71 Dez. 2018
Zeitschrift für Liechtenstein und die Region
Weihnachtsbotschaft des Eschner Pfarrers ab Seite 6
Die Lösung. IT-Infrastruktur Print-Copy Bürokonzepte Im alten Riet 38 LI-9494 Schaan
Weiherring 96 FL-9493 Mauren Telefon: +423 373 18 73 Mobil: +423 777 18 68 ring-garage@adon.li www.ring-garage.li
T +423 239 09 09 www.bueromarxer.com
SÄGASTRASSE 38 FL-9485 NENDELN TEL. +423 3701734 WWW.KARTBAHN.LI
li .li .n h n a h b a t b r t w..kkaar ww w ww
2
lie:zeit
12/2018
LEONIE LIESCH, DIREKTORIN, CHUR TOURISMUS
«QUALITÄT IN DRUCK UND WEBPUBLISHING.» Mehr Erfolg dank Crossmedia. In enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden entstehen erfolgreiche Ergebnisse. Wir beraten kompetent, vernetzen intelligent und produzieren exzellent. Fragen Sie nach unseren Referenzen: Tel. 081 255 52 52. www.somedia-production.ch
206x265_kundeninserate_lie-zeit.indd 3
15.12.14 11:48
lie:zeit
12/2018
EDITORIAL Liebe Leserinnen, lieber Leser
In wenigen Tagen feiern wir Weihnachten. In seiner Weihnachtsbotschaft an alle Menschen im Lande geht der Eschner Gemeindepfarrer Christian Vosshenrich tiefer auf dieses hohe christliche Kirchenfest ein. Er sagt, dass sich zu keinem anderen Anlass weltweit so viele Menschen auf einen Abend und auf zwei Feiertage vorbereiten, wie auf Weihnachten. Im politischen Teil der vorliegenden Ausgabe möchten wir im Hinblick auf die Gemeinderatswahlen am 24. März 2019 die weiteren Vorsteher-Kandidaten hervorheben. Es sind dies aus der Gemeinde Schaan: Daniel Hilti (VU), aus der Gemeinde Eschen: Tino Quaderer (FBP), Viktor Meier (VU) und Harry Hasler (FL), aus der Gemeinde Balzers: Hansjörg Büchel (FBP) und Günter Vogt (VU). Im November haben wir die Vorsteher-Kandidatin Maria Kaiser-Eberle (FBP) aus Ruggell sowie die Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Vaduz: Manfred Bischof (FBP), Frank Konrad (VU) und René Hasler (FL) präsentiert. Die restlichen Kandidaten folgen in der Februar und in der MärzAusgabe. Der FC Vaduz empfängt zum letzten Vorrundenspiel morgen den FC Schaffhausen. Bei Saison-Halbzeit muss man sagen, so hart es klingen mag: der FCV hat sein Ziel bisher nicht erreicht. Hingegen ist im Ski-Weltcup Tina Weirather auf Kurs. Nach Startschwierigkeiten in Lake Louise gelang ihr letzte Woche beim Super-G in St. Moritz als Dritte der Sprung aufs Podest. Der Liechtensteiner Wohnungsmarkt ist in Bewegung. Wie will und kann ich wohnen? Die dabei gewählten Modelle – Miete, Eigentumswohnung oder Einfamilienhaus sind ganz den individuellen Bedürfnissen sowie finanziellen Möglichkeiten angepasst. Wir haben den Wohnungsmarkt unter die Lupe genommen. In der beliebten Rubrik «Üseri Worzla» zeigen wir euch ein Bild und erzählen die Geschichte des alten Mesmer-Haus in Mauren, das 1935 fast 200-jährig, abgebrochen wurde, um dem späteren Schulhausbau Platz zu machen. In diesem Sinne wünsche ich euch allen besinnliche Advents- und Weihnachtsfeiertage, viel Glück und nur das Allerbeste im Neuen Jahr.
Geschätzte Inserate-Kundinnen und -Kunden Geschätze Leserschaft Weihnachten ist die Zeit, um kurz innezuhalten, die Zeit der Besinnung, der Ruhe und auch die Zeit, um Danke schön zu sagen. Den allermeisten im Lande geht es gut, aber viele kennen auch die Schattenseiten des Wohlstands. Menschen, die wegen finanzieller Schwierigkeiten oder wegen Krankheit oder anderer Unzulänglichkeiten schwer zu kämpfen haben. Wir möchten ihnen Mut machen und sie bitten, nie aufzugeben und es immer wieder von vorne zu probieren. Es kommen auch wieder schönere Tage. Gleichzeitig möchten wir auch unsere Freude über die gute Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Freunden zum Ausdruck bringen und allen an dieser Stelle herzlich danken. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine schöne und friedliche Weihnachtszeit sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr, das Ihnen viel Freude und nur das Allerbeste bringen möge. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in 2019. Ihr «lie:zeit»- und Medienbüro-Team
Hinweis: Unsere Büros sind geschlossen vom Samstag, den 22. Dezember 2018 bis Montag, 7. Januar 2019
Herbert Oehri, Redaktionsleiter
3
4
lie:zeit
12/2018
Wohin steuern Liechtensteins Parteien?
E
s gibt verschiedene Ansätze, um die Entstehung politischer Parteien zu erklären. Soziostrukturelle Ansätze z. B. thematisieren die Relevanz gesellschaftlicher Konfliktlinien. Angesichts der im internationalen Vergleich hohen sozialen Homogenität Liechtensteins bieten soziostrukturelle Ansätze eine gute Erklärung für die historische Dominanz der beiden Grossparteien VU und FBP sowie für ihre geringe ideologisch-programmatische Distanz. Auch institutionelle Faktoren wie das Wahlrecht können ein Parteiensystem beeinflussen. Mit Blick auf Liechtenstein ist in diesem Zusammenhang die hohe Sperrklausel hervorzuheben, wonach nur Wählergruppen für die Mandatszuteilungen berücksichtigt werden, die wenigstens acht Prozent der im ganzen Land abgegebenen gültigen Stimmen erreicht haben. Die hohe Sperrklausel und das Grundmandatserfordernis haben in Liechtenstein mehrfach neuen Parteien den Weg ins Parlament versperrt und haben darüber hinaus eine abschreckende Wirkung. Andererseits ist es in Liechtenstein verhältnismässig einfach, einen Wahlvorschlag einzureichen, da 30 amtlich beglaubigte Unterschriften genügen. Durch die Kleinräumigkeit Liechtensteins kann eine neue Partei zudem relativ leicht die für einen Wahlerfolg nötige Sichtbarkeit und Resonanz erzielen.
Anzeige
Die jüngsten Entwicklungen im liechtensteinischen Parteiensystem lassen sich vor allem mit Konflikten um organisatorische Fragen erklären. So gründete der Austritt von Harry Quaderer aus der VU im Jahr 2011 in unterschiedlichen Vorstellungen über die Parteiorganisation. Auch der Austritt von Johannes Kaiser aus der FBP und die Aufspaltung der DU scheinen durch persönliche Auseinandersetzungen zwischen Parteiexponenten und unterschiedliche Meinungen zu den Parteistrukturen motiviert. Diese Ereignisse fallen aber auch in eine Zeit, in der gesellschaftliche Konflikte politische Debatten stark prägen. Hervorzuheben sind die Diskussionen um die gerechte und richtige Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums sowie die Politisierung nationalstaatlicher Souveränität. Damit verbunden ist die Frage, wie offen nationale Grenzen für Handel, Menschen und Ideen sein sollen und wel-
che Gremien die dazu nötigen Regeln erlassen dürfen. Diese Konflikte spielen auch in Liechtenstein eine Rolle. So beeinflussten die Spardiskussionen den Ausgang der Abstimmung über den Finanzbeschluss zur Tour de Ski, und das Motiv der nationalstaatlichen Souveränität prägt die Debatte über den Migrationspakt. In der programmatischen Ausrichtung der Parteien Liechtensteins widerspiegeln sich solche Konflikte bisher aber nur bedingt. Dies auch deshalb, weil die beiden Grossparteien in der Tradition klassischer Volksparteien danach streben, Konflikte zugunsten des Gemeinwohls auszutarieren, statt singuläre und situative Interessen abzubilden. Zugleich versuchte die DU bisher, sich stärker durch einen neuen Politikstil als durch politische Inhalte von den etablierten Parteien abzugrenzen. Einzig die FL ist stets um ein klares ideologisches Profil bemüht.
DR. CHRISTIAN FROMMELT Politikwissenschaftler, Direktor des Liechtenstein-Instituts
GASTKOMMENTAR
Politische Parteien sollen die gesellschaftliche Wirklichkeit reflektieren und rivalisierende Interessen und Werte artikulieren. Dass es dazu in einer pluralen Gesellschaft mehr als zwei Parteien benötigt, erscheint selbstverständlich. Eine höhere Anzahl Parteien muss sich dabei nicht negativ auf die Effektivität und Effizienz des politischen Systems auswirken. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die ideologische Distanz zwischen den einzelnen Parteien eine Zusammenarbeit in der Regierungsverantwortung nicht ausschliesst und die Parteien genügend geschlossen auftreten. Letzteres verlangt wiederum klare Parteistrukturen. Ist dies alles gewährleistet, stellt der verstärkte Parteienwettbewerb für Liechtenstein eine Chance dar und könnte die politischen Parteien als Schlüsselakteure im politischen System nachhaltig stärken.
lie:zeit
12/2018
AUS DEM INHALT
Weihnachten, das Herzstück unserer christlichen Kultur Neujahrsbotschaft von Landtagspräsident Albert Frick 3 Fragen zur Vorsteherwahl 2019 Fragen an … Drei Rega-Basen wenige Flugminuten vom Land entfernt DPL gegen Bedrohungs-Management Die grosse Koalition im (Dauer-)Wahlkampf Halbzeit: FC Vaduz muss sich nach unten orientieren Ski-Weltcup: Tina Weirather ist auf Kurs Besitzesstörung – und wie man sich helfen kann Chic und gross, modern und innovativ Der Liechtensteiner Wohnungsmarkt ist in Bewegung «Die Musik ist meine grosse Leidenschaft» «Radio muss ‹menscheln›» Der Schellenberg «musikt» Weihnachtszeit «Es ist schwierig, ein schöneres Land zu finden» Liechtensteins Zahltag Das alte Mesmer-Haus in Mauren Ambulant vor stationär Der Klettermeister aus dem Wald
71/2018
6 9 10 14 16 18 19 20 22 23 24 26 30 32 33 34 46 52 56 57 58
polit:zeit Drei Fragen an die Vorsteher-Kandidaten Wir haben in Fortsetzung der Vorsteher-Interviews im Hinblick auf die Gemeindewahlen den Kandidaten von Schaan, Eschen und Balzers drei Fragen gestellt. Es sind dies: Daniel Hilti (Schaan), Tino Quaderer, Viktor Meier und Harry Hasler (Eschen) sowie Hansjörg Büchel, Balzers. Die weiteren folgen im Februar 2019. ab Seite 10
sport:zeit Tina Weirather ist auf Kurs Nach anfänglichen Schwierigkeiten in Lake Louise, fuhr Tina Weirather letzte Woche beim Super G in St. Moritz auf Rang drei, was der insgesamt 19. Podestplatz in ihrer Parade-Disziplin bedeutet. ab Seite 22
ERSCHEINUNGSDATEN 2019 lie:zeit und bau:zeit jeweils samstags
16. Februar, 16. März, 13. April, 11. Mai, 15. Juni, 10. August, 14. September, 12. Oktober, 16. November und 14. Dezember 2019
Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen | Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Jnes Rampone-Wanger, Vera Oehri-Kindle | Beiträge/Interviewpartner/Innen: Albert Frick; Landtagspräsident, Christian Vosshenrich; Pfarrer von Eschen, Christian Frommelt, Dr. Hansjörg Marxer, Tino Quaderer, Viktor Meier, Harry Hasler, Hansjörg Büchel, Günter Vogt, Daniel Hilti,. Wendelin Lampert, Mario Wohlwend, Ecki Hermann, Harry Quaderer, Herbert Elkuch, Thomas Rehak, Wolfgang Marxer, Tamara Beck, Thomas Nigg, Nadine Lipp, Stefan Lenherr, Asha Ospelt, Christoph Kindle, Heribert Beck, Adrian Roost, Oliver Hartmann, Paul Herberstein, Julia Hoch, Alfred Lampert, Otto C. Frommelt, Seniorenbund | Parteien: FBP, VU, FL, DU, DPL | Satz/Lithos: Oliver Hartmann, Sonja Schatzmann, Joanne Rohner | Druck: Somedia Partner AG | Fotos: Michael Zanghellini, Paul Trummer, Jürgen Posch, Julia Kaiser, Oliver Rost, Vera Oehri-Kindle | Akquisition/Marketing/Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin) I Judith Lampert | Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden | Erscheinung: Samstag,15. Dezember 2018 | Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins, Postfächer im Bezirk Werdenberg und an weitere ausgewählte Adressen im Rheintal und in Vorarlberg. Zeitschrift erreicht ca. 80‘000 Leserinnen und Leser, erscheint u.a. auch im Vorarlberger Lesezirkel mit einem Einzugsgebiet von 210‘000 Personen (Umfang 88 Seiten). Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gast-Autoren Platz um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen, wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen. «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.
