91 Dez. 2020
Zeitschrift für Liechtenstein und die Region
Erbprinz Alois blickt zurück auf ein besonderes Jahr und in die Zukunft Interview ab Seite 6
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Die Liechtensteinische Post AG digitalisiert Dokumente, Bücher und Ihre Tagespost Mit Dienstleistungen im Bereich der Digitalisierung schlägt die Liechtensteinische Post AG die Brücke zwischen der realen und der virtuellen Welt im Bereich der Kommunikation und des Informationsaustauschs. Dazu gehört auch das Dienstleistungsangebot Scanning und Archivierung. Kunden sparen damit Platz, finden Ihre Inhalte sehr schnell und sparen durch die Durchsuchbarkeit Zeit und Geld. Ergänzt wird das Angebot mit dem Posteingangsscanning, welches den Kunden die Möglichkeit eröffnet seine Briefpostsendungen in digitaler Form zu empfangen. Digitalisierung von Archiven schafft Platz Durch die grösstenteils physischen Archive und die ständige Zunahme von Papierbergen bei Projekten und Abläufen trotz digitalem Zeitalter sind immer mehr Mitarbeitende mit der Suche nach bestimmten Dokumenten statt mit deren Bearbeitung beschäftigt. Nicht selten übersteigt die Papierflut die räumlichen Kapazitäten im Unternehmen. Die Lösung für dieses Problem bietet ein elektronisches Archivsystem und die Digitalisierung von Papierdokumenten. Im eigenen Scan-Center digitalisiert die Post sämtliche Akten, Dokumentationen, Bücher, Konstruktions- und Baupläne unterschiedlichster Grösse, Belege und Unterlagen, die bisher in Ordnern, Heftern oder Archivschachteln abgelegt wurden und stellt diese dem Auftraggeber elektronisch wieder zur Verfügung. Somit hat dieser stets einen einfachen und schnellen Zugriff. Buchscanning – schafft Zugang zu wertvollen Inhalten In der heutigen digitalen Welt, werden immer weniger Bücher gedruckt, sondern immer mehr als eBook publiziert. Der Vorteil darin ist, dass deren Inhalt auf verschiedensten Devices gelesen und genutzt werden können. Trotzdem stehen in vielen Regalen immer noch Bücher aus der alten guten Zeit des Buchdrucks oder es handelt sich um Bücher die heute bereits vergriffen sind aber trotzdem einen Wert darstellen. Um auch Bücher jederzeit und überall verfügbar zu machen, können mittlerweile auch Bücher bei der Liechtensteinischen Post AG eingescannt
werden. Dies kann gerade für alte und seltene Buchexemplare von Bedeutung sein, um deren Inhalt auch einem erweiterten Kreis zugänglich machen zu können und somit die Raritäten vor allfälliger zusätzlicher Beanspruchung zu schützen. Posteingangsscanning Digitalisierung, mobile Arbeitsplätze, Homeoffice und die meist geforderte Flexibilität bringen stets neue Ansprüche hervor. Dies kann zur Folge haben, dass Postempfänger zwar eine feste Anschrift haben aber nicht immer gerade vor Ort sind. Um trotzdem die Tagespost früh am Morgen zu erhalten, effizient abzuarbeiten und jederzeit darauf Zugriff zu haben, bietet die Liechtensteinische Post AG mit ihrem Posteingangsscanning den richtigen Service dazu. Dabei wird die Tagespost des Kunden täglich in unserem Betriebszentrum entgegengenommen, sortiert, eingescannt und anschliessend dem Kunden in ein elektronisches Postfach gelegt. Auf dieses Postfach kann der Kunde überall auf der Welt direkt zugreifen und somit seine Tagespost einfach und rasch erledigen. Das Postgeheimnis – für Ihre und unsere Sicherheit Sicherheit und Vertrauen stehen für die Liechtensteinische Post AG an oberster Stelle: Alle Daten und Informationen, die im Rahmen des Digitalisierungsangebots verarbeitet werden, unterliegen dem Postgeheimnis sowie den allgemeingültigen Datenschutzbestimmungen. Darüber hinaus schaffen spezifische Vereinbarungen mit unseren Mitarbeitenden und mehrfache Sicherungsmassnahmen in den Arbeits- und Archivräumen ein Höchstmass an Diskretion und Sicherheit. Beratung und Information Die Kundenberater der Liechtensteinischen Post AG unterbreiten Ihnen gerne massgeschneiderte Lösungen für die Digitalisierung und Archivierung Ihrer Geschäftsdokumente und stehen Ihnen für weitere Abklärungen oder Fragen unter Tel. +423 399 44 44 oder per E-Mail an info@post.li gerne zur Verfügung.
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EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Schon bald ein Jahr hat uns die schreckliche Corona-Pandemie fest im Griff. Bis zum Redaktionsschluss verzeichneten wir im Fürstentum Liechtenstein rund 1‘300 laborbestägte Fälle bei 16 Toten im Zusammenhang mit Covid-19. Es bleibt nur die Hoffnung, dass wir bald von dieser Geisel befreit sind. Mut machen die angekündigten Impfungen, doch die Impfmöglichkeit dürfte sich noch einige Zeit hinziehen. Auch S.D. Erbprinz Alois spricht im traditionellen Weihnachtsgespräch das Thema Corona-Pandemie an und wünscht der Einwohnerschaft Liechtensteins viel Zuversicht und gute Gesundheit. Er gibt aber auch einen Ausblick auf seine Erwartungen an die Politik in der kommenden Legislaturperiode. Der Abgeordnete Johannes Kaiser befasst sich in seinem monatlichen lie-zeit-Statement mit der künftigen Finanzierung der Alterspflege. Für ihn kommt eine Pflege- und Betreuungsversicherung mit einer neuerlichen Belastung der Einwohnerinnen und Einwohner nicht in Frage. Kaiser tritt für das heutige System ein, das viel mehr optimiert werden kann und soll.
allerdings durch die englischen Wochen stark gefordert. So entspricht die 3:0-Niederlage an diesem Mittwoch in Lausanne nicht ganz den Erwartungen. Beim USV gibt Michael Frick einen interessanten Einblick in die Arbeit der Juniorenabteilung, welcher er als Leiter vorsteht. Am morgigen Sonntag kommt der Nikolaus. Dessen Andenken ist durch Filme und Werbungen über den amerikanischen Weihnachtsmann leider teilweise verwässert worden, in Liechtenstein hingegen ist es aber nach wie vor ein seiner ursprünglichen Form gegenwärtig. Markus Walser, Generalvikar des Erzbistums Vaduz, gibt einen Einblick in das historische Wirken des Heiligen Nikolaus von Myra und Franziska Eller von den Schaaner Pfadfindern in das heutige Brauchtum. In diesem Sinne wünsche ich euch eine besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachtsfesttage und einen guten Rutsch ins 2021. Und allen eine gute Gesundheit und viel Freude bei der Lektüre.
Herbert Oehri, Redaktionsleiter
Die beiden Regierungsrätinnen Dominique Hasler und Katrin Eggenberger waren in ihren Ressorts stark gefordert, können aber auf eine ausgezeichnete Regierungsarbeit verweisen. Dasselbe gilt im besonderen Masse auch für Regierungschef-Stv. Daniel Risch, der uns als Sportminister u.a. auch die grosse Bedeutung des Sports für Liechtenstein, gerade in den gegenwärtigen Zeiten, aufzeigt.
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Auf mehreren Seiten stellen wir im Vorfeld der Wahlen am 7. Februar 2021 die Regierungs- und Landtagskandatinnen und -kandidaten vor. Bis auf die FL haben alle Parteien über die Nominationsversammlungen berichtet und ihre Kandidaten/Innen und deren Leistungsausweis in den Fokus gestellt. Im Sportteil befassen wir uns mit dem FC Vaduz und dem USV Eschen/ Mauren. Der FC Vaduz schlägt sich in der Super League beachtlich, ist
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Wir wünschen Ihnen eine besinnliche Adventszeit und ein schönes Weihnachtsfest
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Medienbuero
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Solidarisch ja – aber mit wem? Seit Beginn der Corona-Krise ist das Gebot der Solidarität allgegenwärtig. Solidarität lässt sich nur schwer definieren und doch wissen wohl alle intuitiv, was damit gemeint ist. Einfach ausgedrückt bezeichnet Solidarität die wechselseitige Verpflichtung, füreinander einzustehen und sich gegenseitig zu helfen. Sie wird in vielen Kontexten geübt, sei es in der Familie, in der Nachbarschaft oder im Freundeskreis, also dort, wo ein Gefühl der Zugehörigkeit vorliegt. Ein typischer Ort der Solidarität ist auch der Nationalstaat, was sich z. B. an der hohen Akzeptanz von wohlfahrtsstaatlichen Umverteilungssystemen zeigt. Auch in der Corona-Krise wird Solidarität meist als Solidarität innerhalb der nationalstaatlichen Grenzen aufgefasst. Gleichwohl hat der Landtag bereits früh eine Petition des Netzwerks für Entwicklungszusammenarbeit zur Aufstockung der humanitären Hilfe in ärmeren Ländern aufgrund der Corona-Pandemie unterstützt. Dieses Bekenntnis zur Solidarität im Rahmen der internationalen humanitären Zusammenarbeit wurde von der Regierung seither mehrfach bekräftigt. Europäische Solidarität Als Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) kennt Liechtenstein auch eine europä-
ische Solidarität. Das wichtigste Beispiel hierfür ist der EWR-Finanzierungsmechanismus, welcher einen gemeinsamen Beitrag der drei EWR/EFTA-Staaten Island, Liechtenstein und Norwegen zur Verringerung der wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheit zwischen den EWR-Staaten darstellt. Beitragsempfänger sind jene 15 EU-Staaten, deren Bruttonationaleinkommen pro Kopf unter 90 Prozent des EU-Durchschnitts liegt. Für die Periode 2014–2021 liegt Liechtensteins Beitrag zum EWR-Finanzierungsmechanismus bei ca. 2,3 Millionen Euro pro Jahr. Die Notwendigkeit eines solchen Finanzierungsmechanismus ist in Liechtenstein unbestritten. Allerdings war die Regierung stets darauf bedacht, dass die Beiträge möglichst gering ausfallen. Entsprechend intensiv sind jeweils die Verhandlungen mit der EU. Auch in anderen Kontexten zeigt sich Liechtenstein nur bedingt solidarisch mit seinen EWR-Partnern. So nimmt es z. B. vor allem dann an EU-Programmen teil, wenn es sich selbst einen direkten Profit verspricht. Eine Teilnahme am EU-Forschungsprogramm Horizon Europe, über welches künftig wohl auch etliche Forschungsprojekte zur Corona-Pandemie finanziert werden, wurde dem Landtag unter Verweis auf die geringen zu erwartenden Rückflüsse gar nicht erst vorgelegt.
Verlässlich engagiert solidarisch Auch die Beiträge im Rahmen des EWR-Finanzierungsmechanismus können letztlich als eine sehr berechnende Form der Solidarität gedeutet werden. So lässt sich der EWR-Finanzierungsmechanismus primär als Preis für den Eintritt in den europäischen Binnenmarkt verstehen. Es geht dabei also mehr darum, eine Forderung der EU zu erfüllen, als originäre Solidarität zu zeigen. Da in einem gemeinsamen Wirtschaftsraum ein starkes Wohlstandsgefälle für wohlhabende Staaten Probleme mit sich bringen kann, ist es darüber hinaus durchaus rational, durch Transfers und Investitionen die Prosperität von weniger wohlhabenden Staaten zu fördern. Europäische Solidarität basiert somit in Liechtenstein weitgehend auf einer Kosten-Nutzen-Rechnung statt auf dem Gefühl der Verbundenheit – sprich: einer europäischen Identität.
Für einen Kleinststaat mit geringen personellen Ressourcen und einer eingeschränkten medizinischen Infrastruktur sind in der Corona-Krise finanzielle Mittel das einzige Instrument, um im europäischen Kontext Solidarität zu zeigen. Angesichts der wachsenden wirtschaftlichen Kluft zwischen den europäischen Staaten wird der Druck auf Liechtenstein, sich finanziell stärker für die europäische Zusammenarbeit zu engagieren, in den kommenden Jahren steigen. Bleibt zu hoffen, dass Liechtenstein sich dabei an die Grundsätze seiner Aussenpolitik erinnert und die proklamierte Trias «verlässlich engagiert solidarisch» auch gegenüber den europäischen Partnern gelebt wird.
DR. CHRISTIAN FROMMELT, Direktor und Forschungsbeauftragter Politik am Liechtenstein-Institut
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AUS DEM INHALT Interview mit S.D. Erbprinz Alois Sonderthema Weihnachten Schneejuchee Vorteilswochen im Brandnertal Künftige Finanzierung der Alterspflege – quo vadis? «In Lösungen denken und klare Entscheide herbeiführen» «Miteinander Lösung in einem Klima des Vertrauens finden» Historische Weichenstellung mit dem Stimmzettel der FBP Es braucht eine Alternative… Kandidatennomination 3 Fragen an Liechtensteins Politik «Sport verbindet und schafft Werte» Eine Partnerschaft gegen Jugendarbeitslosigkeit «Manchmal musst du riskieren, um zu reüssieren» FC Vaduz: nach dem ersten Sieg gleich ein Rückschlag Einblick in die Nachwuchsabteilung des USV Gedächtnisstiftung Peter Kaiser veröffentlicht Buch «Spurensuche, Lebensraum, Residenz» Im Gespräch mit Jugendlichen Morgen kommt der Nikolaus – nicht der Weihnachtsmann «Ich hatte immer einen klaren Plan» «Ich möchte nicht der Reichste auf dem Friedhof sein» Zahltag bei Romana Kaiser DialektAusdrücke (Teil 3)
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lie:zeit Erbprinz wünscht allen viel Zuversicht Im traditionellen Weihnachtsgespräch wünscht Erbprinz Alois seinen Landsleuten in diesen besonderen Zeiten viel Zuversicht und Gesundheit. Er gibt auch einen Ausblick auf seine Erwartungen an die Politik in der nächsten Legislaturperiode. ab Seite 6
meine:zeit Morgen kommt der Nikolaus Am morgigen Sonntag, 6. Dezember, kommt der Nikolaus – nicht der Weihnachtsmann. Generalvikar Markus Walser gibt einen Einblick in das historische Wirken von Nikolaus von Myra. ab Seite 46
sport:zeit Ein neues Talent Loris Dal Farra (19) aus Schaanwald zählt im Mountainbike Cross Country trotz seines jugendlichen Alters zu den Besten in der Schweiz. Er blickt im Interview auf seine Anfänge zurück und verrät uns seine weiteren Sportpläne.
Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen | Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Vera Oehri-Kindle, Oliver Hartmann, Heribert Beck | Beiträge/Interviewpartner/ Innen: Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein, Dominique Hasler, Kartin Eggenberger, Daniel Risch, Christian Frommelt, Marcus Vogt, Christoph Kindle, Eloise von der Schulenberg, Loris Dal Farra, Thomas Ritter, Michael Frick, Werner Ospelt, Jana Simonetta, Markus Walser, Michael Lampert, Romana Kaiser, Adolf Marxer | Parteien: FBP, VU, FL, DU, DpL | Satz/Lithos: Joanne Rohner, Oliver Hartmann | Druck: Somedia Partner AG | Fotos: Oliver Hartmann, Roland Korner, Eddy Risch, Jürgen Posch, Landesarchiv, Paul Trummer, Vera Oehri-Kindle, Adobe Stock, Pexels, Stadt Bludenz, ikr, zVg | Akquisition/Marketing/ Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin), Brigitte Hasler | Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden | Erscheinung: Samstag, 5. Dezember 2020 | Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins und an die Postfächer im Bezirk Werdenberg. Zeitschrift erreicht ca. 50’000 Leserinnen und Leser (Umfang 88 Seiten) | Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gastautoren Platz, um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen. «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.
«lie:zeit» online: www.lie-zeit.li
Nächste «lie:zeit»: 23. Januar 2021
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ab Seite 38
üseri:worzla I find dr Gottarabotzer numma Im dritten Teil der Dialektausdrücke stellen wir weitere 50 Beispiele mit Übersetzung ins Hochdeutsche vor. So heisst der Titel «I find dr Gottarabotzer numma» übersetzt: «Ich kann die Flaschenbürste nicht mehr finden.» ab Seite 54
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«Wir können viel Positives mit in die Zukunft nehmen»
Foto: Roland Korner
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Foto: Oliver Hartmann
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LIE:ZEIT IM GESPRÄCH MIT S.D. ERBPRINZ ALOIS «In dieser besonderen Zeit wünsche ich uns allen viel Zuversicht und gute Gesundheit», sagt Erbprinz Alois im Interview mit der Lie:Zeit. Bevor er diesen Wunsch äussert, blickt er aber auch zurück auf ein besonderes Jahr – nicht nur in Bezug auf die Corona-Pandemie. Der Erbprinz gibt auch einen Ausblick auf seine Erwartungen an die Politik in der kommenden Legislaturperiode. Text: Herbert Oehri und Heribert Beck
Durchlaucht, das Jahr ist zwar noch nicht ganz zu Ende, aber da es mit dem neuartigen Coronavirus ohnehin von einem Thema dominiert wurde, fällt ein Rückblick bereits jetzt vielleicht einfacher. Wie haben Sie 2020 bisher erlebt? S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein: 2020 war auch für mich ein sehr spezielles Jahr. Die Pandemie war nicht nur inhaltlich das dominante Thema, sondern hatte auch auf meinen Tagesablauf grosse Auswirkungen. Fast alle Auslandsreisen sowie viele der üblichen Anlässe
und Treffen im Land – auch auf Schloss Vaduz – mussten in diesem Jahr abgesagt werden. Das Jahr 2019 stand im Zeichen des grossen Landesjubiläums. Dennoch kam irgendwie kein richtiges Wir-Gefühl auf. Im Frühjahr während des Shutdowns war es dann plötzlich zu spüren. Wie interpretieren Sie dies? Wenn die Bevölkerung in einer Krise wie während des «Shutdowns» im Frühjahr zusammensteht und sich gegenseitig spontan unterstützt, entsteht fast
automatisch ein Wir-Gefühl. Bei einem Jubiläum, vor allem wenn der wichtigste Anlass im Januar stattfindet, ist dies schwieriger. Ist die vielbeschworene Solidarität Ihres Erachtens auch jetzt, inmitten der zweiten Welle, Ihrer Meinung nach wiederum spürbar oder hat sie nachgelassen? Wie hat sich Liechtenstein in der Krise geschlagen? Meines Erachtens war die Solidarität während der ersten Welle stärker spürbar. Das dürfte vor allem damit zu tun haben, dass wir uns einerseits alle erst
einmal auf eine für uns völlig ungewohnte Situation einstellen mussten und andererseits auch die in der ersten Welle getroffenen Massnahmen noch einschränkender waren. Entsprechend grösser war auch der Bedarf, sich gegenseitig bei Einkäufen, der Betreuung von Angehörigen und ähnlichen Dingen zu helfen. Was können die Einwohnerinnen und Einwohner Liechtensteins aus der Pandemie lernen oder Positives mit in die Zukunft nehmen?
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Aus der Pandemie können wir lernen, wie wichtig eine gute Vorbereitung für den Notfall ist. Dies gilt sowohl für die Notfallhilfe als auch für die Staatsfinanzen. Ausserdem können wir die Bedeutung einer guten Kommunikation und eines entschlossenen gemeinsamen Handelns während des Notfalls erkennen. Insgesamt können wir viel Positives mit in die Zukunft nehmen. Die Solidarität war gross und wir waren abgesehen von einigen Bereichen der Notfallhilfe gut vorbereitet. Welche Lehren sollte die Politik aus der Pandemie ziehen? Meiner Ansicht nach sollte die Politik für eine noch bessere Planung hinsichtlich kritischer Krisenszenarien sorgen und weiterhin auf einen gesunden Staatshaushalt achten. Dies gilt nicht nur für zukünftige Pandemien, sondern auch für andere Krisenszenarien, die unsere Stabilität gefährden können. Im Krisenfall selbst sollte die Politik möglichst rasch gut verständliche und einfache umsetzbare Massnahmen ergreifen, die ge-
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Wenn die Bevölkerung in einer Krise wie während des «Shutdowns» im Frühjahr zusammensteht und sich gegenseitig spontan unterstützt, entsteht fast automatisch ein Wir-Gefühl. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein
gebenenfalls auch über längere Zeiträume beibehalten werden können. Die Pandemie hat nämlich gezeigt, dass frühzeitige Massnahmen, die auf breite Akzeptanz stossen, für den Erfolg ganz entscheidend sind. Neben dem Virus ist der Blick auf anderes Wesentliches vielfach etwas zu kurz gekommen. Welche bedeutenden Themen haben das Jahr 2020 für Sie in Liechtenstein mitgeprägt? Neben der Pandemie hat für mich vor allem das Thema Mobilität das Jahr 2020 mitgeprägt. Einerseits wurde ein umfangreiches Mobilitätskonzept der Öffentlichkeit vorgestellt, und
andererseits kam es zu einer mit vielen Emotionen verbundenen Volksabstimmung über die S-Bahn – ein Thema das unser Land schon seit etlichen Jahren beschäftigt hatte. Wo konnten Ihrer Ansicht nach wesentliche Fortschritte erzielt werden, und wo wäre mehr möglich oder nötig gewesen? Wesentliche Fortschritte konnten im Bereich des Finanzplatzes erzielt werden, so zum Beispiel bei der Regulierung der Blockchain-Technologie und des Treuhandwesens. Mehr Fortschritte hätte ich mir vor allen in den Bereichen Vereinbarkeit von Fami-
lie und Beruf, Pflege und Finanzausgleich gewünscht. Teilweise war wahrscheinlich aufgrund der Pandemie aber auch nicht mehr möglich. Was erhoffen Sie sich in politischer Hinsicht für das Jahr 2021? In politischer Hinsicht wünsche ich mir eine gute Zusammensetzung von Landtag und Regierung, damit wir den Herausforderungen der kommenden Legislaturperiode erfolgreich begegnen können. Neben einer raschen Bewältigung der Pandemie und Fortschritten bei den bereits erwähnten Themen erhoffe ich mir auch Fortschritte im Bereich der Digitalisierung, der Umwelt, der Gesundheitsvorsorge und der Altersvorsorge, dort vor allen auch bei der zweiten Säule. Und was wünschen Sie sich, Ihrer Familie und dem Land für das in wenigen Wochen beginnende neue Jahr? In dieser besonderen Zeit wünsche ich uns allen viel Zuversicht und gute Gesundheit.
