lie:zeit
10/2017
59 Okt. 2017
Zeitschrift für Liechtenstein und die Region
Jahrmärkte in Liechtenstein
Im Brennpunkt der Unterländer «Bremimart» ab Seite 6
Die Lösung. IT-Infrastruktur Print-Copy Bürokonzepte
079 433 68 19 Isch lüt a! a! IschNot Notam amMa, Ma, am Risch lüt
0800 077 0800 077 077
Im alten Riet 38 LI-9494 Schaan
T +423 239 09 09 www.bueromarxer.com
1
2
lie:zeit
10/2017
Freude bereiten. Grusskarten für jede Gelegenheit finden Sie in unseren Poststellen.
www.post.li
Die ersten Wege nach der Geburt «Alle Schwangeren können Unterstützung gebrauchen und erhalten diese bei uns», sagt Manuela Jäger, die Leiterin der Beratungsstelle schwanger.li. Diese Unterstützung ist vielfältiger Natur. Aufgefallen sei aber, dass immer mehr Ratsuchende Fragen administrativer Art haben. «Daher haben wir uns entschieden, in einer Broschüre alle wichtigen administrativen Wege aufzuzeigen. Eben wie der Titel schon sagt ‚die ersten Wege nach der Geburt’.» Mit dieser Broschüre solle ein Service für junge Familien geleistet werden. «Denn nach der Geburt gibt es so viel Neues. Die Frau muss sich erholen, die Familie hat plötzlich Zuwachs. Da geht manches leicht unter. In unserer Broschüre kann man nachschlagen, was alles erledigt werden muss. Gerade heute, da die Geburtenabteilung im Landesspital geschlossen ist und die Gebärenden aus Liechtenstein keine spezifisch liechtensteinischen Informationen mehr bekommen», führt Manuela Jäger aus. Vielfältig sind die Fragen, die in der Broschüre beantwortet werden. Es sind dies beispielsweise: Wo muss ich die Geburt des Kindes melden? Wie erhalte ich eine Geburtsurkunde, wenn ich im Ausland gebäre? Wo muss ich die Kinderzulage beantragen? Wie muss ich mein Kind krankenversichern? Wo bekomme ich einen Reisepass für das Kind? Wie läuft das mit der Vaterschaftsanerkennung, wenn ich nicht mit dem Vater des Kindes verheiratet bin? Die Broschüre ist ab sofort bei allen Frauenärzten, Hebammen, Mütter- und Väterberaterinnen und in den umliegenden Geburtenstationen erhältlich. Selbstverständlich kann die Broschüre auch direkt bei schwanger.li kostenlos bestellt oder als PDF von der schwanger. li-Homepage heruntergeladen werden. Sollten weitere Fragen rund um das Thema Schwangerschaft und Geburt auftauchen, stehen die Expertinnen von schwanger.li gerne mit Rat und Tat zur Verfügung. Broschüre «Die ersten Wege nach der Geburt» Beratungsstelle schwanger.li Bahnhofstrasse 16 9494 Schaan
Telefon: 0848 003344 E-Mail: info@schwanger.li www.schwanger.li
«Die ersten Wege nach der Geburt» von schwanger.li – ein praktischer Wegweiser zu den wichtigsten Behördengängen für in Liechtenstein wohnhafte Eltern.
lie:zeit
10/2017
EDITORIAL
Liebe Leserinnen, lieber Leser Die lie:zeit befasst sich in der Oktober-Nummer speziell mit der wechselvollen Geschichte der Liechtensteiner Vieh-und Warenmärkte und rückt den traditionellen Unterländer Jahrmarkt, der an diesem Wochenende stattfindet, in den Mittelpunkt. Der Landtag befasste sich in der Oktober-Session in einer längeren Diskussion mit der Petition des Vereins «Hoi Quote», mit ungelösten Verkehrsproblemen, dem Finanzausgleich und der Kletterhalle des Alpenvereins. Nach dem Nein in Vaduz und Balzers zur Hängebrücke aus Anlass des 300-Jahrjubiläums Liechtenstein (1719 – 2019) stellt sich die Frage wie es weitergehen soll. Ist Liechtensteins Fussballsport in der Krise? Dieser Frage geht Chrisi Kindle im Sportteil nach. Zudem fragen wir auch die Erstligatrainer wie sie aus dem Tabellenkeller herauskommen wollen.
Erwin Schreiber hat eine Reise nach Madagaskar gemacht und ist mit vielen Eindrücken zurückgekehrt. Er erzählt uns von dieser faszinierenden Insel im Indischen Ozean. Alles ist ständig im Fluss. Wie sich das (Strassen)-Bild der Gemeinde Mauren innerhalb weniger Jahrzehnte verändert hat, wird anhand des Strassenbaus der Fürst Franz-Josef-Strasse von 1951 zu 2017 gezeigt. Ich wünsche Euch eine spannende Lektüre und melde mich wieder mit der November-Ausgabe. Herzlichst Euer
Herbert Oehri
SÄGASTRASSE 38 FL-9485 NENDELN TEL. +423 3701734 WWW.KARTBAHN.LI
Die Kartbahn mit dem besonderen Flair Speziell für Firmen-Events Vereins- oder Familienfeiern! Abendessen ab 10 Personen mit Reservierung möglich
■ Freizeitaktivität mit dem besonderen Flair ■ Durch den Einsatz top-moderner Elektro-Karts keine Emissionen ■ Musikbox ■ Airhockey ■ Tischfussball ■ Dartspiel ■ Skychannel Sport HD ■ Wunderschönes Ambiente in unserem Bistro NEU: TESLA-KARTS FOR KIDS für Kinder von 3 bis 9 Jahren
hn.li a b t r a www.k
3
4
1
meine:zeit lie:zeit
06/2017 10/2017
verbindet Suchen Sie einen
Medienpartner? Mit Radio L als Medienpartner mehr Publizität und Beachtung für ihren Anlass erreichen.
Leistungen: Spotschaltungen // Online Präsenz im Vorfeld // Beitrag im Vorfeld // Durchsagen im Radio L Veranstaltungskalender // Sendung «Markplatz» Leistungen Medienpartner: Radio L kann sich visuell präsentieren (auf Druckerzeugnissen, Webseite, Werbebanner etc.)
ab
1ʼ875.–
Varianten: 1ʼ875.– CHF 20 Spots á 20 Sek. 45.– CHF 2ʼ3 k. Se 20 á 25 Spots 15.– CHF 2ʼ8 30 Spots á 20 Sek. lusive MWST.)
(Die Preise sind exk
www.radio.li
lie:zeit
10/2017
AUS DEM INHALT
59/2017
Inhalt Jahrmärkte im Wandel der Zeit
6
Die Entstehung der Jahrmärkte in Liechtenstein
10
Die wechselvolle Geschichte unserer Vieh- und Warenmärkte
11
«Hoi Quote» soll Volksinitiative lancieren
15
Frauenquote nicht gewollt
16
Vaduz und Balzers sagen Nein zur Hängebrücke – wie weiter?
18
lie:zeit Faszination Jahrmarkt Seit Jahrhunderten werden Viehund Warenmärkte in Liechtenstein abgehalten. An diesem Wochenende findet zum 89. Mal der Unterländer «Bremimart» in Eschen statt. Seite 6
Besteuerung der Liechtensteiner Angestellten des Spitals Grabs und BZB
19
3 Fragen an die Vertreter der 4 Parteien
21
Rabatte als Preistreiber bei den Krankenkassenprämien?
22
Von Krankenkassenprämien und übersatten Reserven
23
Vom Einfluss der Wirtschaft auf die Schule
24
3 Fragen an Liechtensteins Trainer der 2. und 3. Liga
29
Über 50 Personen kümmern sich um das Wohl der Gäste
32
«Wir wollen den jungen Talenten Türen öffnen»
36
Die Geschichte der Contina in Mauren
40
Gewerbebewilligung im Rahmen der Unternehmensgründung
41
Madagaskar – Im Land, wo der Pfeffer wächst
42
Rückblick auf ein interessantes, erfolgreiches, teils auch entbehrungsreiches Leben
46
Neun ereignisreiche Jahrzehnte
46
Gustavs Zahltag
54
«Realistisch ist eine Quote von einem Drittel»
56
Wie sich alles verändert /das Strassenbild von einst und heute
58
Mit Alt und Jung im Kontakt
60
Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen – Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter) – Johannes Kaiser – Jnes Rampone-Wanger – Vera-Oehri-Kindle Weitere Beiträge/Interviewpartner/ innen-Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick – Heribert Beck – Stefan Lenherr – Tamara Beck – Asha Ospelt-Riederer – Hansjörg Marxer – Alexander Batliner – Dr. Emanuel Schädler – Ado Vogt – Herbert Elkuch – Johannes Kaiser – Pio Schurti – Stefan Hassler – Walter-Bruno Wohlwend – Caroline Spiegel – Hansjörg Nipp – Thomas Nigg – Carmen Oehri – Dr. Peter Schoeck –Erwin Schreiber – Markus Büchel – Chrisi Kindle –Max Beck.– Dr. Renate Wohlwend – Spezialbeiträge von Liechtensteins Parteien: FBP, VU, FL, DU – Grafik/Satz/Lithos: Sonja Schatzmann – Sonja Blumauer –Oliver Hartmann– Druck: Somedia Partner AG – Fotos: Michael Zanghellini – Paul Trummer – Jürgen Posch – Oliver Hartmann – Vera Oehri – Max Beck – Renate Beck – privat zur Verfügung gestellt – Akquisition/Marketing/Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin) – Creativeservice AG, Schaan – Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/ Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden – Erscheinung: Samstag, 14. Oktober 2017 – Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins, im Bezirk Werdenberg und an weitere ausgewählte Adressen im Rheintal und in Vorarlberg. Zeitschrift erreicht ca. 80’000 Leserinnen und Leser, erscheint u.a. auch im Vorarlberger Lesezirkel mit einem Einzugsgebiet von 210’000 Personen (Umfang 96 Seiten).
Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gast-Autoren Platz um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen, wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen.
«lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.
Nächste «lie:zeit»: 11. Nov. 2017
5
polit:zeit Arbeitsreicher Landtag Die Qual mit der Frauen-Quote. Das spürte man an der langen Debatte im Landtag. Aber auch die Verkehrsproblematik kam erneut auf den Prüfstand. Der Regierung wurde mit 15 Stimmen die FBP-Motion um die Zuschg überwiesen. Es wird wohl auf die Lösung in einem Gesamtkonzept der Unterländer Verkehrsproblematik hinauslaufen. Seite 16
sport:zeit Liechtensteins Fussball in der Krise Nach dem schlechtesten Abschneiden unserer A-Nationalmannschaft seit 16 Jahren, aber auch nach der gegenwärtig äusserst sportlich angespannten Tabellensituation der FL Erstligisten stellen wir uns die Frage, wie Liechtenstein aus der Krise kommen könnte. Seite 25
meine:zeit Madagaskar, ein Reisebericht Erwin Schreiber erzählt uns von seiner Reise nach Madagaskar und von der Faszination, die von dieser fast mystischen Insel im Indischen Ozean auf uns Menschen ausgeht. Seite 42
6
lie:zeit
Jahrmärkte im Wandel der Zeit An diesem Wochenende findet in Eschen der Unterländer «Bremimart» statt Jedes Jahr, und dies schon seit Jahrzehnten, finden in Liechtenstein jeweils am ersten und zweiten Wochenende des Monats Oktober die zwei grössten Jahrmärkte statt: Der Vaduzer Jahrmarkt und der Unterländer Jahrmarkt in Eschen. Text: Herbert Oehri
10/2017
lie:zeit
10/2017
7
Die Gemeinden Liechtensteins unterstützen die Durchführung des Jahr- und Prämienmarktes. Die landwirtschaftliche Leistungsschau und der Verkauf von bäuerlichen Erzeugnissen sowie Produkten des täglichen Bedarfs bilden die Grundlage für den Jahrmarkt. Darüber hinaus ist der Jahrmarkt ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Besonders die Kinder und Jugendlichen freuen sich auf das Markttreiben, den Rummel und den Zauber, welcher nur der Jahrmarkt auszustrahlen vermag. Das zeigt sich erneut an diesem Wochenende beim Unterländer Jahrmarkt in Eschen. Viele Besucher werden den Weg ins Zentrum der Unterländer Metropole finden, um sich auf den Vergnügungsbahnen, an den zahlreichen Marktständen, an den attraktiven Rahmenprogrammen, aber auch an den vorgeführten Tieren zu erfreuen. Neben dem üblichen Prämienmarktablauf (Viehprämierung, Schaf-, Ziegen- und Eselschau, verschiedene Misswahlen mit den Missen aus dem Steg, Oberland und dem Unterland) zeigt die IG Tierzucht in einem eigenen Zelt eine Präsentation ihrer Arbeit mit Schafen, Ziegen, Pferden, Schweinen usw. Der «Verein zur Förderung Unterländer Prämienmarkt» wird am Samstag zur Festwirtschaft auf dem Marktplatz einladen – die Unterländer Bäuerinnen locken wie jedes Jahr mit Köstlichkeiten und laden alle herzlich ins Festzelt ein. Das Zelt steht südlich vom LBZ. Des Weiteren findet am Anzeige
Vaduz 1973: Blick auf das Jahrmarktgeschehen.
Samstagmittag eine Viehsegnung durch Pfarrer Thomas Jäger (12.00 Uhr) statt.
Präsidium. Sie ist die gute Seele des jährlichen Unterländer Jahrmarktes.
Buuramarkt und Streichelzoo Auch der beliebte Streichelzoo für Kinder, der bekannte Buuramarkt und die Tombola fehlen ebenso wenig wie der Schülerwettbewerb. Die Gesamtorganisation liegt in den Händen des Vereins zur Förderung Unterländer Prämienmarkt Eschen (Präsident Franz Hardegger jun.). Und wie seit vielen Jahren laufen bei Renate Beck, geb. Hoop, als umsichtige Sekretärin und Organisationstalent aus Triesenberg die Fäden zusammen. Sie unterstützt mit Tatkraft und mit grosser Sachkenntnis das organisierende
Tanz und Unterhaltung mit dem USV Die Festwirtschaft mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm im grossen Zelt in der Eschner Dorfmitte wird auch in diesem Jahr vom USV Eschen/ Mauren durchgeführt. Zum zweiten Mal in Folge, weil ein anderer Verein absagen musste. Gespannt darf man auf den Auftritt der bestens bekannten Liechtensteinischen Partyband «Wuarscht ’n’ Brot» sein. Am Samstag ist die Festwirtschaft im Festzelt bereits ab 10 Uhr morgens geöffnet. Ab 15 Uhr bis in den frühen Abend
organisiert der USV für die Zeltbesucher wiederum ein musikalisches Unterhaltungsprogramm, u. a. mit den «Young Stars», ein Musicalverein für Kinder und Jugendliche. Unter professioneller Leitung wird gesungen, getanzt und geschauspielert. Am Abend unterhält die Tanz- und Partyband «Palmbeach Trio» Jung und Alt bis in die Morgenstunden. (erneuter Barbetrieb). Der Eintritt ins Festzelt ist am Samstag frei.
Erntedank-Gottesdienst Am Sonntag um 10 Uhr findet im Festzelt der traditionelle Erntedank-Gottesdienst statt. Anschliessend lädt die Jugendharmoniemusik die Kirchgänger und Gäste zum Frühschoppen.
www
Wäsche Ihr Fachgeschäft für www.widmer.li und Bekleidung
Tel: 00423 373 33
www
CALIDA · TRIUMPH · MEY · ISA · MONARI · ASKARI · SIMCLAN · FALKE
www.widmer.li
Tel: 00423 373 33 34
Industriezulieferer | Staplerfahrschule | Kranschulungen | CZV-anerkannt
Industriezulieferer | Staplerfahrschule | Kranschulungen | CZV-anerka
lie:zeit
8
10/2017
«Hoi zemma: Kond o zum Bremimart und Unterländer Johrmarkt!» Am Wochenende vom 13. bis 15. Oktober duftet, tönt und schmeckt es in Eschen nach Jahrmarkt. Traditionellerweise trifft man beim beliebten Grossereignis nicht nur viele gut gelaunte Eschnerinnen und Eschner, festfreudige Unterländerinnen und Unterländer, sondern auch zahlreiche Besucher aus dem ganzen Land und der näheren wie weiteren Umgebung. Sie alle dürfen sich wiederum auf ein buntes Angebot und die ausgelassene Jahrmarktstimmung rund um die Stände im Dorfzentrum und auf ein tolles Unterhaltungsprogramm im Festzelt freuen. Auch der «Bremimart» mit vierhundert Kühen und Rindern verschiedener Rassen, mit Streichelzoo und Buuramarkt hält viele Attraktionen bereit und lädt zum fröhlichen Verweilen ein. Der Unterländer Jahrmarkt ist ein gesellschaftliches Ereignis, das niemand missen möchte. Ich persönlich freue ich mich ganz besonders auf ihn. Er ist der Treffpunkt schlechthin. An diesem Tag hat man das Gefühl, dass alle Besucher genug Zeit haben – Zeit zum Plaudern, zum Verweilen und zum Schauen. Niemand hetzt durch die Gegend. Jeder spricht mit jedem. Allein schon deshalb ist es fast ein Muss, unseren Jahrmarkt und den «Bremimart» zu besuchen. Es ist ein Anlass, der vor allem Familien und Kinder anzieht. Der Markt sorgt für eine spezielle Atmosphäre im
Dorf. Unsere Gäste werden viele Marktfahrer erleben können, die stolz ihre Waren präsentieren, Vereine wie den USV, die für das leibliche Wohl sorgen, und nicht zuletzt die vielen Vergnügungsbahnen, die Jung und Alt, Klein und Gross immer wieder von Neuem faszinieren. Die Anbieter des kurzweiligen Rahmenprogramms und der kulinarischen Spezialitäten aus dem In- und Ausland, die Stände, die Buden und Bahnen schaffen eine einmalige Markt- und Festatmosphäre. Am Unterländer Jahrmarkt trifft man sich, plaudert,
Anzeige
Unterländer Jahrmarkt und Bremimarkt 13.-15. Oktober 2017, Zentrum Eschen
Erleben, bummeln, einkaufen, geniessen.
lacht und hat es einfach gemütlich. Begegnung und entspanntes Geniessen der vielen Attraktionen machen die Besonderheit des Unterländer Jahrmarkts aus. All jenen, die zum guten Gelingen beitragen, der Jahrmarktkommission, den Vereinen, der Gemeindeverwaltung und den vielen Helferinnen und Helfern, danke ich für die geleistete Arbeit und die hervorragende Organisation. Im Namen des Gemeinderates heisse ich alle Besucherinnen und Besucher beim Unterländer Jahrmarkt herzlich willkommen in Eschen!
Günther Kranz, Vorsteher Gemeinde Eschen
lie:zeit
10/2017
Eschen mit neuem SPAR Konzept Knackiges Gemüse, vitaminreiche Früchte, ofenfrische Brote, feine Patisserie und abwechslungsreiche Mittagsmenüs sind einige der Genuss-Highlights, welche die Kundinnen und Kunden im neuen SPAR täglich erwarten. Nach einem Komplettumbau feiert der SPAR Nachbarschaftsmarkt in Eschen vom 26. bis 29. Oktober 2017 mit diversen Aktivitäten und lädt zu einem besonderen Einkaufserlebnis ein. Zusammen mit Georg Brot bildet der neue SPAR am St. Martins-Ring 3 einen Hotspot für Gourmet- und Feinkostprodukte. Verlängert wurden auch die Öffnungszeiten: Neu ist der Markt Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr, am Samstag bis 16 Uhr und neu am Sonntag von 8 bis 13 Uhr offen. Die Bevölkerung im Oberland darf sich ebenfalls auf baldige neue Einkaufsmöglichkeiten freuen: Im Dezember wird ein weiterer SPAR Nachbarschaftsmarkt mit neuem SPAR Konzept mit regionalen Spezialitäten in Triesen an der Maschlinastrasse 2 eröffnet.
9
Die Marktleiterin Petra Bühler und ihr Ehemann sind begeistert vom neuen SPAR Konzept, das ein wahres Einkaufserlebnis bietet.
Die einladende Convenience-Theke mit warmen Mahlzeiten, feinen Sandwiches, leckeren Snacks, frischen Fruchtsäften und warmen sowie kalten Getränken lässt keine Wünsche offen.
Mmh, feine Patisserie von Georg Brot. Wer kann da widerstehen?
Alfred Meier Alfred Meier Transporte Transporte FL-9492 FL-9492 Eschen Eschen
Tel.Tel. +423 37316160606 +423 373 +423 373 FaxFax +423 37356560606 Mobile 079 433 65 85 Mobile 079 433 65 85 info@meiertransporte.li info@meiertransporte.li ● Internat. Transporte ● Container-Transporte Internat. Transporte ● Kipper-Transporte Container-Transporte ● Kranarbeiten
Parkett - perfekt verlegt, ein Wert fürs Leben
● ● ● Kipper-Transporte ● Kranarbeiten
Beratung
Verlegung
Renovation
Pflege
Schauraum
Fluxstrasse 29 • 9492 Eschen • +423 377 56 56 • www.parkettatelier.li • info@parkettatelier.li
10
lie:zeit
10/2017
Die Entstehung der Jahrmärkte in Liechtenstein Im Besonderen des Unterländer Prämien- und Jahrmarktes in Eschen in Kurzfassung Es gibt viele Geschichten über das Marktgeschehen früherer Jahrhunderte in unserer Region. Vaduz verfügt als einziger Ort in Liechtenstein über ein kaiserliches Marktrecht. Graf Karl Ludwig zu Sulz stellte ein entsprechendes Gesuch um Einrichtung eines Wochenmarktes am 23. November 1592 an Kaiser Rudolf II., dem entsprochen wurde. Text: Herbert Oehri
Über das Marktgeschehen selbst wissen wir wenig. Jahrmärkte an festgesetzten Tagen wurden in Vaduz wohl durch alle Zeit abgehalten. Wochenmärkte hingegen hatten immer einen schweren Stand. Der Markt in Vaduz litt stets unter der Konkurrenz der benachbarten Märkte, insbesondere von Werdenberg und Feldkirch. Aber auch Neid, mangelnde Unterstützung und Widerstand durch die anderen Gemeinden des Landes musste er erfahren. Vieh- und Warenmärkte waren Sache der Marktgemeinde. 1927 genehmigte die Regierung folgende Neuordnung der Märkte in Vaduz: jährlich Mitte Mai einen Frühjahrsviehmarkt, anfangs
Oktober die «Viehaufstellung und -Prämierung, verbunden mit dem 1. Herbstvieh- und Warenmarkte (Jahrmarkt)», Ende Oktober, Anfang November den zweiten Herbstviehmarkt und Mitte Dezember den dritten Herbstviehmarkt, verbunden mit Warenmarkt (Klausmarkt)».
Grosse Veränderungen Das heutige Jahrmarktgeschehen hat sich gegenüber früher verändert. Durch die Expansion der Gemeinden und den damit verbundenen Häuser- und Strassenbauten mussten die Standorte oft gewechselt werden. Wenn früher jede Woche (teils bis zu dreimal wöchentlich) Markttreiben herrschte, so ging das im Verlauf der Jahrhun-
derte auf eine einmalige Durchführung im Jahr zurück. Das Warenangebot hat sich ebenso verändert wie die Einrichtungen im Vergnügungspark für Kinder und Jugendliche. Auch die Vieh- und Warenmärkte haben sich in den letzten Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten zwangsläufig verän-
dert. Wer die vorhandene Literatur über die «Märkte» durchliest, kann erkennen, wie auch das Markttreiben einem ständigen Wandel unterworfen ist.
lie:zeit
10/2017
11
Die wechselvolle Geschichte unserer Vieh- und Warenmärkte Der Dissertation von Dr. A. Ospelt «Wirtschaftsgeschichte des Fürstentums Liechtenstein im 19. Jahrhundert» können wir über die Entstehung der Märkte folgendes entnehmen: (erschienen im Mitteilungsblatt der Gemeinde Eschen 1987/1 zusammengestellt von E. Allgäuer, gekürzt von «lie:zeit».)
Schon früh war in Liechtenstein versucht worden, die landwirtschaftlichen Produkte auf Märkten zu verkaufen. Die Polizeiordnung von 1732 spricht von zwei Wochen-Viehmärkten in Liechtenstein, wovon der eine zu Rofenberg vom 1. Mai bis Johanni, der andere in Vaduz vom Gallus-Tag bis Johanni gehalten worden sei. Da der Markt zu Rofenberg eingegangen war und dem Viehmarkt das gleiche Schicksal drohte, befahl die Polizeiordnung die Wiedererrichtung der beiden Märkte. Kein Stück Vieh sollte anderwärts verkauft werden, bevor es nicht auf den einheimischen Markt getrieben worden war. Trotz dieser Vorschrift gingen beide Märkte schon bald wieder ein. 1749 wurde in Vaduz wieder ein Viehmarkt errichtet. Dass die Behörden schon damals gewillt waren, diesen Markt zu schützen, zeigt die Tatsache, dass einige Triesenberger bestraft wurden, weil sie ihr Vieh auswärts verkauft hatten. Diese ersten Märkte in Vaduz sollen zunächst ganz gute Anzeige
Erfolge erzielt haben, dann aber eingegangen sein, weil man sie «gleich einträglich hätte machen wollen». Auch in Balzers war im 18. Jahrhundert einige Zeit lang Markt gehalten worden. 1790 ging die Obrigkeit erneut daran, in Vaduz einen Wochenmarkt zu errichten, und bewilligte dazu einige Vergünstigungen: Jeder, der auf dem Vaduzer Markt kaufte, durfte seine Ware unter
Umgehung der Rodfuhrordnung wegführen. Die anderen liechtensteinischen Gemeinden beneideten Vaduz. So wollte auch Balzers den dort im 18. Jahrhundert bestehenden Markt wiedererrichten. «Weil dieses aber nicht sein konnte, so war alles missvergnügt, jeder schmähte und schimpfte über diesen Markt und niemand
wollte da mehr feil haben.» Auf solche Art ging also der Markt wieder ein. Gleich nach der erneuten Errichtung des Vaduzer Wochenmarktes wurde im Jahre 1809 auch der Gemeinde Ruggell die Abhaltung eines Wochenmarktes bewilligt, der bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein erhalten blieb. 1867 erlaubte die Regierung den Gemeinden Gamprin, Mauren, Eschen und Schellenberg in Bendern am letzten Mittwoch im März, am 1. und 2. Mittwoch im Mai, an Michaeli (29. September) und alle 14 Tage bis zum Beginn der Vaduzer Märkte, Vieh- und Schweinemärkte abzuhalten. Die Verordnung zur Veredlung der Viehzucht vom 10. Oktober 1845 bestimmte erstmals für Ende September die Abhaltung einer jährlichen Viehausstellung mit Prämienverteilung in Nendeln. Am folgenden Tag sollte ebenfalls in Nendeln Viehmarkt gehalten werden. Der zweite liechtensteinische Hauptvieh-
12
lie:zeit
markt musste gegen Ende Oktober in Vaduz gehalten werden. Diese Regelung wurde auch in das Viehzuchtverbesserungs-Gesetz vom 20. Oktober 1865 wieder aufgenommen. Trotz dieser Konzentrierung der jährlichen Hauptviehmärkte und der Viehausstellungen auf 2 Ortschaften des Landes war das Marktwesen in Liechtenstein bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts, auf mehrere Ortschaften und auf zahlreiche Tage verteilt, nie besonders erfolgreich. Erst seit etwa 1890 wurden auf Anregung des Landwirtschaftlichen Vereins hin die Viehmärkte weniger zahlreich angeordnet und örtlich beschränkt.