«lie:zeit» online: www.lie-zeit.li
Nächste «lie:zeit»: 16. Februar 2019
5
business:zeit Unser Wohnungsmarkt ist in Bewegung Trotz hohem Leerbestand an Wohnungen in Liechtenstein wird munter weiter gebaut. Wir geben Ihnen einen Überblick über den hiesigen Wohnungsmarkt und die verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten für Mieter und Eigentümer. ab Seite 26
meine:zeit Liechtensteins Zahltag Michelle Kranz, Geschäftsführerin von Liechtenstein Marketing, eine Spezialistin im Tourismus, organisiert die 300-Jahrfeierlichkeiten Liechtensteins im nächsten Jahr. Anhand von Zahlen gewährt sie uns Einblick in ihr Leben. ab Seite 52
6
lie:zeit
12/2018
Weihnachten, das Herzstück unserer christlichen Kultur Weihnachtsbotschaft des Eschner Gemeindepfarrers Christian Vosshenrich an alle Christen im Lande Weihnachten ist ein Fest der Superlative. Zu keinem anderen Anlass weltweit bereiten sich so viele Menschen gemeinsam auf einen Abend und auf zwei Feiertage vor. Zu keinem anderen Anlass gibt es so viele verbindende Traditionen. Selbst die widerständigsten 68er feiern mit ihren Kindern Weihnachten meistens, wie es immer war. Text: Christian Vosshenrich, Pfarrer von Eschen
Es wird ein Baum aufgestellt. Er steht immer an der gleichen Stelle, er wird jedes Jahr gleich geschmückt, es wird der überlieferte Speiseplan für die Festtage vorbereitet. Der Ablauf des Abends hat sein bestimmtes Ritual. Weihnachten ist am schönsten, wenn alles so ist, wie es schon bei den Eltern war. Der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch schrieb in seinen Erinnerungen: «Weihnachten, das ist eine Zeit, da muss ich zu Hause sein, da kann ich nicht wegfahren, nach Mallorca oder in die Karibik. Ich, der Kabarettist, der sogenannte Aufgeklärte, der sich sonst über vieles lustig macht, brauche diese Zeit, um zu begreifen, wie sehr wir doch alle auf der Durchreise sind und dass im nächsten Jahr hoffentlich wieder alle dabei sein werden.» Weihnachten hat also eine ungebrochene Anziehungskraft auf viele Menschen, auf Personen unterschiedlichster Herkunft, Bildung oder Einstellung. Und so gibt es Länder, wie das Sultanat Brunei, denen das zunehmend Angst macht und die das Weihnachtsfest untersagen. Bei festlicher Dekoration und dem Singen von Weihnachtsliedern drohen
hier Strafen von bis zu 20‘000 Dollar und fünf Jahre Gefängnis. Wir könnten uns nun darüber empören und laut darüber schimpfen, aber vielleicht sitzen auch wir bereits im Glashaus, und da sollte man bekanntlich nicht zu schnell mit Steinen werfen.
Weihnachten heisst auch Auseinandersetzen mit Werten Denn dem Kern des Weihnachtsfestes und dessen Erhalt bleiben wir nicht treu, wenn wir einfach nur den Festtag im staatlichen Kalender schützen oder Familientraditionen hüten, wenn wir nur versuchen, die gleichen glänzenden Christbaumkugeln aufzubewahren, die schon Grossmutter am Baum hängen hatte, oder versuchen, das jährlich klingende Glöckchen nicht zu zerbrechen, dessen Ton schon die eigenen Eltern hörten. Dem Kern des Weihnachtsfestes und dessen Erhalt bleiben wir nur dann treu, wenn wir uns mit dem Ereignis von Weihnachten, dem Beginn einer christlichen und menschenzugewandten Kultur vor über 2000 Jahren, mit der Geburt Jesu Christi im Stall von Bethlehem auseinandersetzen und die-
Eschner Pfarrkirche im Dezember 2018.
lie:zeit
12/2018
se versuchen, kreativ in unser heutiges Leben und unsere heutige Gesellschaft einzubinden. Der jährliche Abglanz einer vergangenen Kinderweihnacht und die Bräuche des Elternhauses, vom klingenden Glöckchen bis zum geheimnisvollen Öffnen der Tür zur Weihnachtsstube, ist etwas Wundervolles, aber es kann einer zunehmenden Überkommerzialisierung und Überfrachtung nur widerstehen, wenn es immer wieder zum eigentlichen Kern durchdringt.
das Fest, an dem der schöpferische Gott gefeiert wird, der auf die verrücktesten Ideen kommt, um den Menschen nahe zu sein und alles zu einem guten Ende zu führen.
Vielleicht hilft uns eine junge Familie weiter. Für diese Familie sollte es ein ganz besonderes Weihnachtsfest werden, denn diesmal war es zum ersten Mal ein Weihnachten mit dem eigenen Kind. Der Kleine kam gerade ins Krabbelalter. Überall griff er zu, zog an Tischdecken und Sofakissen. Das Weihnachtsfest kam näher. Einerseits hatten sie grosse Freude an ihrem Kind, andererseits wollten sie nicht auf den lieb gewordenen Weihnachtsbaum verzichten. Was aber, wenn der Kleine in der Wohnung herumkrabbelte und den Baum umriss?
Matthäus 18,3
Baum und Kind, das wurde schwierig. Sie suchten nach einer Lösung – und fanden eine: Für Kinder gibt es Laufställe. Sie kauften einen Laufstall, kauften und schmückten den Weihnachtsbaum, freuten sich daran und setzten den Kleinen in den Laufstall. Doch das Problem war damit nicht gelöst, denn der Kleine schrie wie am Spiess, weil man ihn seiner Freiheit beraubt hatte. Also mussten sie neu überlegen. Und sie fanden eine Lösung. Sie nahmen das Kind aus dem Laufstall und stellten den Weihnachtsbaum in den Laufstall. Auf diese Art wurde der Weihnachtsbaum geschützt und der Kleine konnte sich in der ganzen Wohnung entfalten. Diese Geschichte gefällt mir. Sie erzählt nicht nur von einer jungen, kreativen Familie. Sie sagt auch etwas über den Kern des Weihnachtsfestes. Weihnachten ist nicht das Fest von festgefahrenen Familienbräuchen, sondern
Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht in das Himmelreich eingehen.
nemeyer hat vor ein paar Jahren ein Lied getextet, das so beginnt: «Gebt den Kindern das Kommando, denn sie berechnen nicht, was sie tun.» Darin steckt die Überzeugung: Wenn ihr wollt, dass die Welt menschlicher wird – und was anderes will das Christentum? –, dann legt die Verantwortung in die Hände von Menschen, die sind wie Kinder: ohne Berechnung, spontan und voller Vertrauen in die Menschen. Jesus selber sagt es einmal zu seinen Jüngern: «Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht in das Himmelreich eingehen.» (Matthäus 18,3).
7
Die Weihnachtsbotschaft entfaltet Kraft Vor einigen Jahren hat einmal ein Pfarrer seiner Gemeinde einen originellen Weihnachtswunsch geschrieben: «Ich wünsche Euch allen zu Weihnachten einen ‹krippalen› Infekt. Erschreckt nicht: Ich meine nicht den grippalen Infekt mit ‹g›, keine Grippe! Sondern einen ‹krippalen› Infekt mit ‹k› geschrieben – einen Infekt von der Krippe her.
Pfarrer Vosshenrich und die Sternsinger.
Dem Weihnachtsfest bleiben wir nicht treu, wenn wir jedes Jahr einfach nur aufbewahrte Familienschätze hervorkramen und zum Glänzen bringen, sondern wenn wir versuchen, mit den Anforderungen des Lebens kreativ und menschenfreundlich umzugehen. Sodass es dem Leben hilft – und dann werden wir auch wieder das Alte und Überlieferte, unsere Kultur und unseren Glauben in seiner Tiefe respektvoll anschauen können und den Wunsch in uns entwickeln, es in seiner ganzen Fülle auch an die nächste Generation weiterzugeben – ganz so kreativ, wie es das junge Ehepaar gemacht hat. Der Liedermacher Herbert Grö-
Uns Christen erinnert Jahr für Jahr am Weihnachtsfest das Kind in der Krippe daran: Gott hat einem Kind alle Macht gegeben und damit einen neuen Anfang gesetzt. Und er lädt Jahr für Jahr ein: Lass dich von diesem Kind verzaubern. Trau dem Kind in dir. Pfeif auf alle Allüren. Auf alle Machtspielchen. Auf alle Berechnung. Auf alles Schielen nach Karriere, Geld und Positionen. Glaub daran: Das, was wirklich zählt, und das einzige, was diese Welt verändern kann, ist: Vertrauen, Arglosigkeit, Lebensfreude und Neugierde, wie sie kleine Kinder haben. Das, was wirklich zählt, sind: Glaube, Hoffnung und Liebe!
Auch für diesen ‹krippalen› Infekt ist man vor allem bei Kälte empfänglich. Wenn man die Kälte in menschlichen Beziehungen spürt. Wenn man sich bewusst wird, wie die Ellenbogenmentalität um sich greift. Wenn man dafür sensibel geworden ist, dann hat einen das Krippenkind schon ‹angesteckt›. Das Ansteckungsrisiko für den ‹krippalen› Infekt ist besonders gross, wenn das Immunsystem nicht mehr intakt ist. Wenn man nicht immun gegen diese Art von Fragen ist: Wozu bin ich auf der Welt? Wer ist Gott? Was macht mein Leben wirklich wertvoll? Welchen Sinn hat es, dass ich mich Tag für Tag abzappele? Das
lie:zeit
8
kann doch nicht alles gewesen sein! Wenn Ihr gegen solche Fragen nicht abgehärtet seid, dann hat Euch das Krippenkind bereits angesteckt.
12/2018
Schnell anstecken könnt Ihr Euch auch durch den Kontakt mit bereits ‹krippal› Infizierten. Wenn Ihr Menschen begegnet, die begeistert sind von der Sache Jesu und andere damit anstecken. Wenn Ihr Euch Eurer Sache jetzt noch nicht so ganz sicher seid; wenn Ihr noch nicht 100% wisst, ob es Euch schon erwischt hat oder nicht, können Ihr jetzt einen kleinen Selbsttest machen. Wenn Ihr eines der drei folgenden Symptome an Euch entdeckt, dann hat Euch der ‹krippale› Infekt tatsächlich erwischt:
echauffieren könnt über die Ungerechtigkeit in unserer Welt. 3. Der ‹krippale› Infekt hat Euch erwischt, wenn Ihr unter Schluckbeschwerden leidet. Wenn Ihr nicht mehr alles schlucken könnt, was an Oberflächlichkeit, Lieblosigkeit und Spott in Eurer Umgebung geschieht.
1. Wenn Ihr einen Schwächeanfall spürt. Ich meine damit eine Schwäche für Eure Mitmenschen. Wenn Ihr Euch dafür interessiert, worunter Eure Mitmenschen leiden, nicht aus Neugier, sondern aus echtem Interesse; wenn Ihr deshalb bereit seid, wirklich hinzulangen, zu helfen, aufzumuntern, Zeit zu investieren. 2. Der ‹krippale› Infekt hat Euch erwischt, wenn Ihr einen Fieberanfall habt. Wenn Ihr Euch
Und wenn das so ist, dann sage ich Euch: Ihr seid nicht grippekrank, sondern krippengesund.»
Ich hoffe, dass Ihr Euch jetzt selbst die Diagnose stellen könnt: Ja, mich hat der ‹krippale› Infekt erwischt. Ich habe mich vom Kind in der Krippe anstecken lassen.
Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unser Leben fröhlich sein Weihnachten bleibt nicht in Gefühlen stecken. Die Weihnachtsbotschaft entfaltet auch ihre Kraft in Zeiten der Not, in Zeiten der Krankheit, in Zeiten der seelischen, in Zeiten der ma-
teriellen Not. Vielleicht spüren wir es nicht direkt an den Weihnachtstagen, wo so viele Gefühle geweckt werden. Aber ohne die Hoffnung auf den Gott, der sich nicht zu schade für unsere Welt war, ohne die Hoffnung auf den Gott, der in Jesus Christus Mensch wurde, um uns gerade auch in unserer Not nahe zu sein, ohne diese Hoffnung sähe es für uns alle dunkler aus. Die Lichter, die wir in diesen Tagen anzünden, sind ein Zeichen für diese Hoffnung. Sie leuchten nicht nur, weil Kerzenschein so gemütlich und stimmungsvoll ist. Sie leuchten, weil wir einen Grund für unsere Hoffnung haben. So ist die Weihnachtszeit die beste Schule, um mit Stolz und Freude in den Kern unserer christlichen Kultur vorzustossen und daran festzuhalten. Dazu möchte ich uns alle ermutigen: Feiern wir von Herzen.
Anzeige
Weihnachtsangebote 2018 In unseren Postfilialen finden Sie tolle Geschenkideen und unschlagbare Weihnachtsangebote. Mehr dazu erfahren Sie bei der Postfiliale in Ihrer Nähe oder in unserem Weihnachtsflyer.
www.post.li
12/2018
lie:zeit
9
Neujahrsbotschaft von Landtagspräsident Albert Frick Liebe Liechtensteinerinnen, liebe Liechtensteiner
Wir stehen am Ende eines Jahres, das aus parlamentarischer Sicht als eines der turbulentesten in die Geschichte eingehen wird. Ein Parteiaustritt und gar eine Parteispaltung haben das Gesicht dessen verändert, was die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger vor knapp zwei Jahren für angemessen hielten. Es hat einiges an Einsatz und Kreativität erfordert, die neuen Gegebenheiten in geordnete Bahnen zu lenken. Mit Sicht auf das kommende Jubiläumsjahr «300 Jahre Fürstentum Liechtenstein» wollen wir nun den Blick nach vorne richten. Mehr Gemeinsamkeit und mehr Stabilität sind erstrebenswert. Schliesslich haben wir allen Grund, auf unsere 300 Jahre stolz zu sein. Es ist die Geschichte zweier spärlich bewohnter und ärmlicher Landschaften, die 1719 zum Fürstentum Liechtenstein vereint wurden, das heute als modernes, wohlhabendes Staatswesen internationale Anerkennung geniesst. Es ist unser Land, dem wir alle verpflichtet sind. Die Frage «Was tut der Staat für mich?» hat ihre Berechtigung, denn der Staat soll ja Dienstleister an seiner Einwohnerschaft sein. Genauso berechtigt ist aber die Frage, die schon Präsident Kennedy bei seiner Antrittsrede formulierte: «Was kann ich für den Staat tun?»
