83 März 2020
Zeitschrift für Liechtenstein und die Region
Kaufmann: «AHV ist sehr solide finanziert» ab Seite 6
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EDITORIAL Liebe Leserinnen, lieber Leser «Niemand muss sich Sorgen machen, dass die AHV heute oder in Zukunft zusammenbrechen könnte», sagt der langjährige AHV-Direktor Walter Kaufmann im lie:zeit-Interview mit unserem Mitarbeiter Heribert Beck. Denn sie sei bestens gerüstet, um die kommenden Herausforderungen zu bewältigen. Und in der Tat, die AHV steht auf einem soliden finanziellen Fundament. Das zeigt das aktuelle versicherungstechnische Gutachten, das in der März-Sitzung in dieser Woche vom Landtag behandelt wurde. Es wird sichtbar, dass die AHV ihre finanziellen Verpflichtungen in den nächsten Jahrzehnten erfüllen kann. Selbst ohne Massnahmen wird die AHV im Jahre 2038 noch mehr als vier Jahresausgaben Reserve haben. Ausführlicher Bericht in der Titelstory und im Beitrag des Abg. Johannes Kaiser zur AHV auf Seite 14. Radio L hat in der Öffentlichkeit oft einen schweren Stand. Es kämpft seit Jahren gegen eine unsichtbare Wand von Personen, welche den ein-
FILM ÜBER UNSERE WASSERVERSORGUNG Die lie:zeit zeigt ab sofort das exzellente Filmdokument über die liechtensteinische Wasserversorung auf www.lie-zeit.li Der ausgezeichnete Film wurde vom Triesenberger Filmemacher Klaus Schädler geschaffen und zeigt auf
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eindrucksvolle Art die Bedeutung des Trinkwassers auf unser Leben. Der Film entstand aus Anlass des 50-Jahrbestehens der Gruppenwasserversorgung Liechtensteiner Oberland in 2019 und des 60-Jahrjubiläums der Wasserversorgung Unterland (WLU) in 2020.
zigen Radiosender des Landes am liebsten abgeschaltet sehen würden. Dabei haben sich die Bewohner Liechtensteins vor nicht allzu langer Zeit deutlich für den Fortbestand von Radio L ausgesprochen. Wir haben uns mit Geschäftsführer Thomas Mathis unterhalten. Bludenz ist bereit für den Frühling. Die Alpenstadt Vorarlbergs wartet auf mit frühlingshaften Veranstaltungen, Shoppingmöglichkeiten in der Stadt und im Einkaufszentrum Zimbapark, mit viel Programm in der Natur und im Freizeitbad Val Blu. Schauen Sie mal dort vorbei. In einer guten halben Stunde haben Sie Bludenz erreicht. Ein Katzensprung. Während die Meisterschaftsspiele des FC Vaduz in der Challenge League wegen des Coronavirus vorläufig bis zum 23. März ausgesetzt sind, hat das 1. Liga-Komitee am Donnerstag entschieden, sämtliche Spiele der Promotions-League und der Ersten Liga gesamtschweizerisch ebenfalls zu verschieben. Im Sonderthema beschäftigen wir uns mit Liechtensteins Seniorinnen und Senioren. Ohne die Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe (LAK) wäre die Versorgung von pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen in Liechtenstein kaum vorstellbar. In fünf Häusern leisteten 420 Mitarbeitende im vergangenen Jahr 86’000 Pflegetage. Die Tendenz und die Nachfrage nach Betreuungsplätzen sind steigend, genauso wie der Bedarf an qualifiziertem Personal. In diesem Sinne wünsche ich euch eine gute Zeit und viel Freude bei der Lektüre der lie:zeit.
Herbert Oehri, Redaktionsleiter
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Streiflichter in den Kosmos der Verwaltung Was verbindet Briefmarken, Polizei, Finanzwirtschaft, Grundbuch, Statistik, Staatsanwaltschaft, Steuern, Krieg und Sport miteinander? So unterschiedlich diese Themen auch sein mögen, sie alle werden in der öffentlichen Verwaltung behandelt und finden in ihrem Kosmos Platz. Im Rahmen eines Projekts am Liechtenstein-Institut beschäftige ich mich mit der Entwicklung der liechtensteinischen Verwaltungsorganisation und stosse dabei auf allerlei Bemerkenswertes, der jeweiligen Zeit Geschuldetes. Bei Einheimischen ist der hohe künstlerische Anspruch und die ehemals grosse wirtschaftliche Bedeutung der Briefmarken für das Land bestens bekannt, während sich Aussenstehende wohl darüber wundern würden, dass sich im Fürstentum gleich zwei Amtsstellen – das Amt für Briefmarkengestaltung (bis 2006) sowie die Briefmarkenverschleissstelle (bis 1948) – und zudem das Postmuseum damit beschäftigten. Manchmal sind es weniger die Aufgaben einer Verwaltungseinheit, die aufmerken lassen, als mehr ihre wechselnden Bezeichnungen, die nicht zuletzt den Wandel der Sprache kennzeichnen. So wurden die Polizei bzw. die Polizisten im Land ab dem späten 19. Jahrhundert als Landweibel bezeichnet, ab 1933 dann als Fürstliches Sicherheitskorps und erst ab 1989 als Landespolizei.
Ein thematischer Blick lässt die private Finanzwirtschaft als vielfältiges Spiegelbild in der öffentlichen Verwaltung entstehen: Nicht weniger als elf verschiedene Amtsstellen widmeten sich in der Geschichte Liechtensteins der Finanzbranche, vom Kassenverwalter im 19. Jahrhundert bis zur Stabsstelle für Finanzplatzinnovation seit dem Jahr 2019. Das Grundbuch hingegen kehrte quasi nach 138 Jahren Zuordnung zum Landgericht im Jahr 2000 in den eigentlichen Verwaltungskosmos zurück, nachdem es bereits von 1809 bis 1862 dem Landvogt unterstellt gewesen war. Eine Art Renaissance als eigenständiges Amt wiederum erfuhr die Aufgabe der Statistik. Im Jahr 1947 wurde die Amtsstelle Statistik und Kinderzulagen geschaffen, bereits 1950 erfolgte eine Umbenennung in Amt für Kinderhilfe und Statistik, und seit 1956 gab es ein eigenständiges Amt für Statistik. Nachdem dieses Amt 1976 im Amt für Volkswirtschaft aufgegangen war, wurde es 2009 wieder verselbstständigt.
Beispiellos in ihrer Beständigkeit als Verwaltungseinheiten bis zum heutigen Tag sind die Staatsanwaltschaft (seit 1914) und die Steuerverwaltung (seit 1923), was als Hinweis auf prototypische Bedürfnisse des modernen Staats verstanden werden kann: Gewaltmonopol und gemeinsame Finanzmittel. Wenn Liechtenstein auch unmittelbar von Kriegshandlungen im 20. Jahrhundert verschont geblieben ist, war der Krieg doch einschneidend und zudem ein Gebiet der Verwaltung. Die Zentralstelle für Kriegswirtschaft hatte von 1939 bis 1948 die Aufgabe der Lebensmittelrationierung. Ein Streiflicht auf den Sport schliesslich zeigt, dass derselbe 1962 Eingang in die Verwaltung gefunden hat, als sich das damalige Ressort Erziehung und Kultur unter anderem dem Sportwesen annahm. Ab dem Jahr 1976 tauchte der Sport auch in der Bezeichnung eines Ressorts auf: «Jugend, Sport, Freizeit», während die Dienststelle für
Jugend und Sport ab 1984 für Förderprogramme zuständig war. Heute kümmert sich die Stabsstelle für Sport insbesondere um die Förderung des Breitensports im Fürstentum. Die Entwicklung einer Gesellschaft lässt sich auch und gerade mit einem Nachzeichnen der Entwicklung der Themen und der Organisation der öffentlichen Verwaltung erfassen. Liechtenstein zeigt dabei viel Besonderes – seien es nun die Sprache, die Aufgaben, der Wandel oder eben auch das Beständige.
DR. IUR. CYRUS BECK Wissenschaftlicher Mitarbeiter Recht am Liechtenstein-Institut, Bendern
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AUS DEM INHALT
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«Wir denken nicht in Jahren, sondern in Generationen»
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«Niemand muss sich Sorgen machen»
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3 Fragen an …
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FBP-Lösung zugunsten der Menschen in Liechtenstein
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Spielerschutz: Alle Mitarbeiter sind geschult
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Unternehmertag 2020: Wachstum und Innovation
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Radio L hat in der Öffentlichkeit oft einen schweren Stand
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Ein optimaler Rahmen für die WorldSkills
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Abwechslungsreich in den Bludenzer Frühling
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Bunt und vielfältig: die Alpenstadt Bludenz im Frühling
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Siegeszug des FC Vaduz gestoppt
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Regtop: «Ziel ist mindestens Rang sechs»
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FC Balzers: Erstliga-Erhalt als prioritäre Aufgabe
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Tina Weirather: Der Knoten ist nicht geplatzt
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Sonderthema senioren:zeit
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Im Gespräch mit Jugendlichen
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Marco Gassner: «Ich folge meinem Herzen»
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Sonderthema Autofrühling
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Zahltag bei Peter Vogt, Fahrschullehrer
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Die Mittelalterexpertin Doris Röckle
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lie:zeit zeigt Film über «FL Wasserversorgung»
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Vom früheren «Café Kaiser» zum heutigen Casino Schaanwald
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Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen | Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Vera Oehri-Kindle, Oliver Hartmann, Heribert Beck | Beiträge/Interviewpartner/Innen: Walter Kaufmann, Thomas Mathis, Christoph Kindle, Erik Regtop, Martin Joseph Brenner, Renate Wohlwend, Matthias Brüstle, Annalena Risch, Christian Imhof, Peter Vogt | Parteien: FBP, VU, FL, DU, DpL | Satz/Lithos: Sonja Schatzmann, Joanne Rohner, Oliver Hartmann | Druck: Somedia Partner AG | Fotos: Oliver Hartmann, Jürgen Posch, Stadt Bludenz, Pexels, Gemeindearchiv, zVg. | Akquisition/Marketing/Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin), Brigitte Hasler | Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden | Erscheinung: Samstag, 8. Februar 2020 | Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins, Postfächer im Bezirk Werdenberg und an weitere ausgewählte Adressen im Rheintal und in Vorarlberg. Zeitschrift erreicht ca. 80’000 Leserinnen und Leser, erscheint u.a. auch im Vorarlberger Lesezirkel mit einem Einzugsgebiet von 210’000 Personen (Umfang 96 Seiten) | Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gast-Autoren Platz um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen, wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen. «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.
«lie:zeit» online: www.lie-zeit.li
Nächste «lie:zeit»: 4. April 2020
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lie:zeit Streiflichter in den Kosmos unserer Verwaltung Die Entwicklung einer Gesellschaft lässt sich auch und gerade mit einem Nachzeichnen der Entwicklung der Themen und der Organisation der öffentlichen Verwaltung erfassen. Liechtenstein zeigt dabei viel Besonderes sagt Dr. iur. Cyrus Beck vom Liechtenstein Institut in Bendern Seite 4
business:zeit Spielerschutz in den Casinos Das Grand Casino Liechtenstein in Bendern nimmt den Spielerschutz und die Bekämpfung der Spielsucht sehr ernst. Das gilt auch für die anderen Casinos im Lande. Allderdings seien die oft propagierten bilateralen Sperrlisten zwischen Liechtenstein und der Schweiz alleine keine Lösung, sagt Reinhard Fischer, Geschäftsführer des Grand Casinos im Interview. ab Seite 16
meine:zeit Fachkundige Betreuung im Alter Ohne die Liechtensteinische Alters-und Krankenhilfe (LAK) wäre die Versorgung von pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen in Liechtenstein kaum vorstellbar. In fünf Heimen leisteten 420 Mitarbeitende in 2019 insgesamt 86’000 Pflegetage. In der Rubrik «senioren:zeit» widmen wir uns ausführlich dem Thema Alter. ab Seite 32
kultur:zeit Buch: Die Spur der Gräfin Die Liechtensteiner Autorin Doris Röckle veröffentlichte in diesem Jahr ihr drittes Buch, welches den Titel «Die Spur der Gräfin» trägt. Es spielt wie die bereits erschienenen Bücher auch wieder im Mittelalter. Wie die Autorin sagt, habe sie diese Zeitepoche schon immer fasziniert, speziell die Geschichte unseres Tals. ab Seite 52
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«Wir denken nicht in Jahren, sondern in Generationen» Vorschläge zur langfristigen Sicherung der AHV sind in den vergangenen Wochen und Monaten sowie in der März-Sitzung des Landtags einige diskutiert und zum Teil bereits wieder verworfen worden. Dass frühzeitiges Handeln geboten ist, steht aber ausser Frage. Text: Heribert Beck
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und Regierung aber gesetzlich zum Handeln verpflichtet.
Drei naheliegende Lösungen Die Liechtensteiner Parteien haben ihre Vorschläge zur langfristigen Sicherung der AHV bereits vorgebracht und grundsätzlich liegen nur drei Massnahmen auf der Hand: eine Anhebung des Rentenalters, eine Erhöhung des Beitragssatzes für Arbeitnehmer und Arbeitsgeber oder eine Erhöhung des Staatsbeitrags. Letzteres hatte die VU bereits im vergangenen Oktober angeregt, indem sie der AHV die Einnahmen aus der Geldspielabgabe zweckgebunden zukommen lassen wollte – immerhin rund 30 Millionen Franken im vergangenen Jahr. Damit wäre die Senkung des Staatsbeitrags von 54 auf 30 Millionen, die im Rahmen der Sanierung des Staatshaushalts vorgenommen und durch eine moderate Beitragserhöhung für die Versicherten kompensiert worden ist, wieder mehr als rückgängig gemacht worden. Die entsprechende VU-Motion fand im Landtag jedoch nur die Zustimmung von sieben Abgeordneten.
Finanziell schlecht aufgestellt ist Liechtensteins AHV nicht. Nach wie vor betragen die Reserven stattliche 10,8 Jahresausgaben. Der demografische Wandel führt jedoch dazu, dass diese Reserven bis zum Jahr 2038 auf 4,26 Jahresausgaben sinken werden. Dies ist im internationalen Vergleich zwar nach wie vor eine komfortable Ausgangslage. So betragen die Reserven in der
Schweiz ziemlich genau eine Jahresausgabe, in Deutschland ist die Nachhaltigkeitsrücklage gesetzlich auf anderthalb Monatsausgaben festgelegt und auch in Österreich ist keine grosse Kapitaldeckung vorgesehen, weshalb sich die Reserven ebenfalls auf Monate beschränken. Sinkt der Wert in Liechtenstein gemäss Prognose innert 20 Jahren unter den Wert 5, sind Landtag
Erbprinz für höheres Rentenalter Neuen Schwung in die Debatte brachte Erbprinz Alois in seiner Thronrede zur Landtagseröffnung am 16. Januar. Eine Erhöhung des Staatsbeitrags oder der Beiträge der Versicherten sieht das Staatsoberhaupt nicht als zielführend an. «Einerseits sind die Staatsbeiträge für die AHV mit einem erheblichen Export an Steuermitteln verbunden und andererseits sollten wir vor allem die Auswirkungen einer steigenden Lebenserwartung primär durch längere Beitragszeiten bzw. ein höheres Pensionsalter und nicht durch mehr Steuern oder Lohnnebenkosten ausgleichen. Bei immer weiter zunehmenden Beitragserhöhungen verlieren wir ansonsten längerfristig für die Versicherten die Generationengerechtigkeit und für die Unternehmen unsere Standortattraktivität», sagte Erbprinz Alois. Liechtenstein solle stattdessen «eine Regelung
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prüfen, wonach sich das Pensionseintrittsalter automatisch an die Lebenserwartung anpasst». Eine Lösung wiederum, welche die FBP bereits einen Tag vor der Thronrede kategorisch ausgeschlossen hatte. «Eine klare Haltung zeigte sich in der Diskussion bei der Erhöhung des Rentenalters. Sowohl FBP-Landtagsfraktion als auch die Mitglieder des Parteipräsidiums schliessen diese Massnahme zum jetzigen Zeitpunkt aus. Landtagsfraktion und Parteipräsidium sind der Ansicht, dass auch andere Massnahmen aktuell ausreichend Spielraum bieten, um das geforderte Mass an Reserven im 20-Jahreshorizont sicherzustellen», schrieb die Bürgerpartei in einer Mitteilung.
Dreiteiliger Vorschlag der FBP Am 11. Februar brachte die FBP dann einen dreiteiligen Alternativvorschlag in die Diskussion ein. «Mit diesem wird erzielt, dass zum einen ein Grossteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch die Arbeitgeber nicht starker belastet werden und zum anderen der Export von Steuergeldern ins Ausland nicht weiter erhöht wird. Zudem wird der Vorschlag auch den Rentnerinnen und Rentnern zum Vorteil gereichen», teilte die Partei in einer Medienaussendung mit. Entsprechend stellt sich die Landtagsfraktion der FBP eine Erhöhung der Beitragssätze für Arbeitnehmer und Arbeitgeber vor. «Dies jedoch nicht als alleinige Massnahme, da die damit einhergehende Erhöhung der Lohnnebenkosten sowohl für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch für die Wirtschaft nachteilig wäre.» Daher soll eine Senkung der Krankenkassenprämien die Beitragserhöhung auffangen, wiederum finanziert über eine Kürzung der Zuweisungen des Landes an die finanzstarken Gemeinden. Da mit diesem Lösungsvorschlag der Staatsbeitrag an die AHV nicht erhöht werde, finde auch kein Anstieg des Exports von Steuergeldern ins Ausland statt, wo zwei Drittel der Rentenbezüger leben.
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VU für höheren Staatsbeitrag Beim Koalitionspartner VU stiess dieser Vorschlag der FBP wiederum auf wenig Gegenliebe. Parteipräsident Günther Fritz bezeichnetet ihn in einem Standpunkt als «finanzpolitischen Salto mortale» und verwies darauf, dass die FBP sich in den vergangenen Jahren stets gegen «verschiedene Erhöhungen zugunsten der Bevölkerung und insbesondere gegen eine Erhöhung des OKP-Staatsbeitrags» ausgesprochen habe. Auch in Sachen Zweckbindung von Staatseinnahmen, gegen welche sich die FBP immer gewehrt habe, handle es sich um eine völlige Umkehr vom bisherigen Prinzip.
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Der VU-Präsident sprach sich auf jeden Fall gegen eine stärkere Belastung der Bevölkerung und damit gegen Beitragserhöhungen aus. Das von der AHV benötigte Geld müsse also aus der Staatskasse kommen.
Export, ja oder nein? Keine Einigkeit herrschte – wenig überraschend – auch in der Opposition. «Die Minderheit in der AHV sind Inländer und [sie] müssten mit einem Staatsbeitrag aus Steuereinnahmen auch das Beitragsdefizit für die im Ausland wohnenden Beitragszahler übernehmen. Der Staatsbeitrag ist ungeeignet, um alle AHV-Versicherten zur Stabilisierung
der AHV ins Boot zu holen. Ein Staatsbeitrag der liechtensteinischen Steuerzahler für das Beitragsdefizit der Ausländer? Wir sind dagegen», schrieben die Abgeordneten der Demokraten pro Liechtenstein in einem Leserbrief. Dementsprechend plädierten sie für eine Anhebung der Beiträge für Versicherte und Arbeitgeber. Die Freie Liste stört sich vor allem an der Tatsache, dass der Export von Steuergeldern ins Ausland immer wieder kritisiert wird. Im Vorfeld der Landtagsdebatte zum AHV-Gutachten spielten neuerdings «auch höhere Kreise» die «Ausländer-», sprich
die «Pendler-Karte», hielten die FL-Abgeordneten in einem Leserbrief fest. Diese «höheren Kreise» suggerierten, dass Liechtensteiner benachteiligt werden, wenn der Staatsbeitrag an die AHV erhöht wird. «Das entbehrt jeder Grundlage», schrieb die FL-Fraktion und verwies auf die Rente für nicht erwerbstätige Ehepartner, von denen in Liechtenstein wohnhafte Versicherte profitierten sowie auf den höheren Medianlohn von Zupendlern, die folglich auch leicht überdurchschnittlich in die AHV einzahlten. «Ein ungerechtfertigter Export von AHV-Leistungen ist eine Mähr», lautete das Fazit der Freien Liste.
«NIEMAND MUSS SICH SORGEN MACHEN» Walter Kaufmann ist seit 30 Jahren in leitender Position bei der Liechtensteiner AHV beschäftigt. Seit bald 14 Jahren nimmt der Jurist die Stellung des Direktors ein. Im Interview gibt er einen Einblick in die Lage des wichtigsten Liechtensteiner Sozialwerks. Wie beurteilen Sie die finanzielle Situation der Liechtensteiner AHV? Walter Kaufmann: Unter dem Strich steht die AHV auf einem guten Ausgangspunkt. Sie ist gerüstet, um die kommenden Herausforderungen anzunehmen. Niemand muss sich Sorgen machen, dass die AHV heute oder in Zukunft zusammenbrechen könnte. Die AHV ist sehr solide finanziert. Das zeigt das aktuelle versicherungstechnische Gutachten, das in der März-Sitzung des Landtags behandelt worden ist. Hier sieht man, dass die AHV ihre finanziellen Verpflichtungen über die nächsten Jahrzehnte erfüllen kann. Selbst ohne Massnahmen wird die AHV im Jahre 2038 noch mehr als vier Jahresausgaben Reserve haben. Gesetzlich vorgesehen ist allerdings eine noch grössere Sicherheitsrücklage, nämlich fünf Jahresausgaben. Der Gesetzgeber wird also Massnahmen einleiten, um dieses dicke Polster für die nachfolgenden Generationen aufrecht zu erhalten.
