80 Nov. 2019
Zeitschrift für Liechtenstein und die Region
Raumentwicklung, Bodenmarkt und Verkehr Peter Beck von der Stiftung Zukunft.li zu wichtigen Zukunftsfragen ab Seite 6
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Liebe Leserinnen, lieber Leser In einer bemerkenswerten Studie setzt sich die Stiftung Zukunft.li (Projektleiter Peter Beck) mit der Raumentwicklung, der Raumplanung, der Siedlungsgestaltung und mit sorgfältigem Umgehen des öffentlichen Raumes in Liechtenstein auseinander. Die prosperierende Wirtschaft mit reger Bautätigkeit und die europaweit höchste Verkehrsdichte beeinflussen den Raum mit allen positiven und negativen Folgen, was deutlich im Zusammenwachsen einzelner Gemeinden, an den weit verstreuten Siedlungen, am hohen Landverbrauch und an den täglichen Staus auf den Strassen abzulesen ist. Die Studie befasst sich mit drei Bereichen: der Raumentwicklung, dem Bodenmarkt und dem Verkehr. Peter Beck hat seine Projekt-Studie zusammengefasst geschrieben. Das Landesspital ist in aller Munde. Am 24. November stimmen wir über das Millionenprojekt in Vaduz ab. Klar ist, dass sich das Volk ein Landesspital wünscht. Der eine erwartet eine gesicherte Grundversorgung, der andere eine hochkomplexe Einrichtung, die möglichst viele medizinischen Dienstleistungen anbietet. Es geht bei der Abstimmung nicht darum, ob wir ein Spital wollen, es geht um den Verpflichtungskredit für einen Bau, dessen innere Struktur und Funktion noch nicht klar definiert sind. Der Finanz- und Bankenplatz ist eine tragende Säule unseres Wirtschaftsstandorts, der seit Jahrzehnten über einen spezialisierten, international vernetzten und stabilen Finanzplatz verfügt. Am meisten Gewicht innerhalb des Finanzdienstleistungsbereichs besitzen die 14 Banken, in denen rund 3’000 Personen beschäftigt sind. Sie verwalten ein Kundenvermögen von fast 160 Milliarden Franken. Alle Banken zusammen weisen eine Bilanzsumme von 67,3 Milliarden Franken aus. Unser ausführliches Sonderthema widmet sich dem Finanzplatz Liechtensteins. Das altehrwürdige Gasthaus «Linde» in Triesen hat nach seiner Neueröffnung nichts von seiner Beliebtheit eingebüsst. Es gehört Poldi Schurti und als Wirt fungiert sein Bruder Pio. Der FC Vaduz steigerte sich in den letzten Wochen in der Challenge League sichtlich und liegt mit 17 Punkten an siebter Stelle. Der Vorsprung auf das Schlusslicht Chiasso beträgt sieben Punkte, der Rückstand auf den Barrage-Platz neun Zähler. Zuhause eine Macht, auf fremden Plätzen warten das Frick-Team weiter auf den ersten Erfolg. Der gewaltige Wandel im Aussenbild einer Gemeinde oder eines Dorfes in Liechtenstein während den letzten 100 Jahren zeigt sich nicht nur an der Veränderung der Häuser und Häusergruppen, sondern auch an den Strassen. Wir stellen Strassenzüge einst und heute am Beispiel der Gemeinde Mauren vor. Ich wünsche euch weiterhin alles Gute und viel Freude beim Lesen der «lie:zeit». Herbert Oehri, Redaktionsleiter Anzeige
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AUS DEM INHALT Raumentwicklung: Gestalten, statt nur geschehen lassen
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Prämienverbilligung: Wer erhält wie viel?
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Warum wurden die Hausärzte nicht eingebunden?
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Studie über Raumentwicklung
Frage an …
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Im Gespräch mit Jugendlichen
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Bei der Gutenachtgeschichte eingeschlafen
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Zahltag bei Hilmar Schädler, Kartbahn Nendeln
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Winterspass direkt vor der Haustür
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Arbeitsrechtliche Folgen der Schwangerschaft
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Die Stiftung Zukunft.li in Ruggell hat eine bemerkenswerte Studie (Projektleiter Peter Beck ) über die Raumentwicklung -und Planung, über die Siedlungsgestaltung , über die immense Bautätigkeit und über das hohe Verkehrsaufkommen auf unseren Strassen verfasst. ab Seite 6
Ein Meilenstein für den Liechtensteinischen Rundfunk
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Sonderthema Banken und Finanzwesen
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Eine tragende Säule des Wirtschaftsstandorts
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Sonderthema Gastronomie
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Eine Erfolgsgeschichte mit veränderten Vorzeichen
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Zahltag bei Kartbahn Schädler
Die «Linde» – das Konzept «Dorfbeiz» lebt
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Sonderthema Weihnachtszauber
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Tina Weirather hat noch einiges vor
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Wann kommt der erste Auswärtssieg?
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«Wir wollen eine stärkere Rückrunde spielen»
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«Es wird ein Kampf bis zum letzten Spieltag»
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Seit fünf Jahren ist Hilmar Schädler Inhaber der Kartbahn in Nendeln. Er kommt aus dem Motorsport und erfüllte sich den Traum einer kleinen, aber feinen Kartbahn. Er erfreut mit seiner Kartbahn nicht nur die Einwohner Liechtensteins, die Begeisterung reicht sogar bis ins Zürcher Oberland. ab Seite 20
Die «Wirtschaft zum Gänsenbach»
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Strassenteerung 1934 im Weiherring
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Keiler: Einzelgänger auf Brautschau
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business:zeit International vernetzter Wirtschaftsstandort
Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen | Redaktion: Herbert Oehri (Herausgeber und Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Vera Oehri-Kindle, Oliver Hartmann | Beiträge/Interviewpartner/Innen: Prinz Max von und zu Liechtenstein, Regierungschef Adrian Hasler, Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch, Peter Beck, Dr. Martin Geiger, Hansjörg Marxer, Nicola Batliner, Heribert Beck, Hilmar Schädler, M.A. HSG Thomas Nigg, Lukas Waldemar, Bernd Hartmann, Roman Frick, Petro Leone, Patrik Schreiber, Christoph Kindle, Tina Weirather, Erik Regtop, Christoph Arpagaus | Parteien: FBP, VU, FL, DU, DpL | Satz/Lithos: Sonja Schatzmann, Joanne Rohner, Oliver Hartmann | Druck: Somedia Partner AG | Fotos: Paul Trummer, Oliver Hartmann, Vera Oehri-Kindle, Jürgen Posch, Gepa Pictures Graz, Verein für Ahnenforschung Mauren, Pexels, zVg. | Akquisition/Marketing/Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin), Brigitte Hasler | Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden | Erscheinung: Samstag, 16. November 2019 | Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins, Postfächer im Bezirk Werdenberg und an weitere ausgewählte Adressen im Rheintal und in Vorarlberg. Zeitschrift erreicht ca. 80’000 Leserinnen und Leser, erscheint u.a. auch im Vorarlberger Lesezirkel mit einem Einzugsgebiet von 210’000 Personen (Umfang 96 Seiten) | Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gast-Autoren Platz um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen, wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen.
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Nächste «lie:zeit»: 14. Dezember 2019
Liechtenstein verfügt seit Jahrzehnten über einen international vernetzten und stabilen Finanzplatz. Er ist der zweitgrösste Wirtschaftsbereich der liechtensteinischen Volkswirtschaft. Nach Meinung von Prinz Max muss unser Finanzplatz auf internationale Megatrends und auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren. ab Seite 32
sport:zeit Tina Weirather hat einiges vor Vom 6. – 8. Dezember bestreitet Liechtensteins Sport-Botschafterin in Lake Louise ihre ersten Saisonrennen. Die Planknerin fühlt sich topfit und ist bereit, wie sie sich gegenüber lie:zeit geäussert hat. Da es in dieser Wintersaisonkeine Olympischen Spiele und keine WM gibt, liegt ihr Fokus auf dem Weltcup. Seite 51
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«Auf die ich mich in guten schlecht
Tina Weirather, S Unterstützt von L
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Raumentwicklung: Gestalten, statt nur geschehen lassen Liechtenstein wird häufig als Land in den Bergen mit grünen Wiesen, weidenden Kühen und einer intakten Bergwelt präsentiert. Tatsächlich entwickelt es sich aber hin zu einem urbanen Raum, zu einer Agglomeration in der Region. Von einer ländlichen Gegend zu sprechen, ist längst nur noch für einen Teil des Siedlungsgebiets zutreffend. Text: Peter Beck
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Die gute wirtschaftliche Entwicklung Liechtensteins mündet unter anderem in einer hohen Bautätigkeit, das eigene Haus ist für viele ein Lebensziel. Der Wohlstand drückt sich auch durch den europaweit höchsten Motorisierungsgrad aus. Dieser wirtschaftliche Erfolg beeinflusst den Raum mit allen positiven und negativen Folgen – erkennbar am Zusammenwachsen einzelner Gemeinden, an den weitverstreuten Siedlungen, am hohen Landverbrauch und an den täglichen Staus auf den Strassen. Stösst Liechtenstein also an die Grenzen des Wachstums? Aus einer wirtschaftsliberalen Sicht ist Wachstum wünschenswert, besonders wenn es nachhaltig ist. Staatliche Eingriffe sollten sich auf die Festlegung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beschränken. Diese sind unter anderem so zu setzen, dass die unerwünschten Wachstumsfolgen – die auch auf den Raum wirken – gemildert werden. Zukunft.li hat deshalb einen vertieften Blick auf die Raumentwicklung in Liechtenstein geworfen. Die Studie befasst sich mit drei Bereichen: der Raumentwicklung an sich, dem Bodenmarkt sowie dem Verkehr.
Nur gemeinsam ist eine Lösung möglich Eines haben diese drei Bereiche gemeinsam: Die Herausforderungen können nur gemeinsam gelöst werden. Neben dem Individualismus muss auch das Kollektiv wieder ein starkes Gewicht bekommen. Auch wenn Lösungen primär mit Blick auf die eigene Bedürfnisbefriedigung überprüft werden, muss trotzdem bei klar überwiegendem öffentlichem Interesse die Verantwortung für die Gesellschaft einverlangt werden. Der Verzicht auf Privilegien macht die Beteiligung aller Interessierten und Betroffenen bei der Erarbeitung von Massnahmen notwendig. Lösungen für die kommenden Herausforderungen werden nicht im stillen Kämmerlein und ausschliesslich durch Experten, sondern gemeinsam mit der Bevölkerung – beispielweise in Bürgerforen – erarbeitet. Dieses partizipative Vorgehen wird dazu beitragen, schwierige Massnahmen mehrheitsfähig zu gestalten. Der «kollektive Individualismus» kann ein Weg sein, die Herausforderungen in der Raumentwicklung als Gesellschaft zu meistern und umzusetzen. Die Kompetenzen bei der Raumplanung liegen sowohl beim Land als auch bei den Gemeinden. Die Zonenplanung gehört zu den wichtigsten Instrumenten für die strategische Entwicklung einer Gemeinde und ist ein zentraler Bestandteil der Gemeindeautonomie. Gesamtgesellschaftliche Gründe können im Einzelfall einen Eingriff in die Gemeindeautonomie rechtfertigen. Dazu
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verfügt das Land über das behördenverbindliche Instrument des Landesrichtplanes. Bestehen klare politische Konzepte, sind die bestehenden Instrumente ausreichend für eine zielgerichtete kommunale wie nationale Raumpolitik.
Vom Pionierland zum Sorgenkind Liechtenstein war noch in den 1940er-Jahren ein Pionierland in Sachen Raumplanung. Der wirtschaftliche Aufschwung führte allerdings zu einer konkurrierenden Nutzung des Bodens, denn die Renditen stiegen durch die Bebauung im Vergleich zur landwirtschaftlichen Nutzung. Die Bodenpreise stiegen markant, Besitzer von erschlossenen Baugrundstücken wurden zu Millionären. Obwohl in der Folge Versuche unternommen wurden, die Bodennutzung zu steuern, scheiterten entsprechende Gesetzesvorlagen letztlich an der Urne. Knappes Grundstücksangebot, hoher Wohnungsbestand Obwohl der Grundstücksmarkt ein grosses Gewicht hat, ist er intransparent, der Handel findet meist «unter der Hand» statt. Das erschwert eine vertiefte Analyse und Beurteilung. Anders bei den Immobilien, deren Bestand in den letzten Jahren weiter angestiegen ist, seit 1990 um rund 80 Prozent. Von rund 20’500 Wohnungen werden 87 Prozent dauernd bewohnt. Dabei verlagert sich die Bautätigkeit deutlich vom Einfamilienhaus hin zu Zwei- und Mehrfamilienhäusern. Der Wohnungsleerstand liegt 2018 bei hohen 4,7 Prozent. In der Schweiz wird bereits bei einem Wert von 1,3 Prozent von einem optimalen Leerstand ausgegangen. Noch markanter ist die Situation bei den Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, die tendenziell Mietwohnungen sein dürften. Die hohe Leerstandquote hat aufgrund der Entwicklung der Rahmenbedingungen (z.B. tiefe Hypothekarzinsen) dennoch den Wohnungsbau nicht erkennbar gebremst.
Verkehr als raumrelevante Herausforderung Dies alles hat auch Auswirkungen auf den Verkehr. Dieser ist ein Abbild der strukturellen Entwicklung eines Landes. Liechtenstein ist geprägt von einem seit Jahrzehnten anhaltenden Wirtschaftswachstum, einer hohen Anzahl Zupendler, einer starken Wohnbautätigkeit und verstreuten Siedlungen. Der europaweit höchste Motorisierungsgrad sowie eine tiefe Besetzungsquote pro Auto prägen das Strassenbild. Der öffentliche Verkehr wie auch der Langsamverkehr spielen zunehmend eine untergeordnete Rolle, ganz im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern.
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Die Verkehrsprobleme sind hausgemacht Die prosperierende Wirtschaft verlangt nach entsprechend vielen Arbeitnehmenden. Der inländische Arbeitsmarkt ist faktisch ausgetrocknet und 22’000 Personen kommen mittlerweile täglich nach Liechtenstein an ihren Arbeitsplatz. Liechtenstein praktiziert für ausländische Arbeitskräfte grundsätzlich das Modell «Arbeiten in Liechtenstein – wohnen im Ausland». Ein hoher Anteil der ausländischen Arbeitskräfte hätte gerne den Wohnsitz in Liechtenstein, was das Land in vielen Bereichen überfordern würde. Die hohe Anzahl von Zupendelnden ist also der Preis, der für die restriktive Niederlassungspolitik zu zahlen und damit eindeutig «hausgemacht» ist.
Der tägliche Arbeitsverkehr überschreitet die vorhandenen Kapazitäten an neuralgischen Stellen – Staus sind die Folge. Deshalb weicht der Verkehr in neue Gebiete aus. Dies führt zur Belastung bisher verschonter Gebiete und der Verkehr breitet sich so nach und nach über das ganze Land aus. Und dieser Trend wird weiter anhalten. In den Jahren 2016 bis 2018 entstanden in Liechtenstein über 3’000 neue Stellen. Dies führt unweigerlich zu Mehrverkehr. Dieser wiederum verschärft die Staurisiken. Staus verursachen neben volkswirtschaftlichem Schaden (unproduktive Zeiten) auch Umweltschäden. Zudem – und dies darf nicht unterschätzt werden – kann vermehrter Stau dazu führen, dass Liechtenstein für Zupendler an Attraktivität verliert. Dies sind alles Entwicklungen, denen nicht einfach zugeschaut werden darf, sondern die mit intelligenten Lösungen verhindert oder zumindest gemildert werden sollten.
ÖV-Trassen und Verhaltensänderung als Lösungsansätze Die Gesellschaft verändert sich und mit ihr auch gewisse Verhaltensweisen. Dies kann sich – kombiniert mit technischen Ent-
wicklungen – positiv und negativ auf die Verkehrsbelastung auswirken. So werden einerseits die zunehmende Mobilität der über 65-Jährigen, der hohe Motorisierungsgrad sowie der geringe Auto-Besetzungsgrad zu einer deutlichen Zunahme des Verkehrs führen. Andererseits können die Vernetzung und Digitalisierung sowie entsprechende Lenkungsmassnahmen zu einer Abnahme des Verkehrs beitragen. Die Untersuchung absehbarer technologischer Angebots-Trends in der Mobilität zeigt: Die Strasse wird stärker belastet oder zumindest nimmt die Belastung nicht ab. So hat z.B. die Elektrifizierung keinen Einfluss auf die nachgefragte Verkehrsmenge. Und auch die Kapazitäten werden dadurch nicht grösser, denn ob ein Auto mit Dieselmotor oder mit einem Elektromotor vor einem auf der Strasse fährt, ist egal. Beide brauchen gleich viel Platz. Auf bestehenden Achsen ergibt der Ausbau der Infrastruktur Sinn. Konkret ist die vorhandene Zugverbindung auszubauen, damit sie als wichtige Achse für den öffentlichen
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Dazu kommen rund 10’000 Binnenpendler, also Personen die nicht am selben Ort in Liechtenstein wohnen wie sie arbeiten. Und schliesslich verlassen etwa 2’000 Personen jeden Tag das Land, um im Ausland zu arbeiten. Jeden Tag fahren also in Liechtenstein rund 34’000 Personen zu ihrem Arbeitsplatz und wieder nach Hause – und dies meist alleine mit dem eigenen Auto.
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Der europaweit höchste Motorisierungsgrad sowie eine tiefe Belegungsquote pro Auto prägen das Strassenbild.
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spricht Zukunft.li folgende vier Empfehlungen aus:
Unproduktive Fläche
23.8
Bestockte Fläche
66.8
Siedlungsfläche
17.62 Landwirtschaftsfläche
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Flächennutzung in Liechtenstein im Jahr 2014 in km² (Quelle: Arealstatistik Fürstentum Liechtenstein, 2015)
Verkehr (ÖV) genutzt werden kann. Zusätzlich müssen eigene landesweite Trassen für den ÖV realisiert werden. Die Infrastruktur muss dabei auf zukünftige Mobilitätsformen und auf die disperse Siedlungsstruktur Liechtensteins ausgerichtet werden. Der Umsteigeeffekt wird aber kaum in ausreichendem Umfang freiwillig erfolgen. Zukunft.li spricht sich deshalb zusätzlich für die Einführung eines landesweiten Mobility Pricings aus. Damit wird der Verkehr mit einem tageszeitabhängigen Preissystem gelenkt, die Spitzenstunden werden gebrochen und die Auslastung der Verkehrsinfrastruktur optimiert.
Mobilität, Digitalisierung, demografischer Wandel, Klimawandel und Ressourcen sowie gesellschaftlicher Wertewandel beeinflussen den Raum und seine Entwicklung. Wichtig wird dabei sein, dass die Erkenntnisse aus dieser Analyse nicht nur zu neuen Plänen und Konzepten, sondern letztlich zu konkreten Massnahmen führen. Die Herausforderung besteht darin, deren Notwendigkeit einer breiten Bevölkerungsschicht zu vermitteln.
Ergänzend sollte das Fahrrad als Alternative für den täglichen Arbeitsverkehr etabliert werden. Die Topografie und Kleinräumigkeit Liechtensteins bietet dazu für einen grossen Teil des Siedlungsgebiets optimale Voraussetzungen. Dies bedingt gut ausgebaute Fahrradwege bis in die Zentren und zu den Arbeitsplätzen sowie die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur bei den Unternehmen.
Von anderen lernen Der Blick über den Tellerrand führt meist zu neuen Erkenntnissen für die eigenen Belange. Liechtenstein kann von erfolgreichen Projekten verschiedener Städte und Regionen lernen. Dabei ist allen Projekten im Ausland eines gemeinsam: Interessierte und Betroffen werden in die Problemanalyse und die Erarbeitung der Lösungsansätze eingebunden. Dies ist notwendig, da das gesellschaftliche Bedürfnis zur Mitgestaltung wächst. Auf den ersten Blick für die Politik vielleicht lästig, auf den zweiten Blick eine grosse Chance, damit wichtige und einschneidende Projekte auch realisiert werden können.
Herausforderungen und Chancen der Raumentwicklung Globale Megatrends machen auch vor Liechtenstein nicht Halt. Die fünf Megatrends
Vier Empfehlungen für die künftigen Raumentwicklung In ihrer Studie «Raumentwicklung Liechtenstein – Gestalten statt nur geschehen lassen»
1. Start eines kooperativen, breit abgestützten Raumentwicklungsprozesses Die Lösung der anstehenden Probleme bedingt eine aktive, landesweite Raumentwicklungspolitik. Eine solche findet seit der Abstimmung über ein Raumplanungsgesetz im Jahr 2002 nicht mehr statt und es gibt keine breite Diskussion darüber, wie sich der «Raum Liechtenstein» weiterentwickeln soll. Durch die Erarbeitung der Vision 2050 für die Unterländer Gemeinden plus Schaan ist wohl wieder Bewegung entstanden, trotzdem fehlt es an einem breiten und nachhaltigen landesweiten Diskurs zu diesem Thema. Ein solcher ist umso wichtiger, weil sich die Gesellschaft verändert hat: Menschen wollen heute stärker in die Problemanalyse und Lösungsfindung eingebunden werden, denn durch die Entwicklung der sozialen Medien kann sich jeder zu jedem Thema äussern – und diese Möglichkeit wird auch vermehrt wahrgenommen. Erfolgreiche Raumentwicklung kann also nicht mehr als «Top-down»-Prozess verstanden werden, sondern muss gemeinsam mit der Bevölkerung stattfinden. Der Einbezug in die Problemfindung, die Analyse und die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen führt zu Planungen, die in einer direkten Demokratie auch von einer Mehrheit getragen werden. Nach dem jahrelangen Stillstand muss wieder agiert anstatt reagiert werden. Die dafür notwendigen rechtlichen Instrumente und Kompetenzen sind ausreichend vorhanden und müssen nicht erst geschaffen werden. Entscheidend ist deshalb der politische Wille, den Entwicklungsprozess neu aufzusetzen. 2. Verbesserung des ÖV-Angebotes – Schaffung eigener ÖV-Trassen – Einführung eines landesweiten Mobility Pricings Um die täglich wachsenden Verkehrsprobleme lösen zu können, ist ein zweiteiliges Vorgehen sinnvoll. Zum einen müssen Alternativen zur Nutzung des eigenen Autos geschaffen werden. Dazu gehören der Ausbau des ÖV-Taktes sowie in der Folge eigene Trassen für den ÖV. So kann dieser seine Stärke ausspielen, nämlich in erster Linie die Zeitersparnis gegenüber der Fahrt im eigenen Auto. Ein Baustein dazu ist die Erweiterung der bestehenden Bahngleise zwischen Schaanwald und Schaan hin zu einer S-Bahn. Durch den Ausbau der Gleise und der Infrastruktur wird die Attraktivität des ÖV gesteigert. Die S-Bahn stellt damit eine erste Etappe im Ausbau der Trassen für die Anrainergemeinden dar und sollte so rasch wie möglich umgesetzt werden.