10/2017
res einen Jahrmarkt, Vieh- und Warenmarkt zu veranstalten, erging folgender Beschluss: Die Viehausstellung und -Prämierung für das Unterland ist sowohl für Gross- als auch für Kleinvieh auf Dienstag, den 11. Oktober 1927 in Eschen anberaumt worden. Somit war der Weg für die Viehausstellung und die damit verbundene Prämierung frei. Als Viehmarktplatz diente anfangs die Bündt des Gasthauses Eintracht. Jedoch infolge der grosse Not verursachenden Flutkatastrophe vom 27. September 1927 wurde auf eine Prämierung verzichtet. Somit fällt der Geburtstag für die erste Grossviehausstellung
Warenmarkt spielte grosse Rolle Nebst dem Viehmarkt hatte auch der Warenmarkt eine tragende Rolle inne. Versetzen wir uns gedanklich zurück in jene Zeiten der ersten Vieh- und Warenmärkte Bargeld war ein knappes Gut in den meisten Familien und der Kauf eines neuen Hemdes, einer Hose, eines Kälberstricks oder eines anderen Artikels des täglichen Bedarfs zu zeitaufwendig. Warenhäuser oder «Shops» waren in nächster Nähe nur selten oder nicht vorhanden und der Erwerb war mit einem grösseren Zeitaufwand, den man sich nur schwer leisten konnte, verbunden. Der öffentliche Verkehr steckte in den Kinderschuhen, und nicht selten war ein Fahrrad das einzige mobile Mittel, um längere Strecken zurückzulegen. So bot der Warenmarkt eine gute Möglichkeit, sich mit dem Benötigten einzudecken. Das Warenangebot hat sich im Wandel der Zeit stark verändert und sich den Wünschen der Käuferschaft angepasst.
Früher gab es ein blaurotes «Bremisäckli», in welches das Prämiengeld hineingelegt wurde, meistens war es nur ein Fünfliber.
Liegenschafts verwaltung Liegenschafts buchhaltung
Vorarlberg mit den OeBB bis nach Nendeln und stellten dann ihren – aus heutiger Sicht etwas altmodischen – Vergnügungspark auf, so wurden diese vom Schausteller H. Kern aus Appenzell abgelöst. Er erhielt von der Fürstlichen Regierung die Bewilligung, Schiffsschaukel und Freischiessen gegen zahlbaren Der billige Jakob Eintritt abzuhalten. H. Kern hat Unter den Marktfahrern war etliche Jahre in Eschen Schiffsder billige Jakob, der mit seinen schaukel, Schiessbude und «Hauden-Lukas» betrieben. Gross war urwüchsigen, nicht allzu ernst zu nehmenden Sprüchen die der Andrang bei der SchiffsKauflustigen und andere Besuschaukel. Bei der Schiessbude cher anzog, eine der Hauptatwollte man dem Schatz eine Rose Von Liechtens traktionen. Heute ist die Palette verwaltung oder einen Teddybären erzielen Liegenschafts die Welt der Anbieter viel breiter und vielund beim «Hau-den-Lukas» seine Liegenschafts buchhaltung fältiger. Neben dem Warenangemännlichen Kräfte zeigen. Seit etwa Ende der 50er-Jahre hat bot wird von Privatanbietern … und wenn Sie noch weitere Die Wirtschaftsstruktur unse sich jedoch auch in dieser Hinund verschiedenen Vereinen mit lich: Gegen 4’500 heimische Un Dienstleistungen zu Betreuung stein arbeiten und wohnen al originellen Einfällen auf sich sicht das Angebot verändert und Rund 88 Prozent der Betriebe und Sicherheit wünschen, aufmerksam gemacht. vergrössert. Riesenrad und Auarbeitenden. Hinzu kommen m dann rufen Sie uns an +423 377 03 58. heimischen Hauptsitzen aus ih todrom (Tötsch-Auto-Bahn) wurMarktnischen erobern Viele Unternehmen fanden – u den die Renner. Mit dem Einzug Kamen vor dem Krieg die Schausie sich international erfolgre oder der Detailhandel konzent der Elektronik ins Vergnügungssteller aus dem benachbarten
… und wenn Sie noch weitere Dienstleistungen zu Betreuung und Sicherheit wünschen, dann rufen Sie uns an +423 377 03 58.
In den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts ersuchten mehrere Unterländer Gemeinden die Regierung um die Durchführungsbewilligung von Märkten. In der Folge wurde 1926 ein Markt in Bendern und Mauren abgehalten. Das Resultat war nur eine Verzettelung des Marktgeschehens.
Vieh- und Schweinemarkt in Eschen Auf das Ansuchen der Gemeindevorstehung Eschen an die hohe Fürstliche Regierung um Bewilligung, im Frühjahr und im Herbst jeden Jahres den Schweinemarkt und alle 14 Tage Viehmarkt abzuhalten, jährlich die Viehausstellung und -Prämierung für das Unterland in Eschen abzuhalten und im Oktober oder November jeden Jah-
mit Prämierung auf den 16. Oktober 1928. Als Ausstellungsund Prämierungsplatz diente die Eintracht-Bündt. Infolge Überbauung oder anderweitiger Umnutzung musste in den 75 Jahren mehrmals das Geschehen gezügelt werden:
1928 – 1950 Bündt des Gasthauses Eintracht 1951 – 1972 Surbündt des Kreuzwirts 1973 – 1990 Grundstück von Frau Elsa Wanger-Obwegeser an der Essanestrasse 1991 – 1992 im Diepert 1993 Essanestrasse westlich des Anwesens Oswald Meier 1994 – 1995 in den Breiten 1996 südlich des LBZ
Anzeige
BUCHHALTUNG REVISIONEN TREUHAND
Erfolgsrezept Lehre
Die liechtensteinische Industr
leistungsbetriebe ist sehr vielf
lichen Lehrberufen aus. Der d
nehmen – das belegen die reg
… und wenn Sie ihr Rechnungwesen BUCHHALTUNG REVISIONEN digital, günstiger, papierlos TREUHAND organisieren möchten, dann rufen … und Sie ihr377 Rechnungwesen Sie uns anwenn +423 03 00.
Made in Liechtenstein
Liechtensteinische Produkte u
ten Märkten vertrieben. Stark
die Dental- und Nahrungsmitt
produkte avancierten gar zum Breite Diversifizierung
Schlüsseltechnologien für die
führende Produkte im Bereic
stammen ebenso aus Liechten Branchen, Unternehmen und
fenem Kristall bis hin zur Vers
digital, günstiger, papierlos organisieren möchten, dann rufen Sie uns an +423 377 03 00.
Innovation und Forschung
Um im markteigenen Wettbew
sind überzeugt, dass die gross
geist – aber auch dank unerm festigen werden. Rainer Ritter
Präsident der Wirtschaftskam Klaus Risch
Präsident der Liechtensteinis
lie:zeit
10/2017
13
Neueröffnung Dorfzentrum Eschen – ein neues Bijou
– einfach gut!
St. Martins-Ring 3 · 9492 Eschen +423 375 02 12 · hoi@georg.li www.georg.li
Genaue Analysen und schmerzfreie Therapien
Frisch zubereite Speisen zu günstigen Preisen …
Mai Thai Restaurant Peter-Kaiser-Strasse 51 9493 Mauren Tel. +423 373 66 50 www.maithai.li
RESTAURANT RE S TAU R A N T Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 10.00 –14.00 Uhr 17.00 –21.00 Uhr Sie abzustimmen, bieSa. + Feiertag 17.00–21.00 Uhr geschlossen CRS-AnalysesystemSonntag ®
Wir bieten an:
Frisch zubereitete Speisen ■ zu günstigen■■Preisen ...
Take Away und Partyservice Um unsere Therapieangebote individuell auf Thailändische-Spezialitäten ten wir zuverlässige Analysemethoden. Das smenü Mittag .50 ermöglicht einen schmerzfreien ganzheitlichen Gesundheitscheck Take Away CHF 13 über die persönliche Stoffwechselsituation, einschließlich des akPartyservice tuellen Mikronährstoffbedarfs. Mit Global Diagnostics® und der | Partyservice | TAKE AWAY | Raucher Gartenwirtschaft u. Nichtraucherraum HFV Messung® bekommen SieThailändische-Spazialitäten Auskunft über Ihren energetischen Raucherund Nichtraucherraum Peter-Kaiser-Strasse 51 9493 Mauren Tel +423 373 66 50 www.maithai.li Gesamtzustand und Ihren Stresslevel. Mit Hilfe einer DNA-Analyse können Ernährungsprogramme auf Ihre persönliche Genetik abgeWLAN stimmt werden. Herkömmliche Behandlungsmethoden wie Fußreflexzonenmassagen und Lymphdrainagen werden mit moderner mitochondrialer Medizin kombiniert. Besonders wirksam hat sich Mittagsmenü Öffnungszeiten: die wissenschaftlich anerkannte und schmerzfreie PPT-Therapie® Montag bis Freitag CHF 15.50 erwiesen, die beeindruckende Erfolge in der Behandlung – 13.30 CHF von 10,–Beckenbei einer konsumation ab CHF 40,-10.30 einzulösen beiUhr konsumation Montag bis Freitag schiefstellungen, Bandscheibenproblemen, Rücken17.00 – 21.00 UhrFeb. 2012 3 Menüs zur Auswahl im Restaurant und beim Take away. Gültig bis 29. und Gelenksschmerzen, bis hin zu neurologischen Donnerstag Abend Problemen wie Migräne erzielte. geschlossen Mittagsmenü CHF 13,50 Öffnungszeiten Samstag Montag – Freitag Mo. – Fr. und Feiertag 10-14 Uhr 17.00 – 21.00 Uhr 2 Menüs zur Auswahl 17-21 Uhr Ruhetag Betriebsurlaub Sa.Sonntag + Feiertag 17-21 Uhr 24.12.2011 - 8.1.2012 Sonntag Ruhetag
Gutschein praxisjuttahofer@gmail.com www.juttahofer.com
■ ■ ■
Peter-Kaiser-Strasse 51 · 9493 Mauren Tel. +423 373 66 50 · www.maithai.li
Mai Thai_USV Post_Dezember 14_83x120.indd 1
25.07.17 15:45
lie:zeit
14
geschäft wurde das Angebot so vielfältig, dass die Besucher heute die Qual der Wahl haben.
Prämienverteilung als Höhepunkt Der Höhepunkt des Jahrmarktgeschehens war zweifelsohne die Prämienverteilung. Um die eigens dafür errichtete Bühne versammelten sich die Besitzer der prämierten Tiere in erwartungsvoller Haltung. Die Prämien für die von den Punkterichtern erkürten Tiere wurden im «Bemisäckli», das waren blaurot handgestrickte kleine Täschchen, die oben mit Garnverschluss dichtgemacht wurden, verteilt. Ein Vertreter der Regierung rief den
10/2017
Namen des glücklichen Eigentümers auf, und ein Polizist warf das heissbegehrte Säcklein diesem zu. Die Aufregung und die Erwartung waren in der Stille fühlbar. Mit Regierungsbeschluss vom 24.9.1952 wurde diese Art von Prämienausschüttung, die wohl bis in die früheste Zeit zurückreichte, aufgehoben. Die Prämiengelder werden nicht mehr in den blauroten Säckchen am Prämierungstag ausbezahlt.
Anzeige
Ein erfolgreiches Orchester Das Orchester Liechtenstein-Werdenberg (OLW) ist das bedeutendste Liebhaberorchester der Region Rheintal. Es feiert dieses Jahr sein 40-Jahr-Jubiläum. Seit den Anfängen ist es ein gelungenes regionales Projekt, das sich mittlerweile über Liechtenstein/Werdenberg/ Sarganserland hinaus bis nach Chur, an den Aegerisee, an den Bodensee und ins Vorarlbergische erstreckt. Derzeit zählt das Orchester fünfzig Vereinsmitglieder, darunter erfreulich viele junge Nachwuchskräfte. Jedes Jahr erarbeiten die ambitionierten Musizierenden drei Konzertprogramme, die in mehreren Aufführungen auf beiden Seiten des Rheines präsentiert werden. Traumhafte Preise gewinnen! Zum 40-Jahr-Jubiläum führt der OLW Freundeskreis die Aktion «viva la musica» durch. Bei dieser Aktion gelangen überaus attraktive Preise mit einem Gesamtwert von CHF 98’000.- zur Verlosung. Die Gewinner werden beim OLW-Silvesterkonzert 2017 im Triesner Saal ausgelost. Zu gewinnen gibt es • • • • •
Zwei BMW’s Aktive Tourer 218d (Wert: 42 170 und 39 630 Franken), eine Vespa Primavera (Wert: 5 200 Franken), ein E-Bike Flyer Automatik (Wert: 4 500 Franken), einen Reisegutschein (Wert: 2 000 Franken), drei Barpreise (Wer: je 1 500 Franken).
Wie kann man Glückslose kaufen? Glückslose der Aktion «viva la musica» kann man bestellen: • • • •
über www.vivalamusica.li (enthält Bestellformular) per E-Mail: info@vivalamusica.li per Post: Mit der Bestellkarte per Telefon: 00423 232 77 70
Hansrudi Sele, Ueli Tinner, Doris Knorr, Daniel Kellerhals vom OLW Freundeskreis präsentieren den Hauptpreis der Aktion «viva la musica».
Seite der FBP |
10/2017
polit:zeit
15
«Hoi Quote» soll Volksinitiative lancieren Der stv. FBP-Abgeordnete Alexander Batliner hat sich letzte Woche im Landtag gegen die Überweisung der Petition «Hoi Quote» ausgesprochen. Im folgenden Standpunkt legt er seine Gründe dar. Von Alexander Batliner, stv. FBP-Landtagsabgeordneter Ich habe mich letzte Woche im Landtag gegen die Überweisung der Petition «Hoi Quote» ausgesprochen. Dies aus verschiedenen Gründen: 1.) Der Regierungsbeschluss vom 15. Juli 1997, auf welchen sich die Petitionäre beziehen, stammt aus einer vollständig anderen Zeit. Die Bezeichnung «Corporate Governance» war im Sprachgebrauch unseres Landes noch nicht angekommen. Die Bestellung von Gremien war damals praktisch ausschliesslich Sache der Parteien. Heute haben die Parteien bis auf jene sieben Kommissionen, die vom Landtag gewählt werden, kein Mitspracherecht mehr. Alexander Batliner
2.) Heute gibt es die Internetseite www.staatskalender.li, über welche sich jede Person, die das Anforderungsprofil erfüllt, ihr Interesse an einem frei gewordenen Sitz zumindest für die strategischen Führungsgremien der öffentlich-rechtlichen Unternehmen oder für die Stiftungsräte der Stiftungen des öffentlichen Rechts bekunden kann. Hierbei liegt die Verantwortung bei jenen Frauen, die das Anforderungsprofil erfüllen, indem sie sich um einen frei werdenden Sitz bewerben. 3.) Ein Manko – und da stimme ich den Petitionären zu – herrscht bei den zahlreichen Landeskommissionen, bei welchen Frauen teilweise stark unterrepräsentiert sind. Bei den Kommissionen ist es jedoch oft so, dass sie sehr berufsspezifisch zusammengesetzt werden. Es ist kein Zufall, dass in gewissen Kommissionen
momentan keine Frauen Einsitz haben, da diese Berufsfelder betreffen, welche weniger von Frauen ausgeübt werden. Trotzdem bin ich der Ansicht, dass die aktuelle Zusammensetzung der Landeskommissionen in Bezug auf die Sitzverteilung zwischen den Geschlechtern zu wünschen übrig lässt. Ich unterstütze jedoch nicht, dieses Problem mit einer fixen Quote und mit Zwang lösen zu wollen. Vielmehr rufe ich die Regierung auf, frei werdende Sitze bei der Bestellung von Landeskommissionen ebenfalls über die Internetseite www.staatskalender.li öffentlich zu machen, damit sich Interessentinnen und Interessenten bewerben können.
Regierung darf vom Qualifikationsprinzip nicht abrücken Die Regierung hat in der Vergangenheit immer wieder kundgetan, dass sie bei der Besetzung
von Gremien dem Qualifikationsprinzip folge. Danach handelt sie. Um die Glaubwürdigkeit der Regierung bei der Bestellung von Gremien nicht infrage zu stellen, darf sie von diesem Qualifikationsprinzip nicht abrücken. Jedes Abrücken vom Qualifikationsprinzip fördert Vetternwirtschaft und raubt der Regierung ein zentrales Argument bei ihren Personalentscheiden. Das kann ich nicht unterstützen, zumal in der Petition ein verbindliches Verhältnis gefordert wurde. Die Tatsache, dass Frauen nicht in dieser Vielzahl wie Männer bereit sind, öffentliche Aufgaben zu übernehmen, ändert man nicht mit quantitativen Vorschriften. Gerade heutzutage, wo Frauen mindestens gleich gut ausgebildet sind wie Männer, müssten fähige, top ausgebildete Frauen gefunden werden. Dort gilt es, den Hebel anzusetzen.
Volk soll befragt werden Trotzdem bin ich der Ansicht, dass es eine intensive Diskussion der Bevölkerung um die gesetzliche Quote braucht. Ich erachte es als nachteilig, dieses Thema ohne grundsätzliche Entscheidung stetig am Köcheln zu halten. Aus diesem Grunde rufe ich den Vorstand des Vereins «Hoi Quote» auf, eine Volksinitiative zu lancieren, damit die Bevölkerung mittels einer Volksabstimmung entscheiden kann, ob eine gesetzlich vorgeschriebene Quote eingeführt werden soll oder nicht. Wenn man einen solchen Vereinszweck wie der Verein «Hoi Quote» hat, reicht es nicht, mittels Forderungen an die Politik andere aufzurufen, tätig zu werden. Der Verein selbst muss tätig werden.
16
polit:zeit
10/2017
Frauenquote nicht gewollt Frauenquote ja oder nein? Bei dieser Frage artete die Diskussion im Landtag aus, die eigentlich «nur» um die Überweisung einer Petition ging. Mit dieser forderte der Verein «Hoi Quote», einen 20 Jahre alten Regierungsbeschluss umzusetzen, der besagt, dass bei der Besetzung von Kommissionen, Arbeitsgruppen sowie Delegationen beide Geschlechter paritätisch berücksichtigt werden sollen. Auch der Strassenverkehr, der Finanzausgleich und die Kletterhalle des Alpenvereins waren Gegenstand der Debatten. Von Heribert Beck
«Ein verbindliches paritätisches Verhältnis erachte ich als nicht zielführend. Denn, egal ob Mann oder Frau, wer will schon aufgrund des Einhaltens einer Quote gewählt werden?», sagte Landtags-Vizepräsidentin Gunilla Marxer-Kranz (VU) im Rahmen der Debatte um die Überweisung einer Petition des Vereins «Hoi Quote» an die Regierung. Eins vorweg: Die Bittschrift wurde mit 15 Stimmen an die Regierung überwiesen. Die meisten Wortmeldungen waren jedoch ähnlich kritisch wie jene der Landtags-Vizepräsidentin.
Als Vorbilder vorangehen Auch die FBP-Abgeordnete Susanne Eberle-Strub war der Ansicht, dass die Bereitschaft der Frauen fehle, sich einer solchen Aufgabe, der Übernahme eines politischen Amts, zu stellen. Eine verpflichtende Quote kam daher für beide Abgeordneten nicht infrage. Gunilla Marxer-Kranz forderte im Gegenteil Leserbriefschreiberinnen und den Verein «Hoi Quote» dazu auf, sich zur Wahl zu stellen. Herbert Elkuch (DU) riet den Befürwortern ebenfalls, «als Vorbilder» voranzugehen und sich selbst der Wahl zu stellen. Auch ansonsten fand Herbert Elkuch nur negative Aspekte der Petition: «Was wollt ihr eigentlich? Ihr versucht, Liechtenstein bei ausländischen Organisationen anzuschwärzen, indem ihr den Liechtensteiner Wählern die Diskriminierung von Frauen bei Wahlen unterstellt. Liechtenstein ist eines der wenigen Län-
der, in dem Frauen ohne Hürden wie Konfession, Geschlecht oder berufliche Tätigkeit kandidieren können.»
Qualifikation rückt in den Hintergrund DU-Fraktionssprecher Harry Quaderer ging ebenfalls hart mit der Petition ins Gericht: «Als überzeugter Demokrat kann ich diese Petition nie und nimmer überweisen. Sie dient einzig dazu, die Frauenquote einzuführen und dies womöglich am Volk vorbei. Eine fachliche Qualifizierung rückt dabei vollends in den Hintergrund, und nicht die Eignung sowie Leistung würden dann die Auswahl bestimmen, sondern die Zugehörigkeit zum Geschlecht», sagte Quaderer. Und weiter: «Als Quotenfrau trägt man unweigerlich die Nummer zwei auf dem Rücken. Welche selbstbewusste Frau will das schon?» Lediglich wenn das Volk es so wolle, werde er eine Quote akzeptieren. Der stellvertretende FBP-Abgeordnete Alexander Batliner riet dem Verein «Hoi Quote» dementsprechend, eine Volksinitiative zu ergreifen. Unumwunden für die Quote setzte sich die Freie Liste ein. Wolfgang Marxer sprach sogar von «einer der peinlichsten Stunden im Landtag». Er könne nicht verstehen, weshalb der Landtag eine Quotendiskussion führe. «Es geht darum, dass die Regierung einen 20 Jahre alten Beschluss umsetzt.» «Die Regierung soll endlich aktiv werden, denn die Forderung der Petitionäre ist eigentlich das normals-
te der Welt», sagte Marxers Fraktionskollege Thomas Lageder
Motion zum Verkehr überwiesen Die FBP-Motion zur Zentrumsgestaltung rund um die Zuschg in Schaanwald wurde mit 16 Ja-Stimmen überwiesen. Dementsprechend muss die Regierung innerhalb von zwei Jahren einen Finanzierungsplan zur Umlegung der Vorarlbergerstrasse vorlegen. «Hätte man bei der neuen Schaaner Verkehrsführung zuerst auf eine Gesamtlösung Oberland gewartet, dann wäre man wohl immer noch am Planen – heute herrschen dort dagegen Glücksgefühle vor, die ich natürlich auch den Schaanwäldern gönne», sagte Landtagspräsident Albert Frick im Rahmen der Debatte um die Schaanwälder Zentrumsgestaltung. 15 Abgeordnete teilten diese Meinung. Ob die Strassenschlaufe um das Schaanwälder Zuschg-Gebäude am Ende auch wirklich gebaut und so Platz für einen Dorfplatz geschaffen wird, ist aber mit der Überweisung der Motion noch nicht gesichert. Die Motion überweisen wollten auch die Abgeordneten der Freien Liste, die Strassenbau-Projekten traditionell kritisch gegenüberstehen. Für Thomas Lageder war jedoch klar, dass es eine den öffentlichen Verkehr bevorzugende Lösung brauche.
Wollen die Schaanwälder es überhaupt? Nicht von der FBP-Motion angetan waren mehrere Abgeord-
nete der VU. Sie brachten den Vorschlag ein, die Motion in ein Postulat umzuwandeln – um zunächst noch offene Fragen zu klären: So solle beispielsweise nachgefragt werden, ob die Schaanwälder das Projekt eigentlich immer noch wirklich wollten. «Das ist nämlich nicht der Fall», sagte der stellvertretende VU-Abgeordnete Peter Frick (VU), selber aus Mauren-Schaanwald. Ebenfalls müsse überprüft werden, ob die Strassenumlegung nicht in ein Gesamtkonzept zur Unterländer Verkehrsthematik eingebunden werden könnte, worauf Albert Frick mit dem eingangs erwähnten Zitat reagierte.
Der Finanzausgleich auf dem Prüfstand «Eine erste Abwehrreaktion der Regierung meine ich bereits in der Einleitung zu erkennen», sagte der VU-Abgeordnete Christoph Wenaweser, als es sich im Landtag um die Beantwortung einer VU-Interpellation zum Finanzausgleich drehte. Es ging darum, dass verschiedene Gemeinden in den vergangenen Jahren grosse Reserven anhäufen konnten. Im Falle von Vaduz handelt es sich um rund eine halbe Milliarde Franken. Dies in Zeiten, in denen der Staat an verschiedenen Orten den Sparhebel ansetzen musste. Daher wollten Abgeordnete der Vaterländischen Union noch in der letzten Legislaturperiode wissen, ob nicht beim Finanzausgleich ein Systemwechsel angebracht wäre. Für einen solchen vollständigen Systemwechsel sieht die Regierung jedoch
polit:zeit
10/2017
keinen Handlungsbedarf, was verschiedenen Abgeordneten nicht gefiel. Regierungschef Adrian Hasler hielt den Interpellanten entgegen, dass auch die Gemeinden mit rund 50 Millionen Franken ihren Beitrag zu den Sparanstrengungen des Landes geleistet hätten. Auch frage er sich, wo der Nutzen eines veränderten Finanzausgleichssystems liege.
«Bleibe am Thema dran» Man müsse nicht das ganze System auf den Kopf stellen, führte der Regierungschef weiter aus, nur damit Vaduz und Schaan keine hohen Überschüsse mehr einfahren. «Dazu gibt es durchaus auch andere Massnahmen. Beispielsweise könnte man die Finanzzuweisungen genauer anschauen.» Er stellte aber in Aussicht, am Thema dranzublei-
ben. Schliesslich habe die Diskussion im Landtag gezeigt, dass die Mehrheit der Abgeordneten weiteren Handlungsbedarf in diesem Bereich sieht.