2019 war finanziell ein sehr gutes Jahr für die AHV. Die Beiträge der Versicherten und Arbeitgeber sind im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Auch die
Selbst ohne Massnahmen wird die AHV im Jahre 2038 noch mehr als vier Jahresausgaben Reserve haben. Walter Kaufmann, Direktor
Rendite der Vermögensanlagen war sehr gut; das schlechte Ergebnis des Vorjahrs wurde mehr als aufgeholt. Betrachtet man die letzten fünf Jahre, so brachten
zwei Jahre negative Vermögenserträge und drei Jahre positive. Insgesamt betrachtet ergaben die Jahre 2015 bis 2019 bei den Vermögensanlagen der AHV ein
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Plus von 363 Millionen Franken. Das sind im Durchschnitt über 72 Millionen Franken pro Jahr. Allerdings ändert das gute Ergebnis 2019 nichts daran, dass der Gesetzgeber Massnahmen einleiten muss. Für diesen Weg in die Zukunft startet die AHV von einem guten Ausgangspunkt mit aktuell 10,8 Jahresausgaben in Reserve. Im versicherungstechnischen Gutachten war noch vom Stand 2018 ausgegangen worden, als die AHV 10,2 Jahresausgaben auf der hohen Kante hatte. Das heisst, unsere solide Ausgangslage hat sich mit dem guten Jahresergebnis 2019 noch leicht verbessert. Die Lösungsvorschläge zur langfristigen Sicherung der AHV sind bekannt, naheliegend und in ihrer Anzahl übersichtlich, was in der Natur der Sache liegt. Welche Massnahme würden Sie persönlich befürworten? Spekulationen über den Aus-
gang des politischen Prozesses will die AHV-Anstalt vermeiden. Das ist Sache des Landtags. Die versicherungsmathematischen Gutachten werden seit Jahrzehnten im Rhythmus von zirka fünf Jahren erstellt. Das ist ein ganz normaler Prozess, der in die Zukunft gerichtet ist. Man muss, wie bei jedem Unternehmen, routinemässig überlegen, welche Schritte dieses wichtige Sozialwerk widerstandsfähig halten können. Die dabei regelmässig diskutierten drei grossen Massnahmen sind eine Erhöhung der Beiträge, des Rentenalters und des Staatsbeitrages. Denkbar sind zudem finanzielle Verschiebungen unter den Sozialversicherungen: Würden die AHV-Beiträge erhöht, könnte man zur Kompensation gleichzeitig die Beiträge zur Familienausgleichskasse und/oder zur Invalidenversicherung senken. Diese beiden Kassen sind ja überfinanziert. Das ist unkompliziert und wurde schon 2012
kostenneutral für Versicherte und Arbeitgeber so gemacht. Eine einzelne Massnahme allein wird aber kaum genügen. Ich denke, man braucht eine gute Mischung, um die Kosten angemessen unter den Beteiligten zu verteilen. Welchen Mix man will, das ist keine versicherungstechnische und vor allem keine Entscheidung der AHV-Anstalt, das ist eine politische Entscheidung. Gerade der Staatsbeitrag ist natürlich ein Thema, bei dem im Wahlkampfjahr die Politik gefordert ist und diszipliniert arbeiten muss. Dieser politische Prozess hat begonnen, braucht aber seine Zeit. Nach der Landtagssitzung vom März (Anmerkung der Redaktion: Das Interview wurde vor der Landtagssitzung geführt) sehen wir nun weiter. Unsere Aufgabe in der Verwaltung ist es, die Fragen der Politiker zu technischen Details zu beantworten und später dann die beschlossenen Neuerungen umzusetzen.
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Der Export von Steuergeldern ins Ausland bei einer Anhebung des Staatsbeitrags hat kritische Stimmen hervorgerufen. Wie viel Geld überweist die AHV tatsächlich pro Jahr ins Ausland und wie viel bleibt in Liechtenstein? Die Diskussion um den Export von Steuergeld ins Ausland geht im Zusammenhang mit der AHV an der Sache vorbei. Richtig ist, dass es einen Staatsbeitrag zur liechtensteinischen AHV gibt. Der geht nur zu einem sehr geringen Teil an Auslandsrenten, weil Grenzgänger hier arbeiten und als Beschäftigte relativ viele Beiträge zahlen. Wenig bis fast gar keine Beiträge zahlen hingegen die Nichterwerbstätigen. Dazu zählen etwa Lehrlinge, Studenten, Hausfrauen oder Behinderte in Liechtenstein. Auch Personen über 65 zahlen keine AHV-Beiträge, selbst wenn sie weiter erwerbstätig sind. Für die Zeit der Ausbildung, Kindererziehung oder Invalidität werden
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wenn beide Partner in Liechtenstein versichert sind. Das ist bei im Inland wohnhaften Personen der Normalfall, bei Grenzgängern hingegen nicht. Verkürzt und plakativ gesagt, bezahlt ein Alleinverdiener aus Liechtenstein einmal richtig Beiträge und bekommt zwei Renten für sich und seine Frau, sein Kollege aus Österreich hingegen bekommt bei gleich hohen Beiträgen nur eine Rente, nämlich seine eigene. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass Personen, die nicht oder nur geringfügig erwerbstätig sind und/oder geringe Löhne erzielen, für die AHV tatsächlich ein finanziell schlechtes Risiko sind. Das gilt für Grenzgänger, das gilt aber auch für Personen mit Wohnsitz in Liechtenstein.
Der Verwaltungsrat (2016–2020) sowie der Vertreter der Regierung: Dr. Patrick Markart, Thomas Verling, Cornelia Marxer, Mag. iur. Raphael Näscher LL.M. (Präsident), Dr. Mauro Pedrazzini (Ministerium für Gesellschaft), Judith Hoop, Melanie Lampert-Steiger und Rudolf Lampert (v. l.).
sehr grosszügig Rentenanwartschaften angerechnet. Wer als Nichterwerbstätiger in einem extremen Fall bis zum Rentenalter nur den Mindestbeitrag von rund 350 Franken im Jahr zahlt, hat damit eine Rente von 15’000 Franken im Jahr garantiert. Das geht natürlich nur für nichterwerbstätige Personen mit Wohnsitz Liechtenstein. Wer finanziert ein solches System? Genau dafür braucht es eben auch die Finanzierung durch den Staat mit Steuergeldern. Schauen Sie, der Grundgedanke ist so: Der Staatsbeitrag deckt die sozialpolitischen Zwecke, die Beiträge decken die Renten der Erwerbstätigen und der Vermögensertrag der AHV hält die Kosten für Arbeitgeber, Versicherte und Staat so niedrig wie möglich. Renten, für Liechtensteiner und andere, werden in die ganze Welt ausgerichtet. Die erwerbstätigen Grenzgänger haben ihre Beiträge bezahlt, ihren Anteil zur Wertschöpfung erbracht und haben Anspruch auf ihre Rente. Diese Rente zahlt die AHV ins Ausland, nicht mehr und nicht weniger. Im Inland hingegen profitieren zum Beispiel die Nichterwerbs-
tätigen durch das oben geschilderte Beispiel vom System der Umverteilung. Indem der Staat einen Beitrag an die AHV leistet, fördert er also sozialpolitische Zwecke. Erziehungsgutschriften etwa, die sind ja nicht durch Beiträge finanziell unterlegt. Der Staat entscheidet hier also, was ihm die Unterstützung von Älteren, Behinderten oder von Familien in Liechtenstein wert ist. Nun zu den konkreten Zahlen: Betrachtet man die letzten fünf Jahre, 2015 bis 2019, so lag der Anteil der Beiträge an den Gesamteinnahmen bei 68 Prozent. Der Anteil der Vermögenserträge betrug 20 Prozent und der Staatsbeitrag deckte den recht kleinen Rest von nur 12 Prozent ab. Davon wiederum ein kleiner Teil betrifft im Ausland lebende Personen, prozentual von der Gesamtsumme also sehr wenig. In Liechtenstein würde die Wirtschaft ohne Grenzgänger nicht mehr funktionieren, sie haben mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze inne und zahlen mehr als die Hälfte der AHV-Beiträge aus Löhnen. 65 Prozent der AHV-Rentner leben im Ausland.
Wir haben aber nicht 65 Prozent der Zahlungen ins Ausland ausgerichtet, sondern nur 36 Prozent. Insgesamt zahlte die AHV im letzten Jahr 304 Millionen Franken an Renten aus, davon gingen nur 110 Millionen Franken an Personen im Ausland. Die Zupendler sind, wie man unschwer erkennt, grundsätzlich kein «schlechtes Versicherungsrisiko» für die AHV. Der vollzeiterwerbstätige Grenzgänger mit normalem Lohn zahlt typischerweise mehr ein, als für die Berechnung der Maximalrente nötig wäre. Was er an solchen Solidaritätsbeiträgen mehr einzahlt, dient auch zur Finanzierung von Renten jener Personen, die weniger einzahlen, zum Beispiel eben die Nichterwerbstätigen. Natürlich zahlen auch inländische Spitzenverdiener solche Solidaritätsbeiträge. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass bei den Grenzgängern bereits der Normalverdiener Solidaritätsbeiträge zahlt, weil seine Lohnabzüge nicht zur Hälfte auf das Konto seines Ehepartners transferiert werden. Denn das Rentensplitting zwischen Ehegatten ist nur möglich,
Was den Staatsbeitrag im Allgemeinen betrifft, so wurde er 2011 fast halbiert. Heute beträgt er noch 30 Millionen Franken. Wie steht Liechtenstein damit im Vergleich zu den Nachbarstaaten und Deutschland da? Der Staatsbeitrag an die AHV ist in Prozent des Ausgabenvolumens der AHV heute deutlich geringer als in den Nachbarstaaten. Über den Daumen gepeilt, trägt in der Schweiz der Bund zusammen mit der Spielbankenabgabe rund einen Viertel der Ausgaben der AHV, in Österreich ist es leicht höher und in Deutschland ist es ein Drittel. Prozentgenaue Vergleiche sind trügerisch, weil die Systeme sich unterscheiden. Wir in Liechtenstein trennen AHV und IV. In Deutschland und Österreich ist es ein gemeinsames System, separat kommen noch Beamtenpensionen dazu, die beispielsweise der deutsche Staat vollumfänglich allein finanziert. In der Schweiz wird übrigens auch die IV durch Steuern mitfinanziert; der Beitrag ist abhängig von der konjunkturellen Entwicklung, höchstens die Hälfte und mindestens 37,7 Prozent der Jahresausgaben. In Liechtenstein zahlt der Staat faktisch seit 2015 keinen Beitrag mehr an die IV. All das zeigt, dass man beim Versuch von prozentgenauen Vergleichen aufpassen muss. In Liechtenstein
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lag der Staatsbeitrag an die AHV in den Jahren 2018 und 2019 bei rund einem Zehntel der Rentenaufwendungen, Tendenz abnehmend. Denn in den kommenden Jahren werden die Rentenausgaben stärker steigen als der Staatsbeitrag. Daraus folgt, dass der Staatsbeitrag, so wichtig er für die AHV ist, leider prozentual weiter sinkt. Schon dieses Jahr werden es voraussichtlich weniger als zehn Prozent unserer Ausgaben sein. Der Staatsbeitrag ist in den letzten Jahren tatsächlich stark gekürzt worden: 2014 lag er inklusive der AHV-systemfremden, zweckgebundenen Schwerverkehrsabgabe bei 60 Millionen Franken, 2015 dann bei 50 Millionen Franken und 2018 bei der Hälfte der ursprünglichen Summe, nämlich bei 30 Millionen Franken. Seither steigt der Staatsbeitrag wieder parallel zum Konsumentenpreis-Index. 2019 waren es 30,3 Millionen. Für welche Massnahme der Landtag und die Regierung sich am Ende auch entscheiden: Wird das Rentenalter mittel- bis langfristig steigen und mit einer Anhebung auf welches Lebensalter rechnen Sie? Die liechtensteinische AHV bietet ihren Versicherten mit dem flexiblen Rentenalter einen grossen Vorteil. Jedermann kann zwischen 60 und 70 in den Ruhestand gehen. Diese Regelung sollte auf jeden Fall beibehalten werden. Das Alter 65 ist derzeit das sogenannte Referenzalter, ab dem ein Versicherter den vollen Rentenanspruch geniesst.
Wer finanziert ein solches System? Genau dafür braucht es eben auch die Finanzierung durch den Staat mit Steuergeldern. Walter Kaufmann, Direktor der AHV-IV-FAKAnstalten Bezieht man die Rente vorher, gibt es Abschläge, danach Zuschläge. Man muss nicht gross spekulieren, um voraussagen zu können, dass der Gesetzgeber das Referenzalter 65 im Lauf der Zeit wohl anheben wird, weil die Lebenserwartung steigt. Wann und in welcher Weise dies geschehen wird, ist offen. Andere Länder kennen verschiedene Modelle: Referenzalter 66 oder 67 für jüngere Jahrgänge zum Beispiel oder eine kontinuierliche automatische Erhöhung parallel zur steigenden Lebenserwartung oder auch negative Anreize, um eine «Frühverrentung» oder einen Rentenvorbezug unattraktiv zu machen. Wo unser liechtensteinisches Referenzalter in 20 Jahren sein wird, kann Ihnen niemand mit Sicherheit sagen, dass es höher als heute sein wird, halte ich für wahrscheinlich. Selbst nach dem Bericht und Antrag von Gesellschaftsminister Pedrazzini, wie auch immer die später ergriffenen Mass-
nahmen aussehen, werden die Reserven der AHV bis 2038 sinken. Wird sich der Abwärtstrend wieder umkehren, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer-Jahre keine AHV mehr beziehen oder ist mittelfristig mit einem weiteren Sanierungspaket zu rechnen? In Art. 25bis des AHV-Gesetzes steht, dass die Regierung alle fünf Jahre eine versicherungstechnische Prüfung des Vermögens der Anstalt über einen 20 Jahre vorausschauenden Zeitraum erstellen lassen muss. Als erster Schritt, und genau da stehen wir heute, ist das Ergebnis dem Landtag binnen drei Monaten nach Erhalt des Gutachtens zur Kenntnis zu bringen. Das war diese Woche der Fall. Zeigt die versicherungsrechtliche Prüfung, dass am Ende dieses zwanzigjährigen Zeitraums das Vermögen der AHV unter das Fünffache der Jahresausgabe fällt, dann hat die Regierung dem Landtag Vorschläge für Massnahmen zu unterbreiten, welche ein Vermögen von mindestens fünf Jahresausgaben am Ende des Zeitraums sicherstellen. Der Gesetzgeber hat damit eine ganz klare Vorgabe gemacht, welche die Regierung nun umsetzt. Die Regierung hat einen sinnvollen Weg gewählt, in diesem Gutachten drei denkbare Massnahmen und auch die Kombination der Massnahmen versicherungsmathematisch berechnen lassen, damit der Landtag für eine erste Diskussion überhaupt eine rechnerische
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Grundlage hat. Nach der Landtagsdebatte dürften wir dann konkrete Vorschläge der Regierung an den Landtag erwarten. Dafür hat die Regierung gemäss Art. 25bis AHV-Gesetz ein Jahr Zeit, nachdem der Landtag das Gutachten zur Kenntnis genommen hat. Man kann annehmen, dass die AHV über mehrere Jahre hinweg unter anderem ihre Rücklagen wird anzapfen müssen, um die Renten der geburtenstarken Jahrgänge zu finanzieren. Es kann sein, dass sich das Vermögen der AHV ab 2060 wieder verbessert, wenn die Babyboomer nicht mehr leben. Das weiss man aber nicht genau, weil man so weit voraus kaum verlässlich rechnen kann. Wie sich Wirtschaft, Arbeitsmarkt und auch die Gesamtgesellschaft bis dahin entwickeln, wird entscheidend sein. Wenn es gelingt, kontinuierlich Produktivitätsfortschritte zu erzielen, das Land politisch stabil bleibt und möglichst viele Menschen, vor allem die Frauen und Leute über 60 Jahren, in noch höherem Masse als heute erwerbstätig sein werden, dann bin ich zuversichtlich. Wie optimistisch blicken Sie generell in Sachen AHV-Finanzen in die Zukunft? Sehr. Die AHV wird es noch geben, wenn ich schon lange nicht mehr lebe. Wir denken eben nicht in Jahren, sondern in Generationen
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Fragen an …
Susanne Eberle-Strub
Christoph Wenaweser
Die Aufrechterhaltung des Schutzwaldes ist sehr wichtig und unbestritten. Derzum Teil schlechte Zustand der Schutzwälder ist jedoch nicht nur auf den Wildverbiss, sondern auch auf klimabedingte, wiederkehrende Trockenheiten sowie Stürme zurückzuführen. Eine nachhaltige Waldverjüngung mit standortgerechten Baumarten sollte so bald als möglich angegangen werden.
Grundlage der letzten ausführlichen Diskussion im Landtag vom Mai 2019 war die Interpellationsbeantwortung der Regierung zum Lebensraum Wald. Darin zitiert sie unter anderem das Landeswaldinventar 2010, wonach rund 47 Prozent der Personen- und Objektschutzwälder zwischen 80 und 160 Jahre alt sind und deutliche Defizite in der Verjüngung aufweisen. Sie zitiert auch das „Frehner-Gutachten 2018“, wonach in Wäldern mit direkter Personen- und Objektschutzfunktion in Hochlagen über 1000 Metern die Waldverjüngung auf knapp 90 Prozent der Fläche unzureichend ist.
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Die Abschusszahlen weiterhin auf einem hohen Niveau zu halten, ist sicherlich richtig. Meines Erachtens braucht es aber auch eine weidgerechte Jagd mit Schonzeiten. 2019 wurde die Schonzeit unterhalb 800 Metern weiter verkürzt. Dem Wild blieben somit nur drei Monate im Jahr, in denen es nicht bejagt wurde. Der erhöhte Jagddruck führt dazu, dass das Wild noch mehr gestresst ist, sich noch mehr in den Wald zurückzieht und der Schaden im Wald grösser wird. Staatliche Wildhüter sowie sogenannte Tötungsgatter kommen für mich nicht in Frage
In besagter Interpellationsbeantwortung war gleich mehrfach wörtlich und sinngemäss nachzulesen, dass zuerst die Regulierung der Wildbestände erfolgen müsse, bevor andere Massnahmen greifen können. Zudem fordert Art. 23 des Waldgesetzes von der Regierung Massnahmen zur Regelung des Wildbestandes, um die Erhaltung des Waldes, insbesondere seine Verjüngung mit standortgerechten Baumarten ohne Schutzmassnahmen zu sichern. Welche jagdlichen Massnahmen die geeignetsten sind, mögen die Experten darlegen, idealerweise einvernehmlich.
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• Eine überregionale Wild- und Jagdplanung (FL, GR, Vlbg.), denn Wildtiere kennen keine Grenzen. Im angrenzenden Vorarlberg sind die Wildbestände sehr hoch. Durch deren Zuwanderung wird die Reduktion des Schalenwildes in Liechtenstein wieder ausgeglichen. • Wildfreihaltegebiete, d.h. so wenig Rotwild wie möglich in bestimmten Waldgebieten, und zwar dort, wo der Schutzwald einen wichtigen Objektschutz darstellt. • Die Errichtung von Wildkorridoren, damit das Wild den Wald für die Nahrungssuche verlassen kann. • Schaffung von Wildruhegebiete, um dem Wild einen sicheren Rückzugsort zu bieten. • Voraussetzung für alle Massnahmen aus dem Gesamtpaket ist für mich, dass der anhaltende WaldWild-Konflikt zwischen Förstern und Jägern endlich gelöst wird. Das heisst jedoch, dass alle betroffenen Interessensgruppen Kompromisse eingehen und zusammenarbeiten müssen.
Einzelne Massnahmen aus dem Paket bedürfen der Zustimmung des Landtags. Der Meinungsbildungsprozess läuft und sollte von allen Seiten sachlich und faktenbasiert geführt werden, zugunsten der besten Lösungen oder zumindest zugunsten wirksamer Kompromisse unter Berücksichtigung gerechtfertigter Anliegen von Wald und Jagd. Allerdings ohne das Massnahmenpaket bis zur Unwirksamkeit zu verwässern und unter Hinweis auf Art. 2 des Jagdgesetzes, wonach im Widerstreit der Interessen zwischen Land- und Forstwirtschaft und der Jagd jenen der Land- und Forstwirtschaft der Vorrang gebührt.
Diskussionen rund um Wald und Wild Die Regierung hat im Februar den Bericht «Verbesserung der Waldverjüngung – Umsetzungsempfehlungen des Lenkungsausschusses» zur Kenntnis genommen und die Umsetzung eines von diesem empfohlenen, umfassenden Massnahmenpakets beschlossen. Dessen Ziel ist es, die Lebensräume durch die Aufrechterhaltung des Schutzwaldes zu sichern und Personen sowie Sachwerte zu schützen, wie es das Waldgesetz vorschreibt. Einzelne Massnahmen haben jedoch zu intensiven Diskussionen geführt.
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In allen Interessengruppen herrscht Einigkeit, dass eine Verjüngung des Schutzwalds notwendig ist. Für wie dringlich halten Sie die Aufrechterhaltung der Schutzfunktion des Waldes?
Für wie wichtig erachten Sie die Reduktion des Schalenwilds und welche Massnahmen sind Ihres Erachtens die richtigen, um dieses Ziel zu erreichen?
Welche weiteren Massnahmen aus dem Gesamtpaket sind Ihrer Ansicht nach die zielführendsten und warum?
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Patrick Risch
Jürgen Beck
Herbert Elkuch
Die Aufrechterhaltung der Schutzfunktion unseres Waldes muss oberste Priorität haben. Um dem Ziel einer natürlichen Verjüngung des Waldes nachzukommen, braucht es Kompromissbereitschaft von allen Nutzniessern des Waldes: Jägern, Förstern, Besitzern und der erholungssuchenden Bevölkerung.
Wir waren in der Vergangenheit zu unbedacht und haben Gebiete z. B. als Bauzonen oder mit Strassen erschlossen, die wegen des Naturgefahrenpotenzials sicher nicht geeignet sind. Ein Zurück scheint nicht mehr möglich, weshalb wir auf funktionstüchtige Schutzwälder angewiesen sind. Wir müssen uns aber ernsthafte Gedanken darüber machen, welche Wälder als Schutzwälder benötigt werden. Es kann nicht einfach jeder Wald pauschal als Schutzwald bezeichnet werden und damit zur Ausrede für das Abschiessen der Wildtiere verkommen.