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Entscheidend ist, dass auch die Arbeitsplatzzentren, die nicht direkt von der S-Bahn profitieren, mit intelligenten ÖV-Lösungen angebunden werden. Diese sollten für zukünftige Mobilitätsformen adaptierbar sein. Sie müssen ausserdem die disperse Siedlungsstruktur berücksichtigen und in einem vertretbaren Umsetzungszeitraum realisiert werden können. Aus heutiger Sicht werden dies entsprechend ausgestattete Strassen sein, auf denen beispielweise elektrisch betriebene Busse verkehren. Zum anderen sollte parallel die notwendige Verhaltensänderung durch weitere Massnahmen gefördert werden. Da die Strasseninfrastruktur nur zu Spitzenzeiten am Morgen und Abend überlastet ist, sind mit einem Mobility Pricing in den Spitzenstunden Anreize zu schaffen, durch die der Verkehr einerseits reduziert und andererseits zeitlich besser verteilt wird. Die daraus folgende bessere Auslastung der Infrastruktur ist einem investitions- und betriebskostenintensiven und schwer adaptierbaren Ausbau deutlich überlegen. Durch gleichzeitige Abschaffung der Motorfahrzeugsteuer bleibt der Ansatz aufkommensneutral, die Kosten des Verkehrs werden zumindest teilweise auf den effektiven Nutzer überwälzt.
3. Errichtung von Bodenbanken als Instrument zur Verdichtung Liechtenstein verfügt heute über Wohnzonen für 140’000 Einwohner. Die Wohnzonen sind völlig überdimensioniert. Dies hat dazu geführt, dass viele Gemeinden stark zersiedelt sind, da bestehende Wohnzonen am Ortsrand erschlossen werden, obwohl in den bereits bestehenden Siedlungen noch genügend Baugrund vorhanden wäre. Eine generelle Pflicht zur Bebauung der bestehenden – aus Sicht einer angemessenen Entwicklung viel zu grossen – Wohnzonen würde aber zu einer massiven Überproduktion von Wohnraum führen. Trotzdem müssen die Gemeinden Möglichkeiten nutzen, die weitere Zersiedlung zu stoppen. Bodenbanken können, wenn die entsprechenden zusammenhängenden Flächen vorhanden sind, aktiv zur Verdichtung nach innen beitragen und damit die weitere Zersiedelung zumindest hemmen. Gleichzeitig sinkt der Druck auf weitere Erschliessungen.
4. Schaffung von transparenten und umfassenden Statistiken zum Boden- und Immobilienmarkt Wegen eines geringen Angebots an Grundstücken bei gleichzeitig hoher Nachfrage steigen die Grundstückspreise seit Jahren an. Der Wunsch nach einem Eigenheim
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Ruggell Nofels
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Vaduz Mühleholz
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Belastung Strassennetz: DWV 2016
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Balzers Rheinbrücke
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Datengrundlagen: swisstopo, BFS, OpenStreetMap, ABI, Verein Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein
Belastung von neuralgischen Stellen in Strassennetz im Jahr 2016 (gelbe Kreise) und Entwicklung der Belastung im Zeitraum 2009 bis 2016 in Prozenten.
ist damit für immer mehr Menschen nicht mehr realisierbar und entsprechend wächst der Bedarf nach Mietwohnungen. Der Wohnungsmarkt zeichnet sich aktuell durch einen ausserordentlich hohen Leerstand aus. Dieser birgt zum einen das Risiko einer Immobilienkrise, wenn die Zinsen stark ansteigen würden. Zum anderen sind die Mieten trotz grossem Leerstand immer noch hoch und liegen deutlich über dem Preisniveau der Schweizer Nachbarkantone. Sie stellen damit eine
grosse Ausgabenposition vor allem für Haushalte mit niedrigem Einkommen dar. Dies birgt ein gesellschaftliches Risiko, wenn sich Familien das Wohnen in Liechtenstein nicht mehr leisten können und auf preiswertere Angebote in der Region ausweichen müssen. Öffentliche Daten zur Entwicklung des Boden-, Immobilien- und Mietmarktes bestehen nicht, wären aber notwendig, um diese Entwicklungen zu beobachten.
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Wie diversifiziert sind Liechtensteins Exporte? Kleine Staaten weisen in der Regel einen stark spezialisierten Aussenhandel auf, der sich oft auf Marktnischen konzentriert. Dies lässt sich mit der personellen und natürlichen Ressourcenknappheit erklären. Liechtenstein verfügt in Anbetracht seiner Grösse aber über eine erstaunlich grosse Vielfalt exportierter Güter. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Stabilität des Wirtschaftswachstums aus. Um eine Einschätzung über die Diversifikation der Liechtensteiner Exporte treffen zu können, wird der Herfindahl-Hirschman-Index, berechnet für 69 Exportproduktgruppen, herangezogen. Dieser Index zeigt sektorale Konzentrationen an, indem der relative Anteil einzelner Produktgruppen dem gesamten Güterspektrum gegenübergestellt wird. Ein niedriger Wert lässt darauf schliessen, dass die einzelnen Kategorien quantitativ ähnlich wichtig sind und Exporte stark diversifiziert sind. Ein hoher Wert zeigt demgegenüber ein Übergewicht zugunsten einzelner Güterkategorien an. Ungefähr die Hälfte der Liechtensteiner Exporte wird im Maschinenbau und in der Metallindustrie produziert. Damit weist Liechtenstein eine höhere Exportkonzentration auf als andere InAnzeige
dustrieländer, z.B. die USA, eine sehr grosse und traditionell stark diversifizierte Volkswirtschaft. Die Exportkonzentration Liechtensteins ist aber niedriger als z.B. jene der Schweiz. Noch deutlicher sind die Unterschiede im Hinblick auf andere kleine Länder wie Andorra oder Island, die eine viel höhere Exportkonzentration aufweisen. Die Bedeutung der einzelnen Sektoren, in denen Güter produziert werden, wurde hierzulande in den letzten zwei Jahrzehnten stetig ausgewogener. Diese Diversifikationstendenz war im Zeitraum Mitte der 1990er- bis in die frühen 2000er-Jahre am stärksten ausgeprägt. Seither kann eine Abflachung dieser Entwicklung beobachtet werden. Bereits seit 2008 liegt die Exportkonzentration konstant unter jener der Schweiz. Hintergrund der höheren Diversifikation der Liechtensteiner Exporte ist vor allem ein Rückgang der relativen Wichtigkeit des Maschinenbausektors einerseits und der Ausbau der Fahrzeugzulieferindustrie andererseits. In der Schweiz beobachtet man eine umgekehrte Tendenz. Während Schweizer Exporte Mitte der 1990er-Jahre noch relativ stark diversifiziert waren, kann seither eine zunehmende Konzentration verzeichnet werden. Diese Entwick-
lung in der Schweiz ist in erster Linie auf starke Zuwächse innerhalb der chemisch-pharmazeutischen Industrie zurückzuführen. Ist eine stärkere Diversifikation volkswirtschaftlich gesehen für Liechtenstein wünschenswert? Güterexporte der Schweiz haben sich in den letzten Jahren trotz der relativ schwachen Nachfrage im Euroraum und des starken Schweizer Frankens positiv entwickelt, während Liechtensteins Güterexporte seit der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 kaum Zuwächse verzeichnen. Die positive Entwicklung in der Schweiz ist wiederum vor allem dem hohen Wachstum innerhalb der chemisch-pharmazeutischen Industrie geschuldet, das sehr robust gegenüber den Frankenaufwertungen und der ansonsten schwachen internationalen Nachfrage war. Eine höhere Konzentration ist also nicht per se schlecht, besonders wenn relative Wettbewerbsvorteile genutzt wer-
DR. MARTIN GEIGER Forschungsbeauftragter Wirtschaft am Liechtenstein-Institut
GASTKOMMENTAR
den können. Eine hohe Exportkonzentration führt allerdings zu sektoralen Abhängigkeiten. Eine stärker diversifizierte Volkswirtschaft ist im Allgemeinen mit einer höheren Flexibilität und einer stärkeren Widerstandsfähigkeit gegenüber konjunkturellen Schwankungen verbunden. Dies trägt zur Stabilisierung des Wirtschaftswachstums bei. Liechtenstein reagiert aufgrund seiner Grösse und Exportorientierung stark auf internationale Konjunkturschwankungen und weist deshalb ein sehr volatiles Wirtschaftswachstum auf. Vor diesem Hintergrund ist die relativ ausgeprägte Diversifikation der Liechtensteiner Exporte positiv zu bewerten.
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Prämienverbilligung: Wer erhält wie viel? Schon lange war klar, dass die hohen Krankenkassenprämien und Kostenbeteiligungen für viele Prämienzahler, besonders Familien, Senioren und Alleinerziehende, eine nur mehr schwer zu stemmende finanzielle Belastung darstellen. Jetzt können diese Menschen von einer zielgerichteten Entlastung der Krankenkassenprämien profitieren. Text: Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter
Nach langjährigen Bemühungen und vorgängigen Kleinen Anfragen reichte ich im Mai dieses Jahres eine Gesetzesinitiative ein. Im November hatte der Landtag schliesslich über zwei Initiativen zum gleichen Thema zu entscheiden. Da es absehbar war, dass mein Vorschlag, obwohl die Mehrkosten nur 1,7 Millionen Franken über denen des Vorschlags der VU lagen, keine Mehrheit im Landtag finden würde, stimmte ich im Interesse der Prämienzahler einer abgespeckten Variante zu, die im Landtag als Kompromisslösung zwischen der VU- und meiner Gesetzes-Initiative von Seiten der FBP eingebracht wurde. Diese ermöglicht immer noch für viele eine relevante finanzielle Entlastung, was mir sehr wichtig erschien. Konkrete Beispiele sind in den beiden Tabellen dargestellt. Versicherte in Einzelhaushalten bis zu einem Erwerb von 26’000 Franken können neu von einer Prämienersparnis von jährlich 2’940 Franken (bisher 2’520 Franken) profitieren, bei einem Erwerb von 35’000 Franken beläuft sich die Ersparnis neu auf 2’436 Franken statt 1’680 Franken. Besonders stark bemerkbar macht sich die neue Regelung für Einkommen, die bisher überhaupt keinen Anspruch auf Prämienverbilligung hatten: So ist bei einem Erwerb von 50’000 Franken neu eine Ersparnis von 1’890 Franken möglich (bisher null Franken). Ähnliches gilt für Paarhaushalte: Bis zu einem Erwerb von 37’000 Franken beläuft sich die Ersparnis auf 5’880 Franken (bisher 5’040 Franken), bei einem Erwerb von 50’000 Frankenauf 3’192 Franken (bisher null Franken).
PRÄMIENVERBILLIGUNG AB 01.01.2020 FÜR ALLEINSTEHENDE / SENIOREN Massgebender Erwerb
bis CHF 26’000
Subventionssätze Prämien
Monatliche Ersparnis (CHF)
Jährliche Ersparnis (CHF)
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Einzelhaushalt Prämie CHF 350
Differenz CHF 35’000
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Differenz CHF 60’000
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Differenz CHF 67’000
924 0 924
neu
15 %
52,50
630
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PRÄMIENVERBILLIGUNG AB 01.01.2020 FÜR EHEPAARE / SENIOREN Massgebender Erwerb
bis CHF 37’000
Subventionssätze Prämien
Monatliche Ersparnis (CHF)
Jährliche Ersparnis (CHF)
neu
70 %
490
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heute
60 %
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5’040
neu
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4’872
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Paarhaushalt Prämie CHF 700
Differenz CHF 45’000
840
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neu
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Differenz CHF 70’000
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polit:zeit
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Warum wurden die Hausärzte nicht eingebunden? Das Volk wünscht ein Landesspital. Der eine erwartet eine gesicherte Grundversorgung, der andere jedoch eine hochkomplexe Einrichtung, die möglichst viele medizinischen Dienstleistungen anbietet. Es geht bei der Abstimmung nicht darum, ob wir ein Spital wollen. Es geht um einen Verpflichtungskredit für einen Bau, dessen innere Struktur und Funktion noch nicht klar definiert sind. Text: Hansjörg Marxer
Die Novemberabstimmung ist eine wichtige, verantwortungsvolle Weichenstellung, da sie das Landesspital (LLS) geradlinig auf eine zukunftsträchtige Linie oder aber auf ein desaströses Abstellgleis führen kann.
Prämienschraube nach oben gedreht. Es ist bekannt, dass die Behandlung eines Problems in einer Spitalambulanz deutlich mehr kostet als beim Hausarzt. Eine vorausschauende Gesundheitspolitik müsste die Stellung der Hausärzte stärken.
Die ambulante medizinische Grundversorgung ist Aufgabe der Ärzte und nachgeordneter Gesundheitsberufe. Aus der Praxis können diese Fachleute die Notwendigkeit von stationären Leistungen im Land abschätzen. Ein Einbezug der Hausärzte bei der Entwicklung der Spitalstrategie ist leider nicht zu erkennen. Fachleute ohne medizinischen Hintergrund oder Bezug zu Patienten haben eine Spitalstrategie festgelegt und darauf auf bauend ein Kreditgesuch – wohlgemerkt ohne Projekt – vorgelegt. Diese Fachleute haben im Jahr 2015 erklärt, dass das LLS in Zukunft Investitionen aus eigener Kraft stemmen werde. Zwei Jahre später haben sie vom Staat einen Notfallkredit in Millionenhöhe verlangt. Mit dem Notfallkredit sei das Spital auf Kurs und ein Erweiterungsbau mit Kosten in der Höhe von etwa zehn Millionen Franken würde dann die Zukunft eines gesunden Spitals sichern.
Planloses Hin und Her ist keine Grundlage für ein neues Spital Dann hiess es plötzlich: Aus dem heutigen LLS wird nie ein effizientes Spital – wohlgemerkt,
nachdem in den letzten Jahren etwa 20 Millionen Franken ans LLS geflossen sind! Dieses planlose Hin und Her kann nicht die Grundlage für ein Projekt sein, das für die Zukunft der Spitalversorgung wichtig ist. Das Landesspital erhebt den Anspruch, die zentrale Drehscheibe der Gesundheitsversorgung in Liechtenstein zu sein. Das ist jedoch klar der Auftrag der Hausärzte, die ihren Patienten mit ihrem Erfahrungsschatz eine Kontinuität der Gesundheitsversorgung garantieren. Einmal mehr wird die Prämienargumentation missbräuchlich verwendet. Für die Krankenkassenprämie spielt es keine Rolle, ob eine Behandlung in Grabs oder in Vaduz erfolgt.
Allerdings ist die volkswirtschaftliche Auswirkung zu berücksichtigen: Kosten für eine im Ausland durchgeführte Behandlung entgehen der inländischen Volkswirtschaft. Dieses volkswirtschaftliche Argument wird dadurch relativiert, dass ein umfassendes Versorgungsangebot im Land netto durchaus weit höhere Kosten zur Folge haben kann als das entsprechende Angebot im Ausland.
Stellung der Hausärzte wird geschwächt Die Prämienargumentation gilt allerdings beim Konzept der Gesundheitsversorgung: Das Angebot an ambulanten Leistungen am LLS soll ausgeweitet werden. Damit wird die Stellung der Hausärzte geschwächt und die
Regierungsrat Pedrazzini begründet das Neubauprojekt mit der schon lange überfälligen Erkenntnis, dass weitere Investitionen ins LLS sinnlos sind. Müssen zuerst 20 Millionen in den Sand gesetzt werden, bis der Stiftungsrat zur Einsicht kommt, dass aus diesem Haus nie ein effizientes Spital wird und der Regierungsrat merkt, dass Geld zum Fenster hinausgeworfen wird? Ein Minister ist der wörtlichen Bedeutung nach ein Diener.
Dient das Gesundheitsministerium dem Volk wirklich? Dieser Kreditantrag ohne klares Projekt muss abgelehnt werden, zumal die Verantwortlichen nicht mehr im Amt sind, wenn es zur Umsetzung kommt. Besonnene Kräfte in der Politik sind in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass umgehend Fachleute mit Bezug zu Patienten an die Planung der Spitalversorgung gehen, Fachleute, die keine Berührungsängste haben mit den Vertretern des Kantons St. Gallen gemeinsame Lösungen zu suchen. Ein Nein zu diesem Kredit ermöglicht die Planung eines zweckmässigen Spitals.
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polit:zeit
11/2019
Frage an …
Die Regierung hat betr. den Finanzausgleich eine «Anpassung» in die Vernehmlassung gegeben, die zum Ziel hat, den beträchtlichen Steuerkraftunterschieden der einzelnen Gemeinden entgegenzuwirken. Bei diesem Vorschlag würden CHF 10,78 Mio. von der Gemeinde Vaduz, CHF 8,02 Mio. von Schaan und marginale CHF 90’000 von Gamprin in den Finanztopf des Landes gehen (CHF 17,63). Leicht profitieren würden bei dieser Finanzausgleichs-Anpassung die Gemeinden Triesenberg (+ CHF 0,48), Schellenberg (+ CHF 0,33) und Planken (+ CHF 0,18). Die Gemeinden Eschen, Mauren und Triesenberg haben sich zu Wort gemeldet und begrüssen die Stossrichtung, die teils massiven Steuerkraftunterschiede zwischen den Gemeinden zu reduzieren, präferieren jedoch ganz deutlich einen Systemwechsel mit einer horizontalen Finanzausgleichs-Anpassung. Insbesondere die mittelgrossen Gemeinden – bei den Doppelgemeinden Eschen-Nendeln sowie Mauren-Schaanwald verschärft sich diese Situation noch viel deutlicher – sind beim heutigen System zusehends stärker benachteiligt, um die Gemeindeaufgaben vollständig wahrnehmen zu können und nicht in eine finanzielle Schieflage zu geraten.
W
ie ist Ihre Meinung zur Forderung, mit dieser partiellen Anpassung des Finanzausgleichs die Chance zu nutzen, einen Systemwechsel auf den horizontalen Finanzausgleich vorzunehmen?
Alexander Batliner
Manfred Kaufmann
Meines Erachtens ist es dringend notwendig, den Finanzausgleich neu auszugestalten, damit die Steuerkraftunterschiede zwischen den Gemeinden minimiert werden. Die Regierung hat einen Vorschlag in die Vernehmlassung geschickt, der nun geprüft wird. Dieser skizziert eine mögliche Lösung. Andere Möglichkeiten hat die Regierung schon 2017 im Rahmen einer Interpellationsbeantwortung vorgestellt. Für mich spielen jedoch nicht nur das Wie oder die Grössenordnung eine Rolle, sondern noch ein anderer Faktor – nämlich jener der Raumplanung. Ich bin der Ansicht, dass wir mit dem Finanzausgleich auch die Entwicklung der Industriezonen steuern sollten. Den Standortwettbewerb um die Ansiedlung von Unternehmen sollten wir in Bahnen lenken, um jene Gemeinden entlang des Rheins bzw. der Autobahn zu stützen, ohne dass die diesbezüglich topographisch benachteiligten Gemeinden einen Nachteil daraus ziehen. Wir sollten einen Finanzausgleich installieren, mit welchem es unerheblich ist, in welcher Gemeinde sich ein Unternehmen ansiedelt, sondern gemäss dem es für alle Gemeinden von Bedeutung ist, dass sich überhaupt ein Unternehmen im Land ansiedelt. Nur dann können wir das Industriewachstum auf jene Gemeinden fokussieren, welche entlang der Autobahn angesiedelt sind. Aus diesem Grunde erachte ich es als zielführend, einen horizontalen Finanzausgleich zumindest nicht gänzlich auszuschliessen. Wir müssen den Mut haben, den Finanzausgleich neu zu denken und nachhaltig anzupassen und nicht nur punktuelle Anpassungen vorzunehmen.
Es ist sehr zu begrüssen, dass die Regierung eine Anpassung des Finanzausgleichssystems in die Vernehmlassung gibt. Seit der Publikation der Studie von Zukunft.li im Jahr 2016 gab es eine Interpellation und ein Postulat zum Thema. Wichtig ist, dass nun die Hauptakteure, nämlich die Gemeinden, die Möglichkeit haben, sich in einem ordentlichen Gesetzgebungsprozess zu äussern. Das Hauptanliegen von Mauren und Eschen, die bereits medial Kritik äusserten, dürfte wohl sein, dass ein Teil der von den finanzkraftstarken Gemeinden abgesogenen Mittel an andere, weniger einnahmekräftige Gemeinden verteilt wird, statt alles dem Land zuzuführen. Die Begründung der Regierung im Vernehmlassungsbericht ist diesbezüglich unbefriedigend. Viele der Aufgabenfelder, welche die Regierung anführt, werden zu 50% von den Gemeinden mitfinanziert. Die Regierung müsste deshalb auf Basis dieser Begründung einen Teil der Mittel an die Gemeinden zurückführen. Im bestehenden System müsste dafür der Mindestfinanzbedarf erhöht werden. Wichtig ist nun, dass der Prozess gestartet ist und der Landtag im nächsten Jahr zügig mit der Thematik befasst wird, damit der Wahlkampf solch wichtige Reformen nicht verpolitisiert.
polit:zeit
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KAISER
Wolfgang Marxer
Harry Quaderer
Thomas Rehak
Johannes Kaiser
In der Vernehmlassungsvorlage geht es in erster Linie darum, die Steuerkraft-Unterschiede und in der Folge die Reservenentwicklung zwischen den Gemeinden möglichst in Einklang zu bringen. In der Vorlage – die wir noch nicht in allen Details studieren konnten – vertieft die Regierung ihren Ansatz, die Steuerkraftunterschiede zwischen den Gemeinden auszugleichen. Sie orientiert sich dabei an der heutigen Aufgabenverteilung zwischen Land und Gemeinden, nimmt also keine grundsätzliche Neugestaltung des Systems vor; sie hält auch am Dreieck-System Gemeinde-Land-Gemeinde fest, sprich: Das Land behält seine Vermittlerfunktion bei. Insgesamt wohl ein Ansatz, der politisch erfolgsversprechender ist und der weitgehend in die gleiche Richtung wie ein horizontaler Finanzausgleich wirkt.Dabei würden auch dem Land rund 17 bis 18 Millionen Franken zufliessen. Diesen letzten Punkt erachte ich als wichtig und richtig. Gerade in Zeiten der Sparpakete herrschte einigermassen Unverständnis darüber, dass auf Landesebene Sparmassnahmen getroffen werden mussten, welche alle Einwohnerinnen und Einwohner des Landes trafen, während die Gemeinden gleichzeitig ihre Reserven aufstocken konnten. Zudem ist der Finanzausgleich so konzipiert, dass er sich nach dem Mindestfinanzbedarf und nicht nach den effektiven (Steuer-)Einnahmen des Landes richtet. Der Staat trägt also allein das Konjunkturrisiko, und dies sollte auch abgegolten werden.
Anlässlich einer Diskussion zur partiellen Anpassung des Finanzausgleichsystems zugunsten nur einer Gemeinde, Triesenberg, meinte der Abgeordnete der Neuen Fraktion, Herbert Elkuch: «Zahlen kann man richten, wie sie gebraucht werden.» Ein Buchhalter würde sich hüten, eine solche Aussage zu tätigen. Als Landtagsabgeordneter ist diese Aussage, so lustig sie klingt, nicht zu unterschätzen. Das Finanzausgleichssystem verkommt, nachdem der Landtag in seiner letzten Sitzung eine Anpassung «nur» zugunsten der Gemeinde Triesenberg vorgenommen hat, zu einem Flickwerk. Ein Flickwerk, an welchem die «finanzschwächeren» Gemeinden natürlich «Lunte» gerochen haben. Sollen nun die Gemeinden Schaan, Vaduz und zum Teil auch Gamprin noch mehr Geld in den Topf des Landes zahlen oder sollen Gemeinden (von anderen Gemeinden) direkt einen Zustupf erhalten? Darum geht es eigentlich ganz konkret.