Kletterhalle: Nun sind die Gemeinden am Zug Der Liechtensteiner Alpenverein möchte im Industriegebiet in Schaan eine Kletterhalle bauen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 5,5 Millionen Franken. Davon sollen 2,2 Millionen das Land, 2,2 Millionen die Gemeinden und 1,1 Millionen der Alpenverein tragen. Der stellvertretende Abgeordnete Alexander Batliner (FBP) begrüsste das Ansinnen des Alpenvereins und verwies darauf, dass Klettern zur olympischen Disziplin wird. Nicht einverstanden war Batliner aber damit,
dass auch die Büros des Alpenvereins mit einer Subvention des Landes unterstützt werden. Dies sei nicht Aufgabe des Staats und habe mit der Sportstätte nichts zu tun. Batliners Antrag, dies zu ändern, fand jedoch keine Mehrheit. Auch Günter Vogt (VU) hob hervor, dass er das Projekt unterstütze, und betonte die sinnvolle Freizeitbeschäftigung, die der Jugend damit geboten werde. Ob der gewählte Finanzierungschlüssel bzw. die Solidarität für dieses Projekt in allen Gemeinden gegeben sei, müsse sich noch zeigen. Auf jeden Fall befürchte er aber, dass die Halle Defizite einfahren werde, was dann aber Sache des Alpenvereins und der Standortgemeinde Schaan sei. Ado Vogt (DU) stand dem Projekt ebenfalls positiv ge-
17
genüber. Er begrüsste, dass der Alpenverein selbst 20 Prozent an den Bau beitragen würde. Auch zahlreiche weitere Abgeordnete äusserten sich positiv zu dem Projekt. Johannes Kaiser (FBP) stellte sich jedoch die Frage, ob der Lead für die Finanzierung von Sportstätten nicht stärker beim Staat liegen sollte. Damit hätte die Regierung auch die Möglichkeit, gewisse Sportstätten zusammenzulegen. «Denn bei der Kletterhalle bestimmen erneut elf Gemeinden mit, und deshalb steht eine Realisierung noch in den Sternen», so Kaiser. Der Landtag jedenfalls sprach sich mit 20 Stimmen bei 24 Anwesenden für den Bau der Kletterhalle und ihre Subventionierung durch den Staat aus.
18
polit:zeit
10/2017
Vaduz und Balzers sagen Nein zur Hängebrücke – wie weiter? Das Projekt Jubiläumsweg und Jubiläumshängebrücke ist vom Vaduzer und Balzner Stimmvolk am letzten Sonntag hoch verworfen worden. In der Residenz lehnten bei der Referendumsabstimmung total 63,25 % den Kredit in Höhe von 173’356 Franken ab. In Balzers war die Ablehnung für den Kredit von 146’978 Franken mit 71.2 % und einer Stimmbeteiligung von 72,7 % noch deutlicher. Von Herbert Oehri
Bereits im Vorfeld – an der Informationsveranstaltung in Balzers, in Leserbriefen, bei Gesprächen – war die Stimmung für die Brücke in der Nendler Rüfe nicht besonders gut. Man konnte in etwa erahnen, dass das Projekt in beiden Gemeinden abgelehnt würde. Da nützten auch die Auftritte von prominenten Befürwortern seitens der Gemeinden in der Abstimmungsphase nichts mehr. Sie konnten die Stimmung nicht mehr drehen. Die Gruppe «Allianz pro Natur», welche für die Unterschriftensammlung der beiden Referenden verantwortlich war, bedankte sich bei der Wählerschaft und unterstrich in einer Aussendung, dass mit diesem Ergebnis «die Natur gewonnen hat». Die elf Gemeinden wollten mit der Realisierung eines Jubiläumsweges und der dazugehörigen Hängebrücke zur 300-Jahr-Feier (1719 – 2019) ein solidarisches Zeichen der Verbundenheit beider Landesteile setzen. Das ist immer noch möglich, mit einem anderen Projekt.
Guter Vorschlag des Landesfürsten Warum hat sich bis heute niemand von der politischen Klasse mit dem Vorschlag S. D. des Landesfürsten Hans-Adam II. befasst, der sich sinngemäss dahingehend geäussert hat, einen Fonds zu gründen, aus welchem hilfsbedürftigen Men-
schen in unserem Lande geholfen werden kann? Das wäre ein deutliches Zeichen, das über Jahrhunderte Bestand haben könnte; und besser kann man den Gedanken der Verbundenheit und Zusammengehörigkeit unseres Volkes nicht manifestieren. Es gibt auch andere Vorschläge, wie ihn z. B. der Präsident der Liechtensteiner Jägerschaft, Michael Fasel, ins Spiel gebracht hat. Er schlägt die «Renaturierung des Scheidgrabens» als natürlicher Grenze zwischen Ober- und Unterland vor. Aber es gibt noch weitere Ideen. Liechtenstein Marketing, seit einer Woche offiziell mit der Projektleitung beauftragt, werde sich mit voller Kraft um die weiteren Vorbereitungen des Jubiläumsjahres kümmern, sagte Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick in einem ersten Statement.
Einige Gründe für das Nein Schuldige am Versagen des Brückenbaues zu suchen, ist müssig. Es gibt einige Gründe, die das Scheitern befeuert haben. Offenbar war im vorliegenden Jubiläumsprojekt für fast jeden etwas dabei, um Nein sagen zu können, sagte der Balzner Vorsteher Büchel. Aber weder der Bürgermeister von Vaduz noch der Balzner Gemeindevorsteher glauben daran, dass allein der Aspekt des Naturschutzes ausschlaggebend für das Nein gewesen ist. Wer die Leserbriefspalten gelesen hat und/oder in Gesprächen auf dieses Thema kam, wusste,
dass insbesondere die mangelhafte Kommunikation der Gemeinden, aber auch die drei Sparpakete der Regierung, die manche Bürgerin oder Bürger
teils hart getroffen haben, für die ablehnende Haltung gegenüber dieser Brücke am wahrscheinlichsten ausschlaggebend gewesen sind.
Statement Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick Ich hatte bis zum Schluss die leise Hoffnung, dass sich die Mehrheit in beiden Gemeinden doch von den positiven Argumenten überzeugen lässt. Dass der Finanzkredit in Balzers und Vaduz in dieser Deutlichkeit abgelehnt wurde, enttäuscht mich natürlich sehr. Aber die Jubiläumsbrücke ist nur ein Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten «300 Jahre Fürstentum Liechtenstein». Diese Woche hat die Regierung ganz offiziell die Projektleitung an Liechtenstein Marketing übergeben. Es herrscht bereits jetzt ein sehr positiver «300-Jahr-Geist», weil Liechtenstein Marketing sich voller Motivation um die Vorbereitungen des Jubiläumsjahres kümmert. Jetzt geht es darum, vorwärts zu schauen. Ich bin zuversichtlich, dass es ein tolles Jahr werden wird, an das sich die Liechtensteiner Bevölkerung noch lange erinnern wird.
Seite der DU |
10/2017
polit:zeit
19
Besteuerung der Liechtensteiner Angestellten des Spitals Grabs und BZB Anfang Oktober wurde wurde eine parteiübergreifende Interpellation zur Besteuerungspraxis (DBA-Quellensteuer) für Spitalangestellte und BZB-Lehrkräfte im Kanton St. Gallen eingereicht, die vom November-Landtag diskutiert und an die Regierung überwiesen werden soll. Von Herbert Elkuch und Ado Vogt, du-die Unabhängigen
Mit der Änderung der Besteuerungspraxis der Angestellten in Unternehmen, die direkt oder indirekt der öffentlichen Hand gehören, bezahlen die Angestellten etwa des Spitals Grabs und die Angestellten des Berufsbildungszentrum Buchs (BZB), selbst wenn sie in Liechtenstein wohnen, ihre Steuern künftig im Kanton St. Gallen. Das wäre grundsätzlich kein Problem, wenn es sich nicht um eine Änderung der Bestandsrechte handeln würde. Man muss sich vorstellen, dass der Nettolohn ab 1.1.2018 im Schnitt um 12% bis zu 20%, je nach Steuertarif und Einkommen, sinkt. Wie kam es dazu? Die Schweiz hatte mit dem alten DBA das Recht, den Erwerb von Angestellten öffentlich-rechtlicher Institutionen zu besteuern. Ausgenommen waren Institutionen, an die Liechtenstein finanzielle Beiträge an Investitionen und/oder allfälligen Defiziten leistete. Diese Bestimmung wurde unverändert ins neue DBA übernommen. Liechtenstein hat zwischenzeitlich bei verschiedenen Institutionen die gemeinsame Beteiligung aufgegeben. In der Folge stellte die Schweiz unmissverständlich klar, dass das Besteuerungsrecht nunmehr der Schweiz zustehe und sie dieses auch rechtlich durchsetzen werde.
In der Folge wurde eine Verständigungsvereinbarung nach dem DBA Schweiz / Liechtenstein betreffend öffentlichrechtliche Institutionen ausgefertigt:
100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind betroffen.
on nicht berücksichtigt wurde, ist uns nicht verständlich.
c) Bei der Liechtensteinischen Post AG und der Stiftung Heilpädagogisches Zentrum bleibt das Besteuerungsrecht für Vergütungen an Personen mit Ansässigkeit in der Schweiz z.B. Erwerbseinkünfte, Renten und Kapitalleistungen aus 2. Säule weiterhin bei Liechtenstein.
Die Interpellanten stellen auch Fragen zu den Geldflüssen zwischen Liechtenstein und der Schweiz im Zusammenhang mit öffentlich-rechtlichen Institutionen. Etwa der Rentenbesteuerung, Besteuerung des Kapitalbezugs aus der Pensionskasse, der Arbeitslosenversicherung, Leistungen an Spitäler und Schulen usw. Im Zusammenhang mit dem Spital Grabs wurde auch die Geburtenstation in den Fragenkomplex mit einbezogen. Des Weiteren stellen sich Fragen zum Erlernen von Berufen im Gesundheitswesen im Hinblick bei einer späteren Berufsausübung in der Schweiz (hohe Steuerabgaben in der Schweiz).
b) Liechtensteiner Grenzgänger die im Kantonsspital St. Gallen, Spital Rorschach, Spital Grabs, Spital Walenstadt und im Berufsund Weiterbildungszentrum Buchs (BZB) arbeiten, werden neu von der Schweiz besteuert. Etwa
Den Interpellanten geht es grundsätzlich darum zu überprüfen, ob alle nötigen Mittel in Betracht gezogen wurden, um die Kostenfolge für die Angestellten so klein als möglich zu halten. Im Jahre 2016 bezahlte der Staat CHF 17,8 Mio. an schweizerische Spitäler. Die Krankenkassen leisteten 2016 insgesamt CHF 40,9 Mio. an Spitäler und Psychiatrie-Dienste in der Schweiz. Für uns ist das ein substanzieller Beitrag, auch im Hinblick darauf, dass ein Drittel aller Geburten in Grabs aus Liechtenstein sind. Wieso dies und weitere Transferleistungen bei der Beurteilung der Situati-
Ado Vogt
Herbert Elkuch
a) Liechtensteiner Grenzgänger, die im Ostschweizer Kinderspital, in der Hochschule für Technik Buchs, in der Interstaatlichen Maturitätsschule St. Gallen/Sargans oder bei RhySearch arbeiten, bezahlen weiterhin die Steuern in Liechtenstein.
Grundsätzlich geht es um die Frage der Gerechtigkeit: Müssen nicht zur Hauptsache und einseitig Liechtensteiner Angestellte die Konsequenzen der jüngsten Veränderungen in der Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Liechtenstein tragen?
20
polit:zeit
10/2017
3 Fragen an die Vertreter
Thomas Banzer, FBP
Thomas Lageder, FL
Die Abschaffung der Couponsteuer hat für den Liechtensteiner Staatshaushalt frappierende Folgen. In den Jahren 2000 bis 2010 betrugen diese Steuern rund 450 Mio. Franken. Für 2016 wurden noch 1.1 Mio. Franken aus dieser Steuer eingenommen, die bald ganz verschwunden ist. Würden Sie die bisherige Couponssteuer durch eine andere Steuer zur Dividendenzahlung resp. Ausschüttung an Unternehmen ersetzen?
Die Couponsteuer wurde im Zuge der Totalrevision des Steuergesetzes 2011 abgeschafft. Mit dieser Massnahme konnte die Standortattraktivität Liechtensteins für Unternehmen deutlich erhöht und Investitionen in Unternehmen gefördert werden. Damit verbunden war die Erwartung, dass dies mittelfristig durch höhere Unternehmenssteuern und andere Einnahmen kompensiert werden kann. Die Steuerstatistik der letzten Jahre zeigt, dass dies der Fall ist, die Erwartung also erfüllt werden konnte. Wie wir bereits im Wahlkampf stets betont haben, sehen wir aktuell keine Notwendigkeit für Steuererhöhungen. Solange der Staatshaushalt auf gesunden Beinen steht – was er gemäss den letzten Landesrechnungen, der aktuellen Finanzplanung sowie dem aktuellen Landesvoranschlag tut –, braucht es weder Steuererhöhungen noch geschweige denn neue Steuern.
Ja! Von 2000 bis 2010 trug die Wirtschaft zwischen dem 1.3- und dem 2-fachen der natürlichen Personen über die direkten Steuern bei. Werden in den folgenden fünf Jahren die Einkünfte über die Couponsteuer nicht berücksichtigt – die nur noch anfallen, da Altlasten abzuzahlen sind –, liegt dieses Verhältnis bei 1 zu 0.9. In besseren Jahren kommt die Wirtschaft noch auf einen Beitrag, der demjenigen der direkten Steuern der natürlichen Personen entspricht. In schlechteren Jahren liegen die Einkünfte aus direkten Steuern von natürlichen Personen um ein Viertel höher als der Beitrag der Wirtschaft. Die Wirtschaft wurde also mit dem neuen Steuergesetz entlastet.
Der Steuerschätzwert für ältere Häuser und Böden ist – so die Meinung vieler – viel zu tief angesetzt. Eine Besserung gibt es mit der Schätzung von neuen Immobilien, die realistisch eingeschätzt und entsprechend versteuert werden. Nicht so die älteren Bauten. Wie ist Ihre Meinung zu einer höheren Steuereinschätzung der älteren Liegenschaften?
Die unterschiedliche Behandlung ist tatsächlich ein Problem. Allerdings gibt es hierfür auch keine einfache Lösung, die allen Ansprüchen gerecht wird. Ein viel diskutiertes Modell ist das sogenannte «Züricher Modell». Inhaber älterer Liegenschaften sind oft selbst bereits im Pensionsalter und müssten dann plötzlich deutlich höhere Vermögenswerte deklarieren. Damit würde die individuelle Steuerbelastung steigen. Gerade ältere Personen, welche ein Leben lang auf vieles verzichtet habe um im Alter ein Eigenheim zu besitzen und somit «niemandem zur Last zu fallen», würde diese zusätzliche Belastung unter Umständen hart treffen. Um dieses Problem abzumildern, könnte überlegt werden, dass die Anpassung der Bewertung der Liegenschaften erst mit einer Handänderung oder bei grösseren Renovationen erfolgt.
Diese steuerliche Bevorzugung von Eigentümern älterer Bauten, die nicht in jüngerer Zeit neu bewertet wurden, gegenüber Eigentümern neuerer Bauten ist unbegründet und damit nach Möglichkeit zu beheben. Vor allem auch dahingehend, dass bei älteren Gebäuden deren Schätzwert sehr tief ist, die Mieteinnahmen somit indirekt kaum besteuert werden.
Die Freie Liste fordert die Regierung auf zu prüfen, die Nachlass-, Erbanfall -und Schenkungssteuer wieder einzuführen. Die Einnahmen für den Staatshaushalt betrugen von 2000 bis 2010 rund 90 Mio. Franken. Was sagen Sie zu diesem Vorschlag?
Mit der Totalrevision des Steuergesetzes wurde ein einfaches, transparentes und attraktives Steuersystem geschaffen. Das Vermögen wird in Liechtenstein über den Sollzins-Ertrag besteuert. Der Vorschlag der Freien Liste zielt im Kern also darauf ab, bereits besteuerte Vermögenswerte – diese werden ja via Sollzins dem Einkommen angerechnet – ein zweites Mal zu besteuern. Der Vorschlag wäre also systemfremd. Zudem lehne ich persönlich eine doppelte Besteuerung in jedem Fall ab – oder anders ausgedrückt: Vermögenswerte sollen besteuert werden, aber eben nur einmal und nicht doppelt oder gar mehrmals.
Selbstverständlich sind wir dafür und waren auch gegen eine Abschaffung! Ein vergleichsweise grosszügiger Freibetrag, eine Freigrenze oder eine Kombination dieser beiden Massnahmen oder auch darüber hinaus eine progressive Ausgestaltung der Erbschaftssteuer ist angezeigt. Bei der ehemaligen Erbschaftssteuer waren die Steuersätze sehr moderat ausgestaltet.
polit:zeit
10/2017
der 4 Parteien
Manfred Kaufmann, VU
Harry Quaderer, DU
Durch die Abschaffung der Couponsteuer konnte die steuerliche Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Liechtenstein im internationalen Vergleich gesteigert werden. Auch konnte eine zuvor stattfindende Doppelbesteuerung beseitigt werden. Unternehmen in Liechtenstein müssen Rechts- und Planungssicherheit haben, und dazu braucht es ein verlässliches Steuersystem ohne ständige Anpassungen. Die Einführung einer ähnlichen Steuer würde die Attraktivität von Liechtenstein massiv schwächen, Unverständnis und Unsicherheit auslösen und ist daher abzulehnen. Es muss das Ziel sein, den Unternehmen ein attraktives Umfeld zu bieten. Damit zusammenhängend wird letztlich auch ein höheres Steueraufkommen generiert.
Am 1.1.2011 trat das «neue» SteG 2010 in Kraft. Mit dieser Generalrevision des aus dem Jahre 1961 stammenden Gesetzes wurde die Zielrichtung verfolgt, eine für Liechtenstein zukunftsweisende Steuerreform zu machen. Für den international ausgerichteten Wirtschaftsstandort und Finanzplatz musste ein wettbewerbsfähiges, ein mit dem Europarecht kompatibles und nicht zuletzt auch ein rechtssicheres Gesetz geschaffen werden. Mit diesem Gesetz wurde, wie es zuvor schon mehrere andere Länder gemacht hatten, die Couponsteuer abgeschafft. Dies eigentlich ganz im Sinne einer unberechtigten Doppelbesteuerung von Einkommen, da ja schon einmal auf Unternehmensebene besteuert wurde! Wollen wir Rechtssicherheit, internationale Kompatibilität und Wettbewerbsfähigkeit, tun wir gut daran, diese Schraube nicht wieder zurückzudrehen.
Grundsätzlich kann diese Ungleichbehandlung von Liegenschaftsbesitzern nicht gewünscht sein. Häufig jedoch werden ältere Liegenschaften auch von älteren Menschen gehalten, und bei einer steuerlichen Aufwertung der Liegenschaft würde die Steuerschuld drastisch ansteigen. Es kann daher nicht zielführend sein, dass aufgrund der plötzlich höheren Steuern das Grundstück veräussert werden muss. Zu berücksichtigen ist, dass der Gewinn sowieso bei einer späteren Veräusserung versteuert wird. Detaillierte Bewertungsgutachten sind zeit- und kostenintensiv. Meines Erachtens sollte ein Expertengremium die Fragestellung analysieren und pragmatische Lösungsansätze präsentieren. Dabei sollten die in der Bevölkerung geäusserten Bedenken entsprechend berücksichtigt werden.
Natürlich könnte man mit einer Steuererhöhung für ältere Häuser sehr viel mehr Steuersubstrat kreieren. Die Frage aber ist, ob es sich alle leisten können, und noch mehr sollte man sich fragen, wer würde mit einer solchen Umstellung am allermeisten belastet würde? Wahrscheinlich vor allem ältere Leute, die nach der Devise gelebt haben, zuerst zahle ich die Schulden auf meiner Hypothek ab. Sollen diese Leute nun gezwungen werden, wieder Schulden auf ihren «älteren» Häusern aufzunehmen? Nein, auch hier würde ich die Finger davon lassen.
Die Abschaffung wurde insbesondere damit begründet, dass solche Steuern gegen den Grundsatz der einmaligen Belastung des Markteinkommens einer Person verstossen sowie verfassungsrechtlicher Legitimationsprobleme aufweisen. Bspw. dann, wenn ein Grundstück zum tieferen Steuerschätzwert anstatt zum Verkehrswert erfasst wurde, was gegenüber vererbten Barmitteln im Widerspruch stand. Auch ist die Erhebung meist komplex. Zudem muss man im internationalen Wettbewerb berücksichtigen, dass die unmittelbaren Nachbarländer diese Steuern ebenfalls vor einigen Jahren abgeschafft haben. Vor diesem Hintergrund halte ich den Vorschlag der Freien Liste für wenig zielführend.
Dass die Freie Liste andauernd am Steuerrad drehen will, ist nichts Neues. Nur immer zu fordern und nichts dafür tun zu müssen, ist das Geschäftsmodell ihrer linken Politik. Die Abschaffung dieser Steuern lag auf der Hand. Derartige Steuern verstossen gegen den Grundsatz der einmaligen Besteuerung des Markteinkommens einer Person, da ihnen Transfer- und keine Markteinkünfte zugrunde liegen. Auch international gesehen, wurde mit der Abschaffung dieser Steuern mit Österreich, aber auch verschiedenen Schweizer Kantonen gleichgezogen. Zum Schluss noch eine allgemeine Bemerkung: Wie kürzlich in einer Zeitung zu lesen war, sprudeln ja die Steuereinnahmen im Lande wieder. Die Reserven des Staats und der Gemeinden liegen auf Rekordhöhe. Müssten sich da Staat und Gemeinden nicht Gedanken machen, wie wir dem Volk etwas zurückgeben können, anstatt noch mehr Steuern einzuführen? Die Finanzierung der Alterspflege kommt einem in den Sinn.
21
22
polit:zeit
10/2017
Rabatte als Preistreiber bei den Krankenkassenprämien? Seit der letzten KVG-Revision kann mit einer höheren Kostenbeteiligung ein hoher Prämienrabatt erwirkt werden. Je mehr Gesunde dieses Angebot annehmen, desto mehr werden Kranke zusätzlich belastet: Sie bezahlen eine höhere Kostenbeteiligung und finanzieren mit einer höheren Prämie die Prämienrabatte für Gesunde. Text: Dr. Hansjörg Marxer
Warnungen vor OKP-Prämienloch In der Schweiz Bundesrat Berset hat schon lange vor einem «Prämienloch» gewarnt: Je mehr Versicherte eine hohe Franchise mit Prämienrabatten wählen, desto grösser sind die Einbussen bei den Prämieneinnahmen. Der Bundesrat hat die maximalen Rabatte in den letzten Jahren mehrfach reduziert, Ende Juni 2017 schliesslich auf Fr. 1’100.–. Trotz tieferer Prämien gilt bei uns mit Fr. 1’680.– ein höherer Rabatt als in der Schweiz. Oberstes gesundheitspolitisches Ziel Keine Prämienanstiege! Eine höhere Kostenbeteiligung soll dazu führen, dass die Versicherten weniger medizinische Hilfe in Anspruch nehmen und damit die Kosten für die Krankenkassen reduzieren. Ist das so einfach? In Liechtenstein ist das neue KVG seit Januar 2017 in Kraft. Im Dezember 2016 haben über 25 % der Befragten angegeben, dass sie die höchste Rabattstufe wählen würden. Annahme: In Liechtenstein wählen wie in der Schweiz etwa 20 % der Prämienpf lichtigen das Modell mit dem maximalen Rabatt. 20 % der prämienpflichtigen Erwachsenen (Senioren ausgeklammert) sind gemäss Krankenkassenstatistik 2015 4895 Personen. Bei einer maximalen Prämienreduktion von Fr. 1’680.– erhalten diese 4895 Versicherten zusammen einen Rabatt von etwa Fr. 8.2 Mio. Bei
4 %! Auch ein kleiner Prämienanstieg ist bei einem Rückgang der Gesundheitskosten per Ende Juni von 2.1 % (LKV) schwer zu verstehen! Hier zeigen die Prämienausfälle ihre Wirkung. Das Prämienloch wird mit massiven Tarifreduktionen bei den Leistungserbringern, einem Zugriff auf die Reserven und einem minimen Prämienanstieg ausgeglichen. Das sind einmalige Massnahmen. Vor einem Jahr war der Zugriff auf die Reserven ein Tabu, nun hilft er mit, Prämienrabatte für Gesunde zu finanzieren. So müssen die Kranken wenigstens diese Last nicht allein tragen.
Dr. Hansjörg Marxer
einem Prämiensoll von etwa 130 Mio. beträgt die Prämieneinbusse 6.3 %! Der von Bundesrat Berset gewählte Begriff «Prämienloch» wird verständlich. Der Rabatt von etwa Fr. 8.2 Mio. müsste durch die allgemeine Prämie mit einem Aufschlag von Fr. 268.– pro Jahr und Prämienzahler gegenfinanziert werden – es sei denn, man greift auf die Reserven zurück. Regierungsrat Pedrazzini hat im Landtag bekanntgegeben, dass per 31.12.16 11.9 % der Versicherten eine der höheren
Kostenbeteiligungen gewählt haben. Die Kassen erwarten für 2017 noch einen minimalen Zuwachs. Der Prämienausfall wird im September 2017 mit 3.6 Mio. angegeben, immerhin 2.6 % des Prämienvolumens. Nur Gesunde können ohne Risiko so ein Rabattmodell wählen. Damit werden Einsparungen infolge weniger Arztkonsultationen infolge der erhöhten Wahlfranchise ausbleiben.