Am Gelingen unseres Staates mitwirken Glücklicherweise gibt es noch viele Mitbürgerinnen und Mitbürger, die die zweite Sicht teilen und am Gelingen unseres Gemeinwesens mitwirken, sei es in politischer, sozialer, kultureller oder anderer Funktion. Wir können auf viele Menschen zählen, denen es fernliegt, auf die Aufforderungen zu Unzufriedenheit zu hören, und die es vorziehen, anzupacken und in dieser oder jener Form Verantwortung zu übernehmen. Darauf weiterhin zählen zu dürfen, ist ein grosses Anliegen. Gerade das Jubiläumsjahr darf uns wieder einmal vor Augen führen, dass Liechtenstein eine Willensnation ist. Eine Ansammlung
von Menschen, die dankbar sind, in diesem Land mit grossartigen Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten und mit weitreichender sozialer Absicherung in freundschaftlicher Gemeinschaft leben zu dürfen. Eine Ansammlung von Menschen auch, die stolz auf ihr Land sind und bereit sind, ihren Teil beizusteuern, dass wir vertrauensvoll nach vorne blicken dürfen. 2019 soll unser Bewusstsein stärken, dass wir eine Schicksalsgemeinschaft sind, die es selbst in die Hand nehmen muss, ihr Zusammenleben zu gestalten und für ihr Wohlergehen zu sorgen. Es liegt an uns allen, unserer Heimat den Weg in eine gute Zukunft zu ebnen. Wir dürfen aber auch gebührend feiern. Während 300 Jahren auch schwierigste Zeiten und Umbrüche in unveränderten Grenzen überlebt zu haben, ist alles andere als selbstverständlich. Da darf man einen Marschhalt einschalten und auch mal ausgelassen Rückschau halten. Vergessen wir dabei nicht, für ein uns gütig gesinntes Schicksal dankbar zu sein.
Mittelstand stärken Den Verantwortlichen im Land und den Gemeinden darf dieses Jubiläumsjahr ganz besonderer Ansporn sein, der Einwohnerschaft eine hohe Lebensqualität zu erhalten und sich bevorzugt um jene Mitmenschen zu kümmern, die in schwierigen Situationen leben. Auch scheint mir eine Stärkung des Mittelstandes ein Gebot der Zeit zu sein. Der Mittelstand ist wichtiger und tragender Pfeiler unserer Gesellschaft. Wir müssen kreativ daran arbeiten, diesem so wichtigen Teil der Gesellschaft lohnende Perspektiven zu geben. Das kann viel zur Stärkung unserer Gemeinschaft im Allgemeinen und damit zum kollektiven Wohlbefinden beitragen. Wenn die Entscheidungsträger bereit sind, hierfür aus festgefahrenen Denkmustern auszubrechen, sind erhellende Entwicklungen möglich. Ich wünsche allen Einwohnerinnen und Einwohnern einen guten Rutsch ins Jubiläumsjahr «300 Jahre Fürstentum Liechtenstein». Freuen wir uns auf viele beglückende Begegnungen.
10
polit:zeit
3
12/2018
Fragen zur Vorsteherwahl 2019
Tino Quaderer, Eschen
Viktor Meier, Eschen
1
Was würden Sie als Bürgermeister / Vorsteher/in der Amtsperiode 2019–2023 vordringlich in der Gemeinde anpacken?
Gegenüber der Entwicklung anderer Gemeinden hat Eschen-Nendeln in den letzten Jahren etwas den Anschluss verloren – beispielsweise hinsichtlich der Einwohnerentwicklung, der Ansiedlung von Betrieben, der Umsetzung von Schlüsselprojekten sowie der Entwicklung der Gemeindefinanzen. Es braucht einen Neuanfang hin zu einem Eschen-Nendeln, das sein enormes Potenzial wieder richtig nutzt. Diesen Neuanfang möchte ich auf Basis meiner langjährigen Führungserfahrung sowohl aus der Privatwirtschaft als auch aus dem öffentlichen Bereich initiieren. Hierzu müssen wir zunächst die zentralen Werkzeuge der Gemeindeentwicklung schärfen. Erstens brauchen wir zeitgemässe Strukturen für den Gemeinderat, damit sich dieser mit den wirklich wichtigen Fragen auseinandersetzen kann. Zweitens werde ich die Gemeindeverwaltung als serviceorientierten Partner für die Menschen und Unternehmen im Dorf neu positionieren. Hin zu einem Selbstverständnis, das dem Grundsatz folgt, dass wir in Eschen-Nendeln Dinge möglich machen wollen. Drittens brauchen wir klare Führungsstrukturen mit Freude am Gestalten und zeitnahen Entscheiden. Viertens müssen wir uns stärker fokussieren, nämlich auf jene Themen, die uns wirklich weiterbringen. Fünftens möchte ich Gefässe zur Bürgerbeteiligung einführen, um die Menschen stärker in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. In Eschen-Nendeln laufen verschiedene Projekte, die in der neuen Mandatsperiode weitergeführt werden. Wenn die Bauten in den Dorfzentren abgeschlossen sind, müssen sie noch mit weiteren Inhalten und Leben gefüllt werden. Es ist zentral, dass die Vereine und die Jugend eingebunden werden, um das Dorf zu beleben und die öffentlichen Plätze für verschiedene Veranstaltungen zu nutzen. Das Gemeinwohl und das soziale Zusammenleben sind für eine funktionierende Gemeinde wesentlich. Ich denke, wir müssen aktiv Akzente setzen, welche die Leute ermuntert am Dorfgeschehen teilzunehmen. Es könnte eine «ehrenamtliche Helfer-Börse» eingerichtet werden. Das bedeutet, Freiwillige oder z. B. Neuzuzüger könnten sich in eine Liste eintragen, um Vereine bei Veranstaltungen zu unterstützen. Für mich sind auch die nahe gelegenen Naherholungsgebiete und Sportanlagen für die Wohnqualität unserer Gemeinde sehr wertvoll. Diese müssen gut instand gehalten und laufend ergänzt werden, damit Familien ihre Freizeit in nächster Umgebung verbringen können. Mir ist wichtig, dass der neue Gemeinderat gemeinsam die neuen Projekte konstruktiv angeht. Dadurch, dass mehr als die Hälfte der Gemeinderätinnen und Gemeinderäte ab 2019 neu in ihrem Amt sein werden, müssen diese in kurzer Zeit eingearbeitet werden, damit sie rasch effektiv arbeiten können.
Harry Hasler, Eschen
Einen Fokus würde ich auf den kürzlich eingeführten Nutzungsplan legen. Viele Grundeigentümer in Eschen sind wütend über die damit verbundenen Einschränkungen in ihrem Eigentum. Gegen die bereits ergangenen Verfügungen werden voraussichtlich viele Beschwerden erhoben, weshalb der Ball dann bei den Rechtsmittelinstanzen liegt. Die Gemeinde wird sich aber spätestens mit den rechtskräftigen Urteilen wieder mit dem Nutzungsplan beschäftigen müssen. Kann die Gemeinde an der aktuellen Vorlage überhaupt weiter festhalten? Für eine nachhaltige Entwicklung braucht es meines Erachtens einen neuen Nutzungsplan. Dass dieser die privaten und öffentlichen Interessen in einem ausgewogenen Verhältnis berücksichtigt, wird noch eine herausfordernde Aufgabe sein und viel Einsatz erfordern. Eine weitere dringende Aufgabe sehe ich darin, dass junge Familien und andere Interessierte in Eschen-Nendeln bauen können. Die Gemeinde muss mit einer aktiven und intelligenten Bodenpolitik die Möglichkeiten dazu schaffen. Als vordringlich erachte ich auch, dass die Gemeindeverwaltung das Vertrauen der Einwohner und Einwohnerinnen wieder zurückgewinnt. Dazu muss der Service kundenorientiert sein und die Strukturen in der Verwaltung klar geregelt sein. Die Kommunikation zwischen der Verwaltung und den Einwohnern darf wieder besser werden. Und letztlich muss auch ein Vorsteher für alle erreichbar sein.
polit:zeit
12/2018
11
2
3
Wenn wir die erwähnten sowie weitere Hausaufgaben erledigt haben und dadurch wieder über wirkungsvolle Werkzeuge zur Gestaltung unserer Gemeinde verfügen, dann wartet die Phase des aktiven Gestaltens auf uns.
Der zunehmende Verkehr ist für Eschen-Nendeln ein grosses Problem, das mit Hochdruck angegangen werden muss. Auf Ebene der Gemeinde müssen wir erstens Lösungen suchen, um den zunehmenden Schleichverkehr wieder aus den Quartieren rauszubringen. Dabei denke ich an Themen wie temporäre Fahrbeschränkungen während der Stosszeiten oder Ähnliches, das anderswo schon funktioniert hat. Zudem müssen wir verschiedene Verkehrspunkte hinsichtlich der Schulwegsicherung optimieren. Und drittens haben wir im Bereich des Langsamverkehrs noch grosses Potenzial.
Wie schauen Ihre längerfristigen Zielsetzungen aus?
Wie wir auf diesem Weg konkret voranschreiten sollen, muss meines Erachtens zusammen mit der Bevölkerung diskutiert und erarbeitet werden. So müssen wir als Gemeinde Eschen-Nendeln ein gemeinsames Verständnis dafür entwickeln, was für eine Gemeinde wir langfristig sein wollen und welche Schwerpunkte wir setzen wollen. Kurzum, wir brauchen ein klares, langfristiges Ziel vor Augen, denn wer sein Ziel nicht kennt, der tut sich schwer darin, anzukommen. Persönlich bin ich der Auffassung, dass Eschen-Nendeln langfristig das klare und unangefochtene gesellschaftliche, wirtschaftliche sowie kulturelle Zentrum des Unterlandes sein muss. Wir müssen uns zu einer Gemeinde entwickeln, die über eine breit diversifizierte Wirtschaft verfügt und ihr enormes Potenzial als Wohngemeinde konsequent nutzt. Ich stehe für ein Eschen-Nendeln ein, das Schaffenskraft und Freude ausstrahlt, und das vor allen Dingen den Menschen ein Höchstmass an Gestaltungsraum und Lebensqualität bietet.
Wie steht es mit der Verkehrsproblematik in Ihrer Gemeinde aus? Und wie schätzen Sie die Lage im Land ein?
Was die übergeordnete Ebene der Verkehrsproblematik anbelangt, wartet eine der grössten Herausforderungen auf uns alle. Wenn die Prognosen für die nächsten Jahrzehnte betreffend die Zunahme der Pendlerströme auch nur annähernd zutreffen, müssen wir davon ausgehen, dass das Verkehrssystem im Unterland nicht mehr fähig sein wird, diesen Mehrverkehr in einer den Menschen zumutbaren Weise abzuwickeln. Als direkt betroffene Gemeinde müssen wir in diesem Prozess einerseits konstruktiv mitwirken, andererseits aber auch vermehrt unbequem sein und mit Nachdruck darauf pochen, dass unser Nöte ernst genommen werden. Letztlich braucht es Mut und Weitsicht aller Beteiligter.
Eschen-Nendeln soll als wirtschaftsfreundlicher Standort wahrgenommen werden. Es ist ein Vorteil, wenn grosse Industrie- und Produktionsbetriebe in der Nähe eines Autobahnanschlusses sind. Eschen-Nendeln besitzt Gebiete, die nah am Rhein gelegen sind. Unsere Gemeinde kann mit ihrer Infrastruktur ein Treffpunkt für das Unterland sein. Die entsprechenden Veranstaltungen soll die Gemeinde ideell und finanziell unterstützen. Verschiedene Bauprojekte sind am Laufen, und entsprechender Wohnraum wird geschaffen. Interessant für unsere schöne Wohngemeinde ist es auch, neue Steuerzahler anzuziehen, welche die gute Wohnlage zu schätzen wissen. Deshalb ist ein qualitatives Wachstum zu fördern. Generell wird sich das Image von Eschen-Nendeln verbessern, wenn das Positive auch wahrgenommen wird. Eine entsprechende Kommunikation soll dies unterstützen.
Zu den Hauptverkehrszeiten entsteht regelmässig Stau auf den Hauptdurchgangsstrassen. Dadurch entstehen der negative Schleich- und Umfahrungsverkehr durch die Quartiere. Dieser muss eingedämmt werden und grossen Wert auf die Sicherheit der Schulwege sowie des Langsamverkehrs gelegt werden.
Die Gemeinde soll für die Einwohner, die Geschäfte und Betriebe attraktiv und lebenswert bleiben. So verlockend der Bau von grösseren Einkaufszentren sein mag, ein Gemeindezentrum lebt gerade auch von den verschiedenen Geschäften und anderen Angeboten. Ich finde es toll, dass es bei uns noch eine Buchhandlung, eine Apotheke, eine Drogerie usw. gibt. Das muss so bleiben. Es gibt kaum etwas Trostloseres, als ein leeres Zentrum und eine verstopfte Peripherie. Mit «Kreuz plus» und «Clunia» wurden zwar Weichen gestellt, das Zentrum zu entwickeln und einen Begegnungsort zu schaffen. Das allein reicht nicht, die Projekte sind auch mit Leben zu füllen. Die Gemeinde wird das nicht alleine können, es braucht dazu neben einer aktiven Politik auch engagierte Einwohner. Die Gemeinde wird zwar nicht alle kreativen Ideen und Projekte finanzieren können, aber der Vorsteher und die Verwaltung müssen bereit sein, das Engagement der Bevölkerung zu unterstützen. Die Rheinaufweitung in den Eschner Auen ist für die Gemeinde eine grosse Chance. Auch wenn hier Ängste und Vorbehalte in der Bevölkerung bestehen, so bietet dieses Generationenprojekt Vorteile für die Einwohner, die Fauna und das Land. Wenn die Realisierung gelingt, hat die Gemeinde eines der schönsten Naherholungsgebiete.