Die Wichtigkeit unseres Schutzwaldes steht ausser Frage. Mit seinem Wurzelwerk festigt der Wald den Boden und hält die Steine wie in einem Netz zusammen. Eine nicht stattfindende Verjüngung des Schutzwaldes führt zur Katastrophe. Rutscht ein Schutzwald in Steilhängen ab, ist er für lange Zeit oder für immer verloren. Eine anfänglich schmale Schneise kann durch jahrzehntlange Rutschungsprozesse immer breiter werden. Eine mechanische Verbauung anstatt Schutzwald ist sehr teurer. Im Prinzip ist jede Waldfläche in Liechtenstein ein Schutzwald. Man bedenke nur die Regulierung von Schlagwettern, Wasserrückhaltung, Trinkwasserversorgung, usw.
Die Reduktion des Schalenwildes ist nur eine Massnahme und sie darf nicht die Einzige sein. Die Arbeitsgruppe der Regierung hat ein Massnahmenpaket vorgeschlagen und diesmal sollten auch alle Massnahmen umgesetzt werden. Nur einzelne, bequeme Massnahmen herauszupicken wird nichts bringen.
Die Bestände des Schalenwildes müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zum Lebensraum stehen. Die Bestandesgrösse ist dabei aber nur ein Faktor, der andere Faktor ist der Lebensraum. Solange wir Menschen ihm immer mehr abverlangen, kann dieses Verhältnis niemals ins Lot kommen. Als mögliche Massnahmen müssen wir auch ins Auge fassen, dass wir Lebensräume schaffen oder zulassen anstatt sie immer weiter zu verkleinern oder zu zerstören. Auch das führt zu einem ausgewogeneren Verhältnis.
Das Schalenwild zu reduzieren, ist unausweichlich. Der Verbissdruck ist seit Jahrzehnten zu hoch. Man bedenke, dass das Rotwild eigentlich tagaktiv und in Auwäldern zu Hause ist. Erst vor ca. 120 Jahren fing es an, sich in unserer Bergregion anzusiedeln. Seit den 50er-Jahren breitete es sich stark aus. Davor regulierten Armut, Hungersnot und Wilderei zusätzlich zur Jägerei den Bestand. Der Schutzwald braucht Jahrzehnte, im Hochgebirge bis Jahrhunderte, bis die volle Funktionstüchtigkeit als Bevölkerungsschutz erreicht ist. Ein reduzierter Wildbestand hingegen erholt sich in viel kürzerer Zeit.
Wie schon erwähnt, halte ich es für nicht zielführend, jetzt über die Umsetzung einzelner Massnahmen nachzudenken. Viel wichtiger ist, dass das ganze Paket der empfohlenen Massnahmen umgesetzt wird – auch wenn nicht alle «Profiteure» des Waldes mit allen Massnahmen Freude haben. Alle Involvierten und Nutzniesser müssen einen Beitrag für einen gesunden Schutzwald leisten. Bei unseren Freizeitaktivitäten im Wald müssen Wildruhezonen beachtet werden, denn das Verlassen der Waldwege treibt das Wild in die Schutzwälder. Die Wildtiere würden viel lieber an Waldrändern und Lichtungen Gras fressen statt an den spärlichen Knospen und Jungtrieben der Bäume herumzubeissen.
Vor allem die Tötungsgatter und Staatsjäger sind meines Erachtens nicht zielführend. Das eine ist ethisch nicht vertretbar, das andere ist in meinen Augen ein Schildbürgerstreich. Wie anderswo auch, brauchen wir eine Waldfunktionenkarte, die als Grundlage für den Umgang mit Wald und Wild dient. Leider habe ich das im Massnahmenpaket nirgends gefunden. Das Massnahmenpaket befasst sich kaum mit dem Wald und dessen Verjüngung, sondern vielmehr mit dem Schalenwild und dessen Tötung. Massnahmen, welche den Wildtieren gute und sichere Lebensräume garantieren sind nur sehr vage und beiläufig enthalten. Die Wildtiere sollen heute für unsere Fehler von gestern büssen – für mich der falsche Ansatz.
Waldarbeiter werden für die Waldpflege entlöhnt. Jäger müssen für die zum Teil harte und zeitintensive Arbeit bezahlen (ganz abgesehen von der teuren Ausrüstung). Vor allem Gebirgsjäger erbringen eine unbezahlbare Arbeitsleistung. Wie wäre es, wenn anstelle von staatlichen Berufsjägern die Jagdgesellschaft eine Offerte zur Erbringung des Abschuss-Auftrages einreichen könnte. Die Ausschreibung erfolgt durch das Land. Die Anpassung der Jagdzeiten, erleichterter Zugang für Jungjäger und Einsatz von z.B. Schalldämpfern und Nachtsichtgeräten wären auch dienlich. Die Umsetzung von Art. 2 im Jagdgesetz vom 30. Januar 1962 verlangt «Wald vor Wild». Dazu Stichworte: Wildfreihaltegebiete, Wildruhegebiete, naturnahe Waldbewirtschaftung.
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FBP-Lösung zugunsten der Menschen in Liechtenstein Der Vorschlag der FBP zur längerfristigen Stärkung des AHV-Fonds – damit im Zeitbogen bis ins Jahr 2038 eine Reserve von fünf Jahresaufgaben garantiert ist – ist eine Liechtensteiner Lösung. Reflexartig die naheliegendste Massnahme zu ergreifen, nämlich den AHV-Staatsbeitrag zu erhöhen und damit ein Drittel an Steuergeldern ins Ausland zu exportieren, ist ein Vergangenheitsmodell. Text: Johannes Kaiser
Die langfristige Sicherung der AHV für unsere Einwohnerinnen und Einwohner im Rentenalter – und insbesondere auch für die künftigen Generationen unseres Landes – ist eine politische Grundzielsetzung. Aufgrund einer versicherungstechnischen Prüfung des Vermögens der AHV-Anstalt, welche alle fünf Jahre durchzuführen ist und den vorausblickenden Zeitraum von 20 Jahren betrachtet, stehen Regierung und Landtag vor der Aufgabenstellung, entsprechende Stabilisierungs-Massnahmen zu ergreifen, damit der AHVFonds bis ins Jahr 2038 über die Reserve von fünf oder mehr Jahresausgaben verfügt. Das technische Gutachten bescheinigte bei «Nichtstun» im 2038 eine Reserve, die knapp unter dieser Zielsetzung liegt, nämlich 4.26 Jahresausgaben.
FBP-Lösungsweg zugunsten der liechtensteinischen Bevölkerung Um die geforderte Höhe des AHVFonds von fünf Jahresausgaben bis 2038 sicherzustellen, gibt es verschiedene Möglichkeiten und Stellschrauben, welche einerseits die Regierung im Bericht und Antrag an den Landtag exemplarisch aufgezeigt hat, und vor allem stand der dreiteilige Lösungsweg der FBP-Fraktion als Liechtensteiner Lösung zur Debatte. Entschieden wurde im Landtag noch nichts, da es nun die Aufgabe der Regierung ist, dem Landtag bis in den Herbst 2020 mittels eines Berichts und Antrags definitive Entscheidungsgrundlagen vorzulegen. Nachstehend ist es mir ein Anliegen, die Idee und Be-
gründung des FBP-Lösungsweges – ein 3-Punkte-Modell, das die Menschen in Liechtenstein ins Zentrum stellt – darzulegen.
Warum keine Erhöhung des AHV-Staatsbeitrages? Es ist zwar eine einfache, aber aus finanzpolitischer Sicht nicht opportune Massnahme, einfach den Staatsbeitrag an die AHV von 30 Mio. auf 50 Mio. Franken zu erhöhen. Denn damit werden rund ein Drittel dieser Steuergelder (im AHV-Geschäftsjahr 2018 waren es 35.5 Prozent bzw. elf Millionen Franken) ins Ausland exportiert. Das kann doch nicht das Ziel sein und das ist kein verantwortungsvoller Umgang mit den Steuergeldern der liechtensteinischen Bevölkerung. Bei einem Staatsbeitrag von künftig 50 Mio. Franken an die AHV wären dies jährlich 18 Mio. Franken, die ins Ausland fliessen – in zehn Jahren 180 Mio. Franken. Warum keine RentenalterErhöhung? Für die FBP ist es derzeit keine Option, das Rentenalter zu erhöhen und somit wird zum jetzigen Zeitpunkt davon abgesehen. Insbesondere auch, weil andere Massnahmen aktuell ausreichenden Spielraum bieten, um das geforderte Mass an AHV-Reserven im 20-Jahreshorizont sicherzustellen. Anhebung der Beitragssätze – Senkung der Krankenkassenprämien Mit einer marginalen Erhöhung der Lohnbeiträge um 0.3 Prozent (Gleichschaltung mit der
Damit einhergehend wird der Staatsbeitrag an die OKP um 20 Mio. Franken erhöht und so die für die liechtensteinischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer höhere Belastung durch die Erhöhung der Beitragssätze austariert und gar überkompensiert. Die Steuergelder der Bevölkerung bleiben im Land und werden zugunsten der Menschen in Liechtenstein eingesetzt.
Für Rentnerinnen und Rentner würden sich die Krankenkassenprämien im Jahr um 624 Franken reduzieren. Johannes Kaiser, FBP-Landtagsabgeordneter
Schweiz) tragen in Liechtenstein wie im Ausland wohnende Arbeitskräfte gleichermassen zur langfristigen Stabilisierung des AHV-Fonds bei. Diese Fonds-Sicherung ist auch im ureigenen Interesse aller Arbeitenden in Liechtenstein, den Inländern wie den Grenzgängern, denn damit werden ihre AHV-Auszahlungen im Rentenalter garantiert. Die Grenzgänger sind keineswegs benachteiligt, denn sie haben im Alter ihr uneingeschränktes Anrecht auf die ihnen zustehenden Rentenleistungen.
Was heisst das konkret? Die Erhöhung des Staatsbeitrages an die OKP von 20 Mio. Franken führt zu einer Senkung der Krankenkassen-Prämien von 52 Franken monatlich bzw. 624 Franken im Jahr. Diese Liechtensteiner Lösung der FBP entlastet insbesondere alle Rentnerinnen und Rentner und hat auf diese Weise deren Lebensbewältigungs-Sicherheit im dritten Lebensabschnitt, welcher heute einen wesentlich längeren Zeitraum erwarten lässt als früher, im Auge. Die gute Austarierung zeigt sich am Beispiel eines Arbeitnehmers mit dem Median-Bruttolohn von 79’236 Franken: Die AHV-Lohnbeiträge erhöhen sich im Jahr um 238 Franken, die Arbeitgeber-OKP-Beiträge senken sich um 312 Franken, sodass eine Mehrbelastung von 550 Franken im Jahr resultiert. Demgegenüber profitiert dieser Arbeitnehmer von einer Senkung der Krankenkassenprämie von 624 Franken im Jahr, sodass ihm ein Mehrwert von 74 Franken verbleibt.
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Brüder Bauer, Hortus Botanicus, Detail aus «Nigella damascena L.», 1776 © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna
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SPIELERSCHUTZ:
Alle Mitarbeiter sind geschult Das Grand Casino Liechtenstein in Bendern nimmt den Spielerschutz und die Bekämpfung der Spielsucht sehr ernst. Allerdings seien die oft propagierten bilateralen Sperrlisten zwischen Liechtenstein und der Schweiz alleine keine Lösung, führt Reinhard Fischer, der Geschäftsführer des Grand Casinos, aus. Interview: Johannes Kaiser • Foto: Oliver Hartmann Wer ist dafür verantwortlich, zu erkennen, ob ein Spieler im Grand Casino suchtgefährdet ist? Reinhard Fischer: Unser Management-Team ist von unseren Sozialkonzept-Partner, der Stiftung Maria Ebene, geschult, Spieler mit potenzieller Gefährdung zu erkennen. Wie sind die Mitarbeiter auf diese Aufgabe vorbereitet worden? Grundsätzlich sind alle Mitarbeiter in Bezug auf das Sozialkonzept geschult und erhalten jährlich Weiterbildungen und Refresher-Kurse zur Festigung und zur Sensibilisierung dieses Themas. Die Grundausbildungen sind für alle Mitarbeiter obligatorisch und es gibt keinen Mitarbeiter, der in dieser Hinsicht nicht geschult ist.
Woran erkennen die Mitarbeiter des Grand Casinos, dass jemand suchtgefährdet ist und welche Parameter kommen zum Einsatz? In unserem Sozialkonzept ist die Anzahl von zwölf Besuchen pro Monat ein Indikator, um sich das Spielverhalten eines Gastes näher anzusehen. Jedoch ist diese Grenze lediglich als Richtwert zu sehen. Wir reagieren natürlich viel früher, sollten sich Anzeichen einer Suchtgefährdung zeigen. Andere Parameter sind zum Beispiel Spielhöhe, Verhalten, Dauer der Besuche etc. Die Indikatoren und Parameter sind in diesem Bereich sehr vielfältig und individuell zu betrachten. Wie sehen die nächsten Schritte aus, wenn jemand mit seinem Spielverhalten auffällt? Sollte sich ein auffälliges Spielverhalten zeigen, so wird zuerst
mit dem Gast das Gespräch gesucht, um die Situation genauer analysieren zu können. Zeigt sich hierbei, dass ein Gefährdungspotenzial besteht, so wird ein Gespräch hinsichtlich des Spielverhaltens und gegebenenfalls zur finanziellen Lage geführt. Dies kann bis hin zur Einholung von Dokumenten zu Beurteilung der Finanzlage führen. Sollte sich jedoch eine potenzielle Spielsuchtgefährdung zeigen, so empfehlen wir dem Gast eine Beratung in einem der Institute unseres Sozialkonzept-Partners und übernehmen hierfür auch die Kosten. Was sind die Folgen? Zum Beispiel: Wie lange dauert eine Sperre? Sollten die Gespräche den Verdacht einer Spielsucht-Gefährdung zeigen, so raten wir dem Gast zu einer Spielsperre. Wir bieten auch die Möglichkeit die Besuche in den Liechtensteiner Casinos auf eine Maximale Anzahl pro Monat zu beschränken, um der potenziellen Spielsucht entgegenzuwirken. Eine Spielsperre hat bei uns eine Mindestlaufzeit von sechs Monaten und kann erst nach Ablauf dieser Frist und genauer Prüfung der finanziellen Lage des gesperrten Spielers wieder aufgehoben werden. Die Frist verlängert sich automatisch und kann nur ge-
gen Ansuchen des Gastes wieder aufgehoben oder geändert werden. Wie ist das zugrundeliegende und gesetzlich vorgesehene Konzept zustande gekommen und inwiefern hat es sich bereits bewährt? Unser Sozialkonzept ist vom AVW geprüft und für gesetzeskonform erklärt worden. Das Konzept ist ein Teil des Bewilligungsverfahrens und wird durch einen Spezialisten geprüft. Die Umsetzung dieses Konzeptes wird vom AVW kontrolliert und wir berichten monatlich über die durchgeführten Gespräche, Sperren und Besuchsvereinbarungen. Die gemeinsame Datenbank der Spielsperren der Liechtensteiner Casinos gewährleistet zusätzlich eine effektive Umsetzung der Sozialkonzepte der Casinos im Lande. Die Konzepte haben sich in den Casinos mittlerweile seit mehr als zwei Jahren bewährt. Inwiefern kontrolliert das zuständige AVW die Umsetzung des Konzepts und seine Wirksamkeit? Durch monatliche Berichte und einen ausführlichen Jahresbericht werden die Umsetzung der Prozesse und die Entwicklung der Spielsperren und Besuchsvereinbarungen kontrolliert.
#SPIELMITSTIL GRAND CASINO LIECHTENSTEIN
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Spielerschutzbeauftragte Boglàrka Rosenfeldnè Sütő und Geschäftsführer Reinhard Fischer
Kann sich jemand auch selbst verbreitetes Problem? bieter zeigt sich eine besonders auf die Sperrliste setze las- Das Thema Spielsucht ist ein hohe Rate an risikoreich bzw. sen? Sich allenfalls auch wie- sehr ernstes und darf natürlich pathologisch Spielenden (22,1 nicht unterschätzt werden, je- Prozent), verglichen mit anderen der entfernen? Die freiwillige Spielsperre, fest- doch wird es in vielen Medien Spielformen (zwischen 2,9 Progehalten in Artikel 23, Absatz 4 sehr stark hochstilisiert. Die zent und 14,3 Prozent).» des Geldspielgesetzes, ist die Gefährdung durch Online-Anhäufigste Form der Spielsperre. gebote ist wesentlich höher und Gegenstand der öffentlichen Um eine Spielsperre zu entfer- unkontrollierbarer als die Gefähr- Debatte ist häufig die Tatsache, nen, muss zunächst der Grund, dung in den lizensierten Casinos. dass in der Schweiz gesperrder zu dieser Sperre geführt hat, Selbst die Schweizer Glückspiel- te Personen in Liechtenstein weggefallen sein, wie es in Ab- behörde ESBK sagt, ich zitiere: spielen dürfen. Wie ist hier der satz 3 des zitierten Gesetzesar- «Gemäss den Ergebnissen der neuste Stand und wie stehen tikels definiert ist. In jedem Fall von der Eidgenössischen Spiel- Sie zu einem allfälligen grenmuss jedoch ein Prozess durch- bankenkommission (ESBK) und züberschreitenden Datenauslaufen werden, indem die finan- der interkantonalen Lotterie- und tausch? ziellen und sozialen Umstände Wettkommission (Comlot) ge- Einen grenzüberschreitenden des Gastes analysiert werden, meinsam in Auftrag gegebenen Datenaustausch explizit nur zwium eine Beurteilung machen Studie wiesen im Jahr 2017 2,8 schen der Schweiz und Liechzu können. Diese Beurteilungen Prozent der befragten Personen tenstein halte ich für nicht auswerden protokolliert und die ein risikoreiches Spielverhalten reichend. Wenn man über einen Sperre gegebenenfalls aufge- auf, 0,2 Prozent ein pathologi- Datenaustausch zwischen den sches Spielverhalten. Bei den Ländern spricht, dann sollte hoben oder verlängert. Häufig-Spielenden bestätigt sich man eine Lösung mit Österreich, Kommen die Spielerschutz- die rückläufige Tendenz. Bezüg- Deutschland und der Schweiz massnahmen häufig zum Ein- lich der Nutzung des Spielange- finden. Eine bilaterale Lösung satz? Ist Spielsucht ein weit- botes internationaler Onlinean- mit der Schweiz ist nicht ausrei-
Selemad 10 ∙ 9487 Gamprin ∙ www.gcli.li
chend, da die Spieler – speziell in unserer Region – dann nach Österreich oder Deutschland ausweichen und dort die Casinos besuchen. Die Diskussion, die aufgrund der Öffnung des Glückspielmarktes in Liechtenstein entbrannt ist, halte ich für übertrieben, da es diese Situation schon seit langer Zeit zwischen der Schweiz, Österreich, Deutschland, Italien und auch Frankreich gibt. Die in der Schweiz gesperrten Spieler sind in der Vergangenheit auch immer über die Grenzen in die Nachbarländer der Schweiz zum Spielen gefahren und ein Datenaustausch wurde hier nie umgesetzt. Wenn man eine Lösung im Sinne des Spielerschutzes andenkt, so hätte diese nur dann Sinn, wenn sie europaweit Gültigkeit hätte. Bilaterale Lösungen verschieben die Problematik nur in andere Länder und lösen sie nicht.
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Daniel Risch, Mathias Binswanger, Ulrike Baumöl, Günther Schuh, Diego Gabathuler, Alexander Ospelt, Anders Indset und Mona Vetsch referieren am Unternehmertag am 5. Mai 2020 in der Spoerry-Halle in Vaduz auf.
Unternehmertag 2020: Wachstum und Innovation Die 15. Ausgabe des Unternehmertags widmet sich am 5. Mai 2020 dem Thema «Wachstum und Innovation». Ivoclar Vivadent-CEO Diego Gabathuler, Malbuner-Chef Alexander Ospelt sowie Elektroauto-Pionier Günther Schuh beleuchten gemeinsam mit dem Ökonomen Mathias Binswanger und dem Wirtschaftsphilosophen Anders Indset das brandaktuelle Thema. Muss die Wirtschaft immer weiter wachsen, um den Wohlstand auch in Liechtenstein und der Ostschweiz weiter zu sichern? Die fünfzehnte Ausgabe des Unternehmertags findet am Dienstag, 5. Mai 2020, in der Spoerry-Halle Vaduz statt und stellt diese brandaktuelle Frage in den Mittelpunkt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwarten unter anderem spannende Referierende und Talkgäste sowie informative Workshops und attraktive Netzwerk-Möglichkeiten.
Rektorin, Ökonom und Wirtschaftsminister Die Referentinnen und Referenten beleuchten dabei das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln. «Wachstum um jeden Preis kann für Liechtenstein mit seinen begrenzten räumlichen und personellen Ressourcen nicht das Ziel sein. Um jedoch langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, sind neben den guten Rahmenbedingungen ein auf Qualität ausgerichtetes Wachstum und
Innovationen unerlässlich», sagt Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Daniel Risch. Nach der Begrüssung durch Daniel Risch erklärt Ökonom Mathias Binswanger, warum die Volkswirtschaft aus seiner Sicht immer weiterwachsen muss, um das System am Laufen zu halten. Gleichzeitig wird er Möglichkeiten aufzeigen, wie aus dieser Spirale ausgebrochen werden kann. Anschliessend diskutiert Binswanger mit Wirtschaftsminister Daniel
Risch und Universitätsrektorin Ulrike Baumöl über Vor- und Nachteile eines ungebremsten Wachstums. Die Diskussionsteilnehmer gehen dabei vor allem auf die Wirtschaftsregion im Vierländereck Liechtenstein, Schweiz, Österreich und Deutschland ein.
