lie:zeit Ausgabe 46

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Juni 2016

Zeitschrift für Liechtenstein und die Region

Enge Bande Zollvertrag mit der Schweiz wird bald 100 Jahre alt. Ab Seite 6

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Die Lösung.

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EDITORIAL Liebe Leserinnen, liebe Leser Gegenwärtig macht es den Anschein als wären die langjährigen guten Beziehungen zwischen Liechtenstein und seinen benachbarten Freunden etwas getrübt. Die Spitzen der gewerblichen Wirtschaft riefen anfangs April zu Protestaktionen auf. Sie fühlen sich von den linksrheinischen Schikanen gegen liechtensteinische Auftragsnehmer unfair behandelt und fordern Gegenrecht, das wir auch als «Gleich lange Spiesse» kennen. Wir sind der Frage nachgegangen, wie die Beziehungen zwischen der Schweiz und Liechtenstein tatsächlich sind. In jeder Landtagssitzung werden sog. Kleine Anfragen an die Regierung gestellt. Wir haben drei interessante Anfragen aus dem Plenum und deren Beantwortung in den Fokus gestellt. Eine Kleine Anfrage befasst sich mit der Entwicklung des FL Gesellschaftswesens. Der Abbau innerhalb von sieben Jahren ist enorm, total wurden innerhalb dieser paar Jahre 40‘000 Gesellschaften gelöscht. Im Mittelpunkt des Sportgeschehens standen in den letzten Wochen der FC Vaduz und die beiden Erstligavereine USV und Balzers. Alle drei Teams konnten sich vor dem Abstieg im letzten Moment noch retten. Einen schweren Schicksalsschlag musste Antonio Bartolomeo vor acht Jahren hinnehmen. Der heute 52jährige lebt im LAK Haus St. Laurentius und wird dort liebevoll betreut. Inmitten seiner Therapien ist sein künstlerisches Talent zu Tage getreten. Unsere Redaktion wünscht allen viel Vergnügen bei der Lektüre.

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Herbert Oehri

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AUS DEM INHALT

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Schulter an Schulter und Herz an Herz?

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Pendler nach Liechtenstein sind gute Steuerzahler

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Liechtensteins Weg zum Zollvertrag mit der Schweiz

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Schweiz will zu befriedigender Lösung beitragen

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3 Fragen an die «Vertreter» der 4 Parteien

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Kleine Anfragen in der Mai-Session des Landtages

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Der Fussballsport als grosser Sympathieträger

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Weiterhin Super League im Rheinpark-Stadion

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Contini: «Ich hatte nie Zweifel»

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Erste Liga: USV und Balzers dem Abstieg entronnen

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2. Liga: Vaduz hat`s geschaff t – Triesen muss absteigen

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«Im Kampfsport ist man ewiger Schüler»

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Reform des Verfahrenshilferechts

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Die Insel der LGT

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Nicht ganz 100

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Thomas Hasler: Eine vielseitig

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begabte Persönlichkeit

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Olga Meier: «Yoga verfolgt mich schon mein ganzes Leben»

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Trotz schwerem Schicksalsschlag immer gut drauf

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«Er hätt noch uf an Abtrett müassa»

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Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen · Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaise, Michael Benvenuti, Jnes Rampone-Wanger, Vera Oehri-Kindle · Weitere Beiträge/Interviewpartner/innen: Regierungschef Adrian Hasler, Regierungschef-Stellvertreter Thomas Zwiefelhofer, Regierungsrat Benedikt Würth, St. Gallen, Nationalrat Walter Müller, Azmoos , Walter-Bruno Wohlwend, Dr. Rupert Quaderer, Giorgio Contini, Thomas Hasler, Mike Kieber, Tamara Frommelt, Thomas Nigg, Joseph Schädler, Harry Quaderer, Pio Schurti, Silke Knöbel, Chrisi Kindle, Olga Meier · Spezialbeiträge von Liechtensteins Parteien: FBP, VU, FL, DU · Grafik/Satz/Lithos: Oliver Hartmann, Sonja Schatzmann, Anna Stenek · Druck: Somedia Partner AG, 9469 Haag · Fotos: Jürgen Posch, Paul Trummer, Oliver Hartmann, LFV, Michael Zanghellini, i-Stock, EQ Images, Zürich, Landesverwaltung, privat zur Verfügung gestellt. Marketing: Michael Benvenuti (Leiter) · Akquisition: Vera Oehri (Leiterin), Sabine Gstöhl · Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden · Erscheinung: Samstag, 11. Juni 2016 · Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins, im Bezirk Werdenberg und an weitere ausgewählte Adressen im Rheintal und in Vorarlberg. Zeitschrift erreicht ca. 80‘000 Leserinnen und Leser, erscheint u.a. auch im Vorarlberger Lesezirkel mit einem Einzugsgebiet von 210‘000 Personen (Umfang 96 Seiten). Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gast-Autoren Platz um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2‘000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen, wie Wahrhaftigkeit und –Achtung der Menschwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen. lie:zeit nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 9000 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.

Nächste lie:zeit: 13. August 2016

polit:zeit Vom Kaiserreich in den Schoss der Schweiz Gebeutelt von den Entbehrungen des Ersten Weltkriegs schlägt Liechtenstein ein neues Kapitel auf. Historiker Rupert Quaderer-Vogt schildert den Weg vom österreichischen Kaiserreich in die Obhut der Schweiz. Seite 10

sport:zeit Fussball als grosser Sympathieträger Wie entwickelt sich das A-Team der Liechtensteiner Fussball-Auswahl, wie schaut es im Bereich der Nachwuchsförderung aus? LFV-Präsident Hugo Quaderer im Interview. Seite 25

business:zeit Schriftsetzer, Buchdrucker, Arbeitskollegen und Freunde Gemeinsam haben sie 90 Jahre für die BVD gearbeitet und das Unternehmen entscheidend mitgeprägt: Edy Hassler und Philipp Vogt. In einer eindrücklichen Zeitreise erzählen sie über Innovation, Mut und Loyalität. Seite 38

meine:zeit «Er hätt noch uf an Abtrett müassa» Wissen Sie, was es heisst, wenn jemand dia Bagaasch weder zum Huus ussejagt? Oder was es beudetet, wennd Wiiber metanand eppas am tuschla sind? Nicht? Dann erkunden Sie mit uns den Maurer Dialekt. Seite 50


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Schulter an Schulter und Herz an Herz? Die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein! Eine Schicksalsbeziehung, die uns seit dem 1. Januar 1924 zusammenhält. Damals ist der «Vertrag über den Anschluss des Fürstentums Liechtenstein an das schweizerische Zollgebiet» in Kraft getreten. Seither hat diese politische Ehe zwischen ungleichen Partnern längst die goldene Hochzeit hinter sich. Wenn man zurückblickt, gab es – wie in allen guten Ehen - gelegentlich Reibereien. In acht Jahren können wir gemeinsam das Hundertjährige feiern: Schulter an Schulter, vielleicht auch ein bisschen Herz an Herz! Von Fürstlicher Rat W. B. Wohlwend

Aktuell hat Liechtenstein mit seinen benachbarten Freunden, modern ausgedrückt, etwas Stress. Die Spitzen der gewerblichen Wirtschaft riefen anfangs April zu Protestaktionen auf. Sie fühlen sich von den linksrheinischen Schikanen gegen liechtensteinische Auftragnehmer unfair behandelt und fordern Gegenrecht («Gleich lange Spiesse»).

Wichtiges vernachlässigt Offenbar ist beim Beitritt Liechtensteins zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) bezüglich der grenzüberschreitenden beruflichen Tätigkeit Wichtiges vernachlässigt worden. Denn während schweizerische Unternehmen Aufträge in Liechtenstein weiterhin ungehindert

ausführen können, gibt es umgekehrt offensichtlich amtliche Schikanen, die sich ähnlich wie Konkurrenzklauseln auswirken. Da die Demonstration am 6. April 2016 vor dem Regierungsgebäude in Vaduz (und nicht in der Buchser Bahnhofstrasse) stattfand, ist nun allerseits klar, von wem sich die «Wirtschaftskammer» endlich Taten erhofft. Dabei können wir zweifelsfrei davon ausgehen, dass sich das liechtensteinische Gewerbe nicht ohne weiteres von der «freundnachbarlichen» Konkurrenz wird aufspiessen lassen; etwa so wie es die Legende der mythischen Figur des Arnold Winkelried in der Schlacht bei Sempach am 9. Juli 1386 erzählt. Nach aktuellen Informationen wird die Suppe nicht so heiss ge-

«Ich verbinde mit der Schweiz Paradies, ein glückliches Land, das etwas tut, um das Glück und das Paradies zu erhalten»* Rolf Spörry, Triesen 1927–2012

«Früher gab es hier keine Arbeit, wir mussten in der Schweiz unser Brot verdienen. Dafür müssen wir dankbar sein.»* Xaver Bühler, Triesenberg 1906–2003

gessen, wie sie gekocht wurde, wie auch der St. Galler Regierungsrat Benedikt Würth und der Schweizer Nationalrat Walter Müller im Interview (Seiten 12+14) bestätigen. Heuer im frühen Frühjahr, zum Zeitpunkt als die FL-Gewerbler zum Protest auf den Peter-KaiserPlatz in Vaduz aufmarschierten und der Regierung ihrer Forderungen unterbreiteten, wurde das aktuelle Klima zwischen den Partnern des bald hundertjährigen Zollvertrages bereits aus einer anderen Himmelsrichtung getrübt! Denn die Bemühungen der Regierung, dem angeschlagenen Staatshaushalt dank Einführung einer Quellensteuer für Grenzgänger mit Wohnsitz in

der Schweiz neue Finanzmittel zu generieren, wurden leider zu einem Flopp. Was mit Österreich seit den 1970er-Jahren problemlos funktioniert und dem Staat jährlich mindestens 20 Millionen Franken einbringt, lässt sich mit dem Nachbarn Schweiz offenbar nicht machen! Einer der Gründe ist und war wohl, dass von liechtensteinischer Seite der Lobbyismus der benachbarten Schweizer Kommunen unterschätzt wurde. Ein Fehler! Denn während unsere Regierung die erhofften Mehreinnahmen von gut 20 Mio. Franken schon vor den Verhandlungen mit Bern ins Budget der folgenden Jahre aufnahm, liefen die linksrheinischen Gemeinden


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Aufnahme aus dem Jahr 1945 beim Zollamt Schaanwald; in der Mitte sitzend Regierungssekretär Nigg.

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zwischen Sargans, Buchs und Sennwald bereits Sturm in St. Gallen und in Bern.

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Pendler nach Liechtenstein sind gute Steuerzahler

Grenzgänger im Visier Dem Thema Quellensteuer für Grenzgänger in Liechtenstein widmete der «Tages-Anzeiger» schon am 21. September 2013 einen ausführlichen Beitrag: «Jeden Morgen setzt sich in der kleinen St. Galler Gemeinde Wartau eine Autokolonne Richtung Liechtenstein in Bewegung. Jeder vierte Steuerpflichtige findet dort ein Auskommen – und liefert einen schönen Teil davon der Gemeindekasse ab. Nun will das Fürstentum aber die Schweizer Grenzgänger an der Quelle, an ihrem Arbeitsplatz, besteuern und 4 bis 6 Prozent ihres Lohnes zurückbehalten. Es rechnet, dass es so zusätzlich bis zu 22 Millionen Franken einnehmen kann – Geld, das der Wohngemeinde der Grenzgänger fehlen wird. [...] Die Regierung will die Rechnung dauerhaft um 230 Millionen Franken auf bessern und hat dem Parlament bereits drei Sparpakete vorgelegt. Es kürzte den Liechtensteinern die Beiträge an AHV, Kranken- und Unfallversicherung, den Parteien den Staatsbeitrag und den Gemeinden ihre Finanzzuweisungen. Da sich das Sparpotenzial langsam erschöpft, sucht die Regierung vermehrt nach

Aus der Studie «Bedeutung der Personenfreizügigkeit für die region Liechtenstein, St. Galler Rheintal und Vorarlberg»

Wartau, vor allem in den Kantonen St. Gallen und Graubünden. «Für uns wäre es eine Katastrophe», sagt Daniel Gut, Gemeindepräsident von Buchs. Im schlimmsten Fall müsste Buchs auf Steuererträge von 5 Millionen verzichten. Das entspräche 25

«Die Schweiz darf in der Welt nicht fehlen: Sie ist für unser Land und für alle Menschen wichtig»* Hanni Weirather-Wenzel, Planken *1956

zusätzlichen Einnahmen und hat dabei die Schweizer Grenzgänger als Einnahmequelle entdeckt. Auf der anderen Seite des Rheins kommen diese Pläne schlecht an. Man sei irritiert, dass man Wartau Steuersubstrat abgraben will, sagt Gemeindepräsident Beat Tinner. Schliesslich pflegt man ein freundschaftliches Verhältnis zum Nachbarland. Tinner rechnet, dass die Steuererträge der natürlichen Personen von 12 auf 9 Millionen Franken sinken würden. Im Einzugsgebiet des Fürstentums erginge es vielen Gemeinden wie

Steuerprozenten. Das Leben in den Gemeinden links und rechts des Rheins sei so eng miteinander verflochten wie sonst kaum in einem Schweizer Grenzgebiet. Man spreche dieselbe Sprache und habe dieselbe Währung. Man arbeite zusammen und treffe sich in der Beiz. «Wenn die Liechtensteiner für uns eine Quellensteuer einführten, trübte das die Freundschaft», meint Gut. Von der neuen Praxis wären aber nicht nur die Wohngemeinden der Grenzgänger betroffen, sondern – über den Finanzausgleich – sämtliche Gemeinden des

Kantons und auch der Kanton selber. Zwar ist es der Normalfall, dass ein Land Grenzgänger an der Quelle besteuert, im Falle Liechtensteins könne man es dennoch nicht verstehen. Man hat den Eindruck, dass der Kleinststaat ohnehin schon mehr von der Schweiz profitiert als umgekehrt. Wiederholt wird der Zollvertrag von 1923 erwähnt. Das Fürstentum, nach dem 1. Weltkrieg politisch und wirtschaftlich in Bedrängnis, hatte ihn damals der Schweiz angetragen. Die Liechtensteiner Regierung hat bereits mit dem zweiten Sparpaket den Auftrag bekommen, mit der Schweiz ein neues Doppelbesteuerungsabkommen auszuhandeln und die Quellenbesteuerung zu regeln. Letzte Woche befasste man sich in Bern mit dem Geschäft: FDP-Ständerätin Karin Keller-Sutter (SG) forderte namens der Kommission für Wirtschaft und Abgaben, dass die Schweiz sich dafür einsetzt, dass ihre Grenzgänger nicht besteuert werden. Zudem sollen die Schweizer, die eine Rente aus Liechtenstein erhalten, nicht mehr doppelt besteuert werden.»

Viele Millionen über den Rhein Was im vorzitierten Beitrag des «Tages-Anzeiger» verschwiegen wird, sind die Finanzflüsse, die

sich von Liechtenstein aus in die benachbarten Bezirke in und um Werdenberg ergiessen. Die Pendler die im Bezirk Werdenberg und Umgebung wohnen, haben dort ihren Lebensmittelpunkt und geben dort das Geld aus, das sie (aus gutem Grund!) in Liechtenstein verdienen. Jährlich sind das Abermillionen Franken an Gehältern, Mieten, Zinsen und allgemeinen Lebenskosten. Eine im Auftrag von Liechtensteins Wirtschaftsminister Thomas Zwiefelhofer bei der HTW in Chur in Auftrag gegebene Studie zu den möglichen Auswirkungen der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative zeigt erstmals auf, wie stark das St. Galler Rheintal von Liechtenstein profitiert. So fliessen jährlich Bruttolöhne in Höhe von CHF 844 Millionen von Firmen im Fürstentum an Grenzgänger aus der Schweiz und führen zu geschätzten Einkommenssteuern zwischen 71 und 108 Millionen Franken.

Harsche Kritik der DU «Das Doppelbesteuerungsabkommen mit der Schweiz, das die FBPund VU-Abgeordneten im AprilLandtag angeblich widerwillig


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durchgewinkt haben, besiegelt einen Zustand, der sich langfristig zum Nachteil des Landes auswirken und auch entsprechende Konsequenzen haben wird. Obwohl das Abkommen auf dem OECD-Musterabkommen beruht, wurde diesbezüglich ein ganz wesentlicher Punkt, nämlich die Grenzgängerbesteuerung, nicht nur «erheblich eingeschränkt», wie es so schön im Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag hiess, sondern geradezu pervertiert,» schreibt der Abgeordnete Erich Hasler in der «DUZeitung» 2/2016.

Die Sache ist gelaufen Fakt ist, dass die Besteuerung der in der Schweiz wohnhaften Grenzgänger für lange Zeit gelaufen ist. Nebenbei sei angemerkt,

aus, gegenüber den 160 km2 unseres Landes. Das liechtensteinische Bruttoinlandsprodukt, also die gesamte Wirtschaftsleistung unseres Landes, beträgt 5,3 Milliarden Franken, jenes der Eidgenossenschaft 636 Milliarden. Selbst wenn wir uns nicht mit der ganzen Eidgenossenschaft, sondern nur mit einzelnen Kantonen vergleichen, schrumpft unser nationaler Lebensraum wie eine Schnecke, die in einen Cognac gefallen ist. Allein Zug, einer der kleineren Kantone, ist mit 238 Quadratkilometern Fläche und 122'000 Einwohner schon mehrfach grösser als unser Land. Und ganz zu schweigen vom benachbarten Kanton St. Gallen, dessen Fläche mehr als 2'000 Quadratkilometer umfasst

«Zur Schweiz fällt mir spontan vieles ein: Wilhelm Tell, Eidgenossenschaft, die vier Landessprachen, das Rote Kreuz... das CH im Hals und Reichtum»* Alicia Längle, Mauren *1972

dass es nicht nur um Schweizer Bürger geht, sondern um alle anderen Staatsangehörigen, die aufgrund des EU/EFTA-PersonenFreizügigkeitsabkommen in der Schweiz wohnen und in Liechtenstein als Grenzgänger arbeiten können. Schliesslich sei erwähnt, dass die Quellensteuer für die Grenzgänger selbst keine Auswirkungen gehabt hätte. Denn diese hätte – wie in Österreich – von der Steuerrechnung am Wohnort wieder abgezogen werden können.

Zurück zur Realität! Ehe wir uns zu viel ins Zeug legen, und ob wir uns nun positiv oder kritisch über unser Verhältnis zur Schweiz äussern, sollten wir uns wieder einmal die realen Grössenverhältnisse vor Augen führen! Die Schweiz zählt (2015) rund 8,3 Mio. Einwohner. Liechtenstein gegen 38'000. Das Gebiet der Schweiz breitet sich über 41'258 Quadratkilometer

und der rund eine halbe Million Einwohner zählt.

Warum Vergleiche hinken Natürlich sind geographische Daten nicht alles. Aber sie zeigen unabhängig von 100 anderen Messgrössen schon deutlich, dass Vergleiche unseres Landes mit der Schweiz in mehr oder weniger allen Bereichen hinken müssen, ja in mancher Hinsicht geradezu vermessen sind! Früher, um die 1960er- und 1970er-Jahre, hat fast jedes zweite Landtagsvotum mit der Bemerkung begonnen, dass man es auch in der Schweiz so oder so

mache oder eben so nicht mache. Heute gibt die Regierung z.B. Studien in Auftrag, die gegen gutes Geld zum Schluss kommen (müssen), dass dem Liechtensteiner mehr Netto vom Brutto bleibt. Welchen Liechtensteinern und welchen Schweizern?

Auf die Hinterfüsse stellen Trotzdem und unabhängig von allen statistischen Spielereien und vorprogrammierten Verwässerungen der Lebensrealitäten, hier wie dort, ist es wichtig, dass wir um unsere Existenz kämpfen, wenn es die Umstände erfordern. Bei aller Liebe müssen wir uns sehr wohl wehren und auf die Hinterfüsse stellen, wenn wir das Gefühl oder gar die Gewissheit haben, dass wir von unserem grossen «Bruder» Schweiz ungerecht behandelt oder in einer gerechten Sache benachteiligt werden! Genau das ist es, was wir in den letzten 92 Jahren als Juniorpartner im Zollvertrag von der Schweiz auch gelernt haben! Denn die Eidgenossenschaft, die 1884 zum europäischen Staatsgebilde in seiner heutigen Form wurde, erhielt ihre Eigenstaatlichkeit nicht geschenkt. Sie musste sie über Jahrhunderte hart erkämpfen und bewahren. Daher weiss man in der Schweiz, dass es das gute Recht des Kleineren ist, um seine Existenz zu kämpfen. Notfalls mit dem politischen Zweihänder. «Gegenüber Kritik sind Schweizer etwas empfindlich., viele glauben, die Schweiz sei etwas Besonderes. Vielleicht stimmt's sogar.» (Heinz Michels, Schaan 1934-2003). Vielleicht. *Zitate aus dem Buch «Wenn ich an die Schweiz denke» , 287 Meinungen aus Liechtenstein, Robert Allgäuer/Norbert Jansen, BenteliVerlag, 1991.

«Gegenüber Kritik sind Schweizer etwas empfindlich, viele glauben, die Schweiz sei etwas Besonderes. Vielleicht stimmt's sogar» Heinz Michels, Schaan 1934-2003

Fürstlicher Justizrat Dr. Peter Marxer ✝ Eine grosse Trauergemeinde, darunter Landesfürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein, innen- und aussenpolitische Prominenz, Frauen und Männer aus allen Gesellschaftsschichten unseres Landes sowie persönliche Freunde und Partner, nahmen am vergangenen Dienstag Abschied von Dr. Peter Marxer. Er verschied am 30. Mai, wenige Wochen nach seinem 83. Geburtstag. Der nun Verstorbene gehörte zu den bedeutendsten Vertretern der Fortschrittlichen Bürgerpartei (FBP) in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Als Mitbegründer des ‹Jugendreferats›, als Abgeordneter zum Landtag durch 20 Jahre, als Präsident und Ehrenpräsident der Partei genoss Peter Marxer hohes Ansehen und war beliebt wie wenig andere in seiner Position. - Die Trauer seiner Familie um den Verstorbenen wird von breiten Kreisen der liechtensteinischen Bevölkerung geteilt. Privat übernahm er anfangs der sechziger Jahre die damals bereits international bekannte Anwaltskanzlei seines Vaters, die er in den folgenden Jahrzehnten zu neuer Bedeutung und – im Finanzdienstleistungsbereich – in neue Dimensionen führte. Wir werden Dr. Peter Marxer ein ehrendes Andenken bewahren!

