lie:zeit Ausgabe 41

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41 Dez. 2015

Zeitschrift für Liechtenstein und die Region

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EDITORIAL Liebe Leserinnen, liebe Leser Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Zeit auch für die Regierungsmitglieder Rückschau und Ausblick auf ihre nicht immer leichte Aufgabe zu halten. Vizeregierungschef Thomas Zwiefelhofer, Aurelia Frick und Mauro Pedrazzini lassen einen Blick in ihre Ressorts werfen. Die lie-zeit ist vor einigen Tagen von S.D. dem Erbprinzen auf Schloss Vaduz zu einem längeren Gespräch empfangen worden. Dabei nahm der Erbprinz zu einigen aktuellen Fragen Stellung. Es gibt nicht gerade viele Landsleute, die von den legendären «Schlossabmachungen» je einmal gehört haben. Dabei spielen die Schlossabmachungen vor 95 Jahren eine wesentliche Rolle für die heutige Verfassung, in welcher Initiative und Referendum nach dem Muster in der Schweiz, verankert sind. Ein Name ist mit diesen Schlossabmachungen im September 1920 eng verbunden. Dr. Wilhelm Beck von Triesenberg. Lernen Sie diese Persönlichkeit kennen. Im Sportteil befassen wir uns mit dem Start in den Langlaufwinter aus liechtensteinischer Sicht, halten Rückschau auf den Herbstverlauf der FL Fussballvereine (Super League bis Dritte Liga) und stellen die

Frage, ob Tina Weirather die neue Speed-Königin im internationalen Ski-Weltcup werden könnte. Die Präsentation des «Hundertölferbuachs va Mura» war einer der Höhepunkte im Vereinsleben des Maurer Ahnenforschungsvereins. Im Rahmen eines gelungenen Festabends ist das neueste Vereinswerk im vollbesetzten Rössle-Saal von Mauren vorgestellt worden. Es bleibt mir zum Schluss nur noch allen eine besinnliche Advents-und Weihnachtszeit und alles Gute im Neuen Jahr zu wünschen. Mögen alle eure Wünsche in Erfüllung gehen. Herzliche Grüsse aus der Redaktion

Herbert Oehri

Korrigenda

(lie:zeit Oktober 2015) Obwohl sich Autor und Verlag besonders bemüht hatten, ist ausgerechnet beim Portrait von alt Regierungschef, Fürstlicher Rat Hans Brunhart, folgende irreführende Passage übersehen worden:

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Hans Brunhart ist nicht Präsident, sondern Vorstandsmitglied der Familienhilfe Balzers. Wir bitten Herrn Brunhart und unsere Leserschaft um Nachsicht.

Impressum

Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, 9492 Eschen/Liechtenstein Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter) – Johannes Kaiser – Michael Benvenuti – Alexander Batliner – Jnes RamponeWanger – Vera Oehri-Kindle Weitere Beiträge/Interviews: S.D. Erbprinz Alois – Regierungschef-Stv. Thomas Zwiefelhofer – Regierungsrätin Aurelia Frick – Regierungsrat Mauro Pedrazzini – Walter Bruno Wohlwend –Tamara Frommelt – Thomas Nigg – Reinhard Walser – Sonja Schatzmann – Harry Quaderer – Pio Schurti – Mario Frick – Oliver Ofentausek – Günther Büchel, Gruppe fl21/ Spezialbeiträge von Liechtensteins Parteien: FBP, VU, FL, DU Grafik/Satz/Lithos: Medienbüro Oehri & Kaiser AG, Eschen Druck: Südostschweiz Druckzentrum Haag Fotos: Illustrationen: Landesarchiv – Michael Zanghellini – Jürgen Posch – Astrid Oehri-Blum – Günther Büchel – Oliver Hartmann – LGT – i-Stock – EQ Images – privat zur Verfügung gestellt Marketing: Michael Benvenuti (Leiter) Akquisition: Vera Oehri (Leiterin) – Sabine Zimmermann-Gstöhl Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden Erscheinung: Samstag, 5. Dezember 2015 als Monatszeitschrift – Verlegt in alle Haushaltungen von Liechtenstein (Postverteilung) – Bezirk Werdenberg und ausgewählte Adressen im Rheintal und in Vorarlberg, 80‘000 Leserinnen und Leser. PS: Die lie:zeit gibt Gast-Autoren Platz um ihre Meinung zu äussern. Der Inhalt muss jedoch mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen.

Nächste lie:zeit: 13. Februar 2016

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AUS DEM INHALT Liechtensteins Weg in die Zukunft

41/ 2015 5

Ministerin Aurelia Frick: «Stillstand ist keine Option»

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«Liechtenstein den Liechtensteinern»

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3 Fragen an die «Vertreter» der 4 Parteien

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Wird Tina Weirather die neue Speed-Queen?

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Start in den Langlaufwinter

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Der Kampf gegen die Rote Laterne

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3 Fragen an die 1. Liga-Trainer

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3 Fragen an Liechtensteins Trainer der 2. und 3. Liga

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Die Rechtsstellung der Treugeber und Treuhänder des Trust reg. 37

«Ich brauche die Natur zum Atmen»

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«Ich hätte mich auch auf den Mars schiessen lassen»

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Präsentation «S Hundertölferbuach va Mura»

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Nur noch eine Wegetafel erinnert an die Zeit der Contina AG 49

Erscheinungsdaten lie:zeit / bau:zeit 2016 Im nächsten Jahr erscheint die Monats-Zeitschrift lie:zeit / bau:zeit zu folgenden Terminen: Jeweils samstags am 13. Februar, 12. März, 9. April, 14. Mai, 11. Juni, 13. August, 10. September, 8. Oktober, 12. November und 10. Dezember 2016. Die lie:zeit ist Mitglied des Vorarlberger Lesezirkels und erreicht ein Einzugsgebiet von 210’000 Personen.

Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern ein frohes Fest, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins Jahr 2016.

polit:zeit Liechtenstein den Liechtensteinern Vor fast genau 95 Jahren bereiteten die «Schlossabmachungen» den Weg für die heutige Verfassung Liechtensteins, in welcher Initiative und Referendum – wie in der Schweiz – verankert sind. Seite 16

sport:zeit Mit grossen Ambitionen in den Langlauf-Winter Gut aufgestellt starten Skiverband und Nordic Club Liechtenstein in die neue Saison und setzen neben dem Spitzensport auch weiter auf den Jugend- und Breitensport. Seite 25

business:zeit Komplettanbieter für die digitale Zukunft Festnetz, Mobilfunk, Internet, TV, Cloud-Lösungen und ITK-Services aus einer Hand: Ein Porträt der Telecom Liechtenstein, dem ersten konvergenten Unternehmen in Liechtenstein. Seite 32

meine:zeit Sanderling: «Ich wollte nur weg aus der DDR» Stefan Sanderling übernimmt ab 2016 das Dirigat beim Sinfonieorchester Liechtenstein (SOL). Im Interview erzählt der Sohn der DDR-Dirigentenlegende Kurt Sanderling über seinen spannenden Werdegang. Seite 40


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«Teilweise haben wir sicherlich über unsere Verhältnisse gelebt» Sanierung der Sozialwerke, ein Ende des Giesskannenprinzips, Verbesserung des Bildungswesens, Bewältigung der Flüchtlingstragödie, Entflechtung von Staat und Kirche: Erbprinz Alois nennt im Interview mit der lie:zeit die Herausforderungen der kommenden Jahre. Interview: Michael Benvenuti. Fotos: Oliver Hartmann lie:zeit Durchlaucht, Sie drän-

gen seit Jahren vehement auf Reformen bei den Sozialsystemen und fordern gleichzeitig ein Ende des Giesskannenprinzips. Kam die Regierung Ihren Erwartungen mit der KVG-Reform nach? Erbprinz Alois: Ja. Die Regierung geht meiner Ansicht nach mit der KVG-Reform einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Wie bei jeder Reform, die sehr umstritten ist und bei der viele stark divergierende Interessen aufeinanderprallen, mussten gewisse Abstriche gemacht

Das Referendumskomitee «fL21» warnt vor einer Entsolidarisierung der Gesellschaft und sieht einen Angriff auf die Kranken und finanziell Schwachen. Teilen Sie diese Vorwürfe? Sollte im Gesundheitswesen das Giesskannenprinzip weiter praktiziert werden? Nein. Ich teile die Vorwürfe des Referendumskomitees nicht. Auch nach Einführung der geplanten Reform bleibt unser Gesundheitswesen sehr solidarisch. Unsolidarisch wäre es für mich vielmehr, die bestehenden Probleme nicht zu lösen und nicht

«Unsolidarisch wäre es für mich vielmehr, die bestehenden Probleme im Gesundheitssystem nicht zu lösen.» S.D. Erbprinz Alois

werden – zwischen Vernehmlassung, erster und zweiter Lesung wurde bekanntlich noch einiges geändert. Wäre das Ziel die Umsetzung einer optimalen Reform gewesen, hätte die Regierung bzw. der Landtag den einen oder anderen Kompromiss nicht eingehen dürfen. Aber eine solche Reform hätte nicht umgesetzt werden können – das ist die politische Realität.

zu versuchen, das Gesundheitssystem auch im Hinblick auf zukünftige Generationen finanziell nachhaltig zu gestalten. Die Regierung warnt davor, dass mit einer Ablehnung der Reform an der Urne ein jahrelanger Stillstand im Gesundheitswesen drohe. Können Sie diese Sorgen nachvollziehen? Ja, ich sehe auch die Gefahr ei-

ner politischen Blockade im Gesundheitsbereich. Die Vorgängerregierung hat vor nicht allzu langer Zeit schon einmal den Versuch einer Gesundheitsreform unternommen, um den Herausforderungen gerecht zu werden und die Kosten in den Griff zu bekommen. Doch diese Reform ist bekanntlich im Landtag weitgehend gescheitert. Hingegen wurde die jetzige Reform im Landtag sehr breit diskutiert und mit grosser Mehrheit angenommen. Wird auch die aktuelle Reform abgelehnt, wäre die Gefahr meiner Ansicht nach gross, dass die Politik eine Zeit lang ihre Finger vom Thema Gesundheit lässt. Nicht zuletzt, weil es üblich ist, nach einer Volksabstimmung ein Thema vorerst ruhen zu lassen. Die Freie Liste hat in der Debatte um die KVG-Reform mit einigen Vorschlägen aufhorchen lassen, wie etwa einkommensund vermögensabhängigen Prämien und Beiträgen oder staatlich angestellten Ärzten. Liesse sich ein solches Modell in Liechtenstein umsetzen? Ich halte diese Vorschläge nicht für sinnvoll. Liechtenstein hat heute im Grunde genommen schon ein einkommens- und vermögensabhängiges Gesundheitssystem. Denn die staatlichen Steuergelder, mit denen Prämien und andere Ausgaben im Gesundheitswesen in grossem

S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein im Gespräch mit Michael Benvenuti.

Ausmass subventioniert werden, sind ja einkommens- und vermögensabhängig. Wie die jüngst in einer kleinen Anfrage aufgezeigten Zahlen belegen, zahlt ein sehr beträchtlicher Teil der Bürger in Liechtenstein gar keine oder kaum Steuern und rund 1 Prozent fast die Hälfte der Steuern. Betreffend die Anstellung von Ärzten beim Staat kann ich mir nicht vorstellen, dass dies umgesetzt werden könnte – nicht zuletzt, weil wahrscheinlich unsere Ärzte kaum für dieses Modell gewonnen werden könnten.


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Mit der geplanten AHV-Reform wartet die nächste umstrittene Gesetzesvorlage. Wie bei der KVG-Reform sehen sich auch hier Pensionisten als Opfer. Sollte die Regierung, vor allem auch in Anbetracht des Generationenvertrags, mehr Rücksicht auf die Rentner nehmen? Meines Erachtens nimmt die Regierung sehr wohl Rücksicht auf die Pensionisten. Die grosse Herausforderung ist es, eine Regelung zu finden, die allen Pensionisten gerecht wird. Es gibt Pensionisten, die in ihrer akti-

ven Zeit nur wenig für das Alter vorsorgen konnten und nun allein von der AHV leben. Hier muss der Staat sicher teilweise Unterstützung leisten – was allerdings auch vorgesehen ist. Dann gibt es jedoch auch etliche Pensionisten, die zum vermögendsten Teil der Bevölkerung überhaupt gehören. Wenn die Regierung diese Gruppe mit der Giesskanne unterstützt, wäre dies geradezu unvernünftig. Sie sprechen sich also dagegen aus, dass Personen, die das 64.

Lebensjahr erfolgreich hinter sich gebracht haben, automatisch privilegiert werden? Ja. Den nächsten Generationen wird schon allein durch die Situation der sehr ungünstigen demografischen Entwicklung eine riesige Bürde aufgelastet. Nachdem Liechtenstein einige Jahre tiefrote Zahlen schrieb, ist der Staatshaushalt mittlerweile wieder im positiven Bereich. Könnte dieser Überschuss nicht in Form höherer Staatsbeiträge in die Sozialwerke gepumpt

werden, etwa in die AHV oder in OKP-Prämien, um die Bevölkerung wieder zu entlasten? Nein, das stellt für mich keine vernünftige Option dar. Wir hatten zwar jüngst einigermassen gute Zahlen, was den Staatshaushalt betrifft. Dies ist aber zu einem grossen Ausmass auch auf die hohen Einnahmen aus dem Finanzvermögen aufgrund der vorteilhaften Börsenentwicklungen zurückzuführen. Die laufende Rechnung ist hingegen immer noch negativ. Ausserdem herrscht in Europa weiterhin


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eine sehr angespannte Situation, die in nächster Zeit durchaus zu zusätzlichen Belastungen und einem Rückgang der Staatseinnahmen führen könnte. Sie haben am 15. August in Ihrer Ansprache an die Bürger appelliert, sich wieder mit weniger zufrieden zu geben und die Wünsche realistischer zu formulieren. Hat Liechtenstein in der Vergangenheit mitunter über seine Verhältnisse gelebt? Ja, teilweise haben wir sicherlich über unsere Verhältnisse gelebt. So war etwa im Bereich der Altersvorsorge bereits vor einigen Jahren absehbar, dass diese nicht nachhaltig ausgestaltet ist. Indem nicht sofort entsprechende Reformen ergriffen wurden, hat man im Grunde über die Verhältnisse gelebt. Überhaupt wurde

Meiner Ansicht nach ist nicht der Staat für die Bürger verantwortlich, sondern die Bürger für den Staat. Sie bestimmen letzten Endes, wie der Staat aussehen soll, wie viele Aufgaben sie selbst wahrnehmen wollen, und was sie dem Staat übergeben wollen. Wenn die Bürger sich genügend Freiheit und Freiräume behalten wollen, dürfen sie nicht zu viele Aufgaben und Verantwortung an den Staat abschieben. Je mehr sie abschieben, umso weniger Freiheiten und Spielräume bleiben ihnen. Besteht durch den Rückzug des Staates nicht die Gefahr, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich weiter öffnet? Wenn Rückzug des Staates so verstanden wird, dass weniger Unterstützungsleistungen aus-

Reich nicht viel kleiner werden. Hingegen leidet die Wirtschaft bald einmal unter enormen Belastungen und der Kuchen wird zu Lasten aller kleiner. Sie haben die Bildung als entscheidenden Faktor angesprochen: Genügt unser System den künftigen Herausforderungen? Reichen punktuelle Verbesserungen? Es sollte in nächster Zeit überprüft werden, ob wir das Bildungssystem nicht noch weiter optimieren können. Ein gutes Bildungssystem ist ganz entscheidend für den Staat: nicht nur wegen der Schere zwischen Arm und Reich, sondern auch für eine florierende Wirtschaft und damit letztlich für die Staatseinnahmen und die Finanzierung unserer Sozialsysteme. Wir soll-

«Wenn die Bürger sich genügend Freiheit und Freiräume behalten wollen, dürfen sie nicht zu viele Aufgaben und Verantwortung an den Staat abschieben.» S.D. Erbprinz Alois

mit Staatsausgaben recht grosszügig umgegangen, wie dies nur in rosigen Zeiten mit starkem Wachstum möglich war, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten aber nicht vertretbar ist. Andererseits war die Haushaltspolitik Liechtensteins im internationalen Vergleich sehr diszipliniert, wodurch die Probleme unseres Staatshaushalts deutlich geringer sind als in vielen anderen Staaten. Es ist aber immer schwer für die Politik, Gelder, die vorhanden sind, nicht zu verteilen (lacht). Sie riefen am Staatsfeiertag erneut zu mehr Eigenverantwortung der Bürger auf. Wie wenig Staat vertragen die Bürger? Oder umgekehrt: Wieviel Verantwortung muss der Staat für seine Bürger tragen?

gerichtet werden und weniger Umverteilung stattfindet, kann es tatsächlich dazu führen, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich stärker öffnet. In Liechtenstein bleibt aber auch nach Umsetzung der Regierungsvorlagen zur Gesundheitsvorsorge und zur Altersvorsorge ein grosses Mass an Umverteilung und damit Solidarität, wie ich vorher schon dargelegt habe. Das Öffnen der Schere zwischen Arm und Reich kann ausserdem besser durch ein gutes Bildungssystem verhindert werden als durch Umverteilung. Denn die Schere tut sich vor allem zwischen den gut und den nicht gut Ausgebildeten auf und die Erfahrungen mit zu umfangreichen Umverteilungssystemen haben gezeigt, dass dadurch die Unterschiede zwischen Arm und

ten unser Bildungssystem vor allem flexibler und dezentraler gestalten, damit die Vielfalt an Angeboten zunimmt und die Lehrer genügend Gestaltungsspielräume erhalten, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der einzelnen Schüler schneller und besser gerecht werden zu können. Nochmals zurück zu den Bedürftigen. Teilweise sind ihnen die Unterstützungsleistungen des Staates gar nicht bekannt, oder sie können diese in ihrer Situation nur schwer anzapfen. Könnte hier eine zentrale Anlaufstelle mit einheitlichen Bemessungsgrundlagen helfen? So lange keine zusätzliche Bürokratie geschaffen wird, kann es durchaus sinnvoll sein, Unterstützungsleistungen zentral zu

regeln. Von meiner Frau weiss ich zum Beispiel, dass häufig Frauen im Schwangerschaftskonflikt gar nicht die Unterstützungsleistungen des Staates kennen, auf die sie dann angewiesen sind, und auch in dieser Hinsicht beraten werden müssen. Eine zentrale Stelle wäre für solche Situationen durchaus hilfreich. Es würde zudem auch schwieriger werden, unberechtigt Leistungen des Staates anzuzapfen, wenn es künftig nur noch eine statt mehrerer Anlaufstellen gibt. Der Sozialmissbrauch könnte also gleichzeitig eingedämmt werden. Sie verlangen von den Bürgern mehr Eigenverantwortung, gleichzeitig gehen Staat bzw. staatliche Unternehmen mit Steuergeldern alles andere als verantwortungsvoll um, wie jüngst das Beispiel der Post zeigte. Können Sie den Unmut in der Bevölkerung nachvollziehen? Ja. Ich kann den Unmut verstehen. Es ist für mich allerdings ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht zu viel Verantwortung auf den Staat übertragen soll. Bei staatlichen bzw. staatsnahen Unternehmen besteht immer die Gefahr, dass Entscheide – vor allem auch Personalentscheide – nicht nur aus unternehmerischer, sondern auch aus parteipolitischer Sicht gefällt werden. Dies kann dann häufig schlecht für das Unternehmen sein. Mit Corporate Governance wurde versucht, die öffentlichen Unternehmen aus dem Griff der Parteipolitik zu lösen. Ist das geglückt, oder hat die Politik noch immer zu viel Einfluss auf Post, LKW und Co.? Die so genannte CorporateGovernance-Reform war zwar ein Schritt in die richtige Richtung, ist aber nicht in jeglicher Hinsicht geglückt. Hinsichtlich der Bestellung der Verwaltungsratsoder Aufsichtsratsmitglieder sollten neue Prozesse geschaffen werden, sodass parteipolitische Überlegungen möglichst keine Rolle mehr spielen, sondern ausschliesslich die Qualifikation der Kandidaten. So wäre z.B. zu überlegen, Kandidaten grund-


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«Es ist immer schwer für die Politik, Gelder, die vorhanden sind, nicht zu verteilen», sagt Erbprinz Alois.

sätzlich über Ausschreibungen und nicht mehr über Parteikanäle zu suchen. Auch sollte bei grundlegenden Entscheidungen die Zustimmung der Regierung als Eigentümervertreterin eingeholt werden. Hier wäre es sinnvoll, nochmals über die Bücher zu gehen: Für welche Entscheide braucht es neben der Zustimmung des Verwaltungsrates auch jene der Regierung? Dazu zählen meiner Ansicht nach Akquisitionen, der Verkauf von Geschäftszweigen oder die Aufnahme von Tätigkeiten in neuen Geschäftsbereichen oder im Ausland. Wäre es nicht eine Option, Post, LKW, LGV und Co. komplett zu privatisieren? Welche Bereiche müssten in Ihren Augen zwingend unter der Obhut des Staates bleiben? Grundsätzlich ist es am besten, wenn Unternehmen in privater Hand sind – dann stellt sich das Problem mit Corporate Governance erst gar nicht. Ich halte es zudem für wichtig, dass für alle

staatlichen Unternehmen regelmässig die Frage gestellt wird, ob der Staat weiterhin der richtige Eigentümer ist. Privatisierung wird sicher dort am leichtesten funktionieren, wo es schon einen natürlichen Wettbewerb mit privaten Unternehmen gibt. Schwieriger wird es in Sektoren, in denen Private kein Interesse haben, aktiv zu werden, oder, wo es de facto ein Monopol gäbe. Hier muss eruiert werden, ob es besser ist, das Unternehmen weiterhin unter staatlicher Obhut zu belassen, oder ob es an eine private Trägerschaft übergeben wird, aber das Service Public staatlich auferlegt und kontrolliert wird. Dies könnte wegen der Kleinheit unseres Landes allerdings manchmal schwieriger zu bewerkstelligen sein als in grösseren Staaten. Apropos schwierig zu bewerkstelligen: Eine Entwicklung, die auch nicht im Sinne des Fürstenhauses verläuft, ist die Entflechtung von Kirche und

Staat. Wie lange soll die Regierung noch versuchen, den eingeschlagenen Weg fortzuführen? Man ist schon sehr weit gekommen, es fehlen nur noch Lösungen in Gamprin und Balzers. Angesichts dessen halte ich es für sinnvoll, den Verhandlungspartnern noch etwas Zeit zu geben. Allerdings können wir auch nicht ewig warten, bis die Entscheidungsträger in den Gemeinden oder beim Erzbistum zu einer Lösung kommen. Wenn nicht bald Bewegung in die Ver-

handlungen kommt, wird darüber nachzudenken sein, einseitig durch den Staat eine neue Regelung zu erreichen. Wie interpretieren Sie das? Ich will mich jetzt hier nicht auf einen fi xen Termin festlegen, weil das für Verhandlungen eher hinderlich ist. Aber: Die Zeit, die den letzten beiden Gemeinden und dem Erzbistum für eine Einigung eingeräumt wird, sollte nicht disproportional zur Dauer der bereits abgeschlossenen Verhandlungen in den übrigen

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gen humanitären Tradition folgend grosszügig. Ist es dem Land überhaupt möglich, noch mehr Flüchtlinge aufzunehmen? Wann wird Liechtenstein an seine Grenzen stossen? Liechtenstein kann zwar noch einige Flüchtlinge mehr aufnehmen, aber zumindest von den absoluten Zahlen her sind die zusätzlichen Kapazitäten, die Liechtenstein anbieten kann, sehr beschränkt. Schutzsuchende aufzunehmen, ist nur der erste Schritt – ein Teil der Asylsuchenden wird bleiben dürfen. Sehen Sie deren Integration als Chance, oder mehr als kostenintensive, schwierige Aufgabe für das Land? Ich halte es für durchaus richtig, die Integration von Asylanten als Chance für die Schutzsuchenden und auch für das Land zu sehen und zu ergreifen. Aber es ist natürlich eine schwierige und kostenintensive Aufgabe, die nicht in allen Fällen gelingen wird.