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SONDERTHEMA WEIHNACHTEN
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Weihnachten
wird anders …
Vereinsfeiern, Adventssingen, Verwandtenbesuche: Die Weihnachtszeit geht für viele Familien üblicherweise mit einer Menge Termine und Traditionen einher. Durch die Corona-Pandemie wird das in diesem Jahr anders sein.
Veranstaltungen und Märkte finden höchstens eingeschränkt statt, von Treffen mit der ganzen Familie rücken viele lieber ab. Dass die Weihnachtszeit in diesem Jahr ganz anders ist, muss nicht unbedingt negativ sein. Schliesslich fällt eine Menge Stress weg. Viele Menschen laden das Weihnachtsfest mit viel zu hohen Erwartungen auf. Weniger Termine können entlasten Das Menü muss perfekt durchkomponiert sein, das Wohnzimmer grossartig geschmückt für Entlastung sorgen. Das schafft Raum, um sich in Ruhe zu fragen: Welche Weihnachtstraditionen mögen wir wirklich? Wen wollen wir ehrlich treffen? Welche Traditionen halten wir vielleicht nur aus einem Verpflichtungsgefühl heraus aufrecht? So können z.B. Eltern und Kinder gemeinsam zusammentragen, was sich jeder für dieses besondere Weihnachtsfest wünscht. Auf diese Weise kann man sich von dem Fest, wie man es vorher kannte, verabschieden und sich neuen Dingen öffnen. Frust der Kinder ernst nehmen Und dennoch: Gerade für Kinder kann die Enttäuschung gross sein, wenn geliebte Traditionen ausfallen oder wenn Nana und Neni, Oma und Opa an den Feiertagen nicht kommen können. Weihnachten ist schliesslich ein sehr emotionales Fest. Wichtig ist, dass sich Eltern in ihre Kinder hineinversetzen – und anerkennen, dass es eben traurig ist, wenn bestimmte Traditionen in diesem Jahr nicht stattfinden können. Dabei gibt es auch in Zeiten von Corona viele Wege, ein wohlig warmes Weihnachtsgefühl zu erzeugen, sich z.B. bereits in den Wochen vor Weihnachten umso mehr Zeit fürs gemeinsame Basteln, Singen oder Backen zu nehmen. Zeit nehmen für neue Dinge Dieses Jahr ist dabei ein guter Anlass, Neues auszuprobieren – es müssen schliesslich nicht immer die klassischen Vanillekipferl sein. Auch Marzipan, Bonbons und geröstete Mandeln lassen sich einfach zu Hause herstellen. Besondere Erlebnisse entstehen auch dann, wenn Aktivitäten drinnen und draussen verbunden werden. Viele Weihnachtsge-
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SONDERTHEMA WEIHNACHTEN
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schichten spielen im Tierreich – da spricht es Kinder besonders an, wenn man diese Geschichten mit auf den Waldspaziergang nimmt. Ein anderes Ritual kann sein, Vogelfutter aus Kernen und Pflanzenfett selbst herzustellen und anschliessend in der Natur einen passenden Platz dafür zu suchen. Auch das Weihnachtssingen lässt sich vom Wohnzimmer in den Wald verlegen. Gefragt ist hier vor allem die Kreativität. Bei der Entwicklung solcher Rituale und Ideen lassen sich auch die Kinder prima miteinbeziehen und bei allem gilt: Es muss nicht perfekt sein, viel wichtiger ist das Miteinander! Weihnachtsmarkt-Essen nach Hause holen Wer das typische Weihnachtsmarkt-Essen vermisst, kann heisse Maroni, Crêpes und Kinderpunsch einfach in der heimischen Küche zubereiten. Egal, ob die auf dem Sofa oder an selbstgebauten «Marktständen» im Kinderzimmer verzehrt werden – die Füsse bleiben herrlich warm. Auch das Adventssingen lässt sich in die eigenen vier Wände holen. Kontakt zur Familie halten Weihnachten gilt als Fest des Miteinanders. Wie lassen sich Nähe und Verbundenheit schaffen, wenn die Familie nicht an einem Tisch sitzt? Briefe und Karten werden in diesem Jahr wieder an Wert gewinnen. So können Familien in der Vorweihnachtszeit Päckchen für die Liebsten packen, in denen auch selbstgebackene Kekse Platz finden. Und an den Weihnachtstagen selbst? So müde viele von den ganzen Videokonferenzen auch sind: Zum Fest können virtuelle Treffen für Verbundenheit sorgen. Das gilt vor allem, wenn man sich zum gemeinsamen Essen verabredet.
Platzhalter für Oma und Opa finden Selbst das Krippenspiel im heimischen Wohnzimmer kann durch Zoom, Skype und Co. vor den Augen der gesamten Familie stattfinden. Gerade für Kinder kann es tröstend sein, eine Art Stellvertreter für die fehlenden Verwandten an der Weihnachtstafel zu platzieren. Wenn die Grosseltern nicht kommen können, kann man stellvertretend für sie ein Foto oder Kuscheltiere auf dem Tisch aufstellen, sodass sie doch irgendwie dabei sind. Umso schöner wird es, wenn die Grosseltern vorab noch ein paar Zeilen geschrieben haben, die dann am Tisch vorgelesen werden.
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Mehl, Backpulver, Lebkuchengewürz und eine Prise Salz mischen und als Häufchen auf die Arbeitsfläche geben. In die Mitte eine Mulde drücken, Ei und Zucker hineingeben. Butter in Flöckchen auf dem Rand verteilen. Den Teig mit einem grossen Messer oder einer Palette durchhacken, bis Streusel entstehen, dann mit den Händen rasch zu einer glatten Teigkugel formen. Ofen auf 180 Grad (Umluft 160 Grad) vorheizen. Feigen in kleine Würfel schneiden. Mit Mandeln unter den Teig kneten. Aus dem Teig drei Rollen à ca. drei Zentimeter Durchmesser formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Auf der mittleren Schiene ca. 25 bis 30 Minuten goldgelb backen, herausnehmen und etwas abkühlen lassen.
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1. Backofen auf 180 Grad (Umluft 160 Grad) vorheizen. Die Butter mit den Rosmarinnadeln kurz aufkochen, den Topf vom Herd nehmen und die Rosmarinbutter 20 Minuten ziehen lassen. Danach durch ein feines Sieb giessen und den aufgefangenen Rosmarin gut ausdrücken. Die Butter wieder fest werden lassen und mit Zucker, Mehl, Stärke, Eigelb und einer kräftigen Prise Salz zu einem glatten Teig kneten. In Folie wickeln und im Kühlschrank etwa zwei Stunden lang kaltstellen. 2. Den Teig auf einer leicht bemehlten Fläche ca. fünf Millimeter dick ausrollen. Mit einer Ausstechform (5x5 Zentimeter) Kekse ausstechen und auf mit Backpapier belegte Bleche setzen. Nach Belieben mit einem Buchstabenstempel vorsichtig das Wort Rosmarin in die Kekse drücken. Danach den Teig mehrmals mit einer Gabel einstechen. Die Plätzchen nacheinander auf der 2. Schiene von unten, im Backofen etwa zehn bis zwölf Minuten backen. Die Bleche herausnehmen und die Kekse auskühlen lassen.
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OBST- UND CHRISTBÄUME VOM VEREIN BIOHOF LOHNEN SICH Im Jahr 1951 gab es in Liechtenstein rund 66'000 Obstbäume. Bei knapp 14'000 Einwohnern sind dies beinahe fünf Hochstamm-Obstbäume pro Liechtensteiner. Aus den verschiedensten Gründen ging die Anzahl Bäume und Sorten jedoch sehr stark zurück, sodass im Jahr 2020 weniger als 10'000 Obstbäume übrigbleiben – auf fast 39'000 Einwohner noch etwa 0,25 Bäume pro Liechtensteiner. Der Biohof-Verein setzt sich dafür ein, dass sich dieses Verhältnis wieder ändert. Ein ökologischer Christbaumverkauf ergänzt das Angebot. Die meisten Zeitgenossen, die einen Obstbaum in ihrem Garten pflanzen möchten, gehen wohl in einen Baumarkt oder Pflanzengrosshandel. «Die wenigen dort erhältlichen Obstsorten werden in spezialisierten Intensiv-Obstbau-Anlagen im Ausland mit regelmässigem Chemie- und zum Teil auch Antibiotika-Einsatz produziert», sagt Christian Gantenbein, Betriebsleiter des Vereins Biohof. «Beim Biohof Ruggell läuft es anders: «Gemäss der Lehre von Dr. Rudolf Steiner funktioniert unser Betrieb völlig ohne Chemie, dafür aber im Einklang mit der Natur. Unser Betrieb führt auch Jahrhunderte alte Familientraditionen fort mit dem Ziel, biologisches Obst und Bäume in einer grossen Sortenvielfalt zu produzieren.» Liechtenstein verfüge über das beste Klima für das Wachstum der verschiedensten Arten von Apfel- und Birnenbäumen sowie von anderen Obstsorten. «Trotzdem wird Obst sogar aus Neuseeland oder anderen weitentfernten
Gegenden der Welt importiert. Wir hingegen setzen auf heimische Produktion alter wie auch neuer, wirklich guter Sorten. Gerade um die neuen Sorten kümmert sich hierzulande sonst aber kaum jemand. Das ist sehr schade.»
Für jeden das Richtige im Angebot «Die Geschmäcke, die Konsistenz und der Reifezeitpunkt der Früchte sind genauso verschieden wie die Geschmäcker der Kunden», sagt Xaver Eberle, Vorstandsmitglied beim Biohof Verein. «Jeder hat seine eigenen Vorlieben. Deshalb setzen wir beim Biohof-Verein auf individuelle Beratung. Im Sommer kann man bei uns die Früchte auch kosten. Wir haben mehrere Hundert Sorten im Angebot, arbeiten mit grossen Baumschulen zusammen und finden für jeden das Richtige.» Auf Wunsch liefert der Verein Biohof die Bäume, die je nach Gemeinde sogar teilsubventioniert sind, setzt und pflegt sie später.
«Ganz individuell auf die Kundschaft zugeschnitten, sanieren wir nach Wunsch auch alte Bäume.» Ganz egal, ob es Hoch- oder Niederstammbäume sind. «Unser Anliegen ist es einfach, für mehr Obstbäume in Liechtenstein und damit für mehr Biodiversität zu sorgen. Denn nicht alles von früher ist alter Quatsch, und viele neue Sorten sind sehr wertvoll. Zusammen bedeuten sie ökologischen Reichtum», sagt Xaver Eberle.
Lebendige Weihnachtsbäume zum Fest Auch das anstehende Weihnachtsfest beschäftigt den Biohof-Verein. «Bei uns kann man Weihnachtsbäume im Topf mieten oder auch kaufen, um sie später im Garten einzupflanzen. Denn jeder zusätzliche Baum leistet einen Beitrag zu einem positiven Klima – weltweit wie auch kleinräumig», sagt Christian Gantenbein. Er freut sich über jede Kontaktaufnahme. Die Details sowie viele Informationen finden sich auf www.biohof.li.
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©Bergbahnen Brandnertal, Fotograf: Bettina Schwarzhans
Schneejuchee Vorteilswochen im Brandnertal EIN ABWECHSLUNGSREICHES WINTERVERGNÜGEN MIT BERGBAHNTICKETS UND WINTERERLEBNISSEN ZUM VORZUGSPREIS Winterurlaub ist so viel mehr als nur die Skiabfahrt vom Gipfel bis ins Tal. Skifahren, Rodeln, Winterwandern, Skitouren, Langlaufen, aber auch die Natur und die Ruhe genießen und Abschalten vom Alltag, all das macht Winterfreude aus.
Nur eine halbe Stunde von Ruggell entfernt, vereint das nahegelegene Brandnertal die idealen Bedingungen für Winterferien, wie sie sein sollen. Ob Gross oder Klein, Anfänger, Wiedereinsteiger oder Neuentdecker. Die vielfältige und abwechslungsreiche Bergwelt des Brandnertals bietet alle Zutaten für ein unvergessliches und sorgenfreies Wintervergnügen. Direkt in den Ortskernen von Brand und Bürserberg steigt man in die Bergbahnen und taucht in nur wenigen Minuten in die faszinierende Bergwelt des Brandnertals ein. Direkt neben der Bergstation der Gondelbahn Palüd befindet sich ein öffentliches Förderband auf besonders flachem Gebiet. Einkehrmöglichkeiten sind nur wenige Schritte entfernt. Aber auch im Tal stehen leichte Lifte für Familien- und Anfängerskispass zur Verfügung. Der Schlepplift «Schedlerhof» und der Tschenglalift sind mit ihren breiten Pisten ideal für die ersten Übungen auf Skiern und Snowboard.
Jetzt Schneejuchee-Preisvorteil sichern 09.–29. Jänner & 06.–26. März 2021 im Brandnertal Für alle Skifahrer Skipass Brandnertal
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12/2020 ©Bergbahnen Brandnertal, Fotograf: Markus Gmeiner
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SONDERTHEMA WEIHNACHTEN
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Exklusives Schneejuchee-Erlebnisprogramm Lassen Sie sich inspirieren & entdecken Sie das Brandnertal! Für Skifahrer & Pistenfans
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Blick hinter die Kulissen des Skigebiets Brandnertal Preis im Skiticket inkludiert
Schneeschuhtour mit Rodelabfahrt EUR 45,- p. P. inkl. Ausrüstung
Meine erste Skitour EUR 125,- p. P. inkl. Ausrüstung Early Bird – als Erster auf der Piste Preis im Skiticket inkludiert Val Blu Wellness Auszeit mit Tageseintritt ins Hallenbad & Sauna EUR 24,50 p. P.
Schneeschuhtour mit Grillen am Feuer EUR 80,- p. P. inkl. Ausrüstung Trappertour – Schneeschuhwandern mit Bogenschießen & Kässpätzle EUR 85,- p. P. inkl. Ausrüstung SchneejucheeSpa im Walliserhof EUR 10,- p. P.
Für Familien Rodelspaß für die ganze Familie Rodelverleih gratis mit gültigem Bergbahn-Ticket Winterwanderung mit Packziegen EUR 40,- p. P.
Insgesamt 64,4 Kilometer präparierte Pisten – die meisten davon in den Schwierigkeitsgraden blau und rot, warten hier darauf erkundet zu werden und auch abseits der Pisten sorgt ein spannendes und vielfältiges Angebot für Abwechslung und Winterspass. Wer gerne abseits der Piste unterwegs ist, kann seine Spuren auf den zahlreichen beschilderten Winterwanderwegen und Schneeschuhrouten hinterlassen, die sich vom Tal bis in alpine Höhen erstrecken. Skitourengeher haben viele unberührte Wege zur Auswahl, wahlweise mit Bergführer oder auf eigene Faust. Auch Langläufer kommen auf dem Hochplateau Tschengla im Brandnertal nicht zu kurz und Rodelbegeisterte haben auf den verschiedenen Rodelbahnen die Möglichkeit ihr Geschick unter Beweis zu stellen. Oder darf es ein rasantes Hundeschlitten-Abenteuer mit Husky Toni, eine flotte Rodelsafari oder ein gemütlicher Bergerlebnisabend sein?
Schneejuchee im Jänner und März: Bergbahntickets und Wintererlebnisse zum Vorzugspreis Ob alleine, zu zweit oder mit der ganzen Familie – im Brandnertal findet nicht nur jeder intensive Wintererlebnisse, sondern kommt ausserdem von 09.-29.01.2021 und 06.-26.03.2021 in den Genuss der Brandnertaler Schneejuchee-Vorteilswochen. Buchen Sie bei einem der Schneejuchee-Partnerunterkünfte im Brandnertal und Sie erhalten Zugang zu vergünstigten Skipässen, zum flexiblen Wechselpass oder zum Sonnen-Abo für Fussgänger.
Alle Details zum Erlebnisprogramm:
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Zusätzlich erwartet Sie ein tolles Willkommensgeschenk und ein umfangreiches und spannendes Rahmenangebot, das jegliche Langweile vollauf verschwinden lässt.
naus geht und die Einhaltung von Distanz-, Kapazitäts- und Nutzungsregeln sowie Hygiene- und Kontaktmassnahmen für einen sorgenfreien Aufenthalt sicherstellt.
Für Schneesportbegeisterte besonders interessant sind beispielsweise der «Blick hinter die Kulissen» der Bergbahnen Brandnertal zum Thema Beschneiung, Pistenpräparierung und täglicher Betrieb des Skigebiets, Einführungslektionen ins Skitouren, Schneeschuhwanderungen mit Rodelabfahrt oder Grillen am Lagerfeuer, oder eine Trappertour mit Pfeil und Bogen mit Vorarlberger Käsespätzle zum krönenden Abschluss.
«Die Bergbahnen Brandnertal und alle touristischen Betriebe sorgen für ein Höchstmaß an Sicherheit und Hygiene. Wir setzen alles daran, um unseren Gästen vor Ort einen sorgenfreien und unvergesslichen Aufenthalt zu ermöglichen», so David Domig von den Bergbahnen Brandnertal.
Jungfamilien können sich auf Rodelspass und Winterwanderungen mit Packziegen freuen. Aber auch für Gemütlichkeit und Wellness ist gesorgt für all diejenigen, die es lieber gemütlich angehen und Entspannung suchen. Für eine wohlig angenehme Wellnessauszeit steht Schneejuchee-Gästen das VAL BLU Resort in Bludenz und der Walliserhof in Brand mit seinem Gletscherspa vergünstigt zur Verfügung.
Rundum sicheres Wintervergnügen Und damit der Winterurlaub in diesen herausfordernden Zeiten weitgehend ungetrübt von gesundheitlichen Sorgen bleibt und sicher und unbeschwert vonstattengehen kann, sorgt ein umfassendes Massnahmenpaket, der Winterkodex Vorarlberg, für ein besonderes Mass an Sicherheit in unseren Unterkünften, Bergbahnen, Skischulen, Sportgeschäften, öffentlichen Verkehrsmitteln etc. Sämtliche Tourismusbetriebe im Brandnertal folgen dieser vorarlbergweiten Strategie, die weit über das gesetzliche Mindestmass hi-
Und da Vorfreude bekanntlich die schönste Freude ist, möchten wir unsere Gäste in diesen besonderen Zeiten bei der Winterurlaubsplanung mit der Sorglos-Buchen-Aktion unterstützen. So sind Buchungen bei Sorglos-Buchen-Partnerbetrieben bis 15.12. für die Wintersaison 2020 unter bestimmten Voraussetzungen kostenlos stornierbar. Das Brandnertal und die Schneejuchee-Partner freuen sich auf Ihren Besuch!
Infos Mehr zum Winterprogramm, den zahlreichen Vergünstigungen, Erlebnissen und Partnerbetrieben finden Sie auf: http://meinurlaub.brandnertal.at/ Mehr zur Sorglos-Buchen Aktion unter: https://www.vorarlberg-alpenregion.at/ de/sorglos-buchen.html
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Künftige Finanzierung der Alterspflege – quo vadis? Liechtenstein hat heute ein System zur Pflege und Betreuung der Seniorinnen und Senioren, welches den Betroffenen einerseits die benötigte Unterstützung bietet und andererseits für sie auch finanzierbar ist. Jede und jeder kann sich im Anlassfall den stationären Aufenthalt in einem hiesigen Alters- bzw. Pflegeheim leisten oder kann auf adäquate finanzielle Unterstützung auch bei häuslicher Pflege zurückgreifen. Möglich ist das deshalb, weil ein grosser Teil der Kosten durch unsere Steuergelder abgedeckt wird. Text: Johannes Kaiser, FBP-Landtagsabgeordneter
Liechtenstein hat im Bereich der stationären Pflege – in den Altersheimen – schon seit langem, wie die Regierung dies in einer Postulatsbeantwortung im Dezember-Landtag ausgedrückt hat, «komfortable» Bedingungen geschaffen. Seit der Einführung des Betreuungs- und Pflegegeldes (BPG) vor rund zehn Jahren gelte dies auch für den ambulanten Bereich. Dem Wunsch der meisten Betroffenen folgend, möglichst lange daheim leben zu können, wurde mit dem Betreuungs- und Pflegegeld der ambulante Bereich wesentlich gestärkt. Darüber hinaus war dadurch auch der Ausbau des teuren stationären Angebots in weit geringerem Ausmass nötig, wie dies im Bericht «Bedarfsplanung ambulante und stationäre Pflege 2019» dargelegt wird.
Demografische Entwicklung nicht so dramatisch wie angenommen Befürchtet wird, dass aufgrund der demografischen Entwicklung die Kosten massiv steigen und Land sowie Gemeinden stark belastet werden. Es ist richtig, dass die Lebenserwartung stetig zugenommen hat und noch zunimmt, allerdings verläuft die Zunahme bereits abgeflacht. Da derzeit auch noch die geburtenstarken Jahrgänge ins Rentenalter kommen, nimmt die Zahl der über 65-Jährigen auch dadurch zu. Das Amt für
und insbesondere auch der über 80-Jährigen erstellt. Das erste Bevölkerungsszenarium, den Zeitraum 2005 bis 2050 umfassend, wurde bereits zehn Jahre später durch das zweite Bevölkerungsszenarium 2015 bis 2050 ersetzt. Im ersten Bevölkerungsszenarium zeigte sich, dass die Zunahme der Zahl der über 65-Jährigen in der Mit der Bevölkerungsprognose ist es so eine Sache
Für mich kommt eine Pflege- und Betreuungsversicherung mit einer neuerlichen Belastung der Einwohnerinnen und Einwohner nicht infrage. Ich trete somit für das heutige System ein, das vielmehr optimiert werden kann und soll. Johannes Kaiser, FBP-Landtagsabgeordneter
Statistik hat bis ins Jahr 2050 Prognosen – sogenannte Bevölkerungsszenarien – zur Zunahme der Anzahl über 65-Jährigen
Auch die zweite Prognose zeigt – nach fünf Jahren –, dass die tatsächlich beobachteten Zahlen, insbesondere der über 80-Jährigen, deutlich tiefer liegen als vorausgesagt. In der Variante «Trend» wird für das Jahr 2050 eine Zunahme in dieser Altersgruppe auf 5‘224 Personen prognostiziert, während die Fortschreibung der realen Entwicklung zu einer Zunahme auf rund 4100 führt, gut 20 Porzent weniger. Dies steht auch in gutem Einklang mit der Bevölkerungsprognose im Bericht zur Bedarfsplanung, der die Zahl der über 80-Jährigen im Jahr 2050 mit gut 4000 angibt.