Die gute Nachricht Die Prämien für 2018 steigen nur um 0.6 %, in der Schweiz
Verträgt sich diese Finanzierung von Rabatten für Gesunde mit dem Solidaritätsgedanken? Die Sozialversicherung basiert auf der gegenseitigen Unterstützung der Mitglieder unserer Gesellschaft. Die Erkrankungsrisiken werden von allen Versicherten zusammen mit dem Staat abgedeckt. Wenn der Staat nun Gesunde aus dieser Verpflichtung entlässt, widerspricht das dem Solidaritätsgedanken. Unanständig wird es, wenn Versicherte zum Beispiel nach etwa 25 Jahren reduzierter Prämien (Einsparung über Fr. 40’000) in die Lebensphase der regelmässigen Arztbesuche kommen. Sie können auf Ende des Kalenderjahres die höhere Kostenbeteiligung aufgeben,sich auf die Solidarität berufen und von Leistungen der Krankenkassen profitieren.
polit:zeit
10/2017
23
Von Krankenkassenprämien und übersatten Reserven – Erstaunliches! Wie wir Anfang Oktober aus der Presse erfahren konnten, haben die Regierung, das Amt für Gesundheit und der LKV (Liechtensteiner Krankenkassenverband) in einer Pressekonferenz die Prämien für 2018 bekanntgegeben. Inzwischen haben wohl die meisten von uns die neuen Versicherungspolicen der Krankenkasse bekommen. Wie an der Pressekonferenz bekanntgegeben, steigen die Prämien in der Grundversicherung (OKP) um durchschnittlich 0,6 %, d.h. die Durchschnittsprämien (ohne Unfall, mit Mindestkostenbeteiligung) steigen von 322 Franken (2017) auf 324 Franken (2018). Wie schaut es aber im Detail aus? Von Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter Die LIPO (Liechtensteiner Patientenorganisation) hat bereits vor geraumer Zeit in einem Forumsbeitrag ausgeführt, dass aufgrund der mehr als komfortablen Reservesituation der Kassen und der bisherigen Kostenentwicklung im laufenden Jahr (– 3 % bzw. sogar – 4.5 % pro Kopf gemäss BAG) keine Prämienerhöhungen notwendig sind. Für die Versicherten der Concordia bleiben die Prämien in der OKP tatsächlich unverändert. Die Prämien der FKB hingegen steigen um 8 Franken bzw. um 2.7 %. Die detaillierten Prämien für 2018 für alle 3 Kassen sind auf der Homepage des Amtes für Gesundheit (www.ag.llv.li) zu finden – unter www.lkv.li sucht man vergebens danach. Gemäss Gesundheitsminister Mauro Pedrazzini sind die Prämienerhöhungen der FKB darauf zurückzuführen, dass die Kassen die Prämien und Reserven individuell aufgrund der eigenen Kostenentwicklung festsetzen.
Haben sich Regierung, Amt und Kassen in der Vergangenheit verschätzt? Was die LIPO aufzeigte, dass sich nämlich «die Kassen in den letzten Jahren verschätzt haben, was die Kosten anbelangt», hat Regierungsrat Mauro Pedrazzini zugegeben. Die
Kassen hätten, so Pedrazzini, «mit einem zu hohen Kostenwachstum gerechnet. Was zu einer weiteren Äufnung der Reserven geführt hat.» Aus diesem Grund sind allein im Jahr 2016 die Reserven der Kassen um 11.3 Millionen Franken (20.5 %) auf nunmehr 66.2 Millionen Franken gestiegen. Und auch in den beiden Jahren davor haben die Reserven um insgesamt rund 10 Millionen Franken zugenommen.
Fazit: Wir haben also in den letzten Jahren höhere Prämien als nötig bezahlt und uns so die Prämiensenkung für dieses Jahr von 22 Franken selber vorfinanziert! Reserven sind doppelt so hoch wie gesetzlich vorgeschrieben Erstaunlicherweise rechnen die Kassen für 2017 mit einem weiteren Anstieg der Reserven auf dann 74 Millionen Franken bzw. 71 Millionen für 2018: Bei einem prognostizierten Kostenwachstum von 2.6 % für 2017 bzw. 3.5 % für 2018. Die Reserven betragen mehr als das Doppelte der gesetzlich vorgeschriebenen Reserven, dies obwohl Gesundheitsminister Mauro Pedrazzini bestätigt hat, dass er die Höhe der gesetzlichen Reserven als ausreichend erachtet. Nicht zu
Sprache kamen bei der Pressekonferenz die Prämien für die Zusatzversicherungen. Wie schon im letzten Jahr steigen hier die Prämien teils erheblich an. Leider sind diese Prämien weder auf der Homepage des Amtes für Gesundheit, noch der des LKV, noch bei den einzelnen Kassen abruf bar. Die Concordia beispielsweise hat für 2017 die Prämie für Spitalversicherung Allgemein nicht erhöht, schlägt aber für 2018 mit einer satten Erhöhung von 6 % zu. Auch die Halbprivat- und Privat-Versicherten dürfen sich nach einer 2 bis 4 %-igen Prämienerhöhung im 2017 auf eine neuerliche Steigerung von 5 % bzw. 2 % gefasst machen.
Fazit: Von gleichbleibenden Prämien wenigstens in der Grundversicherung kann trotz steigender Reserven keine Rede sein. Spitalzusatz-Versicherung im Alter nicht mehr finanzierbar Wie der LKV in einer Pressemitteilung (2. Oktober 2017) bekanntgegeben hat, haben die Kassen im Bereich der Zusatzversicherungen bei der Regierung Vorschläge für eine Gesetzesänderung eingereicht. Regierungsrat Mauro Pedrazzini hat in der Beantwortung einer Kleinen Anfrage bestätigt, dass die Kassen
bei den Prämien für die Spitalzusatzversicherungen Privat und Halbprivat auf eine Lebensalterstarifierung umstellen wollen. Heute sind diese Zusatzversicherungen nach dem Eintrittsalter abgestuft. Begründet wird dies damit, dass heute immer weniger Junge eine Spitalzusatzversicherung wählen und daher die Gruppe Zusatzversicherter immer älter wird, die tendenziell mehr Leistungen benötigen und die Kosten daher ansteigen. Argumentiert wird damit, dass Prämien nach Lebensalter gestaffelt auch für jüngere und Versicherte mittleren Alters attraktiv sind. Die Prämien sind in diesem Modell zwar für junge, gesunde Versicherte tief, steigen aber mit zunehmendem Alter kontinuierlich an und sind dann im Alter so hoch, dass sie für viele, gerade wenn im Pensionsalter auch noch der Arbeitgeberanteil wegfällt, nicht mehr zahlbar sind. Just zu dem Zeitpunkt also, wenn der nun «alte Versicherte» die Zusatzversicherung auch in Anspruch nehmen muss. Nach jahrzehntelangem Einzahlen in den Solidaritätstopf sind die Prämien zu hoch, die Zusatzversicherung muss gekündigt werden, Leistungen aus den bisherigen Zusatzversicherungen gibt es keine. Ob sich da sie Kassen nicht einmal mehr verschätzen?
24
polit:zeit
10/2017
Vom Einfluss der Wirtschaft auf die Schule Der duale Bildungsweg, also die Ausbildung im Lehrbetrieb und in der Berufsschule, gilt als Erfolgsrezept sowohl für die individuellen Lernenden wie auch für Wirtschaft und Gesellschaft. Der duale Bildungsweg beginnt bereits auf der Sekundarstufe (Ober- und Realschule) und beeinflusst damit auch das Schulerlebnis und die Bildung der Jugendlichen – nicht immer zum Vorteil. Von Pio Schurti
Zurecht gilt der sogenannte duale Bildungsweg bzw. die duale Berufsbildung als ein Grund für den wirtschaftlichen Erfolg der Länder, die sie kennen, neben Liechtenstein und der Schweiz z.B. auch Deutschland. Als Kleinstaat kann Liechtenstein mit seinen gut ausgebildeten Berufsleuten z.B. seit Jahren bei WorldSkills, einem internationalen Leistungsvergleich unter nichtakademischen Berufen, vorne mitmischen. Die erfolgreichen Wettbewerbsteilnehmer stellen nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Arbeitgebern und damit der Wirtschaft ein gutes Zeugnis aus. Ein weiterer Erfolg des dualen Bildungswegs ist die im internationalen Vergleich niedrige Jugendarbeitslosigkeit. Der duale Bildungsweg beginnt schon auf der Sekundarstufe. Bereits ab der ersten Klasse der Ober- und Realschule setzt die «Berufswahlvorbereitung» ein. Dies bedeutet, dass sich Oberund Realschüler, kaum sind sie aus der Primarschule entlassen, mit ihrer Berufswahl auseinandersetzen sollen, fortlaufend und konsequent, wie es auf der Website des Schulamtes heisst. Dabei haben sie eigentlich noch vier Jahre Pflichtschule auf der Sekundarstufe vor sich. So richtig intensiv wird die Berufswahlvorbereitung in der 3. und 4. Klasse der Ober- und Realschule. Neben den Eltern wird jetzt auch die Berufsberatung mit einbezogen. Das alles mag ja nicht schlecht sein, hat aber doch
einen Einfluss auf das Schulerlebnis und die Schulbildung der Jugendlichen. Konkret bedeutet dies, dass in den Schulen z.B. viel von Traumberufen geredet wird. Mit Blick auf eine mögliche KV-Lehre wird z.B. geübt, wie man Briefe schreibt. Das BIZ wird besucht, Eignungstests werden gemacht und Beratungen durchgeführt. Bereits Ende der 3. Anfang der 4. Klasse auf der Sekundarstufe wird mit Bewerbungsschreiben begonnen. Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich im Bewerbungsschreiben selbst anzupreisen bzw. sie lernen sich selbst zu verkaufen. Liest man die «Eigenwerbung» der Schülerinnen und Schüler, staunt man nicht selten: Was die schon für Kompetenzen haben, was die schon alles beherrschen! Dabei gehen die Jugendlichen ja noch zur Schule und haben kaum Lebenserfahrung. Es verwundert deshalb nicht, dass nur wenige Bewerbungsschreiben authentisch klingen und damit wirklich überzeugend ausfallen. Viele Schülerinnen und Schüler führen sich starkem Druck ausgesetzt und in eine Schablone gepresst. Dieses Gefühl, in eine Schablone gedrückt zu werden, dürfte in diesem Alter, mitten in der Pubertät und Selbstfindung, besonders intensiv sein. Wenn jeweils im Herbst die Lehrstellen vergeben werden, können sich die Schüler, die eine bekommen haben, natürlich freuen. Nicht selten lehnen sie sich auch
zurück und tun in der Schule gar nichts mehr. Für all jene, die keine Lehrstelle gefunden haben, um nicht zu sagen, leer ausgegangen sind, werden so die letzten Monate und Jahre in der Schule zur herben Enttäuschung. Dadurch geht das letzte Schulhalbjahr praktisch verloren. Nimmt man die ganze «Berufswahlvorbereitung» auf der Sekundarstufe zusammen, könnte man argumentieren, dass ein von vier Sekundarschul- bzw. ein von neun Pflichtschuljahren der Berufswahl geopfert wird. Der Erfolg des dualen Bildungswegs mag diesen Einfluss und Druck auf die Schule rechtfertigen. Paradoxerweise dürfte die frühe Berufswahl auf der Sekundarstufe indirekt auch zur zunehmenden Akademisierung der Bildung beitragen. Wen wundert’s, dass immer mehr Eltern ihre Kinder aufs Gymnasium schicken wollen, nicht zuletzt damit sie dort drei Jahre länger in der Schule verbringen können.
Natürlich ist die enge Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft zu begrüssen. Sie hat aber wohl unbeabsichtigte Konsequenzen für beide: Die Schule kann ihrem Bildungsauftrag nicht mehr ganz gerecht werden, weil sie sich mit den Schülern zu sehr mit der Berufswahl (und Erziehungsaufgaben, die eigentlich den Eltern zukommen) befassen muss. Und die Wirtschaft sieht sich veranlasst, weitere Initiativen zu ergreifen, wenn die Schulabgänger ihren Ansprüchen nicht genügen. So hat die Wirtschaftskammer vor einigen Jahren das Programm «100pro!» lanciert und die LIHK initiierte pepperMINT zur Förderung der Bildung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Beides sind lobenswerte Initiativen. Aber warum wurden sie notwendig? Weil die Schule einfach versagt hat? Oder weil die Wirtschaft zu früh zu sehr in schulische Belange Einfluss nimmt?
sport:zeit
10/2017
25
Ist Liechtensteins Fussball in der Krise? Schwierige Zeiten für den Fussball in Liechtenstein. Die Nationalmannschaft beendet die WM-Qualifikation punktelos auf dem letzten Platz, der FC Vaduz ist von der Challenge League-Spitze meilenweit entfernt, die beiden Erstligisten Balzers und USV «zieren» das Tabellenende der Erstliga. Eine handfeste Krise oder nur eine Talsohle? Von Christoph Kindle
Was ist los mit dem Liechtensteiner Fussball? Derzeit gibt es sportlich sowohl beim LFV als auch bei den (führenden) Clubs im Land wenig Grund zur Freude.
Keine Punkte fürs Nationalteam Die Nationalmannschaft befindet sich im Umbruch und hat sich in der soeben abgelaufenen WM-Qualifikation 2018 sehr schwer getan. Das Team von Nationaltrainer Rene Pauritsch hat in der Gruppe G in zehn Spielen keinen einzigen Punkt geholt; dies mit dem sehr ernüchternden Torverhältnis von 1:39. Alle anderen Mannschaften in Europa haben zumindest zwei Tore geschossen; wir sind also in dieser Statistik Schlusslicht, noch beispielsweise hinter San Marino, Andorra, Malta oder Gibraltar. In Ansätzen haben die Liechtensteiner durchaus auch gute Leistungen gezeigt (zuhause gegen Albanien oder zweimal gegen Israel), insgesamt aber hält die Talfahrt auf internationalem Parkett an. Im aktuellen FIFA-Ranking belegt Liechtenstein nur noch Platz 187 unter 211 Ländern. Zu den besten Zeiten lag man auf Position 122. Rücktritte von gestandenen Spielern (z.B. Mario Frick, Martin Stocklasa, Yves Oehri, Martin Rechsteiner) können nicht kompensiert werden, immer weniger Liechtensteiner sind als Profis tätig. So sinkt das Niveau stetig, zumal die wenigen Topspieler, welche noch vorhanden sind, oft zu wenig Spielpraxis erhalten (z.B. Maxi Göppel, Franz
Burgmeier beim FC Vaduz). Ein anderes Beispiel ist Daniel Kaufmann. Der Innenverteidiger bekommt beim FC Vaduz seine Chance nicht und musste sich erneut an einen unterklassigen Verein ausleihen lassen (nach Chiasso nun Balzers). Sandro Wieser liess sich nach England zu Reading transferieren, dort spielte er überhaupt keine Rolle und hatte keine Einsätze. Jetzt ist der ehemalige Profi von Hoffenheim, Aarau und Thun in der zweiten belgischen Division bei
Roeselare unter Vertrag. Bleibt zu hoffen, dass die Karriere des 24jährigen Mittelfeldspielers neuen Schwung erhält.
Druck von den Jungen fehlt Während grössere Nationen Rücktritte oder Ausfälle relativ leicht ersetzen können, fällt das bei einem so kleinen Verband wie Liechtenstein äusserst schwer. So gross und intensiv die Anstrengungen seitens des LFV auch sind, die Probleme bleiben immer die gleichen. Die Aus-
wahl an Spielern ist schlicht zu klein, der Nachdruck von unten fehlt. Im aktuellen Kader der Nationalmannschaft befinden sich durchaus willige, junge Spieler (z.B. Aron Sele, Livio Meier, Luca Ritter), doch diese spielen in der Erstliga, das ist nur die vierthöchste Schweizer Klasse. Ein anderes Beispiel ist Yanik Frick. Der 19-jährige Sohn von Mario Frick entschied sich direkt von den Altach Amateuren zu einer Profi-Karriere in der
Szene vom Länderspiel (WM-Qualifikation am 6. Oktober 2017 in Vaduz) gegen Israel. Liechtenstein verlor 0:1, zeigte aber eine ansprechende Leistung. Im Bild Hasler (FL). Bild: Michael Zanghellini
26
sport:zeit
Serie B bei Perugia. Dort ist er in den ersten 8 Runden erst zu einem (Teil)-Einsatz gekommen. Aufgrund seiner Nichtberücksichtigung im Spiel gegen Spanien hat Frick (überstürzt) seinen Rücktritt aus dem Nationalteam gegeben. Somit steht der zurzeit wohl talentierteste Liechtensteiner Stürmer nicht zur Verfügung.
Auch die Clubs bekunden grosse Mühe Nicht nur beim Nationalteam läuft es nicht rund, auch die drei Liechtensteiner Top-Vereine bekunden momentan Probleme. Der FC Vaduz musste sein ursprüngliches Ziel – sofortiger Wiederaufstieg in die Super League – nach wenigen Runden bereits korrigieren. Die Mannschaft kommt aus verschiedenen Gründen nicht auf Touren, der Abstand zur Spitze ist bereits gross. In der Erstliga-Meisterschaft «zieren» die beiden Liechtensteiner Teams USV Eschen/
10/2017
Mauren und FC Balzers nach neun gespielten Runden das Tabellenende! Die Gründe dafür mögen unterschiedlicher Natur sein, doch die vorhandenen Probleme sind nicht wegzudiskutieren. Die Tabelle lügt bekanntlich nicht. Kurzum: Der Liechtensteiner Fussball hat wahrlich schon bessere Zeiten erlebt…
Das Warten auf die Nations League Bessere und positive Ergebnisse erhoffen sich die Verantwortlichen des LFV ab September 2018 in der sogenannten Nations League. Bei diesem neuen Wettbewerb werden alle europäischen Verbände in vier Leistungs-Divisionen eingeteilt. Liechtenstein spielt zusammen mit 15 anderen Teams in der untersten Kategorie und zwar in einer Vierergruppe. Dort darf sich das Liechtensteiner Nationalteam gegen Gleichgesinnte durchaus Chancen auf Punkte ausrechnen. Die Gruppen-Auslosung erfolgt im Januar.
Marcel Büchel, einer der verbliebenen FL-Profis (spielt bei Hellas Verona), im WM-Qualifikationsspiel gegen Israel. Bild: Michael Zanghellini
Anzeige
FC VADUZ NEUCHÂTEL XAMAX FCS liechtenstein
FR, 20. Oktober 2017, 20 Uhr Rheinpark Stadion, Vaduz Folge uns auf
www.fcvaduz.li
und
sport:zeit
10/2017
1.-Liga-Trainer mit bisheriger Meisterschaft unzufrieden Im Gespräch mit Patrick Winkler (FC Balzers) und Thomas Waser (USV) Noch nie standen die beiden liechtensteinischen Erstligisten nach Ablauf des ersten Drittels der Meisterschaft tabellarisch so schlecht da wie gegenwärtig. Beide zieren den Tabellenkeller auf den Abstiegsrängen. Von Herbert Oehri
So ist es verständlich, dass beide Trainer unzufrieden mit dem bisherigen Verlauf sind. Dazu Winkler (FCB): «Uns war bewusst, dass es einen längeren Prozess geben würde, da doch etliche neue, junge Spieler eingebaut werden mussten.» Und Waser (namens des Trainerduos Wild/Waser): «Wir hatten keine gute Vorbereitung (einige Spieler mit unkoordiniertem Urlaub). Dann die drei Langzeitverletzten Bärtsch, Kühne, Piperno, welche aus der Vorsaison Verletzungen mitbrachten und die komplette Vorrunde ausfallen. Dazu kamen dann die Kreuzbandrisse von Peters und Coppola. Die Neuverpflichtung Stevic stand uns bisher nur in zwei Spielen zur Verfügung. Abwehrchef Thöni hat 3 Spiele gefehlt und zuguterletzt mussten wir den einzig übrig gebliebenen «Knipser» Pola verletzt auswechseln, welcher dann ebenfalls ins USV-Lazarett beordert werden musste. So viele Ausfälle konnten weder erahnt und schon gar nicht kompensiert werden.»
Wie wollen Sie die Lage verbessern? Wir wollten von den beiden Trainern auch wissen, was sie tun können, um die missliche Lage zu verbessern? Dazu Winkler: «Ich kann meiner Mannschaft, ausser beim Spiel gegen Wettswil in puncto Einsatz und Willen nichts vorwerfen. Die Mannschaft ist gewillt und
Der USV hat nach dem Ausfall der Stürmer Bärtsch und Coppola einen Angreifer von Austria Lustenau geholt. Er heisst Gabryel (links) und ist eine Verstärkung für den USV-Angriff.
versucht auch in jedem Training ihr Bestes zu geben und umzusetzen. Harte Arbeit wird irgendwann belohnt. Wir werden den Kopf nicht in den Sand setzen, ist doch alles recht eng im hinteren Teil der Tabelle.» Ähnlich sieht es auch Waser, wenn er sagt: «Wir haben immer versucht, das Beste aus jeder Situation herauszuholen. Während der Nationalmannschaftspause haben wir phasenweise mit nur 9 Mann trai-
niert und trotz allem sind wir physisch auf einem guten Level, haben in der 2. Halbzeit bis heute nur ein Gegentor erhalten und ich bin überzeugt davon, dass wir in den verbleibenden fünf Partien der Vorrunde noch punkten werden. Wir werden hart weiterarbeiten, was sich lohnen wird.»
Transfers können in Frage kommen Weitere Frage an die beiden Trainer: «Sind eventuelle Trans-
Thomas Waser ist Trainer der Erstliga-Mannschaft des USV.
27
28
sport:zeit
10/2017
Polverino im Gespräch mit dem Schiedsrichter. Die Szene entstand im Spiel gegen Tabellenführer Bellinzona zu Beginn der Saison.
fers über die Wintermonate geplant?». Zu dieser Frage Patrick Winkler: «Wir werden die Augen offenhalten. Wenn wir Handlungsbedarf haben, werden wir nach unseren finanziellen Möglichkeiten allenfalls reagieren.»
letzten in welcher Verfassung wieder zur Verfügung stehen werden. Coppola und Piperno fehlen auch in der Rückrunde; von daher muss man im Winter aus unserer Sicht zwingend nachlegen.»
Und Thomas Waser: «Wir müssen im Winter definitiv eine saubere Auslegeordnung machen, um dann in der Rückrunde ein ähnliches Szenario wie jetzt zu vermeiden. Die Planung ist wiederum nicht ganz einfach, zumal man nicht abschätzen kann, wann die Langzeitver-
Und zuletzt stellten wir die Frage: «Mit wie viel Punkten rechnen Sie bis zur Winterpause? Winkler: «Wir schauen von Spiel zu Spiel und versuchen, aus jedem Match das Maximum zu holen. Dass dies aber nicht einfach ist, wissen wir. Nun folgen Spiele gegen Red Star, USV Eschen/
Mauren sowie gegen Seuzach. Aus diesen Spielen erhoffen wir uns einiges.» Und Waser? «Es erwarten uns fünf schwierige Spiele bis zur Winterpause, darunter das Derby sowie die Spitzenteams Gossau und Mendrisio. Angesichts unserer personellen Situation sind wir wohl in jedem Spiel Aussenseiter, aber trotzdem rechnen wir uns natürlich Chancen aus und wollen immer gewinnen. Wir werden versuchen, noch möglichst viele dieser 15 Punkte zu holen.»
Patrick Winkler leitet seit Saisonbeginn die Geschicke der Erstligamannschaft des FC Balzers.
Anzeige
FUSSBALL IST GEMEINSCHAFT. MBPI. In Liechtenstein. Für Liechtenstein.
Landstrasse 11, Postfach 130, 9495 Triesen Telefon + 423 399 75 00, info@mbpi.li, www.mbpi.li
10/2017
sport:zeit
3 Fragen an die Trainer
lie:zeit stellte den Trainern der 2. und 3. Liga folgende Fragen: Daniel Sereinig, FCV II
Vito Troisio, FC Ruggell
Unbekümmerter Fussball
Spielerische Steigerung
Kurzes Resümee zur Meisterschaft
Bis jetzt konnten wir uns von Spiel zu Spiel steigern. Man spürt es in den Trainings und in den Spielen, dass jeder Spieler an sich arbeiten will, um besser zu werden.
Bisher haben wir in 7 Spielen 12 Punkte erreicht, das ist schon mehr als der letztjährigen Vorrunde (10 Punkte), somit bin ich mit dem Verlauf bisher zufrieden. Unser Ziel ist aber noch weit entfernt und wir werden versuchen, in den letzten, schwierigeren Spielen so viele Punkte wie möglich zu sammeln.
Was macht Ihr Team gut, wo klemmt es noch?
Wir spielen einen unbekümmerten, schnellen Fussball nach vorne. Die Jungs treten als Einheit auf und glauben an ihre Stärken. In manchen Situationen jedoch fehlt die Gelassenheit. In solchen Phasen müssen wir noch geduldiger sein.
Wir haben uns spielerisch gesteigert und haben zudem ein kämpferisches Team. Super finde ich die Mischung zwischen Jung und Alt und die Stimmung in der Mannschaft. Leider schaffen wir es nicht immer, das umzusetzen was wir trainieren.
Sind für die Rückrunde Mutationen vorstellbar?
Wir schauen im Winter, was das Beste für jeden einzelnen Spieler ist. Jeder soll so viel als möglich Einsatzminuten erhalten. Wir haben noch bis zum 9. Dezember Zeit, die Jungs weiterzu bringen und zu beobachten. Zudem werden planmässig ab Januar alle drei Langzeitverletzten wieder zur Mannschaft dazustossen. Zwei Spieler sind jetzt bei der 1. Mannschaft. Auch hier werden wir genau schauen welche Entwicklungen sie durch den höheren Rhythmus nehmen.
Mutationen sicherlich, aber nur intern. Bei uns kehren vier Spieler aus dem Ausland zurück und drei weitere von Verletzungen. Wir sind personell für die Rückrunde gut aufgestellt.
29
30
sport:zeit
10/2017
3 Fragen an Liechtensteins Trainer
lie:zeit stellte den Trainern der 2. und 3. Liga folgende Fragen: Sven Majer, FC Schaan
Selbstfindung
Martin Rerchsteiner, FC Triesen
Förderung junger Spieler
Kurzes Resümee zur Meisterschaft
Wir sind ein junges Team, das sich noch nicht in der Liga gefunden hat. Zudem haben Spieler, die uns sicher weitergebracht hätten aus persönlichen Gründen mit dem Fussballsport aufgehört. Also nicht wegen uns Trainern. Somit stehen wir mit einem Punkt als letzter in der Gruppe 3.
Die zugeteilte Gruppe ist wie erwartet sehr ausgeglichen, mit vielen Teams die sich Chancen um den Aufstieg ausrechnen. Daher sind viele Spiele umkämpft und enden mit knappen Resultaten. Zudem ist die Gruppeneinteilung mit 4 FL-Mannschaften sicher eine tolle Sache für die Vereine und Zuschauer. Unser Start war nicht ganz zufriedenstellend, mit jedoch einigen guten Spielen, sodass wir darauf aufbauen können.
Was macht Ihr Team gut, wo klemmt es noch?
Das Potenzial und der Wille der einzelnen Spieler ist vorhanden und das sieht man im Training. Leider können sie es noch nicht im Spiel richtig umsetzen. Da die Vorbereitung sehr schlecht war, müssen wir im Meisterschaftsbetrieb auch noch die Ausdauer trainieren und das ist sicher nicht optimal. Auch der Trainingsfleiss von einzelnen Spieler könnte besser sein.
Defensiv stehen wir relativ kompakt. Offensive Spielabläufe und spielerische Komponenten müssen noch verbessert werden. Zudem haben wir bis anhin zu viele Torchancen nicht ausgenützt. Wir werden uns als Mannschaft versuchen in allen Bereichen zu verbessern.
Sind für die Rückrunde Mutationen vorstellbar?