«Anstatt Ausländern eine teilweise Mitbestimmung zu erlauben, halte ich es für sinnvoller, das Erlangen der Staatsbürgerschaft zu erleichtern», hält Erbprinz Alois im Interview fest.

Gemeinden sein. Irgendwann wird man sagen müssen: Jetzt ist Schluss. Wäre es eventuell hilfreich, das Gesamtpaket zu öffnen und stattdessen die finanzielle Entflechtung, das Konkordat und die Verfassungsänderung separat zu erledigen? Nein, das halte ich nicht für sinnvoll. Das würde auch nicht die aktuellen Probleme lösen – die vermögensrechtliche Entflechtung zwischen Gemeinden und katholischer Kirche. Wenn keine Einigung zu erzielen ist,

wird der Staat meiner Ansicht nach das finanzielle Verhältnis zwischen Staat und Kirche so regeln müssen, dass sich die Religionsgemeinschaften durch Spenden der Gläubigen finanzieren und die katholische Kirche die offenen vermögensrechtlichen Fragen mit den Gemeinden direkt regelt – oder eben nicht. Im Gegensatz zum Erzbistum, das sich in der Aufnahme oder Betreuung von Flüchtlingen stark im Hintergrund gehalten hat und hält, agiert das Land Liechtenstein seiner lan-

Die aktuelle Flüchtlingstragödie gilt als grösste Herausforderung Europas der kommenden Jahre. Wie ernst sind die Warnungen jener zu nehmen, die vor einer Islamisierung Europas warnen? Vor allem wenn die viel höheren Geburtenraten der islamischen Bevölkerung im Vergleich zur restlichen Bevölkerung auch in Zukunft so hoch bleiben, wird man davon ausgehen müssen, dass besonders durch eine Zunahme der islamischen Zuwanderung Europa auch insgesamt islamischer wird. Obwohl unter den Zuwanderern nur ein sehr geringer Anteil radikaler Islamisten ist, wird die Zuwanderung insgesamt wahrscheinlich zu kulturellen Änderungen mit grossen Herausforderungen für die Gesellschaft führen. Wenn eine solche Entwicklung ausserdem sehr schnell passiert, besteht eine erhebliche Gefahr von Gegenreaktionen mit grossem Konfliktpotenzial. Konfliktpotenzial birgt auch eine Vorlage der Regierung: Der zweite Souverän könnte

demnächst Zuwachs erhalten, falls Auslandliechtensteiner tatsächlich das Stimm- und Wahlrecht erhalten. Sind Sie mit dem vorgeschlagenen Modell der potenziellen Betroffenheit zufrieden? Ich kann zwar gut verstehen, dass Auslandsliechtensteiner gerne das Stimm- und Wahlrecht erhalten möchten. Bei der Kleinheit des Landes müssen wir aber aufpassen, dass nicht ein beträchtlicher Anteil der Stimmbürger über Dinge entscheiden können, die nicht sie, sondern nur die im Lande lebenden Stimmbürger betreffen. Hierzu das passende System von potentieller Betroffenheit zu finden, ist schwierig. Ob das vorgeschlagene Modell die beste Lösung ist, kann ich nicht beurteilen, es ist zumindest ein Ansatz, der dieser Herausforderung gerecht zu werden versucht. Müssten umgekehrt nicht auch Personen mit ausländischem Pass, die seit Jahrzehnten in Liechtenstein leben, im Land mitbestimmen dürfen – zumindest auf Gemeindeebene? Grundsätzlich stellt sich die Situation eines Zuwanderers etwas anders dar: Er hatte ja zuhause ein Stimmrecht und zog im Bewusstein nach Liechtenstein, dass er hier zumindest vorerst kein Mitbestimmungsrecht hat. Auf längere Sicht gesehen ist das natürlich unbefriedigend. Doch anstatt Ausländern eine teilweise Mitbestimmung zu erlauben, halte ich es für sinnvoller, das Erlangen der Staatsbürgerschaft zu erleichtern. Da gibt es zwei Möglichkeiten: Die Einbürgerungsfristen reduzieren und/oder doppelte Staatsbürgerschaften erlauben. In beiden Bereichen sind wir im internationalen Vergleich eher zurückhaltend. Abschliessend: Was wünschen Sie Liechtensteins Einwohnern für das kommende Jahr? Ich wünsche ihnen, dass sich das wirtschaftliche Umfeld vor allem in Europa wieder verbessert. Dadurch würde auch wieder die wirtschaftliche Situation unseres Staates sowie die der Einwohner gestärkt werden.


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Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft

Reich befrachtetes 2015 – intensives 2016 Gegen Ende eines jeden Jahres wird einem bewusst, wie schnell die Zeit doch vergangen ist. Nur noch wenige Wochen, und das Jahr 2015 gehört der Geschichte an. Was hat das Jahr 2015 alles gebracht, an Gutem und Schönem, an Schwierigkeiten und Herausforderungen?

Die Zeit, die wir uns nehmen, um zurückzublicken, hilft uns bei der Einstimmung und Vorbereitung auf das kommende Jahr. Das gilt privat wie beruflich. Das Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft hat ebenfalls Rückschau auf die vergangenen Jahre seit dem Regierungswechsel gehalten und die wichtigsten Arbeiten zusammengestellt, die erledigt oder in die Wege geleitet werden konnten. Die folgende Doppelseite fasst die Schwerpunkte übersichtlich zusammen. Ein weiteres, intensives Arbeitsjahr liegt vor Landtag, Regierung und Verwaltung, bevor anfangs 2017 die politischen Weichen in den Landtagswahlen neu gestellt werden. Im Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft stehen noch wichtige Projekte an, die im kommenden Jahr bearbeitet und nach Möglichkeit zu einem Abschluss gebracht werden sollen. Im Vordergrund der Arbeiten im Bereich Inneres stehen die Asyl- und Migrationspolitik, das Stimm- und Wahlrecht für Auslandliechtensteiner sowie die Ermöglichung der doppelten Staatsbürgerschaft. Es ist damit zu rechnen, dass die Flüchtlingswelle aus dem Nahen Osten und aus Afrika noch längere Zeit anhalten wird, da eine Lösung der Konflikte in Syrien oder eine ökonomische und politische Stabilisierung der Länder nördlich und südlich der Sahara

nicht in Sicht ist. Liechtenstein nimmt an den sogenannten Resettlement-Massnahmen des UNHCR und auf freiwilliger Basis an den Relocation-Massnahmen der EU teil. Während beim Ressetlement anerkannte Flüchtlinge nach Liechtenstein umgesiedelt wurden, werden bei den Relocation-Programmen Asylsuchende aus Italien oder Griechenland nach Liechtenstein kommen, für deren Asylverfahren Liechtenstein verantwortlich sein wird. Es ist deshalb noch wichtiger als früher, dass Asylverfahren möglichst straff durchgeführt werden können. Dafür ist eine Anpassung des Asylgesetzes notwendig.

Im Wirtschaftsbereich stehen die Prüfung weiterer Massnahmen zum Bürokratieabbau und zur Abfederung der Frankenstärke, die Einführung eines Forschungs- und Innovationsförderungsgesetzes und die Aktualisierung der Standortstrategie im Zentrum.

Ein weiterer Fokus, der neben dem Inneren auch den Bereich Wirtschaft betrifft, wird die enge Begleitung der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative in der Schweiz sein. Je nach Umsetzung kann diese Neuregelung der Zuwanderung in der Schweiz massive Konsequenzen für den Wirtschaftsstandort Liechtenstein und das ganze Rheintal haben.

Mit dem Forschungs- und Innov at ion sf örde r u ng sgeset z möchte das Ministerium den Unternehmen in Liechtenstein Unterstützung bieten, da gerade der technische Fortschritt die Wettbewerbsfähigkeit unserer hoch technologischen und auf Nischenprodukte spezialisierten Industriebetriebe sichert.

Die Revision des Korruptionsstrafrechts, der Abschluss der mehrteiligen Justizreform und die Revision des Miet- und Pachtrechts gehören zu den wichtigsten Aufgaben für 2016 im Bereich Justiz. Ein besonderer Schwerpunkt wird das Vorantreiben der Totalrevision des Landesverwaltungspflegegesetzes sein.

Verschiedene Massnahmen zum Abbau der Bürokratie konnten ministeriumsübergreifend bereits erfolgreich umgesetzt werden. Weitere sollen folgen, denn möglichst kurze und unbürokratische Wege und unkomplizierte Abläufe sind ein bedeutender Standortvorteil und ein wichtiger Faktor der Standortförderung.

Die Standortstrategie wird anfangs 2016 in einer vertieften und ergänzten Version, sozusagen als Version 2.0, herausgegeben werden. Die Standortstrategie soll eine ganzheitliche Entwicklung sicherstellen, denn mit der wirtschaftlichen Entwicklung verknüpfen sich viele weitere Themen wie etwa die Verkehrspolitik, die Bildungspolitik, die Steuerpolitik oder der Umgang mit Ressourcen.

Sie soll aber vor allem auch das Bewusstsein für unsere Stärken, welche wir verteidigen müssen, schärfen. Standortstrategie bedeutet nicht eine Ansiedlungspolitik um jeden Preis, sondern in erster Linie das Bewahren des wirtschaftlichen Bestandes, das Bewahren der Arbeitsplätze und die damit verbundene Wertschöpfung, und erst in zweiter Linie die Ansiedlung von neuen Unternehmen. Der Erhalt der guten Rahmenbedingungen am Wirtschaftsstandort Liechtenstein geht Hand in Hand mit einer weiterhin hohen Lebensqualität. Dazu gehören auch eine gut funktionierende Justiz, eine faire Sozialpartnerschaft, ein starker dualer Bildungsweg, möglichst wenig Bürokratie oder eine hohe Sicherheit. Auch 2016 wollen wir im Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft für diese und weitere Ziele arbeiten, zusammen mit den anderen Ministerien und der ganzen Landesverwaltung, für die Menschen in Liechtenstein.

Dr. Thomas Zwiefelhofer Regierungschef-Stellvertreter


Aus dem Ministerium für Justiz Inneres, Justiz und Wirtschaft Ministerium für Inneres, und Wirtschaft

MINISTERIUM FÜR INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

auf die Jahre 2013-2015

Dr. Thomas Zwiefelhofer Regierungschef-Stellvertreter Minister für Inneres, Justiz und Wirtschaft

öffentlich-rechtliche Institutionen Liechtensteinische Gasversorgung Liechtensteinische Kraftwerke Liechtenstein Marketing Liechtensteinische Post AG Liechtensteinischer Rundfunk Telecom Liechtenstein AG

Stand: 30. November 2015


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Gesetz über die Landespolizei und Strafgesetzbuch (ausserprozessualer Zeugenschutz) Abänderung

"Polyalert" (neues System zur Alarmierung der Bevölkerung) Abschluss einer Vereinbarung mit der Schweiz

Bevölkerungsschutzgesetz (administrative Vereinfachung) Abänderung

Senkung der 8%-Sperrklausel bei Landtagswahlen auf 5% Stellungnahme zur parlamentarischen Initiative

Terrorismusbekämpfung Massnahmenpaket (gemeinsam mit dem Bereich Justiz)

Asylgesetz (Verfahrensbeschleunigung) Abänderung

Gesetz über die Vermittlerämter Aufhebung

Bereich Sicherheitspolitik/Bevölkerungsschutz (u.a. Reorganisation Sicherheitsverbund, Revision Gefahrenkarte) Arbeiten

Zulassung der doppelten Staatsbürgerschaft laufendes Projekt Einführung des Stimm- und Wahlrechts für Ausland-Liechtensteiner laufendes Projekt

Bereich Migration/Flüchtlingswesen, Ansiedlung syrischer Flüchtlingsfamilien Einsetzung einer Task-Force

Gemeindegesetz (Regelung der Gemeindepolizei) Abänderung Europol; EASO; trilateraler Polizeikooperationsvertrag mit der Schweiz und Österreich Abschluss einer Vereinbarung zur Zusammenarbeit

Bereich Schengen/Dublin laufende Umsetzungsmassnahmen

Gesetz über die allgemeine Landesverwaltungspflege (Einführung einer Fristenhemmung) Abänderung Gerichtsorganisationsgesetz und Besoldungsgesetz (Umstrukturierung beim Kriminal- und beim Obergericht) Abänderung (Teil der Justizreform) Gesetz über die Bezüge der Mitglieder der Regierung, der Gerichtshöfe und der Kommissionen (Neuregelung der Entschädigung der nebenamtlichen Richter und der Ad-hoc-Richter) Abänderung (Teil der Justizreform) Verfahrenshilferecht I (Senkung der Kosten der Verfahrenshilfe und Einführung für juristische Personen) Abänderung (Teil der Justizreform)

Richterdienstgesetz und Gerichtsorganisationsgesetz (strukturelle Anpassungen bei den ordentlichen Gerichten) Abänderung (Teil der Justizreform)

Strafgesetzbuch und Gesetz über den Erwerb und Verlust des Landesbürgerrechts (Terrorismusbekämpfung, Diskriminierungsstrafnorm) Abänderung

Strafgesetzbuch – Entkriminalisierung von Frauen im Schwangerschaftskonflikt Abänderung

Namensrecht Kindschaftsrecht (gemeinsame Obsorge) Grundverkehrsgesetz Reformen

Personen- und Gesellschaftsrecht – Einführung von "Segmentierten Verbandspersonen" (PCC) Abänderung Abacha-Gelder (und damit Lösung des jahrelangen Konflikts mit Nigeria) Rückführung Strafgesetzbuch und Strafprozessordnung (Fiskaldelikte als Vortaten der Geldwäscherei) Abänderung

Miet- und Pachtrecht Korruptionsstrafrecht GmbH-Recht Verfahrenshilferecht Reformen Rechtsanwaltsgesetz Totalrevision

Verfahrenshilferecht II (begleitende Massnahmen) Abänderung (Teil der Justizreform)

Gewinnabschöpfung bei öffentlichen Unternehmen (Anpassung der Eignerstrategien LKW und LGV) Neuregelung (und z.T. Einführung) Telecom Liechtenstein und Mobilkom Liechtenstein Fusion Liechtensteinische Post AG Bürgschaft, Sanierung Liechtenstein Marketing Erarbeitung und Abschluss einer Leistungsvereinbarung Frankenstärke Massnahmen zur Abfederung Gesetz über die Betriebliche Personalvorsorge Abänderung Geldspielgesetz Abänderung

Standortstrategie laufende Weiterentwicklung Projekt "Datenstandort" als Teil der Standortstrategie Entwicklungspotentiale darstellen und Massnahmen ableiten Energieeffizienzgesetz Reform Staatsbeitrag an die Arbeitslosenversicherung Abschaffung Arbeitsvermittlungsgesetz in Sachen Leiharbeit Abänderung Bauwesenberufegesetz und Beschwerdekommissionsgesetz Abänderung

Lohnnebenkosten in Liechtenstein im Vergleich mit den umliegenden Ländern Schweiz, Österreich und Deutschland Darstellung Gesetz über den Liechtensteinischen Rundfunk und Mediengesetz Abänderung Forschungs- und Innovationsförderungsgesetz Einführung Stärkung Sozialpartnerschaft Leistungsvereinbarung LANV, Wirtschaftskammer Bürokratieabbau Massnahmen Gesetz über die Liechtensteinische Gasversorgung Anpassung


Ministerium für Äusseres, Bildung und Kultur

«Liechtenstein hat es in der Vergangenheit geschafft, weit über seine Grösse hinaus mitzuwirken und wahrgenommen zu werden.» Aurelia Frick, Aussenministerin

Ministerin Aurelia Frick: «Stillstand ist keine Option» Kulturjahr 2015, Kulturgütergesetz, neue Strategie für die Universität in Vaduz, viel gelobte UNO-Initiative zum Schutz von Zivilisten, Bildungsmesse: Regierungsrätin Aurelia Frick hat ein arbeitsintensives Jahr mit vielen Herausforderungen hinter sich. Im ausführlichen Interview mit der «lie:zeit» wagt die Ministerin auch einen Blick in die Zukunft. Interview: Michael Benvenuti lie:zeit Frau Regierungsrätin,

das Jahr 2015 neigt sich dem Ende zu, über fehlende Arbeit und Aufgaben durften Sie sich nicht beklagen. Wie intensiv

waren die vergangenen elf Monate für Sie? Aurelia Frick: 2015 war ein sehr ereignisreiches Jahr mit Herausforderungen und vielen Höhe-

punkten. Als Beispiele möchte ich nur das Kulturjahr 2015 mit der Eröffnung des Weissen Würfels nennen, die Schaffung des Kulturgütergesetzes, unsere

breit gewürdigte Arbeit bei der UNO, die grossartigen Erfolge unserer jungen Berufsleute bei den WorldSkills in Brasilien oder auch die «next step»-Berufs- und


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sers Zeiten galt, stimmt auch heute noch. Allerdings geht es in der heutigen Bildungspolitik um mehr als reine Wissensvermittlung: Das Bildungswesen ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, und diese verändert sich laufend und stark. Und so entwickeln sich auch die Schulen ständig weiter. Es stellt sich deshalb die Frage, wie wir diese Veränderung ausgestalten wollen. Stillstand ist keine Option, auch für die Schulen nicht. Ich möchte hier von politischer Seite ganz bewusst den Schulen und Lehrern mehr Entwicklungsspielraum lassen. Wenn die Verantwortung bei Schulen und Lehrern liegt, planen Sie selbst dann also keine grossen politischen Reformen? Mein Ziel sind die gezielten Reformen, nicht die grossen.

