36 Juni 2015
Zeitschrift für Liechtenstein und die Region
Urlaub daheim in Liechtenstein ab Seite 6 Kleininserat 50x50 mm
Die Lösung. IT-Infrastruktur Print-Copy Bürokonzepte Im alten Riet 38 LI-9494 Schaan
T +423 239 09 09 www.bueromarxer.com
tv- com. li
Für Wein- und ChampagnerLiebhaber... sen schlos .30–18 Mo. geo. 9–12 / 13 0–17 Di. – D 2. Uhr / 13.3 r Fr. 9–1 0–14.30 Uh Sa. 9.3
Dossenstr. 17 Buchs 081 756 18 61
...
LEONIE LIESCH, DIREKTORIN, CHUR TOURISMUS
«QUALITÄT IN DRUCK UND WEBPUBLISHING.» Mehr Erfolg dank Crossmedia. In enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden entstehen erfolgreiche Ergebnisse. Wir beraten kompetent, vernetzen intelligent und produzieren exzellent. Fragen Sie nach unseren Referenzen: Tel. 081 255 52 52. www.somedia-production.ch
206x265_kundeninserate_lie-zeit.indd 3
15.12.14 11:48
3
EDITORIAL Liebe Leserinnen, liebe Leser Kennen Sie unser Land wirklich? – Die herrliche Landschaft, die schönen Ausflugsziele, die besonderen Attraktionen, die kulinarischen Genüsse usw? Man könnte diese Liste endlos lang fortsetzen. Wie wär’s den Urlaub mal zu Hause, im eigenen Land, zu verbringen? Es gibt wahrscheinlich viele Fleckchen, die Sie nicht kennen. Sie kommen mit Personen aus dem Land ins Gespräch, aus dem sich Freundschaften entwickeln können. Und wichtig: Sie sparen noch Geld dabei. Probieren Sie’s einfach. Frau Bachmann, die Marketing-Leiterin von Liechtenstein Marketing gibt Ihnen nützliche Hinweise. Ab Seite 6. Der Chef der Gruppierung Du, Harry Quaderer, hat die Gemeinderatswahlen 2015 näher untersucht und kommt zum Schluss, dass die «hyperaktive Linkspartie FL zu den grössten Verlierern dieser Wahl zählt.» Dieser Anlass wurde fast vergessen, das 20 Jahrjubiläum der Erstsendung von Radio L, die am 15. August 1995 in Anwesenheit des Fürstenpaares Hans Adam II. und Marie ausgestrahlt wurde. Nicht gerade zimperlich geht die Ärztekammer mit Regierungsrat Mauro Pedrazzini im Artikel «KVG -Reform: die allgemeine Unzufriedenheit wächst» um. Es
werden dem Gesundheitsminister, der wegen der Krankenversicherung gegen viele Personen im Lande wie gegen Windmühlen ankämpft, ministeriale Purzelbäume vorgehalten. Alles deute darauf hin, dass Pedrazzini die Ärzte in Geiselhaft nehmen wolle, sagen die Ärzte. Ein Ende der Streitereien ist nicht in Sicht. Im Wirtschaftsteil beschreibt der Geschäftsführer der LIHK, Josef Beck, in eindrücklicher Form die Auswirkungen der Frankenstärke auf die liechtensteinische Wirtschaft. Die Umsatzrückgangs-Prognose der exportorientierten Industrieunternehmen hat sich bestätigt.: die direkten Warenexporte in Franken sind in Liechtenstein im 1. Quartal 2015 um 9% eingebrochen. Im Sportteil wird der FC Vaduz und die Erstligisten USV und Balzers einer Analyse für die vor wenigen Tagen abgelaufenen Saison unterworfen. Mit besten Grüssen aus der Redaktion
Herbert Oehri, Redaktionsleiter
Impressum Verleger: Zeit–Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, 9492 Eschen/Liechtenstein – Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter) – Johannes Kaiser – Verena Cortés – Alexander Batliner – Jnes Rampone–Wanger – Vera Oehri–Kindle – Weitere Beiträge/Interviews: Walter Bruno Wohlwend –Tamara Beck – Ramona Banzer – Thomas Nigg,– Harry Quaderer – Georg Kieber – Roger Matt – Spezialbeiträge von Liechtensteins Parteien: FBP, VU, FL, DU – Grafik/Satz/Lithos: Medienbüro – Druck: Südostschweiz Druckzentrum Haag – Fotos/Illustrationen: Michael Zanghellini – Paul Trummer – Ramona Banzer – Oliver Hartmann – Jürgen Posch – LGT – i–Stock– EQ Images, Zürich – Landesmuseum – privat zur Verfügung gestellt – Akquisition: Vera Oehri (Leiterin) – Sabine Zimmermann–Gstöhl – Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden – Erscheinung: Samstag, 2. Mai 2015 als Monatszeitschrift – Auflage: 30‘000 Ex. (beglaubigt) – Postverteilung an 80‘000 Leserinnen und Leser – u.a. in alle Haushaltungen von Liechtenstein – Bezirk Werdenberg und ausgewählte Adressen im Rheintal und in Vorarlberg. PS: Die lie:zeit gibt Gast–Autoren Platz um ihre Meinung zu äussern. Der Inhalt muss jedoch mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen.
Rheintaler «Bio-Härdöpfel» im original englischen Kartoffel-Ofen gebacken.
Probieren Sie unsere neuen Frühlingskartoffeln zum Kennenlern-Preis von Montag- bis Mittwochabend um minus 20 %.
Nächste lie:zeit Ausgabe: 8. August 2015 Weitere Erscheinungsdaten 2015: 8. August, 5. September, 3. Oktober, 7. November, 5. Dezember immer am Samstag. Annahmeschluss Redaktion/Anzeigen: Spätestens 10 Tage vor dem Erscheinungsdatum.
Pasta, Pizza & Patate
genuss vom feinsten w w w. l u c e . l i · F L - 9 4 9 0 Va d u z
Italienische Spezialitäten und Pizzeria Schwefelstrasse 14 FL - 9490 Vaduz Tel. +423/ 233 20 20 luce@ldz.li www.luce.li
lie:zeit
Office Print
Informatik
Bürokonzepte
Grossformat Drucker
Drucker Flotten Management
Security
Private Cloud
IT-Infrastruktur
IT-Infrastruktur Print-Copy Bürokonzepte
www.bueromarxer.com Im alten Riet 38 9494 Schaan
T+423 239 09 09 F+423 230 09 99
Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
Büro Marxer Büro-Systeme AG info@bueromarxer.com
Projekte
Urlaubspost. Fahren Sie ruhig in die Ferien. Wir halten solange Ihre Post zurück oder senden sie Ihnen gerne in Ihr Feriendomizil (innerhalb Mitteleuropa) nach.
www.post.li/ferien
www.epostcard.li
5
AUS DEM INHALT
36/ 2015
Sommerferien Zuhause in Liechtenstein Revision des Miet- und Pachtrechts in der Vernehmlassung Gemeinderatswahlen 2015: Schlechte Verlierer? Radio Liechtenstein-Jubiläum: «Alle reden vom Wetter …» 3 Fragen an die «Vertreter» der 4 Parteien KVG Reform: die allgemeine Unzufriedenheit wächst Diskriminierung: Benachteiligte wohin man schaut Erwägt die Regierung eine Selbstfinanzierung der FMA? KVG-Beitrag und Rechenschaftsbericht im Landtag Der FC Vaduz bleibt in der Super League 3. Liga: Der Count-down für den Aufstieg läuft Beide 1.Liga-Teams sind mit Abschneiden nicht zufrieden Sandro Wieser: Tolle Karriere überschattet Liechtenstein an den 1. Europäischen Spielen in Baku Viel Imagewerbung für Liechtenstein Frankenstärke und die liechtensteinische Wirtschaft Frankenstärke: Euro-Löhne sind keine Antwort Die Grundzüge der privatrechtlichen Anstalt Ein Triesner als Anlaufstelle für die Buchser Bürger «Back to the roots»: Im Gespräch mit Maximilien Marxer Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) Erinnerung an den Besuch von Papst Johannes Paul II. Sattler: Ein ausgestorbener Beruf Mundart: «So redat ma z’Mura»
6 13 15 16 19 20 21 22 23 24 28 29 30 32 33 34 37 39 42 45 51 53 54 55
Relaxed zur Bikinifigur Der Sommer naht, aber der Winterspeck will noch nicht weg? Wir sorgen dafür, dass Sie sich auf Ihre Sommerkleider freuen. Mit der effektiven Ultraschall-Methode entfernen wir die störenden Fettpolster schmerzfrei und ohne Operation. Mit modernster Bodytechnik geht die Fachkosmetikerin auf die Problemzonen ein, während Sie entspannen. Ohne die Haut zu beeinträchtigen, wirkt die Ultraschall-Methode direkt auf die Fettpölsterchen. Mit einer Vakuummassage wird das Gewebe anschliessend schön geformt. Diese Behandlung ist auch gut geeignet bei Cellulite. Gerne informieren wir Sie bei einem unverbindlichen Beratungsgespräch über den genauen Ablauf und besprechen mit Ihnen Ihre Wünsche. Je nach Figurziel kombiniert Kokon die Körperbehandlung auch mit der «carelifeStoffwechselkur». Kommen Sie jetzt zu einer kostenlosen Probebehandlung und freuen Sie sich dann auf den Sommer!
polit:zeit Miet-und Pachtrecht Thomas Zwiefelhofer hat eine ausgewogene Gesetzesvorlage in die Vernehmlassung geschickt.
Unzufriedenheit wächst Die Reform des KVG ist heftiger Kritik der Ärzteschaft ausgesetzt. Seite ..
sport:zeit FC Vaduz bleibt erstklassig Der FCV spielt auch in der nächsten Saison in der höchsten Schweizer Klasse. Damit die Zitterei aufhört, sucht der Verein u.a. einen echten Knipser. Seite ..
business:zeit Wirtschaft kämpft gegen Frankenstärke Die direkten Warenexporte in Franken sind in Liechtenstein im 1. Quartal 2015 im Vorjahresvergleich um 9% eingebrochen. Seite ..
meine:zeit Buchser Stadtschreiber
Kokon Kosmetik Inhaberin Evelyne Meier St. Luzistrasse 22, Eschen Tel. +423 232 45 20
www.jetpeel.li
Markus Kaufmann ist zum neuen Buchser Stadtschreiber gewählt worden. Er ist der erste Liechtensteiner der dieses Amt bekleidet. ab Seite ...
lie:zeit
Sommerferien Zuhause in
Liechtenstein Kennen Sie unser Land wirklich? – Die herrliche Landschaft, die schönen Ausflugsziele, die besonderen Attraktionen, das kulinarische Angebot, die Museen, heuer zum ersten Mal das fürstliche Rahmenprogramm am 15. August mit geführten Wanderungen auf dem alpinen Fürstin Gina-Weg und dem anspruchsvollen Fürstensteig, kulinarische GenussTour durch Liechtensteins Gastronomie, exklusive Weinverkostung, Adler-Wanderung mit dem Falkner Norman Vögeli im Malbun, rauschendes Volksfest am Staatsfeiertag mit Bergfeuern und dem grössten Feuerwerk im Dreiländereck. Interview: Ramona Banzer
WANDERN IN TRIESENBERG
7
g su fl s u A T i p ps
CITY-TRAIN VADUZ
GROSSABÜNT GAMPRIN
Renate Bachmann, Verkaufsleiterin Marketing Liechtenstein
In jeder Gemeinde gibt es etwas Besonderes. Es muss nur entdeckt werden. Eine Vielfalt wie man sie selten erlebt. Das haben auch die Touristen erkannt und besuchen unser kleines Fleckchen Erde immer wieder gerne. Aber auch die hier Ansässigen neigen dazu, bleiben immer öfter daheim, um im eigenen Land die Ferien zu verbringen. Liechtenstein Marketing hat in den letzten Jahren sehr viel Positives geleistet. Das Image Liechtensteins hat sich im Ausland stark verbessert, auch ein Mitverdienst dieser Institution, die sich mächtig anstrengt, unser Land immer wieder von der besten Seite zu zeigen. Liechtenstein wird heute nur noch vereinzelt als Schlupfloch für Steuerhinterzieher bezeichnet. Dafür wird Liechtenstein als ein Land mit ei-
ner vielfältigen Wirtschaft dargestellt. Doch der Aufbau eines neuen Images braucht Zeit. Und die sollte man auch dem Liechtenstein Marketing geben. Die lie:zeit hat sich mit der Verkaufsleiterin des Liechtenstein Marketings, Frau Renate Bachmann über die vielfältigen Möglichkeiten unterhalten, die unser Land in allen Bereichen zu bieten hat. Frau Bachmann, welche Angebote werden von Einwohnern besonders geschätzt? Seit mehr als zehn Jahren gibt es vom 1. Mai bis 31. Oktober den Liechtensteiner Museums- und Erlebnispass. 25 Top-Attraktionen unseres Landes im Wert von mehr als 200 Franken bieten wahlweise an einem, zwei oder drei Tagen ganz unkompliziert
sehr viel Liechtenstein für wenig Geld. Durch die Einbindung der Museen ist der Pass noch attraktiver geworden. Was mögen Touristen an Liechtenstein? Das Fürstliche, unser politisches System, die Kleinheit und die Liechtensteiner Briefmarken faszinieren unsere Gäste aus Europa und Übersee ebenso wie unsere Natur. Die Highlights bei unseren Gästen sind unsere Museumslandschaft, der City-Train, die fürstliche Hofkellerei, eine Führung durch das Parlament, die Falknerei Galina in Malbun und natürlich die vielen wunderschönen Wanderungen vom Ruggeller Riet bis hinauf in die hohen Berge des Rhätikons wie z.B. der Fürstin-Gina-Weg.
lie:zeit
HILTI-ART-FOUNDATION
Gibt es in diesem Sommer Besonderheiten? Der diesjährige Sommer steht natürlich mit der neuen Schatzkammer, der Hilti-Art-Foundation im Erweiterungsbau des Kunstmuseums Liechtenstein, der Marilyn-Monroe-Ausstellung im Landesmuseum und dem Openair-Skulpturenpark «BadRagartz» im Zentrum unseres Kulturjahres 2015. Kompakt erlebbar wird Liechtenstein im Rahmen der Fürstenwoche rund um den Staatsfeiertag. Das Programm reicht von Sonderführungen in den Museen, ku-
linarischen Verkostungen über geführte Wanderungen bis hin zu einem Blick hinter die Kulissen des Staatsfeiertages am 15. August (www.tourismus.li/fuerstenwoche ). Ein Geheimtipp – was haben viele Liechtensteiner selbst noch nicht gesehen, sollten es aber unbedingt mal? Die Verkostung von Liechtensteiner Whisky und Liechtensteiner Dry Gin in der Destillery Telser. Seit 1880 führt die Familie die Brennerei nun schon in 4. Generation und produziert Köst-
r Som m e Tipps
SCHWIMMBAD MÜHLEHOLZ
lichkeiten auf internationalem Top-Niveau. Oder wie wäre es mit einer Begegnung mit dem König der Lüfte? Norman Vögeli von der Falknerei Galina zeigt auf seiner Adlerwanderung einzigartige und unvergessliche Einblicke in den Lebensraum dieses herrlichen Tieres. In Malbun gab es viele Veränderungen, wie sieht es dort aktuell aus? Gebaut wird derzeit nur noch an der Parkgarage, dem neuen JUFAHotel und einigen privaten Gebäuden. Viele der Baukräne sind
mittlerweile verschwunden oder werden demnächst abgebaut. Die gesamte Sanierung der Strasse und der Neubau des Eisplatzes «Schlucher-Treff» am Ortseingang haben Malbun sehr positiv verändert. Auch die Hotels und Restaurants mit ihren gemütlichen Terrassen laden zum Geniessen und Verweilen ein. Ab Mitte Juli können Kinder auf dem neuen Forscherweg entlang dem Saasweg auf spielerische Art und Weise 10 Forschungsstationen erkunden. Malbun ist bereit für einen unbeschwerten, erholsamen und genussvollen Sommer.
Axel Löbach, Vaduz Im Sommer ist es in Malbun besonders schön, man kann gemütlich einen Kaffee trinken oder Wanderungen unternehmen. Die Minigolfanlage ist ebenfalls ein schönes Ausflugsziel. Ich schätze an Liechtenstein und der Region, dass alles in der Nähe ist. Man hat viele Möglichkeiten und muss nicht lange vorher durchplanen.
9
FALKNEREI GALINA
MALBUN
Michael Gassner, Vaduz
Kaltrina Pepshi, Grabs
Ich gehe im Sommer gerne ins Freibad, meine Tochter liebt die Rutschbahn dort. Ausserdem gehe ich gerne mit ihr zur Burgruine Schellenberg, gerade wenn andere Kinder auch da sind, spielt sie gerne mit ihnen «Verstecketis». Unbedingt sollte man auch ins Malbun einen Ausflug machen.
Für mich sind im Sommer die Ausflüge an Seen das Allerschönste. Mit Freunden grillieren, den Tag geniessen – Klatschmagazine und Musik dürfen natürlich nicht fehlen. Ein schönes, gemütliches Plätzchen für Familien ist der Voralpsee in Grabs. Das Freibad bietet sich vor allem gut an, um nach Feierabend noch eine Abkühlung zu nehmen.
FÜRSTENSTEIG Andrea Hemmerle, Vaduz
Jacqueline Hebo, Vaduz
Ich gehe gerne ins Schwimmbad, man sieht wieder mal die Leute, die man schon lange nicht mehr gesehen hat. Im Vaduzer Städtle haben wir ebenfalls viele schöne gastronomische Angebote. Allgemein kann ich sagen, ich bin mit dem Freizeitangebot in Liechtenstein sehr zufrieden. Ob Natur, Museen, gemütliches Beisammensein in einem Café, man hat viele Möglichkeiten.
Wir haben einen Hund und wir möchten ihn gerne auf unsere Ausflüge mitnehmen – da sind die Möglichkeiten natürlich begrenzt. Bei der Grossabünt sind Hunde verboten. Man muss sich ein wenig informieren. Wir gehen ab und zu nach Flims oder zum Werdenberger See, da sind Hunde erlaubt. Ich gehe auch gerne in das Vaduzer Städtle.
11
ESCHNER HÖHENWEG
Im vergangenen Landtag wurde diskutiert, ob der Tourismus nicht ausreichend ausgeschöpft wird. Gibt es neue Ideen? Ideen und Innovation sind die Grundlage einer Tourismus-Destination. Alle sind gefordert die vielen unterschiedlichen Kostbarkeiten dieses Landes zu einem emotionalen Erlebnis zusammen zu führen und bei unseren Kunden und Gästen jene Begeisterung und Faszination zu wecken, welche dieses Land verdient. Um dabei zukünftig erfolgreich zu sein, braucht es im Land ein positives Grundverständnis für den Tourismus, auch daran muss gearbeitet werden. Was würden Sie jungen Leuten empfehlen? Für Junge und Junggebliebene empfiehlt sich natürlich das LifeFestival in Schaan mit seinen herausragenden internationalen Künstlern, die verschiedenen Showacts am Staatsfeiertag, das Rock around Malbun, das Beizafestival in Schaan, das Beach-Volleyball-Turnier in Vaduz oder das Film-Fest Vaduz. Wer abhängen, abtanzen oder ähnliches möchte, der ist in den Clubs und Bars in Schaan bestens aufgehoben.
KUNSTMUSEUM
Ein Ausflug mit der Familie inkl. Hund, wohin geht’s? Nach Triesenberg auf den Walser -Sagenweg: Sagen und Legenden begleiten die Wanderer auf dem Weg durch eine faszinierende Kulturlandschaft mit herrlichen Ausblicken auf das Rheintal und die umliegenden Berge. Auf der lehrreichen Themenwanderung bieten Spielplätze und Grillstellen den kleinen und grossen Forschern ideale Verweilmöglichkeiten. Was kann man im Unterland unternehmen? Für Wanderer und Naturliebhaber empfiehlt sich der Histo-
rische Höhenweg von Bendern nach Schellenberg. Er führt an der Wiege des Landes Liechtenstein vorbei, an prähistorischen Siedlungsplätzen und der Burgruine Schellenberg. Oder wie wäre es mit einem Ausflug ins Ruggeller Riet zu seltenen Pflanzen, Schmetterlingsarten, Storch und Biber? Für den kommenden Sommer ist an heissen Tagen der Badesee Grossabündt in Gamprin oder eine Abkühlung an den Kiesbänken entlang des Rheins ein Muss. Sollte es mal kein Sport sein, dann lohnt sich in jedem Fall ein Besuch der Keramikwerkstätte Schaedler in Nendeln, des bäuerlichen Wohnmuseums im Biedermann-Haus in Schellenberg oder des KüeferMartis Huus in Ruggell. Wer die typische Liechtensteiner Küche sucht und einen feinen Tropfen Wein vom Eschnerberg probieren möchte, ist in den Gaststuben des Unterlandes genau richtig. Zu guter Letzt: Was lässt ein Kulturherz höher schlagen? Neben den bereits erwähnten Highlights im Kulturjahr 2015 natürlich das Liechtensteinische Landesmuseum und das Postmuseum, das Kunstmuseum, die verschiedenen Museen und Kulturhäuser in den Gemeinden oder die LiGiTa, die Meisterkurse und vor allem immer wieder die herausragenden Inszenierungen des TAK Theater Liechtenstein. Beim Interview bitten wir Sie, bei der letzten Frage folgendes noch zu ergänzen: «Für mich persönlich ist ein Kulturhighlight dann perfekt, wenn es mit einem kulinarischen Genuss verbunden ist, wie z. B. mit einem Besuch im Adlernest im Restaurant Maree, im Restaurant Torkel oder bei Klaus Schatzmann in Triesen».
lie:zeit
Kinder Yoga
mit Daniela & Lal CHF
150
6 Lektionen Gegen Anmeldung
Dienstag 7/14/21. Juli 2015 Donnerstag 9/16/23 Juli 2015
9:30 bis 10:30 Uhr Kursleitung: Daniela dipl. Yogalehrerin & Lal, Lal ist ein erfahrener Yoga-Lehrer aus Südindien (Der Kurs findet in Deutsch und Englisch statt)
+41 79 947 95 90 yoga@niramayayoga.li Niramaya Yoga-Studio « Lachenstrasse 40 « 9493 Mauren
LIECHTENSTEIN MIT DEM MUSEUMSUND ERLEBNISPASS ENTDECKEN Lust mit der Familie oder Freunden spannende Ausflüge in Liechtenstein zu unternehmen? Der Museums- und Erlebnispass «Liechtenstein all inclusive» liefert dafür zahlreiche Ideen und dies zu einem absolut familienfreundlichen Preis. Der Pass bietet bis zum 31. Oktober 2015 zum Pauschalpreis Zugang zu 24 Freizeit-Attraktionen in Liechtenstein und freie Fahrt auf allen Linien der LIEmobil. Ganz individuell, ob man nun ein ereignisreiches Wochenende oder die Ferien in der Region verbringen will, wird der Erlebnispass in drei Versionen angeboten: Als 1-Tages-, 2-Tages- oder als 3-Tages-Pass. Somit kann man aus den 25 Attraktionen des Freizeitpasses seine Wunsch-Aktivitäten für die jeweilige Dauer selbst zusammenstellen. Erhältlich ist der Museums- und Erlebnispass bequem im Internet unter www.erlebnispass.li oder im Liechtenstein Center in Vaduz, Tel. +423 239 63 63.
Geniessen Sie mit all Ihren Sinnen
Schokoladenmomente in der Welt von Chocolat Frey
Begeben Sie sich mit Ihren Freunden oder Ihrer Familie auf eine interaktive und poetische Reise rund um Schokolade. Sie machen einen Abstecher ins Duftlabor, fühlen sich wie eine feine Praline und lernen in der «Meine Schokoladen Show» Ihre Lieblingschokolade von einer ganz neuen Seite kennen.
Chocolat Frey AG Buchs/Kanton Aargau
Neue Attraktion ab 25. 6. 2015: Verpackungsanlage mit Schokoladenroboter und eigener Besucherzentrum-Schokolade
Weitere Informationen: Tel. 062 836 24 25 www.chocolatfrey.ch
Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft
13
Revision des Miet- und Pachtrechts in der Vernehmlassung Nach einer 25-jährigen Geschichte befindet sich die Revision des Miet- und Pachtrechts auf der Zielgeraden: Das Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft hat eine Gesetzesvorlage, die die Interessen von Mietern und Vermietern ausgewogen berücksichtigt, in die Vernehmlassung gegeben. Bis 14. August 2015 haben nun alle Interessengruppen Zeit, zum Regierungsvorschlag Stellung zu beziehen.
