37 August 2015
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EDITORIAL Liebe Leserinnen, liebe Leser Das Volk hat die Millionenverluste der staatlichen Pensionskassa, für die es aufkommen muss, nicht vergessen. Wir haben aus Anlass des Staatsfeiertages S.D. den Erbprinzen u.a. gefragt, wer für dieses Debakel schlussendlich verantwortlich gemacht werden muss. Er hat geantwortet. Weitere Persönlichkeiten, die sich zum Staatsfeiertag äussern, finden Sie ab der Seite 9. Im Zuge der geplanten AHV-Revision kommt die «Abschaffung» der 13. Monatsrente nicht zur Ruhe. Die lie-zeit startet deshalb mit dieser Ausgabe eine breite Umfrage zum Thema. Machen Sie mit. Wussten Sie, dass der Staat jährlich rund 175 Mio. Franken an Privatpersonen im Lande bezahlt, die auf Gesetzen beruhen, die kaum einer kennt. Vom 3.–5. September 2015 werden die ersten liechtensteinischen Berufs-und Bildungstage «next step» durchgeführt. Sie sollen in der zunehmend komplexer werdenden Wirtschaftswelt Schulabgängern bei der Berufswahl richtungsweisend helfen und auch weiterführende Ausbildungswege aufzeigen. Die Regierung unterstützt das Projekt. Im Sportteil befassen wir uns mit dem FC Vaduz und ziehen nach knapp einem Monat eine kurze Zwischenbilanz. Dann stellen wir die beiden Erstligisten FC Balzers und den USV zum Saisonauftakt
an diesem Wochenende vor. Ebenso befassen wir uns mit den FL Zweitligisten. Die Freigabe des Wechselkurses hat unsere heimische Wirtschaft hart getroffen. Der starke Franken macht die Güter in den EU-Währungsraum massiv teurer. Die längerfristigen Folgen sind nicht abzusehen. Was gedenkt die LIHK dagegen zu tun? Ab Seite 34. Der Betriebswirtschafter Thomas Lorenz nimmt nach langjähriger Tätigkeit beim Staat eine neue Aufgabe als Geschäftsführer der Stiftung Zukunft wahr. Er erzählt uns über seine Arbeit und den Zweck der Denkfabrik in Ruggell. In der Rubrik «Üseri Worzla» befassen wir uns mit der wechselvollen Geschichte des Gasthauses «Hirschen» in Mauren, welche eng mit der Familiengeschichte der Matt und Oehri verbunden ist. Herzliche Grüsse aus der Redaktion
Herbert Oehri, Redaktionsleiter
Impressum Verleger: Zeit–Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, 9492 Eschen/Liechtenstein – Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter) – Johannes Kaiser – Alexander Batliner – Jnes Rampone-Wanger – Vera Oehri-Kindle – Weitere Beiträge/Interviews: Walter Bruno Wohlwend – Arthur Brunhart – Ramona Banzer – Chrisi Kindle – Thomas Nigg – Harry Quaderer – Erich Hasler – Robin Gubser – Ruth Kranz-Candrian – Adolf Marxer – Spezialbeiträge von Liechtensteins Parteien: FBP, VU, FL, DU – Grafik/Satz/Lithos: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, Eschen – Druck: Südostschweiz Druckzentrum Haag – Fotos/Illustrationen: Paul Trummer – Michael Zanghellini – Ramona Banzer – Oliver Hartmann – Jürgen Posch – LGT – iStock – EQ Images, Zürich – Amt für Kultur, Landesarchiv – privat zur Verfügung gestellt – Akquisition: Vera Oehri-Kindle (Leiterin) – Sabine Zimmermann-Gstöhl – Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden – Erscheinung: Samstag, 8. August 2015 als Monatszeitschrift – Auflage: 30‘500 Ex. (beglaubigt) – Postverteilung an 80‘000 Leserinnen und Leser – u.a. in alle Haushaltungen von Liechtenstein – Bezirk Werdenberg und ausgewählte Adressen im Rheintal und in Vorarlberg. PS: Die lie:zeit gibt Gast–Autoren Platz um ihre Meinung zu äussern. Der Inhalt muss jedoch mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen.
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Neues Familienportal für Liechtenstein An wen kann ich mich wenden bei Erziehungsfragen, in welcher Gemeinde finde ich eine Kinderbetreuung und welche Angebote gibt es für werdende Eltern? Dies sind alles Fragen, die sich junge Familien in Liechtenstein stellen und für die das neue Familienportal seit 1. Juli 2015 eine zentrale Informationsplattform bietet. Die Regierungshomepage www.familienportal.li wurde komplett überarbeitet, um den Bedürfnissen der Familien in Liechtenstein besser Rechnung zu tragen. Es soll Eltern helfen, schnell die richtigen Informationen in den verschiedenen Lebensphasen zu finden. Neben wichtigen Anlaufstellen wird die Internetseite auch Veranstalvk_familienportal_2s_4c_55x85_quer.ai
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tungen und Kurse rund um das Thema Schwangerschaft und Familie beinhalten. Neu können sich private Anbieter und Anbieterinnen im Bereich Eltern- und Familienförderung kostenlos auf der Internetseite registrieren und sich selbst sowie ihre Dienstleistungen vorstellen. Mit einem persönlichen Login können die eigenen Daten eingepflegt und fortlaufend aktualisiert werden. vk_familienportal_2s_4c_55x85_quer.ai 1 27.05.15 Die inhaltliche Neugestaltung des Familienportals wurde vom Ministerium für Gesellschaft in enger Zusammenarbeit mit den Familienorganisationen erarbeitet.
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Erstliga-Meisterschafts-Auftaktspiel im Sportpark Samstag, 8. August 2015, 17.00 Uhr
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Sa 29. August 2015, 18.00 Uhr FC Kosova/ZH – USV
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AUS DEM INHALT
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polit:zeit Arthur Brunhart zum Staatsfeiertag Ein Staatsfeiertag erfüllt eine spezielle politische Funktion und nimmt einen besonderen Stellenwert ein. Seite 9
Millionenverlust der staatlichen Pensionskassa Unser Staatsfeiertag – 75 Jahre Staatsfeiertags-Motto: «Mier heben zemma» Soll die 13. AHV-Rente abgeschafft werden? Private Transferleistungen erreichen 175 Mio. Franken Mittendrin statt nur dabei: Berufe erleben 3 Fragen an die «Vertreter» der 4 Parteien Finanzstatistik: Zahlen, Fakten und Interpretationen Verhandelte die Regierung nicht entschlossen genug? Das Warten auf den ersten Sieg 1.Liga: Der FC Balzers mit grösserem Umbruch Ofentausek: «Wir wollen unter die ersten Fünf kommen» 2. Liga: FC Triesen strebt Klassenerhalt an Polverino: «Wir formen Spieler für höhere Aufgaben» Zentrum des internationalen Juniorensports Ruggell: Einsatz für den Industrie-standort Liechtenstein Die Gründerrechte der liechtensteinischen Anstalt «Spielen ist ein wunderbarer Eisbrecher» Finanzfachmann «usem schöna Liachtastooner Unterland» Keine Rechtssicherheit für Ärzte Liechtensteins Die Geschichte des Gasthaus «Hirschen» Mauren Der Gasthof «Hirschen» – Schmuckstück im Zentrum Dialekt: «Das ischt Murer Schproch»
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sport:zeit Auftakt in der Erst-und Zweitliga Während der FC Vaduz kämpft, um sich aus dem Tabellenkeller zu befreien, beginnt für die 1.& 2.LigaTeams die Meisterschaft. ab Seite 26
business:zeit Einsatz für Standort Liechtenstein Die Freigabe des Wechselkurses im Januar 2015 hat unsere Wirtschaft hart getroffen. Die exportorientierte Industrie leidet an den massiv verteuerten Produkten. Seite 34
meine:zeit «S Hundertölfer Buach» Das Maurer „Dialektbuch“ ist am Entstehen. Gegen 40 Autorinnen und Autoren haben an diesem einmaligen Werk des Ahnenforschungsvereins gearbeitet. Seite 48
Millionenverlust der staatlichen Pensionskassa Erbprinz sieht mehrere Verantwortliche für den Staatsskandal Aus Anlass des Staatsfeiertages am kommenden Wochenende hat sich die lie:zeit mit S.D. dem Erbprinzen unterhalten. Dabei beantwortete er auf sympathische Art auch persönliche Fragen, die sehr interessant sind. Des Weiteren nahm Erbprinz Alois u.a. auch Stellung zur Verantwortlichkeitsfrage der Millionenverluste beim Pensionskassa-Skandal des Staates. Lesen Sie nachstehend das Gespräch mit dem Erbprinzen. Interview: Walter B. Wohlwend
Durchlaucht, Ihre «schulische Karriere» begann wie jenes Ihres Vaters, des Landesfürsten, in der öffentlichen Volksschule Vaduz-Ebenholz. Gleiches gilt für Sie und für Ihre Kinder! Ginge es nach einem langgehegten Wunsch des Fürstlichen Hauses, sollte der Staat nicht vorschreiben, welcher Schule die Kinder zugeteilt werden. Bildungsgutscheine sollten den Eltern die Freiheit geben, ihre Kinder dort einschulen zu
lassen, wo sie es für richtig finden. Hätte sich etwas in Ihrem Leben geändert, wenn Sie als ABC-Schütze eine andere Schule besucht hätten? Erbprinz Alois: Man kann im Nachhinein nur schwer beurteilen, ob der Besuch einer anderen Schule etwas am Leben geändert hätte. Ausserdem bin ich vielleicht nicht gerade das beste Fallbeispiel, weil mein Lebensweg wohl schon viel weitergehender vorgezeichnet war,
In der Bevölkerung beliebt: das Erbprinzenpaar Sophie und Alois
als jener der meisten anderen Schulbesucher. Auch glaube ich, dass sich wahrscheinlich mehr geändert hätte, wenn ich nicht als ABC-Schütze eine andere Primarschule, sondern zu einem späteren Zeitpunkt eine andere Sekundarschule besucht hätte. Im «Berliner Kurier» vom 29. Juni 2010 heisst es unter dem Titel «Der stille Stellvertreter» u.a.: «Erbprinz Alois wirkt zwar etwas weicher als sein unnah-
barer Vater Fürst Hans-Adam II. – unterschätzen sollte man ihn allerdings nicht». Und weiter im Zusammenhang mit dem Verfassungsstreit wird seinen Gegnern das Zitat in den Mund gelegt: «Da konnte Alois saugrob werden, wenn man ihm widersprach.» Wie beurteilen Sie diese Charakterisierung ihrer Person? Charakterisierungen der eigenen Person überlässt man besser anderen. Ich bezweifle aber, dass der «Berliner Kurier» Ihnen dabei die beste Auskunft geben kann. In Ihrer Thronrede am 22. Januar 2015 geben Sie Ihrer Befriedigung darüber Ausdruck, «dass unsere Altersvorsorge im internationalen Vergleich noch sehr gut abschneidet.» Den Skandal bei der Pensionskasse der Staatsangestellten bezeichnen Sie als «warnendes Beispiel» dafür, was passiert, wenn man (salopp ausgedrückt) zu spät reagiert. Wer trägt Ihrer Meinung nach die Verantwortung für die Millionenverluste, die nun aus den allgemeinen Staatseinnahmen und auf Kosten der Versicherten ausgeglichen werden müssen? Soweit ich das Problem mit der Pensionskasse der Staatsangestellten beurteilen kann, führten mehrere Fehler von verschiedenen Verantwortlichen zu den Millionenverlusten. Deshalb hat es sich auch als schwierig herausgestellt, bestimmte Per-
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sonen für die Millionenverluste verantwortlich zu machen. Der grösste Fehler war vielleicht, dass man über lange Zeit zu sehr nur auf die Meinung eines Versicherungsexperten vertraut hatte. Ist nun aber primär der Versicherungsexperte verantwortlich oder der Stiftungsrat, der sich zu sehr nur auf einen Versicherungsexperten verlassen hat, oder die Politiker und Staatsangestellten, die den Stiftungsrat ausgewählt haben? Sie sehen, im Nachhinein lässt sich die Hauptverantwortung nur schwer zuweisen. Wichtiger ist, sicherzustellen, dass in Zukunft solche Verluste besser verhindert werden. In dieser Hinsicht konnten mittlerweile einige Schritte gesetzt werden. 2004 haben Sie das Amt des Stellvertreters des Landesfürsten formell übernommen. Nach der Verfassungsabstimmung im Jahre 2003, die Sie zusammen mit dem Fürsten einbrachten und trotz massiven Widerstand in bestimmten Kreisen haushoch gewannen (64,3 Ja) gehört die Politik des Landes zu Ihrem Tagesgeschäft. Inzwischen fanden mindestens zwei weitere Volksabstimmungen statt, die Sie direkt berührten: 2011 über die Frage des Schwangerschaftsabbruchs (52,3 Nein) und 2012 jene über die Einschränkung des Veto-Rechts des Fürstenhauses in bestimmten Fällen (76,4 Nein). Welches der drei Resultate hat Ihnen am meisten Freude gemacht und warum? Anzeige
Die Initiative zur Verfassungsabstimmung im Jahre 2003 habe ich zwar zusammen mit dem Fürsten eingebracht, es war aber noch vor Einsetzung der Stellvertretung und berührte mich daher weniger als den Fürsten. Bei der Frage des Schwangerschaftsabbruches war ich nur indirekt aufgrund meiner Stellungnahme vor der Volksabstimmung berührt. Am stärksten hat mich die Volksabstimmung über die Einschränkung des Vetorechtes des Fürstenhauses berührt, weil sie eine Folge meiner Stellungnahme zur Volksabstimmung über den Schwangerschaftsabbruch war und ich aufgrund der Stellvertretung auch stärker als 2003 in der politischen Verantwortung war. Daher hat mir dieses Resultat auch am meisten Freude gemacht. Anlässlich eines vergleichsweise privaten Gesprächs mit dem Landesfürsten auf Schloss Vaduz stellten wir ihm vor einiger Zeit die Frage, ob er sich in absehbarer Zeit mit Rücktrittgedanken trage. Fürst Hans-Adam II. verneinte vehement: «Warum sollte ich? Endlich kann ich mich meinen diversen Hobbys widmen und die Freizeit geniessen. Ausserdem nehme ich an, dass es durchaus im Sinne des Erbprinzen ist, wenn hinter ihm noch einer steht, mit dem er wichtige Fragen besprechen und durch Dick und Dünn gehen kann. Ich hoffe, dass Sie bzw. unser Volk noch einige Jahre mit mir als Fürst leben kann und will!»
Ansprache S.D. des Erbprinzen anlässlich der Landtagseröffnung 2015
Für mich ist es immer noch wertvoll, mich in wichtigen Fragen mit dem Fürsten besprechen zu können. Im Unterschied zu den ersten Jahren nach Einsetzung der Stellvertretung gibt es zwar kaum noch Themen, bei
denen er mir mit besonderer Aktenkenntnis helfen könnte, es ist aber auf jeden Fall sehr hilfreich, sich zu wichtigen Themen mit einer so erfahrenen Person wie dem Fürsten austauschen zu können.
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Unser Staatsfeiertag – 75 Jahre Ein Staatsfeiertag erfüllt eine spezielle politische Funktion und nimmt im Jahreslauf einen besonderen Stellenwert ein. Im Fürstentum Liechtenstein hat er eine nunmehr 75-jährige Tradition. Text: Arthur Brunhart, alt-Landtagspräsident Die Einführung des Staatsfeiertages 1940 geschah auf dem Hintergrund der dramatischen Zeitereignisse. Ein knappes Jahr zuvor, im September 1939, hatte in Europa mit dem deutschen Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg begonnen. Die Zukunft erschien ungewiss, auch in Liechtenstein waren volksdeutsche, nationalsozialistische Stimmen laut geworden. Es tat Not, ein patriotisches Zeichen zu setzen, um die Geschlossenheit des Volkes, die Bestätigung der Verbindung von Volk und Fürst und den Willen zur Erhaltung der Selbstständigkeit des Landes deutlich zu machen. Schon die Huldigungsfeier für den jungen Fürsten Franz Josef II. im Mai 1939 war als Bekenntnis zu Monarchie und zu Eigenständigkeit aufgenommen worden. Auch damals leuchtete nach einem Feuerwerk vom Schloss Vaduz die Devise «Für Gott, Fürst und Vaterland».
Geburts- oder Namenstagfeiern von Fürsten, Erbhuldigungen und Jubiläen hatte es in Liechtenstein schon vor 1940 gegeben, etwa das Volksfest anlässlich des ersten Besuchs eines Fürsten 1842 im Land oder die Regierungsjubiläen des populären Fürsten Johann II., genannt «der Gute». Die Feiern unterstrichen die Verbundenheit von Land und Volk mit dem Fürsten. Man sah sich verankert in Monarchie, Geschichte, römisch-katholischem Bekenntnis und festlicher Geselligkeit. Jedoch gab es in Liechtenstein bis 1940 keinen jährlich wiederkehrenden staatlichen Festanlass wie in anderen Staaten, z.B. den 1. August in der benachbarten Schweiz. Das Land hatte wenig historische Ereignisse vorzuweisen, die über alle Unterschiede hinweg Grund für eine sich wiederholende landesweite Feier gegeben hätten. Die Begründung
eines Staatsfeiertags konnte dank des identitätsstärkenden und einigenden Charakters eine staatspolitische Wirkung erzielen.
Regierungsbeschluss erklärt 15. August zum Staatsfeiertag Am 10. August 1940 veröffentlichte die Regierung in den Landeszeitungen eine auf den 5. August datierte Bekanntmachung, dass sie den «15. August, Maria Himmelfahrt, zur Feier des Geburtsfestes Seiner Durchlaucht des Landesfürsten zum Staatsfeiertag» erklärt habe. Der 15. August war ein kirchlicher Feiertag und zudem der Vortag des Geburtstages des Fürsten Franz Josef II. am 16. August. Ihren Beschluss liess die Regierung am Sonntag, 11. August, auch in den Kirchen verkünden. Der Tag solle, wie es in einer Zeitung hiess, «kein lautes Fest» sein. Man brauche keinen
Festplatz, sondern «Boden der Heimat, Boden der christlichen Weltanschauung, der ehrwürdigen Tradition und der engen untrennbaren Verbundenheit von Volk zu Fürst und von Fürst zu Volk.» Das Programm dieses ersten Staatsfeiertags am 15. August 1940 umfasste in den Gemeinden ein «feierliches Hochamt mit Predigt, Te Deum und sakramentalem Segen, Böllerschüsse um 5 Uhr, beim ersten Läuten, beim Zusammenläuten, ferner bei Evangelium, Wandlung und Te Deum». In den Gemeinden hatten die anwesenden Mitglieder der Landes- und Gemeindebehörden wie auch die Beamten das Hochamt offiziell zu besuchen. Die Predigt musste den Anlass thematisieren. Schuljugend und Ortsvereine waren verpflichtet, am Gottesdienst teilzunehmen. In einzelnen Gemeinden gab es sogar Prozessionen. Die Gemein-
Wie verbringen Sie den Staatsfeiertag?
Albert Kocherhans, Grabs Obwohl ich nicht aus Liechtenstein komme, besuche ich den Staatsfeiertag des Fürstentums immer wieder gerne. Man hat eine gemütliche Atmosphäre, triff t viele Leute, kann ungezwungen einen «Schwatz» halten. Ich war auch schon mal an der Feldmesse beim Schloss oben. Einen besonders schönen 15. August habe ich mal ausgerechnet bei Regenwetter im Gasthof «Löwen» verbracht.
Beata Kaiser, Vaduz Dieses Jahr werden wir nicht so viel unternehmen, denn unsere Jungmannschaft ist weg. Den Staatsakt schauen wir im Fernsehen an. Ich persönlich fand den früheren Staatsakt feierlicher. Da ist man am Morgen in die Kirche gegangen, die Pfadfinder haben einen Fackelumzug gemacht und auf der Marktplatzgarage wurden die festlichen Reden gehalten. Ich schätze am Staatsfeiertag, dass man sich den Zusammenhalt wieder einmal in Erinnerung ruft und dass man sich vor Augen hält, in welch ausserordentlich sicherem und schönem Land wir leben.
den waren zudem eingeladen, den Festtag auch in anderer Weise zu begehen, «z. B. durch ein Platzkonzert mit eventuell nachfolgender Bewirtung der Vereine auf Kosten der Gemeinde». Die Häuser waren zu beflaggen. Am 16. August, dem Geburtstag des Fürsten, besuchten Landtagsabgeordnete, Regierungsmitglieder und Landesbeamte den Gottesdienst in Vaduz. Nach der Messe überbrachten sie dem Fürsten ihre Glückwünsche. Die patriotischen Ansprachen thematisierten die Dankbarkeit gegenüber dem Monarchen, der gütigen Vorsehung und dem Schutz der Gottesmutter Maria.