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Liechtensteins Weg zum Zollvertrag mit der Schweiz Von Historiker Dr. Rupert Quaderer

Die Loslösung von Österreich Infolge des Ersten Weltkrieges waren für Liechtenstein die politischen und wirtschaftlichen Nachteile des engen Anschlusses an Österreich deutlich geworden. Als besonders belastend empfand man in der Bevölkerung, dass in Liechtenstein die Arbeitslosigkeit, der Mangel an Lebensmitteln und Rohstoffen, der Währungsverlust und die höheren Steuerabgaben mitgetragen werden mussten. Zusätzlich war auch gegen das von Österreich während des Krieges angewendete Kontrollsystem im Ein- und Ausfuhrbereich Widerstand erwachsen. Die Idee der Loslösung vom österreichischen Währungs- und Wirtschaftssystem war von der Hoffnung getragen, durch eine wirtschaftliche Neuorientierung auch einen politischen Neubeginn zu initiieren. Treibende Kraft dieser Entwicklung war die christlichsoziale Volkspartei unter der Führung von Wilhelm Beck. Dieser prophezeite im Juni 1919 im Landtag: «Mit unseren Banknoten können wir vielleicht noch die Lusthäuschen tapezieren». Am 2. August 1919 sprach sich der liechtensteinische Landtag einstimmig dafür aus, den im Jahr 1852 abgeschlossenen Zollund Steuerverein mit Österreich «im Verhandlungswege» aufzukündigen. Am 11. August sanktionierte Fürst Johann II. den Landtagsbeschluss. Der Weg hin zur Schweiz Die erste Verhandlung zwischen schweizerischen und liechtensteinischen Unterhändlern fand am 23. Januar 1920 statt. Am 16.

Februar 1920 richtete Landesverweser Prinz Karl von Liechtenstein das offizielle Ersuchen an den Schweizerischen Bundesrat, Verhandlungen «wegen Abschluss eines Zollvertrages ...» einzuleiten. Nach verschiedenen Abklärungen – unter anderem fand auch eine Grenzbegehung statt – erklärte der schweizerische Bundesrat am 26. März 1920, dass er grundsätzlich bereit sei, die gegenseitigen Beziehungen vertraglich zu regeln. Verschiedene Widerstände und Verzögerungen waren zu überwinden. So hatte die Gemeinde Buchs ihre Bedenken in einer Eingabe an den Bundesrat geäussert, und auch in Liechtenstein gab es Bedenken gegen die Neuorientierung. Auch einzelne Departemente der Schweiz brachten Einwände gegen den Zollanschluss vor. In Bern gab es aber zwar auch Äusserungen der Sympathie gegenüber dem kleinen, wirtschaftlich schwachen, wehrlosen und aussenpolitisch abhängigen Ländchen. Man müsse «dem bescheidenen und tüchtigen, in unverschuldete Bedrängnis geratenen Nachbarvölklein hilfreich die Hand bieten» zur Ermöglichung des Wiederaufbaues seiner wirtschaftlichen Existenz, tönte es aus dem Politischen Departement. Im Februar 1922 kam die für Liechtenstein erlösende Mitteilung, dass der Entwurf des Zollvertrages vorliege und der liechtensteinischen Regierung zur Gegenäusserung zugesandt würde.

Erste Seite des Zollvertrages zwischen der Schweiz und Liechtenstein. Er trat am 1. Januar 1924 in Kraft.

Die Beratungen in Liechtenstein verzögerten sich durch die im Februar durchgeführten Landtagswahlen, welche bedeutenden Änderungen in der politischen Zusammensetzung des Landtages zur Folge hatten. Die Regierung nahm mit Schreiben vom 19. Juli 1922 Stellung zu dem vom Bundesrat vorgelegten Entwurf und brachte verschiedene Änderungswünsche vor, von denen der Bundesrat einige berücksichtigte. Als Hauptpunkte aus liechtensteinischer Sicht galten die freie Viehausfuhr nach der Schweiz und die freie Arbeitereinreise in die Schweiz. Hingegen wurden die Vorschläge Liechtenstein, dass die Errichtung von Zollämtern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden würden, abgelehnt, ebenso

war weder eine Erhöhung der Pauschalsumme noch eine Verlängerung der Kündigungsfrist zu erreichen. Im Werdenbergischen manifestierten sich nun die Gegner mit Broschüren und Zeitungsartikeln gegen den Vertragsabschluss und verlangten „gebieterisch, ... die nötigen Kautelen (Sicherungen) hinsichtlich der Beschäftigung von liechtensteinischen Angehörigen in der Schweiz zu schaffen. Nach der Unterzeichnung des Vertrages am 29. März 1923 in Bern durch Bundesrat Giuseppe Motta und Emil Beck, den Geschäftsträger der liechtensteinischen Gesandtschaft in Bern, genehmigte der liechtensteinische Landtag den Vertrag einstimmig


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in der Sitzung vom 26. Mai 1923. Bundesrat Motta verteidigte den Vertrag am 4. Oktober 1923 im Ständerat mit dem Argument: «Würden wir ihm [Liechtenstein] die Hilfe des Zollanschlusses versagen, so bestünde die Möglichkeit, dass dieses Land in seiner hilflosen Lage zu einer Gefahr für uns werde.» Am gleichen Tag ratifizierte der Ständerat den Vertrag, am 21. Dezember 1923 folgte der Nationalrat ohne Widerspruch. Am 1. Januar 1924 trat der Vertrag in Kraft. Durch den Abschluss des Zollanschlussvertrages mit der Schweiz war die Suche nach einem erfolgversprechenden Weg

durch den Zollanschlussvertrag Beeinträchtigungen ihrer Hoheitsrechte, (z. B. in der Rechtsprechung) oder Nachteile in der Staatsverwaltung (Steuerfragen, Viehseuchenkontrolle etc.) in Kauf zu nehmen. Emil Beck kam sowohl als Diplomat als auch als Jurist eine zentrale Rolle in den Verhandlungen zu. Über ihn liefen die Kontakte von Vaduz nach Bern und umgekehrt. Als eine mit scharfem analytischem Verstand begabte und emotional sensible Persönlichkeit darf ihm wohl ein Grossteil des Verdienstes um den Abschluss dieses Vertrages zugeschrieben werden. Nach Abschluss des Vertrages blieb aber auch er von Kritik nicht

«Wenn ein Bauer seine Kuh verkauft, muss er sie auch hergeben.» Emil Beck, liechtensteinischer Geschäftsträger in Bern

für den Kleinstaat Liechtenstein abgeschlossen. Nach der innenpolitischen Festigung durch die Verfassung von 1921 war nun auch die aussenpolitische Konsolidierung erfolgt. Der Preis, den Liechtenstein bezahlen musste, war beträchtlich: es verzichtete darauf, die ihm zustehenden Souveränitätsrechte im vollen Umfang selbst auszuüben. Die Überlegung muss jedoch angestellt werden, für wie lange die staatliche Eigenständigkeit ohne diesen Verzicht hätte bewahrt werden können. Die grossen wirtschaftlichen Schwierigkeiten während der Verhandlungsphase mit der Schweiz engten den ohnehin schmalen Spielraum des Kleinstaates Liechtenstein noch mehr ein. Die Schweiz hatte zwar auch Eigeninteresse an einem Vertragsabschluss, indem sie sich davon eine Einflussnahme auf bestimmte Entwicklungen in Liechtenstein erhoffte (Spielbank, Personenkontrolle, Gesellschaftssteuer). Es unterlag jedoch keinem Zweifel, dass die Schweiz nicht bereit war,

verschont. In einem «Volksblatt»Artikel wurde bemängelt, die Souveränität sei nicht genügend gewahrt worden. Beck reagierte darauf mit dem für einen Universitätsprofessor eher ungewöhnlichen Ausspruch: «Wenn ein Bauer seine Kuh verkauft, muss er sie auch hergeben.»

WEG ZUM ZOLLANSCHLUSSVERTRAG 1919 22. April: 10. Juni: 17. Juni: 24. Juli: 2. August: 11. August:

Prinz Karl von Liechtenstein beim Schweizer Bundesrat Felix Calonder Der Bundesrat beschliesst, die Angelegenheit zu prüfen Bericht der Oberzolldirektion an den Bundesrat Beschluss der liechtensteinischen Regierung, den Zoll- und Steuerverein mit Österreich aus dem Jahr 1852 aufzulösen Der liechtensteinische Landtag beschliesst, den Zoll- und Steuerverein aufzukündigen Fürst Johann II. sanktioniert den Landtagsbeschluss

1920 23. Januar: 30. Januar: 16. Februar: 26. März: 24.-30. Mai: 18. Juni:

Vorbesprechungen in Bern (Schweizerischliechtensteinische Kommission) Der Landtag beschliesst, mit der Schweiz Verhandlungen auf zunehmen Gesuch Prinz Karls an den Bundesrat, Verhandlungen einzuleiten Bundesrat erklärt seine grundsätzliche Bereitschaft, Verhandlungen zu führen Grenzbegehung Eingabe der Gemeinde Buchs an den Bundesrat

1921 Mai

Vertragsentwurf der Oberzolldirektion

1922 18. Januar: 15. Februar: 19. Juli:

Vertragsentwurf des Bundesrates Eingabe des «Werdenberger Initiativkomitees» Stellungnahme der liechtensteinischen Regierung zum Entwurf des Bundesrates

1923

Weitere ausführliche Informationen zum Thema finden Sie in der Publikation Rupert QuadererVogt (Foto), «Bewegte Zeiten in Liechtenstein 1914-1926», 3 Bände, 2014 erschienen im Verlag des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein.

26. Januar: Bundesrat genehmigt den Vertragsentwurf 13. März: Liechtensteinische Regierung erklärt ihr Einverständnis mit dem Vertragsentwurf 29. März: Delegation des «Werdenberger Initiativkomitee» beim Bundesrat 5./6. Mai: Journalistenbesuch in Liechtenstein 26. Mai: Landtag genehmigt den Vertrag einstimmig 4. Oktober: Ständerat ratifiziert den Vertrag 16. Oktober: Besuch einer nationalrätlichen Kommission in Liechtenstein 21. Dezember: Nationalrat ratifiziert den Vertrag

1924 1. Januar:

Vertrag tritt in Kraft

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Schweiz will zu befriedigender Lösung beitragen Benedikt Würth, Regierungsrat des Kantons St. Gallen, zur Frage der «gleich langen Spiesse» Im Zusammenhang mit den Irritationen bezüglich der grenzüberschreitenden Dienstleistungserbringung zwischen der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein wollen die Behörden an einer Lösung arbeiten und aufzeigen, wie die offenen Fragen bis Sommer 2016 einer für beide Seiten adäquaten Lösung zugeführt werden können. Interview: Herbert Oehri lie:zeit: Herr Regierungspräsi-

dent Würth, dürfen wir Ihnen ein paar Fragen zum Verhältnis zwischen dem Kanton St. Gallen und dem Fürstentum Liechtenstein stellen? – Wie Sie wissen, gibt es in Bezug auf die grenzüberschreitenden Dienstleistungserbringung zwischen der Schweiz (hauptsächlich betrifft dies den Kanton St. Gallen als angrenzenden Kanton des FL) unterschiedliche Auffassungen? Wie stehen Sie zu diesem Problem? Benedikt Würth: Liechtenstein und die Schweiz pflegen traditionell enge wirtschaftliche Beziehungen. Dabei ist insbesondere auch der grenzüberschreitende Dienstleistungsverkehr zwischen den beiden Ländern namentlich in den Grenzregionen mit einem gemeinsamen Wirtschaftsraum von grosser Bedeutung. Im grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr und damit in Anwendung des am 19. Dezember 2011 in Kraft getretenen Rahmenvertrags sind auf beiden Seiten gewisse Probleme zutage getreten. Die Schweiz nimmt die Sorgen der liechtensteinischen Gewerbetreibenden in Bezug auf «gleich lange Spiesse» im grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr ernst. Die Behörden der beiden Länder stehen in engem Kontakt, um die sich im Zusammenhang mit der Umsetzung des Rahmenvertrags stellenden Fragen im Bereich des

Eröffnungszeremonie an der Olma 2015. Foto: R. Kühne/OLMA

grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehrs zu klären und gemeinsam Lösungen zuzuführen. Die Schweiz ist bestrebt, zu einer allseits befriedigenden Lösung beizutragen. Insbesondere im Bereich des grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehrs ist die Schweiz willens, innerhalb des bestehenden rechtlichen Rahmens den vorhandenen Ermessensspielraum auszuschöpfen und damit zu einer pragmati-

schen und allseits befriedigenden Lösung beizutragen.

Sinne eines offenen Austauschs weiter zusammenzuarbeiten.

Die Behörden der beiden Länder haben vereinbart, bis im Sommer 2016 aufzuzeigen, wie die offenen Fragen geklärt und einer Lösung zugeführt werden können. Die Schweizer Behörden werden sich dafür einsetzen, mit den liechtensteinischen Behörden und Gewerbetreibenden auf der Basis gegenseitigen Vertrauens und im

Ein zweites Problem, das auch in den Kanton St. Gallen hineinspielt, ist die Quellensteuer, die von Bern abgelehnt wurde. In liechtensteinischen Regierungskreisen werden die geführten Verhandlungen, bei denen auch der Kanton St. Gallen mit am Tisch sass, als «Erfolg» gewertet. Können Sie das bestätigen und


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wo liegen die Vorzüge des DBA für Liechtenstein? Das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Liechtenstein und der Schweiz ist ein umfassendes Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung von Einkommen und Vermögen. Es ersetzt das bisherige Abkommen, welches nur die Besteuerung gewisser Einkünfte geregelt hat. Beim Abkommen handelt es sich um eine ausgewogene Lösung. Auf der einen Seite werden die Löhne der Grenzgänger als auch die Renten aus erster und zweiter Säule im Ansässigkeitsstaat des Empfängers versteuert. Für den Kanton St. Gallen und die betroffenen St. Galler Gemeinden ist diese Regelung wichtig. Auf der anderen Seite darf sich Liechtenstein über die bedeutenden Entlastungen bei der Verrechnungssteuer und damit über die Stärkung seines Wirtschaftsstandorts freuen. Konkret regelt das DBA neu die Besteuerung von Dividenden, Zinsen und Lizenzgebühren. Es enthält für diese Einkünfte Lösungen, die mit jenen in anderen kürzlich von der Schweiz abgeschlossenen Abkommen vergleichbar sind. Zu etwas Erfreulicherem, zur OLMA, an der Liechtenstein sozusagen als «Gastkanton» mitwirkt. Was können Sie unserer Liechtensteiner Leserschaft zum Fortgang dieser Messe sagen? Die OLMA ist die grösste allgemeine Publikumsmesse der Schweiz mit jährlich gegen 400‘000 Besucherinnen und Besucher. Mit ihrem Fokus auf die Themen «Landwirtschaft und Ernährung» wird die OLMA als Treffpunkt von urbaner und ländlicher Bevölkerung, von Konsumenten und Produzenten sowie von Gästen aller Generationen mehr denn je geschätzt. Für die Region St. Gallen ist die Messe ohne Zweifel der gesellschaftliche Höhepunkt des Jahres. Dank ihrer Ausstrahlung weit über die Ostschweiz hinaus ist sie auch für das Fürstentum Liechtenstein eine erstklassige Bühne, auf der sich das Land dem Schweizer Publikum mit seiner ganzen Vielfalt präsentieren kann.

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BENEDIKT WÜRTH

CURRICULUM VITAE

Lebenslauf/Ausbildung

geboren am 20. Januar 1968 aufgewachsen in Mörschwil (SG)

Studium der Rechtswissenschaften an der Universität St.Gallen, Abschluss als lic.iur. HSG Nachdiplom internationales und europäisches Wirtschaftsrecht, Abschluss als M.B.L.-HSG

Wohnort Rapperswil-Jona

Bürgerort

Berg (SG) und Rapperswil-Jona (SG)

Zivilstand

verheiratet, 2 Kinder (2003 und 2005)

Berufliche Tätigkeit 1994-1996 Partei- und Fraktionssekretär CVP Kanton St.Gallen 1997-1998 persönlicher Mitarbeiter des Vorstehers des Finanzdepartementes (zuständig für die Betreuung der bundespolitischen Dossiers, namentlich Neugestaltung des Finanzausgleichs zwischen Bund und Kantonen) 1998-2000 Unternehmensberater bei OBT Treuhand AG, stv. Leiter des Bereichs öffentliche Unternehmen, Mitglied der Direktion 2000-2006 Gemeindepräsident Jona und (ab 2003) Präsident des Lenkungsausschusses Vereinigung Rapperswil-Jona 2007-2011 Stadtpräsident Rapperswil-Jona seit 04/2011 Mitglied der Regierung des Kantons St. Gallen, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartementes 2015/2016 Regierungspräsident seit 1. Juni 2016 Vorsteher des Finanzdepartementes

Politik 1996-2000 Präsident der CVP Bezirk Rorschach 1996-2010 Kantonsrat 2008-2010 Präsident der CVP-Kantonsratsfraktion und Vizepräsident der CVP Kanton St.Gallen seit 2012 Mitglied der Studienkommission Wirtschaft der CVP Schweiz

Hobbys

Fussball (FC Wagen), Fischen, Fasnacht in Rapperswil-Jona (Geissesänger am Rapperswiler Geissebei, Ehrenbruder der Fasnachts- bruderschaft vom Wurstkranz Jona)


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«Bis Sommer sind Differenzen geklärt» Im Zusammenhang mit den Beziehungen Schweiz-Liechtenstein haben wir uns u.a. auch mit dem St. Galler Nationalrat Walter Müller aus Azmoos unterhalten. Er sieht das Verhältnis zwischen den beiden Ländern keineswegs gestört, sondern verweist auf das seit Jahrzehnten besonders gute Verhältnis zwischen Vaduz und Bern und den angrenzenden Kantonen. Interview: Herbert Oehri lie:zeit: Herr Nationalrat Mül-

ler: Dürfen wir Ihnen ein paar Fragen zum Verhältnis zwischen dem Kanton St. Gallen und dem Fürstentum Liechtenstein stellen? – Wie Sie wissen gibt es in Bezug auf die grenzüberschreitenden Dienstleistungserbringung zwischen der Schweiz (hauptsächlich betrifft dies den Kanton St. Gallen als angrenzenden Kanton des FL) unterschiedliche Auffassungen? Wie stehen Sie zu diesem Problem? Nationalrat Walter Müller: Es geht hier vor allem um die Frage der flankierenden Massnahmen zum freien Personenverkehr und Dienstleistungserbringung zwischen der Schweiz und den EU/ EFTA Staaten und deren konkrete Anwendung. Diese wurden zum Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor Lohndumping erlassen. Ich begrüsse eine möglichst einfache und unbürokratische Anwendung. Der Handlungsspielraum ist insofern eingeschränkt, indem alle Staaten möglichst gleich behandelt werden müssen. Die besonderen Beziehungen zwischen der Schweiz und Liechtenstein, lassen aber Verbesserungen zu. Zurzeit ist das Seco in Bern im Gespräch mit den Liechtensteinischen Behörden. Bis Sommer sollten die Differenzen geklärt und anschliessend Verbesserungen realisiert werden. Parallel dazu ist in Liechtenstein eine Vernehmlassung zu einer Verordnungsänderung im Gang. Ich würde es sehr begrüssen, wenn zwischen Bern und Liechtenstein die Gespräche intensiviert und eine Regelung für die grenzüberschreitenden Dienstleistungen

mit gleich langen Spiessen erlassen werden kann. Es gibt auf beiden Seiten Verbesserungspotential. Ich bin im Kontakt mit den Behörden in Bern und werde in diese Richtung Einfluss nehmen. Ein zweites Problem, das auch in den Kanton St. Gallen hineinspielt, ist die Quellensteuer, die von Bern abgelehnt wurde. In liechtensteinischen Regierungskreisen werden die geführten Verhandlungen, bei denen auch der Kanton St. Gallen mit am Tisch sass, als Erfolg gewertet. Können Sie das bestätigen und wo liegen die Vorzüge des DBA für Liechtenstein? Vorerst möchte ich auf einen wesentlichen Punkt hinweisen, der gerne in der Diskussion zu den Detailfragen untergeht. Das neue DBA zwischen der Schweiz und Liechtenstein schafft Rechtssicherheit! Das ist entscheidend für die grenzüberschreitende wirtschaftliche Prosperität! Der wesentliche Vorteil des neuen DBA für Liechtenstein liegt im Bereich der Dividenden- und Zinseinkünfte. Im Gegensatz zum aktuellen Abkommen verhindert das neue DBA Doppelbesteuerungen nämlich von sämtlichen Arten von Einkommen und Vermögen. Das DBA reduziert die schweizerische Verrechnungssteuer auf Dividenden und Zinsen oder sie hebt diese gar ganz auf*. Erträge von Investitionen in die Schweiz werden damit in der Schweiz tiefer oder nicht mehr besteuert. Damit wird der Zugang Liechtensteins zum schweizerischen Kapitalmarkt verbessert. Dies stellt aufgrund der Schweizerischen Börsen und

des gemeinsamen Währungsraumes eine wesentliche Verbesserung für den Wirtschafts- und Finanzplatz Liechtenstein dar. Hervorheben kann man namentlich auch den Umstand, dass der verbesserte Zugang zum schweizerischen Kapitalmarkt über die liechtensteinischen Sozialversicherungswerke und Einrichtungen der beruflichen Vorsorge sämtlichen Einwohnern Liechtensteins zu Gute kommt. Wie glauben Sie kann das etwas gestörte Verhältnis zwischen Liechtenstein, der Schweiz resp. dem Kanton St. Gallen, wieder ins Lot gebracht werden? Wäre die OLMA eine gute Plattform dazu? Ich betrachte das Verhältnis keineswegs als gestört. Wir haben offene Grenzen, bilden einen gemeinsamen florierenden Wirtschaftsraum und beidseitig des Rheins hat sich Wohlstand entwickelt. Das war nicht immer so und wir sollten das nicht vergessen! Unsere Beziehungen sind stark genug um anstehende Fragen und auftauchende Probleme in guten Einvernehmen zu lösen. Der Beitritt Liechtensteins zum EWR hat natürlich neue Fragen und Herausforderungen für die grenzüberschreitenden Beziehungen gebracht – so zum Beispiel im Gesundheitswesen, der Erbringung von Dienstleistungen und auch bankenrechtlich dürfte noch die eine oder andere Herausforderung auf uns zukommen. Die OLMA ist sicher eine sehr sympathische Plattform um einander die Gemeinsamkeiten aber auch die Besonderheiten nä-

Nationalrat Walter Müller

her oder wieder in Erinnerung zu bringen. Daneben braucht es aber regelmässige Gespräche auf politischer Ebene. Als Präsident der Delegation für die Beziehungen zum Liechtensteinischen Landtag pflege ich diese Gespräche oft und bin auch in regelmässigem Kontakt mit der Liechtensteinischen Botschafterin, Frau Doris Frick, in Bern.