Die Vor- und Nachteile verschiedener Modelle Die Kosten für die Alterspflege werden steigen, die Frage ist bis in welche Höhe, und wer diese Kosten tragen soll. In der Postulatsbeantwortung werden dazu die Vor- und Nachteile verschiedener Modelle disku-
tiert, wie z.B. ein individuelles Pflegekapital gemäss Vorschlag der Stiftung zukunft.li, eine Ansparlösung über die 2. Säule oder eine Pflege- und Betreuungsversicherung, welche alle eines gemeinsam haben: Der von der öffentlichen Hand, unseren Steuergeldern, finanzierte Anteil wird massiv reduziert und muss von uns selbst übernommen werden. Wie bei anderen Sozialversicherungen stellt sich zudem die Frage nach den EWR-rechtlichen Konsequenzen, da die Leistungen exportiert werden müssen. Angesichts der hohen Zahl von Grenzgängern hätte dies massive Auswirkungen auf die Finanzierbarkeit eines solchen Systems und liesse die demografische Problematik in den Hintergrund treten.
Heutiges System des Betreuungs- und Pflegegeldes optimieren In unserem derzeitigen System, insbesondere dem Betreuungsund Pflegegeld, sind die Leistungen als Sachleistungen ausgestaltet, die nicht ins Ausland exportiert werden müssen. Aus diesem Grund kommt für mich eine Pflege- und Betreuungsversicherung mit einer neuerlichen finanziellen Belastung der Einwohnerinnen und Einwohner nicht infrage, und ich trete somit für das heutige System ein, das vielmehr optimiert werden kann und soll.
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Regierungsrätin Dominique Hasler, Ministerin für Inneres, Bildung und Umwelt
«In Lösungen denken und klare Entscheide herbeiführen» Dominique Hasler ist seit März 2017 Mitglied der Regierung. Ihr Ministerium für Inneres, Bildung und Umwelt war in der Corona-Pandemie besonders stark gefordert. Aber auch sonst kann sich der Leistungsausweis sehen lassen. Eine Reihe von zukunftsweisenden Entwicklungen konnte umgesetzt oder in die Wege geleitet werden. Im Interview schildert die Regierungsrätin aber auch, wie sie den Wechsel von der Privatwirtschaft in die politische Führungsverantwortung erlebt hat. Interview: Heribert Beck Frau Regierungsrätin, welches Ziel haben Sie sich bei Ihrem Amtsantritt im März 2017 gesetzt? Regierungsrätin Dominique Hasler: Mein Ziel war es, mit meiner handlungsorientierten Art und Weise an Aufgaben heranzugehen, zu bewahren. Im politischen Umfeld gestalten sich Entscheidungsprozesse anders als in einem privatwirt-
schaftlichen Betrieb. Grundlage für jede Entwicklung in der Politik ist es, für ein Thema stabile Mehrheiten gewinnen zu können. Demokratische Prozesse zu gestalten, setzt voraus, dass man mit Menschen interagiert und das erfordert die notwendige Zeit. Wenn man in vier Jahren dennoch Grossprojekte voranbringen möchte, setzt das in den weiteren Arbeitsschrit-
ten grosse Effizienz voraus. Wer mich kennt, kennt auch meine Ungeduld. Dazu gehört, dass ich erwarte, dass wir im Team Probleme schnell erkennen, wir uns ihnen annehmen und nicht darin verharren. Meine Führungsverantwortung sehe ich darin, in Lösungen zu denken und klare Entscheide herbeizuführen. Dann aber beginnt erst die richtige Arbeit, denn nur wenn man
die Umsetzung von Projekten gezielt begleitet, erreicht man auch für die Zukunft ausgerichtete konkrete Massnahme für unser Land. Wie lautet nun, zum Ende der Legislaturperiode, Ihr Fazit? Aus einer Geschäftsleitungsfunktion herauskommend, musste ich mich zu Beginn der Legislatur offen gestanden, an
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die Taktfrequenzen in der Politik gewöhnen. Manchmal braucht ein Prozess seine Zeit und manchmal gilt es sehr schnell zu agieren. Ein kreatives und vorausschauendes Denken erweist sich dabei als vorteilhaft. Denn wir konnten im Ministerium für Inneres, Bildung und Umwelt wir in den letzten vier Jahren grosse Projekte einer Entscheidung zuführen und wichtige Meilensteine umsetzen. Was sind die wichtigsten Meilensteine, die Sie in Ihren Geschäftsbereichen erreichen konnten? Meilensteine sind für mich die Entscheide, die unsere Zukunft massgeblich prägen werden. Dazu gehören im Innenministerium die Erarbeitung einer langfristigen Personalstrategie bei der Landespolizei, die technische Weiterentwicklung unserer Sicherheitssysteme, die Sicherstellung einer Asylpolitik mit kurzen Verfahrensdauern und der Bekämpfung von Asylmissbrauch und die Umsetzung von zentral wichtigen Bevölkerungsschutzprojekten wie die Rheindammsanierung. Im Bildungsbereich gehören sicherlich die Umsetzung der Schulbautenstrategie, die Einführung eines neuen Lehrplans, die Ausstattung aller Schulen in Liechtenstein mit den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien und die Erstellung der Bildungsstrategie 2025plus zu den Handlungsschwerpunkten. Und im Geschäftsbereich Umwelt haben wir wegweisende Entscheide wie die Ratifikation des Pariser Abkommens, der Klimavision 2050, das Massnahmenpaket zur Verbesserung der Waldverjüngung, zur zukünftigen Ausrichtung der Landwirtschaft und zur Biodiversität herbeiführen können. Wo gab es die grössten Hürden zu überwinden und wie ist dies gelungen? Die politische Landschaft in Liechtenstein hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Mir war und ist bei meiner Arbeit als Regierungsrätin immer der Einbezug aller Volksvertreter im Landtag wichtig, denn
nur mit stabilen Mehrheitsentscheidungen können wir unser Land in die Zukunft führen. Ich durfte in der Zusammenarbeit viel Konstruktives und Unterstützendes erfahren, wofür ich dankbar bin.
Meilensteine sind für mich die Entscheide, die unsere Zukunft massgeblich prägen werden. Dominique Hasler, Regierungsrätin
In der Corona-Pandemie waren Sie gleich doppelt gefordert. Als Innenministerin ohnehin, aber mit den Schulschliessungen standen Sie auch als Bildungsministerin im Fokus. Wie haben Sie dieses besondere Jahr erlebt, was waren die grössten Herausforderungen und wie
konnten sie gemeistert werden? Politische Entscheide sind meistens anspruchsvoll. Je nach Thema befassen sich unterschiedlichste Anspruchsgruppen mit deren Auswirkungen. Das hat sich mit der Corona-Pandemie über Nacht verändert, denn wir waren mit Themen konfrontiert die uns alle in Bezug auf sicherheits- und soziale Bedürfnisse betreffen. Die Gefühle und der Druck vor den Schulschliessungen am 13. März 2020 werde ich nie mehr vergessen. Wir hatten weniger als zwölf Stunden Zeit, einen Übergang eines ganzen Landes vom Präsenz- zum Fernunterricht zu organisieren. Was ich anschliessend in der Nacht und dann am Morgen mit der Information an die Schulleitungen an Einsatz für das Gemeinwohl erfahren habe, lehrte mich in einer neuen Dimension, was Teamarbeit bedeutet. In Bezug auf die Corona-Massnahmen appelliert die Regierung an das Durchhaltevermögen der Einwohnerinnen und Einwohner Liechtensteins. Haben Sie einen persönlichen Appell?
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Die Massnahmen und die Wichtigkeit von deren Umsetzung standen in den letzten Monaten im Zentrum und werden uns wohl auch noch eine Weile begleiten. Als Gesellschaft tragen wir das gesamtheitlich miteinander und lassen dabei Kritisches und Hoffnungsvolles zu. Es ist Zeit für ein Dankeschön, verbunden mit dem besten Wünschen für viel Energie und Gesundheit. Sie treten auch für die kommende Legislaturperiode wieder als Regierungsratskandidatin an. Was würde Sie gerne von 2021 bis 2025 in Liechtenstein bewegen und welche Projekte würden Sie gerne fortsetzen? Mit der Wahl für die nächste Legislaturperiode wird entschieden, wem die Zukunftsgestaltung für die kommenden 4 Jahre anvertraut wird. Sollte dieses Vertrauen auch in meine Hände gegeben werden, werde ich mich meinen Verantwortungsbereichen weiterhin mit grossem Respekt und vollem Einsatz für unsere Heimat annehmen.
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«Miteinander Lösung in einem Klima des Vertrauens finden» Katrin Eggenberger blickt auf die kürzeste Amtserfahrung der fünf Liechtensteiner Regierungsmitglieder zurück. In etwas mehr als einem Jahr konnte sie dennoch bereits viel bewirken. Dabei profitiert sie wesentlich von ihrer früheren beruflichen Tätigkeit, die sie darauf vorbereitet hat, unterschiedlichste Interessen zu vereinbaren. Die Corona-Pandemie hat aber natürlich auch in ihrem Ministerium für Äusseres, Justiz und Kultur zu besonderen Herausforderungen geführt. Interview: Heribert Beck essen unter einen Hut zu bringen zu können, hat mich mein vorheriger Job beim Weltwirtschaftsforum, kurz WEF, trainiert und warmgehalten. Spannend ist es aber auch, immer wieder die Synergien zwischen diesen einzelnen Bereichen zu erkennen und zu nutzen. So haben beispielsweise die Justiz wie die Kultur auch eine substanzielle internationale Komponente.
«Es ist spannend, immer wieder die Synergien zwischen diesen einzelnen Bereichen zu erkennen und zu nutzen.» Frau Regierungsrätin, wie lautet Ihr Fazit zu Ihrem ersten Jahr als Ministerin? Regierungsrätin Katrin Eggenberger: Es war eine sehr steile Lernkurve, welche auch bald zu ersten Erfolgen führte. Eigentlich ist zunächst mal alles anders, als man es sich vorgestellt hätte, aber dann kommt man in einen Flow, und dabei durfte ich beispielsweise auch feststellen, wie sehr Liechtenstein auf dem internationalen Parkett gehört und respektiert
wird. Die Befriedigung, hierzu einen Beitrag leisten zu können und zu dürfen, ist sicher ein substanzieller Teil meines persönlichen Fazits. Die drei Aufgabenbereiche in Ihrem Ministerium sind ganz unterschiedlicher Natur. Wie gelingt Ihnen der Spagat zwischen Kultur-, Justiz und Aussenpolitik? Ein Spagat ist immer eine Sache des Trainings und des richtigen Aufwärmens. Um viele Inter-
Welche grossen Ziele konnten Sie seit November 2019 bereits erreichen? Die Corona-Pandemie hat einmal mehr gezeigt, dass die Aufrechterhaltung der hohen Qualität der bilateralen Beziehungen insbesondere mit unseren Nachbarländern und Deutschland für uns essenziell ist. Mehrere Treffen auf Aussenministerebene haben das klar gezeigt. Auch die zukünftigen Beziehungen mit dem Vereinigten Königreich konnten wir in diesem Jahr neu regeln – eine zentrale, teilweise gar existenzielle Frage vor allem für unsere Wirtschaftsakteure, aber auch für die vielen Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner, die im Vereinigten Königreich leben, arbeiten oder regelmässig dorthin reisen. Mit der Staatenbeschwerde gegen die Tschechische Republik haben wir einen wichtigen Schritt getan, um die Achtung der liechtensteinischen Souveränität sicherzustellen und diese Frage nach 75 Jahren hoffentlich einer Lösung zuzuführen. Im Justizbereich möchte ich insbesondere die Reform des Insol-
venzrechts, die Institutionalisierung der Höchstgerichte durch die Schaffung von Gerichtskanzleien und wissenschaftliche Dienste sowie den Abschluss der Exekutionsrechtsreform nennen. Nicht zuletzt habe ich mich insbesondere vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr sehr stark mit der hiesigen Kultur auseinandergesetzt. Es war mir stets ein Anliegen, die engagierten Kulturakteure in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, um die Vielfalt der liechtensteinischen Kulturlandschaft zu erhalten. Das war kein einfaches Unterfangen, aber Probleme sind zum Lösen da und wir werden den Dialog weiterhin aufrecht halten. Sie hatten gerade gut die ersten 100 Tage im Amt hinter sich, als Liechtenstein von der Corona-Pandemie getroffen wurde. Ihren Einstieg hätten Sie sich sicher anders vorgestellt, oder? Das darf man sicher sagen. Ich lebe sehr vom und für den Austausch mit Menschen. Und dies gilt für die Politik genauso wie für mich. Dies wurde durch die Pandemie stark eingeschränkt. Wir haben alle schnell gelernt, mit Videokonferenzen umzugehen, aber gewisse Ebenen des Austauschs leiden doch wahrnehmbar auf dem elektronischen Wege. Wir sollten aber auch nicht vergessen, dass diese Krise uns Politikern die Chance gegeben hat, sehr viel näher an den Anliegen der Menschen
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Ich glaube, das Zauberwort lautet in jedem Bereich des Lebens «zuhören». Katrin Eggenberger, Regierungsrätin
dran zu sein und so unmittelbar wie sonst kaum je helfen zu können. Vielleicht schaffen wir es ja sogar, etwas von dieser Verbindung und dem gelebten Pragmatismus in die Zeit nach Corona mitzunehmen und noch stärker zum Zeichen der liechtensteinischen Politik zu machen. Ihre Aufgabenbereiche waren nicht so direkt von der Pandemie betroffen wie Gesundheit, Wirtschaft oder Bildung. Wo waren Sie besonders gefordert? Die Herausforderungen in der Kultur habe ich bereits angesprochen. Wie andere Ministerien hatten wir dort das Problem, dass es keine Erfahrungswerte und bestehenden Lösungen gab, auf die man zurückgreifen konnte – es war viel Kreativität und Arbeit gefragt. Das gilt auch im Bereich des Äusseren. Viele
Treffen, vor allem auf multilateraler Ebene, wurden verschoben oder nur digital durchgeführt. Dies mag besser sein als eine Absage, doch letztlich bleibt immer ein Rest intuitives Verständnis auf der Strecke, wenn man sich nicht persönlich gegenübersitzt. Glücklicherweise hat sich aber auch gezeigt, dass wir vor allem zu unseren Nachbarstaaten und Deutschland funktionierende Gesprächskanäle haben, die Kommunikationswege zu meinen Kollegen sind kurz. Im Justizbereich galt es, das Funktionieren der Gerichte und Verwaltungsbehörden und des Rechtsstaats generell sicherzustellen, was durch entsprechende Gesetzesvorlagen sichergestellt werden konnte. Diese Gesetzesvorlagen mussten schon dreimal verlängert werden, zuletzt bis im Frühling 2021. Als vorsichtige
Optimistin hoffe ich sehr, dass wir bis dahin das Schlimmste überstanden haben und keine weitere Verlängerung notwendig sein wird. Wie konnten Sie die Herausforderungen bewältigen? Ich glaube, das Zauberwort lautet in jedem Bereich des Lebens «zuhören». So auch in der Politik. Es liegt in der Natur der Sache, dass es in Sachfragen unterschiedliche Meinungen gibt. Wenn sich aber alle an einen Tisch setzen, einander zuhören und sich gegenseitig das Gefühl geben, sich zu verstehen und zu respektieren – dann können gemeinsam Lösungen gefunden werden, in denen sich alle wiederfinden. Das hat in vielen Bereichen funktioniert und ich bin überzeugt, dass das der einzige Weg vorwärts ist.
Sie treten auch für die kommende Legislaturperiode wieder als Regierungsratskandidatin an. Was würde Sie gerne von 2021 bis 2025 in Liechtenstein bewegen und welche Projekte würden Sie gerne fortsetzen? Für welche Bereiche oder Projekte man sich einbringen kann, weiss man immer erst, wenn gewählt wurde und die Ministerien verteilt sind. So möchte ich an dieser Stelle nicht von einer konkreten Agenda sprechen, sondern von einer Qualität, für die ich eintreten möchte, unabhängig davon, in welchem Bereich ich tätig sein werde. Es ist mir absolut wichtig, dass wir ein Klima des Vertrauens schaffen, in dem wir mithilfe eines offenen Miteinanders effizient zu Lösungen finden. In der Regierung aber auch zwischen Regierung und Volk.
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Seite der VU
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Landtagswahlen 2021
Verantwortung schafft Vertrauen Der Vaterländischen Union ist es gelungen, mit 22 Landtagskandidatinnen und -kandidaten den Wählerinnen und Wählern für den 7. Februar 2021 die grösste Auswahl anzubieten. Die VU tritt im Wahlkreis Oberland mit einer 14er-Liste und im Wahlkreis Unterland mit einer 8er-Liste an. In jeder Gemeinde konnte mindestens eine Kandidatin oder ein Kandidat aufgestellt werden. Wir sind sehr stolz auf unser kompetentes und sympathisches Landtagskandidatenteam, das mit Blick auf die beruflichen Fähigkeiten und Erfahrungen sowie auf die individuellen Lebensbereiche einen bunten Querschnitt unserer Bevölkerung abbildet und eine echte Volksvertretung darstellt. Alle sind bereit, mit Kopf, Herz und Hand politische Verantwortung zum Wohle unserer Bevölkerung wahrzunehmen.
Wahlkreis Unterland
Stephan Agnolazza-Hoop Eschen
Hubert Büchel Ruggell
Peter Frick Mauren
Dietmar Lampert Schellenberg
Gunilla Marxer-Kranz Nendeln
Mario Marxer Schaanwald
Andreas Wenzel Gamprin
Mario Wohlwend Ruggell
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Seite der VU
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Wahlkreis Oberland
Georges Baur Schaan
Rainer Beck Planken
Dagmar Bühler-Nigsch Triesenberg
Roswitha Feger-Risch Vaduz
Walter Frick Schaan
Etienne Frommelt Vaduz
Otto C. Frommelt Planken
Markus Gstöhl Triesen
Norma Heidegger Triesen
Gabriela Hilti-Saleem Schaan
Manfred Kaufmann Balzers
Philip Schädler Vaduz
/vu_online /vupartei /vu_online www.vu-online.li Günter Vogt Balzers
Thomas Vogt Triesen
/unterland
/oberland
/regierung
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Seite der FBP
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Bewährtes erhalten. Zukunft gestalten.
Das Regierungsteam der FBP www.fbp.li
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Seite der FBP
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Alexander Batliner
Thomas Hasler
Sonja Hersche
Veronika Hilti-Wohlwend
Franziska Hoop
Johannes Kaiser
Eva-Maria Bechter
Albert Frick
Daniel Ospelt
Bettina Petzold-M채hr
Nadine Vogelsang-B체chel
Damian Wille
Andrea Heutschi-Rhomberg
Sascha Quaderer
Daniel Oehry
Karin Zech-Hoop
Elke Kindle
Wendelin Lampert
Sebastian Sch채dler
Daniel Seger
Bew채hrtes erhalten. Zukunft gestalten.
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Seite der FBP
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Historische Weichenstellung mit dem Stimmzettel der FBP Liechtenstein hat am 7. Februar 2021 die Möglichkeit zu einer politischen Weichenstellung. Erstmals in der Geschichte unseres Landes können die Wählerinnen und Wähler mit den Stimmen für die Fortschrittliche Bürgerpartei einer Frau den Weg an die Spitze der Regierung ebnen. Die Juristin und aktuelle EU-Botschafterin Sabine Monauni bringt neben ihrer grossen Erfahrung und fundierten Kenntnissen der liechtensteinischen Rechtsordnung auch die nötige Vernetzung im In- und Ausland für das Amt der Regierungschefin mit. Text: Marcus Vogt, FBP-Präsident
Die FBP tritt an den Landtagswahlen vom 7. Februar 2021 mit neun Kandidatinnen und elf Kandidaten an. Das Team der FBP ist in jeder Hinsicht ausgewogen. Beide Geschlechter sind annähernd zur Hälfte vertreten. Das FBP-Team setzt sich aus erfahrenen Abgeordneten und Neueinsteigern zusammen, das Altersspektrum reicht von 30 bis 72 Jahren und die verschiedenen gesellschaftlichen und beruflichen Gruppen des Landes sind optimal vertreten. Im Team finden sich Unternehmerinnen und Unternehmer, Selbständige und Angestellte, Akademiker und Nicht-Akademiker, Väter und Mütter, Singles, Verheiratete und Grosseltern. Beruflich vereinen sie ein grosses Wissen aus Gewerbe, Industrie, Banken, Treuhandwesen, Dienstleistungen, Gesundheitswesen, Sozialem und Verwaltung. Das FBPTeam für die Landtagswahlen bildet einen Querschnitt der Bevölkerung und ist damit bestens gerüstet, um die verschiedenen Sichtweisen einzubringen. Mit der erneuten Nominierung von Albert Frick für das Amt des Landtagspräsidenten setzt die FBP auf Konstanz und Erfahrung an der Spitze des Landtags. Seit acht Jahren führt Albert Frick den Landtag mit grosser Umsicht, und er repräsentiert Liechtenstein auf verschiedenen nationalen und internationalen Bühnen ausgezeichnet. Er ist eine ausgleichende Person, die
einen reichen Erfahrungsschatz aus einem langen politischen Leben mitbringt.
Kompetentes Regierungsteam Das FBP-Team für die Regierungskandidaturen ist bestens qualifiziert, um künftig die Geschicke Liechtensteins in Mehrheitsverantwortung zu steuern. Sabine Monauni, die FBP-Kandidatin für das Amt der Regierungschefin, beschäftigt sich in ihrer heutigen Aufgabe als Botschafterin bei der EU mit einer breiten Palette von Themen, die für unser Land von zentraler Bedeutung sind. Dazu gehören nicht nur die internationalen Anforderungen für den
Wirtschafts- und Finanzstandort, sondern auch klima- und sozialpolitische Fragestellungen sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Sachen Migration und Sicherheit. Sabine Monauni ist in Liechtenstein und Europa bestens vernetzt. Als Juristin und EWR-Expertin ist sie gewohnt, in komplexen Zusammenhängen zu arbeiten. Als Diplomatin setzt sie auf den Dialog und steht für eine lösungsorientierte und konsensbasierte Politik. Als Ehefrau und berufstätige Mutter versteht sie aber auch die Belange von Familien und kennt die Herausforderungen, um Fami-
lie und Beruf zu vereinbaren, aus eigener Erfahrung. Komplettiert wird das Regierungsteam durch Regierungsrätin Dr. Katrin Eggenberger und Manuel Frick, der heute als Generalsekretär im Ministerium für Gesellschaft tätig ist. Gemeinsam verfügen beide über Erfahrungen in der Regierungsarbeit. Sie haben ausgezeichnete Ausbildungen genossen und stehen gerne im engen Austausch mit der Bevölkerung. Gemeinsam mit Sabine Monauni wollen sie zum Wohl des Landes eine Regierung bilden, die ein Ohr für die Menschen und ihre Anliegen hat.