CEOs von Ivoclar Vivadent und Ospelt-Gruppe Aus unternehmerischer Sicht zeigen drei prominente Redner auf, wie Unternehmen dank
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Philosoph mit «neuem Betriebssystem» Zum Abschluss der Tagung betritt der norwegische Wirtschaftsphilosoph und Buchautor Anders Indset die Bühne. Er plädiert für ein neues «Betriebssystem» für den Kapitalismus, weil er überzeugt ist, dass ein neues und utopisches Wirtschaftsmodell notwendig ist, um aktuelle Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimakrise und Konsumwahn zu meistern. Indset zählt zu den führenden Wirtschaftsphilosophen und ist Sparring-Partner für internationale CEOs und Politiker. Sein aktuelles Buch «Quantenwirtschaft – Was kommt nach der Digitalisierung?» ist bereits ein Bestseller. Moderiert wird der Unternehmertag wieder von Radiomoderatorin Mona Vetsch.
neuen Innovationen wachsen und neue Geschäftsfelder erobern. Diego Gabathuler ist seit Mitte 2019 CEO des Dentalunternehmens Ivoclar Vivadent mit Hauptsitz in Schaan und erklärt in seinem Referat, wie radikale Kundenzentrierung funktioniert. Günther Schuh ist Gründer des Elektroautobauers e.Go Mobile in Aachen. Er wird darauf eingehen, wie wichtig kleine Schritte sind, um grosse Visionen wie den Umstieg auf Elektromobilität zu erreichen. Alexander Ospelt ist Verwaltungsratspräsident der Ospelt-Gruppe und wurde 2019 zum Entrepreneur Of The Year in Liechtenstein gekürt. Im Talk mit Moderatorin Mona Vetsch verrät der Unternehmer, wie die Ospelt-Gruppe unter anderem mit ihrer Marke Malbuner mit innovativen Ideen die Lebensmittelbranche aufwirbelt.
Informative Workshops Im Vorfeld der Tagung finden ab 11.00 Uhr optionale und kostenlose Workshops zu ausgewählten Themen statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten dabei vertiefte Einblicke in Themen wie Firmenbewertung, Markenpositionierung, Online-Marketing, Nachfolgeregelungen in Familienunternehmen, Innovationsförderung und Internationalisierung von Fintech-Lösungen und können sich mit Experten austauschen. Die Veranstalter erwarten am Unternehmertag wieder über 500 Gäste aus dem Vierländereck. Der Unternehmertag bietet Unternehmern und Wirtschaftsinteressierten eine besondere Wissens- und Netzwerk-Plattform. Träger der Tagung ist die Regierung Liechten-
steins. An Bord sind zahlreiche Partner aus der Privatwirtschaft und Wirtschaftsverbände. Veranstalter ist der Verein Unternehmertag in Zusammenarbeit mit der Eventagentur Skunk AG. Informationen / Anmeldungen unter: www.unternehmertag.li
VERLOSUNG Die lie:zeit verlost 4 × 1 Eintrittskarte für den Unternehmertag im Wert von jeweils CHF 290.– Ein Mail mit Kontaktadressen an info@unternehmertag.li bis spätestens 20. März genügt, um an der Verlosung teilzunehmen. Die Gewinner werden anschliessend persönlich benachrichtigt.
w w Jet w. zt a un n te me rn eh lde m e n! r ta g.l i
Wachstum & Innovation
Dienstag, 5. Mai 2020, 13.30 –17.20 Uhr Spoerry-Halle, Vaduz
Daniel Risch
Mathias Binswanger
Ulrike Baumöl
Diego Gabathuler
Günther Schuh
Alexander Ospelt
Anders Indset
Mona Vetsch
Wirtschaftsminister
Ökonom
Universitätsrektorin
CEO Ivoclar Vivadent
Gründer e.Go Mobile
VRP Ospelt-Gruppe
Wirtschaftsphilosoph
Moderatorin
TRÄGER
HAUPTPARTNER
PARTNER
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GASTGEBER
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Radio L hat in der Öffentlichkeit oft einen schweren Stand Radio L kämpft seit Jahren gegen eine oft unsichtbare Wand von Personen, welche den einzigen Radiosender des Landes am liebsten abgeschaltet sehen würden. Dabei haben sich die Bewohner Liechtensteins vor nicht allzu langer Zeit deutlich für den Fortbestand von Radio L ausgesprochen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Sender politisch sehr neutral auftritt und allen politischen Richtungen seine Stimme gibt. Im nachfolgenden Gespräch haben wir Geschäftsführer Thomas Mathis einige aktuelle und auch teils unangenehme Fragen gestellt. Interview: Herbert Oehri
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Sie sind jetzt seit etwas mehr als einem Jahr der Vorsitzende der Geschäftsleitung von Radio L. Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt oder ist es – wie so oft – ganz anders gekommen? Thomas Mathis: Nein, ganz anders gekommen ist es nicht. Jedoch musste ich wesentlich öfter den Fokus verändern und mich anpassen, als ich gedacht hätte. Können Sie das etwas ausführen? Ich möchte die finanziellen Schwierigkeiten nicht kleinre-
den, jedoch sind das Probleme, die in gewissen Bereichen relativ rasch in den Griff zu bekommen waren. Die Buchhaltung des Liechtensteinischen Rundfunks, kurz LRF, ist überschaubar. Somit sind aussagekräftige Reportings gut zu erstellen, wenn die Grundlage dafür einmal geschaffen ist. Transparenz und Verlässlichkeit sind heute hergestellt, was wohl die wichtigste Voraussetzung für Vertrauen ist. Wir kämpfen aber natürlich, wie jedes Unternehmen im Medienbereich, mit Rückgängen im Werbemarkt. Man darf diese Themen jedoch nicht vermischen. In meinen Augen macht es einen grossen Unterschied, ob man ein Problem eindeutig und verlässlich darlegen kann, oder ob man irgendwann einfach schreit, dass man dringend Geld brauche. Ich kenne die Kostenstruktur des Radios heute sehr gut und weiss somit, ob und mit welchen Konsequenzen noch Einsparungen möglich wären. Die Aufwandsseite ist somit in weiten Teilen sehr verlässlich planbar. Ertragsseitig sind Prognosen jedoch äusserst schwierig und von vielen Faktoren abhängig. So haben wir beispielsweise gemerkt, dass uns die negative Presse 2018 massiv geschadet und diverse Werbeerträge gekostet hat. Wenn also Personen ständig den Untergang herbeireden, steigt damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass er irgendwann tatsächlich kommt. Diese Abwärtsspirale ist eine sehr schwierige Situation und wir haben kaum eine Handhabe dagegen, jedenfalls nicht mit dem aktuellen Zeit- und Kostendruck. Was daraus aber für mich nun auch viel klarer geworden ist, ist der spezifische Ertragsdruck. Daraus folgt, dass wir uns 2020 noch viel stärker mit diesem Thema auseinandersetzen müssen, um gute Lösungen für attraktive Aufträge zu finden. Und dies geht wiederum nur mit einem guten Programm. Somit hat sich mein anfänglich sehr strenger Finanzfokus in Richtung Verkauf und Programm verschoben.
Verkauf und Programm sind zwei gute Stichworte. Der Verkaufs- und der Programmleiter sowie weitere Mitarbeiter haben das Unternehmen verlassen. Können Sie dazu noch einige Auführungen machen? Eigentlich nicht, denn die Abgänge sind weit weniger spektakulär, als dass sie teilweise versucht wurden darzustellen. Wichtig ist, dass wir daraus auch einen Nutzen ziehen können. Aufgrund der Turbulenzen 2018 war es sicher richtig, kompetenzfokussierte Managementkapazitäten aufzubauen. In vielen Bereichen befinden wir uns unterdessen aber wieder in der Normalität, weshalb gewisse Strukturen dringend zu hinterfragen sind. Diese Möglichkeit haben wir nun und nutzen sie. Wie das Endresultat aussehen wird, ist aber teilweise noch offen. Fakt ist, dass wir im Verkauf keine Vakanz haben und im Programm ungefähr zwei Personen suchen. «Ungefähr» deshalb, weil wir in gewissem Sinne auch flexibel sind und gute Lösungen für die Zukunft suchen. Also doch kein Massenexodus? Nein, definitiv nicht, zumal die Kündigungsgründe sehr unterschiedlich waren. Zugleich haben wir nun auch eine stattliche Zahl an Bewerbungen erhalten. Erstaunlicherweise fast mehr aufgrund der Berichterstattung als aufgrund unserer Stellenausschreibungen (lacht). Wir haben bereits viele tolle Leute mit umfassenden Erfahrungen in unserem Team, müssen diese Kompetenzen aber noch besser bündeln und abholen. Zusammen mit neuen Kräften und Ideen wird uns das aber auch sicher gelingen. Womit hatten Sie am wenigsten gerechnet, als sie den Job bei Radio L angenommen haben? Klar mit einem gewissen Hass, den einige wenige Personen offenbar gegen das Radio in sich tragen. Bei diesen Personen ist deutlich spürbar, dass sie das Radio am liebsten geschlossen sehen wollen und deshalb versu-
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chen, uns zu schaden, egal ob sie damit auch hart und seriös arbeitende Menschen mental massiv belasten. Ich erwarte nicht, dass uns jede Person gut findet, jedoch hat mich diese Intensität doch negativ überrascht, zumal ich weder Sinn noch Grund sehe. Wir machen nichts Anstössiges, bei uns wird niemand reich und wir fühlen uns der gesamten Bevölkerung verpflichtet. Über Ausrichtung und Qualität kann, darf und soll man immer diskutieren, dann aber bitte auf einer fairen und faktenbasierten Grundlage. Wenn wir schon bei den negativen Seiten sind: Wie stehen Sie zur Kritik am neuen Standort? Immer, wenn ich die Hintergründe erkläre, geht vielen Leuten ein Licht auf, und allfällige Kritik verstummt sehr schnell. Die Fakten sprechen klar für sich, jedoch lassen sich diese nicht in fünf Worten erläutern. Die Kritiker sind nach meiner Erfahrung aber auch lediglich eine Minderheit, somit darf ich mich selbst davon nicht verrückt machen lassen. Ich lade diese Personen gerne zu einem persönlichen Gespräch mit mir ein. Mich erstaunt und besorgt gleichermassen, mit welcher Informations- und Faktenarmut Meinungen verkündet werden. Über welche Fragen müssen Sie regelmässig schmunzeln? Hier fallen mir spontan zwei Themen ein. Zum einen werde ich oft gefragt, ob die Nachrichten aufgezeichnet seien. Nein, sind sie nicht. Sie werden grundsätzlich immer live im Studio verlesen, damit auch kurzfristig auf Updates reagiert werden kann. Ein weiterer Fragenkreis betrifft die Musikauswahl. Ohne diese Fragen nachzuformulieren, kann ich antworten, dass aktuelle Titel nicht teurerer sind als beispielsweise unsere «Kulthits», kein Titel wird pro Tag mehr als viermal gespielt und Mengenrabatt gibt es auch nicht (lacht).
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Ein optimaler Rahmen für die WorldSkills Der Verband suissetec macht Champions und stärkt eine ganze Branche Auch wenn der Name nicht auf den ersten Blick darauf schliessen lässt: suissetec ist der Verband für Gebäudetechniker, nicht nur in der Schweiz, sondern auch für Liechtenstein. Er umfasst die Branchen Sanitär, Heizung, Spengler, Gebäudehüllen und Lüftung. suissetec bereitet junge Berufsleute optimal auf WorldSkills Teilnahmen vor – in einer Trainingsgemeinschaft mit Liechtenstein. Wenn wir in Liechtenstein «Trainingsgemeinschaft» hören, denken wir in erster Linie wohl an unser SkiAss Tina Weirather, die sich gemeinsam mit den Schweizer Skistars auf die Wettkämpfe vorbereitet. Solche Gemeinschaften gibt es aber auch andernorts – ebenso erfolgreich. Anlässlich der Vorbereitungen für die WorldSkills in Kazan trainierte der Sanitär- und Heizungsmonteur Nicola Batliner aus Eschen gemeinsam mit seinen Berufskollegen und Wettkampf-Konkurrenten aus der Schweiz. Der Verband für Gebäu-
detechnik suissetec schafft den «Athleten» optimale Trainingsbedingungen, um sie fit zu machen für den Wettstreit der weltweit besten Berufsleute. In Lostorf (Kanton Solothurn) führt suissetec ein Bildungszentrum, welches auch das Trainingszentrum für die WorldSkiller umfasst.
gen für seine Vorbereitungen zur Verfügung. Dabei muss dieses Engagement des Verbands tatsächlich als Investition verstanden werden. Nicht nur Zeit ist ein Aspekt, auch das verbaute Material, das im Training zum Einsatz kommt, hat einen reellen und nicht geringzuschätzenden Gegenwert.
«Stärkung des Berufsbilds»
Engagement für den Beruf Für Alois Gartmann, Leiter Bildung und stellvertretender Direktor von suissetec, ist das Engagement für WorldSkills mehr als nur Leiden-
Der Verband suissetec stellte dem Liechtensteiner WorldSkiller damit optimale Rahmenbedingun-
Experte Manuel Steiner und Teilnehmer Nicola Batliner konnten die Chancen, die WorldSkills bietet, optimal nutzen.
schaft und Ehrgeiz. Es geht um die konkrete Förderung des Nachwuchses, um die Stärkung des Berufsbilds der Gebäudetechniker und um die Sicherung von Fachkräften für die Zukunft. Überzeugt ist er auch von der Trainingsgemeinschaft, welche Liechtenstein einschliesst. «Gute Leistungen werden honoriert» Diese soll auch für Shanghai 2021 wieder ermöglicht werden, vorausgesetzt natürlich, dass ein Teilnehmer aus Liechtenstein aus der entsprechenden Branche antreten wird. «suissetec begrüsst es sehr, wenn Liechtenstein erneut einen Teilnehmer stellt. Als schweizerisch-liechtensteinischer Gebäudetechnikverband spielt es für uns keine Rolle, aus welchem Land der Teilnehmer kommt – beide Länder vertreten den Gesamtverband vor einer Weltkulisse. Zudem werden gute Leistungen an den WorldSkills honoriert. suissetec wird sowohl Nicola Batliner wie auch Patrick Grepper die Ausbildung zum Chefmonteur Sanitär mit eidgenössischem Fachausweis im suissetec Bildungszentrum in Lostorf vollständig finanzieren. In der Gebäudetechnikbranche haben junge Leute hervorragende Perspektiven. Aus Verbandssicht gilt es, diese jungen und motivierten Talente entsprechend zu fördern und fordern. Genau das macht suissetec.» Auch Thomas Beck, Geschäftsleiter der Ospelt Haustechnik AG und Präsident des Haustechnik- & Speng-
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lerverbands Liechtenstein, ist ein glühender Anhänger von WorldSkills. Als ehemaliger Teilnehmer, Experte und Delegierter begrüsst er die Trainingsgemeinschaft mit suissetec ausserordentlich. «Jede Branche braucht junge Berufsleute, welche die Fachleute und Spezialisten von morgen sind. Mit WorldSkills erhält ein junger Mensch eine einmalige Chance, die sowohl als Teil der Berufs- und Weiterbildung als auch als Lebensschule betrachtet werden muss». «Eine einmalige Chance» Dass der Verband suissetec auch Liechtenstein in die Trainings inkludiert, geht wesentlich auf das Engagement von Beck zurück. In seiner Zeit als Experte knüpfte er die Kontakte zu suissetec enger und machte sich für eine intensivere Zusammenarbeit stark. Bereits 2009 vereinbarten Beck und Gartmann schriftlich, wie vorzugehen sei. Nicola Batliner war der Erste, der nun davon profitieren konnte. Aber auch Thomas Beck betont, dass dies der ganzen Branche zugutekommt, nicht nur dem einzelnen Kandidaten. Teilnahme mit vielen Gewinnern Das Engagement, wie es der Verband für Gebäudetechnik suissetec an den Tag legt, ist für den Technischen Leiter von WorldSkills Liechtenstein, Reto Blumenthal, vorbildlich: «Ich würde mir wünschen, dass auch andere Berufsverbände ähnliche Kooperationsformen entwickeln, um jungen Menschen die Teilnahme an den Berufsweltmeisterschaften näherzubringen.» Profitieren würden davon viele, ist Blumenthal überzeugt. «Unternehmen kommen im sehr positiven Umfeld der Berufsbildung ins Rampenlicht, sie fördern den Nachwuchs auf höchstem Niveau und tragen viel zur Attraktivität des Berufsbilds bei. Im Ergebnis erhalten Unternehmen Aufmerksamkeit vom Markt, die Branche bestens ausgebildete Fachkräfte aus den eigenen Reihen und eine positive Wahrnehmung der Berufsleistung.» «Fachkräfte von morgen» Ohne Beispiele nennen zu wollen, sieht Reto Blumenthal viele Bran-
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chen und Verbände in Liechtenstein, welche die Voraussetzungen dazu hätten, erfolgreich an WorldSkills-Bewerben teilzunehmen. Oft sei aber der Aufwand für ein kleines Unternehmen kaum allein zu bewältigen. «Hier käme die Kooperation im Verband zum Einsatz. Genau an dieser Schnittstelle von Berufslehre und Fachmann würde sich die grenzüberschreitende Verbandsarbeit ausserordentlich lohnen», ist er überzeugt. Begleiter für Berufs- und Lebensweg Einer der Gewinner der Kooperation ist Nicola Batliner, der als «Bester der Nation» und ausgestattet mit einem Leistungsdiplom von den WorldSkills in Kazan zurückkehrte: «Die Vorbereitungen mit suissetec waren für mich optimal. Ich habe von der Teilnahme sehr profitiert und kann jungen Berufsleuten diesen Weg nur empfehlen.» Batliner ist überzeugt, dass er auf seinem weiteren Berufs- und Lebensweg immer wieder von der Vorbereitung auf die und der Teilnahme an den WorldSkills profitieren können wird. Ein ähnliches Feedback kommt von Manuel Steiner, der Nicola Batliner in Kazan als Experte zur Seite stand. Sein Engagement für WorldSkills brachte ihm gleich nach der Rückkehr eine neue Möglichkeit: «Ich wurde angefragt, ob ich mich als Fachlehrer bei ‹ibw. Höhere Fachschule Südostschweiz› engagieren möchte. Eine Chance, die ich sehr gerne wahrgenommen habe.»
Alois Gartmann: «Durch WorldSkills stärkt der Verband suissetec das Berufsbild und sichert die Fachkräfte der Zukunft».
Durch das Engagement von Thomas Beck konnte WorldSkills Teilnehmer Nicola Batliner optimal vorbereitet werden.
Junge Berufsleute haben im Jahr 2021 wieder die einmalige Chance, Teilnehmer der WorldSkills zu sein. Ausgetragen werden die nächsten Berufsweltmeisterschaften in der Megacity Shanghai. WorldSkills ist mehr als ein paar Stufen auf der Karriereleiter, es ist Lebensschule und ein reicher Schatz an Erfahrung. Wenn du Jahrgang 1999 oder jünger bist und dich für eine Teilnahme interessierst, findest du auf der Website von WorldSkills Liechtenstein alle wichtigen Informationen. worldskills.li
Reto Blumenthal: «Viele Branchen und Verbände hätten optimale Voraussetzungen, um erfolgreiche Berufsleute an WorldSkills zu entsenden».
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Abwechslungsreich in den Bludenzer Frühling Bludenz ist bereit für den Frühling! Die Alpenstadt in Vorarlbergs Süden wartet mit frühlingshaften Veranstaltungen, Shoppingmöglichkeiten in der Stadt und im Einkaufszentrum Zimbapark sowie mit viel Programm in der Natur und im Freizeitbad Val Blu. Los geht’s, von Ruggell sind Sie in einer halben Stunde da!
Die neusten Frühlingstrends locken in die Innenstadt und laden zum Entdecken und Verweilen ein. Adriane Vonbank, WIGE Vorstandsmitglied
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Abwechslung in der Alpenstadt Bludenz ist nicht nur idealer Ausgangspunkt für allerlei sportliche Aktivitäten in der Natur, sondern auch Treffpunkt: Märkte, Cafés, Restaurants und nicht zuletzt die vielen, unterschiedlichen Veranstaltungen locken Besucher aus der ganzen Region. Viele inhabergeführte Fachgeschäfte mit hochwertigem Angebot überzeugen durch ihren persönlichen Charakter. Wer durch die bunten Laubengänge der Altstadt schlendert, spürt das Lebensgefühl und die Energie der Region. In unmittelbarer Nähe zur Stadt finden sich aussichtsreiche Wanderungen, wie auf den Montikel oder den Hohen Frassen, den Bludenzer Hausberg. Klettern am Hängenden Stein, Mountainbiken auf dem Muttersberg und
Ausflüge in die umliegenden Täler ergänzen das Angebot. Komplettiert wird es durch die nahegelegene Infrastruktur, wie das Einkaufszentrum Zimbapark und das Freizeitbad Val Blu.
zum Verweilen ein, wie etwa die beliebten Gastronomiebetriebe, freies WLAN, gratis Parkplätze und kostenlose Aufladestationen für Elektroautos und Smartphones.
Frühlingshaftes Einkaufen Direkt an der Autobahnabfahrt Bludenz/Bürs bietet der Zimbapark Einkaufsvielfalt unter einem Dach. Trotz breit gefächertem Branchenmix legt der Zimbapark grossen Wert auf Mode. Insgesamt finden Besucher rund 50 Shops, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe zur Auswahl. Bekannte grosse Marken wie H&M, Vero Moda, Hunkemöller oder jetzt neu Rituals Cosmetics gehören ebenso dazu wie regionale Shops. Neben dem Einkaufserlebnis und den langen Öffnungszeiten laden viele kleine Annehmlichkeiten
Baden und Saunieren in Bludenz Im Freizeitbad Val Blu hat die Auszeit vom Alltag erste Priorität. In bester Lage in Bludenz entspannt man auf 7.000 m2 mit Blick auf ein wunderbares Bergpanorama. In der Wasserwelt zieht man im 25-Meter-Becken seine Bahnen oder rückt im Kinderbecken und auf der Speed-Rutsche den Spass mit den Kleinen in den Mittelpunkt. In der grössten Saunalandschaft Vorarlbergs stehen mehrere Saunakabinen von Bio bis finnische zum ausgiebigen Relaxen zur Verfügung. Die Saunameister verwöhnen mit exklusiven Auf-
güssen von Schnaps bis Kräuter und sorgen so für die wohltuende Erholung. Der Start in die Sommersaison steht auch schon fest: am 9. Mai öffnet das Freibad! www.bludenz.travel www.zimbapark.at www.valblu.at
Gewinnspiel Jetzt mitmachen und Gutscheine gewinnen! Auf die lie:zeit-Leser warten Einkaufsgutscheine für die Stadt Bludenz. Gleich teilnehmen unter:
liezeit.bludenz.travel
EVENTKALENDER JEDEN 1. FREITAG IM MONAT Mitternachtssauna, Val Blu Bludenz
11. MÄRZ Kasperltheater und Kinderschminken, Zimbapark
4. APRIL
02. UND 03. MAI
Bludenzer Fahrradbörse,
Frühjahrsmarkt,
Radsportmesse
Bludenz
8. APRIL
9. MAI
Kasperltheater und Kinderschminken,
Eröffnung der Freibad-Saison,
19. MÄRZ BIS 12. APRIL
Der Osterhase kommt!