DBA BRINGT VORTEILE

• •

• •

*Für Dividenden beträgt der Residualsteuersatz grundsätzlich 15%, d.h. von der Verrechnungssteuer von 35% können 20% zurückgefordert werden. Eine völlige Entlastung von der Quellensteuer ist jedoch vorgesehen, wenn die nutzungsberechtige Person: Eine Gesellschaft ist, die in Liechtenstein ansässig ist und unmittelbar über mindestens 10 % des Kapitals der die Dividenden zahlenden schweizerischen Gesellschaft während mindestens eines Jahres vor der Zahlung der Dividenden verfügt. Eine Vorsorgeeinrichtung ist Oder ein Vertragsstaat, eine seiner politischen Unterabteilungen, eine seiner lokalen Körperschaft Oder seine Zentralbank ist. Ebenfalls eine vollständige Entlastung von der Quellenbesteuerung ist für Zinsen vorgesehen.


Ministerium für Inneres, Wirtschaft und Justiz

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Betriebliche Personalvorsorge Leistungsniveau für tiefe bis mittlere Einkommen wird erhöht Der Landtag hat in seiner Mai-Sitzung die Abänderung des Gesetzes über die betriebliche Personalvorsorge (BPVG) einstimmig verabschiedet. Das revidierte und zukunftsgerichtet ausgestaltete Gesetz wird am 1. Januar 2017 in Kraft treten. Mit Ausnahme derjenigen Bestimmungen, die finanzielle Auswirkungen haben werden. Diese treten am 1. Januar 2018 in Kraft.

Dr. Thomas Zwiefelhofer Regierungschef - Stellvertreter Minister für Inneres, Justiz und Wirtschaft

Die von Regierungschef-Stellvertreter Thomas Zwiefelhofer initiierte Revision der betrieblichen Personalvorsorge ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Altersvorsorge. Das zentrale Ziel konnte mit der Revision erreicht werden. Das Leistungsniveau der betrieblichen Vorsorge - vor allem für tiefe bis mittlere Einkommen - wird angehoben. Um dieses wichtige Sozialwerk jedoch langfristig absichern zu können, werden nach einem gewissen Beobachtungszeitraum weitere Schritte folgen müssen.

Zukünftige Änderungen Das Leistungsniveau bei der betrieblichen Personalvorsorge wird mit folgenden vier Massnahmen erhöht:

4. Früherer Beginn Sparprozess Neu beginnt die Versicherungspflicht mit Vollendung des 19. Altersjahres anstatt, wie bisher, mit 23 Jahren.

1. Senkung Eintrittsschwelle Die Versicherungspflicht beginnt neu ab einem Jahreslohn von 13'920.00 Franken (bisher 20'880.00 Franken). Dadurch verbessert sich der Vorsorgeschutz für tiefere Einkommen, wodurch vermehrt Teilzeitbeschäftigte profitieren, und die Versicherungspflicht erstreckt sich auf einen grösseren Kreis von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.

Finanzielle Auswirkungen Die finanziellen Auswirkungen zeigen sich einerseits beim Arbeitnehmer durch einen, infolge der Beitragserhöhung, tieferen Nettolohn. Andererseits beim Arbeitgeber durch höhere Lohnnebenkosten, da dieser jeweils mindestens die Hälfte der zukünftig erhöhten Versicherungsbeiträge an die Altersvorsorge zu erbringen hat.

2. Abschaffung des Freibetrags Der Freibetrag von 13'920.00 Franken (Lohnanteil, der nicht versichert werden muss), wird abgeschafft, sodass sich der versicherte Lohn erhöht. 3. Erhöhung Altersgutschriften Die Altersgutschriften werden für den einzelnen Arbeitnehmer von mindestens 6% auf neu mindestens 8% des versicherten Lohns erhöht.

Die Mehrbelastung während der Erwerbstätigkeit wirkt sich jedoch positiv auf die Rentenleistungen bzw. das angesparte Kapital aus. Eine bessere Vorsorgesituation wirkt sich voraussichtlich generell dämpfend auf die Belastung des Steuerzahlers durch allfällige Ergänzungsleistungen zur AHV aus.

Bei den tieferen Löhnen steigt das Altersguthaben deutlich an. Tiefe bis mittlere Einkommen werden gestärkt Jahreslohn

13'920.00*

83'520.00*

54'000.00*

30'000.00*

102'000.00*

Jahreslohn (versichert)

0.00

13'920.00

16'079.00

30'000.00

40'080.00

54'000.00

69'600.00

83'520.00

Altersbeitrag

6% 0.00

8% 1'113.60

6% 964.74

8% 2'400.00

6% 2'404.80

8% 4'320.00

6% 4'176.00

8% 6'681.60

6% 5'284.80

8% 8'160.00

Arbeitgeber 50 %

0.00

556.80

482.37

1'200.00

1'202.40

2'160.00

2'088.00

3'340.80

2'642.40

4'080.00

Arbeitnehmer 50 %

0.00

556.80

482.37

1'200.00

1'202.40

2'160.00

2'088.00

3'340.80

2'642.40

4'080.00

1,5% Zins (bei 40 Beitragsjahren)

0.00

60'432.73

52'354.41

130'242.95

130'503.43

234'437.30

226'622.72 362'596.36

286'794.97 442'826.01

davon Sparbeiträge

0.00

44'544.00

38'589.60

96'000.00

96'192.00 172'800.00

167'040.00 267'264.00

211'392.00 326'400.00

88'080.00 102'000.00

0.00

3'625.96

3'141.26

7'814.58

7'830.21

14'066.24

13'597.36

21'755.78

17'207.70

26'569.56

AHV-Vollrente (monatlich)

1'492.00

1'492.00

2'010.00

2'010.00

2'320.00

2'320.00

2'320.00

2'320.00

2'320.00

2'320.00

Rente aus 1. und 2. Säule

1'492.00

1'794.16

2'271.77

2'661.21

2'972.52

3'492.19

3'453.11

4'132.98

3'753.97

4'534.13

129 %

155 %

91 %

106 %

66 %

78 %

50 %

59 %

44 %

53 %

Jahresrente**

Verhältnis Rente zum Monatslohn

* Freibetrag (im Beispiel CHF 13'920.00) fällt ab 1. Januar 2018 weg ** Annahme: Umwandlungssatz von 6%, ohne Berücksichtigung einer Verlängerung des Sparprozesses (Vorverlegung der Versicherungspflicht). Eine Teuerung und Lohnentwicklung wurde dabei nicht angenommen.

per dato neu


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polit:zeit

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3 Fragen an die «Vertreter» Medien in Liechtenstein Christine Wohlwend, FBP

Wolfgang Marxer, FL

Brauchen wir in Liechtenstein unbedingt zwei Tageszeitungen?

Ich würde mich nicht auf die Grösse einer Region bzw. in unserem Fall eines Landes und dem darin liegenden Informationsbedarf in Anzahl Medien ausdrücken wollen. Nebst den 2 Tageszeitungen besteht eine Vielfalt an weiteren Medien in Liechtenstein, von der Tages- bis hin zur Monatszeitung sowie ein Radio und TV-Sender. Alle haben offensichtlich ihre Zielgruppe und ihre Berechtigung.

Die Frage ist wohl: Braucht es zwei Partei-Tageszeitungen? Medienvielfalt ist etwas Elementares, aber Vielfalt stellt sich noch nicht dadurch ein, dass die Position des politischen Gegners in berechenbarer Weise zerrissen oder totgeschwiegen wird. Parteiunabhängige inhaltliche Auseinandersetzung muss das Ziel sein. Es muss hier fairerweise erwähnt werden, dass sich einige JournalistInnen durchaus stärker als auch schon um Meinungsvielfalt bemühen, eigenständige Kommentare wagen.

Ist die staatliche Unterstützung der beiden Landeszeitungen im Bereich der Medienförderung (1.7 Mio. Franken im Jahre 2014 für Vaterland und Volksblatt) nicht auch eine indirekte Parteien-Finanzierung?

Die Tageszeitungen erfüllen neben der politischen Inlandberichterstattungen weitere Informationsbedürfnisse. Hier sei z.B. die aktuelle Sport- und Kulturberichterstattung, Berichte über das Weltgeschehen sowie über das Vereins- und Gesellschaftsleben in Liechtenstein erwähnt. Die staatliche Medienförderung ausschliesslich auf die wenigen Seiten politische Inlandberichterstattung zu reduzieren ist eine stark vereinfachte Sichtweise.

Ja, ganz klar. Die Freie Liste weist regelmässig auf diesen Umstand hin. Selbstherrlich haben die Grossparteien die Medienförderung auf ihre Interessen zugeschnitten, das entsprechende Medienförderungsgesetz entworfen und die Kommission mit ihren Leuten besetzt. Die Staatengruppe gegen Korruption hat dies auch schon bemängelt. In EU-Ländern wird Wahlrechtsgleichheit und Chancengleichheit der politischen Parteien gefordert. In Liechtenstein wird statt auf Fairness in der Parteienfinanzierung auf die Macht des Stärkeren gesetzt.

Wer bezahlt, befiehlt. Kann in Liechtenstein ein Medium neutral sein?

Neutralität eines Mediums liegt immer im Auge des Betrachters. Sicherlich gibt es bei beiden Tageszeitungen eine ganz offensichtliche politische Nähe. Jedoch hören beide Zeitungen jeweils alle Akteure unserer politischen Landschaft.

Das Medienförderungsgesetz wird von unseren beiden Altparteien als Selbstbedienungsladen für ihre Parteizeitungen betrachtet. Das enge Geflecht und die Einflussnahme auf diese Medien führt leider dazu, dass diese insgesamt zu wenig kritisch sind, wenn es um politische Inhalte oder Vetterliwirtschaft geht. Es gibt aber mittlerweile auch Plattformen wie diese, die sich um Neutralität bemühen. Die parteipolitische Medienförderung schadet uns allen und ist überflüssig.


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der 4 Parteien

Günther Fritz, VU

Harry Quaderer, DU

Betrachtet man die Möglichkeiten auf dem auf Liechtenstein und die angrenzende Region beschränkten Leser- und Werbemarkt, so ist es eher erstaunlich, dass zwei Tageszeitungen überhaupt bis heute überleben konnten. Die Herausgeber von «Vaterland» und «Volksblatt» werden auch in Zukunft alles unternehmen, um es nicht der konkurrierenden Tageszeitung zu überlassen, die Bevölkerung über alle relevanten Themen exklusiv informieren zu können. Das bringt den Vorteil für die Leserschaft mit sich, dass nichts unter der Decke gehalten werden kann, schon gar nichts, was aus parteipolitischen Motiven nicht den Weg an die Öffentlichkeit finden sollte. Auch so gesehen fördert das Bestehen von zwei Tageszeitungen den Qualitätsjournalismus.

Nein, Liechtenstein braucht nicht unbedingt zwei Tageszeitungen, wäre meine spontane Antwort. Warum? Es gibt mehrere Gründe: Wenn man die Parteibrille ablegt, sieht man, dass in beiden Zeitungen mehr oder weniger das Gleiche steht. Natürlich politisch auf Rot oder Schwarz zugeschnitten. Unsere zwei Zeitungen vermitteln nur die ganz einfache «subtile» Botschaft dass ihre Parteigenossen besser sind. Wer nach recherchierten und gut fundierten, neutralen Berichten sucht, wird in beiden Zeitungen nicht fündig. Kommentare sind reinste Parteipolitik, im Wahlkampf sowieso. Kommentare bewegen sich oft am Rande der Verleumdung und dienen nur dazu, den politischen Gegenspieler schlecht zu machen. Dass seit Neustem das «Volksblatt» auch Leserbriefe zensiert, erinnert an die Pravda. Kurzum: Es wäre schön, eine Tageszeitung in Liechtenstein zu haben, die für alle politischen Parteien eine Seite zur Verfügung stellt, aber die Journalisten und Kommentareschreiber ihre Arbeit unparteiisch und parteiunabhängig erledigen liesse.

Die Beiträge an die politischen Parteien und die Medienförderung durch die öffentliche Hand dienen völlig unterschiedlichen Zwecken. Der Kostendruck auf die Tageszeitungen steigt im Zuge der digitalen Transformation weiter an. Es ist schwierig, die Einbussen im Bereich der Printinserate durch Werbung auf den Online-Plattformen zu kompensieren. Das bedeutet, dass die Tageszeitungen mehr als je zuvor auf Medienförderung angewiesen sind. Wenn die Politik weiterhin daran interessiert ist, dass es als Ergänzung zu den schnellen Online-Nachrichten gedruckte Tageszeitungen gibt, welche Hintergrundberichte und Vertiefungsgeschichten bieten, dann ist das bestehende Volumen der Medienförderung eine absolute Notwendigkeit.

Natürlich ist dies eine versteckte Parteien-Finanzierung! Dass die Grossparteien nicht an einer Änderung dieses Auszahlungsmodus' der im Medienförderungsgesetz geregelt ist, versteht sich von selber. Wenn aber die Grossparteien, allen voran die FBP, immer wieder vom Sparen reden und dann eine Zeitung mit staatlichen Geldern finanzieren, die sich — wie im Falle des FBP-Blatts — in ausländischen Händen befindet, ist das schon sehr stossend. Ähnlich beim «Vaterland», das von einer Stiftung gehalten wird und sofern es Gewinne gibt, diese dann in die VU–Parteikasse schiesst. Unsere Medienförderung ist auf die Grossparteien zugeschnitten. So einfach ist das. Wir, die Unabhängigen, publizieren unser «hoi du» aus der nach unserer Meinung grosszügigen Parteienfinanzierung.

Die Tageszeitungen werden von Verwaltungsräten geführt, die unternehmerisch denken und handeln. Gerade das Medienhaus legt grossen Wert darauf, dass die Redaktion den für das wirtschaftliche Überleben notwendigen verlegerischen Anspruch erfüllt, die Leserinnen und Leser so umfassend und unabhängig zu informieren, dass sie grundsätzlich kein zweites Medium mehr benötigen. Deshalb pflegen die Redaktionsmitglieder im Medienhaus nach bestem Wissen und Gewissen einen möglichst unabhängigen Qualitätsjournalismus. Im Hinblick auf die Höhe der Auflage und die Leserzahlen ist das «Vaterland» unbestritten die Nummer 1. Das zeigt, dass seine Glaubwürdigkeit am höchsten ist.

Ja, warum nicht? Eine Zeitung, die zumindest im politischen Sinn jeder Partei eine Chance gibt und sich um gut recherchierte Berichte, eigenständige Analysen und unabhängige Kommentare bemüht, wird die Chance haben, sich durch genügend Abonnements und Werbung zu finanzieren. Zum Überleben sollten nur neutrale bzw. parteiungebundene Medien noch zusätzlich Medienförderung erhalten. Diese sollte aber fair verteilt werden. Es soll wirklich eine Medienvielfalt entstehen, die alle Aspekte der liechtensteinischen Gesellschaft mehr oder weniger gleichmässig berücksichtigt und nicht nur die politischen Grossparteien.

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Seite der FBP

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Frauen an die Macht Von Clarissa Frommelt, Vorsitzende der Frauen in der FBP Die Anfrage der FBP-Ortsgruppe Schaan im Jahr 2014, für den Gemeinderat zu kandidieren, kam für mich sehr überraschend. Einerseits bin ich in Triesen aufgewachsen und andererseits lebte ich lange Jahre in Wien, wo ich mein Studium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften sowie Politikwissenschaften erfolgreich absolvierte. Quasi frisch zurück im Land und erst noch keine Schaanerin hatte ich mit dieser Anfrage wirklich nicht gerechnet. Die Anfrage löste aber etwas aus in mir, gab mir einen Impuls und so hörte ich mich selber innerlich doch sehr rasch Ja sagen. Diese Anfrage hat Veränderungen in mein Leben gebracht. Erstmals setze ich mich mit den weiteren Kandidatinnen und Kandidaten intensiv mit unserem Zusammenleben und der Gestaltung unserer Gemeinschaft in Schaan auseinander. Diese Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Gemeinde war sehr interessant, lehrreich und intensiv. Dabei habe ich eine ganze Menge an Frauen und Männern kennengelernt beziehungsweise besser kennengelernt.

Aus Ärger wird Mission Am Wahlsonntag fieberten wir alle dem Resultat entgegen. Gespannt wartete ich auf mein Ergebnis. Ich wollte in den Gemeinderat. Das Fieber hatte mich gepackt. Ich wollte mitgestalten und meinen Beitrag direkt im Gemeinderat einbringen. Am Ende hatte es knapp nicht gereicht. Einerseits freute ich mich über mein Ergebnis, andererseits schrammte ich an meinem Ziel eben doch vorbei. Geärgert hatte mich der Ausgang der Wahlen aber erst in den Tagen nach der Wahl so richtig. Nicht mein persönliches Ergebnis, sondern das Abschneiden der Frauen bereitete mir Kummer. Ein Lichtblick war der Sitz von Maria Kaiser in

Clarissa Frommelt: «Für mich steht fest, dass wir Frauen in den politischen Gremien brauchen».

Ruggell als Vorsteherin. Aber das Gesamtbild war ernüchternd: Die Chancen der Frauen schienen weit geringer als die der Männer. Das Thema Politik schien nach missglücktem Start beendet. Wäre da nicht die Anfrage von Regierungsrätin Aurelia Frick gewesen, welche sich dafür stark machte, dass ich den Vorsitz bei den Frauen in der FBP übernehmen solle. Obwohl ich dieser Gruppe bis dahin aktiv nicht angehörte, löste auch diese Anfrage wieder einen Impuls in mir aus und ich hörte mich innerlich sehr rasch Ja sagen.

Wir brauchen Frauen Für mich steht fest, dass wir Frauen in den politischen Gremien brauchen. Es ist eine absolute Notwendigkeit. Es ist aber kein Wunder, dass Frauen sich ob ihrer Resultate schwer tun mit einer Kandidatur. Weil aber Klagen nichts bewirkt, setze ich mich innerhalb der FBP und ausserhalb durch Veranstaltungen dafür ein, dass sich hier etwas ändert. Wir haben uns in der Frauen-FBP seit meinem Vorsitz immer wieder mit dem Thema beschäftigt.

Einmal hatten wir das Thema Quote angesprochen, was ein kleines Erdbeben im Land auslöste. Offensichtlich bewegt das Thema, wenn auch nicht alle auf dieselbe Weise. Ich setze mich dafür ein, dass Frauen an die Macht kommen. Damit meine ich nicht das Matriarchat, also die Frauenherrschaft, aber Frauen gehören in politische Gremien, dorthin wo die Macht zuhause ist. Ich will Frauen ermuntern und

rufe an dieser Stelle auch auf zu einer Kandidatur. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, wie wertvoll diese Erfahrung ist. In der Tat ist es so, dass man mit der Aufgabe mitwächst und Stärken in sich entdeckt, die bis dahin nicht so ausgeprägt waren. Mein Ziel mitzugestalten, hat sich bis heute in anderer Form erfüllt. Das eigentliche politische Ziel ist aber noch nicht erreicht. Dazu brauchen wir Frauen.

VERANSTALTUNGSHINWEIS Am Dienstag, den 28. Juni 2016, veranstalten die Frauen in der FBP einen Vortragsabend mit der Referentin Fabienne Amlinger zum Thema «Aussenbezirke der Parteien? Parteieigene Frauenorganisationen am Beispiel der Schweizer Regierungsparteien». Fabienne Amlinger hat in Bern und Basel Geschichte, Sozialanthropologie und Soziologie studiert. 2015 promovierte sie mit der Arbeit «Im Vorzimmer zur Macht? Die Frauenorganisationen der SPS, FDP und

CVP (1971 bis 1995)». Darin untersuchte sie die Frauenorganisationen von Schweizer Regierungsparteien nach der Einführung des Frauenstimmrechts. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr und findet in der Mühle Balzers statt. Im Anschluss geben wir bei einem Apéro die Möglichkeit für Gespräche und dem Austausch mit der Referentin. Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung an: info@fbp.li oder Tel. 237 79 40.


Seite der DU

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Start-ups und Standortstrategie 2.0 Wow, da geht aber die Post ab im Ländle. (Hoffen wir nur, dass sie nicht so abgeht, wie die Liechtensteinische Post bis zum Abgrund hin). Regierungschef Adrian Hasler plant, Liechtenstein zu einem Hub (Dreh-und Angelpunkt) für neue Start-ups (Jungunternehmen) zu machen. Die Ernsthaftigkeit dieses Unterfangens zeigt sich schon im Gebrauch der vielen angelsächsischen Management-Power-Ausdrücke. Von Harry Quaderer, du-Fraktionssprecher

Nebst Regierungslabor, Innovations Clubs und der neuen Rechtsform des Liechtenstein Venture Clubs fehlen eigentlich nur noch die gewinnbringenden Teilnehmer. Dies hat nun Regierungschef Adrian Hasler angepackt: Liechtenstein soll zu einem Zentrum für Start-ups und Innovatoren gemacht werden. Ein umfangreiches Konzept und ein international vernetzter Berater und Investor aus dem hohen Norden sollen zum Durchbruch verhelfen. Frank Thelen Jury-Mitglied der Fernseh-Show «Die Höhle des Löwen» soll sein Know-how (Wissen) als Berater einbringen. Dass dem Guru aus dem Ausland mehr Glauben geschenkt wird, ist nichts Neues. Dem Propheten im eigenen Land hört man am liebsten nicht mal zu . «Champions» entdecken und auf bauen, davon verstehen ja nur Englisch sprechende Deutsche etwas.

Der Teppich wird ausgerollt Der international besetzte Management Board (Vorstand) wirft die Angeln aus und fischt die glücklichen Start-ups aus ihren Gewässerchen und rollt ihnen in unserem Land den Teppich aus. Private Investoren aus dem In- und Ausland stellen die nötigen Finanzen zur Förderung der Start-ups zur Verfügung. Da wird das KMU-Zentrum, das gerade mal 40’000 Franken für die fünf besten Business-Pläne im Rheintal vergeben kann, ja ganz schön in den Schatten gestellt.

Eigentlich schon komisch wie unsere zwei Regierungschefs gleichentags zum grossen Wurf in der Standortförderung ausholten. Am Beginn der Legislatur im Jahr 2013 warfen sie zusammen Steine in den Rhein. Bei den jüngsten Würfen hat man weder das Gefühl, dass sie noch zusammen spielen, noch dass sie einander Steine in den Garten werfen. Der Regierungschef und sein Stellvertreter bewegen sich jetzt auf ihren separaten Wahlkampfbaustellen.

Harry Quaderer, du-Fraktionssprecher

Zur Jahrtausendwende gab es eine Regierung, die Liechtenstein zum Dreh- und Angelpunkt für die Telekommunikation machen wollte. Und Millionen verlochte. Ich wünsche dem Startup-Unterfangen mehr Erfolg!