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Seite der DU
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Es braucht eine Alternative… Die Unabhängigen treten mit fünf Kandidaten – drei im Ober- und zwei im Unterland – zu den Landtagswahlen 2021 an. Mit den fünf Persönlichkeiten können die Unabhängigen bestens geeignete, politisch engagierte und unabhängig denkende Kandidaten ins Rennen schicken, welche die Haltung der Unabhängigen und die Anliegen der Wähler bestens vertreten. Alle fünf Kandidaten verinnerlichen sozusagen das Mantra der Unabhängigen: seine Meinung nach bestem Wissen und Gewissen zu vertreten und sich nicht von Partikularinteressen oder Lobbyisten leiten oder irreführen zu lassen. Text: Harry Quaderer, du – die Unabhängigen
Diese Verfassungsbestimmungen sind und bleiben für die Unabhängigen Programm: «Die Mitglieder des Landtags stimmen einzig nach ihrem Eid und ihrer Überzeugung» (Art. 57 LV) und sind aufgefordert, «das Wohl des Vaterlandes ohne Nebenrücksichten nach bestem Wissen und Gewissen zu fördern» (Art. 54 LV). Dementsprechend formen die Unabhängigen keine Einheitspartei, die mit einem alles
versprechenden Programm oder gar «Visionen» eine rote, schwarze oder weisse Zukunftsgestaltung vorgaukelt. Im Gegenteil: Die Unabhängigen sind eine Gruppe von eigenständig denkenden und handelnden Personen, die anstehende Aufgaben und kommende Herausforderungen gemäss folgenden Grundsätzen anpacken:
• pragmatisch anstatt mit ideologischen oder privaten «Nebenrücksichten»
• mit dem Wohl der Allgemeinheit fest im Auge anstatt auf Parteiinteressen schielend
• zielstrebig und geradlinig anstatt mit parteipolitischen Winkelzügen und Hakenschlägen
• zupackend anstatt zaudernd
• dem gesunden Menschenverstand anstatt der politischen Korrektheit verpf lichtet
Im Oberland
Ado Vogt, Triesen. Er ist seit 2017 stellvertretender Landtagsabgeordneter für die DU. Er ist Mitglied der Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Landtages, der EWR-Schengen-Kommission sowie der Internationalen Parlamentarischen Bodensee-Konferenz. Vogt ist selbstständiger Unternehmer.
du - die Unabhängigen braucht es als Alternative im Landtag. Unsere fünf Kandidaten wollen eine alternative Sicht- und Handlungsweise in den Landtag hineinbringen.
Im Unterland
Pio Schurti, Triesen. Er ist Gründungsmitglied der Partei und war bereits 2013 bis 2017 für die DU im Landtag. Beruflich ist Pio Schurti selbstständig als Redaktor und Übersetzer tätig, zudem fungiert er als Wirt der „Linda z'Tresa“.
Gregor Ott, Schaan. Er ist Mitglied der Kulturund Wahlkommission der Gemeinde Schaan und, wie er sagt, «seit Jahren ein kritischer Beobachter des politischen Geschehens». Als selbständiger Unternehmer betreibt er ein Geschäft für Naturund Gesundheitsprodukte.
Adi Wohlwend, Schellenberg. Er war Mitglied des Schellenberger Gemeinderats, seit Gründung der DU steht er dieser Partei nahe und vertrat diese auch in der Landeswahlkommission. Er ist vor allem als Motorradexperte und durch seine Werkstatt „Adi Moto“ bekannt.
Caspar Hoop, Eschen. Er ist ebenfalls von Anfang an bei den Unabhängigen dabei und vertrat diese in der Landeswahlkommission. Sein Vater war vor vielen Jahren Regierungsrat. Caspar Hoop ist selbstständiger Maschinenbauingenieur. Die spezialisierten technischen Produkte seiner Firma werden weltweit verkauft.
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Seite der DpL
Kandidatennomination
Die DpL nominierte am Montagabend im Rahmen einer online abgehaltenen Nominationsversammlung 16 hochmotivierte und engagierte Kandidatinnen und Kandidaten für die Landtagswahlen 2021. In beiden Wahlkreisen stellt die jüngste Partei des Landes jeweils acht Landtagsanwärter zur Wahl. Der Leitspruch der drei Kandidatinnen und 13 Kandidaten lautet «Mehr Liechtenstein für uns alle». Die Demokraten pro Liechtenstein präsentieren eine ausgewogene Liste von Landtagskandidaten, die ein sehr breites Spektrum der Bevölkerung in Liechtenstein repräsentiert. Alle Kandidaten vertreten eine unabhängige Politik im Interesse des Landes und aller Bevölkerungsschichten. Sie werden die bisherige Politik der DpL weiterführen und getreu dem Leitmotiv der Partei «konstruktiv und metanand» agieren. Die DpL wird ihre Oppositionsarbeit gewissenhaft weiterverfolgen und damit ein Gegengewicht zur Politik der beiden Regierungsparteien und der Freien Liste darstellen. Die Politik der DpL identifiziert sich stark mit unserer Heimat. Deshalb wird die DpL weiterhin bodenständig und nah beim Volk politisieren. Dies soll auch in Zukunft in einem konstruktiven Rahmen passieren.
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Kandidaten Unterland
Dr. Erich Hasler
Herbert Elkuch
Wohnort: Eschen Alter: 64 Beruf: Patentanwalt
Wohnort: Schellenberg Alter: 68 Beruf: Mechaniker, Unternehmer
Gabriele Haas
Reinhard Marxer
Johannes Ilic
Wohnort: Bendern Alter: 56 Beruf: Networkerin, Pädagogin
Wohnort: Schaanwald Alter: 54 Beruf: Zimmermann, Frühzusteller
Wohnort: Schaanwald Alter: 37 Beruf: Unternehmer
Agnes Dentsch
Toni Schächle
Dr. Norbert Obermayr
Wohnort: Ruggell Alter: 69 Beruf: Naturheilpraktikerin
Wohnort: Eschen Alter 54 Beruf: Angestellter bei der LLV
Wohnort: Mauren Alter: 67 Beruf: Wirtschafts- und Maschinenbauingenieur
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Kandidaten Oberland
Herta Kaufmann
Pascal Ospelt
Philipp Foser
Alex Meier
Wohnort: Schaan Alter: unwichtig Beruf: Unternehmerin in Pension
Wohnort: Triesen Alter: 55 Beruf: Dipl. Rettungssanitäter HF
Wohnort: Triesen Alter: 35 Beruf: Marketingleiter
Wohnort: Triesen Alter: 54 Beruf: Dipl. Ing. FH Maschinenbau
Thomas Rehak
Prof. Renè Pawlitzek
Roland Rick
Bruno Foser
Wohnort: Triesen Alter: 49 Beruf: Dipl. Ing. HTL Telekommunikation
Wohnort: Balzers Alter 53 Beruf: Dipl. Informatik-Ing. ETH, Dozent
Wohnort: Schaan Alter: 56 Beruf: Dipl. Ing. FH, Fotograf, Photoshopper, Informatiker
Wohnort: Vaduz Alter: 59 Beruf: Maschinenmechaniker, Konstrukteur
Die Rolle der Opposition Die Oppositionsparteien haben im parlamentarischen System eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Sie wirken als Gegengewicht zur Regierung und sorgen für die notwendige Kontrolle sowie ein Aufgreifen von Themen und Eingaben von parlamentarischen Vorstössen, die von Regierungsparteien aus verschiedenen Gründen nicht gemacht werden. Der Begriff Opposition meint diejenigen Personen und Formationen des Parlaments, die an der Führung der Regierungsgeschäfte nicht beteiligt sind (parlamentarische Gruppen und Fraktionen). Die Rolle der Opposition ist es, als programmatische und personelle Alternative zur bestehenden Regierungsmehrheit am politischen Prozess zu partizipieren, konkurrierende Gemeinwohlentwürfe anzubieten und einem allfälligen Machtmissbrauch durch die Regierung entgegenzuwirken. Die Funktionsfähigkeit der parlamentarischen Demokratie beruht darauf, dass Regierungsfraktion(en) und Oppositionsfraktion(en) einander organisiert gegenüberste-
hen und die parlamentarische Willensbildung in ihren Gremien vorbereiten. Der Opposition stehen die gleichen Rechte wie den Regierungsparteien zu. Dieses System kann jedoch nur dann funktionieren, wenn die Minderheit über umfassende Informationen verfügt und ihrerseits die Chance sieht, eine Mehrheit zu finden. Ihr direktes Wirken auf die Regierungsprozesse äussert sich in Kleinen Anfragen und Interpellationen. Diese gehören zu den am häufigsten von der Opposition angewandten Instrumentarien der parlamentarischen Kontrolle. Auch in parlamentarischen Untersuchungen (z.B. Post und Causa Aurelia Frick) war die Opposition vertreten, bedacht mit dem Vorsitzenden. Der parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUK) ist daher ein beliebtes, gutes Mittel der Opposition, Regierungshandeln dahingehend prüfen zu lassen, ob es sich im Rahmen des Rechts bewegt. Eine effektive parlamentarische Kontrolle wird nur mit einer Opposition erreicht .
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Fragen an … CORONA: WIRD 2021 BESSER? 2020 neigt sich dem Ende zu. Es war ein schwieriges Jahr, sowohl gesellschafts- als auch wirtschaftspolitisch. Dementsprechend sind die Erwartungen für 2021 gedämpft, vor allem weiss niemand, wohin die Reise in der Wirtschaft im nächsten Jahr führen wird.
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Wie haben Sie persönlich das Jahr 2020 erlebt?
2
Was erwarten Sie vom Jahr 2021?
Marcus Vogt
Manfred Kaufmann
Natürlich wurde dieses Jahr von Corona überschattet. Als die Medien über das Virus in China berichtet hatten, war es noch ganz weit weg. Dann ging es ganz schnell. In Italien war Covid-19 plötzlich nah, und ehe wir uns versahen war auch unser Land betroffen. Die Solidarität im Frühjahr hatte mich begeistert. Ebenso, wie rasch auf die neue Situation reagiert werden konnte. Im Alltag ersetzten Zoom und Teams Sitzungen, persönliche Kontakte reduzierten sich – und das im gesamten Wahlkampf. Dennoch ging und geht es, wenn auch anders als gewohnt. Wir haben in diesem Jahr viel dazugelernt. Die persönlichen Kontakte mit Freunden und auf beruflicher und politischer Ebene vermisse ich jedoch sehr. Kein digitales Meeting ersetzt das echte Zusammensein. Für den Teamgeist ist die aktuelle Situation deswegen eine grosse Herausforderung. Dennoch ist es uns gelungen, ein starkes Team für Regierung und Landtag zu bilden und ein Miteinander zu erzeugen. Das freut mich dann doch sehr.
Das Jahr hat aufgezeigt, wie schnell eine funktionierende Zivilgesellschaft aus vermeintlich sicheren Bahnen gerissen werden kann. Das Unglaubliche ist leider wahr geworden, sogar mit einer hohen Quote an Infizierten und einigen Todesfällen bei uns in Liechtenstein. Ich arbeitete mehrere Wochen im Homeoffice. Sitzungen wurden plötzlich per Videokonferenz abgehalten. Obwohl mir ein persönlicher Austausch lieber ist, funktionierte es gut, und man konnte Zeit und Kosten für eine Anreise sparen. Teils war ich als Familienvater auch als Lehrer im Homeschooling gefragt. Als aktiver Sportler und Fussball-Juniorentrainer fehlten mir der Fussball und das gesellige Zusammensitzen. Die Bewegung konnte ich dann beim Ablaufen vieler Routen des Liechtenstein-Wegs nachholen, wodurch man auch einiges über die Geschichte unserer schönen Heimat lernt.
Weil diese Fragen an die Parteien gerichtet sind, will ich erst mit Blick auf die Landtagswahlen antworten: Ich erwarte, dass die Wählerinnen und Wähler erkennen, dass die FBP ein sehr gutes und ausgewogenes Team für den Landtag anbieten kann und unsere Kandidatinnen und Kandidaten an der Urne unterstützten. Ich erwarte ebenfalls, dass Liechtenstein ab 2021 mit Sabine Monauni die erste Regierungschefin in unserer Geschichte einsetzt.
Die generellen Unsicherheiten werden bedingt durch Corona anfangs weiterhin anhalten. Auch könnten gewisse negative Auswirkungen auf die Wirtschaft ersichtlich werden wie beispielsweise eine steigende Arbeitslosigkeit. Ich erhoffe mir, dass die eingeleiteten Massnahmen Wirkung zeigen und die Fallzahlen sinken. Eine Schliessung der Gastronomie oder von Betrieben sollte nicht mehr erfolgen, sondern es sollte mit Schutzmassnahmen gearbeitet werden. Eine weitere Schliessung würden viele Betriebe finanziell nicht mehr überstehen. Es ist möglich, dass erste Impfungen stattfinden und wieder eine gewisse Normalität einkehren wird. Bis zur vollständigen Herstellung der Normalität wird es aber noch etwas dauern.
Generell hoffe ich, dass wir baldmöglichst die Pandemie loswerden, dass die Menschen sich von den damit zusammenhängenden Sorgen befreien können und Covid-19 gut und langfristig gesund überstehen. Und ich erwarte, oder vielmehr wünsche ich mir, dass wir positive Lerneffekte aus der Pandemie mitnehmen.
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Was wünschen Sie sich und uns allen zum bevorstehenden Weihnachtsfest?
Gesundheit, Zuversicht und Optimismus.
Unbesehen der anhaltenden Problematik, wünsche ich mir, dass die verschärften Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie in Bälde greifen, damit die Menschen in Liechtenstein dennoch ein schönes und unbeschwertes Weihnachtsfest im Kreise ihrer Liebsten feiern können.
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Georg Kaufmann
Ado Vogt
Thomas Rehak
Ja, 2020 war ein schwieriges Jahr. Weniger für mich als Person, sondern vor allem für unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft. Wegen der verordneten Corona-Massnahmen brach das kulturelle Leben fast vollständig ein, Beziehungen haben gelitten und der wirtschaftliche Einbruch führte bei vielen Familien trotz aller staatlichen Unterstützungsmassnahmen zu herben finanziellen Notlagen. Wurden die starken Einschränkungen anfänglich von der Bevölkerung umfassend mitgetragen, regte sich gegen den Sommer hin erstmals Widerstand. Ich fand die Massnahmen zu jeder Zeit gerechtfertigt. Die Regierung hat meines Erachtens mit Augenmass und flexibel auf die sich verändernden Corona-Fallzahlen reagiert und einen guten Mittelweg für unser Land gefunden. Damit hat sie erreicht, dass die Bevölkerung die Massnahmen zum allergrössten Teil mitgetragen hat. Persönlich erlebte ich das Jahr eher ruhig. Die meisten Veranstaltungen, zu denen ich mich angemeldet hatte, fielen aus. Es litten aber auch viele meiner freundschaftlichen Beziehungen, die nicht gepflegt werden konnten. So fielen Geburtstagsfeiern ins Wasser und geplante Ferien wurden annulliert.
Diese Frage kann ich natürlich nicht abschliessend beantworten.
Das Jahr 2020 brachte vieles zutage, was zuvor als nicht denkbar galt. Besonders belastet waren Familien, Senioren und Kleinstunternehmer. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Nachwirkungen werden uns noch lange begleiten. Schnelle und auch schwierige Entscheidungen mussten gefällt werden, zum Teil wurde der demokratische Prozess ohne Not beschnitten, was es in Zukunft zu verhindern gilt. Das Jahr 2020 zeigte deutlich, dass auch unser System schnell an seine Grenzen stossen kann. Ich bin aber optimistisch, dass dieses Jahr einige positive Veränderungen für die Zukunft bringen wird.
Zurück zu mehr Normalität und damit verbunden immer weniger einschneidende Massnahmen. Dennoch wird Covid-19 uns auch im nächsten Jahr wie ein Schatten begleiten. Wieso trifft es die einen so schwer und andere, so wie ich, haben praktisch keine Symptome? Ich habe die Hoffnung, dass wir dieses Virus immer besser verstehen und lernen, damit umzugehen.
Die Informationen, die wir aktuell haben, weisen darauf hin, dass ein wirksamer Impfstoff bald verfügbar ist, anfangs zumindest für die am meisten exponierten Menschen, etwa im Gesundheitswesen oder in der öffentlichen Sicherheit, oder auch für Risikogruppen. Somit hege ich die Hoffnung, dass zumindest ab Sommer 2021 das Schlimmste überstanden sein wird. Bis dahin werden wir mit teilweise einschneidenden Massnahmen leben müssen, ob uns das passt oder nicht. Dass die Einschränkungen der persönlichen Freiheit nicht bei allen auf Gegenliebe stossen, ist verständlich. Die zum Teil sehr unterschiedlichen und nicht immer abgestimmten Massnahmen unserer Nachbarländer tragen sicherlich auch dazu bei, dass es Unmut in Teilen der Bevölkerung gibt. Trotzdem sehe ich kurzfristig keine wirkliche Alternative zu den bestehenden Verfügungen. Für mich es aber absolut wichtig, dass diese Massnahmen vollumfänglich zurückgenommen werden, sobald sich das Ganze wieder normalisiert hat. Es darf nicht passieren, dass etwa finanzielle Unterstützungen durch die Hintertüre fortgeführt werden oder gar Einschränkungen unserer traditionellen Freiheitsordnung bestehen bleiben. Insofern gilt es als Politiker, darauf zu achten, aktuell das Gesundheitswesen zu schützen und im Anschluss die Massnahmen wieder zurück zu nehmen. Ich habe grosse Hoffnungen, dass dies in Liechtenstein der Fall sein wird.
Ich wünsche Ihnen und uns allen, dass die gegenseitige Solidarität, die wir in den letzten Monaten neu entdeckt haben, weiterhin Bestand haben wird. Solidarität ist der Kern des Weihnachtfests und auch der Kitt unseres Staatswesens.
Ich schaue positiv in die Zukunft und bin davon überzeugt, dass man aus den gemachten Fehlern lernt und die gewohnte Ordnung wiederherstellen kann. Es bleibt zu hoffen, dass die Wirtschaft sich vom Konjunktureinbruch nächstes Jahr erholt. Denjenigen, die in diesem Jahr wegen Covid-19 grosse Einbrüche erlebten, stehen nächstes Jahr grosse Anstrengungen bevor. Wichtig ist, dass eine starke Opposition die Regierung kontrolliert und auf Probleme und Missstände hinweist. Wir, die Demokraten pro Liechtenstein, sind bereit dafür, sofern der Wähler uns das Vertrauen schenkt.
Ich wünsche allen eine besinnliche Adventszeit und eine entspannte Vorbereitung auf die Festtage. Ich hoffe, dass alle die Festtage im Kreis ihrer Familie verbringen können. Diese Weihnachten werden zwar etwas anders sein, aber der Christbaum bleibt uns erhalten. Nutzen wir nun die Chance, uns etwas vom Kommerz zu lösen und uns mehr auf den christlichen Sinn von Weihnachten zu besinnen.
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«Sport verbindet und schafft Werte» Angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen von Covid-19 geht oft vergessen, dass auch der Sport und die Athleten unter den Folgen der Pandemie leiden. Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch zeigt in seiner Funktion als Sportminister die grosse Bedeutung des Sports für Liechtenstein auf. Text: Heribert Beck
«Sport fasziniert, Sport ist Bewegung, Ausgleich und Gemeinschaftserlebnis. Darum habe ich das Amt des Sportministers vor knapp vier Jahren mit grosser Freude und grossem Tatendrang übernommen», sagt Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch. Diese Begeisterung hält bis heute an – die Arbeit als Sportminister ist für ihn zu einer Herzensangelegenheit geworden. Dazu hat auch die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der grossen liechtensteinischen Sportfamilie wesentlich beigetragen. «Ich konnte bei meinem Amtsantritt das wegweisende Projekt zur Anpassung der Sportförderstrukturen von meiner Amtsvorgängerin übernehmen. Gemeinsam mit dem Liechtenstein Olympic Committee, kurz LOC, der ehemaligen Sportkommission und der Stabsstelle für Sport haben wir die entsprechenden Gesetzesänderungen zur Reorganisation der Sportförderstrukturen vorangetrieben.» Am 1. Januar 2019 ist das neue Sportgesetz in Kraft getreten. Gestützt auf die neuen gesetzlichen Grundlagen wurde mit dem LOC eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen, um die verbandsorganisierte Breitensportförderung sowie die Leistungssportförderung an das LOC zu übertragen. Anstelle der operativ tätigen Sportkommission wurde zur strategischen Beratung der Regierung ein Sportrat geschaffen. «Die Arbeit in den neuen Strukturen bewährt sich», sagt Regieurngschef-Stellvertreter Risch.
«Athleten brauchen ideale Voraussetzungen» Ebenfalls 2019 konnte die Sportstättenförderungsverordnung in Kraft gesetzt werden, nach der bei der Gewährung von Förderungen für die Errichtung von Sportstätten von landesweitem Interesse vorzugehen ist. «Der Erlass dieser neuen Regelungen für die Subventionierung von Sportstätten war mir ein wichtiges Anliegen. Ich bin überzeugt, dass es mit den neuen Bestimmungen gelingt, künftig Sportstätten in unserem Land zu realisieren», sagt Daniel Risch. Er fügt an: «Die bedarfsgerechte Ergänzung von Sportinfrastrukturen ist für die Weiterentwicklung des Sports in Liechtenstein von grosser Bedeutung. Unsere Athleten brauchen optimale Trainingsvoraussetzungen, um im internationalen Umfeld mithalten zu können.»
in Pyeongchang im Super-G gewann, war im ganzen Land spürbar. Die sportlichen Erfolge unserer Wettkämpfer schaffen immer wieder Höhepunkte, so auch beim Gewinn der Bronzemedaille von Quentin Sanzo an den Olympischen Jugendspielen in St. Moritz, und lösen positive Emotionen aus», sagt Sportminister Daniel Risch. «Gerne erwähne ich auch die Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle und ganz speziell die herzergreifenden Begegnungen mit den Athletinnen und Athleten von Special Olympics Liechtenstein. So war der Empfang der Weltspiele von Special Olympics in Abu Dhabi ein Erlebnis mit unvergesslichen Emotionen» sagt Daniel Risch. Als Sportminister sei es ihm auch eine grosse Ehre gewesen, das Goldene Lorbeerblatt für besondere Verdienste um den Sport in Liechtenstein
«Sport verbindet und schafft Werte» Und die Trainingsvoraussetzungen bewähren sich. «An verschiedenen Veranstaltungen im In- und Ausland erhielt ich einen persönlichen Eindruck von der Professionalität und dem grossen Engagement unserer Sportler. So konnte ich als Sportminister sowohl bei den Kleinstaatenspielen in San Marino im Jahr 2017 und in Montenegro 2018 dabei sein. Auch bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang im Februar 2018 durfte ich mit dabei sein. Die Euphorie über die zehnte liechtensteinischen Olympia-Medaille, welche Tina
Grosser Moment: Tina Weirather gewinnt 2018 die zehnte olympische Medaille für Liechtenstein. Sportminister Daniel Risch gratuliert.
zu verleihen. 2018 durften beispielsweise an Birgit Beck-Blum (Judo) und Zeno Marxer (Karate) diese Auszeichnung in Empfang nehmen. «Unvergesslich bleibt auch die Teilnahme Liechtensteins als offizielles Gastland an der Weltgymnaestrada 2019 in Dornbirn. Der Auftritt der Liechtensteiner Delegation hat mich tief beeindruckt. Die Begeisterung von Teilnehmern und Zuschauern aus über 60 Nationen auf dem Messegelände war förmlich spürbar und löste Gänsehautmomente aus. Die Weltgymnaestrada hat verdeutlicht, wie Sport Menschen aus allen Nationen und jeden Alters verbindet und bleibende Werte schafft. Denn dass Sport verbindet und unsere Sportler sehr gute Botschafter für Liechtenstein sind, steht ausser Frage.», sagt Regierungschef-Stellvertreter Risch.