Osterhasen Malwettbewerb,
Bludenzer Altstadt und Zimbapark
Zimbapark
28. MÄRZ 2020 Abenteuer Sportcamp Sportcamp, zu Gast im Zimbapark
16. MAI Brot & Strudelmarkt, Bludenz
5. JUNI
16. APRIL
9. Bludenzer KulturNacht,
Ladies first - Prozente für Shoppingqueens,
18. JUNI
Zimbapark
Bludenz
Beats and Beer Beer,
3. & 4. APRIL 2020
26. APRIL
E-Bike-Tage,
Bludenz-läuft 2020,
im Zimbapark
Val Blu Bludenz
Zimbapark
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Altstadt Bludenz
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Bunt und vielfältig: die Alpenstadt Bludenz im Frühling Der Frühling in Bludenz startet bunt. Denn sobald die Temperaturen wieder wärmer werden, beleben zahlreiche Veranstaltungen die Innenstadt.
Fahrradbörse Am Samstag, 04. April, findet etwa von 10.00 bis 15.00 Uhr, die Fahrradbörse mit Radsportmesse statt. Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, Gebrauchträder sowohl zu kaufen als auch zu verkaufen. Im Rahmen der Radsportmesse präsentieren die Bludenzer Fahrradhändler in der Rathausgasse die neusten Trends der Saison und laden zur Testfahrt ein – ob mit
Mountainbike, E-Bike, Kinderoder Jugendrädern. Auch Laufräder können von den Kleinsten vor Ort ausprobiert werden. Und vielleicht findet sich dann ja ein neues Rad im Osternest.
Der Osterhase kommt Denn der Osterhase hält sich auch gerne in Bludenz auf. Er besucht die Bludenzer Innenstadt am Karsamstag, 11. April. Mit im Gepäck hat er einen süssen
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Sa 4/APRIL
10 bis 15 Uhr
FAHRRADBÖRSE ALTSTADT BLUDENZ www.bludenz.at
Bei Regenwetter: Rathaus-Tiefgarage
Ostergruss für alle kleinen und grossen Besucher und Besucherinnen von der Wirtschaftsgemeinschaft Bludenz. Bei der Kleintierausstellung können die Kinder echte Hasen und Hühner bewundern. Ein weiteres Highlight am Karsamstag ist das Kinderschminken bei Heim Mode in der Wichnerstrasse. Für musikalische Unterhaltung sorgt an diesem Tag das Akustikduo «Montaphonic».
Einkaufen in der Innenstadt Die Geschäfte der Bludenzer Innenstadt geben Gelegenheit, letzte Ostereinkäufe zu erledigen. Wer für die Feiertage noch frische Blumen, Kräuter oder regionale Spezialitäten sucht, wird beim Stadt & Land Markt in der Innenstadt fündig. www.bludenz.at www.wigebludenz.at
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Siegeszug des FC Vaduz gestoppt Der FC Vaduz ist mit drei 2:1-Siegen in die Challenge League-Rückrunde gestartet, doch zuletzt gab es zwei Rückschläge. Im Heimspiel gegen das Schlusslicht Chiasso musste sich die Frick-Elf mit einem (glücklichen) 0:0-Unentschieden begnügen und auch bei Stade Lausanne schaute lediglich ein 1:1 heraus. Text: Christoph Kindle
Überzeugend bis jetzt nur gegen GC Betrachtet man die Rückrunden-Spiele des FC Vaduz etwas genauer, dann hat die Mannschaft trotz der starken Ausbeute von 11 Punkten aus fünf Spielen nur einmal restlos überzeugt. Das war beim 2:1-Sieg im Letzigrund gegen die Grasshoppers. In den Partien gegen Wil und Aarau, die ebenfalls 2:1 gewonnen wurden, war jeweils nur eine Halbzeit genügend. In Aarau lag man bis zur 61. Minute in Rückstand, erst ein Eigentor aus den Nichts heraus brachte die Vaduzer wieder ins Spiel. Für den Sieg reichte schliesslich ein Genie-Streich von Spielmacher Milan Gaijc, der einen Freistoss herrlich verwandelte. Schwache Vorstellung gegen Chiasso Ins Heimspiel gegen das Schlusslicht Chiasso stieg der FC Vaduz eigentlich mit breiter Brust und dem klaren Vorhaben, den nächsten Dreier einzufahren. Was dann aber die rund 1400 Fans im Rheinparkstadion zu sehen bekamen, war äusserst bescheiden. Gegen die defensiv agierenden Tessiner kam
Foto: Jürgen Posch
Gestoppt wurde der FC Vaduz (und alle anderen Teams der Super- und Challenge League) nicht nur von Chiasso und Stade Lausanne, sondern auch vom Corona-Virus. Die komplette letzte Runde wurde abgesagt und auch die nächsten Runden werden aufgrund der gefürchteten Lungen-Krankheit verschoben.
Der FC Vaduz ist in diesem Jahr noch ungeschlagen, aber zuletzt musste man sich mit zwei Unentschieden begnügen.
der FCV während der gesamten Spielzeit praktisch zu keiner einzigen nennenswerten Torchancen. Am Ende musste man sogar froh sein, dass der Schiedsrichter zwei Tore des Tabellenletzten in der Schlussphase annullierte, sonst wäre die Blamage perfekt gewesen. «Schade, dass wir ausgerechnet heute, als wieder einmal etwas mehr Zuschauer ins Stadion gekommen sind, unser Potenzial nicht abrufen konnten. Aber solche Spiele gibt es», sagte ein enttäuschter Trainer Mario Frick. Eine Woche später im Auswärtsspiel gegen den Aufsteiger Stade Lausanne in Nyon wollten die Vaduzer wieder in Normalform agieren, doch dies gelang wieder nur teilweise. Die Liechtensteiner begannen stark, drückten
aufs Tempo und gingen verdient durch Schwizer in Führung. Chancen auf ein 0:2 oder gar auf ein 0:3 waren vorhanden, wurden aber vergeben. Prompt nützten die Westschweizer eine Unachtsamkeit der FCV-Abwehr noch vor der Pause zum Ausgleich. In der zweiten Hälfte lief nichts mehr zusammen und so musste sich der Favorit erneut mit einem Punkt begnügen.
Wie geht es nun weiter? Trotz der beiden Rückschläge gegen Chiasso und Stade Lausanne liegt der FC Vaduz in der Tabelle weiterhin auf Platz zwei, punktgleich mit GC. Nur einen Zähler dahinter lauert Kriens auf Rang vier, diese drei Teams werden wohl den Barrage-Platz unter sich ausmachen. Favorit und Leader Lausanne mit Trai-
ner Giorgio Contini hat sich längst aus dem Staub gemacht und führt die Tabelle mit 15 Punkten Vorsprung an, die Rückkehr der Westschweizer in die Super League dürfte so gut wie feststehen. Wie geht es im Schweizer Fussball nun weiter? Der Corona-Virus hat schon dafür gesorgt, dass die komplette letzte Runde abgesagt wurde –darunter auch das Spiel FC Vaduz gegen Winterthur. Am Montag hat die Swiss Football League in Absprache mit den Vereinen entschieden, auch die drei nächsten Runden bis am 23. März zu verschieben. Wie es anschliessend weitergeht, das steht noch in den Sternen.
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Regtop: «Ziel ist mindestens Rang sechs» Wegen des Coronavirus sind alle Fussballspiele am Wochenende des 29. Februar /1. März in der Schweiz kurzfristig abgesagt worden. Dies betraf auch den USV. So wurde das erste Rückrundenspiel vom 29. Februar gegen den FC Kosova auf unbestimmte Zeit verschoben. So auch alle Erstliga-Spiele an diesem Wochenende, wie das 1. LigaKomitee in einem Rundschreiben bekanntgegeben hat. Interview: Herbert Oehri
Erik Regtop: Meine Priorität ist, dass wir eine starke Rückrunde spielen. Ich möchte minimal Platz sechs erreichen.
Erik Regtop, Trainer USV Eschen/Mauren
Nach Spielplan muss der USV beim SC Höngg/ZH antreten. Ob gespielt werden kann ist noch völlig offen. Generell zur Rückrunde haben wir uns mit USV-Cheftrainer Erik Regtop unterhalten. Er vertritt die Auffassung, dass der USV auf bestem Wege sei, sich aus der Abstiegszone zu befreien. Er peilt den 6. Schlussrang an und möchte mit seinem Team ins Liechtensteiner Cupfinale vorstossen. Herr Regtop, ist das prioritäre Ziel der Erstliga-Mannschaft der Klassenerhalt? Oder liegt mehr drin?
Können Sie erklären, warum das von der Besetzung her eigentlich starke Team in Abstiegsgefahr schwebt? Der Saisonstart war sehr schlecht. Das hatte einige Gründe, die wir entdeckt haben. Die Fehler haben wir korrigiert und danach schlossen wir acht Spiele mit 14 Punkten ab. Wir sind auf gutem Wege.
Einige Spieler sind nach Verletzungen wieder zurück. Auch Nationalspieler Simon Kühne, zumindest im Training, nach fast einem Jahr. Wie machen sich die längere Zeit ausser Gefecht gestandenen Akteure? Die drei „Kummerbuben“ sind Simon Kühne, Marc Menzi und Alessio Schmidt. Simon trainiert zwar mit, ist aber noch nicht fit für einen Einsatz. Er braucht si-
cher noch ein bis zwei Monate. Bei Marc schaut es viel besser aus, aber bei Alessio dürfte der Ausfall noch rund einen Monat dauern. Wie steht es mit dem FL Cup? Wir wollen unbedingt ins Finale, müssen aber zuerst noch den Zweitligisten Ruggell besiegen, was keine leichte Aufgabe sein wird, da es sich auch noch um ein klassisches Derby handelt.
Wie sind Sie mit der Vorbereitung und den Testspielen zufrieden? Ich bin mit der Vorbereitung zufrieden. Auch mit den Ergebnissen aus den Testspielen, obwohl diese nur Trends anzeigen. In der Vorbereitung hat jeder Spieler seine Chancen bekommen. Die Spieler kennen unsere Spielweise und sie wissen, was sie im Meisterschaftsbetrieb erwartet. Wir sind gerüstet und bereit.
Neuverpflichtung Felipe Dorta (am Ball) und Stefan Sonderegger im Testspiel vor kurzem im Sportpark.
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23. THYSSENKRUPP PRESTA FUSSBALL-ERLEBNISCAMP 2020 Das beliebte USV Fussball-Erlebnis Camp, für alle Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren, findet in diesem Jahr vom 03. bis 07. August 2020 statt. Es bietet im Sportpark Eschen-Mauren eine Woche Fussball und Spass mit einem polysportiv vielseitigen Sportprogramm. Dieses wurde speziell von Fachleuten ausgearbeitet und
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wird von einem erfahrenen Team von Kinderfussball-Trainern vermittelt. Anmeldung ab sofort möglich Bereits jetzt bietet sich die Möglichkeit zur Anmeldung. Unter den ersten 50 Anmeldungen werden 1x2 Dauerkarten für die Nations League Spiele der Liechtensteini-
schen Nationalmannschaft verlost. Eine frühe Anmeldung kann sich also doppelt lohnen. Alle Informationen dazu auf www.usv.li. Für Fragen zum Camp kann auch das Sekretariat des USV telefonisch (+423 371 17 00) oder per E-Mail an info@usv.li kontaktiert werden.
Fussballclub USV Eschen/Mauren Postfach 12 · 9492 Eschen info@usv.li · T. +423 371 17 00 www.usv.li
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FC Balzers: Erstliga-Erhalt als prioritäre Aufgabe Es besteht kein Zweifel: Der FC Balzers steht vor einer herausfordernden Rückrunde. Nach den übermässig vielen Abgängen aus der 1. Mannschaft, teils wegen Karriereende, teils wegen Übertritten zu anderen Vereinen, geht es dem FCB in allererster Linie darum, die 1.Liga-Zugehörigkeit zu erhalten. Dafür will Cheftrainer Martin Joseph Brenner mit verstärktem Training und mit den Neuzugängen alles tun. Wir haben uns mit Trainer Brenner unterhalten. Interview: Herbert Oehri
tiv und versuchen, unser Bestes zu geben.
Martin Joseph Brenner, Trainer FC Balzers
Herr Brenner, Sie haben in der Februar-Ausgabe der lie:zeit betont, dass der Liga-Erhalt die prioritäre Aufgabe des FC Balzers sei. Hat sich daran etwas geändert? Und: Wie steht es mit weiteren Zugängen von Spielern, nachdem einige namhafte Stützen den Verein per Ende Dezember 2019 aus unterschiedlichen Gründen verlassen haben? Martin Joseph Brenner: Ja, unsere Priorität ist nach wie vor der Ligaerhalt. Dieses Ziel zu erreichen, wird allerdings sehr schwierig sein, da wir sehr gute Spieler über die Wintermonate verloren haben. Neben den Abgängen kommt erschwerend hinzu, dass sich zwei gestandene Stammspieler, nämlich Daniel Kaufmann und Michele Polverino so schwer verletzt haben, dass sie die gesamte Meisterschafts-Rückrunde ausfallen werden. Hinzu kommt noch der Ausfall von Marco Wolfinger. Er leidet an einer Entzündung und wird die ersten paar Spiele nicht aktiv dabei sein können. Alle drei sind wichtige Spieler und fehlen uns. Trotzdem bleiben wir posi-
Wie waren Sie mit der Vorbereitung zufrieden? Mit der Vorbereitung war ich sehr zufrieden. Wir haben bereits eine Woche vor den anderen Teams mit dem Training begonnen, nämlich schon am 6. Januar. Danach haben wir fast immer fünf Mal in der Woche trainiert – vier Trainings und ein Testspiel, oder drei Trainings und zwei Testspiele. Dabei möchte ich noch hervorheben, dass einige junge Spieler aus der 2. Mannschaft des FC Balzers die Trainings des Eins absolviert haben. Wo sehen Sie in Ihrem Team noch Verbesserungspotenzial? Wir müssen uns in allem verbessern. Unsere Mannschaft setzt
sich neu aus vielen jungen Spielern aus der Region zusammen, mit denen wir langfristig planen wollen. Es ist schade, dass uns über den Winter gleich mehrere Stammspieler verlassen haben. Wir versuchen nun, die Abgänge mit vielen jungen Spielern zu kompensieren, was sicherlich zu Beginn kein leichtes Unterfangen sein dürfte. Sie planen eine Ausdehnung von drei auf vier Trainingseinheiten pro Woche. Gilt das sofort oder erst ab der neuen Saison? Diese Massnahme gilt ab sofort, aber nicht durchgehend in jeder Trainingseinheit. Wir haben in der einen Woche vier Trainings und ein Meisterschaftsspiel, aber auch mal eine Woche mit Trainings und einem Meisterschaftsspiel. Das variiert je nach Bedarf.
Kader-Mutationen Zugänge: Manuel Mikus (FC Vaduz, Leihvertrag) Roman Spirig (USV Eschen/Mauren, Leihvertrag) Ridvan Kardesoglu (Chur, Leihvertrag) Suad Gerzic (FC Ems) Luca Vanoni (FC Vaduz) Alessandro Hossmann (Schluein Ilanz) Amir Kadic (FC Ems) Velija Mihal (St. Margrethen) Dennis Demirci (FC Rebstein) Abgänge: Martin Rechtsteiner (Karriereende) Oliver Klaus (Karriereende) Felipe Dorta (USV Eschen/Mauren) Raphael Tinner Ferhat Saglam (FC Vaduz), Zarkovic Djorde (Pause) Testspiele: FC Wil II (2. Int.) – FC Balzers 1:2 FC Balzers – DSV Dornbirn (Eliteliga) 8:2 Chur 97 (2. Int.) - FC Balzers 4:4 FC Balzers – FC St.Gallen II (1.) 2:0 FC Balzers – FC Weesen (2. Int.) 3:4 FC Rorschach (2.) – FC Balzers 0:6 DSV Dornbirn (Eliteliga) – FC Balzers 2:1
Der Torjäger des FC Balzers, Enis Domuzeti (l.), in Aktion während eines Meisterschaftsspiels.
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Tina Weirather: Der Knoten ist nicht geplatzt Schon letzte Saison hatte Tina Weirather hartes Brot zu beissen, die Erfolge haben sich einfach nicht so eingestellt, wie es sich die 30-jährige Planknerin vorgestellt hatte. In diesem Winter sollte alles besser werden, doch vor den letzten beiden Saisonrennen ist die Ernüchterung bei Liechtensteins Aushängeschild in Sachen Skirennsport gross. Text: Christoph Kindle Schon letzte Saison hatte Tina Weirather hartes Brot zu beissen, die Erfolge haben sich einfach nicht so eingestellt, wie es sich die 30-jährige Planknerin vorgestellt hatte. In diesem Winter sollte alles besser werden, doch vor den (vielleicht) letzten beiden Saisonrennen ist die Ernüchterung bei Liechtensteins Aushängeschild in Sachen Skirennsport gross.
Von Beginn weg nicht auf Touren Durch den Trainerwechsel von Charly Pichler zu Mathias Briker erhoffte sich Tina Weirather neue Impulse, die Vorbereitung verlief eigentlich sehr gut, die Zuversicht vor der Saison war entsprechend gross. Vor allem war die Hoffnung im Weirather-Team gross, dass man die Abstimmungsprobleme im Materialbereich endlich in den Griff bekommen hatte. Aber schon bei den ersten Rennen in Lake Louise, auf einer Strecke, welche der Planknerin eigentlich liegen sollte, war ersichtlich, dass noch nicht die «alte» Tina unterwegs war. Die Top-Ergebnisse, die Selbstvertrauen und Sicherheit vermittelt hätten, blieben aus, auch bei den ersten Bewerben in Europa. Beim Super-G in St. Moritz war sie top unterwegs, schied dann aber aus, da war Pech dabei. Für die Liechtensteinerin war schon bald klar, dass sie «kleinere Brötchen backen muss», wie sie es selber formulierte. Schritt für Schritt sollte es wieder nach vorne gehen. Kein Ausreisser nach oben Tina Weirather und Coach Briker analysierten und arbeiteten unentwegt, um den Schlüssel zum
Für Tina Weirather geht eine enttäuschende Weltcup-Saison 2019/20 zu Ende.
Erfolg zu finden. Eine zweifache Gewinnerin des Super G-Weltcups, Vize-Weltmeisterin und Olympia-Bronzemedaillen-Gewinnerin konnte das Skifahren schliesslich nicht verlernt haben. Aber auch im neuen Jahr kam der so dringend benötigte Ausreisser nach oben nicht. Tina Weirather hatte offensichtlich weiterhin Probleme mit der richtigen Materialabstimmung. Es gab zwar ab und zu Lichtblicke mit Ergebnissen in den Top Ten, aber meistens folgte darauf wieder ein Rückschlag. Das Vertrauen ins eigene Leistungsvermögen und somit die Entschlossenheit auf der Strecke waren weiterhin nicht so vorhanden, wie man es von Tina vor ein paar Jahren noch gekannt hatte. Und natürlich machte sich die 30-Jährige viele Gedanken darüber, warum sie nicht richtig auf Touren kommt.
«Kopf ist fast explodiert» Symptomatisch ist eine Aussage von Tina Weirather nach einem 13. Rang in der Abfahrt von Crans Montana am 21. Februar: «Ich bin heute sehr glücklich mit meiner Fahrt, obwohl das komisch klingt nach einem 13. Rang. Wenn man in einer Krise ist, dann hinterfragt man irgendwann alles. Man nimmt sich vor jedem Lauf so viel vor, sodass der Kopf fast explodiert. Dadurch macht man alles nur noch schlimmer, weil man versucht, es zu erzwingen. Aber heute konnte ich all das am Start lassen und befreit attackieren.» Doch leider folgte schon am Tag danach in der zweiten Abfahrt mit Rang 19 wieder eine Enttäuschung. Und auch eine Woche später beim Super-G in La Thuile (dort siegte sie vor vier Jahren)
reichte es nach einer fehlerhaften Fahrt nur zu Platz 14.
Letzte Chance beim Weltcupfinale? Zwei Chancen bleiben Tina Weirather voraussichtlich noch, eine enttäuschende Saison etwas zu retten. Die LSV-Läuferin hat sich in den Sparten Abfahrt und Super-G fürs Weltcupfinale vom 18. bis 22. März in Cortina qualifiziert. Vielleicht kann sie dort doch noch einmal über sich hinauswachsen, es bräuchte aber einen Exploit, um wenigstens einmal in dieser Saison noch auf dem Podest zu stehen. Ob diese Rennen tatsächlich stattfinden, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Der letzte Sieg in einem Weltcup-Rennen von Tina Weirather liegt übrigens knapp zwei Jahre zurück, es war am 3. März 2018 beim Super-G in Crans Montana.
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Fachkundige Betreuung und angenehme Atmosphäre im Alter Ohne die Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe (LAK) wäre die Versorgung von pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen in Liechtenstein kaum vorstellbar. In fünf Häusern leisteten 420 Mitarbeitende im vergangenen Jahr 86’000 Pflegetage. Die Tendenz und die Nachfrage nach Betreuungsplätzen sind steigend, genauso wie der Bedarf an optimal ausgebildetem Personal. Text: Heribert Beck
«Im Mittelpunkt steht der Mensch, der sich in jeder Lebenssituation im Alter oder bei Krankheit geborgen und gut umsorgt fühlen kann», schreibt die LAK auf ihrer Webseite und nach diesem Credo betreut sie betagte Personen mit unterschiedlichen Pflegebedürfnissen von gängigen Altersbeschwerden bis hin zu an Demenz erkrankten Senioren und solchen mit krankheitsbedingten körperlichen Mehrfach-Beeinträchtigungen. Die Verantwortlichen sind darauf vorbereitet, dass demografischer Wandel und steigende Lebenserwartung den Pflegebedarf noch weiter steigern werden.