Ein Synergie-Knalleffekt Damit die Idee unseres Regierungschefs auch Früchte tragen kann, braucht es natürlich eine Standortstrategie, genauer gesagt, die Strandortstrategie 2.0. Weiterentwickelt und vorgestellt wurde diese am gleichen Tag wie die Start-up-Inititiave (Zufall?) vom Regierungschef Stellvertreter Thomas Zwiefelhofer und dem Leiter des Amtes für Volkswirtschaft, Christian Hausmann. Ein wahrer wirtschaftspolitischer Synergie-Knalleffekt

könnte man sagen. Nur aber habe ich mich gewundert, ob die Standortstrategie wirklich eine gute Idee ist. Schliesslich fehlt da ja der Einbezug des Propheten aus dem Ausland. Kann’s ohne Guru aus Deutschland wirklich eine Strategie für unseren Wirtschaftsstandort geben? Naja, wenigstens hat RegierungschefStellvertreter Thomas Zwiefelhofer bei der Pressekonferenz nicht um den heissen Brei herum geredet, sondern stellte ernüchternd fest: «Die bahnbrechende, revolutionäre Neuerkenntnis ist in dieser Standortstrategie nicht enthalten.» Warum also war eine 70-seitige Broschüre, die auch von der Homepage der Regierung heruntergeladen werden kann, notwendig?

Nun ja, ob die beiden Kapitäne mit ausländischem Know-how oder der Standortstrategie 2.0 die Segel setzen und unsere Jungunternehmer zu neuen unternehmerischen Ufern schippern werden, wird sich erst noch zeigen. Wir alle würden uns über jedes neue innovative Unternehmen freuen, wenn es mit seinen hoch bezahlten Managern und pendelnden Mitarbeitern leere Luxus-Wohnungen füllt und natürlich Steuern abwirft, welche die noch geltende Mindestertragssteuer von CHF 1200.00 Franken übertrifft. Let’s wait and see, wie die Amis zu sagen pflegen. Und wer weiss, vielleicht werden uns die Herren Regierungschefs in der nächsten Legislatur nochmals jeder mit einer bahnbrechenden Idee überraschen.


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punkt d n a t S Mein

Ausgebunkert? Unser Nachbar, die Schweiz, bemüht sich, für jeden seiner Bewohner einen Schutzplatz zu unterhalten. Sind in einer Gemeinde zu wenige davon vorhanden, müssen bei einem Neubau diese auf Kosten der Hausbesitzer integriert und unterhalten werden. Es dünkt, dass in der Schweiz der Mensch doch noch etwas wert ist. Der Liechtensteiner jedoch scheint zumindest nach Ansicht der Regierung nicht gerade ein erhaltenswerter Vogel zu sein. Sein Ersaufen im Rhein, sein Verbrennen im Super Gau oder sein Tod unter einem Bombenhagel ist unserem Herrn Regierungschef und seinem Spezi, dem Vize, nämlich völlig egal. Um ihre Erfolgsbilanz zu schönen und Kosten zu drücken, würden die

zwei uns alle im Ernstfall glatt über die Klinge springen lassen. Es ist schon ein starkes und hanebüchenes Stück, so einfach über die Köpfe hinweg zu entscheiden, dass die Schutzplätze im Lande nun ausgedient hätten. Um sich zu rechtfertigen, ordnet man dem hochsubventionierten Liechtenstein-Institut an, wissenschaftlich zu bestätigen, dass es in Zukunft niemals mehr Krieg geben wird. Na bravo. Man stelle sich nur einmal vor, eine Seuche bricht aus – könnte leicht sein, denn das Super Grippe Virus lauert nach Ansicht von Fachleuten schon in den Startlöchern. Oder in Frankreich geht grenznah

zur Schweiz einer oder zwei der 58 Atomreaktoren in die Luft. Oder ein winterlicher Öl-Boykott verwandelt Häuser und Wohnungen in Gefriertruhen usw. Ohne Notvorräte und ohne Schutzräume wäre Liechtenstein dann prädestiniert das Land der erfolgreichsten Märtyrer zu werden. Na bravo. Aber das sind wir ja sowieso. Nachdem wir den zerfallenden Ziegelbau in Vaduz mit seinem runden Tisch darinnen, der weder Anfang noch Ende hat und alles im sinnlosen Kreise drehen lässt, ertragen müssen, läuft der aufmerksame Liechtensteiner ja nur noch mit Fragezeichen zwischen den Ohren herum. Na bravo.

Der Entscheid, die Schutzplätze aufzulösen, gründet die Regierung darin, dass nur noch Rhein und Föhn unsere Gefahren wären. Also: der Rhein überschwemmt das ganze Tal, die Regierung flüchtet in den Kellerbunker und unser Feind Nummer eins breitet seine Fluten darüber aus, sodass nur noch verzagte Luftbläschen daraus aufsteigen. Dann sind wir aber richtig führerlos. Auch diesmal na bravo. Nur jetzt aber richtig. Jo Schädler, Bendern PS: Der Inhalt eines Leserbriefs oder Standpunkts eines Gastautors muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

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«Schlechtes Signal, nach einer Amtsperiode wieder abzutreten» Adrian Hasler bewirbt sich bei den Landtagswahlen 2017 erneut um das Amt des Regierungschefs. Die Arbeit erfülle ihn, ausserdem gebe es noch viel anzupacken und voranzutreiben, betont er. Ob er auch als Vize-Regierungschef zur Verfügung stünde, lässt Hasler noch offen. Interview: Michael Benvenuti

lie:zeit

nario die Partei ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.

Regierungschef Hasler, Sie haben am FBP-Parteitag öffentlich bekanntgegeben, für eine zweite Amtszeit zu kandidieren. Wie leicht fiel Ihnen diese Entscheidung? Adrian Hasler: Ich übe das Amt des Regierungschefs sehr gerne aus. Dieses Amt ist sehr anspruchsvoll, aber auch abwechslungsreich und sehr interessant. Ich komme mit sehr vielen Menschen in Kontakt und bin ständig gefordert, ausgewogene Lösungen zu finden. Diese Arbeit erfüllt mich. Ein Blick zurück zeigt mir auch, dass wir in der laufenden Legislaturperiode viel erreicht haben – auch das ist ein schönes Gefühl. Dennoch gilt es, die Frage einer weiteren Amtszeit seriös abzuwägen. Schliesslich habe ich aber aus Überzeugung «Ja» gesagt, denn ich habe noch viel vor. Inwiefern war die DU-Umfrage, die Ihnen als Regierungschef sehr gute Werte attestierte, mitentscheidend? Diese Umfrage war für meine Entscheidung überhaupt nicht relevant. Selbstverständlich habe ich mich über die guten Werte in der Umfrage gefreut. Es ist toll, wenn man in einer Umfrage gute Werte für sich findet, obwohl man in einem schwierigen Umfeld auch viele unangenehme Entscheidungen treffen musste. Dies zeigt mir, dass die Bevölkerung durchaus erkennt, dass wir ein gutes Fundament für unsere Nachkommen bauen. Sie betonten vor vier Jahren, dass Sie Liechtenstein ausschliess-

Sie treten im Duell um den Regierungschef-Posten erneut gegen Thomas Zwiefelhofer an. Wie stark hat Ihre Freundschaft in den vergangenen dreieinhalb Jahren gelitten? Beobachter werden erkennen, dass unsere Rollen in der Regierung einer Freundschaft nicht förderlich sind. Sie hätten als erfolgreicher Regierungschef abtreten können, immerhin wurden in Ihrer Amtszeit wesentliche Reformen umgesetzt, der Staatshaushalt gilt als saniert. Weshalb wollen Sie noch weitere vier Jahre anhängen? Gilt es noch so viel zu erledigen in Liechtenstein? Es freut mich, dass Sie die Leistungen der aktuellen Regierung positiv würdigen. Aus meiner Sicht wäre es aber ein schlechtes Signal, nach einer Amtsperiode bereits wieder abzutreten. Das entspricht nicht meinem Naturell. In den vergangenen drei Jahren haben wir viele wichtige Themen vorangebracht. Und tatsächlich, es gibt noch viel anzupacken und voranzutreiben.

Regierungschef Adrian Hasler: «Unser Wahlziel ist, die stimmenstärkste Partei zu bleiben.»

lich als Regierungschef zur Verfügung stünden, nicht aber als Stellvertreter. Hat sich an dieser Einstellung mittlerweile etwas geändert?

Diese Frage kommt doch etwas sehr früh. Vorerst warte ich die Nominierung meiner Kandidatur durch den Parteitag ab. Ausserdem hätte in so einem Sze-

Nicht wenige trauen den Unabhängigen bei den Wahlen im Februar 2017 einen weiteren Erfolg zu. Wäre für Sie eine Koalition mit DU vorstellbar? Über Koalitionen denken wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht nach. Unser Wahlziel ist, die stimmenstärkste Partei zu bleiben. Alles andere ergibt sich zu einem späteren Zeitpunkt.


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Kleine Anfragen in der Mai-Session des Landtages Als Kleine Anfrage bezeichnet man eine auf wenige Punkte begrenzte Fragestellung eines Landtagsabgeordneten an die Regierung. Sie gehört zu einem der Instrumente der parlamentarischen Kontrolle. Die Beantwortung der Anfrage durch die Liechtensteinische Regierung fällt immer am Schluss der Landtagssitzung, wobei in der Regel keine aufwändigen Recherchen durchgeführt werden. Die Antworten beruhen auf den Fakten, die der Regierung aktuell vorliegen. Kleine Anfragen sind hauptsächlich ein Instrument der Opposition, die damit auch die jeweilige Regierung kontrollieren will; oftmals fordert sie Rechenschaft über bestimmte Handlungen, oder sie will Begründungen, warum bestimmte Maßnahmen nicht ergriffen wurden. Außerdem kann sie so Partikularinteressen ihrer Wählerschaft zum Ausdruck bringen, was vordergründig aus wahltaktischen Motiven geschieht. Die Kleinen Anfragen werden durch das zuständige Regierungsmitglied beantwortet und werden im Landtag nicht diskutiert.

ERTRAGSSTEUERN Frage von Landtagsabgeordneter Erich Hasler an den Regierungschef Adrian Hasler am 11. Mai 2016 Gemäss dem zurzeit geltenden Steuergesetz betragen die Ertragsteuern 12,5 % des Bruttogewinns. Vom Bruttogewinn kann jedoch noch ein Eigenkapitalzinsabzug vorgenommen werden, was zu einer deutlichen Reduzierung der Ertragssteuern von Firmen mit einem hohen Anlagevermögen führen kann. In diesem Zusammenhang habe ich ein paar Fragen an die Regierung, die sich mir beim Lesen der Geschäftsberichte der staatsnahen Betriebe gestellt haben. 1. Wie hoch in absoluten Frankenbeträgen und in Prozenten vom Bruttogewinn waren im vergangenen Jahr die Ertragssteuern der LKW, der LGV, der Telecom und der Liechtensteinischen Landesbank? 2. Um schätzungsweise wie viel höher sind die Ertragssteuern der Landesbank nach der zuletzt vom Landtag beschlossenen Änderung des Steuergesetzes, mit der die Höhe des Eigenkapitalzinsabzuges insbesondere von Banken und Versicherungen beschnitten werden sollte, ausgefallen? 3. Wie hoch wären die Ertragssteuern der genannten staatsnahen Firmen gewesen, wenn kein Eigenkapitalzinsabzug hätte vorgenommen werden können? 4. Wie hoch ist die Summe des modifizierten Eigenkapitals aller in Liechtenstein steuerpflichtigen Gesellschaften in den Jahren 2014 und 2015 gewesen und welchem Steuerabzug entspricht dies in Franken ausgedrückt?

Regierungschef Adrian Hasler: Zu Fragen 1 bis 3: Konkrete Steuerzahlungen und Steuerfaktoren - wie der Eigenkapitalzinsabzug einzelner Gesellschaften - können aufgrund des Steuergeheimnisses nicht kommuniziert werden. Diese Werte sind nur aus der Steuererklärung ersichtlich und sind somit nicht öffentlich zugänglich. Dies gilt auch für staatsnahe Gesellschaften. In den Geschäftsberichten der erwähnten Gesellschaften sind die Ergebnisse vor Steuern sowie der Ertragssteueraufwand ausgewiesen. Die Geschäftsberichte werden dem Landtag zur Kenntnis gebracht und sind öffentlich verfügbar. Zu Frage 4: Das modifizierte Eigenkapital aller in Liechtenstein der Ertragssteuer unterliegenden juristischen Personen beträgt für das Steuerjahr 2013 CHF 12,6 Mia. Diese Zahl ist in der Steuerstatistik 2014 auf Seite 26 veröffentlicht. Aktuellere Zahlen sind noch nicht verfügbar.


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STAATSBEITRAG PRIVATE UNIVERSITÄT LIECHTENSTEIN Frage von Landtagsvizepräsidentin Violanda Lanter-Koller an Regierungsrätin Aurelia Frick vom 11. Mai 2016 Die Private Universität Liechtenstein konnte ihr 15-jähriges Jubiläum feiern und überreichte, wie den Medien zu entnehmen war, letzten Samstag 15 Absolventinnen und Absolventen ihre Promotionsurkunden. Die Schwerpunkte in Lehre und Forschung liegen seit 2004 in den Bereichen Rechtswissenschaften und Medizinische Wissenschaft. Die angebotenen Doktoratsstudiengänge können berufsbegleitend absolviert werden. Wie bekannt geworden ist, hat der Universitätsrat bei der Regierung den Antrag auf Gleichbehandlung mit der Universität Liechtenstein und dem Liechtenstein-Institut gestellt und um die Gewährung eines Staatsbeitrags von jährlich CHF 450'000 für die Periode 2016 bis 2019 angesucht. Dieses Gesuch wurde von der Regierung abgelehnt. Meine Fragen hierzu: 1. Weshalb wurde der Antrag vom 18. Dezember 2015 von der Regierung abgelehnt? 2. Welche Bedeutung misst die Regierung der Privaten Universität Liechtenstein im Bildungsstandort Liechtenstein zu? 3. Wie bewertet die Regierung das Bildungs- und Forschungsangebot der Privaten Universität Liechtenstein im wissenschaftlichen Kontext? 4. Besteht ein regionales Bedürfnis für das Angebot der UFL, respektive welche Lücken in der Bildungslandschaft könnten geschlossen werden? 5. Welche Voraussetzungen müssten erfüllt sein, damit die UFL einen Staatsbeitrag in der Grössenordnung des beantragten erhalten könnte?

Regierungsrätin Aurelia Frick: Zu Frage 1: In Liechtenstein gibt es mit der Universität Liechtenstein, der IAP und der UFL derzeit drei Hochschulen; daneben gibt es das LiechtensteinInstitut als hochschulartige Institution. Die UFL ist eine vom Staat bewilligte private Institution. Die Regierung erachtet es als prioritäres öffentliches Interesse, die begrenzten staatlichen Mittel für den Hochschulbereich konzentriert und zielgerichtet einzusetzen. Diesem Interesse würde die Regierung nicht folgen, wenn die stark begrenzten Mittel auf eine allenfalls steigende Zahl von kleinen Institutionen aus privater Initiative verteilt würden. Zu Frage 2: Die UFL ist eine wertvolle Ergänzung und eine Bereicherung für den Bildungsstandort Liechtenstein und die Regierung misst der Rolle, welche die UFL einnimmt, eine grosse Bedeutung zu. Insbesondere auf Grund der Tatsache, dass es sich um eine privatwirtschaftliche Initiative handelt, eröffnen sich ihr gegenüber staatlichen Unternehmen zusätzliche Möglichkeiten und Perspektiven. Zu Frage 3: Die Forschungsarbeiten im Rahmen der juristischen Doktoratsstudien erweitern die Erkenntnisse zum liechtensteinischen Recht. Daneben veranstaltet die UFL alljährlich Vortragsreihen und Kolloquien zu medizinischen Fragen für eine breite Öffentlichkeit. Diese werden seit Jahren vom Staat mit Beiträgen zwischen CHF 20'000.- und CHF 40'000.- unterstützt. Zu Frage 4: Die UFL wurde im Jahr 2000 gegründet. Seither konnte sie ihr Angebot ausbauen und entwickeln. In diesen 16 Jahren hat sie bewiesen, dass sie in ihrer Funktion als private Universität die Liechtensteinische Bildungslandschaft ergänzt und dass dafür ein regionales Bedürfnis besteht. Zu Frage 5: Gemäss Art. 43 Abs. 2 Bst. b des Hochschulgesetzes (HSG) können Staatsbeiträge auf der Grundlage einer Leistungsvereinbarung ausgerichtet werden, sofern der Staatsbeitrag durch einen Finanzbeschluss gedeckt ist. Der Abschluss einer Leistungsvereinbarung setzt gemäss Art. 43 Abs. 3 HSG ein öffentliches Interesse an der von der Hochschule zu erbringenden Leistung voraus.


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ENTWICKLUNG DES LIECHTENSTEINISCHEN GESELLSCHAFTSWESENS Frage von Landtagsabgeordneter Harry Quaderer an Regierungschef-Stellvertreter Thomas Zwiefelhofer vom 11. Mai 2016 Das Gesellschaftswesen wird spätestens im Herbst in diesem Hohen Haus wieder ein Thema sein, wenn wir über die Erhöhung der Mindestertragssteuer sprechen werden. Zu zwei ähnlichen Anfragen des Abg. Alois Beck in den Jahren 2014 und 2015 hielt die Regierung fest, dass immer noch ein erheblicher Löschungsüberhang besteht. Und die Regierung erhofft sich einen verringerten Abbau von Rechtseinheiten, sobald sich Rechtssicherheit im Bezug auf das künftig anwendbare regulatorischer Umfeld eingestellt hat. Ich möchte hierzu eine Frage stellen: • Wie hoch war die Anzahl aller eingetragenen und hinterlegten Rechtsformen per Ende 2008 bis 2015? Und hierzu würde mir nur eine Zahl genügen, dass wir einen gewissen Trend erkennen können.

Regierungschef-Stellvertreter Thomas Zwiefelhofer beantwortete die Frage des Abg. Harry Quaderer in Form einer Grafik (siehe unten), die selbstredend ist. Von den per Ende 2008 registrierten eingetragenen und hinterlegten Rechtsformen in Höhe von 75‘823 sind per Ende 2015 noch 36‘307 vorhanden. Der Abbau beträgt insgesamt fast 40‘000 Gesellschaften innerhalb von sieben Jahren.

Entwicklung des Liechtensteinischen Gesellschaftswesen

19'365 16'942

36'307

41'249 20'809

20'440

46'648 22'398

24'250

53'206 24'220

28'986

58'600 25'871

32'729

64'996 27'558

37'438

69'293

Total

28'843

40'450

Hinterlegte Rechtsformen

29'983

45'840

75'823

Eingetragene Rechtsformen

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015


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Der Fussballsport als grosser Sympathieträger Liechtensteins Wie entwickelt sich das A-Team der Liechtensteiner Fussball-Auswahl, wie schaut es im Bereich der Nachwuchsförderung im Verband und in der Zusammenarbeit mit den Vereinen aus und welche Kriterien muss der LFV erfüllen, um an die UEFA-und FIFA-Gelder ranzukommen? Solche und ähnliche Fragen standen im Fokus des Gesprächs, das wir mit Hugo Quaderer, dem Präsidenten des Liechtensteiner Fussballverbandes (LFV), geführt haben. Interview: Herbert Oehri

lie:zeit: Herr Quaderer, Sie

sind seit gut einem Jahr Präsident des Liechtensteiner Fussballverbandes (LFV). Wie haben Sie sich eingelebt? Hugo Quaderer: Es war ein wirklich spannendes erstes Jahr beim LFV mit einer grossen Themenund Aufgabenvielfalt. Dank der Unterstützung durch den Vorstand und die Geschäftsstelle konnte ich mich aber rasch

einarbeiten und darf sagen, dass ich mich zwischenzeitlich gut eingelebt habe. Anfangs war ich fast ein wenig überrascht von der beträchtlichen Bandbreite der Agenden. Der Verband ist ja nicht nur national tätig, sondern auch regional und international eingebunden. Da kommen viele sehr unterschiedliche Themen auf den Tisch.

Was macht das Amt so spannend? Da ist bei mir persönlich natürlich seit frühester Jugend die generelle Faszination für den Fussball, die das Amt so interessant macht. Diese Begeisterung ist sicher ausschlaggebend dafür, dass ich mit viel Herzblut bei der Sache bin. Ich habe die Chance erhalten, die Weiterentwicklung des Liechtensteiner Fussballs ak-

Die U21 von Liechtenstein im EM-Qualifikationsspiel gegen Kroatien. (Bilder: LFV)

tiv mitzugestalten. Das ist spannend und motivierend auf der einen Seite sowie zugleich ehrenvoll und anspruchsvoll. Was das Präsidentenamt beim LFV neben der grossen Bandbreite an Aufgaben und Themen prägt, sind die zahlreichen Berührungspunkte mit anderen Verbänden und ganz besonders auch das Zusammenspiel mit den sieben einheimischen Vereinen.


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LFV-Präsident Hugo Quaderer: «Fussball ist ein grosser Sympathieträger für Liechtenstein im Ausland».

Wie schätzen Sie die Herausforderungen bezüglich der Qualifikation für unsere A-Nationalmannschaft zur Teilnahme an der WM 2018 ein? Wir sind in eine attraktive Gruppe mit namhaften Gegnern gelost worden. Liegt da der eine oder andere Punkt drin? Natürlich hoffen wir, auch in dieser Qualifikation wieder zu punkten. Das wird nicht selbstverständlich sein, zumal die Gruppe mit den beiden Ex-Weltmeistern Spanien und Italien sicher noch schwerer einzuschätzen ist als zuletzt die Gruppe bei der EM-Qualifikation. Wenn wir es realistisch betrachten, liegt nur gerade Mazedonien in unserer Reichweite und dies auch nur dann, wenn wir einen sehr guten Tag erwischen. Dennoch ist es unser Ziel, immer wieder für Überraschungen gut zu sein. Zur Stärke der Qualifikationsgruppe kommt hinzu, dass sich unsere Nationalmannschaft weiterhin in der Umbruchphase befindet. Denken wir nur an den Abgang von Mario Frick, den es zunächst einmal zu kompensieren gilt. Wir haben jetzt nur noch einige wenige routinierte Spieler über dreissig, dazu eine Gruppe von Spielern, die sich etabliert haben und einige Junge, bei denen sich noch nicht klar abzeichnet, wohin ihr Weg führt. Dennoch sind wir zuversichtlich, auch in der bevorstehenden Qualifikation wieder eine Nationalmannschaft

zu haben, auf die Liechtenstein stolz sein darf. Der LFV ist auf jeden Fall bestrebt, die Spieler auf ihrem Weg zu begleiten und wo immer möglich zu unterstützen. Was kann der LFV tun, um die sportliche Entwicklung der Nationalmannschaft zu fördern, nachdem doch einige Profis aufgehört haben oder es in absehbarer Zeit werden?