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Mega-Gewinnspiel im Casino 96 in Balzers Nach dem sehr erfolgreichen Start sorgt das im September eröffnete Casino 96 in Balzers weiterhin für viel Action und Adrenalin: Im Rahmen eines Mega-Gewinnspiels gibt es als Hauptpreis einen Ford Mustang V8 im Wert von 67`500 Franken zu gewinnen! Das Casino 96 an der Fabrikstrasse 4 in Balzers ist täglich von 11 bis 04.00 Uhr geöffnet. Eingebettet in ein einzigartiges Vintage-Design stehen den Gästen vier Live-Game-Tische für Roulette und Black Jack (jeweils geöffnet ab 18 Uhr), 75 Geldspielautomaten der neusten Generation sowie das stylische Bistro 96 zur Verfügung. Eine absolute Neuheit ist die erste Multiroulette-Anlage in Liechtenstein mit einem Jackpot! Weitere lukrative Jackpots bei den modernen Geldspielautomaten verstärken die Spannung beim Spielvergnügen.
Ford Mustang im Wert von 67`500 Franken zu gewinnen! Das nur einen Kilometer von der Autobahn A13 entfernte, modernste Casino der Region garantiert nicht nur im attraktiven Spielbereich Adrenalin und Action. Für die Gäste wird zusätzlich ein Mega-Gewinnspiel lanciert, bei dem als exklusiver Hauptpreis ein brandneuer Ford Mustang Coupé 5.0 V8 GT zu gewinnen ist! Action und Adrenalin verbindet das Casino 96 auch mit seiner Markenbotschafterin Fabienne Wohlwend: Die frühere Amateur-Weltmeisterin zählt als Pilotin der Frauen-Königs-
klasse zu den weltbesten Automobilrennfahrerinnen. Sie beendete 2019 die als Formel Eins der Frauen geltenden «W-Series» auf dem sensationellen 6. Gesamtrang.
Genuss und Glück im Bistro 96 Inmitten des Casinos bietet das Bistro 96 seinen Gästen die perfekte Verbindung von Genuss und Glück. In einzigartigem Glücksspiel-Ambiente können ausgesuchte Snacks und prickelnde Drinks genossen werden wie etwa der speziell kreierte süffige Cocktail «Highway 96».
Exklusiver Gratis-Service Zum exklusiven Service im Bistro und Casino gehören Gratis-Softdrinks für alle Gäste. Dank der ausgeklügelten Klimatechnik kommen auch Raucher auf ihre Kosten, ohne dass sich andere Gäste daran stören. Apropos Service: Ausreichend Gratis-Parkplätze stehen natürlich in der Tiefgarage sowie ab 18 Uhr auf den Parkplätzen der benachbarten Firma Oerlikon ebenso zur Verfügung. Weitere Informationen: www.casino-96.li
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Unerhörte Geschichten Der Ahnenforschungsverein Mauren gibt auf Weihnachten ein neues Buch heraus, das sich «Unerhörte Geschichten aus Mauren» nennt. Es wurden besondere Geschichten festgehalten, eben in vieler Hinsicht unerhörte Vorgänge, heitere, skurrile, auch traurige. Das Buch enthält auf 180 Seiten mehr als 100 Erzählungen und Reminiszenzen aus der Gemeinde und teils aus dem Land aus längst vergangenen Zeiten. Das Buch ist so im weitesten Sinne auch ein geschichtliches Werk, zwar nicht auf Archiven basierend, dafür auf dem Erzählen durch zahlreiche sehr unterschiedliche Menschen. Sie alle vereint ihre Originalität. Literarisch sind die Geschichten Kurzformen in Prosa.
INKL. MWST.
Alles sind wahre Geschichten, keine ist erfunden. Sie sind vom Verein in vielen Jahren erfragt, zusammengetragen und bewahrt worden. Männer und Frauen haben erzählt, aus ihren Erinnerungen, ihrem Leben, so einfach es war und so abenteurerlich mitunter auch. Ein Teil dieser Geschichten ist seinerzeit in der fünfteiligen Bücherserie «Menschen, Bilder und Geschichten – Mauren von 1800 bis heute» (2006–2011) veröffentlicht worden. Nun wurden die eindrücklichsten Geschichten in einem eigenen Buch zusammengebracht, in manchem knapper, ohne Nummern von Häusern und Strassennamen, ohne die ausführlichen Angaben zu Familienstämmen. Begleitet werden die Texte von Bildern. Zahlreiche Fotos stammen von den Familien der Erzählerinnen und Erzähler.
Herausgeber: Gemeinnütziger Verein für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums Mauren Bestellungen: T 00423 375 90 00 |natascha.oehri@medienbuero.li Begrenzte Auflage: 350 Exemplare |Jetzt zugreifen!
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Erfolgsbasis: Um ihr Potenzial zu entdecken und sie optimal zu vermitteln, findet Harambee mit digitalen Tools und Algorithmen heraus, worin die jungen Menschen begabt sind.
Eine Partnerschaft gegen Jugendarbeitslosigkeit Südafrikas Jugendarbeitslosenquote gehört zu den weltweit höchsten. Schon vor Covid-19 waren 58 Prozent der südafrikanischen Jugend, 11,8 Millionen Menschen, erwerbslos. Ungefähr 40 Prozent dieser jungen Generation werden wahrscheinlich nie in ihrem Leben berufstätig sein. Den jungen Menschen fehlen angemessene Fähigkeiten, Informationen, Netzwerke und soziales Kapital, die ihnen den Zugang zur Arbeitswelt ermöglichen könnten. Text: Eloise von der Schulenburg Harambee Youth Employment Accelerator hat der Jugendarbeitslosigkeitskrise in Südafrika den Kampf angesagt – mit eindrucksvoller Wirkung: Seit ihrer Gründung im Jahr 2011 hat die Organisation das Leben von 770’000 jungen Südafrikanern durch ihre Onlineplattform positiv beeinflusst und ist mit über 580 Unternehmen in Partnerschaft getreten. Harambee fungierte zuerst als fähigkeitsfördernde Vermittlungsorganisation, welche Arbeitssuchende in angemessenen Stellen platzierte. Die Organisation setzt psychometrische Test ein, auf deren Basis sie die jungen Menschen mit passenden Arbeitgebern in Verbindung bringt. Harambees COO Mosuoe Sekonyela erklärt das Modell: «Wir benutzen verschiedene digitale Tools und Algorithmen, die Daten Jobsuchender analysieren. Dies hilft uns, zusätzlich zu Qualifikationen und Berufserfahrungen herauszufinden, worin die jungen Menschen begabt sind, um ihr Potenzial zu entdecken und sie optimal zu vermitteln.» Die Organisation lanciert Informationskampagnen, um den Mythos der Faulheit und mangelnden Leistungsfähigkeit der Arbeitslosen zu widerlegen und Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Reisekosten für lange Arbeitswege für viele nicht tragbar sind.
Harambee reagiert auf Covid-19 2020 wurde die Organisation zu einem Rettungsorgan des nationalen Arbeitsmarkts: Als die Covid-19-Pandemie zwischen März und Juni die Lebensgrundlage von rund 2,2 Millionen Südafrikanern zerstörte, fehlten der Regierung Infrastruktur, Know-how und Reichweite, um die Arbeitslosenversicherungsgelder umgehend zu verteilen. Harambees skalierbare Contact-Center-Technologielösung konnte bereitstellen, was dem Staat fehlte. Anstelle einer veralteten Technologieplattform mit 26 Angestellten stand der Regierung durch Harambee eine Infrastruktur zur Verfügung, die in nur 50 Tagen 1,2 Millionen Anrufe beantwortete. Harambee ermöglichte der Regierung, während der nationalen Ausgangssperre zwei Milliarden US-Dollar an 150’000 Unternehmen und mehr als zwei Millionen Menschen zu verteilen. Wandel in ein nationales Jugendnetzwerk Aufgrund dieses Einsatzes erkannte die Regierung das enorme Potenzial von Harambee für die Entwicklung des südafrikanischen Arbeitsmarkts. Mittlerweile ist Harambee «National Pathway Mana-
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ger» und fungiert als landesweites Jugendnetzwerk für Arbeitssuchende. Harambee arbeitet nun zusätzlich zu seiner eigenen auch mit einer nationalen Datenbank, was die Zusammenarbeit zwischen Regierung, Unternehmen und Gesellschaft deutlich erleichtert. Die Organisation beeinflusst Unternehmen aktiv, ihren Angestellten etwa in puncto Arbeitswegkosten entgegenzukommen und versucht, die Regierung zu überzeugen, Firmen durch wirtschaftliche Anreize wie Steuervergünstigungen dazu zu bewegen, marginalisierte junge Menschen mit Potenzial einzustellen. Um den Arbeitsmarkt für die Jugend zu erweitern, arbeitet Harambee zunehmend mit Unternehmen im formellen sowie im informellen und sozialen Sektor. Ziel ist es, das ganze südafrikanische Arbeitssystem langfristig grundlegend zu verändern.
Unterstützung durch LGT Venture Philanthropy LGT Venture Philanthropy (LGT VP) unterstützt Harambee seit Juli 2019. Marcia Parada, Investment Manager bei LGT VP, erklärt die Hintergründe der Zusammenarbeit: «Harambees Vision, allen eine menschenwürdige Arbeit und den Zugang zu Wirtschaftswachstum zu ermöglichen, entspricht auch unserer Mission. Ein weiterer Grund ist, dass ihr Modell auch in anderen Ländern erfolgreich umgesetzt werden kann.» LGT VP leistet nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern ist auch Denkpartner bei der Weiterentwicklung. «So werden wir Harambee etwa bei der Entwicklung einer Strategie für Partnerschaften im informellen Sektor unterstützen, da wir dort im Moment das grösste Potenzial für die Beschäftigung von jugendlichen Arbeitskräften sehen», sagt Marcia Parada. «Harambees effiziente Reaktion auf die Covid-19 Krise hat unser Vertrauen in die Organisation gestärkt. Sie hat mittlerweile das grösste, privat verwaltete Jugendnetzwerk in ganz Afrika und wird von einem hochqualifizierten Team mit einer nachgewiesenen Erfolgsbilanz geführt.» Förderung des informellen Arbeitssektors Als während der Covid-19 Pandemie Millionen ihre Arbeitsstelle verloren haben, wuchs der informelle Sektor, sodass viele Südafrikaner zunehmend von wenigen, kurzfristigen Aufträgen abhängig sind. Zuvor versuchte die Regierung mehrere Jahre lang, diesen Sek-
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‹Harambee› ist Suaheli und bedeutet ‹Wenn du schnell gehen willst, gehe allein; wenn du weit gehen willst, gehe zusammen›. Maryana Iskander, CEO von Harambee
tor des A rbeitsmarkts zu verkleinern und zu regulieren. Harambee sieht die Situation jedoch anders: Die Organisation weiss aus Erfahrung, dass ungefähr 30 Prozent der Bevölkerung auf einen sogenannten «Side Hustle», einen informellen Nebenjob, angewiesen sind. Harambee ist bewusst, dass diese Jobs oft prekär sind und kaum Karrierepotenzial haben. In Anbetracht des Arbeitsmangels im formellen Sektor ist es jedoch sinnvoll, die Möglichkeiten des informellen Sektors ebenfalls zu nutzen. Das hat auch die Regierung erkannt.
Fokus auf Geschlechtergleichstellung Harambee legt nicht zuletzt besonderen Wert auf die Förderung von Frauen. Die Pandemie hat die enormen Ungleichheiten
und Hindernisse verdeutlicht, denen Frauen im Arbeitsmarkt begegnen. Zwei Drittel der rund 2,2 Millionen Menschen, die ihre Stelle während der ersten Welle der Pandemie verloren haben, sind Frauen. Auch nach dem Ende der Ausgangssperre erholte sich die Beschäftigungsquote der Frauen – anders als bei Männern – nicht. Vor allem Frauen im informellen Sektor sind schwer betroffen. Einkommen von Frauen, die selbständige oder Gelegenheitsarbeit betreiben, sind um 70 Prozent geschrumpft. «Es geht nicht nur um Gerechtigkeit», erklärt Maryana Iskander, CEO von Harambee. «Geschlechtergleichstellung dient der ganzen Gesellschaft. Die zunehmende wirtschaftliche Beteiligung von Frauen führt beispielsweise zu höheren Ausgaben für die Schulbildung von Kindern, was sich langfristig positiv auf das Wirtschaftswachstum und die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft auswirkt.»
Zukunft: Harambee hilft Jugendlichen dabei, sich für die digitale Entwicklung fit zu machen.
Weitere Informationen: www.lgtvp.com und www.harambee.co.za
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«Manchmal musst du riskieren, um zu reüssieren» Loris Dal Farra (19) aus Schaanwald hat im Mountainbike Cross Country trotz seines jugendlichen Alters bereits von sich reden gemacht. Er blickt im Interview auf seine Anfänge zurück, schildert die Herausforderungen seines Sports und gibt einen Einblick in seine weiteren Pläne. Loris, du bist in einem Alter, in dem normalerweise der Lehrabschluss ansteht. Gleichzeitig bist du im Spitzensport sehr aktiv. Was machst du beruflich und wie bringst du beides unter einen Hut? Loris Dal Farra: Ich besuche die United School of Sports in St. Gallen. Diese Schule ist auf ambitionierte, junge Sportler zugeschnitten. Am Ende der vierjährigen Ausbildung habe ich einen KV-Abschluss im E-Profil. Während der ersten beiden Jahre bin ich «nur» zur Schule gegangen. Inzwischen bin ich schon im zweiten Jahr der praktischen Ausbildung angelangt. Ich arbeite 60 Prozent auf viereinhalb Tage verteilt. Die Lehrstelle habe ich bei der Liechtensteinischen Landesverwaltung. Genauer im Sekretariat von Regierungschef-Stellvertreter Dr. Daniel Risch, in dessen Ministerium bekanntlich auch der Sport gehört. Dank der Landesverwaltung habe ich die Möglichkeit, mir Trainings und Wettkämpfe flexibel einzuteilen. Auch aber, weil die Ausbildung in dieser Form ein Jahr länger dauert. Dennoch verpasse ich nichts. Die Arbeitgeber profitieren wiederum davon, dass die Schüler der United School of Sports nach den zwei Jahren Theorie bereits mit einem Rucksack voll Wissen ins Büro kommen. Hand aufs Herz: Was ist dir wichtiger, Beruf oder Sport? Eine gute Ausbildung ist mir wichtig, und ich bin froh, dass ich die Möglichkeit dazu habe. Die Lehre möchte ich zum Ende des Schuljahres auch so gut wie möglich abschliessen. Dennoch will ich mir gleichzeitig sport-
lich die Grundlage schaffen, um den Sprung in den Profisport schaffen zu können. Seit wann bist du im Cross Country aktiv und wie bist du zu dieser Sportart gekommen? Meine Eltern und ich haben früher in der Schweiz auf dem Land gewohnt. Als ich mein erstes Rad bekommen habe, war es ganz normal, dass ich dort die Hügel rauf und runter gefahren bin (lacht). Dank des ehemaligen Restaurants meiner Eltern in Schaan bin ich dem Radfahrerverein Schaan beigetreten. Die ersten Rennen haben mir grossen Spass gemacht, und es haben sich auch erste Erfolge eingestellt, was mich natürlich zusätzlich motiviert hat. Ich habe folglich immer mehr trainiert. Dennoch habe ich auch andere Sportarten wie Fussball und Skifahren ausprobiert. Musikalisch übte ich das Klavierspielen bis vor einem Jahr aus. Das habe ich alles gerne gemacht. Obwohl ich vor allem gerne am Musizieren war, musste ich mich irgendwann entscheiden. Der Mountainbike-Sport hat mir am meisten zugesagt, immer mehr Zeit in Anspruch genommen, und so schloss ich mit dem Rest ab. Was gefällt dir an deiner Sportart besonders gut? Man ist viel in der Natur, der Sport ist gesund, und ich erkämpfe mir die Leistung selbst. Erreiche ich die gesetzten Ziele nicht, muss ich selbst aus meinen eigenen Fehlern lernen. Fahre ich Erfolge ein, sind es aber auch wirklich meine Erfolge. Der Bedarf nach dem eige-
nen Ehrgeiz gefällt mir an Einzelsportarten allgemein sehr. Wie darf man sich dein Training vorstellen? Du fährst ja sicher nicht einfach von Schaanwald auf die Gafadurahütte und zurück. Nein, nicht ganz, das ist aber trotzdem schön für einen Familienausflug. Wir Cross Country-Fahrer benötigen ein ausge-
wogenes Training. Abwechslung gehört dazu. Das meiste Training findet auf dem Bike statt. Dennoch sind Kraft- und Ausdauereinheiten sehr wichtig. Ich trainiere bei jedem Wetter draussen, denn wenn es im Rennen regnet und kalt ist, kann ich den Witterungsverhältnissen auch nicht ausweichen und einfach zu Hause bleiben. Meine Bestleistungen rufe ich aber bei
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ich bisher vier Liechtensteiner Landesmeistertitel geholt, wurde bei den Kleinstaatenspielen Fünfter. Extrem speziell war dieses Ereignis für mich, weil ich damals der Jüngste im Feld war und es zusätzlich niemand erwartet hatte. Auf nationaler Ebene erreichte ich beim Profixx Swiss Bike Cup, der im kommenden Jahr in Schaan den Saisonauftakt darstellt, bereits einige Top-Ten-Platzierungen.
Der grösste Erfolg von Loris Dal Farra war der Gewinn der Bronze-Medaille an der Schweizermeisterschaft.
schönem Wetter ab. Ausserdem haben wir regelmässig Trainingscamps, die mich schon nach Südafrika oder auf die Kanaren geführt haben. Das ist sicher nicht ganz günstig. Wie finanzierst du deinen Sport? Nein, ich habe aber zum Glück einige treue und grosszügige Sponsoren. Ihnen bin ich sehr dankbar. Nicht nur für die Unterstützung, sondern auch dafür, dass sie ihren Glauben und ihr Vertrauen in mich setzen. Ein finanzielles Risiko ist auch für mich und meine Familie immer dabei. Aber wenn ich nichts riskiere, besteht auch keine Chance, etwas zu erreichen. Dennoch bin ich immer froh über neue Sponsoren, denen ich mit Werbeplattformen gerne auch etwas zurückgebe. Die Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit erläutere ich auf Anfrage gerne. Erreichbar bin ich auf Instagram unter Lorisdalfarra1 sowie auf der der E-Mail-Adresse loris.dalfarra@adon.li Auf welche Erfolge blickst du besonders gerne zurück? Mein grösster Erfolg war die Bronzemedaille an der Schweizermeisterschaft. Daneben habe
Wie kommt es, dass du für Liechtenstein und für die Schweiz und angetreten bist? Ich bin schweizerisch-italienischer Doppelbürger. An den Rennen habe ich die Schweizer Lizenz. Einen Liechtensteiner Pass habe ich nicht. Ich bin dem Land aber sehr dankbar für die Unterstützung. Ich bin in Liechtenstein praktisch aufgewachsen und lebe dort. Daher war es eine Ehre für mich, die Liechtensteiner Farben an den Kleinstaatenspielen zu vertreten. Möglich war das, weil ich bereits lange genug im Land lebe. Was sind deine nächsten Ziele? Ich möchte mich kontinuierlich verbessern. Sportlich sowie persönlich lerne und steigere ich mich ständig durch die eigenen Erfahrungen. Ich will Schritt für Schritt vorankommen und dann im Weltcup starten. Seit Oktober 2020 bin ich im Team von Arthur Wenaweser vom Zweiradcenter in Schaan. Ich bin ihm sehr dankbar für die Möglichkeit, die er mir in kürzester Zeit gegeben hat. Daher würde ich sein Trikot gerne auch bald auf der grossen Bühne präsentieren. Den Teamwechsel nahm ich aufgrund von am Schluss bestehenden unterschiedlichen Interessen vor. Durch die corona-bedingte Rennpause hatte ich dann auch genügend Zeit, über meine Zukunft nachzudenken. Nun aber weiss auch wirklich, was ich will und erreichen will. Ich habe meinen Weg gefunden und bin bereit für eine neue, starke Saison, in der ich weiterwachsen kann. Losgehen wird sie – hoffentlich – mit dem Heimrennen in Schaan am 28. März 2021. Das ist für mich eine zusätzliche Motivation.
Man ist viel in der Natur, der Sport ist gesund, und es verlangt den eigenen Willen. Loris Dal Farra, Mountainbike Cross Country-Fahrer
Mountainbike Cross Country Beim Cross Country wird ein Rundkurs von drei bis vier Kilometern Länge festgelegt. Von den Sportlern gilt es diese Runde dann mehrfach zu absolvieren. Die Rundenanzahl wird vor dem Start festgelegt. Die letzte Runde wird dabei immer mit einem Glockenzeichen für alle Fahrer eingeläutet. Die Strecke führt über Wurzeln, Wälder, Wiesen, Steine oder Kies. Im Gesamten führt dann ein Rennen über rund 20 Kilometer und es sind zwischen 600 und 900 Höhenmeter zu bewältigen. Die Rennzeit beträgt etwa 80 Minuten. Der Start erfolgt im Massenstart – aufgrund der in der Regel engen Streckenverhältnisse ist ein vorderer Startplatz von Vorteil. Deshalb gibt es bei wichtigen Rennen eine klare Startaufstellung, die sich an den bisherigen Leistungen der Sportler orientiert. Die Entscheidung über die endgültige Platzierung erfolgt in der Regel bei einem Anstieg, einer Abfahrt oder im seltenen Fall im Zielsprint. Gewinner ist derjenige, der als Erster die Ziellinie bei absolvierter Rundenanzahl überquert.