Auslastung nahe bei 100 Prozent «Die Auslastung unserer fünf Häuser und der Pflegewohngruppe St. Theodul in Triesenberg lag im Jahr 2019 bei 96,7 Prozent und ist damit gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent angestiegen. Im stationären Bereich verzeichneten wir knapp 86’000 Pflegetage. Dies entspricht einem Anstieg um über 6’300 Pflegetage bzw. um acht Prozent», sagt Thomas Riegger, der Vorsitzende der LAK-Geschäftsleitung. «Und aus der von der Regierung im vergangenen Jahr in Auftrag gegebenen Aktualisierung der Bedarfsplanung aus dem Jahr 2015, kommt klar zum Ausdruck, dass die Nachfrage nach
Pflegeplätzen zunimmt. Die Spitze wird wohl erst im Jahr 2050 erreicht sein. Aktuell sind wir daher bereits mit Abklärungen und der Planung eines weiteren LAK-Hauses beschäftigt. Als Standortgemeinde ist Ruggell vorgesehen. Als Planungsgrundlage sehen wir, analog zum Haus St. Peter und Paul in Mauren, ein Haus mit 60 Pflegeplätzen vor.» Die Aufnahme orientiert sich dabei an der Notwendigkeit eines Pflegeplatzes, wobei es keine Garantie gibt, einen Platz in der Heimatgemeinde zu bekommen. «Aufgrund unserer hohen Belegung ist es manchmal notwendig, in ein anderes LAK-Haus einzutreten. Dabei
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wird nicht selten der Wunsch geäussert, bei Freiwerden eines Platzes das Haus zu wechseln. Dies unterstützen wir selbstverständlich. Oft erleben wir aber auch, dass ein Wechsel nicht mehr gewünscht wird, wenn sich jemand eingewöhnt hat und mit den Mitarbeitenden vertraut ist», sagt Thomas Riegger. Breites Programm an Therapie und Unterhaltung Diese Vertrautheit mit den Mitarbeitern ist es auch, die einen wesentlichen Teil des Geborgenseins in den LAK-Häusern ausmacht. Weitere Aspekte kommen hinzu: «Alle LAK-Häuser haben ausschliesslich Einzelzimmer mit eigener Nasszelle. Auf Wunsch und bei Verfügbarkeit stellen wir auch Ehepaarzimmer zur Verfügung. Mit Ausnahmen des Pflegebettes und des Nachttischchens können unsere Bewohner ihre eigenen Möbel mitnehmen. Unsere Wohn- und Pflegeleistungen werden durch Aktivierung, komplementäre Therapieangebote wie Musiktherapie, Kunsttherapie etc., Musikveranstaltungen, Ausflüge und Besuche von Freiwilligen und Ehrenamtlichen ergänzt. Natürlich orientieren wir uns auch an den Besonderheiten des Jahresverlaufes und nehmen Bezug auf kirchliche wie staatliche Feiertage. In allen Häusern steht ausserdem an 365 Tagen im Jahr eine öffentliche Cafeteria zur Verfügung, in welcher Bewohnende, Angehörige und Besucher willkommen sind», sagt Thomas Riegger. Dem Fachkräftemangel begegnen Ein weiteres wichtiges Argument für den Eintritt in ein LAK-Haus ist neben der Lebensqualität die gute Betreuung durch die Mitarbeitenden. «Viele Bewohnende haben durch Mehrfacherkrankungen einen komplexen Pflegebedarf und ihre Versorgung erfordert eine dementsprechende Fachkompetenz, die sich alle unsere Mitarbeitenden während ihrer Ausbildung angeeignet haben. Das gezielte Fort- und Weiterbildungsprogramm der LAK wirkt zusätzlich unterstützend, um den aktuellen Herausforderungen und Themenstellungen professionell zu begegnen. In der Pflege verfügen wir über ein umfassendes Kompetenzprofil, das von den pflegerischen Assistenzberufen über Fachangestellte Gesundheit und Diplomierte Pflegefachpersonen bis hin zu Mitarbeitenden mit Masterabschlüssen reicht», sagt Thomas Riegger. Die medizinische Betreuung übernehmen in aller Regel weiterhin die jeweiligen Hausärzte. Zudem verfügt die LAK über engagierte Heimärzte, welche Zusatzaufgaben übernehmen und das ärztliche Angebot ergänzen. Der gerade im Ausland vielbeschworene Fachkräftemangel ist aber auch für die LAK
Thomas Riegger, Vorsitzender der LAK-Geschäftsleitung
von hoher Relevanz. «Es gibt Zeiten, in denen wir grosse Mühe haben, Vakanzen zeit- und fachgerecht zu besetzen. Die steigende Nachfrage nach Pflege und Betreuung wird diesen Umstand noch verschärfen», sagt Thomas Riegger. Gegensteuer gibt die LAK dieser Entwicklung nicht zuletzt durch ihre eigene Ausbildungstätigkeit. «Wir sind der grösste Ausbildungsbetrieb für Gesundheitsberufe in Liechtenstein und bilden aktuell über 50 Lernende und Studierende aus. Für qualifizierten Nachwuchs zu sorgen, ist die allererste und wichtigste Massnahme, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Daneben ist es wichtig, als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben, um einerseits neue Kolleginnen und Kollegen gewinnen zu können und andererseits Fluktuationen so tief wie möglich zu halten. Ein gutes Arbeitsklima, die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit sowie eine interessante und verantwortungsvolle Arbeit sind zudem Motivationsfaktoren.» Mehrere Leistungsträger spannen zusammen Dass all dies Geld kostet, ist nachvollziehbar. Damit ein Aufenthalt in einem LAK-Haus dennoch für jeden finanzierbar ist, erbringen mehrere Leistungsträger ihren Beitrag: Krankenkassen, öffentliche Hand und die Bewohner selbst. «Dabei übernehmen die Krankenversicherer sowie Land und Gemeinden die Kosten für die Pflege. Den Bewohnenden wird die Pensionstaxe in Rechnung gestellt. Diese beträgt aktuell 111 Franken pro Tag. Schliesslich übernehmen wiederum Land und Gemeinden die nicht gedeckten Kosten in
Form eines Defizitbeitrages und leisten einen Anteil an die Pensionskosten», sagt der LAKGeschäftsführer. Temporäre Betreuung entlastet Angehörige Im Vergleich mit dem europäischen Ausland finden Heimeintritte in Liechtenstein verhältnismässig spät und kurzfristig statt. Denn die ambulanten Pflegeleistungen sind gut und das im Jahr 2010 eingeführte Betreuungs- und Pflegegeld hat es möglich gemacht, länger in den eigenen vier Wänden zu bleiben und zu Hause betreut und gepflegt zu werden. «Dies ist grundsätzlich sehr positiv. Ohne die Ausrichtung eines Betreuungs- und Pflegegeldes wäre das aktuelle Angebot an stationären Pflegeplätzen nicht ausreichend», sagt Thomas Riegger. Ein Eintritt in ein LAK-Haus bedeutet aber auch nicht zwangsläufig, dass der Rückweg nach Hause versperrt ist. «Neben der Langzeitpflege verfügen wir über ein breites Angebot der sogenannten Kurzzeitpflege. Wir zählen sowohl die ambulante Tagesbetreuung als die Übergangspflege und die Ferienpflege dazu. Mit diesem Angebot leisten wir sehr erfolgreich einen Beitrag zur Entlastung von pflegenden Angehörigen. In der Übergangspflege betreuen wir jene Personen, welche nach einem Klinik- oder Reha-Aufenthalt noch weitere rehabilitative Unterstützung benötigen, um den Alltag zu Hause wieder bewältigen zu können», sagt Thomas Riegger und verweist darauf, dass interessierte Senioren sowie deren Angehörige sich jederzeit für ein unverbindliches Beratungsgespräch bei der LAK melden können.
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«Die Kräfte in der Seniorenarbeit bündeln» Engagement für die Gesellschaft ist ein zentrales Anliegen in Renate Wohlwends Leben. 20 Jahre setzte sie sich im Landtag für Liechtenstein ein. Seit vier Jahren ist sie nun Präsidentin des Seniorenbunds und ihr Einsatz gilt den älteren Mitbürgern. Im Interview gibt sie einen Einblick in ihre Tätigkeit. Text: Heribert Beck
Eine simple oder vielleicht doch nicht ganz so simple Frage zum Einstieg: Wie definieren Sie den Begriff «Senior/Seniorin»? Renate Wohlwend: Ich persönlich definiere das Seniorenalter ab 60 Lebensjahren im Verhältnis zum jungen Teil der Gesellschaft. Seit ich Präsidentin des Seniorenbunds bin, habe ich es mir angeeignet, diese Gesellschaft grob gesehen in Schritten von 30 Jahren zu betrachten. In den ersten 30 Jahren dominieren Jugend und Schulzeit, das Finden der eigenen Rolle. In den zweiten drei Jahrzehnten bauen sich die Menschen etwas auf, beruflich und familiär. Ab dem 60. Lebensjahr haben sie Zeit, zurückzublicken, das Erreichte zu geniessen und es sind ihnen – hoffentlich – nochmals 30 Jahre gegönnt. Diese Definition von «Senior» gefällt aber nicht allen. Denn wenn wir vom Seniorenbund die Einwohnerinnen und Einwohner in dem Jahr, in dem sie ihren 64. Geburtstag feiern, für die Mitgliedschaft anwerben, hören wir oft die Rückmeldung «Ich fühle mich noch nicht alt» (lacht).
fahren oder minigolfen – alles unter fachkundiger Anleitung. Auch Aquafit und Tanzen sowie Gehirntraining durch Bewegung werden angeboten und sind sehr beliebt. Denn etwas Neues zu lernen, hält das alternde Hirn fit. Ausserdem organisieren wir zwei Reisen pro Jahr und einige Tagesausflüge. Dabei gibt es einerseits viel zu sehen und zu erleben. Die Frühjahrsreise geht beispielsweise immer ans Meer. Die Ausflüge führen in die weitere Umgebung, zum Beispiel an den Innsbrucker Weihnachtsmarkt oder zu Ausstellungen in der Schweiz. Mit all unseren Angeboten wollen wir – und das ist der zweite wichtige Aspekt – auch alleinstehende und eher einsame Senioren motivieren, die eigenen vier Wände zu verlassen und sich mit anderen zu treffen. Wir tauschen uns auch stets mit den weiteren, in der Seniorenarbeit aktiven Organisationen sowie den Seniorenkommissionen der Gemeinden aus. Es scheint mir wichtig, dass nicht jeder nur in seinem eigenen Bergwerk gräbt, sondern dass wir Synergien nutzen und die Kräfte bündeln.
Wie viele Senioren gibt es in Liechtenstein? Statistisch erfasst sind die Altersstrukturen in anderen Schritten als in meinem 30-Jahre-Modell. Personen über 65 Jahre haben wir rund 7000. Knapp 1900 davon sind im Seniorenbund organisiert.
An wen kann sich ein an einer Mitgliedschaft interessierter Senior wenden? An jedes unserer Vorstandsmitglieder oder ans Sekretariat des Seniorenbunds. Alle Kontaktdaten finden sich auf unserer Webseite seniorenbund.li.
Damit ist der Seniorenbund einer der grössten Vereine Liechtensteins. Was macht ihn so attraktiv? Dafür gibt es viele Gründe. Einerseits haben wir natürlich den Leistungsauftrag der Regierung zum Führen der Informations- und Beratungsstelle. An diese kann sich aber jeder Einwohner bei Fragen rund ums Alter wenden und nicht nur unsere Mitglieder. Dieses Angebot wird auch rege genutzt. Daneben organisieren wir Programme wie «Fitness 50+», bei dem Senioren und angehende Senioren gemeinsam walken, Rad
Was sind die grössten Herausforderungen in der Seniorenarbeit? Das ist vor allem die bereits erwähnte Einsamkeit, die oft mit finanziellen Schwierigkeiten zusammenhängt, welche es einem Senior nicht möglich machen, so intensiv am sozialen Leben teilzunehmen, wie er es gerne hätte. Aber auch Krankheit, Verwitwung oder der Wegzug der Kinder können in die Einsamkeit führen. Diesbezüglich sind wir vor allem auf die Zusammenarbeit mit den Seniorenkommissionen angewiesen. Deren Mitglieder kennen sich in den Gemeinden
Renate Wohlwend, Präsidentin Seniorenbund Liechtenstein
aus und sie kennen die Senioren. Wenn sich jemand an Jakob Gstöhl, den Geschäftsführer der Informations- und Beratungsstelle, wendet, kommt er aber auch gerne bei Senioren zu Hause vorbei, führt Gespräche und verweist an hilfreiche Stellen. Wie stehen Sie den – ich denke, man kann es so formulieren – Ängsten vor der Überalterung der Gesellschaft gegenüber? Ich persönlich teile diese Ängste nicht. Zahlreiche Senioren sind noch äusserst fit. Nicht nur die 65-Jährigen. Ich kenne auch viele Mitbürger im Alter von 90 oder mehr Jahren, die noch überaus rüstig sind. Sie alle können sehr viel zum Funktionieren der Gesellschaft beitragen. Die jüngeren Senioren pflegen teils ihre Eltern und viele Pensionisten betreuen ihre Enkelkinder. Aber auch sonst
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Welche anderen Themen beschäftigen den Seniorenbund. Die Themen Gesundheitswesen oder Betreuungs- und Pflegebedürftigkeit haben in den vergangenen Jahren an Komplexität deutlich zugenommen. Zum Wohle unserer Mitglieder und um sie optimal beraten zu können, setzen wir auf eine gute Vernetzung mit den zuständigen Ämtern und anderen im Sozialbereich tätigen Vereinen bzw. Institutionen.
können ältere Mitmenschen einiges bewegen. Das machen die meisten Liechtensteiner Senioren zum Glück auch, sofern sie körperlich dazu in der Lage sind. Und auch für die Sicherung der Renten ist der demografische Wandel kein so grosses Problem, wie es oft dargestellt wird. Berechnungen von Schweizer Fachleuten haben beispielsweise ergeben, dass die durchschnittliche Rentenbezugsdauer zwischen 2010 und 2017 nur um wenige Monate gestiegen ist – und das, obwohl die sogenannten Babyboomer dabei sind, ins Pensionsalter zu kommen oder es bereits sind. Ein sehr aktuelles Thema, auch in der vorliegenden Ausgabe der Lie:Zeit, ist die Sicherstellung der Finanzierung der AHV. Diskutiert werden eine Erhöhung des Rentenalters, eine Anhebung der Beitragssätze oder eine Erhöhung des Staatsbeitrags.
Welchen Vorschlag unterstützen Sie? Ich bin gegen eine Erhöhung des Rentenalters. Dabei kann man natürlich einwenden, dass es uns Senioren egal sein kann, weil wir das entsprechende Alter ohnehin erreicht haben. Ich bin aber grundsätzlich der Ansicht, dass jeder, der bis 64 gearbeitet hat, seinen Ruhestand verdient. Damit meine ich nicht, die Hände in den Schoss zu legen, aber ein freieres Leben zu führen als es die Berufstätigkeit erlaubt. Den Staatsbeitrag anzuheben, sehe ich als das letzte Mittel an. Ich denke daher, dass eine moderate Erhöhung der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge das probateste Mittel wäre, um die AHV mittelfristig zu sichern. Vielleicht müssen Landtag, Regierung und AHV dann in zehn Jahren wieder über die Bücher gehen. Aber bis dahin ergeben sich unter Umständen neue Lösungsansätze.
Welchen Appell haben Sie an Liechtensteins Seniorinnen und Senioren. Ich lege allen Senioren, vor allem denjenigen, die körperlich und geistig noch fit sind, ans Herz, sich in der Nachbarschaftshilfe zu engagieren. Damit meine ich nicht nur die Nachbarn ein bis zwei Häuser weiter. Ich wünsche mir, dass jeder im Umgang mit seinen Bekannten aufmerksam ist und ein Auge darauf hat, ob sich jemand verändert, zurückzieht und beispielsweise nur noch das Haus verlässt, um am Sonntagvormittag in die Kirche zu gehen. Dabei können eine Einladung oder ein paar freundliche Worte bereits Wunder wirken. Jeder, dem es gutgeht, sollte dankbar dafür sein und anderen etwas zugutetun. Aber auch ein Hinweis auf die verschiedenen Beratungsangebote kann sehr hilfreich sein. Zur Person Renate Wohlwend ist 68 Jahre alt und wohnt in Schellenberg. Die promovierte Juristin steht dem Liechtensteiner Seniorenbund seit 2016 vor. Sie ist bis heute und seit mehr als 25 Jahren als selbständige Juristin tätig und beschäftigt sich dabei unter anderem mit Erbschaftsangelegenheiten. Während 20 Jahren war sie für die FBP im Landtag, zum Schluss ihrer politischen Karriere fungierte sie als Landtagsvizepräsidentin.
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Der einfachste Weg zum eignen Lift! Oswald Mähr, Inhaber der Firma Pandas, sagt ganz klar: «Das einfachste ist, beim Neubau einen Lift einzuplanen. Das ist nicht nur einfacher zu realisieren, sondern auch günstiger in der Finanzierung». Die Realität ist jedoch eine andere. Die meisten Menschen haben das Bedürfnis, so lange wie möglich unabhängig ihre eigenen vier Wände zu bewohnen. Wenn dann der Moment kommt, in dem die Kraft schwindet, die Beine nicht mehr wollen oder die Luft knapp wird, befürchten manche, ihr Zuhause verlassen zu müssen. Dem ist aber nicht so!
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Demenz: «Wir gehen von 550 Betroffenen aus» Vergesslich kann jeder bereits im jungen Alter sein. Das fortgeschrittene Alter ist jedoch der wesentlichste Risikofaktor für die gefürchtete Demenz und die Zahl der Betroffenen nimmt zu. Matthias Brüstle, der Geschäftsführer des Vereins Demenz Liechtenstein, gibt einen Einblick in die Thematik. Wie äussert sich Demenz in ihrem Anfangsstadium und was sind die ersten Anzeichen? Matthias Brüstle: Vergesslichkeit ist eines der Warnzeichen für die Alzheimer-Erkrankung oder eine andere Form von Demenz. Es braucht mehrere solcher Anzeichen. Menschen mit einer beginnenden Demenz haben zum Beispiel auch Probleme mit der Sprache, mit der Orientierung, mit alltäglichen Abläufen oder damit, Dinge zu planen.
Wie können Angehörige reagieren, wenn sich solche Anzeichen einstellen? An wen können sie sich wenden? Ein idealer Zugang wäre natürlich, wenn sich Angehörige zunächst untereinander verständigen, ob sie in verschiedenen Situationen ähnliche Erfahrungen mit den «Frühwarnzeichen» des betroffenen Menschen machen. Und wenn sie dann in einem wertschätzenden Gespräch gegenüber der Person, um die es geht, ihre Sorge zum
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Ausdruck bringen. Manchmal erlebt dieser Mensch ja selbst, dass etwas nicht mehr stimmt. Oft ist dies aber auch nicht der Fall. Das hängt damit zusammen, dass gelegentlich die Krankheitseinsicht fehlt. Ziel muss es jedenfalls sein, eine hausärztliche Untersuchung zu erreichen. Bestenfalls zu einer Randzeit, wenn sich Arzt oder Ärztin dem Patienten umfangreicher widmen können. Sollten andere Erkrankungen ausgeschlossen oder vielleicht sogar behandelt werden können und mehrere Anzeichen nach wie vor bestehen, wird eine Überweisung an eine Memory Clinic angezeigt sein. Kann der Krankheitsverlauf aufgehalten oder verlangsamt werden?
Bei manchen Formen der Demenz gibt es medikamentöse Möglichkeiten, den Verlauf zu mildern und die kognitive Leistungsfähigkeit zu stärken. Gleichzeitig sind nicht-medikamentöse Zugänge das Um und Auf. Es gilt, soziale Kontakte zu verdichten, Bewegung für den Körper und das Gehirn anzubieten, die Ernährung unter die Lupe zu nehmen und notwendige Unterstützung für den Alltag zu etablieren. Wie sehen die fortgeschrittenen Stadien der Demenz aus? Je weiter die Demenz fortschreitet, umso mehr Unterstützung ist vor allem bei den Aktivitäten des täglichen Lebens notwendig. Der Verlauf ist individuell sehr verschieden.
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Welche medizinischen und pflegerischen Hilfsangebote gibt es für Patienten in fortgeschrittenen Stadien und deren Angehörige? Neben den bereits erwähnten Hausärzten als Drehscheibe des Medizinischen sind die Familienhilfe Liechtenstein, die LAK und die Lebenshilfe Balzers inklusive deren Tagesangeboten die empfohlenen Adressen. Daneben gibt es weitere hilfreiche Angebote wie zum Beispiel den Liechtensteiner Behinderten-Verband und die Hospizbewegung Liechtenstein. Wie verbreitet ist Demenz in Liechtenstein? Wie gehen von rund 550 Menschen aus, die an einer Form von Demenz erkrankt sind. Dazu gehören aber noch jeweils deren Familienmitglieder, die die meiste Last tragen. Welche Rolle spielt der demografische Wandel? Hat die Zahl der Fälle zugenommen?