Liechtenstein ist immer noch ein Land der Wohnraumbesitzer, im Gegensatz zur Schweiz. In der Schweiz leben fast 60 % der Einwohner in einer Mietwohnung, in Liechtenstein sind es gemäss Volkszählung von 2010 «nur» rund 47 %. Doch auch in Liechtenstein zeigt sich ein Trend hin zur Miete. Im Jahr 1975 wurden deshalb erstmals Schutzbestimmungen für Mieter ins Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch (ABGB) aufgenommen, jedoch bewusst nicht alle, die die Rezeptionsvorlagen aus der Schweiz und Österreich enthielten. Dass Handlungsbedarf beim Miet- und Pachtrecht besteht, war seit längerer Zeit bekannt, und so wurden seit 1990 mehrere – erfolglose – Anläufe zu einer Reform genommen.
schen Rechtsanwaltskammer, des Haus- und Wohnungseigentümer-Verbands Liechtenstein und des Landgerichts angehörten. Obwohl vor allem die schweizerischen und auch die österreichischen Gesetze als Rezeptionsvorlagen dienten, wurde die vorliegende Revision des Miet- und Pachtrechts ganz auf die liechtensteinischen Verhältnisse zugeschnitten. Die Schutzbestimmungen für Mieter wie auch für Vermieter wurden nicht unbesehen übernommen, sondern auf die liechtensteinischen Bedürfnisse angepasst. So liegt das Mass des Mieterschutzes unter demjenigen in der Schweiz und deutlich unter demjenigen von Österreich. Damit soll einer traditionell liberalen Grundhaltung Liechtensteins und den andersgelagerten Marktverhältnissen entsprochen werden.
Komplexes Thema - lange Geschichte Mit dem von der Regierung aktuell vorgelegten Revisionsvorschlag wurde die Basis geschaffen, um nun - 40 Jahre nach der Einführung der Mietrechtsbestimmungen und 25 Jahre nach den ersten Reformplänen - die 1975 nicht umgesetzten Mieterschutzbestimmungen in die Gesetzgebung aufzunehmen. Die Chancen für eine erfolgreiche Umsetzung sind intakt, wurde doch der Vernehmlassungsbericht von einer Arbeitsgruppe fertiggestellt, der neben dem federführenden Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft Vertreter der Liechtensteini-
Dr. Thomas Zwiefelhofer, Stv. Regierungschef und Minister für Inneres, Justiz und Wirtschaft
Klare Notwendigkeit einer Revision Während die Schweiz und Österreich nach verschiedenen Reformen über einen weitreichenden Mieterschutz verfügen, gibt es in Liechtenstein mit der momentan gültigen Gesetzgebung für die Mieter nur wenige rechtliche Möglichkeiten, um gegen Missbräuche vorzugehen. Der Kündigungsschutz ist in Liechtenstein quasi nicht existent. Das geltende Miet- und Pachtrecht in Liechtenstein weist in vielen Bereichen Reformbedarf auf.
polit:zeit
Das geltende Recht macht beispielsweise keine Angaben zum Kündigungsschutz oder zur Regelung der sogenannten Nebenkosten. Ein weiterer Mangel besteht bei der Frage der Unterhaltsarbeiten: Für welche Instandhaltungsarbeiten ist der Vermieter, für welche der Mieter selbst verantwortlich? Das alles führt zu Rechtsunsicherheit und zu ungleich langen Spiessen.
Mietrechts auch auf das Pachtrecht. Bei letzterem ist anzumerken, dass sich dies nicht auf die landwirtschaftliche Pacht bezieht, sondern auf Miete und Pacht von Geschäftsräumen; das bedeutet, dass vor allem auch für KMU und insbesondere Gewerbetreibende mehr Rechtssicherheit geschaffen wird, da viele Wirtschaftstreibende ihre Geschäftsräumlichkeiten nicht
xis entgegenkommt, da bereits heute viele Liechtensteiner Vermieter mit schweizerischen Vertragsvorlagen arbeiten.
anderen Mietgegenständen mindestens 14 Tage beträgt, so kann der Vermieter fristlos auf einen beliebigen Zeitpunkt kündigen.
Das zweite Ziel der Revision ist die Schaffung eines Kündigungsschutzes, damit Mieter von Wohn- und Geschäftsräumen vor zweckfremden und schikanösen Kündigungen geschützt sind. Dieser Kündigungsschutz ändert
Mit der vorliegenden Revision sollen weiteres auch Regelungen für die Tragung von Nebenkosten sowie von Erhaltungs- und Instandhaltungsarbeiten eingeführt werden. Schliesslich schlägt die Regierung vor, die
Generalsekretärin Gerlinde Gassner, Regierungschef-Stellvertreter Thomas Zwiefelhofer und der Leiter des Amtes für Justiz, Bernd Hammermann, stellen den Vernehmlassungsbericht zur Revision des Miet- und Pachtrechts vor. Die Vernehmlassung läuft bis zum 14. August 2015.
Das zentrale Ziel der liberal ausgestalteten Vorlage ist es denn auch, Rechtssicherheit zu schaffen und Streitpunkte zwischen Vermieter und Mieter zu entschärfen. Es geht vor allem um die Schaffung von Leitplanken, damit sich Vermieter und Mieter im Streitfall auf rechtliche Grundlagen abstützen können.
Kernpunkte der Revision Die Revision des Miet- und Pachtrechts betrifft im Wesentlichen die folgenden Kernpunkte: die Regelung einer allfälligen Anfechtung von ungerechtfertigten Mietzinserhöhungen oder eines ungerechtfertigten Anfangmietzinses, die Einführung eines Kündigungsschutzes, die Regelung der Nebenkostentragung sowie die Anwendung des
in Eigentum, sondern zur Miete haben. Die Bekämpfung von Missbrauch ist eines der vorrangigen Ziele der Revision. Die geltenden gesetzlichen Bestimmungen sehen einen Schutz vor unzulässigen Mietzinsen bei der Miete von Wohnungen und die Anfechtung von unzulässigen Mietzinserhöhungen vor. Dieser Schutz soll mit der Revision auch auf die Miete von Geschäftsräumen sowie auf die Anfechtung von unzulässigen Anfangsmietzinsen ausgedehnt werden. Mietzinse sind anfechtbar, sofern damit ein unzulässiger Ertrag erzielt wird. Zu diesem Thema kann auf eine umfangreiche Rechtsprechung in der Schweiz zurückgegriffen werden, was der heutigen Pra-
nichts an der grundsätzlichen Kündbarkeit von unbefristeten Mietverträgen. Allerdings sollen die Bestimmungen über die Erstreckungsmöglichkeit gekündigter Mietverhältnisse ausgebaut und auch auf die Miete von Geschäftsräumen ausgedehnt werden. Bei Wohnräumen soll neu bei einer aussergewöhnlichen Härte die Erstreckung bis maximal 3 Jahre, bei Geschäftsräumen bis maximal 1 Jahre möglich sein. Klar geregelt wird auch, wie der Vermieter vorzugehen hat, wenn er den Mietvertrag wegen Zahlungsrückstandes des Mieters vorzeitig auflösen will: Bezahlt der Mieter nicht innert der vom Vermieter schriftlich gesetzten Frist, die für Wohn- und Geschäftsräume mindestens vier Wochen und bei
meisten Neuerungen im Mietrecht auch für das Pachtrecht zu übernehmen, da es zwischen Geschäftsmiete und Pacht oft fliessende Übergänge gibt.
Behandlung im Landtag noch in diesem Jahr? Bis zum 14. August haben die Vernehmlassungsteilnehmer Zeit, ihre Stellungnahmen bei der Regierung einzureichen. Der Aufwand für die Bearbeitung der Stellungnahmen im Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft ist schwer abschätzbar, dennoch besteht die Hoffnung, dass dem Landtag noch in diesem Jahr der Bericht und Antrag zur Revision des Miet- und Pachtrechts zur Behandlung unterbreitet werden kann.
15
Seite der du
Gemeinderatswahlen 2015: Schlechte Verlierer? Den Gemeinderatswahlen sei Dank. Auf einmal zeigen sie ihr wahres Gesicht, die schlechten Verlierer. Die einen können es nicht verkraften, dass ihre Frauen nicht gewählt wurden (Freie Liste), die anderen geben der Restmandatsverteilung die Schuld (FBP) und schwuppsdiwupps kommen parlamentarische Vorstösse, mit dem Ziel solches Unrecht gesetzlich zu unterbinden, sagt der DU-Landtagsabgeordnete Harry Quaderer im folgenden Beitrag. Text: Harry Quaderer
Nein, es handelt sich nicht um einen Aprilscherz! Die Fortschrittliche Bürgerpartei bringt eine Motion in den Landtag, in der die Regierung beauftragt werden soll: «Dem Landtag eine Gesetzesvorlage betreffend einer Neuregelung der im Gemeindegesetz verankerte Restmandatsverteilung bei Gemeinderatswahlen zu unterbreiten, die dem Wählerwillen bestmöglich Rechnung trägt.» Könnte es sein, dass dieser Vorstoss seinen Ursprung im südlichst gelegenen Dorf unseres Landes hat? Die FBP war mit 42.7 % die stimmenstärkste Partei und erhielt «nur» 5 Mandate. Die VU erhielt in ihrer roten Hochburg mit 41.4 Stimmenanteil 6 Mandate. So kurios die Restmandatsverteilung anmuten mag, die Unabhängigen und die Freie Liste haben in Balzers zusammen stolze 15.8% der Stimmen erobert und haben dafür kein Mandat erreicht. Ist das unfair? Nein! Die Spielregeln standen vor den Wahlen fest und die gilt es auch nach den Wahlen zu akzeptieren. So einfach ist das. Die FBP hätte doch wahrlich genügend Grund zur Freunde in Balzers. Sie hat doch den Roten den Vorstehersitz weggeschnappt und das ist doch gerade in Balzers ein Riesenerfolg! Darum ist dieser Vorstoss der schwarzen Strategen zumindest für mich ein Beweis, dass sie schlechte Verlierer sind. Damit bleibt zu hoffen, dass ihr Vorstoss im Landtag versandet.
internen Gremien und auf deren Kandidatenlisten? Und natürlich kommen dann auch noch die internationalen Verpflichtungen ins Spiel: Wie werden die politischen Parteien auf die Verpflichtungen hingewiesen, die Liechtenstein mit den internationalen Übereinkommen eingegangen ist? Das sind jetzt wirklich Fragen, die nur schlechte Verlierer stellen konnten. Alle andern sind schuld am weissen Debakel, nur die Freie Liste selber nicht. Der Gedanke, es wäre vielleicht gescheiter, die eigene bürgerabgewandte Politik zu hinterfragen, kommt bei den Weissen gar nicht auf. Harry Quaderer, DU-Abgeordneter: «Die FL ist die grösste Verliererin dieser Wahl».
Die FL als die grosse Verliererin Meiner Ansicht nach noch viel schlimmer verhielten sich die grössten Verlierer dieser Gemeinderatswahl. Die hyperaktive Linkspartei, die Freie Liste. Sie sind mit 8 Kandidaten und 7 Kandidatinnen angetreten und haben 3 Mandate gewonnen. Die FL Frauen erhielten kein Mandat. Kaum war der Wahlabend verstrichen, erfolgten die bittersauren Analysen der Weissen und natürlich wurden die Schuldigen sofort gefunden. Das Wahlvolk, die Regierung, der Landtag – sie allesamt sind schuld an der weissen Wahlmise-
re und dem Misserfolg der Frauen. In einer Kleinen Anfrage an die Regierung vereint die weisse Fraktionssprecherin ihren ganzen Frust in einem geradezu grotesken Fragenkatalog. Sie spricht von Sondermassnahmen, welche die Regierung für die kommenden Landtags- und für die nächsten GR-Wahlen in Betracht ziehen könnte. Wie steht die Regierung zur Einführung einer verbindlichen Geschlechterquote auf den Wahllisten der Parteien? Wie steht die Regierung zur Verknüpfung der Finanzierung der politischen Parteien an die Bedingung der gleichen Vertretung von Frauen in deren partei-
Aurelia übertrumpft alles Und siehe da, in die Diskussion zur Frauenquote ist nun auch die Frau Aussenministerin Frau Aurelia Frick eingestiegen. Sie übertrumpft in einem Volksblatt-Interview sogar die weissen Ideologen, wenn sie erklärt, dass Frauen nicht gewählt würden oder in der Kritik stünden, wenn sie dem Schönheitsideal nicht entsprechen oder nicht die richtige Kleidung tragen. Da fühle ich mich im falschen Film. Meiner Ansicht nach gibt es auch in Liechtenstein keine talentierte, intelligente, fähige Frau, die sich als Quotenfrau auf eine Liste setzen liesse. Zumindest nicht bei Gemeinde- oder Landtagswahlen. Bei Institutionen wie der Regierung, die nicht direkt gewählt, sondern ernannt werden, mag das anders sein.
polit:zeit
Radio Liechtenstein-Jubiläum: «Alle reden vom Wetter …» Vor 20 Jahren, am 15. August 1995 ging «Radio L» erstmals auf Sendung Neben der Jubiläumsfeier des EWR, dem Liechtenstein seit 20 Jahren angehört, findet am 15. August 2015 ein weiteres 20-Jahrjubiläum statt, das man fast vergessen hat. Es ist die Erstsendung von Radio L, das am 15. August 1995 zum ersten Mal auf Sendung ging. Mit erheblichen Widerständen im Vorfeld, wie der Mitbegründer des Radio L, Walter Bruno Wohlwend, im nachfolgenden Bericht aufzeigt. Text: Walter-Bruno Wohlwend, Fürstlicher Rat
«Alle reden vom Wetter, wir nicht». So lautet ein international viel beachteter Werbespot der Deutschen Bundesbahn (aus dem Jahre 1966). Bei uns in Liechtenstein reden derzeit fast alle nur vom Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), dem wir seit rund 20 Jahren angehören: Dutzende Vorträge zum Thema sind schon abgehalten worden. Am Montag 11. Mai waren sogar alle Einwohner von der Regierung zu einem «öffentlichen Festakt» in den Vaduzer Saal eingeladen. Zum Abschluss ist ein «Apéro riche» offeriert worden. Merke: Also nicht nur Bratwürste und Cervelats. Dass man im ganzen Fest- und Freudentrubel ein anderes Jubiläum praktisch verdrängt oder vergessen hat, ist die Erstsendung von «Radio L», die am 15. August 1995, also ebenfalls vor 20 Jahren, stattfand.
«Radio L» heute Heute läuft «Radio L» bald in jedem Autoradio und es gehört in vielen Haushaltungen zum üblichen Hintergrundgeräusch. Unsere Landeszeitungen zitieren «Radio L» gerne, wenn sie ein aktuelles Thema verpasst haben. «Radio L» gehört heute zum Land wie der Dauerregen am 1. Mai. Kaum jemand interessiert sich dafür, wie der Sender entstanden ist und was alles passieren musste, ehe der lang ersehnte
S.D. Fürst Hans Adam II. zeigte sich beim ersten Rundgang der Radio-L-Studios in Triesen vor allem auch als technisch interessierter Gast. Auf dem Bild v.l: Radio L-Gründer und VR-Präsident Walter-Bruno Wohlwend, VR-Mitglied Bruno Fellinger sowie zwei Radio- Moderatoren, die dem Landesfürsten die Funktionen eines Mischpults erklären.
Start am 15. August 1995 erfolgen konnte. Dem Fürstenpaar war der Anlass wichtig genug, um die Premiere im Zentrum von Vaduz zu verfolgen.
Die lie:zeit erinnert uns Dass sich die lie-zeit an dieses (bis jetzt) fast vergessene Jubiläum erinnert, lässt Freude aufkommen. Vor allem bei jenen,
die jahrelang um die Konzession für den liechtensteinischen Sender kämpften.
Schweizer Radio- und TVGebühren Gehen wir chronologisch vor. Als junger Journalist, der – wenn auch Chefredaktor einer parteipolitisch orientierten Tageszeitung (das Volksblatt) störte es auf
Dauer, dass alles was über Liechtenstein in Radio oder Fernsehen gesendet wurde, aus der Schweiz (oder Österreich) kam. Auch wenn er selbst am Mikro war. Inzwischen baute sich damals gegenüber der Schweiz eine zunehmend negative Stimmung wegen der vergleichsweise hohen Radio- und Fernsehgebüh-
17
ren auf, die auch bei uns – ohne nennenswerte Gegenleistung – eingehoben wurden. Diese Phase unserer Mediengeschichte war zweifellos mitentscheidend für die Idee, als souveräner Staat ein eigenes Radio zu gründen. Verschiedene Einzelinteressenten, die mitziehen wollten, liessen sich in eine gemeinsame Gesellschaft (die Radio- TV AG) einbinden. Die Regierung – damals wenig gewogen, das Radioprojekt zu fördern – verlangte einen Kapitalnachweis von 500'000 Franken um überhaupt auf das Gesuch einzutreten.
Ohne Peter Ritter vermutlich kein «Radio L»! 450'000 Franken brachten wir dank grosszügiger Spenden zusammen. Erwähnt seien hier u.a. Martin Hilti (+) und Olaf Walser (+), die von der Idee sofort angetan waren und Startgelder zur Verfügung stellten. Aber es fehlten uns noch immer 50'000 Franken. Ein Zufall und ein weitblickender Mitbürger brachten die Wendung. Der Zufall: Ich war bei einer Eröffnungsparty eines grafischen Büros eingeladen. Dort traf ich – erneut per Zufall – den heutigen Justizrat Dr. Peter Ritter. Seine erste Frage: «Wie gehts dem Radioprojekt?» Die noch fehlenden 50'000 Franken konnte ich am folgenden Tag in einem seiner Büros abholen. Aus unserer Sicht, war die Sache damit entschieden. Die Regierung erteilte uns schliesslich die Konzession mit umstrittenen Auflagen (z.B. keine Werbung, z.B. der Sender darf nicht Radio Liechtenstein heissen usw.) Für Dr. Peter Ritter und seine Gruppe – auch das sei einmal festgehalten werden – wurde «Radio L» zu einem Förderungsprojekt mit höchstem Stellenwert. Diese Form der Demonstration unserer Souveränität liess er sich in den folgenden Jahren einige Millionen Franken kosten. Ob es «Radio L» ohne Peter Ritter je gegeben hätte? Wohl kaum.
Überraschungen Als es dann darum ging, Örtlichkeiten für den Sendebetrieb zu
finden und – insbesondere – damals sehr rare UKW-Frequenzen für unseren neuen Sender zu sichern, gab es neue Überraschungen, mit denen niemand gerechnet hatte. Keine Überraschung war die positive Grundeinstellung des damaligen Triesner Vorstehers Xaver Hoch. Er hatte das Projekt von Anfang an mit Interesse verfolgt und setzte sich im entscheidenden Moment dafür ein, dass wir unsere ersten Sendeanlagen im Erdgeschoss der ehemaligen «Spoerry-Fabrik» installieren durften. Liechtenstein ist Mitglied der Internationale Fernmeldeunion mit Sitz in Genf. Sie ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die sich offiziell und weltweit mit technischen Aspekten der Telekommunikation beschäftigt. Zu den Aufgaben der Fernmeldeunion gehören u.a. die Internationale Regelungen für die Nutzung von Frequenzen und die Internationale Zuweisung und Registrierung von Sende- und Empfangsfrequenzen.
Das «blaue Wunder» von Bern Als unser kleines Team damals mit viel Optimismus nach Bern reiste um sozusagen die Bestätigung für «unsere» UKW-Frequenzen abzuholen, erlebten wir zunächst ein blaues Wunder. Denn die für unser Land grundsätzlich reservierten Frequenzen, hatten sich in den Jahrzehnten (ohne eigenen Sender) die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (nicht ganz legal) angeeignet. Wir – Laien bezüglich UKW-Frequenzen – sassen einer eindrucksvollen Gruppe von Schweizer Spezialisten gegenüber, die uns erklärten, dass die Zuteilung und Umverteilung der UKW-Frequenzen in den letzten Jahren und Jahrzehnten üblich gewesen sei und man sich die Sache wie man das Problem lösen könnte, überlegen werde. Rettung aus Wien Unverhoffte Rettung kam dann aus Wien. Wir wurden an einen älteren Sendetechniker vor dem Ruhestand verwiesen, der den
Walter-Bruno Wohlwend, Fürstlicher Rat
GESCHICHTS-KLITTERUNG? Wer sich für die Geschichte von Radio L interessiert, darf sich auf dessen Homepage in die Irre führen lassen. Für die geneigten Leser entsteht der falsche Eindruck, Radio L sei ein Folgeprodukt jenes Senders , der 1938/39 unter dem Namen «Radio Liechtenstein» kurze Zeit zu hören war. Gemäss Homepage von Radio L musste jene Station freilich schon nach weniger als einem Jahr aus finanziellen Gründen eingestellt werden. Ausserdem habe der Föhn den Sendemast umgeblasen. Andere Quellen sind der Ansicht, dass der Sender, der von einer internationalen Gesellschaft betrieben wurde, eher auf sanften Druck der Deutschen verstummte. Denn unsere Regierung zog sich fortan mit dem Argument aus der Affaire, dass aufgrund des PTT-Vertrages aus dem Jahre 1920 nicht Vaduz, sondern Bern, Ansprechpartner für Radiofragen in unserem Lande sei. Obwohl es 1920 noch kein Radio gab, hatten die Schweizer nichts gegen diese Version und kassierten dafür fortan auch in Liechtenstein Radio-Gebühren. Die Gebührenfrage beschäftigt uns bis heute. 1999 wurden sie schliesslich ganz abgeschafft. Für den damaligen Regierungschef Mario Frick «ein sozialverträglicher Schritt». In Tat und Wahrheit: «Ein politischer Schuss ins Knie». Denn die Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner honorierten die Streichung der Gebühren kaum. Mario Frick wurde 2001 abgewählt.
beruflichen Übernamen «Senderpapst» führte. Kein zweiter, so wurde uns mitgeteilt, kenne sich so gut bei der Zuteilung von Sendefrequenzen aus, wie eben unser Freund in Österreich. Und genau so war es. Wir fanden in Wien einen Mann vor, der sich in unserer Gegend – auch beiden Rheinseiten – besser auskannte als wir und den ganzen «Schwindel» (wenn es denn einer war) längst durchschaut hatte.
Eine medialer «Apéro riche» am 15. August Sein Urteil war zweifellos entscheidend dafür, dass wir un-
sere oder ähnliche Frequenzen wieder zurückerhielten und – wie eingangs erwähnt – am 15. August 1995, dem liechtensteinischen Staatsfeiertag vor 20 Jahren, erstmals auf Sendung gehen konnten! Für uns alle ein «Apéro riche» der medialen Art, den wir am kommenden 15. August wohl in einem kleinen Kreise geniessen werden.
polit:zeit
3 Fragen an die «Vertreter» lie:zeit stellt den Vertretern der vier Parteien folgende Fragen: Christine Wohlwend, FBP
Patrick Risch, Freie Liste
Die Regierung hat angekündigt, das Geldspielgesetz liberal auszugestalten, sodass bei Erfüllung der Konzessionskriterien der freie Markt über Casinos spielen soll. Wie stehen Sie grundsätzlich zu dieser beabsichtigten Abänderung des Geldspielgesetzes?
Grundsätzlich bin ich für den freien Markt und stehe der Diskussion aufgeschlossen gegenüber. Bei Konkurrenzsituationen neigen Marktteilnehmer dazu, das gesetzliche Minimum der staatlichen Regulatorien anzupeilen und so die dafür anfallenden Kosten niedrig zu halten. Daraus ergibt sich die zentreale Frage, ob eine allfällige Öffnung für das Land überwiegend positive oder negative Konsequenzen haben würde. Die hoffentlich breit geführte Diskussion wird hier mehr Aufschluss geben.
Gegenfrage: Was bringt uns ein Casino? Casinos und andere Arten von Geldspiel waren aus gutem Grund lange verboten. Wenn wir Glückspiele mit Geldeinsatz haben müssen, dann sollte die steuerliche Belastung für Geldspiele markant angehoben werden, damit die dadurch entstehenden Kosten komplett gedeckt werden. Es ist eine Tatsache, dass Casinos und andere Glückspiele mit Geldeinsatz zu Suchtproblemen und erhöhter Kriminalität führen. Meiner Meinung braucht es gar kein Casino in Liechtenstein.