Staatsfeiertag als «Fürstenfest» Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich in Liechtenstein vieles, auch der Staatsfeiertag. Der Druck von aussen nahm ab, die Türen hinaus öffneten sich, das Wachstum der Wirtschaft bedingte Zuzug und Einwanderung. Zwar bilden Beflaggung, Ansprachen, Volkshymne, Volksfest in Vaduz, Höhenfeuer, Feuerwerk und die Devise «Für Gott, Fürst und Vaterland» auch heute Elemente des Staatfeiertages, aber der auf Monarchie und Gottes Vorsehung konzentrierte Gehalt trat etwas in den Hintergrund. Die blau-rote Landesfahne mit der goldenen Fürstenkro-
Arthur Brunhart, alt-Landtagspräsident, zeigt die Bedeutung des Staatsfeiertages auf.
ne war bald öfter zu sehen als die gold-rote Fahne des Fürstenhauses. Der Staatsfeiertag verschwand, von einiger Beflaggung abgesehen, aus den Gemeinden und konzentrierte sich bald zentral in Vaduz. Auch begann sich seit den späten 1970-er Jahren der Begriff «Fürstenfest» zunehmend einzubürgern, eine Bezeichnung, die vorher mit einem fürstlichen Jubiläum, einem Geburtstag, einer Erbhuldigung oder Hochzeit verknüpft war. Seit 2011 verzichtet das Erzbistum darauf, beim Staatsakt auf der Schlosswiese die bis dahin traditionelle Festmesse zu zelebrieren. Im Juni 1990 – im November 1989 war Fürst Franz Josef II. verstorben – beschloss der Landtag
Göpf Bettschen, Triesenberg
Rolf Locher, Triesenberg
Ich gehe mit der Familie am Nachmittag ins Städtle. Ich freue mich schon darauf, bei diesem traditionellen Anlass wieder einmal Bekannte zu treffen. Am Abend laden wir unsere Freunde und Besucher in unsere Weinkellerei ein. Von dort aus sehen wir uns auch gemeinsam das Feuerwerk an. Ich würde sagen, das Feuerwerk ist der Höhepunkt des ganzen Tages, die Lichtshow vor einigen Jahren hat mich nicht besonders beeindruckt, aber ansonsten ist der 15. August jedes Jahr ein schöner, traditioneller Anlass.
Ich habe schon seit langer Zeit nicht mehr am Staatsakt teilgenommen. Mir hat es einfach zu viele Leute im Vaduzer Städtle. Für mich ist der 15. August eigentlich ein Tag wie jeder andere. Wünschen würde ich mir, dass man die Busverbindungen ein wenig verbessern würde. Gerade nach dem Feuerwerk springen alle in die Busse, diese sind dann gerammelt voll. Und das ist schon seit Jahren so.
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die Beibehaltung des 15. August als Staatsfeiertag, nun losgelöst vom Geburtstag des Fürsten. Gemäss Gesetz sollen die Feierlichkeiten «die Besinnung auf die staatlichen Grundwerte fördern und das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit stärken.» Als staatliche Grundwerte werden immer wieder angesprochen der glaubwürdig vertretene und im Volk verankerte Wille zu einem eigenen unabhängigen, demokratischen, durch eigene Rechtsordnung und völkerrechtliche Verträge abgesicherten Rechtsstaat Liechtenstein, das Bestreben, die Regeln des Zusammenlebens soweit möglich selber zu setzen und die Eigenart zu bewahren, weiter die Staatsform als konstitutionelle Erbmonarchie auf parlamentarischer und demokratischer Grundlage, das Zusammengehen von Fürst und Volk, schliesslich das Mitwirken in der Völkergemeinschaft als anerkannter und respektierter Partner, der einen guten Ruf geniesst und sich grosszügig und solidarisch engagiert.
Alle Informationen zum Staatsfeiertag: www.staatsfeiertag.li Das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit und das Empfinden einer gemeinsamen Identität haben viele Quellen, vor allem, wie eine Untersuchung zeigte, die gemeinsame Sprache, die Monarchie, die Staatsbürgerschaft,
das demokratisch-politische Engagement, das vertraute räumliche, soziale, gesellschaftliche und kulturelle Umfeld, die gemeinsame Geschichte.
Staatsakt seit 1990 wieder auf der Schlosswiese Seit 1990 findet der offizielle Teil des Staatsfeiertages wieder auf der Schlosswiese Vaduz statt, nicht mehr im Ort Vaduz, wo Landtag und Regierung tagen. Der Fürst resp. in dessen Stellvertretung der Erbprinz nimmt in einer Ansprache wichtige Themen und Fragen von Staat und Gesellschaft auf, der Präsident des Landtags spricht über Grundwerte des Staates. Nach dem Singen der Landeshymne lädt das Fürstenpaar zu einem Aperitif im Garten von Schloss Vaduz. Am Nachmittag und Abend findet im Zentrum von Vaduz ein Volksfest statt, mit Feuerwerk und der abschliessenden Devise «Für Gott, Fürst und Vaterland». Auch wenn das Programm des Staatsfeiertags vom 15. August 2015 als «Höhepunkte» nur das Feuerwerk, musikalische Darbietungen sowie ein Gebäudemapping auf dem Landtags- und eine Projektion auf das Regierungebäude erwähnt, bildet der Staatsakt auf der Schlosswiese weiterhin den Kern und das zentrale Element des Staatsfeiertags. Er gibt Gelegenheit, historische Referenzpunkte zu knüpfen, danke zu sagen, sich kritisch im Spiegel zu betrachten sowie drängende Fragen der Gegenwart und Zukunft anzu-
sprechen. Solche Fragen gibt es genug, von der Bewahrung der Lebensgrundlagen über Migration, politische Rechte, Bildung bis hin zur Globalisierung mit ihren Konsequenzen und anderem mehr. Liechtenstein ist heute mit Europa und der Welt eng vernetzt und von globalen Vorgängen betroffen. Der Staatsfeiertag erfüllt seine staatspolitische Funktion auch
heute nach 75 Jahren Bestand. In vielen Gesprächen zeigt sich, dass den Landsleuten bewusst ist, dass sie mit Liechtenstein über etwas Besonderes und Wertvolles verfügen, für das sie grundsätzlich einstehen können und das sie weiterentwickeln wollen.
Quellen: LLa, LLb; HLFL; JBL 111; Eintracht; Landeszeitungen.
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Alexander Schädler, Triesenberg Ich mag den Staatsfeiertag. Es ist toll, wieder einmal so viele Leute zu treffen, die man kennt. Die vielen Essensstände sind ebenfalls klasse. Die meiste Zeit halte ich mich auf der Marktgarage auf. Ich bin vollkommen zufrieden, wie der Staatsfeiertag gestaltet wird. Für jeden ist etwas dabei, das Feuerwerk ist jedes Jahr wieder ein Höhepunkt.
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Philatelie: Gemeinschaftsmarke mit Slowenien 3. Briefmarkenausgabe 2015 der Philatelie Liechtenstein am 7. September Die Alpen als Lebensraum stehen im Fokus der Gemeinschaftsausgabe SlowenienLiechtenstein. Die beiden Wertzeichen zeigen das Malbuntal in Liechtenstein (Wertstufe CHF 1.40) sowie die Hochebene Velika Planina in Slowenien (Wertstufe CHF 1.40) und wurden gemeinsam auf einen 10er-Bogen gedruckt. Text: Philatelie Liechtenstein
Alte Obstsorten Acht auf einem Bogen zusammengefasste Sondermarken mit einheimischen Äpfeln machen den Auftakt zu einer neuen Briefmarkense rie über alte Obstsorten. Sie zeigen die Sorten Berlepsch, Bohnapfel, Damason Reinette, G oldp a r m ä ne , Leuser, Rollapfel, Rösli Marie und
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Serie Sammlungen in Liechtenstein fort. Der Kaiser Autotraktor (Wertstufe CHF 0.85) wurde 1945 in Liechtenstein gefertigt. Mit seinem Opel Kadett 4-Zylinder-Motor erbrachte das Fahrzeug jahrzehntelang gute Dienste in einem Landwirtschaftsbetrieb.1921 produzierte die Ford Motor Company in Irland den Schlepper Fordson (Wertstufe CHF 1.00) mit einer tragenden Struktur aus Gusseisen. Das Chassis des 1967 zugelassenen Raimündle Traktors (Wertstufe CHF 1.40) stammt von einem LKW. Als Antrieb dient ihm ein V8-Benzinmotor mit 5.7 Liter Hubraum. Der Unimog (Wertstufe CHF 1.90) aus dem Jahr 1953 wurde seinerzeit vom Schweizer Militär vorwiegend für Übermittlu ng st r upp e n eingesetzt.
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Mit ihren gut erhaltenen Hirtensiedlungen ist die Velika Planina ein starker touristischer Anziehungspunkt. Die auf der Briefmarke abgebildeten, charakteristischen Hütten sind in Form von Haufensiedlungen auf der Alm verteilt. Die ältesten unter ihnen haben einen ovalen Grundriss. Im Mittelteil befi ndet sich jeweils die Küche, in welcher nach wie vor Käse hergestellt wird. Auch im Malbuntal werden die Weideflächen der Alpen und Maiensässe bis heute landwirtschaftlich genutzt.
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Staatsfeiertags-Motto: «Mier heben zemma» Liechtenstein feiert in diesem Jahr zum 75. Mal seinen Staatsfeiertag, also ein Jubiläum. Er ist aber auch seit 75 Jahren auch ohne Jubiläum ein besonderer Tag für jeden Liechtensteiner/in. Die Existenz unseres Landes war vor 75 Jahren bedroht. «Deshalb wurde damals der Staatsfeiertag als patriotisches Zeichen gegen Innen und Aussen von der Regierung beschlossen. Seither ist er ein Zeichen der liechtensteinischen Identität und erinnert uns an die Zeiten der Gefahr», sagt Ernst Risch in unserem Gespräch. Deshalb lautet das diesjährige Motto auch: «Mier heben zemma». Herbert Oehri von der lie:zeit hat sich mit Ernst Risch, dem Geschäftsführer von Liechtenstein Marketing unterhalten. Liechtenstein Marketing organisiert zum dritten Mal den Staatsfeiertag. Am 15. August feiert Liechtenstein zum 75. Mal seinen Staatsfeiertag. Liechtenstein Marketing organisiert die Feierlichkeiten, die viele Tausende Besucher anlocken und erfreuen werden. Was bedeutet die Organisation dieses Anlasses? Ernst Risch: Wir freuen uns, dass wir zum dritten Mal von der Regierung beauftragt worden sind, den grössten Anlass für und in Liechtenstein zu organisieren. Die Organisation des Staatsfeiertages ist ein Ganzjahresprojekt. Für Projektleiter Fabian Reuteler und sein Team heisst es jeweils «nach dem Staatsfeiertag ist vor dem Staatsfeiertag». Doch hinter dem guten Gelingen des Staatsfeiertages steht nicht nur Liechtenstein Marketing. Hier sind verschiedene Institutionen wie etwa die Landespolizei mit den verschiedenen BlaulichtOrganisationen, der Bereich Tief bau des Amts für Bau und Infrastruktur, Liemobil und viele mehr beteiligt, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Für ein abwechslungsreiches Fest sorgen die über vierzig Liechtensteiner Vereine, welche mit ihren Ständen im Vaduzer
Umzugsgruppe zum Thema «Vom Krieg verschont», 1986. Foto: Klaus Schädler
Städtle die besondere Stimmung am Volksfest ausmachen. Ist aufgrund des Jubiläums des Staatsfeiertages mit seiner besonderen Entstehungsgeschichte etwas Besonderes geplant? Das Jubiläum 75 Jahre Staatsfeiertag wird beim Staatsakt auf der Schlosswiese im Zentrum stehen. Es ist davon auszugehen, dass sowohl der Erbprinz wie auch der Landtagspräsident das Jubiläum in ihren Ansprachen aufnehmen werden. Der Staatsfeiertag in Liechtenstein
ist mit oder ohne Jubiläum ein besonderes Fest. Im Gesetz zum Staatsfeiertag von 1990 steht: »Die Feierlichkeiten zum Staatsfeiertag sollen die Besinnung auf die staatlichen Grundwerte fördern und das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit stärken». Die Existenz von Liechtenstein als Staat war vor 75 Jahren gefährdet. Deshalb wurde damals der Staatsfeiertag als patriotisches Zeichen gegen innen und aussen von der Regierung am 5. August 1940 in aller Eile be-
schlossen. Und der 15. August ist seitdem ein Stück liechtensteinische Identität und erinnert jedes Jahr an die Wurzeln in einer Zeit der Gefahr. Das diesjährige Motto «Mier heben zemma» ist deshalb rückblickend ein Zeichen der Dankbarkeit. Für die Zukunft ist es eine Botschaft im Sinne eines friedlichen Miteinanders und der Solidarität. Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass wir in diesem Land leben dürfen und die Geschichte es gut mit uns gemeint hat. Liechtenstein hat auch den Einwoh-
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«Das diesjährige Motto «Mier heben zemma» ist deshalb rückblickend ein Zeichen der Dankbarkeit. Für die Zukunft ist es eine Botschaft im Sinne eines friedlichen Miteinanders und der Solidarität.» Ernst Risch, Geschäftsführer Liechtenstein Marketing
nerinnen und Einwohner mit ausländischen Wurzeln und den Grenzgängern viel zu verdanken. Ohne sie wäre der Erfolg der letzten 75 Jahre nicht möglich gewesen. Wenn wir dieses Bewusstsein am diesjährigen Staatsfeiertag stärken können, dann haben wir viel erreicht. Der Liechtensteinische Staatsfeiertag strahlt im Lande selbst und über die Grenzen ins benachbarte Ausland. Welche Botschaften möchten Sie vermitteln? Für die Einwohnerinnen und Einwohner ist am Staatsfeiertag sicher das wichtigste Element, dass man sich trifft und einen schönen Tag mit Freunden und Bekannten verbringt. Wenn dabei die bereits angesprochenen Gedanken Platz fi nden – auch nur unbewusst – dann haben wir das Ziel erreicht. Gegen aussen ist es nach wie vor ein Symbol der Souveränität Liechtensteins. Wir sind ein eigenständiges Land und stolz dies am Staatsfeiertag zu feiern.
Wohnhaus im Städtle Vaduz, r. neben Gasthof Engel (dazwischen Beckagässle verlaufend), Standort heutiges Burg Café, dekoriert für Staatsfeiertag, ca. 1925. Bildquelle: Amt für Kultur, Landesarchiv, Vaduz
Alle Informationen zum Staatsfeiertag: www.staatsfeiertag.li
polit:zeit
UMFR AGE:
Soll die 13. AHV-Rente abgeschafft werden?
e AHV-Rent . 3 1 ie d ll So ? f t werden f a h c s e g ab
Sie können mitentscheiden – eine nicht repräsentative Meinungsumfrage in der Liechtensteiner Bevölkerung Eng im Zusammenhang mit dem Niedergang des liechtensteinischen Treuhandwesens steht auch der latente Niedergang der Staatseinnahmen. Obwohl das Vermögen von Land und Gemeinden sowie der Landesinstitutionen bei rund 6 Mrd. Franken liegt, ist bei näherer Betrachtung der Staatsrechnungen der letzten Jahre einem nicht ganz wohl. Gute Jahres-Abschlüsse, die hauptsächlich durch Sondereffekte (z.B. Steueramnestie rund 40 Mio. Einnahmen) zustande gekommen sind, werden überschwänglich gefeiert, um sich postwendend wieder nachdenklich und mahnend der Öffentlichkeit zu präsentieren unter dem Motto: «Sparen
ist oberstes Ziel». Das geschah in den letzten Jahren nicht nur einmal.
Unsere Frage an Sie Die Frage, die wir Ihnen heute im Zuge der laufenden AHVRevision und vor dem Hintergrund der Landesfinanzen stellen, heisst: «Soll die 13.
AHV-Rente abgeschafft werden?» Eine weitere Frage, die sich stellt: «Ist der Zeitpunkt einer kompletten AHV-Revision der richtige?» –Viele Bürgerinnen und Bürger können nicht verstehen, warum eine solche Eile mit dieser Revision, nachdem die AHV 11,2 Jahresausgaben auf der hohen Kante hat.
Eine derart komfortable Situation gibt es in keinem Land ausser in Liechtenstein. Dass man besonders wegen der demographischen Entwicklung der Bevölkerung für die Finanzierbarkeit der AHV-IV-FAK-Anstalten schauen muss, leuchtet ein. Aber man fragt sich schon, was hinter dieser hektischen Be-
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triebsamkeit eigentlich steckt? Der demografische Wandel allein kann es nicht sein. Auf klärung tut hier not.
Anhebung des Rentenalters und des Beitragssatzes – Streichung der 13.AHV-Rente Der Staat will sukzessive von jetzt 50 Mio. AHV-Zuschuss jährlich auf 20 Mio. Zuschuss reduzieren. Das heisst, sofern der Landtag mitmacht. Diese 30 Mio. Differenz müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanzieren. So sieht der Vernehmlassungsbericht für eine umfassende AHVRevision neben der Anhebung des Rentenalters von 64 auf 65 Jahre, auch eine Erhöhung des Beitragssatzes von 7,8 auf 8,1 Prozent vor. Die Wirtschaftsverbände haben bereits grünes Licht gegeben. WirtschaftskammerPräsident Arnold Matt gegenüber Radio L: «Die gesamte AHV-Revision ist eine ausgewogene und weitsichtige Lösung.» Auch mit der Anhebung der 0.30 Lohnprozente (0,15% plus 0,15%) könne er als Unternehmer im Sinne der AHV-Sicherung leben. Etwas zurückhaltender formulierte es die stv. Geschäftsführerin der Industrie-und Handelskammer
(LIHK), Frau Brigitte Haas, gegenüber Radio L: «Wenn man einmal angefangen hat, an einer Schraube zu drehen, kommt dann die zweite und die nächste dazu. Deshalb muss man gut darauf achten, dass die Kosten möglichst tief gehalten werden können». Grundsätzlich sei aber das Gesamtpaket der AHV wichtig. Aber von einem Zeitpunkt des AHV-Revisionsabschlusses haben die Vertreter der Wirtschaftsverbände nicht gesprochen.
gibt verschiedene Lösungsmöglichkeiten. Aber die tragfähigste und die am besten umsetzbare ist die von der Regierung bevorzugte Variante eines längerfristigen Zeitraumes.
AHV-Bezüger verliert die Teuerungsanpassung Das heisst: Die ins Auge gefasste sog. sanfte Abschaffung des Weihnachtsgeldes bedeutet, dass die 13. Rente auf die zwölf Monatsrenten aufgeteilt wird. Die Gesamtsumme, die aus-
bezahlt wird, bleibt bestehen. Dafür soll auf Teuerungsanpassungen solange verzichtet werden bis die aufgelaufene Teuerung einem Dreizehntel der Jahresrente entspricht. Die Teuerungsanpassungen ersetzen sukzessive das Weihnachtsgeld. Der AHV-Rentner erhält so immer die Jahressumme wie bisher, allerdings ohne Teuerungsanpassung, die im Laufe der Zeit das Weihnachtsgeld ersetzen soll. (hoe)
Streichung des Weihnachtsgeldes als Knackpunkt? In diesem Massnahmen-Paket ist auch eine «sanfte Streichung des Weihnachtsgeldes», also die Streichung der 13. AHV-Rente, inkludiert. Diese wurde 1992 bei sprudelnden Einnahmen sukzessive bis 1998 auf 100 Prozent einer Monatsrente angehoben. Es ist der Regierung klar, dass mit der Abschaffung des Weihnachtsgeldes für Rentner erhebliche Empfindlichkeiten verbunden sind. Deshalb hat Regierungsrat Mauro Pedrazzini den Vorschlag gemacht, die «Abschaffung der 13. Monatsrente» über einen längeren Zeitraum zu bewerkstelligen. Es
UMFRAGE
Soll die 13. AHV-Rente abgeschafft werden?