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FC Vaduz: nach dem ersten Sieg gleich ein Rückschlag Der FC Vaduz hat in der Super League, wie nicht anders zu erwarten, hartes Brot zu beissen. Nach acht Spielen steht erst ein einziger Sieg zu Buche. Diesen holte sich das Team von Trainer Mario Frick auf überzeugende Art mit 4:1 gegen Sion. Aber nur vier Tage später dann der Rückschlag bei der 0:3-Pleite in Lausanne. Text: Christoph Kindle
Nachdem die Partie an diesem Samstag in St. Gallen abgesagt wurde, erhalten die Vaduzer eine unfreiwillige Pause bis am kommenden Mittwoch. Dann kommt Servette ins Rheinparkstadion.
Klare Niederlage in Lausanne Eigentlich reiste der FC Vaduz mit breiter Brust zum Aufsteigerduell nach Lausanne. So trat man dann auch auf, hatte die Partie einigermassen im Griff, doch dann kam die verhängnisvolle 58. Minute. Sandro Wieser, zuvor schon verwarnt, beging im Strafraum ein Handspiel und nach Video-Konsultation zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt und gab Wieser gelb-rot. Der Ex-Vaduzer Aldin Turkes liess sich nicht zweimal bitten und brachte sein Team in Führung. Der gleiche Spieler erhöhte zehn Minuten später auf 2:0 und in der 80. Minute traf Geissmann zum 3:0-Endstand. «Die Penalty-Szene mit der gelb-roten Karte war wohl entscheidend. Sehr bitter, da wir bis zu diesem Zeitpunkt sehr gut im Spiel waren», resümierte FCV-Sportchef Franz Burgmeier.
Dejan Djokic (rechts) bereitete gegen Sion das 1:0 vor. Bild: Jürgen Posch
Endlich der erste Saisonsieg Mit dem ersten Sieg seit dem Aufstieg in die Super League klappte es in der 7. Runde am 28. November. Im Heimspiel gegen Sion feierte die Frick-Elf gleich einen 4:1-Erfolg. Es war die beste Leistung der Vaduzer in der laufenden Spielzeit. Von Beginn
weg wirkte das FCV-Team entschlossen, aggressiv und spielfreudig. Schon nach zehn Minuten hätte es 3:0 stehen können, noch aber wurden die Chancen nicht verwertet. Ein Traumtor von Tunahan Cicek (nach herrlicher Vorarbeit des 19-jährigen Dejan Djokic) ebnete dann den
Weg zum Sieg. Den insgesamt harmlosen und unkonzentriert agierenden Wallisern gelang zwar noch vor der Pause aus dem Nichts der Ausgleich, doch mit Wiederanpfiff übernahm der Aufsteiger das Kommando. Dorn, wieder Cicek und Coulibaly entschieden die Partie innert
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14 Minuten, Sion konnte nicht mehr reagieren. Trainer Mario Frick war über den ersten Saisonsieg erleichtert, er freute sich vor allem über die wiedergefundene Offensivstärke: «Ich bin froh, dass unsere Stürmer getroffen haben und dass unser Angriffsspiel endlich wieder im Fokus gestanden ist.» Einmal mehr lobte der Coach die Mentalität seiner Spieler: «Sie wollten diesen Sieg unbedingt, das hat man vor allem zu Beginn der zweiten Hälfte deutlich gespürt.»
Mühsam erkämpfter Punkt in Luzern Eine Woche zuvor taten sich die Vaduzer im Auswärtsspiel gegen Luzern noch sehr schwer. Am Ende schaute zwar beim 1:1 der dritte Punkt in dieser Saison heraus, aber vor allem die Offensive blieb einmal mehr vieles schuldig. Schliesslich benötigten die Vaduzer einen äusserst umstrittenen Penaltypfiff von Schiedsrichter Jaccottet, um wenigstens nicht als Verlierer vom Platz zu gehen
(Milan Gajic verwandelte sicher). In der Nachspielzeit hätte der Ref auch für Luzern einen Elfmeter geben können (Sutter sprang der Ball an die Hand), zum Glück für die Vaduzer blieb die Pfeife von Jaccottet aber stumm. Dabei konnte der FC Vaduz nach einer gelb-roten Karte gegen Carbonell fast die komplette zweite Halbzeit in Überzahl agieren. Ausser einer klaren Feldüberlegenheit resultierte aber wenig daraus, die Innerschweizer standen kompakt und liessen kaum etwas zu. Der schon erwähnte Penalty in der 87. Minute führte dann aber noch zum am Ende sicher nicht unverdienten Unentschieden.
Das Derby in St. Gallen abgesagt Eigentlich hätte an diesem Samstag das Ostschweizer Derby zwischen dem FC St. Gallen und dem FC Vaduz stattfinden sollen. Dieses wurde jedoch am Mittwoch abgesagt, nachdem bei den Ostschweizern erneut Corona-Fälle aufgetreten sind. Der St. Galler Kantonsarzt verlängerte die Qua-
Sandro Wieser beim 4:1 gegen Sion im Duell mit Serey Die. Bild: Jürgen Posch
rantäne und somit musste das Spiel verschoben werden. Mit St. Gallen haben die Vaduzer noch eine Rechnung offen. Im Hinspiel am 27. September kassierte man im Rheinparkstadion eine bittere 0:1-Pleite, das Siegestor für St. Gallen fiel erst in der 83. Minute durch Ribeiro. Wann nun die Partie im Kybun-
park nachgeholt wird, stand bei Drucklegung dieser Lie:Zeit-Ausgabe noch nicht fest. Das nächste Spiel bestreiten die Vaduzer am Mittwoch, um 18.15 Uhr, im Rheinparkstadion gegen Servette. Dann folgen zwei weitere Heimspiele am 12. Dezember gegen Basel und am 17. Dezember gegen Lausanne.
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Einblick in die Nachwuchsabteilung des USV Michael Frick ist beim USV Eschen/Mauren seit Juli 2019 Leiter der Nachwuchsabteilung und somit verantwortlich für die Entwicklung der Juniorinnen und Junioren. Wie überall hat Covid-19 auch beim USV den Trainingsund Spielbetrieb beeinträchtigt. Wir wollten wissen, wie seine Erfahrungen mit der vergangenen, schwierigen Saison waren und haben uns mit ihm darüber unterhalten. Interview: Thomas Ritter
und denkst du, dass wir die nächste Saison im Frühling normal starten können? Leider habe ich keine Glaskugel und selbst Experten tun sich schwer mit Vorhersagen. Wir planen ganz normal und hoffen, dass wir eine «normale» Frühjahrssaison haben werden.
Michael Frick, Leiter der Nachwuchsabteilung USV
Wie hast du die vergangene Saison erlebt, und was waren die grössten Herausforderungen? Michael Frick: Nachdem wir im Frühjahr keinen Fussball spielen konnten, galt unser Augenmerk ganz der Herbstsaison. Wir waren schon früh gut aufgestellt und konnten bereits im Juni den neuen Kadern Trainings anbieten. Unter der sportlichen Leitung von Julia Oehri konnten wir ein top Fussballcamp durchführen. Aber um deine Frage zu beantworten: Die Trainersuche ist heute eine der grössten Aufgaben. Anfang August ist uns ein Trainer im Kinderfussball weggefallen und wir standen plötzlich mit einem F-Team ohne Trainer da. Die Herausforderung besteht darin, in jeder Altersklasse kompetente Trainer zu haben. Dabei stehen die Sozialkompetenz, der Kinderschutz und vieles mehr im Vordergrund. Aber natürlich auch, den Kindern Fussball zu vermitteln. Wie beurteilst du die aktuelle Situation bezüglich Corona,
Wie überwintert die Nachwuchsabteilung des USV die Saisonpause? Covid-19 hat uns leider auch im Herbst gezwungen, eine Zwangspause einzulegen. Im Kinderfussball haben wir das Training nochmals aufgenommen. Wir haben gleich fünf Trainer mit Wohnsitz in Vorarlberg. Diese haben durch die aktuellen Massnahmen in Österreich gar nicht die Möglichkeit, in den Sportpark zum Training zu kommen.
Wir müssen leider in eine verlängerte Winterpause. Wann beginnt die Vorbereitung der Nachwuchsabteilung des USV auf die neue Saison und wie erfolgt diese? Sollten wir nicht wie geplant im Januar mit dem Training beginnen können, arbeiten wir an einem Online-Trainingsplan. Wie sind deine Erwartungen für die nächste Saison? Gerne würde ich sportliche Ziele nennen. Im Augenblick ist es aber die Hoffnung, eine reibungslose und unterbruchsfreie Saison spielen zu können. Wir haben erfahren, dass der USV ein neues Nachwuchs-Förderprogramm eingeführt hat. Kannst du uns dazu mehr In-
formationen geben? Unter dem Motto «Wer die Jugend hat, hat die Zukunft» haben wir ein Förderkonzept für den 11er-Fussball erarbeitet. Hierbei geht es darum, die Juniorinnen und Junioren an den Aktivfussball heranzuführen. Wir geben den Spielerinnen und Spielern die Chance, immer wieder höherklassig zu trainieren. Gerade in unserer Zweiten Mannschaft, die sich in der 3. Liga hervorragend schlägt, haben wir schon eigene Junioren zu Stammspielern formen können. Diesen Weg wollen wir konsequent weiter gehen. Die langfristigen Ziele haben wir uns sehr hoch gesteckt und sind guter Dinge, dass wir auch einzelne Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in die 1. Liga bringen können.
Die Juniorenförderung wird beim USV Eschen/Mauren – auch dank dem Einsatz von Juniorenleiter Michael Frick – gross geschrieben. Blick ins USV-Erlebnis-Camp im August 2020. Bild: Oliver Hartmann
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Gedächtnisstiftung Peter Kaiser veröffentlicht Buch «Liechtenstein weiterdenken» – unter diesem Titel publizierte vor kurzem die Gedächtnisstiftung Peter Kaiser ein Buch, welches sich mit der Suche nach der Zukunft im Jahre 301 des Fürstentums befasst. Als Autor beauftragte der Stiftungsrat mit René Lüchinger einen bekannten Schweizer Historiker, Wirtschaftsjournalisten und Autor zahlreicher Sachbücher. Aus Anlass des 300-jährigen Bestehen Liechtensteins im Jahr 2019 entschied der Stiftungsrat der Gedächtnisstiftung Peter Kaiser eine Publikation in Auftrag zu geben, welche sich der Zukunft Liechtenstein widmet. Als Autor dieses Buches, das den Titel «Liechtenstein weiterdenken – Auf der Suche nach der Zukunft im Jahre 301 des Fürstentums» trägt, konnte René Lüchinger engagiert werden. Er ist ehemaliger Chefredakteur beim Schweizer Nachrichtenmagazin Facts, beim Wirtschaftsmagazin Bilanz sowie bei der Boulevardzeitung Blick. «Nach zahlreichen konzeptionellen Vorarbeiten hat er das Buch zu dem gemacht, was sich der Stiftungsrat wünschte: Liechtenstein weiterdenken», so Stiftungsratspräsident Alexander Batliner. Hierfür führte René Lüchinger Gespräche mit zahlreichen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Deren substanzielle Aussagen und teils pointierte Meinungen schufen die inhaltliche Grundlage der Publikation. «Es sollte ein Werk entstehen, das unser Land aus wechselnden und unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Als Basis der Betrachtung sollte der Artikel 2 der Verfassung herangezogen werden, in welchem unsere Staatsform der konstitutionellen Erbmonarchie auf demokratischer und Parlamentarischer Grundlage festgeschrieben und mit welchem die Staatsgewalt im Fürsten und im Volke verankert wird», so Alexander Batliner.
Die daraus sich ergebenden Eigenheiten sollten einander gegenübergestellt und Chancen und Risiken hinsichtlich der Entwicklung unseres Landes erarbeitet werden – dies im Hinblick auf das wirtschaftliche, kulturelle, gesellschaftliche und politische Leben.
In Akte gegliedert Das Buch ist in Akte gegliedert. Zwischenrufer intervenieren und erweitern die Perspektiven. Der Aufbau folgt der Evidenz, dass die Gegenwart auf der Vergangenheit basiert und dass es ohne Vergangenheit und ohne Gegenwart keine Zukunft geben kann. Der erste
Teil des Buches dokumentiert die historische Grundlage des Landes und führt in die Gegenwart. Der Suche nach der Zukunft und damit der Feldforschung ist der zweite Teil gewidmet. Die Ausführungen über Liechtenstein als «unternehmerischer Kraftort im Herzen Europas» markieren die Quintessenz des Buches. Sie leiten über zu sieben Thesen und damit zu den nächsten 300 Jahren unseres Landes. «Im Namen des Stiftungsrats möchte ich mich bei René Lüchinger sowie den zahlreichen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur, die sich als Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner zur Verfügung gestellt und mit substanziellen Aussagen und teils pointierten Meinungen die inhaltliche Grundlage der Publikation geschaffen haben, herzlich bedanken», so der Stiftungsratspräsident.
Gedächtnisstiftung Peter Kaiser (1793–1864) Peter Kaiser gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten der Geschichte Liechtensteins. In Anerkennung seiner bleibenden Verdienste, die er sich als Pädagoge, Historiker und Politiker erworben hat, wurde im Jahre 1985 die gemeinnützige Stiftung errichtet, die seinen Namen trägt. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Fördertätigkeit von Kunst, Kultur und Wissenschaft, von Einrichtungen und Bestrebungen, die sich humanitären, sozialen und karitativen Anliegen widmen, sowie von staatsbürgerlicher Bildung im Sinne der christlich-abendländischen Werteordnung auszurichten und zur Mehrung des Ansehens Liechtensteins in der Welt beizutragen.
«Das Buch und mit ihm sein Inhalt erheben nicht den Anspruch, den Weg in die Zukunft Liechtensteins aufzuzeigen. Kann es vermutlich auch gar nicht, da Wege nie gradlinig verlaufen und man immer wieder an Kreuzungen gelangt. Doch wenn dieses Buch dazu beiträgt, dass die einzuschlagende Richtung an den kommenden Abzweigungen klug und zum Wohle des Landes bestimmt werden kann, dann hat es seinen Zweck erfüllt», so Alexander Batliner abschliessend. Das Buch ist im van Eck Verlag erschienen und kann in den Buchhandlungen Liechtensteins bezogen werden.
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«Spurensuche, Lebensraum, Residenz» Der Verein für Vaduzer Heimatkunde hat am Mittwoch, dem 25. November, corona-bedingt in sehr kleinem Rahmen, den dritten und abschliessenden Band des neuen Vaduzer Heimatbuchs, vorgestellt. Der Verein präsentierte im Jahr 2013 den ersten Band «Spurensuche», 2016 Band zwei «Lebensraum» und nun den abschliessenden dritten Band «Residenz». Text: Werner Ospelt ∙ Foto: Paul Trummer
Präsident Werner Ospelt sagte bei der Begrüssung: «Wir haben ein Gesamtwerk von total 800 Seiten geschaffen. Die neun Autoren und Autorinnen haben in 13 verschiedenen Kapiteln ein eindrückliches und einmaliges Bild von Vaduz gezeichnet, das es bisher so noch nicht gegeben hat. Das Vaduzer Heimatbuch stellt nicht nur für Vaduz, sondern auch für das ganze Land ein wichtiges Zeitdokument dar.»
«Residenz» «Residenz», der dritte und abschliessende Band des neuen Vaduzer Heimatbuchs, umfasst fünf verschiedene Beiträge von namhaften Autoren zu Tradition und Wandel im liechtensteinischen Hauptort Vaduz. Der erste Beitrag (Jürgen Schremser) thematisiert die historisch gewachsene Rolle von Vaduz als Sitz der Landesherrschaft sowie der staatlichen Gremien und Behörden. Einen Überblick über die Geschichte des kirchlichen Lebens in Vaduz bietet die zweite Abhandlung im vorliegenden Buch (Klaus Biedermann). Die Geschichte der Vaduzer Gasthäuser seit dem 19. Jahrhundert ist Thema des dritten Aufsatzes (Mathias Ospelt). Der vierte Beitrag (Hubert Ospelt) befasst sich mit der siedlungsbaulichen Entwicklung von Vaduz. Der Band «Residenz» schliesst mit einem Essay (Patrick Stahl), das anhand einer fiktiven Familie die Veränderungen aufzeigt, welche Entstehung und Werdegang des Finanzplatzes für die Menschen in Vaduz mit sich brachten.
«Spurensuche» und «Lebensraum» Im Band 1 «Spurensuche», herausgegeben 2013, laden die Kapitel «Spurensuche» (Patrick Stahl), «Vaduzer Familien, Persönlichkeiten und Originale» (Jürgen Schremser), «Brauchtum im Jahres- und Lebenskreislauf» (Klaus Biedermann) sowie «Sprache, Flur- und Familiennamen» (Herbert Hilbe) zum Lesen ein. Im Jahre 2016 folgte Band 2 unter dem Titel «Lebensraum» mit den Beiträgen «Vaduzer Landwirtschaft» (Dr. Alois Ospelt), der auch als Sonderdruck erhältlich ist, «»Vaduzer Gewerbetreibende – gestern, heute, morgen» (Veronika Marxer), «Volksschule in Vaduz – Identitätsbildung im Dorf» (Barbara Ospelt-Geiger) sowie «Vaduzer Lebensläufe» (Jürgen Schremser).
Weitere Projekte Bei der Planung des dreibändigen «Vaduzer Heimatbuchs» war von Anfang an klar, dass keine Vollständigkeit bei der Bearbeitung der Themen angestrebt werden konnte. Dennoch wird mit Band 1 «Spurensuche» und Band 2 «Lebensraum» sowie dem jetzt vorliegenden Band 3 ein sehr umfassender Blick auf Vaduz sowie seine Menschen von einst und heute geworfen. Nach dem Abschluss dieses grossen Buchprojekts sollen nun in der Folge weitere Bereiche abgesteckt werden und zwar durch ein bereits laufendes Oral-History-Projekt sowie durch die ab dem Frühjahr beginnende Publikationsreihe «Vaduzer Geschichten».
Die Bücher des Vereins für Vaduzer Heimatkunde VVH Der neu erschienene Band 3 «Residenz» kann bei allen Buchhandlungen des Landes und im Shop des Landesmuseums bezogen werden und kostet CHF 45.–. Band 1 «Spurensuche» und Band 2 «Lebensraum» sind ebenfalls noch erhältlich für CHF 45.–, sowie der Sonderdruck «Vaduzer Landwirtschaft» für CHF 29.–. Ebenso können Sie für alle drei Bände einen Schuber für CHF 60.– kaufen. Die Bücher und den Schuber können Sie auch direkt beim Verein beziehen: info@vvh.li oder Verein für Vaduzer Heimatkunde VVH Bangarten 14, 9490 Vaduz
Hubert Ospelt-Haas (Autor), Antje Moser (Vizebürgermeisterin), Werner Ospelt (Präsident Verein für Vaduzer Heimatkunde), Klaus Biedermann (Autor), Bürgermeister Manfred Bischof und Mathias Ospelt (Autor).
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IM GESPRÄCH MIT JUGENDLICHEN
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«Ich wünsche mir mehr Förderung für Sprachaufenthalte» Jana Simonetta (21) aus Gamprin durfte sich im September nach einem hervorragenden Lehrabschluss als Medizinische Praxisassistentin EFZ auf Schloss Vaduz mit der absolut Top-Note von 5.7 ins Goldene Buch eintragen. Derzeit arbeitet sie mit grosser Freude in einer Arztpraxis in Ruggell. Ihr Ziel ist es, eine Weiterbildung in der Labormedizin oder in einem anderen Fachgebiet des Gesundheitswesens zu absolvieren. Im Gespräch gibt sie einen tollen Einblick darin, wie sie über diverse Themen denkt und welche Ideen sie hat. Interview: Johannes Kaiser ∙ Foto: Oliver Hartmann
Wie erlebst du und wie erleben die Jugendlichen die Corona-Zeit mit ihren einschneidenden gesellschaftlichen Massnahmen? Jana Simonetta: Es ist eine sehr spezielle Zeit für uns alle. Man ist es sich gewöhnt, zu jeder Zeit überall hingehen zu können. Die Umstellung ist für uns daher mühsam, jedoch notwendig. Jetzt sind Durchhaltevermögen und Disziplin von der gesamten Bevölkerung – einschliesslich uns Jugendlichen – gefragt. Der Freiheitsdrang und die Ermöglichung neuer Erfahrungen wie Reisen, Freunde treffen, Sport etc. werden insbesondere den Jugendlichen durch die Masssnahmen eingeschränkt. Welche Massnahmen der Politik findest du richtig und welche sind für dich problematisch? In dieser Frage bin ich zwiegespalten. Ich finde es gut und richtig, dass strenge Massnahmen ergriffen worden sind. Die Eindämmung des Virus‘ hat momentan höchste Priorität. Jedoch habe ich grosses Mitgefühl mit all denjenigen, die durch die Massnahmen hohe Verluste einfahren und in finanzielle Nöte geraten. Was zudem meiner Meinung nach nicht ausser Acht gelassen werden sollte, sind die gesellschaftlich-psychologischen Folgen, die diese Einschränkungen mit sich bringen.
Gerne wird das Lippenkenntnis gegeben, dass die Jugend sowie deren Ausbildung eine unserer wichtigsten Ressourcen ist. Wird in der Bildung für die Schüler und Jugendlichen in Liechtenstein genug getan? In Liechtenstein wird meines Erachtens viel in Schulen und Ausbildungsstätten für die Bildung getan. Das duale Bildungssystem ist meiner Ansicht nach eine gute Vorbereitung auf den Berufseinstieg. Dies ist einzigartig in Liechtenstein und der Schweiz. In meiner Schul- und Ausbildungszeit wurde auf die englische Sprache Wert gelegt. Eine selbststimmte und intensivierte Förderung ist mir vor allem in der Oberschule und im Freiwilligen 10. Schuljahr zugutegekommen. Ich fühle mich in dieser Sprache gut ausgebildet. Sollte die Sprachkompetenz in den Schulen mit Sprachaufenthalten nicht wesentlich besser gefördert werden? Meines Wissens werden viele Sprachaufenthalte auf eigene Initiative durchgeführt und wenige werden durch die weiterführenden Schulen ermöglicht. Ich selbst hatte Glück und durfte durch die Schule an einem zweiwöchigen Sprachaufenthalt in Cambridge teilnehmen. Das war eine sehr bereichernde Erfahrung für mich. Ich wünsche doch sehr, dass mehr Jugendlichen mit Sprachaufenthalten gefördert werden.
