruppe. Das Arbeitsrecht verstand sich jedoch seit jeher als Teil des sozialen Rechts. Also als ein Rechtsgebiet, das gesellschaftliche Probleme lösen will.
PROF. DR. IUR. PATRICIA SCHIESS Forschungsleiterin Recht am Liechtenstein-Institut
GASTKOMMENTAR
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Deshalb steht es Liechtenstein gut an, wenn es Wege findet, besonders verletzliche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wie jene in der privaten Pflege besonders zu schützen. Fassen auch hierzulande Arbeitsformen Fuss, bei denen Beschäftigte ohne Gestaltungsmöglichkeiten gezwungen werden, sich zu Unrecht als Selbständige zu deklarieren, so sind die Gerichte gefordert. Ein erstes Urteil zu Uber hat das Arbeitsgericht Lausanne im Mai gefällt. Liechtensteinische Gerichte ziehen regelmässig ausländische Rechtsprechung bei. In Rechtsgebieten wie dem Arbeitsrecht, die aus dem Ausland rezipiert wurden, ist das besonders sinnvoll.
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AUS DEM INHALT
Printmedien vor grossen Herausforderungen Die alte Landesnot Rhein «Das nicht tragbare Restrisiko beseitigen» Frage an … Medizinische Grundversorgung in Liechtenstein Prämienverbilligungs-Anträge liegen auf dem Tisch Medikamentenmissbrauch bei Liechtensteins Jugendlichen Pedrazzini beantwortete eine Kleine Anfrage Wohin führt der Weg des FC Vaduz? USV beendet eine erfolgreiche Saison Fabienne Wohlwend ist bereit für den ersten Sieg Konsumentenschutzrechte beim Online-Handel Förderung junger, talentierter Studenten Bildungsstandort Liechtenstein «Die Menschen sollen den Mut haben, selber zu denken» Zahltag mit Florentina Schädler 75 km auf dem Liechtenstein-Weg unterwegs Princely Liechtenstein Tattoo geht in die nächste Runde Liechtenstein und die Faszination des Weltraums Eine reiche Sammlung an armer Kunst Mauren: Strassenbilder einst und heute Das zarte Funkeln der Sommernächte
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polit:zeit Medikamenten-/Drogen-Missbrauch in Liechtenstein Der zunehmende Medikamenten-/ Drogenmissbrauch bei Liechtensteins Jugend war Gegenstand im Landtag. Die Landtagsvizepräsidentin Gunilla Marxer-Kranz stellte eine entsprechende Kleine Anfrage an Regierungsrat Mauro Pedrazzini. ab Seite 18
sport:zeit Erfolgreiche Autorennsportlerin In der neuen Women Series kommt Liechtensteins Autorennfahrerin Fabienne Wohlwend immer besser in Fahrt. So fuhr sie schon im dritten Rennen aufs Podest und peilt zielstrebig den ersten Sieg an. Seite 24
meine:zeit Princely Tattoo wirft Schatten voraus
Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen | Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Jnes Rampone-Wanger, Vera Oehri-Kindle, Oliver Hartmann | Beiträge/Interviewpartner/Innen: Regierungsrat Dr. Mauro Pedrazzini, Dr. Wilfried Marxer, Prof. Dr. Iur. Patricia Schiess, Heribert Beck, Emanuel Banzer, Herbert Elkuch, Gunilla Marxer-Kranz, Christoph Kindle, Erik Regtop, Rechtsanwältin Carmen Oehri, Josef Lenhart, Tamara Beck, Barbara Gant, Florentina Schädler, Dr. Martina Sochin-D’Elia, lic. phil. Fabian Frommelt, Christian Imhof, Paul Herberstein | Parteien: FBP, VU, FL, DU, DpL | Satz/Lithos: Oliver Hartmann, Sonja Schatzmann, Joanne Rohner | Druck: Somedia Partner AG | Fotos: Jürgen Posch, Michael Zanghellini, Paul Trummer, Liechtenstein-Institut, Gemeindearchiv Schaan, Brigitt Risch, AIBA, Oliver Hartmann, Vera Oehri, Pixabay, zVg. Akquisition/Marketing/Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin), Judith Lampert, Brigitte Hasler | Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden | Erscheinung: Samstag, 15. Juni 2019 | Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins, Postfächer im Bezirk Werdenberg und an weitere ausgewählte Adressen im Rheintal und in Vorarlberg. Zeitschrift erreicht ca. 80‘000 Leserinnen und Leser, erscheint u.a. auch im Vorarlberger Lesezirkel mit einem Einzugsgebiet von 210‘000 Personen (Umfang 96 Seiten) | Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gast-Autoren Platz um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen, wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen. «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.
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Nächste «lie:zeit»: 10. August 2019
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Mit Spannung erwarten wir das Princely Tattoo in Liechtenstein. Höhepunkt: drei unvergessliche Abendauftritte inmitten der historischen Burgruine Schellenberg mit über 300 Musiker, Tänzer und Künstler, ausgerüstet mit Dudelsack und Taktgefühl. Das müssen Sie erleben. Seite 45
Üseri Worzla Strassenbilder einst und heute Nichts ist konstanter als der Wandel. Dies lässt sich am besten anhand von Strassbildern aus früheren Zeiten mit heute vergleichen. Zum Beispiel das Foto der ehemaligen Maurer „Dorfstrasse“ aus dem Jahre 1957, verglichen mit einer Aufnahme derselben Strasse von anfangs April 2019. Kaum wiederzuerkennen! ab Seite 50
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Printmedien vor grossen Herausforderungen Medien und Medienförderung in Liechtenstein Das Ministerium für Infrastruktur, Wirtschaft und Sport (Ministerium von Regierungschef-Stellvertreter Dr. Daniel Risch) hat dem Liechtenstein-Institut den Auftrag erteilt, eine Umfrage über die Medien und die Medienförderung in Liechtenstein durchzuführen. Die Umfrage wurde in der Zeit vom 20. September bis zum 9. Oktober 2018 durchgeführt. Wir haben mit dem Autor, Dr. Wilfried Marxer vom Liechtenstein-Institut, nachfolgendes Gespräch geführt. Interview: Herbert Oehri · Fotos: ZVG
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In der Mediennutzung zeigt sich erwartungsgemäss nach wie vor eine Dominanz der beiden Tageszeitungen, wobei das Liechtensteiner Vaterland und die Liewo eine höhere Reichweite erzielen als das Liechtensteiner Volksblatt. Unter den frei verfügbaren liechtensteinischen Medien ist Radio Liechtenstein führend. 1FLTV und Internetforen erreichen gegenwärtig nur einen geringen Anteil der Befragten, sagt Wilfried Marxer in seiner Studie.
Zwei Drittel stehen Medienförderung positiv gegenüber Die Umfrage zeigt, dass rund zwei Drittel der Befragten einer Medienförderung in Liechtenstein positiv gegenüberstehen. Auch für die Finanzierung von Radio Liechtenstein spricht sich eine Mehrheit von 60 Prozent aus. Als wichtigstes Kriterium bei der Förderung von Medien wird vor allen Dingen auf die Qualität hingewiesen. Hinsichtlich der Qualität schneiden die meisten abgefragten und derzeit geförderten Medien positiv ab. Die Landeszeitungen bekamen die besten Bewertungen, am stärksten wird die Qualität von 1FLTV kritisiert, heisst es in der Studie des Liechtenstein-Instituts. Bezüglich der Glaubwürdigkeit unserer Medienlandschaft wird in der offenen Umfrage diejenige des Volksblattes im Unterland etwas höher eingestuft als jene im Oberland, desgleichen die Glaubwürdigkeit der lie:zeit und von Radio Liechtenstein. In der geschlossenen Umfrage wird laut Studie die Glaubwürdigkeit aller abgefragten Medien etwas höher eingestuft als in der offenen Umfrage, also die Glaubwürdigkeit des Liechtensteiner Vaterlandes, des Liechtensteiner Volksblattes, der Liewo, der lie:zeit, von Radio Liechtenstein und von 1FLTV.
Einstellungen nach Mediennutzung Betreffend Liechtensteiner Vaterland zeigt sich einzig eine Differenz in der Beurteilung der Glaubwürdigkeit je nach Nutzung von Radio Liechtenstein: Für intensive Nutzer/-innen ist die Glaubwür-
digkeit des Vaterlandes höher als für die anderen Medien im Lande, fasst Dr. Wilfried Marxer in seiner Studie zusammen. Bezüglich Liechtensteiner Volksblatt ist die Glaubwürdigkeit bei der Leserschaft und bei der Hörerschaft von Radio Liechtenstein überdurchschnittlich hoch (hochsignifikant), in der Leserschaft des Liechtensteiner Vaterlandes dagegen unterdurchschnittlich (schwach signifikant), heisst es in der Studie weiter.
Die Printmedien, allen voran die Tageszeitungen, spielen nach wie vor eine sehr wichtige Rolle in der Informationsvermittlung in Liechtenstein. Dr. Wilfried Marxer, Liechtenstein-Institut Hohe Glaubwürdigkeit der lie:zeit Die lie:zeit geniesst bei der Hörerschaft von Radio Liechtenstein und der Leserschaft der lie:zeit eine überdurchschnittlich hohe Glaubwürdigkeit (hochsignifikant), ausserdem bei den Nutzerinnen und Nutzern von 1FLTV (signifikant), heisst es in der Studie des Liechtenstein-Instituts weiter. Das Interview mit Wilfried Marxer:
lie:zeit: Herr Dr. Marxer, Sie haben im Auftrag des Ministeriums für Infrastruktur, Wirtschaft und Sport eine repräsentative Bevölkerungsumfrage zum Thema Medien und Medienförderung in Liechtenstein durchgeführt. Was sind generell Ihre wichtigsten Erkenntnisse aus dem Umfrage-Ergebnis? Dr. Wilfried Marxer: Erstens wird deutlich, dass genuin liechtensteinische Medien gewünscht und geschätzt werden, weil die Be-
fragten sehen, dass ausländische Medien zu wenig über das Geschehen in Liechtenstein berichten. Das betrifft die Berichterstattung aus den unterschiedlichsten Bereichen, etwa Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport oder Soziales. Zweitens ist Verständnis dafür festzustellen, dass Medien für solche Leistungen mit öffentlichen Mitteln unterstützt werden. Im Detail zeigen sich dann allerdings je nach eigener Mediennutzung, Alter und weiteren Merkmalen der Befragten deutliche Unterschiede, wenn es darum geht, welche Medien in welchem Umfang unterstützt werden sollen. Trotz der Kleinheit verfügt Liechtenstein über eine Vielzahl an Printmedien: zwei Tageszeitungen, eine Wochenzeitung, mehrere Monatszeitschriften, Gemeinde-, Verbands- und Parteipublikationen. Glauben Sie, dass auch bei uns das Zeitungssterben einsetzen wird? Wir müssen zwischen Tageszeitungen und anderen Printmedien unterscheiden. Bei den Druckausgaben der Tageszeitungen ist der Höhepunkt betreffend Druckauflagen wohl schon lange überschritten, und sie stehen vor grossen Herausforderungen. Die Einstellung der Dienstagsausgabe des Volksblattes im Februar 2018 ist ein sichtbares Zeichen hierfür. Daneben sind in den vergangenen Jahren oder sogar Jahrzehnten zahlreiche Presseerzeugnisse lanciert worden, die gratis an die Haushaltungen verteilt werden. Das verstärkt die Konkurrenz auf dem Werbemarkt und bedroht damit auch die Existenz einzelner Medien. Die Studie hat gezeigt, dass den liechtensteinischen Medien eine bedeutende Funktion in Bezug auf Information und Berichterstattung eingeräumt wird. Welche Bedeutung messen Sie den elektronischen Medien wie Facebook, Instagram, Twitter usw. im Bereich der Information, aber auch im Bereich der Werbung zu? Können diese für unsere Medien zur Gefahr werden? Die sozialen Medien können die Informationsleistungen der
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Massenmedien wie Tages- oder Wochenzeitungen, Radio oder Fernsehen bisher nicht ersetzen. Über soziale Medien werden ja vor allem Informationen aufgenommen, die auf das eigene Profil zugeschnitten sind. Im Bereich der Informationsvermittlung besteht für die traditionellen Medien eher Konkurrenz von digitalen Gratismedien wie etwa Onlinenachrichtendiensten oder den Newsportalen der Printmedien, die meist gratis angeboten werden. Nachrichten stehen auf vielen unterschiedlichen Kanälen zur Verfügung, und junge Mediennutzer sind daran gewöhnt, dass man Informationen gratis aufs Handy geliefert bekommt und keine Tageszeitung abonnieren muss. Es gibt Stimmen im Lande, die sich ein Ende der Parteizeitungen wünschen und stattdessen eine unabhängige, vom Markt getragene Tageszeitung wünschen. Können Sie diesen Wunsch nachvollziehen? Würde dadurch die Berichterstattung tatsächlich an Qualität und Objektivität gewinnen? Objektivität und Neutralität der Berichterstattung werden in unserer Umfrage als wichtige Qualitätsmerkmale von Medien beurteilt. Da schneiden Vaterland und Volksblatt mit ihrer Parteiorientierung natürlich nicht sehr vorteilhaft ab. Andererseits besteht aber immerhin eine Konkurrenzsituation zwischen den beiden Zeitungen. Ob eine einzige Tageszeitung die Qualität verbessern würde, ist spekulativ. Dabei kommt es auf viele Faktoren an, beispielsweise die Trägerschaft, die finanziellen Ressourcen, die Unabhängigkeit der Redaktion und die journalistische Kompetenz der Medienschaffenden. Welches sind die wichtigsten Gründe für das Umfrageergebnis, der Staat solle den privaten Medien in Liechtenstein, wie etwa den beiden Tageszeitungen Vaterland und Volksblatt, Förderungsgelder zugestehen? Im Vordergrund steht der Wunsch, dass es Medien gibt, die regelmässig und ausführlich über das Geschehen in Liechtenstein
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schleichende Ausdünnung der Berichterstattung in Quantität und Qualität in Kauf zu nehmen.
berichten. Wenn Medien Fördergelder benötigen, um solche Leistungen erbringen zu können, wird dafür mehrheitlich Ver-
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ständnis aufgebracht. Die Medienförderung wird auch als Massnahme beurteilt, um die Qualität der Medien zu erhalten, statt eine
Welche Rolle spielen neben den Tageszeitungen Vaterland und Volksblatt die Wochen- und Monatszeitschriften im Lande? Und: Haben diese im hartumkämpften Werbemarkt überhaupt eine Chance, längerfristig zu überleben? Die Printmedien, allen voran die Tageszeitungen, spielen nach wie vor eine sehr wichtige Rolle in der Informationsvermittlung in Liechtenstein. In anderen Staaten übernimmt das Fernsehen für verschiedene Bevölkerungsschichten eine führende Rolle, das ist in Liechtenstein nicht der Fall. Aber die Printmedien leiden tatsächlich unter sinkenden Werbeeinnahmen, die nicht durch steigende Abonnentenzahlen kompensiert werden können. Die ökonomischen Herausforderungen sind daher beträchtlich. Dies gilt auch für die wöchentlich und monatlich erscheinenden Gratisprintmedien, zumal Werbegelder zunehmend in andere Plattformen abwandern.
Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Medienlandschaft in Liechtenstein in den nächsten zehn Jahren verändern? Der Trend zu elektronischen Medien und via Internet abrufbaren Informationen wird die gedruckten und abonnierten Medien wohl weiter unter Druck setzen. Es wäre also nicht erstaunlich, wenn längerfristig nur eine Tageszeitung überlebensfähig wäre. Diese müsste dann allerdings den Charakter einer Parteizeitung abstreifen, wenn sie von staatlicher Medienförderung profitieren möchte. Die staatliche Förderung könnte sich dann beispielsweise auf journalistische Leistungen konzentrieren, die via Internet für alle frei verfügbar sein müssten. Wer wie ich jeden Morgen die Zeitung im Briefkasten haben möchte, müsste dann speziell hierfür ein Abonnement lösen. Dass ein solches Medium gleichzeitig noch Radio und Fernsehen betreibt, um die journalistische Kompetenz in den verschiedensten Kanälen einzuspeisen, wäre eine weitere Option. Monopole haben aber auch ihre Schattenseiten, das muss dazu gesagt sein.
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Unternehmen und Menschen in Liechtenstein sinnvoll vernetzen.
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Bruch des Rheindamms bei Schaan 1927: Der Fluss überschwemmte und verwüstete die Talebene auf einer Länge von 15 Kilometern.
Die alte Landesnot Rhein Die ersten Berichte über Rheinnöte im Alpenrheintal gehen zurück auf das 11. Jahrhundert. Erste Gegenmassnahmen bestanden darin, gefährdete Stellen am mäandrierenden Flusslauf durch schief zur Strömungsrichtung gebaute Wuhre aus Steinen und Flechtwerk zu schützen. Durch diese Ablenkung griff der Fluss aber häufig das Gegenufer an. Text: Heribert Beck · Fotos: Gemeindearchiv Schaan, Brigitt Risch Für Liechtenstein selbst sind als früheste Rheinüberschwemmungen jene vom Jahr 1343 und vom November 1374 überliefert, als das ganze Talgebiet unter Wasser stand. Zwischen dem 15. und dem 19. Jahrhundert lassen sich dann am gesamten Alpenrhein 48 Überschwemmungen nachweisen. Der Raubbau an den Wäldern im Quellgebiet führte wegen vermehrter Rüfenbildung, Bergstürzen und Erdrutschungen dem Rhein
grössere Mengen Gestein zu, was zu einer allmählichen Erhöhung des Flussbetts führte. Damit wurde die Aufgabe, den Rhein in sein bestehendes Bett zu zwingen, schwieriger, die Gefahr von Wassereinbrüchen und Überschwemmungen grösser.
Teils blutige Streitigkeiten Oftmals war es auch eher eine Konkurrenz als eine Zusammenarbeit der Bewohner beid-
seits des Rheins. Das Interesse lag vielfach darin, den Fluss vom eigenen Ufer abzulenken und dem Nachbarn auf der anderen Seite die Probleme zu überlassen. Wuhrstreitigkeiten, teils sogar gewaltsam ausgetragen, zwischen den Bewohnern gegenüberliegender Gemeinden waren die logische Konsequenz. Als Lösung der Konflikte entschieden die politisch Verantwortlichen sich für die Begradigung und Einengung des Flusslaufs mit durch-
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nie ganz mit ihren Schweizer Nachbarn mithalten. So blieben die Verbauungen am rechten Rheinufer schwächer, die Gefahr einer Überschwemmung grösser und die Angst vor der Landesnot Rhein stets latent vorhanden.