Die «Aktuelle Stunde» des MaiLandtags hat deutlich zum Ausdruck gebracht, dass das ÖUSG (ÖffentlicheUnternehmen-Steuerungs-Gesetz) betr. dem Corporate Governance bei den (halb)-staatlichen Betrieben nicht zur Zufriedenheit des Parlaments funktioniert. An welchen Stellschrauben muss aus Ihrer Sicht nachgebessert werden?
Der Landtag muss sich klar darüber werden, wie detailliert er seine Kontrollfunktion ausgestalten möchte und welche Kompetenzen die Regierung gegenüber den Institutionen haben soll. Damit zusammenhängend müssen auch Fragen bezüglich einer allfälligen Berichtsvereinheitlichung dieser Institutionen sowie des generellen Überwachungsprozesses geklärt werden. Nach den ersten Erfahrungsjahren mit Corporate Governance ist es jetzt an der Zeit, sich diese Fragen zu stellen.
Die verbreitete Meinung in der aktuellen Stunde war, dass wer zahlt auch das Sagen hat. Die Regierung muss sich in die strategischen Entscheide mit langfristigen fi nanziellen Auswirkungen wie Akquisitionen von Tochtergesellschaften oder substantielle Investitionen aktiver einbringen und das Beteiligungs-Controlling entsprechend wahrnehmen. Denn jeder Fehler, jeder falsche ManagementEntscheid fällt letztlich auf das Land als Eigner zurück. Es liegt in der Verantwortung der zuständigen Regierungsmitglieder, das richtige Mass an Kontrolle und Lenkung bei den öffentlichen Unternehmen zu wählen.
In den Gemeinden wurden durch die neuen Gemeinderäte nun auch die Vizevorsteher gewählt. Die zweite Vorsteherin in der Geschichte der Gemeinderatswahlen stammt erneut aus dem Unterland und es ist auch das Liechtensteiner Unterland, das in zwei weiteren Gemeinden je eine Vizevorsteherin an die Spitze der Gemeindeführung wählte. In dieser obersten Gemeindeetage verfügt das Oberland über keine Frauen. Wie erklären Sie sich dieses Phänomen?
Zuerst einmal freue ich mich darüber, dass es nach längerer Zeit mit Maria Kaiser-Eberle wieder eine Vorsteherin gibt und natürlich über die beiden Vizevorsteherinnen. Daraus jetzt ein Gefälle zwischen Unter- und Oberland abzuleiten ist für mich allerdings sehr weit hergeholt. Ich erinnere daran, dass in der vergangenen Legislatur z.B. sowohl in Balzers als auch in Triesen je eine Vizevorsteherin gewählt wurde. Das generell schlechte Abschneiden der Frauen sowie die Gründe dafür sollten wohl eher kritisch hinterfragt werden.
Diese Frage würde besser an die Fraktionen in den Gemeinden und an die Herren und Frauen Gemeinderäte gestellt. Die Fraktionen schlagen Kandidatinnen und Kandidaten vor und die Gemeinderäte wählen dann eine Vizevorsteherin oder eben einen Vizevorsteher aus ihrer Mitte. Für die Freie Liste ist klar, dass es insgesamt in der Politik zu wenig Frauen hat. Aus diesem Grund habe ich meine Stimme bei der Vizevorsteherin-Wahl der einzigen Frau im Schellenberger Gemeinderat gegeben.
19
der 4 Parteien
Judith Öhri, VU
Harry Quaderer, du
Was die Unternehmerseite anbelangt, so soll der Markt spielen. Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb eine Firma eine Monopolstellung erhalten soll. Es kann davon ausgegangen werden, dass es bei einer oder zwei Casinogründungen bleiben wird. Auf Kundenseite ist dem Aspekt der Spielsucht Rechnung zu tragen. Das heisst, bekannte Spielsüchtige dürfen nicht zugelassen werden und die Zusammenarbeit mit den entsprechenden Ämtern und auch betroffenen Familien muss funktionieren.
Nun, man könnte fast sagen, dass die Regierung auf den Zug der Unabhängigen aufgesprungen ist. Rein gesetzlich gesehen macht es keinen Sinn, dass nur eine Konzession vergeben werden kann. Dies hat ja schlussendlich zum jahrelangen Hickhack zwischen zwei möglichen Casino-Betreibern geführt. Wir sind der Ansicht, dass wenn die doch sehr restriktiven Auflagen erfüllt werden, mehr als eine Bewilligung vergeben werden kann. Die du-Fraktion hat höhere Geldspielabgaben gefordert. Auch diesen Schritt will nun die Regierung machen. Aus unserer Sicht besteht wohl kaum die Gefahr, dass Liechtenstein in ein Alpen-Monaco verwandelt wird. Auch die Gefahr, dass noch mehr Personen der Geldspielsucht erliegen, sehen wir nicht, doch müssen klare Präventionsmassnahmen gesetzt werden. Die duFraktion erhofft sich ganz einfach Steuereinnahmen, die nicht unbedingt dem Bürger Liechtensteins aus der Tasche gezogen werden.
Das Corporate Governance Gesetz funktioniert im grossen und ganzen gut und die wenigsten wollen zu den alten Zeiten der Parteieinflussnahme zurück. Nicht so stimmig befunden wurde die Inkongruenz von der blossen «Zur Kenntnisnahme» der Eignerstrategien im Verhältnis zum Recht des Landtags, einen Änderungsantrag zu stellen. Des Weiteren sollen die Strategien konkreter verfasst und mit Messgrössen versehen werden und drittens ist das Abwahlverfahren von strategischen Organen einfacher zu gestalten.
Dass unsere öffentlichen Unternehmen nicht allesamt brilliert haben und zum Teil auf eher abenteuerlichen als fundierten Grundlagen etliche Millionen Franken im In- und Ausland in den Sand gesetzt haben, ist eine Tatsache. Ich kann kaum glauben, dass auch die Regierung mit der Oberaufsicht, die sie gemäss bestehendem Gesetz hat, zufrieden ist. Der Landtag hat das Heft vollends aus der Hand gegeben und darf jährlich mal die Geschäftsberichte absegnen. Das ist aber auch alles. Ich denke, der Landtag sollte nicht beim Einkauf eines Bleistifts dreinreden, doch sollte er ein Wörtchen mitreden, wenn oder besser bevor staatliche Unternehmen im eigenen Land Konkurrenten ausschalten oder im Ausland teure Akquisitionen machen und sich dann womöglich noch «überlupfen».
In Bezug auf Chancengleichheit herrscht insbesondere in Ruggell grosse Offenheit. Diese Offenheit beschränkt sich nicht nur auf die Politik, sondern ist auch in den Vereinen spürbar. So nahmen traditionell eher männliche Vereine wie die Feuerwehr, der Fussballclub und die Narrenzunft, um nur einige zu nennen, schon früh Frauen in ihren Reihen auf. Es bestanden und bestehen keine Berührungsängste. Ev. ist auch die Nähe zu Österreich, das schon länger das Frauenstimmrecht kennt, ausschlaggebend.
Ich kann eigentlich nur sagen, dass es für uns äusserst schwierig war, Frauen für Gemeindewahlen zu finden. Trotz grosser Anstrengungen ist es uns nicht gelungen, eine Frau zu portieren. Frauen sind natürlich genau so fähig, eine Amtsstube zu leiten wie ein Mann, doch leider stellen sich zu wenige Kandidatinnen zur Verfügung. Und wenn Frauen kandidieren, werden sie zum Teil auch von Frauen nicht gewählt. In letzter Zeit wird vor allem wieder von weisser Seite die Quotenregelung ins Spiel gebracht. Solche Aktionen sind meiner Meinung nach kontraproduktiv und ich bin mir sicher, dass sich in unserem Land wenn überhaupt nur sehr wenige Frauen als Quotenfrauen aufstellen liessen. Nach dem für Frauen schlechten Ausgang der letzten Gemeinderatswahlen hoffe ich, dass sich für die nächsten Wahlen ganz einfach mehr Frauen aufstellen lassen unter dem Motto: Jetzt erst recht!
polit:zeit
KVG Reform: die allgemeine Unzufriedenheit wächst Am 8. Mai hat der Landtag zwölf lange Stunden über die aktuelle Reform des Krankenversicherungsgesetzes diskutiert. Die Mammutdebatte war geprägt von mässiger bis heftiger Kritik an der Vorlage der Regierung. Von Ruth Kranz-Candrian
Die Gründe für die geäusserte Kritik waren zwar sehr unterschiedlich, ganz allgemein mit Unverständnis quittiert wurde aber der überraschende Entschluss des Gesellschaftsministers, auf das Jahr 2017 die neueste Version des schweizerischen Tarifsystems «tarmed» einführen zu wollen – dies übrigens, nachdem der zuständige Regierungsrat zwei Jahre lang betonte, dass ein heimischer FL-Tarif dem tarmed vorzuziehen sei und die neueste Revision des hiesigen Tarifes eine Woche zuvor von einem zufriedenen Minister unter Einsparung von 3.5 Mio. Franken allein im ambulanten Bereich genehmigt worden ist.
Ministeriale Purzelbäume Der geneigte Leser und mündige Bürger darf sich zu Recht fragen, auf welchen politischen Überlegungen diese überraschende Kehrtwende wohl basiert und wie sachlich fundiert die Argumente eines solchermassen handelnden Ministers wohl sind. Abgesehen vom grundsätzlichen Unmut unserer Parlamentarier gegenüber den genannten ministerialen Purzelbäumen, wie das ein Abgeordneter nannte, gab vor allem die geplante Befristung der OKP-Verträge viel zu reden. Die Ärzte werden in Geiselhaft genommen Der Minister beabsichtigt mit dieser Befristung – und das ist aus dem Text der Vernehmlassung klar zu entnehmen – die Ärzte in Geiselhaft zu nehmen, ihr angeblich nicht vorhandenes «Wohlverhalten» zu erzwingen
den müssen um sicher zu gehen, dass das Ministerium nicht doch noch versucht, seine ursprünglichen und nun vom Landtag nicht gebilligten Absichten durch ein Hintertürchen gesetzlich zu zementieren.
Die Präsidentin der Ärztekammer Liechtensteins, Frau Dr. Ruth KranzCandrian zur KVG Reform: «Die allgemeine Unzufriedenheit wächst».
und bei Bedarf diejenigen Leistungserbringer auszusortieren, die dem Spardruck von Politik und Kassen nicht nachgeben und ihre Patienten weiterhin nach den modernen Regeln der Kunst abklären und behandeln wollen. Der Landtag setzte hier ganz andere Massstäbe an. Für ihn soll die Befristung der Verträge höchstens dazu dienlich sein, die Thematik der Bedarfsplanung besser zu regeln, als dies heute der Fall ist. So könnte nach dem Willen des Parlamentes ein Vertrag für einen Arzt nur dann nicht verlängert wer-
den, wenn sein Arbeitspensum nicht mehr den vertraglichen Bedingungen entsprechen würde, er also statt der vertraglich vereinbarten 100%-igen Arbeitstätigkeit nur noch ein Pensum von z. B. 50% leisten würde. Dies ist ein ganz anderer Ansatz als der des Ministers und man darf nun gespannt sein, wie das Gesellschaftsministerium den Willen der Abgeordneten in der 2. Lesung zu berücksichtigen gedenkt. Jedenfalls wird die Formulierung hinsichtlich der Regelung zur Befristung der Verträge genauestens studiert wer-
Es wurden zu viele Massnahmen zerpflückt Es dürfte dem Gesellschaftsministerium auf jeden Fall nicht leicht fallen, die 12-stündige Debatte korrekt auszuwerten und umzusetzen. Zu viele der geplanten Massnahmen wurden kritisiert und zerpflückt. Zu gross war die Kritik an den bestenfalls als unsolidarisch zu bezeichnenden Massnahmen, die auch mit Recht als sozialer Raubbau betitelt werden können. Unserem Ministerium scheint die Lage vieler Menschen im Land nicht klar zu sein. Wie sonst könnte folgende Aussage des Ministers gewertet werden: «Gehen Sie durchs Land. Sehen Sie etwa Armut?». Mehr Solidarität Ja, man sieht sie, die Armut. Wenn man die Augen und Ohren offen hält und bereit ist, hinter die Fassaden zu blicken. Ich würde wünschen, dass diese Erkenntnis im Grossen Haus Einzug hält, dass man wieder beginnt, die Welt nicht nur aus der eigenen komfortablen Situation zu sehen und anfängt zu verstehen, dass eine Gesellschaft nur dann funktionieren kann, wenn Reiche zu Armen stehen, Gesunde Kranke stützen und die soziale Schere nicht immer weiter aufgehen darf.
21
Diskriminierung: Benachteiligte wohin man schaut Die Begriffe Feminismus oder Emanzipation sind durch die dauernde inflationäre Verwendung entleert und verbraucht worden. Dem Ausdruck Diskriminierung droht das gleiche. Wer unsere Zeitungen zu diesem Thema durchsieht, glaubt sich im Vorzimmer des Fegfeuers. Diskriminierung total in Liechtenstein. Gastkommentar: Georg Kieber
Man ist erstaunt: Es gab wohl kaum eine Zeit in unserem Land, die freiheitlicher oder toleranter war, ehrliches Bemühen um sozialen Ausgleich ist vorhanden, das Bildungssystem hat offene Türen, die Menschrechte sind gerichtlich geschützt und trotzdem wird der Eindruck erweckt, als seien alle benachteiligt, und man liest, Menschen in unserem Land würden diskriminiert wegen ihres Geschlechts, ihres Alters, der Nationalität, einer Behinderung, der sozialen Stellung, der Religion oder ihrer sexuellen Ausrichtung. Der Zustand sei «unhaltbar», doch erfolglos habe man auf die «Missstände» hingewiesen, erklärte ein FL-Abgeordneter.
Es geht um eine «wehleidige Grundstimmung» Es geht in diesem Beitrag nicht um echte Diskriminierung, die Herabsetzung von Menschen auf Grund von Unterschieden, das
Georg Kieber, Gastkommentator
«Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher.» Bild und Zitat, Georg Orwell, Forum der Tiere
gibt es leider, sondern es geht um eine wehleidige Grundstimmung. Ein Vergleichswettbewerb findet statt und nicht alle kommen mit dem Ergebnis zurecht. Ist der eine erfolgreicher, beliebter, wohlhabender oder einfach nur glücklich, fühlt sich der andere zurückgesetzt und gibt die Schuld, dass er die Lebenschance nicht ebenso nutzen konnte, einem anderen, kurz, er wurde diskriminiert. Die 30 Jahresfrist für die Einbürgerung von Ausländern ist diskriminierend ebenso wie die Ablehnung der Bewerbung einer Frau als Staplerfahrerin, weil sie eine Frau war, und auch ich fühle mich diskriminiert, weil ich mir meinen Traumberuf als Polizist nicht erfüllen konnte, da ich wegen meiner Körpergröße (165 cm) abgelehnt worden
wäre. Besonders schwer wiegt das schlechte Abschneiden der Frauen bei den letzten Gemeindewahlen, weil man dies als demokratisch legitimierte Diskriminierung der Frauen verstehen könnte.
Eine Frauenquote für öffentliche Ämter? Eine Frauenquote für öffentliche Ämter ist die vorgeschlagene Antwort, und das Frauennetz erklärt die Wahlvorgänge: «Wählen heisst auch streichen… Frauen und Männer müssen Männer streichen…» – wegen deren Geschlecht! Die Kommission für die Gleichstellung von Frau und Mann trat 2013 aus Protest zurück, es blieb das Gleichstellungsgesetz und die Stabstelle für Chancengleichheit und nun sind 25 Organisationen in einer Petition zu diesen Themen
aktiv geworden. Dabei fällt auf, dass sich diese Organisationen nicht zusammen schlossen, um eigenverantwortlich ein vom Staat unabhängiges Büro einzurichten, das Menschenrechte im Land überwacht, strukturelle Mängel und Diskriminierung aufdeckt und Anlaufstelle für Benachteiligte ist. Es wurde der einfache Weg gewählt: Der Landtag soll ein Gesetz erlassen für die Errichtung einer Menschenrechtsinstitution damit das zuständige Ministerium eine Staatsstelle, mit kompetentem Personal besetzt, schaffen könne. «Unabhängig» soll die Stelle freilich sein. Die verschiedenen Bevölkerungsgruppen, organisiert in politischen Fachgremien, im Behindertenverband, im Frauennetz, Religionsgemeinschaften, den Senioren, Flay usw. sind durchaus fähig, ihre Anliegen selbst zur Geltung zu bringen. Hingegen gibt es bezüglich der vorgeschlagenen Institution Gründe für das Unbehagen, dass hier eine ziemliche Bürokratie entstehen könnte zur Verwaltung unserer komplexen Lebenssituationen. Doch wohlverstanden, die UNO hat unserem Land eine Menschenrechtsorganisation im Sinne der Petition empfohlen. Die 10 Gebote Gottes sind nur deshalb so kurz und klar und bewährten sich über 2000 Jahre, weil der liebe Gott nicht bei der UNO oder in Strassburg rückfragen musste.
polit:zeit
Erwägt die Regierung eine Selbstfinanzierung der FMA? In den Frühjahrs-Sitzungen befasst sich der Landtag traditionsgemäss mit den Jahres- bzw. Geschäftsberichten der staatlichen und staatsnahen Unternehmen, so im Juni-Landtag u. a. auch mit dem Geschäftsbericht 2014 der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA). Der Vergleich der wichtigsten Kennzahlen mit der FINMA (Finanzmarktaufsicht Schweiz) verdeutlicht, dass sich Liechtenstein mit der FMA einen sehr grossen Apparat leistet. Text: Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter
Niemand bezweifelt, dass die Finanzmarktaufsicht in gewissem Sinne als Finanzpolizei – als unabhängige Finanzaufsichtsbehörde – sowie im regulatorischen Bereich wichtige Aufgaben wahrnimmt. Die Frage stellt sich jedoch: Wie ist die Grössenverträglichkeit der FMA im Verhältnis zur Grösse des Landes Liechtenstein und zur Grösse des Finanzplatzes Liechtenstein. Interessant ist diesbezüglich ein Benchmarking mit der schweizerischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) – dieser Vergleich könnte auch mit der FMA Österreich angestellt werden, welcher sich in etwa ähnlich darstellt.
Aufsichtsvolumen der FINMA ist um ein Vielfaches grösser Die erste Kennzahl betrifft die Anzahl der Mitarbeitenden: Die FINMA beschäftigt in Bern sechsmal so viel Angestellte wie die FMA Liechtenstein. Das Aufsichtsund Regulierungsvolumen, das sie in der Schweiz mit ihren 483 Mitarbeitenden (Vollzeitstellen) bewältigt, ist jedoch im Verhältnis zur FMA Liechtenstein um ein Vielfaches grösser. Die Frage besteht nun, ob die FINMA effizienter und zielorientierter unterwegs ist? Ob die FINMA, weil
sie sich vollends selbst finanziert und nicht zusätzlich auf staatliche Steuergelder zählen darf, kostenbewusster agieren muss? Oder ob Liechtenstein – das im Vergleich zum Finanzplatz Schweiz ein kleiner Player ist – sich einfach eine grosse Finanzaufsichtsbehörde leisten kann oder will? Führen wir uns im Benchmarking ein paar Kennzahlen des Geschäftsjahres 2014 vor Augen: Die FMA Liechtenstein beaufsichtigte 17 Banken, die FINMA 587; die FMA bearbeitete 41 Amtshilfegesuche, die FINMA 514; der FINMA sind 13mal so viele Finanzteilnehmer unterstellt, wie der FMA Liechtenstein usw.
Wie interpretiert die Regierung die Oberaufsicht? Schlägt man den Geschäftsbericht 2014 der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein auf, begegnet der Leserin und dem Leser im ersten Satz – noch vor dem Vorwort des Aufsichtsratspräsidenten – die Botschaft: «Wir sind in der Ausübung unserer Aufsichtstätigkeit unabhängig.» In der Aufsichtstätigkeit – ja. Das ist auch richtig und wichtig so und tastet auch niemand an. In der Führung und Kontrolle ist die
FMA als öffentliches Unternehmen der Corporate Governance in der Fassung vom Juli 2012 unterstellt und damit der Oberaufsicht der Regierung. Es liegt somit in den Händen der Regierung, bei der Entwicklung der Grössenordnung und Verhältnismässigkeit des liechtensteinischen FinanzmarktaufsichtsApparates «mitzubestimmen». Wenn es nach dem Wunsch der FMA geht, wird der Mitarbeiterstab in den nächsten Jahren sukzessive erhöht. Da dürfen wir gespannt sein, wie sich die Regierung dazu stellt. Die Regierung, die der Bevölkerung mittelfristig u. a. einen Abbau des Staatsapparates versprochen hat, um den Staatshaushalt längerfristig ins Lot zu bringen. Wie soll sie das hinkriegen?
Aufwandsvolumen von 18.9 Mio. Franken. Der tatsächliche Aufwand für das Geschäftsjahr 2014 beläuft sich auf CHF 19.34 Mio. Franken. Davon beträgt der Personalaufwand 13.96 Mio. Franken. 11 % davon – 1.62 Mio. Franken – betragen die (üppigen) Bezüge der 5 Mitglieder der Geschäftsleitung.
Selbstfinanzierung der FMA Würden Regierung und Landtag das Finanzierungsmodell der Finanzmarktaufsicht wie in allen anderen Staaten anwenden, nämlich eine Selbstfinanzierung ohne fi nanzielle Zuschüsse in Millionenhöhe durch den Staat, würde sich auch die «Verhältnismässigkeit» des FMA-Apparates von selbst regeln. Für das Jahr 2014 veranschlagte die FMA ein
Nicht nur bei der Bevölkerung sparen! Es liegt an der Regierung, Sparmassnahmen nicht nur bei der Bevölkerung anzusetzen, sondern auch bei Unternehmen wie der FMA, die für sie bis jetzt tabu war – sprich: Antrag an den Landtag zu stellen, der FMA ab dem Jahr 2016 keinen Staatsbeitrag mehr von jährlichen 5.0 Mio. Franken auszurichten.
Am 1. Januar 2014 trat das neue Finanzierungsmodell in Kraft, wonach die Finanzintermediäre eine Grundabgabe und variable Zusatzabgaben zu leisten haben. Wenn die Aufsichtsabgaben im 2013 noch 9.0 Mio. Franken ausmachten, spülte diese Gesetzesnovellierung im Jahr 2014 der FMA zusätzlich rund 6.0 Mio. Franken in die Kasse – insgesamt 14.9 Mio. Franken.
23
KVG-Beitrag und Rechenschaftsbericht im Landtag Am kommenden Mittwoch, 10. Juni 2015, beginnt eine öffentliche Landtagssitzung, die mit mehr als 40 Tagesordnungspunkten zu den längsten der bisherigen Mandatsperiode gehören dürfte. Neben Routinegeschäften, wie die planmässige Übernahme von Europarecht im Rahmen unserer Mitgliedschaft im EWR, sind unsere Frauen und Männer Abgeordneten in einigen Punkten mit brisanten innenpolitischen Themen konfrontiert. Dazu gehört beispielsweise die Festlegung des Staatsbeitrages an die Krankenkassen mit einem Spielraum von rund 27 Mio. bis mehr als 43 Mio. Franken. Je nach Höhe des Beitrages steigen die Beiträge, die wir – jeder gleich – im Rahmen des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) monatlich auf den Tisch blättern müssen.
(CHF 142,9 Mio. Ausfinanzierung auf den Deckungsgrad von 90 % und CHF 72,7 Mio. als zinsloses und unbefristetes Darlehen).» Die S-Bahn FL-A-CH, steht auf Seite 426 («Verpflichtungskredite») wie folgt zu Buch: Verpflichtungskredit vom 22.10.2008 Euro 2'925'000
Zu einem grossen Brocken kann auch Traktandum 18 werden, bei dem es um den Rechenschaftsbericht 2014 geht, in dem die wichtigsten Geschäfte des Landtages, der Regierung und der Gerichte zusammengefasst sind. Im zweiten Teil des fast 500 Seiten starken Berichts können interessierte Leserinnen und Leser nachlesen, wie viel unsere Verwaltung im letzten Jahr direkt gekostet hat und welche Institutionen ausserdem mit Staatsgeldern ganz oder teilweise finanziert wurden.