Bildungstage. Die vergangenen Monate waren natürlich fordernd und arbeitsintensiv, aber ich sehe Herausforderungen nicht als Last, sondern vielmehr als Chance zur Veränderung und Weiterentwicklung unseres Landes. Sie werden nicht müde zu betonen, dass Bildung die einzige Ressource Liechtensteins sei. Spielt die Bildung wirklich eine so wichtige Rolle? Auf jeden Fall, ein gutes Bildungssystem ist ganz entscheidend für einen erfolgreichen Staat. Mit dem Titel «Die Mutter aller Übel ist die Unwissenheit» zitiert die Peter Kaiser Gedächtnisstiftung ihre Festschrift zum 30-JahrJubiläum. Und was zu Peter Kai-

Das gilt aber nicht für die Universität. Weshalb haben Sie hier einen Strategiewechsel initiiert? Die Universität Liechtenstein war nach Jahren des Wachstums an einen Punkt gelangt, in der sie sich neu orientieren und für die Zukunft rüsten musste. Das ist kein einfacher Prozess. Umso mehr freut es mich, dass es uns gelungen ist, sehr gute Personen für die Mitarbeit im Universitätsrat zu halten und zu gewinnen. Ihnen ist es wirklich sehr gut geglückt, diesen Prozess zusammen mit dem Rektorat zu steuern und die Strategie neu auszurichten. Die Universität ist mit der noch stärkeren Fokussierung auf die Region und deren Bedürfnisse für die nächsten Jahre gerüstet. Die Universität wird oft als einer der wichtigsten Standortfaktoren für Liechtenstein genannt. Zurecht? Ja. Schulen und Universitäten sind dynamische Orte des Wissens, an denen in engem und intensivem Austausch Neues entsteht und vermittelt wird. Die Uni Liechtenstein ist ein wichtiger Pfeiler unseres Bildungswesens und als solcher ein zentraler Standortfaktor für unser Land und unsere Wirtschaft. Zu einem immer wichtigeren Standortfaktor scheint sich

auch die Kultur zu entwicklen, wie nicht zuletzt das Kulturjahr 2015 offenbarte. Wie zufrieden sind Sie mit dem Kulturjahr? Dank den beteiligten Kulturinstitutionen und Liechtenstein Marketing, welche alle grossartige Arbeit geleistet haben, wurde das Kulturjahr 2015 sehr gut wahrgenommen. Bereits jetzt, nur wenige Monate nach der Eröffnung, sind die Schatzkammer und die Hilti Art Foundation aus dem Städtle nicht mehr wegzudenken. Ganz besonders gefallen hat mir zudem die «Bad Ragartz» und der grosse Erfolg Liechtensteins bei der erstmaligen Teilnahme an der Kunstbiennale in Venedig. Daneben gab es aber noch unzählige kleine und grosse Kulturveranstaltungen im In- und Ausland, die dem Kulturjahr 2015 die besondere Note verliehen haben. Dass die liechtensteinische Trachtenvereinigung in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feierte, war für das Kulturjahr 2015 auch ein ganz besonderer Höhepunkt. Sie haben kürzlich das neue Kulturgütergesetz vorgestellt. Wie wichtig ist diese Vorlage? Dieses Gesetz ist für die liechtensteinische Kulturpolitik sehr wichtig und ich freue mich, dass wir nun nach vielen Jahren auf der Zielgeraden sind. Die Rückmeldungen zu unserem neuen Ansatz im Kulturgütergesetz sind sehr positiv. Die von Ihnen angesprochene Veranstaltung haben wir bewusst vor dem Abschluss der Gesetzesvorlage gemacht. Damit wollen wir früh eine Diskussion lancieren und können Anregungen aus der Bevölkerung noch aufnehmen. Wir sind nun dabei, die Rückmeldungen zu besprechen und den Bericht fertig zu stellen. 2015 hätte statt Kulturjahr auch UNO-Jahr heissen können. Oder täuscht dieser Eindruck? Nein. Die UNO-Mitgliedschaft ist eine Erfolgsgeschichte für Liechtenstein. Durch die visionäre Entscheidung vor 25 Jahren hat Liechtenstein seine Souveränität entscheidend abgesichert und international in damals ungeahntem Masse an Profil gewonnen.

Zu verdanken ist dies der Weitsicht des Fürstenhauses zum einen und unseren Botschaftern an der UNO, aber auch an den anderen diplomatischen Vertretungen zum anderen. Hier wird grossartige Arbeit geleistet, das ist leider oft nicht ganz einfach zu vermitteln. Wie kann sich das kleine Liechtenstein im Konzert der Grossen Gehör verschaffen? Die Maxime «ein Staat, eine Stimme», welche in der UNO gelebt wird, kommt Liechtenstein sehr zugute. Liechtenstein hat es in der Vergangenheit geschafft, weit über seine Grösse hinaus mitzuwirken und wahrgenommen zu werden. Als kleines Land können wir wichtige Impulse setzen. Ein ganz aktuelles Beispiel ist der von Liechtenstein ausgearbeitete Verhaltenskodex für den Sicherheitsrat. Dieser soll seine Handlungsfähigkeit verbessern und dadurch Zivilisten in bewaffneten Konflikten besser schützen. Es ist ein grosser Erfolg für Liechtensteins Diplomatie, dass dieser von weit über 100 Staaten unterstützt wird. Wie kann Liechtenstein mit seinen beschränkten Ressourcen diese Aufgaben bewältigen? Indem wir Prioritäten setzen und dabei auch den Mut haben, nicht alle Themen abzudecken. Aber dort, wo wir uns einbringen, machen wir dies mit grossem Einsatz und bringen uns als verlässlicher, engagierter und solidarischer Partner ein. Dieses Prinzip leben wir nicht nur bei der UNO, sondern das gilt für die Aussenpolitik generell. Das Jahr geht zu Ende, Zeit einen Ausblick zu wagen: Wo sehen Sie Ihre weiteren Ziele? Mir ist das Thema der Stellung der Frau sehr wichtig: In meiner Arbeit als Kultur- und Bildungsministerin, in der Aussenpolitik, aber auch in Liechtenstein. Die Frauen sind in unserem Land in der politischen Debatte nach wie vor stark unterrepräsentiert. Ich hoffe, dass es den Parteien gelingt, viele engagierte Frauen für die kommenden Landtagswahlen zu gewinnen.


polit:zeit

«Liechtenstein den Liechtensteinern» Vor fast genau 95 Jahren bereiteten die «Schlossabmachungen» den Weg für die heutige Verfassung, in welcher Initiative und Referendum – wie in der Schweiz – verankert sind. Text: Walter-Bruno Wohlwend, Fürstlicher Rat

Gegen ein neues Krankenversicherungsgesetz (KVG), das von Regierung und Landtag beschlossen wurde, ist gemäss Art. 66 der Verfassung das Referendum ergriffen worden. Daher werden am kommenden 13. Dezember die stimmberechtigten Frauen und Männer des Landes das letzte Wort über das endgültige Inkrafttreten dieses Gesetzes haben. Allein in den letzten 35 Jahren hat das Volk damit zwölf Mal von dieser Form des politischen Mitsprache- und Mitentscheidungsrechts Gebrauch gemacht. Der entscheidende Anstoss dafür, dass Initiative und Referendum schon seit 1921 in unserer Verfassung verankert sind, geht auf die «Schlossabmachungen» vom September 1920 zurück,

die mithin vor ziemlich genau 95 Jahren getroffen wurden und in ihrer politischen Tragweite heute fast vergessen sind! Dr. Wilhelm Beck (1885–1936), Gründer der Christlich sozialen Volkspartei (später Vaterländische Union) und der «Oberrheinischen Nachrichten» («ON») gilt als deren «Wegbereiter».

Entstehung der Parteizeitungen Bis zur Gründung der «ON» hatte das (1878) gegründete «Liechtensteiner Volksblatt» ohne mediale Konkurrenz gut gelebt. Wahltaktische und politische Auseinandersetzungen hatten kaum stattgefunden. Mit den wöchentlich erscheinenden «Oberrheinischen Nachrichten» endete aber bereits vor 101 (!) Jahren die Zeit der parteipolitisch unabhängiDr. Wilhelm Beck

gen Tageszeitungen in unserem Land. Obwohl sich der Ton inzwischen stark gemässigt hat, sind «Volksblatt» und «Vaterland» noch heute nach ihrem Selbstverständnis Organe der Fortschrittlichen Bürgerpartei (FBP) bzw. der Vaterländischen Union (VU): Europaweit eine Rarität. Am 9. Mai 1920 fand in der Aubündt in Vaduz eine Versammlung statt, an der gemäss damaligen Angaben des Volkspartei-Organs über 1'000 Mann teilnahmen. Liechtenstein zählte im Jahr der Schlossabmachungen weniger als 9'000 Einwohner. Die Versammlung wurde mit einem Umzug eröffnet, angeführt von den Musikkapellen aus Triesen und Triesenberg. Gemäss zeitgenössischen Meldungen wurden dem Umzug Tafeln mit der Aufschrift «Liechtenstein den Liechtensteinern» vorangetragen.

Internationale Anerkennung nach 70 Jahren In den Jahren vor und nach 1920 herrschte in unserem Lande wirtschaftliche Not. «Der Staat befand sich in einer Finanzkrise. Die Verhandlungen mit der Schweiz über einen wirtschaftlichen Anschluss» kamen nur langsam voran. Aussenpolitisch war Liechtenstein bedeutungslos. Der Völkerbund lehnte ein Gesuch des Landes um Aufnahme ab. Es sollte noch 70 Jahre dauern bis Liechtenstein im September 1990 als 160. Mitglied in die Organisation der Vereinten Nationen (UNO), der Nachfolge-

Dr. Wilhelm Beck und Dr. Emil Beck im Jahr 1920 vor dem Ostflügel des Bundeshauses in Bern. (Fotos Landesarchiv)

Organisation des Völkerbundes, aufgenommen wurde. Der heutige Landesfürst Hans-Adam II. hatte sich zuvor über Jahrzehnte für diesen wichtigen Schritt bezüglich der weltweiten Anerkennung Liechtensteins als souveräner Staat eingesetzt.

Stimmung im Land um 1920 Kehren wir zurück in das Jahr der «Schlossabmachungen». Die «Oberrheinischen Nachrichten» fassten die damalige Situation des Landes anfangs des Jahres 1920 unter dem Titel «Was heutzutage in der Welt los ist!» mit


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gerpartei fanden schon vor und während der 1920er-Jahre ihren Niederschlag in den (Partei-) Zeitungen. Liechtenstein befand sich zu Beginn des Jahres 1920 in einer Übergangsphase.

Schwierige Übergangsphase Allein war unser Land im 19. Jahrhundert so wenig überlebensfähig wie es heute (ohne Mitglied im Europäischen Wirtschaftsraum und ohne Zollvertrag mit der Schweiz) wäre. Der Zollvertrag mit Österreich beendete 1852 «Liechtensteins handelspolitische Isolation». Umso schwerer wirkte sich für unser Land der Untergang der österreich-ungarischen Monarchie als europäische Grossmacht im Jahre 1918 aus. Sie zwang unser Land ein Jahr später zur Kündigung des Vertrages mit Österreich. Ein Jahr vor den Schlossabmachungen 1920 und fünf Jahre vor dem Inkrafttreten des neuen Zollvertrages mit der Schweiz am 1. Januar 1924 befand sich Liechtenstein in einer schwierigen Übergangsphase. «Privileg der Schmuggler» 1920 war die Hoffnung auf eine baldige Besserung der politischen Situation noch nicht sehr ausgeprägt. So heisst es im «Volksblatt» vom 14. Februar 1920 in einem Beitrag auf der Frontseite dazu u.a.:

folgenden Schlagworten zusammen: «Die Völker sind geldlos, Die Schulden sind zahllos, Die Regierung ratlos Die Steuern endlos Die Politik taktlos, Die Sitten zügellos, Die Aufklärung hirnlos, Der Schwindel grenzenlos, Und die Aussichten trostlos.» Die politischen Differenzen zwischen der Christlichsozialen Volkspartei von Wilhelm Beck und der Fortschrittlichen Bür-

«Durch die Kündigung des Zollvertrages werden wir wirtschaftlich Österreich entfremdet, keinem anderen Staat aber näher gebracht. Konnte man früher noch mit unserem Gelde im billigen Österreich einkaufen und ohne Umstände ausführen, so wurde der Export mit Vertragskündigung Privileg der Schmuggler und ihr Handwerk auf eine neue Basis gestellt: Die Waren gingen in die Schweiz und Franken kamen ins Land. Die Folge davon ist der heutige, unhaltbare Zustand, der die offizielle Frankeneinführung zur scheinbaren Notwendigkeit stempelt. Die Aussicht ist jedoch sehr trübe.»

Volksforderung nach einer neuen Verfassung Im gleichen Jahr 1920 forderte die Volkspartei die «Volksforderungen verfassungsmässig fest-

zusetzen». Auch der Rückhalt des Fürstenhauses – so hiess es in einem Artikel der «ON» vom 10. Juli 1920 – wäre «am stärksten, wenn er in «einer demokratischen Verfassung verankert» werde. Am 21. August 1920 weilte der betagte Fürst Johannes II. zu Besuch in Liechtenstein. Es ist davon auszugehen, dass er von den politischen Unruhen und vom Wunsch nach mehr Volksrechten in Liechtenstein wusste. Denn bereits am 6. September des gleichen Jahrs lud der Kabinettsrat des Fürsten, Josef Martin, Wilhelm Beck zu einer Aussprache in der Verfassungsfrage ein, die zu den ersten Verhandlungen vom 10. September 1920 im Absteigequartier oberhalb von Schloss Vaduz stattfanden. Weitere Gespräche folgten.

Inkraftsetzung am 24. Oktober 1921 Die neue Verfassung konnte nach erfolgreichen Verhandlungen mit dem Fürsten am 24. Oktober 1921, also praktisch ein Jahr nach den ersten Schlossabmachungen, in Kraft gesetzt werden: Ein grosser Erfolg für die Gruppe um Wilhelm Beck und die Volkspartei, die in der Folge bis zum Jahre 1928 mit der politischen Hauptverantwortung im Land betraut wurde. Die neue Verfassung stärkte die Volksrechte u.a. durch die Verankerung des Referendums und des Initiativrechtes. Das Grundgesetz war in seiner neuen Fassung

mitentscheidend dafür, dass sich der schweizerisch-liechtensteinische Zollvertrag zustande kam.

Die Sparkassa-Affäre 1928 1927/28 geriet die liechtensteinische Spar- und Leihkasse (die Vorgängerin der heutigen Landesbank) durch mangelhafte bzw. nicht gedeckte Kredite und Wechselgeschäfte in Schwierigkeiten. Die Verantwortung der «Sparkassa-Affäre» wurde der Volkspartei angelastet. Sie verlor die Regierungsmehrheit an die Bürgerpartei! Zur Verantwortung gezogen Im Gegensatz zu heute, da unsere Politiker in Regierung und Landtag aufgrund mangelhafter Aufsicht mit Millionenverlusten des Staates konfrontiert sind und waren, wurden die in die Sparkassa-Affäre verwickelten Personen damals zur Rechenschaft gezogen. Obwohl er selbst nachweislich nicht in die Affäre verwickelt war, musste sich auch Wilhelm Beck wegen «Verletzung der Aufsichtspflicht» als Präsident des Verwaltungsrates der Bank verantworten! Wilhelm Beck, der Hauptinitiant der Schlossabmachungen und damit der entscheidende Wegbereiter unserer heutigen Verfassung, verstarb am 20. Januar 1936 im Alter von erst 51 Jahren an den Folgen einer schweren Krankheit. Quellen: «Die Schlossabmachungen» (VU 1996), Liecht. Politische Schriften (Band 21). Fürst und Volk (Lehrmittelverlag 1993), «Liechtensteiner Volksblatt» (Archiv).

Im Absteigequartier oberhalb des Schlosses Vaduz fanden am 10. September 1920 die ersten Verhandlungen statt.


polit:zeit

3 Fragen an die «Vertreter»

Christine Wohlwend, FBP

Helen Konzett Bargetze, FL

S.D. Erbprinz Alois hat am 15. August in der Ansprache an die Bürger appelliert, sich mit weniger zufrieden zu geben. Hat Liechtenstein über die Verhältnisse gelebt und müssen wir in Liechtenstein genügsamer werden? Und kommen wir in den nächsten paar Jahren ohne viertes Sparpaket durch?

Nein, ich glaube nicht, dass Liechtenstein über die Verhältnisse gelebt hat. Während vieler Jahre ging es beständig bergauf, die Staatseinnahmen sprudelten und so war es auch in Ordnung die eine oder andere Annehmlichkeit an die Bevölkerung zurück zu geben. Vor allem durch die Umwälzungen an den Finanzmärkten ist diese Zeit des stetigen Bergaufs aber nun vorbei und wir werden uns in Zukunft nicht mehr alles leisten können. Ein Blick über die Grenzen zeigt, wo wir uns in den vergangenen Jahrzehnten Luxuslösungen mit absolut geringer Steuerbelastung der privaten Haushalte geleistet haben. Dort ist eine Normalisierung wichtig und notwendig. Wenn wir die sich noch in der Pipeline befindlichen Massnahmen konsequent umsetzen, wird kein 4. Massnahmenpaket notwendig werden.

Die Finanzplanung des Regierungschefs steht auf wackeligen Beinen. Gespart wurde aber schon heftig. Von den Sparmassnahmen getroffen wurde einseitig der Mittelstand. Die Politik müsste endlich den Mut haben, mehr Steuern hereinzuholen und die Mindestertragsteuer angemessen zu erhöhen. Wenn schon, müssten die «Richtigen» in den kommenden Monaten den Gürtel enger schnallen: Die Reichen sind in den letzten Jahren reicher geworden, der Mittelstand kommt nicht vom Fleck. Ihm dürfen keine weiteren Sparmassnahmen aufgebürdet werden.

Das Thema Flüchtlinge ist aktueller denn je. Unser Land kann auf eine lange humanitäre Tradition bei der Hilfe zurückblicken. Ist es dem Land überhaupt möglich, noch mehr Flüchtlinge aufzunehmen? Was ist zu tun?

Unser Land hat in der Vergangenheit bewiesen, dass wir auch grössere Zahlen an Flüchtlingen bewältigen können, wenn es notwendig wird. Wir müssen jedoch versuchen, raschere Verfahren umzusetzen, um Personen aus sicheren Herkunftsländern schneller zurückzuführen. Zudem investieren wir in die Hilfe vor Ort und beteiligen uns an europäischen Programmen. Alle Komponenten sind gleichermassen wichtig. Durch unsere Kleinheit sind rasche Adaptierungen möglich, sollten diese notwendig werden – diesen Vorteil sollten wir weiterhin nutzen.

Liechtenstein kann tatsächlich auf seine humanitäre Tradition stolz sein. Während des Krieges in Ex-Jugoslawien hat unser Land 400 Flüchtlinge aufgenommen, das ist das Vierfache der Anzahl der Schutzsuchenden, die heute im Land untergebracht sind. Eigentlich ist allen in der Politik klar, was zu tun ist: Hilfe vor Ort zu leisten. Der Landtag hat die Gelder für das UNHCR im Jahr 2010 gekürzt. In der aktuellen Budgetdebatte war der Landtag nicht bereit, den Beitrag angesichts der grössten Fluchtbewegung aller Zeiten zu erhöhen.

Die Frage Auslandliechtensteiner das Stimm-und Wahlrecht zu geben ist aktuell. Sollten dann umgekehrt nicht auch Personen mit ausländischem Pass, die seit vielen Jahren in Liechtenstein leben, im Land mitbestimmen dürfen, zumindest auf Gemeindeebene?

Ich bin der klaren Meinung, dass die in der Verfassung festgeschriebenen Voraussetzungen zur Teilnahme an Wahlen und Abstimmungen richtig sind und keiner Anpassung bedürfen. Bei Personen, welche seit Jahrzehnten in Liechtenstein leben und sich dennoch nicht für die liechtensteinische Staatsbürgerschaft entscheiden können, frage ich mich, ob der Wunsch nach Mitbestimmung tatsächlich so gross ist. Immerhin könnten solche Personen durch die erleichterte Einbürgerung relativ einfach die Staatsbürgerschaft erlangen und so mitbestimmen.

«Wer die Musik bezahlt, sagt auch, was gespielt wird», so FBP-Fraktionssprecherin Christine Wohlwend bei der Diskussion um das Stimm- und Wahlrecht der Auslandsliechtensteiner im SeptemberLandtag 2015. Dies stimmt uns hoffnungsfroh, dass die FBP sich bald einmal der verbesserten politischen Teilhabe von Ausländerinnen und Ausländern in Liechtenstein widmen wird. Denn diese zahlen hier ja bekanntlich Steuern, können aber politisch nicht mitbestimmen. Die Frage bleibt auf jeden Fall aktuell.


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der 4 Parteien

Judith Oehri, VU

Harry Quaderer, DU

Die Entwicklung von einem armen Bauern- zu einem reichen Industriestaat ging rasant. Wir haben den Reichtum genossen, was nicht per se falsch war. War unser Verhalten nach oben elastisch, so sollte es dies auch nach unten sein. Eine neue Bescheidenheit bedeutet noch lange keinen Mangel. Weniger ist immer noch auf hohem Niveau. Ich habe es bereits im Novemberlandtag geäussert: Ich freue mich, wenn wir kein viertes Sparpaket benötigen, glaube allerdings nicht, dass wir um weitere Massnahmen herumkommen. Mein Ansatz ist, die Gesetze und Aufgaben des Staates einer rigorosen Prüfung unterziehen und streichen, was nicht zwingend notwendig ist.

Liechtenstein hat den Umständen entsprechend gelebt. Wir hatten eine sehr lange Zeit wirtschaftlichen Aufschwung, in der jedes Jahr ein Überschuss in die Staatskasse floss. Für die damaligen Herren und Frauen Politiker bestand das Problem, wie man das Geld am besten «verputzt» und nicht «spart». Und natürlich wurden von den jeweiligen Regierungen «Zückerle» verteilt, die es wohl in keinem anderen Land gab. Seit Februar 2008 (Zumwinkel Affäre) hat sich das Blatt gewendet. Die Steuereinnahmen sind eingebrochen und auf einmal steht unser Haushalt mit einem strukturellen Defizit da. Der Staatshaushalt lässt sich nur durch Anstrengungen aller wieder ins Lot bringen. Wir müssen sparen, aber der Staat muss mit gutem Beispiel vorangehen, ohne Zweifel.