JA NEIN ONLINE So können Sie abstimmen: ONLINE unter www.lie-zeit.li/umfrage (oder QR-Code einscannen) – E-Mail an: info@lie-zeit.li (ausgefüllten Stimmzettel dafür mit dem Smartphone abfotografieren) – Stimmzettel per FAX an 375 9009 – per Post an: Zeit-Verlagsanstalt (lie:zeit) «UMFRAGE», Essanestrasse 116, 9492 Eschen. Einsendeschluss: 31. August 2015
polit:zeit
Private Transferleistungen erreichen 175 Mio. Franken Dieses Mal haben die Regierung und die involvierten Amtsstellen ganze Arbeit geleistet! Es geht um die Beantwortung eines Postulats der FBP-Fraktion vom September 2013. Für einmal ging es nicht um die Staatsbeiträge an die «grossen Brocken» unserer Sozialwerke (AHV, Obligatorische Krankenversicherung), sondern um das Geld, das aufgrund von vielfach wenig bekannten Gesetzen vom Staat direkt an private Empfänger/-innen fliesst. Politisch korrekt heisst das: «Subventionen und Transferleistungen an Private.» Gastbeitrag: Walter-Bruno Wohlwend, Fürstlicher Rat
Es geht also letzten Endes um Millionensummen, die in mehr oder weniger grossen Tranchen an Private ausgeschüttet werden: Von den Kinderzulagen (rund 47 Mio. Franken), bis zu Geburtszulagen, Mietbeiträgen für Familien, Zahnpflege für Kinder, Stipendien über Unterhaltszuschüsse bis hin Opferhilfe. Insgesamt geht die Postulationsbeantwortung auf 27 einzelne Gebiete ein, so dass am Schluss 109 Seiten zusammenkommen.
Unkoordiniert gewachsener Zustand In ihrer Zusammenfassung kommt die Regierung zum Schluss, dass die Transferleistungen in unserem Lande «das typische Bild eines über die
Jahre teilweise recht unkoordiniert gewachsenen Zustands sind. Leistungen, welche eine Unterstützung der wirtschaftlich Schwächeren bezwecken stehen Leistungen gegenüber, welche gewisse Verhaltensweisen fördern sollen. Die Bemessungsgrundlagen derjenigen Leistungen, welche von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Empfänger abhängen, sind uneinheitlich...» Allein die auf der folgenden Seite veröffentlichten Zahlen für das Jahr 2014 erreichen die Summe von rund CHF 173 Millionen, auszuzahlen hauptsächlich an Privatpersonen. Hier muss man der Regierung gratulieren, dass sie diese Zahlen einmal näher anschauen möchte. Hier gäbe es viel Einsparpotenzial.
Eintänzer statt homogenische Gruppen Für den Bericht zeichnen vier Ministerien (unter Federführung des Ministeriums für Gesellschaft) und sieben Ämter verantwortlich. Bleibt die Frage, was nun weiter Walter-Bruno geschehen soll und wird? Verfolgt man unsere Innenpolitik seit mehreren Jahrzehnten, dann bleibt der Eindruck, dass sich insgesamt alles eher zum Schlechteren als zum Besseren entwickelt hat. Im Landtag sitzen heute zwar vier Fraktionen, die sich
Wohlwend, Fürstlicher Rat
in vielen Fällen allerdings eher als Eintänzer statt als politisch homogene Gruppen gebärden.
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Subventionen und Transferleistungen des Staates an Private Wir haben hier nur die wichtigsten Zahlen aus der Postulatsbeantwortung der Regierung an den Landtag herausgepickt. Die nachstehend genannten Positionen erreichen mehr als 170 Millionen Franken, die teilweise an Private allein im Jahre 2014 ausbezahlt wurden.
Kinderzulagen – jährliche Gesamtkosten (2014)
47,0 Mio.
Rückkehrhilfe für Asylsuchende
0,290 Mio.
Geburtszulagen
2,3 Mio.
Arbeitslosenentschädigung (2014) (Der Staatsbeitrag an die Arbeitslosenversicherung entfällt ab diesem Jahr)
3,4 Mio.
Mietbeiträge für Familien
1,8 Mio.
KVG-Prämienverbilligung für sozial Schwächere
4,4 Mio.
Mutterschaftszulage
0,143 Mio.
Wirtschaftliche (Sozial-) Hilfe (einschliesslich Beiträge der Gemeinden)
7,617 Mio.
Kinder- und Jugendbeihilfe
0,104 Mio.
Wohnbauförderung
10,621 Mio.
Kinder- und Jugendzahnpflege Teil der gesamten Staatsbeiträge an die Krankenkassen (33 Mio.) und die Spitäler (23,9 Mio.)
1,086 Mio.
Rückzahlung
14,220 Mio.
Kinder- und Jugendförderung (einschliesslich Beiträge der Gemeinden)
0,968 Mio.
Förderungsbeiträge gem. Energieförderungsgesetz (Landesanteil)
4,323 Mio.
Stipendien (ohne Rückzahlungspflicht)
4,188 Mio.
Rückzahlbare, zinslose Darlehen
2,204 Mio.
Zulagen für Alleinerziehende
1,4 Mio.
Zuschüsse zu Unterhaltszahlungen
0,685 Mio.
Ergänzungsleistungen zur AHV-IV (Die Hälfte tragen die Gemeinden)
9,8 Mio.
Hilflosen-Entschädigung
4,1 Mio.
Besondere medizinische Leistungen
2,9 Mio.
Pflegegeld für häusliche Betreuung (einschliesslich Beiträge der Gemeinden)
7,8 Mio.
Blindenbeihilfe
0,2 Mio.
Invalidenversicherung (Für rund die Hälfte muss der Staat aufkommen)
45,6 Mio.
Kostenbeteiligung bei KVG-Prämien bei Rentnern Dieser Betrag kann variieren.
10,0 Mio.
Hilfe bei Gerichts- und Verwaltungsverfahren
0,8 Mio.
Opferhilfe
0,017 Mio.
Das ergibt den Gesamtbetrag von 173,75 Mio. Franken für 2014. Dazu kommen Beiträge an private Institute wie beispielsweise die Caritas Liechtenstein, die Stiftung «Liachtbleck» und die Krebshilfe.
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Spenglerei Daum Anstalt
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Günther Daum
Gänsenbach 12 Günther Daum FL-9493 Mauren Gänsenbach 12 079 / 624 68 83 Telefon: FL-9493 Mauren E-Mail: hsd.daum@adon.li Telefon: 079 / 624 68 83 E-Mail: hsd.daum@adon.li
polit:zeit
Mittendrin statt nur dabei: Berufe erleben Die Regierung unterstützt das Projekt «next-step»-Bildungsmesse Vom 3. bis 5. September 2015 werden die ersten liechtensteinischen Berufs- und Bildungstage stattfinden. Sie sollen in der zunehmend komplexer werdenden Wirtschaftswelt Schulabgänger bei der Berufswahl unterstützen und auch weiterführende Ausbildungswege aufzeigen. Text: Ramona Banzer Passend zu diesem Lebensabschnitt trägt die Veranstaltung den Titel «next step» (nächster Schritt). In einer Art Bildungsmesse können die Besucher in anschaulicher Weise über die Möglichkeiten und Chancen innerhalb des liechtensteinischen Bildungssystems vor dem jeweils «nächsten Schritt» in der Ausbildungslauf bahn informieren. Mit den Entwicklungen in der Wirtschaftswelt verändern sich auch die Berufsbilder – das haben die vergangenen Jahre deutlich gezeigt.
Regierung unterstützt Projekt Die Regierung unterstützt dieses Projekt. Dazu die Bildungsministerin Aurelia Frick: «Es ist eine Orientierungshilfe für die jungen Menschen als auch deren Eltern. Mit «next step» wird auch darauf hingewiesen, dass heute mit Beendigung der Schulausbildung und dem anschliessenden Lehrabschluss der Ausbildungsweg nicht als schon abgeschlos-
sen betrachtet werden kann. Das Bildungssystem – und hier in der Berufsausbildung – bietet eine Fülle an Ausbildungsmodellen an, so dass sich angesichts des in der modernen Bildungspolitik klar verankerte des lebenslangen Lernens die Frage nach dem nächsten Schritt automatisch ergebe.»
Für jeden etwas dabei Die «next step»-Bildungsmesse bietet auch den Gymnasiasten Gelegenheit, sich über die Wege und Möglichkeiten nach der Matura ein Bild zu machen, da ebenfalls die Universitäten und Fachhochschulen über ihre Studiengänge informieren werden. Darüber hinaus gibt es Kurzvorträge zu verschiedenen Themen rund um die Berufswahl. Regierungschef-Stellvertreter Thomas Zwiefelhofer unterstrich die Bedeutung der dualen Berufsausbildung. Jedes Jahr absolvieren zwei Drittel der Schulabgänger eine Berufsausbildung auf dem
Bildungsinfotag 2014 mit Bildungsministerin Aurelia Frick
dualen Weg, der ein Erfolgsmodell für das Zusammenwirken von Staat und Wirtschaft darstelle. Dadurch, dass die Auszubildenden von Anbeginn in die praktische Arbeit einbezogen seien und Verantwortung übernehmen könnten, lernten sie den Arbeitsalltag kennen und seien in den Produktionsprozess einbezogen. Und Aurelia Frick zum dualen Weg: «Es geht um die Stärkung des dualen Bildungswegs, der einer der ganz wichtigen Erfolgsfaktoren unserer Gesellschaft darstellt. Hier bedarf es intensiver Aufklärungsarbeit.»
Nachwuchs durch duale Ausbildung Es sei nicht selbstverständlich, dass auch in wirtschaftlich schwierigen Phasen seitens der Unternehmen Geld, Energie und Zeit in die Ausbildung jun-
ger Menschen investiert werde. Es liege jedoch im Interesse der Unternehmen selber, für ausreichend Nachwuchs an Fachkräften zu sorgen. Trotz aller Bemühungen bleibe jedes Jahr eine grosse Anzahl von Lehrstellen offen, sagte Wirtschaftsminister Thomas Zwiefelhofer. Insbesondere einige Gewerbezweige hätten Probleme bei der Rekrutierung von ausreichend Nachwuchs. Deshalb solle «next step» den verschiedenen Branchen Gelegenheit bieten, ihre Berufsfelder und Ausbildungsmöglichkeiten darzustellen. Es sind oft gerade die handwerklichen Berufe, welche besondere Entwicklungschancen bieten. Für die Organisation der Liechtensteinischen Berufs- und Bildungstage 2015 ist der Messegestalter Leone Ming von der Liact AG zuständig. Gemäss seinen
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Ausführungen wird für diese Bildungsmesse das Areal des SAL in Schaan beansprucht, voraussichtlich werden alle Innen- und Aussenräume mit einbezogen sein. «next step» wird rund um die Berufsbildung weitere begleitende beziehungsweise nachfolgende Projekte auslösen.
Aussteller geben Einblick Zahlreiche Aussteller werden vom 3.–5. September im Schaaner SAL Einblicke in die Berufswelt geben. Beispielswiese die Ospelt
Haustechnik AG, welche aktuell 18 Lernende in drei verschiedenen Lehrberufen ausbildet, stellt die Berufe Heizungsinstallateur, Sanitärinstallateur und Gebäudetechnikplaner vor. «Unser Berufsbildner wird mit Lernenden vor Ort sein. Interessierte können sich aus erster Hand über die Berufe und die Ausbildung bei der Ospelt Haustechnik informieren. Interessierte können dabei selbständig Rohrverbindungen erstellen», erklärt Geschäftsführer Thomas Beck.
ÖFFNUNGSZEITEN «NEXT STEP» Vom 3.–5. September 2015 finden im SAL in Schaan die Berufs-und Bildungstage «next step» statt. Die Veranstaltung wird von der Regierung unterstützt. Die Öffnungszeiten: Donnerstag, 3. September 2015 von 13.30 – 18 Uhr Freitag, 4. September 2015 von 8.30 – 18 Uhr Samstag, 5. September 2015 von 8.30 – 16 Uhr Der Eintritt ist kostenlos.
Lehrstellen: Zukünftig auch Online-Schnuppern möglich Auf der Lehrstellenplattform myChoice.li soll in Zukunft online geschnuppert werden können. Die drei Balzner Florian Büchel (25), Kevin Frick (24) und Kevin Gabathuler (24) wollen somit den Nutzungsgewohnheiten der Jugendlichen gerecht werden. Und das heisst: Video-Elemente, Social Media und direkte Kontakte. Büchel, Frick und Gabathuler haben das Projekt «myChoice.li» vor einem Jahr gestartet. Florian Büchel: «Wir werden mit einem Stand vom 3. bis 5. September 2015 bei den Berufsund Bildungstaxen ‹next step› im Schaaner SAL vor Ort sein, um unsere Prototypen zu testen und den Dialog mit den Jugendlichen sowie weiteren Interessierten zu suchen.» «Mit unserer Online-Lehrstellenplattform myChoice.li bieten wir neue Einblicke in die Liechtensteiner Lehrberufe so-
wie eine Orientierungshilfe bei der Berufswahl», erklärt Kevin Frick. Jugendliche und ihre Eltern erhalten somit die Möglichkeit, frühzeitig die unterschiedlichen Berufe zu erkunden.
Falsche und fehlende Vorstellungen beseitigen Durch die Kurzfilme sollen die teilweise falschen oder fehlenden Vorstellungen der Jugendlichen beseitigt werden. «Zusätzlich können Schülerinnen
und Schüler durch die Videos in kurzer Zeit leichter feststellen, welche Lehrberufe ihnen überhaupt gefallen könnten», sagt Kevin Gabathuler.
Feedback geben und gewinnen Wer sich im September ein Video auf www.mychoice.li anschaut und den dazugehörigen Fragebogen ausfüllt, nimmt am Gewinnspiel mit attraktiven Preisen teil. «Die Testphase soll
Klarheit bringen, ob die Prototypen den Anforderungen der Zielgruppen entsprechen, oder ob Anpassungen notwendig sind», hält Kevin Gabathuler fest.
polit:zeit
3 Fragen an die «Vertreter» lie:zeit stellt den Vertretern der vier Parteien folgende Fragen: Christine Wohlwend, FBP
Helen Konzett Bargetze, Freie Liste
Die Jahresrechnung für 2014 ist rund CHF 100 Mio. besser als budgetiert. Sie schliesst zwar in diesem Jahr durch erneute Sondereffekte positiv ab, aber der Finanzminister warnt vor zu grosser Euphorie. Heisst das, dass die Bevölkerung in absehbarer Zukunft infolge der Fortsetzung des Sparkurses durch die Regierung mit weiteren Belastungen rechnen muss?
Positive – oder auch negative – Sondereffekte, Erträge aus den Anlagen und Währungsschwankungen können nicht verlässlich vorhergesehen werden. Aus diesem Grund muss für die Betrachtung und Einschätzung des Staatshaushalts jeweils das Betriebsergebnis herangenommen werden. Dieses weist ein Defizit auf – eben dieses viel zitierte „strukturelle Defizit“. Dieses Defizit wurde mit den Massnahmenpaketen I – III deutlich verkleinert und es wurden diverse Rahmenbedingungen angepasst, so dass wir zumindest mit einer Stabilisierung rechnen dürfen. Da wir für die Gesamtbetrachtung auch Sondereffekte und weitere Erträge aus Anlagen nicht ausser Acht lassen dürfen, kann ich diese Frage momentan guten Gewissens mit Nein beantworten. Es wird wohl in absehbarer Zeit keine weiteren Belastungen geben.
Die Einnahmenseite des Staatshaushaltes muss wieder verlässlicher planbar werden. Dabei müssten wir die Opfersymmetrie immer im Blick haben. Aber was machen FBP und DU? Ihretwegen bleiben die Krankenkassenprämien hoch und die Mindestertragssteuer tief. Mir ist lieber, die Lasten nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu verteilen, anstatt Privilegierte zu schonen. Hier bräuchte Liechtensteins Politik eine andere Schwerpunktsetzung
Das DBA mit der Schweiz ist von der ursprünglichen Zielsetzung – eine Quellensteuer analog der Grenzgänger-Besteuerung mit Österreich zu erheben, weit entfernt. Wie stehen Sie zu diesem Mini-DBA mit der Schweiz?
Persönlich hätte ich mir natürlich mehr erhofft und fände es nur fair, wenn seitens der Schweiz allen angrenzenden Staaten gleiche Regelungen zustehen. Natürlich bin ich mir aber auch bewusst, dass wir in anderen Bereichen von einer engen Partnerschaft mit der Schweiz als Staat profitieren – und dies nicht eins zu eins abgelten. Verhandlungstaktisch war es unklug den Ertrag bereits vor den offiziellen Verhandlungen öffentlichkeitswirksam in die Finanzplanung aufzunehmen. Das hat bereits im Vorfeld Kritiker dazu gebracht, sich zu formieren und entsprechende Allianzen zu bilden.
Mit dem durch Regierungschef Adrian Hasler ausgehandelten Doppelbesteuerungsabkommen sind wir unzufrieden. Die von der Regierung übereilt budgetierten Mehreinnahmen von 20 Mio. CHF jährlich sahen in den Massnahmenpaketen zwar gut aus, konnten aber in den Verhandlungen mit der Schweizer Regierung nicht annähernd durchgesetzt werden. Liechtenstein hat ausserdem bei der Besteuerung von AHV-Einkommen unter dem Strich Mindereinnahmen von 1 Mio. CHF jährlich hinzunehmen. Vom DBA mit der Schweiz werden nur einige Grossunternehmer profitieren, der Staat und somit die Allgemeinheit wird kaum etwas davon haben.
Die Entflechtung Kirche und Staat wird in einer Sitzung des kommenden Herbstes im Landtag behandelt. Die Vermögensentflechtung in den Gemeinden ist weitestgehend abgeschlossen und über das Konkordat entscheidet der Landtag. Wie stellt sich Ihre Partei zum Konkordat mit dem Heiligen Stuhl?
Das Konkordat in der letzten mir bekannten Fassung beinhaltet noch ein paar Knackpunkte wie die Unkündbarkeit oder die Passagen mit den Aufenthaltsbewilligungen. Meines Wissens nach wurden die strittigen Punkte nochmal nachverhandelt – das Ergebnis kenne ich im Detail noch nicht. Sobald alle Fakten auf dem Tisch liegen werden wir das Thema Entflechtung Kirche und Staat parteiintern besprechen.
Die Freie Liste-Fraktion lehnt das Konkordat in dieser Form entschieden ab. Einen solchen unkündbaren Staatsvertrag mit dem Vatikan künftigen Generationen aufzubürden und dem Erzbistum derartige Privilegien einzuräumen, ist nicht verantwortbar.
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der 4 Parteien
Jakob Büchel, VU
Harry Quaderer, du
Es ist durchaus erfreulich, dass wiederholt Sondereffekte zu einem besseren Abschluss der Landesrechnung 2014 führen. Der eingeschlagene Sparkurs hat bereits auf verschiedenen Ebenen zu einschneidenden Belastungen für die Bevölkerung geführt. Aus meiner Sicht bleibt jetzt Zeit, die wirtschaftliche und steuerliche Entwicklung abzuwarten, bevor weitere Sparmassnahmen umgesetzt werden. Die erfolgten Anpassungen im Steuergesetz wie auch die bereits laufenden Sparmassnahmen sollten zuerst ihre volle Wirkung entfalten können, bevor der Bevölkerung neue Belastungen aufgehalst werden.
Die Jahresrechnung 2014 trügt. Aus betrieblicher Tätigkeit resultiert ein Ergebnis von MINUS 72 Millionen. Der Sparhebel muss bei unserem aufgeblähten Staatswesen noch viel heftiger angesetzt werden. Es würde mich nicht wundern, wenn der Personalaufwand für die Landesverwaltung am Ende dieser Legislatur grösser sein wird als am Anfang. Beim Geldverteilungskampf scheinen sich nun gewisse rote PolitikerInnen im Landtag ganz auf die Seite der Weissen geschlagen zu haben und möchten schon wieder Gelder verteilen, die man noch gar nicht eingenommen hat. Dies finde ich eine äussert unehrliche Art und Weise von Politik. Ich frage mich auch, was ein Koalitionsvertrag überhaupt wert ist.