Die Gemeinde ist vom Verkehr stark betroffen. Dies nicht nur an den Hauptachsen in Eschen und Nendeln, sondern auch durch den dadurch bedingten Schleichverkehr. Die bereits angekündigte Tempo-30-Limite auf Quartierstrassen ist eine richtige Massnahme. Solange sich der Verkehr beim Kreisel und an der Engelkreuzung staut, wird es weitere Massnahmen brauchen. Eine Gesamtlösung, wie der Verkehr zu regulieren ist, ist aber nur im Zusammenschluss mit den weiteren vom Verkehr betroffenen Gemeinden und dem Land möglich. So populär neue Strassen sein mögen, sie lösen das Verkehrsproblem im Land nicht. Ich bin auch überzeugt, dass der öffentliche Verkehr geeignet ist, die Situation zu verbessern. Dazu muss aber ein taugliches Mobilitätsmanagement verwirklicht werden und die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs gesteigert werden. Die Gemeinde, die an der Bahnlinie gelegen ist, muss sich als Ort mit einem Bahnhof zu einer S-Bahn bekennen. Der Unterstützungsbetrag für ein Bus-Abo ist nach Jahren des Stillstands zu erhöhen. Und es ist die Einführung eines Gemeindebusses zu prüfen, um denjenigen, die nicht in der Nähe einer Bushaltestelle wohnen, den Umstieg «anmächelig» zu machen.
Eine Verbindung im Riet zwischen Eschen-Nendeln und Gamprin-Bendern / Rheindamm wäre für den landwirtschaftlichen Verkehr sowie für Radfahrer und Fussgänger eine entlastende Lösung. Viel Verkehr ist hausgemacht. Ziel kann es sein, dass die privaten Fahrzeuge reduziert werden, indem die Gemeinde verschiedene Angebote wie Car-Sharing, Mitfahrgelegenheit-Apps oder Ruftaxis unterstützt. Wichtig wäre, dass die Linienbusse nicht im täglichen Stau steckenbleiben. Durch Busspuren und andere Massnahmen sollte der ÖV noch konkurrenzfähiger werden. Ich habe grosse Hoffnung, dass das gemeinsame Zukunftsprojekt «Entwicklungskonzept Unterland» einen bedeutenden Beitrag zu Lösungen des regionalen Verkehrsproblems bringen wird.
12
polit:zeit
3
12/2018
Fragen zur Vorsteherwahl 2019
Hansjörg Büchel, Balzers
Günter Vogt, Balzers
Daniel Hilti, Schaan
1
Was würden Sie als Bürgermeister / Vorsteher/in der Amtsperiode 2019–2023 vordringlich in der Gemeinde anpacken?
Vorneweg will ich darauf hinweisen, dass das Wahlprogramm der FBP Balzers für die Periode 2019 bis 2023 derzeit gemeinsam mit allen Kandidatinnen und Kandidaten erarbeitet wird. Zu gegebener Zeit werden wir unsere Ziele und Ideen den Wählerinnen und Wählern vorstellen. Der Gemeinderat wird sich ab Mai 2019 mehrheitlich aus neuen Mitgliedern zusammensetzen. Als Vorsteher werde ich deshalb bemüht sein, den Gemeinderat so rasch wie möglich in seine Aufgaben und Verantwortungen einzuführen. Um kompetent entscheiden zu können, müssen die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte die einzelnen Betriebsteile der Gemeindeverwaltung kennen und ebenso die geltenden Rahmenbedingungen wie Gesetze, Verordnungen, Richtplan und so weiter. Von zentraler Bedeutung sind die Planungsinstrumente, vor allem das laufende Budget 2019 und der vom Gemeinderat festgelegte Finanzplan, der die aktuell laufenden sowie die für die Zukunft vorgesehenen Projekte mit ihrem jeweiligen Finanzbedarf aufzeigt. Als amtierender Vorsteher habe ich mit dem Gemeinderat in den vergangenen Jahren soweit möglich und unter Berücksichtigung der Finanzen alles in die Wege geleitet, was vordringlich angegangen werden muss. Die aktuell laufenden Projekte fortzuführen und die bereits geplanten Vorhaben anzupacken, wird die wichtigste Aufgabe ab Mai 2019 bleiben. Die Frage müsste lauten, was wir, Gemeindevorstehung, Gemeinderat und Verwaltung, anpacken. Und zwar unter Einbezug der Balznerinnen und Balzner. Gemeinsam können wir den Stillstand in unserer schönen Gemeinde beenden. Dies setzt einen bürgernahen, aktiven Politik-, Führungs- und Arbeitsstil voraus: auf die Leute zugehen, sie aktiv einbinden und die Menschen überzeugen, indem man als Vorsteher vorangeht, auch wenn der Wind einmal etwas rauer bläst. Stellvertretend möchte ich zwei Schwerpunkte hervorheben. Es gibt neben dem «Balzner Pföh» zwei weitere typische Balzner Markenzeichen: das aktive, vielfältige Vereinsleben und die Burg Gutenberg als Wahrzeichen. Zu beidem gilt es Sorge zu tragen. Einerseits, indem wir die Vereine als Fundament für unser gemeinsames, lebendiges und solidarisches Miteinander im Dorf stärken. Anderseits, indem wir das kulturelle Potenzial der Burg Gutenberg mit Balzner Augenmass ausbauen und nutzen. Und: Gemeinsam müssen wir den Wirtschaftsstandort Balzers fit für die Zukunft machen. Mit einem starken Gewerbe, das auch für die Herausforderungen der Digitalisierung gewappnet ist. Dafür gilt es heute aktiv die richtigen Weichen zu stellen. Als gemeinsame Aufgabe von Politik und Wirtschaft.
Mit dem SAL und dem Lindaplatz konnten wir mithelfen, das Zentrum zu beleben. Obwohl wir mit der Entwicklung sehr zufrieden sind, sind weitere Anstrengungen notwendig, damit das Zentrum dauerhaft attraktiv bleibt. Mit dem Verdichtungskonzept und entsprechenden Gestaltungsplänen wird die Gemeinde bei privaten Überbauungen im Zentrum mithelfen, die Entwicklung in die gewünschte Richtung zu lenken. Wir werden aber auch unser kulturelles Angebot pflegen, das massgebend zum Funktionieren des Zentrums beiträgt. Ganz wesentlich in den nächsten Jahren ist die Umsetzung des Projektes Schaan grünt. Dabei geht es um Renaturierungen, die ökologische Aufwertung von Bächen und Flächen sowie die naturnahe Gestaltung von Strassenzügen im Zentrum. Mit der grossen Bautätigkeit in Schaan wird der Natur viel genommen, deshalb ist es für die Gemeinde Schaan verpflichtend, einen Ausgleich zu schaffen. Die Verkehrsproblematik und insbesondere die Verminderung von Schleichverkehr in den Quartieren bleiben ein wichtiges Thema. Mit weiteren verkehrsberuhigenden Massnahmen sollen Verbesserungen erreicht für die Anwohner erreicht werden. Wir werden uns aber auch mit bezahlbarem Wohnraum, mit Generationenwohnen und mit Familienmodellen befassen. Es ist uns wichtig, dass jede Familie die Möglichkeit hat, ihren Bedarf zu decken.
polit:zeit
12/2018
13
2
3
Für mich persönlich ist das Ziel, noch viele Jahre Vorsteher zu bleiben, um mich zusammen mit dem Gemeinderat, den Angestellten der Gemeindeverwaltung, den vielen in Balzers tätigen Vereinen und Organisationen sowie allen hier lebenden Menschen weiterhin für unser schönes Dorf einsetzen zu können. Für Balzers sehe ich als oberstes Ziel, dass wir ein Dorf bleiben, das höchsten Ansprüchen an die Wohn- und Lebensqualität genügt, und das für alle Menschen in ihren unterschiedlichen Lebenslagen. Wir haben eine tolle Ausgangslage: attraktive Infrastrukturen im Dorf für Familien, Jugendliche, Erwachsene und auch für ältere Menschen. Unsere Finanzen sind im Lot, und dank dem geltenden Finanzausgleich können wir mit fixen Einnahmen auch für die nächsten Jahre rechnen. Rund um unser Dorf herum haben wir eine wunderbare Natur, die wir als unsere Lebensgrundlage erhalten müssen.Natürlich erkennen wir auch Potenzial für mögliche Verbesserungen. Wie oben erwähnt, wollen wir unsere Ideen dazu veröffentlichen, sobald wir sie im Kandidatenteam gemeinsam erarbeitet haben. Auf jeden Fall werden die Menschen und ihre Bedürfnisse unsere langfristigen Ziele bestimmen.
Vor fünfzig Jahren wurden die Umfahrungsstrasse von Balzers und die neue Rheinbrücke nach Trübbach in Betrieb genommen. Dank diesem damals visionären Bauwerk haben wir in unseren Wohnsiedlungen praktisch nur Anliegerverkehr, weil der Verkehrsstrom zu den Industriegebieten in Balzers oder nach Triesen am Dorf vorbeigeführt wird. Dennoch bleiben uns genügend Verkehrsfragen. Die «Arbeitsgruppe Langsamverkehr» hat sich systematisch mit der Verkehrssituation in Balzers beschäftigt. Als Ergebnis liegt nun ein Massnahmenkatalog vor, der unter anderem mögliche Verbesserungen aufzeigt für Schulwege, Fussgänger sowie Velofahrer im und um das Dorf herum. Erste vorgeschlagene Projekte werden bereits umgesetzt oder sind für 2019 budgetiert, über weitere wird der neue Gemeinderat befinden müssen. Für die Anbindung des Gemeindezentrums an den öffentlichen Verkehr soll im Zusammenhang mit der Dorfplatzgestaltung ein konkreter Vorschlag ausgearbeitet werden. Auf Landesebene, wie in Balzers, bilden die Pendler zu den Arbeitsplätzen einen Grossteil der motorisierten Verkehrsteilnehmer. Verbesserungen sind wohl nur möglich, wenn so viele wie möglich den öffentlichen Personennahverkehr verwenden oder das Fahrrad. Um das zu erreichen, benötigen wir ein landesweit koordiniertes Vorgehen, das auch den grenzüberschreitenden Verkehr einbezieht. Eine Lösung mit einem Schienenfahrzeug scheint mir notwendig zu sein.
Die Gemeindearbeit basiert auf einem überalterten Leitbild aus dem Jahr 1998, und eine Positionierung fehlt gänzlich. Wofür stehen wir, wohin wollen wir und wie müssen wir das auf dem Papier Erarbeitete in unserer täglichen Arbeit optimal für Balzers umsetzen? Ohne diese Ziele können wir weder einen gemeinsame Weg begehen noch wissen wir, in welche Richtung dieser Weg überhaupt führen soll. Dieser gemeinsame «Balzner Kompass» ist die dringend notwendige Voraussetzung, um ehrlich und sinnvoll über langfristige Ziele zu reden. Die Erarbeitung des Balzner Kompass‘ müssen wir unbedingt prioritär angehen. Die Menschen schenken uns Politikern ihr Vertrauen, damit wir uns für sie und ihre Anliegen nach bestem Wissen und Gewissen einsetzen – mit Herzblut, Weitblick und einer grossen Portion Bodenständigkeit. Dieses Vertrauen gilt es mit entsprechend engagierter Arbeit zurückzuzahlen. Auch mit Blick auf die kommenden Generationen.
Balzers hat den grossen Vorteil, dass die Ortsumfahrung in der Vergangenheit sehr konsequent und zum richtigen Zeitpunkt angegangen wurde. Der Verkehr und dessen Bewältigung in der Gemeinde sind aber in einem Gesamtkontext mit dem Land und der Region zu betrachten. Hier gilt es, mit gezielten Massnahmen die aktuellen Verkehrsströme zu optimieren. Die Basis für den Nahverkehr bilden ein gut ausgebautes Fuss- und Radwegnetz sowie ein Öffentlicher Verkehr (ÖV), der die Knotenpunkte in der Gemeinde bedient. Dazu gehört auch das Gemeindezentrum. Unser Wohlstand basiert auch auf einer Wachstumsstrategie, dies hat zur Folge, dass der Verkehr und die Pendlerströme landesweit weiter zunehmen werden. Anreizsysteme und eine vorausschauende Raumplanung sind wichtig. Das Mobilitäts-Management der Firmen und auch die Parkplatzbewirtschaftung der Gemeinde unter Einbezug eines optimierten ÖV könnten auch Lösungen dafür bieten. Aber nach wie vor bildet der Anspruch auf eine individuelle Mobilität eine hohe Hürde bei diesem wichtigen Thema.
Die für die kommende Amtsperiode gesetzten Ziele sind zu einem rechten Teil auch langfristige. So wird das Zentrum eine Daueraufgabe bleiben, weil es immer wieder neue Entwicklungen gibt. Wir arbeiten mit den Privaten darauf hin, dass wir langfristig wieder ein Beizendorf werden und auch spürbar mehr Geschäfte haben. Aber auch das Wohnen im Zentrum bleibt ein Schwerpunkt. Je mehr Menschen im Zentrum wohnen, desto mehr Aktivität ist im Dorf. In den nächsten 10 Jahren sollte es auch möglich sein, die letzte Etappe der Poststrasse von der Wiesengass bis ins Loch zu realisieren. Zudem erhoffe ich mir, dass in der Verkehrspolitik zusammen mit dem Land die dringend notwendigen Entscheidungen zur Ertüchtigung der Verkehrsinfrastruktur gefällt werden können. Wenn wir dies nicht tun, werden wir in nicht allzu langer Zeit im Dauerstau stehen, was der Lebensqualität abträglich ist und auch die Wirtschaftskraft schwächt.
Bekanntlich ist Schaan sehr stark vom Strassenverkehr betroffen. Morgens und abends gibt es Staus auf den Hauptstrassen und Schleichverkehr in den Quartieren. Die neue Verkehrsführung im Zentrum und die Industriestrasse haben sich bewährt, und es hat anfänglich spürbare Entlastungen gegeben. Nachdem der Verkehr in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist, wird er mehr und mehr zu einer Belastung. Es ist daher dringend notwendig, ein Gesamtkonzept für das ganze Land zu erarbeiten. Eine Gemeinde allein kann dieses Problem nicht lösen, denn mittlerweile sind die Kapazitätsgrenzen nicht nur in Schaan, sondern auch in Vaduz, Eschen-Nendeln erreicht. Schon bald wir auch Ruggell an seine Grenzen kommen. In einem Gesamtkonzept müssen Lösungen für den öffentlichen Verkehr, den motorisierten Individualverkehr, den Langsamverkehr und die Vermeidung von Verkehr aufgezeigt werden und vom Volk genehmigt werden. Meiner Meinung nach ist die S-Bahn nach wie vor ein Muss und prioritär umzusetzen, wobei klar ist, dass letztlich das ganze Land bedient werden muss. Wir werden aber nicht umhin kommen, das Strassennetz punktuell auszubauen. Jedenfalls müssen wir die Entwicklungen in den Nachbarländern in unsere Überlegungen einbeziehen und darauf bedacht sein, dass wir nicht plötzlich abgehängt und alleine da stehen.