Alle Gemeinden sind ausreichend gut finanziert, einzelne Gemeinden sehr gut. Die Finanzkraftunterschiede zwischen den Gemeinden sind nur teilweise durch Innovation zu begründen. Einen minimalen Steuerkraftausgleich unter den Gemeinden kann ich mir durchaus vorstellen. Solange aber beim Land kein unmittelbarer Bedarf für weitere Finanzmittel besteht, sollte das Land nicht in die Kassen der Gemeinden greifen. Sowohl bei den Gemeinden als auch beim Staat sollten die finanziellen Mittel wohlüberlegt eingesetzt werden. Zum Beispiel in der Strasseninfrastruktur und Busspuren für einen besser fliessenden und energiesparenden Verkehr auf den Hauptverkehrsrouten oder für eine bessere Eigenversorgung mit erneuerbarer Energie in Anbetracht des langfristigen Ziels, die fossilen Brennstoffe zu ersetzen.
Die Schere der Steuerkraftunterschiede zwischen einzelnen Gemeinden, insbesondere der finanzund wirtschaftsstarken Gemeinden Vaduz und Schaan zu den anderen, geht stetig auseinander, und dies wird sich in Zukunft in exponentieller Form weiterentwickeln. Die tiefsten Pro-Kopf-Einnahmen weist zum Beispiel die Gemeinde Mauren mit 5’199 Franken auf, im Vergleich dazu beziffern sich die höchsten Pro-Kopf-Einnahmen der Gemeinde Vaduz auf 12’680 Franken.
Nun, die Regierung hat eine Vernehmlassung verabschiedet, warten wir mal ab, was für Antworten aus den Gemeinden Schaan, Vaduz und Gamprin zu hören sein werden. Und dann soll natürlich noch die Frage erlaubt sein: Macht es Sinn, dass Gemeinden, die vom Land und den Gemeinden mehr Geld fordern, mit dem tiefsten Gemeindesteuerzuschlag von 150 Prozent leben. Es scheint tatsächlich so zu sein: Zahlen kann man richten, wie sie gebraucht werden, vor allem in der Politik.
Generell zeigt sich, dass die mittelgrossen Gemeinden die tiefsten Erträge je Einwohner aufweisen, dies trotz teilweise höheren Gemeindesteuerzuschlägen. Sobald grössere Investitionen anstehen, müssen diese Gemeinden sehr schnell ihre Reserven massiv abbauen, da auf der anderen Seite finanzielle Pflichten wie diejenige des Sozialwesens in den letzten Jahren enorm gestiegen sind. Besonders zu spüren bekommen dies Eschen-Nendeln und Mauren-Schaanwald, welche beide klassische Doppelgemeinden bilden, die zweispurig in beiden Ortsteilen für stets funktionstüchtige, leistungsfähige und zeitgemässe Infrastrukturen in sämtlichen zentralen Bereichen des Gemeindelebens sorgen müssen. Die Zeit ist überreif, dass diesbezüglich ein vernünftiger, partieller, horizontaler Finanzausgleich angestrebt wird und die enormen Steuerkraftunterschiede auf diese Weise einer fairen Lösung zugeführt werden.
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polit:zeit
IM GESPRÄCH MIT JUGENDLICHEN
11/2019
Nicola mit Liechtensteins Bestplatzierung an den WorldSkills Nicola Batliner (20) bot an den Berufsweltmeisterschaften in Kasan eine hervorragende Performance und durfte sich bei seiner Heimkehr nach Liechtenstein als «Bester der Nation» feiern lassen. Der Sanitär- und Heizungsmonteur bei der G. + H. Marxer Schlosserei & Haustechnik in Eschen wurde als sechsplatzierter in seiner Berufsgattung mit dem Leistungsdiplom ausgezeichnet, im fehlten nur drei winzige Punkte zur Bronze-Medaille. Wir haben uns mit Nicola Batliner über die WorldSkills – aber auch über andere Jugendthemen – unterhalten. Interview: Johannes Kaiser
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Foto: Joanne Rohner
An den WorldSkills ein Botschafter für Liechtenstein zu sein, ist doch etwas Wunderbares. Wie hast du diese Geschichte an den 45. Berufsweltmeisterschaften in Kasan erlebt? Nicola Batliner: Es ist erstaunlich, wie offen man mit den Teilnehmern aus anderen Ländern kommuniziert hat. Natürlich macht es mich auch stolz, dass ich die Chance hatte, Liechtenstein zu vertreten. Es war insgesamt eine unheimlich spannende Erfahrung, die mir persönlich viel gebracht hat. Um erst an WorldSkills mitmachen zu können, braucht es in der entsprechenden Berufsgattung eine gehörige Portion Talent und Können. Wann hast du dich für eine Teilnahme entschieden und wie hast du dich vorbereitet? Ich habe mich im März 2018, ein halbes Jahr vor den Schweizermeisterschaften, bei den WorldSkills angemeldet. Das intensive Training für die WorldSkills hat dann erst im Januar 2019 begonnen. In Lostorf habe ich zusammen mit dem Kandidaten aus der Schweiz und unseren Experten etwa 45 Tage lang trainiert. Natürlich musste ich auch einen grossen Teil meiner Freizeit für das Training opfern, aber ohne diesen Einsatz geht es nicht. Es braucht ausserdem einen riesen Support der Firma, in der
Meiner Ansicht nach ist die Schul- und Berufsausbildung gut, aber man könnte Talente durchaus mehr fördern. Nicola Batliner, Teilnehmer WorldSkills 2019
Johannes Kaiser im Gespräch mit dem 20-jährigen Nicola Batliner, der an den WordSkills 2019 nur hauchdünn das Podest mit der Bronze-Medaille verpasste.
man arbeitet, und da hatte ich vonseiten unseres Chefs die beste Unterstützung. Das Gewerbe in Liechtenstein bemüht sich sichtlich, den Fachkräftemangel zu beheben? Wie können mehr Jugendliche aus Liechtenstein für diese Berufe wieder in verstärkter Form begeistert werden? Hat deine Top-Leistung dabei vielleicht Werbe- und Vorbildcharakter? Ich denke, wenn man den jungen Berufsleuten aufzeigen könnte, was alles erreichbar ist, und wie wichtig diese Berufe sind, würden sich bestimmt mehr dafür entscheiden, gera-
de einen handwerklichen Beruf auszuüben. Wie beurteilst du die Schulausbildung sowie die beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten in Liechtenstein? Meiner Ansicht nach ist die Schul- und Berufsausbildung gut, aber man könnte Talente durchaus mehr fördern. Hier ist in der Bildung und im Ausbildungssystem allgemein durchaus ein Optimierungspotenzial vorhanden. Machen wir einen Sprung in die gesellschaftspolitische Welt. Wenn du als junger Be-
rufsmann im Landtag vertreten wärst, für welches Thema würdest du dich verstärkt einsetzen? Ich würde mich wahrscheinlich auch in der Berufsbildung in irgendeiner Form einsetzen. Da hätte ich schon meine Ideen. Wird die Stimme der Jugendlichen ausreichend gehört oder würdest du dir wünschen, dass die jungen Menschen stärker in die Entscheidungsfindungen einbezogen bzw. befragt werden? Ich finde, dass die Jugendlichen genug Möglichkeiten haben, ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Mir ist aber auch schon aufgefallen, dass öfters der einfachere Weg gegangen wird und dass sie auf diese Weise von ihrem eigentlichen Ziel – gerade in der Berufswahl – oftmals abkommen, was ich sehr schade finde.
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Baubeginn Gossmad Park 2020
Grundstück an der Essanestrasse. Hier soll im nächsten Jahr die Überbauung Gossmad Eschen entstehen.
Verkaufsgigant LIDL kommt im nächsten Jahr nach Eschen Eschen entwickelt sich immer mehr zu einer zentralen Einkaufsgemeinde im Liechtensteiner Unterland, besonders auch, nachdem in Mauren mit der Schliessung des Denner Satelliten weitere Kapazitäten frei geworden sind. Text: Herbert Oehri Neben den vielen Fachgeschäften stechen zwei Grossprojekte ins Auge, mit deren Realisierung 2020 begonnen wird, nämlich die Einkaufszentren von Migros und Lidl Schweiz. Beide geplanten Geschäfte liegen direkt an der Essanestrasse, die Migros-Überbauung zwischen dem Eintracht-Kreisel und Presta-Kreisel und Lidl direkt neben dem Restaurant Brühlhof auf einem Grundstück mit dem Ausmass von 1422,5 Klaftern oder 5121 Quadratmetern. Dort plant das Architekturbüro Pitbau einen kompakten Baukörper mit Tiefgaragengeschossen, Verkaufsflächen im Erdgeschoss und drei Obergeschossen. In diesen Stockwerken sollen Klein- und Grosswohnungen sowie Büroräume entstehen. Das gesamte Erdgeschoss mit ca. 1300 Quadratmetern ist für die Verkaufsräumlichen des Einkaufszentrum Lidl vorgesehen. Die ursprüngliche Idee, ein weiteres liechtensteinisches Casino unterzubringen, wurde wieder fallen gelassen. Die Lage in unmittelbarer Nähe zur Autobahn und zum Dorfzentrum ist ein weiterer grosser Pluspunkt für Projekte solcher Art.
Das Architekturbüro Pitbau plant hier einen Baukörper, in dessen Erdgeschoss auf einer Fläche von ca. 1300 m2 die Verkaufsflächen des Einkaufszentrums Lidl eingeplant sind.
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Bei der Gutenachtgeschichte eingeschlafen Als Rektor des Liechtensteinischen Gymnasiums hat Josef Biedermann eine Ära geprägt. Daneben war er in der Politik aktiv und hat sich nebenberuflich für vieles engagiert. Im Zentrum standen für ihn dabei immer seine christlichen Werte und der Mensch – selbst wenn sein Privatleben manches Mal zu kurz kam. Dass er schliesslich als Gastwirt tätig ist, hätte er sich aber kaum träumen lassen. Text: Heribert Beck
Die Schule zieht sich wie ein roter Faden durch Josef Biedermann Leben – und dennoch war es nicht von klein auf vorbestimmt, dass er einmal die Person wird, die Generationen von Schülerinnen und Schülern und die Liechtensteiner Öffentlichkeit mit dem Gymnasium verbinden. Zwar war bereits sein Vater Lehrer mit Leib und Seele. Der Schritt ans damalige Collegium Marianum blieb Josef Biedermann aber zunächst verwehrt. «Einerseits konnte dort in den 50er- und zu Beginn der 60er-Jahre keine Matura abgelegt werden und andererseits war das Schulgeld mit 40 Franken pro Monat relativ hoch. Zu hoch jedenfalls für meine Eltern.» Wie ihm ging es vielen Mädchen und Jungen aus Liechtenstein, die sich für das Gymnasium in Feldkirch entschieden. «Wir füllten einen ganzen Bus, fuhren aber auch manchmal mit der Bahn oder mit dem Rad. Auf jeden Fall war der Schulweg für uns ein Stück Freiheit vom strengen Elternhaus.»
wissenschaftler und Lehrer war aber noch nicht vorgespurt und folgte einer nüchternen, pragmatischen Entscheidung. «Ich wollte mich nach meiner Matura 1964 rasch vom Elternhaus lösen, habe auch bald darauf mit 23 Jahren geheiratet und darum ein möglichst kurzes Studium ins Auge gefasst. Da lag die Ausbildung zum Sekundarlehrer nahe.» Biedermann konnte rasch praktische Erfahrung sammeln, schloss sein Biologiestudium schliesslich mit dem Diplom ab und wurde Mittelschullehrer.
Josef Biedermann, früherer Rektor des LG, Landtagsabgeordneter und Gemeinderat.
Pionier des Liechtensteiner Kabaretts Dieses Elternhaus hat Josef Biedermann aber auch Werte vermittelt, die ihn während seines ganzen Berufslebens begleitet haben. Einerseits orientierte er sich zeitlebens am Christentum und war als begeisterter Pfadfinder in zweiter Generation stets bereit, Verantwortung zu tragen, andererseits war er aber auch immer ein kritischer Geist. Zum ersten Mal öffentlich wurde diese kritische Haltung nach seinem Abschluss am Collegium Marianum, wo
ab 1962 wieder die Matura abgelegt werden konnte. Zusammen mit einigen Freunden war Josef Biedermann Mitbegründer des legendären Kabaretts Kaktus. Es entstand aus den Unterhaltungsabenden der Vaduzer Pfadfinder, an dem die Mitglieder unter dem Titel «Tribüne der freien Meinung» auch aktuelle Themen auf die Bühne brachten. «So widmeten wir uns auch den Diskussionen rund um das Kurhaus Gaflei. Wir sprachen in Anlehnung an den damaligen Vaduzer Bürgermeister David Strub von ‹struben
Zeiten› und haben ganz allgemein humorvolle Kritik an den herrschenden politischen und gesellschaftlichen Zuständen geübt – ob die von uns Kritisierten immer darüber lachen konnten, weiss ich aber nicht», sagt Josef Biedermann und lacht selbst. «Mit dem letzten Programm des Kabaretts Kaktus gründeten wir 1970 im ehemaligen Schaaner Vereinshaus sozusagen das Theater am Kirchplatz.» Der erste Schritt in die Öffentlichkeit, dem viele weitere folgen sollten, war damit getan. Der Weg zum Natur-
Engagierter Junglehrer mit Schlüsselerlebnis «Das Jahr 1970, in dem ich meine Stelle am Liechtensteinischen Gymnasium als Lehrer für Biologie und Chemie erhalten habe, stellte dann eine Zäsur in meinem Leben dar», sagt Josef Biedermann. Schnell fiel er als engagierter Pädagoge auf, der sich auch politisch einbrachte. «Ich war ein Spät-68er und sehr verärgert über die Ablehnung des Frauenstimmrechts 1971», sagt er. Vielen Schülern ging es ebenso und Biedermann organisierte eine denkwürdige Demonstration – auch gegen den Widerstand des damaligen Rektors Frater Ingbert Gans. «Er war besorgt um den Ruf der Schule und ich konnte ihn nur beruhigen, indem ich ihm sagte, dass wir demonstrieren, um den Ja-Stimmenden zu danken. Zu meinen Schülern habe ich aber auch gesagt, dass wir uns auf einiges gefasst machen müssen. ‹Von uns darf keine Gewalt ausgehen, wir müssen uns im schlimmsten
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Fall verprügeln lassen›, habe ich ihnen mit auf den Weg gegeben.» Dass es dann tatsächlich so gekommen ist, hat Josef Biedermann schockiert. «Wir waren erst wenige Meter marschiert, als Vermummte unsere Transparente zu Boden und einige Schülerinnen an den Haaren rissen. Als ich an diesem Abend nach Hause gekommen bin, war ich gemäss meiner Frau bleich wie eine Wand.»
Fraktionssprecher in turbulenten Zeiten Trotz dieses Erlebnisses hat Josef Biedermann die späten 60er- und frühen 70er-Jahre als eine Zeit des politischen Aufbruchs erlebt. «Besonders Regierungschef Gerard Batliner war ein Visionär, der nicht zuletzt im Bildungssektor einiges vorangetrieben hat. In seiner Regierungszeit entstanden das Abendtechnikum, die Musikschule und die Landesbibliothek, die Stiftung Liechtensteinischer Entwicklungsdienst wurde gegründet und die ersten Mädchen ins Gymnasium aufgenommen.» Josef Biedermann sah, dass sich in der Politik vieles zum Guten bewegen lässt und stieg selbst ein. 1974 wurde er stellvertretender, 1978 ordentlicher Abgeordneter für die FBP, 1982 schliessllich für sieben Jahre Fraktionssprecher. Politisch hat Biedermann dabei turbulente Zeiten erlebt. «Wir waren seit 1978 stets in der Minderheit, haben uns aber nach Kräften eingesetzt und waren beispielsweise für die Einführung des Frauenstimmrechts auch zu Kompromissen bereit.» Dass es schliesslich 1984 gelungen ist, die männlichen Stimmbürger im dritten Anlauf von diesem An-
liegen zu überzeugen, bezeichnet Josef Biedermann als einen der Höhepunkte seiner politischen Arbeit. Die Sprengung des Landtags durch die FBP-Fraktion 1989 aufgrund des Kunsthaus-Staatsgerichtshofurteils markierte aber schliesslich das Ende seiner Zeit als Fraktionssprecher. Die VU unter Hans Brunhart gewann auch die folgenden Wahlen. Biedermann wurde jedoch mit einem Topresultat wiedergewählt und Landtagsvizepräsident für die neue Legislaturperiode.
Chefkandidat in schwieriger Zeit Als Schulleiter war es Josef Biedermann stets wichtig, selbst auch einige Wochenlektionen zu unterrichten. «Ich wollte nicht nur Administrator und Personalchef sein, sondern den Kontakt zu den Schülern beibehalten.» Neben diesen Aufgaben, der intensiven politischen Arbeit, den Sitzungsvorbereitungen und seinem Engagement für die Umwelt sowie für den Liechtensteinischen Entwicklungsdienst blieb jedoch wenig Zeit für die Familie. «Ich habe zwar stets grossen Wert darauf gelegt, meine drei Kinder zumindest abends noch zu sehen. Es kam aber mehr als einmal vor, dass ich während des Vorlesens der Gutenachtgeschichte eingeschlafen bin», sagt Josef Biedermann und fügt lachend an: «Ich hätte es verstanden, wenn meine Kinder stark politikgeschädigt wären. Dass sich meine Tochter Alexandra im Schaaner Gemeinderat und als Vizevorsteherin engagiert, zeigt aber, dass es wohl doch nicht so schlimm war.» Nach 19 Jahren Landtagstätigkeit fand
Kurs- und
Josef Biedermann, dass es nun langsam genug sei. Bei den Wahlen im Februar 1993 trat er nicht mehr an. Bereits im September, als die FBP ihrem Wahlsieger und Regierungschef Markus Büchel nach wenigen Monaten das Vertrauen entzogen hatte, kam die Partei aber erneut auf Josef Biedermann zu. «Sie suchten einen Regierungschef mit politischer Erfahrung. Es war nicht klar, ob es zu Neuwahlen kommt, und die Aufgabe hätte mich gereizt, da man in der Regierung viel mehr gestalten kann als im Landtag. Als Fürst Hans-Adam dann aber nicht zur Tagesordnung übergehen wollte und Neuwahlen angesetzt hat, war mir klar, dass die Wahl nicht zu gewinnen ist.» Nach der für ihn absehbaren Wahlniederlage und dem Sieg der VU mit Chefkandidat Dr. Mario Frick entschied sich Biedermann gegen einen Eintritt in die Regierung. «Ich habe damit einerseits einen Teil der Verantwortung für die Niederlage übernommen. Andererseits bin ich dem Schuldienst und dem Gymnasium treu geblieben, und das habe ich nie bereut.»
Aktiver, wirtender Pensionist «Ich habe mich am Gymnasium wirklich immer wohlgefühlt. Nur eine Sache würde ich rückblickend vielleicht anders machen: Ich hätte als Rektor früher zurücktreten sollen, um noch ein paar Jahre mehr unterrichten zu können. Denn der Kontakt mit den Schülern ist es, was den Lehrerberuf für mich wirklich ausmacht», sagt Biedermann. Wie sehr er das Liechtensteinische Gymnasium als Schulleiter mit
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einem stets offenen Ohr für die Anliegen aller geprägt hat, zeigte sich aber nochmals bei seiner Verabschiedung im Jahr 2008. «Es gab viele schöne Momente in meinen fast 40 Jahren am Gymnasium, aber der freundschaftliche Abschied ist mir unvergesslich. Schülerinnen und Schüler und alle Lehrpersonen haben mich völlig überrascht und mir einen ganzen, wunderschönen Tag gewidmet», sagt Josef Biedermann und räumt ein: «Ich bin nicht gerne gegangen.» Ein Mann wie Josef Biedermann schaltet aber auch nach der Pensionierung nicht von 100 auf null. Er schätzt zwar die Zeit mit den fünf Enkeln sehr. Aber es waren wieder die Politik, die Bildung, die Umwelt und die Menschen, denen er seine Energie widmete. Der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umweltschutz, der Botanisch-Zoologischen Gesellschaft, der Cipra und dem LED, denen er im Laufe der Jahrzehnte allen als Präsident oder Vizepräsident vorstand, blieb er treu. Von 2011 bis 2019 war er ausserdem Gemeinderat und Vizevorsteher in seiner Gemeinde Planken, Schulratspräsident sowie Vorsitzender der Projektgruppe «Café im Dreischwesternhaus». Die daraus schliesslich resultierende und von etwa 20 Freiwilligen geführte «Dorfbeiz am Freitagabend» hat sich seit Anfang des Jahres zu einem beliebten Treffpunkt für die Bevölkerung von Planken und Gäste aus dem Tal entwickelt. «Heute bin ich also auf meine alten Tage Wirt», sagt Josef Biedermann und lacht.
20
meine:zeit
11/2019
Zahltag bei Hilmar Schädler, Kartbahn Nendeln Seit 2014 ist Hilmar Schädler Inhaber der in Nendeln ansässigen Kartbahn. Aus dem Motorsport kommend, erfüllte er sich den Traum einer kleinen, aber feinen Kartbahn. Damit erfreut er nicht nur die Anwohner Liechtensteins – nein, die Begeisterung reicht bis ins Zürcher Oberland. Interview: Vera Oehri-Kindle · Fotos: Oliver Hartmann
2–6
Wie viel Zeit buchen Firmen Vereine usw. für einen Event?
Wie viele Stunden am Tag verbringst du auf der Rennstrecke?
Rasant geht zu beim Hilmar … Durch Motorsport Sportprototyp Radical ist er zum Kartfahren gekommen.
7 ~
Wie viele Stunden in der Woche treibst du Sport?
Wie schnell kann man mit einem Kart im Durchschnitt fahren?
50 ~
1–2
Man kann es aber auch gemütlich nehmen …
3
An wie vielen Tagen hat die Kartbahn in der Woche geöffnet?
2014
Wie viele Kurven hat die Strecke?
In welchem Jahr hast du die Kartbahn eröffnet?
7
meine:zeit
11/2019
80 Tsd.
Wie viele Hobbys hast du neben der Arbeit?
Wie viele Runden hat ein Kart bei Dir schon gemacht?
150
6–7
13
Wie viel Minuten dauert es, um so ein E-Kart «aufzuladen»?
Wie viele Tage im Jahr hast du Ferien?
2
Wie viele Karts hast du für Kinder?
Wie lang ist die Kartbahn in Meter?
Mit den 13 E-Karts ist 100 % Spass garantiert. Auch Kleinkinder kommen auf ihre Kosten.