Der Landtagsabgeordnete Johannes Kaiser im Gespräch mit der zielstrebigen und sympathischen jungen Erwachsenen Jana Simonetta (21) aus Gamprin.
Welchen gesellschaftspolitischen Themen sollte sich die Politik deines Erachtens dringend stärker annehmen? Wo erwartest du mehr Mut von den Politikern? Ich erwarte mir, dass die Politiker Themen wie Lohngleichheit von Mann und Frau, öffentlicher Verkehr, Leben im Alter und Umwelt auf ihre Agenda setzen. Ich denke, dass jedes einzelne dieser Themen Mut und eine intensive Auseinandersetzung im Landtag bedingt. Alle diese Themen sind dringend, da sie von aktueller Bedeutung sind. Dies empfinde wahrscheinlich nicht nur ich so, sondern auch viele andere Jugendliche.
Wie denkst du über ein mögliches Wahlalter mit 16? Gemäss Wahlbarometer von «Vielfalt in der Politik» liegt das Durchschnittsalter der Abgeordneten bei 54 Jahren. Das ist sehr hoch, die junge Gesellschaftsschicht ist nicht genügend im Landtag vertreten. An dieser Tatsache wird allerdings auch das Wahlalter 16 nicht viel ändern. Ich denke, die heutige Regelung ist gut. Mit 18 Jahren ist man reifer und setzt sich vermehrt mit politischen Themen auseinander. Was meiner Meinung nach wichtiger ist als das Wahlalter 16, ist, die jungen Leute für die Politik zu interessieren und sie für junge Menschen zugänglich zu machen.
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Morgen kommt der Nikolaus – nicht der Weihnachtsmann Am morgigen Sonntag ist der Gedenktag des Heiligen Nikolaus. Dessen Andenken ist durch Filme und Werbungen über den amerikanischen Weihnachtsmann leider zum Teil verwässert worden, in Liechtenstein ist es aber nach wie vor in seiner ursprünglichen Form gegenwärtig. Markus Walser, Generalvikar des Erzbistums Vaduz, gibt einen Einblick in das historische Wirken von Nikolaus von Myra und Franziska Eller von den Schaaner Pfadfindern in das heutige Brauchtum. Text: Generalvikar Markus Walser Der hl. Nikolaus ist einer der beliebtesten Heiligen. Er wurde im 3. Jahrhundert in Patara in Lykien (heute ein Ruinenfeld bei Kalkan in der Türkei) geboren. Bereits mit 19 Jahren wurde er zum Priester geweiht. Als seine Eltern an der Pest starben, verteilte er das Erbe an Arme. Schon wenige Jahre nach der Priesterweihe wurde er Bischof von Myra (dem heutigen Dembre im südlichen Kleinasien). Nikolaus war noch nicht lange Bischof, als die Christenverfolgung unter dem römischen Kaiser Galerius (um 310) auch die Stadt Myra erreichte. Bischof Nikolaus wurde ins Gefängnis geworfen und gefoltert. Als dann die Christenverfolgung zu Ende war und der im Glauben standhaft gebliebene Bischof Nikolaus 6. Dezember wieder freikam, konnte er im
Die Pfarrkirche in Balzers ist dem Heiligen Nikolaus geweiht.
Jahr 325 am Konzil von Nicäa teilnehmen. Er starb im Alter von 65 Jahren am 6. Dezember 343/350 in Myra. Seine Gebeine befanden sich zunächst in seiner Heimat und kamen 1087 durch Seeleute nach Bari in Süditalien. Dort befindet sich die vielbesuchte Basilika San Nicola.
Patron von Ländern, Städten und Personengruppen Der hl. Nikolaus war ein mutiger Kämpfer für den wahren Glauben und tat viel Gutes. Ein Beispiel von vielen, die überliefert werden: Ein armer Mann wollte seine drei Töchter verheiraten, konnte aber die übliche Mitgift nicht bezahlen und die Töchter auch selbst nicht mehr versorgen. So wollte er sie zu Prostituierten machen, damit sie überleben könnten. Um das
zu verhindern, warf der hl. Nikolaus heimlich Geld (oder Gold) ins Haus. Dargestellt wird er als Bischof, oft z.B. mit drei Goldkugeln oder mit drei Broten oder drei Äpfeln, auch mit Schiffen oder mit einem Anker (alles in Bezug auf Taten, die von ihm überliefert werden). Der hl. Nikolaus ist u.a. Patron von Russland und von mehreren Städten sowie der Kinder, der Schüler, der Jungfrauen, der Frauen mit Kinderwunsch, der Reisenden, der Seeleute, für glückliche Heirat, in Seenot usw. (Diese Lebensbeschreibung des hl. Nikolaus ist dem 2020 erschienenen Büchlein: Unsere Kirchenund Kapellenpatrone. Patrozinien im Erzbistum Vaduz entnommen. Es ist erhältlich im Generalvikariat und in den Pfarrämtern des Erzbistums Vaduz.)
Wahrer Heiliger und keine Comicfigur Der hl. Bischof Nikolaus zeichnete sich durch die Tugend der Freigiebigkeit gegenüber Mitmenschen in Not aus, denen er auch in irdischen Nöten geholfen hat. Seinem Vorbild folgend, ist es zur Tradition geworden, am Fest des hl. Nikolaus vor allem Kinder zu beschenken, was sich in unserer Gegend bis heute erhalten hat. Der Kult um den Nikolaus wurde durch Martin Luther und die Reformation verändert. Unter seiner Ägide wurde das Schenken auf den Heiligabend verlegt, an dem das «Christkind» nun die Geschenke brachte. Das Christkind wiederum wurde im Laufe der Zeit durch das Bild vom Weihnachtsmann überlagert. In die USA kam die Weihnachtstradition im Gepäck der dorthin ausgewanderten Holländer. Dort erhielt der Weihnachtsmann den Namen Santa Claus, in Russland dagegen wird er bis heute als Väterchen Frost bezeichnet. Im Jahre 1931 zeichnete der aus Schweden stammende Comiczeichner Haddon Sundblom für die bekannte Coca-Cola Werbekampagne ein Bild vom Weihnachtsmann: Charakteristisch waren sein langer weisser Bart, der rote Mantel und ein Schlitten mit Rentieren. Anders als der Weihnachtsmann, der eine erfundene Comicfigur ist, ist also der hl. Nikolaus eine historische Persönlichkeit. Genauso ist auch die Geburt des Gottessohnes Jesus Christus, also des Christkinds, ein historisches Ereignis. Diesbezüglich gilt es also, wahre Geschichte und Märchen zu unterscheiden.
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Nikolaus und Krampus treten dieses Jahr in Schaan und Planken im Freien auf.
«STRAHLENDE KINDERAUGEN MOTIVIEREN UNS» In Schaan kommt der Nikolaus für die Kinder traditionell am 5. und 6. Dezember. Verbunden wurde der Besuch seit vielen Jahren mit den Pfadfindern, da deren Mitglieder das Personal stellten. Offiziell organisiert wird der Anlass jedoch erst seit zwei Jahren von Franzsika Eller und Alessia Risch im Namen der Pfadfinder Schaan-Planken. Dieses Jahr steht er – wenig überraschend – unter dem Einfluss der Pandemie. Text: Heribert Beck
Nikolaus und Krampus sind in Schaan heute Abend und morgen in Doppelschichten unterwegs. Sie besuchen zahlreiche Familien in Schaan und Planken, die sich zuvor online angemeldet haben. Dies ist selbstverständlich eine Anpassung an die Digitalisierung und optimiert die Organisation. Gerade in Zeiten von Corona bietet es aber Vorteile auch in Bezug auf ein allenfalls notwendiges Contact-Tracing. Die Ansteckungsgefahr wird mit Abstands- und Hygieneregeln und angesichts der Tatsache, dass die Besuche im Freien stattfinden, jedoch ohnehin geringgehalten.
Froh, dass die Besuche möglich sind Dennoch müssen die Kinder nicht auf Geschenke verzichten, kommen aber auch nicht um die Ansprache des Nikolaus herum. Die Eltern sind angehalten, sowohl die Geschenke als auch die Notizen für das goldene Buch vor dem Haus zu deponieren. «Nikolaus und Krampus parken ein wenig entfernt vom Anwesen, sodass die Kinder sie nicht aus dem
Auto steigen sehen», sagt Franziska Eller, die den Anlass für die Pfadfinder Schaan-Planken organisiert. Das Auto ist aber unverzichtbar. «Denn trotz aller Koordination aufgrund der Online-Anmeldungen kann es schon einmal sein, dass eines der beiden Teams in kurzer Zeit von einem Besuch auf Dux zu einem an der Grenze zu Vaduz wechseln muss.» Die einzelnen Besuche dauern aufgrund der Pandemie lediglich zehn bis 15 Minuten. Zu Verzögerung kann es wegen des engen Zeitplans aber trotzdem kommen. «Gedichte und Liedervorträge der Kleine müssen daher leider kurzgehalten werden», sagt Franziska Eller. «Ich bin aber sicher, dass unsere Mitglieder auch dieses Jahr wieder auf viele glückliche Kinder treffen und strahlende Augen sehen werden. Es ist auch immer faszinierend, wie sehr die Kleinen an den Nikolaus glauben. Das motiviert uns zusätzlich, nicht einfach den Eindruck von zwei verkleideten Männern zu hinterlassen, sondern unsere Sache besonders gut zu machen. Wir
sind aber auch sehr froh, dass es dieses Jahr wieder klappt mit den Nikolausbesuchen, denn lange war die weitere Entwicklung der Pandemie ja äusserst unsicher.»
Spenden für eine guten Zweck Dabei ist es nicht so, dass die Pfadfinderabteilung Schaan-Planken die Einnahmen für die Vereinskasse braucht. «Einen festen Preis gibt es ohnehin nicht. Wir freuen uns einfach über freiwillige Spenden», sagt Franziska Eller. Diese Spenden gehen an ein gemeinnütziges Projekt. Im vergangenen Jahr war es ein Projekt in Rumänien, das, unterstützt ebenfalls vom Verein «Friends of Larguta», von den Gaben aus Liechtenstein profitierte. «Dieses Jahr unterstützen wir ein Projekt des Vereins Freunde der Viktoria Schule in Tansania. Es ist wiederum ein Projekt, für das sich das Spenden lohnt», sagt Franziska Eller, die sich nun auf das Nikolauswochenende freut und zufrieden auf eine trotz aller widrigen Umstände gelungene Organisation zurückblickt.
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«Ich hatte immer einen klaren Plan» Im Alter von 19 Jahren wurde aus dem Fussballer Michael Lampert der Kickboxer Michael Lampert. Schnell war er von diesem Sport begeistert. Wozu es auf dem Rasen wohl nicht gereicht hätte, gelang ihm auf der Matte: Er ist in die Weltspitze vorgedrungen und besitzt heute sein eigenes Trainingscenter. Text: Heribert Beck
Was in den 70er- und 80er-Jahren das Skifahren war, ist heute das Kickboxen: diejenige Sportart, in der Liechtenstein an der Weltspitze mit- und diese zuweilen auch aufmischt. Michael Lampert ist einer derjenigen, die einen grossen Anteil an den zahlreichen Liechtensteiner Erfolgen auf dem internationalen Parkett haben. Sowohl mit seinen persönlichen Siegen als mit seinem Sportcenter Lampert in Bendern. Dort treffen die Athleten des Vereins Chikudo Martial Arts auf ideale Trainingsbedingungen, und es benötigt schon einen Gesprächstermin
vormittags um 9 Uhr, um ein Gespräch unter vier Augen führen zu können. Auch das ist aber nicht selbstverständlich. «Die besonders ambitionierten Mitglieder können bei mir rund um die Uhr trainieren», sagt Michael Lampert. Selbstverständlich alleine oder zu zweit an den Sandsäcken sowie an den Kraftund Ausdauergeräten. Die offiziellen Vereinstrainings finden an den Abenden statt. «Wir haben rund 150 Mitglieder von Fünf- oder Sechsjährigen bis hin zu den Golden Oldies», sagt Lampert, der zahlreiche Trainings auch selbst leitet.
Michael Lampert ist in seiner aktiven Karriere als Kickboxer in die Weltspitze vorgestossen. Als Trainer gibt er sein Wissen in seinem eigenen Sportcenter in Bendern zudem an den ambitionierten Nachwuchs, aber auch an motivierte Freizeitsportler weiter.
Den Weltmeister geschlagen Der Aufwand für Michael Lampert ist in den vergangenen Jahren seit der Eröffnung seines Centers 2017 stetig gestiegen. Sein Pensum bei der Wertschriftenverwaltung der LGT hat der gelernte Bankkaufmann, der seinem Arbeitsgeber seit der Lehre treu ist, daher kürzlich auf 80 Prozent reduziert. Dennoch muss der Wechsel vom Anzug in die Trainingskleidung schnell gehen. Schliesslich leitet er nicht nur Trainings und managt seine Halle, er selbst trainiert ebenfalls mindestens einmal pro Tag. Vor Wettkämpfen eher zweimal.
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Das bekommen auch die Gegner zu spüren. 2015 gewann er das US Open-Weltcup-Turnier in Orlando, USA, 2016, dem bisher besten Jahr seiner Karriere, den Schweizer Meistertitel, mit den Irish Open das grösste Turnier der Welt, die Austrian Classics in Innsbruck und eine EM-Medaille in Slowenien. «Dieses Jahr wollte ich es nochmals richtig wissen», sagt Lampert. Er gewann die international besetzten Turniere in Athen (Weltcup), Conegliano in Italien (Europacup) und erneut in Dublin in seiner Gewichtsklasse, und bei den Irish Open hatte ihm selbst der lange Zeit ungeschlagene Weltmeister aus Deutschland wenig entgegenzusetzen. Dass es so kam, ist einerseits nachvollziehbar, wenn Lampert sagt: «Ich hatte immer einen klaren Plan, wollte an die Spitze kommen und meine eigene Halle haben.» Andererseits ist es doch nicht so selbstverständlich. Denn bis zum Alter von 19 Jahren spielte er beim FC Ruggell Fussball. Sein guter Kollege Peter Davida, dessen Vater Rainer damals Präsident von Allstyle Karate Schaan war, war bereits aktiver Kickboxer in besagtem Verein. «Er hat immer wieder gesagt: ‹Komm doch auch mal in ein Training›. Ich habe jedes Mal geantwortet: ‹Mache ich dann›. Es ging dennoch lange, bis ich wirklich das erste Mal in die Turnhalle des Gymnasiums gegangen bin und mitgemacht habe. Danach habe ich aber kein einziges Training mehr verpasst. Ich habe gesehen, dass das Kickboxen wirklich mein Ding ist.» Obwohl die Trainingsbedingungen damals längst nicht so professionell waren wie heute, konnte Lampert an regionalen Wettkämpfen rasch erste Erfolge erzielen.
Unterwegs in die Moderne Das Aha-Erlebnis war schliesslich ein Trainingscamp in Ungarn. «Ich habe gesehen, wie wirklich hohes Niveau aussieht, und was wir in Liechtenstein ändern müssen, um an die Spitze zu kommen», sagt Michael Lampert. Er ergänzt: «In anderen Ländern herrschten richtig professionelle Bedingungen und ein grosser Konkurrenzkampf. Wir trainierten mit ein paar wenigen Mitgliedern in einer Turnhalle. Es war mehr Vereinsleben als Spitzensport.» Das Vereinsleben und die Kameradschaft in Liechtenstein habe er zwar sehr geschätzt, und er schätze beides bis heute, doch auf seinem Weg an die Spitze hat Michael Lampert auch oft an Trainingslagern im Ausland teilgenommen. «Dabei habe ich zahlreiche sehr gute Trainer kennengelernt, von denen ich mir viel abschauen konnte.» Dieses Wissen und Können brachte Lampert nach Liechtenstein mit. Aus Allstyle Karate wurde schliesslich Chikudo Martial Arts, der Verein konnte zahlreiche neue Mitglieder gewinnen und professionalisierte die Strukturen. «Wir waren unterwegs in die Moderne.
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Den Ball ins Rollen gebracht hat schliesslich unser Wechsel in die Figthhall nach Nendeln.» Dass Michael Lampert den späteren Wechsel in sein eigenes Trainingscenter nicht explizit erwähnt, ist Bescheidenheit. Denn die dortigen Bedingungen sind optimal, um auch im kleinen Liechtenstein an die Spitze vorzustossen. «Wir haben alles, was man braucht, um im Kickboxen wirklich vorwärts zu kommen. Die Mitglieder müssen diese Möglichkeit einfach auch nutzen. Viele kommen aber tatsächlich jeden Tag», sagt Lampert, der inzwischen auch das Amt des Vereinspräsidenten von Rainer Davida übernommen hat. Neben dem Pensum in der LGT und der Führung seines Centers gibt Michael Lampert ausserdem Kurse für Kinder, um ihnen die ersten Tricks und Kniffe des Kickboxpsorts beizubringen. «Dafür werde ich regelmässig von Schulen und anderen Vereinen engagiert.»
«Bei uns ist jeder willkommen» Diese Präsentationen sind sicher ein Grund dafür, dass der Nachwuchs dem Verein nicht ausgeht. Dafür, dass Liechtenstein an der Weltspitze so gut vertreten ist, sind sie aber kaum der einzige Grund. «Warum das so ist, ist eine gute Frage», sagt Michael Lampert. «Es liegt sicher unter anderem daran, dass meine Trainer und ich mittlerweile einiges an Wissen und Erfahrung haben, die wir den Mitgliedern weitergeben und so das Trainingsniveau stetig steigern können. Die Kleinheit hat aber auch ihre Vorteile. Wir sind die ganze Woche in den Trainings zusammen, motivieren uns gegenseitig. An die Weltspitze zu kommen, ist dennoch ein Glücksfall. Einige von uns setzen aber wirklich ihre ganze Energie in den Sport.» Die Liechtensteiner Sportförderung trägt ihr Übriges zum Erfolg bei. «Das LOC und der Verband decken einen grossen Teil unserer Reisekosten. Dennoch ist der finanzielle Aufwand nicht zu unterschätzen. Was wir einsparen, weil wir beispielsweise wenig Geld für andere Freizeitaktivitäten ausgeben, investieren wir in den Sport», sagt Lampert und lacht. Der Erfolg gibt Chikudo, dem Sportcenter Lampert und deren Philosophie, die neben dem Körperlichen auch auf Mentaltrainings und Videoanalysen setzt, recht. «Bei uns ist aber auch jeder willkommen, der einfach nur für sich und sein Wohlgefühl trainieren möchte. Das sind die meisten Mitglieder. An
Ich habe gesehen, dass das Kickboxen wirklich mein Ding ist. Michael Lampert Kickboxer
den internationalen Wettkämpfen nehmen lediglich zehn bis 20 regelmässig teil», sagt Michael Lampert. Von den Möglichkeiten des Sportcenters profitierten die Mitglieder auch während des Corona-Shutdowns im Frühjahr. «Als alles schliessen musste, haben wir Online-Trainings angeboten, die wirklich gut angekommen sind.» Turniere fänden seit dem Frühjahr aber keine mehr statt, und auch für 2021 sei noch alles unsicher. Manche Mitglieder meiden die Trainings derzeit trotz des umfassenden Schutzkonzepts. «Das ist für mich absolut verständlich. Dennoch hoffe ich, dass allgemein die grosse Begeisterung und Motivation zurückkehrt, wenn wir die Pandemie einmal überstanden haben. Mein Ziel ist aber auf jeden Fall die Weltmeisterschaft in Moskau im kommenden Jahr, ich möchte an einigen Weltcup-Turnieren teilnehmen und mein Bestes geben sowie das Beste aus der Situation machen», sagt Michael Lampert – und Pläne hat er schon immer konsequent verfolgt.
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«Ich möchte nicht der Reichste auf dem Friedhof sein» Leander Marxer kennt man, nicht nur in Liechtenstein, als Schauspieler. Doch inzwischen hat er sich auch als Gastronom einen Namen gemacht. Er verkauft in der kalten Jahreszeit Maroni, Glühwein und einiges mehr, macht das Beste aus den Corona-Vorschriften und ist im Sommer künstlerisch tätig. Ausserdem setzt er sicher gegen Lebensmittelverschwendung ein. Text: Oliver Hartmann ∙ Fotos: Vera Oehri-Kindle
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Schindler ihr ‹Maronihüsle› in Eschen aufgegeben hat», sagt Leander Marxer. Er hat den Betrieb übernommen und ausgebaut. Inzwischen hat er trotz Corona drei Standorte, an denen er Maroni, Glühwein und andere Getränke verkauft – in Eschen steht sein Verkaufshäuschen neben der Post, in Bendern neben dem «Deutschen Rhein» und in Balzers auf dem Parkplatz östlich der Gemeindeverwaltung. Sein Geschäft ist noch jung und prompt kam die Pandemie dazwischen. «Da muss man schon ein wenig erfinderisch sein», sagt Leander Marxer und zeigt sich kämpferisch. «Zum Beispiel kann man bei mir den Glühwein inklusive Thermosflasche kaufen und die dann wieder zum Nachfüllen an die Stände bringen. Daneben produzieren wir unser eigenes Magenbrot und bald gebrannte Mandeln.» «Einen guten Wirt erkennt man ausserdem am möglichst leeren Saukübel», sagt Leander Marxer und lacht. «Diese Weisheit hat mir ein Freund mit auf den Weg als Gastronom gegeben, und ich beherzige sie.» Die jeweils übriggebliebenen Maroni glasiert er – sie sollen einige Monate später als Beilage in der Wildsaison den Hirschpfeffer oder andere Gerichte verfeinern. Oder er braut zusammen mit Bruno Güntensperger vom Liechtensteiner Brauhaus Maronibier. Ausserdem gibt es am Ende der Saison einen Schnaps aus den Maroni, den Leander Marxer zusammen mit Andreas Steinauer aus Eschen brennt. «Der kommt in der nächsten Saison als Schuss in den Glühwein.»