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Bis etwa zum Jahr 2050 hat die Abbildung der gesellschaftlichen Struktur eine «kopflastige» Form: Sehr viele alte bzw. hochaltrige Menschen stehen verhältnismässig wenigen Menschen im erwerbsfähigen Alter gegenüber. Entsprechend – weil das hohe Alter der grösste Risikofaktor für Demenz ist – gehen wir von einer Verdreifachung der aktuellen Zahlen aus. Was ist die Aufgabe des Vereins Demenz Liechtenstein? Was bietet er an? Unsere Arbeit widmet sich der persönlichen beraterischen Unterstützung, vor allem von Angehörigen, der Vernetzung der professionellen «Player» in der Thematik, der öffentlichen Sensibilisierung und der Schulung von Fachpersonen wie auch von Laien. Was wünschen Sie sich von der Politik? Demenz findet sich weiterhin als gerne verdrängte gesell-
schaftliche Randerscheinung auf der politischen Agenda. Es wird kein Weg daran vorbeiführen, sich dem Thema zu stellen und nicht nur als Aufgabe für die sogenannten Spezialisten
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Politik – mehr mutige Lösungen wünschenswert Die 18-jährige Annalena Risch aus Vaduz studiert an der Universität in St. Gallen und hat einen Abschluss in BWL zum Ziel. Aus St. Gallen hat sie die Möglichkeit, unser Land Liechtenstein immer wieder von der Aussenperspektive zu betrachten. Zu den verschiedenen gesellschaftspolitischen Themen vertritt Annalena Risch in unserem Jugend-Gespräch klare Meinungen. Interview: Johannes Kaiser • Foto: Oliver Hartmann
Etwas Positives zum Anfang: Welche politische Entscheidung oder Entwicklung hat dich zuletzt besonders gefreut und warum? Annalena Risch: Zuletzt habe ich mich über das Ja zum Neubau des Landesspitals gefreut. Ich bin nämlich der Meinung, dass jeder souveräne Staat über ein eigenes Spital verfügen sollte, um eine gute Grundversorgung der Bevölkerung sicherzustellen und das in Notfällen als nahe Anlaufstelle dient. Ausserdem erscheint mir aus wirtschaftlicher Sicht ein Neubau sinnvoller als eine Renovation, da einerseits eine Renovation mittelfristig betrachtet nicht günstiger gewesen wäre und andererseits die Qualität der medizinischen Versorgung durch den Einsatz neuster medizinischer Geräte und modernster Pflegeprozesse gesteigert wird. Was meinst du: Inwiefern und in welchen Themenbereichen denkt die Jugend an die Zukunft? Was Umwelt- und Klimaschutz betrifft, besteht bei der Jugend ein hohes Problembewusstsein, da es um die Lebensgrundlage unserer eigenen Generation geht. Da viele Jugendliche meist den öffentlichen Verkehr benutzen, ist dieses Thema auch sehr präsent. Ich denke, dass sich Jugendliche auch häufig mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzen und sich in Zukunft ein sicheres Land mit hoher Lebensqualität wünschen. Wird in der Bildung für die Schüler und Jugendlichen in Liechtenstein genug getan? Zum Beispiel im Angebot des Fremdsprachenerwerbs, um in einer Fremdsprache wirklich fit zu sein? Ich habe meine Schulzeit grundsätzlich sehr positiv erlebt. Bezüglich moderner Schuleinrichtung und zeitgemässem Unterricht hinkt unser Bildungssystem jedoch ein bisschen hinterher. Ich denke, dass die Schulen die Grundlage bilden, eine Fremdsprache zu erlernen. Man muss jedoch selbst die Initiative ergreifen, um wirklich fit in einer
Die Jugendliche Annalena Risch aus Vaduz im Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Johannes Kaiser.
Fremdsprache zu werden. Aus meiner Erfahrung beherrschten nur Mitschülerinnen und Mitschüler, die sich in ihrer Freizeit oft mit einer Fremdsprache befasst oder einen längeren Sprachaufenthalt absolviert haben, die Fremdsprache wirklich gut. Welche Themen liegen dir besonders am Herzen und warum? Mir liegen vor allem gesellschaftspolitische Themen am Herzen, da diese Themen unser Zusammenleben und das Miteinander in unserem Land stark beeinflussen. Wirtschaftspolitische Fragestellungen finde ich ebenfalls sehr interessant und wichtig, da diese natürlich stark im Zusammenhang mit unserem Wohlstand und unserer Lebensqualität stehen. Welchen anderen Themen sollte sich die Politik deines Erachtens dringend annehmen?
Dies sind einige Themen, mit denen sich die Politik zwar schon lange beschäftigt, aber aus meiner Sicht noch keine mutigen Lösungen gefunden hat. Dies wären die Sicherung der Renten, Sicherung der Pflege im Alter, Ausbau des öffentlichen Verkehrs, Digitalisierung, Umwelt und Nachhaltigkeit. Wie informiert sich die Jugend heutzutage über die Landespolitik und auf welche Kanäle sollten Politiker und Parteien vermehrt setzen, um die jungen Leute zu erreichen? Wenn ich zu Hause bin, lese ich manchmal die Landeszeitungen und höre Radio L. Meist informiere ich mich jedoch online über die Landespolitik. Wir Jugendlichen sind sehr aktiv auf den sozialen Medien wie z.B. Instagram. Ich denke, dass viele Jugendliche auch durch Anlässe in Schulen mit offenem Dialog vermehrt über politische Ereignisse in unserem Land informiert werden könnten.
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Rockband Megawatt (von links): Marco Gassner, Damian Caluzi, Thomas Graf, Dario Michielini, Marius Matt.
Marco Gassner: «Ich folge meinem Herzen» Der Höhenflug der Mundartrockband «Megawatt» ist kaum zu stoppen. Ihnen ist nach dem TV-Auftritt bei «SRF bi de Lüt» nicht nur der direkte Sprung auf Platz 10 der Schweizer Hitparade gelungen, sie dürfen zusätzlich noch mit «Gotthard» auf Tour und sammeln neue Fans wie andere Briefmarken. Mit von der Partie bei Megawatt ist auch der Triesenberger Gitarrist Marco Gassner, der über seine bisherige Karriere, das Leben als Rockstar und die Zukunft von Megawatt Auskunft gibt. Text: Christian Imhof
Seine erste Berührung mit der Musik bleibt für Marco Gassner unvergesslich: «In der Primarschule hatte ich eine sehr engagierte Musiklehrerin, welche es verstand, ihre Leidenschaft und Freude für die Musik auf uns zu übertragen. Wir haben richtig coole Lieder gesungen und
schon damals habe ich gemerkt, dass irgendetwas Wunderbares mit mir passiert, wenn ich musiziere.» Erstmals auch ausserhalb des Landes wahrgenommen wurde Gassner als Gitarrist der Liechtensteiner Rockband «Black
Sonic Prophets», die später ihren Namen auf «Black Sonic» kürzte. Die Band, die zwischen 2003 und 2012 bestand, schaffte es sehr weit und doch blieb ihr der richtig grosse Durchbruch verwehrt. Trotzdem schaut der inzwischen 43-Jährige nicht verbittert zurück, er erinnert
sich gerne an die Zeit mit dem Quartett, denn es gab doch einige Erlebnisse, die ihn heute noch mit Stolz erfüllen. «Black Sonic war die Geschichte von vier Freunden vom Lande, welche sich durch harte Arbeit aus dem Nichts heraus sehr viel erarbeitet haben. Wir haben zusammen
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die Rock’n’Roll-Schule absolviert und erlebten Touren und Festivals in verschiedenen Ländern, Album Releases mit sehr guten Kritiken in den grossen Magazinen, Radio- und TV, erhielten verschiedenste Preise und erlebten vieles mehr. Jedoch fehlten uns ab einem bestimmten Punkt vielleicht die richtigen Partner und wir machten auch entscheidende Anfängerfehler in wichtigen Businessfragen. Schliesslich gingen uns sowohl das Geld als auch die Energie aus, um auf diesem Level weitermachen zu können.»
Zusätzliche musikalische Sprache erlernt Andere Musiker fallen nach der Auflösung der eigenen Band oft in ein grosses Loch, doch dies war bei Marco Gassner definitiv nicht der Fall. Auf die Frage, ob er nach dem Aus von «Black Sonic» den Traum vom Musikerleben nicht schon fast ein wenig aufgegeben hatte, antwortet er: «Für das hatte ich gar keine Zeit, denn ich habe zu dieser Zeit mit dem Studium der Musikpädagogik begonnen und zudem einen Anruf von Michael Sele bekommen.» Der Frontmann von «The Beauty of Gemina» sei nicht der Einzige gewesen, der mit den Fingerfertigkeiten von Gassner geliebäugelt habe. Es habe spannende Anfragen von recht renommierten Bands aus dem Rock/Metal-Genre gegeben, doch er hatte Lust auf eine neue Herausforderung. «Ich wollte mich musikalisch weiterentwickeln und das war bei «The Beauty of Gemina» sehr gut möglich. Auf der Gitarre habe ich quasi nochmals eine zusätzliche Sprache erlernt.» 2012 bis 2015 war Marco Gassner nicht nur Mitglied der liechtensteinischen Kultband, sondern erhielt auch einen kleinen Einblick darin, wie es ist, Rockstar zu sein. «Die Gemina-Jahre waren vergleichbar mit einer Fahrt mit 200 Stundenkilometern auf einer deutschen Autobahn. Festivals und Touren in verschiedensten Ländern, Album Releases etc. Neben dem Studium, 25 Schülern und Abendkurs-Leitungen für die Erwachsenenbildung war das
aber auch eine riesige Herausforderung. Ich habe zusammen mit «The Beauty of Gemina» viele tolle Dinge erlebt und es war eine sehr intensive und lehrreiche Zeit.», sagt Gassner heute, wenn er dankbar zurückblickt auf die drei wohl intensivsten Jahre seines Lebens.
Von der grossen Bühne zurück zum Songwriting Nach der Zeit bei «The Beauty of Gemina» wurde es ein wenig ruhiger um den naturverbundenen Gitarristen, der in seiner Freizeit gerne viel Zeit draussen an der frischen Luft verbringt. Marco Gassner beschreibt diese «Zwischenzeit» so: «Ich wollte mich wieder vermehrt dem kreativen Teil, sprich dem kreativen Songwriting, widmen und hatte auch schon viele, sehr coole Ideen aufgenommen. Mehrere Schicksalsschläge in meinem direkten Umfeld haben dann meine Pläne durchkreuzt und ich habe mich erstmal mit anderen Fragen des Lebens abseits der Rockband-Welt beschäftigt und viele Dinge neu einsortieren müssen.» Als er sich danach wieder bereit fühlte, um Musik zu machen und eine neue Band zusammenstellen wollte, kam im perfekt passenden Moment eine Anfrage vom «Bluebones»und «May Day»-Sänger Thomas Graf. Mit den Worten, «Hey was tuasch so? I hett do glob no eppis recht Spannends…» begann die Geschichte mit Megawatt. Zurück auf der Überholspur «Ich hatte schon beim ersten Meeting mit Thomas ein extrem gutes Bauchgefühl und wusste: Das funktioniert für mich», sagt Marco Gassner. Aus diesem Grund war er auch sofort Feuer und Flamme für das Projekt, welches beim Hitproduzenten Georg Schlunegger von Hitmill in Zürich produziert wurde. Obwohl er eine gewisse Vorahnung hatte, waren der plötzliche Erfolg sowie der enorme Zuspruch doch sehr überraschend für die Jungs. «Es ist wirklich crazy, was grad abläuft, und das war ja erst der Anfang! Ab Mai starten wir dann live und die Anfragen für Konzerte sind enorm! Wir sind
mittlerweile schon bis weit in den Herbst hinein und sogar für nächsten Sommer gebucht und täglich kommen neue Konzerte oder Festivals herein.» Die Band «Megawatt» hat mit ihren Texten direkt aus dem Leben und echter, kerniger, von Hand gemachter Rockmusik einen Nerv getroffen, was man auch an den vielen positiven Feedbacks sieht, welche die Band aus der ganzen Schweiz sowie aus Liechtenstein empfangen darf.
Ein Kreis, der sich schliesst Marco Gassner ist unglaublich dankbar für den Erfolg, den er aktuell mit Megawatt erleben und geniessen darf. «Ich denke, es schliesst sich momentan ein Kreis, denn, wie gesagt, habe ich mir während nun mehr als 25 Jahren sehr vieles erarbeitet. Nichts wurde mir einfach geschenkt und jetzt kommt quasi der Lohn für alles zurück. Wir alle sind mittlerweile schon so lange in diesem Business, dass keine Gefahr besteht, dass wir persönlich abheben. Es fühlt sich eher an wie eine natürliche Entwicklung, gepaart mit einer grossen Portion Glück.» Die Konstellation von Megawatt ist für ihn auch ein bisschen wie eine Familie. Die Magie mit seinen Kollegen Thomas Graf, Marius Matt, Damian Caluzi und Dario Michielini sei schwierig in Worte zu fassen. «Wir alle haben ja musikalisch schon sehr vieles erlebt in der Vergangenheit, aber in dieser Konstellation fühlt es sich an, als wären wir wieder Teenager, welche einfach nur Spass haben, zusammen Musik zu machen und live auftreten zu dürfen. Natürlich findet dies mittlerweile auf einem sehr professionellen Level statt, aber das Feeling in der Band ist schon ausserordentlich. Wir freuen uns jetzt extrem darauf, diese positiven Vibes live herauszupushen und ich denke, an den Konzerten wird ganz ordentlich die Post abgehen.» Es werde bandintern gut aufeinander geschaut und viel darüber gesprochen, dass die Herausforderung Beruf, Familie und Band unter einen Hut zu bringen, gemeinsam gemeistert werden könne.
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Zur Person Der 43-jährige Gitarrist Marco Gassner ist in Triesenberg aufgewachsen. Er unterrichtet und lebt heute in Chur. Sein erstes Konzert bestritt Gassner 1990 im Resch in Schaan. Die Liebe für die harten Klänge entdeckte er durch die deutsche Band Helloween und ihr Album «Keeper of the seven Keys - Part II».
Liechtenstein feiert seine Helden Bisher wurde die Liechtensteiner Musikszene nach aussen vor allem von «The Beauty of Gemina», Al Walser oder dem Triesenberger Moritz Schädler, welcher bei «Crimer» in der Band spielt, repräsentiert. Neu zum illustren Kreis dazu gestossen sind dank Marco Gassner und Marius Matt nun auch «Megawatt». Die Reaktionen aus dem eigenen Land seien wunderbar, sagt der Gitarrist. «Wir alle haben so viele schöne Zuschriften erhalten von Menschen, welche berührt sind von den Texten und sogar Halt oder neuen Mut finden durch unsere Musik. Ist das nicht das schönste mögliche Kompliment, das man erhalten kann als Musiker?» Doch auch einzelne neidische Geister wurden durch den Erfolg von Megawatt wieder geweckt. «Natürlich gibt es auch die Neider, welche uns jetzt als Schlagerfuzzis bezeichnen und die Band ins Lächerliche ziehen möchten, aber das bin ich mir ja gewohnt und schon den Wechsel zu «The Beauty of Gemina» haben einige nicht verstanden. Ich bin aber nicht auf der Welt, um allen zu gefallen, sondern folge jeweils meinem Herzen und bin sehr dankbar dafür, dass ich ein Teil dieser wunderbaren Geschichte sein kann.»
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Das Au Auto auf den Frühling vorbereiten Das grosse Reifenwechseln beginnt schon bald. Aber auch sonst ist es ratsam, das Auto fit für die wärmere Jahreszeit zu machen. Wie bei der Wohnung bietet sich auch beim Auto ein Frühjahrsputz an, wenn die ersten sonnigen Wochenenden anstehen. Flüssigkeiten und Technik sollten ebenfalls kontrolliert werden.
«Oktober bis Ostern» ist der wohl bekannteste Leitsatz für die Nutzung der Winterreifen. Grundsätzlich sind es zwar neben den Schneeverhältnissen vor allem die tieferen Temperaturen, welche den Einsatz von Winterreifen mit ihrer darauf abgestimmten Gummimischung sinnvoll machen. Ab dem in diesem Jahr eher späten Osterfest dürfte die allgemeine Wetterlage aber tatsächlich so sein, dass wieder die Sommerreifen aufgezogen werden können. Ein Blick auf das Profil ist hilfreich, um zu beurteilen, ob die Reifen aus dem vergangenen Jahr noch brauchbar sind. «Bei weniger als drei Millimetern sollten Sie Ihre alten Sommerreifen durch neue ersetzen», rät der deutsche ADAC. Winterreifen, die für die nächste Saison noch über genügend Profiltiefe verfügen, sollten sauber, trocken, dunkel und kühl gelagert werden. «Leichtmetallräder säubern Sie am besten mit einem speziellen Felgenreiniger und spülen sie dann mit klarem Wasser ab. Nach dem Reifenwechsel sollten die Radschrauben nach etwa 100 bis 200 Kilometern nachgezogen werden», schreibt der ADAC weiter. Nach dem Wechsel sollten die Reifen ausserdem auf den richtigen Druck geprüft werden – dieser findet sich unter anderem im Handbuch des betreffenden Fahrzeugs. Liegt er zu niedrig, verkürzt sich die Lebensdauer der Reifen und der Benzinverbrauch steigt. Aussenreinigung und Lackpflege Während des Winters haben Streusalz und Split die Lackierung des Wagens meist stark beansprucht. Die Salzreste können bei einem Besuch in der Waschstrasse entfernt werden. Beim Waschprogramm ist Sparsamkeit fehl am Platz: Unterbodenreinigung und Versiegelung entfernen die angesammelten Winterspuren und schützen das Auto. Vorher lassen sich hartnäckigen Schmutzpartikel mit einem Hochdruckreiniger entfernen, da sie sonst wie Schleifpapier wirken. Auch eine gründliche Reinigung der Radkästen bietet sich an. «Wenn nach dem Waschen auf dem Lack Steinschläge oder kleine Beschädigungen sichtbar werden, sollten Sie diese mit einem Lackstift behandeln – ansonsten folgen Rostpickel und teure Reparaturen.
Gegen Frühjahrssonne und Blütenpollen hilft ausserdem eine Lackkonservierung», empfiehlt der ADAC. Auch der Innenraum will Pflege Auch der Innenraum sollte eine Reinigung erfahren. Denn dort sammelt sich durch Schnee und Eis schnell Feuchtigkeit. Deswegen sollte das Auto vor der Reinigung ausgiebig bei offenen Türen gelüftet werden, dabei alle losen Bodenbeläge herausnehmen, gründlich absaugen und trocknen. Befindet sich im Innenraum immer noch Feuchtigkeit, hilft es, Zeitungen bis zu zwei Tage auszulegen. Noch effektiver ist es, vor dem Lüften die Heizung einige Minuten laufen zu lassen. Auch ein Suppenteller voll Salz, über Nacht in den Innenraum gestellt, kann Feuchtigkeit entziehen. Unter dem Winter gelitten haben auch das Armaturenbrett und die Plastikverkleidung. Bei der Reinigung helfen lauwarmes Wasser – aber nicht zu viel, um die Elektronik nicht zu schädigen – und ein Küchentuch. Dazu gerne auch etwas Spülmittel, aber nicht zu viel, um Schaumbildung zu vermeiden. Guter Durchblick, weniger Verbrauch Alle Scheiben sollten zum Frühling hin von innen gereinigt werden, um den Schmutzfilm, insbesondere auf der Windschutzscheibe, zu entfernen. Für einen guten Durchblick sollten Autofahrer ausserdem die Scheibenwischer kontrollieren, denn diese können wegen Schnee und Eis gerissen sein. Wenn sie brüchig sind oder schmieren, ist es Zeit für einen Austausch. Nach dem Ende der Skisaison sollten auch allfällige Dachboxen und Skiträger demontiert werden, denn sie erhöhen den Verbrauch. Jedes Kilo an Bord kostet Kraftstoff, pro 100 Kilogramm sind es bis zu 0,5 Liter mehr Sprit auf 100 Kilometer. Zusätzliche Ladung wie zum Beispiel Schneeketten, Streusplit, Eiskratzer und Besen haben jetzt ebenfalls Sommerpause und können aus dem Auto entfernt werden.
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Kontrollieren und nachfüllen «Kontrollieren Sie auch Motoröl, Kühlwasser und die Scheibenwaschanlage und füllen Sie gegebenenfalls Flüssigkeit nach. In der frostfreien Zeit sollten Sie einen Scheibenreinigerzusatz verwenden. Aber Achtung: Manchmal lässt er sich nicht mit dem Frostschutzzusatz mischen», schreibt der ADAC. Auch ein Blick auf die Funktionsfähigkeit der Lichter und der Lüftung empfiehlt sich. Ist die Lüftung verstopft, erhöht sich der Strom- und somit der Spritverbrauch. Im Winter sammelt sich dort viel Dreck. Dieser sollte aus den Lüftungsfiltern entfernt werden. Wer ganz sichergehen will, kann die Filter auch wechseln. Für Cabriofahrer empfiehlt sich ausserdem eine Prüfung des Verdecks, damit sie im Frühlingsschauer nicht überrascht werden. Denn sowohl die Automatik als auch die Verkleidung können im Winter Schaden genommen haben. Wer all dies beachtet, dürfte auch im schon bald kommenden Frühling viel Freude an seinem Auto haben.
In Kürze: Schritt für Schritt zum sauberen Auto Aussen: Entfernen Sie als erstes groben Schmutz und Dreck, zum Beispiel Laub. Per Hochdruckreiniger beseitigen Sie Sand, Salz und anderen Schmutz. Damit keine Teile des Autos beschädigt werden, halten Sie mindestens 30 Zentimeter Abstand. Das Auto mit einem weichen Schwamm, Wasser und Autoshampoo waschen und mit einem Mikrofasertuch oder einem Fensterleder trocken reiben. Räder: Hier gehen Sie genauso vor. Zusätzlich können Sie auch Felgenreiniger nutzen aber nur so, wie es der Hersteller angibt.
Leisten und Türgummis: Ein Kunststoffpflegemittel gibt Plastikteilen ihre ursprüngliche Farbe zurück. Spezielle Pflegestifte halten Türgummis geschmeidig. Scheiben: Mit einem Fensterreiniger und einem sauberen Schwamm oder Mikrofasertuch werden die Fenster geputzt. Hartnäckigen Schmutz kann ein Spülmittel aufweichen. Innenraum: Zuerst nehmen Sie alle Matten und Teppiche heraus und klopfen sie aus. Dann saugen Sie den Innenraum aus. Für die Armaturen sollten warmes Wasser und ein sauberes Tuch genügen.
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Zahltag bei Peter Vogt, Fahrschullehrer Peter Vogt, seit neun Jahren leidschaftlicher Fahrlehrer, begleitete schon 620 junge und alte Menschen erfolgreich auf dem Weg zum Führerschein. Wenn er nicht auf dem Beifahrersitz starke Nerven und Ruhe an den Tag legt, gibt er Verkehrskundekurse im Fahrschulcenter. Für den privaten Ausgleich sorgen seine beiden Söhne, mit denen er gerne seine Freizeit in der Natur verbringt. Interview · Fotos: Oliver Hartmann
Wie viele Autos stehen bei dir zu Hause?
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4 Wochen im Jahr darf Peter entspannt Ferien machen.
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Wie viele Fahrstunden braucht ein Fahrschüler im Durchschnitt?
Wie viel PS hat dein Fahrschulauto?
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Seit wie vielen Jahren bist du Fahrlehrer?
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Wie viele Male hast du schon eine Busse für zu schnelles Fahren bekommen?