3
Hilmar Schädler ist stolz auf seine Kartbahn. Sie ist kurz, aber gehört zu den schnellsten Bahnen der Schweiz.
15
Was ist der aktuelle Rundenrekord in Sekunden?
12.15
Hilmar Schädler Wie viele Karts besitzt du? ist in Triesenberg aufgewachsen und Vater von 4 Kindern (2 × Zwillinge). Seit 1995 führt er im Unterland erfolgreich das Unternehmen SM Technik. Er verbringt seine Freizeit am liebsten mit dem E-Bike in den Bergen, und kommt somit auf sage und schreibe 80’000 Höhenmeter.
Wie viele Batteriezellen sind schon kaputt gegangen?
1
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www.kartbahn.li
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meine:zeit
11/2019
Winterspass direkt vor der Haustür
Langlaufparad
ies in Steg
Um garantierten Winterspass erleben zu können, muss man nicht weit wegfahren. Das Wintersportgebiet Malbun / Steg ist nur einige Fahrtminuten entfernt und bietet abwechslungsreiche Wintererlebnisse für Gross und Klein: 23 Pistenkilometer für Anfänger und Abenteuerlustige, wunderschöne Langlaufloipen, spassiges Schlittelvergnügen, die beliebte Kinderwelt «malbi-park», vielfältige Gastronomie und bezaubernde Wanderwege. Perfekte Ausgangslage Die 23 Pistenkilometer bieten ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Ein Funpark steht für Snowboarder und Trickskifahrer zur Verfügung. Auch für geführte Skitouren ist Malbun ein wahres Eldorado. Einfach gesagt: Die Pisten in Malbun sind ideal, um die Lust am «schönsten Sport der Welt» neu zu entdecken. Und wer weiss, vielleicht begegnet man während des Pistenspasses sogar dem einen oder anderen Star aus dem Skiweltcup oder Olympiamedaillengewinner. Marco «Büxi» Büchel und Tina Weirather, beide mehrfache Sieger an Weltcuprennen, haben im Liechtensteiner Skigebiet ihr Handwerk gelernt und sind heute noch dort anzutreffen.
Schnuppertage für Wiedereinsteiger Ein besonderes Erlebnis bieten die Schnuppertage für Wiedereinsteiger. Während mehreren Terminen im Januar und März 2020 können Interessierte ihr Können bei Schnupperstunden im Wintersportgebiet Malbun
testen. Genau das Richtige, um wieder einmal einen wunderschönen Tag zu verbringen und den Alltag zu vergessen.
Unvergessliche Erlebnisse Malbun ist aber auch ideal für kleine Kinder, die wie die Grossen das Schneegestöber entdecken möchten. Aufgrund der guten Übersicht im Skigebiet Malbun können auch kleinere Kinder problemlos alleine unterwegs sein. Für diejenigen, die das erste Mal auf den Skiern stehen, bietet sich der «malbi-park» an. Bei den ersten Stehversuchen auf Skiern sorgt hier nämlich das Karussell «malbi-rondo» für Kinderlachen und nach oben geht es mit dem 40 Meter langen «malbi-teppich». Die Schneesportschule Malbun bietet vom Windelwedelkurs über Gruppen- bis hin zu Privatkursen verschiedene Kurse an, welche die Kleinen, auf ihr Niveau angepasst, in das Schneevergnügen einführen. Geheimtipp für Langlauffans Auf 1300 Metern Höhe, auf
der Zufahrtsstrecke ins Skigebiet Malbun, liegt das Langlaufparadies Steg-Valüna. Es bietet 15 Kilometer gespurte Loipen, gleichermassen geeignet für den klassischen Stil wie die Skating-Variante. Ganz gleich, ob man nun entspannt dahingleiten oder ambitioniertes Ausdauertraining betreiben möchte: In Steg kommt jeder Langlauffan auf seine Kosten. Dank einer Flutlichtanlage kommen von 17 bis 21.30 Uhr auch Nachtschwärmer nicht zu kurz.
Im 30-Minuten-Takt ins Wintersportgebiet Die Linie 21 der LIEmobil bringt Winterbegeisterte an Wochenenden sowie in den Weihnachtsund Sportferien zwischen 8 und 17 Uhr im 30-Minuten-Takt von Vaduz Post nach Malbun. Das Auto kann bequem im Parkhaus Martkplatz in Vaduz geparkt werden – an Wochenenden sogar ohne Parkgebühren. Weitere Verbindungen und der Spezialfahrplan in der Silvesternacht können dem Fahrplan von LIEmobil entnommen werden. Zusätzlich verkehrt zu Stosszeiten zwischen Steg Tunnel und Malbun ein gratis Shuttlebus. Für Saison- und Jahreskarteninhaber ist die Benützung der Linie 21 (Vaduz – Malbun, Malbun – Vaduz) sowie der Skibusse im Winter 2019/20 kostenlos. Alle Informationen für ein unvergessliches Schneevergnügen findet man unter:
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Geniestreich der Europäischen Union – Erasmus+ Mit dem EU-Bildungs-, Jugend- und Sportprogramm Erasmus+ werden kulturelle Begegnungen und europaweite Vernetzungen ermöglicht. Die Agentur für Internationale Bildungsangelegenheiten (AIBA) dient in Liechtenstein als zentrale Anlaufstelle für den Bereich Bildung. Ein Erasmus+ Antrag muss gestellt, mindestens eine Partnerorganisation gesucht und gefunden werden. Die Projektinhalte müssen koordiniert und die Kontakte im Zielland gepflegt werden. Das klingt erstmal nach mehr Aufwand, als es dann tatsächlich ist. Nichtsdestotrotz werden vorab personelle Ressourcen für die Entwicklung des Projektinhalts benötigt. Doch es lohnt sich. Neue Partnerorganisationen können in der Erasmus+ Datenbank «Projects Results» online aufgespürt werden. Die ausgearbeiteten Anträge werden online eingereicht. Auch die dazugehörige Projektverwaltung findet aus-
schliesslich elektronisch statt. Dank der leicht verständlichen «Online Tools» können Anträge eingereicht, Budgets verwaltet und Berichterstattungen übermittelt werden. Wichtig dabei ist, sich vorab zu überlegen, was man mit dem Erasmus+ Projekt erreichen will. Es muss klar definiert werden, welche Ziele man verfolgt und welche Inhalte geplant sind. Jedes Projekt hat eine Laufzeit zwischen 12 und 36 Monate. Ist der Antrag erst gestellt, lässt die Rückmeldung der Agentur für Internationale Bildungsangelegenheiten (AIBA) nicht lange auf sich warten. Übrigens steht die AIBA während des ganzen Prozesses tatkräftig zur Seite. Die finanzielle Unterstützung durch Erasmus+ spie-
gelt sich als Pauschale wieder, die anhand der zu entwickelnden Produkte, den Kooperationstreffen, Anzahl der Teilnehmenden, sowie der Distanz zu den jeweiligen Treffen definiert werden. Die Berechnungsgrundlagen sind alle online hinterlegt. Die Projektumsetzung erfolgt stets in enger Abstimmung mit den Partnerorganisationen. Als Brückensprache in den Erasmus+ Projekten hat sich Englisch durchgesetzt. Die AIBA hat auch die Gesamtverantwortung über alle EU-Mittel und führt bei den Projektträgern während oder nach dem Projektabschluss vor Ort Kontrollen durch und prüft sämtliche Abschlussberichte. Zusammengefasst funktioniert das Programm Erasmus+
durch «Geben und Nehmen». Dazu gehört nicht nur das Eintauchen in andere Länder und Kulturen. Durch Partnerschaften mit Universitäten, Hochschulen, Bildungsinstitutionen, Verbänden und Vereinen erfolgt ein steter Wissensaustausch, der den Bildungsplatz Liechtenstein bereichert. Dies ist ein zusätzlicher Mehrwert, von dem jeder Projektträger und Teilnehmende profitiert. Weitere Tipps zu den Erasmus+ Projekten werden unter anderen bei Veranstaltungen ausgetauscht. Die nächste Informationsveranstaltung findet am 26. November 2019, um 18.00 Uhr im Haus Gutenberg statt. Es lohnt sich vorbeizuschauen.
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Bildung ohne (Landes-) Grenzen – mit Erasmus+ Wie verändern sich die Bedürfnisse in der Berufsbildung mit dem Schritt über die Landesgrenze hinaus? Diese und viele weiteren Fragen rund um Ausbildung, Berufslehre und Perspektiven stellte sich die Wirschaftskammer Liechtenstein mit dem Projekt «Gelingensfaktoren in der Berfusbildung». Die Agentur für Internationale Bildungsangelegenheiten (AIBA) steht ihnen dabei beratend zur Seite. Die Wirtschaftskammer Liechtenstein befasst sich gemeinsam mit Institutionen aus Österreich, Italien und der Schweiz mit Themen rund um die praxisnahe, duale Berufsbildung. Im Fokus stehen dabei sechs Hypothesen, die in drei Phasen aufgeteilt sind – die Zeit vor der tatsächlichen Berufsbildung, währenddessen sowie die Perspektiven danach. Zu jeder Hypothese gibt es Befragungsstudien mit anschliessenden Schlussfolgerungen. Obwohl die Projektländer geografisch und sprachlich sehr nahe beieinander liegen, wurden deutliche Unterschiede festgestellt. Teilweise konnten diese auf demografische Abweichungen zurückgeführt werden. Mehr Migration kann zum Beispiel zu Abweichungen führen, weil Sprachbarrieren in der Ausbildung zu anderen Bedürfnissen führen. Auch kulturelle Unterschiede sind ausschlaggebend. In Deutschland werden beispielsweise duale Berufslehren weniger hoch angesehen als in der Schweiz. In Deutschland wird vor allem auf das Studium gesetzt. Ähnlich ist dies in Italien,
wobei dort Berufsausbildungen immer mehr auf dem Vormarsch sind. Grundsätzliche Unterschiede im Bildungssystem der Länder und auch die Fachsprache weichen voneinander ab. So ist ein Berufsbildner in der Schweiz nicht dasselbe wie in Italien. Daher passierte es beispielsweise, dass ein funktionierendes Förderprogramm der Schweiz von Österreich adaptiert worden ist und es sich über Jahre hinweg zu einem komplett neuen Programm entwickelte. All das aufgrund von kulturellen und demografischen Unterschieden. Ivan Schurte, Bereichsleiter 100pro! Bei der Wirtschaftskammer, ist begeistert von Erasmus+ und der umfangreichen Unterstützung von AIBA. Bei Fragen oder nötigen Hilfestellungen, steht die AIBA immer sofort zur Seite. Ausserdem findet zweimal jährlich ein Stammtisch-Treffen für Erasmus+-Erfahrene und -Interessierte statt, bei dem unbezahlbare Tipps weitergegeben werden. Dennoch bedeutet ein Projekt viel Arbeit, die sich aber auf jeden Fall bezahlt macht. Den Blick aufs
grosse Ganze – vor allem auch auf die eigene Tätigkeit – und die Erweiterung des Horizonts gibt es sonst nirgends in diesem Rahmen. Altes wird auf einmal neu überdacht und international inspiriert. Vorerst wird das Projekt nicht weitergeführt. Dafür fehlt gegenwärtig die Zeit. Doch man soll ja bekanntlich niemals nie sagen. Es ist nicht auszuschliessen, dass das Projekt irgendwann wieder Fahrt aufnimmt.
Weitere Informationen zum Erasmus+ Projekt der Wirtschaftskammer Liechtenstein gibt es unter: www.gelingensfaktoren-berufsbildung.com
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Das Studium «Out of the Box» – mit Erasmus+ Die Universität Liechtenstein ist mit allen Erasmus+-Wassern gewaschen. Schon seit 1998 besteht die Kooperation mit der Agentur für Internationale Bildungsangelegenheiten (AIBA) (ehemals bis 2007 ABB). Seither konnten unzählige Studierende vom Austausch mit europäischen Partneruniversitäten profitieren.
Die Universität Liechtenstein ist mit Studierenden aus rund 60 Nationalitäten eine überaus internationale Institution. Gelehrt wird ausschliesslich in Englisch. Während regelmässiger Informationsveranstaltungen werden Studentinnen und Studenten auf den Erasmus+- Klassiker schlechthin aufmerksam gemacht: das Auslandssemester. Informationen variieren je nach Studiengang und Wunschdestination. Abweichungen angesichts Vorschriften und Systemen in anderen Ländern sind üblich. Ist der Entscheid für Erasmus+ gefallen, steht schon der nächste an. Drei Wunsch- Destinationen werden priorisiert im Antrag angegeben. Normalerweise klappt es mit der ersten Wahl. Nachfrage und Geschwindigkeit spielen dabei eine relevante Rolle. Gerade bei Trend-Destinationen, wie Spanien und Finnland, ist das Kontingent schneller aufgebraucht. Auch Schottland ist sehr beliebt. Allerdings entscheiden kommende Brexit-Entwicklungen darüber, wie es betreffend Aufenthalte im Vereinigten Königreich weitergehen wird.
In die kulturelle Vorbereitungsrunde geht es, sobald der Antrag genehmigt wurde. Land, Tradition und die Empfangsuniversität werden unter die Lupe genommen. Aber nicht nur vor, sondern auch während der Zeit im Ausland ist die Universität Liechtenstein zur Stelle. Gelegentlich ist selbst nach der Rückkehr – zurück ins Vertraute – ein Re-Entry notwendig. Der Studien-Austausch findet beidseitig statt. Die Universität Liechtenstein entsendet nicht nur – sie nimmt auch Studierende aus dem Ausland via Erasmus+ auf. Kulturelle Ungleichheiten werden in Form von regelmässigen Länderabenden miteinander besprochen. Um den Gaststudierenden zusätzlich Liechtensteins Kultur näherzubringen, finden uniinterne Einführungen statt. Für allfällige Fragen oder eine helfende Hand, beispielsweise bei Behördengängen, gibt es dafür vorgesehenes Fachpersonal. Haben sich die Studierenden erst einmal eingewöhnt, bleibt rund ein Drittel dann sogar noch etwas länger als ursprünglich geplant.
Trudi Ackermann, Leiterin International Office, könnte sich eine Universität Liechtenstein nicht mehr ohne Erasmus+ vorstellen. Ob in Liechtenstein oder anderswo in Europa – in neue Kulturen einzutauchen ist schlicht und einfach spannend. Unterschiede spiegeln sich vor allem bei Gepflogenheiten wider. Was bei uns anständig ist, ist woanders womöglich geschmacklos. Und umgekehrt. Neue Perspektiven zu gewinnen, formt die eigene Persönlichkeit und bildet für die berufliche Zukunft.
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Arbeitsrechtliche Folgen der Schwangerschaft Mit der Geburt eines Kindes wird das Familienglück komplett. Die Geburt eines Kindes hat aber nicht nur Auswirkungen auf die Familie, sondern in ganz erheblichem Ausmass auch auf das Arbeitsverhältnis der Mutter. In diesem Beitrag soll ein kurzer Überblick über die arbeitsrechtlichen Bestimmungen rund um die Schwangerschaft gegeben werden. Text: M.A. HSG Thomas Nigg, LL.M.
Kündigungsschutz Die weitreichendste Schutzbestimmung für schwangere Arbeitnehmerinnen ist der Kündigungsschutz. Der Arbeitgeber darf während der Schwangerschaft und den ersten 16 Wochen nach der Geburt keine Kündigung aussprechen. Dieser besondere Kündigungsschutz gilt allerdings nur nach bestandener Probezeit. Hingegen bleibt es der Arbeitnehmerin unbenommen, in dieser Zeit selbst zu kündigen. Eine gesetzliche Verpflichtung, die Schwangerschaft dem Arbeitgeber mitzuteilen, besteht grundsätzlich nicht, dies nicht einmal im Rahmen eines Vorstellungsgespräches. Eine Ausnahme besteht jedoch dann, wenn die Schwangerschaft die Arbeit objektiv verunmöglicht oder eine erhebliche Einschränkung der Tätigkeit nach sich zieht. Allerdings ist zu beachten, dass die Schutzbestimmungen erst dann zum Tragen kommen, wenn der Arbeitgeber über die Schwangerschaft in Kenntnis gesetzt wurde. Daher empfiehlt es sich, den Arbeitgeber möglichst früh über die Schwangerschaft zu informieren.
Gesundheitsschutz Einen besonderen Schutz geniessen die schwangere Arbeitnehmerin und ihr ungeborenes Kind in Bezug auf die Gesundheit. So dürfen der Arbeitnehmerin während der Schwangerschaft nur solche Tätigkeiten zugemutet werden, welche ihre eigene
Gesundheit und diejenige des Kindes nicht gefährden. In diesem Zusammenhang kommt dem Arbeitgeber eine Aufklärungspflicht zu. Er muss schwangere Arbeitnehmerinnen über allfällige Gefahren aufklären. Von beschwerlichen Tätigkeiten kann sich die schwangere Arbeitnehmerin befreien lassen. In diesem Fall muss der Arbeitgeber für eine adäquate Ersatzbeschäftigung sorgen. Sofern dies nicht möglich ist, darf die Arbeitnehmerin nicht weiter beschäftigt werden, hat aber dennoch Anspruch auf Lohnfortzahlung in der Höhe von 80 % des bisher bezogenen Lohns.
Arbeitszeitregelung Auch in Bezug auf die Arbeitszeit hat die Schwangerschaft teils erhebliche Auswirkungen. Ab der achten Schwangerschaftswoche darf die Arbeitnehmerin zwischen 20 Uhr und 6 Uhr nicht mehr beschäftigt werden. Auch darf die Arbeitnehmerin nicht länger als neun Stunden am Tag arbeiten. Weiter darf eine schwangere Arbeitnehmerin nur beschäftigt werden, wenn sie dies auch tatsächlich will. Wenn sich die schwangere Arbeitnehmerin nicht in der Lage fühlt, ihrer Tätigkeit nachzugehen, kann sie auf schlichte Anzeige hin die Arbeitsstelle verlassen oder zuhause bleiben. Hierbei gilt es allerdings zu beachten, dass in einem solchen Fall kein Anspruch auf Entlohnung besteht. Sofern allerdings durch ein ärztliches Attest nachgewiesen werden
kann, dass die Arbeitnehmerin tatsächlich nicht in der Lage ist, ihrer Tätigkeit nachzugehen, besteht ein Lohnanspruch.
Mutterschaftsurlaub Das Gesetz regelt, dass der Mutter ein Mutterschaftsurlaub von mindestens 20 Wochen zukommt. Hiervon müssen mindestens 16 Wochen nach der Entbindung liegen. Somit kann der Mutterschaftsurlaub frühestens vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin bezogen werden. Während des Mutterschaftsurlaubs besteht neben dem Kündigungsschutz auch ein Anspruch auf Lohnfortzahlung in Höhe von 80 % des bisher bezogenen Lohns. Elternurlaub Nach der Entbindung hat die Mutter über den eigentlichen Mutterschaftsurlaub hinaus das Recht auf einen Elternurlaub von vier Monaten. Der Elternurlaub ist unbezahlt. Im Übrigen hat auch der Vater Anspruch auf die gleiche unbezahlte Urlaubszeit. Vorausgesetzt wird, dass die Eltern mit dem Kind im gemeinsamen Haushalt leben und sie dieses überwiegend selbst betreuen. Diesen unbezahlten Urlaub können Eltern von der Geburt bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres des Kindes in Voll- oder Teilzeit in Anspruch nehmen. Nach dem Elternurlaub muss der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer denselben oder einen gleichwertigen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen.
M.A. HSG THOMAS NIGG, LL.M. Rechtsanwalt und Senior Partner
Über die Person Thomas Nigg ist seit 2010 als Rechtsanwalt in Liechtenstein zugelassen. Schwerpunktmässig beschäftigt er sich mit Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht. Darüber hinaus befasst sich Thomas Nigg mit Fragen des allgemeinen Zivil- und Strafrechts, insbesondere unter dem Blickpunkt des Wirtschaftsrechts.
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Ein Meilenstein für den Liechtensteinischen Rundfunk Der Liechtensteinische Rundfunk (LRF) zügelt ins «Zoschg»-Gebäude am Grosskreisel in Schaan. Ab Januar 2020 wird Radio L aus den neuen Studios senden. Für das Unternehmen ist der Umzug eine grosse Chance, aber auch ein Mammutprojekt, das es zu stemmen gilt. Die Erwartungen sind hoch, die Verantwortlichen optimistisch.
Wir werden uns auch im Jahr 2020 weiterentwickeln. Andi Batliner, Geschäftsleitung
Noch sieht es im Radiostudio und den Redaktionsräumen in Triesen aus wie immer. Keine Umzugskartons, keine Möbelfirma, sondern konzentrierte Redaktoren und Moderatoren, die ihrer journalistischen Tätigkeit nachgehen. Der ganz normale Radioalltag, während im Hintergrund die Grundsteine für das
zukünftige Zuhause des staatlichen Senders gelegt werden. Die Arbeiten an und in den neuen Räumlichkeiten in Schaan laufen auf Hochtouren. Die Vorbereitungen sind seit vielen Monaten im Gange, damit die Infrastruktur, Technik und Mitarbeitenden für den neuen
Standort bereit sind. Ab dem 1. Januar soll aus den neuen Studios gesendet werden können. «Wir freuen uns auf Schaan, aber es ist auch höchste Zeit, denn wir brauchen die technischen Erneuerungen zur Gewährleistung eines stabilen Programms», sagt Thomas Mathis, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Der neue
Standort sei aus vielerlei Hinsicht eine Chance, beispielsweise in Bezug auf die Sichtbarkeit des Staatssenders, führt Mathis weiter aus. Für ihn ist klar, dass Kosten-Nutzen bei diesem Standort im Verhältnis stehen. «Ein Radio hat viele Spezialanforderungen, die nur wenige Gebäude in Liechtenstein ansatzweise erfüllen.
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Daher war die Entscheidung, in einen Neubau zu ziehen, sicherlich richtig.» Im November und Dezember wird die Studiotechnik geliefert und installiert. Ab Mitte Dezember werden die neuen Studios getestet.
Programmliche Neuerungen Nebst den technischen Erneuerungen befindet sich auch das Programm beim staatlichen Sender im Umbruch. «Für uns ist es wichtig, dass sich die Bevölkerung mit dem Staatssender identifizieren kann. Daher setzen wir verstärkt auf Informationen über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und generell auf Liechtensteiner Themen», fasst Programmleiter Andi Batliner zusammen. Im laufenden Jahr sind dazu einige Änderungen vorgenommen worden. Neue Sendungen wurden eingeführt, andere überarbeitet und optimiert. Batliner hebt Sendungen wie das «Sonntagsgespräch», die Zusammenarbeit mit dem Balzner Wetterexperten Kenny Vogt, die neue Kinder- und Jugendsendung «Young Voice», neue Formate zur Stärkung der einheimischen Musik und neue Online-Angebote hervor. Anzeige
Ab Januar werden auch die Nachrichtensendungen optimiert. «Wir haben schon einige Weichen gestellt, aber wir werden uns auch im Jahr 2020 weiterentwickeln.»