«Wir können die Adresse unseres Bestattungsinstituts angeben», sagt Bestatter Krug, dargestellt von Leander Marxer, am Abend des 15. Mai 2019 zu einer älteren Dame. Es ist eine Szene aus der Sendung «Aktenzeichen xy», die dem ZDF jeweils eine Einschaltquote von fast 20 Prozent und rund sechs Millionen Zuschauer allein in Deutschland beschert. Um es vorweg zu nehmen: Die später ausgeraubte Dame hätte auf Bestatter Krugs Rat hören sollen. Der Täter war er aber nicht. Dies ist nur eine der vielen Szenen, die Leander Marxer einem Millionenpublikum bekanntgemacht haben. Sicher haben auch einige Liechtensteiner Zuschauer im Mai 2019 gedacht, dass ihnen der Schauspieler bekannt vorkommt. Gesehen haben sie ihn seither möglicherweise häufiger in Eschen, Bendern und Balzers, wo er mit seinen Mitarbeitern Maroni und Glühwein verkauft.
Guter Wirt, leerer Saukübel «Auf die Idee gekommen bin ich vor rund zwei Jahren, als Esther
«Bis jetzt hat alles geklappt» Des Weiteren produziert Leander Marxer über ein Unternehmen in München Basilikumblütensirup mit einem niedrigen Zuckeranteil, stellt in absehbarer Zeit Shorley daraus her und brennt zusammen mit Andreas Steinauer Gin. «Das alles hat sich nach und nach ergeben. Im Winter betreibe ich nun meine Verkaufsstände, nach der Saison gehe ich gerne länger auf Reisen. Im Sommer bin ich offen für Angebote als Schauspieler wie dasjenige von ‹Aktenzeichen xy›, und ich stelle mich als Zeremonienmeister für Hochzeiten zur Verfügung. Ich bin inzwischen seit über 20 Jahren selbständig und habe unterschiedlichste Standbeine. Bis jetzt hat alles geklappt, was ich angefangen habe, und ich gehe jeden Tag gerne zur Arbeit. Ich geniesse das Leben aber auch gerne. Denn ich möchte nicht eines Tages der Reichste auf dem Friedhof sein», sagt Leander Marxer und lacht.
Zu finden sind die Angebote von Leander Marxer unter www.augusta.li, die Firma ist benannt nach seiner Mutter, und unter www.leandermarxer.com.
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Zahltag bei Romana Kaiser Romana Kaiser wusste bereits sehr früh, dass sie aufs Eis möchte. Schon mit sechs Jahren fing sie mit dem Eiskunstlaufen an und ist bis heute von diesem Sport fasziniert. Interview: Vera Oehri-Kindle ∙ Fotos: Oliver Hartmann
Mit wie vielen Jahren bist das allererste Mal auf den Schlittschuhen gestanden?
Wie viele Jahre übst du das Eiskunstlaufen schon aus? Mit wie vielen Jahren hast du das Eiskunstlaufen begonnen?
17
6
Romana hat bereits 21 Schlittschuhpaare besessen.
8
Wie gerne magst du den Winter auf einer Skala von 1–10?
128
Romana verbringt durchschnittlich täglich fast 4 Stunden auf dem Eis ...
37
Wie viele Wettkämpfe hast du schon bestritten?
3
Welche Grösse haben deine Schlittschuhe?
21
Wie viele Stunden pro Woche trainierst du durchschnittlich?
Wie viele Schlittschuhpaare hast du schon besessen?
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Wie viele Sprachen sprichst du?
6
Wie viele Mal warst du schon auf dem «Treppchen»?
27
Welches ist die höchste Punktzahl, welche man bei einem Wettkampf erreichen kann?
Wie viele verschiedene Sprünge beherrschst du?
14
335
Foto: ZVG
Wie oft bist du im Eiskunstlaufen Landesmeisterin geworden?
29
Zu wie vielen verschieden Choreografien bist du schon auf dem Eis gelaufen?
53
... und konnte bereits sechs Landesmeistertitel «einfahren».
16
In wie vielen verschiedenen Ländern bist du schon aufgetreten?
Romana und Vera wünschen eine besinnliche Zeit und «bliben gsund».
Wie viele Jahre möchtest du das professionelle Eiskunstlaufen mindestens noch ausüben?
2
Wie viele Minuten dauert durchschnittlich eine Kür?
4.10
Romana Kaiser (23)
1997
In welchem Jahr bist du geboren?
aus Schellenberg hat die Sportschule an der Oberstufe des Liechtensteinischen Gymnasiums besucht und studiert Ernährungswissenschaft. Die Freizeit verbringt Romana gerne mit Lesen, Zeichnen, Reisen und Treffen mit Freunden. Glücklich machen sie schöne Momente mit der Familie und gutes Essen, und sie mag die Natur. www.romanakaiser.li
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DIALEKTAUSDRÜCKE (TEIL 3)
«I fi nd dr Gottarabotzer numma.» Liechtensteinisch ist eine Sammelbezeichnung für die im Fürstentum Liechtenstein gesprochenen hochalemannischen Dialekte. Die Mundarten in Liechtenstein gehören zu den schweizerdeutschen und alemannischen Dialekten Vorarlbergs und Südwestdeutschlands. Innerhalb des Liechtensteinischen gibt es aufgrund des Dialektkontinuums teilweise erhebliche regionale Unterschiede und Variationen. Zusammengestellt: Adolf Marxer, «Dökterles» Übersetzung: Herbert Oehri
Die englische Sprache mag «cool» sein, die Liechtensteiner Mundart bleibt eine Sprache des Herzens, aber auch eine Sprache mit vielen Rätseln. Oder wissen Sie, was «d’Segas dengla» oder «es pflättarat» heisst? Alle Dialekte im Land sind schwerer zu erlernen als die hochdeutsche Sprache. Streng genommen ist die Grammatik des «Liechtensteiner-Dütsch» zwar gar nicht so schwer: Wir kennen nur zwei Zeitformen – Präsens und Perfekt, bilden alle Relativsätze mit «wo», und was die Orthographie angeht: Geschrieben wird, wie der Schnabel gewachsen ist. Anders als beim Hochdeutschen gibt es in Liechtenstein keine Standardsprache, die allgemein verbindlich wäre. Das macht die Sache unübersichtlich und eben für Lernwillige «schwierig». Die Unterschiede der Dialekte in den liechtensteinischen Gemeinden sind teilweise erheblich (Unterland / Oberland). Besonders schwer – auch für Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner – zu verstehen ist die Triesenberger Mundart, die sich von den übrigen am deutlichsten abhebt. Allerdings verstehen sich die Einheimischen sprachlich recht gut. In dieser Beziehung haben es viele der fremdsprachigen Ausländerinnen Ausländer oft sehr schwer. Der Liechtensteiner Dialekt ist im Bemühen, die deutsche Sprache zu lernen, ein Stolperstein für Fremdsprachige. Das Hochdeutsche ist jedoch eine wichtige Voraussetzung für die Integration.
Jugendliche haben ihre eigene Sprache Sprache ist etwas Lebendiges, das sich verändert und entwickelt. Worte verschwinden, neue werden geboren. Die Jugendlichen haben ihre eigene Sprache entwickelt und wissen mit den althergebrachten Ausdrücken, welche sich früher in der bäuerlich geprägten Gesellschaft über Jahrhunderte halten konnten, nichts anzufangen. Es ist der Drang der Jugend nach Neuem, auch in der Sprache. Das war früher schon so: So «parlierten» im 18. Jh. die gehobenen Klassen gerne auch im Alltag Französisch, weil es «schick» war. Aus dieser Zeit stammen die vielen französischen Lehnwörter wie Trottoir, Fauteuil, Situation usw. Seit Jahren drängt Englisch in unsere von Technik und internationalen Medien geprägte Welt.
1.
Du kascht dr Buab net oofach a soo schwanza loo! (Du kannst den Knaben nicht einfach sich allein überlassen.)
2.
S’Wasser muass strodlig heiss sii, vor s Reebelmähl driirüarscht. (Das Wasser muss siedend heiss sein, bevor du das Ribelmehl hineinrührst.)
3.
Dia hon weder ghörig Schindluaderei treeba. (Diese haben wieder mächtig Schindluderei betrieben.)
4.
Do sin a paar Bsoffne am ummagröhla. (Da hört man einige Besoffene herumschreien.)
5.
I find dr Gottarabotzer numma. (Ich kann die Flaschenbürste nicht mehr finden.)
6.
Sit am z’Brenn hon miar a muards Gschtreefel i dr Buude. (Seit der Jause haben wir im Geschäft fürchterlich viel Arbeit.)
7.
Ischt doch daas an liaderliga Glüngge. (Ist doch diese ein gleichgültiger Habenichts.)
8.
Du muascht an nassa Blätz of s’Gnegg leega, denn hört’s Nasablüata uuf. (Du musst einen nassen Lappen auf das Genick legen, dann hört das Nasenbluten auf.)
9.
Höt häts dr ganz Tag gschiffat. (Heute hat es den ganzen Tag lang geregnet.)
10. Han ii höt Gfell khaa, dass i s’Höö trocka iibrocht ha! (Wie hatte ich heute Glück, dass ich das Heu trocken einfahren konnte.)
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11. Jetz ischt miar dr Schuahbendel scho weder abgropft. (Schon wieder ist der Schnürsenkel abgerissen.)
21. Do goot nünt vorwärts, der ischt no am ummablöötarla. (Da geht nichts mehr vorwärts, der trödelt nur herum.)
12. Kette ischt kaputt, a Glaach häts verropft. (Die Kette ist kaputt, ein Kettenglied ist gerissen.)
22. Höt bischt aber wääch aaglett. (Heute bist du aber schick angezogen.)
13. Er hockat im Löble domma am Bohna abschpetzla. (Er sitzt auf der Veranda oben und schneidet die Bohnenspitzen ab.)
23. Dr Tätte füahrts Holz of anara Bäära zum Schopf. (Der Vater bringt das Holz auf einer Schubkarre zum Schopf.)
14. Dr Garta ischt weder fuarztrocka. (Der Garten ist wieder staubtrocken.)
24. Deer Kerle hät aber dr Löffel scho früah müassa abgeh. (Dieser Kerl musste aber früh sterben.)
15. Du muascht düart Schuss hoola, soss kunsches net öbara Groot öbere. (Du musst an dieser Stelle ganz schnell werden, sonst kommst du nicht über den Grat hinüber.)
25. Buaba sin of der Schtrooss und schpiarzen a Suublootara umma. (Die Burschen rennen auf der Strasse einem Fussball nach, der aus einer Schweineblase besteht.)
16. Das macht ma net no os Larifari, du muascht Ernscht dabei haa. (Das macht man nicht nur so aus Larifari, du musst dabei ernst sein.)
26. Warum glaarescht du mii a soo aa? (Warum glotzt du mich so an?) 27. Deer grööcht Bindelebrocka hät aber viel Schmotz draa. (Dieses geräucherte Fleischstück hat aber viel Fett.)
17. Wia deer höt ummatiichet, der hät geschter glob i gsoffa. (Wie der heute herumgeistert, er hat – so glaube ich – gestern zu viel Alkohol getrunken.)
28. Miar ischt dr Tschoopa viel z’eng warda. (Mir wurde der Kittel viel zu eng.) 29. S’Bschöttefass hät die ganz Schtrooss vertrialat. (Das Jauchefass hat die ganze Strasse verunreinigt.)
18. Ma hät müassa d’Geiss awegg too, sie hät dr Veitstanz gmacht. (Die Ziege musste getötet werden, sie hat den Veitstanz (=Nervenkrankheit) aufgeführt.)
30. Dr Sentehannerloft bringt aber schwääre Wolka met. (Der Wind aus dem St. Johannergebiet bringt aber schwere Wolken mit.)
19. Doo hinna brüüsalats, hät s doo brennt? (Hier drinnen riecht es nach Rauch, hat es hier gebrannt?)
31. Dr Pföö hät miar die ganz Schitterbiig öbera Huffa gwarfa. (Der Föhn warf den ganzen Holzstapel über den Haufen.)
20. Wo häscht diis Fazzanettle? (Wo hast du dein Taschentüchlein?)
32. Grumpiara-Schelfara muascht in Suuköbel werfa. (Die Kartoffelschalen musst du in den Schweinekübel werfen.) 33. Dr Buab hät viel Melch os am Köbel verlättarat. (Der Bub hat viel Milch aus dem Kübel verschüttet.) 34. Höt häts gschöttat wia os Gelta. (Heute hat es geregnet wie aus Kübeln.)
20.
Wo häscht diis Fazzanettle? (Wo hast du dein Taschentüchlein?)
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Üseri Worzla
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23.
Dr Tätte füahrts Holz of anara Bäära zum Schopf. (Der Vater bringt das Holz auf einem Schubkarren zum Schopf.)
35. Met deena verrumpfta Fetza kascht net fuart goo! (Mit diesen verknitterten Klamotten kannst du nicht ausgehen!) 36. Dr Nene hät mii is Iisawaragschäft gscheckt ge Rössleback hoola. (Der Grossvater hat mich ins Eisenwarengeschäft geschickt, um dort Rössle-Tabak zu holen.) 37. I muass jetz hoom goo ge Kuah aabrunza, sie hät a Flärra am Fuass. Ich muss jetzt nach Hause gehen um die Kuh anzupinkeln, sie hat eine Wunde am Fuss. (Wunddesinfektion nach Bauernart) 38. Sie ischt noch ganz moschper und zwääg. (Sie ist noch ganz rüstig und gesund.) 39. Bim Güg han i geschtert d’Ladaschtrazza duareblättarat. Düart dinna schtoht, was d’Lüt vor hundert Johr koft hoon. (Gestern habe ich bei der Bäckerei Güg (Ritter) das Ladenbuch durchgeblättert. Dort steht geschrieben, was die Leute vor hundert Jahren gekauft haben.) 40. Miar vertlaadat das ewig Ummahocka. (Mir verleidet das dauernde Herumsitzen.) 41. Am Sunntig beten se i dr Kircha dr Rosakranz, am Mentig gon se i Preschta usse ge Kanonakogla macha. (Alban Matt) (Am Sonntag beten sie in der Kirche den Rosenkranz, am Montag gehen sie zur Arbeit in die Presta und produzieren dort Kanonenkugeln.)
47.
D’Schitterbiig ischt unter Dach, miar mon im Winter net früüra. (Das Holz ist aufgeschichtet unter Dach, wir müssen im Winter nicht frieren.)
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48.
Dr Schmotz ghört in Schmalztopf. (Das Fett gehört in den Fetttopf)
42. Du hetscht dia Biara vorher uufleesa sölla, jetz sin alle an Pflotter. (Du hättest die Birnen vorher aufklauben sollen, jetzt sind alle zu einem Brei geworden.) 43. Dr Frau ischt dr Scheesawaaga umkippt, dr Goof ischt ussetroolat, jetz lot er Schrääh. (Der Frau ist der Kinderwagen umgekippt, das Kind ist herausgefallen, jetzt schreit es fürchterlich.) 44. Du häscht Ness of am Kopf, nimm dr Luusschträhl und schträhl s’Hoor guat uus! (Du hast Nissen auf dem Kopf, nimm den Nissenkamm und kämme dein Haar gut durch.) 45. Höt hät er a schlechte Luuna, er teiflat wia dr rot Sarras! (Heute hat er eine schlechte Laune, er spinnt herum wie der Teufel.) 46. Dia Küah pflotteren ebbes zemma. (Diese Kühe hinterlassen reichlich Exkremente.) 47. D’Schitterbiig ischt unter Dach, miar mon im Winter net früüra. (Das Holz ist aufgeschichtet unter Dach, wir müssen im Winter nicht frieren.) 48. Dr Schmotz ghört in Schmalztopf. (Das Fett gehört in den Fetttopf.) 49. Zuar Segas hät o s’Fuattrfass met am Wetzstoo dinna ghört. Das hät ma amana Reema um a Buuch umme treet. (Zur Sense gehörte auch das Futterfass mit dem Wetzstein. Dieses trug man an einem Riemen um die Körpermitte.) 50. Miine Noochbüüre ischt afangs a tschätters Wiib. (Meine Nachbarin ist eine gebrechliche Frau geworden.)
49.
Zuar Segas hät o s’Fuattrfass met am Wetzstoo dinna ghört. Das hät ma amana Reema um a Buuch umme treet. (Zur Sense gehörte auch das Futterfass mit dem Wetzstein. Dieses trug man an einem Riemen um die Körpermitte)
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Liechtensteiner Seniorenbund Vorankündigung: Seniorenferien mit Betreuung 3. bis 7. Mai 2021, Insel Reichenau Über die Durchführung der Seniorenferien wird Ende Januar 2021 entschieden. Fünf Tage auf der Insel Reichenau am Bodensee, sich erholen und mit anderen Seniorinnen und Senioren eine schöne, gesellige Zeit und die frische Luft auf der Insel geniessen. Begleitet wird die Reisegruppe von erfahrenen Seniorenbetreuern,
welche auch ein fakultatives Tagesprogramm anbieten. Neben der Erholung im 4-Sterne-Hotel «Strandhotel Löchnerhaus» sind z.B. leichte Spaziergänge und Ausflüge vorgesehen. Ein leckeres Frühstück vom Buffet und jeweils drei Hauptgerichte zur Auswahl vervollständigen das tägliche Genusspaket. Der Gesamtpreis pro Person beläuft sich, wie im Jahr 2018, auf ca. 1000 Franken im EZ (inkl. Hinund Rückfahrt per Bus, Vollpension ohne Getränke). Dank einer
Stiftung können wir für Personen, die Ergänzungsleistungen beziehen, das Reisepaket auf Anfrage günstiger anbieten. Sie haben grundsätzlich Interesse an diesem Ferienangebot? Dann kontaktieren Sie uns (Tel. 230 48 00), und wir informieren Sie, wenn die Ferienwoche definitiv angeboten werden kann oder zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Selbständigkeit beim Essen, beim Anziehen und bei der Körperhygiene.
Betreuungs- und Pflegegeld Seit dem 1. Januar 2010 besteht in Liechtenstein die Möglichkeit, für häusliche Betreuung und Pflege einen staatlichen Unterstützungsbeitrag zu erhalten. Seit Januar 2011 ist die IBA die von der Regierung beauftragte Anlaufstelle für Beratung und Hilfestellung zum Betreuungsund Pflegegeld. Wenn Sie Fragen haben bezüglich der Anmeldung oder Abrechnung des Pflegegelds, wenden Sie sich an uns.
Die zentrale Drehscheibe für Ihre Fragen im Alter
Betreuungs- und Pflegegeld? Patientenverfügung? Vorsorgevollmacht? Wohnen im Alter? Vorbereitung auf die Pensionierung?
• • • • • • •
Beratung Informationsveranstaltungen Senioren-Handbuch (Neuauflage) Kurse und Exkursionen Senioren-Projekte Rechtsberatung Sozialgerontologische Expertise
Online-Beratung www.altersfragen.li Freiwilligenarbeit www.freiwillig.li
Informations- und Beratungsstelle Alter (IBA)
Jakob Gstöhl, Leiter Austrasse 13, / 9490 Vaduz / Tel. 230 48 01 / iba@seniorenbund.li Eine Fachstelle des Liechtensteiner Seniorenbundes / www.seniorenbund.li
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nen zu gewin HE IN E 2 G U T S C on im Wert v
30.–
Gründer des Gründer Klosters des St.Gallen Klosters St.Gallen GebäudeGeerweibäudeterung erweiterung franz. Mehrfranz. zahlMehrartikel zahlartikel
schweizerdeutschweische Verzerdeutneinung sche Verneinung
9 9
gewöhnlicher gewöhnWochenlicher tag Wochentag
Krokodil mit eher Krokodil kurzer mit eher Schnauze kurzer Schnauze
1 1
Lösungswort: 1 2 3 4
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14 ugs.: Eigenugs.: heim Eigenheim
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Zeichen für RuZeichen thenium für Ruthenium
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Kopfbedeckung Kopfbedeckung
Und so machen Sie mit:
Ort westl. Ort Brig (VS) westl. Brig (VS)
Senden Sie uns das Lösungswort ... Per Post: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, «Rätsel» Essanestrasse 116, 9492 Eschen
Zuspruch Zuim Leid spruch im Leid
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Holzblasinstrument Holzblasmit 23 instrument Löchern mit 23 Löchern
Knick in der Knick Buchin der seite Buchseite
gestehen gestehen
Grabschmuck Grabschmuck
4 4 engl.: Tätowieengl.: rung Tätowierung
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8 8
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10 10
Per E-Mail: gewinnspiel@lie-zeit.li Einsendeschluss ist der 14. Dezember 2020 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen Die Gewinner des letzten Rätsels sind: Esther Breuss, Mauren August Wolfinger, Balzers
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kleine8 Rechkleine nungen Rechnungen
Szenenfolge Szenen(Bühne) folge (Bühne)
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Periskop (U-Boot) Periskop (U-Boot)
Abk.: Hypertext Abk.: Transfer Hypertext Protocol Transfer Protocol
persönl. Fürwort, persönl. 3. Person Fürwort, Singular 3. Person Singular
CH-ExSkiweltCH-Excup-SieSkiweltgerin cup-Siegerin Schweizer VerKabaSchweizer kaufsVerrettist Kabastelle kaufs(Vorname) 2 rettist stelle (Vorname) Berg 2 Ort im nordwestl. Berg SimmenOrt im von nordwestl. tal (BE) SimmenLugano von tal (BE) Lugano
Ort an der Ort an Suze der (BE) Suze (BE)
kurz für: an dem kurz für: an dem Staat in ZentralStaat in afrika Zentralafrika
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SchallSinn für wahrnehSchallmungen wahrnehmungen
Zeichen für Zeichen Iridium für Iridium
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Ackergerät Ackergerät
3 Sinn für 3
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Abk.: Telefon Abk.: Telefon
KommunikationsKommuninetz kations(engl.) netz (engl.) GrönlandGrönraublandfisch raubfisch
KantonshauptKantonsstadt hauptstadt
loyal, ergeben loyal, ergeben
11 11 Abk.: Militärischer Abk.: MiFrauenlitärischer dienst Frauendienst
Ölfrucht Ölfrucht Dunstglocke Dunstüber glocke Städten über Städten Teil des UnterTeil des schenUnterkels schenkels
Abk.: Bundesamt für Abk.: BunSozialverdesamt für sicherungen Sozialversicherungen
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grie- 6 chischer grieBuchchischer stabe Buchstabe
Note beim Note Doktorbeim examen Doktorexamen schweiz. Anatom schweiz. † 1904 Anatom † 1904
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Eidgen. TechniEidgen. sche HochTechnischule sche Hochschule
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® ®
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