Einige Fragen stellen sich Da die öffentliche Landtagssitzung – wie immer – auf dem Landeskanal übertragen wird, kann sich jedermann (und jedefrau) direkt darüber informieren, wer und welche Einrichtungen im Land (neben den Sozialwerken) am meisten Geld verbraucht haben. Dabei ist es natürlich Ansichts- und Geschmacksache, ob man u.a. 12,3 Mio. Franken für Gehälter, 2,3 Mio. Für Sozialleistungen und 1 Mio. Franken für Honorare (für wen steht nicht da) an die Universität überwiesen hat. Dazu
3'517.000
Ergänzungskredit vom 22.10.2008
650'000
+Aufwertung und Bodenkostenteuerung + Baukostenteuerung 2014 Totalkredit
148'000 –4'000 4'311'000
True and fair view
kommt mindestens 1 Mio. Franken Grundausstattung für das Liechtenstein-Institut.
Zu hohen Personalaufwand Oder die FMA mit einem Aufwandsvolumen von 19.3 Mio. Franken bei budgetierten 5 Mio Franken Staatszuschuss (wegen Reservebildung: 2014-er Rechnung bei 2,5 Mio) und einem Mitarbeiterstab von 83 Mitarbeitern (Vorjahr 81), von denen 25 % die liechtensteinische, 30 % die schweizerische, 32 % die österreichische und 12 % die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Der Personalaufwand
beträgt 13.96 Mio. Franken. 11 % davon – 1.62 Mio. Franken – betragen die überdimensionierten Bezüge der 5 Mitglieder der Geschäftsleitung! – Auch diese Zahlen müsste sich der Landtag mal genauer ansehen. Unter dem Titel: Unterdeckung Pensionskasse (Seite 421) heisst es im Rechenschaftsbericht 2014 wörtlich: «Per 1. Juli 2014 wurde die Unterdeckung der neuen Pensionskasse Stiftung Personalversorgung Liechtenstein (SPL) ausfinanziert. Das Land überwies für seine Anschlüsse netto CHF 215,6 Mio.
«Die Landesrechnung vermittelt ein im Sinne des Finanzhaushaltsgesetzes den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Landes.» Sie folgt den Grundsätzen der Verständlichkeit, Wesentlichkeit, Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit, Periodengerechtigkeit und Stetigkeit». Wer sich selbst über diese hehren Sätze und über das vergangene Jahr in der Regierung, den Gerichten und im Landtag informieren will, wende sich an die Stabsstelle Regierungskanzlei, Peter-Kaiser Platz 1, 9490 Vaduz, Tel. 236 60 30 (info.rk@llv.li). Dort erhält jeder/jede das Buch, das als Punkt 18 auf der Tagesordnung der Landtagssitzung vom 10./12. Juni steht.
sport:zeit
Der FC Vaduz bleibt in der Super League Der FC Vaduz spielt auch in der kommenden Saison in der höchsten Schweizer Spielklasse. Schon vor der letzten Runde war die Entscheidung gefallen, Aarau muss den bitteren Weg in die Challenge League gehen. Für Vaduz und Liechtenstein bedeutet der Verbleib in der höchsten Schweizer Liga sehr viel. Es ist eine Imagewerbung für unser Land und zeigt Vaduz als liechtensteinisches Aushängeschild für den (Fussball)-Sport. Text: Chrisi Kindle
Etwas grotesk die Situation am Pfingstmontag im Rheinparkstadion: Vaduz verlor das letzte Heimspiel gegen GC 0:1 und konnte trotzdem feiern. Aus St. Gallen traf die freudige Nachricht ein, dass Aarau mit 1:5 unter die Räder kam, somit durften in Vaduz die Korken knallen.
Der FC St. Gallen bot Schützenhilfe Ausgerechnet der Ostschweizer Lokalrivale leistete dem FC Vaduz die nötige Schützenhilfe. Nicht nur dank des Erfolges über Aarau, auch deshalb, weil Vaduz in dieser Saison gegen keinen anderen Gegner mehr Punkte holte (8) als gegen St. Gallen. Ob aus Liechtenstein die eine oder andere Kiste Bier Richtung AFG Arena transportiert wurde, ist nicht bekannt. Aber Dankesworte gab‘s auf jeden Fall, auch von FCV-Captain Franz Burgmeier: «Kompliment an die St. Galler Mannschaft, sie hat ihre Hausaufgaben gemacht und Aarau geschlagen. Wir haben auf die gesamte Saison betrachtet, unsere Hausaufgaben auch gemacht und den angestrebten 9. Tabellenrang erreicht.» Fünfte Heimniederlage in Folge Auch wenn die Erleichterung bei den Vaduzern zu spüren war, ein Wehrmutstropfen blieb an diesem 25. Mai im Rheinparkstadion. Die 4‘700 Fans sahen wieder keinen Heimsieg der Vaduzer, das 0:1 gegen GC bedeutete schon die fünfte Niederlage in Serie im
Kaufmann im Zweikampf gegen den Basler Stürmer Gonzales.
eigenen Stadion. Zuvor gingen auch die Partien gegen Luzern (0:2), Basel (1:3), Aarau (0:2) und YB (0:1) verloren. Und so war bei einigen FCV-Akteuren unmittelbar nach dem GC-Match die Freude nicht überschäumend. Spielmacher Markus Neumayer: «Wir wollten das Spiel heute eigentlich erfolgreich gestalten, das ist uns leider nicht gelungen. Es ist schon verwunderlich, dass wir gerade zuhause solche Probleme bekunden, Tore zu erzielen, daran müssen wir arbeiten. Aber trotzdem: Die Erleichterung über den geschafften Klassenerhalt ist gross, alles andere
ist jetzt nebensächlich.» Und der Liechtensteiner Mittelfeld-Rackerer Nicolas Hasler ergänzt: «Wir hatten in den letzten Wochen einige Male die Möglichkeit, den Sack zuzumachen, aber wir haben die nötigen Tore nicht gemacht. Leider auch heute gegen GC nicht, trotzdem sind wir nun froh, das Saisonziel erreicht zu haben.»
Äusserst wichtiger Punkt in Zürich Der vorentscheidende Schritt zum Klassenerhalt gelang den Vaduzern am Donnerstag, 21. Mai, im Letzigrund-Stadion.
Nachdem die vorhergehenden vier Spiele allesamt verloren gingen, konnte Vaduz beim FC Zürich endlich wieder an die besseren Zeiten in dieser Saison anknüpfen. Die Mannschaft riss sich zusammen und glänzte auch wieder einmal im Offensivbereich. Das 2:2 war jedenfalls hochverdient (Tore durch Sutter und Schürpf jeweils auf Vorarbeit von Neumayer). Das war die richtige Reaktion auf den 2:1Sieg von Schlusslicht Aarau tags zuvor gegen den FC Basel. Der Meister schickte drei Tage nach den Titel-Feierlichkeiten eine BElf ins Brügglifeld und prompt
25
blieben die Punkte auch dort. Aber dank des Unentschiedens des FC Vaduz betrug der Vorsprung auf Aarau zwei Runden vor Schluss immerhin vier Punkte und wie geschildert, das sollte am Ende reichen.
Planung läuft auf Hochtouren Der FC Vaduz plant die neue Saison seit längerem schon zweigleisig, seit Pfingstmontag herrscht nun aber Klarheit. Die meisten Spieler haben auch für die kommende Saison Verträge, das Gerippe der Mannschaft dürfte also bestehen bleiben. In einem Punkt sind sich aber alle Experten einig: Die Vaduzer brauchen dringend Verstärkung in der Offensive. Das Fehlen eines Goalgetters oder Knipsers war in vielen Spielen ein Manko, zu oft gingen Partien verloren, in welchen man den Gegnern Paroli geboten hatte. Aber eben, die notwendigen Tore wurden nicht erzielt. Präsidentin Ruth Ospelt: «Wir wissen, wo es gehapert hat, also werden wir uns in der Transfer-Kommission austauschen und dann die notwendigen Entscheidungen fällen.» Namen wollte die Präsidentin unmittelbar nach dem GC-Spiel noch keine nennen, aber eines ist klar: Die eine oder andere Verstärkung wird es geben. Auch Trainer Contini erleichtert Eine grosse Erleichterung ist der Klassenerhalt auch für Trainer Giorgio Contini. Nachdem der ex-Profi die Liechtensteiner vor einem Jahr zum zweitenmal in der Geschichte in die Super League geführt hatte, darf er sich jetzt auch über das nächste erreichte Ziel freuen. «Wir haben ein ganzes Jahr darauf hingearbeitet und dass wir nun nach einer Niederlage jubeln dürfen, ist schon sehr speziell. Die Erleichterung ist riesig und der gesamten Mannschaft gebührt ein dickes Lob.» Wie bei der Präsidentin richtet sich auch beim Trainer der Blick nach vorne. «Wir stehen mit einigen Spielern im Kontakt und wissen in etwa, wie die Mannschaft in der kommenden Saison aussehen soll.» Trainingsbeginn ist dann Mitte Juni, anfangs Juli stehen bereits
FCV-Goali Peter Jehle stoppt den Angriff des gefährlichen Basler Stürmers Breel Embolo
die Spiele in der ersten Qualifikationsrunde auf dem Programm. Anstelle von Aarau wird übrigens der FC Lugano kommende Saison in der Super League spielen.
Zum Abschluss eine Niederlage in Bern Zu einem erfolgreichen SaisonAbschluss ist es für den FC Vaduz nicht gekommen. Im letzten Spiel setzte es im Stade de
Suisse in Bern eine 1:2-Niederlage gegen Vize-Meister YB ab. Die Vaduzer gingen zwar durch Niki Hasler in Führung, doch die Berner konnten das Spiel noch drehen. Ernüchternd aus Vaduzer Sicht: Aus den letzten sieben Partien schaute nur ein einziger Punkt heraus (2:2 in Zürich), alle anderen Spiele gingen verloren. Doch genau dieser eine Zähler reichte am Ende, um ganz knapp vor Aarau zu bleiben. Trotzdem:
Die Frühjahrs-Bilanz muss den Verantwortlichen zu denken geben. Aus 18 Spielen wurden nur noch 13 Punkte geholt. Mit 28 Toren war der FC Vaduz die angriffschwächste Mannschaft in der Super League, da besteht also dringender Handlungsbedarf, sonst könnte es in der kommenden Saison schwierig werden mit dem erneuten Klassenerhalt.
FCV auf der Suche nach einem «Knipser» Wie die Präsidentin des FC Vaduz, Frau Ruth Ospelt unmittelbar nach Bekanntwerden des Verbleibs in der Super League sagte, werde sich die Transferkommission des Vereins sehr darum bemühen, entsprechende Verstärkungen nach Vaduz zu holen. Namen wollte die Präsidentin unmittelbar nach dem GC-Spiel noch keine jenen, aber eines hat sie deutlich gemacht: die eine oder andere Verstärkung des Teams wird es geben. Ob der FC Vaduz auf der Suche nach einem geeigneten sog. «Knipser» fündig wird, der ins Konzept von Contini und zum FC Vaduz passt, muss abgewartet werden.
Ruth Ospelt, Präsidentin des FC Vaduz
sport:zeit
FC ST. GALLEN, DER GROSSE ZUSCHAUERMAGNET Zuschauerstatistik des FC Vaduz in der Saison 2014/2015 in der Super League Der absolute Zuschauermagnet waren in der Saison 2014/2015 für die 1. Mannschaft des FC Vaduz der FC St. Gallen und der FC Basel. Am 14. September 2014 waren 6‘773 Zuschauer beim Spiel FCV gegen den FC St. Gallen im Derby im Rheinparkstadion. Das Spiel endete 2:2. Auch der Schweizer Meister FC Basel war mit 6‘770 Zuschauer einer der grossen Teams in Vaduz. In den 18 Heimspielen besuchten 74‘822 Zuschauer die Spiele, was einem Schnitt von 4‘157 Zuschauern entspricht.
Datum
Spiel
Zuschauer
Mo, 25.05.2015
FC Vaduz vs. Grasshopper Club (0:1)
4710
Sa, 16.05.2015
FC Vaduz vs. FC Luzern (0:2)
3847
Mi, 29.04.2015
FC Vaduz vs. FC Basel (1:3)
5248
So, 19.04.2015
FC Vaduz vs. FC Aarau (0:2)
3835
Fr, 03.04.2015
FC Vaduz vs. BSC Young Boys (0:1)
4827
So, 22.03.2015
FC Vaduz vs. FC St. Gallen (3:1)
5411
So, 08.03.2015
FC Vaduz vs. FC Zürich (2:2)
4216
Mi, 25.02.2015
FC Vaduz vs. FC Sion (0:2)
2083
So, 22.02.2015
FC Vaduz vs. FC Thun (1:1)
2421
So, 07.12.2014
FC Vaduz vs. FC Aarau (1:0)
3427
So, 30.11.2014
FC Vaduz vs. FC Thun (0:1)
3212
So, 09.11.2014
FC Vaduz vs. FC Basel (0:4)
6773
So, 26.10.2014
FC Vaduz vs. GC Zürich (1:1)
4072
So, 28.09.2014
FC Vaduz vs. FC Sion (1:0)
2355
So, 14.09.2014
FC Vaduz vs. FC St. Gallen (2:2)
6773
So, 17.08.2014
FC Vaduz vs. BSC Young Boys (0:2)
3865
Mi, 13.08.2014
FC Vaduz vs. FC Luzern (1:1)
3117
So, 27.07.2014
FC Vaduz vs. FC Zürich (1:4)
4630
Zuschauerschnitt Meisterschafts-Heimspiele Anzahl Heimspiele Zuschauerschnitt pro Spiel 18 4157
27
Anzeige
Faszination, Leidenschaft, Fairplay‌ Fussball. Landstrasse 11, Postfach 130, 9495 Triesen Telefon +423 239 60 50, info@mbpi.li, www.mbpi.li
MBPI. In Liechtenstein. FĂźr Liechtenstein.
sport:zeit
3. Liga: Der Count-down für den Aufstieg läuft Die Ausgangslage für die Aufstiegsspiele in die 2. Liga regional war aus liechtensteinischer Sicht wahrscheinlich noch nie so spannend wie in dieser Saison. Gleich drei Teams können den direkten Sprung in die 2. Liga packen. Text: Herbert Oehri 3.Liga (Gr.1) FC Triesen oder FC Triesenberg? Die beiden Liechtensteiner Nachbarvereine lieferten sich während der gesamten Saison ein mehr oder weniger hartes Kopf-an-Kopf-Rennen mit leichten Vorteilen für Triesen. In den Wintermonaten holten die «Bärger» noch die eine oder andere Verstärkung dazu und hatten damit Erfolg. Derzeit liegt das Team von Spielertrainer Lucas Eberle mit zwei Punkten Rückstand auf Leader Triesen an zweiter Tabellenposition. Hier eine Prognose abzugeben wer es schaffen wird, ist sehr schwierig. Beide können aufsteigen. Aus Sicht des Liechtensteiner Fussballgeschehens eine erfreuliche Situation, denn eines der beiden Teams steigt auf. Bei den letzten zwei Runden vor Saisonschluss kommen noch folgende Vereine auf Triesen und Triesenberg zu:
Oben: Schaans Torjäger Zeciri ist in dem letzten Spielen gefragt.
Triesen: Mi, 10. Juni 2015: 20 Uhr: FC Triesen – CB Trun/Rabius SO, 14. Juni 2015: 15.30 Uhr: FC Chur II – FC Triesen
Der FC Triesen hat gute Chancen aufzusteigen.
Sonntag daheim gegen Heiden, genügt ihnen ein Punkt eine Woche später in Au.
Triesenberg: SO, 7. Juni 2015: 15.30 Uhr: FC Sevelen – FC Triesenberg SO,14.Juni 2015: 15.30 Uhr: FC Triesenberg – FC Bad Ragaz 3. Liga (Gr.2) FC Schaan oder FC Au/Berneck? Auch die Frage nach dem Aufsteiger in der 3. Liga (Gr.2/Rheintalgruppe) ist sehr spannend. Hier liegt der FC Schaan mit 47 Punkten gerademal einen Zähler vor dem FC Au-Berneck 05. Die momentan sichtbare
Tendenz zeigt den FC Schaan in Höchstform und dem notwendigen Quäntchen Glück. Dagegen scheint der FC Au-Berneck nicht mehr so sattelfest und sicher zu agieren wie noch vor drei, vier Wochen. In Rüthi mussten die
Unterrheintaler nach hartem und verbissenem Kampf noch ein 3:3 in Kauf nehmen. Jedenfalls darf keine der beiden Teams noch im letzten Augenblick ausrutschen. Gewinnen die Schaaner am nächsten
Die letzten zwei Paarungen: FC Schaan: 15.30 Uhr: SO, 7. Juni 2015: FC Schaan – FC Heiden 15.30 Uhr: SO, 14.Juni 2015: FC Au/Berneck – FC Schaan FC Au/Berneck: 15.30 Uhr: SO 7. Juni 2015: FC Rheineck – FC Au-Berneck 15.30 Uhr: SO 14. Juni 2015: FC Au/Berneck – FC Schaan
29
Beide 1.Liga-Teams sind mit Abschneiden nicht zufrieden Die Erstliga-Saison 2014/15 gehört der Vergangenheit an. Die beiden liechtensteinischen Erstliga-Teams sind mit dem Abschneiden nicht ganz zufrieden. Während der FC Balzers eine sehr schwierige Rückrunde mit vielen Verletzten und Gesperrten zu verkraften hatte (ein Umstand, der die Mario-Frick-Mannschaft kurzfristig in Abstiegsgefahr gebracht hat), hatte der USV Eschen/Mauren mit diversen Abgängen im Winter zu kämpfen. Dazu kam die Angewöhnung an einen neuen Trainer mit einer anderen Philosophie wie sein Vorgänger. Text: Herbert Oehri
Ebenfalls werden Pizzi und Telic zu anderen Vereinen wechseln. Offen ist die Zukunft von Gadient und Giger.
Der USV hat zudem zu viele Punkte in der Schlussviertelstunde «verschenkt». Warum, weiss eigentlich niemand so genau. Wir haben uns mit dem Balzner Trainer und mit USVPräsident Horst Zech (in Vertretung des sich im Urlaub befindlichen Trainers Oliver Ofentausek) unterhalten.
Horst Zech: Ja, das ist richtig. Bis auf die Abgänge von Kavcic (zum FC Chur) und Burak Eris (1. Liga zu grosser Aufwand) und eventuell Malin, der beim Profiverein Wacker Innsbruck ein Probetraining absolviert, bleiben alle dem USV treu..
Wie seid ihr mit dem Abschneiden Eurer Erstliga-Teams zufrieden? Mario Frick: Wir haben eine sehr intensive Saison erlebt mit einem schwierigen Frühling, in dem wir kurzfristig gar in Abstiegsgefahr gerieten. Durch die Rückkehr der vielen Gesperrten und Verletzten haben wir uns dann aber souverän aus dem Sumpf gezogen. Zudem ist es uns als einzigem Team gelungen, alle drei Auswärtsspiele im Tessin zu gewinnen! Enttäuschend war das Cup-Out im Viertelfinale gegen Vaduz II! USV-Präsident Horst Zech: Nicht ganz. Aber aufgrund der aufgetauchten und nicht voraussehbaren Umstände ist der USV mit dem 8. Schlussrang zufrieden. Es zeigte sich im Verlaufe der Meisterschaft, dass die neue Philosophie, die der neue Trainer Oliver Ofentausek mitgebracht hat, nicht auf Anhieb Früchte tragen wird. Ende der Vorrunde war es bereits zu spät, um vorne
Horst Zech, USV-Präsident
Mario Frick, Trainer FC Balzers
nochmals anzugreifen. Wir hatten zudem einige Abgänge über die Wintermonate von Spielern zu verkraften, die sich im Profibereich versuchen wollen.
Was wollen Sie in der neuen Saison besser machen?
Sind die ursprünglich vom Verein vorgegebenen Zielsetzungen erfüllt worden? Mario Frick: Die Ziele wurden nicht erreicht, da wir im Cup ins Finale und in der Meisterschaft näher an die Topteams wollten! Horst Zech: Die optimistische Zielvorgabe am Saisonbeginn haben wir nicht erreicht. Die aufgrund von Spielerabgängen in der Winterpause und die daraus erfolgte Korrektur mit dem Ziel «unter die ersten Zehn zu gelangen» haben wir erreicht. Aber ein achter Platz ist für den USV keine Option.
Mario Frick: Erstmal wollen wir endlich mal gut in eine Meisterschaft starten. Dazu wollen wir defensiv noch besser stehen, weil offensiv werden wir noch stärker sein. Horst Zech: Wir werden die Abwehr umbauen und verstärken müssen. Denn wir mussten mit 46 Gegentoren einfach zu viele Treffer hinnehmen. Das sind im Durchschnitt 1,7 Tore pro Spiel Man hört da und dort, dass die bisherigen Kader der beiden Erstligisten beisammen bleiben? Ist das richtig? Mario Frick: Mit Piperno und Captain Nuhija verlassen uns zwei absolute Leistungsträger.
Sind Neuzugänge geplant? Mario Frick: Mit Rechsteiner bekommen wir einen ehemaligen Profi und Nationalspieler, der unsere Defensive stärken wird. Ebenfalls neu sind Bless, Deplazes, Pascal Foser und Aron Sele. Horst Zech: Im Gespräch sind wir mit Simon Pirker (Rankweil), Luca Ritter (USV-Nachwuchs aus U18), Flavio Piperno (FC Tuggen) und Helmar Andrade (FC Buchs). Unser Transferkommissionunter der Leitung von David Hasler arbeitet fleissig mit dem Trainer zusammen, um eine schlagkräftige Truppe in die neue Saison der 1. Liga schicken zu können.
sport:zeit
Sandro Wieser: Tolle Karriere überschattet Der 22-jährige Liechtensteiner Nationalspieler Sandro Wieser ist derzeit Mitglied des FC Aarau, mit dem er den bitteren Weg in die nächsttiefere Klasse antreten muss. Er ist ein Vorbild für die jungen Kicker im Lande und kann bereits auf eine bemerkenswerte Karriere zurückblicken. Die tolle Karriere zeigt aber auch auf, dass nach dem Foul Wiesers am 9. Nov. 2014 am Zürcher Spieler Yapi der Spieler Wieser möglicherweise finanziell schutzlos dastehen könnte. Ein Umdenken wird gefordert. Text: Herbert Oehri Wieser begann die ersten Fussballschritte in Triesen bei den Junioren, wechselte 2003 zum FC Vaduz und von dort versuchte er ab 2006 sein Glück beim Nachwuchs des FC Basel. Am 3. Februar 2011 (als 18-jähriger) im Kader der 1. Mannschaft des FC Basel. Am 20. März 2011 beim 2:1-Auswärtssieg gegen GC gab Wieser sein Debüt in einem offiziellen Spiel. Ende Saison 2010/11 wurde der Liechtensteiner mit dem FC Basel Schweizermeister. Dann wechselte er zum deutschen Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim (2011/12). Er war der erste Liechtensteiner Spieler in der deutschen Bundesliga. Zur Saison 2013/14 wurde Wieser an den österreichischen Bundesligis-
ten SV Ried ausgeliehen. Zur Saison 2014/15 dann an den FC Aarau weiterverliehen.
Das Foul mit Konsequenzen Am 9. November 2014 foulte Wieser einen Spieler des FC Zürich, Gilles Yapi und wurde für sechs Spiele gesperrt. Der FCZ zeigte Wieser wegen schwerer Körperverletzung an. Der Anwalt Franz Szolansky schrieb in de NZZ am 10.5.2015, dass eine Verurteilung wie im Fall Wiesers existenzgefährdend sein könne. Für sein schweres Foul am FCZ-Spieler Gilles Yapi im November 2014 wurde der Aarauer Spieler Sandro Wieser wegen eventualvorsätzlicher einfacher
An diesem Spiel des FC Aarau gegen den FC Zürich am 9. November foulte Sandro Wieser unabsichtlich den Spieler Gilles Yapi schwer, das Konsequenzen für Wieser hatte. Bild: Zweikampf Wiesers (vorne) gegen den FCZ’ler Berat Djimsiti.
und fahrlässiger schwerer Körperverletzung mit Strafbefehl zu 10‘000 Franken Busse und einer Geldstrafe von 180 Tagessätzen verurteilt. In Aufweichung des Grundsatzes der «acceptation du risque» entscheiden Schweizer Gerichte immer öfter, dass Sportler auch bei gefahrengeneigten Sportarten nicht jedes Risiko akzeptieren.