Vertrauen des Landtags zurückzahlen Der Liechtensteinische Rundfunk hat also ein bewegtes Jahr hinter sich. Verwaltungsratspräsidentin Hildegard Hasler ist stolz auf das Erreichte. «Man spürt, dass einiges geht und das ist nach dem Vertrauensvorschuss, den uns der Landtag gegeben hat, auch nötig.» Die vergangenen zwei Jahre waren für den LRF nicht leicht. Umso glücklicher ist Hasler darüber, dass die Basis für ein zukünftiges Radio, das auf stabilen Beinen steht, gelegt ist. Die erste Sendung aus dem neuen Studio in Schaan soll um kurz nach Mitternacht am 1. Januar über den Äther gehen. Mit einer Silvestersendung will Radio L nicht nur in ein neues Jahr, sondern auch in ein neues Vierteljahrhundert starten. Passend zum 25-Jahr-Jubiläum, das Radio L im kommenden Jahr feiert.
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Für höchste Sicherheit BVD Sicherheitsfolien Sicherheitsheitsfolien für höchste Sicherheit Die BVD Sicherheitsfolien leisten einen hohen Beitrag überall dort, wo Eigentumsund Personenschutz wichtig sind. Die hauchdünnen Sicherheitsfolien lassen sich leicht applizieren und gewährleisten eine klare Durchsicht.
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- Die wenigsten Einbrüche sind im August und September - Zwischen 10.00Uhr und 13.00 Uhr und zwischen 16.00 Uhr bis 21.00 Uhr sind die meisten Einbrüche - Alle 8 Minuten wird in der Schweiz ein Einbruch verübt Diese Angaben sind ohne Gewähr. Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik 2015 (PKS) und BFS
Zahlen und Infos von Einbrüchen - 45% der Einbrecher gehen über dieTerrassen-/Balkoneingang Balkontüre Schwachstellen: - 35% über das Fenster, - Hochheben des Rollladens Lichtschacht - Einschlagen bzw. zerschlagen das Glasdes Glases Schwachstellen: - Aufwuchten der Türe - 12% über die Haustüre - Abwürgen des Zylinders - Abheben des Gitters - Anbohren - Der Geissfuss ist das des Rahmens - Einschlagen der Fenster häufigste Einbruchsmittel - Die meisten Einbrüche sind im Türen November, gefolgt von DezemFenster Schwachstellen: ber, Januar, Februar unddes März - Abwürgen Zylinders Schwachstellen: Fenster - Einschlagen des Glases - Die wenigsten Einbrüche sind - Hochheben des Rolladens Schwachstellen: - Anbohren des Rahmens Lichtschacht - Hochheben des Rolladens - Aufwuchten von Türe/Toren Terrassen-/Balkoneingang Türen Schwachstellen: im August und September - Einschlagen des Glases - Einschlagen des Glases - Öffnen mit Nachschlüssel - Abheben des Gitters Schwachstellen: Schwachstellen: - Zwischen 10.00 oder Uhr Fernbedienungsund - Anbohren oder Aufwuchten - Anbohren oder Aufwuchten des Fensters Sender - Einschlagen der Fenster - Hochheben des Rollladens - Abwürgen des Zylinders 13.00 Uhr und zwischen des Fensters - Einschlagen des Glases - Einschlagen des Glases 16.00 Uhr bis 21.00 Uhr - Aufwuchten der Türe - Anbohren des Rahmens sind die meisten Einbrüche BVD Werbetechnik Abwürgen des Zylinders - Aufwuchten von Türe/Toren - Alle 8 Minuten Im wird in der alten Riet 23 9494 Schaan - Öffnen mit Nachschlüssel - Anbohren des Rahmens Schweiz ein Einbruch verübt +423 236 18 35 oder Fernbedienungs-Sender www.bvd.li
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SONDERTHEMA BANKEN UND FINANZWESEN
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Eine tragende Säule des Wirtschaftsstandorts Der Finanz- und Bankenplatz hat traditionell eine grosse Bedeutung für die Liechtensteiner Volkswirtschaft – und er ist trotz aller internationalen Herausforderungen gut aufgestellt. Darin sind sich führende Vertreter des Bankensektors und der Politik einig. Einig sind sie sich auch darin, dass die Rahmenbedingungen weiterhin optimal ausgestaltet sein müssen. Text: Heribert Beck Liechtenstein verfügt seit Jahrzehnten über einen spezialisierten, international vernetzten und stabilen Finanzplatz. Hinter dem Sektor Industrie sind die Finanzdienstleistungen der grösste Wirtschaftsbereich der liechtensteinischen Volkswirtschaft. Am meisten Gewicht innerhalb des Finanzdienstleistungsbereichs besitzen die 14 Banken, in denen fast 3000 Personen beschäftigt sind – umgerechnet auf Vollzeitäquivalente handelt es sich um rund 2125 Stellen. Die Liechtensteiner Banken verwalten ein Kundenvermögen von fast 160 Milliarden Franken – auf konsolidierter Basis inklusive der ausländischen Tochtergesellschaften sind es über 300 Milliarden Franken – und weisen eine Bilanzsumme von 67,3 Milliarden Franken aus. Dabei verfügen sie über ein Eigenkapital von 6,5 Milliarden Franken.
Datenklau 2008 grösste Herausforderung Diese Zahlen zeigen eindrücklich, dass Liechtensteins Banken die Stürme der vergangenen Jahre gut überstanden haben und die Bemühungen um eine gute Reputation des Standorts Früchte tragen. «Die grösste Herausforderung für Liechtenstein war sicher der Datendiebstahl im Jahr 2008 und der dadurch extrem hohe internationale Druck, das über Jahrzehnte gewachsene Rechtssystem in Bezug auf den Schutz der finanziellen Privatsphäre sehr rasch an die internationalen Standards anzupassen», sagt Simon Tirbelhorn, der Geschäftsführer des Bankenverbands. Dass wegen der globalen Finanzkrise gleichzeitig
das gesamte Bankensystem einem noch nie dagewesenen Stresstest ausgesetzt war, eine heftige globale Rezession herrschte und die Börsen weltweit auf Tauchstation waren, habe die Herausforderungen damals nicht kleiner gemacht. Dank eines entschlossenen und raschen Vorgehens von Regierung und Branche hat Liechtensteins Finanzplatz die Steuerdiskussion jedoch gut überstanden und verzeichnet heute Gewinne und bei den verwalteten Vermögen neue Höchststände. «Die Liechtenstein Erklärung von 2009, mit welcher sich das Land geschlossen und unmissverständlich für die Einhaltung internationaler Standards ausgesprochen hat, und die frühe Übernahme des Automatischen Informationsaustausches in Steuerfragen haben einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet. In der Folge hat sich die Reputation deutlich verbessert», sagt Tribelhorn.
«Stimmung ist recht optimistisch» «Der Bankenplatz ist heute strategisch gut aufgestellt. Früh wurden die Weichen richtig gestellt und auf der sprichwörtlichen Stabilität weiter aufgebaut. Die Ergebnisse der vergangenen Jahre bestätigen dies und sind Beleg dafür, dass die Banken die anhaltende Transformation im Finanzsektor aktiv angehen. Darüber hinaus sind unsere Banken überdurchschnittlich gut kapitalisiert», sagt Simon Tribelhorn. Dies sei einerseits wichtig für weitere zukünftige Investitionen. Andererseits sei eine gute Kapitalausstattung die Basis für die
künftige Sicherheit und Stabilität – zwei entscheidende Kernwerte der Roadmap 2020 des Bankenverbandes. «Die Stimmung ist somit recht optimistisch, auch wenn das unternehmerische Umfeld immer noch sehr anspruchsvoll ist und durch tendenziell sinkende Margen bei gleichzeitig hohem Investitionsbedarf gekennzeichnet ist. Dies betrifft aber den gesamten internationalen Bankensektor und ist kein liechtenstein-spezifisches Phänomen.»
Ganz ähnlich wie Simon Tribelhorn beurteilen Prinz Max von und zu Liechtenstein, CEO der LGT-Gruppe, Regierungschef und Finanzminister Adrian Hasler sowie Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Daniel Risch die Situation. In ihren Interviews gehen sie ebenfalls auf Erfolgsgrundlagen, Herausforderungen und Chancen für den Finanz- und Bankenplatz Liechtenstein ein.
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SONDERTHEMA BANKEN UND FINANZWESEN
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Interview mit Prinz Max von und zu Liechtenstein
«Wir brauchen eine weiterhin flexible Politik» Für Prinz Max von und zu Liechtenstein, CEO der LGT-Gruppe, muss der Finanzplatz Liechtenstein auch in Zukunft auf die internationalen Megatrends reagieren. Die Politik sei deshalb gefordert, weiterhin auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren – wie sie dies in der Vergangenheit erfolgreich gemacht hat.
Durchlaucht, eine ganz allgemeine Frage als Einstieg: Wie beurteilen Sie die Situation des Finanz- und Bankenplatzes Liechtenstein heute? Prinz Max von und zu Liechtenstein: Der Finanzplatz Liechtenstein ist heute gut positioniert. Mit der konsequenten Umsetzung internationaler Standards wurde vor über zehn Jahren der richtige Weg eingeschlagen. Der Finanzplatz konnte so seine attraktive Position behaupten. Die meisten grösseren und kleineren Banken stehen heute gut da. Liechtenstein versteht es nach wie vor, seine Kleinheit geschickt zu nutzen, indem Politik, Wirtschaft und Verbände eng und konstruktiv zusammenarbeiten. Nichtsdestotrotz dürfen wir in unseren Anstrengungen nicht nachlassen. Liechtenstein ist stark auf internationales Geschäft angewiesen. Eine gute Reputation ist für das gesunde Wachstum sehr wichtig, und wir brauchen eine weiterhin flexible Politik, die rasch und unkompliziert auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagiert. Vor fast 25 Jahren ist Liechtenstein dem Europäischen Wirtschaftsraum beigetreten. Wie hat sich dieser Schritt Ihres Erachtens auf den Finanzplatz als Ganzes ausgewirkt? Die enge Verbindung mit der Schweiz durch die Zoll- und Währungsunion auf der einen Seite und die Anbindung an die Europäische Union im EWR auf der anderen Seite waren und sind wesentliche Erfolgsfaktoren für Liechtenstein, die massgeblich zur positiven Entwicklung des Landes beigetragen haben. Der Zugang zum riesigen EUMarkt, mit 500 Millionen Men-
schen aus 31 Staaten, ist für uns zentral. Unsere EWR-Mitgliedschaft ermöglicht es uns auch, in entscheidenden EU-Gremien vertreten zu sein; damit sind wir über wesentliche Entwicklungen in der EU im Bilde und können uns frühzeitig darauf einstellen. Ich bin davon überzeugt, dass die EWR-Mitgliedschaft die gesamte Liechtensteiner Wirtschaft gestärkt hat und auch in Zukunft stärken wird. Und für die LGT im Speziellen? Auch für uns ist das internationale Geschäft extrem wichtig. Wir haben uns schon vor über 20 Jahren entschieden, in verschiedenen Märkten tätig zu werden und uns breiter aufzustellen. Die Länder der Europäischen Union sind für uns als Märkte durch ihre Nähe zu Liechtenstein sehr wichtig. Die EWR-Mitgliedschaft Liechtensteins erlaubt es uns als Bank, von Liechtenstein aus im gesamten EU-Raum zugelassene und anerkannte Finanzprodukte anzubieten. Und durch die gleichzeitige enge Verbindung mit der Schweiz können wir in Liechtenstein eine sehr interessante Brückenfunktion zwischen zwei Wirtschaftsräumen einnehmen. Worin sehen Sie als CEO der LGT-Gruppe die Chancen und Herausforderungen der Zukunft und wie geht Ihr Bankhaus diese an? Chance wie auch Herausforderung liegt für uns in der Zukunft darin, das Kerngeschäft weiter gut voranzutreiben und uns gleichzeitig für die Megatrends unserer Zeit zu positionieren. Wir sind daher einerseits vorsichtig, wegen der hohen volkswirtschaftlichen, politi-
schen und gesellschaftlichen Risiken und Spannungen, die sich beispielsweise in der Geopolitik und der Weltwirtschaft zeigen. Andererseits investieren wir kräftig in asiatische Wachstumsmärkte und in wichtige Investmentkompetenzen und Produktmärkte wie das Impact Investing. Unsere Impact-Investing-Aktivitäten erlauben uns, proaktiv und lösungsorientiert
auf die grossen weltweiten Herausforderungen im sozialen und ökologischen Bereich einzugehen, indem wir in neue, vielversprechende technologische Entwicklungen investieren. Durch solche Investitionen wollen wir gemeinsam mit unseren Kunden einen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft leisten.
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SONDERTHEMA BANKEN UND FINANZWESEN
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Taktisch sparen – (K)ein Kinderspiel? Die Freude bei der Geburt eines Kindes ist riesig – Eltern zu werden ist etwas Grossartiges. Damit Kinder später bestens für die Aus- und Weiterbildung gewappnet sind, sorgen die Eltern am besten schon vor der Geburt vor. Text: Patrik Schreiber Aaron ist sechs, putzmunter und quirlig. Er spricht ununterbrochen, während er sich die Fussballschuhe schnürt. Der erste Ernstkampf auf dem Rasen steht kurz bevor, seine Kollegen sind bereits am Einlaufen. Aaron ist entsprechend nervös, aber vor allem top motiviert. Seine Eltern stehen am Spielfeldrand und freuen sich aufs Mitfiebern. Dass ihr Kind Fussball als Hobby gewählt hat, finden sie toll. Doch auch andere Freizeitbeschäftigungen hätten sie unterstützt. Wichtig ist ihnen, dass ihr Kind gut integriert ist und sich am Leben erfreut. Damit die Kosten kein Spielverderber sind, haben sie Budgetfragen schon früh geklärt und sich informiert. Sie wissen, ein Kind im Alter ihres Sohnes kostet im Schnitt
gut 690 Schweizer Franken pro Monat. Als Aaron noch ein Baby war, rechneten sie 300 bis 400 Franken pro Monat ein. Jetzt läuft ihr Sohn aufs Fussballfeld. Anpfiff, das Spiel beginnt. Wie ein Bienenschwarm rennen die kleinen Feldspieler auf und ab, in die Ecke rechts, dann wieder direkt auf den Mittefeldpunkt zu. Der Ball fliegt einmal dahin, dann wieder in hohem Bogen ins Aus. Zahlreiche Eltern stehen am Spielfeldrand, rufen, klatschen und feuern ihre Liebsten an. Ob Aaron mal Fussballprofi wird oder einen Handwerksberuf erlernt? Sich eher im Büro als Teamspieler sieht oder eine Karriere als Pilot machen wird? Mit diesen Fragen befasst er sich aktuell noch nicht. Seine Eltern hingegen schon. Sie wissen,
wenn Aaron nach der Primarschule eine höhere Ausbildung machen möchte, wollen sie ihn unterstützen können. Ein Kind kann gut und gerne an die 1’000 Franken pro Monat kosten – je nach Ausbildungsweg. Für die Ausbildung und die Verwirklichung von Aarons Träumen legen seine Eltern deshalb schon seit seiner Geburt etwas auf die Seite. Regelmässiges Sparen, das wissen sie, bringt auf lange Sicht am meisten. So können sie Aaron auch später unterstützen, wenn er dann als Volljähriger seinen Traumberuf kennt und die Ausbildung dazu beginnt. Im Moment ist Aaron gerade dabei, seinen ersten Volltreffer zu landen, doch sein Schuss verfehlt das Tor um Haaresbreite.
Patrik Schreiber, Leiter Geschäftsstelle Eschen
Trotzdem: Er freut sich, und seine Eltern freuen sich mit ihm, als er am Ende des Spiels voller Stolz auf sie zustürmt. Sie wissen, für die Zukunft ihres Sohns haben sie schon sehr viel vorgesorgt. So geht Vorsorge. Für sichere Momente: www.llb.li/vorsorge
SONDERTHEMA BANKEN UND FINANZWESEN
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Gestern war ich bei einer Wahrsagerin. Und? Sie schaute in die Kristallkugel und sah Sand, Wasser und Bäume. Du gehst in die Ferien? Nein, sie meinte, ich sei ein miserabler Golfer.
Wenn Sie die Zukunft lieber seriĂśs planen.
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SONDERTHEMA BANKEN UND FINANZWESEN
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Interview mit Regierungschef Adrian Hasler
«In der veränderten Welt Erfolg ermöglichen» Der Finanzplatz Liechtenstein zeichnet sich für Regierungschef Adrian Hasler durch seine Diversifizierung aus – nach innen wie nach aussen. Als Finanzminister setzt er sich dafür ein, diesen und weitere Wettbewerbsvorteile aufrecht zu erhalten. Herr Regierungschef, die Bedeutung des Finanz- und Bankensektors für Liechtenstein ist unbestritten. Aber wie beurteilen Sie als Finanzminister diese Bedeutung in den vergangenen Jahrzehnten und heute? Regierungschef Adrian Hasler: Der Finanzplatz hat sich in den letzten Jahrzehnten und gerade in den letzten Jahren stetig verändert. Was geblieben ist, ist seine Bedeutung für Liechtenstein. Der Finanzsektor trägt massgeblich zur Bruttowertschöpfung Liechtensteins bei. Er ist, genauso wie die Industrie und das Gewerbe, einer der Grundpfeiler der liechtensteinischen Wirt-
gangenheit viele Stürme überstanden. Was ist sein Erfolgsgeheimnis? Wenn es ein einfaches Erfolgsgeheimnis geben würde, dann würde sich Liechtenstein nicht von vergleichbaren Finanzplätzen differenzieren. Wir differenzieren uns aber, und das ist gut so. Die entscheidenden Vorteile liegen aus meiner Sicht sowohl beim Finanzplatz selbst als auch bei der Politik und dabei vor allem in der Kooperation zwischen Finanzplatz und den Entscheidungsträgern in der Politik. Einerseits haben wir auf dem Finanzplatz ein erwiesenes Know-How, das sich ständig
schaft. Der liechtensteinische Finanzplatz ist innovativ, diversifiziert und international stark vernetzt. Das sind Merkmale, die Liechtenstein erfolgreich machen. Damit unterscheiden wir uns aber von vielen vergleichbaren Staaten: Liechtenstein ist nicht abhängig von einem Wirtschaftszweig, sondern ist durch diese breite Aufstellung erfolgreich. Das müssen wir beibehalten und dabei dem Finanzplatz Rahmenbedingungen geben, die in der veränderten Welt Erfolg ermöglichen. Der Finanzplatz Liechtenstein hat gerade in der jüngeren Ver-
weiterentwickelt. Der Finanzplatz agiert nicht als Insel, sondern ist weltweit integriert. In der Vergangenheit wurde uns das zum Teil schmerzhaft vor Augen geführt und heute sehen wir die Vorteile dieser weltweiten Vernetzung. Es ist und bleibt entscheidend, dass die Politik vorausschauend handelt, aufziehende Stürme erkennt und zum Schutz des gesamten Wirtschaftsstandorts reagiert. Und dies so früh wie möglich und notwendig. Dabei zeichnen uns ein gesunder Pragmatismus und Reaktionsschnelligkeit aus.
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Adrian Hasler
Christian Keller
Mike Dargan
Marion Vogel
Mathias Ruch
Mauro Casellini
Thomas Dünser
Reto Lipp
Regierungschef Liechtenstein
Geschäftsführer IBM Schweiz
Group CIO UBS Group
Präsidentin Aeternity Foundation
CEO CV VC
CEO Bitcoin Suisse (Liechtenstein)
Leiter Stabstelle Finanzplatzinnovation
Moderator SRF
Digital Finance Forum widmet sich neuen Innovationen am Finanzplatz Das Digital Finance Forum Liechtenstein feiert am Donnerstag, 12. Dezember 2019, Premiere im Vaduzer Saal. Die Schwestertagung des bekannten Finance Forums Liechtenstein fokussiert auf moderne Finanztechnologien und digitale Transformation. Hochkarätige Redner wie IBM-Schweiz-Chef Christian Keller, UBS-IT-Chef Mike Dargan und Regierungschef Adrian Hasler zählen ebenso zum Programm wie praxisnahe Breakout-Sessions mit namhaften Unternehmen und Organisationen.
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Thema ist auch neue «Blockchain-Gesetz», welches Liechtenstein als modernden Finanzstandort weiter voranbringen soll. Unter der Leitung von Moderator Reto Lipp diskutieren Marion Vogel (Aeternity Crypto Foundation), Mathias Ruch (CV VC), Mauro Casellini (Bitcoin Suisse) und Thomas Dünser (Stabsstelle für Finanzplatzinnovation) über Innovationen am Finanzplatz Liechtenstein. Im Anschluss an die Tagung bietet ein Networking-Apéro die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch.
SONDERTHEMA BANKEN UND FINANZWESEN
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Was macht die Regierung, um den Liechtensteiner Banken möglichst optimale Rahmenbedingungen zu schaffen und welche Rolle spielt das von Ihnen initiierte Blockchain-Gesetz dabei? Die Banken spielen natürlich eine sehr wichtige Rolle. Der Finanzplatz ist aber viel diversifizierter. Auch das unterscheidet uns von vergleichbaren Finanzplätzen. Genau deshalb hat die Regierung in diesem Frühjahr eine Finanzplatzstrategie vor dem Hintergrund der tiefgreifenden technologischen und regulatorischen Veränderungen im Finanzsektor verabschiedet. Sie wird dazu beitragen, die Attraktivität Liechtensteins als internationales und innovatives Finanzzentrum und die positive Wahrnehmung als stabilen und zuverlässigen Finanzplatz im In- und Ausland weiter zu stärken. Dabei kommt auch der Kommunikation eine immer wichtigere Rolle zu. Um die Finanzplatzkommunikation in ihrer ganzen Breite und Tiefe umzusetzen, wurde deshalb eine
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durch die Regierung und die Finanzplatzverbände finanzierte Public-Private-Partnership aufgebaut. Mit dem Blockchain-Gesetz wird ein wesentliches Element der Finanzplatzstrategie der Regierung umgesetzt und Liechtenstein als innovativer und rechtssicherer Standort für Anbieter in der Token-Ökonomie positioniert. Das Gesetz regelt einerseits die zivilrechtlichen Fragestellungen in Zusammenhang mit Kundenrespektive Vermögensschutz. Andererseits wird eine adäquate Aufsicht über die verschiedenen Dienstleiter in der Token-Ökonomie eingeführt. Hinzu kommen Massnahmen zur Bekämpfung der Geldwäscherei, indem Dienstleister den Sorgfaltspflichtregeln unterstellt werden. Dieser umfassende Ansatz ist wichtig. Die Rechtssicherheit, die mit dem sogenannten Blockchain-Gesetz geschaffen wird, ist branchenneutral und dient so selbstverständlich auch der liechtensteinischen Wirtschaft als Ganzes.
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11. März 2020 ab 13.30 Uhr Vaduzer Saal
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Adrian Hasler Regierungschef des Fürstentums Liechtenstein
Sigmar Gabriel Ehem. Vizekanzler und Wirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland
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Sabine Keller-Busse COO der Schweizer Grossbank UBS
Romeo Lacher Präsident des Verwaltungsrates der Schweizer Privatbank Julius Bär
Reto Lipp Moderator des Schweizer Fernsehens (SRF)
Die sechste Ausgabe des Finance Forums Liechtenstein findet am 11. März 2020 im Vaduzer Saal statt. Es erwarten Sie hochkarätige Speakerinnen und Speaker, informative Workshops und attraktive Networking-Möglichkeiten.