Nach der Vorrunde müssen wir alle in Ruhe einmal zuerst Gedanken machen und intern besprechen wie es allgemein weitergehen soll. Dazu ist noch zu früh.
Wie bereits im Sommer absehbar, haben einige erfahrene Spieler ihren Rücktritt aus dem Aktiv-Fussball gegeben und wir durften bereits zu Saisonstart einige neue junge Spieler einbinden. Ich glaube es ist auch in Zukunft wichtig, dass der regionale Fussball gefördert und als solches auch angesehen wird, indem die Juniorenabteilungen im Breitenfussball gefördert und ihnen gute Juniorentrainer/innen zur Seite gestellt werden. Sodass in den jeweiligen ersten Mannschaft Spieler sind, welche eine Bindung zum Verein haben. Daher werden wir uns darauf beschränken, junge Spieler in den Aktiv-Fussball heranzuführen.
sport:zeit
10/2017
der 2. und 3. Liga
Fabio Azzara, FC Balzers
Thomas Beck, FC Triesenberg
Entwicklungsphase
Ausgeglichene Gruppe
Mit der Meisterschaft bin ich zufrieden. Klar könnten wir mit etwas mehr Glück 2-3 Punkte mehr haben.
Ich musste mir zuerst ein Bild unserer Gruppe machen. Das heisst, ich habe die meisten Gegner beobachtet. Mir ist aufgefallen, dass die Gruppe sehr ausgeglichen ist. Jeder kann jeden besiegen. Oft ist die Tagesverfassung ausschlaggebend. Bis jetzt konnten wir aber noch keinen Rhythmus auf bauen, da wir ein paar Spiele verschieben mussten.
Wir sind noch in der Entwicklungsphase, wo wir Zeit brauchen, um das umsetzen zu können, was ich will.
Mit der Startphase der Meisterschaft können wir zufrieden sein. Ich kann meinem Team nur lobende Worte aussprechen. Sie versuchen in jedem Training das Beste zu geben und sich weiterzuentwickeln. Zu Hause müssen wir uns im offensiv Bereich noch steigern, das heisst wir müssen mehr Chancen herausspielen.
Veränderungen sind keine vorgesehen. Wenn unsere 1. Mannschaft in Fahrt kommt, wie es momentan aussieht, könnten wir von den jungen Spielern profitieren und unsere Qualität erhöhen.
Da unser Kader sehr klein ist, denken wir über Mutationen nach. Wie diese aussehen, kann ich heute noch nicht sagen. Das werden wir (Trainerteam und Vorstand) nach der Vorrunde besprechen.
31
32
business:zeit
10/2017
Über 50 Personen kümmern sich um das Wohl der Gäste Das Casino ADMIRAL im Kokon Corporate Campus in Ruggell, das erste von bisher zwei Casinos im Fürstentum Liechtenstein, ist vor rund drei Monaten eröffnet worden. Das moderne Casino strahlt eine faszinierende Atmosphäre aus, in welcher man sich vom Alltagsstress bestens erholen kann. Interview: Herbert Oehri
Es gibt keine strengen Kleidervorschriften (kein Sakkozwang/Raucher- und Nichtraucherbereich), was bei den Gästen besonderen Anklang findet. Die «lie:zeit» hat mit VR-Präsident Stefan Hassler nachfolgendes Gespräch geführt, in welchem er u. a. auch auf die Frage des Spielerschutzes sowie auf die von einzelnen Personen in Leserbriefen und einer Initiantengruppe von der Regierung und dem Landtag geforderte Steuererhöhung für Spielbanken näher eingeht.
Herr Hassler, Sie sind Präsident der Casino Admiral AG in Ruggell. Können Sie uns sagen, wie sich das Casino seit der Eröffnung vor gut fünf Wochen entwickelt hat? Stefan Hassler: Sicherlich würde ich sagen, dass wir gut gestartet sind, die prognostizierten Zahlen erreichen und uns sehr über das breit gefächerte Publikum freuen. Allerdings ist es noch zu früh, um ein Resümee zu ziehen, weil in der Startphase vieles in Bewegung ist. Deshalb beschäftigen
wir uns im Moment weniger mit den wirtschaftlichen Zahlen als mit der Feinabstimmung in den Betriebsabläufen. Wie viel Personen beschäftigt das Admiral derzeit? Wir haben den Betrieb mit einem Team von 46 Personen eröffnet. Weil die Kapazitäten bereits zu Beginn an ihre Grenzen stiessen, stellten wir weitere Mitarbeitende ein, so dass wir nun bei über 50 Beschäftigten liegen. Wir haben bei der Bildung des Teams
business:zeit
10/2017
darauf Wert gelegt, dass der Gast ins Zentrum gestellt wird und sich wohl fühlt, und ich glaube, das ist uns ganz gut gelungen. Ihr Ziel ist es, möglichst viele Gäste aus der Region nach Ruggell zu locken. Sind das vorwiegend junge Leute, die sich an den rund 100 Spielautomaten vergnügen, oder werden eher die Live-Spieltische bevorzugt?
Die Konkurrenz an Spielbanken innerhalb von rund 80 km ist gross, allerdings ist auch das Einzugsgebiet mit rund einer halben Million Menschen gross. Tatsächlich sind von Liechtenstein aus in Bad Ragaz, St. Gallen, Bregenz und Lindau
vier Casinos in einer Stunde Fahrzeit erreichbar. Und nun kommt noch in Schaanwald das zweite Liechtensteiner Casino hinzu. Muss da nicht jedem Casinobetreiber angst und bange werden?
33
Wir gehen davon aus, dass in der Region ein Volumen von 150 Millionen Franken Bruttospielertrag besteht. Dieser Markt ist begrenzt und lässt sich nicht wesentlich ausdehnen. Diesen Kuchen müssen sich alle Casinos zusammen aufteilen. Für den Gast ist der
Im internationalen Durchschnitt werden heute 80 Prozent der Casinoumsätze mit Automaten generiert. Bei uns sind es aktuell 65 Prozent. Die Spieltische tragen also einen hohen Anteil zum Umsatz bei. Altersklassen sind dabei nicht zuzuordnen, weil junge Menschen genauso an den Tischen spielen wie ältere an den Automaten und umgekehrt. Es fällt übrigens auf, dass das Casino in Ruggell alle Altersklassen anzieht. Ob nun jemand die Casino-Welt zum ersten Mal betritt oder bereits versiert ist: Wir passen uns den Bedürfnissen unserer Gäste an und setzen uns dafür ein, dass jeder Aufenthalt zu einem Erlebnis wird. V. l.: Alexander Artmann, Gaming Manager; Simon Fumarola, Leiter Sicherheit; Reinhard Fischer, Gaming Manager.
34
business:zeit
Wettbewerb positiv, da die Mitbewerber zur Steigerung der Attraktivität angehalten sind. Wir sind davon überzeugt, dass sich unser Casino mit seiner leichten Erreichbarkeit und dem motivierten Team, dem angenehmen Ambiente, dem modernen Angebot und mit den guten Gewinnmöglichkeiten nicht verstecken muss. Ich höre aus Ihrer Frage aber die Befürchtung heraus, dass die hohe Casinodichte Spielsucht provozieren könnte. Hier verläuft eine der beiden roten Linien, die die Casino Admiral AG sich setzt: Wir stellen uns dem Wettbewerb, was aber dort seine Grenze hat, wo es einerseits um Spielsucht und andererseits um Geldwäscherei geht. Betreffend Spielsucht arbeiten wir eng mit der Suchtpräventionsstelle der Stiftung Maria Ebene zusammen, und in Sachen Geldwäschereibekämpfung findet mit der FMA und der FIU ein regelmässiger Austausch statt. Spielerschutz ist ein Thema, das in letzter Zeit oft diskutiert wird. Wie ernst ist der Casino Admiral AG dieser Punkt wirklich?
10/2017
Sehr ernst. Wir haben ein umfassendes Sozialkonzept entwickelt. Die Suchtpräventionsstelle der Stiftung Maria Ebene sensibilisiert und schult unsere Mitarbeiter regelmässig. Zeigt ein Gast erste Anzeichen eines bedenklichen Spielverhaltens, treffen wir umgehend Massnahmen, um den Spieler zu schützen. Diese Massnahmen können in Gesprächen bestehen oder darin, dass dem Spieler ein Gespräch mit der Beratungsstelle Clean nahegelegt wird. Wer mit einem problematischen Spielverhalten auffällt, erhält eine Spielsperre. Um es deutlich auszusprechen: Der Fokus im Casino liegt auf der Unterhaltung. Ein Casinobesuch soll eine Abwechslung vom Alltag darstellen und Spass machen. Wir wollen und dürfen unsere Umsätze nicht mit Spielsüchtigen generieren. Diese Form der Spielsuchtbekämpfung ist im Übrigen nur in einem regulierten Markt möglich, so wie ihn der Liechtensteiner Gesetzgeber vorgegeben hat. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Weg sozial allemal verträglicher ist als das offensichtlich existierende illegale Glücksspiel in Hinterhöfen oder im Internet. Und unser Konzept funktioniert, was sich etwa daran zeigt, dass wir bereits
gegen 100 Spielsperren ausgesprochen haben. Der Staat erhofft sich aus den Erträgen aus den Casinos in Ruggell und in Schaanwald im Jahre 2020 Einnahmen in Höhe von 3 Millionen Franken. Ist das Ihrer Meinung nach realistisch. Und wenn ja, auf was begründen Sie diese Annahme? Es ist anzunehmen, dass die Budgetierung der Regierung auf den eingereichten Businessplänen der beiden Spielbanken beruht. Wie diese interpretiert worden sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Entwicklung der Zahlen ist selbstverständlich schwierig vorherzusehen. Ich kann nur für uns sprechen und Ihnen sagen, dass wir nicht stehen bleiben, sondern uns engagiert weiterentwickeln werden, um unseren Businessplan umzusetzen. Davon wird letztlich auch die öffentliche Hand profitieren.
(Roulette, Black Jack, Ultimate Texas holdem und Punto Banco) und über 108 Spielautomaten wählen. Im Unterschied zu den Mitbewerbern bieten wir einerseits Spielautomaten der neuesten Generation und gehören damit jedenfalls zu den modernsten Casinos. Andererseits stehen aber auch Urgesteine in Ruggell, die anderswo ausgemustert worden sind. Wir haben festgestellt, dass gerade auch diese Geräte auf grosse Beliebtheit stossen. Welche Vorzüge darf ein Gast bei Ihnen geniessen? Unser Casino ist vollkommen unkompliziert. Jeder Gast ist willkommen und soll sich wie zu Hause fühlen. Dieses schaffen wir durch freundliches und hilfsbereites Personal, legere Kleiderordnung, kostenlose Parkplätze und offerierte alkoholfreie Getränke. Und das alles bei freiem Eintritt. Wie zufrieden sind Sie mit dem Standort im Industriegebiet?
Welches Spielangebot kann der Gast nutzen, und worin unterscheidet es sich von der Konkurrenz im näheren Umkreis? Der Gast kann zwischen dem Live-Game mit fünf Spieltischen
Der Kokon Corporate Campus ist ein absoluter Glücksfall in verschiedener Hinsicht. Dadurch, dass wir die bereits bestehende Eventhalle einrichten konnten, waren wir schnell und sind nun
business:zeit
10/2017
das erste Casino Liechtensteins. Direkt neben dem Casino liegt das Restaurant Kokon und das Spa mit Fitnesscenter. Der Kokon Corporate Campus befindet sich in einem ausgesprochen schönen und modernen Gebäude und ist bequem über die Autobahnausfahrt Sennwald/Ruggell oder über die Landstrasse bzw. den Grenzübergang Nofels zu erreichen. Wir stören niemanden in der direkten Umgebung, obwohl wir unsere Gäste hauptsächlich am Abend oder am Wochenende empfangen. Wie sehen die Pläne für die Zukunft aus? Zeit zum Ausruhen werden wir nicht haben, da wir uns bereits ab Ende 2018 im neuen Kokon II einrichten werden; dann im kompletten Erdgeschoss mit erweitertem Angebot. Das bedeutet konkret, dass wir die Fläche um
etwa das Dreifache vergrössern werden. Eine Gruppe von Initianten will bereits jetzt eine Steuererhöhung für Spielbanken und ist der Meinung, der Landtag und die Regierung hätten die Steuern im internationalen Vergleich zu tief angesetzt. Wie sehen sie das? Der Landtag hat dieses Thema im letzten Jahr ausführlich diskutiert und sich für die bestehende Variante im Geldspielgesetz entschieden. Es geht an sich um zwei grundsätzliche Fragen für einen Wirtschaftsstandort. Erstens: Wie hoch dürfen die Steuern sein, damit Wirtschaftsbetriebe in Liechtenstein bleiben oder sich ansiedeln. Und zweitens: Wie verlässlich ist die Höhe dieser Steuern? Für einen Wirtschaftsstandort ist es generell heikel, in Steuersachen sprunghaft zu
Stefan Hassler ist Naturwissenschafter ETH und selbständiger Rechtsanwalt. Er berät Unternehmen und Privatpersonen und vertritt sie vor Gericht. Darüber hinaus ist er Verwaltungsrat in verschiedenen Unternehmen und seit 2011 Präsident der Casino Admiral AG. Stefan Hassler Rechtsanwalt AG, 9490 Vaduz, www.hassler.li
sein. Dies gilt für Liechtenstein in der aktuellen Phase in besonderem Masse. Wenn der Landtag ein Gesetz beschliesst und den Abgabesatz festlegt, sich ein Unternehmen in der Folge danach ausrichtet, aber schon nach kurzer Zeit die Bedingungen wieder geändert würden, so wäre dies meines Erachtens ein fatales Signal des Standorts Liechtenstein. Dabei rede ich nicht nur von der Casino-Branche, sondern von allen Wirtschaftsbereichen. Verlässlichkeit und Rechtssicherheit ist für Liechtenstein so etwas wie eine Ressource, von denen wir nicht allzu viele haben. Bemühenwie uns besser um neue unternehmerische Ideen, als uns mit Anlassgesetzgebung Wege zu verbauen. Aber jetzt einmal konkret: Zahlt die Casino Admiral AG tatsächlich nur 17.5% Abgabe auf den Bruttospielertrag, während in der Schweiz 40% und mehr zu entrichten sind? Nein, die Casinos in Liechtenstein zahlen bedeutend mehr an Abgaben und Steuern, als die Initiantengruppe angibt. Es wird der Anschein erweckt, bei Casinos in Liechtenstein würde lediglich eine Geldspielabgabe von 17.5% des Bruttospielertrags erhoben, während in der Schweiz in jedem Fall 40% und mehr zu entrichten seien. Das ist aus mehreren Gründen nicht richtig. Liechtenstein hat beispielsweise einen bedeutend höheren Progressionssatz als die Schweiz. Die Hochrechnung der bisherigen Bruttospielerträge unter Berücksichtigung der Progression ergibt, dass die
35
Casino Admiral AG in diesem Jahr rund 35 % der Bruttospielerträge an den Staat abführen wird. Nach Abzug dieser Abgabe erfolgt die übliche Betriebsrechnung, und die Casino Admiral AG wird wie jede andere Unternehmung noch 12.5 % Ertragssteuer zahlen. Sind denn die Schweiz und Liechtenstein nicht miteinander vergleichbar, immerhin ist es der gleiche Wirtschaftsraum und die Kaufkraft ist in etwa dieselbe? Nein, die Schweiz und Liechtenstein können nicht miteinander verglichen werden. Es ist zu undifferenziert, einfach mit dem Schweizer Abgabesatz zu argumentieren. Die Schweiz hält im Unterschied zu Liechtenstein nach wie vor am Konzessionssystem fest, was bedeutet, dass ein Casino so etwas wie eine Monopolstellung innehat und vor der Investition langfristig planen und kalkulieren kann. Liechtenstein hat einen anderen Weg eingeschlagen und ein Bewilligungssystem eingeführt, was es mit sich bringt, dass die Anzahl der entstehenden Casinos nicht vorhersehbar ist. Neue und mehr Konkurrenz führt jeweils zu Neukalkulationen. Planungssicherheit gibt es nicht. Regierung und Landtag haben das unternehmerische Konkurrenzrisiko bewusst den Casino-Betreibern überlassen. Meines Erachtens sollten diese Überlegungen mit in Betracht gezogen werden, bevor man sich eine abschliessende Meinung über die Besteuerung von Casinos bildet.
Anzeige
Naya - Mode aus Irland! Nur bei uns!
www.lakotablue.ch
TELEFON +41 081 599 4546 Grünaustrasse 1, 9470 Buchs SG
36
business:zeit
10/2017
Gemeinsam Spass zu haben, darf nicht fehlen: Die LGT Young Soloists bei einer Oldtimerfahrt in Mattsee (Österreich). © Philip Hagenhofer
«Wir wollen den jungen Talenten Türen öffnen» Den Schritt vom heimischen Kämmerchen in die grossen Konzertsäle der Welt schaffen nur ganz wenige talentierte Musiker. Violinist Alexander Gilman und die LGT haben es sich zur Aufgabe gemacht, begabte Streicher auf ihrem Weg zu Profimusikern zu unterstützen. Text: Caroline Spiegel
Wer kennt das Klischee nicht? Junge talentierte Musiker üben tagtäglich alleine Zu Hause und können ihr Können viel zu selten öffentlich zeigen. Das kann erheblich auf die Motivation schlagen, wie Alexander Gilman, Gründer und Leiter der LGT Young Soloists, weiss: «Auch bei mir hiess es früher üben, üben, üben. Da verlierst du zwischendurch schon mal dein Ziel aus den Augen.» Der 35-Jährige bewies dennoch
Durchhaltevermögen und zählt heute zu den vielversprechendsten Violinisten und Pädagogen seiner Generation. Damit der Weg zum Profimusiker jungen Talenten leichter fällt, hat er 2013 mit der Unterstützung der LGT das Projekt LGT Young Soloists ins Leben gerufen. Das Projekt verfolgt eine anspornende Idee: Junge Streichersolisten begleiten sich gegenseitig als Or-
chester, lernen voneinander und sammeln mit Auftritten in aller Welt wertvolle Spielpraxis. Die Erfahrungen aus Konzerten und CD-Produktionen sollen ihnen den Start in die Profikarriere erleichtern.
Ein Koffer voller Erfahrungen Aktuell begleitet Alexander Gilman gemeinsam mit seiner Partnerin Marina Seltenreich 30 talentierte Violinisten, Bratschisten, Cellisten und Kontrabassisten zwischen 12 und 23 Jahren auf ihrem Weg zum Profimusiker. Die zwei erfahrenen Künstler zeigen den jungen Talenten dabei die zahlreichen Facetten des Musikerlebens: Konzerte in grossen Konzertsälen von New York bis Shanghai, damit verbundene Reisen sowie CD- und DVD-Produk-
tionen. Die LGT Young Soloists sammeln so wertvolle Bühnenerfahrung, arbeiten an ihrer Bühnenpräsenz und erarbeiten sich ein Repertoire. «Es ist schön zu sehen, wie sich die jungen Leute weiterentwickeln. Bei den ersten Auftritten als Solist kämpfen die meisten mit Lampenfieber. Doch dann lernen sie ihre Orchesterkollegen besser kennen, üben gemeinsam und wissen, dass sie sich aufeinander verlassen können. In diesem Umfeld entwickeln die Solisten eine enorme Bühnenpräsenz», erklärt der künstlerische Leiter. Bei den LGT Young Soloists nimmt jedes Mitglied eine Doppelrolle ein und tritt nicht nur als Solist, sondern auch als Orchestermusiker auf. «Wir wollen den jungen
business:zeit
10/2017
Talenten Türen öffnen», erklärt Alexander Gilman, «denn der Weg zum Solisten ist hart umkämpft. Viele Talente werden Orchestermusiker.» Die LGT Young Soloists spielen deshalb ohne Dirigenten. Sie lernen, aufeinander und auf den Solisten zu hören und im Orchester zu kommunizieren. Nicht nur musikalisch, auch persönlich entwickeln sich die jungen Talente weiter. Sie erfahren, was es heisst, Mitglied eines Teams zu sein, wie sie als Solisten ihre Werke bei Probespielen präsentieren und wie sie auf Tourneen trotz Jetlag ein tolles Konzert spielen können. «Unser Ziel ist es, dass unsere Solisten mit einem Koffer voller Erfahrungen und einem Vorsprung gegenüber anderen Talenten mit Anfang zwanzig an die Hochschule gehen.»
Individuelles «Training» Die LGT Young Soloists werden von Alexander Gilman individuell gefördert. «Das ist wie im Hochleistungssport», erklärt er. Als künstlerischer Leiter wählt er für Konzerte und CD-Aufnahmen Stücke aus, die die Musiker in ihrer musikalischen Entwicklung weiterbringen. An den Konzerten
rotieren die Solisten regelmässig. Daher ist jedes Konzert einer Tournee anders. Wenn die LGT Young Soloists demnächst durch Deutschland und die Schweiz reisen, werden die Zuhörer an jedem der sieben Abende ein neues Programm mit neuen Solisten zu hören bekommen. Das bedeutet zwar einen unglaublich grossen Probenaufwand – der sich für die Mitglieder jedoch lohnt. «Während dieser kurzen Zeit so anspruchsvolle Programme an so vielen verschiedenen Orten zu spielen, ist eine sehr wertvolle und einzigartige Erfahrung», sagt Alexander Gilman.
International bekannt Abgesehen von ihren jährlichen Tourneen durch den deutschsprachigen Raum spielten die LGT Young Soloists in den letzten Jahren bereits über 100 Konzerte von Amerika bis Asien. Im vergangenen Juli veröffentlichten sie ihre zweite CD «Russian Soul» beim renommierten Plattenlabel Sony RCA. «Durch unsere weltweiten Konzerte haben wir unglaublich schnell internationale Bekanntheit erlangt», erzählt Alexander
Gilman, der auf die letzte Ausschreibung zum Probespiel Anmeldungen aus den USA oder Kolumbien erhielt. «Ich denke, wir können heute mit Stolz sagen, dass unser Orchester aus den weltweit besten Musikern dieser jüngeren Generation besteht.» Auch die Zukunft des jungen Orchesters ist vielversprechend. Nachdem die LGT Young Soloists letzte Saison auf ihrer Tournee im TAK in Schaan Halt gemacht haben, bei der Eröffnung der Liedwochen auf Schloss Elmau mit der renommierten Sopranistin Juliane Banse aufgetreten sind, ihr Debüt in der Tonhalle Zürich und beim RheingauMusik-Festival gegeben haben sowie als Orchestra in Residence in Mattsee bei Salzburg weilten, werden sie auch in ihrer vierten Saison voll durchstarten. «2018 werden wir unter anderem an den Dresdner Musikfestspielen und beim Rheingau-Musik-Festival spielen. Zudem wartet eine dritte CD-Produktion auf uns», freut sich Alexander Gilman. Und wer weiss, vielleicht zieht es die LGT Young Soloists auch schon bald wieder für ein Konzert nach Liechtenstein.
37
Der Jugend die Zukunft Die Fürstenfamilie von Liechtenstein hat im Laufe der Jahrhunderte stets enge Kontakte zur Musikwelt gepflegt. Seit 2013 führt die LGT diese lange Tradition der Kulturförderung mit den LGT Young Soloists fort. Mit ihrem Engagement bietet sie den jungen Interpreten ein einzigartiges Umfeld, um ihr Können weiterzuentwickeln.
Verlosung: Die LGT Young Soloists anhören Ruhig, tiefgründig, melancholisch und sehr berührend, das ist die zweite CD «Russian Soul» der LGT Young Soloists. Gewinnen Sie eine von fünf CDs. Um an der Verlosung teilzunehmen, schreiben Sie bitte eine E-Mail mit dem Betreff: «lie:zeit-Verlosung LGT Young Soloists», Ihrem Namen und Ihrer Adresse an info@lgt.com. Teilnahmeberechtigt sind alle Leserinnen und Leser der «lie:zeit». Mitarbeitende der LGT und ihrer Tochterunternehmen sowie deren Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Einsendeschluss ist der 31.10.2017. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt.
Zürich, New York, Shanghai: Die LGT Young Soloists sammeln bei ihren weltweiten Auftritten wertvolle Bühnenerfahrung.
Früh dran sein lohnt sich … Sichern Sie sich zehn Prozent Rabatt auf die nächste Buchung im golf-Magazin 2018.
DAS MAGAZIN RUND UM DEN GOLFSPORT FÜR LIECHTENSTEIN UND DIE REGION
Interessiert? Vera Oehri-Kindle berät Sie gerne: Telefon +423 375 90 03 · vera.oehri@medienbuero.li · www.golf-magazin.li
business:zeit
10/2017
39
GASTKOMMENTAR
Für eine gläserne Justiz von Dr. iur. Emanuel Schädler, Forschungsbeauftragter Recht am Liechtenstein-Institut, Bendern Als sich Anfang des 20. Jahrhunderts das moderne liechtensteinische Verfahrensrecht entwickelte, war es dessen Gründervätern durchweg ein Anliegen, eine bürgernahe Justiz zu schaffen. Verfahren vor Gerichten sollten für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger einerseits verständlich sein; andererseits sollten sie sich darin zurechtfinden und sich bei Bedarf selbst im Verfahren einbringen können. Das war damals ein überaus hoch gestecktes Ziel und ist es bis heute geblieben. Das Problem: Das Verfahrensrecht ist eine verhältnismässig technische Materie. Es setzt sich zusammen aus dem Organisationsrecht, welches alles rund um die zuständigen Behörden regelt, und aus der Verfahrensordnung, welche das Vorgehen in einem geordneten Verfahren bestimmt. Insgesamt bleibt das Verfahrensrecht bloss formelles Recht, das heisst, es bildet nur den Weg, auf dem die inhaltlichen Ziele der Rechtsordnung erreicht werden. Diese Ziele selbst sind andernorts, nämlich im materiellen Recht (Vertragsrecht, Strafrecht, Verwaltungsrecht usw.), festgeschrieben. Die Folge: Das Verfahrensrecht als technisch-formelles Recht errichtet bis zu einem gewissen Grade eine «Justizmaschinerie», sozusagen ein blosses Räderwerk, welches Unkundigen auf den ersten Blick befremdlich, weil äusserst formalistisch scheinen muss. Ein gewisser Maschinerie-Charakter ist für jegliches Verfahrensrecht unumgänglich, weil er die nötigen festen Strukturen und geordneten Abläufe schafft. Für eine bürgernahe Justiz ist daneben vielmehr entscheidend, welchen Blick diese Justizmaschinerie in ihr Schaltwerk gewährt: Von Bürgernähe lässt sich nur dann sprechen, wenn die Betroffenen die Abläufe des Verfahrens (zumindest ansatzweise) nachvollziehen und nötigenfalls auf den Lauf der Maschinerie einwirken können. Vorausgesetzt ist also eine gewisse Transparenz der Justizmaschinerie für betroffene Laien.