Riesige Flurschäden und zwei Todesopfer Zum bislang letzten Mal demonstrierte der Rhein im September 1927 seine zerstörerische Kraft. Der Fluss brach knapp oberhalb der Eisenbahnbrücke Schaan – Buchs durch und ergoss sich ins Riet. Die ganze Talebene nördlich von Schaan wurde überflutet, was riesige Flurschäden verursachte, zwei Men-
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schen kamen ums Leben, und die Fluten konnten erst rund 15 Kilometer unterhalb der Bruchstelle wieder in das Flussbett zurückgedrängt werden. Es vergingen Jahre, bis alle Schäden beseitigt waren. Nach diesem einschneidenden Erlebnis investierte Liechtenstein in einen verbesserten Hochwasserschutz und blieb aufgrund der erhöhten Dämme und der Absenkung der Rheinsohle um etwa fünf Meter von weiteren Überschwemmungen bis heute verschont. Quelle: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein
Sanierung als 20-jähriges «Mammutprojekt» Einem 100-jährigen Hochwasser wie bei der Überschwemmung von 1927 halten die heutigen Rheindämme problemlos stand. Ein Ereignis wie ein 500jähriges Hochwasser könnte aber verheerende Folgen haben, weshalb sich die Regierung zum Handeln und zur Sanierung des Damms entschieden hat. «Ein Dammbruch, der bei einem grossen und sehr selten auftretenden Hochwasser aufgrund vorhandener Instabilitäten nicht ausgeschlossen werden kann, hätte für Liechtenstein existenzbedrohende Auswirkungen. Vor diesem Hintergrund misst die Regierung dem Sanierungsprojekt eine elementare Bedeutung bei», sagt Emanuel Banzer, der Leiter des Amts für Bevölkerungsschutz (ABS). «Oberste Priorität bei der Sanierung der Rheindämme hat die Gewährleistung eines hohen Sicherheitsniveaus für die Bevölkerung.»
gehenden Wuhren auf beiden Seiten. Nach ersten Ansätzen im Jahr 1790 schlossen die Schweiz und Liechtenstein im Oktober 1837 einen Vertrag, der den Grundstein für die heutigen Schutzbauten am oberen Rhein legte und die Auseinandersetzungen beendete. Dennoch blieben Überschwemmungen nicht aus, welche die arme, auf den bäuerlichen Erwerb angewiesene Liechtensteiner Bevölkerung mehrfach in arge Nöte brachten. Die Einwohner mussten Fronarbeit leisten, um die Wuhre zu erhalten, und dennoch waren die finanziellen Aufwendungen beträchtlich. Die wirtschaftlich schwächeren Liechtensteiner Gemeinden konnten daher
Kombination der besten Massnahmen In einem ersten Schritt hat die Regierung unter Federführung von Innenministerin Dominique Hasler das ABS mit einem Vorprojekt beauftragt. Die dafür zuständigen amtsinternen und externen Experten klären bis Ende des kommenden Jahres die möglichen technischen Sanierungsvarianten ab. Auf Grundlage dieses Variantenstudiums wird im Rahmen von eigenständigen Bauprojekten gemeinsam mit der zuständigen Rheingemeinde und den tangierten Grundeigentümern für jeden Dammabschnitt zwischen Balzers und Ruggell die zweckmässigste Sanierungsmassnahme ausgewählt. Dabei werden die geotechnischen, eigentumsrechtlichen, raumplanerischen und ökologischen Rahmenbedingungen vor Ort berücksichtigt.
Abgeklärt wird derzeit beispielsweise der raumsparende Bau von Schmaldichtwänden, der Bodenbesitzer in Rheinnähe kaum betreffen würde. Nahe an Grundwasserspeichern kann diese Massnahme aber zu Beeinträchtigungen und nicht tolerierbaren Problemen führen. Deshalb wird diese Sanierungsvariante voraussichtlich nicht überall umgesetzt werden können. Demgegenüber ist eine landseitige Aufschüttung eine konservative und sichere, aber platzintensive Massnahme. Noch raumfordernder wäre eine stellenweise Rheinaufweitung, wie sie im Rahmen des Sanierungskonzeptes ebenfalls untersucht wird.
15 Etappen für 25 Kilometer Erste Sanierungsmassnahmen werden aller Voraussicht nach bereits in zwei Jahren realisiert, um die ersten instabilsten Stellen abzusichern. Nach und nach soll der 25 Kilometer lange Damm dann in etwa 15 einzelnen Bauprojekten saniert werden, wobei die Sanierung des Rheindammes auf dem Abschnitt Triesen-Vaduz zeitliche Priorität hat. Das «Mammutprojekt», wie Emanuel Banzer die Dammsanierung nennt, ist auf rund 20 Jahre veranschlagt. «Vielleicht geht es auch schneller.» Nach Fertigstellung der Sanierungsarbeiten wird der Rheindamm auch Hochwasserereignissen, wie sie alle 500 Jahre und seltener im Rhein auftreten, sicher standhalten.
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Internationale Zusammenarbeit Im Gegensatz zu früheren Jahrhunderten arbeiten die Behörden der Anrainerstaaten des Alpenrheins bei den Sanierungsmassnahmen eng zusammen. So sind nicht nur die Gemeinden Liechtensteins und das Land, sondern auch die Schweizer Nachbargemeinden, der Kanton St. Gallen, das Bundesland Vorarlberg und der Kanton Graubünden in das Projekt involviert. Daniel Dietsche, Rheinbauleiter des Kantons St. Gallen, betonte in diesem Zusammenhang bereits vergangenes Jahr: «Wir sitzen alle im selben Boot.»
Umfassende Sanierung: Der Rheindamm wird von Balzers bis Ruggell für ein 500-jähriges Hochwasser fitgemacht.
«Das nicht tragbare Restrisiko beseitigen» Interview mit Emanuel Banzer, Leiter des Amts für Bevölkerungsschutz «Der Rheindamm ist heute so sicher wie nie zuvor», sagt Emanuel Banzer. Warum dennoch Handlungsbedarf besteht und wie es um eine mögliche Aufweitung des Flusslaufs steht, schildert der Leiter des Amts für Bevölkerungsschutz im Interview. Die Planungen für die Sanierung der Rheindämme sind in vollem Gang. Wann beginnen die Arbeiten und wann sind die ersten Ergebnisse sichtbar? Emanuel Banzer: Gemäss dem aktuellen Fahrplan sollte bis Ende 2020 ein erstes Bauprojekt zur Sanierung eines besonders instabilen, etwa einen Kilometer umfassenden Dammabschnitts vorliegen. Wir setzen uns nach wie vor zum Ziel, im Jahr 2021 mit den ersten Dammsanierungsarbeiten vor Ort zu starten. Dies unter der Voraussetzung, dass das aufgelegte Sanierungsprojekt die Zustimmung der jeweiligen Rheingemeinde sowie der tangierten Grundeigentümer findet und das anschliessende Genehmigungsverfahren speditiv abgewickelt werden kann.
Warum ist eine solch umfassende Ertüchtigung des Damms notwendig? Ist der Hochwasserschutz derzeit noch gewährleistet? Der Rheindamm ist heute dank des in den vergangenen Jahren am landseitigen Dammfuss erstellten Kontroll- und Interventionsweges so sicher wie nie zuvor. Diese Bauwerkserschliessung erlaubt es den zwischenzeitlich professionell organisierten Wasserwehren der Gemeinden, den Damm während eines Hochwassers zu kontrollieren und die gegebenenfalls vereinzelt auftretenden Schwachstellen situativ zu sanieren. Vor einem mit der Rheinkatastrophe von 1927 vergleichbaren Hochwasser müssen wir uns heute daher nicht mehr fürchten. Und dennoch: Bei einem sehr seltenen Hochwasser,
wie es laut Statistik alle 300 bis 500 Jahre auftritt, kann ein Versagen der bald einmal 150 Jahre alten Dämme nicht ausgeschlossen werden. Dieses für unser Land nicht tragbare Restrisiko soll mit dem geplanten Dammsanierungsprojekt beseitigt werden. Den Damm auf rund 25 Kilometern Länge von Balzers bis Ruggell zu sanieren, ist sicherlich ein Mammutprojekt. Worin liegen die Herausforderungen, und wie bewältigen Sie diese? Die eigentliche Herausforderung liegt in der Vielzahl der zu berücksichtigenden Stakeholder und der damit verbundenen vielschichtigen und zum Teil heterogenen Interessenlagen, mit denen wir uns im Rahmen dieses Vorhabens konfrontiert sehen.
Die Fragen rund um den Rhein müssen einerseits in einem internationalen Kontext angegangen werden. Dabei gilt es die in Staatsverträgen festgehaltenen Interessen der Schweiz und Österreichs ebenso zu berücksichtigen wie die im Zuge des EWR mit sämtlichen Rheinunterliegern getroffenen Vereinbarungen. Dass dabei der Koordination mit unserem direkten Nachbarn, dem Kanton St. Gallen, eine besondere Bedeutung zukommt, ist selbstredend. Wir dürfen uns deshalb glücklich schätzen, dass sich auch St. Gallen zum Ziel gesetzt hat, seine Dämme auf dem liechtensteinisch-st.-gallischen Rheinabschnitt zu ertüchtigen. Die Grundlagen hierfür werden derzeit in einem gemeinsam beauftragten und finanzierten Strategiebericht aufgearbeitet.
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Andererseits teilen sich aus innerstaatlicher Sicht gemäss Rheingesetz Land und Gemeinden die Verantwortung am Rhein. Das von der Regierung initiierte Sanierungsprojekt kann deshalb nur mit einer konsequenten Einbindung der Rheingemeinden erfolgversprechend abgewickelt werden. Als Teil der Gemeinden sind ebenso die unmittelbar vom Sanierungsprojekt betroffenen Grundeigentümer zu verstehen, allen voran die Bürgergenossenschaften, welche am Rhein in Balzers, Triesen, Vaduz und Eschen über ein ausgedehntes Grundeigentum verfügen.
ve der darauf verlaufende Weg. Selbstverständlich führen aber die eigentlichen Bauarbeiten zu einer vorübergehenden Beeinträchtigung des Rheindamms als wichtigstem Erholungsraum des Landes. Neu erfunden wird der Raum im Falle einer Rheinaufweitung. Ein breiterer Rhein mit landeinwärts verschobenen Dämmen bereichert die Landschaft mit zusätzlichen, bisher unbekannten Strukturen. Die Gewinner einer Aufweitung dürften daher neben der Landschaft auch die Erholungssuchenden am Rhein sein.
den in diesem Zusammenhang am Beispiel des Projektperimeters Schaan-Buchs-Eschen als eine mögliche Sanierungsmöglichkeit geprüft. Denn die zur Begrenzung allfälliger Aufweitungen neu gebauten Dämme wären noch stabiler als die einmal sanierten, bald 150-jährigen Dämme. Die Hochwasserschutzverantwortlichen verbinden mit den Aufweitungen zwischenzeitlich noch eine weitere Hoffnung, welche im Rahmen der erwähnten Untersuchungen derzeit geprüft wird: Flussabwärts der Rheinbrücke Schaan-Buchs beobachten wir seit den 80er-Jahren eine stetige Auflandung
Und letztlich ist sich die breite Bevölkerung noch nicht einig, welches Format dem Rhein künftig zugestanden wird: Ist der heutige Verlauf des Rheins grundsätzlich beizubehalten, indem sich die Sanierung auf die Ertüchtigung der bestehenden Dämme beschränkt, oder sollen die vieldiskutierten Flussaufweitungen Teil der Lösung sein. Lassen sich die ungefähren Kosten bereits abschätzen? Bei der Sanierung der bestehenden Dämme gehen wir von approximativen Kosten von 50 Millionen Franken aus. Nicht berücksichtigt sind in diesem Kostenrahmen allfällige Rheinaufweitungen. Die gemeinsam mit dem Kanton St. Gallen im Rahmen des geplanten Strategieberichtes «Dammsanierung» in Auftrag gegebenen Untersuchungen sollen auch hinsichtlich der Kostenfrage zusätzliche Erkenntnisse mit sich bringen. Wird sich das Erscheinungsbild des Rheindamms als beliebtes Naherholungs- und Sportgebiet ändern? Dort, wo sich die Sanierung auf die Ertüchtigung des bestehenden Dammes beschränkt – dies betrifft den überwiegenden Teil des Rheindammes –, wird sich das Erscheinungsbildes je nach angewandter Sanierungsmethode kaum oder überhaupt nicht verändern. Unberührt bleibt auf diesen Abschnitten in jedem Fall die Dammkrone respekti-
Der Rheindamm ist heute dank des in den vergangenen Jahren am landseitigen Dammfuss erstellten Kontroll- und Interventionsweges so sicher wie nie zuvor. Emanuel Banzer, Leiter des Amts für Bevölkerungsschutz
Sie sprechen die Aufweitung an: Was sind die Hintergründe dieser Massnahme, und was erhoffen Sie sich neben landschaftlichen Aspekten von dieser Massnahme? Wie der Regierung und den Gemeinden ist es auch uns als dem mit der Projektleitung beauftragten Amt ein Anliegen, immer wieder darauf hinzuweisen, dass die Hochwassersicherheit und damit die Dammsanierung im Vordergrund dieses Projektes stehen. Aufweitungen wer-
der Rheinsohle. Setzt sich dieser Trend fort, was gemäss der uns vorliegenden Modellrechnungen angenommen werden muss, wird das Abflussprofil sukzessive kleiner. Mittels einer Aufweitung kann dieser Auflandungsprozess möglicherweise im Sinne des Hochwasserschutzes beeinflusst werden. Rechnen Sie mit Widerstand, beispielsweise von Bodenbesitzern? Dass es einem Bodenbesitzer
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nicht leichtfällt, sein Grundeigentum einer alternativen Nutzung respektive dem Rhein zu widmen, ist nur schon aus wirtschaftlichen Überlegungen nachvollziehbar. Berechtigte, auf sachtechnisch legitimen Argumenten beruhende Kritik muss bei einer Aufweitungsdiskussion unbedingt ernst genommen werden. Und letztlich sind Aufweitungen angesichts der damit verbundenen Kosten auch einer seriösen Kosten-Nutzen-Abwägung zu unterziehen. All diese Fragen gilt es in einer breit angelegten, ergebnisoffenen gesellschaftspolitischen Diskussion zu erörtern und letztlich einer mehrheitsfähigen Entscheidung zuzuführen. Ziel der gegenwärtig laufenden Abklärungen ist es unter anderem, Grundlagen für einen faktenbasierten Diskurs bereitzustellen. Welchen Einfluss haben alle diese Sanierungs- und Aufweitungsmassnahmen auf den Grundwasserspiegel? Dies ist Gegenstand der derzeit laufenden Untersuchungen. Die entsprechenden Vorgaben sind aber unbestritten: Das Grundwasser darf als Folge der Dammsanierung weder in Qualität noch Quantität substantiell beeinträchtigt werden. Sanierungsmassnahmen mit nachweislich abträglichem Einfluss auf das Grundwasser sind daher keine Option. Die Bevölkerung wurde bereits Ende des vergangenen Jahres umfassend informiert. Sind weitere Veranstaltungen geplant? Der Einbezug der breiten Bevölkerung ist uns ein dringendes Anliegen. Nur so wird es gelingen, alsbald ein mehrheitsfähiges Sanierungskonzept zu präsentieren, auf Grundlage dessen die Sanierung der instabilsten Dammabschnitte zeitnah in Angriff genommen werden kann. Deshalb möchten wir im Spätherbst dieses Jahres der interessierten Bevölkerung wiederum eine Plattform bieten, um sich in geeigneter Weise einbringen zu können.
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Frage an …
A
usgelöst durch die neueste Studie der Stiftung Zukunft.li, Ruggell, von Ende März 2019, die in der Raumplanung dringenden Handlungsbedarf ortet, folgten mehrere Vorträge zum Thema Raumplanung, die eng mit der Verkehrsproblematik zusammenhängt. Im Rahmen eines öffentlichen Vortrags am 16. Mai 2019 in Schaan, an welchem neben den Autoren der neuesten Studie, Thomas Lorenz, Peter Beck und Anne Brandl von der Uni Liechtenstein auch der Feldkircher Stadtbaumeister Gabor Mödlagl und der ehemalige Leiter des Amtes für Raumentwicklung und Geoinformation des Kantons St. Gallen Ueli Strauss teilnahmen, wurde bekräftigt, dass Liechtenstein in Sachen Raumplanung und Verkehr eine Strategie und eine regionale Abstimmung fehlt. Strauss kritisierte die hohe Gemeindeautonomie in Liechtenstein und weitestgehend das Fehlen eines Gesamtverkehrskonzeptes. Unsere Frage: Wie könnte Raumplanung mithelfen, die Verkehrsproblematik in Liechtenstein zu lösen?
Marcus Vogt
Violanda Lanter
Auf den ersten Blick scheint die Fragestellung banal. Auf einer grünen Wiese wäre es wohl vergleichsweise einfach, den Raum zu planen. Unverbaute Flächen würden der Erholung und der Landwirtschaft dienen, Wohngebiete und Arbeitsplätze hätten ihren Raum. Dazwischen intelligente Verkehrssysteme, die wenig Platz einnehmen und optimal organisiert sind. Wir sind aber keine grüne Wiese. Unser Land ist zersiedelt und Boden ist Kapital. Die Fragestellung ist also sehr komplex. Als erstes stellt sich mir die Frage, ob das zuständige Ministerium überhaupt den Willen hat, das Thema Raumplanung und damit die Verkehrsproblematik ernsthaft anzupacken. Denn ohne eine klare Willensbekundung werden wir nicht weiterkommen. Die Studie von Zukunft.li ist eine sehr gute Basis für die Diskussion, die wir führen müssen. Auch wenn das Thema politisch unbequem ist. Innerhalb der FBP werden wir uns noch in diesem Monat mit dem Thema beschäftigen.
Raum ist in Liechtenstein ein rares Gut. Die Stiftung Zukunft. li hat in ihrer neuesten Studie «Raumentwicklung Liechtenstein – Gestalten statt nur geschehen lassen» den Startschuss zu einer breiten öffentlichen Diskussion gegeben. Sie zeigt wissenschaftlich fundiert auf, weshalb die Notwendigkeit für eine gesteuerte Raumentwicklung gegeben ist, beschreibt die Situation im Immobilien- und Bodenmarkt und verdeutlicht die Entwicklungen im Bereich Verkehr. Als starker Wirtschaftsstandort ist Liechtenstein darauf angewiesen, dass die Arbeitsplätze gut erreichbar sind. Der europaweit höchste Motorisierungsgrad, die Zersiedelung der Landschaft und der steigende Pendler- und Binnenverkehr zeigen die Dringlichkeit auf, aktive Verkehrsplanung zu betreiben und Alternativen zu entwickeln. Die Bewältigung der Verkehrsproblematik ist abhängig von der Attraktivität des ÖV und der Fussund Radwege sowie der Nutzung neuer Technologien. Raumplanung ist ohne Verkehrsplanung nicht denkbar – und umgekehrt. Die länderverbindende S-Bahn wird Entlastung auf den Strassen bringen, die Anbindung an das überregionale Schienennetz gewährleisten und die wirtschaftliche Bedeutung der Region stärken. Anders als im Jahre 2002, als das Raumplanungsgesetz an der Urne scheiterte, muss ein breiter gesellschaftspolitischer Konsens darüber gefunden werden, wie unser zukünftiger Lebens- und Wirtschaftsraum aussehen soll. Gutes Beispiel für ein «Planungspuzzle» ist das Entwicklungskonzept Unterland und Schaan. Überwinden wir die Grenzen und denken wir gemeinsam darüber nach, in welchem Lebensraum unsere Kinder dereinst leben sollen!
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KAISER
Patrick Risch
Harry Quaderer
Herbert Elkuch
Johannes Kaiser
Die Freie Liste kritisiert schon seit Jahren das Fehlen eines überregionalen Gesamtverkehrskonzepts. Land und Gemeinden arbeiten zwar im Agglomerationsprogramm «Werdenberg-Liechtenstein» an einem grenzüberschreitenden Raumund Verkehrskonzept mit den Schweizer Behörden zusammen. Vereinbarte Ziele werden aber nicht konsequent und zielstrebig mit konkreten Massnahmen zeitnah angegangen. Mit dem «Entwicklungskonzept Liecht. Unterland und Schaan» wird auch hier eine Lösung gesucht. Die S-Bahn Feldkirch-Buchs ist ein zentraler Punkt des Agglomerationsprogrammes. Die Liechtensteiner Regierung zeigt aber keinen Mut, dieses Thema aktiv anzugehen – mit oder ohne Österreich. Eine vernünftige landesweite Raumplanung, abgestimmt auf den regionalen Kontext, könnte sehr wohl in Zukunft helfen, den Verkehrskollaps zu vermeiden. So müsste zum Beispiel schon bei der Erschliessung eines Wohnquartiers oder bei grösseren Überbauungen der öffentliche Verkehr und der Langsamverkehr zwingend in die Planungen eingeschlossen werden. Genauso verhält es sich bei den Industriegebieten und Dienstleistungszonen: Der Zuwachs an weiteren Arbeitsplätzen muss zwingend mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie der Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements mit Parkplatzbewirtschaftung einhergehen. Inwieweit den Gemeinden die Raumplanung überlassen werden kann, darf am Beispiel Schweiz hinterfragt werden. Bei der Raumplanung müssen wir vom Gemeindedenken wegkommen.