Die Kleinheit unseres Landes mit den stark begrenzten Ressourcen an Spielern stellt sicher das zentrale Problem für uns dar. Es wird für Liechtenstein immer schwierig sein, auf eine genügend grosse Anzahl von Profis zurückgreifen zu können. Aus diesem Grund versuchen wir alles, um dem Nachwuchs einen Weg anbieten zu können, der zum Profitum hinführen kann. Wir erfassen die Talente bereits im Alter von unter zwölf Jahren. Danach können sie beim LFV bis zur U18 alle Kategorien durchlaufen und ab Sommer 2016 sogar nochmals eine Ausbildungsstufe anhängen. Hierzu haben wir mit dem FC Vaduz und der Unterstützung der anderen Vereine eine U21 gebildet, in welcher die Spieler an den Aktivfussball in höheren Ligen herangeführt werden. Also Anschluss in der Ausbildung halten? Ja, sicher. Überall in Europa investieren die Verbände enorm in die fussballerische Ausbildung, und es gilt, diesbezüglich den Anschluss an die anderen Nationen zu halten. Was auch für kleine

Nationalspieler Yves Oehri im Länderspiel gegen Schweden.

Nationen möglich ist, wenn Infrastruktur und Organisation professionalisiert werden, zeigt uns das Beispiel Island mit der Qualifikation der Nationalmannschaft für die Endrunde der EURO 2016 und einer U21, die zur Spitze Europas gehört. Auch wir wollen uns laufend verbessern. Dazu brauchen wir mehr denn je taktisch, technisch und athletisch bestens ausgebildete Spieler, um den Vergleich mit den anderen Nationen zu bestehen. Glauben Sie, dass Liechtensteins Fussball-Auswahlteams als Ganzes Sympathieträger im Ausland sind? Ja, auf alle Fälle. Ich durfte das jetzt selbst schon einige Male miterleben, sei es bei der Nationalmannschaft oder auch bei den Nachwuchsteams. Die Leute sind beeindruckt davon, was wir leisten – auch in sportlicher Hinsicht. Uns ist bewusst, dass wir zu jeder Zeit unser Land repräsentieren. Entsprechend treten die LFV-Delegationen sowohl auf als auch neben dem Fussballplatz auf. Gerne erinnere ich etwa an das Auswärtsspiel im vergange-


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EM-Qualifikationsspiel Liechtenstein gegen Österreich. Im Bild von links: Martin Büchel, Julian Baumgartlinger und Marcel Büchel.

nen Herbst gegen Österreich, als wir viele Sympathien für Liechtenstein gewinnen konnten. Unsere östlichen Nachbarn schwärmen beispielsweise noch heute davon, wie wir der qualifizierten österreichischen Mannschaft ein sportlich guter Gegner waren und zum Schluss sogar Spalier gestanden sind. Der LFV vertritt Liechtenstein aber nicht nur im Ausland. Wenn wir Gastgeber sind, gilt es genauso, eine Visitenkarte abzugeben. Dass uns dies überwiegend positiv gelingt, davon zeugen die Rückmeldungen der Nationen, die bei uns waren, ebenso wie die Beurteilungen seitens der UEFA. Liechtenstein, und natürlich auch den LFV, möglichst positiv zu repräsentieren, ist eine angenehme Pflicht, der sich alle Akteure bewusst sind Was wünschen Sie sich von den Fussballvereinen im Lande? Wie sehen Sie das Verhältnis zwi-

schen dem Verband und den Clubs? Die Vereine sind die Säulen des Verbandes, der LFV ist quasi das Dach. Das heisst nichts anderes, als dass wir nur zusammen ein erfolgreiches Ganzes bilden können. Wenn wir gemeinsam in eine Richtung marschieren, sind wir auf einem guten Weg. Eindrücklich zeigt sich das jüngst gerade mit dem Projekt der U21Nachwuchsmannschaft beim FC Vaduz, welches von allen Seiten mitgetragen wird. Darüber freuen wir uns ganz besonders und wir hoffen, dass sich dieses Projekt schon bald sowohl für den Vereinsfussball als auch für die Nationalmannschaft bezahlt machen wird. Die Finanzen sind auch für den Verband ein ständiges Thema. Wie sind Sie mit der allgemeinen Finanzsituation des LFV zufrieden?

Dank der UEFA- und FIFA-Unterstützung sind der LFV und allgemein der Fussball in Liechtenstein solide aufgestellt. Damit wir jedoch diese Unterstützung erhalten, ist es notwendig, überall mitzutun. Konkret bedeutet dies, dass die Geldmittel nur dann fliessen, wenn Liechtenstein an den internationalen Wettbewerben von UEFA und FIFA teilnimmt, wenn wir Programme und Projekte im Breiten- und Frauenfussball durchführen usw. Von nichts kommt nichts. Um all die zahlreichen Aufgaben erfüllen zu können, ist es letztlich entscheidend, wie viele junge, talentierte Spieler wir in die Nationalmannschaft bringen. Dafür sind gezielte Anstrengungen mit grossem finanziellem Aufwand in der Nachwuchsarbeit bei den Buben und mittlerweile auch bei den Mädchen notwendig.

Wie kann der Verband den Vereinen finanziell helfen? Der Verband unterstützt die Vereine nach Kräften. Grundlage hierzu ist ein transparenter Verteilschlüssel, der von den Vereinen gutgeheissen bzw. verabschiedet wurde. In Zukunft wird es so sein, dass UEFA und FIFA ihre Förderung noch mehr in Abhängigkeit von konkreten Projekten ausrichten werden. Da werden LFV und Vereine gemeinsam gefordert sein, sich den Anforderungen immer wieder neu zu stellen. Wenn wir initiativ und innovativ sind, sollte uns dies weiterhin gelingen. Neben der finanziellen Unterstützung steht der LFV den Vereinen bei Bedarf übrigens auch organisatorisch und administrativ zu Verfügung. Der Verband verfügt über professionelle Strukturen und ist bestens vernetzt.


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Weiterhin Super League im Rheinpark-Stadion Der FC Vaduz bleibt auch in der nächsten Saison in der Beletage des Schweizer Fussballs Die Fussballfans in der Region dürfen sich auch in der kommenden Saison auf Super League-Spiele im Rheinpark-Stadion freuen. Der FC Vaduz hat sein grosses Saisonziel, nämlich den Klassenerhalt, geschafft. Die Entscheidung fiel in der vorletzten Runde mit dem 0:0 vor 6000 Fans gegen Lugano. Den bitteren Weg in die Challenge League muss der Traditionsverein FC Zürich antreten. Von Chrisi Kindle

Im Vergleich zur Saison 2014/15 vermochte sich der FCV um einen Platz zu steigern, die Contini-Elf beendet die Meisterschaft auf Rang 8 einen Zähler vor Lugano und zwei vor dem sensationellen Absteiger Zürich. FCV-Stürmer Armando Sadiku im Kampf mit FCZ-Spieler Kukeli.

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Big point gegen GC Den wohl entscheidenden Schritt zum Ligaer-halt tätigte der FC Vaduz in der drittletzten Runde mit dem überraschenden 2:1-Erfolg im Letzigrund gegen GC. Das Endergebnis stand schon nach 24 Minuten fest. Den Führungstreffer von Costanzo konnte Super League-Topskorer Dabbur für GC noch ausgleichen, aber Muntwiler erzielte kurz darauf das 2:1 für Vaduz, dabei blieb es bis am Schluss. Die Erleichterung im FCV-Lager war nach dem Spiel entsprechend gross, von einer Entscheidung im Abstiegskampf wollte aber noch niemand reden. Immerhin: Die Liechtensteiner erarbeiteten sich ein dickes Polster vor den beiden Schlussrunden. Showdown gegen Lugano torlos Seit Wochen wurde vom alles entscheidenden Spiel gegen Lugano gesprochen. Und tatsächlich konnten die Vaduzer in der zweitletzten Runde im heimischen Rheinpark-Stadion alles klarmachen. 6000 Fans bildeten eine tolle Kulisse, doch die Stimmung bekam nach wenigen Minuten einen argen Dämpfer. Lugano-Spieler Jonathan Sabbatini hatte nach einem Zusammenprall mit einem eigenen Spieler die Zunge verschluckt und musste lange behandelt werden. Die Partie wurde für 10 Minuten unterbrochen, später konnte Entwarnung geben. Beide Teams taten sich im Spiel

nicht weh, ausser einem verschossenen Penalty von Sadiku passierte nicht viel. Mit dem 0:0 war Vaduz gerettet und Lugano wahrte den knappen Vorsprung auf Zürich. Beim FCV brachen nach der Partie alle Dämme: «Es ist phantastisch, dass wir es wieder geschafft haben, in der Super League zu bleiben. Ein Riesen-Erfolg für uns Spieler und den Verein, man kann das nicht hoch genug einschätzen», so ein rundum glücklicher Torhüter Peter Jehle. Die 1:3-Niederlage in der letzten Runde beim FC Zürich tat den Vaduzern nicht mehr weh, der FCZ hingegen taucht in die Challenge League.

Klappts auch in der dritten Saison? Seit Wochen schon läuft beim FC Vaduz die Planung für die neue Saison, dort strebt man zum dritten Mal seit dem Wiederaufstieg den Klassenerhalt an. Die Mannschaft, welche am kommenden Montag die Vorbereitung beginnt, wird ein etwas verändertes Gesicht erhalten, eine gewisse Blutauffrischung, wie es Trainer Giorgio Contini bezeichnet. Bezüglich Zuschauer-Durchschnitt hat Vaduz übrigens im Vergleich zur Saison nach dem Aufstieg nur wenig eingebüsst. 4006 Fans pilgerten im Schnitt pro Spiel ins Rheinpark-Stadion, das sind nur knapp 150 weniger als im Vorjahr.

KOMMENTAR VON CHRISI KINDLE

Der Liechtensteiner Cup, eine Farce? Der Liechtensteiner Fussballcup hat grosse Tradition, diesen Wettbewerb gibt es seit 70 Jahren. Unvergesslich die packenden Duelle in den Siebziger-, Achziger- und Neunziger Jahren, als verschiedene Mannschaften abwechselnd die begehrte Trophäe in die Höhe stemmen durften. Ein Erfolg im Liechtensteiner Cup war etwas Besonderes, verbunden auch mit viel Prestige. Auch die Fans waren fasziniert, die Rivalität unter den Vereinen im Land spürbar. Das hat sich geändert, als der FC Vaduz vor 17 Jahren mit dem Aufstieg in die Challenge League zum Profiverein wurde. Seit diesem Zeitpunkt konnte einzig der USV mit dem Sensationserfolg 2012 nach Penaltyschiessen die Phalanx der Residenzler durchbrechen. Noch einseitiger wurde die Angelegenheit im nationalen Bewerb mit dem Vaduzer Aufstieg vor zwei Jahren in die Super League. Der haushohe Favorit ist allein schon drei Stufen höher angesiedelt als die beiden nächstfolgenden (USV, Balzers), ganz zu schweigen von den weiter unten spielenden Liechtensteiner Teams. Dennoch: Mit einem Finale FCV - USV oder FCV - Balzers konnte der Fussballfan wenigstens einigermassen

leben. Mit dem völlig unverständlichen Entscheid der Vereine, die Setzliste zu streichen, kam es nun in den letzten zwei Jahren zu Endspielen zwischen dem Super Leagisten FC Vaduz und den Drittligisten Triesenberg (2015) und Schaan (2016). Sechs Klassen Differenz in einem Finale, eine absolute Farce. Vor allem der 11:0Sieg des FCV am 4. Mai im Rheinparkstadion gegen Schaan hat gezeigt, dass dies der falsche Weg ist und der Zuschauer solche Spiele nicht goutiert. Kein Vorwurf übrigens an die Schaaner, für sie war dieses Finale gegen in allen Belangen überlegene Profis alles andera als ein Vergnügen. Um den Cup-Wettbewerb wieder ein bisschen attraktiver zu machen, müsste zum alten Reglement mit der Setzliste ab dem Viertelfinal zurückgekehrt werden. Ansonsten drohen schon bald Finals ohne Zuschauer. Und noch eine Anregung, welche zumindest einmal geprüft werden sollte: Den FC Vaduz aus dem Wettbewerb herausnehmen, die übrigen Teams ermitteln einen regulären Cupsieger und dieser spielt dann in einer Art Supercup gegen den FC Vaduz um die Teilnahme an der Europa League.

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Contini: «Ich hatte nie Zweifel» Der FC Vaduz schliesst die Super League-Saison 2015/16 mit 36 Punkten aus ebenso vielen Spielen auf dem 8. Tabellenrang ab. Damit haben sich die Liechtensteiner gegenüber dem Vorjahr um einen Platz gesteigert. Von Chrisi Kindle

Im Gespräch mit der lie:zeit zieht FCV-Trainer Giorgio Contini, seit November 2012 im Amt, eine Saison-Bilanz. Das Saisonziel Klassenerhalt erneut geschafft, Ende gut, alles gut? Giorgio Contini: Das kann man so sagen. Wenn man etwas tiefer geht, dann kann von einem Steigerungslauf gegen Ende der Meisterschaft gesprochen werden. Es ist erfreulich, dass uns am Schluss, im Vergleich zur letzten Saison, die Luft nicht ausgegangen ist. Das liegt bestimmt auch an unserer richtigen Planung bezüglich Trainingsintensität. Auch die Spieler haben voll mitgezogen, sie sind noch etwas näher zusammen gestanden, um das Saisonziel zu erreichen. Es heisst grundsätzlich, dass die zweite Saison für einen Aufsteiger immer die schwierigere ist. Der FC Vaduz hat das Gegenteil bewiesen. Weil wir die erste Saison nach dem Aufstieg richtig analysiert haben. Wie schon angesprochen, ist uns im letzten Jahr in der Rückrunde etwas die Luft ausgegangen, da haben wir nicht mehr viele Punkte geholt. Unser Glück war, dass uns Aarau nicht

mehr überholt hat. Daraus haben wir die Schlüsse bezüglich Trainingsgestaltung gezogen und das hat sich nun ausgezahlt. Im Übrigen haben wir uns gezielt verstärkt und wir sind auch taktisch nochmals einen Schritt vorwärts gekommen. In der Winterpause konnten wir mit Armando Sadiku, Levent Gülen und Dejan Janjatovic nochmals drei wichtige Spieler holen, die uns sehr weitergeholfen haben. Es hat in der abgelaufenen Saison auch schwierige Phase gegeben, da haben nur noch Optimisten an den FC Vaduz geglaubt. Sind bei Ihnen nie Zweifel aufgekommen? Nein, eigentlich nicht. Wenn Du tagtäglich mit der Mannschaft arbeitest, dann spürst Du, ob die Spieler auf das, was man von ihnen fordert, antwortet oder nicht. Die Mannschaft war immer bereit, den Plan umzusetzen. Ab und zu sind wir uns auch selber im Weg gestanden mit unnötigen Penaltys oder roten Karten. Das mussten wir nüchtern analysieren, nicht mit dem Hammer, sondern mit Ruhe und Vertrauen. Das haben wir im ganzen Verein so vorgelebt und dann kommt man aus schwierigen Situationen auch wieder heraus.

Bei den meisten anderen Super League-Clubs hätte es im Frühjahr wohl einen Trainerwechsel gegeben, nicht so beim FC Vaduz. Haben Sie das Vertrauen der Verantwortlichen stets gespürt? Der Rückhalt des Vorstandes war immer da, den habe ich bis am Schluss gespürt und zwar auch in den weniger erfolgreichen Phasen der Saison. Wir haben gemeinsam nach Gründen gesucht und uns ausgetauscht, auch zusammen mit dem Staff. Der FC Vaduz hat bewiesen, dass eine gewisse Ruhe auch zum Erfolg führen kann und es nicht immer gleich einen Trainerwechsel braucht. Wir haben einige positive Transfers schon angedeutet, hat es aber auch Neu-Verpflichtungen gegeben, von denen Sie mehr erwartet hätten? Ja klar, das darf man offen sagen. Von unseren Ausländern Ali Messaoud und Mauro Caballero hatten wir uns definitiv mehr erhofft. Es hat sich wieder einmal gezeigt, wenn jemand von einem anderen Land kommt, muss er sich zuerst einmal an die Super League, in welcher intensiver und athletischer Fussball gespielt wird, gewöhnen.

Insgesamt aber haben unsere Transfers zum Grossteil eingeschlagen. Welche Prioritäten werden bei den Neu-Verpflichtungen gesetzt? Mit Marco Mathys vom FC St. Gallen haben wir bekanntlich bereits einen Offensivspieler geholt, der uns bestimmt Freude bereiten wird. Weiter gilt es im Angriff Armando Sadiku zu ersetzen, auch in der Abwehr und im Mittelfeld wollen wir uns verstärken. Es braucht auf jeden Fall wieder eine Blutauffrischung im Kader. Zum Abschluss eine persönliche Frage: Wie lange will Giorgio Contini noch FCV-Trainer bleiben? Ich fühle mich nach wie vor sehr wohl beim FC Vaduz, mein Vertrag läuft vorläufig noch bis Sommer 2017. Ich sehe, dass wir immer noch Steigerungspotenzial haben und das ist auch mein Antrieb für den nächsten Schritt. Wenn auch die Vereinsführung den nächsten Schritt mit mir machen will und wir uns gemeinsam neue Ziele setzen können, dann sehe ich keinen Grund, etwas anderes zu machen.


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Erste Liga: USV und Balzers dem Abstieg entronnen Rückblick auf eine verkorkste Saison 2015/16 – im Gespräch mit den Trainern Frick und Ofentausek Die beiden Liechtensteiner Erstligavereine sind kurz vor Zwölf dem Abstieg entronnen. So nahe an einer Relegation stand bis heute noch keines der beiden Erstligateams. Dementsprechend gross war in beiden Lagern die Freude nach dem letzten Saisonspiel in Balzers, das wunschgemäss unentschieden endete. Von Herbert Oehri

Von 14 Teams wurde der FC Balzers Zwölfter und der USV Elfter, beide mit 29 Punkten. Sowohl der FC Balzers als auch der USV hatten in der Saison 2015/16 mit vielen Tücken zu kämpfen. Da war vor allem die Verletzungshexe, die um sich griff. Bei Balzers war dies bereits im Herbst zu beobachten, beim USV besonders in der Rückrunde.

FC Balzers mit beispiellosem Kraftakt Mit zehn Punkten überwinterte die Mario Frick-Elf auf dem letzten Tabellenplatz, gespielt waren 14 Runden. Der Balzner Trainer im Lie:zeit-Interview: «Die Saison war bisher die schwierigste in meiner Trainerkarriere. Durch viele Verletzungen in der Hinrunde kamen wir in einen Negativstrudel. Wir waren letzte. Mit tollem Teamgeist, einer tollen Einstellung in jedem Spiel und einem funktionierenden System haben wir uns aber nochmals aus dem Schlamassel gezogen. Die Frage, ob er mit dem Abschneiden seiner Mannschaft zufrieden sei, bejaht der USVTrainer Oli Ofentausek: «Am Ende war ich sehr zufrieden, weil wir in der Rückrunde nach dem Badener Spiel eine sehr schwierige Zeit überstanden und den Klassenerhalt gesichert haben.» Frage an beide Trainer: Was war gut, was weniger gut, oder

onen in der 1. Mannschaft ausschaut. Konkret: Welche Spieler gehen, welche kommen? Dazu Mario Frick: «Mit Giger, Lüchinger, Göppel und meinem Karriereende haben wir vier namhafte Abgänge. Bisher verpflichteten wir Livio Meier, Djordje Zarkovic, Michael Alder und Michael Foser (alle U-18 LFV) sowie Adriano Lipovac (FC Mels). Die Mannschaft wird nochmals extrem verjüngt. Wir suchen noch einen Stürmer und einen Innenverteidiger».

Szene vom Meisterschafts-Derby FC Balzers gegen den USV. (Bild: Paul Trummer)

anders gefragt, was würdest du im Nachhinein anders machen? Oliver Ofentausek: «Viel würde ich nicht anders machen, da auf uns teils Einflüsse eingewirkt haben, auf die wir keinen Einfluss hatten und die uns teils sehr aus der Bahn geworfen haben. An was wir sicher viel mehr arbeiten werden mit den Jungs, ist an der Mentalität. Denn in diesem Jahr haben die Jungs sicher verstanden, dass der Fussball im Kopf entschieden wird und nicht in den Beinen, d.h. an die Grenzen gehen, von der ersten Minute an voll da zu sein, noch mehr

Klarheit haben, dass jedes Spiel anders angegangen werden muss und zwar bis zum Schluss. Mario Frick zur gleichen Frage: «Unser Stärke im Frühling war, dass wir wieder versucht haben in jedem Spiel dominant zu sein. Hierfür braucht es Selbstvertrauen und dieses hatte uns im Herbst völlig gefehlt. Daher würde ich vermehrt Pressing von Beginn weg spielen».

Die Zu-und Abgänge beim USV und Balzers Wir wollten von den beiden Trainern auch wissen, wie es nach dem Fastabstieg mit den Mutati-

Auch der USV hat vier namhafte Abgänge zu beklagen Ofentausek: «Es handelt sich um Colocci, der sich privat verändern und nach Zürich ziehen wird, Istrefi wechselt nach Tuggen, Malin wechselt nach Dornbirn und Angelo Willi wird zum Studium in die USA gehen. Jetzt müssen wir erstmals schauen, dass wir diese Spieler gleichwertig ersetzen können.» Beide Trainer bleiben Obwohl beider Trainer mit dem Fastabstieg eine harte Zeit hinter sich haben, halten sie dem Verein die Treue. Beide fühlen sich wohl bei ihren Clubs. In Balzers wird Mario Frick nur noch das Traineramt ausüben. Und Oli Ofentausek ergänzt: «Schön, dass der USV mir auch weiterhin das Vertrauen schenkt und dass wir gemeinsam in die neue Saison gehen.»


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2. Liga: Vaduz hat’s geschafft – Triesen muss absteigen Die Meisterschaft der 2. Liga regional neigt sich dem Ende entgegen. Von den zwei Liechtensteiner Teams, kann der FC Vaduz U23 auf einen insgesamt positiven Saisonverlauf zurückblicken, während es beim FC Triesen gilt, nach nur einem Jahr, Abschied zu nehmen. Wir haben uns mit den beiden Trainern, Daniele Polverino und Raphael Rohrer unterhalten.

Während Trainer Daniele Polverino mit der Mannschaft sehr zufrieden ist, weil der FC Vaduz U23 in der Rückrunde das Doppelte an Punkten erreichte (bei noch zwei fehlenden Spielen), so tönt es aus dem Munde von Trainer Raphael Rohrer ganz anders: «Natürlich sind wir aufgrund des Abstiegs sehr enttäuscht. Es ist sehr schade für den Verein und meine Jungs, dass wir nur ein Jahr in der 2. Liga spielen konnten. Wir hatten uns im Winter viel vorgenommen, auch mit dem Wissen, dass wir etwa das gleiche Kunststück in der ersten Drittliga-Saison geschafft haben.» Wir befragten die Trainer was sie gut fanden und was man hätte noch besser machen können? Dazu Daniele Polverino: «Gut war natürlich die sehr starke Rückrunde, was nicht gut war, ist das kleine Kader. Das hatte einen negativen Einfluss auf die Trainingseinheiten und an die Vorbereitungen auf das Spiel. Aber glücklicherweise hatten wir in der Rückrunde keine ernsthaften Verletzungen zu beklagen.» Raphael Rohrer: «Wir haben es einerseits mit Sicherheit verpasst, gleich zu Beginn mit der Aufstiegseuphorie mehr Punkte einzufahren. Anderseits habe ich im Nachhinein betrachtet die Jungs in der Wintervorbereitung zu wenig hart rangenommen und auch im taktischen

Trainer Raphael Rohrer verlässt ebenfalls den Verein und wechselt als Spieler zum FC Buchs.