Das DBA mit der Schweiz ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung und bedeutet eine Erleichterung im Waren- und Dienstleistungsverkehr mit der Schweiz. Das Verhältnis Schweiz-Liechtenstein muss umfassend betrachtet werden. Liechtenstein hat mit keinem anderen Land so vielfältige und so bedeutende Beziehungen. Das heisst, dass nicht nur ein Teilbereich losgelöst betrachtet werden darf; es geht um die Gesamtheit der Beziehungen zur Schweiz und diese werden durch das neue DBA verbessert. Umgekehrt ist es aber durchaus legitim zu hinterfragen, weshalb der Finanzminister (und Regierungschef) die Einführung einer Quellensteuer scheinbar nicht überzeugend darlegen konnte.
Wenn man natürlich im Vorfeld der Verhandlungen schon verkündet, was man gerne haben möchte (4% Quellensteuer/20 Millionen Franken), verspielt man die Trümpfe schon bevor der Jass richtig begonnen hat. Trotz intensiver Bemühungen von Regierung und letzthin auch Landtag, sich mit den Schweizer Politik-Kollegen auf freundschaftlichste Art und Weise auszutauschen, wird man den Eindruck nicht los, dass wir für den in den letzten Jahren verspielten Goodwill, vor allem durch unnötiges Vorpreschen in Finanzplatzfragen, mit diesem „mageren“ Verhandlungsergebnis nun von unseren Schweizer Kollegen die Quittung bekommen haben.
Die Verhandlungen zur Entflechtung von Kirche und Staat haben nun, nach vielen Jahren der Verhandlungen, zu einer Einigung der kirchlichen Seite mit den einzelnen Gemeinden geführt. Es wäre äusserst bedauerlich, wenn jetzt der zur Vollendung dieser zähen Verhandlungen führende Schritt, nämlich die Zustimmung zu einem Konkordat nicht vollzogen würde. Leider gibt es aus meiner Sicht sozusagen eine unheilige Allianz von zwei Gegnerschaften, nämlich a) die sehr Konservativen die nicht damit einverstanden sind, dass der katholischen Kirche der verfassungsmässige Status der Staatskirche entzogen wird und b) die Linke, denen das Konkordat zu weit geht. Ich persönlich werde mich dafür einsetzen, dass das Konkordat VU-seitig seine Zustimmung erhält.
Anstatt Kirche und Staat zu entflechten, sind wir dabei, verschiedene Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften quasi als Staaten im Staat zu errichten. Unser Staat zieht sich aus dem Religiösen zurück, was richtig ist, den Religionsgemeinschaften wird aber ein Status zuerkannt, der nicht angemessen ist. Für mich gehören Kirche und Staat ganz klar getrennt und die verschiedenen Religionsgemeinschaften gehören dem Vereinsrecht unterstellt.
Seite der du
Finanzstatistik: Zahlen, Fakten und Interpretationen Neuerdings ist unser Land um eine weitere Statistik «reicher». Anlässlich der Präsentation (2. 7. 2015) der erstmals erstellten Finanzstatistik prahlte Regierungschef Adrian Hasler damit, dass Liechtenstein in Europa mit Abstand die tiefste Staatsquote aufweise. Zudem meinte er, dass die Behauptung, Liechtenstein habe einen ausufernden Staatsapparat, jeder Grundlage entbehre. Text: Erich Hasler, DU-Landtagsabgeordneter
Dazu ist zu wissen, dass die Staatsquote relativ zum Bruttoinlandprodukt (BIP) ermittelt wird. Das BIP stellt für Liechtenstein jedoch keine geeignete Bezugsgrösse dar, denn das BIP ist durch die grosse Zahl der Grenzgänger völlig aufgebläht. Jährlich fliessen ca. 25% unseres BIP in die Nachbarländer ab und sind damit dem hiesigen Wirtschaftskreislauf entzogen. Dies ist im Vergleich mit den übrigen europäischen Ländern einmalig. Berücksichtigt man, dass 25% des BIP ins Ausland fliesst, dann liegt die tatsächliche Staatsquote Liechtensteins in etwa auf der Höhe jener der Schweiz, wobei letztere noch eine teure Armee unterhält. Andersherum ausgedrückt: Unsere Staatsquote ist etwa gleich hoch wie die schweizerische, obwohl wir keine Armee, keine Luftfahrtinfrastruktur und auch keine Berufsschule haben. Also keine Spur von einer sensationell tiefen Staatsquote, wie die Regierung meint. Vielmehr ist ein unschönes Faktum, dass der Personalaufwand des Landes sich zwischen 2002 und 2012 mehr als verdoppelt hat, was sogar griechische Verhältnisse in den Schatten stellt. Die jetzige Regierung hat das Personalwachstum zwar unter grossen Mühen eingebremst, aber der Druck und der Wunsch nach mehr Personal bleiben gross. Mit dem Verweis auf die angeblich tiefe Staatsquote soll wohl das Terrain für ein weiteres Personalwachstum vorbereitet werden.
Erich Hasler, DU-Abgeordneter: «Keine Spur von einer sensationell tiefen Staatsquote»
Wo sieht die Regierung da den Musterschüler? Wenn dann noch das Primärdefizit von 1,1% des BIP schöngeredet wird, indem auf die für Euro-Länder statthafte Verschuldungsgrenze von 3% des BIP (Maastricht-Kriterium) hingewiesen wird, dann frage ich mich, ob die neue Finanzstatistik nur zur Selbstdarstellung gemacht wurde. Fakt ist, dass Liechtenstein, was das letztjährige Defizit angeht, lediglich Platz 7 der Rangliste belegt. Also, wo sieht die Regierung da den Musterschüler? Momentan sieht die Staatsrechnung nur darum nicht tiefrot aus, weil das Finanzvermögen im letzten Jahr einen beachtlichen Gewinn (72 Mio.) abgeworfen hat und Sonderfaktoren (z.B. Steueram-
nestie) zu Sondereinnahmen geführt haben. Die auf Sonderfaktoren beruhenden Einnahmen werden jedoch ab 2016 definitiv zum Versiegen kommen, so dass dann die wahren Verhältnisse zu Tage treten werden. Und das verheisst nichts Gutes. Problematisch ist das aufgeblähte BIP auch deswegen, weil das BIP über die Höhe des liechtensteinischen Anteils für die Teilnahme an EU-Programmen und für den Beitrag zum Kohäsionsfonds entscheidet. Dies hat beispielsweise dazu geführt, dass Liechtensteins Beitrag für das letzte EU-Forschungsprogramm anstatt der ursprünglich vorgesehenen 7.4 Mio. Euro bis heute 14.78 Euro gekostet hat! Das Forschungsprogramm ging übrigens 2013 zu Ende, doch
was die Kosten betrifft ist noch kein Ende in Sicht. Ich halte es für sehr schlecht, auch für die EU, wenn Programme oder Projekte mehr als das Doppelte des ursprünglich Budgetierten kosten. Dass Liechtenstein sich auf EU-Programme einlässt, die sich anscheinend nicht einmal annähernd korrekt budgetieren lassen, halte ich für eine Gefahr nicht nur für unseren Staatshaushalt, sondern für unseren Staat als Ganzes. Auch haben sich die jährlichen Kosten Liechtensteins für den EU-Kohäsionsfonds von CHF 1.92 Millionen (Periode 2004 bis 2009) um mehr als 50 % auf ca. CHF 3.2 Mio. (2009 bis 2014) erhöht. Neu verlangt die EU noch bedeutend mehr. Wieviel es sein wird, hat die Regierung bisher nicht angesprochen, um sich die Feierlaune wegen des EWR-Jubiläums nicht zu verderben. Solange die assoziierten EWR-Länder und die Schweiz wirtschaftlich besser dastehen als die meisten EU-Länder, wird die EU laufend mehr Geld fordern. Davon kann man ausgehen. Also ein Fass ohne Boden. In dieser Hinsicht ist die Prahlerei der Regierung mit der Finanzstatistik eher kontraproduktiv. Dies sollte man eigentlich aus den DBA-Verhandlungen mit der Schweiz gelernt haben, wo grossspurige Ankündigungen und undiplomatisches Vorgehen schlussendlich die Wegbereiter des Verhandlungsmisserfolgs waren.
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Verhandelte die Regierung nicht entschlossen genug? Ein gutes und enges Verhältnis zu den unmittelbaren Nachbarstaaten der Schweiz und Österreich ist für das Fürstentum Liechtenstein essenziell. «Gut freundnachbarschaftliche Beziehungen» heisst jedoch nicht, dass man sich nur im «Small Talk» gut versteht, sondern auch Verhandlungsergebnisse erreicht, die auch einem Kleinstaat wie Liechtenstein zustehen. Text: Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter Dass Liechtenstein im Juni 2015 plötzlich auf einer schwarzen Liste der EU aufschien, war sehr überraschend und wie sich herausstellte, relativ willkürlich und ohne nachvollziehbare Gründe. Die Regierung intervenierte auch entsprechend, doch schaden solche Bad-News stets in der Aussenansicht und insbesondere in den Reputationsbemühungen des Fürstentums Liechtenstein. In diesem Kontext wird der Politik wieder einmal vor Augen geführt, wie wichtig es für einen Kleinstaat wie Liechtenstein ist, dass er zu seinen unmittelbaren Nachbarstaaten – der Schweiz und Österreich – enge, freundnachbarschaftliche Beziehungen pflegt. Jüngste Ereignisse lassen jedoch auch diesbezüglich nicht unbedingt eine grosse Freude aufkommen und es stellt sich die berechtigte Frage: Wie eng, wie gut oder wie freundnachbarschaftlich ist dieses Verhältnis unseres Landes zu unseren Nachbarstaa-
ten Schweiz und Österreich? Bei Treffen auf politischer Ebene der Regierung oder des Parlaments mit den Pendants in der Schweiz oder in Österreich – auf Bundes-, Länder- oder Kantonsebene – wird das gute nachbarschaftliche Einvernehmen stets hervorgehoben, doch wenn es «um etwas geht», das für Liechtenstein wichtig wäre, steht Liechtenstein letzten Endes vor einem «Niet» oder vor einem desinteressierten Bescheid. Dabei sei an die DBA-Verhandlungen mit Bern, an die Domizilbesteuerung von Zoll- und Grenzwachtangestellten, die nach ihrer Pension den Wohnsitz in Liechtenstein behalten haben, erinnert, oder an die Projekt-Finanzierung in Sachen S-Bahn mit Wien.
Rumpf-DBA mit der Schweiz Die Finanzplanung des Fürstentums Liechtenstein enthält Einnahmen von 20 Millionen Franken aus einer erhofften Quellensteuer für Grenzgänger
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aus der Schweiz. Wie wir wissen, gab es dazu ein Nein aus Bern und dem Landtag wird in Bälde ein RumpfDBA vorgelegt, bei dem nur noch ein Teilerfolg übrig blieb, nämlich der Wegfall der Doppelbesteuerung für liechtensteinische Unternehmen. Die Verhandlungen wurden seitens der Schweiz materiell und praktisch von politischen Interessensvertretern des Kantons St. Gallen geführt, was darin gipfelte, dass die diesbezügliche Medienmitteilung des Scheiterns der Einführung einer Quellensteuer für schweizerische Grenzgänger durch die Staatskanzlei St. Gallen kommuniziert wurde. Bei einer bilateralen Abkommensverhandlung hat dies doch Seltenheitswert. Auch an den Grenzgebieten zu Italien, Frankreich, Deutschland und Österreich verbindet die Schweiz grenz-nachbarschaftliche Beziehungen, doch fordert dort die Schweiz von den Grenzgängern der jeweiligen Nachbarstaaten eine Quellensteuer ein. Wenn das Argument ins Feld geführt wird, Liechtenstein und die Schweiz hätten ein besonderes Nahverhältnis, so stimmt diese Aussage, hindert aber die Verhandler nicht, die Liechtensteiner Position besser zu vertreten. Ein Verhandlungserfolg wäre zum Beispiel gewesen, die Quellensteuer zu teilen. Für den Staatshaushalt hätte dies immerhin Einnahmen von über 10 Millionen Franken eingebracht und damit den Spardruck auf mittelständische Familien gedämpft.
Gescheitert ist bei den DBAVerhandlungen mit der Schweiz auch das jahrelange Bestreben der Zoll- und Grenzwachtangestellten, die nach ihrer Pension den Wohnsitz im Fürstentum Liechtenstein beibehalten haben, eine Domizilbesteuerung in Anwendung zu bringen. Der schweizerische Nationalrat stimmte diesem Begehren zu, der Ständerat dagegen. Auch bei diesem Anliegen erhielt die Regierung aus Bern ein «Njet». In der Auswirkung hätte es sich hier um ein Peanut gehandelt, doch auch hier gab es kein Erfolgserlebnis für die Liechtensteinische Regierung.
Verhandlungen mit Wien? Das nächste grosse Staunen wird es für die Regierung aus Wien geben, wenn nach monatelanger Funkstille in Sachen S-BahnFinanzierung und der ÖBB-Konzessions-Neuverhandlung die Vorstellungen des Bundesministers Stöger in Vaduz eintreffen. Diese Beispiele veranlassen uns, die Frage zu stellen: Wie steht es denn um die freundnachbarschaftlichen Beziehungen Liechtensteins zu seinen engsten Nachbarn Schweiz und Österreich?
sport:zeit
Das Warten auf den ersten Sieg Der FC Vaduz steht nach drei Super League-Runden erst bei 1 Punkt Der FC Vaduz kann mit dem Start in die neue Super League-Saison nicht zufrieden sein. Nach drei Runden steht die Contini-Elf erst bei einem Zähler, das Warten auf den ersten Sieg geht weiter. Dafür waren die Vaduzer in der Europa League einige Male erfolgreich. Text: Chrisi Kindle Nach den diversen Transfers war die Zuversicht beim FC Vaduz vor der neuen Saison recht gross. In den Spielen der Europa LeagueQualifikation konnte die Mannschaft teilweise überzeugen, in der Meisterschaft hingegen klappts noch nicht wunschgemäss. Morgen Sonntag winkt die nächste Chance im Heimspiel gegen Cupsieger Sion. Saison übergreifend warten die Vaduzer nun schon seit zehn Spielen auf einen Vollerfolg.
Müder Auftritt in Lugano Das wohl wichtigste Spiel in der noch jungen Saison ging für den FCV am letzten Sonntag in Lugano mit 0:1 verloren. Allgemein werden die Tessiner als schärfster Konkurrent im Kampf gegen den Abstieg gehandelt, umso wertvoller wären Punkte im Stadion Cornaredo gewesen. Doch die Vaduzer wirkten nach dem intensiven Pensum in den letzten Wochen (sechs Pflichtspiele innert zweieinhalb Wochen) doch etwas müde. Der Aufsteiger präsentierte sich wesentlich spritziger und feierte
Der Vaduzer Mittelfeldregisseur Markus Neumayer (l.) im Euro-Leagur-Spiel gegen Nomme Kallju (Estland).
einen verdienten Erfolg (Josipovic 75.). Hätte FCV-Keeper Peter Jehle nicht eine Glanzleistung gezeigt,
wäre das Ergebnis wohl um einiges höher ausgefallen.
Ansprechende Leistung gegen den FC Zürich Eine Woche zuvor, beim 2:2 gegen Zürich, zeigten die Vaduzer phasenweise, wozu sie in der neuen Besetzung fähig sein könnten. Vor 4‘200 Fans entwickelte sich im Rheinparkstadion ein offener Schlagabtausch mit einem gerechten Unentschieden. Beide Tore für den FC Vaduz erzielte Philipp Muntwiler. Auch beim Auftaktspiel gegen den Meister Basel im St. Jakobpark konnte der FC Vaduz insgesamt gut mithalten, am Ende aber resultierte eine 0:2-Niederlage. Die Leistung der Contini-Elf war aber ordentlich, die Punkte müssen die Liechtensteiner gegen
andere Gegner holen. Und das vorgegebene Saisonziel ist das gleiche wie im letzten Jahr: Klassenerhalt.
Die Neuen müssen sich noch integrieren Die Vaduzer Mannschaft scheint stärker aufgestellt als in der letzten Saison. Die Neuzugänge Ali Messaoud (von Willem Tilburg, Holland), Stjepan Kukuruzovic (von Ferencvaros Budapest, exFCZ), Moreno Costanzo (zuletzt bei Aarau) und der junge Stürmer Mauro Caballero aus Paraguay bringen zweifellos zusätzliche Qualität ins Team. Allerdings benötigt die Integration noch etwas Zeit, die Verständigung funktioniert noch nicht optimal. Vor allem der Holländer Ali Messaoud hat noch Luft nach oben, von
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FCV- Linksverteidiger Naser Aliji
1:0-Führung gegen des FCZ beim 2:2 im Rheinparkstadion: Costanzo, Ciccone, Muntwiler, Von Niederhäusern.
ihm erwarten die Verantwortlichen und auch die Fans in den nächsten Wochen eine Steigerung. Offenbar tut sich der Offensivspieler mit der Umstellung auf die Super League-Spielweise noch schwer. Kukuruzovic und Costanzo haben schon gute Ansätze gezeigt, aber auch sie können mehr und werden es bestimmt auch noch zeigen. Mauro Caballero hat immerhin
in Estland in der Europa League schon getroffen, ihn will Trainer Giorgio Contini keinesfalls «verheizen».
Starke Serie in der Europa League In den ersten beiden Qualifikationsrunden der Europa League hat sich der FC Vaduz keine Blösse gegeben. Die Amateure von La Fiorita aus San Marino
wurden mit dem Gesamtskore von 10:1 eliminiert und auch die Esten von Nomme Kallju konnten den Einzug der Vaduzer in die dritte Runde nicht verhindern (gesamt 5:1). Im Drittrunden-Hinspiel in Thun resultierte ein achtbares 0:0, das Rückspiel fand nach Redaktionsschluss dieser lie:zeit-Ausgabe statt.