Die Stiftung Zukunft.li legte in einer 140-seitigen Studie folgende Empfehlungen vor: Start eines kooperativen, breit abgestützten Raumentwicklungsprozesses, Verbesserung des ÖV-Angebotes – Schaffung eigener ÖV-Trassen – Einführung eines landesweiten Mobility Pricing, Errichtung von Bodenbanken als Instrument zur Verdichtung sowie eine Schaffung von transparenten und umfassenden Statistiken zum Boden- und Immobilienmarkt.
Eine hohe Gemeindeautonomie ist grundsätzlich zu befürworten. Allerdings, dort wo es gemeindeüberschreitende Lösungen braucht, ist eine zu streng ausgelegte Gemeindeautonomie einschränkend. In Feldkirch wird die Tunnelspinne gebaut. Diese entlastet das Stadtgebiet Feldkirch auch von Liechtenstein erzeugten Verkehr.
Mit der Erstellung der Studie über die Raumplanung in Liechtenstein hat die Stiftung Zukunft.li die Debatte über ein Thema neuerlich initiiert, wobei der Wunsch oder die Bereitschaft, darüber zu diskutieren, auf unterschiedliches Interesse stösst. Anlässlich einer öffentlichen Veranstaltung im SAL in Schaan äusserten sich auch Gabor Mödlagl, Feldkircher Stadtbaumeister, oder Ueli Strauss, Raumplaner des Kt. St. Gallen, zu Liechtensteins Raumplanung. Strauss und Mödlagl monierten, dass Liechtenstein keine Strategie in Sachen Raumplanung hätte und mischten sich kritisch in Liechtensteins Begebenheiten ein.
Meine spontane Reaktion auf die diversen Punkte: Zum Raumentwicklungsprozess: Tönt nach externen Experten. Zum ÖV-Angebot: Da wir nicht einmal in der Lage sind, eine Bahnunter- bzw. -Überführung in Schaan und Nendeln zu bauen, ist es wohl verfrüht, über ganze, separate ÖV-Trassen zu reden. Mobility Pricing gleich Maut für Autofahrer, etc. Viel Glück! Und wenn wir schon 20’000 Pendler haben, da sollte man doch mal genau eruieren, ob und wie sich diese zusätzlichen Arbeitskräfte auf Gemeinde- und Landessteuern auswirken. Zu den Bodenbanken: Tönt gut, aber was sagt der Bodenbesitzer? Zum Boden- und Immobilienmarkt: Mindestens zwei Neuanstellungen für das Amt für Statistik. Kurzum: Raumentwicklung ist sicher wichtig, ist aber auch schwierig. Politisch schwierig, und deshalb ein langwieriger Prozess.
Um die täglichen Staus in Morgen- und Abendstunden zu vermeiden ist für kurze Zeit ein höherer Durchsatz an Fahrzeugen gegenüber heute zu gewährleisten. Diese Forderung wird die Tunnelspinne erfüllen. Dazu müssen aber auch die Anschlussstrassen in Liechtenstein diesen Stossverkehr aufnehmen können. Bislang fehlt bei uns eine Raumplanung, mit konkreten Angaben, wie das Verkehrsnetz langfristig aussehen könnte. Für die Volkswirtschaft sind kurze Fahrzeiten von Bedeutung. Auch im Bezug auf Umwelt und Klimaschutz ist ein stetig fliessender Verkehr anzustreben. Deshalb sollten für die Hauptstrassen Korridore festgelegt werden, die ein ungehindertes Fahren ermöglichen, unabhängig ob diese innerorts oder ausserorts liegen. Wo die Verkehrswege mit welchem Vorrang liegen sollen, dazu braucht es eben eine Raumplanung. Auf der Strasse überqueren pro Tag 114‘700 Personen die Grenze, hingegen mit der S-Bahn nur 856 Personen. Die Strasse ist mehr als eindeutig die wichtigste Verkehrsinfrastruktur. Die Strassen müssen effektiv sein, weil über 99% des Verkehrs über die Strasse rollt, auch der öffentliche Verkehr ist mit dabei.
Fakt ist, dass Liechtenstein in Sachen Landesrichtplan, Zonen- und Nutzungspläne der Gemeinden, übergelagerte landesweite raumplanerische Definitionen usw. eher sehr überreguliert ist. Was für mich seit Jahren völlig fehlt, und zwar auch gerade infolge fehlender Bereitschaft der Nachbarn in der Schweiz und Österreich, ist eine grenzüberschreitende und regional wirksame Raum- und Verkehrsplanung. Dass der Zusammenschluss der schweizerischen und österreichischen Rheintalautobahn an der engsten Stelle mit rund 2,3 km nördlich von Feldkirch bis heute einfach kein Thema ist, zeigt, dass die regionale, grenzüberschreitende Raum- und Verkehrsplanung in diesem Dreiländereck inexistent ist. Ohne diese gemeinsame länderübergreifende Initiative gibt es keine Zukunftslösungen, die insbesondere für das Liechtensteiner Unterland dringend notwendig wären.
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Medizinische Grundversorgung in Liechtenstein Das Landesspital als regional tätige Institution deckt die wesentlichen medizinischen Leistungen ab. In der Kleinheit wirkt Menschlichkeit und Geborgenheit. Eine aktive Zusammenarbeit mit Gesundheitsversorgern innerhalb des Landes, aber auch mit auswärtigen Spitälern, ergibt die ganzheitliche Betreuung. Text: Herbert Elkuch, Abg. Demokraten pro Liechtenstein
Unsere Gesundheitsversorgung umfasst viele einzelne Fachbereiche wie Arztpraxen, Spitex, Familienhilfe, Altersheime usw. Diese Institutionen sind in ihren Bereichen weitgehend autonom, jedoch im Gesamtsystem miteinander verflechtet. So wie einzelne Fasern in einem Seil diesem eine grosse Tragkraft verleihen, bildet erst eine Vielzahl verzwirnter Fachbereiche eine starke Gesundheitsversorgung. Das Landesspital ist für Liechtenstein in diesem Gefüge systemrelevant. Ohne Spital ist keine eigenständige Grundversorgung der Bevölkerung in allen Altersgruppen erreichbar. Das Landesspital ist im eingespielten Netzwerk der Gesundheitsversorger integriert. Die angebotenen Leistungen umfassen ein breites Spektrum, inklusive Notfallstation. Vor allem auch in der Altersversorgung sind fliessende Übergänge gefragt. Viele Menschen wünschen möglichst lange zu Hause zu bleiben. Manchmal sind Unterstützungen, auch kurze Spitalaufenthalte notwendig. Dabei ist eine übergangslose Pflege zwischen zu Hause, Spital und Altersheim relevant. Die verschiedenen Akteure müssen sich gegenseitig kennen, um schnell und unkompliziert die passende Unterstützung zu organisieren. Jedes Land hat ein eigenes Netzwerk mit Leistungsträgern, sozusagen ein geschlossener Kreis, zur Abwicklung der verschiedenen Dienstleistungen. Einzelne Bereiche, beispielsweise das Spital-
wesen, in ein anderes Land und anderes System zu verlagern, zerstört die ganzheitliche, integrierte medizinische und pflegerische Betreuung. Das Landesspital stärkt die Verhandlungsposition für die wichtige Zusammenarbeit mit den
gen eine grosse Wahlfreiheit gewährleistet werden. Die Erfahrung zeigt, dass es sowohl angestellte Spitalärzte als auch Belegärzte braucht, um erfolgreich tätig zu sein. Die Spitalärzte halten durch ihre permanente Anwesenheit vor
Ort ein konstantes und hohes Qualitätsniveau aufrecht. Die Belegärzte bringen die Flexibilität und erweitern das Angebot in wichtigen Spezialgebieten. Zudem generieren Belegärzte keine Fixlöhne. Im täglichen Betrieb findet eine Kooperation auf Augenhöhe statt. In der Regel betreut der Belegarzt seine Patienten vor und nach dem Spitalaufenthalt selbst, was die Sache vereinfacht. Die Sicherstellung einer hervorragenden Qualität durch kompetentes Fachpersonal ist entscheidend, zusammen mit einer Infrastruktur die den Anforderungen der Medizin gerecht wird. Nicht zu unterschätzen ist die hohe Nutzungszeit der Infrastruktur mit entsprechendem Verschleiss. Ein Spitalbetrieb arbeitet 8760 Stunden pro Jahr, dagegen sind Büros meist nur 2150 Stunden pro Jahr besetzt. In ein Spital muss deshalb öfter investiert werden als in ein Büro, das ist normal.
umliegenden Spitälern. Das momentane Überangebot jenseits des Rheins kann sich wieder ins Gegenteil umschlagen. Ohne eigenes Spital begeben wir uns in eine vollständige Abhängigkeit und somit in eine schlechte Verhandlungsposition. Wir verlieren weitgehend unseren Einfluss auf Leistung und Kosten. Ein gute Verhandlungsposition ist auch zur Einbindung von Vertragsspitälern im Ausland vorteilhaft. Nur dadurch kann in allen medizinischen Leistun-
Ohne eigenes Spital sind wir komplett abhängig. Herbert Elkuch, Landtagsabgeordneter, DpL
Qualifiziertes Personal sichert die Zukunft. Das Landesspital, als anerkannter und qualifizierter Betrieb für die Ausbildung von Ärzten und Pflegepersonal, spielt dabei eine wichtige Rolle. Wer Wert auf einheimisches Pflege- und Arztpersonal setzt, welches unseren Dialekt versteht und unsere Mentalität kennt, muss dem Landesspital positiv gegenüberstehen.
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Prämienverbilligungs-Anträge liegen auf dem Tisch In der Juni-Landtagssitzung wurde die Interpellationsbeantwortung zur Ausweitung der Prämienverbilligung diskutiert. Grossteils unbestritten war, dass das Prämienverbilligungssystem (PVS) verbessert werden muss. Im September-Landtag können dazu Taten folgen, es liegen zwei Gesetzesinitiativen zu diesem Thema – zur Ausweitung der Prämienverbilligung für Familien und Senioren des Mittelstandes – vor. Text: Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter
Die gestiegenen Prämien und Kostenbeteiligungen der letzten Jahre bedeuten für die unteren Einkommen und auch für grosse Teile der Mittelschicht ein echtes Problem, ihre Gesundheitskosten zu bewältigen. Besonders betroffen sind viele Familien und Senioren des (unteren) Mittelstandes. Dass diesbezüglich Handlungsbedarf besteht, hat der Landtag erkannt, und es liegen ihm für die September-Session zwei Gesetzesinitiativen vor. Bei meinem eingereichten Vorschlag der Prämienverbilligung werden sowohl Einzelhaushalte – und damit auch die Alleinerziehenden – als auch Paarhaushalte gleichermassen entlastet.
Finanzieller Druck in Einzelhaushalten (Alleinverdiener) sehr hoch Wie die Regierung aufgezeigt hat, beantragen insbesondere Einzelhaushalte (Alleinerziehende) eine Prämienverbilligung. Die Nutzungsquote beträgt hier – mit zunehmendem Alter – bis zu 90 %. Das hängt u. a. damit zusammen, dass in diesen Kategorien der finanzielle Druck sehr hoch ist und damit die Bereitschaft, einen Antrag auf Prämienverbilligung zu stellen, wächst. Alleinerziehende sind oft teilzeitbeschäftigt, wodurch der Arbeitgeber einen kleineren, der Arbeitnehmer einen grösseren Teil der Prämie bezahlen muss. Rentner zahlen die volle Prämie allein. Beantragung der PV beim Sozialamt für viele eine Hemmschwelle Erstaunt hat, dass die Nutzungsquote insgesamt, d. h. die Anzahl
Der Einsatz der 4 Mio. Franken für Menschen, die diese finanzielle Entlastung notwendig haben, ist am richtigen Ort eingesetzt – und nun wirklich null Giesskanne! Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter derer, die zwar Anspruch auf eine Prämienverbilligung haben, aber keinen Antrag stellen, relativ tief ist. Die Gründe dafür können vielschichtig sein, ein Grund liegt sicherlich darin, dass viele Anspruchsberechtigte es als Erniedrigung ansehen, beim Sozialamt einen Antrag stellen zu müssen. Vielfach ist es auch die Unkenntnis, ab welcher Erwerbsgrenze eine Prämienverbilligung beantragt werden kann.
Worin liegt der Unterschied der beiden Gesetzesinitiativen?
Gemäss der Modellrechnung der Regierung erhöht sich die Zahl der Anspruchsberechtigten von heute rund 7000 Personen beim Vorschlag der VU auf rund 10’000, bei meinem Vorschlag auf rund 11’000 Personen. Bei meiner Gesetzesinitiative der Prämienverbilligung fallen diese rund 1000 zusätzlichen Anspruchsberechtigten zu einem grossen Teil in die Kategorie der Alleinstehenden, worunter auch Alleinerziehende – also Haushalte mit Kindern – fallen. So wird gerade diese Personengruppe stärker als bisher
entlastet. Was mir sehr wichtig erscheint: Mit dem dreistufigen Modell werden die Anspruchsberechtigten der untersten Erwerbsgrenze mit einer Prämienverbilligung von 80 % stärker entlastet als beim Vorschlag der VU mit nur 60 % Entlastung. Zudem werden innerhalb des dreistufigen Modells die starren Erwerbsgrenzen entschärft – eine Entwicklung in Richtung «stetiger» Subventionssatz. Darin liegt die Ursache der höheren Mehrkosten bei meinem Vorschlag. Bei einer Nutzungsquote von 54 % bemessen sich die Kosten bei der VU-Initiative auf 6 Mio., bei meiner Initiative auf 10,5 Mio. Franken. Diese Differenz entspricht in etwa der Summe der Erhöhung des Staatsbeitrages an die OKP von 4 Mio. Franken von 29 auf 33 Mio. Nur – und das ist ganz entscheidend – sind für mich diese 4 Mio. beim punktuellen und zielgenauen Einsatz für Menschen, die darauf angewiesen sind und diese finanzielle Entlastung wirklich notwendig haben, am richtigen Ort zugesprochen. Und dies ist zudem wirklich null Giesskanne!
50 % -Prämienreduktion für «unter 25-Jährige» Bezüglich der Forderung der Jungen FBP zur Prämienverbilligung für «unter 25-Jährige» kann ich diese voll und ganz unterstützen. Dies lässt sich sehr einfach – auch im administrativen Handling – realisieren, indem der Landtag beschliesst, dass bei in Ausbildung befindlichen Personen die Hälfte der Prämie zu entrichten ist: also eine Prämienreduktion für «unter 25-Jährige» um 50 %.
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Medikamentenmissbrauch bei Liechtensteins Jugendlichen Regierungsrat Mauro Pedrazzini beantwortete eine Kleine Anfrage der Landtagsvizepräsidentin im Juni-Landtag Der zunehmende Medikamenten-/Drogenmissbrauch bei Liechtensteins Jugend war Gegenstand einer Kleinen Anfrage der Landtagsvizepräsidentin Gunilla Marxer-Kranz im Landtag vom Juni 2019 an den zuständigen Gesellschaftsminister Mauro Pedrazzini. Die Landtagsvizepräsidentin wollte vom Gesellschaftsminister wissen, wie er sich zum deutlichen Medikamentenmissbrauch von Jugendlichen stelle. Und wer in Liechtenstein die Verantwortung für die Präventionsarbeit im Bereich Medikamenten- und Drogenmissbrauch trage, sowie wer welche Aufgaben übernehme.
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Der Medikamentenmissbrauch bei Jugendlichen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Kinder wachsen mit der Denkweise auf, dass ihnen Medikamente guttun und sie von Schmerzen befreien. Dass solche Medikamente aber unnötig konsumiert und, gemischt mit Alkohol, schwerwiegende Folgen haben können, ja sogar bis zum Tod führen, dessen sind sich Jugendliche oftmals nicht bewusst. Gemäss Ministerium für Gesellschaft handelt es sich bei Medikamentenmissbrauch durch Jugendliche um eine Phase. Zwar wird Präventionsarbeit in der Schule in der Weise geleistet, dass den Jugendlichen vermittelt wird, dass sie Mitverantwortung tragen für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit. Konkrete Präventionsarbeit bezüglich Medikamentenmissbrauch findet meines Wissens seitens des ASD und in den Schulen nicht statt. In der vom Amt für Soziale Dienste veröffentlichten Studie «Liechtensteinische Schülerstudie zu legalen und illegalen Drogen und Medikamenten sowie Neuen Medien» wird festgehalten, dass bereits blosse Polizeipräsenz repressiv wirke. Aus Ressourcengründen seien aber weniger polizeiliche Informationsveranstaltungen in den Schulen durchgeführt worden. Eine konkrete, praxisbezogene Aufklärung über die Gefahren von Medikamentenmissbrauch fehlt somit offensichtlich. Vor allem der Praxisbezug, also Schilderungen von konkreten Fällen und den Folgen, könnte zur Abschreckung beitragen. Gunilla Marxer Kranz: Wie stellt sich das Ministerium für Gesellschaft zum deutlichen Anstieg von Medikamentenmissbrauch bei Jugendlichen? Regierungsrat Mauro Pedrazzini: Das Ministerium für Gesellschaft hat zur Kenntnis genommen, dass vermehrt von einem Missbrauch von Betäubungsmitteln bei Jugendlichen gesprochen wird, und ist diesbezüglich auf die zuständigen Amtsstellen zugegangen, um den Umfang des Problems und mögliche
tenmissbrauch hat, kann die Amtsärztin ersucht werden, einen Warnhinweis auszusprechen. Sie informiert Apotheken und Ärzte – bei Bedarf auch über die Landesgrenzen hinaus – darüber, dass die Abgabe von bestimmten Arzneimitteln an bestimmte Personen nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt / der behandelnden Ärztin erfolgen soll. Wer sich dann nicht daran hält, verstösst gegen das Heilmittelgesetz.
Gunilla Marxer Kranz: Meines Wissens gibt es keine gesetzliche Regelung bezüglich Medikamentenmissbrauch. Ist angedacht, dies zu ändern Regierungsrat Mauro Pedrazzini: Das Ministerium für Gesellschaft beurteilt die verschiedenen gesetzlichen Regelungen, welche Medikamentenmissbrauch betreffen, als umfassend und ausreichend. Es gibt dazu spezifische Regelungen im Heilmittelgesetz, im Betäubungsmittelgesetz, in der Betäubungsmittelverordnung sowie im Kinder- und Jugendgesetz. Die gesetzlichen Grundlagen sind also vorhanden. Es ist aus der Erfahrung auch bekannt, dass Gesetze und ihre Durchsetzung den Drogenkonsum oder den Medikamentenmissbrauch nie vollständig verhindern können. Es fanden sich für Süchtige immer Mittel und Wege, an die Substanzen zu kommen. Staatliche Akteure unterliegen hier oft einer Kontrollillusion.