Bereich konnte ich nicht alles wunschgemäss übermitteln. Ich kann aber meinen Jungs keinen Vorwurf machen, sie haben alles gegeben und sind mir gefolgt. Die Schuld liegt allein bei mir.»

Beide Trainer verlassen den Verein Sowohl Daniele Polverino als auch Raphael Rohrer verlassen den Verein. Dazu der Vaduzer

Trainer Daniele Polverino verlässt den FC Vaduz.

Erfolgstrainer: «Nach drei Jahren ist es gut und legitim, wenn ein neuer Trainer mit neuen Ideen kommt. Ein bisschen Wehmut ist schon dabei, denn wir hatten vor drei Jahren die grosse Aufgabe eine Mannschaft auf die Beine zu stellen. Angebote habe ich noch keine, aber eine kleine Pause nach drei Jahren tut auch gut.»

Rohrer wechselt zum FC Buchs Und Raphael Rohrer zu seinem Abgang: «Gerne hätte ich als Trainer eine neue Herausforderung angenommen, allerdings ergab sich keine passende Möglichkeit. Deshalb werde ich nächste Saison meinen Freund Cecco beim FC Buchs als Spieler versuchen zu unterstützen.»


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«Im Kampfsport ist man ewiger Schüler» Mike Kieber ist eine mächtige Erscheinung. Nicht nur wegen seiner Grösse, seiner Präsenz oder der vielen Tattoos. Der Triesner ist Cheftrainer beim Berserker Fight Team, selber ein vielseitig talentierter Kampfsportler, arbeitet als Schulter-Spezialist in der ganzen Schweiz mit Ärzten zusammen und wenn er sich in seiner Freizeit nicht auf seine Harley Davidson setzt oder im Gym steht, dann verbringt er am liebsten Zeit mit seiner Familie. Von Tamara Beck

lie:zeit: Herr Kieber, Sie haben

im April wieder die beliebte Fight Night über die Bühne gebracht. Sind Sie zufrieden? Mike Kieber: Sehr! Die Halle war voll, es gab keine grossen Verletzungen bei den Kämpfern und das Feedback war top. Mit über 40 Jahren sind Sie selber in den Käfig gestiegen, um zu kämpfen. Wie war das für Sie? Es war wie immer ein gross-

artiges Gefühl. Zuerst war ich nervös, dann fokussiert. Mein «Gameplan» ging auf und ich konnte gewinnen. Wie haben Sie sich auf den Kampf vorbereitet? Ich trainiere oft untertags bei Freunden in Zürich. Den Rest mache ich für mich selber. Denken Sie, dass es für Sie besonders viel «Arbeit» braucht, um auf Wettkampfniveau zu

gelangen, oder können Sie sich da voll auf Ihre jahrelange Erfahrung verlassen? Da ich selber unterrichte, muss ich mich weniger auf das Erlernen der Techniken konzentrieren, sondern kann meine Kraft und Ausdauer verbessern und oft im Sparring trainieren. Die Fight Night ist zu einem sportlichen Highlight in Liechtenstein geworden. Wie erklären Sie sich den Erfolg dieser Veranstaltung mit einer nicht

Mike Kieber ist eine mächtige Erscheinung.

unbedingt populären Sportart? MMA ist weltweit die am schnellsten wachsende Sportart. Wir haben auch in Liechtenstein eine grosse Kampfsport-Kultur. Wir haben seit Ewigkeiten Judo, Karate, Kickboxen etc. bei uns. Deshalb musste das Konzept aufgehen. Die Organisation nimmt viel Zeit in Anspruch und das meiste erledigen Sie und Ihre Frau allein. Wann beginnen Sie jeweils mit den Vorbereitungen? Da ich 100% arbeite, arbeiten wir im Team. Am meisten davon erledigt meine Frau. Den Rest der Vorstand des Clubs. Die Vorbereitungen dauern rund sechs Monate. Sie betreiben in Balzers einen eigenen Kampfsport-Club, in dem Verschiedenes unterrichtet wird, von Brazilian Jiu Jitsu bis zum Thaiboxen. Innerhalb des letzten halben Jahres hat sich die Mitgliederzahl Ihres Clubs verdreifacht – wie erklären Sie sich diesen Erfolg? Wir haben das Konzept geändert. Wir waren ein reines Wettkampf-Gym und nun unterrichten wir auch Breitensport. Am Montagmorgen bieten wir z.B. Frauenboxen an und an zwei weiteren Tagen Fitness-Boxen – ein Workout, das sich für alle eignet, die ihre Fitness verbessern möchten. Regelmässig bieten wir auch Selbstverteidigungskurse oder spezielle Seminare an.


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Denken Sie, dass die Zahl der Mitglieder konstant bleibt oder dass es noch mehr Zuwachs gibt? Oder aber die Zahl sich wieder nach unten korrigiert? Im Moment geht der Trend weiterhin nach oben. Aber ich bin mir sicher, dass sich das ganze einpendeln wird. Hat die hohe Mitgliederzahl auch negative Auswirkungen? Nein, wir haben ein achtköpfiges Trainerteam. Durch das grosse Angebot und das grossflächige Gym im Balzner Industriegebiet haben wir genug Kapazität. Sie selber begannen im Alter von sieben Jahren mit Judo und sind dem Kampfsport verfallen. Sie haben die verschiedensten Kampfsportrichtungen betrieben und in vielen den schwarzen Gürtel, also den Meistergrad, erreicht. Woher nahmen Sie die Zeit und Energie und was reizte Sie so am Kampfsport bzw. tut es immer noch? Für mich ist das Ganze ein Lifestyle geworden. Es gibt nichts, was mich glücklicher macht. Ich war immer ein KampfsportAllrounder, fasziniert von der Vielfallt der verschieden Systeme und Techniken. Nach all den Jahren merkt man, dass alles irgendwie miteinander verbunden ist. Eine Ihrer liebsten Kampfsportarten ist das Brazilian Jiu Jitsu, kurz BJJ. Was gefällt Ihnen daran besonders? Brazilian Jiu Jitsu ist ein besonderer Sport für mich. Er ist wie Schach. Der Gegner macht einen Angriff und wir machen schon wieder einen Gegenzug, um aus dem Hebel oder Würger zu entkommen. Es ist kein sinnloses Prügeln, sondern erfordert Strategie und Kopfarbeit. Unterdessen unterrichten Sie vor allem und das mehrmals pro Woche. Was motiviert Sie, Ihren Schülern immer wieder das gleiche zu zeigen und zu sa-

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gen, bis sie es beherrschen? Zu unterrichten macht mir besonders Spass. Ich hatte das Privileg, bei Top-Leuten auf der ganzen Welt zu trainieren. Dadurch versuche ich vielfältig und unkompliziert all die Techniken zu unterrichten. Im Kampfsport ist man ein ewiger Schüler. Deshalb halte ich auf Menschen, die sich selber Meister nennen, nicht viel.

habe mehr Zeit für familiäre Aktivitäten. Und wie sieht es bei Ihnen aus? Brauchen Sie neben Job und Kampfsport noch einen Aus-

gleich bzw. haben Sie noch Zeit für andere Hobbies? Ich lese gerne. Dabei bevorzuge ich Horror-Bücher und Biographien von berühmten Menschen.

Neben dem Club, der Organisation der Fight Night und dem eigenen Training haben Sie auch noch einen Beruf, in dem Sie viel unterwegs sein müssen. Was machen Sie genau? Ich bin Schulter-Spezialist bei einem amerikanischen Medizin-Konzern. Dabei unterstütze ich die Ärzte im Fachgebiet der Schulter-Prothetik. Auch eine Familie haben Sie und sowohl Ihre Frau als auch Ihre beiden Kinder sind im Kampfsport aktiv. Sind das die guten Gene oder steckt Überzeugungsarbeit dahinter? Meine Familie ist mit Kampfsport aufgewachsen. Meine Kinder und meine Frau leben in diesem Lifestyle mit. Machen Sie sich manchmal Sorgen darüber, dass Ihre Kinder sich im Sport verletzen könnten? Nein, ich mache mir mehr Sorgen, dass sie eines Tages mit Gewalt in Berührung kommen. Im Kampfsport verletzt man sich nicht mehr als bei anderen Kontakt-Sportarten. Es ist natürlich ein grosser Vorteil, wenn die Familie Ihre Leidenschaft nicht nur unterstützt, sondern auch aktiv mit dabei ist. Bleibt aber auch noch Zeit für andere Unternehmungen? Wir bestimmen über unsere eigene Zeit selber, und ich nehme mir die benötigte Zeit einfach. Da ich ein gutes Trainer-Team habe, werde ich oft entlastet und

KURZ GEFRAGT Wie starten Sie in den Tag? Mit einem Protein-Shake. Was schätzen Sie an Ihrer Wohngemeinde? Die Sicherheit. Welches ist Ihr liebster Ort in Liechtenstein? Malbun. Welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch? «Stiller Tod» von Roger Smith Ein Lieblingszitat? «Ich habe in meiner Karriere über 9000 Würfe verfehlt. Ich habe fast 300 Spiele verloren. 26-mal wurde mir der entscheidende Wurf anvertraut; und ich habe nicht getroffen. Ich bin wieder und wieder in meinem Leben gescheitert – und das ist der Grund für meinen Erfolg.» Michael Jordan Ein Reiseziel, das Sie noch interessieren würde? Japan Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Weniger Gewalt gegen Frauen und Kinder auf dieser Welt.


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Reform des Verfahrenshilferechts In den letzten Jahren haben sich die Kosten der Verfahrenshilfe wesentlich erhöht, was u.a. auf einen starken Anstieg von Verfahrenshilfefällen zurückzuführen ist. Darüber hinaus hat der Staatsgerichtshof entschieden, dass es gegen die Verfassung und die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) verstösst, wenn juristische Personen in Liechtenstein ganz generell und ausnahmslos von der Möglichkeit der Inanspruchnahme von Verfahrenshilfe ausgeschlossen werden. Dies erforderte ein Tätigwerden des Gesetzgebers. Von Thomas Nigg Allgemeines Durch die Verfahrenshilfe soll auch bedürftigen Personen die Führung von Gerichtsprozessen ermöglicht werden. Die Verfahrenshilfe kann die einstweilige Befreiung von Gerichtsgebühren und Gebühren von Zeugen, Dolmetschern und Sachverständigen umfassen sowie die Beigebung eines Rechtsanwaltes (Verfahrenshelfers) zur Vertretung vor Gericht gewähren. Voraussetzung ist, dass die Partei nicht in der Lage ist, die Kosten des Verfahrens ohne Beeinträchtigung des notwendigen Unterhalts zu bestreiten. Der notwendige Unterhalt liegt über dem Existenzminimum und unter dem standesgemässen Unterhalt. Die beabsichtigte Rechtsverfolgung darf zudem nicht offenbar mutwillig oder aussichtslos erscheinen. Stand des Gesetzgebungsverfahrens In einem ersten Schritt wurden mit dem BuA 112/2015 durch Anpassungen des Anwaltstarifs eine Kostensenkung und die Einführung der Verfahrenshilfe für juristische Personen auf den Weg gebracht. Diese Änderungen traten am 01.01.2016 in Kraft. Mit dem BuA 69/2016, den die Regierung am 10.05.2016 verabschiedete, werden nunmehr in einem zweiten Schritt verfahrensrechtliche Ergänzungen vorgelegt, welche das mit BuA 112/2015 begonnene Reformwerk abschliessen.

der Partei zu einer Ratenzahlung während der aufrechten Verfahrenshilfe ausgesprochen werden kann.

Thomas Nigg, M.A. HSG, Senior Partner, GASSER PARTNER Rechtsanwälte

Überblick über die Neuerungen Bezüglich der Zuständigkeiten findet ein Systemwechsel statt. Ausser der Bestellung des beigegebenen Rechtsanwaltes durch die Rechtsanwaltskammer werden sämtliche Zuständigkeiten in Zivil- und Strafsachen beim Prozessgericht erster Instanz konzentriert. Ein Verfahrenshilfeantrag ist in Zukunft in Verbindung mit einem verfahrenseinleitenden Schriftsatz beim Prozessgericht erster Instanz zu stellen oder zu Protokoll zu nehmen.

Künftig soll die Beigebung eines Verfahrenshelfers zur Vertretung vor Gericht nur noch bei schwieriger Sach- oder Rechtslage möglich sein. Dabei hat das Gericht eine Einzelfallabwägung vorzunehmen. Eine nähere Begriffserläuterung wird dabei bewusst nicht vorgenommen, um dem Gericht einen weiten Gestaltungsspielraum zu ermöglichen. Weiterhin wird die Möglichkeit eingeführt, dass mit der Gewährung der Verfahrenshilfe gleichzeitig auch eine Verpflichtung

Auch wird der Ablauf des Nachzahlungsverfahrens der geleisteten Beträge neu geregelt. Nach Abschluss des Verfahrens wird der Verfahrenshilfe geniessenden Partei zunächst mitgeteilt, welcher Betrag zur Nachzahlung offen steht. Dieser bestimmt sich aus der Summe der Beträge, von denen die Partei einstweilen befreit war, abzüglich allenfalls geleisteter Ratenzahlungen. Zugleich wird die Partei zum Nachweis ihrer (Un-)Fähigkeit zur Nachzahlung durch Vorlage eines Vermögensbekenntnisses verpflichtet. Kommt sie ihrer Vorlagepflicht nicht nach, gilt die unwiderlegbare Vermutung, dass sie zur Nachzahlung fähig ist und wird dementsprechend dazu verpflichtet. Die Verjährungsfrist für die Nachzahlungsansprüche wird ferner von drei Jahren auf zehn Jahre verlängert. Die Partei wird also maximal zehn Jahre mit einer Vorlagepflicht belastet.

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Die Insel der LGT Die Bank des Fürstenhauses von Liechtenstein zählt nicht nur zu den grössten, sondern auch zu den attraktivsten Arbeitgebern im Land. Auch dank ihres Standorts in Bendern.

Die Eröffnung des Gebäudes vor 20 Jahren war für die LGT ein Meilenstein. Manfred Senti erinnert sich noch gut daran. «Es war eines der schönsten Feste», schwärmt er. Die Feierlichkeiten dauerten eine ganze Woche lang und wurden mit dem 75-JahrJubiläum der Bank, die damals noch Bank in Liechtenstein (BiL) hiess, zusammengelegt. Der gelernte Bauzeichner, der seit 36 Jahren bei der LGT arbeitet, hat den Neubau des Service Centers in Bendern begleitet. «Im Hauptgebäude in Vaduz war zu wenig Platz. Wir stiessen zunehmend an unsere Grenzen, weshalb die Bank ein zusätzliches Grundstück suchte», erzählt der Leiter Hausund Sicherheitsdienst.

Das Angebot der Gemeinde Gamprin-Bendern überzeugte auf Anhieb – eine Liegenschaft in der Industriezone an der Schaanerstrasse. Zwar sehr gut erschlossen – mit Autobahnanschluss in der Nähe – aber trotzdem etwas abgelegen. Für die LGT war es deshalb wichtig, dass sich ihre Mitarbeitenden dort wohlfühlten. Das Gebäude sollte darum nicht nur erweiterbar und zudem flexibel in der Ausgestaltung von Einzelund Grossraumbüros sein, sondern auch über eine topmoderne Einrichtung verfügen. Die Vorkehrungen waren dementsprechend aufwändig: «Wir wussten, dass es in diesem Gebiet schwierig sein würde zu bauen, da

der Boden nicht sehr tragfähig ist und darum mit speziellen Rammpfählen gestützt werden musste», erzählt Senti. Ein Geologe untersuchte den Baugrund und gab grünes Licht. Die LGT ging dabei auf Nummer sicher. Das Terrain, auf dem das LGT Service Center steht, wurde um einen Meter angehoben und ist damit gegen Hochwasser gefeit. «Wir sind hier auf einer Insel», erklärt Senti. «Wenn der Rhein oder der Binnenkanal überlaufen würden, entstünde rund um das Gebäude ein See.»

Ökologisches Gebäudemanagement

Die LGT setzt beim Standort in Bendern auch Massstäbe in Sachen Nachhaltigkeit: Beispiels-

weise nutzt sie das Wasser des Binnenkanals, um die Räume mit den EDV-Anlagen ganzjährig sowie im Sommer die Büros zu kühlen. Sonnenkollektoren versorgen das Gebäude mit Wärme und unterstützen die Heizung. Mit einer Photovoltaikanlage produziert die LGT ausserdem Sonnenstrom, der zur Gänze in die Eigenbedarfsdeckung fliesst. Unter anderem werden damit die installierten Elektro-Tanksäulen gespeist. «Im laufenden Jahr werden drei weitere Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Service Centers angebracht», erklärt Senti. Die LGT will den Mitarbeitenden auch eine angenehme Arbeitsumgebung bieten. Deshalb setzt man beim Standort Bendern neben einer inspirierenden Einrichtung auf eine ausgeklügelte Stockwerksteuerung. Mit dieser lassen sich gleichzeitig die Storen und die Beleuchtung bedienen sowie die Raumtemperatur regulieren. «Damals war das System völlig neu, heute ist das Standard», sagt Senti schmunzelnd. Das Service Center, das 2008 um weitere zwei Einheiten erweitert wurde, verfügt auch über gute Verpflegungsmöglichkeiten mit einem betriebsinternen Restaurant inklusive Terrasse

«Eröffnungsfest im 75. Jahr ihres Bestehens»: 1996 eröffnete die LGT das Service Center Bendern, seitdem ist der zweite Liechtensteiner Standort das administrative Rückgrat, dessen Nervenbahnen die weltweiten Niederlassungen vernetzen.


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und Biotop. Zudem gibt es pro Stockwerk zwei Cafeterien in den Obergeschossen des Gebäudes.

Ausgezeichneter Arbeitgeber

Bei der LGT stimmt das Gesamtangebot für die Mitarbeitenden: Dies bestätigen sowohl regelmässige interne Befragungen als auch externe Auszeichnungen. So wurde die Bank vom Top Employers Institute bereits zum zweiten Mal in Folge als «Top Arbeitgeber» ausgezeichnet. «Die private Eigentümerstruktur, der kontinuierliche Erfolg, attraktive Anstellungsbedingungen und topmoderne Arbeitsplätze machen die LGT zu einem begehrten Arbeitgeber», ist Norbert Biedermann, CEO der LGT Bank, überzeugt. Gerade der Standort in Bendern nimmt dabei eine wesentliche Rolle ein. Mittlerweile sind dort rund 600 Mitarbeitende beschäftigt – mehr als im Hauptgebäude in Vaduz. Davon profitiert auch das Liechtensteiner Unterland, das sich in den letzten 20 Jahren zu einem starken Wirtschafts- und Industriestandort entwickelt hat. «Wir freuen uns, wenn wir mit dem Service Center Bendern einen Beitrag dazu leisten können», so Biedermann.

Ralph Kotesovec, Group Chief Credit Officer «Das Kompetenzzentrum Finanzierungen für das gruppenweite Kreditgeschäft der LGT mit 55 Mitarbeitenden in Liechtenstein ist erst vor Kurzem nach Bendern gezogen. Die Büros sind modern; es gibt genügend Parkplätze und ein Personalrestaurant. Zudem sind viele Bereiche, mit denen wir zusammenarbeiten, im gleichen Gebäude. Wir müssen uns aber erst an den neuen Standort gewöhnen.»

Annemarie Schlegel-Vogt, AVOR Zahlungsverkehr «Ich arbeite seit 1977 bei der LGT, davon 19 Jahre in Vaduz und 20 Jahre in Bendern; unsere damalige Abteilung Portefeuille war eine der ersten, die nach Bendern gezogen ist. Man kann hier mittags am Rhein spazieren gehen und der Autobahnanschluss ist auch gleich in der Nähe. Ich möchte nicht mehr nach Vaduz zurück.»

Jakob Rüdisühli, Webmaster Anzahl LGT-Mitarbeitende in Bendern 1996: rund 250 2016: rund 600

«Das Gebäude ist gut geplant. Die grossen Fenster lassen viel Tageslicht in die Büros. Da ich in Schaan wohne, fahre ich – wenn immer möglich – mit dem Fahrrad zur Arbeit. Mir gefällt es, bei der LGT in Bendern zu arbeiten. Die Aufgaben sind vielfältig und immer wieder neu.»

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Nicht ganz 100 Gemeinsam haben sie 90 Jahre für die BVD gearbeitet und das Unternehmen entscheidend mitgeprägt: Edy Hassler und Philipp Vogt. In einer eindrücklichen Zeitreise erzählen sie von ihren Anfängen als Buchdrucker und Schriftsetzer, über Innovation und Mut, Verlässlichkeit, Vertrauen und Loyalität. Interview: Michael Benvenuti

Edy Hassler, Sie sind seit 50 Jahren ununterbrochen bei der BVD beschäftigt. Können Sie sich denn noch an Ihren ersten Arbeitstag erinnern? Edy Hassler: Ja natürlich, sehr gut sogar. Es war der 1. Juli 1966. Ich weiss noch genau, was meine erste Arbeit war: Im Buchdruck für einen Kunden Couverts stempeln.

Bleisatz, oder allgemein Schriften, sind ein Hobby von mir. Wer im Bleisatz gelernt hat, schaut einen Satz einfach ganz anders an als die heutige Generation. Wir haben ein ganz anderes Gefühl für Schriften, Schriftgrössen und Abstände. Dieses Wissen ist auch heute sehr hilfreich, gerade bei Beratungsmandaten in Agenturen.

Beherrschen Sie das damals Gelernte heute noch? Edy Hassler: Ich habe ja Buchdrucker gelernt, diesen Beruf gibt es mittlerweile gar nicht mehr. Ich könnte heute nicht einmal mehr eine Visitenkarte selbst anfertigen (lacht). Mein Beruf hat sich in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach geändert, ich habe bei der BVD sämtliche Stationen durchlaufen: Buchdruck, Offsetdruck, Filmmontage, Produktionsleitung und mittlerweile Kalkulierung, Abrechnung und Kundenbetreuung.