Welche zivilrechtlichen Auswirkungen könnte die Verurteilung haben? Folgendes Szenario ist denkbar. Yapi macht als direkt Geschädigter zivilrechtliche Ansprüche auf Schadenersatz und Genugtuung gegen Wieser geltend. Dieser geht, da die Schädigung in Ausübung seiner vertraglichen Tätigkeit erfolgte, zu seinem Arbeitgeber und verlangt, ihn von der Haftung zu befreien. Der Klub wendet ein, die Freihaltepflicht des Arbeitgebers gelte nur im Falle von Fahrlässigkeit. Bei Vorsatz oder Grobfahrlässigkeit hafte er nicht. Als Folge steht Wieser ohne Schutz des Arbeitgebers und ohne Versicherung da. Die Privathaftpflichtversicherung deckt keine Berufsschäden, eine Berufshaftpflichtversicherung für Fussballer gibt es in der Schweiz und in Liechtenstein nicht. Würde die Freihaltepflicht des Arbeitgebers greifen, stünde auch er ohne Versicherung da, weil die Haftpflichtversicherungen der Klubs in der Regel keine Deckung für Verletzungen auf dem Rasen gewähren. Klagen häufen sich Neben Yapi kommt auch die Unfallversicherung des FCZ als
Kläger gegen Sandro Wieser infrage. Im Umfang der bezahlten Taggeld-und Rentenleistungen gehen die Ansprüche von Yapi gegen Wieser von Gesetzes wegen auf die Versicherung über. Klagen dieser Art häufen sich. Der Verletzte selber verzichtet auf eine Klage, weil er seinen Lohn u/o Taggeldzahlungen bekommt. Dafür klagt die Versicherung auf Rückzahlung ihrer Leistungen. Wie man sieht, stehen der Schädiger (in diesem Fall Sandro Wieser, die Red.) und sein Arbeitgeber den Forderungen des Geschädigten ohne Versicherungsschutz gegenüber. Der Geschädigte riskiert, mangels Zahlungsfähigkeit und Versicherungsdeckung des Schädigers nicht entschädigt zu werden. Der Schädiger setzt seine finanzielle Existenz aufs Spiel, wenn die Freihaltepflicht des Arbeitgebers nicht greift. Und der Arbeitgeber des Schädigers läuft Gefahr, Konkurs zu gehen. Es wäre wichtig, dass die Haftungsrisiken den Sportlern vor Augen geführt würden, damit sie sich besser absichern lassen. Die Klubs ihrerseits müssten sich und ihre Arbeitnehmer gegen Haftpflichtansprüche absichern können. Dass eine derartige Versicherung in der Schweiz und in Liechtenstein nicht existiert, ist problematisch. PS.: Der Anwalt Franz Szolansky vertrat den früheren ZSC-Stürmer Andrew McKim, der gegen den HCD-Spieler Kevin Miller klagte. Miller wurde kürzlich von einem US-Gericht zu einer Schadenersatzzahlung von 1,1 Mio. Dollar verurteilt.
publireportage
31
ZAHLEN & FAKTEN Gebäudevolumen: 162'400 m³ Geschossfläche: ca. 30'000 m² Abmessungen: L 122 m B 59 m H 19 m Investitionssumme: CHF 120 Mio. Anzahl Arbeitsplätze: Rund 400
Hilti eröffnet Innovationszentrum Die Eröffnung des Innovationszentrums am 28. Mai 2015 markiert für Hilti einen wichtigen Schritt in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Der Neubau bietet rund 400 Mitarbeitenden den nötigen Raum und die Infrastruktur, um Lösungen von morgen zu entwickeln und zu erproben. Damit stärkt Hilti seine Innovationskraft und die langfristige Ausrichtung auf Fortschritt und hochwertige Technologien.
Was 2006 mit einer Idee begann, kommt heute zum feierlichen Abschluss: Mit dem Innovationszentrum hat Hilti ein Arbeitsumfeld geschaffen, das den Entwicklungs-prozess neuer Technologien und Produkte fördern soll. Hier sind auf rund 30'000 m² jene Bereiche und Funktionen unter einem Dach vereint, die in Forschung und Entwicklung involviert sind. Durch das neuartige Raumkonzept werden die Prozesse schneller, effizienter und effektiver. Angesichts immer kürzerer Innovationszyklen in der Bauindustrie stellt dies eine Notwendigkeit für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens dar. Damit trägt auch das Innovationszentrum wesentlich zum Erfolg der Strategie bei, sich mit hochwertigen und fortschrittlichen Produkten und Services im internationalen Markt zu behaupten und von Wettbewerbern zu differenzieren. Bei der Planung des Gebäudes standen Kommunikation, Integration, Transparenz und Flexibilität im Vordergrund, damit wir die Zusammenarbeit der Entwicklerteams verbessern können. «Um innovative Lösungen für den Kundenbedarf von morgen zu entwickeln, braucht es ein offenes und inspirierendes Umfeld. Und natürlich kreative und begeisterungsfähige Mitarbeitende, die aus Ideen marktfähige Produkte machen. Das Team von Spezialisten hatten wir seit jeher – die optimale
Infrastruktur haben wir nun mit dem Bau des Innovationszentrums geschaffen», erklärt Stefan Nöken, Hilti Konzernleitungsmitglied, der für das Innovationszentrum verantwortlich ist. Nach einer Bauphase von dreieinhalb Jahren konnten die ersten Mitarbeitenden im vergangenen Dezember in das Innovationszentrum einziehen. Insgesamt sind rund 400 Arbeitsplätze im Innovationszentrum untergebracht. Diese umfassen die Bereiche Konstruktion, Prototypenbau, Produkttest, Einkauf, Marketing und Projektmanagement.
120 Mio.: Grösstes Investitionsprojekt in der Firmengeschichte Das mit CHF 120 Mio. grösste Investitionsprojekt in der Geschichte des Unternehmens, ist auch ein deutliches Bekenntnis zum Standort. «Hilti hat hier in Liechtenstein seine Wurzeln und feiert im nächsten Jahr 75-jähriges Bestehen. Schaan ist eines unserer technologischen Herzstücke – und das soll auch in Zukunft so bleiben. Wir haben hier über Jahrzehnte ein enormes Wissen aufgebaut, um den Hauptsitz als Kompetenzzentrum für hochinnovative Produkte langfristig zu stärken», erläutert Stefan Nöken.
Bauphase: • Mai 2011 bis Dezember 2014 (Baugrube und Hochbau) • 40% der Aufträge gingen an Unternehmen in Liechtenstein, • 50% an Betriebe in der Schweiz • 16 Planungsbüros und 59 ausführende Betriebe waren am Bau beteiligt • Zu Spitzenzeiten arbeiteten 250 bis 300 Personen • am Innovationszentrum • 22'000 m³ Beton und 2'500 Tonnen Bewehrungsstahl wurden verbaut • 9'700 Meter Spannkabel wurden verlegt Bezug: Mitte Dezember 2014 bis Ende Januar 2015 (Mitarbeitende) bzw. bis Ende März 2015 (Betriebseinrichtungen) Offizielle Eröffnung: 28. Mai 2015
Die Hilti Gruppe beliefert die Bauindustrie weltweit mit technologisch führenden Produkten, Systemen und Serviceleistungen. Diese bieten dem Profi am Bau innovative Lösungen mit überlegenem Mehrwert. Die weltweit rund 22'000 Mitarbeitenden in mehr als 120 Ländern begeistern die Kunden und bauen eine bessere Zukunft. Hilti erwirtschaftete 2014 einen Umsatz von CHF 4,5 Mrd. Integrität, Mut zur Veränderung, Teamarbeit und hohes Engagement bilden das Fundament der Unternehmenskultur. Der Hauptsitz der Hilti Gruppe befindet sich in Schaan, Liechtenstein.
www.hilti.com
sport:zeit
Liechtenstein an den 1. Europäischen Spielen in Baku Nach dem erfolgreichen Abschluss der Kleinstaatenspiele in Island, die eben zu Ende gegangen sind, steht bereits der nächste Event des LOSV vor der Tür. Es handelt sich um die 1. Europäischen Spiele, die vom 12. bis 28. Juni in Baku/Aserbaidschan stattfinden werden. Text: Herbert Oehri
von links: Leo Kranz (LOC-Präsident), Beat Wachter (LOC-Generalsekretär), Fabian Haldner (Leichtathletik), Simon Hasler (Leichtathletik), Judith Biedermann (Judo), Olivia Bissegger (Leichtathletik), Martin Grischke (Coach Bogenschiessen), Laura Rheinberger (Leichtathletik), Marvin Grischke (Bogenschiessen), Barbara Lithadoti (Coach Synchronschwimmen), Tarik Hoch (Schwimmen), Lara Mechnig (Synchronschwimmen), Mirko Kaiser (Judo), Marluce Schierscher (Synchronschwimmen), David Büchel (Judo), Günter Wenaweser (Coach Leichtathletik), Martina Zufferey (Techn. Delegierte Synchronschwimmen – wird nicht in Baku dabei sein), Robert Büchel-Thalmaier (Chef de Mission), Nico Oana (Coach Judo).
Unter den teilnehmenden Ländern befindet sich auch Liechtenstein, das dort mit zehn Athletinnen und Athleten an den Start gehen und die sich mit den Topathleten Europas messen werden.
Erste Europäische Spiele 2012 entschied sich die Generalversammlung des EOC, auch in Europa Kontinentalspiele durchzuführen. Diese finden vom 12.28. Juni in Baku/Aserbaidschan statt. Das Liechtenstein Team wird aus 10 Athleten bestehen (zwei Synchronschwimmerinnen, ein Bogenschütze, zwei Judokas, vier Leichtathleten und einem Schwimmer). Bei den Sportarten gibt es unterschiedliche Voraussetzungen für die Teilnahme. So gibt es beim
Schwimmen ein Alterslimit (Jahrgang 1997/1998, Herren), in der Leichtathletik ist es gleichbedeutend mit der jährlichen EM der 3. Division, die in Baku in Form eines Teamwettkampfes ausgetragen wird und in die EG integriert ist. Liechtenstein bildet ein Team mit San Marino, Monaco und Gibraltar. Beim Synchronschwimmen und Bogenschiessen wie Judo musste man sich hingegen direkt qualifizieren oder einen sogenannten Universality Place zugesprochen bekommen (Judo). Chef de Mission wird Robert Büchel-Thalmaier sein. Die Delegation besteht insgesamt aus 17 Personen: zehn Athleten, fünf Trainer, Betreuer und Chef de Mission, sowie zwei Offizielle.
Die Eröffnungsfeierlichkeiten für die Spiele finden am Freitag, 12. Juni um 21 Uhr statt.
Die Liechtensteiner Teilnehmer an den Wettkämpfen Die qualifizierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesen 1. Europäischen Spielen in Baku aus Liechtenstein sind: Synchronschwimmen: Lara Mechnig und Marluce Schierscher; Bogenschiessen: Marvin Grischke; Leichtathletik: Fabian Haldner, Olivia Bissegger, Laura Rheinberger, Simon Hasler; Schwimmen: Tarik Hoch; Judo: Judith Biedermann (-52kg), David Büchel (-100kg), Mirko Kaiser (bis 90 kg); Trainer, Betreuer: Varvara Lithadioti, Synchronschwimmen; Judo: Nico Oana; Bogenschiessen: Martin Grisch-
ke; Leichtathletik: Günther Wenaweser; Chef de Mission: Robert Büchel-Thalmeier, LOSV; Leo Kranz, Präsident LOSV; Beat Wachter, LOSV-Generalsekretär.
Ausblick 2016 Für die beiden Olympischen Events im 2016, die Olympischen Winterjugendspiele in Lillehammer (12.-21. Februar 2016) und die Olympischen Sommerspiele in Rio vom 5.-21. August 2016 sind die organisatorischen Vorbereitungen ebenfalls bereits angelaufen.
33
Viel Imagewerbung für Liechtenstein lie:zeit im Gespräch mit Sportministerin Marlies Amann-Marxer Nach den erfolgreich gestalteten EYOF-Spielen in Liechtenstein und Vorarlberg sowie bei der KleinstaatenOlympiade in Island steht bereits der nächste Event auf dem vielseitigen Programm für Liechtensteins Sportlerinnen und Sportler sowie für das LOSV: die 1. Europäischen Spiele in Baku/Aserbaidschan, die vom 12. bis 28. Juni 2015 abgehalten werden. Es werden zehn Sportler Liechtensteins Farben dort vertreten. Wir haben Liechtensteins Sportministerin Marlies Amann-Marxer über Baku befragt.
Frau Sportministerin: Auch Liechtenstein ist an den 1. Europäischen Spielen in Baku mit zehn Athleten vertreten. Welche Bedeutung hat die Teilnahme für Liechtenstein und wie wichtig sind solche internationalen Wettkämpfe für unser Land? RR Marlies Amann-Marxer: Die Spiele bieten generell eine gute Plattform für unsere Sportlerinnen und Sportler, denn sie können sich dort auf europäischem Niveau messen. Die Spiele geben ihnen die Chance, ihr Leistungsvermögen zu zeigen und entsprechende Erfahrungen für ihre Weiterentwicklung zu machen. Daher sind die Spiele ein konkretes Ziel für die Sportler, aber auch für die Verbände, auf das sie gezielt hinarbeiten. Generell ist es zu begrüssen, wenn Liechtenstein im Ausland mit einer Delegation an Sportveranstaltungen vertreten ist, die unser Land repräsentiert und bekannt macht. Die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen wird oft als Türöffner für internationale Beziehungen gelobt und sorgt auch für mehr Bekanntheit der teilnehmenden Länder. Wie messbar ist eine solche «Imagewerbung» für die Länder und welche Erfahrungen wurden diesbezüglich auf Liechtenstein schon gemacht? Grosse Sportveranstaltungen wie Olympische Spiele wecken welt-
Sport vermittelt durchwegs ein sympathisches Bild Liechtensteins im Ausland. Sportministerin Marlies Amann-Marxer
weit mediale Aufmerksamkeit. Für kleinere Länder bietet dies die Möglichkeit, vor einem grossen internationalen Publikum Präsenz zu zeigen. Die hierbei erzielte Imagewirkung kann mit Geld nur schwer aufgewogen werden. Es ist davon auszugehen, dass massiv Geldmittel investiert werden müssten, um auf anderen Wegen eine ähnliche Präsenz im Ausland zu erreichen. Hinzu kommt, dass durch den Sport ein durchwegs positives und sympathisches Bild Liechtensteins
vermittelt wird. Zudem hat sich Liechtenstein als professionelles Gastgeberland von Sportanlässen, v.a. mit den Lie-Games und dem EYOF, in der Sportwelt einen sehr guten Ruf erarbeitet. Für die beiden Olympischen Events im 2016 (Winterjugendspiele und Olympische Sommerspiele) sind die organisatorischen Vorbereitungen ebenfalls schon im Gange. Wie sieht die Kostenaufteilung bei Teilnahmen an solche Grossevents für
das Land Liechtenstein aus? Erhält der LOSV finanzielle Zusatzmittel um die Teilnahmen realisieren zu können? Die für die Teilnahmen jeweils notwendigen Mittel werden von der Sportkommission in das Budget der Sportförderung aufgenommen und der Regierung bzw. dem Landtag zur Genehmigung unterbreitet. Die Beschickungen des LOC werden so über die Sportkommission vom Staat mitfinanziert.
business:zeit
Frankenstärke und die liechtensteinische Wirtschaft Die liechtensteinische Industrie exportiert mehr als 50 % ihrer Erzeugnisse in die Euro-Länder; aus diesem Beispiel ist die Wichtigkeit des Euro-Kurses ersichtlich. Die Betriebe mussten bereits im August 2011 durch die Anpassung an den Stabilisierungskurs der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von CHF 1.20 pro Euro einen Währungsnachteil von 20 % gegenüber Ende 2009 wettmachen. Nach dem Ende der Stabilisierungsphase Mitte Januar ist nun ein weiterer Nachteil von über 10 % dazugekommen. Es ist nicht allein der Euro-Wechselkurs, der die Unternehmen aktuell belastet, denn der Schweizer Franken ist auch gegenüber vielen anderen Fremdwährungen sehr stark. Text: Josef Beck, Geschäftsführer der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer (LIHK)
Die SNB hat am 15. Januar 2015 überraschend den Euro-Mindestkurs von CHF 1.20 aufgehoben. Durch die nachfolgende massive Aufwertung des Schweizer Frankens wurde und wird die Umsatz- und Ertragssituation der international tätigen Unternehmen in Liechtenstein sehr negativ beeinflusst. Mit einem Schlag verloren die Firmen zudem die Planbarkeit für ihre Kalkulationen. Es war den Unternehmen zwar durchaus bewusst, dass die Stützungsmassnahmen der SNB irgendwann beendet sein würden, trotzdem war und ist es für viele Firmen sehr herausfordernd, kurzfristig noch
zusätzliche Kostensenkungsmassnahmen zu realisieren. Ein neuerlicher Stabilisierungskurs, wie z.B. von Schweizer Gewerkschaftsseite verlangt, wird es unserer Meinung nach nicht mehr geben. Die SNB hatte Mitte Januar sicher überaus triftige Gründe, ihr Engagement zu beenden, kurz nach ihrer eigenen Ankündigung zur Weiterführung des Stabilisierungskurses. Wie schwierig die Situation nach dem Ende des Stabilisierungskurses z.B. für exportorientierte Industrieunternehmen geworden ist, zeigten bereits im Februar die überarbeiteten Budgets für das laufende Geschäftsjahr: Es
wurde vielfach ein erheblicher Umsatzrückgang prognostiziert, der auch zu einem Gewinnrückgang führt. Viele Betriebe hatten und haben zwar volle Auftragsbücher, sind jedoch durch die Frankenstärke teilweise nicht mehr konkurrenzfähig. Auch wenn Unternehmen in Euro bilanzieren, hat sich der lokale Franken-Kostenblock – insbesondere die Personalkosten – zusätzlich um über 10 % verteuert.
Konjunktur-, Auftrags- und Margenaussichten Laut der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich KOF wird die Frankenaufwertung infolge
der Aufhebung des Mindestkurses die Schweizer Konjunktur erheblich belasten. Die KOF erwartet für 2015 einen Anstieg des BIP um lediglich 0.2 %, nächstes Jahr um schwache 1 %. Gleiches oder Ähnliches gilt sicher auch für Liechtenstein; zum Vergleich: Im Jahr 2010 ist das BIP – nach dem vorangegangen Krisenjahr - um über 8 % deutlich gewachsen. In der schweizerischen Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) sanken im ersten Quartal 2015 die Umsätze im Vergleich zur Vorjahresperiode um rund 8 %. Besonders stark brachen die Auftragseingänge
35
ein, die sich um rund 17 % reduzierten. Fast zwei Drittel dieser Unternehmen rechnen mit Margeneinbrüchen von mindestens vier Prozentpunkten. Das führt dazu, dass 31 % der schweizerischen MEM-Firmen für 2015 mit einem operativen Verlust rechnen. Die Situation in vergleichbaren Betrieben in Liechtenstein ist sicher ähnlich. In Liechtenstein erwarten 27 % der befragten Unternehmen aus Industrie und warenproduzierendem Gewerbe für das zweite Quartal 2015 steigende Auftragseingänge gegenüber dem ersten Quartal; mit gleichbleibenden Auftragseingängen rechnen 65 % der Unternehmen während nur 8 % von einem Rückgang der Aufträge ausgehen. Für das erste Quartal meldeten nur 9 % der Unternehmen steigende, aber 78 % gleichbleibende Auftragseingänge gegenüber dem Vorquartal, während noch im vierten Quartal 2014 51 % steigende und 41 % gleichbleibende Auftragseingänge rapportierten.
Sinkende Warenexporte Die Umsatzrückgangs-Prognose der weiter vorne genannten exportorientierten Industrieunternehmen hat sich leider schon bestätigt: Die direkten Warenexporte in Franken sind in Liechtenstein im ersten Quartal 2015 gegenüber Vorjahr um 9 % eingebrochen, am stärksten diejenigen nach Asien/Ozeanien, am wenigsten nach Amerika. Erfreulicherweise sind nicht alle Länder gleich negativ, so war der Rückgang im grössten Absatzmarkt Deutschland glücklicherweise nur minus 1,8 %. Die Importe im ersten Quartal haben sich gegenüber Vorjahr leicht vermindert. Diese wären jedoch vermutlich stärker im Minus, wenn die liechtensteinischen Firmen nicht vermehrt Einkäufe von Material und Teilen im Euroraum gemacht hätten. So sind z.B. die Importe aus Deutschland – mit einen Anteil von rund 42 % an den Gesamtimporten – im ersten Quartal gegenüber Vorjahr um 4,7 % angestiegen.
Wegen Ausrichtung unterschiedlich betroffen Durch die teilweise harten Sparund Effizienzprogramme, die die Betriebe nach dem EuroZerfall im Jahr 2011 umgesetzt haben, kam der Grossteil der Unternehmen gestärkt hervor, und viele hatten 2014 erstmals nach der Weltwirtschaftskrise und dem Beginn der Frankenstärke wieder einen guten Geschäftsabschluss. Die meisten international tätigen liechtensteinischen Unternehmen befassen sich seit dem 15. Januar 2015 intensiv mit Massnahmen, um den erneuten negativen Währungseffekt so weit wie möglich auszugleichen. Durch die neue Situation waren und sind weitere grosse Anstrengungen nötig, um Kosten zu reduzieren und so die Betriebe bzw. die Beschäftigung abzusichern. Jedes Unternehmen steht auf Grund seiner Ausrichtung vor einer spezifischen Situation und vor unterschiedlichen Herausforderungen. Entsprechend sind auch jeweils individuelle Massnahmen angezeigt.
Mögliche Massnahmen Die Unternehmen stehen unter einem grossen, einige unter einem massiven Ergebnisdruck. Dies bedingt eine zeitnahe Umsetzung von individuellen Massnahmen oder Massnahmenpaketen. Mögliche Kostensenkungs- bzw. Effizienzsteigerungsmassnahmen der Betriebe hat der Vorstand der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer in einem Forumsbeitrag in den Landeszeitungen bereits im März dieses Jahres angesprochen: z.B. die Ausweitung der Beschaffung im Euro-Raum bzw. in anderen Fremdwährungen, die Senkung der Personalkosten, das Kürzen oder Verschieben von Investitionen, die Verlagerung von bestimmten betrieblichen Funktionen in günstigere Währungsräume und wo möglich Preiserhöhungen in den Märkten. Für die Unternehmen galt und gilt es, wirksame und schnell realisierbare Massnahmen für weitere Kostenoptimierungen zu
Josef Beck: «Die direkten Warenexporten in Franken sind in Liechtenstein im ersten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahr um 9 % eingebrochen.»
finden. Nur damit kann sichergestellt werden, dass die Betriebe einen für die langfristige Sicherung des Unternehmens nötigen Gewinn erwirtschaften. Von einzelnen Firmen ist bekannt, dass sie Massnahmen bereits umgesetzt haben.
Sicherung Wirtschaftsstandort Der LIHK ist es sehr wichtig, dass der Wirtschaftsstandort Liechtenstein und damit auch die Arbeitsplätze gesichert werden. Die LIHK erwartet trotz dieser schwierigen Situation für die Unternehmen vom Staat keine direkte finanzielle Unterstützung. Neben den Massnahmen in den Betrieben ist jedoch eine indirekte Unterstützung von Staatsseite ausserordentlich wichtig, um die Wertschöpfung im Land zu halten. Die LIHK forderte deshalb bereits im Februar von Regierung und Landtag: • Die Erhaltung bzw. Verbesserung der derzeitigen Standortvorteile. • Die Vermeidung bzw. Verschiebung zusätzlicher finanzieller Belastungen im Lohnnebenkostenbereich, z.B. bei den Lohnnebenkosten durch
die laufenden Revisionen des Krankenversicherungsgesetzes, der AHV und des Gesetzes über die betriebliche Personalvorsorge. • Die Verringerung von finanziellen Belastungen, z.B. durch zeitlich limitierte, signifikante Reduktion von Abgaben. Die Regierung hat bereits beschlossen, die EEG-Abgabe 2016 nicht wie geplant anzuheben, sondern abhängig vom Wechselkurs im Herbst auf heutigen Niveau zu belassen. • Die Überprüfung weiterer Gesetze, die die Handelsfreiheit einschränken und den Standort Liechtenstein gegenüber anderen Wirtschaftsstandorten verteuern. In dieser weiterhin kritischen Situation für den Unternehmensstandort Liechtenstein müssen sowohl Wirtschaft wie auch Politik und Gesellschaft alles daran setzen, die Unternehmen und ihre Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Land zu halten.
business:zeit
Ihr Erfolg ist unsere Taktik.