Es gibt zwei Aspekte in Sachen Flüchtlinge. Ist es uns möglich mehr Personen in Not aufzunehmen? Ja, das ist es sicherlich. Wir haben Kapazitäten und die könnten wir auch ausschöpfen. Ist es in jedem Fall sinnvoll weitere Flüchtlinge aufzunehmen, oder wäre die Hilfe vor Ort nicht geeigneter? Das ist für mich die wichtigere Frage. Zudem müssen wir darauf achten, dass wir den Fokus nicht zu stark auf ein Land legen und dabei andere Krisenherde und in Not geratene vergessen. Keine Priorität haben für mich aktuell Wirtschaftsflüchtlinge. Auch wenn ich deren Beweggründe nachvollziehen kann, hat der Schutz von Leib und Leben für mich Vorrang.

Die europäische Flüchtlingspolitik hat vollkommen versagt. Tausende und Abertausende von Menschen sind über die Grenzen Europas eingedrungen, bei welchen wir nicht wissen, ob es sich auch wirklich um Flüchtlinge handelt. Diese ganze Problematik wird sich noch verschärfen, wobei Liechtenstein jetzt schon an die Grenzen seiner Kapazitäten gekommen ist. Diese ganze Völkerbewegung – verursacht in Ländern, die mit westlicher Munition und Kriegsmaterial gefüttert werden – hat System und wird durch eine fadenscheinige Symptombekämpfung am Leben erhalten.

Ausländerinnen und Ausländer, die in Liechtenstein leben, sollten nach einer bestimmten Zeit auf Gemeindeebene mitbestimmen dürfen, wenn es um Sachabstimmungen wie z.B. Schulbauten geht. Voraussetzung wäre für mich allerdings, dass die Abstimmungsunterlagen verstanden werden, dh. man muss der deutschen Sprache mächtig sein. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Ausländerinnen und Ausländer in den Gemeinderat und in Kommissionen gewählt werden können. Wenn man sieht, wie viele Zugezogene in den Vereinen einen super Job machen und geschätzt werden, dann lassen wir ein riesiges Potenzial brach liegen. Ich sehe in diesem Bereich viele Chancen.

Das Stimm- und Wahlrecht für Auslandliechtensteiner ist ein Thema, das sich nur in kleinen Schritten einer Lösung für alle Betroffenen zuführen lässt. Unsere Grossparteien haben sich immer vehement gegen eine «liberale» Lösung gestemmt und dies wahrscheinlich auf Druck ihrer Basis. Eine Lösung, bei welcher Personen mit ausländischem Pass, die seit Jahrzehnten in Liechtenstein leben, auf Gemeindeebene mitbestimmten dürfen, kann ich mir sehr gut vorstellen, jedoch sollte bei einer entsprechenden Änderung des Volksrechtegesetzes und der Verfassung das Volk das letzte Wort haben.


Seite der FBP

«Ein überzeugtes Ja für den Fortschritt im Gesundheitswesen» Am 13. Dezember fällt die Entscheidung, in welche Richtung sich das heimische Gesundheitswesen entwickeln wird. Ob es nach Jahren des Stillstands endlich mehr Transparenz, zielgenauere Ergänzungsleistungen für einkommensschwache Haushalte und vor allem langfristig bezahlbare Prämien für alle geben wird. Sagen wir Ja zur KVG-Reform und damit überzeugt Ja zum Fortschritt. Der Landesvorstand der Bürgerpartei hat die Reform des Krankenversicherungsgesetzes mit rund 90 Prozent befürwortet und die Ja-Parole beschlossen. Ich bitte Sie, diese Vorlage, zu welcher auch der Landtag mit grosser Mehrheit Ja sagte, ebenfalls zu unterstützen. Nur mit einem Ja zum neuen Krankenversicherungsgesetz können die wichtigsten Defizite beim Gesundheitswesen unseres Landes ausgemerzt werden. Ein Nein hätte zur Folge, dass die Krankenkassenprämien weiter steigen und es wahrscheinlich ist, dass sie sich bis ins Jahr 2030 verdoppeln.

«Eines ist sicher: Wenn wir nichts ändern, wird und kann sich nichts ändern», betont FBPPräsident Thomas Banzer.

Gesundheit muss bezahlbar bleiben. Mit dem heutigen Krankenversicherungsgesetz ist dies über kurz oder lang nicht mehr gewährleistet, weshalb diese Reform dringend notwendig ist. Gerade unsere Kinder und Enkel wären davon betroffen. Dem Anstieg der Gesundheitskosten und damit einhergehend einem ungebremsten Anstieg der Prämien muss Einhalt geboten werden. Nur mit einem Ja zu dieser Vorlage können die Prämien angepasst und wirksame Massnahmen zur Entlastung der Prämienzahler umgesetzt werden. Das zur Abstimmung stehende Krankenversicherungsgesetz schafft aber auch die Möglichkeit, fehlbare Leistungserbringer zur Rechenschaft zu ziehen. Die Einführung des Tarifs für ambulante Leistungen (Tarmed) führt dazu, dass die Kostenstruktur klar geregelt und die Vergleichbarkeit mit der Schweiz gewährleistet wird. All dies würde bei einem Nein

nicht zum Tragen kommen. Das Gegenteil wäre der Fall: Bei einem Nein würde kein einziges Problem gelöst, jahrelanger Stillstand generiert und eine ungebremste jährliche Prämienerhöhung verankert. Weder Transparenz noch die Vergleichbarkeit bzw. die Möglichkeit, fehlbare Leistungserbringer zur Rechenschaft zu ziehen, würde umgesetzt. Ich kann es nachvollziehen, dass diese Reform auch kritisch betrachtet wird – die gezielten Attacken gewisser Interessensvertreter haben ihre Wirkung nicht verfehlt! Aber stimmen denn diese Vorwürfe überhaupt? Ist diese Reform entsolidarisierend? Nein! Ganz im Gegenteil: Durch die Anpassung der Prämienverbilligung und der Ergänzungsleistungen für einkommensschwache Haushalte

werden genau jene stärker unterstützt, die es tatsächlich benötigen. Auch mit der KVG-Revision findet weiterhin in sehr hohem Mass eine Umverteilung von Jung zu Alt und von Gesund zu Krank statt. Deshalb spreche ich mich für diese KVG-Reform aus. Ich bin für ein Miteinander der Generationen. Mit dem Referendum wird die ganze Vorlage aufs Spiel gesetzt – mit unbekannten Folgen für uns alles. Das ist weder solidarisch, noch zukunftsgerichtet. Ich bitte Sie, bei Ihrer Entscheidung die vorliegende KVG-Reform ins Zentrum zu stellen und mit Ihrer Stimme nicht eine mögliche allgemeine Unzufriedenheit auszudrücken. Das Post-Debakel, die Kosten für die Bus-Abonnemente, der Staatsbeitrag an die Kranken-

kassen oder die Reserven der Krankenkassen haben mit dieser Vorlage überhaupt nichts zu tun. Die Reform des Krankenversicherungsgesetzes eignet sich nicht, um Protest zu üben. Vielmehr schadet sich mit einer Ablehnung der Vorlage jeder selbst, da er oder sie – und alle anderen Versicherten – in Zukunft höhere Krankenkassenprämien zu zahlen hätte. Nur ein Ja zur Vorlage kann dieser Entwicklung entgegenwirken. Aus all diesen Gründen bitte ich Sie, den Fortschritt im Gesundheitswesen unseres Landes zu unterstützen und am 13. Dezember ein Ja in die Urne zu werfen, sodass am Ende alle davon profitieren. Herzlichen Dank.


Seite «fL21»

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Stopp mit der Salamitaktik fL21: Der Staat saniert sich gesund, der Bürger zahlt sich krank. Mit einem NEIN erteilen wir der Politik den Auftrag, ein wirklich bürgernahes und nachhaltiges (KVG) zu erarbeiten. Und wir können die Notbremse ziehen, um den schleichenden Sozialabbau des Staats, zu Lasten seiner Bürger, endlich zu stoppen. Text: Gruppe fL21

75% höhere Kostenbeteiligung

fL21 sagt Nein zu einem Krankenversicherungsgesetz, bei dem die Selbstkostenbeteiligung um «moderate» 75 % erhöht wird und dadurch alle, die medizinische Leistungen benötigen, finanziell noch mehr belastet werden, als es bisher der Fall war.

Privilegierte können sich herauskaufen

fL 21 sagt Nein zu einem Sozialversicherungssystem, das es privilegierten Kreisen möglich macht, sich aus der Solidarität herauszukaufen. Wer wohlhabend ist, kann tausende von Prämienfranken sparen, die letztlich der kranke

Mittelstand zu bezahlen hat. Das ist Liechtenstein unwürdig!

Auf dem Buckel des Volkes

fL21 sagt Nein zu einem Gesetz, das nicht sozialverträglich ist, weil es auch in Liechtenstein viele Menschen gibt, für die es am Ende des Monats auf jeden Franken

FAKTENCHECK zum neuen Krankenversicherungsgesetz (KVG)

Salamitaktik

ankommt. Derweil kürzt der Staat seine Leistungen und saniert sich gesund, während sich der Bürger krank zahlt. So kann es auf dem Buckel des Volkes nicht weitergehen.

Es wird kein Franken gespart

fL21 sagt Nein zu einer Gesetzesrevision, mit der selbst gemäss Aussage der Regierung im Gesundheitswesen kein Franken gespart werden kann. Wozu also etwas einführen, dass nichts anderes bewirkt als Millionen zu Lasten des Mittelstands umzuverteilen, die krank und nicht wohlhabend genug sind.

Verlierer ist der einfache Bürger

fL 21 sagt Nein zu einem Gesetz, mit dem die Politik ausschliesslich das Ziel verfolgt, die unter Generalverdacht stehenden Ärzte zu disziplinieren. Mobil machen gegen die Ärzte ist der Politik wichtiger, als eine bürgernahe Vorlage zu erarbeiten. Herausgekommen ist einmal mehr ein Gesetz, bei dem der einfache Bürger der Verlierer ist. Wie so oft, wie zu oft in letzter Zeit. Darum ein NEIN zum neuen KVG! www.fl21.li

Darum ein klares NEIN zum neuen KVG! www.fl21.li FL21_Ins_VaLa_Karikatur_Salamitaktik_143x110mm_4c.indd 1

Stopp mit der Salamitaktik, fordert fL21 19.11.15 08:55


Seite der DU

KVG-Revision für Dummies Gehörst Du auch zu denen, die erst vor ein paar Wochen, als die Abkürzung KVG täglich immer häufiger in den Zeitungen aufzuscheinen begann, zum ersten Mal nachgeschaut haben, wie sie überhaupt versichert sind? Oder bist Du einer von denen, die weder wissen, was im Laden ein Liter Milch kostet noch wie hoch ihre monatliche Krankenkassenprämie ist? Text: Pio Schurti, Landtagsabgeordneter der Unabhängigen.

Ja, dann gehörst Du wohl zu den vielen, denen das KVG eigentlich am «Allerwertesten» vorbei geht. Deshalb hast Du auch gar nicht vor, an der Abstimmung zur KVG-Revision teilzunehmen.

menden Sonntag, den 13. Dezember über die so genannte KVG-Revision abzustimmen und damit über die künftige Ausrichtung unseres Krankenversicherungssystems zu entscheiden.

In die Krankenkasse wächst man sozusagen hinein, ohne dass man sich darum kümmern müsste. Erst mit 18 bekommt man einen Brief von der Krankenkasse, ob man die monatliche Prämie künftig selber bezahle oder ob man weiterhin auf der Rechnung der Eltern abgerechnet werden dürfe. In dem Alter steckt man noch in der Ausbildung und wohl den meisten bezahlen weiterhin die Eltern für die Krankenkasse. Mitte 20 ist es dann soweit, wir sind inzwischen ins Berufsleben eingestiegen, haben vielleicht schon eine eigene Wohnung und die Krankenkassenprämie wird im Kollektiv des Arbeitgebers automatisch mit dem Lohn abgerechnet. Im Gym haben wir vielleicht einen Flyer der Krankenkasse gesehen, auf dem stand, dass sie uns einen Rabatt oder Bonus oder so etwas geben, wenn wir nachweisen, dass wir regelmässig Sport treiben. Das entsprechende Formular auszufüllen haben wir dann aber doch vergessen. Wir sind ja eh gesund und haben keinen Anlass, uns mit der Krankenkasse zu beschäftigen.

Jahrelang haben sich die PolitikerInnen um eine Überarbeitung des KGV gestritten. Doch der endlose politische Ping-Pong blieb unentschieden. Gleichzeitig haben sich in den vergangenen zehn Jahren die Krankenkassenprämien nahezu verdoppelt. Diese Entwicklung musste gestoppt werden. Unsere Krankenversicherung muss bezahlbar bleiben.

Ich habe in den letzten Wochen festgestellt, dass es relativ vielen Leuten so geht. Dies ist verständlich. Jetzt ist aber die Zeit gekommen, sich mit der Krankenkasse zu befassen, und zwar nicht nur mit der eigenen, sondern grundsätzlich. Wir sind aufgerufen, am kom-

Gründe des Anstiegs der Gesundheitskosten

Die Gesundheitskosten steigen im Wesentlichen aus folgenden vier Gründen:

1. Der medizinische Fortschritt beschert uns immer bessere, in der Regel aber auch teurere Behandlungsmethoden, auch für bis anhin unheilbare Krankheiten. 2. Wir werden immer älter. Dieser Umstand, so brutal es tönt, hat seinen Preis. Die grössten Gesundheitskosten fallen in den letzten Lebensjahren an. 3. Wir Liechtensteiner nutzen unser hervorragendes Gesundheitssystem ausgiebig. Wir gehen im Schnitt etwa zweimal so oft zum Arzt wie z.B. unsere Nachbarn im Kanton St. Gallen. 4. Unser bisheriges Gesundheitssystem ermöglichte es den so genannten Leistungserbringern (Ärzten, Therapeuten, etc.) völlig legal, aber nahezu

unkontrolliert, «Höchstleistungen» abzurechnen. Welcher arbeitende Mensch kann schon 8‘000 Jahresarbeitsstunden abrechnen, ohne dass jemand nachzählt, ob es im Jahr überhaupt genügend Tage gibt für so ein Arbeitspensum? Wo setzten Regierung und Landtag die Hebel an, um die Kostensteigerung einzubremsen? Dort wo es möglich ist: Niemand will den medizinischen Fortschritt bremsen oder das Älterwerden verhindern. Angesetzt werden musste logischerweise bei den «Mengen». Das heisst, wir alle sollten mehr Verantwortung übernehmen, wie oft wir unser Gesundheitssystem überhaupt in Anspruch nehmen, und der Staat muss die Abrechnungen der Leistungserbringer wirksamer kontrollieren.

Die wichtigsten Änderungen

Diese Überlegungen führten zu zahlreichen kleinen und grösseren Änderungen im KVG. Dies sind die wichtigsten: 1. Es wurde die Möglichkeit geschaffen, dass jeder und jede mehr Eigenverantwortung übernimmt und sich in höherem Mass an seinen eigenen Gesundheitskosten beteiligt. Wer eine hohe Franchise wählt, d.h. bereit ist, z.B. die ersten 3‘000 Franken, die in einem Jahr an Gesundheitskosten anfallen, selber zu tragen, bezahlt im Gegenzug eine geringere monatliche Prämie. 2. M it der Einführung des Schweizerischen Tarifsystems TARMED wird auf der

Pio Schurti, Landtagsabgeordneter der Unabhängigen.

Seite der Leistungserbringer für Vergleichbarkeit und mehr Transparenz gesorgt. Es wird leichter, die Abrechnungen der Ärzte zu prüfen und somit unnötige Kosten und so genannte «Überarztung» einzudämmen. Hier ist kein Platz mehr, auf weitere Details der KVG-Revision einzugehen. Ich möchte einfach noch all jene, die bisher nicht die Absicht hatten, an der Abstimmung teilzunehmen, ermuntern, sich mit der trockenen Materie zu befassen und doch noch ihre Stimme abzugeben. Die vom Landtag verabschiedete KVG-Revision ist ein guter Kompromiss, der das bisherige «Unentschieden» endlich überwinden kann. Ich empfehle und hoffe auf ein klares JA!


Ministerium für Gesellschaft

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Die KVG-Revision – einfach erklärt Zur bevorstehenden Abstimmung über die vom Landtag mit breiter Mehrheit beschlossene Reform des Krankenversicherungsgesetzes informiert das Ministerium für Gesellschaft aus fachlicher Sicht.

Was bedeutet der Begriff «KVGRevision»? Die Kosten für eine Krankheit werden von der Krankenkasse bezahlt. Die Krankenkasse ist eine Versicherung, welche für alle Einwohner obligatorisch ist. Jeder und jede muss Prämien bezahlen, dafür sind aber auch alle Einwohner gegen die Kosten versichert, welche eine Krankheit verursacht. Die genauen Regeln für diese Versicherung sind im Krankenversicherungsgesetz (KVG) festgeschrieben. In den letzten Jahren haben sich einige Probleme gezeigt, welche durch eine Änderung dieses Gesetzes gelöst werden können. Eine Gesetzesänderung wird oft auch «Revision» genannt. Warum ist eine Revision des KVG nötig? Die Kosten für das liechtensteinische Gesundheitswesen, die aus Arzt- und Spitalbesuchen, Medikamenten, Physiotherapien, Laboranalysen etc. entstehen, steigen seit Jahren stark an. In Liechtenstein liegen diese Kosten pro Kopf heute sogar schon mehr als 40 Prozent über den bereits hohen Kosten unserer Nachbarkantone St. Gallen und Graubünden. Die Kostensteigerung führt jedes Jahr zu deutlich steigenden Krankenkassenprämien. Wenn diese Kostensteigerung nicht eingebremst wird, werden die Krankenkassenprämien schon bald für viele Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner und ihre Familien unbezahlbar. Warum sind die Gesundheitskosten in Liechtenstein besonders hoch und warum steigen sie weiter an? Die sehr hohen und weiter steigenden Gesundheitskosten in

en für alle führen, andere werden mit der Zeit Wirkung zeigen und den Prämienanstieg einbremsen. Was geschieht, wenn die KVGRevision abgelehnt wird?

Damit die Prämien bezahlbar bleiben Liechtenstein haben im Wesentlichen drei Gründe: • Durch den medizinischen Fortschritt und eine gesündere Lebensweise leben wir immer länger. Mit der steigenden Lebenserwartung und dem immer höheren Anteil an älteren Menschen in unserer Gesellschaft steigen auch die Gesundheitskosten. • Wir Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner beziehen besonders oft medizinische Leistungen durch häufige Arztbesuche, hohen Medikamentenkonsum etc. Im Durchschnitt ging jede Liechtensteinerin, jeder Liechtensteiner im Jahr 2014 mehr als acht Mal zum Arzt. Nicht selten wird der Arzt auch wegen Bagatellen aufgesucht und der Patient seinerseits wird vom Arzt sehr häufig einbestellt. • Im Gesundheitswesen geht es um sehr viel Geld. Ärzte und andere Leistungserbringer können sehr hohe Gewinne zu Lasten der Versicherten – und damit der Prämienzahler – erzielen. Der Liechtensteiner Arzttarif hat einige Schwachstellen, die es

zulassen, dass besonders hohe Rechnungen gestellt werden können. Sogenannte «Schwarze Schafe» unter den Leistungserbringern können Millionen aus dem System ziehen, sie können aber mit den bisherigen gesetzlichen Bestimmungen nur mit unverhältnismässig hohem Aufwand und in langwierigen Verfahren zur Rechenschaft gezogen werden. Was bringt die KVG-Revision für den Prämienzahler? Mit dem Krankenversicherungsgesetz (KVG) setzen Regierung und Landtag die Spielregeln im Gesundheitswesen fest. Regierung und Landtag haben das Gesetz in vielen Punkten überarbeitet und eine ganze Reihe von Änderungen vorgenommen, die zu tieferen Krankenkassenprämien führen werden. Dieses neue Gesetz soll, sofern an der Volksabstimmung vom 13. Dezember nichts anderes entschieden wird, auf den 1. Januar 2017 in Kraft treten. Einige dieser Änderungen werden sofort zu tieferen Krankenkassenprämi-

Falls sich die Stimmbürger am 13. Dezember gegen die Gesetzesvorlage der Regierung und des Landtages entscheiden, bleibt das alte Krankenversicherungsgesetz in Kraft. Das bedeutet: • Dass die Krankenkassenprämien auf den 1.1.2017 nicht sinken. • Dass keine prämiendämpfenden Massnahmen in Kraft treten und die Krankenkassenprämien ungebremst weiter steigen. • Dass die «Schwarzen Schafe» unter den Leistungserbringern weiterhin nur schwer zur Rechenschaft gezogen werden können. • Dass sich Liechtenstein weiterhin einen eigenen aufwändigen Arzttarif ohne griffige Regeln leistet, die einen Missbrauch verhindern. Welches sind die wichtigsten Gesetzesänderungen? Regierung und Landtag haben das Gesetz in einer ganzen Reihe von Punkten geändert. Drei wesentliche Änderungen sind: • Erhöhte Kostenbeteiligung führt zu besserem Kostenbewusstsein und zur Entlastung auf Seiten der Prämien. • Griffigere Möglichkeiten um sogenannte «Schwarze Schafe» unter den Leistungserbringern zur Rechenschaft zu ziehen und klar definierte Verträge, in denen die zu erbringenden Leistungen geregelt sind. • Mehr Transparenz und Vergleichbarkeit im Gesundheitswesen Weitere Informationen finden Sie auf www.kvgrevision.li


sport:zeit

Wird Tina Weirather die neue Speed-Queen? Der Auftakt ist mit den Riesenslalom-Rängen 3 in Sölden und 11 in Aspen schon mal sehr gut gelungen. Gestern Abend (nach Redaktionsschluss dieser lie:zeit-Ausgabe) stand Tina Weirather in Lake Louise erstmals in dieser Saison auch in einer Abfahrt im Einsatz. Die nächste folgt bereits heute Abend unserer Zeit. Text: Chrisi Kindle

Und vor allem im Speed-Bereich hat die 26-jährige Plankerin in diesem Winter einiges vor. Tina Weirather und ihr neuer Coach Andy Evers haben die Vorbereitung als top bezeichnet, entsprechend gross sind die Erwartungen. In Abfahrt und Super G ist der Liechtensteinerin jedenfalls vieles zuzutrauen.