Leider scheint diese Transparenz in der Praxis unseres Verfahrensrechts zunehmend zu schwinden. Das mag daran liegen, dass das Recht insgesamt ständig anwächst und facettenreicher wird, was auch das Verständnis seiner Anwendung erschwert. Es mag aber ebenso am Desinteresse vieler Bürgerinnen und Bürger an staatlich-rechtlichem Grundwissen liegen. «Im Falle eines Prozesses kann man ja eine professionelle Rechtsvertretung engagieren …» – Ja. Doch ist es nicht unbedenklich, wenn das zum Regelfall wird. Denn so wird die Justiz letztlich ausschliesslich zum anwaltlichen Arbeitsplatz und verliert damit den Wert, ein von sämtlichen Bürgerinnen und Bürgern verstandener und mitgetragener Teil unseres Staates zu sein. Gerade dies
war aber – wie eingangs bemerkt – ursprünglich einmal das Ziel des modernen liechtensteinischen Verfahrensrechts.
Abhilfen gegen eine undurchsichtige Justiz? Allein durch gesetzgeberische Änderungen im Verfahrensrecht ist nichts zu erreichen. Dieses bleibt notgedrungen technisch, ist an sich bereits bürgernah konzipiert und hat sich im Übrigen seit langem grundsätzlich bewährt. Vielmehr liegt es an den Bürgerinnen und Bürgern selbst, sich in einem Mindestmass mit Staat und Rechtsordnung vertraut zu machen, was auch die Grundlagen des Verfahrensrechts (Verwaltungs- versus Rechtsweg, Behörden und Gerichte, Instanzenzug etc.) einschliesst.
Dementsprechend sind die Bildungseinrichtungen wie Schulen und die Erwachsenenbildung aufgerufen, das nötige Grundwissen zu vermitteln. Noch viel wichtiger aber sind Massnahmen im konkreten Fall. Die Akteure der Justiz müssen unermüdlich in jedem Verfahren jeweils von neuem allen Beteiligten, die nicht anwaltlich vertreten sind, alles Wichtige erklären. Sie müssen sie durch das Verfahren hindurch leiten und sich um weitestgehende Transparenz und Verständlichkeit bemühen. Denn Justiz ist Dienst an den Bürgerinnen und Bürgern unseres Staates und dieser Dienst bedingt trotz aller Schwierigkeiten eine möglichst gläserne Justiz.
40
business:zeit
10/2017
Die Geschichte der Contina in Mauren
Curta, Carena & Co. Am 3. Oktober wurde im Kulturhaus «Rössle» in Mauren ein neues Buch über den ersten Industriebetrieb in Mauren vorgestellt. Die Firma Bureaux- und Rechenmaschinenfabrik Contina AG wurde 1946 vom Fürstenhaus gegründet um die Erfindung einer mechanischen Taschenrechenmaschine von Curt Herzstark zu fertigen. Von Hansjörg Nipp Hansjörg Nipp schrieb ein interessantes Buch über die Geschichte der Contina AG in Mauren.
rieb der erste Industriebet Die Contina AG war Mauren. Die Firmenim liechtensteinischen h den Übergang geschichte zeigt exemplarisc zum Industriestaat. Liechtensteins vom Agrarland erfand 1938 eine meDer Wiener Curt Herzstark enmaschine. Die ZeichTaschenrech chanische als er während seiner Zeit nungen dazu erstellte Konzentrationslager politischer Häftling im die Fürstliche Buchenwald. 1946 gründete n den Industriebetrieb Familie von Liechtenstei die damals kleinste Contina AG. Dort wurde Welt produziert. In AnlehRechenmaschine der erhielt Erfinders ihres nung an den Vornamen Produktnamen Curta. sie etwas später den ist heute bei Dieses technische Wunderwerk Contina Direktor Curt Sammlern sehr begehrt.
erfolgreichem Aufbau Herzstark zog sich nach Die Contina stellte in aus der Firma zurück. wie zusätzliche Produkte den folgenden Jahren und Filmkameras, Plattenspieler, Objektive en Carena, für den Amaunter dem Markennam Die Contina wurde 1965 teurfilmbereich her. n. übernomme AG von der Hilti Der Autor geboren 1951, wohnDipl. Ing. Hansjörg Nipp, während seiner aktiven haft in Mauren, war ischen IndusBerufszeit in einem liechtenstein vielen sich seit triebetrieb tätig. Er befasst der Firma Contina AG Jahren mit der Geschichte insbesondere der und deren Produkten, berühmten Curta.
Alpenland Verlag, Schaan
2017
Wie lange dauerte die Arbeit am Buch? Das Projekt startete mit den Vorarbeiten vor zwei Jahren. Die Recherchen waren aufwendig und führten von Bern bis nach Wien, wo der Sohn des Erfinders Curt Herzstark lebt. Es war sehr spannend zu erfahren, was sich hinter der Geschichte der Contina verbirgt. Weil vieles so spannend war, ertappte ich mich mehrmals dabei, dass ich mich zu weit in Details hineinarbeitete. Ein Blick auf den Projektplan machte dann immer wieder klar, dass der Zeitplan und der Umfang des Buchs nur eingehalten werden konnten, wenn ich mich auf das Wesentliche konzentrierte. So konnte das Buch, wie geplant im Herbst 2017 fertiggestellt werden.
Hansjörg Nipp
Curta, Carenan& Co.
Mauren
Recherchearbeit Als Startpunkt konnte ich die Erfahrungen und Recherchen aus der Ausstellung von 2007 und zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen, die damals aufgezeichnet wurden, nehmen. Nachforschungen im Schweizerischen Bundesarchiv förderten viele Erkenntnisse zutage, da die Schweiz für die Bewilligung von Ausländern zuständig war und die Aufsicht über Firmen, welche
Geschichte der Contina in
Im Laufe der folgenden Jahre hatte ich viele interessante Gespräche mit den Mitarbeitern und sammelte zahlreiche Dokumente aus der Firmengeschichte. Georg Jäger, Peter Geiger und ehemalige Mitarbeiter überzeugten mich schliesslich, aus dieser eher losen Sammlung ein Buch über die Firmengeschichte der Contina AG zu schreiben. Der Werdegang der Firma und ihrer Produkte sollte dabei in den Kontext der liechtensteinischen Industriegeschichte gestellt werden.
dem Firmengesetz unterstanden, innehatte. Akribisch vermerkten die Beamten viele Details, und so entstand ein interessantes Bild der zwischenstaatlichen Beziehungen in Bezug auf Ausländer und Firmen. Im Schreibmaschinenmuseum konnte ich bei Stefen Beck Einblick in den Nachlass des Privatarchivs von Curt Herzstark nehmen. Viele Zeitzeugen erzählten mir über ihre Arbeit bei der Contina und stellten mir ihre Archive zur Verfügung. Die Recherche in den liechtensteinischen Archiven brachten neue Erkenntnisse zutage. Bei den Recherchearbeiten wurde mir bewusst, wie wichtig es ist, dass Dokumente, auch von Privatpersonen, Firmen und Vereinen, in öffentlichen Archiven aufbewahrt werden sollten. Nur so bleiben sie längerfristig erhalten und können für Recherche und Forschung genutzt werden.
Geschichte der Contina in
Curta, Carena & Co.
Wann war die Idee entstanden, ein Buch über die Contina zu schreiben? Im Jahre 2007 konnte ich auf Wunsch der Gemeinde Mauren eine Sonderausstellung über die Firma Contina AG im MuseumMura realisieren. Dank der tatkräftigen Unterstützung vieler ehemaliger Contina-Mitarbeiter entstand eine umfassende Ausstellung mit Dokumenten und
Gegenständen sowie eine Videodokumentation mit Zeitzeugenberichten. Dabei faszinierten mich einerseits die Rechenmaschine Curta, welche bei Kennern der mechanischen Rechentechnik und bei Sammlern noch heute sehr beliebt ist, und andererseits die Begeisterung, mit welcher die ehemaligen Mitarbeiter über ihre Firma erzählten.
Hansjörg Nipp
Das Fabrikgebäude wurde in der Gemeinde Mauren errichtet. Das war für Mauren ausserordentlich wichtig, war es doch der erste Industriebetrieb in dieser Gemeinde des Liechtensteiner Unterlandes. In der Contina wurde der einzig je industriell und in grossen Stückzahlen gefertigte mechanische Taschenrechner der Welt hergestellt, die «Curta». Im Laufe der zwanzig Jahre dauernden Firmengeschichte fertigte man neben diversen, oft nicht sehr erfolgreichen Produkten ab Ende der 1950er-Jahre zusätzlich unter dem Namen Carena Schmalfilmkameras für den wachsenden Markt der Amateurfilmer. Die Contina konnte mit der Marktentwicklung und dem technischen Fortschritt aber nicht mithalten, und so wurde die Contina AG 1965 von der aufstrebenden Bautechnologiefirma Hilti AG übernommen. Von den ursprünglichen Produkten wurde nur die Curta-Rechenmaschine noch mehrere Jahre weiter produziert.
Maure
Curta, Carena & Co. Geschichte der Contina in Mauren Hansjörg Nipp Alpenlandverlag AG, Schaan www.buchzentrum.li ISBN: 978 – 3 – 905437 – 42 – 3
business:zeit
10/2017
41
Die Gewerbebewilligung im Rahmen der Unternehmensgründung In der letzten Ausgabe wurde bereits angeschnitten, dass für einige unternehmerische Tätigkeiten eine Gewerbebewilligung erforderlich ist. In dieser Ausgabe soll nun die Gewerbebewilligung genauer behandelt und in den darauffolgenden Auflagen die weiteren Aspekte bei der Unternehmensgründung genauer beleuchtet werden. Text: Thomas Nigg
Grundsatz Die Liechtensteinische Verfassung garantiert jeder Person in Liechtenstein innerhalb der gesetzlichen Schranken die Freiheit, ein eigenes Gewerbe zu betreiben (Art. 36 der Verfassung). Die wichtigste Schranke dieser verfassungsmässig geschützten Handels- und Gewerbefreiheit stellt das liechtensteinische Gewerbegesetz dar. Hierin werden gewisse Rahmenbedingungen für die Ausübung gewerbsmässiger Tätigkeiten aufgestellt. Die Einhaltung dieser Standards soll dazu dienen, die Wettbewerbsfähigkeit des liechtensteinischen Gewerbes durch die Sicherstellung eines hohen Qualitätsstandards zu erhalten und zu stärken. Allgemeines Die Bestimmungen des Gewerbegesetzes finden, abgesehen von gesetzlich ausdrücklich normierten Ausnahmen, auf alle gewerbsmässig ausgeübten Tätigkeiten im Fürstentum Anwendung. Eine Tätigkeit wird, wie auch bereits in der vorherigen Ausgabe erwähnt, immer dann als gewerbsmässig angesehen, wenn sie selbstständig, regelmässig und mit der Absicht betrieben wird, einen Ertrag oder sonstigen wirtschaftlichen Vorteil zu erzielen. Das Gesetz verlangt von jedem Unterworfenen für die Ausübung einer Tätigkeit die Einholung einer entsprechenden Gewerbebewilligung, welche beim Amt für Volkswirtschaft (AVW) beantragt werden kann. Die Gewerbebewilligung ist persönlich, nicht über-
tragbar und wird bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen erteilt.
Voraussetzungen zur Erlangung einer Gewerbebewilligung Zur Erlangung der Gewerbebewilligung wird zunächst vorausgesetzt, dass die Antragsteller handlungsfähig und zuverlässig sind.
Kosmetiker oder Pyrotechniker zu nennen. Die Nachweise sind in Form von Diplomen, Prüfungszeugnissen oder sonstigen Befähigungsnachweisen zu erbringen. Gewerbebewilligungen können sowohl an Staatsangehörige aus Liechtenstein als auch an EWR-Staatsangehörige oder Schweizer Staatsbürger erteilt
Thomas Nigg
Hierfür müssen entsprechende Nachweise in Form von Straf- und Pfändungsregisterauszügen beigebracht werden. Neben diversen anderen Voraussetzungen wird auch der Nachweis einer inländischen Betriebsstätte mit erforderlichem Personal verlangt. Eine bestimmte fachliche Eignung ist nur bei Ausübung eines qualifizierten Gewerbes erforderlich, bei einem einfachen Gewerbe hingegen nicht. Die Tätigkeiten, welche als qualifizierte Gewerbe eingestuft werden, sind der Verordnung zum Gewerbegesetz sowie vom AVW aufgeschalteten Listen zu entnehmen. Beispielhaft hierfür sind Fahrlehrer, Elektroinstallateure, Telematiker,
werden. Drittstaatsangehörige müssen hingegen hierfür einen ununterbrochenen Wohnsitz von mindestens zwölf Jahren im Inland nachweisen und diesen dauerhaft aufrechterhalten, um eine Gewerbebewilligung zu erlangen. Sollte diese Voraussetzung nicht erfüllt werden können, kann die Gewerbebewilligung dennoch über die Gründung einer Gesellschaft und der Einsetzung eines entsprechenden Geschäftsführers erlangt werden. Eine Gewerbebewilligung kann sowohl für natürliche als auch für juristische Personen beantragt werden. Bei Letzteren muss der bestellte Geschäftsführer die Bewilligungsvoraussetzungen erfül-
len. Erfüllt dieser die gesetzlich normierten Vorgaben nicht, muss ein entsprechender Betriebsleiter bestellt werden, welcher dann für die fachlich einwandfreie Ausübung des Gewerbes verantwortlich ist. Der eingesetzte Geschäftsführer muss aber auf jeden Fall tatsächlich und leitend im Unternehmen tätig sein und sich mit einem den Erfordernissen des Betriebs entsprechenden Arbeitspensum tatsächlich in der Betriebsstätte betätigen.
Konsequenzen einer gewerblichen Tätigkeit ohne Bewilligung Für den Fall, dass jemand vorsätzlich ohne Bewilligung gewerbsmässig tätig wird oder durch unrichtige bzw. irreführende Angaben oder Verschweigen wesentlicher Tatsachen eine Gewerbebewilligung erlangt, sind Bussen bis zu CHF 20’000 vorgesehen. Bei Widerhandlungen durch juristische Personen, Kollektiv- oder Kommanditgesellschaften oder auch Einzelfirmen, finden die Strafbestimmungen unter solidarischer Mithaftung auf diejenigen Personen Anwendung, die für sie gehandelt haben oder handeln hätten sollen.
Wuhrstrasse 6, 9490 Vaduz Liechtenstein T +423 236 30 80 F +423 236 30 81 office@gasserpartner.com www.gasserpartner.com
42
meine:zeit
10/2017
Madagaskar
Im Land, wo der Pfeffer wächst Madagaskar ist fast zweimal so gross wie Deutschland. In vierzehn Tagen kann man also nur einen kleinen Teil dieser Insel im Indischen Ozean bereisen. Wir haben uns für eine Tour durch die Region von Antsiranana im Norden entschieden – eine gute Wahl. Reisebericht von Erwin Schreiber
Die Bucht von Diego Suárez mit der kleinen Zuckerhutinsel Nosy Lonjo gilt als eine der schönsten der Welt.
meine:zeit
10/2017
Zu verdanken habe ich diese Reise meiner Tochter. Sie arbeitet seit April in der Hauptstadt Madagaskars, Antananarivo («Tana»), für das Schweizer Hilfswerk CEAS (Centre Ecologique Albert Schweitzer) und besucht Kleinbauern in der Umgebung, um ein Handelsnetz für Trockenfrüchte aufzubauen. Dies alles im Rahmen ihrer Bachelorarbeit in Internationaler Landwirtschaft an der Berner Fachhochschule. Es war klar, dass wir meine Tochter besuchen würden – verbunden mit einer geführten Rundreise.
Zyklone und Politiker Es gebe zwei grosse Plagen in Madagaskar, erzählte uns unser Chauffeur Haingo bereits auf der Fahrt vom Flughafen ins Hotel: Zyklone und Politiker. Dass die Korruption tatsächlich weit verbreitet ist, zeigt folgender Umstand: Wer in Tana als Tourist in einem Taxi unterwegs ist, wird gerne von der Polizei angehalten, wie meine Tochter berichtet hat. Hat man dann keine – ganz wichtig: beglaubigte – Kopie seines Reisepasses dabei (das Original lässt man wegen der Diebesbanden in gewissen Quartieren lieber im Safe), kann man gut und gerne für einige Tage in Untersuchungshaft geraten. Es sei denn, man hat genügend Geld, also Ariary, im Portemonnaie … Zweitlängste Bucht der Welt Wir waren deshalb nicht unglücklich, als wir nach zwei Nächten die Hauptstadt mit der Air Madagascar Richtung Norden verlassen konnten. Von der Küstenstadt Antsiranana (auch Diego Suárez genannt) waren wir auf Anhieb begeistert: alte Gebäude mit dem Charme der Kolonialzeit (Madagaskar war bis 1960 eine französische Kolonie), überall gelbe Tuk Tuks (Kleintaxis), flanierende Menschen und palmengesäumte Strassen. Aus dem Staunen kamen wir dann nicht heraus, als uns unser Driver Naivo zu einem Aussichtspunkt führte: Vor uns lag die traumhafte Bucht von Diego, die nicht nur eine der schönsten, sondern nach Rio de Janeiro auch die zweitlängste Bucht der Welt ist. Spektakuläre Tsingy rouge Einen weiteren Höhepunkt bilde-
Erwin Schreiber posiert mit einem rund 500 Jahre alten Baobab (Affenbrotbaum) um die Wette. (Foto: Andrianaivo)
43
44
meine:zeit
10/2017
ten die Sandsteinnadeln Tsingy rouge, die etwa 50 km südlich von Diego gelegen sind. Sie bestehen aus rotem Laterit und leuchten in der Sonne so spektakulär, dass man fast nicht mehr mit Fotografieren aufhören kann. Den benachbarten Canyon, der ein wenig an den Grand Canyon erinnert, sollte man sich ebenfalls nicht entgehen lassen. Die Tage zuvor standen bereits eine Wanderung an den malerischen Buchten Baie de Sakalava und Baie des Pigeons entlang auf dem Programm und eine Tour durch den Regenwald im Nationalpark Montagne d’Ambre mit seiner Fülle an unbekannten Pflanzen (80 % der Flora und Fauna sind endemisch, existieren also nur auf Madagaskar). Die ersten Affen (Lemuren) sahen wir auf dem Weg zu den ebenfalls eindrücklichen Tsingy rary im Ankarana Nationalpark: Es handelte sich um nachtaktive Exemplare, die tagsüber in Baumhöhlen schlafen. Wir waren trotz fehlendem Spektakel hellauf begeistert.
Buckelwale vor Nosy Be Zum Abschluss reisten wir für vier Nächte auf die Tropeninsel Nosy Be. Auf dem Weg zum Hafen schauten wir noch kurz in einem Garten vorbei und machten Bekanntschaft mit Kakao, Kaffee, Pfeffer, Vanille, Zimt und Curcuma. Ein weiteres Highlight war unsere Exkursion hinaus zu den Buckelwalen. Wir hatten Glück und insgesamt drei Sichtungen. Die majestätischen Tiere kamen unserem Boot so nah, dass mir vor Begeisterung das Wasser in die Augen getreten ist. Noch ein Wort zur Bevölkerung: Die Menschen sind alle überaus freundlich und von einer ungekünstelten Höflichkeit. Am Strassenrand schallt einem immer wieder ein begeistertes «Salut vazaha!» (Hallo Fremder!) aus lachenden Kindergesichtern entgegen. Bettler haben wir nur in Tana gesehen, auf dem Land haben die Leute alles, was es zum Leben braucht. Jedenfalls im fruchtbaren Norden, im Süden gibt es leider immer wieder Hungersnöte, hauptsächlich, weil die Politiker es nicht schaffen, für eine funktionierende Infrastruktur zu sorgen.
Naturwunder Tsingy rouge: Erwin Schreiber mit Freundin Melanie van der Borg vor den bizarren Sandsteinnadeln aus Lateriterde. (Foto: Andrianaivo)
Keine Berührungsängste: Ein Junge auf der wenig besuchten Insel Nosy Sakatia nimmt uns spontan an der Hand. (Foto: Pinella Maglione)
meine:zeit
10/2017
45
Antsiranana
Im Nationalpark Montagne d’Ambre findet man auch das kleinste Chamäleon der Welt.
Madagaskar • Fläche: 587 295 km² • Einwohner: ca. 25 Mio. • Sprachen: Malagasy und Französisch • Währung: Ariary (1 Fr. = 3263 Ariary) • unabhängig seit 26. Juni 1960 (von Frankreich) • Religion: 41 % Christentum, 7 % Islam, 52 % indigener Glaube Baie des Pigeons: schneeweisser, nahezu unberührter Strand unweit von Antsiranana. Buntes Treiben auf einem Markt in der Nähe des Hafenortes Ankify, von wo man zur Tropeninsel Nosy Be hinübersetzt.
(Quelle: Wikipedia)
46
meine:zeit
10/2017
Rückblick auf ein interessantes, erfolgreiches, teils auch entbehrungsreiches Leben
Neun ereignisreiche Jahrzehnte Prof. Dr. Peter Schoeck lebt heute in Triesen. Dass er einmal im kleinen Liechtenstein landen würde, lässt sich aus seinem Lebenslauf beim besten Willen nicht ableiten. Er arbeitete in Amerika, in Deutschland, in der Arktis und der Antarktis, in Afrika und Fernost. Immer begleitete ihn dabei aber seine Liebe zu den Bergen. Wir haben mit Peter Schoeck folgendes Gespräch geführt. Lesen Sie heute Teil 1 seiner interessanten Lebensgeschichte. Interview: Heribert Beck
Herr Schoeck, wie schaffen Sie es, mit 91 Jahren körperlich und geistig so fit zu bleiben? Prof. Dr. Peter Schoeck: Ich mache jeden Tag 2x 20 Minuten Gymnastik und arbeite acht bis zehn Stunden. Denn es gibt noch so vieles, das ich noch verstehen möchte, bevor ich diese Welt verlasse. Leider kann ich seit einem Unfall vor fünf Jahren, bei dem ich mir einen Halswirbel gebrochen habe, nicht mehr Skifahren oder in die Berge gehen. Sie sind zwar heute Amerikaner, aber gebürtiger Deutscher, Jahrgang 1926. Wie haben Sie die Zeit des Nationalsozialismus erlebt? Ich gehöre in der Tat zu den letzten, welche die Zeit zwischen zwei Weltkriegen und Aufstieg und Fall des sogenannten Dritten Reiches noch bewusst miterlebt haben. Meine beiden jüngeren Brüder und ich waren Söhne eines Arztes, der seine ganze freie Zeit der Erziehung seiner Söhne widmete im Geiste des humanistischen Bildungsideals. Sie war verbunden mit körperlichem Training und dem Ertragen von Schmerzen, Durst und Strapazen, Skilauf, Felsund Eisklettern in Dolomiten, Silvretta, Bergell, Bernina. Hinzu kamen die Mahnung zum kritischen Denken und Vorbehalte gegenüber der öffentlichen Meinung.