Wie schauen Ihre längerfristigen Zielsetzungen aus?
Wie steht es mit der Verkehrsproblematik in Ihrer Gemeinde aus? Und wie schätzen Sie die Lage im Land ein?
14
polit:zeit
3
12/2018
Fragen an …
1
Gemäss unserem Gesundheitsminister Pedrazzini lautet die Strategie für das Landesspital (LLS): 1. Sicherstellung der Liquidität des LLS, 2. Sanierung der Bilanz, 3. eine weitere Ausfinanzierung des LLS sowie 4. eine Verbesserung der Infrastruktur. Kann damit das Landesspital auf Erfolgskurs gebracht werden, oder ist es einfach ein Zeitplan für weitere Staatsausgaben?
Unternehmen, welche den ersten Punkt bzw. die Liquidität nicht gewährleisten können, erleiden das gleiche Schicksal wie die Medicnova. Insofern erscheint mir die gewählte Strategie des Gesundheitsministers plausibel, sofern man am Markt langfristig bestehen will. Es ist allerdings eine Illusion zu glauben, dass das Landesspital jemals einen grossen finanziellen Erfolg erwirtschaften wird. Es wird immer einen Staatsbeitrag brauchen. Erfolg hat das Landesspital, wenn es in Zukunft einen grösseren Anteil an liechtensteinischen Patienten behandelt. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist eine tadellose Qualität, die entsprechendes Vertrauen schafft.
Wendelin Lampert
Strategie ist in diesem Zusammenhang definitiv das falsche Wort. Es ist im Moment ein situatives Reagieren aus der Not heraus. Die dringend benötigte und x-fach geforderte gesamtheitliche und somit langfristige Planung bleibt weiterhin verborgen, weil aus meiner Sicht nur ein Miteinander im Rahmen einer gesundheitspolitischen Gesamtstrategie unser Gesundheitssystem als Ganzes weiterbringt. Je länger wir in der jetzigen Situation verharren oder stecken bleiben, weil persönliche Befindlichkeiten den gemeinsamen Weg blockieren, desto schlimmer wird sich der bevorstehende, über 100 Mio. Franken teure Spitalneubau in Grabs auf uns auswirken.
Mario Wohlwend
Ist das eine Strategie? Hier wird das Gesundheitswesen weiterhin als Kostenfaktor angeschaut und nur aus Sicht der Finanzen, d. h. der Bilanz und Liquidität, betrachtet. Für mich der falsche Weg. Wenn man sich keine Gedanken macht, wohin man strategisch wirklich will, machen finanzielle Überlegungen wenig Sinn. Ist das Ziel, weiterhin die Konkurrenz zum Spital Grabs und den niedergelassenen Ärzten oder eine Zusammenarbeit mit den regionalen Leistungserbringern? Eine gute regionale Verankerung des LLS gelingt langfristig nur, wenn unsere Bevölkerung von dem Angebot wirklich profitieren kann. Nur so werden die Arbeitsplätze am LLS erhalten bleiben.
Ecki Hermann
Die Frage ist suggestiv, die Antwort ist in der Frage ja bereits enthalten. Trotzdem ein Versuch einer eigenen Antwort: Die Liquidität sicherzustellen und die Bilanz zu sanieren, das ist keine Geschäftsstrategie. Das macht der Buchhalter, wenn alle Stricke gerissen sind und das Geschäft zugrunde gegangen ist. Solange Stiftungsrat, Geschäftsleitung, Regierung und Grossparteien einfach nach dem Prinzip Hoffnung, aber weder mit Konzept noch Strategie weiterwursteln, ist der nächste Notfallkredit eine Frage der Zeit. Personelle Konsequenzen im Stiftungsrat des Landesspitals sind überfällig. Die «Strategen», die jetzt am Ruder sind, haben den Vorteil, «Staatsgarantie» zu haben, was die Pleitiers der Medicnova nicht hatten.
Harry Quaderer
Herbert Elkuch DPL Demokraten Pro Liechtenstein
Zur finanziellen Grundlage und Infrastruktur braucht es auch mit den regionalen Haus-, Beleg- und Fachärzten ein gutes Einvernehmen. Das LLS kann für das Land eine gute Wertschöpfung erzielen. Wird davon ein Teil an die Patienten des LLS zurückerstattet, ist es lukrativer als Grabs. Weiters müsste für die Schweizer ein leichterer Zugang zum LLS vereinbart werden. Zur Gewährleistung der Grundversorgung reicht eine Spezialisierung auf einfache Behandlungen. Eine ausreichende Bettenbelegung ist für eine Grundauslastung erforderlich, sonst ist es ein Zeitplan für Staatsausgaben.
polit:zeit
12/2018
15
2
3
Jedes Unternehmen sollte von Zeit zu Zeit seine Prozesse und die Qualität extern prüfen lassen. Das sollte auch das Landesspital, und zwar unabhängig von der Diskussion um seine Finanzen. Damit sich wieder ein höherer Anteil an liechtensteinischen Patienten im Landesspital behandeln lässt, ist die Qualität das zentrale Argument. Wenn die hohe Qualität der Behandlung über einen längeren Zeitraum gewährleistet werden kann, wird sich dies im Land schnell herumsprechen, und die Fallzahlen werden entsprechend steigen. Es liegt also im ureigensten Interesse des Landesspitals, dass die Qualität schweizerischem Niveau entspricht.
Das Problem der Landesgesundheitskommission war, dass die interne Zusammenarbeit nicht funktioniert, weil externe Streitigkeiten in die Kommissionsarbeit hineingetragen wurden. Die Kommission muss meines Erachtens neu besetzt werden, und zwar so, dass sie einen positiven Beitrag zur Entwicklung eines bezahlbaren liechtensteinischen Gesundheitswesens leistet. Der Landtag muss dann aktiv werden, wenn die Landesgesundheitskommission primär mit Lobbyisten besetzt wird, welche vor allem ihre Eigeninteressen zu Ungunsten der Prämienzahler vertreten. Zur Landesgesundheitskommission stelle ich seit Jahren immer wieder Fragen im Rahmen der Rechenschaftsdebatte, und dies wird auch in Zukunft so sein.
Die Qualitätssteigerung im Spitalbetrieb muss intern auf der Tagesordnung stehen. Die Anwendung des «Zürcher Modells» ist eine Richtschnur dafür. Kern dieses Zürcher Modells sind die spezifischen Mindestanforderungen. So müssen beispielsweise gewisse Standards eingehalten werden, was die Verfügbarkeit von Fachärzten oder die Bereitschaftszeiten von Notfall- und Intensivstationen betrifft. Ausserdem gelten Mindestfallzahlen. Allerdings garantieren reine Fallzahlen noch keine Qualität. Zudem vermisse ich, dass die Qualität als Grad der Übereinstimmung zwischen Ansprüchen und Erwartungen (z. B. Geburtshilfe) von Patienten an eine Leistung angesehen wird.
Ja, das liechtensteinische Gesundheitswesen krankt und befindet sich in einer Sackgasse. Vertrauen spielt nicht nur zwischen Liebenden eine grosse Rolle, sondern auch zwischen den Playern im Gesundheitswesen. Hier scheint die Liebe definitiv eingeschlafen zu sein, deshalb muss das Feuer wieder entfacht werden. Ansonsten sind die Sachthemen automatisch blockiert. Das Vertrauen muss immer wieder (vor-)gelebt sowie «von oben» gewollt oder ermöglicht werden. Des Weiteren gilt es, die persönlichen Befindlichkeiten zugunsten von gesellschaftlich tragfähigen Lösungen, welche auch für zukünftige Generationen tauglich sind, hintanzustellen.
Da müsste man erst die Kriterien definieren. Man kann aber sicher festhalten: Wenn man von einer Klinik gewisse Voraussetzungen verlangt, sollen diese auch für andere gelten, insbesondere für ein Landesspital. Die Gesamtsituation bei der Medicnova lässt sich nicht 1:1 mit dem LLS vergleichen, die Medicnova hatte grosse regulative Hindernisse, die beim LLS nicht auftreten. Auf jeden Fall sollte man die Grundbedingungen beim LLS überdenken und klar festhalten, dass es nebst der Grundstrategie auch z. B. Fragen zum Thema Riskmanagement gäbe. D. h., was machen wir, wenn etwas nicht funktioniert, oder gibt es einen Sozialplan für unsere Mitarbeitenden, wenn die Vorgaben und Ziele nicht erreicht werden?
Die Landesgesundheitskommission war ein zentrales Instrument. Dass sie «weg-revidiert» wurde, hat auch damit zu tun, dass man kritische und bremsende Stimmen nicht mehr haben wollte. Ich habe schon oft eine überparteiliche, unabhängige Arbeitsgruppe gefordert, die sich für das Gesundheitswesen stark macht, der Landesgesundheitskommission entsprechend. Für die Entwicklung des Gesundheitswesens wäre dies enorm wichtig. Eine solche Arbeitsgruppe einzusetzen, ist nicht unbedingt Aufgabe des Landtags, aber es wäre ein gutes Signal an Regierung und Bevölkerung, sich hier zu engagieren. Hier steht erneut das Miteinander im Vordergrund.
Externe Beurteilung? Zürcher Modell? Unser Modell heisst Liechtensteiner Modell. Wenn wir wollen, können wir das selber erstellen und umsetzen. Wenn man aber lieber weiterwurstelt – ob nach Zürcher Modell oder nach Timbuktu Modell, spielt da keine Rolle –, wird weiterhin unnötig Geld für externe Beurteilungen oder Gutachten draufgehen.
Die «lie:zeit» sympathisiert auffällig mit der «verwaisten» Landesgesundheitskommission. Ein Missstand war und ist es m. E., wenn Kommissionen parteipolitisch bestellt werden oder sich einseitig als Lobby eines Berufsstandes gebärden. Wenn die Regierung zunehmend auf den Rat von Kommissionen mit «beratender Funktion» verzichtet, signalisiert sie einerseits, dass sie auch bereit ist, die volle Verantwortung zu übernehmen. Andererseits täte sie vielleicht besser daran, sich bei geeigneten Kommissionen Rat zu holen, anstatt externe Beurteilungen oder Gutachten einzukaufen.
Nein. Das Zürcher Modell bringt Zentralisierung und den Schiff bruch unserer Grundversorgung. Bringen höhere Fallzahlen eine bessere Qualität? Für komplizierte Eingriffe ja, aber viele Behandlungen erfordern kein Hochspezialistentum und Hightech-Einrichtungen. Ab 1892 hatten wir eigene Geburtenstationen. Im 2014 beschloss die Regierung, dass die Mütter die Kinder im Ausland, mit Zürcher Modell, zur Welt bringen sollen. Kürzlich meldete der LLS-Stiftungsrat, in Liechtenstein könnte sofort eine Geburtenstation eröffnet werden. Fazit: Eine Crew, die Zickzackkurse fährt, ist auszuwechseln.
Diese Kommission berät die Regierung in allen Belangen des Gesundheitswesens. Die Mitglieder wählt die Regierung (Gesundheitsgesetz Art. 48, Art. 52). Die Regierung wählte niemand in die Kommission, und jetzt ist sie tot. Die Regierung erfüllte den Auftrag des Landtages nicht. Zur «lie:zeit»-Frage: Ja, die Abgeordneten müssten einschreiten. Die Neue Fraktion (DPL) überlegt, wie. Ist diese Kommission notwendig? Kann eine solche Kommission unser Spital retten oder verbessern und die jetzige Regierung beraten? Oder könnte das Gesundheitsamt viel mehr dazu beitragen?
Als Grundbedingung für einen Spitalbetrieb müssen die Kriterien des «Zürcher Modells» erfüllt sein. Wäre vor weiteren Finanzdiskussionen nicht eine externe Beurteilung des LLS im Hinblick auf das Zürcher Modell zu fordern, wie dies bei der Medicnova auch der Fall war?
Die Landesgesundheitskommission, ursprünglich ein wichtiges gesundheitspolitisches Gremium, ist seit der gesetzlichen Neuordnung vor Jahren verwaist. Dabei wurden in den letzten Jahren wichtige Veränderungen im Gesundheitswesen vorgenommen. Wie ist dieser Misstand aus Sicht des Gesetzgebers zu beurteilen? Müsste der Landtag hier nicht tätig werden?
16
polit:zeit
12/2018
Drei Rega-Basen wenige Flugminuten vom Land entfernt Anfang November hat die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega ihre neuen Rettungshelikopter vom Typ Airbus H145 vorgestellt. Einer der sieben Rettungshelikopter der neuesten Generation wird die Rega ab Mitte 2019 auf der Rega-Basis St. Gallen, wenige Flugminuten von Liechtenstein entfernt, in Betrieb nehmen. Ein Anlass, die medizinische Versorgung unserer Bevölkerung aus der Luft unter Qualitäts- und Kostenkriterien kritisch zu betrachten. Text: Dr. Hansjörg Marxer Am 2. November 2018 präsentierte die Rega ihren neuen Rettungshelikopter. Der neue Rega-Helikopter vom Typ Airbus H145 ist leistungsstärker, mit modernstem Cockpit ausgerüstet und verfügt über eine nach den Anforderungen der Rega entwickelte Kabine. Basierend auf der Erfahrung mit dem Vorgängermodell EC145, das in den letzten 15 Jahren und während 60’000 Einsätzen eingesetzt wurde, hat die Rega die Kabine des neuen Helikopters überarbeitet und optimiert. Beispielsweise wurde die Beleuchtung in der Kabine verbessert, was dem Notarzt die Versorgung des Patienten während Nachteinsätzen erleichtert.
Auch das System zur Sauerstoffversorgung, das für eine künstliche Beatmung von Patienten benötigt wird, wurde komplett überarbeitet. Viele kleine Verbesserungen unterstützen die medizinische Crew und erlauben ihr, sich ganz auf die Versorgung des Patienten zu fokussieren.