Gunilla Marxer Kranz: Wer trägt in Liechtenstein die Verantwortung für die Präventionsarbeit im Bereich Medikamenten- und Drogenmissbrauch, und wer übernimmt welche Aufgaben? Regierungsrat Mauro Pedrazzini: Als übergeordnetes Gremium ist die Kommission für Suchtfragen für die Initiierung, Koordination und Umsetzung der Präventionsarbeit im Suchtbereich zuständig. In der Kommission sind das Amt für Gesundheit, das Schulamt, das Amt für Soziale Dienste, die Staatsanwaltschaft und die Landespolizei vertreten. Das Amt für Soziale Dienste ist schwerpunktmässig für die Umsetzung der verschiedenen Projekte und Programme zuständig. Das Schulamt und insbesondere die Schulsozialarbeit haben zur angesprochenen Thematik ein Informationsblatt für Lehrpersonen erstellt. Beim ASD liegen Informationsmaterialien auf oder k ö n nen bezogen werden. Da sich der Medikamentenmissbrauch von Jugendlichen als relativ neue Thematik zeigt, wird diese, wie bereits erwähnt, gezielt bearbeitet werden.
Wenn ein Arzt / eine Ärztin den Verdacht auf einen Medikamen-
Gunilla Marxer Kranz: Das ASD ist, gemäss Aussage eines Mit-
Massnahmen zu evaluieren. Ebenfalls wurde eine Sondersitzung der Kommission für Suchtfragen einberufen, um den Umfang, den Handlungsbedarf und die Massnahmen zu erörtern. Der Missbrauch von Medikamenten ist mit der Gefahr der Suchtbildung verbunden und zeigt daher auch die damit verbundenen Konsequenzen, insbesondere auch im Bereich der Schwierigkeiten, die Sucht zu überwinden, sowie bei der Beschaffungskriminalität.
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arbeiters, völlig unterbesetzt, um Präventionsarbeit leisten zu können. Gibt es daher bei der Polizei eine entsprechende Stelle für Präventionsarbeit bezüglich Medikamenten- und Drogenmissbrauch, welche aktiv in den Schulen konkrete, praxisbezogene Auf klärung macht, wie dies in den umliegenden Kantonen beziehungsweise Ländern bereits der Fall ist? Regierungsrat Mauro Pedrazzini: Derzeit ist die Stelle des Suchtbeauftragten beim ASD vakant. Die Nachbesetzung der Stelle ist im Gange. Bei der Landespolizei gibt es keine spezialisierte Stelle für Kriminalprävention. Informationsveranstaltungen zu rechtlichen Fragestellungen rund um Suchtmittel (illegale Suchtmittel, Strafverfahren, Sanktionen, Diversion usw.) werden daher ebenfalls nur in sehr begrenztem Rahmen und meist in Kooperation mit Schul- und Sozialbehörden durchgeführt. Dies, da es sich beim Suchtmittelmissbrauch durch Jugendliche in erster Linie um eine gesundheitsund sozialpolitische und erst in zweiter Linie um eine strafrechtliche Problemstellung handelt. Gunilla Marxer Kranz: Wenn nein, in welcher Rolle kann die Polizei Unterstützung bieten? Regierungsrat Mauro Pedrazzini: Die L a ndespol izei u nt e r s t üt z t im Rahmen ihrer Ressourcen Sozial-, Gesundheitsund Schulbehörden bei Präventionsveranstaltungen, indem hauptberuf liche Ermittler der Kriminalpolizei über illegale Suchtmittel und die möglichen strafrechtlichen Folgen eines Konsums (polizeiliches Ermittlungsverfahren, Sanktionen, Diversion usw.) aufklären.
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Wohin führt der Weg des FC Vaduz? Die Saison 2018/19 war für den FC Vaduz eine zum raschen Vergessen. Mit Platz 6 wurde nicht nur das Ziel verpasst, vor allem die Art und Weise, wie die Mannschaft meistens aufgetreten ist, kann die Verantwortlichen keinesfalls zufriedenstellen. In der nächsten Spielzeit muss vieles besser werden. Die Mannschaft wird ein völlig neues Gesicht bekommen. Text: Christoph Kindle
Nicht weniger als 9 Spieler haben den Club verlassen (müssen): Andreas Hirzel, Tomislav Pulijc, Niels Von Niederhäusern, Sadik Vitjia, Mario Bühler, Maurice Brunner, Philipp Muntwiler, Boris Babic, Igor Tadic. Am schwersten wiegt der Abgang von Captain Muntwiler. Der 32-Jährige hätte eigentlich der Stützpfeiler des neuen Teams werden sollen, doch «Munti» zieht es – trotz noch laufendem Vertrag in Vaduz – in seine Heimat Wil. Dort hat man ihm nebst einem Vertrag beim Challenge-League-Club auch berufliche Perspektiven angeboten.
Kaderplanung läuft auf Hochtouren Vaduz braucht also dringend Verstärkungen, und die Planungen sind in vollem Gange. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe waren folgende Neuzugänge fix: Nationalspieler und Verteidiger Jens Hofer (FC Münsingen), Verteidiger Yannick Schmid vom FC
Luzern, Offensivspieler Tunahan Cicek vom FC Schaffhausen, Aussenverteidiger Cedric Gasser aus Wil, Torhüter Gion-Fadri Chande (Wil). Dabei wird es aber sicher nicht bleiben, es wird in diesen Tagen und Wochen weitere Neuverpflichtungen geben. «Die Spieler müssen Qualität haben und uns weiterbringen», sagt Sportchef Franz Burgmeier. Die Vaduzer wollen ein Kader mit 24 Spielern.
Ziel: Platz unter den ersten 4 oder 5 Für den Sportchef, der in der Winterpause Bernt Haas abgelöst hat, steht ausser Frage: «Wir wollen und müssen eine bessere Saison abliefern als die vergangene. Allerdings muss allen auch bewusst sein, dass das Ziel nicht mehr Aufstieg in die Super League sein kann, das wäre vermessen. Wir haben ein um 700 000 Franken kleineres Budget zur Verfügung, also müssen wir entsprechend
kleinere Brötchen backen.» Laut Franz Burgmeier könne man bezüglich Budget mit Absteiger GC, Lausanne und Aarau nicht mithalten. «Trotzdem wollen wir
eine gute Rolle in der Challenge League spielen, ein Platz unter den ersten 4 oder 5 erachte ich als durchaus realistisch.» Im Übrigen ist für Sportchef Burgmeier auch
Der FC Vaduz (hier mit Manuel Sutter, links) will nächste Saison einen Schritt nach vorne machen.
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klar, dass der eingeschlagene Weg mit vornehmlich jungen Spielern aus der Region fortgeführt wird.
Test gegen YB und EuropaLeague-Qualifikation Am 21. Juni ist beim FC Vaduz offizieller Trainingsstart, bis dann sollte das Kader praktisch stehen. An diesem Tag findet in Nyon auch die Auslosung der ers-
ten Qualifikationsrunde in der Europa League statt. Am 26. Juni bestreiten die Vaduzer ein erstes Vorbereitungsspiel, der überlegene Schweizer Meister Young Boys Bern kommt ins Rheinpark-Stadion. Weitere Testgegner sind Liga-Konkurrent Kriens (30. Juni in Vaduz) und Austria Lustenau (6. Juli in Sevelen). Am 11. und 18. Juli findet dann bereits die erste
Europa-League-Quali-Runde statt. Die Vaduzer hoffen natürlich auf den Einzug in die zweite Runde, dann könnte es schon einen attraktiven Gegner geben. Auftakt zur Challenge-League-Saison 2019/20 ist dann am Wochenende des 20./21. Juli.
Neuer Präsident im September Auch auf Vorstandsebene wird
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sich beim FC Vaduz im Verlaufe der nächsten Wochen und Monate etwas tun. Ruth Ospelt, seit sechs Jahren im Amt, hat Anfang Mai angekündigt, dass sie bei der Generalversammlung im September nicht mehr als Präsidentin kandidieren wird. Die Suche nach einem Nachfolger läuft auf Hochtouren.
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PERFAN-Mitgliederkarte ersetzt dabei nicht die Saisonkarte und berechtigt nicht zum Einlass an den FC Vaduz Heimspielen. Zudem erhält man mit der SUPERFAN-Mitgliedschaft keine Vereinsmitgliedschaft. Jetzt anmelden und von der Trikotaktion 2019 profitieren: Jeder neuangemeldete SUPERFAN kann im Sommer ein personalisiertes Originaltrikot der Saison 2019/20 mit Nummer und Name zum Sonderpreis von CHF 80.00 anstatt CHF 120.00 (Kinder CHF 50.00 anstatt CHF 90.00) kaufen. Weitere Informationen zum Angebot sowie das Anmeldeformular gibt’s unter www.fcvaduz.li. #hoppvadoz
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USV beendet eine erfolgreiche Saison Auch wenn es mit dem Aufstieg in diesem Jahr nicht geklappt hat, darf die Erstliga-Mannschaft des USV Eschen/Mauren auf eine erfolgreiche Saison 2018/19 zurückblicken. Am Ende ist die zu Beginn gesteckte Zielsetzung, sich unter den ersten Fünf zu klassieren, erreicht worden. Mit Rang drei schloss das Team um Trainer Erik Regtop besser als erwartet abu. Text: Herbert Oehri
Dass es in diesem Jahr zum Aufstieg nicht gereicht hat ist ein Wermutstropfen im Umfeld einer tollen Saison. Was die «Meisterschaftsfrage», oder besser ausgedrückt, die Frage nach dem Aufstieg in der neuen Saison anbetrifft, hält sich Trainer Eric Regtop bedeckt. Dabei kann er für die neue Saison – trotz einiger Abgänge – wieder mit einem starken Team rechnen. Viele glauben, es sei noch stärker als das bisherige. Allerdings lässt sich der niederländische Cheftrainer im USV nicht in die Karten schauen. Wir haben zum Saisonabschluss mit Erik Regtop das nachfolgende Interview geführt: Herr Regtop, wie sind Sie mit der Saisonleistung Ihrer Erstliga-Mannschaft zufrieden?
Erik Regtop: Ich bin mit der Saison sehr zufrieden. Wir haben eine starke Leistungssteigerung gegenüber der Vorsaison gezeigt. Der USV ist wieder da, wo er hingehört, nämlich zu den besten Mannschaften der 1. Liga schweizweit. Was zeichnet Ihre Mannschaft besonders aus? Wir gehen von unseren Stärken aus und versuchen das zu machen, was wir gut können. Auch sind wir als Mannschaft eine bessere Einheit geworden. Wir haben das auch in vielen Meisterschaftsspielen gezeigt, zuletzt im Spiel gegen den FC Baden, das wir nach einem hochklassigen und spannenden Match verdient mit 4:2 für uns entscheiden konnten.
Die Aufstiegsspiele waren ursprünglich nicht eingeplant. Ihr Saisonziel war das Erreichen eines Ranges unter den besten Fünf. Auf was führen Sie diesen Exploit der 1. Mannschaft gegen Ende der Saison zurück? Nach der Hinrunde haben wir uns zum Ziel gesetzt in die Aufstiegsspiele zu kommen. Das haben wir geschafft. Im ersten Aufstiegsspiel gegen die Black Boys aus Basel sind uns allerdings von einem äusserst starken Team die Grenzen aufgezeigt worden. Drei wichtige Spieler werden den USV verlassen, nämlich Fässler, Gadient und Kavcic. Welche Gründe gab es für die Abgänge? Aljaz Kavcic folgt seiner Liebe und zieht nach Zürich. Marco Fässler und Michael Gadient
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wollten eine Veränderung und sind zum FC Chur in die 2. Liga gewechselt. Wie man hört soll die Kaderbildung der 1.Liga abgeschlossen sein. Stimmt das? Grundsätzlich haben wir die Zusammenstellung des neuen Erstligakaders für die neue Saison bereits abgeschlossen. Wir sind noch mit einem Spieler im Gespräch. Wie gross ist der Kader und können Sie uns die Namen geben? Wir haben einen Kader von 25 Spielern. Es sind dies: Majer Armando, Pecseli Sziliard (neu, FC Rebstein), Thöni Nico, Quintans Ivan, Menzi Marc, Kühne Simon, Chevalley Cédric, Sven Lehmann, Scherrer Michael (neu, SC Brühl), Nussbaumer Maximilian (neu, USC Rohrbach/Altach), Majer Claudio, Gubser Robin, Sonderegger Stefan, Bleisch Luca, Fabio
Wolfinger (neu, FC Ostermundigen), Roman Spirig (neu, U23 FC Vaduz), Aaron Salanovic (neu, U18, LFV), Alder Michael, Wolfinger Sandro, Bärtsch Michael, Meier Livio, Philipp Ospelt, Lüchinger Fabian, Bathuan Toplu ( neu, AKA Vorarlberg) Welches sind Ihre Zielsetzungen für die neue Saison? Wir möchten uns als Mannschaft weiter entwickeln. Auch talentierte junge Spieler aus unserem Verein, die das Zeug haben 1. Liga zu spielen, dürfen mit dem Eins mittrainieren und bei Eignung werden sie auch eingesetzt. Im Winter schauen wir dann, wo wir stehen und wie es für die Frühjahrsrunde 2020 weitergeht. Unser erklärtes Ziel ist es neben einem guten 1.Ligaplatz auch wieder einmal ins Cupfinale zu kommen.
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Kaderliste 2019 / 2020 Name
Nummer
Majer Armando
1
Schmid Alessio
2
Pecseli Sziiard Thöni Nico
4
Quintans Ivan
5
Menzi Marc
6
Kühne Simon
7
Lehmann Sven
9
Scherrer Michael Nussbaumer Maximilian Majer Claudio
12
Gubser Robin
13
Sonderegger Stefan
15
Bleisch Luca
16
Wolfinger Fabio Spirig Roman Aaron Salanovic Alder Michael
Lehmann gegen Baden
Wolfinger Sandro
21
Bärtsch Michael
22
Meier Livio
23
Ospelt Philip
24
Lüchinger Fabian
3
Bathuan Toplu
Michael Bärtsch wurde mit 24 Treffer TorschützenKönig aller Schweizer Erstliga-Vereine.
Nationalspieler Kühne beim 4:2-Sieg gegen den FC Baden.
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Fabienne Wohlwend ist bereit für den ersten Sieg Nur 18 von über 60 Bewerberinnen haben den Sprung in die neu geschaffene Women Series geschafft, eine Autorennsport-Kategorie ausschliesslich für Frauen. Gefahren wird mit identischen Formel-3-Boliden (280 Turbo-PS), und nach drei von insgesamt sechs Rennen kann Fabienne Wohlwend eine sehr positive Zwischenbilanz ziehen. Die 21-jährige Schellenbergerin fuhr beim letzten Rennen in Misano auf Platz drei und kommt ihrem ersten Sieg immer näher. Einzig der Start gelingt der Liechtensteinerin bisher noch nicht nach Wunsch, sonst hätte sie den Sprung zuoberst aufs Podium wohl schon geschafft. Text: Christoph Kindle
Beim Auftaktrennen in Hockenheim stand Fabienne Wohlwend bereits in der ersten Startreihe (Platz 2), kam aber auf der feuchten Spur nicht gut weg und büsste wertvolle Positionen ein. Der 6. Rang am Ende war sicher ein solider Auftakt in die neue Rennserie, aber für die Ferrari-Challenge-Siegerin wäre durchaus mehr möglich gewesen. Auch beim zweiten Bewerb im belgischen Zolder gelang der Start nicht optimal, und so war schon früh im Rennen klar, dass die Bankkauffrau keine Chance auf eine Topplatzierung haben würde. Wohlwend überquerte die Ziellinie schliesslich auf dem 7. Rang.
Pole-Position und Platz drei Am 8. Juni war die Women Series dann in Misano zu Gast, auf einer Strecke, welche Fabienne Wohlwend aus der Ferrari Challenge gut kennt. Und dies stellte die 21-jährige Unterländerin dann in der Qualifikation auch eindrücklich unter Beweis. Fabienne Wohlwend raste auf die Pole-Position und brachte sich somit in die engere Favoritenrolle. Aber erneut hatte die Liechtensteinerin ein Problem beim Start und musste die Führung sofort abgeben. Sie reihte sich hinter den Saisonsiegerinnen Jamie Chadwick (GB) und Beitske Visser (NL) auf Platz drei ein. Dieser Dreikampf sollte während des
gesamten Rennens andauern. Rundenlang lagen Chadwick, Visser und Wohlwend innerhalb von nur einer Sekunde, doch es kam zu keinen Überholmanövern. Mit Rang drei war die Schellenbergerin aber hochzufrieden, der erste Podiumsplatz war Tatsache.
Bereit für den ersten Sieg Nach dem starken Auftritt in Misano ist Fabienne Wohlwend bereit für den ersten Triumph. Es verbleiben noch drei Rennen, und zwar am 6. Juli auf dem Norisring, am 20. Juli in Assen und zum Abschluss am 11. August in Brands Hatch. Auch in der Gesamtwertung liegt für die
Liechtensteinerin noch einiges drin. Aktuell nimmt sie Position 5 ein, zur drittplatzierten Marta Garcia fehlen nur 6 Punkte. Den Titel (und 500 000 Dollar Siegprämie!) werden wohl die Britin und zweifache Saisonsiegerin Jamie Chadwick und die Holländerin Beitske Visser unter sich ausmachen. Die Formel Women kann schon jetzt als Erfolg bezeichnet werden. Das Zuschauer- und Medieninteresse ist gross, nicht zuletzt natürlich auch, weil die Rennen im Rahmenprogramm der populären DTM stattfinden.
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Konsumentenschutzrechte beim Online-Handel Der Online-Handel wird von Jahr zu Jahr beliebter. In den Nachbarländern Schweiz und Österreich hat der Online-Handel im letzten Jahr um mehr als zehn Prozent zugenommen. Daher lohnt es sich, die Konsumentenschutzrechte beim Online-Handel genauer unter die Lupe zu nehmen. Text: Carmen Oehri, Rechtsanwältin und Partnerin
Grundlagen Neben dem Konsumentenschutzgesetz (KSchG) hat Liechtenstein mit dem Fern- und Au s w ä r t sg e s c h ä f t e - G e s et z (FAGG) auch die EU-Richtlinie umgesetzt, die den Konsumentenschutz in Europa vereinheitlicht und die Rechte der Konsumenten wesentlich gestärkt hat. Eine der Kernideen hinter diesem Gesetz ist es, die Nachteile auszugleichen, die für den Verbraucher mit dem Online-Kauf verbunden sind. So kann man die Ware etwa nicht anprobieren, die dargestellte Farbe des Produkts kann von der Wirklichkeit abweichen, oder der Verbraucher wird durch einen schnellen Klick zu einem übereilten Kauf verleitet. Der erhöhte Schutz des Verbrauchers gilt nur bei Online-Käufen von Unternehmen. Wenn ein Verbraucher daher auf einer Online-Plattform, wie z. B. eBay, von einer Privatperson kauft, gelangen die besonderen Schutzrechte nicht zur Anwendung. Zu beachten ist aber, dass auch Unternehmer ihre Ware auf solchen Online-Plattformen anbieten und in diesem Fall die Schutzrechte gelten.
Rücktrittsrecht Kern des Konsumentenschutzes ist das Rücktrittsrecht. Der Verbraucher hat beim Online-Kauf ein 14-tägiges Rücktrittsrecht. Er kann daher ohne Angabe von Gründen dem Unternehmer innerhalb dieser Frist erklären, dass er das Produkt doch nicht
kaufen möchte. Der Lauf der Frist beginnt, wenn der Käufer die Sache in Händen hält bzw. beim Kauf von Dienstleistungen ab dem Tag des Vertragsabschlusses. Diese Frist kann sich um bis zu zwölf Monate verlängern, wenn der Unternehmer den Käufer über sein Rücktrittsrecht nicht aufgeklärt hat. Um sein Rücktrittsrecht geltend zu machen, muss der Käufer dem Unternehmer in eindeutiger Form den Rücktritt vom Kauf erklären. Dies muss nicht zwangsweise schriftlich sein, es kann beispielsweise auch per Telefon geschehen. Allerdings muss der Käufer die Mitteilung vom Rücktritt im Zweifel beweisen können. Jedenfalls reicht es aber nicht aus, die Ware einfach zurückzuschicken. Der Käufer ist im Fall des Rücktritts allerdings auch verpflichtet, die Ware innerhalb von 14 Tagen an den Unternehmer zurückzusenden. Hier ist es aber nicht notwendig, dass der Unternehmer die Ware innerhalb von 14 Tagen erhält, sondern nur, dass diese innerhalb von 14 Tagen abgesendet wird.