In der heutigen, immer schnelllebigeren Welt sind wechselnde Jobs und neue Arbeitgeber gang und gäbe. Wieso sind Sie diesem Trend nicht gefolgt? Edy Hassler: Das ist eine gute Frage (lacht). Ich wusste ja nach der Schule lange nicht, was ich überhaupt lernen wollte und begann die Lehrstelle deshalb auch mit zwei Monaten Verspätung. Ich hatte keine Ahnung, was mich bei der BVD erwartet. Aber schon am ersten Arbeitstag wusste ich, das ist es. Die Verbindung mit der BVD wurde über die Jahre und Jahrzehnte immer enger, aus Arbeitskollegen wurde eine enge und verlässliche Freundschaft. Philipp Vogt: Ich wusste im Gegensatz zu Edy immer schon ganz genau, was ich wollte: Schriftsetzer werden. Nichts Anderes. Ich war sogar bereit, ein oder zwei Jahre auf einen Ausbildungsplatz zu warten – es hat dann zum Glück auf Anhieb geklappt. Es gab nach der Lehrzeit sicherlich auch Träume, das Gelernte in anderen Ländern umzusetzen und zu vertiefen. Aber wie ich dann im Nachhinein feststellte, war meine Verbundenheit

Herr Vogt, Sie kamen zehn Jahre nach Edy Hassler zur BVD. Ist Ihnen der ursprünglich gelernte Beruf noch präsent? Philipp Vogt: Als gelernter Schriftsetzer im Bleisatz und dem parallel gelernten Setzen in den damals neuen Satzsystemen wie Linotronic, Berthold und dann Xpress ist mir der Beruf schon noch sehr präsent. Die Zeit war unglaublich dynamisch und vom Wandel der neuen Techniken beherrscht. Die Weiterbildung in AVOR und Kalkulation brachte mich schlussendlich an die Front zu den Kunden. Der

Philipp Vogt und Edy Hassler: Mitarbeiter und Freunde seit Jahrzehnten

zur Firma direkt nach der Lehre schon so stark gewachsen, dass ein Weggang für mich gar nicht mehr in Frage kam. Was hielt Sie in den folgenden knapp 40 Jahren bei der BVD? Oder gab es keine besseren Angebote? Philipp Vogt: Entscheidend waren die unglaublichen Weiterbildungsmöglichkeiten bei der BVD. Was gibt es Schöneres, als innovativ sein zu dürfen in einem Land, einer Firma, einem Job, den man sehr gerne hat? Klar gab es immer wieder Angebote, aber schon nach dem ersten Gespräch war für mich das Thema erledigt, weil die BVD allen Mitanbietern einfach meilenweit voraus war und ist. Ich durfte die neuesten Technologien erlernen und einsetzen, von denen andere noch gar nie gehört hatten. Wir hatten und haben auch einen Chef, der nicht nur vorne mit dabei sein wollte und will, sondern ganz an der Spitze. Das motiviert natürlich unglaublich. Die BVD gilt in Sachen Innovation als Branchenleader in der Region. Aber reicht das heute noch, um Kunden zu überzeu-

gen, um international wettbewerbsfähig zu sein? Ist letztlich nicht alles eine Sache des Preises?


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Philipp Vogt: Nein, beim Preis sind wir alle austauschbar. Es gibt immer einen Konkurrenten, der billiger ist. Was zählt, sind das persönliche Gespräch mit dem Kunden und die Empathie, die man dem Kunden entgegenbringt. Am Schluss soll nicht die Frage entscheiden, was das Produkt kostet, sondern welchen Wert es hat. Das ist ein grosser Unterschied. Hier gilt es, den Kunden zu überzeugen, aber auch einmal von einer Idee abzuraten. Meine Motivation sagt mir immer, Probleme kosten Geld, Lösungen nicht. Wir haben zum Glück viele treue, hungrige, innovative Kunden – mit ihnen und für sie zu arbeiten, macht einfach Spass. Zumal wir ihnen im Hause ein breites Spektrum anbieten können: Offsetdruck und Digitaldruck, von der Visitenkarte bis zum Buch, über die Autofolierung und den Messestandbau, individuelles bedrucken von Fussbällen, Mediendatenbank und vieles mehr. Edy Hassler: Kundenbetreuung und Kundenähe sind die grosse Stärke der BVD. Drucken können alle, aber nicht alle können es so

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gut wie wir. Unser Gesamtkonzept ist einzigartig. Wie viel Spass bereitet der tägliche Kampf gegen Dumpingpreis-Anbieter aus dem Ausland? Philipp Vogt: Der Spass hält sich in Grenzen (lacht). Aber so funktioniert eben die Wirtschaft. Der internationale preisliche Konkurrenzdruck ist natürlich gewaltig, renommierte Druckereien, regional und im Euroraum, schliessen ihre Tore, müssen Konkurs anmelden. Edy Hassler: Eine grosse Konkurrenz ist mittlerweile natürlich das Internet. Speziell die jungen Leute bestellen ihre Flyer, Prospekte oder Visitenkarten online. Hier sind wir chancenlos. Wäre es denn nicht denkbar, im Sinne des Produkteausbaus das Onlinegeschäft voranzutreiben? Philipp Vogt: Unsere Stärke ist die Beratung und die drei Buchstaben BVD – bewährt, verlässlich, dynamisch. Beratung braucht es im Internet nicht. Online wären wir nur einer von un-

Hervorragende Beratung ist bei der BVD selbstverständlich.

zähligen Anbietern. Ausserdem ist das ein Massenmarkt, bei dem es um jeden Rappen geht. Und mit Rappen können wir keine Franken auszahlen. Aber natürlich setzen wir bei bestimmten Produkten auch aufs Internet – zum Beispiel bei «balleristo» mit einem eigenen Onlineshop, Viewer, Direct Access oder Happy Cards. Wir sehen das Internet jedoch als Zusatztool, als Mehrwert gegenüber dem Kunden – nicht als Billigangebot. Das würde auch nicht zu unseren Werten passen. Honorieren die Kunden, dass ihr ein klimaneutraler Betrieb mit Goldlabel, FSC-zertifiziert und ISO-zertifiziert seid? Edy Hassler: Auf jeden Fall, diese Entwicklung war in den vergangenen Jahren spürbar. Für die Kunden haben gute Beratung, langjährige Betreuung, Vertrauen und Verlässlichkeit einen hohen Stellenwert. Wir sind von 7 bis 19.30 Uhr für die Kunden da, oft auch samstags – das wird natürlich geschätzt und ist ein riesiger Wettbewerbsvorteil. Philipp Vogt: Ja unbedingt, es ist ein Wettbewerbsvorteil und wir haben Kunden, die exklusiv auch wegen diesen Komponenten mit uns zusammenarbeiten.

Hochmoderne Druckmaschinen und Technologien stehen zur Verfügung.

Sie haben das Druckereisterben erwähnt, den immer grösser werdenden Preiskampf. Bereitet Ihnen die Zukunft Sorgen, Kopfzerbrechen? Philipp Vogt: Nein, wir haben sicher Respekt, aber keine Angst.

Wir sind aktuell technisch auf einem unglaublich hohen Niveau und haben ein absolut homogenes Team. Trotzdem bin ich überzeugt, dass es in den nächsten Jahren bei uns schon wieder ganz anders aussieht. Um dauerhaft erfolgreich zu sein, muss man sich den Gegebenheiten anpassen und beweglich sein. In unseren Köpfen schwirren bereits Ideen herum, die weit weg sind vom Status quo. Wir haben noch einige Pfeile im Köcher. Mit Peter Göppel haben wir an der Spitze des Unternehmens zum Glück einen unglaublich innovativen, mutigen Querdenker. Wir haben Maschinen und Technologien gekauft, wo uns andere den Vogel gezeigt haben. Heute sitzt dieser Vogel auf der Latte und pfeift vergnügt, so gut war die Investition. Edy Hassler: Das stimmt, Peter Göppel und auch schon sein Vater waren der Konkurrenz immer einen Schritt voraus. Wie würden Sie die BVD beschreiben, was macht dieses Unternehmen für Sie so besonders? Edy Hassler: Wie es Philipp vorher schon gesagt hat: Wir sind nicht nur Mitarbeiter der Familie Göppel, wir sind Freunde. Wir haben ein unglaublich gutes Arbeitsklima, jeder hilft jedem. Philipp Vogt: Und wir sind sehr innovativ, mutig – gleichzeitig aber traditionsbewusst, verlässlich. Wie es ein Kunde einmal treffend formuliert hat: Tradition trifft Innovation.


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Neueröffnung mit Genuss – Arbeiten und Feiern mit Weitblick Klein, aber fein - und mit viel Charme präsentiert sich das Haus «Boja 19» am Eschnerberg. Neu kooperiert die Gastgeberin Nina Schwarzkopf, die seit Jahren «die Boja» für Veranstaltungen und Seminare in angenehmer Atmosphäre anbietet, mit dem Gastronom Michael Weninger, der alle Wünsche eines exquisiten kulinarischen Angebotes erfüllt. Neues Gastgeber-Duo: Nina Schwarzkopf und Michael Weninger Michael Weninger blickt auf 18 Jahre internationales Catering in leitender Position und 15 Jahre Gastronomieerfahrung in vielen Sparten zurück. Sein Beruf ist Koch und dies zugleich seine Passion. Gepaart mit der wunderbaren Situierung der Boja 19 – oberhalb von Eschen – umgeben von einem mediterran anmutenden Garten, inmitten der grünen Wiesen vom Eschnerberg und mit weitem Blick auf Liechtenstein, ist dies ein entspannter Ort der Ruhe und Kreativität. Kulinarischer Genuss gepaart mit Geschäfts- und Familienanlässen Boja 19 ist die Adresse – welche Privatanlässe in den Mittelpunkt stellt. Sie ist ein Insidertipp für Firmen, Unternehmen, Geschäftsleute, Privatleute usw., die in ganz speziellem Ambi-

ente Tagungen, Seminare, Produkte-Präsentationen, PersonalVeranstaltungen, Team-Entwicklungen, Jubiläen- oder Weihnachtsfeiern u. v. m. durchführen möchten. Auch Kulturanlässe aller Art finden hier einen sehr stimmigen Rahmen. Kreativität, Innovation und Genuss ist dabei garantiert – dies aufgrund der einzigartigen Idylle der Boja 19 und des individuellen, abwechslungsreichen sowie exquisiten kulinarischen Angebotes von Michael Weninger. Ein Ort der Kreativität und Stille Neben dem kulinarischen Genuss des ausgewiesenen Gastronomen Michael Weninger ist die Boja 19 insbesondere für Seminare und Tagungen aller Art mit bestem technischem Equipment sowie professioneller Office-Infrastruktur ausgerüstet. Die Boja bietet indoor für Gruppen verschiedener Grösse bis zu 20 Personen beste Voraussetzungen. Die ambientereichen Räumlichkeiten werden bei schönem Wetter mit der Terrassen- und Gartenanlage optimal erweitert und werden mit dem neuen Kräutergarten nebenan ein einzigartiges Highlight erfahren. Wer das Individuelle, das Besondere, das Kulinarische… liebt – dessen Wünsche werden in der Boja 19 erfüllt.

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Thomas Hasler: Eine vielseitig begabte Persönlichkeit Im Gespräch mit dem Geschäftsführer des Liechtensteinischen Krankenkassenverbandes und Vizevorsteher von Gamprin Er ist studierter Betriebsökonom, eidg.dipl. Spitalfachmann und Sozialversicherungsfachmann, Master in Managed Health Care, Geschäftsführer des Liechtensteinischen Krankenkassenverbandes (LKV), Vizevorsteher in seiner Heimatgemeinde Gamprin-Bendern, Mitglied von verschiedenen Vereinen und Verbänden, lebt mit seiner Partnerin in Gamprin und interessiert sich für die verschiedensten Hobbys: Thomas Hasler, der für ein Interview mit der lie:zeit zur Verfügung stand. Interview: Herbert Oehri

lie:zeit Herr Hasler, das The-

ma «Gesundheit» begleitet Sie schon viele Jahre, Sie waren sieben Jahre bei der Kranken- und Unfallversicherungsaufsicht, haben in Brüssel die Sozialversicherungskoordination mit der EU / EWR mitgestaltet, waren Stiftungsrat im Liechtensteinischen Landesspital und seit 1. Januar 2015. Geschäftsführer des Liechtensteinischen Krankenkassenverbandes (LKV). Wenn es in der Wirtschaft immer etwas auf- oder abwärts geht, ist der «Gesundheitsmarkt» stets im Wachstum begriffen? Thomas Hasler: Ja, der Gesundheitsmarkt wächst stetig. Wir alle möchten gesund, schön und jung sein. Für Unternehmen ist viel Geld im Gesundheitsmarkt zu verdienen. Es kommen daher immer wieder neue Angebote auf den Markt, es wird viel geforscht und entwickelt. Allerdings sind nicht alle Gesundheitsleistungen die angeboten werden ihr Geld wert. Es wird teils mehr versprochen als möglich ist. Nicht zuletzt war in den letzten Jahrzehnten der Erfolg der medizinischen Forschung an der Verlängerung der durchschnittlichen Lebenserwartung abzulesen. Die demographische Entwicklung wird uns in den nächsten Jahren auch einen grösseren Anteil an älteren Menschen bringen. So schön diese Entwicklung für unsere Gesellschaft ist,

Vereidigung von Thomas Hasler als Vizevorsteher der Gemeinde Gamprin.

wird sie uns bei der Finanzierung unserer Sozialwerke, der Gesundheitsleistungen und der Pflegeleistungen vor grosse Herausforderungen stellen. Im Umkreis von 50 km haben wir derzeit drei Spitäler, eine Augenklinik, und bald zusätzlich in Bendern eine weitere Pri-

vatklinik, eine Klinik in Fläsch und die Realisierung einer weiteren Klinik ist auf Gaflei geplant. Entwickelt sich hier ein Gesundheits(wirtschafts)standort, der Patienten aus der weiten Region anziehen wird und soll? Welche Auswirkungen hat dies auf Liechtenstein und andererseits auf die Gesundheitskosten?

Volkswirtschaftlich sind solche Privatinitiativen durchaus wünschenswert. Wenn Patientinnen und Patienten aus dem Ausland bei uns behandelt werden, sich in Liechtenstein neue Arbeitsplätze ergeben und die Kliniken andere Dienstleistungen von in Liechtenstein ansässigen Gewerbebetrieben konsumieren, ergibt


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sich ein Gesundheitsstandort, der für uns alle ein Gewinn sein kann. Betrachtet man nur den Teil der Krankenversicherungskosten, so bedeutet mehr Angebot im Bereich der Gesundheit auch mehr Nachfrage und damit höhere Kosten für die Allgemeinheit. Wie bereits angetönt werden Gesundheitsleistungen gerne konsumiert auch wenn ein Nutzen nicht zu 100% nachgewiesen ist. Für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in Liechtenstein würden die heute bestehenden Kliniken in Liechtenstein und der Region vollkommen genügen. Wenn Sie den Hut des Vizevorstehers anziehen, sind KlinikAnsiedlungen – «Augenklinik» und «Privatklinik» – in der Gemeinde Gamprin-Bendern nicht nur als Imagefaktor, sondern insbesondere auch aus steuerlicher Hinsicht sehr gewinnbringend.

Sofern sich die Kliniken in Liechtenstein auch regional etablieren können und qualitativ gute Gesundheitsleistungen anbieten, ist der Imagegewinn nicht zu unterschätzen. Generell sind solche Ansiedlungen natürlich interessant. Neben den Arbeitsplätzen, die geschaffen werden, sind im wachsenden Gesundheitsmarkt Gewinne zu erwirtschaften, auf die Steuern anfallen. Vor eineinhalb Jahren sind Sie in den Gemeinderat gewählt worden und bekleiden seither das Amt des Vizevorstehers. Welche Erfahrungen haben Sie als Gemeindepolitiker gemacht und was gefällt Ihnen besonders an dieser verantwortungsvollen Aufgabe? Im Gegensatz zur Landespolitik ist man in der Gemeindepolitik viel näher bei den Menschen. Man wird gerade in einer kleinen Gemeinde wie Gamprin oft von Einwohnerinnen und Einwoh-

nern angesprochen und kennt so die Sorgen und Nöte gut. In der Gemeindepolitik gestaltet man direkt. Mit Infrastrukturprojekten beeinflusst man die Entwicklung der Gemeinde und die Lebensqualität für die Einwohnerinnen und Einwohner sehr unmittelbar. Wir haben ein kompetentes, motiviertes Team im Gemeinderat, so dass die Arbeit sehr viel Spass macht. Das Ringen um die besten Lösungen im Gemeinderat gefällt mir besonders. Wir sind uns natürlich nicht in allen Fragen einig, finden aber meist eine Lösung hinter der der gesamte Gemeinderat stehen kann. Über das Thema Kirche und Staat wurde sehr viel geschrieben in der letzten Zeit. Vor allem in Gamprin-Bendern scheint eine Lösung nicht in Sicht. Wie stehen Sie zum Thema Trennung von Kirche und Staat und denken Sie, dass es hier noch

eine Lösung in der Gemeinde Gamprin-Bendern geben wird? In den letzten Wochen wurde über die Trennung von Kirche und Staat in der Gemeinde Gamprin-Bendern viel geschrieben. Es wurde auf persönlicher Ebene viel Porzellan zerschlagen, ohne sich in der Sache näher zu kommen. Die Situation ist in der Tat verfahren. Wir sind im Gemeinderat aber nach wie vor der Meinung, der Kirche ein sehr grosszügiges Angebot unterbreitet zu haben. Es bietet der Kirche vor allem auch die Möglichkeit Baugrundstücke in ihr Eigentum zu bringen, die handelbar sind und somit als Wertanlage taugen. Gerade die Wichtigkeit der Grundstücke als Wertanlage für die Kirche hat unser H.H. Pfarrer Casutt in seinem letzten Interview im Liechtensteiner Vaterland betont. Im Gegenzug übernimmt die Gemeinde einige Grundstücke am Kirchhügel, die zum grossen Teil in der sogenannten Freihaltezone

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meine:zeit

liegen und somit für jeden, ausser die Gemeinde im Zuge von Infrastrukturprojekten, wertlos sind. Kurz gesagt sind diese Grundstücke kaum oder nur zu niedrigen Preisen handelbar. Die Gemeinde braucht diese Grundstücke unter anderem um Unterhalt von Kirche, deren Aussenanlagen und Friedhof in Zukunft sicher zu stellen. Der Gemeinderat hat sich in den vergangen Monaten stets bemüht Varianten zu unserem ursprünglichen Angebot zu unterbreiten, um eine Übereinkunft mit den Vertretern der Kirche zu erzielen. Leider hat sich in Liechtenstein ein sehr kirchenkritisches Klima entwickelt. Mit Sorge verfolge ich bereits seit Jahren die oft persönlich und respektlos geführten Angriffe auf die Vertreter der Kirche. Im Besonderen auf S.E. unseren Erzbischof Wolfgang und die Priester in unserem Bistum unter denen ich viele zu meinen Freunden zähle. Ein sachlicher Dialog scheint schwieriger geworden zu sein. Die Unterländer Gemeinden sind bei verschiedenen Infrastruktur-Projekten «gemeinsam» unterwegs. Paradebeispiele: WLU, Schulzentrum Unterland, über Jahre hinweg Familienhilfe Unterland usw. In welchen Gebieten gibt es weitere «FusionsPotenziale»? In der Zusammenarbeit sind die Unterländer Gemeinden ein gutes Beispiel. Schon seit Jahrzehnten besteht zwischen den kleinen Unterländer Gemeinden Schellenberg, Ruggell und Gamprin auch eine Forstgemeinschaft. Im Moment sind wir mit dem Projekt «Wohnen und Leben im Alter» gemeinsam mit Ruggell und Schellenberg unterwegs. Es ist wie in diesem Fall wünschenswert, wenn sich solche Gemeinschaftsprojekte aus sachlich, vernüftigen Gründen und nicht erst durch finanzielle Notwendigkeit ergeben. Gerade im Freizeitinfrastrukturbereich kann eine Abstimmung zwischen den Gemeinden sinnvoll sein. So braucht wohl nicht jede Gemeinde einen Fussballplatz, einen Skatepark oder einen Tennisplatz. Diesen Ansatz haben wir

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damals beim Badesee Grossabünt verfolgt. Wir wollten ein Angebot kreieren, das noch keine Gemeinde im Unterland bieten kann. Wie man heute sieht, mit Erfolg. Im Bereich Verkehr wurden wir von der Regierung in den letzten Jahren, ja fast Jahrzehnten vernachlässigt. Die Unterländer Gemeinden sollten sich hier verstärkt gemeinsam engagieren, um den Forderungen nach einer langfristig tragbaren Lösung mehr Nachdruck zu verleihen. Wir müssen eine Balance zwischen dem für unsere wirtschaftliche Entwicklung notwendigen und dem unserer Natur und unseren Einwohnerinnen zumutbaren Verkehr finden.

musizieren im Musikverein Konkordia Gamprin macht mit sehr viel Freude. Leider schaffe ich es durch meine berufliche Tätigkeit, die teilweise in Zürich stattfindet, nicht immer zu den Proben. Die Gampriner Alpe Rauz gehört zum Skigebiet Arlberg. Dort findet man mich im Winter oft auf den Ski. Aber auch sonst bin ich gerne in den Bergen. Die heimische Bergwelt erwandere ich regelmässig. Daneben reise ich sehr viel mit meiner Partnerin Michaela und unternehme gerne etwas mit Freunden. Im Juni reise ich beispielsweise mit drei Freunden zur Fussballeuropameisterschaft nach Frankreich, wo wir zwei Achtelfinalspiele besuchen werden.

men als Zeichen eines starken Wirtschaftsstandorts mit guter Verkehrsanbindung. Der Badesee Grossabünt und unsere Alpe Rauz zeichnen uns als naturverbundene Gemeinde mit einer hohen Lebensqualität aus. Und als drittes wäre natürlich der Bendener Kirchhügel mit der wunderschönen Mariengrotte im Werbespot enthalten. Er zeigt GamprinBendern als geschichtsträchtigen Ort. Schliesslich siedelten vor rund 4000 – 5000 Jahren auf dem Eschnerberg, dessen Ausläufer der Kirchhügel von Bendern ist, die ersten Menschen im Gebiet des heutigen Liechtensteins. Zudem schworen die Unterländer hier 1699 zum ersten Mal den Fürsten von Liechtenstein die Treue.

THOMAS HASLER Berufliche Ausbildung: Betriebsökonomiestudium, Eidg. Fachausweis Spitalfachmann, Eidg. Fachausweis Sozialversicherungsfachmann, Master in Managed Health Care (Gesundheitssystemmanagement) Heutige Funktion: Mitglied des Managements der tarifsuisse ag/Geschäftsführer des LKV Öffentliche Ämter: Vizevorsteher der Gemeinde Gamprin / verschiedene Kommissionen Thomas Hasler ist Mitglied des Gampriner Musikvereins Konkordia. Hier sehen wir den Verein beim Winzerfest.