Drei Rega-Basen wenige Flugminuten vom Land entfernt Mitte 2019 erhält die Basis St. Gallen «ihren» H145. Schweizweit betreibt die Rega mit 18 Rettungshelikoptern zwölf Einsatzbasen und eine Partnerbasis. Die Einsätze der roten Helikopter beschränken sich aber nicht nur auf Schweizer Territorium: Die
drei Rega-Basen Untervaz, St. Gallen und Mollis sind nur wenige Flugminuten von Liechtenstein entfernt und deshalb auch regelmässig im Ländle, dem süddeutschen Raum und in Vorarlberg oder Tirol im Einsatz. Wird die Rega von den lokalen Notrufzentralen aufgeboten, kommt es zu grenzüberschreitenden Einsätzen und damit zur Zusammenarbeit mit den lokalen Rettungsorganisationen, wie beispielsweise der Bergrettung Liechtenstein. Die lokalen Bergretter werden von der Rega-Crew als Unterstützung bei einem Einsatz in unwegsamem Gelände in Liechtenstein beigezogen. Die enge Zusammenarbeit ist wichtig und wird regel-
mässig trainiert: Im letzten Jahr organisierte die Rega deshalb in Liechtenstein einen sogenannten Partnertag mit Bergrettern, Feuerwehren und anderen liechtensteinischen Einsatzpartnern.
Per Rettungshelikopter ins Zentrumsspital Der Rettungshelikopter wird aber nicht nur nach Unfällen und Erkrankungen in unwegsamem Gelände eingesetzt, sondern auch für einen raschen Transport in ein weiter entferntes Zentrumsspital. Viele hochspezialisierte medizinische Eingriffe wie Organtransplantationen, neurochirurgische Operationen oder Eingriffe am Her-
polit:zeit
12/2018
zen können nur in speziell dafür eingerichteten Zentren durchgeführt werden. Die Behandlung von Patienten mit schweren Verbrennungen beispielsweise stellen in der Schweiz lediglich drei Zentrumsspitäler in Zürich, Lausanne und dem Tessin sicher. Die Rega spielt bei der Anbindung der peripheren Regionen an die Zentrumsspitäler mit entsprechenden Behandlungszentren der hochspezialisierten Medizin deshalb eine entscheidende Rolle und ist eine wichtige Stütze der medizinischen Grundversorgung.
Medizinische Grundversorgung aus der Luft ohne staatliche Subventionen Diesen Anspruch eines «Grundversorgers» verfolgt die Rega seit ihrer Gründung Mitte der
1950er-Jahre, obwohl sie keine staatlichen Subventionen erhält. Als gemeinnützige Stiftung organisiert, finanziert sich die unabhängige Rega zu mehr als 60 Prozent aus Gönnerbeiträgen ihrer mehr als 3,4 Millionen Gönnerinnen und Gönner. 40 Prozent erhält die Rega von Kostenträgern, wie beispielsweise Versicherern. Dieses Gönner-System hält die Rega in der Luft und ermöglicht ihr, das Wohl der Patienten ins Zentrum zu stellen und Einsatzbasen auch in der Peripherie ganzjährig rund um die Uhr zu betreiben, auch wenn sich das aus ökonomischer Perspektive nicht «lohnen» würde. Von diesem einzigartigen System profitiert auch Liechtenstein: Ohne dass das Fürstentum der Rega einen Beitrag leisten müsste, sind wir durch die nahen Rega-Basen
rund um die Uhr versorgt. Das weiss offenbar auch die Liechtensteiner Bevölkerung zu schätzen: Rund die Hälfte unterstützt die Rega und verfügt über einen Gönnerausweis.
Gönner ermöglichen Verbesserung der Luftrettung Die Gönner ermöglichen der Rega aber nicht nur, die Einsatzbereitschaft jederzeit und in peripheren Regionen sicherzustellen, sondern auch, das Einsatzspektrum laufend zu erweitern und die Versorgung aus der Luft zu verbessern. Seit Jahren arbeiten die Luftretter aus der Schweiz an ihrer Vision «Retten bei jedem Wetter». Möglich machen soll dies unter anderem ein Netz aus sogenannten Instrumentenflugrouten, das Helikopterflüge bei schlechtester Sicht ermög-
17
licht und periphere Regionen mit den Zentren verbindet. Auch zur Suche von vermissten Personen verfügt die Rega seit einem Jahr über ein neues Hightech-Einsatzmittel: Die Helikopter können bei Bedarf in kurzer Zeit mit einem neuartigen Multisensor-Suchsystem ausgerüstet werden, welches von eigens ausgebildeten Spezialisten bedient wird und vermisste Personen aus der Luft ausmachen kann. Weit weniger bekannt als die roten Rettungshelikopter sind die drei Ambulanzjets der Rega. Diese bringen Patienten aus der ganzen Welt zurück in die Schweiz – oder nach Liechtenstein. Das wird sogar in den Rega-Gönnerbestimmungen explizit erwähnt.
Der Patient im Mittelpunkt Herr Albrecht, welche Anforderungen stellen Sie an RegaNotärzte? Neben einem Facharzttitel in Anästhesie und/oder Intensivmedizin und fachspezifischen Weiterbildungen müssen Rega-Notärzte körperlich fit, berggängig und ausgesprochene Teamplayer sein. Wenn ich an einer 90 Meter langen Rettungswinde hängend einen Patienten berge, muss ich nämlich nicht nur fit sein, sondern meinen Kollegen, dem Rettungssanitäter, der die Winde bedient, und dem Piloten, der den Helikopter zentimetergenau steuert, blind vertrauen können. Wie trainiert man sowas? Die Technik ist nur so gut, wie der Mensch der sie bedient. Deshalb investiert die Rega viel in die Aus- und Weiterbildung ihrer Crews. Notärzte und Rettungssanitäter absolvieren beispielsweise medizinische Simulationstrainings. Piloten und Rettungssanitäter trainieren im Rega-eigenen Helikoptersimulator. Und letztlich wird auch das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Besatzungsmitgliedern geübt. Denn ein gut
funktionierendes Team kann viel mehr erreichen als eine Gruppe von Einzelkämpfern. Und darum geht es uns letztlich: rasch und professionell helfen und dafür sorgen, dass der Patient medizinisch optimal versorgt ist. Sie haben die Technik angesprochen. Über welche medizinische Ausrüstung verfügt ein Rega-Rettungshelikopter? Das Einsatzspektrum der Rega ist sehr breit. Von Verkehrs- und Freizeitunfällen über akute Erkrankungen bis hin zu intensivmedizinischen Spezialtransporten. Entsprechend bietet auch die Ausrüstung eines Rega-Helikopters grösstmögliche Flexibilität. Frühgeborene etwa können wir im eigenen Transportinkubator von einem peripher gelegenen Spital in ein Kinderspital fliegen. Dasselbe gilt für schwerstkranke Patienten, die wir beispielsweise an einer mobilen Herz-Lungenmaschine – ECMO genannt – von den Rega-Crews dem Weg in eine Spezialklinik betreut werden. So wird unser Rettungshelikopter schnell zu einer fliegenden Intensivstation.
Was fasziniert Sie auch nach über zehn Jahren in ihrer Funktion als Chefarzt bei der Rega? Einerseits schätze ich die Abwechslung, die das breite Einsatzspektrum mit sich bringt: Einmal bin ich im Gelände vollkommen auf mich allein gestellt, arbeite im Spital mit modernster Intensivmedizin oder kann einen Patienten aus dem fernen Ausland zurück in die Schweiz begleiten, weil er dort verunglückt oder erkrankt ist. A nderer seits sind wir bei der Rega sehr i n n o v a t i v. Ich kann neue Ei nsat zm it tel, wie beispielsweise die Isolationseinheit zum Transport hochinfektiöser Patienten, entwickeln oder Geräte, die im Spital Standard sind, für den Einsatz auf dem Helikopter adaptie-
ren, respektive optimieren. Das Schönste an meiner Arbeit ist aber, dass alles was wir bei der Rega machen, letztlich unseren Patienten zu Gute kommt. Das ist die grösste Motivation für mich – auch nach über zehn Jahren.
lie:zeit im Gespräch mit REGA Chefarzt Dr. med. Roland Albrecht
18
polit:zeit
12/2018
DPL gegen BedrohungsManagement Im Dezember-Landtag hat der Landtag ein neues Gesetz für ein Bedrohungsmanagement mit 16 Ja-Stimmen verabschiedet. Mit dem verabschiedeten Bedrohungsmanagement hat die Landespolizei nun weitere Möglichkeiten, potenzielle Gefährder einem Fallverwaltungssystem zuzuführen und damit zu überwachen. Text: Thomas Rehak
Polizei erhält weitere Kompetenzen Bisher konnte die Landespolizei nur Personen erfassen, die klar als gewaltbereit eingestuft werden konnten. Neu ist, dass nun auch Personen
einräumt potenzielle Gefährder bei der Landespolizei zu melden. Auch private Personen können bei der Landespolizei potenzielle Gefährder melden. Das Case Management analysiert die latente Gefahr mittels einer zentralen Stelle für die
ten wird eine Risikoanalyse mit Hilfe von Spezialisten und Software durchgeführt, und der potenzielle Gefährder eingestuft. Falls sich eine substanzielle Gefahr zeigt, werden allenfalls periodische Neubeurteilungen durchgeführt.
«bei denen aufgrund ihres Verhaltens oder ihrer Äusserungen eine gegen Dritte gerichtete Gewaltbereitschaft anzunehmen ist» von Art. 31 Abs. 1 des Polizeigesetzes erfasst werden. Damit kann die Landespolizei alle Personendaten, insbesondere über administrative oder strafrechtliche Verfolgungen und Sanktionen, sowie Persönlichkeitsprofile, neu auch von diesen Personen (Gefährdern) bearbeiten, soweit dies zur Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgaben erforderlich ist.
Gefährder werden analysiert Mit den Gesetzesanpassungen wurde nun auch in Liechtenstein ein koordiniertes Fallmanagement zur Früherkennung sich anbahnender Gefahren durch sogenannte Gefährder eingeführt. Dazu wird bei der Landespolizei ein zentrales Case Management installiert. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Ämtern, der Landespolizei, den Gerichten und der Staatsanwaltschaft, sollen mögliche Gefährder frühzeitig erkannt und professionell beurteilt werden. Dazu braucht es einen geregelten Datenaustausch zwischen den Behörden, aber auch eine Regelung, welche Ärzten, Psychologen und Psychotherapeuten ein Melderecht
»
Wir, die Demokraten pro Liechtenstein, haben diese Vorlage abgelehnt, da sie aus unserer Sicht viel zu weit geht. Thomas Rehak, Landtagsabgeordneter DPL
gesamte Datenverarbeitung, darunter fallen z.B. die Wohnsituation, Familienintegration, Arbeitssituation, finanzielle Lage, Suchtverhalten, Waffenbesitz, Bewegungsprofil und weitere. Mittels diesen und anderen Da-
Expertenteam entscheidet Das Expertenteam bestehend aus diversen Institutionen entscheidet über allfällige Massnahmen. Diese können z.B. folgende sein: Beratung der bedrohten Personen, eine Gefährderan-
sprache sofern zielführend, Fernhalte-Unterlassungsmassnahmen oder auch Haft. Ziel des Vorgehens ist eine mögliche Gefahr zu entschärfen noch bevor es zu einer Straftat kommt. Da neu praktisch jeder jeden als Gefährder deklarieren kann, stellt sich die Frage, ab wann eine Person als Gefährder eingestuft wird. Die Antwort ist nicht einfach, sie obliegt dem Expertenteam, welches nur unter der normalen polizeilichen Aufsicht steht. Grundsätzlich kann eine Person dann als Gefährder eingestuft werden, wenn Hinweise vorliegen, die durch Tatsachen belegt werden können, dass von der Person eine Gefahr ausgeht. Zudem können aber auch latente, unterschwellige oder diffuse Drohungen und Beschimpfungen, die nicht im Sinne des Strafgesetzbuches sind, zu einer solchen Einschätzung führen, insbesondere dann, wenn sich diese Hinweise manifestieren. Nicht darunter fallen sollen auffälliges, impulsives oder querulantisches Verhalten.
Zu viel Überwachung für die DPL Das Problem dieses neu eingeführten Bedrohungsmanagements liegt aus meiner Sicht in der Verhältnismässigkeit. Wir, die Demokraten pro Liechtenstein, haben diese Vorlage abgelehnt, da sie aus unserer Sicht viel zu weit geht, zu wenig konkret abgegrenzt ist und keinerlei parlamentarische oder richterliche Kontrolle beinhaltet.
polit:zeit
12/2018
19
Die grosse Koalition im (Dauer-) Wahlkampf Nicht nur die Weihnachtszeit, auch die Vorwahlkampfzeit hat wieder begonnen. Das heisst nichts anderes, als dass gesunder Menschenverstand und Sachlichkeit temporär aus der Politik der Koalitionspartner verschwinden. Vor vier Jahren bereits habe ich im Weiss Magazin im Beitrag «Alles Wahlkampf – oder was?» auf das Wahlkampfgebaren der Grossparteien hingewiesen. Jetzt geht es wieder los. Text: Wolfgang Marxer, Stv. Landtagsabgeordneter Freie Liste
Die damalige Analyse der Freien Liste wurde wie erwartet nie ernsthaft zur Kenntnis genommen. Aber genau drei Jahre später, ebenfalls am Ende des zweiten Jahres einer neuen Legislaturperiode und im gleichen Koalitionsbündnis, präsentieren sich VU und FBP noch stärker im Wahlkampfmodus. Die «Grossen» kreisen um sich selbst und verstricken sich immer wieder in politische Gemetzel, nachzulesen fast täglich in ihren Parteiorganen. War in der letzten Legislaturperiode die Sanierung des Staatshaushalts der gemeinsame Nenner, herrscht derzeit ein Jekami (jede/jeder kann mitmachen …) der übleren Sorte. Als Oppositionspartei könnte man ja über die Scharmützel schmunzeln, welche sich Schwarz und Rot liefern bzw. welche sich in den Reihen der FBP abspielen. Aber: Das Ausmass, die Konstanz und die Absurdität dieser politischen Ränkespiele schaden der Politik insgesamt.