Wanderungen waren verbunden mit Diskussionen über antike und neue Geschichte und die Beobachtung des Sternenhimmels, dessen Sternbilder sich fest in mein Gedächtnis einprägten. Mein Vater und seine Brüder waren Offiziere im ersten Weltkrieg, aus dem mir mein Vater immer mit Hochachtung für die französischen und englischen Gegner berichtete. So wuchs ich in einem Geist auf, wie er sich im Reiterlied von Schillers Wallenstein ausdrückt: «Wer dem Tod ins Angesicht schauen kann, der Soldat allein ist der freie
Mann. Und setzet Ihr nicht das Leben ein, nie wird Euch das Leben gewonnen sein.» Bei aller Abneigung gegen die geradezu dumme Rassentheorie des Nationalsozialismus und die menschenunwürdige Verfolgung der Juden muss ich gestehen, dass mir die Wiederaufrüstung Deutschlands die Möglichkeit der von mir seit meiner Kindheit begehrten militärischen Karriere eröffnete. Ich erinnere mich noch heute an den Morgen des 1. Septembers 1939, als meine Mutter mit Tränen in den Augen an
In seiner Freizeit ritt Dr. Schoeck sehr gerne. Hier auf «Rauhreif».
mein Bett trat und schluchzend berichtete: «Seit heute sterben wieder Menschen im Krieg.» Wie war meine Reaktion? Ich betete zu Gott, er möge es mir ermöglichen, mich in diesem Krieg als Soldat zu bewähren. Doch verdanke ich es meiner Erziehung, wenn Jahre später, als ich als bester meines Jahrgangs die Seeoffiziershauptprüfung bestand, in meinem Zeugnis zu lesen war: «Er hat die Grundsätze des Nationalsozialismus noch nicht verstanden.» Von dessen verbrecherischem Handeln hatte ich erst als Fähnrich zur See 1944 erfahren, als mir ein Unteroffizier des Heeres von den 1939 an polnischen Juden verübten Gräueltaten berichtete. Das konnte doch nicht wahr sein, glaubte ich, als ich danach eine Meldung an meinen Vorgesetzten erstattete. Die Antwort war die Erinnerung an meinen Fahneneid. Aber bei dessen Ablegung fand das damit verbundene militärischen Zeremoniell doch seinen Höhepunkt in dem wunderbaren Choral: «Ich bete an die Macht der Liebe, die sich in Jesu offenbart.» Wie waren diese Gegensätze möglich, dieser Widerspruch zwischen Pflicht und Gewissen, frage ich mich bis heute. Meinen ersten Fronteinsatz und meine erste Begegnung mit dem Tod erlebte ich mit 17 Jahren als
meine:zeit
10/2017
Seekadett auf einem Zerstörer im Nordatlantik im Kampf gegen amerikanische Geleitzüge, die über das Eismeer Nachschub für Russland nach Murmansk brachten, und gegen englische Schnellboote im Skagerrak. Und als ich mich, trotz des Bewusstseins, dass der Krieg verloren war, zu einer Spezialeinheit gemeldet hatte, die hinter den feindlichen Linien operierte, wurde ich am 1. Mai 1945, einen Tag, nachdem Hitler sich durch Selbstmord seiner Verantwortung entzog, zum Leutnant ernannt. Ich war 18 Jahre alt und mit dem Tod Hitlers vom Treueeid befreit. Warum ich dennoch weiterkämpfte, kann ich mir bis heute nur damit erklären, dass ich versuchte, mich zu bewähren, bevor mir das Ende des Krieges diese Gelegenheit raubte. Wenige Tage danach und nur Stunden vor dem Waffenstillstand wurde ich dann bei dieser Sucht, «dem Tod ins Angesicht zu schauen», im Nahkampf verwundet und geriet in englische Gefangenschaft. Damit war für mich der erste Abschnitt meines Lebens beendet. Wie ging es dann als Zivilist für Sie weiter? Ich konnte ab 1947 an der Universität Karlsruhe Maschinenbau und Mathematik studieren und war daraufhin bei der Errichtung von Wasserkraftwerken in Indien und Australien tätig, als mir eine amerikanische Pumpenfabrik anbot, bei ihr als Chefkonstrukteur einzusteigen. Um die Möglichkeit, aus dem Nachkriegsdeutschland in die USA auszuwandern, beneideten mich damals viele. Es ging aber nicht, wie Jahre danach, mit dem Flugzeug, sondern auf einem Auswandererschiff nach Amerika und noch heute ist mir das Erlebnis in Erinnerung als eines Morgens die Küste Amerikas am Horizont auftauchte. Mein zukünftiger Arbeitgeber erwartete mich mit seinem Privatflugzeug zum Flug zu dem am Mississippi gelegenen Bundesstaat Iowa. Dort war ich dann zwei Jahre mit der Konstruktion von Pumpen für Bewässerungsanlagen in Südamerika tätig. Aber dann drängte es mich zur Luft- und Raumfahrt. Zunächst nahm ich aber, es war Winter, als geprüfter Skilehrer
das Angebot an, eine Skischule im Norden Wisconsins zu leiten. Wieder war mir das Glück hold. Nach einer Diskussion über die Physik des Skilaufs machte mir einer meiner Skischüler, er war der Inhaber des Lehrstuhls für Thermodynamik an der Universität von Minnesota, das Angebot, dort eine Stelle als Assistent anzunehmen. Dies war eine einzigartige Gelegenheit, mich in der Physik weiterzubilden und mich auf dem Gebiet der Thermodynamik zu habilitieren. In der Antarktis ist ein Berg nach Ihnen benannt. Wie kam es dazu? Ja, mit dem «Schoeck Peak» im antarktischen Hochgebirge hat es folgende Bewandtnis: Während meiner Forschungstätigkeit an der Universität von Minnesota wurde mir angeboten, geophysikalische Forschungen, welche die Verteidigung der USA betrafen, zunächst in Grönland, danach in der Antarktis, dem damals letzten unerforschten Erdteil, durchzuführen. Dazu war neben der wissenschaftlichen Qualifikation sowohl seemännische wie bergsteigerische Erfahrung im Eis erforderlich. Mit dem Einverständnis meiner Frau – sie hatte 1955 einen Sohn geboren – sagte ich zu und liess
Peter Schoeck am Kyberpass (1990)
mich von der Universität für drei Jahre beurlauben. Nach der Teilnahme an einer Expedition in Grönland wurde ich leitender Wissenschaftler für Polarlichtforschung und Eisforschung bei der amerikanischen Antarktisexpedition 1956 bis 1958. Die Antarktis ist ein Kontinent von der Grösse Europas und Australiens. Diesem Kontinent fehlt im Gegensatz zur Arktis die Wärmezufuhr durch Meeresströmungen. Im Innern dieses Kontinents herrschen deshalb Temperaturen bis zu minus 90 Grad Celsius. Er war damals nur während fünf Monaten des Jahres für die Aussenwelt zugänglich. Antarktika ist von einem Eispanzer von bis zu 4000 Meter Dicke bedeckt. Sollte er schmelzen, so würde sich der Meeresspiegel um 65 Meter anheben. Der «Schoeck Peak» wurde für meine Forschung nach mir benannt. Was haben Sie dann in der Antarktis im Einzelnen erforscht? Bei der dauernden Dunkelheit des polaren Winters das Polarlicht. Es entsteht aufgrund der sogenannten Sonnenwinde. Darunter versteht man Ströme von ionisierten Gasen, die von Gasausbrüchen auf der Sonne herrühren. Gerät die Erde in einen Sonnenwind, dann werden durch das Magnet-
47
feld der Erde Elektronen und Ionen getrennt. Während die Ionen nicht in den magnetischen Schutzschild, den sogenannten Van-Allen-Belt, eindringen, folgen die Elektronen den magnetischen Feldlinien und stossen nahe der Magnetpole auf etwa 100 km Höhe mit den Luftmolekülen zusammen und erzeugen das bekannte Nord- bzw. Südlicht. Es ist begleitet von rieseigen, um die Erde kreisenden elektrischen Strömen, die einen Ausfall der elektrischen Energieversorgung und des Funkverkehrs zur Folge haben können. Dies war in den USA und in Kanada mehrmals der Fall. Nach dem Ende der winterlichen Dunkelheit war ich Leiter einer Überlandexpedition zur Vermessung des Eismantels der Antarktis. Wir bewegten uns mit Raupenfahrzeugen und Ski und errichteten alle paar Tage ein Lager zur Durchführung unserer Messungen. Dabei gerieten wir im Nebel, in einem sogenannten «Polar White Out», ohne es wahrzunehmen, in ein Spaltenfeld. Ich selbst stürzte in eine Spalte ab und blieb in 21 Meter Tiefe mit dem Brustkorb eingeklemmt hängen. Wie sich herausstellte, hatte ich drei Rippen gebrochen, von denen eine die linke Lunge durchbohrt hatte. Es folgte, 400 km von der nächsten Forschungsstation entfernt, eine komplizierte Rettungsaktion, die in der amerikanischen und europäischen Presse ausführlich beschrieben wurde. Zwei Wochen danach wurde ich in das 3000 Kilometer entfernte Neuseeland geflogen, wo ich operiert wurde. Damit war für mich eines der eindrucksvollsten Erlebnisse meines Lebens beendet. Aber vom Bergsteigen konnten Sie nicht lassen? Nein, natürlich nicht. Im Zug meiner Genesung bestieg ich in den neuseeländischen Alpen auch deren höchsten Berg, Mount Cook, und führte zwar keine Erstbesteigung aber einige Erstbegehungen neuer Routen durch. Und in den folgenden Jahrzehnten unternahm ich eine Expedition in den Karakorum und den Pamir, neben vielen Touren in den Westalpen und natürlich später in der Bergwelt der Umgebung Liechten-
48
meine:zeit
10/2017
steins. Ich war glücklich, dass ich dabei meinen vier Kindern nicht nur die Liebe zu den Bergen, sondern auch das sichere Klettern in Fels und Eis und natürlich Skilaufen vermitteln konnte. Sie geben dies heute an meine Enkel weiter. Und eine innere Befriedigung hatte mir bereits 1963 auch die Gelegenheit zur Rettung zweier österreichischer Bergsteiger verschafft. Sie hatten sich an der Stauberer Kanzel (sie liegt zwischen der Saxer Lücke und dem Hohen Kasten) verstiegen und hingen in der Westwand. Ein dritter war tödlich abgestürzt. Ich hätte mir damals nicht träumen lassen, dass ich 55 Jahre später diesen Felsturm jeden Morgen in den ersten Strahlen der Sonne erblicken würde. Sie waren auch in China? Wenn Sie das 1957 von den Chinesen besetzte Tibet dazurechnen, so stimmt das. Dort im Himalaya war ich 1958 mit einem speziellen Auftrag, über dessen Inhalt ich nicht sprechen kann. Doch möchte ich Ihnen von einem besonderes eindrucksvollen Erlebnis auf meiner Landreise vom Himalaya nach Europa berichten. Als damals wohl einziger Fremder hatte ich bei Jericho den Jordan überschritten. Begleitet von einem Dutzend etwa 12-jähriger palästinensischer Schüler bestieg ich den westlich von Jericho liegenden Berg der Versuchung, auf dessen Gipfel ich meinen jungen Begleitern Nachhilfe in Latein erteilte, das sie zu meiner Überraschung in der Schule lernten. Nach Süden ging mein Blick auf das Tote Meer, nach Norden nach Galiläa. Dort also hatte Jesus gewirkt. Als dann ein Schäfer mit seiner Herde vorüberzog, fühlte ich mich zwei Jahrtausende zurückversetzt in eine Welt, die ich nach dreijährigem Reisen um die ganze Erde plötzlich als meine Heimat empfand. Es war wie ein innerliches Nachhausekommen. Sie sind dann in die USA zurückgekehrt? Ja. Ich war von 1959 bis 1962 an der Universität von Minnesota in der Raumfahrttechnik tätig, die angesichts des seit 1957 um die Erde kreisenden Sputnik neuen Auftrieb erfahren hatte. Mein
zers AG nach zwei Jahren habe ich diesen Schritt nie bereut.
Expedition in die Antarktis zur Vermessung des Eismantels.
neues Aufgabengebiet waren sogenannte plasmadynamische Antriebe, bei denen ionisierte Gase elektromagnetisch auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigt wurden. Wir arbeiteten dabei auch mit russischen Wissenschaftlern zusammen. Dieser Zusammenarbeit verdanke ich meine Berufung zu einer Universitätsprofessur in Russland. Ich war mit meiner Familie schon fast auf dem Weg nach Russland, als plötzlich – bildlich gesprochen – die CIA an meine Tür klopfte und mir mitteilte, ich sei Geheimnisträger und dürfe als solcher erst nach Russland, nachdem ich zwei Jahre von allen geheimen Informationen ferngeblieben sei. Als Übergangslösung übernahm ich die Leitung eines Instituts für Raketenantriebe, verbunden mit einer Professur an der Universität von Tennessee für Thermodynamik der Raumfahrt. Diese Arbeit wurde so interessant, dass ich mein Russlandvorhaben fallen liess. Inzwischen war ich als Offizier der amerikanischen Marine und Geheimnisträger amerikanischer Staatsbürger geworden. Dass ich trotzdem aus beruflichen Gründen nach Europa zurückkehrte, verdanke ich dem Bosch-Konzern, der mir 1966 die Leitung seines Zentralbereichs Forschung und
Entwicklung, mit über 1500 wissenschaftlichen Mitarbeitern, anbot, mit zwanzig Abteilungen aller physikalischen und chemischen Disziplinen. Dieses einmalige Angebot konnte ich nicht ausschlagen. Eine der dabei zu lösenden vielen Aufgaben bestand schon damals in der Verminderung von giftigen Abgasemissionen von Benzinmotoren. Mit der Entwicklung der bekannten Lambda-Sonde, die inzwischen Millionen von Abgaskatalysatoren regelt, lösten wir dieses Problem 1972. Und wie sind Sie schliesslich nach Liechtenstein gekommen? Nach acht Jahren bei Bosch wurde mir angeboten, die Leitung der Balzers AG in Liechtenstein zu übernehmen. Ich stand vor der Wahl zwischen einer leitenden Stellung in einem der grössten Konzerne Europas und der Leitung einer zwar weltweit technologisch führenden, aber vergleichsweise sehr kleinen Vakuumfirma. Aus Gründen der Lebensqualität, die mir Liechtenstein als Bergsteiger, Skiläufer und Vielseitigkeitsreiter bot, sowie der Möglichkeit, meine Kinder naturverbunden in den Alpen aufwachsen zu sehen, entschied ich mich für die Übersiedlung nach Liechtenstein. Trotz meinem Ausscheiden aus der Bal-
Und was machen Sie seither? Ich machte mich selbständig und arbeite seither wissenschaftlich und technisch auf einer Reihe Gebieten in Afrika, im Fernen und Nahen Osten: - Entwicklung von neuen Geräten für Bergung und Rettung bei Unfällen und Naturkatastrophen - Entwicklung von neuen Maschinen für die mechanisierte Räumung von Landminen. Dies ist insofern von Bedeutung, als in vielen Ländern noch heute die Nutzung von vielen Millionen Hektar landwirtschaftlicher Flächen durch Landminen verhindert wird. - Entwicklung von Verfahren zur Herstellung von Kerosin und Dieselöl aus organischen Abfällen und schnellwachsenden Pflanzen. Dies eröffnet erstens die Überbrückung von Energieversorgungslücken, wie sie bei Nutzung der Solarenergie und der Windenergie auftreten, und zweitens ermöglicht es in Entwicklungsländern mit ungenutzten Landflächen eine dezentralisierte Versorgung mit elektrischer Energie. - Analysen zur Nutzung regenerativer Energiequellen. Dabei liegt mir auch die Zukunft meiner Wahlheimat Liechtenstein am Herzen. Sie waren also auch in der sogenannten Entwicklungshilfe tätig. Welche Erfahrungen machten Sie dabei? Das grösste Hindernis sehe ich in der Korruption. Bei deren abenteuerlichen Bekämpfung in Afrika wurde ich 1983 Opfer eines bewaffneten Anschlags, dessen gesundheitliche Folgen ich aber inzwischen überwunden habe. So sehe ich dem Ende meines nicht gerade langweiligen Lebens in einem schönen Land gelassen entgegen, wenn mein Blick von der Terrasse meiner Wohnung in Triesen über die Berge gleitet. Und bei der Erinnerung an mein Leben vergesse ich nicht den Dank an die wirklich grosse Liebe meines Lebens, meine Frau Helga, die meinetwegen viele Entbehrungen auf sich nahm. Nicht zuletzt verdanke ich ihr die Gewinnung vieler Freunde im Land.
meine:zeit 49 10/2017
business:zeit 1 10/2017
Jung an Jahren, reich an Erfahrung Seit kurzem gibt es in Liechtenstein mit Mathias Corneloup einen neuen Facharzt für Urologie, der vor allem eines mitbringt: Erfahrung. Als Operateur, als Krebsspezialist und als Androloge („Männerarzt“). Der 44-jährige Franzose im Interview über Niere, Blase, Prostata und andere Leidenschaften. Herr Dr. Corneloup, was führt Sie nach Liechtenstein? Ich habe seit meiner Kindheit dank zahlreicher Besuche eine enge Beziehung zum Land und den Menschen hier. Vor einigen Jahren habe ich dann erfahren, dass hier eine neue Klinik gebaut wird, und da war für mich klar: Dort möchte ich arbeiten. Dieser Traum war zwar nicht einfach zu realisieren, aber es ist schliesslich gelungen: Seit 1. Juli habe ich die Zulassung als Arzt in Liechtenstein und arbeite in der Praxis meines Kollegen Branko Grizelj in Schaan. Operativ bin ich in der Medicnova tätig, wo ich optimale Arbeitsbedingungen vorfinde. Ihr Lebenslauf klingt beeindruckend: Studium und Ausbildung in Brüssel, Praktika in Lyon, Chamonix und Tokio, Facharzttätigkeit in Narbonne (F). Es heisst, sie hätten u.a. beim „Urologie-Papst“ Prof. Schulmann gelernt. Welche Fähigkeiten und Spezialisierungen bringen Sie mit? Ich hatte in meiner Ausbildung und beruflichen Laufbahn tatsächlich die Chance, vieles zu sehen und zu lernen. Zu meinen Schwerpunkten zählen unter anderem die operative und die medikamentöse Krebstherapie, die Behandlung von Harninkontinenz beim Mann und der Frau sowie die Andrologie, also die so genannte „Männermedizin“, die sich mit den Fortpflanzungsfunktionen des Mannes befasst. Als Operateur habe ich mich auf die laparoskopische Chirurgie spezialisiert, mit der ich insbesondere bei der Prostata-Entfernung und bei Nieren-Eingriffen sehr gute Ergebnisse erzielen kann.
in Brüssel habe ich mich intensiv mit der urologischen Endokrinologie, also der Lehre von den Hormonen, beschäftigt. Geht es um Impotenz, die so genannte erektile Dysfunktion, aber auch um unerfüllten Kinderwunsch, spielen Hormone wie Testosteron oft eine entscheidende Rolle. Zur Abklärung hormoneller Fragestellungen biete ich eine Spezialsprechstunde in der Praxis an.
Dr. med. Mathias Corneloup arbeitet seit 1. Juli als Urologe in Schaan und in der Medicnova. Operativ sind Sie nun also in der Medicnova tätig. Worauf werden Sie sich hier besonders konzentrieren? Ich plane, alle gängigen urologischen Operationen für Männer und Frauen anzubieten. Die Medicnova hat alles, was dafür nötig ist: Eine top-Infrastruktur mit modernst ausgestatteten Operationssälen, Medizintechnik der neuesten Generation und natürlich hoch motiviertes Personal. Neben Eingriffen an Prostata und Niere möchte ich einen Schwerpunkt auf die operative Behandlung der Harninkontinenz legen, wo ich eine spezielle, sehr erfolgsversprechende Methode anwende. Der Eingriff ist minimal-invasiv und kann tageschirurgisch
durchgeführt werden. Auch bei der Entfernung von Blasen-Tumoren haben wir in der Medicnova seit kurzem etwas Besonderes im Programm: die so genannte Blaulicht-Zystoskopie, die eine frühere Erkennung von Krebszellen und damit geringere Rückfallquoten sowie bessere Heilungschancen verspricht. Und natürlich beteilige ich mich auch am urologischen Hintergrunddienst, der zuweisenden Ärzten mit Rat und Tat zur Verfügung steht. Als Männerarzt beschäftigen Sie sich ja auch mit dem Tabuthema Impotenz. Was können Sie hier Betroffen anbieten? In meiner Zeit bei Prof. Schulmann
Werfen wir zum Schluss noch einen Blick auf Ihr Leben abseits der Medizin. Womit beschäftig Sie sich nach Dienstschluss? Da wäre zum einen meine Familie, also meine Frau und meine Kinder, die mit mir nach Liechtenstein gekommen sind. Da ich recht sportlich bin und gerne laufe, klettere und Ski fahre, gefällt mir diese Gegend hier natürlich sehr gut. Dann betreibe ich leidenschaftlich Motorsport, d.h. ich fahre selbst Motoradrennen. Meine grösste Leidenschaft ist jedoch mein Beruf, und ich freue mich, mit der Praxis in Schaan und der operativen Tätigkeit in der Medicnova eine neue, spannende Herausforderung gefunden zu haben.
Medicnova Privatklinik AG Selemad 10 9487 Gamprin-Bendern www.medicnova.com
50
meine:zeit
Herbstliche
10/2017
Genüsse
Das deftig-derbe Fleisch vom Wild passt wunderbar in die immer kälter werdende Jahreszeit. Wenn draussen die ersten Herbststürme toben und morgens der feuchte Nebel in den Wäldern hängt, hat das aromatische Fleisch von Reh, Hirsch, Wildschwein und einigen Geflügelsorten wie Fasan und Rebhuhn Saison. Entsprechend der Jahreszeit wird Wild gerne mit Pilzen, Apfelkompott oder Birnenkompott serviert. Ebenso beliebt sind Knödel und selbst gemachte Preiselbeermarmelade als Beilage.
Wildgerichte schmecken nach Wildnis und Freiheit Wildfleisch kann man mit gutem, ökologischem Gewissen essen. Da die Tiere ausschliesslich in der freien Wildbahn leben und sich nur «natürlich» ernähren, muss man weder
Massentierhaltung noch Medikamenteneinsatz oder Hormonmissbrauch fürchten – mehr Bio geht nicht.
Jagdzeit und Schonzeit Wild kann man nicht das ganze Jahr frisch geniessen, denn um das heimische Ökosystem im Gleichgewicht zu halten, gibt es für Wild sogenannte Jagdzeiten und Schonzeiten. Während der Jagdzeit sind Reh, Hirsch, Wildschwein und Wildgeflügel zum Abschuss durch ausgebildete
Wildrezept
Hirschrouladen auf Calvados-Sauce Zutaten für 4 Personen: 4 Scheiben 4 TL 1 Stück 2 Stück 100 Gramm 4 EL 0,25 Liter 0,125 Liter 3 EL 2 EL
Hirschfleischrouladen Salz, Pfeffer körniger Senf Apfel Lauchzwiebeln frisch Champignons Öl Brühe Cidre Calvados Crème fraîche Mehl
Zubereitung: Äpfel würfeln, Lauch in Ringe schneiden, Champignons in Scheiben schneiden. Rouladen waschen, trockentupfen, würzen und mit Senf bestreichen. Das Gemüse und die Äpfel auf den Rouladen verteilen. Dann die Rouladen aufrollen und die Längsseite etwas über die Füllung klappen. Mit Nadeln zustecken. Rouladen in heissem Öl anbraten. Mit Brühe und Cidre und Calvados ablöschen. Anschiessend ca. 60 Minuten schmoren. Die Rouladen aus dem Sud nehmen, Creme Fraiche in die Sauce geben. Mehl mit Wasser verrühren und die kochende Sauce damit andicken. Abschmecken mit Salz und Pfeffer.
meine:zeit
10/2017
Jäger freigegeben, während der Schonzeit, soll hingegen eine ungestörte Geburt und Aufzucht der Jungtiere gewährleistet werden.
Wildbret Wildbret stammt von stressfrei aufgewachsenen Tieren, die in natürlicher Umwelt gelebt und sich von Gräsern und Kräutern ernährt haben. Deshalb zeichnet es sich im Vergleich mit dem Fleisch von Schlachttieren durch einen außerordentlichen Wohlgeschmack aus. Wildfleisch enthält mit 23 Prozent besonders viel Protein (Eiweiß) und eindeutig mehr als Rind-, Schweine- oder Geflügelfleisch. Zusammen mit Fisch gehört es zu den eiweißreichsten Fleischarten. Das in Wildfleisch enthaltene Eiweiß hat zudem eine besonders hohe biologische Wertigkeit und ist leichter verdaulich als andere Eiweißarten. Die Zusammensetzung seiner Aminosäuren ist sehr ausgewogen und kann leicht in körpereigenes Protein umgewandelt werden.
Preiselbeer-Sauce Eine fruchtige Sauce, die im Herbst oder Winter kalt und warm zu Wild gereicht wird.
Zutaten für 6 Portionen Schalotten 2 Butter 2 EL kräftiger Rotwein 400 ml Rinderfond 200 ml Orangensaft 100 ml Gewürznelken 2 Zimtstange ½ Wildpreiselbeeren (Glas) 100 g Salz Pfeffer
Zubereitung: 1. Die Schalotten schälen und fein hacken. Die Butter zerlassen und die Schalotten darin unter ständigem Rühren andünsten. Wein, Fond und Orangensaft angiessen, Nelken und Zimtstange hinzufügen. Alles aufkochen und bei mittlerer Hitze in 15 Min. im offenen Topf um die Hälfte einkochen lassen. 2. Den Fond durch ein Sieb giessen, wieder erhitzen. Preiselbeeren unterrühren, noch 5 Min. einkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nach Belieben warm oder kalt servieren.
Anzeige
Wild auf WILD Köstlichkeiten wie Rehrücken-Medaillons, Hirschpfeffer oder Wildschweinfilet stehen bis in den Winter hinein auf unserer Speisekarte. Am Freitag den 24. November 2017, findet wieder das traditionelle Festival de Fruits de Mer statt. Es erwartet Sie ein reichhaltiges Buffet von Fisch und Meeresfrüchten, sowie ein mehrgängiges Menü. Beginn: 19:00 Uhr Preis: CHF 130.00.– (inkl. Begrüssungs-Aperitiv) Eine frühzeitige Reservation wird empfohlen!
Gasthaus Löwen · Kirchgässle 1 · FL-9487 Bendern Telefon 00423 / 373 36 88 · gasthauszumloewen@adon.li
Mo 10:00 – 21:30 Di, Mi 10:00 – 22:30 Do, Fr 10:00 – 23:30
Sonn- und Feiertage 09:00 – 21:30 durchgehend warme Küche
9486 Schaanwald FL www.alterzoll.li hoi@alterzoll.li Tel. +423 373 11 15
51
52
meine:zeit
10/2017
Pasta, Pizza & Patate
Unsere Weinempfehlung:
genuss vom feinsten
Die neuen, etwa 500 Gramm schweren Kartoffeln sind im Luce eingetroffen. Eine grosse Auswahl an Zubereitungen steht für Sie zur Verfügung, so dass Fleischliebhaber, Vegetarier und Veganer das richtige Menü finden. der haben wir wie 4. November . et fn öf ge e Ab Samstag, Uhr für Si 18 ab ag st m jeden Sa
Ein überaus verführerischer, kraftvoller, saftiger Merlot. Die reife, nuancenreiche Merlot-Frucht mit ihren Anklängen an Pflaumen und Kirschen ist bereits eine Pracht für sich. Hinzu kommen eine geschmeidige Textur, Würzigkeit, feine Röstaromatik, feingeschliffenes Tannin und eine anhaltend spürbare Eleganz, welche diesem Wein eine veritable Klasse beschert. Im Finale erfreut er obendrein mit einem langen, sehr schmackhaften Nachklang. Vorzüglich zu Pasteten, Ente, Gans und Wildgeflügel, ebenso empfehlenswert sind gefüllte Kalbsbrust, gegrilltes Fleisch oder auch Fisch sowie edler Weichkäse
Italienische Spezialitäten und Pizzeria Schwefelstrasse 14 | FL - 9490 Vaduz Tel. +423/233 20 20 | Fax +423/ 233 20 85 info@luce.li | www.luce.li Haben Sie Ihre Weihnachtsfeier schon geplant? Reservieren Sie bei uns rechtzeitig. Gerne machen wir Ihnen Menüvorschläge.
Die neue Ausstellung mit Herz im Jonas Schlössle Götzis
Hier werden die Sinne nach allen Regeln der Kunst verwöhnt. Präsentiert im schönen Ambiente des Junker Jonas Schlössle in Götzis, umgeben von außergewöhnlichen Dingen, die das Leben schöner gestalten und verwöhnt von kulinarischen Genüssen und musikalischen Klängen.
Freitag 3.11.17, 17.00 – 23.00 Uhr Samstag 4.11.17, 14.00 – 22.00 Uhr Sonntag 5.11.17, 10.00 – 16.00 Uhr
Pfrundweg 16, 9492 Eschen Fürstentum Liechtenstein Telefon +423 373 27 34 info@weinbau-hoop.li www.weinbau-hoop.li
Überraschungsnacht im Schloss Ambiente Einlass ab 17.00 Uhr, MIRANDUM-Aperitif für unsere Gäste * Live-Musik wird uns durch den Abend begleiten ab 18.00 – 23.00 Uhr An allen Ausstellungstagen * Modepräsentation im Schloss exklusive Herbstmode für Mann + Frau * In den Zelten Fun- und Action Ski & Golf Putting green * Kunst im Schlössle * In den Schlossräumen zeigen Ihnen Spezialisten, wie schönes Wohnen interpretiert wird Apple Neuheiten, Papiermanufaktur, Spezielle Tischwäsche * Diamantenshow, Brautmode maßgeschneidert * Exklusive Wäsche für Sie und Ihn * Autopräsentati onen, Harley-Davidson * Glasbläserei, schöne Dinge aus Keramik, Filz und dem Nähzimmer * Cigar Lounge, Degustati onen von Whisky, Gin und Rum * BABOR Make-Up Beratung * * Kulinarisches Kalt und Warm, Degustationen von erlesenen Weinen * Exklusive Kindermode und Spielsachen * Handgemachtes Süßes und Salziges * Manufakturen mit Muranoglas * Raumschmuck und Weihnachts-Deko mit Stil Viel Vergnügen beim Bummeln und probieren / Eintritt frei Kinderprogramm (mit Betreuung) nostalgisches Karussell, Kränzle wickeln, Monogramme sticken
meine:zeit
10/2017
mit noch mehr Eigenproduktionen
Seit 2001 geben wir das Beste für unsere geschätzten Kunden.