Rückzahlung Der Unternehmer ist grundsätzlich auch dazu verpflichtet, den Kaufpreis innerhalb von 14 Tagen zurückzuerstatten. Es empfiehlt sich, mit der Ware sehr sorgsam umzugehen. Tut man dies nicht, kann der Unternehmer für Schäden eine Entschädigung vom Kaufpreis
abziehen. Der übliche Konsum (z. B. aus der Verpackung nehmen, anprobieren, in Betrieb nehmen) ist aber jedenfalls zulässig.
Ausnahmen vom Rücktrittsrecht Es gibt Produkte, die vom Rücktrittsrecht ausgenommen sind. Hierbei handelt es sich in erster Linie um Produkte, bei deren Rückgabe der Unternehmer stark benachteiligt wäre. Dies sind beispielsweise Waren, die persönlich für den Käufer angefertigt wurden. Dazu zählen auch verderbliche Lebensmittel oder Waren, die aus Gründen des Gesundheitsschutzes oder der Hygiene versiegelt sind und sich, sobald das Siegel entfernt wurde, nicht zur Rückgabe eignen. Weiter sind auch Produkte, die sich schnell konsumieren oder (illegal) kopieren lassen, von einem Rücktrittsrecht ausgenommen, so zum Beispiel Zeitungen, CDs, DVDs oder Computersoftware, deren versiegelte Verpackung geöffnet wurde.
Fazit Beim Online-Handel steht den Verbrauchern ein 14-tägiges Rücktrittsrecht zu. Dieses Rücktrittsrecht bietet einen weitgehenden Schutz und soll die Nachteile, welche mit dem Online-Handel verbunden sind, ausgleichen.
C ARM E N OE H RI Rechtsanwältin und Partnerin Über die Person Carmen Oehri ist als Rechtsanwältin in Liechtenstein zugelassen und verfügt zudem über das Anwaltspatent des Kantons Zürich. Schwerpunktmässig beschäftigt sie sich mit Gesellschafts- und Vertragsrecht. Darüber hinaus befasst sich Carmen Oehri mit Fragen des Erbrechts und der Nachlassplanung. Sie ist für in- und ausländische Privatpersonen und Unternehmen beratend sowie prozessführend tätig.
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Mehr als 20 Studentinnen und Studenten der Universität Liechtenstein beteiligten sich beim Innovationsprojekt für zukunftsträchtige Geschäftsmodelle im Technopark Vaduz.
Förderung junger, talentierter Studenten Die Förderung junger, talentierter Studenten und eine lokale Verankerung mit Blick auf das Internationale – zwei Ziele, welche das Sportmanagement-Unternehmen sporteo und die Universität Liechtenstein gemein haben. Daher haben sporteo-Gründer Josef Lenhart und Professor Alexander Zimmermann ein Innovationsprojekt zu zukunftsträchtigen Geschäftsmodellen im Technopark Vaduz initiiert. Text: Heribert Beck Herr Lenhart, Herr Zimmermann, ein Siegerprojekt des Innovationsprojekts dreht sich um das Thema Fussball – gleichzeitig das Hauptgeschäftsfeld der sporteo AG. Was verbindet Sie persönlich mit diesem Sport? Josef Lenhart: Fussball war in jungen Jahren schon meine Leidenschaft und dann einige Jahre mein Beruf als Profi. Der Fussball hat mich auch nach Liechtenstein gebracht und er
bestimmt bei sporteo auf den verschiedensten Ebenen immer noch mein Leben und unsere Arbeit – von der Medienarbeit über Marketing und die Spielerberatung bis zur Betreuung der Sportler. Allerdings steht sporteo auch anderen Disziplinen offen. Dementsprechend hiess die Aufgabenstellung für das Innovationsprojekt auch «Plattformbasierte Geschäftsmodelle für die Geschäftsbereiche der sporteo Sportmanagement AG».
Alexander Zimmermann: Mit meinen aktiven Ballkünste ist es leider nicht weit her. Ich bin ein klassischer Couchfussballer, verfolge aber oft Spiele mit grosser Begeisterung. Da ich von Deutschland zunächst in die Schweiz und dann nach Liechtenstein gekommen bin, wurde ich sportlich immer wieder entwurzelt und habe keinen Lieblingsverein. Ich fiebere aber mit den Vereinen meiner Arbeitskollegen mit.
Was darf man sich unter «plattformbasiert» vorstellen? Alexander Zimmermann: Plattformen haben zum Ziel, vielfältige Angebote zu bündeln und möglichst viele Menschen zu erreichen. Zu nennen sind hier zum Beispiel Amazon, Netflix, Facebook oder Airbnb. Diese Beispiele zeigen schon, wie breitgefächert die Einsatzmöglichkeiten plattformbasierter Geschäftsmodelle sind. Unseres Erachtens sollten wir dieses Feld
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aber nicht einfach den internationalen Grosskonzernen überlassen. Ähnliche Modelle lassen sich auch auf unsere Region herunterbrechen und für die lokale Industrie und für lokale Dienstleister nutzen. So kann sich der Mittelstand dank neuster Technologien international positionieren sowie schnell und mit überschaubarem Aufwand für viele Nutzer zugänglich sein. Die Fachsprache verwendet dafür den Begriff «Skalierbarkeit». Josef Lenhart: So entstehen idealerweise Hybridmodelle, die ein bestehendes Geschäftsmodell mit neuen Plattformen ergänzen, welche die Stärken des Bestehenden nutzen und ausbauen. Dies gewährt einen Vorsprung gegenüber Start-up-Unternehmen, die von null anfangen. Kommt hier sporteo mit seinem bestehenden Geschäftsmodell ins Spiel? Josef Lenhart: Auch, ja. In erster Linie ging es uns aber darum, talentierten und einsatzwilligen Studierenden eine Möglichkeit zu geben, ihr Wissen anhand realer Fälle in der Praxis anwenden können. Es liegt in unserer Unternehmensphilosophie, junge Menschen zu fördern. Alexander Zimmermann: Diese Förderung junger Menschen im Land und der Region ist natürlich auch für uns als Universität entscheidend. Dabei wollen wir sie zu unternehmerischem Denken befähigen; Entrepreneurship, um beim Namen des Studiengangs zu bleiben. Hierfür dürfen wir aber nicht nur im didaktischen Elfenbeinturm bleiben und den Studierenden theoretisches Handwerkszeug mitgeben. Gerade auch das Üben in der Praxis ist Gold wert. Diese interessanten Ausbildungschancen können wir aber nur im Schulterschluss zwischen der Universität und lokalen, international tätigen Unternehmen ermöglichen. Mit der Fokussierung auf neue Geschäftsmodelle stehen Sie in Liechtenstein in einer seit fast 100 Jahren bewährten und im
Nachhinein betrachtet äusserst erfolgreichen Liechtensteiner Tradition … Josef Lenhart: … das stimmt. So ist bereits das erfolgreiche Treuhandgeschäft entstanden. Dies hat schon vor vielen Jahrzehnten gezeigt, dass es zur richtigen Zeit der richtigen Ideen bedufte. Um solche Chancen zu ergreifen, braucht es Schulen, welche die richtigen Grundlagen lehren. Fä-
natürlich erheblich. Dies erlaubt es uns, neue, talentierte Studierende zu erreichen, die dann wiederum später im Rheintal Fuss fassen und einen Beitrag zur Weiterentwicklung der erfolgreichen Unternehmenslandschaft leisten können. Zu diesen attraktiven Unternehmen zähle ich auch sporteo und ich schätze deren Engagement für unsere Studierenden ausserordentlich.
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Josef Lenhart: Das ist wirklich gegenseitig. Dort, wo erfolgreiche Unternehmensmodelle zu Hause sind, gibt es auch immer entsprechend gute Schulen. «In Liechtenstein zu Hause und tätig für die ganze Welt», dieser internationale Ansatz gilt für die erfolgreichen Unternehmen des Landes genauso wie für die Universität Liechtenstein.
Sporteo-Gründer Josef Lenhart (r.) und Prof. Alexander Zimmermann (l.) von der UNI Liechtenstein im Gespräch mit lie:zeit Redaktor Heribert Beck.
hige Arbeitskräfte gibt es grundsätzlich fast überall. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen müssen aber ausgebildet und ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert werden. Daher sind wir auch stets offen für Kontaktaufnahmen von innovativen Personen mit guten Ideen und bieten unsere Unterstützung an. Alexander Zimmermann: Das Ganze beruht auf Gegenseitigkeit. Die Universität Liechtenstein ist auf attraktive Unternehmen in der Region angewiesen, um für Studierende und Arbeitskräfte anziehend zu wirken, möchte diesen Unternehmen aber auch etwas zurückgeben. So spannende Anlässe wie dieses Innovationsprojekt mit fortwährendem Coaching durch die Dozierenden sowie die Mitarbeitenden von sporteo und einem würdigen Abschlussevent an einer so wunderbaren Lokalität wie dem Technopark in Vaduz steigern die Attraktivität der Ausbildung
Zu den Personen Josef Lenhart (58), stammt aus Zams in Tirol. Nach seiner Zeit als Fussballprofi in Österreich fand er als Spielertrainer beim USV Eschen-Mauren seinen Weg nach Liechtenstein. Lenhart wohnt seit 40 Jahren in Altach und hat 1986 in Eschen das Sportmanagement-Unternehmen sporteo gegründet, das seinen Sitz inzwischen in Schaan hat. Kontakt: j.lenhart@sporteo.cc Alexander Zimmermann (39), geboren in Düsseldorf, ist in Schaffhausen aufgewachsen. Heute wohnt er in St. Gallen. Er hat Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen studiert und ist seit letztem Jahr Inhaber des Lehrstuhls für Entrepreneurship und Strategisches Management an der Universität Liechtenstein. Kontakt: alexander.zimmermann@uni.li Die Projekte und Sieger Die vielfältigen Ideen der Teams haben der Jury die Auswahl der Sieger nicht leicht gemacht. Von Plattformen zur Vermittlung von jungen Spielern als Werbeträger, zur Ausbildung von Spielern während und nach Abschluss ihrer aktiven Karriere, oder zur Vermittlung von Trainern in aufstrebende Fussball-Nationen war alles dabei. Angesichts dieser Leistung hat sich sporteo entschieden, dass zwei Teams gewinnen und damit die Möglichkeit erhalten sollen, mit dem Unternehmen weiter an ihren Geschäftsideen zu arbeiten. Das eine Team stellte eine innovative Lösung zur flexiblen Gestaltung und Buchung von Bandenwerbung für KMUs vor, während das andere Team eine Plattformlösung zur Vermarktung von Sportevents als Teambuilding für Unternehmen entwickelte.
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Joseph Erasmus Bellinger, Detail aus «Flugmaschine, erfunden von Jacob Degen in Wien», 1807 © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna
VALUES WORTH SHARING
«Für eine nachhaltige Zukunft braucht es innovative Ideen.» Daniel Abt, Formel E Rennfahrer Unterstützt von LGT seit 2015
lgt.li/values
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Bildungsstandort Liechtenstein Der grösste Rohstoff, oder besser gesagt die Resourcen, die Liechtenstein besitzt, ist die Bildung. Liechtenstein ist heute ein attraktiver Bildungsstandort mit einem leistungsfähigen und vielfältigen Schulsystem. Das Schulwesen ist in der Verfassung als Staatsaufgabe definiert. Forschung und Wissenschaft sind wichtige Zukunftsinvestitionen, welche die Innovationskraft in Wirtschaft, Staat und Gesellschaft sichern. Liechtenstein unternimmt gezielte Anstrengungen, um schnell und effizient Erkenntnisse der Forschung in Technologien und damit in wirtschaftliche Wachstumsfelder mit neuen Arbeitsplätzen umzusetzen.
Die Bildungsstatistik Sie enthält Angaben zu den Bildungseinrichtungen in Liechtenstein sowie zur Bildungsbeteiligung der liechtensteinischen Bevölkerung im Schuljahr 2017/18 und früher. Neben Informationen zu Schulkindern, Lernenden in Lehrbe-
trieben und Studierenden beinhaltet die Bildungsstatistik auch Angaben zu Bildungsabschlüssen, zu Bildungsausgaben, zum Schulpersonal und zu Bildungsindikatoren. Im Schuljahr 2017/18 waren mit 4729 Schulkindern in der allgemeinen Ausbildung (Kindergarten bis Sekundarstufe II) in Liechtenstein 0,7 % weniger Schulkinder registriert als im
World Skills, eine Erfolgsgeschichte Dominique Hasler, Regierungsrätin
Vorjahr. 2016/17 wurden in der allgemeinen Ausbildung 4760 Schulkinder erfasst. Während allgemeinbildende Ausbildungen bis Sekundarstufe II meist in Liechtenstein besucht werden, werden anschliessende Ausbildungen oft im benachbarten Ausland aufgenommen. Per 31. Dezember 2017 wurden Lehrverträge von 870 Lernenden aus Liechtenstein gemeldet. 86,7 % der Lernenden absolvierten ihre Lehre in einem Lehrbetrieb in Liechtenstein und 13,3 % in einem Betrieb in den Kantonen St. Gallen oder Graubünden. In einer allgemeinen tertiären Ausbildung (ohne Weiterbildung) an Fachhochschulen und Universitäten waren 2017/18
Anzahl Schulkinder an öffentlichen und privaten Schulen in Liechtenstein nach Schulstufe seit 2013 / 2014
Gesamt: Aufgrund der tiefen Anzahl Schulkinder werden für die Sonderschule und das Freiwillige 10. Schuljahr keine separaten Balken ausgewiesen, sie sind jedoch im Gesamt erhalten.
1094 Studierende aus Liechtenstein immatrikuliert. 70,5 % belegten Studiengänge an schweizerischen und 18,1 % an österreichischen Institutionen. 7,5 % respektive 3,9 % der Studierenden waren in Liechtenstein bzw. Deutschland registriert.
Privatschulen in Liechtenstein und der Region In Liechtenstein und der benachbarten Region gibt es einige mittlere und grössere Schulen und Weiterbildungszentren mit einem exzellenten Ruf. Regierungsrätin Dominique Hasler: «World Skills, eine Erfolgsgeschichte» Erwähnenswert im Beriech der dualen Berufsbildung sind auch die alle zwei Jahre stattfindenden Berufsweltmeisterschaften, die sog. «WorldSkills». In diesem Jahr finden sie vom 22. bis 27. August im russischen Kazan statt. Da die Regierung bei WorldSkills Europe einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt hat, können ab dem Jahr 2020 Teilnehmende aus Liechtenstein neu auch an den EuroSkills teilnehmen. Diese finden vom 16. bis 20. September 2020 in Graz statt. «Die Berufsmeisterschaften sind eine einmalige Gelegenheit für eine berufsorientierte Vertiefung, und Liechtenstein und die WorldSkills sind eine Erfolgsgeschichte. 2018 feierte unser Land das 50-Jahr-Jubiläum von WorldSkills Liechtenstein. 50 Jahre, in denen unsere Teilnehmenden exakt 50 Medaillen gewonnen haben, nämlich 17 Mal Gold, 13 Mal Silber und 20 Mal Bronze», sagt Regierungsrätin und Bildungsministerin Dominique Hasler.
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Das Leben ist eine Schule … Die Liechtensteinische Waldorfschule wurde 1985 in Schaan gegründet. Sie untersteht der Aufsicht des Schulamtes und unterzieht sich regelmässig einer Qualitätsprüfung. Die Waldorfpädagogik orientiert sich an den Entwicklungsschritten und Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen. Der junge Mensch soll eine breite Basis an Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben. Dies schliesst die Entwicklung seiner intellektuellen, kreativen, künstlerischen, praktischen und sozialen Kompetenzen ein. Englisch und Französisch wird bereits ab der 1. Klasse unterrichtet. Ausserdem bieten wir in den höheren Klassen Italienisch und Russisch an. An allen Waldorfschulen, so auch an unserer, wird dem musischen Profil in besonderer Weise Beachtung geschenkt, z.B. im gemeinsamen Erlernen der Blockflöte, im Chor und im Orchesterspiel. In jeder 8. Klasse gibt es ein Theaterprojekt. Auch der künstlerisch-handwerkliche Umgang mit Farben, Formen und Materialien aller Art ist eine Besonderheit unseres Unterrichtskonzeptes. Unsere Schüler haben nach dem Abschluss der 9. Klasse die Möglichkeiten einen Beruf zu erlernen oder auch die weiterführenden Schulen in Liechtenstein, der Schweiz sowie Österreich zu besuchen.
Für weitere Informationen: www.waldorfschule.li
Die Private Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL) wurde 2000 als «Universität für Humanwissenschaften» gegründet und erhielt 2004 eine grundlegende strategische Neuausrichtung, welche sich nicht zuletzt 2008 auch in der Namensänderung in «Private Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL)» wiederspiegelte. Die UFL ist eine staatliche und international anerkannte Universität. Die UFL versteht sich als moderne universitäre Bildungseinrichtung und sieht ihre Aufgabe in einer unabhängigen Lehre und Forschung. Die UFL bekennt sich zum Konzept des Lebenslangen Lernens. Sie begleitet ambitionierte Menschen, die berufliche Expertise und wissenschaftliche Begründung verbinden möchten. Die UFL bemüht sich, Menschen in ihrer beruflichen Weiterentwicklung zu unterstützen und sie zu motivieren, die gesellschaftliche Verantwortung zu tragen, die daraus entsteht. Die UFL bietet Studiengänge in der Medizinischen Wissenschaft und der Rechtswissenschaft an. Ergänzt wird das Studienangebot durch Lehrgänge zur Weiterbildung. Mit Stichtag 15. April 2019 sind 120 Studierende an der UFL gemeldet, davon 60 Dr.scient.med.-Studierende und 60 Dr.iur.-Studierende. Gesamt kann mit heutigem Datum auf 114 erfolgreiche Doktoratsabschlüsse verwiesen werden.
Berufsbegleitend zum Doktorat
• Medizinische Wissenschaft «Dr. scient. med.» • Rechtswissenschaften «Dr. iur.» • Akkreditiert, staatlich und international anekannt • Hochqualifizierte Wissenschaftler als Lehrkräfte Berufsbegleitend zum «Dr. scient. med.» • Studiendurchgang startet am 3. Oktober 2019 mit Abschluss «Dr. scient. med.»
Berufsbegleitend zum «Dr. iur.» • Studiendurchgang startet am 17. Oktober 2019 mit Abschluss «Dr. iur.» Anmeldeschluss ist der 30. Juni 2019.
www.ufl.li, info@ufl.li, Telefon +423 392 40 10
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20 Jahre Atlas Sprachservice Schaan – Einfach Sprachen lernen Seit der Firmengründung 1999 hat sich die Sprachschule für Erwachsene unter der Leitung von Dunja Hoch kontinuierlich entwickelt. Atlas Sprachservice ist inzwischen im Bürohaus Schreiber an der Landstr. 140 in Schaan fest verankert. Das Angebot umfasst Deutsch, Französisch, Englisch und Spanisch auf allen Niveaus. Was den Unterricht bei Atlas Sprachservice von anderen Anbietern der Region unterscheidet, ist die Ausrichtung der Kurse. Nebst Privatunterricht werden ausschliesslich Kleingruppenkurse mit 2-6 Personen geführt. Dies ermöglicht individuelles Eingehen auf die Kursteilnehmenden. Ausserdem ist es ein besonderes Anliegen, auch ältere Teilnehmer für das Erlernen einer neuen Sprache oder das Auffrischen einer
bereits einmal erlernten Sprache zu begeistern. Entspanntes, angstfreies Lernen zu fairen Preisen wird bei Atlas Sprachservice grossgeschrieben. Im neuen Kursprogramm ab August werden neu ein Literaturkurs in Französisch, sowie Anfänger- und Konversationskurse in Spanisch angeboten. Deutschkursteilnehmende profitieren von Gutscheinen des Ausländer- und Passamtes. Unter allen Kursteilnehmenden, die in diesem Jahr bei Atlas Sprachservice einen Kurs besuchen, werden im Dezember 20 Kinogutscheine für das Takino in Schaan verlost. Kurse können ab sofort unter www.atlassprachservice.com gebucht werden. Beratungen und Einstufungen sind kostenlos.