Am Rande einer Implosion Sie führen dazu, dass die grosse Koalition an den Rand einer Implosion gebracht wird und die Glaubwürdigkeit der Politik insgesamt enorm leidet. Da werden Krisen herbeigeredet, die es eigentlich gar nicht gibt. Denken die beiden Grossparteien wirklich, dass die Leute nicht verstehen, was da abgeht? Fast wie in Deutschland könnte kommentiert werden: Das Martyrium der grossen Koalition muss ein Ende haben. Was haben Regierung und Landtag in dieser Legislatur – nach einem guten Drittel ihrer Laufzeit
– neu aufgegleist und in die Wege geleitet? In Angriff genommen? Von erreicht will ich gar nicht sprechen. Die grosse Koalition hat offenbar völlig das Gespür für Wirkung verloren, ignoriert, was in der Bevölkerung als konstruktive, nachhaltige Entwicklung verstanden wird. Da wird brav verwaltet, da wird administriert und gehofft, dass nichts Unvorhergesehenes passiert. In keinem der wichtigen Themen aus dem letzten Wahlkampf, aus dem Regierungsprogramm oder aus den Staatsfeiertags-Reden sind wir auch nur einen kleinen Schritt weiter. Und auch ein Zeichen wachsender, gerade parteiinterner Unzufriedenheit: Die Regierung wird mit parlamentarischen Vorstössen aus ihren eigenen Reihen geradezu bombardiert.
Selbstprofilierung Ohne Kursänderung in der grossen Koalition werden diese Regierung und dieser Landtag am Ende so in Erinnerung bleiben: geprägt von gegenseitigen Anschuldigungen und persönlichen Diffamierungen, von kleinkarierten Vorwürfen, von Fraktionen, die konzeptlos und uneinheitlich agieren und für die Selbstprofilierung das Mass der Dinge zu sein scheint, von Attacken auf Regierungsmitglieder parteiintern und (selbstverständlich) im Parteienwettstreit, von Gezänk in den eigenen Reihen. Wozu? All dies hat nichts mit den politischen Aufgaben zu tun, für welche Politiker gewählt sind. Es geht häufig einzig darum, sich ein «kämpferisches» Image für den nächsten Wahlkampf aufzubauen.
Esrumort Offensichtlich rumort es in fast allen Parteien. Für diese Erkenntnis würde es die Nebengeräusche aus DU, DPL oder durch den FBP-Parteiaustritt des Abgeordneten Kaiser nicht benötigen. Bei dieser inszenierten Aufgeregtheit sind die Töne der Freien Liste geradezu moderat. Sie konzentriert sich auf ihre Arbeit anhand ihres Wahlprogramms und versucht, ihre Themen wie z. B. ökologische Landwirtschaft, neue Form der Medienförderung, Mobilitätsmanagement, soziale Gerechtigkeit, aber auch Steuerthemen auf der politischen Agenda zu halten.
«Haben Parteien eine Zukunft?» Dies wurde kürzlich an einer Veranstaltung gefragt. «Ja», war die Antwort, aber welche Zukunft, müsste nachgefragt werden. Denn welches Schicksal Grossparteien quer durch Europa erleiden, lässt sich fast im Wochenrhythmus verfolgen und wird auch vor Liechtenstein nicht Halt machen. Eigentlich doch ein Grund zu Freude für die Freie Liste? Jein! Ja, es mag gut sein für eine kleine Partei wie die Freie Liste mit ihren Grundwerten; nein, es ist nicht gut, weil damit allgemein das Vertrauen in die Politik und in die Parteien schwindet.
»
Das Martyrium der grossen Koalition muss ein Ende haben. Wolfgang Marxer, Stv. Landtagsabgeordneter Freie Liste
20
sport:zeit
12/2018
Halbzeit: FC Vaduz muss sich nach unten orientieren So hatte man sich die Herbstsaison beim FC Vaduz nicht vorgestellt. Anstatt in der Spitzengruppe Unterschlupf zu finden und im Frühjahr noch um einen der beiden ersten Plätze zu kämpfen, muss sich der Liechtensteiner Challenge-League-Club nach unten orientieren. Vor der letzten Runde des Herbst-Durchgangs nimmt man den enttäuschenden 7. Rang ein. Die Reserve auf den Abstiegsplatz beträgt nur noch 4 Punkte. Text: Christoph Kindle
Auch der Trainerwechsel im September von Roland Vrabec zu Mario Frick hat nicht den erhofften Umschwung gebracht, im Gegenteil: Vrabec hatte sogar den besseren Punktedurchschnitt …
Nur ein Punkt aus vier Spielen Vor allem die vergangenen Wochen musste der FC Vaduz unten durch. Ein Zähler aus den letzten vier Partien ist eine, gelinde ausgedrückt, ernüchternde Bilanz. Dabei kassierten die Vaduzer nicht weniger als 12 Gegentore, die Stabilität in der Defensive ist schlicht nicht vorhanden. Auch bei der 1:3-Niederlage vor einer Woche beim erstarkten FC Aarau offenbarten sich die gleichen Schwächen wie in den Spielen zuvor. Ein völlig unnötiger Schubser von Sülüngöz führte nach 10 Minuten zum Penalty, und schon lag man im Hintertreffen. Fünf Minuten später konnte Marco Schneuwly sich den Ball
im Strafraum ungestört präparieren, die FCV-Abwehr stand Spalier und Aarau führte 2:0. Als dann Captain Philipp Muntwiler nach 32 Minuten mit
Gelb-Rot vom Platz flog, stand die Frick-Elf vor einer Herkulesaufgabe. Immerhin: Die Mannschaft fightete auch in Unterzahl bis zum Schluss und kam
nach einem Gaijc-Penalty auf 1:2 heran. Die Entscheidung fiel erst in der 89. Minute durch Misic.
Trotz den Toren von Regisseur Milan Gaijc konnte der FC Vaduz zuletzt nicht reüssieren.
Anzeige
FUSSBALL IST GEMEINSCHAFT. MBPI. In Liechtenstein. Für Liechtenstein.
Landstrasse 11, Postfach 130, 9495 Triesen Telefon +423 399 75 00, info@mbpi.li, www.mbpi.li
sport:zeit
12/2018
Gegentor in der Nachspielzeit Schon eine Woche zuvor, im Heimspiel gegen Rapperswil, funktionierte das Defensivverhalten der Vaduzer nicht. Obwohl man früh durch Muntwiler in Führung ging, kehrte keine Sicherheit im FCV-Spiel ein, und so lag man bei Halbzeit plötzlich mit 1:2 im Rückstand. In der zweiten Hälfte brachten Gaijc und Dossou die Liechtensteiner mit ihren Treffern zurück auf die Siegerstrasse, doch der Jubel verhallte in der tristen Nacht rund ums Rheinpark-Stadion. In der 93. Minute patzte die Abwehr erneut, und Rapperswil kam noch zum Ausgleich. Und in letzter Sekunde verhinderte Keeper Hirzel sogar noch den Super-GAU, als er mit einer Glanztat das 3:4 verhinderte.
kam zwar ein neuer Geist in die Mannschaft, die Spielfreude kehrte teilweise zurück, doch punktemässig kann nicht von einem Fortschritt gesprochen werden. Vrabec holte mit der Mannschaft aus den ersten 5 Spielen 7 Punkte, Mario Fricks Bilanz lautet 12 Spiele und 12 Punkte. Die Mannschaft wirkt nicht stabil genug, die Schwan-
Keine Steigerung nach Trainerwechsel Im September hatte Mario Frick den Deutschen Roland Vrabec als Cheftrainer abgelöst. Es
kungen sind nach wie vor zu gross. Mario Frick weiss, wo die Hebel anzusetzen sind, nur mit der Umsetzung hapert es noch. Immerhin: Eine Chance haben die Vaduzer vor der Winterpause noch, um die wenig berauschende Bilanz etwas aufzupolieren. Im Heimspiel am Sonntag gegen Schaffhausen braucht es unbedingt einen Sieg. Zum einen,
um den Abstand nach hinten zu vergrössern, zum andern will man die Winterpause natürlich mit einem positiven Gefühl antreten. Der Auftakt in die Rückrunde hat es nämlich in sich: Anfang Februar geht’s zum Leader Servette nach Genf, dann kommt mit Lausanne der zweite Aufstiegsfavorit ins Rheinpark-Stadion.
Jodel Dossou, Nationalspieler aus Benin, brachte Schwung in die Vaduzer Offensive.
Anzeige
Gratis
EIN GLÜHW CH & PUNS on
FC VADUZ FC SCHAFFHAUSEN tv offerier AG B L L r e d
SO, 16. Dezember 2018, 16 Uhr Rheinpark Stadion, Vaduz liechtenstein www.fcvaduz.li
Folge uns auf
und
21
22
sport:zeit
12/2018
Ski-Weltcup: Tina Weirather ist auf Kurs Beim Speed-Auftakt in Lake Louise ist Tina Weirather resultatmässig noch nicht ganz dort gelandet, wo sie sich das vorgestellt hatte. Aber die 29-jährige Planknerin war bei den Leuten und wusste, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Letzte Woche beim Super-G in St. Moritz dann die Bestätigung des positiven Gefühls: Platz drei und der insgesamt 19. Podestplatz in ihrer Parade-Disziplin. Text: Christoph Kindle
In den nächsten Tagen stehen für Tina Weirather noch zwei grosse Herausforderungen auf dem Programm. Die in Val d’Isère abgesagten Rennen werden Dienstag und Mittwoch in Gröden nachgetragen. Auf der berühmten Saslong sind bis jetzt nur die Männer gefahren.
Details fehlten in Lake Louise Die Olympia-Bronzemedaillen-Gewinnerin im Super-G wird sich in dieser Saison vornehmlich auf die schnellen Disziplinen Abfahrt und Super-G konzentrieren. Deshalb war man auf den Speed-Auftakt im kanadischen Lake Louise sehr gespannt. Bei der ersten Abfahrt zeigte die Planknerin dann eine ansprechende Leistung und fuhr auf Platz 5, aufs Podium fehlten nur ein paar Hundertstel. Tags darauf, wieder stand eine Abfahrt auf dem Programm, war Tina hervorragend unterwegs, ehe sie ein Verschneider im unteren Streckenteil jäh aus dem Rennen riss. Die Liechtensteinerin konnte einen schweren Sturz gerade noch verhindern, deshalb war sie im Ziel erleichtert. «Schade um den vergebenen Top-Platz, aber ich bin froh, dass ich nicht gestürzt bin, das hätte schlimm ausgehen können.» Tags darauf im Super-G wollte sie ihren Vorjahreserfolg wiederholen, am Ende musste sie sich aber mit Rang 15 begnügen. Aber auch hier die Gewissheit: Aufs Podium fehlte nicht allzu viel, zeitlich war Weirather einigermassen dabei. Die Analyse, zusammen mit Trainer Charly Pichler, ergab dann, dass bei der Feinabstimmung noch
leichte Korrekturen gemacht werden mussten.
In St. Moritz auf dem Podium Mit den Erkenntnissen von Lake Louise und den intensiven Trainingswochen zuvor in Colorado reiste Tina Weirather zurück nach Europa und direkt nach St. Moritz. Auf der Piste Engiadina, auf welcher die LSV-Läuferin schon zwei Super-G gewinnen konnte und im Februar 2017 auch WM-Silber holte, sollte das erste Podium in diesem Winter eingefahren werden. Und dies gelang Tina dann auch mit Platz drei, nur 42 Hundertstel hinter der erneut überragenden Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Diese entwickelt sich immer mehr auch zur Speed-Spezialistin. Platz zwei ging an die Schweizerin Lara Gut, sie war 14 Hundertstel schneller als Tina Weirather.
Die Planknerin war zufrieden: «Man musste während der Fahrt viel improvisieren, insgesamt ist mir dies recht gut gelungen, ich bin happy.» Alles in allem ist es in St. Moritz schon ihr sechstes Podium (inklusive WM).
Vorfreude auf Val Gardena Die nächsten Frauen-Weltcuprennen finden nun nicht, wie ursprünglich geplant, in Val d’Isère, sondern in Val Gardena – bekannt auch als Gröden – statt. Auf der berühmten Saslong-Strecke in Südtirol fahren normalerweise nur die Männer, für die Damen ist es eine Premiere. Tina Weirather freut sich auf die Bewerbe: «Ich habe die Männerrennen in Gröden immer mit grossem Interesse am Fernseher verfolgt, die Strecke ist faszinierend. Toll, dass wir jetzt dort auch fahren können. Es ist eine
der wenigen Strecken, die ich noch nicht kenne, das wird eine spezielle Herausforderung.» Und Liechtenstein hat sehr gute Erinnerungen an Val Gardena. Auf der Saslong feierte der Balzner Markus Foser im Dezember 1993 einen sensationellen Abfahrtssieg mit der Startnummer 66, und auch Marco Büchel konnte einen seiner vier Weltcup-Erfolge in Gröden realisieren, und zwar im Dezember 2005. Ein gutes Omen für Tina Weirather? Weiterhin offen ist, ob die 29-Jährige im Verlaufe dieser Saison auch die Riesenslalom-Skier wieder anschnallen wird. Die Planknerin will dies kurzfristig entscheiden, grundsätzlich haben für die achtmalige Liechtensteiner Sportlerin des Jahres aber ganz klar Abfahrt und Super-G Priorität.