Wohnort: Bendern

Kommen wir zum «privaten» Thomas Hasler. Welches Steckenpferd pflegen Sie bzw. welche Leidenschaft üben Sie in ihrem Privatleben sehr gerne aus? Ich lese sehr gerne und viel und interessiere mich für Politik in Liechtenstein, aber auch über unsere Landesgrenzen hinaus. Daneben bin ich in einigen Vereinen engagiert. Vor allem das

Zivilstand: in festen Händen

Wenn Sie einen Werbespot mit den drei wichtigsten Dingen über Ihre Gemeinde GamprinBendern drehen müssten, welche drei Highlights kämen darin vor? Nur drei Highlights auszusuchen fiele mir wohl schwer (lacht). Aber natürlich müssen unsere Finanz-, Industrie- und Gewerbebetriebe im Werbespot vorkom-

Jahrgang: 1980

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meine:zeit

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Olga Meier: «Yoga verfolgt mich schon mein ganzes Leben» Olga Meier ist alleinerziehende Mutter. Sie gibt Massagen und ist als Yoga-Lehrerin an verschiedenen Orten tätig – immer bester Laune und nie um einen guten Spruch verlegen. Das war nicht immer so. Von Tamara Beck lie:zeit: Frau Meier, Sie sind geborene Russin. Was führte Sie hierher? Olga Meier: Russland befand sich im Umbruch. Gewalt war an der Tagesordnung. Meine Mutter schickte mich zu meiner Grosscousine in die Schweiz, um mir eine bessere Zukunft zu ermöglichen. 1996 kam ich nach Haag und half dort im Haushalt und später im Service mit. Im Jahr darauf lernte ich meinen ersten Mann kennen. In den darauffolgenden Jahren habe ich in verschiedensten Lokalen zwischen

Sargans und Buchs gearbeitet, ab 2002 nur noch in Liechtenstein. Dort habe ich meinen 2. Mann kennen gelernt und bin nach Eschen gezogen. Wie kamen Sie dann zu Ihrer heutigen Tätigkeit? Mein Mann meinte, ich könne nicht ewig im Service arbeiten. Ich solle mir etwas suchen, das mir Spass macht. Ich habe mir dann eine Weile Gedanken gemacht, habe im Internet gesurft und bin zur Berufsberatung mit zwei Themen: Massage und Rei-

seleitung. Mir wurde die Massageschule empfohlen, also liess ich mich zur diplomierten Wellnessmasseurin ausbilden. Das war 2005. Ich wollte mich langsam aus dem Service zurückziehen und hatte so mehr Zeit. Ich probierte Yoga aus und bin süchtig geworden. Irgendwann stellte sich heraus, dass es mich schon mein Leben lang verfolgt hatte.

war zudem ein Fan von indischen Filmen und habe für die Freunde meiner Mutter Szenen daraus nachgetanzt. Das waren alles Asanas und Mudras (YogaStellungen und symbolische Handgesten, Anm. der Red.). Mir wurde das erst im Ashram (klosterähnliches Meditationszentrum, Anm. der. Red.) bewusst, wo mein Leben analysiert wurde.

Inwiefern? Die Zeichen waren immer da. Wir haben schon als Kinder gewisse Posen nachgemacht. Ich

Dort haben Sie Ihre Ausbildung gemacht? Es war nicht geplant, dass ich Yoga unterrichten würde. Aber


meine:zeit

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nach der Trennung von meinem Mann hatte ich eine richtige Psychose. Meine damalige Yoga-Lehrerin sagte, ich könne so nicht weitermachen. Für 5 Wochen ging ich dann ins «Sivananda»Ashram im Tirol um mich selbst zu finden. Wie war das für Sie? Die ersten beiden Wochen, die Zeit der «Reinigung», waren sehr hart. Das haben nicht alle durchgehalten. Täglich vom frühen Morgen bis zum späten Abend haben wir meditiert, Gesungen, Asanas und Atemtechniken geübt und haben uns im Schneidersitz Vorträge über die Philosophie des Yoga angehört. Eine Woche mussten wir zudem schweigen. Und nach der Reinigung? Alle waren nur noch happy, haben gestrahlt und gegrinst und mit einer grossen Fröhlichkeit gesungen. Mit einem Diplom und einem gewaschenen Gehirn kehrte ich wieder nach Hause zurück. Man hatte uns davor gewarnt, dass das hart werden würde. Die Rückkehr in den Alltag? Die Rückkehr in eine materielle Welt. Im Ashram habe ich gelernt, dass wir zum Leben nur Sonne, Sauerstoff und vielleicht zwei Äpfel am Tag brauchen, mehr nicht. Manche vergleichen diesen Zustand mit dem High-sein nach Drogenkonsum. Natürlich lässt sich das in unserem Alltag nicht leben. Aber ich ernähre mich vegetarisch und trank nach meinem Aufenthalt im Ashram lange keinen Alkohol. Nur auf russischen Fisch verzichte ich nicht (schmunzelt). Sie haben also auch kein Bedürfnis nach Materiellem? Ich habe alles erreicht. Wenn ich bewusst und viel Zeit mit meiner Tochter verbringen kann, bewusst arbeiten kann, dann ist das alles, was ich brauche. Alles andere wäre Luxus. Als junge Frau bekam ich in Russland ein Paar Stiefel. Ich habe sie jeden Tag geputzt und gehütet wie meinen Augapfel. Heute bedeutet mir das nichts mehr.

Nach Ihrer Rückkehr begannen Sie also, Yoga zu unterrichten und haben Ihre Psychose überwunden? Ja. Vorher bestand mein Leben aus vielen Dummheiten und gab mir links und rechts Ohrfeigen. Nun war ich innerlich entspannt, hatte keine Ängste und Sorgen mehr, hatte meinen Weg gefunden. Ich begann, meine Yoga-Lehrerin zu vertreten und erhielt bald einen Anruf eines Fitnessstudios, das mich bat, bei ihnen zu unterrichten. Alles fügte sich. Dann wurden Sie Mama, nur leider hielt die Beziehung nicht. War es schwer für Sie, als Alleinerziehende zu arbeiten und Ihr Kind aufzuziehen? Nein. Ich hatte ja meinen Weg gefunden, wusste, dass ich alles schaffen kann. Meine Tochter Anna nahm ich einfach immer mit zu den Stunden. Später hatte ich dann eine Tagesmutter oder einen Babysitter, heute besucht sie die Kita. Und natürlich ist sie auch regelmässig bei ihrem Vater in Basel oder er kommt uns besuchen. Auch meine Mutter kommt so oft wie möglich hierher. Vermissen Sie Ihre Heimat? Ich vermisse meine Mutter und meine Verwandten. Aber meine Heimat ist jetzt hier. Drei meiner Cousinen leben in der Schweiz, ich sehe sie regelmässig. Als 2003 aus einem kurzen Heimaturlaub aufgrund eines gebrochenen Zehs 4 Monate wurden, bekam ich Heimweh. Da wusste ich, wo mein Zuhause ist. Trotzdem verreisen Sie gerne? Ja, ich nutze das jetzt aus. Als Kind kam ich nie weg und als ich in die Schweiz kam, war ich mit meinem Visum auch gebunden. Ich fahre also gerne öfter weg, dafür nur kurz. Ich brauche es manchmal, den Horizont zu sehen, was hier ja aufgrund der Berge nicht möglich ist. Ich fahre darum gerne ans Meer. Ich bin ja auch am Meer aufgewachsen. Gibt es etwas, das Sie sonst noch vermissen hier? Nein, ich fühle mich hier wohl

und zuhause, auch wenn es so wie heute in meiner Küche nach Hering riecht (lacht). Im Ernst, und wenn ich Ideen habe, wie

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etwas besser werden könnte, bespreche ich mich einfach mit meinen Kunden aus der Politik (schmunzelt).

KURZ GEFRAGT Wie starten Sie in den Tag? Meine Tochter weckt mich, indem sie zu mir ins Bett kommt. Danach mache ich ihr Frühstück. Was schätzen Sie an Ihrer Wohngemeinde? Bendern hat für mich eine gute Lage, Kindergarten und Schule sind modern und man hört nur Gutes. Natürlich haben wir hier auch den wunderschönen Badesee, der zu Fuss erreichbar ist und sind auch schnell mit dem Fahrrad am Rhein. Welches ist Ihr liebster Ort in Liechtenstein? Zwischen Schaan und Planken gibt es eine Stelle im Wald, an der zwei Wasserfälle herunterkommen. Jeder hat einen eigenen Rhythmus. Ich bin oft nachts allein dort hingefahren. Welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch? Es sind drei Bücher: «Montagsyoga», ein Roman, das Lehrbuch von Iyengar-Yoga, in dem ich oft etwas für meine Stunden nachschlage und ein Märchenbuch, aus dem ich abends meiner Tochter immer etwas vorlese. Ein Lieblingszitat? Es ist nicht unbedingt ein Zitat, eher ein Motto: «Bewusst leben, bewusst denken und bewusst atmen.» Dann kann nichts mehr schief gehen. Ein Reiseziel, das Sie noch interessieren würde? Japan und Indien. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Es darf gerne so weiter gehen. Aber ich wünsche mir eine Beziehung. Möchte mich noch einmal verlieben, von einem Mann erobert werden… Ich bin erreichbar unter www.yoga-massage.li.


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Trotz schwerem Schicksalsschlag immer gut drauf Wie Antonio im LAK Haus St. Laurentius in Schaan sein Leben meistert Manchmal nimmt das Leben unvorhersehbare Wendungen. Antonio Bartolomeo kam vor 30 Jahren aus Italien nach Liechtenstein. Der Italiener arbeitete als Plattenleger, hatte eine Partnerin und zwei Söhne als er 2008 einen schweren Hirnschlag erlitt. Der 52-Jährige wird sein Leben lang auf Pflege angewiesen sein, jedoch zeigte sich inmitten seiner Therapien sein künstlerisches Talent. Er schafft mit grosser Leidenschaft Mosaike. Von Tamara Beck Das LAK Haus St. Laurentius in Schaan ist hell und freundlich. Nicht nur das Haus, auch die Mitarbeiter strahlen eine grosse Warmherzigkeit aus. Hier lebt Antonio seit 2014. Zuerst war er nur als Feriengast hier, doch bald wechselte er in ein eigenes Zimmer in die Abteilung im Erd-

geschoss. Hier integrierte sich A. wunderbar. Er kümmert sich um die anderen Bewohnerinnen und Bewohner, knüpft Beziehungen und fühlt sich sehr wohl. Das war nicht immer so. Durch seinen schweren Hirnschlag vor 8 Jahren mit einer «partiellen armbetonten Halbseitenlähmung»

waren auch seine sozialen Kompetenzen massiv betroffen. Nach einer Rehabilitation in Valens wurde er lange von seiner Partnerin zuhause gepflegt bis die Pflegebedürftigkeit zu belastend wurde. Nach dem Eintritt ins Haus St. Laurentius durchlebte Antonio,

laut Stationsleiterin Deborah Allen emotionale Wellen, war traurig, abweisend und apathisch. Der soziale Rückzug erschwerte die Betreuung und Integration. Künstlerisches Talent entdeckt Deborah Allen, die auch pflegerische Bezugsperson von Antonio


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ist, suchte Möglichkeiten für eine sinnstiftende Beschäftigung. Da entdeckte sie in seinem Zimmer Mosaike, die er bereits in seiner Zeit in Valens angefertigt hatte. Gemeinsam mit Marlies Müller, die im Haus St. Laurentius tätige Fachfrau für Lebensbegleitung besorgte sie Material und mit ein wenig Unterstützung begann Antonio sein künstlerisches Talent wieder zu entdecken. Er sucht sich heute selber seine Motive aus und arbeitet meist abends an einem für ihn hergerichteten Tisch und zum Teil auf seinem sonnigen Zimmerbalkon an seinen Mosaikbildern. Die grösste Herausforderung für Antonio ist, die Arbeiten mit nur einer Hand auszuführen. Immer wieder sucht und entwickelt er Hilfsmittel, die ihn dabei unterstützen. Da er aufgrund von Schmerzen öfter pausieren muss, braucht er mehrere Wochen um ein Projekt abzuschliessen. Einige seiner farbenfrohen Bilder zieren heute schon die Wände im Haus St. Laurentius. Viele verschenkt er auch. Deborah Allen hofft, eines Tages eine Ausstellung für Bartolomeo organisieren zu dürfen

Stimmungstiefs sind verschwunden Aber es sind nicht nur die schönen Bilder, die Antonio heute ausmachen. Er ist aufgeschlossen, fröhlich und kommunikativ geworden. Seine Stimmungstiefs sind praktisch verschwunden. «Sein Schaffen hat seinen Selbstwert enorm erhöht», so Deborah Allen. Antonio ist aktiv und lebensfreudig, er geniesst den Zusammenhalt seiner Familie (sein Bruder und seine Schwester leben auch in Liechtenstein) und er liebt Fussball als Fan von Juventus Turin, Er selber spielt gerne Fussball am «Tschuttikasten» im Haus. Ausserdem hat er die Möglichkeit, sich frei zu bewegen. Untertags ist Antonio viel unterwegs. So geht Antonio ins Dorf, fährt mit dem Bus zu Arztterminen, besucht seine Familie und geht ins Restaurant. Deborah Allen erzählt: «Er meldet sich immer

Antonio erlitt 2008 einen schweren Hirnschlag.

Antonio arbeitet mit grosser Leidenschaft an Mosaiken.

ab und wieder an und wir sind immer für ihn da, wenn er uns braucht. Auch wenn Antonio sich soweit autonom bewegen kann, geht es ohne pflegerische Unterstützung leider nicht. Er spricht viel und gerne mit uns und wir treffen gemeinsam Abmachung zu seiner Pflege und Betreuung.» Antonio benötigt

regelmässig Therapie zum Erhalt und Förderung seiner Fähigkeiten, eine vollständige Heilung wird es nicht mehr geben.

Kreatives Tun als Lebensaufgabe Dem Besuch der Journalistin, die auch Fotos machen durfte, stand er offen gegenüber. Er war gut

gelaunt, strahlte und ging dann ganz in seinen Erzählungen über seine Werke auf. Er zeigte verschiedene Vorlagen, seinen Arbeitsplatz mit angefangenen Werken, die Materialien und Werkzeuge und erklärte anhand eines Buches zum Thema, wie er vorgeht und welche Unterschiede es beim Material gibt. Man merkt, dass er sein Handwerk bestens versteht. Deborah Allen erklärt, dass er dennoch sehr bescheiden ist, was seine Werke betrifft. Überschwängliches Lob höre er nicht gern. Eines seiner nächsten Projekte wird es sein, den Eingang des Hauses im Untergeschoss mit seiner Mosaikkunst zu verzieren. Man darf gespannt sein, wie Antonio die Wand verschönern wird. Fest steht: das kreative Tun ist eine wunderbare Aufgabe für ihn, die ihn ausgleicht und ihm hilft, seine Tage zu gestalten. Schön, dass das Haus St. Laurentius ihm den Raum und die Möglichkeiten dafür gibt, das künstlerische Schaffen frei auszuleben und entsprechend zu würdigen.


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Üseri Worzla rücke Dialekt-Ausd

Teil 3

1.

Dr Buab ischt of d’Böschelebiig uffe klettarat, bim Ahafalla hät er dr Fuass verschtuucht. Der Bub ist auf die Holzbeige geklettert, beim Herunterfallen hat er sich den Fuss verstaucht.

2.

Dr Hund natschlat a dr Süübere, gang se gi vergraaba. Der Hund frisst die Nachgeburt des Kalbes, geh und vergrabe sie.

3.

Das ischt jo Biesch-Melch, dia mag i net trinka. Das ist Biesch-Milch (Kuh-Milch nach der Geburt), diese möchte ich nicht trinken.

4.

Dr Gluckere springen sieba Hööle noch. Der Henne laufen sieben Kücken hinterher.

5.

Katz ischt bis zuar Schtooratrocka uffeklettarat, jetz ischt si domma am jöömara. Die Katze kletterte bis zum Starenhäuschen hinauf, jetzt jammert sie dort oben.

6.

Im Hennazuu dinna, bim Holderbom, sin d’Brennesssla scho hoch. Im Hühnergehege, beim Holunderbaum, sind die Brennnesseln schon hoch gewachsen.

7.

Dia Geiss ischt a soo beenig, i ha an grossa Verlett khaa, bis sie gschtumpnat gsii ischt. Diese Ziege ist so störrisch, dass ich lange gebraucht habe, bis ich sie an einem Pfahl angebunden hatte.

8.

Dr Johann kunnt gleich, er hät noch of an Abtrett müassa. Der Johann kommt sofort, er musste noch aufs WC.

9.

Du muascht d’Schrepfa meh aazücha, wenn s abwärts goht. Du musst stärker bremsen, wenn es abwärts geht.

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«Er hätt noch uf müassa» Dialekt-Ausdrücke, zusammengestellt von Adolf Marxer und Herbert Oehri

Liechtensteinisch ist eine Sammelbezeichnung für die im Fürstentum Liechtenstein gesprochenen hochalemannischen Dialekte. Die Mundarten in Liechtenstein gehören zu den schweizerdeutschen und alemannischen Dialekten Vorarlbergs und

10. Goofa sind am Giigampfa i dr Bündt dossa. Die Kinder schaukeln auf der Wippe in der Wiese. 11. Was du verzellscht, ischt alls an Schmarra! Was du erzählst, ist alles Unsinn. 12. I sött weder a mol d Greffelschachtla suuber botza. Ich sollte wieder einmal die Schulgriffelschachtel reinigen. 13. Min Kolleg hät dr Fuass verteiflat bim Vääh triiba. Mein Freund hat sich beim Viehtrieb den Fuss verletzt.

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Südwestdeutschlands. Innerhalb des Liechtensteinischen gibt es aufgrund des Dialektkontinuums teilweise erhebliche regionale Unterschiede und Variationen. Das beste Beispiel dafür liefert uns der Walser-Dialekt, der in Triesenberg gesprochen wird.


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14. Dossa hocken zwaa Katzarolle und machen an muards Lärma. Draussen sitzen zwei Kater und machen einen fürchterlichen Lärm.

an Abtrett

15. Dia Sach ischt üüs z brenzlig warda, miar sind denn gfloocha. Die Angelegenheit wurde uns zu brenzlig, wir sind dann geflüchtet. 16. Dr Goof hät scho weder i d Windla gmacht. Das Kind hat schon wieder in die Windel gemacht. 17. S’Segablatt quietscht, du muasches met anara Schpeckschwarta schmötza. Das Sägeblatt quietscht, du musst es mit einer Speckschwarte einreiben. 18. I täät jetz aafoocha schaffa, soss isches zmool Mettag! Ich würde jetzt beginnen zu arbeiten, sonst ist es plötzlich Mittag.

Bei welchem dieser Dialektsprüche ko mmt das Wort «d’Schrepfa»vor? Senden Sie uns di e richtige Nummer per E-Mail zu. Zu gewinnen: 3 Exem plare vom «s Hundertölfe rbuach va Mura» ve

19. Dr Lehrmeischter hät am Lehrling a mol ghörig Kappa botzt. Der Lehrmeister hat dem Lehrling nun einmal tüchtig den Kopf gewaschen. 20. Buaba sind in Waal uffeganga ge Niala roocha. Die Burschen sind in den Wald hinaufgegangen um dort Nielen (Waldrebe) zu rauchen.

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ra.oehri@medienb

uero.li bis 19. Juni 2016

Der Maurer Ahnenforschungsverein hat bereits im Jahre 2005 in Band III seiner fünfteiligen Buchreihe «Menschen, Bilder & Geschichten – Mau-

ren von 1800 bis heute» alte, kaum mehr bekannte Dialektausdrücke publiziert. Wir wollen sie der Nachwelt erhalten und haben die nachfolgenden Ausdrücke ins Hochdeutsche übersetzt.

21. Jag dia Bagaasch weder zum Huus usse! Jage dieses Gesindel wieder zum Haus hinaus! 22. Dem Malefitz mon miar amol sääga wia’s lauft. Dem Lausbuben müssen wir einmal sagen, wie’s läuft. 23. Du häscht am Ross a muards Trumm Holz aaghengt. Du hast dem Pferd eine riesige Menge Holz zum Ziehen angehängt. 24. Dr neu Tesch hät scho a paar Schmottara öberkoo. Der neue Tisch hat schon einige Dellen abbekommen. 25. Dia Wiiber sind weder metanand eppas am tuschla. Diese Weiber tuscheln wieder miteinander. 26. Dr Hirt schtoht barfuass im neua Kuahtätsch dinna zum warme Zeha öberkoo. Der Hirt steht barfuss im frischen Kuhfladen, um warme Zehen zu bekommen.

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27. Dia Heumähdle werdn marn weder verzettet. Diese Heumahden werden morgen wieder auseinandergebreitet.


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3. Vereinshaus und Kleinkinderschule (1912 – 2003), September 2003, limitierte Auflage für CHF 10.—(exkl. Porto) 4. 50 Jahre USV Eschen-Mauren (1963 – 2013), Jubiläumsschrift, der gesamte USV auf einen Blick, ebenfalls limitierte Auflage, für CHF 10.— (exkl. Porto)

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Hackwerkzeug Hackwerkzeug

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hartGesellnäckig, schaftshartverGesellnäckig, zimmer bissen schaftsverZauberzimmer bissen wort in Zauber„1001 wort in Nacht“ „1001 Nacht“ kleinere Religionskleinere gemeinReligions6 schaft Erbprin-6 gemeinzessin v. schaft ErbprinLiechzessin v. tenstein Liechtenstein

indische geistindische liche geistLehrer liche Lehrer

nicht gesund nicht gesund

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Lösungswort: 1 2 3 1

englisch: enggrün lisch: grün

kontrollierter kontrolDurchlierter gang Durchgang

Essen, Nahrung Essen, Nahrung

Hauptstadt in HauptSüdoststadt in asien Südostasien

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Behauptung Behauptung

Niederschlag Niederschlag

Fussballtreffer Fussballtreffer

GUTSCHEIN € 50.–

von «Der Brillenmacher» zu gewinnen! Und so machen Sie mit: Senden Sie uns das Lösungswort und mit etwas Glück gewinnen... Per Post: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, «Rätsel» Essanestrasse 116, 9492 Eschen

Nachtvogel Nachtvogel

Per E-Mail: vera.oehri@medienbuero.li

vom Hundert vom Hundert

Zitterpappel Zitterpappel

Einsendeschluss ist 19. Juni 2016. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Der Gewinner des 50-Franken-Gutscheins von Müko, Mauren ist Walter Lampert, Schellenberg.

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RennschlitRennten schlitten

2 2 6 6

Kopfbedeckung Kopfbeim deckung Orient im Orient

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nicht Mond des dunkel Saturns nicht Mond des dunkel Saturns Begründer des Zionismus Begründer 5 †des 1904 Zionismus Ausruf d. † 1904 Freude,5 LustigAusruf d. keit Freude, LustigHauptkeit ort von HauptOsttirol ort von Abk.: Osttirol Atmosphäre Abk.: absolut Atmosphäre absolut

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Vorna- 8 me der VornaMinnelli me der Minnelli

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Genuss aus der Region erleben Die Buurazmorga Saison läuft. Bei Schönwetter erwartet das Bangshof - Team ihre Gäste jeden Sonntag ab 9 Uhr. Der Bangshof empfiehlt sich übrigens auch für Apéros und Feiern aller Art, wie Hochzeiten, Geburtstage, Firmen- und Vereinsfeiern.

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