Die Sprachschule für Erwachsene in Schaan! DEUTSCH ENGLISH FRANÇAIS ESPAÑOL Weil das Leben keine Untertitel hat! Neue Kurse ab August. otickets gewinnen! Jetzt anmelden und Kin www.atlassprachservice.com Landstrasse 140 9494 Schaan
Zu uns in die Privatschule! Wir legen grossen Wert auf das frühzeitige Erlernen und Erleben von Sprachen, sowie das Erkennen und Fördern von Stärken und Talenten. Unser Ziel ist die optimale Vorbereitung unserer SchülerInnen für nationale und internationale Karrieren. Als Ganztagsschule in familiärer Atmosphäre begleiten wir die Schüler von der Primarschule bis zum Maturaabschluss. Sprechen Sie jetzt mit uns.
Dorfstrasse 24 | F L-9495 Triesen | T +423 392 20 88 | www .formatio.li
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So eine Situation am Krankenbett wird Lena Schädler auch an den WorldSkills in Kazan meistern müssen.
WorldSkills-Teilnahme am Spitalbett Erstmals tritt Liechtenstein an den WorldSkills in einem Gesundheitsberuf an Erstmals ist mit der Kandidatin Lena Schädler für WorldSkills Liechtenstein ein Gesundheitsberuf am Start. Sowohl für das Nationale Komitee als auch für die Besucherinnen und Besucher der Generalprobe in der Spörryhalle Vaduz ist und war diese Teilnahme eine erfrischende Novität. Wir wollten wissen, was für Aufgaben WorldSkills an Lena Schädler stellt und haben uns dazu mit ihr und ihrer Expertin Katharina Lorenz-Klemm getroffen. Schon beim Betreten der Spörryhalle in Vaduz, in welcher vom 15. bis 18. Mai die Generalprobe als Vorbereitung auf die Berufsweltmeisterschaften im russischen Kazan stattfand, stach der Wettbewerbsstand von Lena Schädler ins Auge: Ein richtiges Krankenzimmer mit Spitalbett. Darin eine Patientin, die sich offensichtlich am Fuss
verletzt hat und von Kandidatin Lena gepflegt wird. Die Konversation der beiden wird öffentlich über Mikrofon übertragen und das Ganze in englischer Sprache. Daneben als Beobachterin mit Bewertungsbogen Katharina Lorenz-Klemm, die Expertin für den Beruf Fachperson Gesundheit im Bereich Health und Social Care, die Lena
bei den Vorbereitungen und in Kazan zur Seite stehen wird. Katharina Lorenz-Klemm erläutert, welche Aufgaben «ihre» Kandidatin erwarten werden: «Lena wird bei den WorldSkills an jedem der vier Wettbewerbstage ein neues Setting antreffen,
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nämlich Spital, Langzeitpflege, Tagespflege und die Pflege zu Hause. Dort werden an Simulationspatienten verschiedene Kompetenzen geprüft. Dazu gehören Arbeitsorganisation und -management, Kommunikation und zwischenmenschliche Fähigkeiten, Problemlösung, Innovation und Kreativität, Bedarfsermittlung und Planung der Patientenbetreuung sowie Evaluation.» Zuvorkommende Patienten Lena Schädler selbst blickt positiv auf die Erfahrungen der Generalprobe zurück. Sie sei zufrieden mit dem Verlauf, müsse aber noch viel trainieren für Kazan. Gerade das Spitalsetting sei eine grosse Herausforderung, da sie selber hier noch wenig Erfahrung habe. Eine tolle Gelegenheit dazu bietet das internationale Treffen Mitte Juli in Sargans, bei dem sich die Teilnehmenden aus der Schweiz, Italien/ Südtirol, Liechtenstein und womöglich auch aus Kolumbien zu einem Vergleichstraining treffen. Gefragt nach den Schauspiel-Patienten und deren Einfluss auf den Wettbewerb, ist sie sehr realistisch: «Grundsätzlich muss ich mich auf jeden Patienten einstellen und auf dessen Verhalten reagieren können. Diese Situation kann man nie 100-prozentig üben. Die Schauspieler an der Generalprobe waren alle sehr nett und haben immer zuvorkommend reagiert und alles mitgemacht, was ich ihnen gesagt habe. Ich bin sicher, dass die Patienten in Kazan nicht so kooperativ sein werden. Aber damit kann ich umgehen.» Dass Lena Schädler am Wettbewerb alles in englischer Sprache absolvieren muss und für Zuschauer und Jury hörbar sein wird, macht ihr
keine Sorgen: «Anfangs war es etwas gewöhnungsbedürftig, dass jedes Wort in der Halle zu hören ist. Ich kann mich aber gut konzentrieren und alles andere ausblenden. So spielt es keine Rolle für mich.» Kulturelle Unterschiede IIm Berufsfeld «Pflege Sozialbetreuerin», wie dies in WorldSkills-Deutsch korrekt heisst, wird Lena Schädler gegen 18 Kandidatinnen und Kandidaten aus der Schweiz, aber auch aus China, Kolumbien, Singapur, Ungarn, Deutschland und anderen Ländern antreten. «Es wird sehr spannend sein zu sehen, wie sich diese unterschiedlichen Kulturen im Beruf auswirken», so Katharina Lorenz-Klemm. +Je nach Kultur wird Pflege anderes verstanden. Die Kriterien sind aber für alle Ländern gleich, und die verschiedenen kulturellen Aspekte haben darin Platz, was mich sehr fasziniert.» Mit kulturellen Unterschieden müsse man im Gesundheitsberuf aber ohnehin umgehen können, beschreibt Expertin Lorenz-Klemm ihr Arbeitsfeld weiter. Dies gelte für die Patienten, für Mitarbeitende, aber auch für Veränderungen, die sich durch einen Stellenwechsel ergeben. Daher sei es für Lena Schädler in der Vorbereitung wichtig, verschiedene Praktika zu absolvieren, welche am Kantonsspital Graubünden, im Liechtensteiner Landesspital, im LAK und in der Familienhilfe stattfinden. Lena Schädler schätzt diese Möglichkeiten sehr, zumal ihr Ausbildungsschwerpunkt die Psychiatrie ist. Ihre eigentliche Ausbildung absolviert sie in der Psychiatrie-Klinik St. Pirminsberg, wo sie grosse Unterstützung erfährt: «Es freut mich sehr, dass mein Arbeitgeber voll hinter mir steht und mit mir mitfiebert.»
Mit der Kandidatin Lena Schädler und der Expertin Katharina Lorenz-Klemm tritt Liechtenstein erstmals mit einem Gesundheitsberuf an.
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Stärkung der Gesundheitsberufe Expertin Katharina Lorenz-Klemm ist zum ersten Mal bei den WorldSkills dabei. Sie habe bisher viel Spannendes erfahren können und freue sich sehr auf die Wettbewerbe. Die Zusammenarbeit mit Lena gestalte sich bestens: «Dass Lena parallel zur Lehrabschlussprüfung auch die Vorbereitung auf die WorldSkills mit einem anderen Schwerpunkt meistert, ist ohnehin eine beachtliche Leistung. Wir sind ein gutes Team und profitieren gegenseitig voneinander», resümiert sie jetzt schon. Wichtig sei ihr aber auch, dass mit dieser Teilnahme von Lena die Gesundheitsberufe, gerade der Bereich Pflege, gestärkt würden. «Hier haben wir in den nächsten Jahren grossen Bedarf. Am Beispiel von Lena Schädler kann man durch WorldSkills sehen, wie abwechslungsreich und wichtig der Beruf ist.» So gesehen, haben wir heute schon einen Sieg in der Tasche.
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«Die Menschen sollen den Mut haben, selber zu denken» Barbara Gant leitet seit einem Jahr als Rektorin die Private Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL) in Triesen. Die Tirolerin prägt die UFL aber schon seit vielen Jahren mit und geht in ihrem Job richtig auf. Sie selber hat Geschichte studiert, und das lebenslange Lernen gehört für sie dazu. Interview: Tamara Beck
Frau Gant, Sie waren vorher in Innsbruck tätig. War es die UFL, die Sie nach Liechtenstein führte? Barbara Gant: Das war in der Tat so. Über die Med Uni Innsbruck wurde ich seitens der UFL angefragt, ob ich Interesse hätte, an der Entwicklung eines Studiums der Humanmedizin mitzuwirken. Es war eine der besten Entscheidungen, die ich getroffen habe. Sie haben davor in Innsbruck lange den Bereich «Lifelong Learning» geführt. Was beinhaltete diese Anstellung? Ich durfte Lehrgänge entwickeln und umsetzen und war auch als Bologna-Koordinatorin tätig. Zu definieren, was die Studenten lernen und können müssen, ihnen etwas anzubieten, damit sie die im Studium gesetzten Ziele erreichen können, das ist meine grosse Passion. Sie sind seit 2013 an der UFL. Mit welcher Tätigkeit sind Sie eingestiegen? Zu Beginn wirkte ich an der Entwicklung des Humanmedizin-Studiums mit bzw. des Curriculums. Das heisst, wir definierten die Inhalte des Studiums und deren Umsetzung. Wir beschäftigten uns mit der Planbarkeit und Organisation, koordinierten die Prüfungen. Dies mit dem Ziel, dass die Studenten eine umfassende Fachexpertise erlangen. Seit einem Jahr sind Sie offiziell Rektorin (davor eine Weile interimistisch). Wie gefällt Ihnen diese Aufgabe? Es ist eine wunderbare, spannende Herausforderung, eine Traum-Aufgabe. Der Standort ist besonders. Wir können hier frei arbeiten. Ich habe das grosse Glück, dass das UFL-Team meine Ideen mitträgt und mitgestaltet. Ziel ist es nun, die UFL noch besser zu positionieren, diese kleine, private Einrichtung noch mehr zu festigen. Die UFL ist keine «normale» Universität. Die Doktorats-Studiengänge werden aus-
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schliesslich berufsbegleitend angeboten. Sie sprechen also Menschen an, die ihr Studium schon abgeschlossen haben. Weshalb sollten diese ihr Doktorat an der UFL machen und nicht in ihrer Alma Mater? Richtig. Unsere Studenten stehen mit beiden Beinen im Berufsleben und sind schon seit einer Weile weg von der Universität. Sie sind zwischen 30 und 70 Jahre alt und wollen in ihren Fachbereichen vertieft wissenschaftlich arbeiten. Das primäre Ziel grosser Unis ist es, Nachwuchs-Wissenschaftler auszubilden. Wir bieten aber etwas, das die grossen Unis nicht können.
Herausforderungen ist, dass wir eine private Uni sind und uns stets aufs Neue um die Finanzierung kümmern müssen.
ter wachsen, stabil und beständig und in einem überschaubaren Mass, und dabei die Qualität auf hohem Niveau halten.
Sie haben Philosophie und Geschichte studiert. Wie kamen Sie damals auf diese Fächer? Ich habe primär Geschichte studiert, weil mich immer die Frage nach dem «Warum» beschäftigt hat. Ich möchte verstehen und wissen, warum etwas geschieht. Trotz aller gegenteiligen Beispiele habe ich die Hoffnung, dass wir aus der Geschichte lernen. Ich würde das Fach sofort wieder studieren.
Wo treffe ich Barbara Gant privat? Was haben Sie für Hobbys? Wie verbringen Sie Ihre Freizeit? Man trifft mich im Wald an, beim Spazieren mit meinem Hund und beim Wandern. Ich lese zudem gerne und höre auch sehr gerne Radio. Dazu gehört auch Radio L, das wunderbar die Stimmung im Land wiedergeben kann. Und natürlich treffe ich mich gerne mit Freunden und der Familie.
Und das wäre? Das Wichtigste ist, dass man bei uns berufsbegleitend das Doktoratsstudium absolvieren kann. Unsere Studenten schätzen hier zudem die kleinen Gruppen, die persönliche Atmosphäre und den direkten Kontakt mit den Dozenten. Hier ist niemand anonym. Unsere Lehrveranstaltungen finden an Wochenrandzeiten statt. Der Umgang mit erfahrenen Praktikern ist und muss anders sein als mit Absolventen, die direkt aus dem Masterstudium kommen, so müssen die Lehrinhalte z. B. fortgeschritteneren Qualifikationen entsprechen.
Im nächsten Jahr kann die UFL ihr 20-Jahr-Jubiläum feiern. Haben Sie etwas Besonderes dafür geplant? Die UFL geht nächstes Jahr in das 3. Jahrzehnt ihres Bestehens. Wir feiern dieses Jubiläum im kleinen Rahmen. Quasi als Abrundung der ersten 20 Jahre haben wir die 1. Wissenschaftsgespräche Triesen und einen Jugendwettbewerb gemeinsam mit der Gemeinde Triesen lanciert. Mit diesen jährlichen Gesprächen wollen wir die interessierte Bevölkerung über aktuelle Themen informieren und Diskussionen anregen. Den Jugendwettbewerb haben wir aus tiefster Überzeugung ins Leben gerufen. Alles, was wir tun, hat einen Einfluss auf die Zukunft und damit auf die heutige Jugend. Die Jungen haben eine Meinung dazu, und diese möchten wir hören.
Pflegen auch Sie den persönlichen Kontakt zu ihnen? Ja, wir sind eine offene Uni und leben diese Überzeugung. Dozenten und Studenten kommen mit ihren Anliegen auch zu mir, und so kenne ich ihre Probleme und Herausforderungen. Wie viele Studierende haben Sie aktuell, und woher kommen sie? Per 15. April 2019 sind es 120 Studenten. 60 in der Medizin, 60 in den Rechtswissenschaften. Unsere Studenten kommen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, viele natürlich auch aus Liechtenstein. Was ist entscheidend für ein berufsbegleitendes Studium? Es gibt diverse Punkte, letztlich entscheidend ist jedoch die Planbarkeit. Wir planen Jahre im Voraus. Wer bei uns studieren möchte, weiss spätestens ein Jahr, bevor er das Studium bei uns aufnimmt, wann er hier sein muss, und kann es in seinen Kalender eintragen. Diese Sicherheit ist entscheidend für viele Studierende. Was sind die besonderen Herausforderungen der UFL für Sie als Rektorin? Meine Aufgaben sind sehr umfassend, das ist das Spannende hier. Wir sind sehr bemüht darum, dass die Studierenden bei uns auf hohem Niveau arbeiten können, und das tragen an der UFL alle mit. Eine der grössten
Welche Ziele haben Sie für die nächsten 20 Jahre bzw. die nächsten Jahre Ihrer Tätigkeit als Rektorin? Unser neu überarbeitetes Universitätsstatut sieht vor, dass wir uns einen Hochschulentwicklungsplan geben. Wir sind aktuell daran, unsere Ziele auf die kommenden 5 bis 7 Jahre zu schärfen und die Massnahmen abzuleiten, welche dafür anstehen. Wir setzen Forschungsschwerpunkte und definieren, wofür die UFL stehen soll. Wir möchten wei-
KURZ GEFRAGT Wie starten Sie in den Tag? Ich gehe mit meinem Hund im Wald spazieren. Danach frühstücke ich. Was schätzen Sie an Ihrer Wohngemeinde? Die Ruhe und Nähe zum Arbeitsplatz und dass die Menschen hier so freundlich sind. Welches ist Ihr liebster Ort in Liechtenstein? Es gibt so viele schöne Orte. Der Rhein, der Forst, die Berge. Es ist einfach schön hier. Welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch? Ich habe einen E-Reader und bin eine typische Quer-Leserin, die immer 2 bis 3 Bücher parallel liest. Fantastische Literatur zur Unterhaltung, Wanderungen in Europa, philosophische Lektüre … Ein Lieblingszitat? «Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen», von Kant. Ein Reiseziel, das Sie noch interessieren würde? Ich entdecke gerne Wanderwege und bereise sehr gerne den hohen Norden. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Für die UFL weiterhin viel Aufmerksamkeit und Anerkennung. Dass wir sie weiterentwickeln und ausbauen dürfen. Und, siehe Kant, dass die Menschen den Mut haben, selber zu denken.
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Warum denn
in die Ferne schweifen … Liechtenstein sehen und erleben Der Sommer lädt ein, mit der ganzen Familie die Ausflugsziele in Liechtenstein zu entdecken, denn von diesen gibt es eine ganze Menge. Im Sommer können Sie mit Ihren Kindern viel unternehmen. In jeder Gemeinde gibt es viel zu erleben, Nützliches zu lernen, Neues zu entdecken, kurz Natur und Spass für Gross und Klein. Unser Ländle bietet auf kleinem Raum für jeden Geschmack etwas. Lassen Sie sich von der Vielzahl an Ausflugsmöglichkeiten und Erlebnissen im Sommer überraschen. Wir haben einige interessante Ausflugsziele zusammengestellt: Fotos: Liechtenstein Marketing · Oliver Hartmann
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ein beliebtes Ausflugsziel mit neugestaltetem Kinderspielplatz, Biotop und Vereinshaus. Zahlreiche Vogelarten können beobachtet werden. Eine Wanderung ins Naturschutzgebiet lohnt ebenfalls allemal.
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Mauren Das Gebiet Birka wurde 1971 von der Gemeinde Mauren erworben und seine Pflege an den Ornithologischen Verein übertragen. Der Ornithologische Verein hegte dieses kleine Naturschutzgebiet und errichtete ein Vogelparadies. Heute ist das Vogelparadies Birka
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-TREKKING LAMA- UND ALPAKA Triesenberg Es gibt fast nichts Entspannenderes als eine Wanderung mit Lamas und Alpakas. Speziell Kinder haben ihren Spass daran und
vergessen schnell, wie lange sie bereits unterwegs sind! In den Touren erfahren Sie mehr über diese liebevollen Tiere und lernen die wunderschöne Liechtensteiner Bergwelt kennen!
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PL ANETENWEG Vaduz Im Massstab 1:1 Milliarde wird unser Sonnensystem distanzmässig umgesetzt. Die Planeten werden ebenfalls massstabgetreu plastisch dargestellt. Der Start des Planetenweges ist beim Parkplatz des Rheinparkstadions. Die Route führt auf dem Wuhrweg, entlang dem
lebnis. Geschicklichkeit und Konzentration werden gefördert, und wenn die zum Teil kniffligen Aufgaben gelöst sind, führt eine rasante Fahrt auf dem Ziplineparcours wieder zurück. Öffnungszeiten: Frühjahr bis Herbst täglich ausser montags um 10:00 oder um 16:00 Uhr.