Bei ihm stehen zur Zeit 3 Autos vor dem Haus.
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Auf einer Skala von 1 – 10, wie gut fährst du selbst Auto?
1999
Seit wie vielen Jahren fährst du Motorrad?
In welchem Jahr hast du deine Autoprüfung bestanden?
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Wie hoch war die höchste Busse?
Wie vielen Fahrschülerinnen und Fahrschülern hast du schon zum Führerschein verholfen?
620
30 Stunden in der Woche verbringt er mit und ohne Fahrschüler im Auto.
30
Wie viele Stunden verbringst du in der Woche im Auto?
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Was ist deine höchste Geschwindigkeit, die du jemals gefahren bist?
Wie viele Monate geht deine Motorrad-Saison?
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Was war deine längste Tour (in km)?
Tsd.
In den 9 Jahren als Fahrlehrer hat Peter schon 620 Personen zum Führerschein verholfen.
Wie viele Wochen im Jahr hast du Ferien
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Was kostet eine Fahrstunde bei dir?
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Peter Vogt (39)
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Wie alt ist dein ältester Schüler?
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ist in Balzers aufgewachsen, verheiratet mit Laura und hat zwei Söhne. Mit Herzblut ist er ein leidenschaftlicher Fahrschullehrer und seit 9 Jahren selbstständig. Bei ihm kann man nicht nur das Autofahren lernen, sondern auch den Motorradführerschein machen sowie die Anhängerprüfung. Auch in seiner Freizeit hat er gerne Adrenalin, neben der Familie sind seine Hobbys Mountainbike, Downhill oder Snowboard fahren. www.peters-fahrschule.li
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Die Mittelalterexpertin Doris Röckle Die Liechtensteiner Autorin Doris Röckle veröffentlicht in diesem Jahr bereits ihr drittes Buch, welches den Titel «Die Spur der Gräfin» trägt. Es spielt wie die bereits erschienenen Bücher auch wieder im Mittelalter, was laut der Verfasserin gute Gründe hat: «Diese Zeitepoche faszinierte mich schon immer, speziell auch die Geschichte unseres Tales.» Text: Christian Imhof
«Das Mittelalter war eine Zeit des Umbruches, eine Zeit der Fehden, der Machtkämpfe zwischen Adel und Klerus und so weiter. Die vielen Burgen in unserem Tal sind Zeitzeugen davon und verdeutlichen, wie hart das Leben der einfachen Menschen hier gewesen sein muss. In meinen Büchern versuche ich genau dies aufzuzeigen und die Leibeigenen, Bauern und Handwerker zu Wort kommen zu lassen. Natürlich erfährt der Leser auch eine Menge über den Adel und dessen Beziehungen untereinander», erklärt die in Vaduz lebende Autorin Doris Röckle. Obwohl sie selbst gerne Krimis liest, war eine Geschichte über das Hier und Jetzt zu schreiben für sie nie wirklich ein Thema.
Wenn die Fiktion einem nahegeht «Das Leben der Menschen im Mittelalter war hart», erklärt Röckle. «Ihr Arbeitsalltag begann bei Sonnenaufgang und endete bei Sonnenuntergang, das waren im Sommer gut und gerne bis zu 17 Stunden. Dass dabei schon Kinder mithelfen mussten, macht einen schon betroffen.» Auch wenn viel Magie in der Epoche steckt, verschliesst die Autorin in ihren Werken nie die Augen vor der Realität. «Das Kindheitsalter im Mittelalter endete mit sieben Jahren, danach galt ein Kind als Arbeitskraft. Das war auf dem Land nicht anders als in der Stadt. Viele Kinder starben noch bevor sie das siebte Lebensjahr erreicht hat-
ten. Krankheiten und Seuchen bedrohten den Alltag der Menschen ebenso wie die Angst vor der nächsten Hungersnot und die kam mit steter Regelmässigkeit.» Nicht nur für Kinder war das Mittelalter eine graue Epoche, auch Frauen hatten es laut der Geschichtsinteressierten schwer. «Sie galten als schlaff, willenlos, launisch und dumm. Das war die Meinung des Klerus, der dies auch gerne von der Kanzel herunter predigte. Das ideale Heiratsalter einer Frau lag zwischen zwölf und 16 Jahren und im Schnitt gebaren die Frauen
damals so um die zehn Kinder.» Neben vielen negativen Dingen gab es doch auch hin und wieder einen Lichtblick, denn «die Einfachheit der Menschen, das Gefühl in der dörflichen Gemeinschaft aufgehoben zu sein, sich auf die Nachbarn verlassen zu können, waren schon schöne Dinge».
Unterhaltungsliteratur mit Faktentreue Doris Röckle will es genauer wissen und geht für ihre Werke gerne die Extrameile. «Ich stelle stets umfangreiche Re-
Doris Röckle an der Buchmesse Frankfurt.
cherchen über die Burgen, die Adeligen und ihr Leben an. In Archiven findet sich umfangreiches Material aus dieser Zeit. Das Stöbern in solchen Akten fasziniert mich, entdecke ich doch immer wieder Details, die selbst mir nicht bekannt waren.» Doch nicht alles aus dem Mittelalter hat den Weg in die Archive gefunden. «Das Leben des einfachen Volkes ist kaum oder nur spärlich belegt und hier muss dann oft meine Fantasie herhalten.» Dass ihre Fantasie sie hin und wieder ziemlich beflügelt, zeigt schon
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Kurzbeschrieb der Geschichte
Doris Röckle an einer Lesung in Vaduz.
der Blick auf ihre Romane, die allesamt über 600 Seiten dick sind. Auch wenn dies nach täglichem Schreiben riecht, verneint die Autorin. «Ich schreibe nicht täglich. Das geht schon wegen meinem Brotjob nicht. Allerdings funktionieren fixe tägliche Schreibstunden auch gar nicht. Eine Geschichte muss erst in meinem Kopf reifen. Ich spiele die einzelnen Szenen immer wieder in Gedanken durch, ändere sie, bis es plötzlich klick macht und ich sie einfach aufschreiben muss. Es ist dann kein Müssen, mehr eine Euphorie und ein Schaffensdrang, die Geschichte auf Papier zu bannen.» Diese grosse Motivation, die sie heute an den Tag legt, ist nicht selbstverständlich und spiegelt sich auch in den Tipps wider, die Röckle jungen Autorinnen und Autoren mit auf den Weg gibt: «Es ist wichtig, sich von Niederschlägen nicht aufhalten zu lassen. Durchbeissen, hartnäckig bleiben und an sich glauben heisst die Devise. Auch ich musste eine Durststrecke hinter mich bringen, ehe es rund lief.»
Jede Burg hält noch Geschichten bereit Rituale habe sie beim Schreiben keine, sagt Röckle. Allerdings brauche sie beim Schreiben absolute Ruhe. Ihre Familie akzeptiere das und störe sie wirklich nur im äussersten Notfall. «Nicht, weil ich bärbeissig werden würde, sondern weil ich sie schlichtweg nicht höre. Beim Schreiben tauche ich so tief ins Mittelalter ein, dass ich alles um mich herum vergesse. Selbst essen und trinken. Dies merke ich besonders dann, wenn ich nach drei bis vier Stunden schreiben wieder auftauche und frierend nach einem Glas Wasser greife.» Dass die Autorin ziemlich gefesselt von den Burgen und Ruinen in der Region ist, zeigt nur schon die Antwort auf die Frage, wie viele Geschichten sie noch in ihrem Köcher hat. «Viele. Jede Burg verdient es, in einem Roman erwähnt zu werden. Der Stoff geht mir also so schnell nicht aus, denn allein zwischen Sennwald und Sargans – auf beiden Seiten des Rheins – gibt es 13 Burgen und Ruinen.»
Die Literatur bleibt Hobby «Ich hatte das Glück, bei Droemer Knaur in München unter Vertrag genommen zu werden. Das ist ein renommierter deutscher Verlag, der von seinen Autoren keinerlei Gegenleistung fordert», sagt Röckle und gibt zugleich offen zu, dass sie das Wagnis des Selbstveröffentlichens wohl nicht eingegangen wäre. Das Schreiben mache sie glücklich und es sei nicht selbstverständlich, dass ihre Werke überall erhältlich seien. Von der Schreiberei zu leben, sei nie ihr Antrieb gewesen. «Ich glaube die wenigsten Autoren können von ihren Büchern leben, es sei denn, man lebt ein so bescheidenes Leben wie die Menschen im Mittelalter.» Und doch hat auch die 56-Jährige noch Wünsche. «Natürlich träume auch ich von einem Bestsellerroman, das gebe ich gerne dazu, aber träumen ist ja erlaubt.» Das neue Buch «Die Spur der Gräfin» erschien als E-Book am 1. Januar 2020 und das Taschenbuch am 3. Februar.
1341: Kurz nach seiner Vermählung muss Graf Albrecht, Herrscher der Grafschaft Werdenberg-Heiligenberg, erkennen, dass seine Gemahlin, Gräfin Mechthild, an einer seltsamen Krankheit leidet. Als die junge Frau eines Tages spurlos verschwindet, reist der Graf in seiner Verzweiflung an den Bischöflichen Hof in Curia. Doch statt ihm, wie erhofft, zu helfen, nutzt der Bischof die Gelegenheit, den Grafen loszuwerden, und schickt ihn im Auftrag der Rosenkranzbruderschaft auf eine Pilgerreise ins Gelobte Land, von der er nicht mehr lebend zurückkehren soll. Doch das Glück ist Graf Albrecht hold, und er erfährt nicht nur von dem Mordkomplott gegen ihn, sondern lüftet bei einem alten Templer das Geheimnis um das Grabtuch Christi, welches die Bruderschaft fälschen möchte, um die Ungeheuerlichkeit, die die Reliquie zeigt, zu verbergen.
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lie:zeit zeigt Film über «FL Wasserversorgung» Die Liechtensteiner Bevölkerung ist in der glücklichen Lage, ausreichend Wasser in hervorragender Qualität zur Verfügung zu haben. Hinsichtlich des 50-jährigen Bestehens der Gruppenwasserversorgung Liechtensteiner Oberland (GWO) im Jahr 2019 und des 60-Jahr-Jubiläums der Wasserversorgung Liechtensteiner Unterland (WLU) im laufenden Jahr wurde dieses kostbare Gut und Lebenselixier in eine fesselnde Filmbotschaft verpackt. Die lie:zeit hat dieses exzellente Filmdokument auf www.lie-zeit.li online gestellt. Die WLU wurde 1960 und die GWO 1969 gegründet und seither verrichten sie hinter den Kulissen leise und zuverlässig eine Arbeit, die für die Einwohnerinnen und Einwohner etwas vom Wichtigsten liefert, nämlich lebensnotwendiges, einwandfreies und sauberes Trinkwasser. Werfen wir einen Blick hinter die Kulissen: 7,5 Millionen Kubikmeter Wasser verbrauchen Liechtensteins Haushalte, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft pro Jahr. Dies entspricht 7,5 Milliarden Litern oder 550 Litern pro Tag und Einwohner. Damit das Wasser bei den Nutzern ankommt, stehen 550 Kilometer Druck-
leitungen zur Verfügung, die ausserdem 2100 Hydranten zur Löschwasserversorgung speisen. Die Hälfte des in Liechtenstein genutzten Wassers stammt dabei aus Quellen, die anderen Hälfte aus dem Grundwasser. Dies sind nur einige der zahlreichen Fakten, welche die WLU und die GWO der Öffentlichkeit und insbesondere Schulklassen im Film «Wasserversorgung in Liechtenstein» anlässlich ihres 60- bzw. 50-jährigen Bestehens präsentieren.
Viel Arbeit für optimales Ergebnis Die Botschaft des Films ist so klar wie wichtig: Liechtenstein befindet sich in einer glückli-
chen Lage, stets genügend sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu haben. Selbstverständlich ist dies aber nicht. Denn einerseits war es nicht immer so und andererseits steckt viel Arbeit hinter dieser optimalen, lückenlosen Versorgung mit dem wichtigsten aller Lebensmittel, das auch für die körperliche Hygiene unerlässlich ist.
Ausgezeichneter Film von Klaus Schädler Vor etwas mehr 100 Jahren sah die Situation in Liechtenstein noch anders aus, wie der Film von Klaus Schädler aufzeigt. Für die weitaus meisten Einwohner waren die Dorf- und Genossenschaftsbrunnen sowie
die Fliessgewässer die einzigen Quellen für Trink- und Nutzwasser. Erste Reservoirs und Verteilleitungen kamen kurz vor dem Ersten Weltkrieg auf und wurden sukzessive ausgebaut. Sie sorgten neben dem Gewinn an Lebensqualität dafür, dass sich die Gewohnheiten änderten. Die Einwohner wuschen sich und ihre Kleider weitaus häufiger als zuvor und Toilettenspülungen ersetzten nach und nach die Plumpsklos. Mit den veränderten Gewohnheiten stieg auch der Wasserverbrauch drastisch an. Das Aufkommen und die rasche Entwicklung der Liechtensteiner Industrie sowie Bevölkerungsund Arbeitsplatzwachstum trugen ihr Übriges dazu bei.
Üseri Worzla
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Wie aus dem früheren «Café Kaiser» das Casino Schaanwald wurde
Die Gemeinden Liechtensteins durchlebten in den vergangen drei Jahrzehnten einen gewaltigen Wandel im äusseren Erscheinungsbild. Dies zeigt sich vor allem im für das kleine Land gigantischen Ausmass von Wohnneubauten. Alte Häuser verschwinden von der Bildfläche und mit ihnen ein Grossteil der allen Zeit. Text: Herbert Oehri
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«Café Kaiser», späteres Restaurant Pirandello: Haus und Geschäft wurden an eine Investorengruppe verkauft. Abbruch im November 2007.
Ein gutes Beispiel – und davon gibt es in Liechtenstein viele – liefert uns die Geschichte des Café Kaiser in Schaanwald samt Wohnhaus und Kolonialwarengeschäft. Das Gebäude wurde nach rund 150 Jahren komplett abgerissen und an seiner Stelle Wohn- und Geschäftsimmobilien errichtet. In diesem Gebäude befindet sich heute das Casino Schaanwald.
Zur Geschichte des Hauses und der Kaiser-Familien Jakob Kaiser (1813 – 1878), genannt der «Nagler Joggele», wohnte zuerst im Maurer Ortsteil Krummenacker und zog 1857 nach Schaanwald ins Haus Nr. 153/23, Vorarlbergerstrasse 220 (heutige Fahrzeugbau Kaiser). Er stammt aus dem Geschlecht der sogenannten «Obera Kaiser» aus dem Kirchenbot im früheren Gasthaus «Rössle», jetzt Kulturhaus Mauren. Von Beruf war Jakob Kaiser Nagelschmied. Er ist der Stamm-
vater der Schaanwälder Kaiser. Er bewohnte das kleine, einstöckige «Kaiser-Hüsle» an der Vorarlbergerstrasse Nr.153/23/220, ca. 100 Meter vom Grenzübergang nach Vorarlberg entfernt. Nagelschmieds Jakob Kaisers Ehefrau Barbara Kaiser, geb. Marxer (1819 – 1972), aus dem Geschlecht der «Hoopa-Bascha» erbte dieses Häuschen von Regina Marxer, geb. Ludescher, per Einantwortung vom 23. April 1869. Auf diesem Anwesen entstand später die Weberei des Jakob Kaiser (1850 – 1924), aus welcher später das Unternehmen Kaiser Fahrzeugbau herauswuchs. Einige Meter weiter Richtung Süden, an der Vorarlbergerstrasse Nummer 212 (136/1), wo sich heute das Casino Schaanwald befindet, errichtete Andreas Matt, Steinhauer und Maurer (1807 – 1887), im Jahre 1846 ein kleines Haus. Es stand auf seiner Wiese, die sich über mehr als 1000 Klafter in Rich-
tung Maurer Berg erstreckte. Es bekam die Nummer 1 in Schaanwald und lag nur wenige Meter vom heutigen Grenzübergang nach Vorarlberg entfernt. Andreas Matt baute sein Haus in Schaanwald in den Jahren 1847 – 1857. Am 20. November 1843 heiratete er seine zweite Ehefrau Kreszenzia Kaiser aus dem Haus Nr. 56 alt (1819 – 1889). Am 30. Mai 1887 starb Steinhauer Andreas Matt im Maurer Armenhaus, das Anwesen samt Umschwung ging laut Urkunde schon am 1. Mai 1858 in die Hände seiner Frau Kreszenz, das allerdings aufgrund einer Erklärung vom 31. Juli 1884 – also 26 Jahre später – beiden Ehegatten je zur Hälfte zugesprochen wurde. Mit Vertrag vom 28. Februar 1887 trat Jakob Kaiser (1850 – 1924), ein Sohn von Jakob Kaiser (1813 – 1878), als Käufer des Hau-
ses Nr.1 in Erscheinung. Später war Georg Kaiser (1881 – 1949) Besitzer, der mitansehen musste wie es am 16. Januar 1931 ausbrannte, sodass er gezwungen war, es komplett abzubrechen. Georg Kaiser erstelle am gleichen Ort ein neues Haus. Es war der Beginn einer langen Kaiser Ära, die bis heute durch die Nachkommen weitergetragen wird. Georg Kaiser heiratete 1920 die Schrunserin Mathilde Heller (1895 – 1957). Von Beruf war Georg Kaiser Schreinermeister. Dem Ehebund waren sechs Kinder beschieden: Walter Kaiser (1920 – 1998), verheiratet mit Marlies Hermann (1924) aus Schaan, Reinhilde Kaiser (1923), Sr. Theresia im KarmeliterOrden in Innsbruck, Laura Kaiser (1925), verheiratet mit Roman Kranz (1924 – 1994) aus Eschen, Elsa Kaiser (1926) verheiratet mit Paul Mory aus der Schweiz, Fritz Kaiser (1928 – 1992), verheiratet
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Familie Jakob Kaiser: v. l. Josef (1888 – 1968), Ludwina (1886 – 1974), Georg (1881 – 1949), Berta (Mutter), Jakob (Vater), Rosina (Tante), Genofeva (1894 – 1966), Berta (1879 – 1957), Rosina (1883 – 1945).
Familie Blanda und Fritz Kaiser mit ihren Kindern Peter *1961, Kurt *1957, Silvia *1952 und Fritz *1955.
Geschwister Kaiser: Fritz, Kurt, Peter und Silvia.
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mit Blanda Kieber (1932) von Schellenberg und Maria Kaiser (1931), verh. mit Anton Konrad.
gesegnet: Silvia Kaiser *1952, Fritz Kaiser *1955, Kurt Kaiser *1957 und Peter Kaiser *1961.
Walter Kaiser, von Beruf Schlosser und Installateur, arbeitete bis zu seiner Pensionierung bei der Firma Fahrzeugbau Kaiser AG, Schaanwald. Die Familie Kaiser lebte neun Jahre lang in Argentinien. Dort kamen die Söhne Jürg und Günther zur Welt. Der älteste und der jüngste Sohn von Walter und Marlies Kaiser wurden in Liechtenstein geboren.
Fritz Kaiser kam laut Kaufverträgen vom 13. Juni 1994 und vom 23. April 1997 in den Besitz des grossen Kaiser-Anwesens.
Haus in Schaanwald, Nr.1 (neu)/136 (alt), Vorarlbergerstrasse Nr. 212.
Riba Anstalt, Balzers übernahm die Liegenschaft per Kaufvertrag vom 20. Oktober 2005 und erstellte dort Wohn- und Geschäftsimmobilien, in welchen 2017 das Casino Schaanwald eingerichtet wurde.
Kreszenia Kaiser (1819–1889), verehelicht mit Andreas Matt (18071887), lt. Urkunde vom 1. Mai 1858
GRUNDBUCH VA DUZ
Andreas Matt, Steinhauer und Maurer (1807–1887) gemäss Baubewillgung vom 29. August 1846
Maria Anna Kaiser (1811–1885) gem. Vertrag vom 30. Dezember 1875 Andreas Matt (1807-1887) und Kreszenz Matt (1819–1889) gemäss Erklärung vom 31. Juli 1884 Jakob Kaiser (1850–1924) gemäss Vertrag vom 28. Februar 1887 Georg Kaiser (1881–1949) gemäss Kaufvertrag vom 25. August 1920
Fritz Kaiser sen. (1928 – 1992), Sohn von Georg und Mathile Kaiser-Heller kam laut Kaufvertrag vom 23. November 1951 in den Besitz des Anwesens. Er heiratete im Jahre 1952 die Schellenbergerin Blanda Kieber (1932) und bezog das Haus Nr.1/136. Fritz Kaiser baute um 1970 daneben das «Café Kaiser» (später Restaurant Pirandello) und betrieb zusammen mit seiner Frau ein Kolonialwarengeschäft, das er 1955 von seinen Eltern übernommen hatte. Fritz und Blanda Kaisers Ehe ist mit vier Kindern
Quellen • Grundbuchamt, Vaduz • Buchreihe: Menschen, Bilder & Geschichten, Mauren von 1800 bis heute, Bd.2 des Vereins für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums Mauren, 2007, Autor: Herbert Oehri • Die alten Häuser von Mauren 1800 – 1900, Hans Jäger, 2001 • Familien-Stammbuch der Bürger von Mauren-Schaanwald, Adolf Marxer, 1978 • Bilder: von den Kaiser-Familien, Gemeindearchiv
Mathilde Kaiser, geb. Heller (1895–1957) gemäss Einantwortungs-Urkunde vom 26. August 1950 Friedrich (Fritz) Kaiser (1928–1992) gemäss Kauvertrag vom 23. November 1951 Erbgemeinschaft, lt. Einantwortung vom 25. August 1993 mit folgenden Eigentümer: lit.a)Blandina Kaiser-Kieber, ME zu 4/16, b) Silvia Block-Kaiser, ME zu 3/16, c) Fritz Kaiser, ME zu 3/16,d) Kurt Kaiser, ME zu 3/16,e) Peter Kaiser, ME zu 3/16. Fritz Kaiser *1955, Bankier, lt. Kaufvertrag vom 13. Juni 1994 kaufte er die Anteile ME lit.b und lit. e Fritz Kaiser *1955, Bankier, lt. Kaufvertrag vom 23.April 1997 kaufte er die Anteile ME lt.a Riba Anstalt, Balzers, lt. Kaufvertrag vom 20. Oktober 2005
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