Kampf um die grosse Kristallkugel Sollte Tina Weirather ihre Frühform einigermassen konservieren können, dann zählt sie zu den Topfavoritinnen im Kampf um den Gesamt-Weltcup. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Titelverteidigerin Anna Fenninger (Oe) und der Auszeit von Tina Maze (Slo) erwarten Experten einen Zweikampf zwischen Tina Weirather und dem amerikanischen Technik-Star Mikaela Shiffrin. Natürlich darf auch Speed-Königin Lindsay Vonn (schon über 60 Weltcupsiege) nicht ausser Acht gelassen werden. Tina Weirather hat auch Lara Gut auf der Rechnung. Die Tessinerin hat ihre Ambitionen nicht zuletzt bei ihrem Riesenslalom-Erfolg in Aspen angedeutet. Zum Thema Gesamt-Weltcup sagt Tina Weirather: «Wenns optimal läuft, dann habe ich sicher eine Chance. Ich glaube jedenfalls fest daran.» Zweiter Abfahrtssieg nur eine Frage der Zeit Den bisher einzigen Abfahrtssieg in ihrer Karriere hat Tina Weirather am 7. März dieses Jahres auf ihrer Lieblingsstrecke in Garmisch errungen. Die nächsten

Erfolge in dieser Disziplin dürfDas heisst, in unserer näheren ten aber nur eine Frage der Zeit Umgebung finden mehrere Weltsein. Tina, die im Super G bisher cupbewerbe statt, also gute Gelegenheiten für Liechtensteiner zweimal und im Riesenslalom Fans, ihre Tina direkt an der einmal zuoberst auf dem Treppchen gestanden ist, kann auf Strecke zu unterstützen. So zum den grossen Erfahrungs-Schatz Beispiel am Wochenende des 9. ihres neuen Trainers Andy Evers und 10. Januars. Dann steigen in zählen. Ueber den Oesterreicher, St. Anton eine Abfahrt und ein Super G, also genau die Paradeder einst seinen Landsmann Hermann Maier zu einem der erDisziplinen von Tina Weirather. folgreichsten Skirennläufer aller Eine Woche später, am 16. JanuZeiten geformt hat, sagt die Liechar, macht der Damen-Weltcupttensteinerin: «Er hat ein sehr ross in Ofterschwang im Allgäu gutes Auge und beschäftigt sich Station. Dort wird Tina den Rieintensiv mit dem Athleten. Andi senslalom bestreiten. Ebenfalls keine Weltreise entfernt liegt arbeitet nicht nur auf der Piste, Garmisch-Partenkirchen, im sondern er hat das Ganze im Weltcup- Traditionsort strebt Blickfeld. Er spricht mit dem Konditionstrainer, mit dem Servicemann und übernimmt so Tina Weirather hat die das Management vom Gesamten, welches bis jetzt alles auf eine oder andere Kristallmeinen Schultern kugel im Visier gelastet hat. Das nimmt mir sehr viel Arbeit ab und ich kann mich vermehrt aufs Skifahren konzentrieren.»

Einige Heimrennen in diesem Winter Da in dieser Saison weder Weltmeisterschaften noch Olympische Spiele ausgetragen werden, steht der Weltcup im Mittelpunkt der alpinen Skirennläuferinnen. Und auf Tina Weirather warten gleich mehrere «Heimrennen».

Tina Weirather am 6. und 7. Februar den Sprung aufs Podium an. Und auf der Kandahar-Strecke ist die Planknerin immer besonders heiss, man denke an den Abfahrtssieg im März dieses Jahres oder auch an den Super G-Erfolg am 1. März 2013. Die wohl beste (weil von der Distanz her am nächsten) Möglichkeit, Tina einmal live in action zu sehen, bietet sich am 12./13. März beim Super G in der Lenzerheide. Das Weltcupfinale übrigens findet gleich anschliessend vom 16. bis 20. März in St. Moritz statt. Gut möglich, dass Tina Weirather dort dann die eine oder andere Kristallkugel in Empfang nehmen kann …


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Start in den Langlaufwinter Gut aufgestellt präsentieren sich der Liechtensteinische Skiverband (LSV) und der Nordic Club Liechtenstein (NCL) auch für diesen Langlaufwinter und setzen neben dem Spitzensport auch weiterhin gezielt auf die Jugend- und Breitensportförderung. Text: Günther Büchel

So stellen die Nordischen bei den Jahrgängen 2000 bis 2002 mit derzeit neun Sportschülern eine schlagkräftige Truppe, der einiges zuzutrauen ist. Das junge Team um LSV-Cheftrainerin Martina Negele wird vorwiegend im OSSV-Cup und an der Helvetia Nordic Trophy, der grössten Wettkampfserie für den Schweizer Nachwuchs, zum Einsatz kommen. Die Vorbereitung sei wunschgemäss verlaufen, so Negele, und nun gelte es, das Gelernte umzusetzen.

Herren mit tollem Einstand Der Schaaner Nordicspezialist Philipp Hälg legte sich für dieses Jahr mehrere Ziele zurecht. Unter anderem will er sich, neben dem Continental Cup (COC), vermehrt im Weltcup zeigen und eine erstmalige Teilnahme an der «Tour de Ski» liegt in Reichweite. Erste Ausrufezeichen setzte der 24-Jährige ja bereits. Gleich zum Auftakt der noch jungen Saison überzeugte Hälg in Saariselkae (FIN) in der freien Technik über 10 km, als er mit nur 1:12 Minuten Rückstand

auf Alexander Legkov den ausgezeichneten 21. Rang erreichte. Ebenfalls am Start waren Martin Vögeli und Michael Biedermann, die eine beachtliche Leistung zeigten und keine vier Minuten auf den russischen Olympiasieger verloren. Trainerin Negele zeigte sich deshalb sehr erfreut über die gelungene Premiere von Vögeli (92.) und Biedermann (101.) bei 136 Klassierten.

Junioren-WM Ende Februar 2016 in Rasnov Für den weiteren Verlauf des Winters stehen dann für die beiden Hoffnungsträger, neben diversen Starts im Continental Cup, die Junioren- und U23-Weltmeisterschaften auf dem Programm. Diese werden Ende Februar in Rasnov ausgetragen und können als Saisonhöhepunkt gewertet werden. Ob auch Anna Frommelt, die einzige Dame im Team, in Rumänien dabei sein wird, ist fraglich. Die Schaanerin besucht derzeit zwar das Sportgymnasium Ftan im Engadin, legte den Fokus im Sommer aber hauptsächlich auf ihre schulische Ausbildung. Philipp Hälg beim OSSV-Cup in Steg.

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Krankenversicherungsgesetz

Das nordische Herrenteam des LSV, von links: Michael Biedermann, Philipp Hälg und Martin Vögeli.

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sport:zeit

Youth Olympic Games in Norwegen Ab Mitte Februar werden in Norwegen die 2. Olympischen Jugend-Winterspiele ausgetragen. An die 1‘000 Athleten zwischen 15 und 18 Jahren werden in Lillehammer um die begehrten Medaillen kämpfen. Beim LOC laufen die Planungen seit geraumer Zeit, wobei die Qualifi kationskriterien sehr streng gehalten werden und eine Teilnahme der Sportler nicht als selbstverständlich gilt.

Biathlonteam des NCL befindet sich im Aufbau Nach wie vor im Aufbau befindet sich das Biathlonteam des Nordicclub, welches in den letzten Jahren zwar einige tolle Erfolge verzeichnen durfte, aber mangels Trainingsmöglichkeiten immer wieder zurückgebunden wurde. Derzeit stehen drei Nachwuchsläufer des NCL im Einsatz und der Aufwand für diese ist nicht zu unterschätzen, denn sie bestreiten ihre Trainings in Lenzerheide. Die jungen Athleten konnten dank einer Trainingsund Wettkampf kooperation beim Biathlonstützpunkt Ostschweiz (BSO) eingegliedert werden. Dort ist auf diese Saison hin auch die Eschnerin Chiara Hasler (UWV) wieder auf der Loipe anzutreffen. Sie hat nach einer knapp zweijährigen Auszeit den Spass am Biathlon neu entdeckt und spult derzeit ein intensives Aufbautraining ab.

Bereit für die neue Saison, von links: Micha Büchel, Damian Riedener, Robin Frommelt und Tobias Frommelt.

Annalena Schocher bei den Schweizer Meisterschaften in Adelboden.

Das Biathlonteam befindet sich im Aufbau.

Beste Stimmung im dichten Schneetreiben während des Nordic Camps in Steg.

Nordic Day und Nordic Camp spannen zusammen Seit mehreren Jahren sind der «Nordic Day» und das «Nordic Camp» in der stetig wachsenden Langlaufgemeinschaft bestens etabliert. Für dieses Jahr sind von Seiten der Organisation kleinere Anpassungen vorgenommen worden. Am 27. Dezember 2015 fällt der Startschuss in der Langlaufhochburg Steg und es kommt erstmals zu einer gleichzeitigen Durchführung der beiden beliebten Events. Das zweitägige «Nordic Camp» unter der Leitung von Constantin Frommelt richtet sich dann auch am Folgetag an alle langlaufbegeisterten Kinder ab Jahrgang 2009. Dabei soll das Hauptaugenmerk im spielerischen Erlernen der Grundtechniken liegen, und dass auch der Spass nicht zu kurz kommt, zeigen die Rückmeldungen der letzten Jahre.


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Der Kampf gegen die Rote Laterne Dem FC Vaduz droht eine eher ungemütliche Winterpause. Falls die Elf von Trainer Contini das letzte Spiel an diesem Sonntag in St. Gallen verliert, dann wird wohl die ungeliebte Rote Laterne unter dem Weihnachtsbaum stehen. Und spätestens dann müssen sich die Verantwortlichen Gedanken machen. Text: Chrisi Kindle

Aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber dem FCZ liegen die Vaduzer vor der letzten Runde des Jahres auf dem vorletzten Platz. Der letzte Sieg des FCV liegt bereits wieder über zwei Monate zurück (1:0 in Sion), dazwischen liegen sieben Spiele, darunter nicht weniger als fünf 1:1-Unentschieden. Tiefpunkt war am 21. November der schwache Auftritt bei der 0:2-Pleite im Letzigrund gegen ein arg dezimiertes GC (fünf gesperrte Stammspieler).

Schmeichelhafter Punkt gegen Lugano Das letzte Remis kam am vergangenen Samstag gegen den Abstiegs-Mitkonkurrenten Lugano zustande. Und dabei sind die Probleme des FCV einmal mehr deutlich zum Vorschein gekommen. Die OffensivAbteilung ist zu harmlos, die zündenden Ideen fehl(t)en, um

Szene vom Meisterschaftsspiel am 28. November im Rheinparkstadion zwischen dem FC Vaduz und dem FC Lugano. Albion Avdijaj (Vaduz) umspielt Niko Datkovic (Lugano) und wird sodann von Alex Valentini (Lugano) gefoult. Bild Gonzalo Garcia/EQ Images, Zürich

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sport:zeit

Spiel FCV – Grasshoppers August 2015, Torschütze Constanzo (FCV). Bild: Jürgen Posch

eine alles andere als überragende Lugano-Abwehr aus den Angeln zu heben. Wenn dann auch noch die Abwehr einen schwachen Tag einzieht (haarsträubender Patzer von Bühler beim 0:1), dann darf man sich nicht wundern, wenn am Ende nur ein glückliches 1:1 herauskommt. Im übrigen war der Penalty, welchen Neumayer in der 84. Minute zum Ausgleich nützte, sehr umstritten. Ob Lugano-Keeper Valentini den FCV-Stürmer Avdijaj wirklich gefoult hat, konnten auch die TV-Bilder nicht belegen.

Avdijaj, der Schwalbenkönig Überhaupt fiel der albanische U21-Internationale erneut negativ mit seinen Schwalben auf. Anstatt sich bei jeder Gelegenheit fallen zu lassen, sollte er sich besser auf seinen Job als Stürmer konzentrieren und den Abschluss suchen. Immerhin darf man Avdijaj attestieren, dass er immer 90 Minuten Vollgas gibt und die gegnerische Abwehr ständig beschäftigt. Auch hat er im Auswärtsspiel gegen den FC Zürich den überaus wichtigen 1:1-Ausgleichstreffer

erzielt. Im gleichen Spiel sah er aber auch gelb-rot, unter anderem wegen einer Schwalbe… Auch sein Sturmpartner Mauro Caballero kämpft zwar unermüdlich, doch der Paraguayer wartet weiter auf sein erstes Meisterschaftstor. GoalgetterQualitäten hat er zumindest bis jetzt nicht erkennen lassen.

Ali Messaoud ein Fehleinkauf? Während man bei Caballero noch Rücksicht auf sein Alter nehmen kann (er ist erst 21-jährig), so scheint ein anderer Neuzugang bereits durchgefallen zu sein. Der mit grossen Erwartungen angekündigte Ali Messaoud kommt in Vaduz nicht auf Touren, viele sprechen von einem Fehleinkauf. Auch Trainer Contini setzt längst nicht mehr auf den Holländer, der 24-Jährige steht praktisch nie in der StartElf. Von den übrigen Neuzugängen ragt zwar keiner so richtig heraus, es fällt aber auch keiner davon ab. Verteidiger Mario Bühler hat in den letzten Wochen immerhin dem Routinier Florian Stahel den Platz in der Innenverteidigung weggeschnappt.

Links-Verteidiger Axel Borgmann spielt recht solide, könnte aber vielleicht noch etwas mehr für die Offensive tun (so wie bei seiner tollen Vorarbeit zum 1:1 in Zürich). Stjepan Kukuruzovic war bei den bisher einzigen zwei Saisonsiegen gegen St. Gallen und in Sion jeweils Matchwinner, auch das Ausgleichstor zum Punkt in Luzern geht auf das Konto von «Kuki». Mit drei Treffern führt er die interne Torschützenliste an. Etwas Luft nach oben hat bestimmt noch Moreno Costanzo, der seine zweifellos vorhandenen Qualitäten beim FCV noch nicht so richtig unter Beweis stellen konnte.

Es wird wohl Transfers geben Wenn der FC Vaduz auch in der kommenden Saison in der Super League spielen will, dann muss in der Winterpause wohl die eine oder andere Verstärkung her. Die bereits erwähnten Defi zite in der Offensive sind bekannt. Konkret will sich Sportchef Bernt Haas dazu aber noch nicht äussern: «Wir haben die Augen offen und werden die Situation genau analysie-

ren. Wenn wir jemanden holen, dann muss er aber auch zum FC Vaduz passen.» Grundsätzlich war natürlich nicht alles schlecht, was die Mannschaft in der Herbstsaison abgeliefert hat. Im Gegenteil: Oft konnten höher eingestufte Gegner mehr als nur gefordert werden, doch die Ausbeute war zu mager. Zwei Siege in 17 Spielen, das ist einfach zu wenig und mit Unentschieden (8) kommt man aus dem (Abstiegs-) Sumpf nicht heraus.

Zum Abschluss beim Lieblingsgegner Bevor es in die wohlverdiente Winterpause geht, wollen die Vaduzer ihre Ausgangslage fürs Frühjahr noch verbessern. Gegen St. Gallen haben die Liechtensteiner in den bisherigen fünf Super League-Duellen dreimal gewonnen und zweimal Remis gespielt. Ein gutes Omen also für die abschliessende Partie morgen Sonntag (Anpfi ff 13.45 Uhr) in der AFG-Arena. Oder gibt’s für die Vaduzer am Nikolaustag Rutenhiebe vom Krampus?


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3 Fragen an die 1. Liga-Trainer lie:zeit stellte USV-Trainer Olver Ofentauseck folgende Fragen:

Oliver Ofentausek, Trainer USV Eschen/Mauren

lie:zeit stellte Balzers-Trainer Mario Frick folgende drei Fragen:

Wir müssen vorsichtig sein und hart arbeiten

Mario Frick, Trainer FC Balzers

Wird auch nächste Saison Derbys geben

Man kann sich gut vorstellen, dass du als Trainer der Erstliga-Mannschaft des USV mit dem bisherigen Abschneiden nicht zufrieden sein kannst.

Ja, wir sind nicht ganz zufrieden. Wir wussten, dass es im zweiten Jahr nicht einfacher wird, haben uns aber trotzdem und bewusst ein hohes Ziel gesetzt mit einem sehr jungen Team. Und ganz ehrlich, um dieses Ziel mit der jungen Mannschaft zu erreichen, muss schon vieles richtig gut laufen, vor allem verschont zu bleiben von Verletzungen. Da hatten wir Riesenpech mit Bärtsch, Thöni, Simon, Adis, Flavi, Lipo, Adin mit langwierigen Verletzungen.

Mario, du kannst mit der Rangierung der Herbstrunde nicht zufrieden sein. Woran ist eine rangmässige Verbesserung gescheitert?

Für unsere unbefriedigende Klassierung gibt es zwei Hauptgründe: Zu viele verletzte Schlüsselspieler und Spieler auf Formsuche.

Wie zu vernehmen ist, werden vier Spieler den USV verlassen. Werden diese durch Neuverpflichtungen kompensiert?

Ja drei sicher, beim vierten wissen wir es noch nicht. Aber wir sind dran, diese Spieler zu ersetzen, vor allem wollen wir 2, 3 gestandene Spieler haben, die mit ihrer Erfahrung die jungen Spieler auf dem Platz unterstützen können und in hektischen Spielsituationen Ruhe reinbringen.

Sind diese Spieler im Frühjahr wieder einsatzbereit?

Michael Giger wird definitiv ab Januar wieder dabei sein. Philipp Erne erst ab Ende April, Christen und Quintans werden kaum noch helfen können in dieser Saison.

Wie gedenkst du, dich in der Tabelle im Frühling zu verbessern?

Wir müssen vorsichtig sein und wirklich hart arbeiten in der Rückrunde, aber wir dürfen nicht alles schwarz malen. Wir haben in Locarno das letzte Herbstrundenspiel 3:0 gewonnen und können etwas entspannter der Rückrunde entgegenblicken. Im Frühjahr greifen wir dann an und werden bestimmt eine bessere Halbsaison spielen.

Hast du in diesem Winter Abgänge zu verzeichnen? Und: Werden sich die beiden Liechtensteiner Vereine in der 1. Liga halten können?

Ich bin fest überzeugt, dass auch nächste Saison zwei liechtensteinische Erstligaderbys stattfinden werden!


sport:zeit

3 Fragen an Liechtensteins Trainer lie:zeit stellt den Trainern der 2. & 3. Liga folgende Fragen:

Raphael Rohrer, FC Triesen

Daniele Polverino, FC Vaduz II

Vito Troisio, FC Ruggell

Abstiegsplätze mit aller Macht verlassen

Hart arbeiten, um den Klassenerhalt zu fixieren

Wollen auch am Ende ganz oben stehen

Wie bist du mit dem Abschneiden der Vorrunde zufrieden?

Mit vielen Auftritten meiner Mannschaft bin ich sehr zufrieden. Wir haben einige tolle Spiele abgeliefert und praktisch mit jeder Mannschaft mithalten können. Allerdings stehen im Fussball vordergründig die Resultate und da haben wir als Tabellenletzter in der Rückrunde Nachholbedarf. Es fehlte uns an einigen Kleinigkeiten und Details. Wir hoffen diese über die Winterpause aufarbeiten zu können und gestärkt durch den letzten Vorrundenspieltag mit viel Mut in die Rückrunde zu gehen.

Mit dem Abschneiden der Vorrunde kann ich nicht zufrieden sein. Wir sind nur zwei Punkte vom Strich entfernt. Wir müssen für die Rückrunde hart arbeiten, um das Ziel Klassenerhalt zu fi xieren. Da unser Kader so dünn gewesen ist, musste der Trainerstab mehr oder weniger auf die Bank. Dies kann nicht fördernd sein, deshalb wird in der Winterpause auch dementsprechend hingearbeitet, dass es in Zukunft diese Situation nicht mehr gibt.

Ich bin mit dem Abschneiden sehr zufrieden. Die Jungs haben mich positiv überrascht und ich denke wir stehen verdient zuoberst. Wir wissen aber genau, dass es bis zum Schluss sehr schwierig sein wird. Die Mitfavoriten schlafen nicht.

Wie sind die Ambitionen für die Rückrunde?

Wir werden natürlich mit aller Macht versuchen, die Abstiegsplätze verlassen zu können. Der Fokus liegt aber voll und ganz bei unseren eigenen Leistungen, welche wir steigern können und müssen. Bringen wir mehr Konstanz in unsere Leistungen und schöpfen das gesamte Potenzial aus, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir eine tolle Rückrunde zeigen werden. Der Start in die Rückrunde wird sicherlich ganz wichtig sein.

Wir müssen mindestens 17 Punkte holen und das wird schwierig genug. Wir werden uns dementsprechend vorbereiten, damit wir dieses Ziel auch erreichen können.