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KOLUMNE von Vera Oehri-Kindle
OH, DU SCHÖNE FAMILIENZEIT ... Eine klassische Situation in vielen Haushalten an einem Samstag oder Sonntagvormittag. Die Familie sitzt beim Frühstückstisch und schmiedet Pläne für den Tag. Ein Ausflug steht an, schliesslich haben endlich mal alle Zeit, den Tag miteinander zu verbringen. Doch häufig gibt es Diskussionen, wohin es gehen soll und bisweilen herrscht Ratlosigkeit, was man denn eigentlich unternehmen könnte. In der Tat ist so eine Ausflugsplanung mitunter nicht ganz unkompliziert und es gilt, einige Dinge zu beachten, wenn der Ausflug zu einem Erfolg werden und es für die Familie ein rundum gelungener und schöner Tag werden soll. Eine gute und durchdachte Planung ist immer von Vorteil, schliesslich soll der Ausflug ja möglichst reibungslos gelingen. Zunächst einmal steht im Raum, wohin der Ausflug gehen soll. Entscheidend ist dabei, ein altersgerechtes Ausflugsziel zu wählen; im optimalen Fall haben die Kinder Spass und sind gleichzeitig gefordert, alle Eindrücke aufzunehmen und zu verarbeiten – so kommt garantiert keine Langeweile auf und die Zeit vergeht wie im Flug! Übrigens sollten auch die Eltern nicht zu kurz kommen, deren Bedürfnisse sollten bei der Ausflugsplanung ebenfalls nicht vergessen werden. Im Idealfall bietet der Ausflug den Eltern die Möglichkeit, auch einmal zur Ruhe zu kommen, während die Kinder beschäftigt sind – etwa, um gemütlich eine Tasse Kaffee zu trinken. Entsprechende gastronomische Angebote vor Ort sind für die Erwachsenen also definitiv von Vorteil. Regelmässige Ausflüge mit den Kindern sind wichtig – denn sie machen nicht nur Spass, sondern stärken auch das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Familie. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen tollen und interessanten Sommer mit Ihrer Familie!
Rhein zur alten Holzbrücke und weiter in Richtung Balzers. Das Ziel ist, die Entfernung zwischen den Planeten zu erwandern und dabei Informationen über unser Planetensystem zu erhalten.
Strecke Länge gesamt: ca. 5 km Dauer: ca. 2.5 Stunden Länge vom Rheinparkstadion (Sonne) bis zur Holzbrücke: ca. 700m Dauer: ca. 30min. Öffnungszeiten: Ganztags
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TIPP 6
Um den zentralen Pavillon sind im Weiherring ein Kinderspielplatz samt grosser Kletterpyramide, eine Beachvolleyball-Anlage, ein Skating-Park mit Halfpipe, eine Boccia-Bahn, ein Fussballkleinfeld, eine Grillstelle und diverse EIHERRING Sitzgelegenheiten, ein FREIZEITANLAGE W Heilkräuter-Lehrgarten sowie eine spezielle BrunnenMauren anlage angeordnet. Im Herzen der Gemeinde Mau- ren bildet die grosszügige Frei- Öffnungszeiten: zeitanlage Weiherring ein ein- Ganztags maliges Vergnügungsparadies für Gross und Klein.
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Zahltag mit Florentina Schädler Gesundheitserhaltung, Gesundheitsförderung und Gesundheitswiedergewinnung – diese Leitworte prägen die Apotheke am St. Martins-Ring seit 2015. Florentina Schädler liebt ihre Arbeit, denn es ist ihr Traumberuf. Sie findet trotzt der langen Öffnungszeiten noch Zeit für 2–3 Hobbys, gönnt sich aber nur 10 Tage Ferien. Interview und Fotos: Vera Oehri-Kindle
Wie viele Mitarbeiter sind in der Apotheke beschäftigt?
11
Florentina hat auch Proukte zu Hause, 10 sind es genau.
6
Wie viele Kurse/Tagungen hast du dieses Jahr schon besucht?
In welchem Jahr hast du die Apotheke am St. Martins-Ring eröffnet?
2015
10
Wie gut gefällt dir deine Arbeit? (Skala von 1 – 10)
Aurora, ist eine der zwei Lehrlinge, die Florentina ausbildet.
10
Wie viele Produkte hast du auch zu Hause?
55.5
War der Beruf der Apothekerin immer schon dein Traumberuf? (Skala von 1–10)
Wie viele Stunden pro Woche hast du geöffnet?
10
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Wie viele Tage Ferien gönnst du dir im Jahr?
1989
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In welchem Jahr wurdest du geboren?
Für den Urlaub nimmt sie sich 10 Tage im Jahr frei.
Wie viele Lehrlinge beschäftigst du zur Zeit?
2
2–3
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Wie viel Jahre dauert die Ausbildung zur Apothekerin?
10–15
Wie viele Minuten dauert im Durchschnitt ein Beratungsgespräch?
10 Produktfotos werden im Monat gemacht, heute gibts Fotos für uns.
Für wie viele Hobby hast du noch Zeit?
Wie viele Fotos von Produkten machst du pro Monat?
10
Florentina Schädler, Apotheke am St. Martins Ring
Wie viele Fachzeitschriften hast du abonniert?
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Uns liegt es am Herzen, dass Sie sich bei uns wohl fühlen. Deshalb setzen wir mit unserem modernen Apothekenkonzept auf warme und heimelige Räumlichkeiten in denen Sie sich wohl fühlen können. Am 26. November 2015 eröffnete Florentina Schädler, eidg. dipl. Apothekerin zusammen mit Ihrem Partner Marco Oehri, MSc in Entrepreneurship, die Apotheke am St. Martins-Ring in Eschen. Unterstützt durch ihr 6-köpfiges Team an Pharma-Assistentinnen und einer Drogistin hat sich die Möglichkeit ergeben, den Traum von Florentina Schädler von einer eigenen Apotheke zu verwirklichen.
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75 km auf dem Liechtenstein-Weg unterwegs Am 26. Mai wurde der Liechtenstein-Weg zusammen mit der dazugehörigen App LIstory offiziell eröffnet. Auf 75 Kilometern Weg gibt die App spannende Einblicke in die Geschichte des Fürstentums.
147 Erlebnisstationen mit mehr als 1000 Bildern, Filmen, AudioDateien und 360-Grad-Aufnahmen, geben einen neuen, digitalen Zugang zu Liechtensteins Geschichte. Im Auftrag von Liechtenstein Marketing haben Martina Sochin-D’Elia und Fabian Frommelt vom Liechtenstein Institut die Texte für die App LIstory erstellt und waren bei der Suche nach historischem Illustrationsmaterial behilflich. Frau Sochin-D’Elia, Herr Frommelt, die App beinhaltet 147 Erlebnisstationen. Wie kam es zu dieser Auswahl? Martina Sochin-D’Elia: Liechtenstein Marketing ist mit der Anfrage zur Erstellung der historischen Inhalte für diese App auf uns zu gekommen. Ursprünglich war angedacht, für die App rund 100 Erlebnisstationen auszuarbeiten. Wie man nun sieht, haben wir hier im Land so viel interessante Geschichte(n), dass es nun weit über 100 Erlebnisstationen geworden sind. Fabian Frommelt: Eigentlich waren zunächst nur Stationen auf der Rheintalseite vorgesehen. Es wurde dann entschieden, auch Malbun einzubeziehen, mit Informationen, die sich mehr an Touristen wenden. Diese 10 Stationen wurden von Anton Banzer gemacht. Martina Sochin-D’Elia: In einem ersten Schritt haben wir eine Liste mit Themen erstellt, die in einer Darstellung zur Geschichte Liechtensteins nicht fehlen sollten. Wir haben dabei ganz bewusst darauf geachtet, dass nicht nur die politische Geschichte oder wirtschaftsgeschichtliche Themen einen Platz finden, son-
dern beispielsweise auch sozial-, kultur-, oder umweltgeschichtliche Inhalte nicht vernachlässigt werden. Rein zeitlich gesehen spannt sich der Bogen zurück bis in die letzte Eiszeit vor rund 28’000 Jahren. Fabian Frommelt: In einem zweiten Schritt haben wir dann die ausgewählten Themen im Land verortet. Dabei gab es Themen, die ganz klar an einen bestimmten Ort gehören, bei anderen Themen waren wir flexibler. Wichtig war uns dabei, dass alle Gemeinden berücksichtigt werden und die Erlebnisstationen ungefähr gleichmässig durch das Land verteilt sind - nur Vaduz als Hauptort hat deutlich mehr Stationen. Natürlich bedeutete der Verlauf des Weges eine Einschränkung: Wir haben versucht, den Weg so zu legen, dass möglichst viele interessante Orte berücksichtigt werden. Wie muss man sich das Vorgehen bei der Text-Erstellung für die App vorstellen? Wo startet man? Martina Sochin-D’Elia: Beim Historischen Lexikon (lacht). Wir hatten uns ja schon bei der Auswahl der Themen überlegt, welche Inhalte präsentiert werden sollten. Bei der Erstellung der Texte ging es nicht darum, die Inhalte nochmals von Grund auf zu recherchieren, sondern darum, bereits vorhandenes Wissen in entsprechende, kurze Texte umzusetzen. Fabian Frommelt: Und da war das Historische Lexikon natürlich eine Hilfe, neben der weiteren Literatur zur Landesgeschichte. In der App sind ja auch viele Links auf https://his-
torisches-lexikon.li/ enthalten, wo man sich weiter in der Geschichte vertiefen kann. Bei einigen Stationen, bei denen es vor allem um archäologische Inhalte geht, haben wir auch mit Ulrike Mayr von der Landesarchäologie Rücksprache gehalten. Mitgearbeitet hat auch Elias Quaderer im Rahmen eines Praktikums am Liechtenstein-Institut. Als Laie kann man sich wahrscheinlich gar nicht wirklich
Dr. Martina Sochin-D’Elia, Liechtenstein Institut
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vorstellen, wie Historiker arbeiten. Recherchieren Sie noch viel in «richtigen» Büchern – oder ist bereits vieles digitalisiert? Martina Sochin-D’Elia: Sowohl als auch. Wir recherchieren sicher in einem sehr wesentlichen Umfang in gedruckten Publikationen. Die Digitalisierung macht aber auch vor der Geschichtswissenschaft nicht Halt.
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So ist seit vergangenem November das Historische Lexikon für das Fürstentum Liechtenstein online einsehbar. Aber auch die Liechtensteinische Landesbibliothek stellt auf ihrem Portal www.eliechtensteinensia.li umfangreiches Material digital zur Verfügung. Was waren die besonderen Herausforderungen bei der Erstellung der Inhalte für die App LIstory? Martina Sochin-D’Elia: Eine der grossen Herausforderungen war es sicherlich, viel Inhalt in sehr kurzen Texten zu verpacken. Gleichzeitig hatten wir die Vorgabe, mit einer einfachen Sprache ohne historische Fachbe-
lic. phil. Fabian Frommelt, Liechtenstein Institut
griffe zu arbeiten. Eine weitere Herausforderung war es, sowohl unseren eigenen wissenschaftlichen Ansprüchen an die Inhalte, als auch den Anforderungen von Liechtenstein Marketing zur werbetechnischen Vermarktung des Weges gerecht zu werden. Als Nicht-Historiker erfährt man bei fast jeder der 147 Erlebnisstationen etwas Neues über Liechtenstein. Gab es auch für Sie Neues? Martina Sochin-D’Elia: Ja, sicher, auch ich durfte bei der inhaltlichen Erstellung des Weges einiges dazu lernen. Angefangen damit, dass ich als Unterländerin bestimmte Wegstrecken beispielsweise in Balzers oder Triesen nicht so genau kannte. Aber auch inhaltlich gesehen: Mir war vorher beispielsweise nicht so genau bewusst, dass Malaria bei uns bis Ende des 19. Jahrhunderts aufgrund des versumpften Talraums so verbreitet war.
Fabian Frommelt: Jeder von uns fährt regelmässig am Rössle in Schaan vorbei, und Vielen ist auch bekannt, dass es in Schaan zwei Alpgenossenschaften gibt: Gritsch und Guschg. Aber dass gegenüber vom Rössle, mitten in Schaan, ein Grenzstein steht, der das Dorf in zwei Hälften teilt – in St. Peter/ Guschg und St. Lorenz/Gritsch – hatte ich bisher übersehen.
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Des Wahnsinns Fette Boite
s Tipsy Crow
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Party & Showband en «7 Promille» aus Münch
«Der Schellenberg rockt, bebt und musikt.» Das 72. Liechtensteiner Verbandsmusikfest findet unter dem Motto «Der Schellenberg musikt.» vom 21. – 23. Juni 2019 in Schellenberg statt. Der Musikverein Cäcilia Schellenberg lädt Liechtenstein und die Region mit einem Top-Programm ein: von Rock, Pop, Volksmusik bis hin zu viel traditioneller Blasmusik ist alles dabei. Freitag, 21. Juni: Rocknacht Für drei Festtage wird der Schellenberg im Scheinwerferlicht der liechtensteinischen Musikbühne stehen. Im Zusammenwirken mit dem FL1.Life Schaan steigt am Freitagabend die Rochnacht mit Keaden, Blue Bones, Des Wahnsinns Fette Boite und Tipsy Crows. Zeltöffnung um 18.18 Uhr; Happy Hour von 18.18 – 19.19 Uhr. Samstag, 22. Juni: Generationentag Ab Samstagmittag steht die Jugend im Mittelpunkt. Rund 300 Jungmusikanten treffen sich
bei Spiel & Spass. In der Weinlaube des Festzeltes findet parallel dazu das spannende «Liewo»-Dörferjassduell statt. Am frühen Abend spielen die Gast-Musikkapellen aus Feldthurns (Südtirol), Altenstadt, Sennwald und Rorschach. Zeltöffnung: um 18.18 Uhr.
Sonntag, 23. Juni: Traditioneller Verbandstag Ganz im Zeichen der Blasmusik steht der offizielle Verbandstag am Sonntag, 23. Juni, u. a. mit der Uraufführung des Jubiläumsmarsches «Burg Schellenberg». Zu diesem Volksfest sind Sie herzlich eingeladen.
Der Schellenberg bebt Am Samstagabend ist mit der Party- und Showband «7 Promille» ein typisches Münchner Dirndl-Fest angesagt. Dies verspricht Stimmung und Unterhaltung pur. Der Nachtbus und Shuttledienst bringt Sie sicher nach Hause.
Ticket-Vorverkaufsstellen: Coop-Tankstellen in Eschen, Vaduz und Balzers, Dorflada Schellenberg, bei den Musikanten und Musikantinnen des Musikvereins Schellenberg Weitere Infos unter www.verbandsmusikfest.li
72. Liechtensteiner Verbandsmusikfest 21. – 23. Juni 2019
Tickets an der Abendkasse
FREITAG 21. JUNI 2019 SAMSTAG 22. JUNI 2019 Des Wahnsinns 72. LIECHTENSTEINER MG Sennwald Der Schellenberg Fette Boite Der Schellenberg VERBANDSMUSIKFEST
rockt.
Fr. 20.–
Freitag, Juni 2019 Einlass 18.18 Uhr 21. Programmbeginn 19.19 Uhr Hauptsponsor
bebt.
MK Feldthurns 21. – 23. Juni 2019 Stadtmusik Rorschach MV Altenstadt Samstag, 22. Juni 2019 Partyband 7Promille Einlass 18.18 Uhr Programmbeginn 18.48 Uhr
Tipsy Crows Keaden Blue Bones Fr. 15.–
Party & Showband Des Wahnsinns Fette Boite 72. VERBANDSMUSIKFEST 72. VERBANDSMUSIKFEST Tipsy Crows Keaden Bluebones
«7 Promille» aus München
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Princely Liechtenstein Tattoo geht in die nächste Runde Gänsehaut garantiert – sowohl bei den «Princely Tattoo»-Abendshows in der historischen Burgruine Schellenberg als auch bei der «Princely Tattoo Parade» im Vaduzer Städle. Vom 5. – 7. September 2019 lässt sich ein musikalischer Hochgenuss in spektakulärer Atmosphäre geniessen. Seien Sie mit dabei.
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«The Princely Liechtenstein Tattoo» Openair-Shows, historische Burgruine Schellenberg 5. September 2019 (Première) 6. September 2019 7. September 2019 Areal-Öffnung: 18.00 Uhr Showstart: 20.30 Uhr «Princely Tattoo Städtle Vaduz
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Samstag, 7. September 2019, 11.00 Uhr
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Erstmals im Städtle. Die diesjährige «Princely Tattoo Parade» findet erstmals im Vaduzer Städtle statt. Und das mit unglaublichen 700 Teilnehmenden und mit wesentlichem Bezug zum 300-Jahr-Jubiläum Liechtensteins. Los geht's um 11.00 Uhr beim Rathaus. Marschiert und musiziert wird bis zum Finale am Peter-Kaiser-Platz, wo anschliessend zahlreiche Platzkonzerte zum Verweilen einladen. Auch an Kulinarik wird nicht gegeizt. Ein vielfältiges Angebot an Food Trucks und Essensständen sorgt dafür, dass alle auf ihre Kosten kommen. Apropos Kosten: Der Eintritt zur Parade ist frei.
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Leibliches Wohl. Für Gaumenfreuden und edle Tropfen ist gesorgt. Im belebten Zeltdorf gibt es, sowohl vor als auch nach den Abendshows, kulinarische Highlights für jeden Geschmack. Im neuen Pub
«Zur alten Zinne» wird noch ein zusätzliches Fest geboten – mit Live-Musik und dem Wasser des Lebens – Whisky! Natürlich gibt es auch kühle Blonde und andere Erfrischungsgetränke.
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Zwischen alten Mauern. Drei Abendshows laden in die historische Burgruine Schellenberg ein. Über 300 Musiker, Tänzer und Künstler – ausgerüstet mit Dudelsack und Taktgefühl – sorgen für Unterhaltung. In Kombination mit modernen Einflüssen und inspiriert von Tradition entsteht ein musikalischer Leckerbissen.
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Liechtenstein und die Faszination des Weltraums Am 21. Juli 2019 jährt sich das Grossereignis der ersten Mondlandung zum 50. Mal. Auch heute noch üben die Bilder eine grosse Faszination auf die Menschen aus. Text: Christian Imhof
Denn als der Amerikaner Neil Armstrong vor einem halben Jahrhundert als erster Mensch der Geschichte den Mond betrat, stand die Welt für einen Moment wirklich still, und Millionen jubelten dem Astronauten zu, als er das bekannte Zitat «Ein kleiner Schritt für den Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit» von sich gab. Anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums dieser unvergesslichen Premiere hat das Postmuseum in Vaduz die Ausstellung «Philatelistische Leckerbissen über die Eroberung des Welt-
raums» zusammengestellt. Bei dieser gibt es nicht nur eindrückliche Postkarten und Stempel zu begutachten, sondern auch die Mitarbeit von Liechtenstein an den Weltraummissionen wird neu beleuchtet.
gerammt. Bei dem ganzen Jubel über diese Tat des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten vergessen viele, dass das kleine Fürstentum dabei auch eine wichtige Rolle gespielt hat.
Im Sommer 1969 fand der grosse Wettlauf zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten von Amerika ein Ende. 8 Tage, 3 Stunden und 18 Minuten ging es, und die Stars-und-Stripes-Fahne wurde von Neil Armstrong in den Boden des Erdtrabanten
Die Balzers AG sorgte für Sicherheit Bei der Apollo-11-Mission konnten die NASA, Armstrong und seine beiden Kollegen Buzz Aldrin und Michael Collins auf Unterstützung aus dem Liechtensteiner Oberland zählen. Die Firma Balzers AG, die heute als
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Oerlikon Balzers firmiert, untersuchte für die Weltraumbehörde die Veränderungen von Materialien beim Verlassen der Erdatmosphäre und griff ihnen bei der Herstellung der Schutzbeschichtungen kräftig unter die Arme. Diese Mithilfe wurde von der NASA speziell honoriert, denn als Dank besitzt heute das Landesmuseum Liechtenstein in seiner Schatzkammer nicht nur eine Liechtenstein-Flagge, die ebenfalls oben auf dem Mond war, sondern auch als einziges Museum ausserhalb der Vereinigten Staaten echtes Mondgestein. Den Zuschlag für das Projekt, welches die Wirkung des Weltalls auf Lebewesen untersuchen wollte, erhielt trotz unzähligen Bewerbungen damals das liechtensteinische Gymnasium, und so wurden Bienen aus der Region in die Stratosphäre geschickt. Die 28. Mission der Raumfähre Colombia nahm dann aber am 1. Februar 2003 eine tragische Wendung, als diese beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über Texas zerschellte und dabei die gesamte siebenköpfige Besatzung ums Leben kam.