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Sigmar Gabriel und Sabine Keller-Busse am Finance Forum Liechtenstein Die sechste Ausgabe des Finance Forums Liechtenstein findet am Mittwoch, 11. März 2020, ab 13.30 Uhr im Vaduzer Saal statt. Die führende Finanztagung bietet wiederum interessante Referate und Diskussionsrunden, informative Workshops und attraktive Networking-Möglichkeiten. Wir freuen uns auf hochkarätige Speakerinnen und Speaker wie Sigmar Gabriel, ehemaliger deutscher Wirtschaftsminister, Romeo Lacher, Verwaltungsratspräsident der Bank Julius Bär, Sabine Keller-Busse, Chief
Infos und Tickets: www.finance-forum.li
Operating Officer der UBS sowie Liechtensteins Regierungschef Adrian Hasler. Moderiert wird die Tagung wieder von Fernsehjournalist Reto Lipp. Die Tagung vernetzt jeweils rund 600 hochkarätige Entscheidungsträger der Finanzbranche aus dem deutschsprachigen Raum. Im Vorfeld finden wiederum informative Workshops zu ausgewählten Themen statt. Nach der Tagung lädt ein Networking-Apéro zum Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein.
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SONDERTHEMA BANKEN UND FINANZWESEN
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Interview mit Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch
«Der Finanzplatz ist gut positioniert und bestens integriert» Dass der Finanzplatz vor grossen Herausforderungen steht, ist für Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch unbestritten. «Wir gehen diese aber aus einer Position der Stärke an», hält er fest und verweist auf die befruchtende Wechselwirkung zwischen Finanzplatz, Industrie und Gewerbe.
Herr Regierungschef-Stellvertreter, wie beurteilen Sie als Wirtschaftsminister die Bedeutung des Finanz- und Bankenplatzes für den Wirtschaftsstandort Liechtenstein als Ganzes? Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch: Der Finanz- und Bankenplatz hat traditionell eine hohe Bedeutung für unsere Wirtschaft. Wenn man die aktuellen Zahlen betrachtet, so entfällt fast ein Viertel der Bruttowertschöpfung auf diesen Sektor. Er generiert zudem hohe Steuereinnahmen. Neben der Industrie und dem warenproduzierenden Gewerbe mit 43 Prozent und den Allgemeinen Dienstleistungen mit 27 Prozent Anteil an der Bruttowertschöpfung stellt der Finanzplatz damit eine tragende Säule für den Wirtschaftsstandort dar. Eine Stärke unseres Landes liegt ja gerade darin, dass unsere Volkswirtschaft einen hohen Grad an Diversifizierung ausweist. Das hilft uns in guten und schwierigeren Zeiten. Dies hebt uns von manch anderem Staat vergleichbarer Grösse ab.
Anbietern. Hier findet, wie in der Industrie, viel Innovation statt. Und dafür bietet unser Land sehr gute Rahmenbedingungen. Auch die konsequente Bekämpfung der Geldwäscherei ist wichtig, einerseits wegen der Reputation, andererseits soll unser Finanzplatz nicht
Welche Herausforderungen sehen Sie in den kommenden Jahren auf den Finanzplatz zukommen und wie kann er diese bewältigen? Es sind nicht wenige. Einerseits die Bewältigung des regelrechten Regulierungstsunamis im Finanzsektor. Dann die Digitalisierung des Finanzsektors mit neuen Technologien, neuen Geschäftsmodellen und neuen
für kriminelle Machenschaften missbraucht werden. Mit den rekordtiefen Zinsen und Rezessionsrisiken müssen wir zudem immer auch ein Auge auf die Stabilität des Finanzplatzes werfen. Mit Sicherheit können wir stark punkten. Schliesslich eröffnen sich mit dem Thema der nachhaltigen Finanzierung und den diesbezüglichen Regulierungsbestrebungen in Europa weitere
Chancen für den Finanzplatz. Wir gehen all diese Herausforderungen aus einer Position der Stärke an. Der Finanzplatz ist gut positioniert und mit der Eingliederung in den Europäischen Wirtschaftsraum international bestens integriert.
Welche Bemühungen unternimmt Ihr Ministerium, um den Finanzplatz zu stärken? In den Ministerien ist der Finanzplatz grundsätzlich dem Ministerium für Präsidiales und Finanzen zugeordnet, die anderen Sektoren dem Wirtschaftsministerium. Wenn aber Liechtenstein gute Rahmenbedingungen für Unternehmen bietet – und das tut es – dann profitieren davon
selbstverständlich auch die Akteure auf dem Finanzplatz und FinTechs. Das heisst, dass Initiativen des Wirtschaftsministeriums wie die Plattform digital-liechtenstein.li, der Investor Summit Liechtenstein, die Unterstützung des Technoparks Liechtenstein, des Ideen-Kanals oder des Unternehmertages, um nur einige Angebote zu nennen, natürlich auch dem Finanzplatz zu Gute kommen sollen. Ein starkes Unternehmertum, eine starke Industrie und ein starkes Gewerbe sind auch für einen starken und innovativen Finanzplatz befruchtend. Erachten Sie die Blockchain-Technologie als möglichen Motor für den Wirtschaftsstandort Liechtenstein? Ich kann mich persönlich sehr für neue Technologien begeistern und so erachte ich den Ansatz der Blockchain-Technologie – sprich die dezentrale, offene und unveränderbare Speicherung von Informationen – als sehr interessant. Und ich bin auch überzeugt, dass eine rechtliche Fassung gewisser Aspekte durchaus Sinn macht. Wenn es um das wirtschaftliche Potenzial geht, ist eine Technologie oder ein Ansatz immer nur so viel wert, wie die darauf basierenden Angebote und Dienstleistungen. Und da bin ich überzeugt, dass die Einsatzgebiete dereinst weit über den Finanzplatz hinausgehen werden.
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Vier Fragen an vier Banken
Niedrige Zinsen: individuelle Beratung empfehlenswert Zinssätze von einigen Prozent gehören seit vielen Jahren der Vergangenheit an. Seither sind sie kontinuierliche gesunken und traditionelles Sparen auf dem Konto oder Investitionen in Kassenobligationen lohnen sich längst nicht mehr. Was die Sparer und Anleger weniger freut und häufig zur Suche nach Alternativen nötigt, macht Hypothekarkredite umso attraktiver. Aber auch diesbezüglich bieten sich je nach persönlicher Situation und Risikobereitschaft verschiedene Verzinsungsmodelle an. Die Experten ausgewählter Liechtensteiner Bankinstitute sind sich einig, dass die Zinsen in absehbarer Zeit nicht steigen werden und raten daher sowohl in Bezug auf Anlagestrategien als auch
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auf die Vertragslaufzeiten von Krediten zu einer individuellen Beratung. Die Zinsen sinken seit Jahren und befinden sich auf einem fast schon historischen Tiefpunkt. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung und werden die Zinsen Ihrer Ansicht nach weiter sinken? Lukas Waldemar, LLB: Es gibt keine Anzeichen, dass sich in absehbarer Zeit etwas an dieser Situation ändern würde – die Geldpolitik ist in den letzten Monaten international wieder expansiver geworden. Die Lage der Zentralbanken ist jedoch schwierig: Weil die Geldpolitik seit der Finanzkrise locker ist und auch während der Hochkonjunktur keine Normalisierung stattgefunden hat, verfügen sie jetzt bei eintrübender Konjunktur kaum noch über Spielraum. Bernd Hartmann, VP Bank: Die Schweizerische Nationalbank
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hat zuletzt die Leitzins-Senkung der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht mitgemacht und somit den Zins unverändert belassen. Der Spielraum für eine weitergehende Abkopplung ist aber sehr beschränkt. Sollte die EZB nochmals nachlegen und/oder der Franken würde sich weiter aufwerten, könnten auch in der Schweiz die Zinsen nochmals gesenkt werden. Roman Frick, LGT: Die Zinsmärkte werden aktuell vom schwachen globalen Wachstum und den nach wie vor vorherrschenden politischen Unsicherheiten geprägt. Zwar scheinen die Zinssenkungen der Notenbanken ihre Wirkung als Gegenmassnahme zum schwachen Wachstum zu verlieren. Wir gehen aber dennoch davon aus, dass die Notenbanken ihren aktuellen Kurs beibehalten und die Zinsen mittel- bis längerfristig auf einem tiefen Niveau verbleiben werden oder sogar weiter sinken.
Petro Leone, Neue Bank: Aufgrund der weiterhin hohen Verschuldung vieler Staaten und dem sich derzeit weltweit leicht abschwächenden Wirtschaftswachstum sehen wir im Moment keinen Grund für steigende Zinsen. Leichte Bewegungen der Zinsen in beide Richtungen auf tiefem Niveau schliessen wir aber nicht aus. Vor welche Herausforderungen stellt das Zinsumfeld ihr Bankhaus und wie bewältigen Sie diese? Lukas Waldemar, LLB: Für den heimischen Sparer bedeutet das, dass er auf dem Schweizer-Franken-Sparkonto nun fast keine Zinsen bekommt – für die Banken, dass sie die Sparzinsen ihrer Kunden aus ihren übrigen Erträgen subventionieren müssen. Zinserträge, die weitaus gewichtigste Ertragsquelle der Banken, nehmen tendenziell ab. Bernd Hartmann, VP Bank: Negativzinsen stellen für Ban-
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ken eine hohe Kostenbelastung dar. Die VP Bank hat sich im anspruchsvollen Umfeld von anhaltend tiefen Zinsen dennoch gut behauptet. Dies zeigt sich auch am Erfolg aus dem Zinsgeschäft, der sich im 1. Halbjahr 2019 im Vergleich zur Vorjahresperiode lediglich um 0,7 Prozent reduziert hat. Dieses gute Resultat ist unter anderem auf die aktive Bewirtschaftung der Bilanz zurückzuführen. Roman Frick, LGT: Durch die niedrigen Zinsen entfällt eine wichtige Anlagekategorie eines breit diversifizierten Portfolios. Auf der Suche nach alternativen Anlagemöglichkeiten ist man auf Instrumente angewiesen, die beispielsweise etwas volatiler sein können, um eine entsprechende Rendite zu erwirtschaften. In dieser Situation ist es entscheidend, gemeinsam mit dem Kunden zum jeweiligen Risikoprofil passende Anlageformen zu finden.
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Drei Perspektiven auf die Token Ökonomie Die Token Ökonomie beschreibt eine digitalisierte Form der Wirtschaft, die auf einer Reihe von disruptiven Technologien aufbaut: Blockchain, Internet of Things (IoT), 5G, Big Data und künstlicher Intelligenz (AI). Den Kern der Token Ökonomie bilden dabei kryptographische Token. Diese digitalen Token sind intelligente Apps (ähnlich einer App auf dem Smartphone) mit Smart Contract Funktionalität, die auf einer Blockchain laufen. In der Token Ökonomie stellt der Token entweder einen ökonomischen Wert dar, oder aber eine Berechtigung auf ein physisches, digitales oder rechtliches Subjekt. Werden diese Werte nun über eine Blockchain wie z.B. Ethereum transferiert, entsteht eine Art öffentliche Infrastruktur. Diese erleichtert die Zusammenarbeit über Märkte und Rechtsordnungen hinweg und ermöglicht eine transparentere, effizientere und gerechtere Interaktion zwischen Marktteilnehmern, direkt ohne zwischengeschaltete Intermediäre und zu sehr niedrigen Kosten.
Was bedeutet das nun für Menschen die heute keinen Zugang zu Bankdienstleistungen haben (Unbanked)? Dies ist immerhin eine Gruppe von ca. 1.7 Milliarden Menschen. Mittels einer Wallet App hat jeder Nutzer
eine Art kostenloses Bankkonto, welches ihm ermöglicht aufgrund der geringen Transaktionskosten auch Kleinsttransaktionen sicher und schnell zu tätigen. Die Token Ökonomie eröffnet hier neue Möglichkeiten der wirtschaftlichen Inklusion. Für die «Banked» Gruppe bietet die Token Ökonomie ein alternatives Finanzsystem, das effektiver und effizienter arbeitet und ohne Finanzintermediäre auskommt. Die Wirkung hier kann durchaus als disruptiv eingeschätzt werden. Es wird geschätzt, dass im Jahre 2025 etwa 50 Milliarden «Dinge» ans Internet angeschlossen sein werden. Mittels Token und Smart Contracts können diese Dinge untereinander Handel betreiben. Im IoT sind diese Token das Schmiermittel für die Maschinen Ökonomie. Die Token Ökonomie bietet auch Finanzdienstleistern wie der Mason Privatbank Liechtenstein enorme Chancen, um mit neuen Dienstleistungen, neue Kundengruppen zu erschliessen und getreu dem Motto «Connecting two worlds» den Bogen zwischen dem «alten» und dem «neuem» System zu spannen.
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Petro Leone, Neue Bank: Die tiefen Zinsmargen stellen auch für uns eine grosse Herausforderung dar. Insbesondere die Negativzinsen in Schweizer Franken und in Euro belasten die Erfolgsrechnungen der Banken. Eine aktive Bilanzsteuerung und Investitionen unserer Kunden in die erfolgreichen PRIMUS-Vermögensverwaltungslösungen generieren für Kunden und Bank Mehrwerte. Was raten Sie privaten Anlegern, die bis vor einiger Zeit auf Sparkonten oder Kassenobligationen gesetzt haben, um für das Alter vorzusorgen? Lukas Waldemar, LLB: Mit risikoarmen Anlagen wie Sparkonten oder Kassenobligationen wird kaum noch eine Rendite erzielt. Bei einem langfristigen Anlagehorizont kann daher beispielsweise ein Fondsparplan eine sinnvolle Alternative sein. Am einfachsten gelingt der Vermögensauf bau mit einem Dauerauftrag, mit dem monatlich ein bestimmter Sparbetrag direkt investiert und durch die LLB professionell verwaltet wird. Die mehrfach ausgezeichnete Strategiefondspalette der LLB bietet für jedes Risikoprofil geeignete Lösungen. Bernd Hartmann, VP Bank: Wir empfehlen Kunden grundsätzlich mit dem Bankberater das Gespräch zu suchen und die Vermögensplanung möglichst früh zu beginnen. Die klassischen Sparanlagen werfen heute, gegenüber den früheren Jahren, praktisch keine Verzinsung mehr ab. Die Ansprüche und die Bedürfnisse der Kunden sind sehr unterschiedlich. Daher ist es sehr wichtig in einem persönlichen Gespräch die finanziellen Ziele festzulegen. Daraus können alternative massgeschneiderte Lösungen zu den klassischen Sparanlagen vorgeschlagen werden. Roman Frick, LGT: Um mit dem eigenen Portfolio eine ansprechende Rendite für die Altersvorsorge zu erwirtschaften, muss der Anleger heute entweder mehr Risiko in Kauf neh-
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men oder er muss sich tatsächlich damit arrangieren, dass die Rendite deutlich geringer ausfallen wird. Es ist durchaus sinnvoll, alternative Anlagen wie Gold, Private Debt oder Private Equity, die eine niedrige Korrelation zu anderen Anlageklassen aufweisen, in ein Portfolio aufzunehmen, da sie das Portfolio diversifizieren und sich mit ihnen zusätzliche Renditequellen erschliessen lassen. Wie immer kommt es aber auf die individuelle Situation des Anlegers an, zum Beispiel auch auf sein Alter. Bei Aktien gilt beispielweise, dass jüngere Investoren in ihrem gut diversifizierten Portfolio eine höhere Aktienquote halten sollten, Anleger, die näher am Pensionsalter sind, eine entsprechend niedrigere Aktiengewichtung.
Festhypothek einen neuen Vertrag in einer Hochzinsphase abschliessen zu müssen.
Petro Leone, Neue Bank: Wir empfehlen privaten Anlegern als erstes ein Anlegerprofil mit unseren Kundenberatern zu erstellen, welches über die Risikofähigkeit und Risikofreudigkeit sowie über den Anlagehorizont Auskunft gibt. Aufgrund dessen wird ersichtlich, in welche Anlageklassen, wie z.B. Aktien oder Obligationen, und in welcher Höhe investiert werden kann. Eine professionelle Verwaltung hilft zudem, sein Anlageziel nie aus den Augen zu verlieren. Der Sicherheitsgedanke bleibt dabei stets im Zentrum der Beratung.
Roman Frick, LGT: Der Liechtensteiner Immobilienmarkt ist recht stabil, wir sehen keine starken Schwankungen bei der Nachfrage nach Baukrediten. Welche Finanzierungsstrategie die richtige ist, hängt stark von der persönlichen Ausgangslage des Kunden ab. Derzeit werden mehr kurzfristige Hypothekarkredite nachgefragt. Wer auf Sicherheit setzt und sich nicht kontinuierlich mit der Marktlage beschäftigen möchte, ist mit einer langfristigen Festzinshypothek bzw. mit nach Laufzeiten gestaffelten Tranchen gut beraten. Wichtig ist bei jeder Variante eine langfristig angelegte und überzeugende Tragbarkeitsrechnung.
Spüren Sie eine verstärkte Nachfrage nach Baukrediten und zu welchem Verzinsungsmodell raten Sie Ihren Kunden? Lukas Waldemar, LLB: Die Nachfrage nach Baukrediten ist seit rund zehn Jahren konstant hoch. Wir beraten unsere Kunden individuell, das heisst, wir berücksichtigen deren aktuelle Lebenssituation und gehen auf mögliche zukünftige Veränderungen ein. Generell raten wir Kunden, das Zinsänderungsrisiko mittels Festhypotheken abzusichern, idealerweise wählen sie verschiedene Festhypotheken mit unterschiedlichen Laufzeiten. So wird das Risiko minimiert, nach Ablauf der
Bernd Hartmann, VP Bank: Die Nachfrage nach Baukrediten entwickelt sich seit längerem konstant. Eine überdurchschnittliche Nachfrage erkennen wir derzeit nicht. Dies liegt wohl auch daran, dass Banken die Tragbarkeit mit einem weitaus höheren, kalkulatorischen Zinssatz berechnen. Die Wahl des «richtigen» Verzinsungsmodells hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Wahl des «richtigen» Verzinsungsmodells hängt von verschiedenen Faktoren ab. Aufgrund des Zinsrückgangs sind jedoch Fixzinshypotheken mit langer Laufzeit aktuell besonders interessant.
Petro Leone, Neue Bank: Ja, auch wir verspüren eine verstärkte Nachfrage nach Hypotheken. Obwohl Liborhypotheken nach wie vor sehr attraktiv sind, stellt sich auch hier wieder die Frage, ob ein Kunde für einige Jahre mit den heutigen Zinsen kalkulieren möchte. In diesem Falle bieten sich eher länger laufende Hypotheken oder auch eine Kombination von Liborhypotheken und Hypotheken mit längeren Laufzeiten an. Dabei ist in jedem Falle die finanzielle Situation eines jeden Kunden im Detail zu prüfen.
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Lukas Waldemar, Finanzökonom LLB
Bernd Hartmann, Chefstratege und Head of Investment Research VP Bank
Roman Frick, Kundenberater LGT
Pietro Leone, Vorsitzender der Geschäftsleitung Neue Bank
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Brüder Bauer, Hortus Botanicus, Detail aus «Carlina acaulis L.», um 1777 © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna
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«Auf die LGT kann ich mich verlassen – in guten wie in schlechten Zeiten.» Tina Weirather, Skirennfahrerin Unterstützt von LGT seit 2006
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Liechtensteins Gastronomie früher und heute
Eine Erfolgsgeschichte mit veränderten Vorzeichen Wirtshäuser stehen einerseits für Verpflegung, andererseits für fröhliche Stunden, Geselligkeit und Austausch. Sie haben in Liechtenstein eine lange Tradition und auch wenn es oft so scheint, als hätten sie in Zeiten der sozialen Medien, der Eventgastronomie und der Diskotheken ihren Zenit überschritten, gibt es gute Beispiele, die das Gegenteil beweisen. de Vielfalt. Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts wurde die zuvor meist regionale Küche um die internationale Küche bis hin zur gehobenen Gourmetküche erweitert. Auch Bars und Dancings kamen vermehrt auf. Heute sind in Liechtenstein insgesamt 2,7 Prozent der Erwerbstätigen in knapp über 120 Betrieben im Gastgewerbe tätig und das Angebot reicht von den traditionellen Wirtshäusern und den Hotels im Alpengebiet über Speiserestaurants, Take-Aways und Pubs bis hin zu den Casinos oder kleinen Läden mit Getränkeausschank und Speisenangebot.
Gasthäuser für die Beherbergung und Verpflegung von Fremden gab es bereits in der Antike. In Liechtenstein dominierte aber vor allem die private Gastfreundschaft. Bis zum Wechsel von 15. zum 16. Jahrhundert ist lediglich einmal, in der Mitte des 9. Jahrhunderts, ein Gastwirt in Schaan historisch nachgewiesen, wie im Historischen Lexikon nachzulesen ist. Danach sind Tavernen erst wieder ab dem Spätmittelalter belegt: 1483 eine in Schaanwald und um 1509 / 17 je eine in Balzers, Triesen (die spätere «Sonne») und Schaan sowie zwei in Vaduz (der spätere «Löwen» und die herrschaftliche Taverne «Adler»). Bereits vor dem Jahr 1800 hatten dann die meisten Gemeinden ihre eigenen Gasthäuser.
Internationales und lokales Zielpublikum «Das Gastgewerbe profitierte stark von der Lage Liechtensteins an der alpenquerenden Transitroute Lindau – Mailand. Die Gasthäuser an der Landstrasse boten Handels- und Fuhrleuten Unterkunft und Kost. Auch die zu den Rheinfähren und in die Schweiz führenden Nebenstrassen waren günstige Standorte», heisst es im Historischen Lexikon. «Abseits des Verkehrs fristeten für den Lokalbedarf betriebene, kleine Schenken ein bescheidenes Dasein.» Die Liechtensteiner selbst verpflegten sich also offenbar weiterhin vor allem zu Hause und lebten die Geselligkeit bei Freunden und Verwandten. Der Durchgangsverkehr verlagerte sich im
19. Jahrhundert aber zunehmend auf die Schweizer Rheinseite und die heimische Kundschaft rückte stärker in den Fokus der Gastwirte. Ab den 1870er Jahren profitierte das Gastgewerbe von der allgemeinen wirtschaftlichen Besserstellung der Bevölkerung sowie teilweise von ausländischen Fabrikarbeitern und in den Dörfern entstanden neue Wirtshäuser. Vor allem eröffnete der in den 1870er-Jahren langsam einsetzende Tourismus dem Gastgewerbe neue Möglichkeiten, besonders im Alpgebiet.