Egal ob in der Sponsoring- und Sportmarketingberatung, in der Verwertung von Sport- und TV-Rechten, im ganzheitlichen Karrieremanagement von Sportpersönlichkeiten oder in der Beratung und Distribution von Sportwerbemedien. Unser Tun orientiert sich an Ihrem Erfolg. Und der erfolgt. Garantiert und schon seit über 20 Jahren.
sporteo International Sportmanagement AG, Fürstentum Liechtenstein, www.sporteo.cc
37
Frankenstärke: Euro-Löhne sind keine Antwort «Eigene Währung muss nützen, nicht schaden», sagt der Präsident des Liechtensteinischen Arbeitnehmerverbandes (LANV), Sigi Langenbahn, im folgenden lie:zeit-Artikel. Text: Sigi Langenbahn
Mit der Freigabe des Frankens am 15. Januar 2015 versetzte die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Wirtschaft in einen Schockzustand. Zwar wachsen durch die Aufwertung des Frankens die privaten und öffentlichen Vermögen und die Importe von Konsumgütern, Energieträgern und Vorprodukten werden billiger. Aus wirtschaftspolitischer Sicht hingegen ist die Aufhebung des Euro-Mindestkurses ein Desaster, das ganze Industrien und Wirtschaftszweige in Gefahr bringt.
wie der Dollar sich gegenüber dem Franken aufwertet. Ohne ausschliessliche Orientierung am Euro wäre der Franken auch für Spekulanten weniger attraktiv. Auch Wirtschaftswissenschaftler Peter Bernholz forderte kürzlich die Einführung eines Währungskorbes, da eine drohende Deindustrialisierung für den Schweizer Arbeitsmarkt fatal wäre.
Neben unwiderruflichen Lohnkürzungen unter das Existenzminimum sind auch Euro-Löhne ein absolutes No-Go, obschon immer wieder kolportiert wird, dass letztere nicht gegen das Gesetz verstossen. § 1173a Art 16 ABGB besagt zwar, dass der Geldlohn in gesetzlicher Währung auszurichten ist, sofern nichts anderes verabredet oder üblich ist. Die Diskussion um den zwei-
Der Schweizerischen Gewerkschaftsbund SGB kritisiert die Aufhebung des Mindestkurses heftig. Eine eigene Währung müsse der Wirtschaft und der Bevölkerung nützen, nicht schaden. Gefordert wird ein der Kaufkraftparität entsprechenden Kurs von 1.30 Franken. Auch namhafte Wirtschaftswissenschafter gehören zu den Befürwortern einer Kursuntergrenze, um den Franken vor Überbewertung und Devisenspekulationen zu schützen. Da die Verteidigung der Untergrenze durch immense Devisenkäufe nicht für immer gelten kann, brachte der emeritierte Volkswirtschaftsprofessor Ernst Baltensperger einige Tag vor dem SNB-Entscheid eine interessante Ablösungsvariante ins Spiel, die von der SNB aber kein Gehör fand. Der Mindestkurs solle durch eine Untergrenze für einen Währungskorb ersetzt werden, der zur Hälfte aus Dollar und Euro besteht. Damit könne sich der Franken gegenüber dem Euro nur um so viel aufwerten,
«Unsere Wirtschaft ist von der Freigabe des Frankens in gleichem Mass betroffen.»
Massnahmen ja, aber angemessen Liechtensteins Wirtschaft ist von der Freigabe des Frankens in gleichem Masse betroffen, weshalb ein Intervenieren der SNB unbedingt zu befürworten ist. Da jedoch nichts darauf hinweist, reagieren unsere exportorientierten Unternehmen mit verschiedenen Massnahmenbündeln. Zeitlich befristete Massnahmen wie unbezahlte Mehrarbeit oder angemessene Lohnkürzungen können von Belegschaften mitgetragen werden. Andere hingegen gehen eindeutig zu weit.
ten Satzteil war aber eine ganz andere. Sie wurde 1967 in der Schweiz geführt und von Liechtenstein übernommen. Eine Schweizer Expertenkommission wollte keine abweichende Abrede bezüglich der Zahlung in gesetzlicher Währung zulassen. Der Bundesrat hingegen schlug vor: «… bei Grenzgängern oder Arbeitnehmern, die vorübergehend im Ausland tätig sind, wie Handelsreisenden, Monteuren und anderen, erweist sich vielfach im Interesse beider Parteien eine Abrede als notwendig oder zweckmässig, dass die Zahlung eines Teils des Lohns in ausländischer Währung erfolgt.» Da-
raus ist meines Erachtens klar ersichtlich, dass ein beidseitiges Interesse bestehen muss. Die Absicht des Gesetzgebers bestand keinesfalls darin, Unternehmen die Möglichkeit zu geben, das Währungsrisiko auf die Belegschaft abzuwälzen und inländischen Arbeitskräften auch noch zuzumuten, ihren Lohn – es könnten auch ukrainische Hrywnja sein – in Schweizer Franken zu Wechselkurs- und Bankspesenverlusten zu tauschen. Der Entscheid, ob auf Anordnung des Arbeitgebers Löhne in anderer als gesetzlicher Währung ausgezahlt werden können, darf auch nicht einem Zivilgericht überlassen werden. Sonst geraten die Gerichte unter Druck, Rechtspolitik zu betreiben. Unsere Regierung ist gefordert, Klarheit zu schaffen.
Sigi Langenbahn, Präsident des Liechtensteinischen Arbeitnehmerverbandes (LANV)
Johann Wilhelm Weinmann, Detail aus «Paeonia major flore rubro simplex, Gichtrosen. Paeonia flore pleno rubro major, Pimoine, Pfingstrosen», ca. 1737 © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna
business:zeit
Zeit für neue Anlagehorizonte. Wenn Sie das Potenzial Ihrer Anlagen freisetzen wollen. Nehmen Sie sich Zeit für eine umfassende Beratung: LGT Bank AG, Telefon +423 235 11 22
LGT. Ihr Partner für Generationen. In Vaduz, Chur, Davos und an mehr als 20 weiteren Standorten weltweit. www.lgt.li
business:zeit
39
Die Grundzüge der privatrechtlichen Anstalt Die Anstalt ist aufgrund ihrer flexiblen Ausgestaltungsmöglichkeiten als Rechtsform für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) sehr gut geeignet und erfreut sich grosser Beliebtheit. Nachfolgend wird ein Überblick über die Grundzüge der Anstalt geboten. Einzelne Detailfragen werden in darauffolgenden Ausgaben abgehandelt. Von Thomas Nigg
Grundsätzliches Die Anstalt ist eine selbstständige juristische Person, welche Trägerin von Rechten und Pflichten ist. Sie kann unbeschränkt kommerziell oder auch nicht-kommerziell tätig sein. Im Vergleich zu anderen Rechtsformen gibt es hinsichtlich der Anstalt eine Vielzahl von flexiblen Ausgestaltungsmöglichkeiten. Der Gründer kann die Anstalt seinen Bedürfnissen entsprechend ausgestalten und auch zu einem späteren Zeitpunkt flexibel an neue Gegebenheiten anpassen. Errichtung und Publizität Mehr als ein Gründer ist nicht erforderlich. Im Vergleich zur Aktiengesellschaft, welche ein Mindestkapital von CHF 50'000 erfordert, beträgt das Mindestkapital der Anstalt lediglich CHF 30'000. Das Kapital muss mindestens zur Hälfte einbezahlt werden. Eine Einbringung des Kapitals in Form von Sachwerten ist möglich. Die Anstalt muss ins Handelsregister eingetragen werden. Jedermann ist berechtigt, einen Handelsregisterauszug für die betreffende Anstalt anzufordern, auf welchem insbesondere der Wortlaut der Firma, der Zweck, die Mitglieder der Verwaltung und die Zeichnungsbefugnis ersichtlich sind. Einsicht in beim Handelsregister hinterlegten Dokumente (insbesondere Statuten) wird hingegen nur gewährt, wenn ein berechtigtes Interesse geltend gemacht wird.
diese nach aussen. Ihr obliegen sämtliche Kompetenzen, die nicht gemäss Statuten oder Gesetz dem Gründerrechtsinhaber zukommen. Die Begünstigten der Anstalt sind jene Personen, denen der wirtschaftliche Nutzen der Anstalt zukommt. Die Kompetenz zur Ernennung der Begünstigten kommt dem Gründerrechtsinhaber zu und erfolgt in der Regel in der Form von Beistatuten, welche nicht beim Handelsregister eingereicht werden müssen. Wurden keine Begünstigten ernannt, so gilt die gesetzliche Vermutung, dass der Gründerrechtsinhaber selbst Begünstigter der Anstalt ist. Thomas Nigg, M.A. HSG, Partner, BATLINER GASSER Rechtsanwälte
Organisation der Anstalt Die Bestimmungen des PGR regeln die Organisation der Anstalt lediglich rudimentär, weshalb der Gründer die Organisation und insbesondere die Kompetenzen der einzelnen Organe flexibel regeln kann. Oberstes Organ der Anstalt ist der Gründerrechtsinhaber. Die Gründerrechte resultieren aus dem Gründungsvorgang und kommen dem Gründer zu. Eine Mehrzahl von Gründern bzw. Gründerrechtsinhabern ist möglich. Die Gründerrechte haben sowohl eine organschaftliche als auch eine wirtschaftliche vermögenswerte Komponente. Sie können vom Gründer mittels Zession an Dritte übertragen und auch vererbt werden. Dem
Gründerrechtsinhaber kommen die in Art. 166 ff. PGR geregelten Kompetenzen zu. Diese können in den Statuten beliebig erweitert oder eingeschränkt werden. Zu den üblichen Kompetenzen des Gründerrechtsinhabers zählen insbesondere die Änderung der Statuten und Beistatuten, die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Verwaltungsrates sowie die Beschlussfassung über die Verwendung des Jahresergebnisses und über die Beendigung der Anstalt. Die Verwaltung (auch genannt Verwaltungsrat) besteht aus einer oder mehreren Personen, die auch Gründerrechtsinhaber oder Begünstigte sein können. Die Verwaltung führt die Geschäfte der Anstalt und vertritt
Haftung für Anstaltsschulden Der Gründer der Anstalt ist lediglich zur Erbringung des Gründungskapitals verpflichtet. Für Schulden der Anstalt haftet in allen Fällen nur das Anstaltsvermögen, es sei denn die Statuten sehen eine weitere Haftung oder Nachschlusspflicht vor. Den Gründer trifft somit grundsätzlich keine persönliche Haftung.
BATLINER GASSER RECHTSANWÄLTE WUHRSTRASSE 6 9490 VADUZ T +423 236 30 80 F +423 236 30 81 WWW.BATLINERGASSER.COM
BG-Logo-Adresse-farbig-Zeitungsbericht-druck.indd 27/11/14 1 10:09
publireportage
Angenehmes Raumklima dank Sonnenschutzfolien der BVD Druck+Verlag AG Fensterflächen sind oftmals die Schwachstellen in einem Gebäude: Durch sie können Hitze, schädliche UV-Strahlung und blendendes Sonnenlicht in die Innenräume dringen. Innovative, nahezu unsichtbare Hightech-Sonnenschutzfolien der BVD Druck+Verlag AG schaffen Abhilfe: Sie wirken als Filter gegen UV- und Wärmestrahlung.
Fenster sind in den meisten Gebäuden unverzichtbar. Sie lassen Tageslicht in die Räume, erlauben Aussicht und neue Perspektiven. Sie sind aber gleichzeitig oft die Schwachstellen von Gebäuden, denn sie sind oft stark wärmedurchlässig. Scheint die Sonne, so heizt sich der Raum schnell auf, im Winter hingegen ist der Wärmeverlust durch die Scheiben gross. Die Folge: Die Klimaanlage läuft im Sommer auf Hochtouren, im Winter muss hingegen geheizt werden. Jalousien können Abhilfe schaffen, verdunkeln die Räume jedoch stark und versperren den Menschen darin den Ausblick. Fensterfolien blockieren Strahlung Einen besseren Durchblick versprechen Hightech-Sonnenschutzfilme der BVD. Innovative Fenster folien blockieren 99 Prozent der UV und bis zu 77 Prozent der Wärmestrahlung, lassen aber gleichzeitig bis zu 90 Prozent des sichtbaren Lichts durch. Die BVD verfügt über mehrjährige Erfahrung im Bereich Sonnenschutzfolien. Die kompetenten Berater erarbeiten mit den Kundinnen und Kunden Lösungen vor Ort. Dank der grossen Fachkompetenz sind massgeschneiderte Lösungen auf höchstem Niveau möglich.
41
Angenehmes Büroklima für Mitarbeiter In Bürogebäuden steht der Wärmeschutz bei der Anwendung im Zentrum: Laut einer Studie der Empa lässt die geistige Leistungsfähigkeit bereits ab 25° C Raumtemperatur rapide nach. Die Büroräume entsprechend zu kühlen bedeutet aber einen gewaltigen Energieaufwand. Die Fensterfolien können daher die Energiebilanz eines Gebäudes stark verbessern und einem Unternehmen dadurch einiges an Geld sparen. Das World Trade Center in Lugano wurde 1992 eröffnet – eine eindrucksvolle Glaskonstruktion, die als Schwerpunkt der lokalen und Aussenhandelsaktivitäten der Region dient. Es zeigte sich schon bald nach der Eröffnung, dass in den Büros im Glasturm kein sehr angenehmes Raumklima herrscht: Im Sommer wurden die Mitarbeiter von der Sonne geblendet und litten trotz einer auf Hochtouren laufenden Klimaanlage unter zu hohen Temperaturen – im Winter hingegen waren die Glasflächen eine Herausforderung für die Wärmedämmung. Um diese Situation zu verbessern, entschied man sich für Hightech-Fensterfolien für den Hitze- und Blendschutz. So ist es gelungen, die Wärmemenge, die in das Gebäude eindringt, merklich zu verringern – und gleichzeitig ist das Erscheinungsbild des Gebäudes nahezu unverändert.
Die BVD verfügt über mehrjährige Erfahrung im Bereich Sonnenschutzfolien. Die kompetenten Berater erarbeiten mit den Kundinnen und Kunden Lösungen vor Ort. Dank der grossen Fachkompetenz sind massgeschneiderte Lösungen auf höchstem Niveau.
Demonstration und Beratung vor Ort Bei der BVD in Bendern können direkt vor Ort 1:1 die Möglichkeiten und Wirksamkeit der Sonnenschutzfolien an einem Dummy getestet werden. Dabei kann genau nachvollzogen werden, wann mit Wärmeeinstrahlung welche Wirkung entsteht und was mit welcher Folie wie optimiert werden kann. Die Profis vom BVD Team beraten gerne kompetent und sorgen dafür, dass jedes Gebäude im Sommer mit der passenden Sonnenschutzfolie abgedeckt wird, damit das Arbeiten auch bei hohen Temperaturen angenehm und verträglich bleibt.
Landstrasse 153 9494 Schaan Tel. + 423 236 18 36 www.bvd.li
Niederlassung Unterland Haldenstrasse 5 9487 Bendern Tel. + 423 236 18 48
meine:zeit
Ein Triesner als Anlaufstelle für die Buchser Bürger In Liechtenstein ist Markus Kaufmann kein Unbekannter. Als Polizeisprecher, Leiter des Zukunftsbüros und Mitarbeiter der Regierung, war der Triesner in den Medien präsent. Für seine neue Arbeitsstelle ist er über den Rhein gesiedelt. Interview: Tamara Beck
Herr Kaufmann, Sie sind im November in Buchs / SG einstimmig zum Stadtschreiber gewählt worden. Was war Ihre Motivation, sich für diese Stelle zu bewerben? Markus Kaufmann: Als ich das Stelleninserat gelesen habe, hat mich der Mix aus Führungsaufgaben in der Verwaltung und Schnittstelle zwischen Stadtrat und Verwaltung sofort gereizt. Sowohl die Grösse von Buchs, die Gesamtdynamik der Stadt - man darf nicht ausser Acht lassen, mit welcher Kraft sich Buchs die letzten Jahre entwickelt hat - hat mich sofort angesprochen. Die ersten Kontakte mit den Verantwortlichen haben mich dann auch vollends in meiner Wahrnehmung bestätigt. Haben Sie sich gut eingelebt in Ihrer neuen Stelle? Ich freue mich jeden Tag auf die Herausforderungen und geniesse die Zusammenarbeit sowohl mit meinem Team als auch mit dem Stadtrat und den unterschiedlichen Institutionen. In eine neue Welt einzutauchen, ist spannend und lehrreich. Es ist fast so, wie wenn man auf eine Reise geht. Da hat man nicht nur viel zu berichten, sondern nimmt mit viel Interesse das Neue auf. Ihr Aufgabenbereich ist ziemlich gross und vielseitig. Wie würden Sie kurz und bündig erklären, was Sie genau als Stadtschreiber machen? So unterschiedlich die Gemeinden und Städte in der Schweiz sind, so unterschiedlich gestaltet sich auch der Aufgabenbereich
Markus Kaufmann ist der erste Liechtensteiner, der zum Stadtschreiber ernannt wurde.
des jeweiligen Ratsschreibers. In Buchs übernimmt der Stadtschreiber Verantwortung für die Abteilungen Sicherheit, Grundbuchamt, Zivilstandsamt, Kanzlei und Frontoffice. Als Schnittstelle zwischen dem Stadtrat und der Verwaltung koordiniert er die Umsetzung der Beschlüsse und erstellt bei Sachvorlagen das Gutachten zu Handen der Stimmbürgerschaft. Natürlich verfasst er - wie der Name schon
andeutet - auch das Protokoll der Stadtratssitzungen. Wo liegt der Unterschied zwischen einem Stadtschreiber in der Schweiz und dem Gemeindeschreiber in Liechtenstein? In der Schweiz sind viele Aufgaben, für die in Liechtenstein das Land zuständig ist, bei der Gemeinde angesiedelt. Wie ich bereits ausgeführt habe, hat Buchs in seinem Zuständigkeitsbereich
ein Zivilstandsamt, ein Grundbuchamt, eine Schulverwaltung aber auch ein Sozialamt. Diese Vielfalt der Aufgabengebiete in Kombination mit einer grossen Gemeindeautonomie ist sicherlich spannend. Vieles, was die Menschen vor Ort bewegt, ist auch stufengerecht vor Ort organisiert. So verringert sich die Distanz zwischen Verwaltung und Bürger.
43
Mussten Sie als Stadtschreiber nach Buchs SG ziehen? Haben Sie etwas Schönes gefunden und sich schon gut eingelebt in der Schweiz? Der Ratsschreiber nimmt eine zentrale Funktion in der jeweiligen Gemeinde / Stadt ein. Er zeichnet gemeinsam mit dem Stadtpräsidenten Verträge und ist in vielen Bereichen des täglichen Lebens Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger. Für mich war klar, dass man als «Schreiber» vor Ort bei den Men-
se verkörpert. Mit über 12'000 Einwohnerinnen und Einwohnern bietet die Bahnhofstrasse mit seinen Cafés und Restaurants Flanier- und Einkaufmöglichkeiten. Gleichzeitig bietet der Werdenberger See, das Buchser Malbun und das Naturschutzgebiet «Afrika» einen ländlichen Kontrast. Die Grösse von Buchs lässt es zu, dass man sich kennt und kennenlernen kann. Städtisches Flair und ländliche Idylle in Gehweite zu haben, betrachte ich als enorme Lebensqualität.
Wenn Sie auf Ihre Tätigkeit bei der Regierung zurückschauen: Was waren die spannendsten Momente? Die Zeit nach der Zumwinkel-Affäre gehörte sicherlich zu jenen Momenten, in denen wirklich Politik gemacht wurde. Die Diskussionen, wie wir mit der Situation umgehen, welche Möglichkeiten sich uns bieten und letztlich die Überzeugungsarbeit bei den Verbänden und auch der Bevölkerung waren herausfordernd. Der Weg, den Liechtenstein damals eigeschlagen hat, gehört heute international zum Standard. Es war klar, dass sich die Welt verändert hat und Informationsaustausch und Kooperation in Steuerfragen eine ganz andere Bedeutung bekommen haben. Hier habe ich noch heute grosse Hochachtung vor der Leistung von Alt-Regierungschef Otmar Hasler, der auch gegen Widerstände das Richtige getan hat. Sie haben auch einen Sohn im Primarschulalter - wie bringen Sie Berufsleben und Familie
War es schwierig für Sie, Ihre Heimat Liechtenstein zu verlassen? Buchs ist ja nicht weit weg. Wenn man meine früheren Wohnorte wie New York und Wien in Bezug stellt, so sehe ich dies weniger als Wegzug sondern vielmehr als Verbleib in der Region. Was gefällt Ihnen an und in Buchs SG, die Sie als «schönste» Stadt zwischen München und Mailand bezeichnen. Mir gefällt der Spagat zwischen Stadt und Land, den Buchs für mich in besonderer Art und Wei»»
Was ist anstrengender: Ein Tag im Büro oder ein Tag mit Ihrem Sohn? Ach, das sehe ich nicht negativ. Natürlich gibt es auch anstrengende Momente. Die Freude steht aber in beiden Fällen im Vordergrund. Was unternehmen Sie in Ihrer Freizeit als Ausgleich zum Bürojob? Ich koche und lese leidenschaftlich gern.
KURZ GEFRAGT
Markus Kaufmann mit Sohn
schen leben muss. Meine Familie und ich hatten Glück und wir haben rasch ein neues Zuhause gefunden, das uns sofort gefallen hat. Mein Sohn ist vom kurzen Schulweg und meine Frau vom Infrastrukturangebot begeistert.
unter einen Hut? Haben Sie ihn schon mal mit ins Büro genommen? Diese Vereinbarkeit ginge gar nicht ohne meine Frau, die den Grossteil der Erziehungsarbeit leistet. Letztlich ist es aber auch eine Frage der Prioritäten im Leben. Das gemeinsame Erleben in der Familie hat für mich einen hohen Stellenwert und ich geniesse diese Momente. Um ganz ehrlich zu sein: Mein Sohn interessiert sich aktuell nur bedingt für Papas Arbeit. Viel spannender sind Polizei und Feuerwehr.
Ihr Lebenslauf ist ziemlich beeindruckend: Studium in Wien, Polizeisprecher, Leiter des Zukunftsbüros, Mitarbeiter der Regierung, Partner in einem Kommunikationsunternehmen und jetzt Stadtschreiber. Wie bewerten Sie rückblickend Ihre Berufskarriere und bietet Ihre jetzige Stelle die gewünschte neue Herausforderung? Die jetzige Arbeit empfinde ich als sehr nahe am Bürger. Das Erarbeiten von Reglementen, die Zusammenarbeit mit dem EW Buchs, dem Altersheim oder die Schnittstellenfunktion zwischen Stadtrat und Verwaltung hat immer sehr direkte und damit auch sichtbare Ergebnisse. Diese Nähe zu den Bedürfnissen und Erwartungen der Menschen gefällt mir in besonderer Art und Weise.
Wie starten Sie in den Tag? Mit einer Tasse Kaffee und der Tageszeitung. Welche Lektüre liegt auf Ihrem Nachttisch? Ich beginne gerade mit der Biographie Axel Springers von Hans Peter Schwarz. Ihr Lieblingsort in Buchs SG? Unser neues Zuhause. Ihr Lieblingsort in Liechtenstein? Der Steger See im Sommer. Was vermissen Sie als «Ausland-Liechtensteiner»? (Mit einem Schmunzeln) Die schöne Aussicht auf die Schweizer Berge.