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sport:zeit
1.Liga: Der FC Balzers mit grösserem Umbruch Der erfolgreiche Trainer der Erstliga-Mannschaft des FC Balzers, Mario Frick, muss wie einige andere LigaKonkurrenten auch sein Team in der neuen Saison neu aufbauen. Der Wechsel mit acht Neuzugängen ist zu gross, um einfach zur Tagesordnung überzugehen. Frick wird versuchen, diesen Umbruch so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Denn im Fussballgeschäft hat man nicht lange Zeit, sich auf das neue Umfeld einzustimmen. Balzers' Ambitionen werden laut Frick deshalb herunter geschraubt. Das Team will besser abschliessen als in der letzten Saison, als es Neunter wurde. Interview: Herbert Oehri wie ein Finale angehen und uns rangmässig gegenüber letzter Saison verbessern. (Rang 9)
Mario Frick, Trainer FC Balzers
Mario, du bist jetzt im vierten Jahr erfolgreicher Trainer des FC Balzers und hast dein Team jedes Jahr ein Stück weiter nach vorne gebracht. Kannst du mir kurz sagen, welche Spieler neu dazu gestossen sind und welche wir als Abgänge bezeichnen müssen? Und wie gross ist das Kader? Mario Frick: Wir haben beschlossen einen grösseren Umbruch einzuleiten. Verlassen haben uns Nuhija, Telic, Gadient, Piperno und Pizzi. Diese versuchen wir mit acht neuen Spielern zu kompensieren: Lüchinger, Bless, Pascal Foser, Kohler, Deplazes, Sele, Eidenbenz, Rechsteiner. Der FC Balzers hat sich mit einem starken Kader sehr viel für die neue Saison vorgenommen. Heute beginnt die Meisterschaft mit dem Auswärtsspiel in Gossau. Wie sind die Ambitionen des FC Balzers, wie die Zielsetzung am Ende der Meisterschaft? Bei acht Zuzügen braucht es Zeit, um die Spielidee des neuen Trainers kennenzulernen und umzusetzen. Wir wollen jedes Spiel
Du hast mit dem USV einen publireportage Ligakonkurrenten im eigenen Land. Beflügelt das die Ambitionen, und ist es der Ehrgeiz des FCB am Ende der Meisterschaft vor den Unterländer Erstligisten zu stehen? Der USV ist uns sportlich, strukturell und finanziell um Jahre voraus. Wir konnten in der letzten Saison die Lücke ein wenig Testspiel: Giger (l.) gegen Troisio (FC Ruggell) schliessen, aber auch nur weil der USV ausnahmsweise Mal geschwächelt hat. Aufgrund der Uniwash ist seit 40 Jahren Ihr Partner für saubere Autos. Die Selbstb Tatsache, dass der USV über das lassen und nicht wie dieses Jahr Ich erwarte wieder eine ausgevon «uniwash» zeichnen sich durch kinderleichte Bedienung, optimale drei Fünftligisten ein Freilos gedoppelte Budget verfügt, werGruppe. fekte Sauberkeit für glichene Ihr Fahrzeug aus. Bei «uniwash» strahlt nicht nu den sie immer die Favoritenrolle ben für das Viertelfinale! Glanz, sondern auch Motorräder, Wohnwagen, Kleinbusse usw. werd inne haben. Spielst du als Trainer beim FCB Sieben gute Gründe Der Frühling kommt weiter oder hörst du auch hier Welche Teams sind deiner MeiDie zahlreichen und Während der Salzperiode im Winter sollte wie wieder bei vom derstark Nationalmannnung nach die Favoriten für immer Welchen Stellenwert nimmt «uniwash» schätzen das Fahrzeug korden Aufstieg? schaft der FL Cup beim FC Balzers barkeit der Waschan rosiv wirkenden Salz befreitauf? werden. Es ist soAutolacks. Nach dem wichtig das AutoIch gründlich zu waschen und Vorrunde ein, nachdem der Cupsieger Favoriten sind fürmit mich Wettswerde die ganze ten» gelangen in de sich auch etwas mehr Zeit zu gönnen, denn nur praktisch schon zu Beginn des wil-Bonstetten, Grasshopper II, noch spielen und danach mich drucklanzen zum Ein so kann der hartnäckige Salz- und Schmutzfilm Wettbewerbes feststeht? Und Locarno, Gossau, Baden, ganz meine Trainerkarriere den Bürstensysteme entferntMendriwerden. Wichtig ist auf schwer zugängliche wärst du dafür dies zu ändern? fokussieren. sio, United ZürichStellen und der USV. lack garantieren und sauber zu spritzen sowie die Felgen vor auch schwer zugängl dem Reifenwechsel zu waschen. Wir nehmen den Cup sehr ernst, den lassen. Gerade deshalb hat mich unser frühes sich anschließend d Nach der Autowäsche ist eine gründliche InnenAus gegen den FC Vaduz U-23 Glanz, der sich ohne reinigung empfehlenswert. Auf allen uniwash SBauch so geärgert! In keinem anvon selbst einstellt. V Waschanlagen sind hierfür Innenreinigungsplätdass der Spülvorgan ze mit uniwash Turbosaugern vorhanden. deren Land ist es so einfach in durchgeführt wird. ein Cupfinale einzuziehen. Auch der grosse Proficlub FC Vaduz kann mal einen schwachen Tag einziehen, wie beispielsweise gegen den FC Ruggell, wo Vaduz erst glücklich in die Verlängerung kam und da auch erst in Uniwash in der Schlussminute siegte. Bei 17 Mannschaften würdeIhrer ich Nähe: dem Titelverteidiger ein Freilos geben und dann alle im AchtelLIECHTENSTEIN finale gegeneinander antreten
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Ofentausek: «Wir wollen unter die ersten Fünf kommen» Der Trainer des USV Eschen/Mauren und der sportliche Leiter David Hasler haben sich für diese Erstliga-Saison ehrgeizige Ziele gesteckt. Mit einem jungen Team will Trainer Oliver Ofentausek unter den ersten Fünf abschliessen und im Cup zumindest ins Finale vorstossen. Dafür stehen ihm 23 Spieler zur Verfügung. Interview: Herbert Oehri Lie:zeit: Oli, du bist im zweiten Jahr Trainer des USV. Warst du mit der Vorbereitung zufrieden? Du willst das USV-Team weiterbringen. Kannst du uns kurz sagen, welche neuen Spieler gekommen und welche gegangen sind? Oliver Ofentausek: Ja, ich bin zufrieden, wir haben gut gearbeitet. Drei Themen waren uns wichtig in der Sommervorbereitung: 1.) Auf Ergebnis zu spielen, 2.) uns spielerisch weiterzuentwickeln und 3.) taktisch gegen den Ball besser zu stehen und zu bewegen. Zur Frage der Mutationen: Abgänge: Eris Burak &
Kavcic Aljaz; Neuzugänge: Flavio Piperno (Tuggen), Simon Pirker (Rankweil), Luca Ritter (Liechtenstein U18), Helmar Andrade (Buchs)
Der USV hat die allermeisten Spieler halten können. Wie siehst du die Entwicklung der Erstliga des USV? Ja, ich finde, wir sind zusammengeblieben und haben hier ein klares Zeichen gesetzt. Wir wollen Kontinuität mit dem Ziel ein junges und homogenes Team aufzubauen, mit dem man über eine längere Zeit arbeiten kann. Und: mehr Spielern im Umfeld die Chance zu geben und vor allem im eigenen Verein die Ent wicklung vora nzut reiben. Deshalb haben wir auch einen För de rk ade r gebildet, um junge Spieler zu fördern und damit gute junge Spieler uns nicht durch die Lappen gehen. Wir wollen unseren eigenen Nachwuchs heranführen und dass eventuell der eine oder andere Spieler den Sprung in den Kader der Wichtige Stammspieler des USV: links Marco Fässler und Michael Bärsch ersten Mann-
schaft schafft. Dann wollen wir auch weiterhin junge Nationalspieler zu uns holen und die so auf bauen, dass auch sie den Sprung in den Kader schaffen und zugleich auch den Sprung in die A-Nationalmannschaft. Wie sind die Zielsetzungen des USV für die kommende Saison? Dieses Jahr wollen wir unter die ersten fünf kommen. Wir wollen zeigen, dass wir uns nach vorne entwickelt haben. Du hast mit dem FC Balzers einen Ligakonkurrenten im eigenen Land. Beflügelt das die Ambitionen, und ist es der Ehrgeiz des USV an Saisonende vor den Balzner Erstligisten zu stehen? Ich habe hier mein eigenes Denken, erst muss ich meine Aufgaben erledigen und das sind in erster Linie unsere Ziele im Verein zu erledigen. Mein Trainerteam (Jesus Ares & Claudio Vozza neu), Sportchef David Hasler und ich konzentrieren uns voll darauf diese Ziele so gut es geht umzusetzen. Daher verwende ich nicht allzu viel Energie in das Konkurrenzdenken mit Balzers, da es mir nichts nützen würde, wenn Balzers Letzter wäre und wir Zweitletzter. Aber ich will es auch nicht schmälern. Natürlich ist es super, dass wir ein Derby haben und ein Derbysieg beflügelt sicher auch die nächsten Tage oder sogar Wochen. Das sollen Bonusspiele und Ziel sein, die Derbys zu gewinnen und am Ende vor Balzers zu stehen. Welchen Stellenwert nimmt der FL Cup beim USV ein, nach-
Oliver Ofentausek, Trainer USV Eschen/Mauren
dem der Cupsieger mit dem FC Vaduz praktisch zu Beginn des eigentlichen Wettbewerbes schon feststeht? Und wärst du dafür dieses zu ändern? Wenn ich jetzt Cup, Meisterschaft, Derby bewerten müsste, ist für mich Meisterschaft an erster Stelle, Cup an zweiter & Derby an dritter Stelle. Für mich und die Mannschaft muss im Cup aber klar das Ziel sein, den Cup gewinnen zu wollen. Das ist eine Riesenchance für Spieler, Trainer und Verein mit dem Cupsieg was Grosses zu erleben. Es soll für uns Ansporn sein, die Meisterschaft gut zu absolvieren und am Tag X alles abzurufen. Ich sag nur in einem Spiel ist alles möglich und daher steht noch gar nichts fest. Der USV hat es schon Mal bewiesen!
Welche Teams sind deiner Meinung nach die Favoriten für den Aufstieg? Der FC Baden, weil er einfach konstant die letzten Jahre um die ersten drei Plätze mitspielte. Der FC Locarno, wenn er die Mannschaft halten kann. Eventuelles Überraschungsteam FC United Zürich, souverän aufgestiegen, wenn die Mannschaft zusammengeblieben ist und punktuell verstärkt worden ist, dann könnte FC United Zürich auch eine Rolle spielen. Und nicht zu vergessen: Wettswil und Gossau, die letztes Jahr einfach eine gute Runde gespielt haben.
sport:zeit
2. Liga: FC Triesen strebt Klassenerhalt an lie:zeit im Gespräch mit dem Erfolgstrainer Raphael Rohrer, Coach des FC Triesen Der FC Triesen ist mit seinem Trainer Raphael Rohrer (ex-Vaduz, ex-USV) innerhalb von nur vier Jahren aus der 4. Liga in die 2. Liga aufgestiegen. Dabei lieferten sich die Triesner mit dem FC Triesenberg ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem die Rohrer-Elf am Ende die Nase vorne hatte. Im ersten Jahr des Wieder-Aufstiegs nach vielen Jahren heisst das grosse und prioritäre Ziel für Triesen: Klassenerhalt. Wir haben uns mit dem Coach des FC Triesen, Raphael Rohrer, unterhalten. Interview: Herbert Oehri Raphael, dein Team, mit dem du aufgestiegen bist, muss sich eine Liga höher zurechtfinden. Wie stehst du den gesteigerten Anforderungen gegenüber? Raphael Rohrer: Es wird für uns eine sehr spannende Saison mit vielen tollen Gegnern. Eine höhere Liga bedeutet stets einen höheren Rhythmus, taktisch und spielerisch bessere Mannschaften. Diese Dinge müssen wir vom ersten Training der neuen Vorbereitung an ebenso bestmöglich versuchen umzusetzen, damit wir beim Start der Meisterschaft nicht überrascht werden. Ansonsten freuen wir uns auf die neue Herausforderung in der Zweiten Liga. Hat es im Kader Mutationen gegeben? Drei Abgängen stehen drei Neuzuzüge gegenüber, so dass
praktisch das Gros des Aufstiegskaders dem Verein die Treue gehalten hat. Das ist nicht so selbstverständlich. Wir haben für die neue Saison folgende Mutationen zu verzeichnen: Abgänge: Florian Meier (aus beruflichen und familiären Gründen), Aron Sele (FC Balzers), Max Fehr ( wird aufgrund von Zeitmangel bis auf weiteres die 2. Mannschaft verstärken). Zuzüge: René Kobler, Rici Baiao, Ronny Büchel.
Kommunikationsberater erhalten bleiben.
Aber es gab auch im Trainerstab eine Änderung. Christian Gassner wird der 1. Mannschaft als neuer Torhütertrainer zur Seite stehen. Er wird den bisherigen Trainer Werner Holpp ersetzen, dem der Aufwand von zwei von drei Torhütertrainings wöchentlich zu viel ist. Er wird dem FC Triesen aber in reduzierter Form als Torhütertrainer und
Welchen Stellenwert nimmt der FL Cup beim FC Triesen ein? Der FL Cup ist jedes Jahr eine interessante Sache, da man auf Gegner trifft, welche man ansonsten in der Meisterschaft nicht haben würde. Logischerweise würde man gerne jedes Jahr immer so weit wie möglich kommen. Leider waren wir in
Erfolgreich: Raphael Rohrer (Bildmitte) agiert auch in der 2. Liga als Spielertrainer.
Wie sind die Zielsetzungen für die kommende Meisterschaft? Grundsätzlich versuchen wir uns weiterhin zu verbessern und weiterzuentwickeln. Zudem wird wichtig sein, dass wir den höheren Rhythmus schnellstmöglich mitgehen können, um das Ziel Klassenerhalt realisieren zu können.
den vergangenen Jahren nicht sehr erfolgreich. Wir wollen unser Bestes geben, dies im neuen Jahr zu ändern. Aber die Meisterschaft hat natürlich Vorrang. Welche Teams sind deiner Meinung nach Gruppenfavoriten? Da wir neu in dieser Liga und Gruppe sind, kenne ich noch nicht viele Gegner so gut, dass ich dies wirklich beurteilen kann. Gemäss den Transferaktivitäten und den letzten Jahren schätze ich Chur 97 und den FC Buchs sehr stark ein.
Szene von einem 3. Liga-Meisterschaftsspiel in der vergangenen Saison. Im Vordergrund der FC Triesen- Spieler Zahn.
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Polverino: «Wir formen Spieler für höhere Aufgaben» Mit einem eher bescheidenen Kader von 18 Spielern nimmt Erfolgstrainer Daniele Polverino die zweite Saison in der 2. Liga regional in Angriff. Dabei muss die U23-Truppe des FC Vaduz zum Auftakt auswärts beim Liga-Neuling FC Au/Berneck antreten. Dort möchte Polverino seine ersten Punkte holen. Interview: Herbert Oehri
Der Vaduzer Coach Daniele Polverino schraubt die Ambitionen seines Teams runter. Er sagte, dass das Budget für sein Team nicht ausreiche, um zum Beispiel gegen den FC Buchs und andere in der Gruppe finanziell konkurrieren zu können. Auch in der Zweiten Liga werden schon ordentliche Summen angeboten. Trotzdem will Polverino die Gruppenfavoriten ärgern. Gleichzeitig wäre er zufrieden wie in der letzten Saison abzuschneiden. Was er formen will ist eine junge, hungrige und schlagkräftige Truppe. Dass er dies durchaus auch mit einer sehr jungen Mannschaft imstande ist in die Tat umzusetzen, hat Polverino bereits mehrfach bewiesen. Lesen Sie nachstehend das mit dem FCVCoach geführte Gespräch: Daniele, dein Team hat sich für die neue Saison verändert. Kannst du mir die Mutationen nennen? Daniele Polverino: Sechs Abgängen stehen bis jetzt drei Neuzuzüge gegenüber. Ich nenne sie
dir namentlich. Zuzüge: Niklas Pflegler (LFV U18), Eric Weichselbauer (Akademie Vorarlberg U18), Maurice Wunderli (Akademie Vorarlberg U18). Abgänge: Pascal Foser (FC Balzers), Sascha Bless (FC Balzers), Ogün Hot (FC Widnau), Lavdrim Bajralija (FC St. Margrethen), Loris Brasser (FC Chur 97), Elvir Spahic (FC Arbon) Wie sind deine Zielsetzungen mit dem Team für die neue Saison, die in einer Woche beginnt? Unser Ziel ist die Gruppenfavoriten zu ärgern. Wenn wir das Gleiche erreichen können wie in der letzten Saison sind wir zufrieden. Wir wollen eine junge, hungrige und schlagkräftige Truppe auf die Beine stellen und formen. Wenn wir dann Ende Saison wieder Spieler für höherklassige Vereine abgeben können, ist unsere Arbeit getan. Welchen Stellenwert nimmt der FL Cup beim FC Vaduz U-23 ein? Wir sind letztes Jahr im Halbfinale gescheitert und wir hätten sehr
gerne gegen die Profis aus Vaduz gespielt. Ganz klar ist unsere Priorität die Meisterschaft, aber auch im Cup wollen wir wie letztes Jahr weit kommen. Freust du dich auf die Begegnungen mit dem Ligakonkurrenten FC Triesen? Auf die Begegnung mit Raphael Rohrer freue ich mich jetzt schon. Ich gönne dem sympathischen Verein aus dem Nachbardorf Triesen den Aufstieg, vor allem Trainer Raphael Rohrer, der mit seiner ruhigen Art eine super Mannschaft geformt hat. Von der 4.Liga bis zur 2.Liga regional mit der fast gleichen Mannschaft aufzusteigen ist eine super Leistung. Ihm gönne ich es am allermeisten. Welche Teams sind deiner Meinung nach Gruppenfavoriten? Und gehört der FC Vaduz auch zu diesen? Die Gruppenfavoriten sind allen voran der FC Buchs, der gewaltig aufgerüstet hat. Dann schätze
Daniele Polverino zählt zu den besten Aktiv-Trainern im Lande.
ich Chur97 sehr stark ein. Montlingen und Weesen wollen dieses Jahr auch aufsteigen. Die sind ganz klar die Gruppenfavoriten. Wir können mit diesen Vereinen finanziell nicht mithalten. Unsere jungen Spieler müssen als Kollektiv und mit viel Leidenschaft glänzen. Wir sind da in Lauerstellung. Wir dürfen den Start nicht verschlafen und gegen Aufsteiger Au-Berneck sofort drei Punkte einfahren. Danach schauen wir von Spiel zu Spiel weiter.
KADER 2. LIGA FC VADUZ II
Torjäger Philipp Ospelt (l.) während eines Zweitligaspiels in der vergangenen Saison.
Pfleger Niklas 21.9.1997 - Torhüter - Neuzugang LFV U18; Kaiser Dario 15.3.1995 – Verteidiger; Kalberer Manuel 18.3.1994 – Verteidiger; Solinger Ramon 30.3.1993 – Verteidiger; Casale Gerardo 13.6.1995 – Verteidiger; Slijvar Hamza 14.8.1996 – Verteidiger; Uenlue Tolga Han 25.10.1990 – Verteidiger; Demirci Dennis 26.12.1993 – Mittelfeld: Memeti Mentor 10.9.1992 – Mittelfeld; Bajdar Jonas 31.5.1995 – Mittelfeld; Ospelt Philipp 7.10.1992 – Mittelfeld; Kum Selim 31.8.1996 - Mittelfeld; Mutapcija Adnan 9.9.1994 – Stürmer; Themo Ansia Jordhy 28.6.1996 - Mittelfeld - Neuzugang Akademie Scottland; Weixelbaumer Eric 2.7.1997 Mittelfeld - Neuzugang Akademie Vorarlberg; Wunderli Maurice 24.4.1997 - Stürmer - Neuzugang Akademie Vorarlberg; Mbaye Amadou - 27.11.1996 - Stürmer - Neuzugang FC Grenchen
sport:zeit
Ruggell: n e l a n o i t a n r e t n i Zentrum des s t r o p s n e r o i n u J International Swiss U16-Cup vom 6. - 9. August 2015 in Ruggell Seit diesem Donnerstag steht die Gemeinde Ruggell und der dortige Fussballverein im Zentrum des internationalen Juniorensports mit namhaften Mannschaften aus Deutschland, England, Indien, Liechtenstein, Österreich, der Schweiz und der Türkei. Darunter finden wir Teams vom FC Bayern München, von Manchester City oder vom VfB Stuttgart. Text: Robin Gubser Eine erneut zentrale Rolle spielt auch in diesem Jahr wieder der einzigartige soziale Charakter des Turniers, das morgen Sonntag mit vielen positiven Eindrücken zu Ende geht. Erfolgreicher Haupt-Initiator und CEO des Anlasses ist der bekannte Sportvermittler Hanspeter Rothmund. Das erste Mal in der Geschichte des Cups sind mit dabei das Juniorenteam des FC Aarau und die U16 von West Ham United FC aus London. Zudem erfreut man sich auch erstmals einer türkischen Mannschaft beim Swiss U16-Cup, dem sozial sehr engagierten Verein Altinord S.K. aus Izmir.
Besonderes Merkmal: Soziales Engagement Diesmal neu: Patenschaften für das Special Guest Team aus Indien. Das Ok präsentiert eine Neuerung beim Special Guest Team. Dieses Gäste-Team stellt seit jeher einen wesentlichen Teil des sozialen Charakters des Turniers dar: Eine Mannschaft aus einer Krisenregion darf im Teilnehmerfeld der Nachwuchsprofi s von Teams wie Bayern München, Manchester City oder FC Zürich mitspielen. In diesem Jahr werden elf Kinder und Jugendliche aus Indien vom engagierten Projekt „Slum Soccer“ erwartet. Erstmals aber übernehmen hei-
mische Kicker vom FC Buchs und FC Sargans eine Patenschaft und treten gemeinsam mit den „Weltreisenden“ in einer Mannschaft zusammen auf.
Die regionale PatenschaftLösung Das OK möchte den 15 Gästen natürlich die Chance auf ein unvergessliches Turnier und zahlreichen anderen Eindrücken für die Reisegeschichten zuhause ermöglichen. Zusammen mit den beiden sehr engagierten regionalen Fussballvereinen FC Buchs und FC Sargans erarbeitete das OK nun das Patenschaftsmodell. Die beiden Vereine stellen jeweils
fünf bzw. sechs U16-Spieler, welche das „Slum Soccer“-Team ergänzen. Somit kommt auf jeden Gastspieler ein Spieler aus der erweiterten Gastgeber-Region, die den indischen Jugendlichen zudem helfen sollen, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Dadurch wird der so wichtige kulturelle Austausch zusätzlich verstärkt. Nach der erfolgreichen Integration behinderter Fussballer in das Turnier bei den letzten zwei Austragungen, wird diese Idee auch in der diesjährigen Auflage fortgesetzt. Noch bis morgen Sonntag wird in der Mittagspause (12 -13 Uhr), ein Spiel der Behinderten-
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mannschaften stattfinden. Die so genannten „Special Needs Teams“ absolvieren zudem mehrere Trainingseinheiten und polysportive Anlässe in der Region. Durch das soziale Engagement steht das Turnier unter der Schirmherrschaft von Wilfried Lemke aus Bremen /D, Sonderberater des UNO-Generalsekretärs für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden.