Wenn man als Herbstmeister überwintert, will man logischerweise auch am Ende zuoberst stehen. Wir müssen zwar nicht, aber wir werden es mit allen Kräften versuchen.

Gib es in deinem Kader Ab/Zugänge und holst du noch Verstärkungen?

Bei uns wird es keine Kadermutationen geben. Ich bin mit meinem Kader sehr zufrieden. Wir müssen uns konzentriert und gewissenhaft vorbereiten, dann werden wir unser Ziel den Klassenerhalt gemeinsam schaffen.

Wir müssen ganz klar einige Verstärkungen holen. Unser Kader ist zu dünn, damit wir unser Ziel erreichen können. Wir werden uns zu 100 Prozent bemühen Spieler zu holen, die uns wirklich weiter bringen können.

Es werden uns wahrscheinlich 2 Spieler aus beruflichen Gründen verlassen, ansonsten bleibt die Mannschaft zusammen. Wenn es auf dem Markt gute Gelegenheiten gibt, werde ich es mir mit den Vereinsverantwortlichen anschauen. Ansonsten heissen unsere 2 Neuzugänge Dominik Meier und Fabio D'Elia, welche die ganze Vorrunde verpasst haben.


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der 2. und 3. Liga

Markus Gassner, FC Triesenberg

Nathanael Staub, FC Schaan

Raphael Tinner, FC Balzers II

Wir peilen Rang 5 an

Ziel ist der Aufstieg in die 2. Liga regional

Für uns gilt es, die gute Vorrunde zu bestätigen

Es liegt auf der Hand, dass wir mit den Punkten aus den Spielen nicht zufrieden sind, jedoch hat die Mannschaft in keinem Spiel sich hängen lassen. Wir haben in etlichen Spielen mehr Chancen als unsere Gegner rausgespielt, doch leider nicht in Tore umgemünzt. Weiter haben wir gewusst, dass die Mannschaft Zeit braucht, denn sie war es sich alles andere als gewöhnt, in solch einer starken 3.Liga-Gruppe mit zu spielen. Weiter haben wir etliche Spieler im Kader, die in den letzten zwei Jahren sehr wenig bis gar nicht Fussball gespielt haben.

Wir haben von 13 Pflichtspielen zehnmal (verdient) das Spielfeld als Sieger verlassen, zweimal Unentschieden gespielt und einmal verloren. Und dies mit einer völlig neu formierten Mannschaft, die wir (der Staff) kaum kannten. Sieben Spieler haben den Verein verlassen und mehr als zehn Spieler sind zum Team gestossen. Die zum Teil langen Ferienabsenzen einzelner Spieler erschwerten die Aufgabe, bis zum Saisonstart ein konkurrenzfähiges Team zu stellen.

Wir sind unerwartet Wintermeister geworden und die Mannschaft konnte sich zum Abschluss der Vorrunde mit dem Einzug ins Cup-Halbfi nale selbst belohnen. Beides sind Riesenerfolge, weshalb wir absolut zufrieden sind! Aber nicht nur mit den Resultaten, auch mit der Entwicklung der Mannschaft und der einzelnen Spielern bin ich zufrieden und unglaublich stolz auf die Leistung der Mannschaft in der Vorrunde. Dies gibt uns Antrieb und Motivation, den eingeschlagenen Weg in der Rückrunde weiterzugehen.

Die gleichen wie in der Vorrunde. Platz 5 peilen wir an, was sicherlich eine Herausforderung ist, aber die Mannschaft hat den Willen dazu.

Wir haben ein klares Saisonziel, nämlich den Aufstieg in die 2. Liga regional. An diesem Vorhaben hielten und halten wir auch weiterhin fest. Wir sind also auf dem richtigen Weg und freuen uns jetzt schon, dass wir in der Rückrunde mit viel neu gewonnenen Erkenntnissen in den Bereichen Fitness, Taktik und Technik an den Details feilen können.

Für uns gilt es, die gute Vorrunde zu bestätigen, aber vor allem geht es darum, die Mannschaft weiter zu entwickeln und den jungen Spielern die Möglichkeit zu bieten, im Aktiv-Fussball Fuss zu fassen. Glücklicherweise sind unsere AJunioren aufgestiegen, auch davon werden wir profitieren können. Und mit dem Cup-Halbfinal gegen Schaan wartet ein grosses Highlight auf die Mannschaft! Wir wollen unseren Weg weiter gehen und als Mannschaft weiter zusammen wachsen.

Wir wussten schon im Sommer, dass wir den einen oder anderen Spieler aufgrund seiner berufl ichen Zukunft verlieren werden. Wer wen ersetzt, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. Sicher ist, dass sich der Kader verändert.

Die Winterpause ist meist eine unruhige Zeit: Viele Transfers werden vorgenommen. In Liechtenstein stehen ausser Schaan, Ruggell und Balzers II alle Teams eher am Tabellenende ihrer jeweiligen Liga. So könnte es passieren, dass die stärksten Spieler abgeworben werden. Schon die gesamte Vorrunde wurden unsere Spieler von Trainern aus höheren Ligen beobachtet. Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht klar, ob wir die Rückrunde mit demselben Team bestreiten können.

Es sind keine Ab- oder Zugänge geplant. Wir werden die jungen Spieler aus den eigenen AJunioren in die Mannschaft einbauen und den jungen Spielern aus der ersten Mannschaft weiterhin Spielpraxis bieten.


business:zeit

FL1 – alles aus einer Hand

Komplettanbieter für die Zukunft Festnetz, Mobilfunk, Internet, TV, Cloud-Lösungen und ITK-Services aus einer Hand: Die Telecom Liechtenstein ist das erste konvergente Unternehmen in Liechtenstein und bietet den Kunden damit einen entscheidenden Mehrwert. «Erstmals ist die Telecom Liechtenstein wirklich in der Lage, alle Produkte aus einer Hand anzubieten», kündigte Telecom-CEO Mathias Maierhofer im August 2014 eine neue Zeitrechnung in der Telekommunikation Liechtensteins an. Durch die erfolgreiche Fusion von Telecom Liechtenstein (TLI) und

zugeschnitten und gleichzeitig international wettbewerbsfähig.

Kunde steht im Mittelpunkt

Durch die Partnerschaft mit der Telekom Austria Group und America Movil geniesst die TLI eine optimale internationale Vernetzung und hat Zugang zu den neuesten

«Die digitale Welt auf höchstem Niveau – alles aus einer Hand für Liechtenstein.» Vision von FL1

mobilkom Liechtenstein entstand ein in Liechtenstein einzigartiges Unternehmen, das sich ganz der mobilen Zukunft verschrieben hat.

Zauberwort heisst Konvergenz

Das Zauberwort heisst Konvergenz: Die TLI bietet Bündelprodukte aus Festnetz, Mobiletelefonie, Internet sowie TV aus einer Hand. Als erster konvergenter Full-Service-Provider Liechtensteins gehören zudem CloudLösungen und ITK-Services zum Portfolio. Ob für Privat- oder Geschäftskunden in der Region: Die modernen, innovativen Angebote und Lösungen sind individuell auf die Liechtensteiner Bedürfnisse

Technologien wie Machine-toMachine-Lösungen. M2M-Kommunikation ermöglicht innovative Geschäftsmodelle und effiziente Businessprozesse durch die Automatisierung von Datentransfer zwischen Gerten, Maschinen und zentralen IT-Systemen und gilt als Wachstumstreiber in vielen Branchen. Ausserdem profitieren die Kunden der TLI vom grössten Glasfasernetz der Welt und Hunderten Mobilfunkpartnern rund um den Globus. «Das sind elementare Standortvorteile sowohl für Privat- wie Geschäftskunden. Deren Bedürfnisse stehen stets im Mittelpunkt unserer Tätigkeit», betont Telecom-CEO Mathias Maierhofer.

VON DER LTN ZU FL1 1997: Die Regierung unter Regierungschef Mario Frick will den Telekommunikationsmarkt liberalisieren und bereitet nach mehr als 70 Jahren die Abkoppelung vom schweizerischen Markt vor. Juli 1998: Die Regierung gründet die LTN Liechtenstein TeleNet. Das Unternehmen soll den Anbietern die Infrastruktur bereitstellen. August 1998: Die Regierung beauftragt die LKW mit dem Betrieb und Unterhalt des liechtensteinischen Telefonnetzes. Für die Betreuung der nationalen Telefonie ist die Telecom FL zuständig. Die internationale Telefonie soll künftig durch die Firma Sunrise betreut werden. April 1999: Im Zuge der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes führt Liechtenstein eine eigene Landeskennzahl (+423) ein. Mai 2002: Die Swisscom erwirbt eine Minderheitsbeteiligung an der LTN Liechtenstein TeleNet AGt. März 2003: Das Land Liechtenstein kauft das Telefonnetz von der LTN Liechtenstein TeleNet für 25 Millionen Franken zurück.


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MATHIAS MAIERHOFER CEO Telecom Liechtenstein

IM INTERVIEW Ende August 2014 wurde die Fusion von Telecom Liechtenstein und mobilkom Liechtenstein offiziell vollzogen. Welche Schritte hat das neue Unternehmen seither vollzogen? Mathias Maierhofer: Im Zuge der Fusion von TLI und mobilkom Liechtenstein wurde nach aussen

Mitarbeitern. Und da unser Markt sehr klein ist, sind wir besonders nahe am Kunden. Der Kunde geniesst eine hohe Servicequalität wie zum Beispiel sehr kurze Wartezeiten im Customer Care. Unsere Techniker sind schnell bei unseren Kunden und lösen so direkt die Probleme. Im Business-

Totale Vernetzung ist ein zentrales Thema merkbar unsere neue Marke FL1 im neuen Design gelauncht. Alle unsere Produkte & Services werden unter FL1 vermarktet und TLI bleibt als Rechtsform bestehen. Intern haben wir Systeme harmonisiert – zum Beispiel Billing, Customer Service, IT, Shopzusammenlegung. Wir haben neue Produkt-Bundles kreiert und bieten dem Endkunden damit alles aus einer Hand (mobile, TV, Internet und Festnetz). Weiters haben wir auch ins schnellste Netz (4G/ LTE) Liechtensteins investiert. Wir sind weltweit einer der ersten Anbieter, die ein voll digitalisiertes Netz (all IP) anbieten.

6. Juni 2003: Die Regierung beschliesst, Liechtenstein Tele-Net und Telecom FL zu fusionieren. Das Land kauft zu diesem Zweck die Minderheitsbeteiligung der Swisscom an der Liechtenstein TeleNet wieder zurück. Juli 2006: LKW und die LTN Liechtenstein TeleNet verteilen ihre Rollen neu. Die LKW agieren neu als Netzprovider. Im Gegenzug übernimmt die LTN die Kabelfernseh- und Internetprodukte von den LKW. Januar 2008: Fusion von LTN Liechtenstein TeleNet und Telecom FL. Das Unternehmen tritt seither als Telecom Liechtenstein auf. Juli 2014: Die Telecom Liechtenstein AG (TLI) und die Telekom Austria Group gehen eine strategische Partnerschaft ein. Im Rahmen der neuen Kooperation fusioniert die TLI mit der mobilkom liechtenstein (FL1). 27. August 2014: «Closing»: TLI und Mobilkom Liechtenstein (FL1) bilden nun auch rechtlich ein Unternehmen. September 2014: Neuer Auftritt der Marke FL1. Das Firmenlogo wird angepasst und beinhaltet nun eine «1». Alle Produkte werden unter FL1 vermarktet.

Der Telekommunikationsmarkt ist besonders hart umkämpft: Die Konkurrenz nimmt zu, der Preisdruck wird härter. Wie kann die Telecom Liechtenstein in diesem schwierigen Umfeld bestehen? Mathias Maierhofer: Wir sind der einzige Komplettanbieter in Liechtenstein mit toll ausgebildeten

Telecom Liechtenstein FL1 Schaanerstrasse 1, 9490 Vaduz Roamingpartner in 172 Ländern Mitarbeiter: 96 40'000 Kundebeziehungen Umsatz 2014: CHF 47 Mio

Bereich können wir schnell massgeschneiderte Lösungen für den Kunden anbieten. Wir sind einfach nah am Kunden. Telekom-Konvergenz – also totale Vernetzung aus einer Hand – ist mittlerweile Realität. Wie sieht die Zukunft der Telekommunikation aus? Gibt es noch eine Steigerung? Mathias Maierhofer: Totale Vernetzung ist ein zentrales Thema für uns. Mit dem Produkt KMU Easy (virtuelle Telefonvermittlungsanlage) setzen wir auf das Thema virtuelle Vernetzung, welche die teure Hardware und Personalkosten ablöst und als flexibler und kostengünstiger Service unseren Kunden zur Verfügung steht. Ein weiteres Thema für uns ist der mobile Arbeitsplatz. Wo man sich per Smartphone, Tablet oder PC jederzeit mit seinem Büro verbinden kann; und auf jedem der Devices aktuell dort weiterarbeiten, wo man gerade aufgehört hat.


business:zeit

oder sag es mit eigenen Worten Die BVD Druck+Verlag AG lanciert ein neues Produkt: happywords.ch. Mit happywords bringt die BVD Druck+Verlag AG im Januar ein weiteres web to print Produkt auf den Markt und setzt die Strategie, im web to print Bereich zu wachsen, fort. Nach balleristo.com ist dies das zweite Produkt in diesem Bereich.

Wer freut sich nicht über eine schöne Karte! Im Onlineshop happywords.ch kann jeder seine ganz persönliche Karte mit eigenen Worten gestalten. Individuell und persönlich! Ob Dankeskarte, Hochzeit oder Firmenjubiläum, die Auswahl von Sujets ermöglicht die Gestaltung von Karten zu jedem Anlass. Wie funktioniert Happywords? In einem ersten Schritt können die Kundinnen und Kunden aus drei verschiedenen Papiersorten und verschiedenen Formaten und Seitenanzahlen auswählen. Bei der Papierart gibt es die Varianten: glänzend, steingeprägt oder weiss. Die ersten beiden Papiersorten sind edle Papiere und deshalb auch etwas teurer als das weisse Papier. In einem nächsten Schritt wählt man das Sujet aus und füllt es mit eigenen Worten. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Zahlen, Wörter oder auch beides in Kombination, alles ist möglich. Es stehen verschiedene Schriften zur Auswahl, die einzeln verwendet oder auch kombiniert werden können. Mit den Farben der Schriften kann man ebenfalls nach Belieben spielen. Ist das Sujet erst mal gestaltet, kann die Grösse und die Position des Sujets verändert und noch mit einem passenden Text ergänzt werden. Auf der Rück- oder Innenseite der Karte kann man, muss aber nicht, einen Text eingeben. Auch der Text kann individuell gestaltet werden, denn Schriftart, -farbe, -grösse und Ausrichtung sind abänderbar. Noch ein letzter Blick auf die Karte, ob alles korrekt ist und ab in den Warenkorb und die Bestellung aufgeben. Die Lieferung erfolgt innert weniger Tage. Mit happywords.ch bietet die BVD Druck+Verlag AG ein einzigartiges Produkt an, das so in keinem Geschäft erhältlich ist. Keine Massenware, sondern attraktive Einzelstücke.

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business:zeit

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Die Rechtsstellung der Treugeber und Treuhänder des Trust reg. Nachdem in der letzten Ausgabe die Grundzüge des liechtensteinischen Treuunternehmens (Trust reg.) aufgezeigt wurden, wird nunmehr auf die Rechtsstellung der Treugeber und Treuhänder des Trust reg. eingegangen. Ziel ist es, ein grundlegendes Verständnis zu schaffen. Von Thomas Nigg Der Treugeber Der Treugeber, auch Settlor genannt, ist diejenige Person, die dem Treufonds eine Vermögensleistung zuführt oder zusichert und gleichzeitig in der Treusatzung festlegt, wie dieses zu verwalten und zu verwenden ist. Treugeber kann, unabhängig von Sitz oder Wohnsitz, jede natürliche oder juristische Person, In- oder Ausländer sein. Neben der Erstellung der Treusatzung kommt dem Treugeber die Befugnis zu, die Einhaltung der Treusatzung zu überwachen. Er kann sich aber auch – wie der Inhaber der Gründerrechte einer Anstalt – weitere Rechte vorbehalten, so etwa ein Widerrufsrecht oder die Befugnis zur Abänderung der Treusatzung. Ausgeschlossen ist jedoch eine fortlaufende und ausschliessliche Einflussnahme auf die Organisation oder Geschäftsführung des Treuunternehmens. Die Rechtsprechung hat die Rechtsstellung des Treugebers im Treuunternehmen immer mehr dem eines Gründers einer privatrechtlichen Anstalt angenähert. So kann der Treugeber beispielsweise seine Treugeberrechte mittels Zession an Dritte übertragen.

Der Treuhänder Der Treuhänder ist das Verwaltungsorgan des Treuunternehmens. Jede eigenberechtigte natürliche oder juristische Person kann unabhängig von ihrer Na-

zung auch nichtgeschäftsführende Treuhänder vorsehen, welchen keine Vertretungsmacht zukommt. Diese haben das Recht und nach den Umständen auch die Pflicht, sich regelmässig vom Geschäftsgang zu überzeugen und jederzeit Rechnungslegung zu verlangen. Die nichtgeschäftsführenden Treuhänder haften für jene Schäden, die aus ihrem Überwachungsverschulden erwachsen.

Thomas Nigg, M.A. HSG, Managing Partner, BATLINER GASSER Rechtsanwälte

tionalität und ihrem Sitz bzw. Wohnsitz Treuhänder sein. Mehrere Mittreuhänder bilden den Treuhänderrat. Die Art und Weise der Bestellung der Treuhänder ist in der Treusatzung zu normieren. Dies gilt sowohl für die Bestellung eines Ersatzes für einen wegfallenden Treuhänder wie auch für die Bestellung eines zusätzlichen Mitglieds des Treuhänderrats. Vielfach wird in der Treusatzung festgelegt, dass der wegfallende Treuhänder befugt ist, seinen Ersatz selbst zu bestellen, während die Zuwahl weiterer Treuhänder allen Treuhändern im Rahmen des von ihnen gebildeten Treuhänderrats vorbehalten ist.

Sofern in der Treusatzung nichts anderes vorgesehen ist, steht allen den Treuhänderrat bildenden Treuhändern die Geschäftsführung sowie die Vertretung des Treuunternehmens gemeinschaftlich zu. Geschäftsführungsbeschlüsse des Treuhänderrats erfordern daher mangels gegenteiliger Bestimmungen Einstimmigkeit. Die geschäftsführenden Treuhänder haben die Bestimmungen der Treusatzung, allfällige Reglemente und Weisungen zuständiger Stellen zu befolgen, da sie andernfalls treubrüchig werden und folglich zur Leistung von Schadenersatz verpflichtet werden können. Neben den geschäftsführenden Treuhändern kann die Treusat-

Die Vertretungsmacht (Treumacht) der Treuhänder gegenüber Dritten ist in Umfang, Dauer und Wirkung in der Treusatzung festzulegen. Gutgläubigen Dritten gegenüber sind die Treuhänder jedoch in jedem Fall befugt, sämtliche Geschäfte für das Treuunternehmen abzuschliessen. Diese Verfügungen binden das Treuunternehmen auch beim Verstoss gegen die Treusatzung oder sonstiger interner Vorschriften, sofern nicht bewiesen werden kann, dass die Beschränkungen dem Dritten bekannt waren oder bekannt sein mussten.

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meine:zeit

«Ich brauche die Natur zum Atmen» Franz Josef Meier ist bekannt für seine schönen Landschaftsbilder, vor allem aus der Liechtensteiner Bergwelt. Aktuell können seine Fotos in einer Ausstellung der Galerie Domus in Schaan betrachtet werden. Der gebürtige Maurer lebt seit rund 30 Jahren in Balzers und fühlt sich da wohl. Text: Tamara Beck

lie:zeit: Herr Meier, Sie sind ein bekannter Fotograf. Ist dies mehr Hobby oder (Beruf)ung? Franz-Josef Meier: Fotografieren ist für mich Hobby und zweite Sprache. Mit der Fotografie versuche ich, Gefühle, aber auch Momente in Bildern zu vermitteln. Seit wann fotografieren Sie und wann haben Sie die Fotografie für sich entdeckt? Ich fotografiere schon mein Leben lang. Professionell angefangen habe ich vor rund 30 Jahren. Ich liess mich autodidaktisch zum Portrait-Fotografen ausbilden. Ich habe Foto- Kurse in Zürich

und München belegt. In Mauren arbeitete ich rund 5 Jahre im eigenen Fotostudio. Nebenbei war ich einige Jahre bei unseren Landeszeitungen als freier Fotograf im Einsatz, hauptsächlich für SportReportagen. Welches sind Ihre bevorzugten Motive? Berge, Bäume aber auch Menschen. Die letzten vier Jahre war ich mit meinem Projekt «Liechtensteiner Bergwelt» beschäftigt. Es ging mir darum, unsere Bergwelt in ihrer ganzen Schönheit zu fotografieren. Wetterkapriolen wie Regen, Schnee, Föhnsturm,

aber auch Übernachtungen auf über 2000 m, wie z.B. dem Rappenstein, oder Augstenberg in einem Zelt gehörten zum FotoAlltag in diesem Projekt. Nun ist dieses Projekt beendet? Genau. Bis zum 13. Dezember können Bilder aus dieser Serie in einer Ausstellung der Galerie DOMUS in Schaan besichtigt werden. Was inspiriert Sie? Ich möchte etwas sichtbar machen, Gefühle erwecken, etwas bewegen mit der Fotografie, Momente festhalten, Freude bereiten.