Mehr als Briefmarkensammeln Seit dem Beginn der modernen Weltraumforschung suchten Philatelisten, begeistert von den wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften, nach Möglichkeiten, die verschiedenen Starts und Landungen von Raketen, Satelliten, Raumsonden und Raumschiffen durch philatelistische Belege, abgestempelt vom Postamt an Ort und mit dem Datum des Ereignisses, festzuhalten. Ein grosser Fundus dieser sogenannten «Astrophilatelie» kann noch bis zum 11. November im Postmuseum Vaduz angesehen werden. Der Rückblick der etwas anderen Art zeigt neben dem stetigen Wettlauf zwischen der Sowjetunion und den USA auch viele Bilder und Modelle der unterschiedlichen Weltraumexkursionen. Gespickt mit witzigen Anekdoten wird die Reise zu den Sternen zu neuem Leben erweckt und hin und wieder gibt's auch etwas zum Schmunzeln. So werden beispielsweise Briefmarken gezeigt, bei denen sich ein paar Astronauten durch deren Abstempeln im Weltall auf grenzlegale Art und Weise etwas Geld in die eigene Tasche erwirtschaftet haben. Die Exposition mitten im Briefmarkenland hält neben Marken, Modellen, Stempeln und Briefen zusätzlich einige rare Sammlerstücke bereit, die nicht nur die Herzen von Briefmarkensammlern höherschlagen lassen.
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Eine reiche Sammlung an armer Kunst Anfang Monat eröffnete in Vaduz die Sommerausstellung «Entrare nell' opera».Diese beleuchtet im Kunstmuseum Liechtenstein bislang unerforschte Aspekte der italienischen Kunstbewegung Arte Povera. Die aufwändige Exibition zeigt neben einer umfangreichen Rückblick auch auf, wie Kunst in den Jahren 1959-79 die Menschen und die Politik bewegten und prägten. Text: Christian Imhof
Wer Arte Povera im Internet sucht, stösst relativ schnell auf das Fürstentum Liechtenstein. Denn auf Wikipedia steht es klar und deutlich so geschrieben: «Die bedeutendste Sammlung von Künstlern der Arte Povera außerhalb Italiens befindet sich heute im Kunstmuseum Liechtenstein.» Deshalb kann seit Anfang Juni und noch bis zur Veranstaltung «Reiseziel Museum» im September die Ausstellung der vier Kuratorinnen Christiane Meyer-Stoll, Maddalena Disch, Nike Bätzner und Valentina Pero, besucht werden. Es ist dies bereits die zweite grosse Ausstellung zum Thema vom Landesmuseum.
Arte Povera neu beleuchtet Direktor des Landesmuseums Friedemann Malsch zeigte sich an der Eröffnung der Ausstellung sehr zufrieden damit, nach der Ausstellung 2010 erneut eine solche der italienischen Kunstbewegung widmen zu können. Als sie im November 2000 ihre Türen zum ersten Mal öffneten, hätten diese Werke den stärksten Teil der Kunstmuseums Sammlung ausgemacht. Durch das Pflegen von engen Partnerschaften seien über die letzten 19 Jahre hinweg einige Dauerleihverträge abgeschlossen worden, von denen das Kunstmuseum heute noch profitieren könne. Das Landesmuseum Liechtenstein gelte heute in Kunstkreisen sozusagen als Kompetenzzentrum für die «Arme Kunst». Die Bewegung, die in Norditalien und Rom ihren Ursprung hatte, wurde so
betitelt, weil die typischerweise räumlichen Installationen aus «armen», respektive gewöhnlichen und alltäglichen Materialien wie Erde, Holz, Glassplittern und anderen Stoffen erschaffen wurden. Auch wenn viele Werke simpel erscheinen, eine richtige Aufarbeitung der Werke und Aktionen hat es bisher noch nie gegeben. Einzig der Künstler Michelangelo Pistoletto habe sich Zeit genommen, sein Schaffen zu reflektieren und weiter auszuarbeiten.
Dokumentierte Aktionen bewegen die Welt Die Werke der Arte Povera zeigten der Geschichte den Spiegel. So gibt es in Vaduz beispielsweise Hörner zu begutachten, die ursprünglich vom italienischen Diktator Mussolini für Propagandazwecke verwendet wurden. Michelangelo Pistoletto wandelte diese in etwas positives um und verkündete auf den Strassen fröhliche Botschaften damit. Die zahlreichen Ereignisse aus den Jahren 1959-79, wo der Zeitgeist neben der Revolution in Kuba, auch von geschichtlichen Meilensteinen wie dem kalten Krieg, Streiks und politischem Terror geprägt waren, erwachen durch die facettenreichen Aufarbeiten der gefilmten, fotografierten und nachgebauten Aktionen zu neuem Leben. So entsteht ein Rückblick mit politischem Touch, denn ein grosses Ziel der Künstlerinnen und Künstler der Arte Povera war immer dem Leben etwas Poesie einzuhauchen.
Vor den italienischen Künstlern gab es eine strikte Trennung zwischen Kunst und Leben, erklärte Kuratorin Nike Bätzner bei der Eröffnung. Doch die Arte PoveraAkteure brachten die Kunst aus den privilegierten Museen auf die Strasse zu den Menschen. Sie setzten dabei sehr viel Wert auf die Interaktion und Austausch mit ihrem Publikum. Eindrücklich zu sehen ist dies in Vaduz am Werk von Jannis Kounellis mit dem Titel «To invent on the Spot». Das Werk und die Aktion rund um die Leinwand mit Farben und Noten, vereint spielerisch Malerei, Musik und Tanz
miteinander in einem Loop, der zum Nachdenken anregt. Eines der imposantesten Werke stellt der aus Zeitung gefertigte Globus Mappamondo von Pistoletto dar. Das Werk, welches erst kürzlich noch in Kuba begutachtet werden konnte, soll laut den Verantwortlichen mit seinen Reisen Völker verbinden und Abgrenzungen in Luft auflösen. Durch die vielen weltoffenen und weitsichtigen Themen schaffte es die Arte Povera immer wieder Grenzen einzureissen und Menschen miteinander zu verbinden, was jetzt in Vaduz bis im September bestaunt werden kann.
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06/2019
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Wiedereröffnung der Unterländer «Bäsabeiz»
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Der Unterland Tourismus eröffnet am Freitag, 28. Juni, ab 17 Uhr die zweite Saison der «Unterländer Bäsabeiz» auf der Terrasse vom Gasthaus Krone. Für gemütliches Beisammensein sorgt die sympathische Musikerin Bella Farny. Die Eröffnung findet bei jedem Wetter statt. Über die Sommermonate betreibt der Unterland Tourismus wieder die beliebte «Bäsabeiz» für einen guten Zweck. Für das Jubiläumsjahr «300 Jahre Fürstentum Liechtenstein» hat sich der Verein Liechtensteiner Unterland Tourismus ein grosses Projekt ausgedacht. Rund um den Gantenstein soll ein interaktiver Geschichtslehrpfad für Kinder entstehen und dafür sammelt der Verein Gelder. Ein grosser Teil der Finanzierung wird von den Unterländer Gemeinden getragen und 70‘000 Franken möchte der Verein selbst beitragen. Die «Bäsabeiz» ist ein idyllischer Ort, um wie „anno dazumal“ zusammenzusitzen und es gemütlich zu haben. Es gibt einfache Gerichte aus der Region sowie herrliche Weine «vo do». Die Öffnungszeiten der «Bäsabeiz» sind jeweils am Freitag ab 17 Uhr bis 22 Uhr und am Sonntag ab 17 bis 20 Uhr. Die «Bäsabeiz» ist nur bei schönem Wetter geöffnet. Wir freuen uns über jeden Gast.
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Üseri Worzla
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Mauren: Strassenbilder einst und heute Nichts ist konstanter als der Wandel. Deutlich sichtbar wird es, wenn wir Strassenbilder von einst mit jenen von heute vergleichen. Werfen wir einen Blick auf ein Foto der ehemaligen «Maurer Dorfstrasse» (heute PeterKaiser-Strasse) des Jahres 1957 und vergleichen das Bild mit einer Aufnahme von anfangs April 2019, so erkennt man diesen Dorfteil Maurens kaum noch. Text: Herbert Oehri
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Dorfstrasse (heute Peter-Kaiser-Strasse) im Jahre 1957.
Im unteren Teil des Bildes beginnt der Ortsteil «Freiendorf». In Richtung Kirche fahren wir nach etwa 250 Metern in den Kreuzungsbereich beim Café Matt ein. Im vorderen linken Teil der Strasse, die nach Eschen führt, sehen wir die Überbauung von Salvatore Condito-Kaiser, rechts das TV-Geschäft Matt Electronic, es folgt rechts das thailändische Mai Thai-Restaurant und weiter unten rechts die Überbauung von Alex Jehle. Direkt gegenüber stand einst das Restaurant «Freiendorf», das vor wenigen Jahren ebenfalls einer Wohnüberbauung weichen musste.
So sieht die ehemalige Dorfstrasse im Jahre 2019 von derselben Stelle aus fotografiert, aus.
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Schon immer zählte die sog. Dorfstrasse in Richtung Eschen zu den bedeutendsten Strassenzügen von Mauren. Sie führt in Richtung Oberland, Schweiz und umgekehrt in Richtung Feldkirch, Vorarlberg. Der Ortsteil (Dorf)-Freiendorf südlich vom Ortszentrum an der leicht ansteigenden Strasse nach Eschen gelegen, war immer schon ein dicht bebauter und lebhafter Bezirk der Gemeinde Mauren. Vor der Strassenverbreiterung in den Jahren 1964 bis 1967 standen dort einige Doppelhäuser und auch eine Dreiergruppierung. Eine Wasserrinne beidseits des Strassenrandes leitete das Regenwasser ab. In dieser Rinne wurden auch die Abwässer der Waschküchen und der Haushalte gespült. Steinplatten überdeckten diese Wasserläufe, wo die Treppen zu den Hauseingängen angelegt waren. Neben Landwirtschaftsbetrieben waren dort über viele Jahre und Jahrzehnte auch einige Handwerksbetriebe angesiedelt. Dort arbeitete ein Schuhmacher (Oehri), ebenso führten ein Schreiner/Glaser (Ritter) und ein Zimmermann (Senti) hier ihre Betriebe. In den Kolonialwarengeschäften (USEGO-Ritter, Bernhard Oehri) kauften die Hausfrauen Salz, Kaffee, Zucker und andere Lebensmittel, und auch ein Metzgereibetrieb (Metzger Bühler) mit Verkaufsladen war für die Nahversorgung eingerichtet. Die Haare konnte man sich bei Steffi Marxer (Pümperle) schneiden lassen. Die meisten dieser alten Häuser mussten bei der Strassenverbreiterung abgebrochen werden und die dort entstandenen Neubauten wurden mit grösserem Abstand zur Strasse aufgebaut.
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Ein Gruppenbild aus dem Jahre 1934 In den Dreissigerjahren des vorigen Jahrhunderts wurde eher selten fotografiert. Die Angelegenheit war den Leuten zu kostspielig. Und wenn es irgendwo in einem Quartier etwas zu fotografieren gab, wurden meistens viele Leute auf dem Bild verewigt. In Mauren der 1930er-Jahre gab es vielleicht vier bis fünf Personen, welche über eine Fotokamera verfügten. Der Aufwand war gross. Grundsätzlich liess man Fotos
machen zur Hochzeit, zur Kommunion und mit der Schulklasse. Selten und erst nach 1945 kamen langsam die Familienfotos in Mode. In Mauren kennen wir folgende Personen, welche anfangs des 20. Jh. fotografierten: Oskar Malin, Karl Matt, Josef Wohlwend, Pfarrer Fridolin Tschugmell, Josef Malin. Auf dem Bild sind fast alle Schülerinnen und Schüler aus der Gegend des Freiendorf und vom Popers.
Ganz hinten v. l.:Pfarrer Fridolin Tschugmell. Hinterste Reihe v. l. Elsa Marxer (*1923 «Davids»), Rupert Biedermann *1920, Rosina Matt geb. Matt (1894-1963, «Nätzele-Matt»), Balbina Marxer (*1921 «Bäschele»), Karolina Matt geb. Matt (1882-1965, «Deli-Matt»), Theresia Schreiber geb. Matt (1905-2007 «Joggele-Matt»), Edetta Marxer (1921-1961, «Hoopa-Bascha»), Erna Marxer (1927-2004 «Seppatöni-Engelbert»), Ernst Batliner (1921-2002, «Bertas») Zweite Reihe v. l.: Anton Marxer (1923-1979, «Bäschele»), Irene Cavalieri, Agnes Marxer (*1930 «Bäschele»), Rosemarie Schreiber (1930-2005, «Medard-Schriber»), Agatha Matt geb. Bühler (1859-1941, "Amsels»), Erika Schreiber *1928, «Medard-Schriber»), Rosa Batliner (1924 «Bertas»), Oliva Ritter *1925 «Waldhirts», Luzia Marxer *1925 «Davids» Vorderste Reihe v. l.: Hubert Ritter (1924-1981, «Waldhirts»), Fridolin Marxer (1925 «Bäschele»), Josef (Peppi) Marxer (1929-1938, «Seppatöni-Engelbert), Walter Marxer (1929-2004, «Seppatöni-Engelbert»), Zwillingsbruder von Peppi, Blanda Ritter (1929 - «Waldhirts»).
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Das zarte Funkeln der Sommernächte Wenn die Glühwürmchen in den Abendstunden ihre Lichtlein zünden, künden sie von Liebe und Tod. Sie leuchten nur für wenige Wochen, um sich zu paaren und danach für immer zu verglühen. Text: Paul Herberstein, Schaan · www.herberstein.li
Der Zauber beginnt in der Dämmerung, wenn laue Sommerabende sanft in die Nacht übergehen. Gelblich-grüne Farbpünktchen glimmen dann von Grashalmen und Büschen oder schwirren durch die Luft. Die Glühwürmchen sind in Hochzeitsstimmung und ihre leuchtenden Hinterteile sind verführerische Botschaften an die Artgenossen. Ein anmutiger Liebesreigen, der auch uns Menschen seit jeher in seinen Bann gezogen hat.
Das Naturwunder Das magische Licht ist ein echtes Naturwunder. Es wird von Zellen am Körperende dank ausgeklügelter, chemischer Reaktionen erzeugt. Aber anders als der irreführende Name «Glühwürmchen» vermuten lässt, entsteht dabei nur kaltes Licht, das in Sachen Wirksamkeit jede noch so moderne Technologie schlägt: 95 Prozent der eingesetzten Energie werden auch tatsächlich in Licht umgewandelt, lediglich 5 Prozent strahlen als Wärme ab. Bei einer herkömmlichen Glühbirne ist das Verhältnis genau umgekehrt. Zusätzlich wird das erzeugte Licht an Salzkris-
tall-Schichten am Körper reflektiert und so noch verstärkt.
mehr und ernähren sich nur mehr von ihren angefutterten Körpervorräten.
Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Den überwiegenden Teil seines Lebens verbringt ein Glühwürmchen nicht in der sommerlichen Glitzerwelt. Bis zu 4 Jahre lang steckt es im Körper einer unscheinbaren Larve, die sich ausschliesslich von Schnecken ernährt. Grosse Angst, selbst gefressen zu werden, müssen Glühwürmchen nicht haben. Selbst hungrige Vögel, Frösche oder Spinnen machen meist einen Bogen um sie, da sie völlig ungeniessbar und für manche Tierarten sogar giftig sind.
Den Namen Glühwürmchen verdankt das Insekt seinem Aussehen, da Weibchen und Larven optisch an Würmer erinnern. In Wahrheit sind Glühwürmchen allerdings Leuchtkäfer und noch unter unzähligen anderen Namen bekannt: Graswurm, Feuerfliege, Sonnwendkäfer oder auch Johanniskäfer. Die beiden letzten Bezeichnungen haben ihren Ursprung im Kalender. Rund um die Sommersonnenwende (21. Juni) und den Johannistag (24. Juni) funkeln die Käfer besonders häufig durch die Nacht.
Von der Larve zur Lichtgestalt Die Metamorphose von der gefrässigen Larve zur wundersamen Lichtgestalt beginnt erst am Ende des Lebens. Sonnige und trockene Frühsommertage läuten die Verwandlung ein: Die Larve verpuppt sich und aus ihr schlüpft das Glühwürmchen, das nur noch zwei Aufgaben kennt: sich zu vermehren und danach zu sterben. Glühwürmchen haben für diese letzten Lebenswochen keinerlei Fresswerkzeuge
Glühwürmchen und ihre Arten Von weltweit rund 2000 Arten ist in Liechtenstein vor allem das Grosse Glühwürmchen heimisch. In der Region kann man eventuell noch das Kleine Glühwürmchen sowie den Kurzflügel-Leuchtkäfer finden. Letzterer lebt nahezu unbemerkt, da er sich nur in unmittelbarer Bodennähe aufhält und zudem schwach leuchtet. Die beiden anderen Arten machen deutlicher auf sich aufmerksam: Zwischen
Juni und Juli sitzen die paarungsbereiten, aber flugunfähigen Weibchen auf Grashalmen oder Blättern und locken mit leuchtenden Hinterteilen die fliegenden Männchen an. Die Kleinen Glühwürmchen-Herren haben dabei ihren grösseren Verwandten etwas voraus: Sie schwirren nicht unbeleuchtet durch die dunkle Nacht, sondern haben wie die Weibchen ein glimmendes Hinterteil. Gleichgültig, ob wir den Leuchtkäfern am Waldesrand, auf Feuchtwiesen oder in naturnahen Gärten begegnen: Nach zwei bis drei Wochen fällt der Vorhang. Hat das Männchen ein Weibchen befruchtet und die Dame danach ihre rund 60 bis 90 Eier an Graswurzeln oder in den Waldboden gelegt, haben die erwachsenen Glühwürmchen ausgeleuchtet und sterben. Aber bereits nach etwa einem Monat schlüpfen kleine Larven aus den Eiern. Wie ihre Eltern kommen sie auf diese Welt, um den eigenen kurzen Sommernachtstraum zu leben und uns Menschen zu verzaubern.
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dt. Grossdt. stadt Gross-am Rhein stadt am Rhein
Lösungswort: 2 2
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Greifglied Greifvon glied Polypen von Polypen
Abk.: Sekunde Abk.: Sekunde
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röm. Liebesröm. gott Liebesgott Ding, AngeleDing, genheit Angelegenheit
Stehlen geistiStehlen gen Eigeistigentums gen Eigentums vierter Sonntag vierter vor Sonntag Ostern vor (ev.) Ostern (ev.)
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Zitterpappel Zitterpappel
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regierender regieFürst: render ... II. Fürst: ... II.
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Araberfürst Araberfürst
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Und so machen Sie mit: Senden Sie uns das Lösungswort ... Per Post: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, «Rätsel» Essanestrasse 116, 9492 Eschen
Apostel der GrönApostel länder der Grön†länder 1758 † 1758
Hochland am Toten Hochland MeerToten am Meer
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Inselstaat Inselder USA staat der USA
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Haar der AngoraHaar der ziege Angoraziege
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Ballettwerk v. BallettStra- v. werk winsky Strawinsky
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