12 Teams , 7 Länder Auch in diesem Jahr ist die Region wieder von den beiden Auswahlteams aus dem Vorarlberg und dem Fürstentum Liechtenstein vertreten. Die Liechtenstei-
ner Auswahl ist zusammen mit Manchester City FC das einzige Team, welches seit dem ersten Turnier 2001 immer mit dabei ist. Auch dabei sind gleich drei ehemalige Sieger des International Swiss U16 Cups - der VfB Stuttgart, Manchester City FC und der SK Rapid Wien. Wer sich den Titel in diesem Jahr sichern wird, werden wir am morgigen Finaltag erfahren. Die Organisation des International Swiss U16-Cup möchte sich auch auf diesem Wege bei allen Gönnern und Sponsoren bedanken.
Der letzte Turniersieger Rapid Wien
Das Special Guest Team aus Indien tritt erstmals mit Kickern vom FC Buchs und FC Sargans, die eine Patenschaft übernommen haben, gemeinsam beim Turnier auf.
business:zeit
Einsatz für den Industriestandort Liechtenstein Die lie-zeit im Gespräch mit der stv. Geschäftsführerin Brigitte Haas von der Industrie- und Handelskammer (LIHK) Etwa 40% der Beschäftigten in Liechtenstein arbeiten in der Industrie. Derzeit und wahrscheinlich noch bis auf weiteres steht der Euro-Mindestkurs im Fokus. Denn er ist der Hauptgrund für den stark verringerten Aussenhandel. Die Freigabe des Wechselkurses hat unsere Wirtschaft hart getroffen. Alle involvierten Wirtschaftskräfte arbeiten mit Energie daran, die massiv verteuerten Produkte in einen vernünftigen Rahmen zu bringen. Interview: Ramona Banzer Die Aussenhandelszahlen Liechtensteins im 2. Quartal 2015 geben zu denken. Die direkten Waren-Exporte sind um 6.2% gegenüber dem Vorjahreswert eingebrochen. Im Vergleich zur Schweiz, die auch leidet, wo die Exporte um 2,6% gesunken sind, liegt die Liechtensteiner Zahl bei schon fast dramatischen 6.2 Prozent. Die Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer (LIHK) setzt sich vehement dafür ein, dass Liechtenstein weiterhin ein starker Werkplatz und Industriestandort bleibt, wie uns die stellvertretende Geschäftsführerin der Indust-
rie- und Handelskammer (LIHK), Frau Brigitte Haas, im nachfolgenden Interview gesagt hat.
tenstein weiterhin ein starker Werkplatz und Industriestandort bleibt.
Welche volkwirtschaftliche Bedeutung kommt dem Industriesektor zu? Brigitte Haas: Die Industrie und das warenproduzierende Gewerbe sind von eminenter Bedeutung für Liechtenstein: Fast 40% der Beschäftigten arbeiten im zweiten Sektor und dieser Wirtschaftszweig trägt rund 38% zur Bruttowertschöpfung bei. Die Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer setzt sich dafür ein, dass Liech-
Das zweite Jahresquartal ist herum. Wie entwickelte sich die Euro-/Franken-Thematik seit Januar? Die liechtensteinischen Aussenhandelszahlen im zweiten Quartal 2015 geben zu denken: Die direkten Warenexporte liegen 6,2% unter dem Vorjahreswert. Zwar vermeldet auch die Schweiz einen Rückgang im zweiten Quartal, er liegt jedoch weit unter dem liechtensteinischen. Die Schweizer Exporte
sind um 2,6% gesunken, was die NZZ vom 22.7.15 beschreibt mit: «Der Aussenhandel hat sich markant eingetrübt.» Mit welchen Worten würde wohl die liechtensteinische Zahl von 6,2% kommentiert? Der Hauptgrund für den verringerten Aussenhandel ist allseits bekannt: Der Schweizerische Nationalbank-Entscheid vom 15. Januar 2015, den Euro-Mindestkurs aufzuheben, hat die Wirtschaft stark getroffen. Wie sich nach einem halben Jahr bestätigt, ergab sich daraus nicht nur ein kurzfristiger Effekt, des-
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sen Auswirkungen sich bereits wieder eingependelt haben. Im Gegenteil, die exportierenden Mitglieder der LIHK arbeiten immer noch mit ganzer Energie daran, die für die Euro-Länder und andere Fremdwährungsräume mit einem Schlag massiv verteuerten Exporte in einen zukunftstauglichen Rahmen zu bringen. Hierzu sind viele verschiedene Massnahmen nötig.
«Ist die Zitrone nicht schon ausgepresst?» Bereits nach dem Euro-Zerfall 2011 gab es teils harte Effizienz- und Sparprogramme. Ist die Zitrone nicht schon ausgepresst? Wie sind die Arbeitnehmenden betroffen? Die schlagartige Verteuerung der im Frankenraum produzierten Waren durch den SNB-Entscheid vom Januar 2015 zwang die Unternehmen zu raschem Handeln. Dadurch, dass bereits 2011 viele Betriebe Effizienzund Sparprogramme durchgeführt und alle möglichen Massnahmen ergriffen haben, um den damaligen Frankenschock langfristig verarbeiten zu können, sind wirklich schon viele Möglichkeiten ausgeschöpft. Etwas vom Wichtigsten ist natürlich immer, die Innovation voranzutreiben und den Wettbewerbern dadurch einen Schritt voraus zu sein. Daran wird in den Betrieben intensiv
Brigitte Haas
gearbeitet: Forschung und Entwicklung werden in den LIHKMitgliedsunternehmen gross geschrieben und entsprechend haben sie im Vergleich zu anderen Ländern einen sehr hohen Anteil an den Betriebsausgaben. Jedoch kamen und kommen die Unternehmen um Massnahmen nicht herum, die auch die Arbeitnehmenden direkt betreffen. Dabei reagiert jeder Betrieb sehr individuell, da die Situation je nach Unternehmen äusserst unterschiedlich ist. Einige Betriebe hatten ursprünglich vor, Lohnerhöhungen zu verkünden, mussten nun aber Nulllohnrunden umsetzen. In anderen Betrieben herrscht ein Einstellungsstopp, wiederum andere haben eine zeitlich befristete Arbeitszeiterhöhung bei gleichbleibendem Lohn eingeführt. Einige wenige Betriebe sahen sich gezwungen, nach gründlichen Abklärungen und Berechnungen auf die wohl schwierigste Massnahme zurückzugreifen, um Arbeitsplätze zu erhalten: die Umstellung der Löhne auf Euro. Bis anhin haben wir aus unseren Mitgliedsunternehmen noch keine Meldungen, dass über Kurzarbeit nachdenken müssten. Kann die Produktion langfristig im Land erhalten bleiben? Der Trend zur Wissensgesellschaft ist in Liechtenstein und in der Region klar gegeben und nur dadurch werden wir langfristig genügend Wertschöpfung für einen erfolgreichen Standort generieren können und wettbewerbsfähig bleiben. Die meisten Produktionsarbeitsplätze in den liechtensteinischen Industrieunternehmen benötigen gut ausgebildete Fachkräfte, jedoch steht ein Teil der Produktion auch weniger qualifizierten Personen offen. Die LIHK legt grossen Wert auf die Ausbildung der Menschen in der Region, da in einer Wissensgesellschaft die höhere Bildung grundlegend ist. Trotzdem ist es von grosser gesellschaftlicher Bedeutung, Arbeitsplätze und dadurch Chancen für geringer Qualifizierte in Liechtenstein zu erhalten.
«Unsere Wirtschaft bietet viele Ausbildungsplätze für Jugendliche an.» Gibt es trotz Währungskrise und anderen Schwierigkeiten Ausbildungsplätze für junge Leute? Liechtensteins Wirtschaft bietet nach wie vor viele Ausbildungsplätze für Jugendliche an. Beispielsweise konnten auch dieses Jahr bei weitem nicht alle offenen Lehrstellen mit interessierten und fähigen Schulabgängerinnen und -Abgängern besetzt werden. Bald beginnt die nächste Runde mit Schnuppern und Bewerben. Lehrstellen hat es genug, jedoch decken sich die Lehrberufe zu oft nicht mit den Interessen und teils den schulischen Fähigkeiten der Jugendlichen. Die LIHK erhofft sich von den Jugendlichen, dass sie mit offenen Augen durch die Berufswahlvorbereitung gehen und sich auch Berufe anschauen, die ihnen im ersten Augenblick fremd erscheinen. Oft lohnt sich ein genaueres Hinsehen und Ausprobieren - und die oder der Jugendliche entdeckt eine neue Welt für sich.
Was kann für den Werkplatz Liechtenstein getan werden? Die LIHK setzt sich dafür ein, dass der Wirtschaftsstandort Liechtenstein gestärkt wird und dadurch die Arbeitsplätze im Land erhalten bleiben. Durch stetiges Dranbleiben, neuste Technologie, Innovation und beste Qualität setzen die Betriebe alles daran, weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Trotzdem werden wohl Veränderungen stattfinden. Um in Zukunft bestehen zu können, braucht es Flexibilität und Entscheidungen mit Mut und Tatkraft. Die Wirtschaft ist sich ihrer Verantwortung bewusst und steht für den Erhalt des Werkplatzes Liechtenstein ein. Was kann die Politik tun? Die Politik kann durch kluge Entscheidungen dazu beitragen, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Flexibilität zu erhalten, die es in der Wirtschaft braucht. Jede und jeder von uns trägt auch bei, indem Verständnis für die Situation und Mut zu Veränderungen gezeigt wird. Nur gemeinsames Handeln kann Liechtensteins Rang als eines der höchst industrialisierten Länder der Welt erhalten.
Home & Lifestyle
business:zeit
Die Gründerrechte der liechtensteinischen Anstalt Nachdem in der letzten Ausgabe die Grundzüge der liechtensteinischen Anstalt aufgezeigt wurden, wird nunmehr auf die Rechtsstellung des Gründerrechtsinhabers sowie auf die Rechtsnatur der Gründerrechte eingegangen. Ziel ist es, ein grundlegendes Verständnis zu schaffen. Von Thomas Nigg
Grundsätzliches
Mehrzahl von Gründern
Die Gründerrechte der liechtensteinischen Anstalt resultieren aus dem Gründungsvorgang und kommen in der Regel dem Gründer der Anstalt zu. Als Gründer der Anstalt können sowohl natürliche als auch juristische Personen fungieren. Die Gründung erfolgt mittels Einreichung einer Ausfertigung der Statuten sowie der Vermögenswidmungsurkunde beim Handelsregister. Über die Gründerrechte wird üblicherweise eine Beweisurkunde erstellt.
Stehen die Gründerrechte mehreren Personen zu, bedürfen Beschlüsse zu ihrer Gültigkeit der Zustimmung sämtlicher Inhaber der Gründerrechte, sofern die Statuten nichts anderes bestimmen. Dies bietet dem einzelnen Gründerrechtsinhaber innerhalb eines mehrgliedrigen Organs grösstmöglichen Schutz, da niemand überstimmt werden kann. Problematisch ist jedoch, dass im Falle einer Pattstellung gesetzlich kein prozedurales Vorgehen zur Auflösung der Blockierung normiert ist. Statutarisch kann aber selbstverständlich ein Verfahren zur Entscheidungsfindung festgelegt werden.
Gemäss der liechtensteinischen Rechtsprechung ist nicht der wirtschaftliche, sondern der tatsächliche Gründer als Inhaber der Gründerrechte anzusehen. Wird – wie häufig in der Praxis – eine Anstalt durch einen Treuhänder in Auftragsausführung für den Auftragsgeber gegründet, so ist zunächst der Treuhänder Gründerrechtsinhaber. Der Auftragsgeber wird erst mittels gültiger Übertragung der Gründerrechte zum Gründerrechtsinhaber.
Übertragung der Gründerrechte Unter Lebenden erfolgt die Übertragung der Gründerrechte mittels Abtretung (Zession). Die rechtsgeschäftliche Zession ist grundsätzlich formfrei und bedarf nur der übereinstimmenden Willenserklärung der Vertragsparteien. In der Praxis erfolgt oftmals eine Übertragung der Gründerrechte mittels Blankozessionsurkunde, bei welcher der Erwerber der Gründerrechte nicht namentlich in die Zessi-
Thomas Nigg, M.A. HSG, Partner, BATLINER GASSER Rechtsanwälte
onsurkunde eingetragen wird. Hierbei ist die Zession nach der Rechtsprechung des OGH nur dann rechtswirksam, wenn der Erwerber entweder die Zessionsurkunde in Besitz nimmt oder die rechtliche und tatsächliche Möglichkeit eingeräumt erhält, über die von einem Dritten verwahrte Blankozessionsurkunde jederzeit zu verfügen. Von Todes wegen werden die Gründerrechte nach den erbrechtlichen Vorschriften übertragen. Eine Verpfändung oder sonstige Belastung der Gründerrechte ist nicht möglich.
Rechtsnatur der Gründerrechte Der oder die Inhaber der Gründerrechte bilden das oberste Organ der Anstalt. Bei den Grün-
derrechten handelt es sich somit um organschaftliche Rechte, die eine beschränkte Verfügungsmöglichkeit über Vermögenswerte mit einschliessen können. Die Verfügungsmöglichkeit über Vermögenswerte besteht dann, wenn der Gründer zugleich Begünstigter der Anstalt ist. Solange nicht Dritte als Begünstigte eingesetzt sind, besteht die gesetzliche Vermutung, dass der Inhaber der Gründerrechte selbst der Begünstigte ist. Nach herrschender Meinung sind Gründerrechte zudem Gegenstand der Vollstreckung und des Konkurses, d.h. Gläubiger des Gründerrechtsinhabers können diese exekutiv verwerten. Eine Verpfändung der Gründerrechte ist nicht möglich.
Gründerrechtslose Anstalt Es besteht auch die Möglichkeit, keine Gründerrechte vorzusehen und in den Statuten dem Verwaltungsrat die Befugnisse des obersten Organs einzuräumen. Man spricht diesfalls von einer gründerrechtslosen Anstalt.
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ach dem grossen Erfolg des «oho»-Magazin im letzten Jahr, beschloss das Liechtenstein Marketing, das Projekt fortzusetzen. Edel und unikat präsentiert sich das «oho»-Magazin Nr. 2. wiederum mit interessanten Themen rund um Staat/Fürstenhaus, Wirtschaft/ Bildung, Kultur/Genuss sowie Natur/Freizeit. Herausgeber dieses einzigartigen Magazins des Fürstentums Liechtenstein ist das Liechtenstein Marketing, realisiert wird es in Zusammenarbeit mit der Medienbuero Oehri & Kaiser AG, welche für die hochwertige grafische Gestaltung verantwortlich ist.
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Herausgeber: Liechtenstein Marketing, Äulestrasse 30, 9490 Vaduz Redaktionskoordination / Grafik / Layout: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, Eschen, www.medienbuero.li Konzept: Liechtenstein Marketing, Medienbuero Oehri & Kaiser AG Aquise und Distribution: Allmedia AG, Schaan Druck: BVD Druck+Verlag, Schaan.
business:zeit
«Spielen ist ein wunderbarer Eisbrecher» Jerald Lim coachte im Rahmen des LGT Graduate Program zwei Monate lang Schüler aus ärmlichen Verhältnissen in Singapur. Wer kennt sie nicht, die kleine Biene Maja, die stets darum bemüht ist, anderen zu helfen, zu lernen und Hürden gemeinsam zu überwinden? Das Evergreen Bees Mentoring Program (EBees) für benachteiligte Jugendliche erinnert ein wenig an die Zeichentrickfigur: Kinder und Jugendliche sollen vom Wissen und von den Erfahrungen junger Erwachsener profitieren, mit ihnen lernen und Probleme gemeinsam bewältigen.
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Diese Idee hat auch Jerald Lim gefallen. So engagierte sich der 31-Jährige im Rahmen des LGT Graduate Program bei EBees als Coach und Mentor. Der Fokus von EBees liegt auf der Förderung bei schulischen Defiziten und Lernproblemen von Primarschulkindern im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren. Nach dem Motto «grosse Biene hilft kleiner Biene» unterstützte Jerald Lim ehrenamtlich unterprivilegierte Jugendliche der Millionenmetropole Singapur.
Über das Spiel zum Lernen «Nach der Schule kamen die Jugendlichen ins Teck Ghee Youth Centre», erzählt Jerald Lim. «Bevor wir mit der Arbeit begannen, spielten wir meist einige Computer- oder Tischspiele wie Billard. Das war ein guter Eisbrecher, um mit den Schülern ins Gespräch zu kommen.» Nach dem lockeren Einstieg wurden rund eineinhalb Stunden Englisch, Mathematik und wissenschaftliche Fächer gebüffelt. Auch Schulaufgaben werden im Jugendzentrum gemacht. «Bei einigen genügt es, wenn der Mentor die Lösungen kontrolliert, andere benötigen mehr Unterstützung», erklärt Jerald Lim. «Dann erarbeitet der Jugendliche die Aufgaben gemeinsam mit dem Coach.» Grundsätzlich betreut ein Erwachsener einen Schüler. Diese stark auf die Bedürfnisse des Einzelnen fokussierte und intensive Zuwendung ist Teil des Konzepts von EBees. «Das ist aufwendig. Die Erfahrung zeigt aber, dass so die angestrebten Ziele am besten
erreicht werden können», ist Jerald Lim nach zwei Monaten im EBees-Projekt überzeugt. Damit die rauchenden Köpfe der Mädchen und Buben wieder abkühlen, sind nach der anstrengenden Büffelei Musik und Sport angesagt. Auch das hat sich bestens bewährt und scheint neben der nötigen Abwechslung bei den Jugendlichen zusätzlich Motivation auszulösen.
Andere verstehen Die aus benachteiligten Verhältnissen stammenden Jugendlichen, die am EBees-Programm teilnehmen, stehen im Alltag vor zahlreichen Herausforderungen. Eine davon ist es, Englisch zu lernen, da zu Hause meist eine andere Muttersprache gesprochen wird. Der Stadtstaat ist ein Schmelztiegel verschiedener Ethnien und Völker, in dem – ähnlich wie in der Schweiz – in vier Amtssprachen gesprochen wird. Offizielle Sprachen in Singapur sind Englisch, Chinesisch, Malaiisch und Tamil. Da ein grosser Anteil der Bevölkerung ursprünglich aus südchinesischen Provinzen wie Fujian und Guangdong stammt, sind speziell bei der älteren Generation Dialekte wie Hokkien oder Kantonesisch im Alltag sehr gebräuchlich. Um den Einfluss des Hochchinesischen zu stärken, hat die Regierung deshalb in der Vergangenheit sogenannte Speak-Mandarin-Kampagnen durchgeführt. Neben seiner Muttersprache Mandarin spricht Jerald Lim zu Hause zwei südchinesische Di-
alekte – Teochew und Hokkien – und bei der Arbeit Englisch. Hinzu kommt noch etwas Französisch, das aus einem universitären Austauschprogramm herrührt. «Zweisprachig zu sein oder noch besser mehrsprachig, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor in Singapur. Ich würde es sogar als ein absolutes Muss bezeichnen, mehrere Sprachen zu beherrschen», ist Jerald Lim aus eigener Erfahrung überzeugt. Während seiner Zeit bei EBees hat er deshalb versucht, seine Schüler für das Thema Sprachen zu begeistern.