Zu welcher Tageszeit fotografieren Sie am liebsten? Eigentlich ist das themenbezogen. Berge z.B. zeigen ihre ganze Pracht am frühen Morgen oder späteren Nachmittag, beeinflusst noch von den jeweiligen Jahreszeiten. Auch das Wetter spielt bei der Bergfotografie eine grosse Rolle. Die schönsten Bilder sind bei Wetterwechsel zu erwarten. Wenn man sich in den Bergen auskennt, ist dabei das Risiko gut einschätzbar. Wenn ich Menschen fotografiere, spielt die Tageszeit keine Rolle, man hat genug technische Hilfsmittel, um ein brauchbares Licht zu


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anpassen. Die Technik von der analogen zur heutigen digitalen Fotografie hat viele Erleichterungen, besonders in der Bildbearbeitung, gebracht. Mit welcher Kamera fotografieren Sie? Canon 5D Mark3, Vollformat. Was geben Sie jemanden mit auf den Weg, der sich für die Fotografie interessiert und damit beginnen möchte? Erstens Fotoliteratur. Es gibt sehr gute Fachzeitschriften am Kiosk. Der Kiosk bei der Post in Schaan z.B. hat ein breites Sortiment. Dann Tipps holen bei Freunden die schon fotografieren. Bevor man die Ausrüstung wählt, sollte man sich zudem die Frage stellen, was man fotografieren möchte. Und zu guter Letzt sollten sich Anfänger in einem guten Fachgeschäft beraten lassen.

erlangen. Es ist wichtig, eine gute Stimmung zu erzeugen, dabei spielt bei mir die Location keine Rolle. Hat sich Ihre Fotografie im Laufe der Jahre verändert bzw. tut es noch? War ich früher spezialisiert auf Portrait-Fotografie, so fotografiere ich heute in einem breiteren Aufgabenfeld. Der Umbruch durch die Digitalisierung in der Fotografie der letzen zehn Jahre hat die Wahrnehmung der Gesellschaft bezüglich Fotografie grundsätzlich verändert. Diesen Veränderungen muss man sich

Sie haben viele Jahre im Sicherheitsdienst gearbeitet. Welche Ausbildung haben Sie absolviert? Als das digitale Zeitalter die Fotografie revolutionierte, habe ich das berufliche Fotografieren aufgegeben. Ich wollte eine Veränderung. Damals gab es noch keine privaten Schulen für solche Berufe. Man musste sich also mit Kursen die nötigen Fachkenntnisse aneignen. Ich habe die BVDBrandschutzschule in Zürich besucht und nach einem Jahr mit Diplom als Brandschutzfachmann abgeschlossen. Zusätzlich belegte ich div. Kurse im Sicherheitsbereich und habe mich dann mit einer eigener Firma, der Prowach AG, am neuen Wohnort in Balzers selbständig gemacht. Was bleibt Ihnen aus dieser Zeit besonders in Erinnerung? Ein Ereignis der besonderen Art hatte ich in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni 1993. Die Prowach AG hatte den Auftrag, die Kirche und Umgebung in Vaduz, im Zusammenhang mit den anstehenden Vermählungsfeierlichkeiten unseres Erbprinzen, zu sichern. In dieser Nacht konnten wir verhindern, dass ein Einbrecher mechanische Anlagen in der Kirche montieren konnte um die anste-

henden Feierlichkeiten zu stören. Ich verfolgte in dieser Nacht den in die Flucht geschlagenen Einbrecher bis er von der Polizei gefasst werden konnte. Ein Dankesschreiben aus dem Fürstenhaus zeigte, wie erleichtert die fürstliche Familie damals über den Erfolg dieses Einsatzes war. Die Firma Prowach AG wurde vor rund zehn Jahren an die Argus AG in Eschen verkauft. Danach war ich einige Jahre bei der Argus für spezielle Aufgaben im Einsatz. Sie sind bereits pensioniert. Widmen Sie sich nun voll und ganz der Fotografie? Ja, die Leidenschaft hat mich wieder gepackt. Fotografieren ist seit einiger Zeit wieder zu meinem Mittelpunkt geworden. In den letzten Jahren habe ich mich in die digitale Fotografie eingearbeitet und nun stehen verschiedene Projekte an. Nach meinem ersten Projekt «Liechtensteiner Bergwelt» warten weitere Projekte mit Menschen, Architektur, Bäume,

aber auch solche im Ausland auf mich. Da wäre z.B. der Aletschgletscher oder der Stelli See beim Matterhorn. Dabei möchte ich dann auf den jeweiligen Bergen für einige Tage mein Zelt aufschlagen, um so die Abend- und Morgenstimmungen zu fotografieren. Ich freue mich auf die kommenden Herausforderungen. Es wird auch mittelfristig weitere Fotoausstellungen von mir zu verschiedenen Themen geben. Haben Sie neben der Fotografie noch andere Hobbies gepflegt bzw. tun es noch? Ich bin ein Naturmensch, brauche die Natur zum Atmen. Ich mag Wandern, Bergtouren, Biken und Nordic Walking. Städtereisen bringen mir die Abwechslung zum Landleben. Dabei sind Hamburg und Wien meine Favoriten. Als Familienmensch liebe ich die Stunden, an denen wir alle zusammen sein können. Ich bin verheiratet und habe zwei erwachsene Söhne.

KURZ GEFRAGT Wie starten Sie in den Tag? Mit einem Glas frischgepresstem Orangensaft Ihr liebster Ort: Unsere Bergwelt in Liechtenstein Ein Lieblingszitat: Ich kann meine Gefühle für die Berge nicht in Worte ausdrücken, aber mit Bildern Ihr allerliebstes Foto: Von meiner Familie Welches Buch liegt bei Ihnen auf dem Nachttisch? AT WORK von Annie Leibovitz, Ihre Ziele: Weitere Fotoausstellungen Gibt es noch Wünsche? Dazu ein Zitat: «Gesundheit ist nicht alles – aber ohne Gesundheit ist alles nichts»


meine:zeit

«Ich hätte mich auch auf den Mars schiessen lassen» Stefan Sanderling, Sohn der DDR-Dirigentenlegende Kurt Sanderling, übernimmt ab 2016 das Dirigat beim Sinfonieorchester Liechtenstein (SOL). Im Interview mit der lie:zeit erzählt der sympathische 51-Jährige über seine rebellische Jugend in Ostdeutschland, seinen ungewöhnlichen Werdegang, sein Verhältnis zu seinem Vater und seine ehrgeizigen Pläne mit dem SOL. Interview: Michael Benvenuti

lie:zeit: Sie wurden 1964 in

eine Musikerfamilie geboren. Inwiefern war Ihr Weg vorgezeichnet? Wann war Ihnen klar, dass Sie Ihrem Vater, der Dirigentenlegende Kurt Sanderling, nacheifern würden? Stefan Sanderling: Dass ich meinem Vater nacheifern darf, war erst relativ spät klar, weil ich gar kein feste Vorstellung davon hatte. Es war aber immer klar, dass ich mich mit Musik beschäftigen würde. Ich spielte Klavier, Klarinette, später auch ein bisschen Bratsche. Ich habe ja zuerst Musikwissenschaft studiert. Und in der DDR, wo ich gross wurde, war jede Wissenschaft sehr politisch. Man konnte der Politik, der Philosophie und der Ideologie nicht entgehen – auch die Freiheiten waren sehr begrenzt. 1986, ich arbeitete nebenbei als Hilfsdramaturg an der Oper in Halle, schrieb ich für das Programmheft über die 6. Symphonie von Dimitri Schostakowitsch – aber wohl wissend, dass dieser Text niemals so gedruckt würde. Es wäre politischer Selbstmord gewesen. Ich machte es nur, um zu provozieren. Die zwei Zensoren im Haus verliessen sich aufeinander und das Schriftstück ging tatsächlich in der Originalfassung in Druck. Die Konsequenz: Ich flog von der Universät. In der DDR flog man allerdings nicht von der einen Uni und wechselte in die andere. Nein, man musste sich in der Produktion bewähren, in einem Kohlewerk oder ähnlichem. Es sei denn, es gab eine aberwitzige Alternative – wie in meinem Fall. Diese setzte ich gemeinsam mit meinem

Lehrer in Halle, Christian Kluttig, und Kurt Masur, damals Dirigent in Leipzig, um: Masur holte mich zur Dirigentenausbildung nach Leipzig und damit aus der Schusslinie. In der DDR war es wichtig für mich, eine Nische zu finden – auch beruflich –, in der ich möglichst unbehelligt sein

heit als die anderen und habe das weidlich ausgenutzt. Ich war frech und grosskotzig. Die DDR war am Schluss mindestens genauso froh, dass ich weg war wie umgekehrt. In der Musikwelt öffnet der Name Sanderling genau einmal eine Tür – wenn er dann nicht gut ist, schliesst er aber

«Das Schöne ist, dass es in Liechtenstein einen gesunden Nährboden gibt für die Entwicklung eines Orchesters.» Stefan Sanderling, Dirigent des SOL

kann. Denn es gab ja eigentlich aus diesem Land zumindest physisch kein Entrinnen.

auch ganz schnell. Den Namen Sanderling vergisst man nicht, im Guten wie im Schlechten.

War der Name Sanderling für Sie eine Hilfe, hat er Türen geöffnet? Oder war er mehr Last und Bürde? In der DDR hat der Name Sanderling Schlimmeres für mich verhindert. Die DDR und ich haben uns nicht gemocht. Ich war ein Rebell, habe die DDR provoziert, meistens zurecht, manchmal zu Unrecht. Das hat mir Spass gemacht. Der Name Sanderling gehörte zum DDR-Adel, ich genoss damals ein bisschen mehr Frei-

Wie viel Einfluss hatte Ihr Vater auf Ihre Entwicklung, wie stark wurden Sie von ihm geprägt? Mein Vater hatte einen sehr grossen Einfluss auf mich. Er hatte als Vater einen viel grösseren Einfluss auf mich als Musiker. Ich wuchs auf in einem Land, das fundamental anders war als Liechtenstein. Das Land war geprägt von Unfreiheit, man eckte schnell an. Dennoch war jeder Mensch in der Lage, sich einen ganz bestimmten Freiraum zu

schaffen. Mein Vater liess uns in einer kleinen, aber intakten Familie gross werden. Die DDR hörte an unserem Gartenzaun auf. Als Musiker hatte er – im engeren Sinne – weniger Einfluss. Es hilft ja auch nichts, wenn einem der Vater sagt, wie ein Stück zu dirigieren ist. Ein Dirigent will ja letztlich das Leben in Tönen abbilden. Diese Entwicklung muss jeder selbst machen. Jeder muss für sich die Parameter finden, wie er sein Leben führen kann und will. Es kam mir nicht darauf an, so zu dirigieren wie mein Vater, aber oft so zu sein wie er. Den Dingen auf den Grund zu gehen. Sie studierten Musikwissenschaft in Halle und Dirigieren in Leipzig, ehe es Sie nach Kalifornien zog. Weshalb ausgerechnet Los Angeles? Wegen der Lehrer am Philharmonic Institute – wie Temirkanov oder Slatkin –, oder wollten Sie einfach nur weg aus Europa? Ich bin nicht nach Kalifornien gegangen, ich bin aus der DDR weggegangen – das ist ein grosser Unterschied. Ich wäre damals auch auf die Philippinen gezogen, in die Antarktis. Ich hätte mich wahrscheinlich auch auf den Mars schiessen lassen (lacht). Ich wollte nur weg aus der DDR. Ich wollte unbedingt aus dieser physischen und geistigen Enge und Beschränktheit ausbrechen. Das war damals mein Antrieb. Dass ich nach Kalifornien durfte, war letztlich nur Glück. Sie waren einer der jüngsten Chefdirigenten Deutschlands, arbeiten weltweit mit führen-


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den Orchestern. Was hat Sie dazu bewogen, ab 2016 ausgerechnet Chefdirigent des Sinfonieorchesters Liechtenstein (SOL) zu werden? Ich habe grosse Freude daran, ein Orchester im Aufbau zu begleiten. Nicht nur, weil ich mitbestimmen kann, was wann wie gemacht wird. Sondern, weil ich mich dabei auch selbst weiter entwickeln kann. Das Schöne ist, dass es in Liechtenstein einen Nährboden gibt für die Entwicklung eines Orchesters. Und ich finde es spannend, dass die Strukturen noch nicht in Stein gemeisselt sind. Natürlich können wir nicht über Nacht die Wiener Philharmoniker aus dem Boden stampfen. Aber, und das ist realistisch: Wir können mit Künstlern in Liechtenstein einen neuen Weg beschreiten, Neues schaffen. Ich zitiere hier gerne Wagner: «Schafft Neues,

Kinder.» Das interessiert mich. Tut etwas, damit es weitergeht. Da sehe ich ganz grossartige Möglichkeiten in Liechtenstein. Weil der Menschenschlag ein ganz besonderer ist: offen, aber konservativ, konservativ, aber offen. Das ist ganz wunderbar für die Musik, die ich liebe – ein sehr gesunder Nährboden. Welche Perspektiven sehen Sie mit dem SOL? Welche neuen Impulse wollen Sie dem Orchester geben, in welche Richtung wollen Sie es weiter entwickeln. Wir leben im Jahr 2015, nicht mehr 1815. Die Form des Sinfonieorchesters hat sich in den vergangenen 200 Jahren allerdings kaum weiter entwickelt. Es hat immer noch die Organisation des damaligen Bürgertums. Doch dieses Bürgertum existiert immer weniger, wir müssen Antworten auf die Fragen finden: Wo

ist unsere Bedeutung? Für wen machen wir Musik? Die Zeit für 0815-Orchester ist vorbei. Was das Land braucht und wovon es profitieren kann, ist ein exzellentes Orchester. Wenn sich Liechtenstein dazu entschliesst, sich ein eigenes Orchester zu gönnen und zu finanzieren, muss dieses exzellent sein und auf bestimmte Weise auch Botschafter des Landes. Dann müssen wir den Besuchern ein aussergewöhnliches Programm bieten. Das Überleben wird am Abend auf der Bühne entschieden, nicht bei den Sponsoren. In welcher Sparte soll das Sinfonieorchester exzellent sein? Als Orchester der Wiener Klassik. Wir bieten exzellente Konzerte vor allem mit der Musik der Wiener Klassik und der beginnenden Romantik. Wir sollten nicht versuchen, einen Gemischtwaren-

laden zu machen. Das ist heute nicht mehr möglich. Das Sinfonieorchester spielt 2016 vier Konzerte. Reicht das aus, um das Orchester entsprechend weiterzuentwickeln? Eigentlich reicht das nicht aus. Und das muss irgendwann anders werden. Es gibt auch keine Fussballmannschaft, die nur viermal im Jahr trainiert und dennoch Weltklasse ist. Aber es ist schon grosse Leistung, dass fast aus dem Nichts vier Konzerte geschaffen wurden. Jetzt muss die Reise weitergehen. Aber immer mit Augenmass. Hochstapelei soll nicht zu uns gehören, wir wollen nicht blenden. Wir wollen mit Qualität so viel Zuspruch erfahren, dass unser Angebot zu klein wird und wir dieses dann erhöhen. Es funktioniert nicht, einfach das Angebot zu erhöhen und auf grösseren Zuspruch zu hoffen.

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Dienstag, 26. Januar 2016 um 20.00 Uhr SAL – Saal am Lindaplatz, Schaan

Dienstag, 17. Mai 2016 um 20.00 Uhr SAL – Saal am Lindaplatz, Schaan

Dienstag, 15. November 2016 um 20.00 Uhr SAL – Saal am Lindaplatz, Schaan

Sonntag, 24. Januar 2016 um 11.00 Uhr Rathaussaal Vaduz

Sonntag, 28. Februar 2016 um 11.00 Uhr Rathaussaal Vaduz

Sonntag, 25. September 2016 um 11.00 Uhr Rathaussaal Vaduz

Sonntag, 27. November 2016 um 11.00 Uhr Rathaussaal Vaduz

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Stefan Sanderling, Dirigent Andrei Ionita, Violoncello

Stefan Sanderling, Dirigent Yuki Manuela Janke, Violine

Stefan Sanderling, Dirigent Gewinner/in der „International Telekom Beethoven Competition Bonn“

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Werke von Kuula, Sibelius und Mozart Musikerinnen aus Finnland Musiker des Sinfonieorchesters Liechtenstein

Werke von Kuhlau und Beethoven

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Musiker des Sinfonieorchesters Liechtenstein und Stipendiaten der Internationalen Musikakademie im Fürstentum Liechtenstein

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Der ABO-Vorverkauf für alle drei Sinfoniekonzerte „SOL im SAL“ in Schaan (CHF 120 | CHF 60) und der ABO-Vorverkauf für alle vier Kammermusikkonzerte „ERLEBE SOL“ im Rathaussaal Vaduz (CHF 100 | CHF 50) startet am 25.11.2015 und dauert bis 23.12.2015. Die ABOS sind per Telefon unter 00423 262 63 51 oder per E-Mail (info@sinfonieorchester.li) zu bestellen (Sparen Sie 20% gegenüber dem Kauf von Einzeltickets).


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Ein schönes Geschenk

Der 4. traditionelle «Rosmarie’s Buurakalender 2016» ist ab sofort erhältlich. Nach dem Erfolg im letzten Jahr konnte die Auflage nochmals erhöht werden. Das Thema im Jahr 2016 ist der Jad und den Wildtieren in Liechtenstein gewidmet. Neben interessanten Informationen über Jäger und Jagdwesen in unserem Land, sowie Farbbilder zum erwähnten Thema, gibt jedes Monatsblatt Auskunft über Mondphasen, Sternzeichen, Kalendarium, Kochrezepte und auch wertvolle Gartentipps. Der Kalender kann auch dieses Jahr mit der hochwertigen Geschenksverpackung bezogen werden. Verkaufsstellen in Liechtenstein: Poststellen, Papeterien, Hoi-Laden im Städtle Vaduz, Hofladen Weidriethof in Schaan, Telefon: +423 230 09 00 «Rosmarie’s Buurakalender» möchte Sie noch so gerne im Jahr 2016 begleiten – mit den besten Wünschen und glücklichen Tagen verbunden mit interessanten Stunden in unserer wunderschönen Natur der Jagd.


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Theater Karussell spielt «Party Time» Das Theater Karussell wechselt wieder den Spielort. Die nächste Produktion hat am 12. Februar 2016 im TAKINO in Schaan Premiere. Gespielt wird ein Stück des Literaturnobelpreisträgers Harold Pinter. Text: Reinhard Walser

«Party Time» handelt von einer Festgesellschaft. Man trifft sich, kennt sich, weiss wer dazugehört. Man plaudert über dies und das, über Beziehungsprobleme und Geschäfte, über Sex und Politik. Es werden Netzwerke geknüpft, Ansehen, Prestige gepflegt. Es ist eine geschlossene Gesellschaft. lie:zeit Und doch ist es diesmal was anderes. Draussen ist was vorgefallen. Jeder weiss oder ahnt etwas, doch alle verdrängen es.