Von der Dorfbeiz zum Gourmetrestaurant Bei den Gasthöfen entwickelte sich eine von der Dorfbeiz bis zu Spezialitätenrestaurants reichen-
Hochangesehene Gastwirte Wirtshäuser hatten über die Jahrhunderte eine wichtige soziale, kulturelle und politische Funktion, die sie in den vergangenen Jahrzehnten allerdings teilweise eingebüsst haben. Als soziale Begegnungsstätten spielten Gaststätten eine wichtige Rolle für die Geselligkeit und kulturelle Veranstaltungen wie Tanz- und Fasnachtsanlässe, Theateraufführungen und Konzerte sowie Vereinsversammlungen spielen diese Rolle teilweise bis heute. Wirtshäuser waren aber auch wichtig für die politische Kommunikation und Meinungsbildung. «Wirte hatten in der dörflichen Gesellschaft häufig eine hohe soziale Stellung inne, etwa als Landammänner, Gemeindevorgesetzte oder Lehrer. Oft betrieben sie das Gasthaus nur als Nebenerwerb», hält das Historische Lexikon fest.
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«Wir Wirte müssen mit den neuen Realitäten umgehen» Die Herausforderungen, welche die Gastronomie heute zu bewältigen hat, sind vielfältig. Vom vielbeschworenen «Beizensterben» möchte Peter Büchel, der Präsident der Sektion Gastronomie der Wirtschaftskammer, aber nicht sprechen. Im Gegenteil sieht er auch gute Chancen für die Branche. «‹Beizensterben› ist ein gefährliches Wort», sagt Peter Büchel, selbst seit 17 Jahren Wirt im Restaurant Riet in Balzers. «Gefährlich, da es die Wahrheit nicht abbildet.» Gastronomiebetriebe würden vor allem deshalb geschlossen, weil sich kein Nachfolger findet oder der Generationenwechsel innerhalb der Familie nicht funktioniert. «Das hängt natürlich schon damit zusammen, dass der Beruf des Wirts viel Arbeit bedeutet. Für uns Gastronomen sind 18-Stunden-Tage keine Seltenheit und so geht es vielen meiner Berufskollegen», sagt Peter Büchel. Ein solcher Einsatz der Chefs sei aber auch nötig, da der Druck, gerade der finanzielle Druck, auf die Betriebe nicht unerheblich sei. «Denn einen Gastronomiebetrieb zu führen, ist zwar schön, aber auch irgendwie jeden Tag ein Kampf.»
«Es ist nicht mehr wie vor 30 Jahren» «Als Wirt muss man schon ein wenig kreativ sein, den Gästen etwas bieten. Damit meine ich keine grosse Show. Aber der Gast möchte sich willkommen und zu Hause fühlen. Dazu gehören eine persönliche Begrüssung und ein Platzieren der Gäste ebenso wie eine gute Beratung. Das ist in vielen Städten selbstverständlich, in Liechtenstein aber vielfach noch nicht angekommen. Wenn das Drumherum stimmt, kommen die Gäste aber auch», sagt Peter Büchel.
Restaurants oder Cafés, in denen die Mitglieder nach Training oder Probe zusammensitzen und die niedrigeren Preise lockten viele Liechtensteiner ins Ausland zum Einkaufen und dann auch in die Gastronomie. «Es ist einfach nicht mehr, wie vor 30 Jahren. Ich höre oft ‹früher war es besser›. Das ist aber der falsche Ansatz. Wir leben jetzt und müssen mit der neuen Situation, mit den neuen Realitäten umgehen. Immer negativ zu denken oder in der Vergangenheit zu leben, ist der falsche Ansatz», sagt Peter Büchel.
Selbstverständlich hätten sich die Zeiten geändert. Die Stammtischkultur von früher sei weitgehend verloren gegangen und die Leute kommunizierten teilweise auf anderen, vor allem elektronischen Kanälen miteinander, Vereine hätten vielfach ihre eigenen
Ausgewogener Mix als Erfolgsrezept Eine weitere Herausforderung für Liechtensteins Wirte sei das Personal. «Viele gut Ausgebildete und damit gut Qualifizierte möchten nicht mehr abends oder am Wochenende arbeiten.
Ohne gute Ausbildung geht es aber einfach nicht. Das unterschätzen einerseits viele Bewerber und die Gäste verlangen und verdienen andererseits Qualität.», sagt Peter Büchel. Dies wiederum fordere den Wirten Flexibilität ab. Ganz generell sieht der Sektionspräsident die Liechtensteiner Gastronomie aber in einem guten Zustand. «In Balzers haben wir zum Beispiel einen optimalen Mix. Wir haben zwei Raucherlokale, ein Pub für die Jungen und Speiserestaurants. In mehreren anderen Gemeinden ist die Situation ähnlich gut. Wir haben in Liechtenstein auf jeden Fall die Kapazitäten, mit einem ausgewogenen Mix für alle Arten von Gästen etwas zu bieten und eine vielfältige Gastronomie am Leben zu erhalten.»
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Die «Linde» – das Konzept «Dorfbeiz» lebt Die altehrwürdige Linde im Triesner Oberdorf ist zwar bei weitem nicht das älteste Wirtshaus der Gemeinde, aber mit Sicherheit eines der beliebtesten. Wie sehr die «Linde» geschätzt wird, zeigte sich, als sie einige Jahre geschlossen war. Nach der Neueröffnung nichts am Konzept zu verändern, hat sich für den neuen Besitzer Poldi Schurti und seinen Bruder und Lindenwirt Pio Schurti bewährt. «Die ‹Linde› wird erst seit 1946 als Gasthaus geführt. Die Restaurants Schäfle, Adler, die ehemalige Sonne und der ehemalige Sternen sind um einiges älter», sagt Pio Schurti, der seit April 2018 als Wirt der Triesner «Linde» fungiert. Das Haus selbst wurde gemäss Nachforschungen des Denkmalschutzes aber bereits im Jahr 1809 erbaut und diente als erstes Schulhauswomit die Triesner auf die im Jahr 1806 per fürstlicher Verordnung eingeführte Schulpflicht reagierten. Einen zentralen Platz im Gemeindeleben hat das Gebäude also seit über 200 Jahren inne. Über die Triesner und Liechtensteiner Grenzen hinaus bekannt wurde es aber erst als «Gasthaus Linde» und vor allem durch Wirtin Luzia Kindle.
Tod ihres Gatten bis zu ihrem Lebensende im Jahr 2013 zusammen mit ihrer Schwägerin Gisela. «Luzias Charme und ihre direkte Art waren es, welche der ‹Linde› zu einer gewissen Berühmtheit, vor allem aber Beliebtheit verholfen haben. Das Gasthaus war zwar weitherum bekannt für Luzias Käsknöplfe, wer sie aber in der falschen Jahreszeit bestellte, bekam beispielsweise zu hören, dass es im Sommer keine gibt», sagt Pio Schurti und lacht. Das Gasthaus «Linde» im Triesner Oberdorf.
Luzias Charme prägte die ‹Linde› «Luzia kam in jungen Jahren kurz nach der Eröffnung als Serviertochter in den Betrieb
und heiratete bald darauf den Besitzer und Lindenwirt Reinhard Kindle», sagt Pio Schurti. Sie führte den Betrieb nach dem
Weitere, bis heute ausstrahlende Bekanntheit erlangte die «Linde» durch ihren – weltweit betrachtet – wohl berühmtesten Gast, den bis zu seinem Tod im Oberdorf wohnhaften Schauspieler Oskar Werner, der auch in Triesen be-
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Wir legen grossen Wert auf gesundes und schmackhaftes Essen, welches von unseren Köchen Janos & Patrick mit viel Kreativität und nordischem Twist zubereitet wird. Eine schonende Verarbeitung von frischen und saisonalen Produkten, die wir wann immer möglich aus der Region beziehen – ist unsere Passion.
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günstiger Hausmannskost aus lokalen und regionalen Zutaten und den üblichen Getränken. Was aber bei den Gästen vor allem gut ankommt, ist der Charakter der ‹Linde› als Treffpunkt im Oberdorf. Dazu trägt auch unser erweiterter Gastgarten bei, der zusammen mit dem Laden «um's Egg» Leben auf den Lindenplatz bringt», sagt Pio Schurti.
Das Gasthaus «Linde» hat nach der Neueröffnung nichts von seiner Beliebtheit eingebüsst und gehört Poldi Schurti. Wirt ist sein Bruder Pio.
stattet ist. «Er fühlte sich in der Linde wohl, verstand sich ausgezeichnet mit Luzia und war ein gern gesehener Gast am Stammtisch. Selbst wenn er den anderen Gästen schon einmal erklärte, dass sie sture Bauernschädel seien. Bis heute kommen Fans oder Schauspielkollegen auf den Triesner Friedhof und dann wollen sie auch sehen, wo Oskar Werner regelmässig verkehrte.»
Alt und Jung fühlen sich wohl Nach Luzias Tod war das Gasthaus geschlossen, bis der neue Besitzer es in den Jahren 2016 und 2017 jeweils am Freitagabend wieder öffnete. «Zum richtigen Wirten fehlte ihm aber die Zeit und
schliesslich entschied sich mein Bruder Poldi, das Gebäude zu kaufen, das Restaurant wieder täglich zu öffnen und einen Dorfladen zu integrieren. Wir haben uns vor der Eröffnung natürlich schon gefragt, ob eine Dorfbeiz noch zeitgemäss und wirtschaftlich ist. Umso mehr freut es uns heute, dass die ‹Linde› nicht nur bei den älteren Gästen und alteingesessenen Triesnern gut ankommt. Wir haben auch viele junge Gäste, sowohl aus Triesen als auch aus anderen Gemeinden und immer wieder einmal aus dem Ausland.» Dazu trägt sicherlich bei, dass Poldi und Pio Schurti am Konzept von Luzia Kindle nichts geändert haben. Die Gaststube mit ihren
über 30 Plätzen sieht noch genauso aus wie früher und am Angebot hat sich nicht viel geändert. «Wir haben eine kleine Karte mit
Die «Linde» bleibt, wie sie war «Ich habe mir die Kaufentscheidung natürlich gut überlegt und ins Gastgewerbe einzusteigen ist immer mit einem gewissen finanziellen Risiko verbunden. Aber ich kenne die Linde schon seit meiner Kindheit und war daher überzeugt, dass unser Konzept ohne grosse Veränderungen an der Gaststube gut aufgenommen wird. Es hat sich inzwischen gezeigt, dass dem wirklich so ist, die ‹Linde› sehr geschätzt wird und ich bereue meine Entscheidung keine Sekunde», sagt Besitzer Poldi Schurti.
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Die Adventszeit
Der Advent ist eine Zeit, mit der viele Menschen ganz bestimmte Vorstellungen verbinden. Es sind Wochen, in denen Bräuche eine große Rolle spielen, eine Zeit besonderer Stimmung, der Besinnung und auch der Hektik. Wir zeigen Ihnen, was es mit dem Advent auf sich hat und was man in dieser Zeit an Traditionellem aufnehmen und wiederbeleben kann.
Traditionelle Adventsbräuche Es gibt zahlreiche christliche Traditionen zur Adventszeit, die mit ihrer Schönheit und tiefen Symbolik den Glaubensalltag bereichern. Viele sind auch leider bereits in Vergessenheit geraten. In diesem Beitrag bekommen Sie einen Überblick über die schönsten und bekanntesten Adventsbräuche. Weihnachtsmärkte: Was wäre die Adventszeit ohne die Weihnachtsmärkte? Bereits im 17. Jahrhundert kamen die ersten Weihnachts- oder Christkindlmärkte auf. Diese wurden in der Regel um Kirchen herum aufgebaut. Dort waren beliebte Verkaufsartikel Spielzeug, Stollen, Krippenfiguren, Sterne, Lametta, Glaskugeln, fernöstliche Gewürze und anderes mehr. Vieles davon hat sich bis heute erhalten. Friedenslicht von Betlehem: Seit 1993 wird das Friedenslicht von Betlehem alljährlich von den Pfadfindern in die kirchlichen Gemeinden gebracht. Damit soll an die Worte der Weihnachtsbotschaft erinnert werden.
Advents-Türschmuck: Eine weitere Tradition in der Adventszeit ist das Anbringen von Mistelzweigen an der Haustür. Diese sollen als Symbol für Weihnachten alle Besucher des jeweiligen Hauses begrüssen. Die Mistel gilt seit langer Zeit als Symbol für die Unsterblichkeit, weil sie auch im Winter gut gedeiht. Adventskranz: Was viele nicht wissen: Der Adventskranz ist noch keine 200 Jahre alt. Erfinder ist der Theologe Johann Hinrich Wichern aus Hamburg. Dort betreute er in seinem Bauernhaus schwierige Jugendliche. In der Vorweihnachtszeit fragten sie ihn immer ungeduldig, wann denn endlich Weihnachten ist. Daraufhin steckte er auf einen Holzkranz 19 weisse und vier rote Kerzen. Damit war der Adventskranz erfunden. Inzwischen ist er für die Adventszeit unverzichtbar. Allerdings wurde im Laufe der Jahrzehnte aus dem einfachen Holzkreis ein mit Tannenzweigen, Moos und Weihnachtsschmuck dekorierter Kranz mit nur vier Kerzen.
Der Adventskalender: Auch heute sind die Kinder noch ungeduldig und können Weihnachten kaum erwarten. Sie zählen die Tage bis zum Heiligabend mit ihrem Adventskalender. 24 Türen werden geöffnet oder kleine Päckchen ausgepackt. Darin verbogen sind weihnachtliche Naschereien oder kleine Spielzeuge. Der erste Adventskalender wurde 1908 in München gedruckt. Hinter den Türen verbargen sich Bilder, die ausgeschnitten und aufgeklebt werden konnten. Barbarazweige: Der Tag der Heiligen Barbara ist einer der Adventsbräuche aus der Zeit der Christenverfolgung. Denn Barbara hat sich gegen den Willen ihres Vaters taufen lassen. Daher liess er sie einsperren. Auf dem Weg ins Gefängnis verfing sich ein Kirschbaumzweig in ihren Kleidern. In der Zelle stellte Barbara ihn in einen Wasserkrug, in dem er Knospen bildete, die am Tag ihres Todes erblühten. Deshalb wird am 4. Dezember, dem Todestag der Heiligen Barbara, ein Kirschzweig in einer Vase aufgestellt.
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40 g gehacktes Zitronat 50 g Belegkirschen 50 g Mandelstifte 80 g Rosinen 1 Eigelb Puderzucker
Anleitung 1. Butter und Milch in einem Topf leicht erwärmen, bis die Butter vollständig geschmolzen ist 2. Hefe zugeben und mit einem Holzlöffel verrühren, bis diese vollständig aufgelöst ist 3. Mehl, Zucker und Salz vermengen, in eine Schüssel geben und die Hefemilch zugeben 4. Mit dem Knethaken zu einem glatten Teig verkneten 5. Abgedeckt 1 Stunde gehen lassen 6. Orangeat, Zitronat, Mandeln, Belegkirschen und Rosinen zum Teig geben und mit der Hand unterkneten 7. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig zu einer Kugel formen 8. Teig in eine gefettete Springform (oder Panettone Form) geben und abgedeckt nochmals 30 Minuten gehen lassen 9. Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad (Umluft 150 Grad) für 30 Minuten backen 10. Eigelb mit 1 EL Wasser verquirlen und die Oberfläche des Panettone damit einpinseln und nochmals 10 Minuten backen 11. Abkühlen lassen, aus der Form stürzen und mit Puderzucker bestäuben
Der Trend diese Weihnachten In diesem Jahr dreht sich alles rund um das Thema Natürlichkeit. Dementsprechend spielen nicht nur warme Farben wie Beige, Braun und Cremeweiss eine wichtige Rolle, sondern auch natürliche Materialien, wie Holz, Eicheln und Blätter. Ganz nach dem Motto «Weniger ist mehr» ist auch die Deko in diesem Jahr naturbelassener, weniger verschnörkelt und herrlich dezent. Man verlässt sich ganz auf die Schönheit der Natur. Ein Hauch von Glamour darf bei aller Naturnähe natürlich trotzdem nicht fehlen. Da kommen die angesagten Metallic-Töne ins Spiel. Glänzendes Silber, Kupfer und Gold liegen hoch im Kurs und sorgen für echte Festtagsstimmung. Wer so gar keine Lust auf nordische Zurückhaltung hat, der kann zu einem anderen angesagten Trend greifen. Leuchtende Neonfarben sind nämlich ein echter Geheimtipp für das Jahr 2019. Helles Pink, Grün und Gelb erleuchten Weihnachtsbäume, Gartenzäune und Co. Ebenfalls sehr farbenfroh präsentiert sich die pastellfarbene Weihnachtsdeko. Kühles Eisblau, zartes Apricot und helles Mintgrün gehören nämlich auch zu den Trendfarben 2019. Bei zarten hellblauen Farben müssen wir direkt an Schneeflocken und Eislandschaften denken, sodass der Trend voll ins Schwarze trifft. Am wichtigsten ist es aber, dass einem selbst die Farben gefallen und man nicht jeden Trend blind mitmachen muss. Anzeige
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Tina Weirather hat noch einiges vor Tina Weirather steht vor einer weiteren Weltcup-Saison. Vom 6. bis 8. Dezember bestreitet das Liechtensteiner Aushängeschild in Sachen alpiner Skisport in Lake Louise ihre ersten Saisonrennen. Die Planknerin fühlt sich topfit und ist bereit. In einer Saison ohne Olympia und ohne WM liegt der Fokus auf dem Weltcup. Dabei möchte Tina zum dritten Mal die kleine Kristallkugel im Super G holen. Text: Christoph Kindle «Ein guter Saisonstart ist sicher wichtig, aber noch nicht unbedingt der Massstab für den kompletten Winter. Lake Louise war immer ein gutes Pflaster für mich, aber wenn es noch nicht wunschgemäss laufen sollte, würde die Welt nicht untergehen.» Weirather bestreitet in der kanadischen Skistation vom 6. bis 8. Dezember zwei Abfahrten und einen Super G.
Neuer Schuh und neuer Trainer Nach der nicht wunschgemäss verlaufenen vergangenen Saison hat Tina Weirather im Frühjahr eine wichtige Änderung im persönlichen Umfeld vorgenommen. Anstelle des Kärntners Charly Pichler betreut nun der Urner Matthias Briker (verheiratet mit Tinas Cousine Jessica Walter) die Liechtensteiner Speed-Spezialistin. «Ich finde es immer sehr spannend, mit einem neuen Trainer zusammenzuarbeiten, da kann ich jeweils neue Dinge lernen. Matthias und ich haben in der Vorbereitung drei klare skitechnische Ziele definiert und daran haben wir gearbeitet.» Bezüglich den Material-Abstimmungsproblemen in der vergangenen Saison hofft Tina, Abhilfe gefunden zu haben. «Meiner Ansicht nach hat alles am Schuh gelegen, deshalb war das Gefühl nicht gut. Diesbezüglich bin ich sehr sensibel. Wenn ich den Ski nicht richtig spüre, kann ich auch nicht ordentlich fahren. Jetzt habe ich einen neuen Schuh und das Problem scheint sich in Luft aufgelöst zu haben. Ich hoffe, die Rennen werden das dann bestätigen.»
Ein weiterer Grund, warum Tina Weirather sehr zuversichtlich in die neue Saison steigt, ist die optimale Vorbereitung. «Ich hatte einen sehr guten Sommer, war nie krank oder verletzt. Bei einer Routine-Untersuchung hat mir Dr. Christian Schlegel versichert, dass es sich bei meinen Knie so verhält wie beim Wein, je älter desto besser.»
Ein Karriere-Ende noch nicht in Sicht Tina Weirather hat im Mai ihren 30. Geburtstag gefeiert und zählt langsam, aber sicher schon zur älteren Generation im Frauen-Skizirkus. Motivation und Freude sind bei der Vize-Weltmeisterin von 2017 und Olympia-Bronzemedaillen-Gewinne-
rin von 2018 aber nach wie vor gross. Ein Rücktritt vom aktiven Skirennsport ist vorläufig nicht geplant. «Ich hoffe, dass ich eines Tages weiss, wann der richtige Zeitpunkt da ist, um aufzuhören. Wenn ich sagen kann, ich habe alles erreicht, was ich erreichen wollte, und bereit bin für etwas Neues, dann würde es passen. Im Moment ist das aber noch nicht der Fall.» Tina Weirather hat sich natürlich schon darüber Gedanken gemacht, was nach der Skirennkarriere kommt. Konkret äussern will sie sich darüber aber noch nicht. Auch lässt sie die Frage unbeantwortet, wann denn bei ihr und ihrem Freund Fabio
die Hochzeitsglocken läuten werden… Auskunftsfreudiger gibt sich Tina hingegen über ihre Projekte als Unicef-Botschafterin. «Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen ist in 190 Ländern tätig und ich informiere mich laufend über die verschiedenen Tätigkeiten. Im nächsten Jahr möchte ich dann eine Reise unternehmen und mir selber ein Bild vor Ort machen. Mein Ziel ist es vorläufig, Aufmerksamkeit für die Unicef zu generieren, damit die Leute verstehen, um was es dabei geht. So kann ich mit vollem Herzen dahinterstehen und das ist mir sehr wichtig.»
Tina Weirather legt ihren Fokus in dieser Saison ohne Olympiade und WM auf den Weltcup.
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Wann kommt der erste Auswärtssieg? Der FC Vaduz hat sich in den letzten Wochen steigern können und liegt vor der erneuten Länderspiel-Pause mit 17 Punkten an 7. Stelle. Der Abstand zum erstarkten Schlusslicht Chiasso beträgt sieben Zähler, der Rückstand auf den Barrage-Platz neun Zähler. Zuhause sind die Vaduzer schon fast eine Macht, auf fremden Terrains wartet das Team von Trainer Mario Frick weiter auf den ersten Erfolg. Text: Christoph Kindle
Auf dem altehrwürdigen Brügglifeld in Aarau waren die Vaduzer am vergangenen Sonntag recht nahe an diesem Auswärtssieg. In einem intensiven und offensiv geführten Challenge LeagueSpiel trennten sich die beiden Teams mit einem leistungsgerechten 2:2-Unentschieden.
Zu viele Gegentore Zweimal lag der FCV in Aarau vorne, doch das Team um Spielmacher Markus Neumayr (ex-Vaduz) konnte jeweils ausgleichen. Für Vaduz trafen Manuel Sutter zum 0:1 und Verteidiger Sülüngöz zum zwischenzeitlichen 1:2. Einmal mehr zeigte Vaduz aber Schwächen in der Defensive und so muss der längst überfällige Auswärtssieg weiter warten. Insgesamt haben die Liechtensteiner in dieser Saison schon 27 Gegentore kassiert, nur Aarau steht in dieser Statistik (30) noch schlechter zu Buche.
Auch eine Woche zuvor beim 4:2-Erfolg im Rheinparkstadion gegen Wil machten sich die Vaduzer das Leben unnötig schwer. Obwohl man spielbestimmend war, musste die Frick-Elf in der Schlussphase einem 1:2-Rückstand nachlaufen. Verteidiger Dennis Simani war schliesslich der Matchwinner mit seinen Toren zum 2:2 und zum 3:2. Coulibaly machte den Deckel zu.