Maroniterrine Zutaten für 10 Portionen 1 Pk 1 Bl 0.25 l 500 g 1 cl 0.125 l 50 g 1 Pk
Biskotten (Löffelbiskutis) Gelatine Kaffee (schwarz, gezuckert) Maronipüree Rum oder Orangenlikör Schlagobers (geschlagen) Staubzucker Vanillezucker
Zubereitung Die Maronimasse mit Staubzucker, Rum vermischen und glattrühren. Danach das geschlagene Obers unterheben und die eingeweichte – erwärmte Gelatine untermischen. Eine Form mit Klarsichtfolie auslegen mit weisser Oberscreme dünn ausstreichen und die in Kaffee getauchten Biskotten damit auslegen. Danach schichtförmig die Wanne abwechselnd mit Maronimasse und Biskotten füllen. Zum Abschluss mit weisser Oberscreme glattstreichen und das ganze kaltstellen, am besten über Nacht.
53
54
meine:zeit
10/2017
Gustavs Zahltag gustav. Raum für Alltagskultur ist der kleinste Ausstellungsraum Liechtensteins. Vielleicht sogar der Welt. Wo früher ein Uhrenmacher arbeitete und noch viel früher die Hoval gegründet wurde, ist Gustav von Frühling bis Sommer eigentlich permanent verliebt: in Menschen, Kunst und Kultur, Musik und … Interview: Asha Ospelt-Riederer
Wie viele Selfies macht Gustav pro Tag durchschnittlich?
1.5
1
10 Punkte von 10: Gustav ist sehr begeisterungsfähig.
11 Um wie viel Uhr geht Gustav durchschnittlich schlafen?
Wie viel Lust hat Gustav nach Feierabend noch auf Kunst und Kultur auf einer Skala von 1–10?
Wie sportlich ist Gustav auf einer Skala von 1–10?
10 out of 10: Gustav ist sehr offen für Neues.
Wie viel Mal war Gustav schon verliebt?
24.00
137
60
Wie viele Menschen passen in Gustav, wenn er auf Sardinenbüchse macht?
Wie viele Menschen hat Gustav schon bei sich aufgenommen?
400
Wie viele Menschen passen in Gustav?
40
meine:zeit
10/2017
Wie prominent ist Gustav, wenn 1 Cervelat-Prominenz ist und 10 der Fürst?
3.18
Wie gross ist Gustav in Metern?
Wie viele Quadratmeter hat Gustav?
3.5
Wie dick ist er in Kubik?
15.75
Eine Punkte-Skala von 1–10 reicht Gustav oft nicht ...
Wie gut ist Gustav im Partymachen in einer Note?
10
50.085
Selfie mit 5 Leuten ohne Stick – gar nicht so einfach.
Wie viele Menschen passen vor Gustav?
Wie offen ist Gustav für Neues auf einer Skala von 1–10?
6
447
Wie viele Facebook-Freunde hat Gustav?
120
Wie viel kostet ein Gustav-Rucksack?
55
0 Wie viele Ausstellungen hat Gustav schon gehostet?
6
Wie schüchtern ist Gustav auf einer Skala von 1–10? Wie viele andere Anlässe?
7
16
gustav gustav wurde 2015 von Flurina Seger, Jerome Fischer und Rebekka und Benjamin Hassler gegründet und ist offen für Ausstellungen und Anlässe aller Art. Seine grosse Liebe ist das Haus am Brandiser. www.gustav.li, www.ambrandiser.li
56
meine:zeit
10/2017
«Realistisch ist eine Quote von einem Drittel» Seit einem halben Jahr gibt es nun den Verein «Hoi Quote». Der überparteiliche Verein verfolgt das Ziel, eine Geschlechterquote für öffentliche politische Gremien in Liechtenstein einzuführen. Die lie: zeit sprach mit Vorstandsmitglied Katrin Hasler über bisher Erreichtes und für die Zukunft noch Geplantes. Von Tamara Beck
Der Verein «Hoi Quote» wurde im März dieses Jahres neu gegründet. Wie viele Mitglieder hat der Verein heute? Katrin Hasler: Wir haben in der Zwischenzeit etwa 120 registrierte Mitglieder, wovon rund ein Viertel Männer sind. Dazu kommen rund 50 weitere Personen, die unsere Themen via Newsletter aktiv verfolgen, und fast 200 Facebook-Abonnenten. Inwiefern unterstützen die Männer den Verein? Die Männer unterstützen den Verein auf die gleiche Art wie die Frauen. Mit Amos Kaufmann haben wir einen Mann im Vorstand. Weitere männliche Mitglieder unterstützen uns in Arbeitsgruppen, mit ihrer Expertise oder durch ihre Anwesen-
Katrin Hasler (1983) verfügt über einen Master in Management. Sie ist Inhaberin einer Kommunikationsagentur in Zürich und Vorstandsmitglied von «Hoi Quote».
heit bei Veranstaltungen. Zudem erhalten wir von den Mitgliedern finanzielle Unterstützung in Form eines Mitgliederbeitrags und freiwilligen Spenden. Was hat sich seit der Vereinsgründung getan? Was konnten Sie erreichen? Seit der Gründung des Vereins hat sich sehr viel getan, und es wurden einige Meilensteine erreicht. Nicht zu vergessen: Es ist Oktober und wir reden immer noch über eine Geschlechterquote. Nach den Landtagswahlen im Februar war die Vertretung der Frauen zuerst überhaupt kein Thema. Der Verein «Hoi Quote» hat es auf die Agenda gebracht und dort verankert. Im März haben wir die Landtagsabgeordneten mit einem Geschenk begrüsst und auf die Unterrepräsentanz der Frauen aufmerksam gemacht. Im Juni haben wir einen Schattenbericht an die UNO-Menschenrechtskommission eingereicht, welcher die Lage der Frauen in der Liechtensteiner Politik aufzeigt – die UNO hatte der Liechtensteiner Regierung schon vor Jahren die Einführung einer Quote empfohlen. An einer von uns organisierten Podiumsdiskussion mit den Parteipräsidenten haben wir versucht, mehr Klarheit und Sachlichkeit in die Quotendiskussion zu bringen und die Parteien in die Pflicht zu nehmen. Mit der von uns am 29. September an den Landtag überreichten Petition bezüglich der paritätischen Besetzung von Gremien haben wir zudem einen ersten niederschwelligen Vorstoss gemacht. Es
geht um die Umsetzung eines 20 Jahre alten Regierungsbeschlusses. Zudem haben wir die regelmässig im Volksblatt erscheinende Rubrik «Schwarz auf Weiss» lanciert, in welcher sich Frauen zu gesellschaftspolitischen Themen äussern. Damit wollen wir Frauen mehr Präsenz in den Medien verschaffen. Haben die Parteien bisher zu wenig unternommen, um ihre weiblichen Kandidatinnen zu pushen? Bei allem Verständnis für die Mühe, die alle Parteien bei der Kandidatensuche beiderlei Geschlechts und besonders bei Frauen bekunden: Ja, die Parteien müssen mehr tun für die Frauen. Die Parteipräsidenten geben sich aber hilflos und sehen kein Patentrezept für mehr Frauen in der Politik. Wir denken, wir haben es: eine Quote. Wie fordert der Verein «Hoi Quote» direkt bei den Parteien Unterstützung für sein Ziel an? Es ist die Verantwortung und Pflicht der Parteien, genügend Frauen zu einer Kandidatur zu bewegen und auf dem Weg zur Wahl zu unterstützen. Wir haben diese Erwartungshaltung gegenüber den Parteien sehr klar an der von uns veranstalteten Podiumsdiskussion am 21. September sowie in diversen Leserbriefen und persönlichen Kontakten kommuniziert. Das oberste Ziel ist eine paritätische Vertretung der Frauen in politischen Gremien. Wie wir dahin kommen, ist uns am Ende gleichgültig. Wir haben bisher
aber keinen besseren Vorschlag als eine Geschlechterquote gehört. Eigentlich haben wir von den Parteien überhaupt keine konkreten Alternativen gehört ausser abzuwarten, bis sich das Problem von selbst löst. Gibt es überhaupt genügend Frauen, die sich aufstellen lassen, bzw. könnte die Thematisierung einer Quote mehr Frauen motivieren? Es gab bei der Landtagswahl 2017 ausreichend qualifizierte Frauen auf den Wahllisten. Sie sind selbst eine Frau: Würden Sie sich aufstellen lassen, wenn Sie wissen, dass Ihre Chance auf einen Wahlerfolg dreimal kleiner ist, weil Sie kein Mann sind? Die Motivation der Frauen schrumpft, und nun laufen sie auch noch Gefahr, als Quotenfrau beschimpft zu werden – ohne dass es eine Quote gibt, von der sie profitieren könnten. Wir rufen Frauen dazu auf, sich aufstellen zu lassen – es ist ihr Recht, aber auch ihre Pflicht, im demokratischen Prozess aktiv mitzuwirken, auch an vorderster Front. Aber ich kann keiner Frau vorwerfen, dass sie sich diesem unfairen Spiel nicht stellen will. Eine Quote könnte auch das ändern. Warum werden Frauen Ihrer Meinung nach gestrichen? In Liechtenstein sind veraltete Rollenbilder noch besonders stark verankert – bei Männern, aber auch bei vielen Frauen. Sie werden als weniger kompetent angesehen, als zu zickig, zu wenig durchsetzungsfähig, zu
meine:zeit
10/2017
57
Der Vorstand von «Hoi Quote»: von links Amos Kaufmann, Karin Jenny, Katrin Hasler, Corina Vogt-Beck, Eva-Maria Schädler, Conny Büchel Brühwiler, auf dem Foto fehlt Jnes Rampone-Wanger.
sexy oder zu wenig attraktiv. Als Frau in einer Machtposition wird man als weniger sympathisch beurteilt als gleich qualifizierte Männer, das zeigen Studien sehr klar. Hier braucht es einen gesellschaftlichen Wandel und weibliche Vorbilder. Eine zeitlich begrenzte Quote könnte dieses neue Gesellschaftsbild und damit einen Wandel in den Köpfen der Männer und Frauen herbeiführen. Wie will der Verein vorgehen, um seine Ziele zu erreichen? Wir haben drei Grundpfeiler. Erstens ist das die Kampagnenarbeit, um auf unser Anliegen aufmerksam zu machen. Zweitens ist es das Erarbeiten von Argumenten für eine Geschlechterquote. Und drittens ist das die gesetzliche und politische Ebene. Auf allen Ebenen sind wir bereits sehr aktiv.
Gibt es schon einen Entwurf, wie eine Geschlechterquote konkret aussehen könnte? Es gibt viele Quotenmodelle, und wir sind hier offen für Diskussionen. Das Minimum ist unserer Ansicht nach, dass eine Mindestanzahl von Frauen auf den Wahllisten vertreten ist. Das nützt in unserem «Streich-System» aber wenig, darum setzen wir uns für eine Quote ein, die greift – von uns aus auch gerne zeitlich begrenzt. Fair wäre natürlich eine 50-Prozent-Quote, realistischer ist wohl eine Quote von einem Drittel. Hier wird die kritische Masse angesetzt, die es braucht. Am Ende ist es aber nicht an einem Non-Profit-Verein wie uns, hier einen Gesetzesentwurf auszuarbeiten. Wir machen ja bereits die Arbeit, die gewählte Politiker längst machen sollten – unbezahlt.
Vorstandsvorsitzende Corina Vogt-Beck im Interview mit dem ORF.
Wie lautet das Ziel für die Gemeinderatswahlen 2019, und wie will der Verein dieses erreichen? Sollten Sie diese Frage nicht den Parteien stellen? Wir sind weder für die Suche der Kandidatinnen und Kandidaten noch für deren Profilierung zuständig. Auch ha-
ben wir nur je eine Stimme. Wir haben die Parteien aufgefordert, im Hinblick auf die Gemeinderatswahlen eine Strategie zur Stärkung der Frauen zu entwickeln. Tun sie es nicht, wird eine Quote in unseren Augen alternativlos.
Üseri Worzla
10/2017
Wie sich alles verändert / das Strassenbild von einst und heute Nicht nur die Menschen und Gesellschaften verändern sich, sondern und insbesondere die (Um-)Welt, in der wir leben. Wenn Sie diese ältere Bildaufnahme aus der Gemeinde Mauren des Jahres 1951 anschauen, so sehen Sie eine eigentlich trostlose Gegend. Ein aufgebrochenes Strassenstück, zwei Männer, die arbeiten, und drei Männer, die das Strassenstück begutachten. Im Hintergrund Bäume, die verraten, dass es gegen Ende des Jahres sein muss, weil die Bäume kein Laub mehr tragen. Von Herbert Oehri Es handelt sich um ein eindrucksvolles und aussagestarkes Foto eines unbekannten zeitgenössischen Fotografen. Wir kennen nur das Aufnahmejahr. Es war das Jahr 1951. Und die Strasse wurde in Ermangelung eines präsenten Namens einfach «Neustrasse» genannt. Zu jener Zeit bekamen in Mauren alle neu errichteten Wege oder Strassen den Namen «Neustrasse oder Neusträssle», wie uns «Wabel» Johann Wohlwend bei der Aufarbeitung der genealogischen Forschung der Maurer Geschlechter unter dem Titel «Menschen, Bilder und Geschichten – Mauren von 1800 bis heute» erzählte. So auch zum Beispiel das rund 150 Meter lange Teilstück von der Kreuzung (Café Matt) in Richtung Eschen bis zum ehemaligen und in der Zwischenzeit abgebrochenen Gasthaus «Freiendorf». Dort verlief bis Anfang der Dreissiger Jahre des vorigen Jahrhundert ein Karrenweg, der als Gehweg und zur Einholung der Ernte diente. Dann begann die Gemeinde mit dem Bau der Strasse, die heute Peter-Kaise-Strasse heisst. Vorher trug sie den Namen Dorfstrasse und unmittelbar nach ihrem Bau «Neusträssle».
Auch die Fürst-Franz-Josef-Strasse war einst nur ein Kiesweg Zurück zu unserem Bild. Die Strassenkorrektion, respektive Verbreiterung und Neubau versinnbildlicht auch die Armut, die damals geherrscht hat.
Es waren sechs Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg vergangen, und viele Menschen im Lande lebten von der Hand in den Mund. Diese Strasse wurde errichtet, weil im oberen Teil neue Häuser errichtet wurden. Sie bekam nach Fertigstellung den Namen Fürst Franz-Josef-Strasse als Erinnerung und Würdigung des beliebten Fürsten. Der alte Name «Neustrasse» verschwand allmählich.
Die Aufnahme des Strassenbaus im Zentrum von Mauren entstand im Jahr 1951. Von diesen Herren (von links Ernst Bühler, «Balle-Ernst», Baumeister, Ferdi Nigg, Vizeregierungsschef, Oswald Bühler, Vorsteher und Landtagsabgeordneter, zwei unbekannte Bauarbeiter. Alle Männer sind in der Zwischenzeit verstorben.
meine:zeit
10/2017
Wie uns einer der Anwohner der Fürst-Franz-Josef-Strasse, Helmuth Matt, erklärte, sei das Teilstück, das wir auf dem alten Bild mit den fünf Männern erkennen, in einer einzigen Bauetappe von «unten bis ganz oben», das heisst bis hinauf zur Abzweigung Auf Berg/Wegacker errichtet worden. Vorher sei hier ein schmaler Kiesweg verlaufen. Der Baumeister Ernst Bühler (Balle-Ernst) habe die Strasse erbaut, zuerst nur mit Kieselsteinen belassen und etwa 2 – 3 Jahre später geteert. Auf dem neuen Bild, das vor wenigen Tagen aufgenommen wurde, und es mit dem alten vergleicht, erkennt man den Wandel der Zeit innerhalb von knapp 70 Jahren. Es sind rundherum schmucke Häuser entstanden. Im Kreuzungsbereich Peter- und Paul-Strasse /Rosenstrasse /Hellwies erkennen wir links das Elternhaus von Salon Hanno Batliner, unten Mitte das Haus von Helga und Kade Mariuz-Matt, dahinter das Wohn- und Geschäftshaus von Ivo Matt. Vorne rechts das Haus an der Rosenstrasse Nr. 2 des Ing. HTL Manfred Wachter.
So sieht die Fürst-Franz-Josef-Strasse im unteren Teil (nach dem Kreuzungsbereich) heute aus.
Fürst Franz Josef II. im Zentrum von Mauren Am Freitag, 6. September 2013 wurde die Bronze-Büste, eine Schenkung von Herbert Batliner an seine Heimatgemeinde Mauren, im Beisein des Erbprinzenpaars und Vorsteher Freddy Kaiser feierlich enthüllt. Zur offiziellen Enthüllung durfte der Vorsteher eine Reihe prominenter Gäste begrüssen, unter ihnen Erbprinz Alois und Erbprinzessin Sophie, Herbert und Rita Batliner, den Vaduzer Bürgermeister Ewald Ospelt, Mitglieder des Gemeinderats sowie der Geschäftsleitung des Bauunternehmens Gebr. Bühler aus Mauren, das den Marmorsockel erstellte und spendierte. Die Freude war gross, denn «der frühere Fürst Franz Josef II.» erhielt in Mauren bei der Einmündung in die gleichnamige Fürst-Franz-Josef-Strasse einen Ehrenplatz, der zugleich im Nahbereich der Gemeindeverwaltung und Pfarrkirche liegt und täglich von vielen Fussgängern frequentiert wird.
59
60
meine:zeit
10/2017
Mit Alt und Jung im Kontakt Generationenprojekt des Liechtensteiner Seniorenbundes in Zusammenarbeit mit der Oberschule Vaduz Als Mitglieder des Seniorenbund-Vorstandes sind wir öfters mit der Frage konfrontiert, wie wir den Stellenwert der Senioren in der Gesellschaft und den oft zitierten Generationenkonflikt sehen. Von Max Beck und Renate Wohlwend
Max Beck
Bereits seit fünf Jahren führt die Oberschule Vaduz «Lernen mit Projekten» durch. (Bild: Max Beck)
Nun, wir Senioren sind ein stetig wachsender Teil unserer Gesellschaft. Alt zu sein, bedeutet aber keineswegs, dass man sich zurückzieht und nur noch im Familienkreis lebt. Nein, wir sind mit Alt und Jung im Kontakt, wir pflegen unsere Freundschaften und sind neugierig, Menschen kennenzulernen, Neues zu erfahren, aber auch unsere Erfahrungen aus einem erlebnis- und ereignisreichen, interessanten Berufs- und Zivilleben an Folgegenerationen weiterzugeben. Das generationenübergreifende Zusammenwirken mit jugendlichen Schülern im gegenseitig respektvollen Umgang, ursprünglich von Erich Walser initiiert, hat sich unter dem Titel «Gene-
rationenprojekt» im Laufe der Jahre zur Freude aller Beteiligten erfolgreich weiterentwickelt. Dabei nehmen Mitglieder des Seniorenbundes an diversen Aktivitäten der 2. bis 4. Klasse in der Oberschule Vaduz teil. Im heurigen Schuljahr stehen «Kochen früher und heute», «Philosophieren», «Schule/Berufe früher und heute», «Lego Mindstorms und Virtual Reality», ein Tanzkurs und Kranzbinden auf dem Programm.
Oberschule Vaduz seit fünf Jahren «Lernen mit Projekten» Bereits seit fünf Jahren führt die Oberschule Vaduz «Lernen mit Projekten» durch. Viertklässler
müssen in der Zeit von Anfang November bis zur öffentlichen Präsentation im März 2018 individuell Projekte planen, umsetzen und dokumentieren. Für das aktuelle Schuljahr hat der Seniorenbund die Einladung erhalten, den Schülern, die ohne Hilfe von Erwachsenen arbeiten müssen, interessierte Männer und Frauen als Ratgeber und Begleiter zur Seite zu stellen. Elf junggebliebene Seniorinnen und Senioren folgten Anfang Oktober den faszinierend interessanten Ausführungen seitens Schulleiterin Gaby Kohler sowie der Lehrer Robert Schachenhofer und Michael Bereuter, die aus ihrer Erfahrung in der Pro-
Dr. Renate Wohlwend
jektarbeit berichteten. Die Lehrer haben uns Mut gemacht, unser Können und Wissen mit den Schülern zu teilen – und prompt folgten Angebote wie Energietechnik, Fotografieren, Geschichtsforschung, Lismen, Spinnen und Vollwertkostkochen. Jeder Leser und jede Leserin im Seniorenalter, die sich für ein Mitwirken im Generationenprojekt interessieren, sind herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich im LSB-Sekretariat oder bei uns. Wir freuen uns auf Sie.
meine:zeit
10/2017
PADMA® 28 fördert die Durchblutung
61
Jahre Jahre
PADMA 28 bei Durchblutungsstörungen mit Beschwerden wie Einschlafen von Händen und Füssen sowie Kribbeln, Ameisenlaufen, Schwere- und Spannungsgefühl in Beinen und Armen sowie bei Wadenkrämpfen. ®
Wir jubeln, feiern Sie mit! durchblutungsfördernd entzündungshemmend antioxidativ
irak. buddh. Stadt Glau- am buddh. Schatt bensziel Glauel-Arab bensziel Heidekrautgewächs
schwed. frühere Verwaljapaschwed. tungsnische Verwaleinheit Münze tungseinheit Abzugsgraben
ungar. Frauenungar. name Frauenname
Lebensfrz.: baum Sommer Lebensbaum
argentinischer Tanz im 2/4-Takt
päpstliche Zentralbehörde
1 1
11 Krach, Radau Krach, Radau
10 urchristl. Liebesmahl (griech.)
altröm. GewebeHirtenstreifen Gewebelied streifen
Holzschuh Holzschuh Teile des Teile Gartens des Gartens
DeckEingeschicht weihter Deckschicht
Gemeinde nördGemeinlich von de nördVaduz 2 lich von Vaduz unFelsTeil des menschstück lich, Bogens Felsbrutal stück Weizenart, Dinkel
Autokennzeichen Autokennzeichen 9 Fidschi 7 17 9 Fidschi Haupt-7 SchlussAbk.: stadt Norfolgerung Utah Schlusswegens folgerung
5 5
9 altperuan. altVolk13 peruan. Volk
Lösungswort: 1 1
früherer Skirennfrüherer läufer Skirenn(Andy) läufer (Andy)
8
engl. Gewichtsengl. einheit Gewichtseinheit röm. leimen, Zensor †kitten 149 v. Gasthaus leimen, 12 Christus kitten 12 Bewohner e. ital. Insel Haupt- dän. arm des Astronom Hauptdän. Rheinarm des (Tycho) Astronom Deltas 1601 Rhein- †(Tycho) Deltasdes † 1601 Vorn. Ausruf Sängers Vorn. des der EntSpringSängers täuschung steen Springsteen
kaufm.: ein Sollseite Körperein eines teil KörperKontos teil chines. Form der Selbstverteidigung
grob, ungegrob, modern hobelt ungehobelt
2 2 3 34 2 3
54 4
Frostablagehäufig Frostrung ablagerung
Pferdegangart
68 6
Jahrgelder Reinheitsan den grad für Jahrgelder Papst Diamanten an den (MA.) (frz.) Papst (MA.)
Ort und Stausee Ort und im SaStausee minatal im Saminatal
Leistung gegen Leistung (frz., 2 W.)
karierter glasTextilartiger karierter stoff Überzug Textilstoff
6 6
Jungschaf
HauptGebiet lat.: stadt Hauptderdrei von lat.: stadt 6 Moabiter Lettland von drei Lettland frz. Maler (Claude) † 1926
13 13 Haupt-
unpas- SegelBerg der sender unpas- Glarner komSegelAugensender Alpen mando blick Augen- kommando blick
11 11
Herrenhaus der Ritterburg Dokumentenaustauschformat
Edelbesonders pelze reizvoll Edelpelze
ein Ganzein körperGanztraining körpertraining
volkstüml. engBeiname lische engGuevaras Anrede † lische 1967 Anrede
1 14
5 Gestell auf dem Gestell Bau auf dem Bau
6 5 7 5
10 10
Münze inBussMünze bereitLiechin schaft tenstein Liechtenstein alte assyr. Gartenalte Hauptblume assyr. stadt Hauptstadt
Fluss durch Fluss Florenz durch Florenz
KompriProvinz mierungsund KompriDateiStadt in mierungsformat Spanien Dateiformat
behaglich, behaglieb, lich, wert lieb, wert
gottesfürchtig
8 8
Senden Sie uns das Lösungswort ... Per Post: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, «Rätsel» Essanestrasse 116, 9492 Eschen Per E-Mail: vera.oehri@medienbuero.li
Jahre
Ausweisbild Ausweisbild portugies. Insel
15
Die Gewinner Centrum Drogerie sind: Cornelia Müller, Schaan Margit Näscher, Mauer
Wir jubeln, feiern Sie mit!
Die Gewinner Georg Kaffee sind: Hannelore Eller, Vaduz Mona Bürlze, Schellenberg Kurt W. Oehry, Eschen
vor langer vor Zeit langer Zeit hinter, folgend
Fischfett
3 3
4 4
16 engl.: Luft
stadt von Ghana
3 erster chineWelterster sische raumWeltDynastie tourist raum-4 tourist
Und so machen Sie mit:
Einsendeschluss ist der 21. Oktober 2017. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
7
Zimperlichkeit Zimper12 lichkeit
St. Luzi-Strasse 16 Telefon: +423 370 19 70 www.centrumdrogerie.li
® ® ®
182 2 9 7 10 8 11 12 15 16 9 131014 11 12 17 1318 7 8 9 10 11 12 13 s1313-60 s1313-50 s1313-60
Anzeige
01.10.2017 BIS 28.02.2018 MIT GRATISABHOLUNG IN GANZ FL UND ANGRENZEND CH, SOWIE 10 % RABATT AUF ALLE VERSCHLEISSTEILE BESUCHEN SIE UNS IN DER BIKEGARAGE.LI AN DER LANDSTRASSE 1 IN TRIESEN (LOVA CENTER)
BIKEGARAGE.LI FAHRRÄDER FÜR ALLTAG, FREIZEIT, SPORT UND SPASS