Bewährte und neue SchauspielerInnen

Unter der Regie des jungen Regisseurs Stephan Kasimir spielen die Karussell Mitglieder Thomas Hassler, Dodo Büchel, Hanno Dreher, Margrit Knecht, Gottfried Lercher, Susanna Ackermann und Heidi Salmhofer. Neu dazukom-

men Alois Ruch auch Buchs sowie Gerhard Zuggal, Eva Zuggal und Victoria Türtscher aus Vorarlberg. Premiere ist am 12.Februar 2016 im TAKINO in Schaan. Es folgen weitere neun Vorstellungen. Karten gibt es über den Vorverkauf des TAK ab Januar unter 00423 237 5969 oder unter vorverkauf@ tak.li oder unter www.tak.li

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AUFFÜHRUNGEN «PARTY TIME» Premiere

Freitag

12. Februar 2016

20 Uhr

Das neue Portal

Vorstellung

Mittwoch

17. Februar 2016

20 Uhr

mit aktuellen Nachrichten

Vorstellung

Sonntag

17 Uhr

aus Politik, Wirtschaft,

21. Februar 2016 you . FASHION FOR COOL KIDS Vorstellung Städtle Mittwoch 28 . 24. Februar 2016 9490 vaduz Vorstellung Sonntag 28. Februar t +423 232 33 01 2016

20 Uhr

Vorstellung

Donnerstag

3. März 2016

20 Uhr

Vorstellung

Mittwoch

9. März 2016

20 Uhr

Vorstellung

Mittwoch

16. März 2016

20 Uhr

Vorstellung

Sonntag

20. März 2016

17 Uhr

Vorstellung

Mittwoch

23. März 2016

20 Uhr

20 Uhr

Kultur und Sport.


publireportage

individuell – speziell – michael Michael Weninger setzt mit seinem jungen, neuen Unternehmen «ROMIO.LI» auf Individualität, persönlichen Touch und Regionalität. Das Kochen ist seine Stärke und Leidenschaft. Getreu seinem Slogan – «Ich setze dem Genuss die Krone auf» – stellt der Privatkoch die persönlichen kulinarischen Wünsche seiner Kunden ins Zentrum. Herr Weninger, Sie haben als gelernter Koch ihr Know-how insbesondere bei grossen Catering-Unternehmen eingesetzt, Konzepte entwickelt und diesen zum Erfolg verholfen? Michael Weninger: Kochen ist und war immer schon meine Leidenschaft, ja meine Berufung. Vor allem das Kochen nach dem Gespür, das für jeden verständliche Kochen begeistert mich. In meiner über 30-jährigen Tätigkeit in vielen Sparten der Gastronomie durfte ich die wunderbare Vielseitigkeit dieses Berufes kennen lernen. Sei es in der klassischen Hotellerie, der Systemgastronomie oder die letzten 18 Jahre im Event- und Cateringbereich. Sie gehen nun zurück zu Ihren Wurzeln und besetzen eine Nische, deren Angebot es in Liechtenstein und der Region in dieser Form bislang nicht gab. Als Privatkoch lassen Sie eine Geschäfts-, Familien- oder Weihnachtsfeier mit Ihrem individuellen kulinarischen Angebot zu einem wirklich speziellen Anlass werden. Mir geht es vordergründig um das Persönliche. Ganz bewusst setzte ich mir das Ziel, mein Handwerkliches Know-how einzubringen für Gäste und Kunden, die das Persönliche suchen. Ich bin ein Alleinunternehmer und möchte für meine Kunden und Gäste persönlich da sein. Das garantiert meinen Gästen, dass alles von A

bis Z aus einer Hand entwickelt und umgesetzt wird. Das ist mir sehr wichtig. Zubereitet, gekocht und arrangiert wird vor Ort. Stets mit frischen Zutaten, das ist Teil meiner Philosophie. Aus diesem Grund wird das Angebot auch dem Veranstaltungsort - sei es eine private Küche, ein Geschäft oder Saal - angepasst. Was darf der Kunde, der Sie für seinen Sonderanlass «buchen» möchte, von «individuell – speziell – michael» erwarten? Immer sind es zu Beginn die gemeinsamen Ideen, die zum Ziel führen. Es geht um Begeisterung, die beim persönlichen Gespräch aufkommt und darum, diese in einer klar gestalteten Offerte umzusetzen. Je nach Projektgrösse arbeite ich mit Partnern zusammen, immer mit dem Ziel, den Event, das Fest, den Anlass genussvoll auf den Punkt zu bringen. Die Verantwortung als GU bleibt immer in der Hand von ROMIO.LI, somit bleibe ich für meine Kunden auch der einzige Ansprechpartner. Wer ist bei Ihnen goldrichtig? Von ganz klein bis grösser (lacht). Jeder, der sich einerseits kulinarisch verwöhnen lassen möchte und sich andererseits an seinem Anlass oder Event entspannt zurücklehnen möchte, um die Speisen und das Drumherum geniessen zu können. Das ist die Garantie.

Zusammengefasst drücken Sie Ihr spezielles Angebot mit dem Slogan aus: «Ich setze dem Genuss die Krone auf.» Ja genau, die Krone in meinem Logo drückt genau das aus, gut erkannt! Es ist in diesem Umfeld so wichtig, engagiert, konzentriert und vor allem mit «Know-how» ans Werk zu gehen. Es ist wie ein Puzzle, ein Zusammensetzen vieler Teile – sei es das Menü selbst, die Idee dazu, etwas anderes bieten zu können und vor allem individuell bleiben zu können!

ROMIO.LI Wer das Individuelle liebt… PRIVATKOCH CATERING FLAMMKUCHEN MOBIL GESCHÄFTS- & FAMILIENFEIERN

Kontakt: St. Georg-Strasse 81a 9488 Schellenberg Tel: +423 780 12 12 E-Mail: romio@romio.li www.romio.li

Als Privatkoch ist mir das ohne weiteres möglich. Neue Ideen können unkompliziert verwirklicht werden. So ist mein anderes Geschäftsfeld, das «Flammkuchen Mobil», zu einem beliebten Party-Hit geworden und auch die Catering-Konzeptionen erlauben viel «Spezielles», das immer in Begeisterung enden soll.


Üseri Worzla

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Präsentation «S Hundertölferbuach va Mura» – eine einmalige Kulturchronik Der Gemeinnützige Verein für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums Mauren veranstaltete am 21. November im Kulturhaus «Rössle» in Mauren einen unvergesslichen Abend, an welchem der Verein seine neueste Kreation, «S Hundertölferbuach va Mura» einem breiten Publikum vorstellte. Schon die fünfteilige Buchreihe «Menschen, Bilder & Geschichten», welche in den Jahren 2006 bis 2010 publiziert wurde, war ein grosser Erfolg. Text: Sonja Schatzmann · Fotos: Astrid Oehri

Die Rössle-Location platzte aus allen Nähten. Zahlreiche «Murerinna und Murer» sowie Besucher aus anderen Gemeinden wollten bei der Buchpräsentation dabei sein. Der Abend wurde durch witzige Lieder der bekannten Unterländer Mundart-Gesangsgruppe «EniVier» umrahmt, so dass von

Berta Marxer und Zenz Wohlwend

Anfang an eine grandiose Stimmung in den Räumen des Kulturhauses Rössle herrschte. Während Johannes Kaiser bewährt und gekonnt durch das Programm führte, stellte Vereinspräsident Herbert Oehri das Dialektbuch kurz vor und bedank-

te sich bei allen Mitwirkenden und Sponsoren. Sein besonderer Dank galt dem Gemeindevorsteher Freddy Kaiser, der die besondere Ausstrahlungskraft des Ahnenforschungsvereins mit der Herausgabe einer weiteren Kulturchronik hervorhob. Mauren sei stolz auf die neueste Doku-

Vorsteher Freddy Kaiser und Vereinspräsident Herbert Oehri

mentation über unsere Geschichte, Kultur und Wurzeln, sagte der Gemeindevorsteher und würdigte die Initiative des Vereins, der im Bereich der Ahnenforschung, bei der Pflege des Brauchtums und der Kultur in den letzten zehn Jahren Massstäbe gesetzt habe.

Sorgten für stimmungsvolle Unterhaltung: Die Mundart-Gruppe «eniVier»

Legend


Üseri Worzla

Buchübergabe im Kulturhaus Rössle: v.l. Loretta Federspiel-Kieber, Jess de Zilva, Herbert Oehri, Vorsteher Freddy Kaiser, Grafikerin Anna Stenek und Adolf Marxer. Foto: Rudi Schachenhofer

Gelungene Lesung am Abend Die 111 Geschichten, die von 34 Autorinnen und Autoren aus der Gemeinde oder mit Maurer oder Schaanwälder Wurzeln, führen uns zurück ins 19. und 20. Jh. , als die Gemeinde Mauren – wie ganz Liechtenstein – bäuerlich geprägt war. Aus dieser Zeit stammen die 111 Geschichten, die lebendig erzählt und einen Querschnitt durch jene Zeit der bitteren Armut unseres Dorfes und des Landes vermitteln. Es handelt sich um teils heitere und teils nachdenkliche Erzählungen, welche von den Autorinnen und Autoren in vorbildlicher Weise verfasst wurden. Gekonnt vorge-

Johannes Kaiser, Adolf Marxer, Jessica de Zilva, Freddy Kaiser und Herbert Oehri

tragene Kostproben gaben Trudy Bricci-Marok und Heinz Ritter, deren Vorträge teils heftige Lachsalven im Saal auslösten. Die beiden verstanden es vorzüglich, z.B. Geschichten über den Köfflerli Schädler, die eigenwillige Darstellung von Schillers Glocke oder von Dominik Marok, der als letzter Hennenhirt von Mauren die Hühner, welche auf fremdem Terrain grasten, aufschrieb, was eine Busse von 25 Rappen pro Henne nach sich zog. Dominik – so seine Enkelin Trudy – habe dies so gut gemacht, dass man ihm den Beinamen Luchs gab, weil er solch‘ gute Augen wie ein Luchs gehabt habe.

Mundartlesung durch Heinz Ritter und Trudy Bricci-Marok

Rita Baumgartner-Matt mit Jessica de Zilva


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Ein aussergewöhnliches Weihnachtsgeschenk

Das Maurer Dialektbuch

s Hundertölferbuach va Mura 140 Seiten, Hardcover, mit vielen Bleistiftzeichnungen der Maurer Künstlerin Jess de Zilva. Limitierte Auflage. Es gibt keinen Nachdruck.

Zum Ab Abgabepreis von

CHF 33.– exkl. Porto

Bestellungen Verein für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums Mauren Tel.: 00423 375 90 03 oder vera.oehri@medienbuero.li


Üseri Worzla

Buchpräsentation durch Adolf Marxer Vereinsmitbegründer und Mitinitiant vom «Hundertölferbuach va Mura», Adolf Marxer, stellte anschliessend in vorbildlicher Weise das Dialektbuch von Mauren vor. Wenn es dieses Buch nicht geben würde, dem auch Johannes Kaiser vom Medienbüro Oehri & Kaiser AG an diesem Heimatabend im Rössle überzeugende und dankbare Worte widmete, wäre dieses Kulturgut der Maurer Sprache unweigerlich verloren, sagte Adolf Marxer. «Dank der guten Zusammenarbeit aller involvierten Kräfte ist es möglich gewesen, dieses in Liechtenstein einmalige Werk herauszubringen.» Adolf Marxer strich auch die Qualität der Beiträge aller 34 Autorinnen und Autoren und die grossartige grafische Gestaltung von Anna Stenek vom Medienbuero Oehri & Kaiser mit den wunderschönen Bleistiftzeichnungen von Jess de Zilva aus London, die eine waschechte Maurer ist, hervor. Erstes Buch an den Vorsteher Präsident Herbert Oehri überreichte sodann dem Maurer Vorsteher Freddy Kaiser das erste «Hundertölferbuach va Mura» mit dem besten Dank für die grosse Unterstützung, die der Verein seit Jahren durch die Gemeinde erfahren darf. Weitere Exemplare erhielten die Mit-Projektleiterin Loretta FederspielKieber, ebenfalls eine waschechte Maurerin, Heinz Ritter aus dem Schaanwald, Künstlerin Jess de Zilva, Trudy Bricci-Marok, Grafikerin Anna Stenek, Johannes Kaiser und Vereinsvorstand Adolf Marxer. Warum die Zahl 111? Viele fragen sich warum das Dialektbuch «S Hundertölferbuach va Mura» heisst. Die Antwort darauf finden Sie in einem der Vorwörter des Mundartbuchs, das bestellt werden kann.

Dank an die Sponsoren Dieses Dialektbuch des Gemeinnützigen Vereins für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums, Mauren kam durch die finanzielle Unterstützung der folgenden Stiftungen, Institutionen und Privatpersonen zustande: Propter Homines, Herbert und Rita Batliner Gemeinde Mauren Peter Kaiser Stiftung Dr. h.c. iur. Walter Matt MBPI, Thomas Bargetze Givalda Stiftung Eugen Längle Binding Stiftung, Andreas Adank Fürstliches Voluptuar, Schloss Vaduz Stiftung Fürstl. Kommerzienrat Guido Feger Liechtensteinische Landesbank, Roland Matt

Das Buch kann beim r AG, Medienbüro Oehri & Kaise zum Essanestrasse 116, Eschen en werden Preis von CHF 33.– bezog ). Bit te auch (zu den üblichen Bürozeiten 23. Dedie vorbestellten Bücher bis werden zember abholen. Danach sie mit Portogebühren zugestellt.

Die Gäste wurden mit einem feinen Apéro verwöhnt.

Die «Organisatorinnen» des Events: Vera Oehri-Kindle (r.) und Natascha Oehri


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Nur noch eine Wegetafel erinnert an die Zeit der Contina AG Am 4. April 2008 ging eine Sonderausstellung, genannt «C3 = Contina, Cuta, Carena» in Mauren zu Ende. Die einmalige Show, insziniert von der Kulturgütersammlung, war hoch interessant und ihr wurde weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus grosse Beachtung geschenkt. Die Sondershow dauerte über ein halbes Jahr. Text zusammengestellt von Herbert Oehri

Sie zeigte das Wirken des Erfinder und Wirtschaftspioniers Curt Herzstark in hervorragender Weise auf. Die Resonanz in der breiten Bevölkerung war recht gross. Die Ausstellung würdigte die Verdienste von Herzstark und zeigte zugleich einen Einblick in die Anfänge und Entwicklung der Industrialisierung in der Unterländer Gemeinde wie auch im Land bildlich auf. Die Contina Aktiengesellschaft wurde am 21. September 1946 gegründet und schloss ihren Betrieb im Oktober 1965, als sie von der HILTI AG Schaan übernommen wurde. Die Contina wurde vom Fürstenhaus stark gefördert. Dort waren viele Liechtensteiner beschäftigt, welche den Schritt aus der bäuerlich geprägten Umgebung in die Industriegesellschaft taten und so ihre Familien besser ernähren konnten.

Erfindung Rechenmaschinen und Filmkameras Die Contina Mauren wurde weit über die Grenzen Liechtensteins hinaus bekannt als Produktionsfi rma von seinerzeit revolutionären Rechenmaschinen und Filmkameras. Curta ist das Synonym für Curt als Vornamen des Erfinders Curt Herzstark aus Wien, der so genannten CurtaRechenmaschine, die als die seinerzeit grosse Erfindung auf der ganzen Welt gefeiert wurde.

finder Curt Herzstark auch eine enge Beziehung zu Mauren. Sein Werk ist für viele Mitarbeiter unvergesslich, auch wenn die Curta aufgrund des rasanten technologischen Fortschritts und weltweiter Konkurrenz nur eine relativ kurze Lebens- und Produktionsphase hatte.

Curt Herzstark in seinem Büro in der Contina AG, Mauren

Carena steht für die Filmkamera Carena, die als bis heute einzige Filmkamera made in Liechtenstein in die Geschichte einging. Produziert wurden die Erfindungen in den 1950er-Jahren in der Contina AG in Mauren. Unter Jacques Broïdo begann die Produktion der Geva-8-Carena. 1953 kommt diese Kamera, bei der auf Knopfdruck der Sucher ausfährt, auf den Markt. 1957 erscheint die Carena 2, die bis

1960 produziert wird. Mit der Einführung der Super-8 Filme in Kassetten ab etwa 1965 begann der Abstieg der Firma. Anfang der 1970er-Jahre meldete Carena SA den Konkurs an. Die aus der Schweiz stammende Interdiscount AG sicherte sich den Markennamen und verwendet ihn für Fotoapparate und Filmkameras, die sie in Japan kauft. Durch den Standort der damaligen Contina AG hatte der Er-

Aus dem Leben von Curt Herzstark Als Sohn des Rechenmaschinenherstellers Samuel Jakob Herzstark beschäftigte er sich schon früh mit diesen Geräten. Er durfte in der väterlichen Werkstatt basteln und den Vater auf internationale Ausstellungen begleiten. An der Internationalen Büroausstellung 1910 in Wien führte er die Rechenmaschine Austria Modell III vor. 1916 legte er die Matura (Abitur) an der Höheren Fachschule für Maschinenbau ab. 1916-1918 absolvierte er eine Lehre in Feinmechanik und Werkzeugbau im väterlichen Betrieb. Damals wurden allerdings keine Rechenmaschinen, sondern – kriegsbedingt – Schrapnellzünder hergestellt, die jedoch ebenfalls höchste Präzision verlangten. Ein auswärtiges Lehrjahr verbrachte er in Chemnitz bei den Astra-Werken und den Wanderer-Werken. Ab 1925 begann er seine Berufstätigkeit im elterlichen Betrieb


meine:zeit

und arbeitete zunächst als Konstrukteur in der Fertigung sowie als Vertreter im Aussendienst. Nach dem Tod seines Vaters am 24. Oktober 1937 übertrug seine Mutter ihm die alleinige Betriebsleitung. Durch seine Aussendiensttätigkeit lernte er die speziellen Wünsche seiner Kunden kennen, die er in neue Rechenmaschinen-Modelle umsetzte, z. B. grosse Saldiermaschinen mit elektrischem Antrieb für Banken. Bereits 1928 erkannte er den Bedarf nach einer kleinen, leichten und einfach zu bedienenden Rechenmaschine. Dies führte ihn zur Erfindung der Curta, einer mechanischen Rechenmaschine in Form eines 85 mm hohen Zylinders mit 53 mm Durchmesser, der bequem in einer Hand gehalten werden konnte, während man mit den Fingern über Stellschieber Zahlen eingab und dann über eine Kurbel den Rechenvorgang auslöste. Dazu wurden ihm am 13. April 1939 mehrere Patente erteilt.

Herzstark von den Nazis verfolgt und ins KZ verbracht Noch bevor er diese Idee ausarbeiten konnte, wurde er als «Halbjude» von den Nationalsozialisten unter falschen Anschuldigungen im Juli 1943 verhaftet und kam nach Gefängnisaufenthalten in Wien, Linz und Bud-

weis in das Konzentrationslager Buchenwald. Dort wurde er als Leiter einer Abteilung eingesetzt, die sich in den Gustloffwerken mit der Herstellung von feinmechanischen Präzisionsteilen, unter anderem auch im Auftrag der Heeresversuchsanstalt Peenemünde für die Herstellung der V2-Raketen, beschäftigte. Für Ing. Münich, den Chef der Gustloff-Werke, stellte er die erste Liliput-Rechenmaschine her, wie die Curta ursprünglich heissen sollte. Er machte seinen Einfluss geltend, um andere Mithäftlinge vor dem Tod zu bewahren, indem er sie in seiner Abteilung einsetzte. Auch Häftlingen aus Luxemburg konnte er indirekt helfen, wofür ihm nach dem Krieg als einzigem Ausländer der Orden der Luxemburger Bruderschaft verliehen wurde. Durch einen Zufall wurde er von einem ehemaligen Geschäftskonkurrenten erkannt, und es wurde ihm erlaubt, an seiner Erfindung weiterzuarbeiten, für die er so die Konstruktionszeichnungen anfertigen konnte. Zur Umsetzung selbst kam es erst nach seiner Befreiung durch alliierte Truppen im April 1945. Ab Mai stand er in Kontakt mit der Firma Rheinmetall-Büromaschinen in Weimar. Als die Amerikaner abzogen und die Russen einmarschierten, floh er im November 1945 mit seinen Zeichnungen nach Wien, fand aber keinen Geldgeber für den Start einer

Produktion. Schliesslich wurde er nach Liechtenstein eingeladen, wo die Contina AG zur Herstellung der Curta gegründet wurde. Herzstark zog sich 1952 aus gesundheitlichen Gründen von der Cortina AG zurück und arbeitete als Berater für deutsche und italienische Büromaschinenhersteller. Er hielt u. a. Vorträge in Darmstadt, Stuttgart, Hamburg und Berlin. Nach wie vor lebte er jedoch in seiner Wahlheimat Liechtenstein, wo er auch 1988 starb.

Contina an die Hilti AG verkauft Im Oktober 1965 wurde die insolvente Firma Contina AG an die Hilti AG verkauft, die während mehr als 40 Jahren dort das Hilti Werk 3 betrieb. Die Firma Hilti stellt Ende 2010 die Produktion im Werk 3 in Mauren ein. Für das Unternehmen war das auf drei Seiten an Wohnquartiere angrenzende Werk nicht mehr

betriebsnotwendig. Aufgrund der besonderen Lage des Werkareals sollte nach dem Willen der Geschäftsführung in allererster Linie die Standortgemeinde Mauren darüber entscheiden können, was mit der Liegenschaft zu geschehen habe.

Gemeindeabstimmung mit 82,5 Prozent für Rückkauf An der Gemeindeabstimmung vom 1. Juli 2012 haben die Stimmberechtigten von Mauren-Schaanwald den Kauf der Liegenschaft Hilti Werk 3 durch die Gemeinde mit einem JAStimmenanteil von 82,5 Prozent sehr deutlich befürwortet. Damit hat die Gemeinde Mauren ein 26‘561 m2 bzw. 7‘385 Klafter umfassendes Grundstück für einen Gesamtbetrag von 15.4 Mio. Franken erworben. Der Betrag ist in zehn Jahresraten an die Hilti AG auszubezahlen. In der Zwischenzeit hat die Gemeinde sämtliche Bauten und Anlagen auf dem Areal auf Kos-


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Hier stand einst die Contina AG resp. das Hilti Werk III. Das 7385 Klafter grosse Grundstück ist von der Gemeinde zu einem günstigen Preis zurück gekauft worden.

ten der Hilti AG abgebrochen resp. rückgebaut. Heute liegt ein völlig unbebautes Grundstück im «Bretscha» in Mauren. Es kann vielfach genutzt, z.B. in eine Wohnzone umgewandelt werden.

Gut verhandelt Hier hat die Gemeinde Mauren und vor allem Vorsteher Freddy

Kaiser hervorragend verhandelt und für die Gemeinde Mauren schon beim Verkauf einen Mehrwert von Millionen ausgehandelt, die der Gemeinde zum Vorteil gereichen werden.

Der Neuer Fuss-und Radweg heisst «Contina-Weg» Die Wiederherstellung des ursprünglichen Geländeverlaufs

auf dem Werkareal in Mauren ist weitestgehend abgeschlossen. Durch das Gelände führt nun ein rund zwei Meter breiter Fuss-und Radweg, der die Britschenstrasse und die Strasse Hinterbühlen miteinander verbindet. Auf Vorschlag der Kulturkommission beschloss der Gemeinderat am 4. November 2015, diesem neuen Weg den Namen «Contina-Weg»

zu geben. Er soll in nächster Zeit eingeweiht werden. Quellen: Buchreihe des Ahnenforschungsvereins Mauren, 2008, Gemeinde Mauren, zusammengestellt von Herbert Oehri

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