Noah Frick schockte GC erneut Ähnlich das Bild beim Auswärtsspiel gegen den Schweizer Rekordmeister Grasshopper Club am 25. Oktober im Zürcher Letzigrund. Vaduz wusste spielerisch zu gefallen, musste aber immer wieder den eigenen Fehlern hinterherlaufen. In einem völlig offenen Spiel führte GC nach 65 Minuten mit 3:1, doch der FCV bewies einmal mehr viel Moral. Der Anschlusstreffer von
Sutter brachte die Hoffnung zurück und in der 87. Minute war es dann der eben erst eingewechselte Noah Frick, der den verdien-
ten 3:3-Ausgleich markierte und so dem FCV einen Punkt sicherte. Der 17-jährige Sohn von Trainer Mario Frick traf schon im
Die Entwicklung beim FCV stimmt, im Bild Stürmer Tunahan Cicek im Heimspiel gegen Wil.
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Hinspiel im Rheinparkstadion in letzter Sekunde zum 2:2-Endstand. «GC liegt mir einfach, ich habe schon als Junior gegen diesen Club meistens getroffen», freute sich der Youngster nach dem Match.
Entwicklung beim FCV stimmt Generell kann festgestellt werden, dass sich der FC Vaduz in den letzten Wochen gefestigt hat. Schon bei der unglücklichen 0:1-Niederlage in Winterthur passte die Leistung, nur das Ergebnis nicht. Die Mannschaft spielt variantenreich und mit Tempo nach vorne und kommt so zu vielen Torchancen. Trainer Mario Frick ist mit der Entwicklung sehr zufrieden, sieht aber weiteres Steigerungspotenzial, vor allem natürlich im Defensivverhalten. Bevor es in die (sehr kurze) Winterpause geht, bietet sich den Vaduzern in den verbleibenden vier Spielen die Möglichkeit, sich weiter nach vorne zu
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arbeiten. Der Rückstand auf das drittplatzierte Wil beträgt sechs Punkte, in diese Region möchte der FCV vorstossen. Zunächst wartet am 23. November gegen Schaffhausen das nächste Auswärtsspiel, dort soll dann endlich der erste Dreier in der Fremde geholt werden. Dann folgt das Heimspiel gegen das Schlusslicht Chiasso, wo natürlich ein Erfolg schon fast Pflicht ist. Eine grosse Herausforderung steht den Vaduzern am 8. Dezember beim Tabellenführer Lausanne mit Trainer Giorgio Contini bevor. Klar, dass man dem ExCoach nur zu gerne ein Bein stellen würde. Den Jahres-Abschluss bildet dann am 15. Dezember das Heimspiel gegen den SC Kriens.
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«Wir wollen eine stärkere Rückrunde spielen» Der USV Eschen / Mauren war in der Herbstrunde eine regelrechte Wundertüte. Oder noch besser ausgedrückt: so launisch wie eine Diva. Das eine Mal kassiert die Mannschaft fünf Treffer, wie z.B. gegen Ligakonkurrent FC Balzers, das andere Mal bezwingen sie einen Gegner wie den FC St. Gallen mit 7:1. Wir wollten von Trainer Erik Regtop wissen, wie er die Situation bei seinem Team einschätzt. Interview: Herbert Oehri MICHAEL BÄRTSCH FÜHRT IN DER TORSCHÜTZENLISTE
Der USV-Topstürmer Michael Bärtsch führt die Torschützenliste der 1. Liga / Gr. 3 mit elf Toren an. Gleich viel Treffer erzielte nur noch Martin Wiskemann vom SV Höngg. Es folgt mit vier Treffern Gaye Sefa und mit 2 Treffern Livio Meier. Beim FC Balzers steht Enis Domuzeti mit sechs, gefolgt von Martins Dorta mit fünf Treffern an 11. bzw. 17. Stelle der Torschützenliste.
USV-Trainer Regtop beglückwünscht Stürmer Michael Bärtsch zu seinen fünf Toren beim Spiel gegen St. Gallen II.
Herr Regtop, der USV liegt auf dem 9. Tabellenrang und weist 16 Punkte aus. Sind Sie mit dem bisherigen Verlauf zufrieden? Erik Regtop: Wenn wir einmal vom Meisterschaftsstart absehen, aus dem wir bei fünf Spielen einen Punkt holten, kann man zwar nicht zufrieden sein, aber wir haben das Beste aus der Situation gemacht. In den folgenden acht Partien erkämpften wir uns dann 15 Punkte, was ich als gut erachte. Das letzte Spiel gegen den FC Linth (5:0-Niederlage) war eine Ausnahme. In diesem Spiel ist alles, was falsch laufen kann, tatsächlich falsch gelaufen. Wir mussten beispielsweise ab der ersten Minute mit zehn Mann spielen, weil der Torhüter wegen einer «Notbremse» des Feldes verwiesen wurde. Was muss der USV für die Rückrunde verbessern?
Ja. Wir müssen uns verbessern. Vor allem müssen wir besser verteidigen, kompakter stehen und das Flügelspiel optimieren. Es freut mich, dass auch Simon Kühne nach seiner Verletzungszeit wieder voll dabei sein wird. Aber auch der langzeitverletzte Sven Lehmann hat im Herbst Fortschritte gemacht. Auch er wird sich beim ersten Spiel in Topform präsentieren. Gibt es wieder so eine enge Meisterschaft wie vor zwei Jahren, als der USV dank der besseren Tordifferenz in der 1. Liga blieb? Nein, das glaube ich nicht. Vor zwei Jahren überwinterte der USV als Tabellenletzter mit elf Punkten. Damals waren bis auf ein Team mindestens zehn Teams in der Spielstärke gleichwertig. Wir holten in der Rückrunde der Saison 2017/18 in 13
Spielen 20 Punkte, kamen am Ende auf 31 Punkte. Aber weitere vier Teams hatten die gleiche Punktezahl, wobei der FC Seuzach mit 31 Zählern mit der etwas schlechteren Tordifferenz gegenüber der unsrigen absteigen musste. Der damalige Ranglistensechste hatte lediglich drei Punkte mehr als wir, was auf die Ausgeglichenheit der Erstligagruppe 3 schliessen lässt. Dass es im Frühling wieder dermassen eng wird, wage ich zu bezweifeln. Ich glaube, vorausgesetzt es passiert nichts Schlimmeres mit Verletzungen, dass USV-Kader gut genug ist, sich in der 1. Liga zu behaupten. Sind über die Wintermonate Mutationen für das Frühjahr zu erwarten? Wir haben einen 22-Mann-Kader, der sich um zwei Spieler reduzieren wird. Maximilian
Nussbaumer wird sein Studium in Wien fortsetzen und Claudio Majer wird aufgrund seines Kreuzbandrisses für einige Monate aussetzen müssen. Sonst sind keine Änderungen geplant.
Robin Gubser zählt zu den stärksten USV 1. Liga-Spielern.
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«Es wird ein Kampf bis zum letzten Spieltag» Zum Ende der Herbstrunde haben wir uns mit Christoph Arpagaus, FC Balzers-Spikopräsident und Coach der 1. Mannschaft kurz unterhalten. Wir wollten von ihm wissen, wie er den bisherigen Meisterschaftsverlauf seiner Mannschaft sieht und ob es im Winter zu Mutationen kommen wird. Interview: Herbert Oehri
Halbzeit in der Ersten Liga: Der FC Balzers liegt mit 15 Zählern auf dem 10. Tabellenplatz. Sind Sie mit dem bisherigen Verlauf der Meisterschaft zufrieden. Christoph Arpagaus: Wir blicken auf eine Halbsaison mit einigen Höhen und Tiefen zurück. Noch sind wir nicht da angelangt, wo wir eigentlich hinwollen. Für die Rückrunde müssen wir von Spiel zu Spiel schauen. Uns ist bewusst, dass wir eher im hinteren Drittel der Tabelle spielen und dass wir bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt kämpfen müssen. Wir liegen nur drei Punkte von einem Abstiegsrang entfernt und müssen höllisch aufpassen, um nicht in den Sog des Abstiegsstrudels zu geraten. Bei Halbzeit sehen wir
Tabelle
Michele Polverino (Mitte) zentrale Figur im FCB-Mittelfeld.
Spiele
Tore
Pt.
1. FC Tuggen
14
39:17
34
2. FC Wettswil-Bonstetten
14
24:13
30
3. FC Linth 04
14
23:12
26
4. FC Winterthur II
14
26:17
24
5. SV Höngg
14
31:25
22
6. FC Paradiso
14
23:21
21
7. FC Red Star ZH
14
27:26
21
8. FC Kosova
14
20:23
18
9. USV Eschen / Mauren
14
24:31
16
10. FC Balzers
14
19:34
15
11. FC St. Gallen 1879 II
14
22:32
14
11. FC Dietikon
14
22:32
14
13. FC Gossau
14
19:23
12
14. FC Thalwil
14
16:29
8
ein breites und enges Mittelfeld. Bis zum 5.Rang sind alle noch abstiegsgefährdet. Was muss Ihrer Meinung nach für die Rückrunde verbessert werden? Wir müssen aus den Fehlern lernen. Wichtig erscheint mir auch, dass unser Team bei einem Rückstand die Nerven behält und dran glaubt, das Spiel noch zu drehen. Denn die Mannschaft wird bestens trainiert, sie hat einige wirklich starke Spieler in ihren Reihen und wird sich meiner Meinung nach auch in der 1. Liga halten können. In den letzten beiden Spielen vor der Winterpause gegen die starken Teams aus Tuggen und Red Star ZH war ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen. Einen 2:0-Vorsprung wie zuletzt gegen
Red Star darf man fünf Minuten vor Schluss nicht wieder aus der Hand geben. Hier haben wir deutlich 2 Punkte liegen gelassen. Der Ausgleich fiel erst in der 94. Minute. Abschliessende Frage: Sind über die Wintermonate Mutationen beim FC Balzers zu erwarten? Wir haben bis jetzt einen Abgang zu verzeichnen. Aus beruflichen Gründen wird unser Torhüter Oliver Klaus für die Rückrunde nicht mehr zur Verfügung stehen. Dagegen haben wir mit Mikus Manuel vom FC Vaduz einen Spieler leihweise zum FC Balzers geholt, damit er bei uns Spielpraxis bekommt. Des Weiteren haben wir noch den einen oder anderen Spieler zur Verstärkung des Teams auf dem Radar.
Üseri Worzla
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Ländlicher Wandel: Liechtenstein verändert sich Das Weiherring Mauren DieSpitzenhaus «Wirtschaftam zum Gänsenbach» m Jahr 1871 wurde die Feuas Haus,Mauren auch «Mechele-Huus» geerwehr gegründet. nannt, inJahre welchem sich im 19. Jhd. Bereits drei vorher stand die «Wirtschaft zum Gänsenbach» in beim späteren Armenhaus (erMauen befand, steht noch. Es liegt baut 1873-1876) ein heute «Vorläufer» unterhalb der Pfarrkirche und gehört eines Spritzenhauses. den Nachkommen von Urban Meier (1905 1958). Gebäude wurde im Am –20. Juli Dieses 1896 brannte dieses Verlauf dermitsamt vielen Jahre baulichen Bauwerk demeinigen daneben Veränderungen unterzogen. Erhalten gestehenden Bürgerheimstall nieblieben istJahr nochspäter ein Bild aus dem der. Ein wurde in Jahre 1922 der (Fronleichnamsprozession) Armenhausbündt – etwa vor der Renovation, sowie das Wirtschaftsschild, 100 Meter in östlicher Richtung eine gemalte in der Grösse von – ein neuesHolztafel Spritzenhaus er130 × 30 Zentimeter mit lieferte der Inschrift: richtet. Die Pläne dazu «Wirtschaft zumMatthias Gänsenbach». Zimmermann Marxer («Dökterle»-Familie). Noch vorhandene Pläne vom Februar 1932 belegen, dass das Haus diente vom damaligen BeDas Spritzenhaus 73 sitzer umgebaut für worden ist. JahreUrban lang Meier als Unterkunft Dabei der hintere Teil Hauses gegen die ist Gerätschafen der des Maurer die Sennerei hin Feuerwehr. Amabgetragen 2. August worden. 1970 Das Spitzenhaus am Weiherring in Mauren erbaut im Jahre 1868. Im späteren Meierhaus befand sich einst die «Wirtschaft zum Gänsenbach». Aufnahme der wurde das alte, baufällige SpritDie Namenabgerissen. der Wirtsleute damaligen Fronleichnamsprozession um den Weiherring, 1921. zenhaus Das der Feuer«Gänsenbach-Kneippe» sind uns nicht alle wehrdepot wurde zwei Jahre bekannt. Es ist nurJugendhaus überliefert, dass später ins neue am die «Tiefenthalers» undund später die «Mündles» hier Weiherring anfangs der wirteten. 1990er-Jahre ins Depot beim Postautohalter Ivo Matt AG im Nach einer weiteren von Popers verlegt. Seit Überlieferung dem JahPfarrer Tschugmell, dessen Notizen Lehrer re 2005 besitzt die Feuerwehr Adolf Marxer * 1942, aufgenommen hat, Mauren im Mehrzweckgebäude sei(MZG) in der im oberen Stock, in «Kilbe»-Zeit der Industrie-Gewerwobe-und sich ein Dienstleistungszone Tanzsaal befand, derart wild getanzt worden, dassJahre der konziBoden nur so (IGZ) ein für viele «knarrte». Man bevorzugte damals den bei piertes neues Depot. uns aufkommenden «Raspatanz» heisst es in Tschugmells Überlieferung. Der Raspatanz besteht u.a. auch aus Elementen des Stampfens. So wurde es jedes Jahr in der «Kilbe»-Zeit gefährlich. Nicht nur wegen des übermässigen Alkoholkonsums, dem sich insbesondere die jungen Dorfburschen hingaben, sondern weil die Holzböden bei den Tanzereien bisweilen gefährlich ins Wanken gerieten und in die unteren StockwerkeDas Spitzenhaus ist verschwunden. Das selbe Strassenstück heute (2018). durchzubrechen drohten. Aufnahme der früheren «Wirtschaft zum Gänsenbach» anfangs November 2019.
Foto: Oliver Hartmann
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Der Weiherring im Jahre 1978 und 2018 Strassenteerung 1934 im Weiherring
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Foto: Oliver Hartmann
ährend der ersten er gewaltige Wandel Aussenbild Hälfte der im 1980er-Jaheiner oderdie einesGemeinDorfes in reGemeinde bewilligte Liechtenstein während den 100 de Mauren die letzten TotalJahren zeigt sich nicht an dendes Häusanierung einesnur Teilstücks sern, sondern auch an Weiherrings abden der Strassen. KreuzungSo bestand beim beispielsweise in der Gänsenbach bis 1930er-Jahzum Beren dieginn Oberfläche der Hauptverbinder Binzastrasse (Werth) dungsstrasse dasabgebrochenen Unterländer Dorf beimdurch später Mauren «Urschile-Huus» vom Poppers bisinins Ziel durchder «Gölla» gehend Nr.85. nur aus Schotter und Kies. Nach der Erfindung des Autos und dessen Verbreitung,Dieses die inStrassenstück Liechtensteinwar noch indaden bis Kinderschuhen steckte, wurden die Fordehin in einem erbärmlichen Zurungen im Verlaufe deranJahre nach bessestand. Sie war vielen Stellen ren Fahrbahnen Im Vordergrund gef lickt, lauter. es waren keine Trotstand dabei, Staubentwicklung toirs die vorhanden, so dass der beim an Befahrendieser der Strassen minimieren. Die Strasse zu gelegene KinderWeiterentwicklung dieser Oberflächengarten im Weiherring einen teerung ständigen war dannGefahrenherd die Innenteerung der für die Schotterstrassen. Dies war der Beginn der Kindergartenkinder darstellte. Teer-und Asphaltstrassen, so wie wir sie Strassenstück im Jahre 1978. heute kennen. So begannen die Bauarbeiten in So sah die Strasse Weiherring im Jahre 1934 / 1935 aus. zwei Etappen, wobei die beIn den Jahren 1934 / 35, in welcher die Landstehenden Werkleitungen wie strasse vom Poppers bis Wasser, ins Ziel von einer Kanalisation, Strom, Schotterstrasse eine Teerstrasse umgeTelefon in und Gemeinschaftswandelt Antennenanlage wurde, kostete ein Teerbelag für vollständig damaligeerneuert Verhältnisse Geld. Im resp. sehr neu viel eingebracht Gemeindeprotokoll vom 16.Der JuniBau 1934eines lesen werden mussten. wir dazu: «Da die Landstrasse vom Ziel bis einseitigen Trottoirs verringer-te Poppers gleichzeitig letztes Jahr zur reguliert für Teerung die Fussgän-ger und verbreitert so scheint notund die wurde, Kinder die Gefahrenes des wendig, Strassenverkehrs. dass sie jetzt aufgeteert wird. Der alte einfache Belag kostet CHF 1.40 per m2, wovon die Gemeinde Hälfte zu bezahlen Heute zähltdiedieses Teilstück hat (CHFvom 0.70).Gänsenbach Der neue dauerhafte Belag in Richtung 2 kostet CHF 3.60 und pro mVorarlberg , wobei die zu Gemeinde Binza einer 1 Franken m2 zu bezahlenStrassen hat, das derpro frequentiertesten übrige wird vom Land Mauen. übernommen. Der der Gemeinde Vorsteher wird beauftragt, mit dem Land zu verhandeln, dass die Strasse vom Freihof zum Ziel vom Land allein übernommen wird. Der Gemeinderat ist fast einstimmig der Ansicht, dass man den neuen, dauerhafDie selbe Strasse heute. (2018)ten Belag nehmen sollte.» Texte: Herbert Oehri Aufnahme desselben Strassenbildes wie oben anfangs November 2019.
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tier:zeit
11/2019
Keiler: Einzelgänger auf Brautschau Wildschweine feiern in der kalten Jahreszeit Hochzeit. Dann suchen die kräftigen, kampferprobten Männchen nach paarungswilligen Weibchen. Vereinzelt sogar auf liechtensteinischem Boden. Text: Paul Herberstein, Vaduz · www.herberstein.li
Aus dem Unterholz ist deutliches Knacksen zu hören. Dann Stille. Plötzlich schiebt sich ein mächtiger dunkler Körper aus dem Wald: Ein männliches Wildschwein, ein Keiler, bleibt regungslos stehen und prüft, ob die Luft rein ist. Die riesigen Fellohren stehen wie Schalltrichter am Kopf, um jedes noch so leise Geräusch zu orten. Und der feinen, kreisrunden Nase entgeht nicht der geringste Windhauch. Schon gar nicht die weiblichen Düfte, die Wildschwein-Damen in der Fortpflanzungszeit ausströmen. – Auch wenn solche Bilder in Liechtenstein selten sind, nehmen Wildschweine ringsherum immer mehr zu. Deshalb lohnt es sich, einen genaueren Blick auf diese urigen Tiere zu werfen.
Rotte von einigen wenigen bis zu 40 Stück – durch die Gegend. Und sie leben in einem echten Matriarchat. Oberster Chef einer Rotte ist nämlich die Leitbache, eine ältere und erfahrene Wildschwein-Dame, die mit
die Liebe die griesgrämigen Einzelgänger zu den Bachen. Im Frühling, wenn dann die Jungen auf die Welt kommen, sollten die Männchen der holden Weiblichkeit lieber aus dem Weg gehen. Die selbstbewussten, alleinerzie-
Dickschwartiger Keiler
Schon der wuchtige Körperbau lässt erahnen, welche Kraft in den dickschwartigen Allesfressern steckt. Die Männchen tragen zudem richtige Waffen im Maul. Ihre langen weissen Eckzähne ragen deutlich heraus, sie sind messerscharf und können bei seitlichen Kopfstössen tiefe Schnitte verursachen. Aussehen und Kraft dürfen aber nicht über eines hinwegtäuschen: Wildschweine sind besonders fürsorgliche Tiere mit grossem Familiensinn. Sie ziehen meist im Verband – als
allen Wassern gewaschen ist. Sie weiss nicht nur, wo es genug zum Futtern gibt und wo man sich mit vollem Magen zurückziehen kann, sondern wittert auch jede Gefahr. Bläst sie zum Rückzug, folgt ihr die ganze Meute. Zu einer typischen Rotte gehören neben der Leitbache und ihren Frischlingen meist noch einige halbstarke Wildschweine beiderlei Geschlechts. Keiler bevorzugen ab dem Alter von zwei Jahren das Single-Leben und ziehen allein durch die Wälder. Nur zur Paarungszeit von November bis Jänner lockt
henden Mütter kennen mit den Herren der Schöpfung kein Pardon, wenn sie dem Nachwuchs zu nahe kommen. Die ersten Tage nach der Geburt verbringen die kälteempfindlichen Winzlinge gemeinsam mit der Bache in einem Wurfkessel: ein versteckt gelegenes und häufig noch von Pflanzen umwachsenes, grosses Nest, das von der Mutter zusammengetragen und mit Gräsern und Laub ausgepolstert wurde. Als kleine wilde Horde erkundet der Nachwuchs später unter Mamis
Fittichen die noch fremde Welt. Stören Menschen die Kreise der Wildschweine, so lernen die Tiere schnell daraus und passen sich an. So haben die von Natur aus tagaktiven Sauen vielerorts völlig auf Nachtschicht umgestellt. Bei Tageslicht liegen sie gut versteckt im dichten Unterholz. Kaum dämmert es, sind die Wildschweine aber auf den Läufen, um im Dunklen ungestört nach Nahrhaftem wühlen zu können. Mit feiner Nase wittern sie alles, was sich unter dem Laub oder in der Erde versteckt und graben es mit der wuchtigen langgezogenen Schnauze aus. Als Allesfresser ist das Angebot gross: In Mastjahren finden Wildschweine reichlich Eicheln oder Bucheckern, daneben verschmähen sie aber auch nicht Pilze, Wurzeln, Kräuter oder Obst. An eiweissreicher Kost verzehren sie mit Vorliebe Würmer, Eier, Mäuse aber auch Aas. Und hie und da landet sogar das ein oder andere Rehkitz im Saumagen. In der warmen Jahreshälfte locken mitunter Kartoffel-, Getreide- oder Maisfelder die Tiere aus dem Wald. Steht die Frucht hoch und werden die Wildschweine nicht von Mensch oder Maschine gestört, machen sie es sich auch tagsüber in den Feldern saugemütlich. Wohl nicht zur Freude der Bauern...
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11/2019
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griechische grieVorsilbe: chische neu... Vorsilbe: neu...
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Per Post: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, Rätsel Essanestrasse 116, 9492 Eschen
Reinheitsgrad fĂźr ReinheitsDiamanten grad fĂźr (frz.) Diamanten (frz.)
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Musik: leise Musik: leise
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Musikzeichen Musikzeichen
rĂśmische rĂśmiRachesche gĂśttin RachegĂśttin
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KindertagesKinderstätte tagesstätte
Senden Sie uns das LĂśsungswort ...
Per E-Mail: vera.oehri@medienbuero.li Einsendeschluss ist der 24. November 2019 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
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Die Gewinner Dolce Vaduz sind: Georg Arpagaus, Triesenberg Christel Kaufmann, Balzers
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14 wechselnde wechMeeresselnde beweg. Meeresbeweg.
Zirbelkiefer Zirbelkiefer wohlerzogen wohlerzogen
Hauptort von HauptLiechort von tenstein Liechtenstein
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eine Tonart eine Tonart
frßherer Skirennfrßherer läufer Skirenn(Andy) läufer (Andy)
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