«Anstand ist ebenso wichtig wie Wissen» Die persönliche Betreuung im Projekt EBees durch Mentoren wird nicht nur wegen des Lernerfolgs grossgeschrieben. Die Mentoren fördern auch das soziale Verhalten ihrer Schützlinge und versuchen, das Auftreten der Jugendlichen mitzuprägen. Das gilt beispielsweise, wenn die Ausdrucksweise der Schüler wieder einmal zu wünschen übrig lässt. «Jugendliche können manchmal ziemlich rüpelhaft sein – besonders die Jungs», meint Jerald Lim. «Wenn die Grenze des Anstands überschritten wird, ist der Mentor als Vorbild gefragt, nimmt korrigierend Einfluss und geht mit gutem Beispiel voran.» Seinen Schützlingen Höflichkeit und ein korrektes Verhalten vorzuleben, war Jerald Lim deshalb ebenso wichtig, wie ihnen Wissen zu vermitteln. «Sprache und Charakter zu kultivieren, wird die Jugendlichen persönlich und beruflich weiterbringen», ist Jerald Lim überzeugt. Grenzen des Möglichen Jerald Lim‘s multikultureller Hintergrund und seine internationale Erfahrung aus dem Umfeld der LGT Bank Singapur waren für die Jugendlichen des EBees-Projekts äusserst wertvoll. Konkret zeigte sich das, als Jerald Lim Brückenbauer zwischen den Jugendlichen im Programm und einem jungen australischen Freiwilligen war. Den Jugendlichen auch solche Erfahrungen positiv zu vermitteln, war für Jerald Lim im Rahmen
der geleisteten Einsätze, auch wenn diese über einen Zeitraum von zwei Monaten stattfanden, nur bedingt möglich. «Mein Ziel als Mentor war es, situativ auf mein Gegenüber einzugehen, um Defizite erkennen und angehen zu können. Die Persönlichkeit oder das Verhalten der Schüler grundlegend zu beeinflussen, war in der Kürze der Zeit aber nur bedingt möglich.» Dennoch fällt das persönliche Resümee von Jerald Lim sehr positiv aus. Besonders aufgefallen ist ihm die aktive Einstellung der Jugendlichen, die trotz oder gerade wegen ihrer vergleichsweise bescheidenen Herkunft etwas aus ihrem Leben machen wollen. «Die Jugend ist das Fundament der künftigen Gesellschaft», zitiert Jerald Lim ein chinesisches Sprichwort. «Ich konnte dank der LGT einen kleinen Beitrag dazu beisteuern.»
LGT EMPLOYEE VOLUNTEERING PROGRAM Mit dem Employee Volunteering Program (EVP) motiviert die LGT ihre Mitarbeitenden, sich bei ausgewählten Organisationen in den Bereichen Bildung, Umwelt und Soziales zu engagieren. Das Programm reicht von sporadischen Einsätzen bis hin zur langfristigen Begleitung von Projekten. Bisher haben sich über 120 Mitarbeitende in diesem Programm engagiert. Seit 2012 ist das EVP auch Teil des Graduate Program für Universitätsabsolventen. Im Rahmen einer Sozialwoche können die Graduates Erfahrungen in einem anderen sozialen Umfeld sammeln und ihren Erfahrungsschatz durch den Umgang mit Menschen unterschiedlichster Herkunft bereichern.
meine:zeit
Finanzfachmann «usem schöna Liachtastooner Unterland» Der 48-jährige Betriebswirtschafter Thomas Lorenz nimmt nach langjähriger Tätigkeit bei der Stabstelle Finanzen in der liechtensteinischen Staatsverwaltung nun eine neue Aufgabe als Geschäftsführer der Stiftung Zukunft.li wahr. Die Frohnatur aus Gamprin erzählt von Papierzeiten, Berufswünschen und den Zweck der Denkfabrik. Die lie:zeit hat sich mit Thomas Lorenz unterhalten. Text: Herbert Oehri
Herr Lorenz, Sie waren 21 Jahre bei der Stabstelle Finanzen tätig, seit 2004 fungierten Sie als Stabsstellenleiter. Was hat Sie zum Stellenwechsel bewegt? Thomas Lorenz: Ich hatte viel Freude bei meiner Arbeit und es fiel mir nicht leicht, ein so gutes, zuverlässiges Team und eine so spannende Aufgabe zu verlassen. Doch für mich war immer klar, dass ich bei der Stabstelle Finanzen nicht in Pension gehen werde. Wenn sich einmal eine neue Herausforderung ergäbe, würde ich diese gut prüfen – und das ist nun mit der Stiftung Zukunft.li eingetreten. Erinnern Sie sich noch an den Stellenantritt vor gut 20 Jahren? Wie hat sich die Arbeit verändert? In diesen Jahren hat in der Tat eine riesige Entwicklung stattgefunden. 1994 haben wir noch ausschliesslich auf Papier gearbeitet. So wurde zum Beispiel für die Budgetierung des Landes für jedes Budgetkonto per Schreibmaschine eine Tabelle vorbereitet und per interner Post an die jeweilige Stelle geschickt. Diese hat die Tabelle mit den Planzahlen ausgefüllt, zurückgeschickt und am Schluss hat man die Beträge auf allen Papieren zusammengezählt. Dann hat es einen grossen ersten Fortschritt durch den Einsatz von Disketten gegeben und schliesslich ist man irgendwann bei E-Mails und der zentralen Erfassung angekommen. Was war die grösste Herausforderung in den vergangenen Jahren?
Es gab einige Grossaufgaben, so etwa die Entflechtung von Land und Gemeinden. «Corporate Governance» für öffentliche Unternehmen war sehr aufwändig, da ein Rahmengesetz geschaffen wurde, zahlreiche Spezialgesetze angepasst werden mussten, Handlungsempfehlungen (Code) erarbeitet werden mussten, usw. Die Schaffung eines neuen Finanzhaushaltsgesetzes sowie die Neukonzeption des Finanzausgleichssystems waren andere komplexe und interessante Aufgaben. Ich würde jedoch die Haushaltssanierung ab 2008 und schliesslich die umfängliche und komplexe Arbeit rund um die Sanierung der staatlichen Pensionskasse als die grössten Herausforderungen ansehen.
nanzfachmann – Sie wollten ursprünglich Forstwart werden. Wie kam es zu diesem Sinneswandel? Zuerst wollte ich nach der Kaufmännischen Lehre auch noch Musiklehrer werden und war ein Semester am Musikkonservatorium. Doch Berufsmusiker, also acht Stunden am Tag nur proben, schien mir auch nicht das Richtige. Ich habe dann tatsächlich Berufsluft als Forstwart geschnuppert, aber aus gesundheitlichen Gründen mit Rückenproblemen musste ich diesen Wunsch schnell begraben und so kam es zu einer Neuorientierung im kaufmännischen Bereich. An der HWV in St. Gallen habe ich mich dann zum Betriebsökonom weitergebildet.
Sie haben die liechtensteinische Spitzenpolitik aus der Nähe miterlebt mit einigen Regierungschefs, denen Sie unterstellt waren. Ist es nicht schwierig, sich nach sehr intensiver Zusammenarbeit wieder auf eine neue Legislatur mit vielen personellen Wechseln einzustellen? Nun, man passt sich an. Jeder Regierungschef hat seinen persönlichen Führungsstil. Man bekommt die politischen Prozesse von Anfang an mit, von der ersten Diskussion bis hin zur Abstimmung im Landtag und der Umsetzung in den einzelnen Institutionen. Solche Erfahrungen verbinden natürlich.
Ihre Leidenschaft für Musik haben Sie aber all die Jahre nicht verloren? Genau. Ich war viele Jahre Mit-
Was einige von Ihnen nicht wissen: Ihr erster Berufswunsch war recht weit weg vom Fi-
glied im Musikverein und in der Big Band Liechtenstein. Heute bin ich glückliches Bandmitglied von «eniVier». Wer Lust auf «Musik us em schöna Liechtaschtooner Unterland» hat, kann am 5. September zum Winzerfest bei der «Grossabünt» in Gamprin zu unserem nächsten Live-Act kommen. Noch zu Ihrer jetzigen Tätigkeit. Sie sind nun Geschäftsführer der Stiftung zukunft.li, was ist der Zweck der Stiftung? Die gemeinnützige «Stiftung Zukunft.li» wurde 2014 gegründet und versteht sich als unabhängiger und liberaler Think-Tank für die Aufarbeitung von Themen aus der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, die für die nachhaltige Entwicklung und die Zukunftssicherung Liechtensteins relevant sind. Die Stiftung möchte Impulse setzen, Denkanstösse liefern, usw. und
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STECKBRIEF Thomas Lorenz Beruf: Betriebsökonom Zivilstand: verheiratet Lieblingsessen: die Lasagne meiner Frau Wen würdest du gerne kennenlernen? Wynton Marsalis aus New Orleans Lebensmotto: habe ich keines Hobby: Musik machen und hören
Wechselte nach 21 Jahren Staatsdienst in die Privatwirtschaft und leitet als Geschäftsführer die gemeinnützige Stiftung «Zukunft.li» in Ruggell: Thomas Lorenz.
so zur Meinungsbildung in den gewählten Themenbereichen beitragen. Dabei fühlen wir uns hoher Qualität bei der Bearbeitung der Themen verpflichtet. Zukunft.li stellt also keine Konkurrenz zu bestehenden Institutionen oder Organisationen dar, sondern möchte einen aktiven Beitrag zur Zukunftssicherung des Landes leisten. Wie finanziert sich die Stiftung? Durch Stiftungs- und Förderbeiträge. Die «Förderstiftung
Zukunft.li» finanziert als eigene Stiftung das Wirken der gemeinnützigen «Stiftung Zukunft. li» mit finanziellen Zuwendungen, um die Verwirklichung des Stiftungszwecks zu sichern. Die Förderstiftung beschafft zu diesem Zweck ausschliesslich private Mittel, die sie der «Stiftung Zukunft.li» zur Verfügung stellt, damit sich diese ganz ihrer Aufgabe als Think-Tank für Zukunftsfragen des Standorts Liechtenstein widmen kann. Wie sieht der Zeitplan aus?
Am 1. Juni hat die in Ruggell angesiedelte Geschäftsstelle der «Stiftung Zukunft.li» den operativen Betrieb aufgenommen. In den nächsten Wochen werden wir uns unter anderem mit der Auswahl der Themen befassen, mit denen wir uns auseinandersetzen möchten. Dabei hat der Stiftungsrat zusammen mit dem wissenschaftlichen Beirat und der Geschäftsstelle eigene Vorstellungen entwickelt. Diese sollen nun mit Interviews vor verschiedenen Personen in Liechtenstein und im nahen Ausland
ergänzt werden, welche sowohl von uns selbst als auch durch das Liechtenstein-Institut in unserem Auftrag durchgeführt werden. Ich rechne damit, dass im 2. Halbjahr die Strukturen stehen. Wir hoffen, dass die Bevölkerung interessiert ist, was Zukunft.li in Zukunft präsentieren wird.
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Keine Rechtssicherheit für Ärzte Liechtensteins Gastbeitrag über die Reform des KVG – von Ärztekammer-Präsidentin Dr. Ruth Kranz-Candrian Die neue Reform des Krankenversicherungsgesetzes des Ministeriums für Gesundheit sieht als einen der zentralen Punkte vor, dass die Kassenverträge der Ärzte (OKP-Verträge) auf maximal vier Jahre befristet werden. Die Ärztekammer warnt seit nun einem Jahr eindringlich vor dieser Massnahme, da nach Meinung der Standesvertretung damit nicht nur die Existenz der bereits in Liechtenstein tätigen Ärzte gefährdet würde, sondern auch die Rekrutierung junger, fähiger Kollegen. Eine undurchsichtige Befristung würde die für jeden Unternehmer notwendige Planungs- und Rechtssicherheit unmöglich machen und an einer eigenen Praxis interessierte Medizinerinnen und Mediziner an Liechtenstein vorbei ins benachbarte Ausland kanalisieren – in ein benachbartes Ausland, das mittlerweile nicht nur tariflich, sondern auch politisch bessere Bedingungen bietet als Liechtenstein. Weshalb das so ist, möchte ich in der Folge gerne kurz erläutern:
Zuerst lange Ausbildung und hohe Investitionen Abgesehen davon, dass die Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin oder zum Spezialarzt inklusive Studium mindestens elf Jahre dauert, muss ein Mediziner, der eine eigene, moderne und mit den üblichen diagnostischen Möglichkeiten ausgestattete Praxis eröffnen will, je nach Fachgebiet zwischen 700‘000 und 1 Million Franken investieren. Das Argument einiger Politiker, „man könne ja auch mit einem reduzierten Angebot anfangen“ verfängt nicht ganz, denn wer will zu einem Arzt gehen, der kein Labor (ca. 60‘000 Franken), kein Röntgen (ca. 70‘000 Röntgen), kein Ultraschall (zwischen 60‘000 – 150‘000 Franken), kein EKG (ca. 18‘000 Franken), keine EDV (ca. 60‘000 – 140‘000 Franken) usw. hat? Die Praxiseinrichtung, die Praxisapotheke
und die Materialien führe ich gar nicht erst auf. Eigenmittel bringt der junge Arzt im Regelfall wenig mit, da er eine kostenintensive Ausbildung hinter sich hat und als Assistenzarzt nicht über einen Verdienst verfügte, der hoch genug gewesen wäre, um ein relevantes Kapital anzusparen. Die Bank muss helfen – und das tut sie bis heute meist auch. Wer eine Praxis eröffnet, verschuldet sich hoch und ist darauf angewiesen, für viele Jahre die Möglichkeit zu haben, in einem System arbeiten zu können, das eine gewisse, der Norm entsprechende Rechtssicherheit bietet.
Krankenkasse-Verband mit neuer Macht ausgestattet! Um das nachvollziehbar darlegen zu können muss ich erneut betonen, dass ein OKP-Vertrag nicht einen automatischen Verdienst bedeutet, sondern einfach nur die grundlegende Basis bietet, um überhaupt über die Kasse abrechnen zu können. Der OKP Vertrag ist gewissermassen der „Gewerbeschein“ der Ärzte – Patienten akquirieren muss sich auch ein Kassenarzt durch sein Können, seinen Fleiss, seinen freundlichen Umgang mit den Patienten. Wer keinen OKP Vertrag besitzt und sich nicht in einem hochspezialisierten
Fach angesiedelt hat, wird unternehmerisch also mit Sicherheit scheitern. Stellt sich nun die Frage, ob sich noch ein Arzt finden wird, der gewillt ist, mit einer eigenen Praxis ein hohes Investitionsrisiko einzugehen, nur um dann nach maximal vier Jahren ohne Begründung und auf Grund eines reinen Willküraktes der Kassen seinen OKP-Vertrag wieder zu verlieren. Und so wäre es: wenn es nach dem Willen des Ministers geht, entscheidet in Zukunft die Kasse, welcher Arzt im System arbeiten darf. Der Kassenverband könnte durch seine neue Macht das ärztliche Handeln am Patienten direkt mitgestalten und von den Medizinern eine Billigmedizin einfordern. Das will der Minister so natürlich nicht eingestehen und bemüht deshalb immer neue Argumente, um die vermeintliche Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit befristeter Verträge zu begründen: einmal sind es die Praxisöffnungszeiten, einmal ist es die Bedarfsplanung, dann wieder sind es die „schwarzen Schafe“ oder die medizinische Ausrichtung der jeweiligen Praxis. Die Erklärungen sind kunterbunt gemischt und jedes Mal ein wenig anders, was den ministerialen Erklärungsnotstand augenfällig werden lässt. Was unser Gesundheitswesen aber wirklich brauchen würde, sind gut überlegte, ausgewogene und generationentaugliche Reformen.
publireportage
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del, klassisch und sehr informativ: das ist die 6. Ausgabe des Golf-Magazins aus dem Hause der Medienbuero Oehri & Kaiser AG. Das künstlerisch gestaltete Cover spricht die Leserinnen und Leser auf sympathische Weise an und führt Sie mit auserlesenen Geschichten und Berichten sowie einzigartigen Bildimpressionen in die Welt des Golfens. Und diese besteht aus viel mehr als einem Platz mit 18 Löchern … Neben den golfspezifischen Themen begeistern die facettenreichen Beiträge zu Mode, Reisen, Medizin, Autos, Kunst, Life Style, Interviews mit Promis u.v.m.
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1 Johannes Kaiser, Dan Eidenbenz, Jnes Rampone-Wanger 2 «The Golfer’s-Team» Nino Ziegler (mitte), Hans Tratschin (links) mit Carlo Rampone, Präsident des Liechtensteiner Golfverbandes 3 Annemiek Gstöhl, Jürgen Gstöhl, Nelly Kind
Herausgeber/Verlag: Zeit-Verlag Anstalt, Eschen Projektleitung: Johannes Kaiser, Medienbuero Oehri & Kaiser AG, Eschen Redaktionsleitung: Jnes Rampone-Wanger, L-Press GmbH, Vaduz Grafik / Layout: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, Eschen Inserate: Vera Oehri-Kindle, Sabine Zimmermann-Gstöhl, Medienbuero Oehri & Kaiser AG, Eschen, www.medienbuero.li
Üseri Worzla
Hirschen, Ortsteil Werth, 1866
Die Geschichte des Gasthaus «Hirschen» Mauren Das heutige Gasthaus «Hirschen» im Zentrum von Mauren stand einst im Ortsteil «Werth», Richtung Binza-Feldkirch. Das alte Gebäude war bis Ende des 18. Jahrhunderts eine Tavernen-Wirtschaft und diente später noch als Wohnhaus. Franz Joseph Matt (1719 – 1769) wird im Jahre 1761 als Tavernenwirt urkundlich erwähnt. Im Jahre 1792/93 wird die neue Taverne zum «Hirschen» gegenüber der alten Wirtschaft durch Peter Matt (1762 – 1821) erbaut. Er war Gemeindevogt von 1794–1802. (Aus Konferenzial-Protokoll Vaduz, 12. Juni 1793) Text: Herbert Oehri
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Blick auf den Ortskern (Weiherring) des Jahres 1866. Wir erkennen das Dreischwestern-Massiv, den Gupfenbühel, davor das Haus von Kaminfeger Marock (im Bau). Ganz links am Hang das alte Gasthaus zum «Hirschen» auf dem Werth (brannte 1911 ab). Es wurde 1912 im Dorfzentrum (Torkelgasse) neu aufgebaut. Auf dem Bild das zweite Haus von links: Küfer-Kieber-Huus. Es wurde umgebaut. Dort wohnt heute die Familie Georg und Marina Kieber-Ospelt. Nächstes Haus: Das sog. «Urschile»-Huus (Ursula Frick, geb. Wohlwend), 1909 abgerissen. Nächstes Haus, also das vierte von links: In diesem Haus kam der grosse Liechtensteiner Politiker und Pädagoge Peter Kaiser (1793 – 1864) zur Welt. Es brannte ab und wurde in den 1940er-Jahren von Metzger Gustav Kaufmann aus Schaan als Metzgerei aufgebaut. Das Foto aus dem Jahre 1866: bildet das Cover der Buchreihe «Menschen, Bilder & Geschichten von Mauren, 1800 bis heute» und ist Bestandteil einer Mappe, die den Titel «Andenken an Feldkirch und Umgebung trägt. Fotograf dieses im Jahre 1866 entstandenen Bildes war G. Härtenberger (1818 – 1909), welcher dem akademischen Maler –und Zeichnerkreis in Feldkirch angehörte und Hausfotograf der Stella Matutina war. Den Giftschein erhielt Härtenberger im Jahre 1864.
den «Hirschen» und übergab ihn an seinen Sohn Albert Marxer am 29. September 1869. Von ihm rührt der Hausname «Hirschawürtles» her, der ihnen bis heute geblieben ist. Sebastian Marxer kaufte sich anno 1856 für 100 Gulden in Mauren ein.
Von Peter Matt erhielt später sein Sohn Franz Josef *1788 den Gasthof «Hirschen». Wir finden letzteren im Hausbuch (1806 – 1812) als Besitzer des Gasthofs «Hirschen» unter der Bezeichnung «Würth» aufgeführt. Das Haus erhielt die Nummer 106. Aber auch Franz Josef wurde 1799 von dem schrecklichen Franzoseneinfall betroffen und geriet in schwere finanzielle Bedrängnis. Durch Kaufvertrag vom 14. Februar 1814 ging der «Hirschen» in den Besitz seines Onkels mütterlicherseits, an Johann Georg Nescher aus Bendern. Am 20. Oktober 1819 übernahm Johann Georg Neschers Sohn gleichen Namens das Gasthaus auf dem Werth. Am 2. August 1856 kaufte Sebastian Marxer für 2'500 Gulden
In den Jahren 1808 – 1812 wurden unter Landvogt Schuppler in Liechtenstein die Grundund Hausbücher angelegt und gleichzeitig die Nummerierung der Häuser vorgenommen. Das alte Tavernenhaus erhielt die Nummer 105, und wir finden im Maurer Hausbuch als damaligen Besitzer eingetragen: «Johann Matt Bäcks Konkursmasse, jetzt dessen Ehegattin Katharina, geb. Kieber». Durch Kaufvertrag vom 27. April 1845 erwarb Josef Matt (1805 – 1889) das Haus von seiner Mutter um den Preis von 1‘500 Gulden, und laut Vertrag vom 19. März 1872 ging dasselbe an seinen Sohn Johann Matt («IrleHansas» 1839 – 1911) über.