Markus Kaufmann
meine:zeit
«BACK TO THE ROOTS»:
Einwanderer Maximilien Marxer
45
«Back to the roots»: Im Gespräch mit Maximilien Marxer Maximilien Marxer *1984, französisch-liechtensteinischer Doppelbürger, studierter Jurist und französischer Rechtsanwalt ist letztes Jahr von Paris nach Vaduz umgesiedelt. Für ihn ist Liechtenstein, die Heimat seiner Vorfahren, die vor vielen Jahrzehnten in die Schweiz und später nach Frankreich ausgewandert sind, wie ein Traum. Und Liechtenstein fasziniert ihn auf eine besondere Art. Schon sein Vater hatte den Traum, sich in der Heimat seiner Vorfahren niederzulassen, doch es blieb nur ein Traum. Interview: Herbert Oehri
Sein Urgrossvater Josef Alois Marxer, 1879-1947 (aus der Sippe der «Hoopa-Bascha» in Mauren) heiratete im Jahre 1902 in 1. Ehe Lidwina Matt, 1876-1931, aus Österreich und in 2. Ehe im Jahre 1932 Maria Amstutz, geb. 1887 aus Zürich, dem neuen Aufenthaltsort von Josef Alois Marxer. Josef Alois und Lidwina Matt hatten vier Söhne, der jüngste hiess Ferdinand (19081977) und ist der Grossvater von Maximilien Marxer. Er wanderte nach Frankreich aus, heiratete 1941 Isabel Caso-Vaca geb. 1920. Der Ehe entspross Sohn Richard *1943, der Vater von Maximilien, der nach dem Motto «Back to the roots» letztes Jahr in die Heimat seiner Vorfahren zurückgekehrt ist und heute mit der Rechtsanwalts- und Treuhandkanzlei des Vaduzer Anwalts Dr. h.c. Lic. iur. Walter Matt zusammen arbeitet und mit der Transfina Group of Companies kooperiert. Beide haben neben dem Beruf weitere Gemeinsamkeiten: beide sind Gemeindebürger von Mauren. Zudem unterstützt uns Rechtsanwalt Walter Matt in unserem Bestreben, solche Rückkehrer aus fremden Ländern und Kontinenten der liechtensteinischen Bevölkerung näher zu bringen. Zum Auftakt präsentieren wir unserer Leserschaft den 31-jährigen Rechtsanwalt Maximilien Marxer. Das Interview führte Herbert Oehri. Warum kommst Du in der vierten Generation zurück nach Liechtenstein?
Maximilien Marxer zu Besuch in der lie:zeit Redaktion: Von links Johannes Kaiser, Maximilien Marxer, Herbert Oehri und Walter Matt. Das Besondere: alle vier sind Maurer Bürger.
Vielleicht erlebe ich einen Traum meines Vaters, vielleicht mache ich diesen Traum wahr. Ich habe immer wieder gehört, wenn über Liechtenstein gesprochen wurde. Seit meiner Jugend und ab und zu kamen wir hierher, um die Cousins meines Vaters zu besuchen. Im Jahre 2012 bin ich Rechtsanwalt in Paris geworden und habe mir die Frage gestellt, wo ich etwa in zehn Jahren oder in 20 Jahren sein würde? Die Antwort die ich mir gab lautete: Weder in Paris noch in Frankreich. Ich brauchte nicht lange, um mir zu sagen, dass ich mich für Liech-
tenstein entscheide. Ich habe dann einen kleinen Besuch bei meinen Cousins in der Schweiz gemacht, dann ein Weekend, dann eine ganze Woche und dann bin ich hier in eine Wohnung eingezogen. Du bist Doppelbürger: Wohin fühlst Du Dich hingezogen? Ich fühle, dass ich Liechtensteiner-Blut habe, dass ich Liechtensteiner bin und ganz werden will, aber begreiflicherweise denke und fühle ich doch im meinem Alter von 30 Jahren auch als Franzose.
Und die Familie Marxer heute? Ich gehöre zu den Marxer in Mauren. S’Hoopa Bascha! Mein Grossvater ist schon gestorben, aber meine Grossmutter Isabelle lebt in Nizza und sie hat immer noch ihren liechtensteinischen Pass bei sich. Mein Vater ist Rentner auf der Insel La Re’union. Wer weiss, ob er eines Tages auch hierher kommt. Der Rest der Familie Marxer lebt in der Schweiz zwischen Uster und Wetzikon und jetzt ich in der Nähe in Liechtenstein. Wir haben vor, ein ganz grosses Picknick im Steg zu machen in diesem Sommer und ich möchte auch die
meine:zeit
Empfang von Maximilien Marxer in der Hofkellerei. Ganz links Dr. lic. jur. Walter Matt, ganz rechts Maximilien Marxer.
Kinder meiner Cousins und der Nachkommen meines Grossvaters kennen lernen. Nach Liechtenstein zu kommen, war das ein Kulturschock? Ja irgendwie schon. Es sind doch zwei verschiedene Welten und die Kultur ist sehr verschieden. Ich habe allerdings das Glück gehabt mit 17 Jahren ein Jahr in Hong Kong zu leben in einer chinesischen Gastfamilie und war zur Schule in einem chinesischen Gymnasium. Dies dank der American Feld Service (AFS), welche nach dem zweiten Weltkrieg von amerikanischen Sanitätern gegründet wurde, um jungen Menschen die Gelegenheit zu eröffnen, neue fremde Kulturen kennen zu lernen und auch tolerant zu werden und damit zum Weltfrieden beizutragen. Diese Lebenserfahrung hat mir sehr geholfen, mich in Liechtenstein zu integrieren. Wie ist das erste Jahr in Liechtenstein verlaufen? Ich habe zuerst alle administrativen Massnahmen bei der FMA
und bei der Rechtsanwaltskammer gemacht, um die Anerkennung als avocat zu erhalten. Seit 1. Januar 2014 bin ich avocat européen au Liechtenstein, was auch dank dem EWR möglich ist. Während acht Monaten habe ich dann einiges hin und her nach Paris erlebt, es war immerhin die Testperiode. Ich musste herausfinden, ob ich mich wohl fühle, wie ich neue Freunde finde, ob ich die Berufstätigkeit gut gestalten kann. Aber ich habe mich dann letzten Sommer entschieden definitiv, in Liechtenstein zu bleiben. Da ist mein Zuhause. Ich wohne jetzt in einem Appartement in Triesen aber wer weiss, ob ich nicht eines Tages nach Mauren umsiedle. Und gefällt es Dir hier? Oh gut! Ja, und im Unterschied zu Frankreich frägt man mich hier nicht, wie man den Namen Marxer schreibt. Ich habe mich schon sehr gut integriert, ebenfalls assimiliert und schon viele persönliche Beziehungen herstellen können, das hilft mir sehr, mich umzugewöhnen. Es ist doch ein ganz anderes Leben hier. Aber ich
«Ich hatte die Chance den Landesfürsten schon zwei Mal persönlich zu treffen», Maximilien Marxer, Vaduz.
glaube, man kann Liechtenstein mit anderen Ländern gar nicht vergleichen. Hier hat es Berge, den Rhein und vor allem hier ist meine Familie, ganz Liechtenstein ist eine Geschichte und auch eine grosse Familie. Hast Du schon Leute in Liechtenstein kennengelernt? Oh ja sogar einige und alle Kontakt waren sehr interessant. Würdest Du gerne den Fürsten persönlich kennenlernen? Ich habe doch tatsächlich bereits die Chance gehabt ihn zweimal zufällig zu treffen und habe mich mit ihm längere Zeit unterhalten können. Einmal am Fürstenfeiertag 2014 (Foto) und gegen Ende des letzten Jahres im EuropeanAmerican Press Club in Paris, wo er sein Buch vorgestellt hat. Früher hast Du kein Wort Deutsch gekonnt und jetzt? Ja das stimmt, aber ich habe sehr schnell begriffen, dass es ohne Deutsch nicht geht. Also lerne ich seit September letzten Jahres jeden Tag 3 Stunden Deutsch, von
Montag bis Freitag, in einer Privatschule in Triesen (Effect). Ich habe bereits das Niveau A1 und A2 erreicht und bin dabei in das Niveau B1 überzutreten mit dem Ziel bis Ende diesen Jahres Niveau B2 erreicht zu haben. Aber es tut trotzdem gut, dass so viele Leute in Liechtenstein Französisch sprechen. Der Fürst spricht sogar sehr gut französisch. Ja aber was ist mit dem Dialekt? Versprochen, ich fange bald damit an. Wie haben Deine Eltern und Deine Freunde reagiert, als Du ihnen gesagt hast, nach Liechtenstein zu gehen? Ja ein grosser Teil hat gar nicht gewusst wo das ist. Andere haben es mit Luxemburg verwechselt. Ich habe dann 2014 meinen 30. Geburtstag in Liechtenstein gefeiert. Meine Familie, meine Freunde aus Marseille, Paris, London, Singapur eingeladen. Ich bin mit ihnen mit dem City Train durch Vaduz gefahren, haben eine Weindegustation genossen und dann ganz gross im Malbun
47
diniert. Es hat allen derart gefallen, dass einige von ihnen bereits wieder hier waren. Was machst Du als Rechtsanwalt, Layer, avocat européen in Liechtenstein? In Liechtenstein arbeite ich als avocat européen und übernehme es gerne, eine Brücke zwischen den beiden Ländern zu sein, mit der Absicht auch andere frankofone Länder einzubeziehen. Ich unterstütze Unternehmen in Liechtenstein wenn sie in Frankreich oder in anderen frankofonen Ländern zum Beispiel, Nordafrika, La Re‘ union, die Insel Mauritius, Guadeloupe, Martinique unternehmerisch tätig werden wollen und Personen aus Liechtenstein, welche zum Beispiel in Frankreich eine Handelstätigkeit aufnehmen wollen oder Grundbesitz erwerben möchten. Dies gilt aber nicht nur für Firmen sondern ich unterstütze auch Privatpersonen aus Frankreich in Liechtenstein ihr Unternehmen aufzubauen oder ein Family Office zu etablieren. Welches ist Deine juristische Ausbildung? Ich habe an der Universität D’Aix en Provence das Lizenziat der Rechte gemacht, dann an der Universität von Lausanne den Master en droit für international und rechtsvergleichendes Recht gemacht und schliesslich den Master en géoéconomie et intelligence stratégique am Institut für internationale Beziehungen in Paris sowie ein Zertifikat für internationales Recht an der Akademie für internationales Recht von Den Haag (NL). Deshalb arbeite ich mit Kollegen und Treuhandbüros zusammen unter anderem mit der Firma Transfina Group of Companies einer der ältesten Treuhandgesellschaften des Landes. Reist Du viel? Ja, ich folge dem Prinzip neue Klienten zu besuchen und nicht zu warten, bis sie hierher kommen. So habe ich eigentlich immer Broschüren über Liechtenstein dabei und die Fürstenhütchen. Das ist gern gesehen und ich gehe gerne auf mir noch nicht bekannte
Leute in Liechtenstein zu. Diese Kontaktfreudigkeit habe ich seit klein auf. Ich wollte als Bub schon ambassadeur (Gesandter) werden. Du lebst jetzt nicht mehr in einer Präsidialdemokratie sondern in einem Fürstentum; wie findest Du die Unterschiede? Ich finde es hoch interessant. Liechtenstein ist klein und man fühlt die Nähe des Fürsten zum Volk immer wieder. Meine Lieblingslektüre ist schon immer Verfassungsrecht gewesen. So habe ich selbstverständlich auch das Buch des Fürsten über den Staat im 3 Jahrtausend gelesen und habe dieses Buch als Lektüre sehr geschätzt. Die 5 Republik in Frankreich stösst heute an ihre Grenzen. Welches sind Deine Zukunftsprojekte? Oh, ich habe einige. Ich möchte unter anderem gerne einmal eine französische Woche in Liechtenstein veranstalten. Ein Picknick in Vaduz. Eine Auswahl französischer Filme und Kunstgegenstände von Museen in Frankreich und Privatmuseen hier auszutauschen oder ein klassisches Orchester mit guter Reputation aus Frankreich hierher zu bringen. Aber ich denke auch, es ist nicht ausgeschlossen den DJ David Guetta hierher zu bringen, um ein grosses Dancefloor im Stadion in Vaduz zu veranstalten. Dies ist sicher auch für Liechtenstein gut, dessen Ruf dann in Frankreich und den französisch sprechenden Ländern verbreitet wird.
HEIMKEHRER Rechtsanwalt Walter Matt aus Vaduz und Herbert Oehri von der Zeitschrift «lie:zeit» möchten unter der Serie «Back to the roots» Ausland-Liechtensteiner/ innen samt Familien, die in ihre Heimat zurückkehren, der breiten Öffentlichkeit vorstellen. Wer das möchte, melde sich bei der lie-zeit (Tel. 375 9001)
CURRICULUM VITAE Maximilien Marxer, geb. 1984, Liecht. z. französiche Staatangehörigkeit; zugelassener Rechtsanwalt bei Barreau de Paris und in Liechtenstein als europäischer Rechtsanwalt. Ausbildung: Lizenziat der Rechte der Universität Aix en Provence (France) Master in int. und vergleichendem Recht der Universität Lausanne, Schweiz Master in Geoökonomie und strategische Intelligenz des Institutes für int. und strategische Beziehungen in Paris Zertifikat über internationales, öffentliches Recht der Akademie int. Recht in Den Haag
Marxer als Brückenbauer Das Fürstentum Liechtenstein ist in einer finanzwirtschaftlichen Umwandlung und in einer Umgestaltung seiner Institutionen begriffen und hat den Schlüssel für einen viel grösseren Wirtschaftsmarkt und einen wichtigen Wirtschaftsraum. Das Fürstentum profitiert nicht nur von seinen seit bald 100 Jahren Erfahrungen in der Vermögensverwaltung, sondern auch in der Industrie seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Es hat daraus eine beneidenswerte Position in Europa entwickelt. Nicht von ungefähr ist das Fürstentum Liechtenstein, das am meisten industrialisierte Land in Europa, (gerechnet pro Kopf der Bevölkerung). Es beherbergt mehrere florierende Industrieunternehmen wie Hilti, Swarovski oder Thyssen Krupp. Als zugelassener Rechtsanwalt am Barreau de Paris und mit meiner Tätigkeit im Fürstentum als europäischer Rechtsanwalt, schaffe ich eine Brücke zwischen diesen beiden Ländern. Dies indem ich einerseits Liechtenstein einer Klientschaft in allen frankophonen Ländern, und z.B. für den Ausbau ihrer Handelsoder industriellen Tätigkeiten empfehle und insbesonders rate, ihr Vermögen in einer juristisch und ökonomisch kompetenten wirtschaftlich sicheren Umgebung anzusiedeln. Auf der anderen Seite kann ich Unternehmen aus dem Fürstentum Liechtenstein begleiten, ihre Tätigkeiten auf französisches und europäisches Gebiet auszuweiten.
Maximilien Marxer Europäischer Rechtsanwalt in Liechtenstein und Zugelassener Rechtsanwalt in Paris.
bildungs:zeit
Lernen ein Leben lang Bildung wird in erster Linie mit der Schulzeit assoziiert. Und es gibt wohl kaum eine andere Phase, in der sich ein Mensch soviel Wissen aneignet bzw. vermittelt bekommt. Wer sich heutzutage aber ausschliesslich auf die Kenntnisse verlässt, die er damals in der Schule oder vor x Jahren an der Uni erworben hat, der kommt nicht weit. Lebenslanges Lernen ist angesagt und macht Freude! Dazu bietet die Bildungslandschaft in Liechtenstein und der benachbarten Region zahlreiche Möglichkeiten. Von mehrsprachigen KITAs, über professionelle Nachhilfe- und Förderprogramme, jobrelevante Kurse im Bereich der Erwachsenenbildung bis zu Seniorenkursen, in denen auch der gesellige Aspekt nicht zu kurz kommt – jeder findet seinen Platz. Auch im sozialen Engagement steckt ein immenses Potenzial für die Weiterentwicklung der Persönlichkeit. Bildung öffnet Türen, die nach oben führen. Schauen Sie sich auf den folgenden Seiten um. Vielleicht klopfen Sie gleich an eine Tür?
MacBook Abverkauf. Spare bis zu € 200,– Gültig auf alle MacBook Vorgängermodelle. Zudem zinsfrei & bequem finanzieren. Schüler, Studenten & Lehrer -6% Rabatt.
tech deine zukunft Bachelor of Science fhO in Systemtechnik ɦ
Maschinenbau
ɦ
Mikrotechnik
ɦ
Elektronik und Regelungstechnik
ɦ
Ingenieurinformatik
ɦ
Informations- und Kommunikationssysteme
NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs Filiale Dornbirn Messepark | Bürs Zimbapark | Götzis Garnmarkt | T. +43 5523 57777 Ausgenommen laufende Aktionen und ausschließlich gültig auf lagernde Artikel. Aktion gültig solange der Vorrat reicht. In allen epos Filialen und im epos Onlineshop erhältlich. Aktionen sind nicht mit anderen Rabatten kombinierbar. TM und © 2015 Apple Inc. Alle Rechte vorbehalten.
FHO Fachhochschule Ostschweiz
www.ntb.ch/ingenieurstudium
publireportage
49
Praxis für Lerncoaching und Stressabbau:
Lernfrust, fehlende Motivation & Null-Bock-Haltung? Lerncoaching und Lernberatung für Kinder und Eltern Dieses fundierte Training baut die Konzentrationsfähigkeit Ihres Kindes auf, fördert sein Selbstvertrauen und seine Motivation in der Schule, bei Hausaufgaben und Prüfungsvorbereitungen. Zudem hilft es, Lernblockaden und Prüfungsangst abzubauen. Lernstrategien und Lerntechniken Das Lerncoaching stellt immer Ihr Kind ins Zentrum. Wir testen unter anderem, welche Sinneskanäle Ihr Kind bevorzugt und mit welchen es folglich am schnellsten lernen und abrufen kann. Anschliessend stärken wir gemeinsam diesen «Favoriten», und Ihr Kind lernt, auf seiner starken Hirnhälfte abzuspeichern bzw. abzurufen. Das wiederum verbessert
spürbar die Gedächtnisleistung und führt zu einer nachhaltigen Verankerung des Lernstoffs. Die Folge: Ihr Kind gewinnt an Selbstvertrauen und erzielt bessere Leistungen. Abbau von Lernblockaden und Prüfungsangst Null-Bock-Haltung, Lernfrust und fehlende Motivation sind untrügliche Zeichen für falsches Abspeichern des Lernstoffes; es wird zwar gelernt, aber das Kind kann nicht genügend abrufen. Die Folge: Frust und fehlende Motivation. Im Lerncoaching lernt Ihr Kind, den Stress abzubauen, Lernblockaden zu lösen, inneren Druck zu überwinden – und diese Technik auch jederzeit selbst anzuwenden. Dabei nutzen wir auch die Chancen des autogenen Trainings (von Krankenkassen anerkannt).
Im Lerncoaching lernt Ihr Kind Stress abzubauen und Lernblockaden zu lösen.
Lerncoaching & Lernberatung Bettina O. Stöckli hat im Laufe ihrer langjährigen Arbeit ein erfolgreiches Konzept für Lerncoaching entwickelt, das aus Lerntechnik, Lernstrategien, Konzentrationsübungen, Entspannung, Abbau von Lernblockaden und Prüfungsangst sowie dem Aufbau und der Stärkung von Selbstvertrauen besteht. Die dazugehörende Lernberatung unterstützt Eltern sowie Erzieherinnen und Erzieher und
beantwortet wichtige Fragen im Zusammenhang mit der Erziehung und Förderung des Kindes. Nutzen Sie die Möglichkeit eines kostenlosen Informationsgesprächs! Praxis für Lerncoaching & Stressabbau Bahnhofstrasse 2, 9470 Buchs Tel. 081 756 72 18 info@stoeckliseminare.ch www.stoeckliseminare.ch
Firmeninterne Kurse, massgeschneidert nach Bedürfnis, English FCE First Certificate Themenspezifische Blockkurse und Workshops
9. März bis 1. Juni 13 – Samstagmorgen Online Intensiv FCE-Examensvorbereitung
Sprachreisen weltweit!
sts
fungste
Cambridge auch Einstuabends Kompetente, kostenloseExamenkurse Beratung Zustieg jederzeit möglich mit Tiefstpreisgarantie.
Info-Abend am Freitag 28. August - nur mit Anmeldung Schulen in Buchs, Sargans & Chur The PH Training Centre GmbH Start neue Sprachkurse nach Sommerferien: 081 756 57 38
n
erkomme it e w h ic fl ru e b Jetzt
s n a g r a S n i g Weiterbildun
Direkt beim Bahnhof Sargans starten nach den Sommerferien diverse anerkannte Lehrgänge, Kurse und Seminare in verschiedenen Fachrichtungen. Lass dich jetzt unverbindlich beraten, wir freuen uns auf dich!
Bahnhofpark 2a, 7320 Sargans Telefon 081 403 33 33, info@ibw.ch, www.ibw.ch
• Englisch: Anfänger, Refresher, PET, FCE, Advanced, Proficiency • BEC Preliminary, BEC Vantage, BEC Higher • Geschäfts-, Allgemein-, & Ferien-English zertifiziert • Italienisch: verschiedene Stufen, Einstieg möglich www.englishschool.ch • Spanisch, Chinesisch, Russisch, Japanisch, Französisch, Deutsch • Themenspezifische Blockkurse • Kinder: Englisch – von Kindergarten bis Examenkurse • Deutsch & Französisch Nachhilfe und Chinesisch Survival • Mini-Gruppen/Privatlektionen
Schulen in Buchs, Sargans & Chur The PH Training Centre GmbH 081 756 57 38
www.englishschool.ch
zertifiziert
Lernfrust, fehlende Motivation, Lernfrust, fehlende Motivation,Null-Bock-Haltung? bildungs:zeit Null-Bock-Haltung? Individuelle gut umsetzbare Lernstrategien, Lerncoaching, Aufbau von Selbstvertrauen und Motivation für kleine und grosse «Lerngeplagte»!
Individuelle gut umsetzbare Lernstrategien, Lerncoaching, Aufbau von Selbstvertrauen und Motivation für kleine und grosse «Lerngeplagte»!
Lernfrust, fehlende Motivation, Dein Einstieg Lernfrust, fehlende Motivation undzum Au in eine glänzende Zu Lerncoaching und Lernberatung – Null-Bock-Haltung?
Null-Bock-Haltung? die beste Prophylaxe gegen Schulprobleme. Lerncoaching und Lernberatung –
Oerlikon Balzers ist ein weltweit führendes High
sind wir&der Marktführer in der hoc Praxis Innovationen für Lerncoaching Stressabbau nologie. Und weil wir noch viel vorhaben, bieten Bettina O. Stöckli Ausbildungsmöglichkeiten: die Technologien vo Bahnhofstrasse 2 in dem die Lehre richtig Spass macht. Und Dir e 9470 Buchs Telefon Oerlikon 081 756Balzers 72 18 ist ein weltweit führendes Hig
Individuelle gut umsetzbare Lernstrategien, die beste Prophylaxe gegen Schulprobleme. Lerncoaching, Aufbau von Selbstvertrauen Praxis für Lerncoaching & Stressabbau und Motivation für kleine und grosse Bettina O. Stöckli «Lerngeplagte»! Bahnhofstrasse 2 Lerncoaching und Lernberatung – 9470 Buchs die beste Telefon 081Prophylaxe 756 72 18 gegen Schulprobleme.
Dein Einstieg zum A in eine glänzende Zu
Innovationen sind wir der Marktführer in der ho www.stoeckliseminare.ch T: +423 388 6212
nologie. Und weil wir noch viel vorhaben, biete E:Ausbildungsmöglichkeiten: berufsausbildung@oerlikon.com die Technologien v www.oerlikon.com/berufsausbildung in dem die Lehre richtig Spass macht. Und Dir
Praxis für Lerncoaching & Stressabbau www.stoeckliseminare.ch Bettina O. Stöckli Bahnhofstrasse 2 9470 Buchs Telefon 081 756 72 18
T: +423 388 6212 E: berufsausbildung@oerlikon.com www.oerlikon.com/berufsausbildung
Zeitschrift für Bauen und Immobilien – aus Liechtenstein und der Region
www.stoeckliseminare.ch
Auftragsformular / Mediadaten
1/2 Seite
gewähltes Format bitte ankreuzen
1/1 Seite
206 mm breit × 265 mm hoch
CHF 1‘950.–
1/2 Seite quer
206 mm breit × 130 mm hoch
CHF 980.–
1/4 Seite hoch
100.5 mm breit × 130 mm hoch
CHF 480.–
1/4 Seite quer
206 mm breit × 63 mm hoch
CHF 480.–
Publireportage
1/1 Seite
CHF 1‘370.–
Publireportage
1/2 Seite
CHF 750.–
Publireportage
1/4 Seite (hoch oder quer)
CHF 380.–
Stellenmarkt
Preise auf Anfrage
Immobilienmarkt
Preise auf Anfrage
1/4 Seite hoch
Preisangaben exkl. 8 % MwSt.
Inserat-Preise (Inserate in Farbe):
1/1 Seite
1/4 Seite quer
Die nächsten Erscheinungstermine der bau:zeit 2015 6. Juni, 8. August, 5. September, 3. Oktober, 7. November, 5. Dezember 2015
Effizient werben Vera Oehri-Kindle
durch eine Anzeige in 36‘000 Haushaltungen (beglaubigte Auflage) mit 80‘000 Leserinnen und Lesern.
vera.oehri@medienbuero.li
+423 375 90 03
Sabine Zimmermann-Gstoehl sabine.zimmermann-gstoehl@medienbuero.li
www.medienbuero.li
Erscheinung: 10x jährlich Auflage: 30’000 Exemplare (beglaubigt), 80‘000 Leserinnen und Leser in Liechtenstein und der Rheintal-Region, Verteilung: Alle Haushaltungen
+423 375 90 07 Verbreitungsgebiet der bau:zeit
bildungs:zeit
51
Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) Junge Leute aus der Region engagieren sich für 12 Monate in sozialer Arbeit, tragen damit zum gesellschaftlichen Geschehen bei und entwickeln ganz nebenbei ein klareres Profil für ihre eigene berufliche und persönliche Zukunft. Bildung in bester Form! Text: Matthias Brüstle «Es spielt grundsätzlich keine Rolle, welche Vorbildung die jungen Leute mitbringen; Hauptsache ist, dass sie motiviert sind, sich auf eine spannende Herausforderung einzulassen», sagt Matthias Brüstle, Koordinator des FSJ. Es ist erklärtes Ziel, mit jeder und jedem einzelnen am Ende ihres Sozialjahres einen bündigen beruflichen Anschluss erarbeitet zu haben. Neun junge Menschen nutzten bisher die Chance und haben sich für 12 Monate verpflichtet. Neben der eigentlichen Arbeit in den Organisationen treffen sich die Volontäre einmal wöchentlich, um an den Bildungsmodu-
len teilzunehmen. Dabei erleben sie als Gruppe neue Inputs zu Allgemeinbildung, Fachlichem, Persönlichkeitsent wicklung, Wahrnehmung und Kommunikation, Entspannungstechniken, Selbstreflexion, Neues über die Welt und sich selbst.
Fit für die Zukunft «Wir nehmen durch die herausfordernde Arbeit und den bunten Mix an Bildungsangeboten eine starke Reifung der jungen Menschen wahr. Das dient ihnen selbst für eigene Entscheidungen zur hinkünftigen Berufswahl, ihren Rollen in Gesellschaft und privatem Kontext», sagt Daniel Hasler, der 2. Kopf des FSJ.
Beste Entscheidung meines Lebens Das Angebot des FSJ richtet sich an junge Leute zwischen 18 und 30 Jahren, die psychisch und physisch belastbar sind, Neugierde und Offenheit mitbringen und einfach auch Spass unter Gleichgesinnten haben wollen. Die Volontäre sind in sehr unterschiedlichen Feldern beschäftigt: Bei der LAK, dem HPZ, im Landesspital, beim Verein KiTa und neu auch bei der Flüchtlingshilfe. Eine der Volontärinnen des ersten Jahrgangs fasst zusammen: «Das war die bisher beste Entscheidung meines Lebens!»
INFOS Das FSJ wird durch die Zukunftsstiftung der Liechtensteinischen Landesbank und die Caritatis-Stiftung finanziert und erhält keine öffentlichen Mittel. Nächster Start: 1. 8. 2015 Lohn: CHF 500 netto x 13, inkl. Sozialabgaben Verpflegung: Bus-Abo, Bildungsmodule, Supervision Berufsberatung, Bewerbungstraining, Coaching Abschlusszertifikat: gleichzeitig Praxisnachweis für alle Ausbildungen
NÄCHSTER START: 1. AUGUST 2015 (Bewerbung bis Ende Juni)
Bewirb dich jetzt, lern fürs Leben. Freiwilliges Soziales Jahr in Liechtenstein Im Malarsch 4, 9494 Schaan
www.fsj.li
publireportage
Psychotherapiestation 50-plus – zunehmende Nachfrage Menschen in reifem Lebensalter werden oft zerrieben zwischen den vielfältigen Erwartungen aus Beruf, Familie und eigenen Lebensansprüchen und gehen sich dabei selbst verloren. Dies kann in Verzweiflung, Not und psychischer Erschöpfung und Erkrankung resultieren. Auf die besonderen Bedürfnisse dieser Altersgruppe zugeschnitten, bietet die Klinik St.Pirminsberg seit einem Jahr die stationäre Psychotherapie 50-plus an. Das Angebot entspricht einem zunehmenden Bedürfnis. Es richtet sich an Menschen zwischen 50 und ca. 68 Jahren, die an einer depressiven Symptomatik, oft auch an Ängsten, Überforderungs- und Ohnmachtsgefühlen leiden und bereit sind, sich in einer vertieften psychotherapeutischen Arbeit im geschützten Rahmen, mit sich selbst und ihrer Lebensgestaltung auseinander zu setzen. Im Rahmen des Therapieprogramms kommen die Patienten mit Themen in Kontakt, die sie schon das ganze Leben lang begleitet und ihren Beginn in der Kindheit haben. Die-
se Themen konnten aber häufig irgendwie umgangen oder vermieden werden, auf Kosten einer unzureichenden Selbstfürsorge, was sich gegen aussen in Schwierigkeiten äussert, angemessen für eigene Bedürfnisse einzustehen und etwas für sich selbst einzufordern. Dies führt auf Dauer zu Problemen in Beziehungen und am Arbeitsplatz oder kann sich in problematischem Umgang mit Suchtmitteln, meistens aus dem legalen Bereich (Alkohol, Tabletten), äussern. Subjektiv erleben diese Menschen Selbstunsicherheit, einen wenig ausgeprägten Selbstwert und fühlen sich
«Viele Patienten erleben, wie sich ihnen, durch die oft schmerzhafte Psychotherapie, neue Perspektiven und Möglichkeiten ergeben. Die herausfordernde und oft sehr berührende Arbeit auf der Station Psychotherapie 50-plus erfüllt uns mit Freude.» Dr. med. Regula Meinherz, Leiterin Psychotherapie 50-plus
ohnmächtig. Mit dem Nachlassen der körperlichen und psychischen Kompensationskräften ab dem fünfzigsten Lebensjahr kann es dann zu einer psychischen Dekompensation, zu einem psychischen Zusammenbruch, einem Suizidversuch oder einer Depression kommen. In unserer Behandlung profitieren betroffene Menschen von den unterschiedlichen und vielseitigen Gruppenangeboten: In kleinen und überschaubaren Gruppen (maximal zehn Patienten) werden sie einerseits mit den Auswirkungen des eigenen Verhaltens auf die Gestaltung von zwischenmenschlichen Beziehungen konfrontiert und andererseits können sie von den Mitpatienten lernen, da sie ihre eigenen Probleme bei anderen oft leichter erkennen. Sie fühlen sich dann erleichtert, zu
Klinik St.Pirminsberg
sehen, dass sie nicht die einzigen sind mit diesen Schwierigkeiten. Das Therapieprogramm der Psychotherapie 50-plus ist kompakt aufgebaut. Jede Patientin bzw. jeder Patient wird begleitet durch ein Kernteam, bestehend aus einer pflegerischen und einer psychologischen Bezugsperson. Die fachliche Arbeit ist zielorientiert und bereits die gemeinsame Erarbeitung der individuellen Therapieziele ist ein wichtiges Basiselement. Neben den Gesprächen im Einzel- und Gruppensetting sind Kunsttherapie und Bewegung wichtige Therapieelemente. Diese werden ergänzt durch Aroma-, Atem-, Ergo- oder Arbeitstherapie. Dabei ist der Einbezug der Körperlichkeit wesentlich, um den Zugang zu den lange unterdrückten Gefühlen zu erleichtern.
Psychiatrie, Psychotherapie, Suchtbehandlung Klosterweg, 7312 Pfäfers, Telefon 081 303 60 60 klinik@psych.ch, www.psych.ch
meine:zeit
53
8. September 1985: Erinnerung an den Besuch von Papst Johannes Paul II. Es war ein Freudentag für Liechtenstein: der 8. September 1985, als Papst Johannes Paul II. Liechtenstein besuchte. Es war der erste Papst in der Geschichte, der unserem kleinen Land einen offiziellen Besuch abstattete. Seitdem sind 30 Jahre vergangen. Text: Herbert Oehri Mit den Worten: «Eure Heiligkeit. Ihr Besuch ist der bedeutendste, den die Kirche und Land von Liechtenstein je erhalten durfte», begrüsste Fürst Franz Josef II. am 8. September 1985 den Heiligen Vater im mit 30‘000 Besuchern gefüllten Sportpark Eschen / Mauren. Zum eintägigen Pastoralbesuch hatte Fürst Franz Josef II. den Papst bei der liechtensteinischen Pilgerfahrt im Jahre 1983 eingeladen. Der Heilige Vater war mit einem Linienflugzeug der Al Italia nach Zürich gekommen und von dort mit dem Hubschrauber direkt ins Kleinstadion Sportpark geflo-
gen. Im Papamobil fuhr er dann durch die grosse Menschenmenge direkt zum Altar. Dieser befand sich unter dem für diesen Anlass eigens aufgestellte Osterkreuz. Mit dem damaligen Landesbischof Johannes Vonderach und dem Liechtensteinischen Klerus zelebrierte der Papst gemeinsam die Hl. Messe.
Gesetzlicher Feiertag Im Rahmen des dicht gedrängten Programmes feierte der Papst mit Kranken, Betagten und Behinderten einen feierlichen Wortgottesdienst in der Kathedrale zu Vaduz. Zum Abschluss
des Besuchstages traf sich Papst Johannes Paul II. in Schaan auf Dux bei der Duxer Wallfahrtskapelle mit der liechtensteinischen Jugend. Sie empfing ihn nach seiner Begrüssung mit «Hoi zemma», wie einen Popstar. Noch heute erinnert an den Papstbesuch in Liechtenstein im Jahre 1985 zum einen die Gedenkstätte mit der Osterkreuz im Sportpark Eschen-Mauren (im Volksmund der «Dreifuss» genannt) und zum anderen die Erhebung des 8. September zum gesetzlichen Feiertag, dem Kirchenfest Maria Geburt.
Üseri Worzla
Sattler: Ein ausgestorbener Beruf Es gibt heute viele Berufe, welche die Zeit nicht überdauert haben und ausgestorben sind. Einer davon ist das Sattlerhandwerk, das früher in den liechtensteinischen Gemeinden stark vertreten war. Die SattlerFamilien konnten in den damals bäuerlich geprägten Dorfgemeinschaften Liechtensteins ihren Lebensunterhalt vom erwirtschafteten Einkommen recht gut bestreiten. Text: Herbert Oehri
Der letzte Sattler von Mauren war der bekannte Alois Jäger (1899-1980), im Volksmund der «Zipp» genannt. Er hat das Handwerk von seinem Vater erlernt. Er blieb ledig. Emil Jäger *1931, der Neffe von Alois, wohnhaft in Eschen und Vater unserer Regierungsrätin Marlies AmannMarxer, hat die von seinem Vater vererbten Utensilien der alten Sattlerei seiner Heimatgemeinde Mauren zum Kauf angeboten, nachdem die Gemeinde Mauren schon seit mehreren Jahren grosses Interesse daran hegte und sich um einen Übernahme für die Maurer Kulturgütersammlung bemühte. Die Werkstätte ist noch vollständig erhalten mit all ihren Geräten, Werkzeugen und Maschinen sowie Stoffmusterbüchern, Lieferscheinen und vielem mehr. Nach Aussagen von Norbert W. Hasler, ehemalige Konservator und Leiter des Liechtensteinischen Landesmuseums handelt es sich bei der Jäger-Sammlung um die einzige und letzte Ausstattung eines Sattlereibetriebes im Land, die unbedingt erhalten werden sollte. Die Gemeinde Mauren überlegte nicht lange und kaufte von den Besitzern die komplette Sattlerei und nahm sie in den Bestand der Kulturgütersammlung in Mauren (Museum Mura) auf. Sie ist ein bleibendes Zeugnis der Sattlereikunst mit einem hohen historischen Wert.
Wertvolles Kulturgut Die damalige Gemeinderätin Walburga Matt in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende der Kultur-und Denkmalschutzkommission sowie Werner Marxer, Konservator der Maurer Kulturgütersammlung hatten sich zuvor mit dem einstigen Besitzer Emil Jäger über die Fülle der Sattlerei-Gerätschaften ein Bild verschafft und mit gutem Gewissen den Kauf unterstützt. Die Gemeinde Mauren kam so zu einem vernünftigen Preis zu
wertvollen Sattlerei-Gegenständen aus früherer Zeit, die einen unschätzbaren historischen Wert haben. Die Sattlerei hat im MuseumMura einen speziellen Platz erhalten und es ist immer wieder faszinierend dieses wertvolle Brauchtumsgut vergangener Generationen anzuschauen.
Alois Jäger, im Volksmund «Zipp» genannt, der letzte Sattler von Mauren und einer der letzten im ganzen Land.
Das Haus von Alois Jäger an der Peter-Kaiserstrasse in Mauren. Links der Sattlerei-Anbau, in welchem schon Alois‘ Vater eine Sattlerei betrieb. Das Gebäude steht heute noch.
publireportage
55
Mundart: «So redat ma z’Mura» Das neue Dialektbuch bekommt den Namen «S’111 - Buach vo Mura» Im Zentrum der vor kurzem abgehaltenen Generalversammmlung des Vereins für «Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums Mauren» stand die Publikation des Maurer Mundartbuches, das im Verlauf des Herbstes 2015 herausgegeben werden soll. Der Vereinsvorstand stellte das Dialektbuch kurz vor, das in 111 ausgesuchten Geschichten das Dorfleben in Mundart ausdrücken soll. Insgesamt arbeiten 45 Personen als Autoren am Werk mit. Text: Roger Matt
Unser Dialekt verschwindet leider immer mehr aus unseren Dörfern. Die kulturellen und besonders die sprachlichen Einflüsse von Aussen sind in den letzten Jahrzehnten spürbar stärker geworden. Besonders betroffen davon ist unsere Mundart, die alle Facetten des täglichen Lebens in unseren Dörfern erfasst hat. Roman Banzer schreibt in einem Vorwort zu einer Tonaufnahme im Schellenberger Dialekt u.a.: «Diejenigen Ausdrücke, die für den Fremden am schwersten verständlich sind, ersetzt man durch schriftdeutsche Wörter und damit verliert der Dialekt mit der Zeit seine Eigenart und auch seinen Reiz». Unsere «Muttersprache», in diesem Fall der «Murer» Dialekt, sollte nach dem Willen vieler möglichst lange Zeit erhalten bleiben und entsprechend gepflegt werden. Die Niederschrift von authentischen Geschichten aus dem Dorfleben sowie wir sie recht zahlreich vorliegen haben, befähigt uns, den «Murer» Dialekt für spätere Generationen zu bewahren.
19. Jh. Zusammen. Es war die Zeit des Aufbruchs in ein neues Zeitalter. Den Leuten im Lande ging es nicht besonders gut. Es war die Zeit, in welcher das FL Grundbuch eingeführt wurde und der Schulunterricht zur Pflicht wurde. Hungersnöte bedrohten nur wenige Jahre nach den napoleonischen Kriegen unsere Vorfahren. Sie sahen im Lande keine Perspektiven mehr und wanderten aus, die allermeisten in die USA.
Warum gerade die Zahl 111? Viele werden sich fragen, warum gerade die Zahl 111? – Es handelt sich hier nicht etwa um eine Schnapszahl. Die Zahl 111 hat in vielfacher Hinsicht eine Bedeutung für die Gemeinde Mauren. Die Zahl hängt sehr stark mit Ereignissen aus der Mitte des
Skizze von Jessica De Zilva, Mauren
jedem Hausbesitzer wieder zwei Grundstücke aus dem Gemeindegrund zuteilen. Jeder bekam einen sog. kleinen und einen grossen Rietteil zugesprochen. Das Verbot wurde erste wieder 1844 aufgehoben und es durften ab dieser Zeit wieder Häuser gebaut werden».
Illustration von Jessica De Zilva
Die zurück gebliebenen Bauernfamilien wollten nicht das gleiche Schicksal erfahren und teilten den Gemeindeboden und die Wälder auf die damals vor-
handenen 111 Haushaltungen von Mauren und Schaanwald auf. Man wollte keine neuen «Zuwanderer», es reichte gerade fürs Überleben der vorhandenen Familienverbände. Man ging gar soweit, dass der Kirchenbau von 1840-1843 auf die Grösse von 111 Haushaltungen ausgerichtet wurde. Der bekannte Lokalhistoriker Hans Jäger schreibt in seinem Buch «Die alten Häuser von Mauren, 1800 bis 1900» dazu folgendes: «Von 1814-1844 durften in Mauren keine weiteren Häuser gebaut werden. Nur in Schaanwald galt dieses Verbot nicht, so dass sich einige Familien in Schaanwald niederliessen, resp. dort Häuser errichteten. Die Bürgerschaft brauchte mehr Pflanzboden und so liess man
Grosse Unterstützung Der Vorstand denkt an ein Buch mit 200 Seiten, aufgewertet durch tolle Zeichnungen der Maurer Künstlerin Jessica De Zilva. Eine weitere Dame, die sich besonders mit der phonetischen Arbeit und mit der gleichlautenden Wiedergabe des Dialekts auseinandersetzt, ist Loretta Federspiel, geb. Kieber, ebenfalls aus Mauren. Insgesamt arbeiten 45 Personen, hauptsächlich Autoren und Autorinnen am Werk mit. Es ist für den Ahnenforschungsverein ein Glück, dass Privatpersonen, Stiftungen sowie die Gemeinde Mauren für Publikationen dieser Art einen Beitrag bezahlen. Es ist dem Gemeinnützigen Verein für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums Mauren eine grosses Bedürfnis allen, die uns bei der Produktion und der Finanzierung unterstützt haben, den verbindlichsten Dank auszusprechen. Nur so war es möglich wertvolles Sprachgut für die kommenden Generationen zu retten.
lie:zeit
Museums- und Erlebnispass Erleben Sie Liechtensteins Attraktionen hautnah. Mit dem Museums- und Erlebnispass geniessen Sie 25 Attraktionen und Angeboten im Wert von über 200 Franken. Ist das Wochenende schon geplant? Womit bietet man Kindern einen erlebnisreichen Ausflug? Der Museums- und Erlebnispass bietet Ihnen zahlreiche Ideen
reise Schöne P n! ne zu gewin Gutschein
riesen ern Seilpark T eburtstag mit 10 Kind
für Eintrit
t Kinderg
r tein Cente Liechtens ebnispass für 2 Tage
2 x Museu
m-und Erl
argau) y Buchs (A dern ) re F t la o c max. 5 Kin um Cho
zentr ne mit Besucher neintrit te (2 Erwachse ie 3 Famil ken hütte Plan0.— a r u d fa a G 3 ine à CHF 2 Gutsch
e
hs lpark Buc Greifvoge achsene mit 2 Kindern
2 Eintrit te 2 Gutsch
je 2 Erw
Auf welchem Wanderweg begegnen wir dem «Riesen von Guflina» ?
Ruggell Bangshof zum Erdbeerpflücken CHF 2 0.—
eine à
T. Büchel 2015
Gewinner des Gewinnspiels aus der Ausgabe 35 William Maxfield Eschen, Gutschein für gefülltes Muttertagskörbchen, Liechtenstern Gamprin; Diana Casanova Balzers, Gutschein Eintritt Familienpacket für 2 Erwachsene und 2 Kinder, Seilpark Triesen; Sandra Foser Gamprin, Gutschein CHF 40.– Blütenzauber Eschen; Rita Meier Mauren, Gutschein CHF 40.– Omni Eschen; Yvonne Schlegel Mauren und Claudia Hasler Nendeln, je Gutschein Euro 50.– Kerzenbär Weiler; Walter Schürmann Schaan und Irmgard Wenaweser Schaan, je 1 Manuka Honig von Salon Mano Eschen; Margot Gritsch Schaanwald, Gutschein CHF 100.– Ritterliche Massagen Mauren; Esther Beck Vaduz, Gutschein CHF 100.– Dolce Vaduz; Ariane Marxer Eschen, Gutschein CHF 100.– Donath Thoma Mauren; Raphael Hermann Ruggell und Sylvia Sele Schaan, je 2 Eintritte FC Vaduz; Lösung einsenden an: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, KW «Wanderwege» Essanestrasse 116, 9492 Eschen · E-Mail: vera.oehri@medienbuero.li. Einsendeschluss ist Sonntag, 21. Juni 2015. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
57
Genuss aus der Region erleben 16:01:37 Uhr
atür l i
g
n
1 Label_40x40mm_Stanzung.indd3.11.2009
Die Buurazmorga Saison läuft. Bei Schönwetter erwartet das Bangshof - Team ihre Gäste jeden Sonntag ab 9 Uhr. Der Bangshof empfiehlt sich übrigens auch für Apéros und Feiern aller Art, wie Hochzeiten, Geburtstage, Firmen- und Vereinsfeiern. Nehmen Sie unverbindlich Kontakt auf: Bangshof Ruggell Familie Norman und Isabel Hasler T +423 373 49 30 · F +423 373 82 50 · info@bangshof.com
vo do
Statist
Dichter
Statist Mineral, Schmuckstein Mineral, Schmuckweibl. stein Vorname
Dichter
weibl. FabelVorname name des FabelBären name des Bären Teil der Westkarpaten Teil der WestLenkkarpaten vorrichtung Lenkvorrichtung trocken, säurebetont trocken, (Wein) säureLaute betont einer (Wein) Kuh Laute Randeiner gebirge Kuh des RandPamir gebirge des RaubPamir fisch
Figur in „My Fair Figur Lady“ in „My GeFair tränkeLady“ schrank Getränkeschrank
bewegende Kraft bewegende Kraft
9 9
3 3
ohne Verlässlichohne keit Verlässlichkeit
fest spanische Anrede
6 6
fest
8 8 Schauspielhaus Schauspielhaus
Raubfisch ein Balte
Geschwätz, Rederei
ein Balte
Geschwätz, Rederei
Lösungswort:
1 1
2 2
3 3
4 4
5 5
2 2
Abk.: Comité Intern. Abk.: Olympique Comité Intern. Olympique
12 12
Stern im „Grossen Bären“ Stern im „Grossen Bären“
6 6
Kurzform von Kenneth Kurzform von Kenneth
Zeitabschnitt
Fahrstuhl
Zeitabschnitt
Fahrstuhl
7 77
7
10 10 8 8
Das Lösungswort lautete: Muttertagsbrunch
Schweifstern
5 5
höckerloses Kamel höckerloses Kamel
Wohltätigkeit Wohltätigkeit
1 1
11 11 unparteiisch
13 13
unparteiisch
heimliches Gericht heimliches Gericht
® ®
s1313.1-37
10 10
Die Gewinner sind: Ingrid Wenaweser, Schaan Walter Schürmann, Schaan
4 4
Mutter (Kosename) Mutter (Kosename)
9 9
÷
Auflösung des Rätsels aus der Ausgabe 35
Riemengeschl. werk der Turngerät HausZugtiere vorbau Riemengeschl. werk der Turngerät HausZugtiere vorbau
Schweifstern
Erbprinzessin v. LiechErbprintenstein zessin v. mehrLiechsätziges tenstein Tonstück mehrsätziges Tonstück
Fluss durch Paris Fluss durch spanische Paris Anrede
Fliegenlarve Fliegenlarve
Fluss zum Niger Fluss zum Niger
geflecktes Pferd geod. Rind flecktes mit Pferd Gott od. Rind reden mit Gott reden
liecht. Verfasser Regierungschef eines Werkes liecht. (Adrian) Verfasser Regieeines rungschef Werkes (Adrian)
Zu gewinnen: 2 x Buurazmorga für 2 Erwachsene
11 11
s1313.1-37
12 12
13 13
Und so machen Sie mit Senden Sie uns das Lösungswort und mit etwas Glück gewinnen... Per Post: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, «Rätsel» Essanestrasse 116, 9492 Eschen Per E-Mail: vera.oehri@medienbuero.li Einsendeschluss ist Sonntag, 21. Juni 2015. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.