Brand auf dem Werth Am 19. März 1911 brannten sowohl die alte Taverne des Johann Matt «Irle-Hansa-Huus» als auch das neue gegenüber liegende Gasthaus zum Hirschen Nr. 106alt/70neu bis auf die Grundmauern nieder. Beim Brand gingen auch wichtige Schriften mit Familiennachrichten aus einer der bekanntesten Familien Liechtensteins zugrunde. Über den Brand auf dem Werth schreibt Pfarrer Fridolin Tschugmell u.a.:
«BRAND: 1911 am 19. März auf dem Werth die Häuser Nr.70 d.i. «Hirschen» und Nr.71 d.i. «s’IrleHansa Haus». Der Brand entstand in Nr. 71, weil jemand eine brennende Kerze stehen gelassen hat: es war abends circa 9 Uhr. Der «Hirschen» stand gegenüber dem jetzigen Haus Nr. 71 auf der oberen Seite der Strasse und wurde nicht mehr gebaut an dieser Stelle. Feuerwehren waren da von Tisis, Tosters, Schellenberg, Ruggell, Gamprin, Schaan, Planken und Eschen.» Am selben Ort, wo das alte Tavernenhaus stand, erbaute Karolina Matt, geb. Ritter (1845 – 1922 aus der Sippe der «Lehrritter»), die Ehefrau von Johann Matt (1839 – 1911), ein neues Wohnund Ökonomiegebäude mit der Nr. 71, das lt. Einantwortungsurkunde vom 29. Januar 1912 im Hausbuch eingetragen wurde. Johann Matt erlebte den Einzug ins neue Heim nicht mehr. Laut Kaufvertrag vom 27. Mai 1916 ging das Anwesen aber alsdann auf seinen Sohn Johann Matt (1889 – 1959) über.
«Hirschen» ging von den Matt zu den Öhris Am 18. Dezember 1889 ging das Anwesen Nr.70 auf dem Werth von den Matt in den Besitz der Öhris über (Wenzel-Öhri). Franz Josef Öhri (1853 – 1917) kaufte es an diesem Datum und überschrieb es lt. Vertrag vom 1. August 1903 an seine Gattin Rosina Öhri, geb. Jäger (1865 – 1942). Unter dieser Besitzerin widerfuhr dem «Hirschen» am 19. März
1911 das gleiche Schicksal wie dem Gasthaus auf der anderen Strassenseite, der alten «Taverne», beide gingen – wie bereits kurz beschrieben – in Flammen auf.
Rosina Oehri, geb. Jäger, 1865-1942, Hs.Nr.70
Rosina Öhri, Erbauerin des neuen Hirschen im Gänsenbach Die Verschiebung des Verkehrs, der damals über den Werth/ Binza in Richtung Vorarlberg lief, auf andere Strassen und Bezirke liess einen Neubau auf dem Werth für ein Gasthaus als nicht gerade günstig erscheinen. Die Besitzerin der abgebrannten Wirtschaft zum «Hirschen», Rosina Öhri, erstellt im gleichen Jahr einen Neubau im besser gelegenen Ortsteil «Gänsenbach» oder heute Torkelgasse, wo das Restaurant «Hirschen» samt Gebäulichkeiten heute noch steht.
Der Sohn von Rosina Öhri, Rudolf Öhri (1889 – 1952), ein Bruder von Schlossermeister Wenzel Öhri (1898-1966), übernahm den Gasthausbetrieb und führte ihn in musterhafter Weise, und schon bald war der «Hirschen» weit herum ein Begriff. An der Seite von Rudolf waltete seine tüchtige Ehefrau und Wirtin Ottilie, geb. Mündle (1896 – 1986), die gute Seele des Hauses. Ihr Sohn Andreas Öhri starb 1949 und sie nahmen an Kindesstatt einen zweijährigen Knaben an, den sie auf den Namen Andreas tauften. Andreas Klein (1935 – 2001) heiratete 1959 Germana Öhri vom Familienstamm der «Hanseles». Auch sie waren beide hervorragende Wirtsleute. Sie verkauften später den «Hirschen» an Felix Marxer (Hemmerle), der den Gasthof samt Umschwung seinem Sohn Arno Marxer hinterliess. Pächter kamen und gingen. Arno Marxer verkaufte die Hirschen-Liegenschaft nach ein paar Jahren 1998 samt den erstellten neuen Wohnungen an die Gemeinde
Franz Josef Öhri, 1853-1917
AUS DEM GRUNDBUCH Haus Nr. 106/70/ Binzastrasse 16 Wenzel Öhri, Bruno Öhri
Fam. Wenzel Oehri: v.l. Isabella Öhri geb. Batliner (1901-1985), Bruno *1931, Marlen (1937-1988), Emil (1929-2013) und Wenzel Öhri (18981966).
Mauren, welche das Wirtshaus wieder zu neuem Leben erweckt hat. Die Einweihung des gründlich renovierten Gebäudes vollzog sich im Jahre 2000. Die Geschichte rund um den «Hirschen» geht mehrere Jahrhunderte zurück und widerspie-
Rudolf Öhri, 1889-1952, Hirschenwirt
Hs.Nr.70 alt auf dem Werth. 2015 ist das alte Gebäude abgebrochen worden.
gelt auch ein Stück Familientradition und Familiengeschichte. Quelle: Band IV, «Menschen, Bilder & Geschichten - Mauren von 1800 bis heute», aus: «Geschichten zu Hs. Nr. 70, Gespräch mit Edwin Kaiser ‹Schniderferdi› am 9. August 1982»
Andreas Öhri, 1925-1948, Gasthof Hirschen, Mauren
Bäse Anna Öhri, 1903-2000
Ein Haus samt Stall & Güter (ehemals Gasthaus Hirschen im Werth) Brand am 19. März 1911 bis auf die Grundmauern. Das Gasthaus Hirschen wurde mit der Nr. 163 im Gänsenbach neu aufgebaut. Die Hs.Nr. 106alt/70neu verwendete Wenzel Öhri 1922 für das neue Haus an der Binzastrasse.
Besitzer lt. Grundbuch: -Franz Joseph Matt (1719-1769) «Peter-Linie», Erbauer, um 1800 -Franz Joseph Matt (1767-1812) «Peter-Linie», Würth (Wirt), M.Hsb 1809 -Johann Georg Nescher (17661822), Kaufvertrag vom 14. Februar 1814 -Johann Georg Nescher (17991836), Sohn, lt. Kaufvertrag vom 20. 8. 1819 -Katharina Witwe Nescher geb. Verling (1805-1840), lt. Kontrakt v. 4. März, int. 12. Juni 1838 übernommen zu 2'420 f. -Franz Joseph Fehr (18091898) «Hammerschied-Fehr», lt. Abhandlung v. 28. int. 30. Dez. 1840, vererbt zu 2'150 f. -Sebastian Marxer (1805-1888), Ruggell lt. Kontrakt vom 1. April, int. 2. August 1856, verkauft zu 2'500 f. -Albert Marxer (1848-1891) «Hirschawürth», Sohn, lt. Vertrag vom 19. Sept.1869, int. 25. Februar 1870 -Franz Joseph Öhri (18531917), lt. Vertrag vom 18. Dezember 1889 -Rosina Öhri geb. Jäger (18651942) «Krummenacker-Jäger», Ehefrau von Franz-Josef (18531917), lt. Vertrag vom 1. August 1903, präs. 5. August 1903 -Wenzel Öhri (1898-1966) Schlosser, lt. Kaufvertrag vom 25. April, präs. 29. April 1930 -Bruno Öhri *1931, Schlossermeister, lt. EinantwortungsUrkunde vom 28. Juni 1966
Üseri Worzla
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Der Gasthof «Hirschen» – Schmuckstück im Zentrum Es war ein bewegender Tag, der 17. November 2000, als sich die offizielle Einweihung des Gasthauses zum «Hirschen» im Ortsteil Gänsenbach in Mauren vollzog. Der Gasthof «Hirschen» kann auf eine traditionsreiche Geschichte zurückblicken. Auffallend dabei ist die Tatsache, dass der «Hirschen» – erbaut 1911/12 von der Familie Öhri «Wenzels» – nur wenige Besitzer in der rund 100-jährigen Geschichte gekannt hat. Seit 1998 befindet sich das traditionsreiche Gasthaus zum «Hirschen» im Besitz der Gemeinde Mauren. Sein Vorgängerbau stand bis zum Jahre 1911 im Ortsteil Werth, gegenüber der ehemaligen TavernenWirtschaft der Matt.
Der Gasthof Hirschen im Zentrum der Gemeinde Mauren wurde 1911/12 von Rosina Oehri, geb. Jäger errichtet. Der Gasthof ist ein beliebter Treffunkt auch von Besuchern ausserhalb der Gemeinde.
Alte Wirtsstube Hirschen vor dem Umbau 2001
Architekt Estermann hat bei seiner Arbeit um die Jahrhundertwende streng darauf geachtet, den herkömmlichen Charakter des alten «Hirschen» möglichst zu erhalten, was ihm bestens gelungen ist. Die Nutzfläche des angebauten Wohngebäudes samt Restaurant beträgt rund 4‘500 m3 umbauten Raum und die Gesamtfläche der Arrondierung liegt bei 1‘300 m2. Die Liegenschaft beinhaltet drei 5-Zimmerwohnungen im Neubau und eine 5-Zimmerwohnung sowie zwei 1-Zimmerwohnungen, ein Restaurant samt Saal, direkt darüber modern konzipierte Besprechungsräume für Konferenzen,
Seminare, Versammlungen usw. und im Untergeschoss Räume für den Barbetrieb. Anlässlich der Einweihungsfeierlichkeiten am 17. November 2000 berichtete der damalige Maurer Gemeindevorsteher Johannes Kaiser von der bewegten Geschichte dieses traditionsträchtigen Gasthauses: «Seit 1912 steht der ‹Hirschen› am heutigen Platz, nachdem er im Jahre 1911 – damals noch im Ortsteil Werth – bis auf die Grundmauern niederbrannte. Die Wirtschaft stand direkt gegenüber dem ehemaligen Gasthaus ‹Taverne›, das den ‹IrleHansas› gehört hatte. Der hohe Stellenwert, den das Gasthaus in der Bevölkerung seit jeher genossen hat, ist geblieben. Die
Gemeinde Mauren hat mit dem wohl einmaligen Kauf längerfristig nicht nur Boden im Zentrumsbereich der Gemeinde sichergestellt, sondern auch einen Beitrag zur Belebung der dörfli-
chen Gastronomie geleistet.» Dies hat sich in den Folgejahren als richtig herausgestellt. Der «Hirschen» gehört noch zu den ganz wenigen Wirtshäusern in der 4'500 Seelen-Gemeinde Mauren.
Üseri Worzla
Dialekt: «Das ischt Murer Schproch» Der aktive Maurer Verein für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums gibt im Herbst dieses Jahres erstmals ein Dialektbuch heraus, das auf den Namen «S Hundertölfer Buach» (111 Gschechta) getauft wurde. Die tollen Zeichnungen zu den Texten verschiedener Autoren stammen aus der Feder der Maurer Künstlerin Jessica De Silva. Für die phonetische Angleichung und Übersetzung in den richtigen Maurer Dialekt sorgte Loretta Federspiel-Kieber aus Mauren. Text: Adolf Marxer Die involv ier ten rund 40 Personen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Geschichten, Erlebnisse, Gedichte und Beschreibungen in «reiner» Maurer Mundart aufzuschreiben. Die englische Sprache mag «cool» sein, die Liechtensteiner Mund-
art, so auch das Maurer Deutsch, bleibt eine Sprache des Herzens, aber auch eine Sprache mit vielen Rätseln. Oder wissen Sie, was «Luag wie der düart denne trialat» heisst? Oder «Bring dem Bibele noch a betz Karn. Es liit uffam Latrawaga?» «Wir vom Ahnenforschungsverein sind der Auffassung, dass möglichst viele solcher Mundart-Ausdrücke erhalten bleiben
Illustrationen durch Jessica De Silva, Mauren
sollen, auch wenn wir unseren Dialekt aus einer bestimmten Zeitepoche – vor allem aus der Zeit der letzten 100 Jahre – in verschiedener Weise wiedergeben und für die spätere Generation erhalten wollen. Vor 100 Jahren waren Liechtenstein und unsere Gemeinde geprägt von der Kleinbauernwelt. Fast jede Familie betrieb Landwirtschaft. Aus dieser Zeit stammen viele alte Mundartausdrücke, welche die heutige Jugend nicht mehr versteht.», sagt der Präsident des Vereins, Herbert Oehri. Sprache ist etwas Lebendiges. Sprache ist einer ständigen Veränderung unterworfen. Worte verschwinden, neue kommen hinzu. Die Jugendlichen haben ihre eigene Sprache entwickelt und kommunizieren immer mehr unter Zuhilfenahme der modernen technischen Errungenschaften. Sie wissen mit den alt hergebrachten Ausdrücken, die sich aus einer fernen bäuerlichen Gesellschaft über Jahrhunderte halten konnten, nichts anzufangen. Es ist der fortschreitende Drang der Jugend nach Neuem. Das gilt auch für die Sprache. Das war damals auch nicht anders. Die gehobene Klasse parlierte auch im Alltag Französisch, weil es «schick» war. Aus dieser Zeit stammen viele französische Leihwörter. Auch das hat sich geändert. In unsere Technikund Medienwelt hat die englische Sprache Einzug gehalten.
Warum der Name «s‘Hundertölfer Buach»? Viele der im «111er-Buach» gesammelten Texte beschreiben das Leben des 19. und 20. Jahrhunderts interessant, aufschlussreich und authentisch. Den Dialekt, den wir aus dieser Zeit noch kennen und auch sprechen, wollen wir für spätere Generationen aufschreiben. Wir haben das Dialektbuch «s’Hundertölferbuach" betitelt, weil die Zahl 111 eine für Mauren historische Zahl ist. Die Zahl hängt stark mit Ereignissen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zusammen. Den Leuten im Lande ging es nicht besonders gut. Hungersnöte bedrohten nur wenige Jahre nach den napoleonischen Kriegen unsere Vorfahren. Viele wanderten wegen Perspektivlosigkeit aus, die allermeisten in die USA. Die zurück gebliebenen Bauernfamilien wollten nicht dasselbe Schicksal erfahren und taten sich zusammen. Sie teilten den Gemeindeboden und die Wälder auf die damals vorhandenen 111 Haushaltungen von Mauren auf. Man wollte keine neuen «Zuwanderer», es reichte gerade fürs Überleben der vorhandenen Familienverbände. Man ging gar so weit, dass der Kirchenbau von 1840-1843 der Grösse dieser 111 Haushaltungen angepasst wurde. Von 1814-1844 durften in Mauren keine weiteren Häuser gebaut werden. Nur in Schaanwald galt dieses Verbot nicht, so
publireportage
dass sich einige Familien dort niederliessen, resp. dort Häuser errichteten. Die Bürgerschaft brauchte mehr Pflanzboden und so liess man jedem Hausbesitzer wieder zwei Grundstücke aus dem Gemeindegrund zuteilen. Das Verbot des Häuserbaus wurde erst wieder 1844 aufgehoben.
Dank an die Sponsoren Der Ahnenforschungsverein Mauren möchte sich auch an dieser Stelle recht herzlich für die fi nanzielle Unterstützung bei den folgenden Stiftungen und Privatpersonen bedanken: Propter Homines (Herbert Batliner) – Gemeinde Mauren – mbpi-Stiftung – Thomas Bargetze – Dr.h.c.lic.iur. Walter Matt – Stiftung Fürstlicher Kommerzienrat Quido Feger – Givalda Stiftung – Liechtensteinische Landesbank AG – Binding Stiftung Andreas Adank – Eugen Längle – Peter Kaiser-Stiftung – Herbert und Inge Oehri.
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Dank an die Autorinnen und Autoren Aufgrund des grossen Interesses und aktiver Mitgestaltung beim Texten seitens zahlreicher Autorinnen und Autoren ist ein tolles Werk im Entstehen. Ihnen allen sagt der Ahnenforschungsverein Mauren ein herzliches Dankeschön. Es sind dies: Batliner Gregor, Biedermann Michael, Bricci Trudy, FederspielKieber Loretta, Geiger Peter, Glinski-Kaufmann Christine, Jehle Lorenz, Kieber Gebhard, Kieber Georg, Kieber Hartwig, Malin Luzi, Marxer Adolf-Büchel, Marxer Benno, Marxer Kevin, Marxer Wolfgang, Matt Hermann, Matt Roger, Mayer Lore, Meier Günther, Meier Josef, Oehler-Marxer Anita, Oehri Kurt, Oehri Herbert, Oehri Ivo, Oehri Norbert, Oehry Walter, Ritter Heinz, Ritter Silvia, Senti Franz, Wohlwend Paul, Wohlwend Zenz.
«S Hundertölfer Buach» mit 111 Geschichten, Gedichten und Anekdoten in «reiner» Maurer Mundart, Hard-Cover
Je t z t gspreis zum Vor zu ) (statt 33.– CHF 22.– bestellen!
Bis 30. September 2015 können Sie das Dialektbuch zum einmaligen Sonderpreis von 22 Franken (Verkaufspreis 33 Franken) bestellen. Sie bezahlen erst nach Erhalt des Buches samt Rechnung im November 2015 (Abholpreis im Medienbuero, Essanestrasse 116, 9493 Eschen). Am grossen Heimatabend am Freitag, 20. November 2015 wird die Neuerscheinung im Rahmen einer Präsentation im Kulturhaus «Rössle» Mauren vorgestellt. Bestellungen unter Tel. 375 9000 oder per E-Mail an vera.oehri@medienbuero.li Herausgeber: Gemeinnütziger Verein für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums, Mauren. Bisherige Editionen: Buchreihe «Menschen, Bilder & Geschichten – Mauren von 1800 bis heute». Genealogische Erforschung der Maurer Familienverbände mit vielen Bildern.
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HERBST- UND WINTERKURSE 2015 Das Kochstudio «Kochwelt» unterscheidet folgende Kursarten: Gourmetkurse: Sie holen sich Tipps & Tricks vom Profi, indem Sie unserem Koch über die Schulter schauen. Sie erhalten Erklärungen zu jedem Gang und lernen somit ganz ohne selbst einen Finger zu rühren. Kochkurse: Bei den Kochkursen müssen Sie selbst Hand anlegen. Hier wird unter der Anleitung eines Profis geschnitten, gerührt, gekocht, gegart und vieles mehr.
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Kosename der KoseMutter name der Mutter
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Halbinsel SüdwestHalbinsel grossbriSüdwesttanniens früherer grossbriSkirenn- tanniens früherer läufer Skirenn(Andy) läufer (Andy) Fluss durch Fluss Liechdurch tenstein Liechtenstein
Abk.: OpeAbk.: rationsOpesaal rationssaal
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alter Name alter Thailands Name Thailands
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Blütengewächs Blütengewächs
VerkehrsVerstockung kehrsstockung
angebl. Schneeangebl. mensch i. SchneeHimalaja i. Strom in mensch Kanada Himalaja Strom in und Kanada Alaska und norAlaska dische norGottheit dische Gottheit Farbe für Drucker, Farbe für Kopierer Drucker, Kopierer Abk.: Anzeige Abk.: Anzeige
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belgischer Comicbelgischer zeichner †Comic1983 zeichner † 1983
jetzt, augenjetzt, blicklich augenblicklich
TV-FarbendarstelTV-Farbenlung darstel(Abk.) lung (Abk.)
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Edelpelz
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Die Gewinner vom Bangshof Burazmorga für je 2 Personen sind: Margina Kindle, Triesen Natascha Gerner, Gamprin
Edelpelz
s1313.8-38
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Das Lösungswort lautete: Ausflugsziele
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milde Gabe milde Gabe
biblischer bibOrt in lischer Galiläa Ort in Galiläa
Auflösung des Rätsels aus der Ausgabe 36
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Und so machen Sie mit: Senden Sie uns das Lösungswort und mit etwas Glück gewinnen... Per Post: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, «Rätsel» Essanestrasse 116, 9492 Eschen Per E-Mail: vera.oehri@medienbuero.li Einsendeschluss ist Sonntag, 23. August 2015. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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