Tina Weirather fährt am 8. Dezember 2018 beim Super G in St. Moritz erstmals in dieser Saison aufs Podest. Sie wird Dritte. (Bild: Gepa Pictures, Graz)
business:zeit
12/2018
23
Besitzesstörung – und wie man sich helfen kann Der Besitzer einer beweglichen oder unbeweglichen Sache (Immobilie) kann sich auf den gesetzlichen Besitzesschutz berufen. Insbesondere kann dies bei nachbarschaftlichen Problemen der Fall sein, wenn beispielsweise die eigene Garageneinfahrt durch das Zuparken des Nachbars nicht mehr zugänglich ist. Text: Thomas Nigg, Rechtsanwalt und Senior Partner
Besitz und Besitzesschutz Wer die tatsächliche Gewalt über eine Sache hat, ist ihr Besitzer. Der Schutz von diesem Besitz ist gesetzlich verankert, weswegen jeder Besitzer eine Störung seines Besitzes durch verbotene Eigenmacht abwehren darf. Hierbei kommt es nicht darauf an, ob der Besitz an beweglichen oder unbeweglichen Sachen besteht, und darf beispielsweise ein Besitzer, welchem heimlich oder durch Gewalt eine Sache entzogen wird, den Täter verfolgen und ihm die Sache wieder abnehmen oder aber ihn beispielsweise von seinem Grundstück vertreiben. Diese Selbsthilfe ist jedoch nur in gesetzlich eng abgesteckten Grenzen möglich. Eine Störung durch verbotene Eigenmacht kann sowohl durch Entziehung als auch Beeinträchtigung des Besitzes erfolgen, und es wird verlangt, dass die Störung widerrechtlich erfolgt. Daraus ergibt sich auch die allgemeine Pflicht des Dritten, eine Störung zu unterlassen. Falls der Besitzesschutz nicht mehr gegeben ist, kann sich der Besitzer mittels Klagerecht zur Wehr setzen. Damit sich der Besitzer aber auf das Gesetz stützen und entsprechende Handlungen vornehmen kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.
Nicht Selbsthilfe, sondern Richterspruch Wird der Besitzer durch verbotene Eigenmacht eines Dritten an seinem Besitz gestört, kann er sich mit einer sogenannten Klage aus Besitzesstörung oder
Eigentümer, im Zusammenhang mit Nachbarkeitsstreitigkeiten oder dem unerlaubten Abstellen von Fahrzeugen auf fremdem Grund.
Thomas Nigg, Rechtsanwalt und Senior Partner
einer Klage aus Besitzesentziehung weiterhelfen. Besitzesschutzklagen dienen der Wahrung bzw. Wiederherstellung einer bisherigen tatsächlichen Situation, wobei die Klage aus Besitzesstörung auf Beseitigung der Störung, Unterlassung weiterer Störungen und Schadenersatz, die Klage aus Besitzesentziehung hingegen auf Rückgabe der Sache und Schadenersatz abzielt. Im Rahmen einer solchen Klage wird jedoch nicht abschliessend über das dingliche Recht an der streitigen Sache selbst bzw. über die Rechtsmässigkeit dieses Zustandes entschieden. Es soll le-
diglich der Beeinträchtigung des Besitzes, welcher auf verbotener Eigenmacht durch den Störer basiert, entgegenwirken. Voraussetzung hierfür ist, dass der Besitzer durch die verbotene Eigenmacht in seiner tatsächlichen Herrschaft über die Sache übermässig beeinträchtigt wird. Eine solche Störung kann sowohl Folge eines aktiven Tuns als auch einer Unterlassung sein. In der Praxis werden Klagen aus Besitzesstörung oftmals im Zusammenhang mit Liegenschaften erhoben. So beispielsweise bei Streitigkeiten im Rahmen eines Nutzungsrechts an einer Garage zwischen dem Dienstbarkeitsberechtigten und dem
Zeitliche Grenzen der Besitzesschutzklagen Besitzesschutzklagen sind an zwei zeitliche Einschränkungen gebunden. Einerseits muss der Besitzer (Kläger) sofort, nachdem ihm der Eingriff sowie der Täter bekannt geworden sind, die Sache zurückfordern oder die Beseitigung der Störung verlangen. Darüber hinaus muss der Kläger die spezielle einjährige Verjährungsfrist des Art 508 SR beachten. Das Klagerecht aus Besitzesstörung verjährt nach Ablauf eines Jahres ab Entziehung oder Störung, selbst wenn der Besitzer erst später von dem Eingriff und dem Täter Kenntnis erhalten hat. Dies bedeutet, dass die Möglichkeit einer Besitzesschutzklage nach Ablauf eines Jahres verjährt und somit nicht mehr durchsetzbar ist. Dementsprechend sollte bereits in einem frühestmöglichen Stadium reagiert und gegebenenfalls professionelle juristische Unterstützung beigezogen werden.
Wuhrstrasse 6, 9490 Vaduz Liechtenstein T +423 236 30 80 F +423 236 30 81 office@gasserpartner.com www.gasserpartner.com
24
business:zeit
/ Publi-Reportage
12/2018
Chic und gross, modern und innovativ Ziemlich genau 16 Monate ist es her, dass das Casino Admiral Ruggell – damals noch Casino Admiral Liechtenstein – im KOKON I seine provisorischen Hallen öffnete. 450 m2, rund 50 Mitarbeiter, 100 Spielautomaten und 5 Live-Game Tische. Das war einmal! Am 4. Dezember fand die regelrecht herbeigesehnte Eröffnung des neuen Casinos im KOKON II Gebäude statt. Die Räumlichkeiten Früher war es klein aber fein. Heute ist es gross und chic, modern und innovativ. Über 2400 m2 auf zwei Stockwerke verteilt, erstreckt sich das Casino im neuen Gewand. Neu hat es auch einen eigenen Eingang welcher seitlich am Gebäude liegt (früher im KOKON I war der Eingang mittig). Durch diesen gelangt man ins Foyer wo einem schon das erste Highlight erwartet. Eine automatische
American Roulette Foto: Daniel Ospelt
Garderobe. Kostenlos natürlich. Knopf gedrückt, Türe auf, Jacke rein, Türe zu, Ticket mitnehmen. Fertig. Danach kann man mit Hilfe des Strichcodes auf dem Ticket die Jacke jederzeit wiederhaben. Wer es lieber klassisch mag, hat natürlich die Möglichkeit, seine Jacke beim Empfang abzugeben. Nach Einlass ins Casino steht man vor den Live-Game-Tischen mit American Roulette,
Black Jack oder Texas Hold’em. 10 sind es an der Zahl, das Angebot diesbezüglich hat sich also verdoppelt! Zur Linken gibt es eine Ecke mit Spielautomaten sowie eine wunderschöne, einladende Bar mit lächelndem Personal welches einem willkommen heisst. Wenn man dem Bartresen folgt und der Wand entlang geht und dann um die Ecke, kommt man an den Kassen vorbei in den
Raucherbereich. Denn die erste Hälfte sowie der 2. Stock sind komplett rauchfrei. Doch auch im Raucherbereich geizt das Casino nicht mit Angeboten. Total befinden sich 218 Spielautomaten im neuen Gebäude, modernste und aktuellste Geräte aber auch Klassiker sind zu finden. Live-Game-Tische gibt es hier bei den Rauchern keine. Wer dennoch nicht auf Roulette verzichten möchte, hat natürlich die Möglichkeit dies am Impera
business:zeit
12/2018
25
Bleiben die leer? «Wir haben noch ein Ass im Ärmel» verrät uns Nadine Lipp, Marketing Leiterin des Casinos. «Lassen Sie sich überraschen. Mit dem «Club Admiral» werden wir die Erwartungen garantiert toppen. Es wird einmalig sein und nicht nur den Spielern im Ländle und im Schweizer Grenzgebiet ein Freudenschrei entlocken» scherzt sie weiter. Genaueres wird nur über die Sozialen Medien bekannt gegeben und auf der neuen Homepage auf www. casino.li veröffentlicht. Da sind wir mal gespannt…
Imperial Lotus Roulette Foto: Daniel Ospelt
Lotus Roulette zu tun. Ein vollautomatisierter Roulette-Tisch mit einem Display zum Setzen und einem richtigen Roulette-Kessel wo die Kugel live rollt. Eine Bar gibt es auch hier im Raucherbereich. Mit einer ganz neuen Karte welche Lust auf einen Cocktail oder einen Snack macht. Der Snack der kommt aus der Küche, und die Küche befindet sich nicht nur in klein neben der Bar sondern auch in ganz gross im ersten Stock. Im zugehörigen Frederick Restaurant. Dieses haben wir bereits vergangenen Monat vorgestellt. Stilistisch ist es vom Casino getrennt, hat eine eigene Linie und vor allem einen eigenen Eingang. Das Restaurant ist nämlich durch den Gebäudehaupteingang zu erreichen, welcher wie schon im KOKON I in der Mitte liegt. Doch bietet es auch die Möglichkeit, direkt ins Casino zu kommen. Oder eben umgekehrt. Die Türe lässt sich jedoch nur durch einen Mitarbeiter des Casinos oder des Restaurants öffnen, dies auch Sicherheitsgründen. Ne-
benan befindet sich auch der Event-Bereich. Diesen kann man für private- oder geschäftliche Anlässe buchen. Sei es für ein privates Pokerturnier, eine Spieleinführung oder einfach ein Ausprobieren der Spielautomaten und Tischspiele. Ob Weihnachtsessen, Junggesellenabschied oder Familienfeier. Eine gute Gelegenheit gibt es immer. Verbunden mit dem Restaurant ist dieses Angebot einmalig. Das Spielangebot Das Platzangebot wurde enorm erweitert und dementsprechend auch die Spielmöglichkeiten. Sie wurden alle samt verdoppelt. Wo früher 100 Spielautomaten einluden, sind es heute 218 an der Zahl. Die meisten nagelneu und die Spiele die neusten auf dem Markt. Wie bereits erwähnt, haben sich auch die Live-Gams verdoppelt. Die Regeln und Mindesteinsätze jedoch sind geblieben. Es gibt nach wie vor keinen Kleider- und auch keinen Spiel-
Industriering 40 ● 9491 Ruggell ● casino.li
zwang wie es in anderen Casinos der Fall ist. Die Gäste sind willkommen so wie sie sich wohlfühlen. Die Besucher des Casino Admiral Ruggell schätzen eben diese Herzlichkeit und Gastfreundschaft sehr. Das Ass im Ärmel Was geschieht eigentlich mit den alten Räumlichkeiten?
Wer das Casino besuchen möchte kann dies täglich ab 11 Uhr morgens bis 3 Uhr nachts tun. Am Freitag und Sonntag sogar bis 4 Uhr. Zu finden ist das Casino neu am Industriering 40, 9491 Ruggell. 2 grosse, kostenlose Parkhäuser (Parkticket am Empfang entwerten lassen) stehen den Gästen zur Verfügung.
Nichtraucher Bar Foto: Daniel Ospelt
26
business:zeit
12/2018
Der Liechtensteiner Wohnungsmarkt ist in Bewegung Irgendwo wohnen muss naturgemäss jeder. Die dabei gewählten Modelle – Miete, Eigentumswohnung oder Einfamilienhaus – sind ganz unterschiedlich und individuellen Bedürfnissen sowie finanziellen Möglichkeiten angepasst. Aber obwohl viel Wohneigentum leer steht, hält der Trend zum Bau von neuen Einheiten an. Ein Überblick über den Liechtensteiner Wohnungsmarkt und die verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten für Mieter und Eigentümer. Text: Heribert Beck
Angebot und Nachfrage bestimmen den Leerstand Gemäss der im Sommer vom zuständigen Amt veröffentlichten Gebäude- und Wohnungsstatistik gab es in Liechtenstein mit Stichtag 31. Dezember vergangenen Jahres 20 514 Wohneinheiten. Über 230 mehr als ein Jahr zuvor. Dennoch standen über 800 Wohnungen beziehungsweise – wenn auch deutlich seltener – Einfamilienhäuser leer.
Wie Immobilienexperte und Deimag-Geschäftsführer Wilfried Strässer bereits vor einigen Monaten in der «lie:zeit» ausführte, handelt es sich bei den ungenutzten Wohnungen vor allem um Altbauten, bei denen eine rechtzeitige Sanierung verpasst worden ist. «Wir jedenfalls verzeichnen eine grosse Nachfrage nach den Objekten, die wir zum Kauf anbieten», hielt er fest.
Die Bevölkerung wächst – also wird gebaut Der Grund dafür, dass weiterhin viel gebaut werde, ist gemäss Wilfried Strässer einfach und einleuchtend: «Liechtenstein ist eines der wenigen europäischen Länder, die ein jährliches, stetiges Bevölkerungswachstum verzeichnen. Dementsprechend ist auch immer eine Nachfrage vorhanden, und der Markt für Immobilienunternehmen ist alles
andere als übersättigt.» Wichtig für die Kunden – ob nun Mieter oder Käufer – sei vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis. «Für Qualität wird auf jeden Fall immer gerne bezahlt – so jedenfalls unsere Erfahrung.» Strässers Geschäftspartnerin Michaela Thöny, bei Deimag Immobilien zuständig für die Vermietung, betonte an gleicher Stelle in der «lie:zeit», dass die
business:zeit
12/2018
Mietpreise vom Vermieter nicht mehr einfach so wunschgemäss gestaltet werden können, wie dies vielleicht früher einmal der Fall war. «Deshalb ist derzeit eher eine leichte Korrektur nach unten zu beobachten.»
Vaduz an der Spitze der Statistik Interessant ist, dass sich gemäss
Statistik ungenutzter Wohnraum vor allem in urbanen Gebieten – falls man in Liechtenstein von solchen sprechen kann – und weniger in ländlichen befindet. «Auf Gemeindeebene zeigt sich, dass der Anteil der nicht bewohnten Wohnungen unterschiedlich hoch ausfiel. In Vaduz lag dieser Anteil deutlich
über dem Landesdurchschnitt», hält das Amt für Statistik fest. So waren am Stichtag in Vaduz rund 6 Prozent oder 179 der 2996 Wohnungen nicht bewohnt. Die tiefsten Anteile an nicht genutztem Wohnraum wurden demgegenüber in Ruggell mit knapp 2 Prozent (18 Wohnungen), in
27
Gamprin mit etwas über 3 Prozent (23 Wohnungen), in Planken mit 3,8 Prozent (7 Wohnungen) und in Schellenberg mit ebenfalls rund 4 Prozent (17 Wohnungen) verzeichnet.
Land fördert den Wohnungsbau in Liechtenstein Bis zu 150 000 Franken als staatliche Förderung in Form eines zinslosen Darlehens können Bauherren oder Käufer von Eigentumswohnungen in Anspruch nehmen. Wer für diese Unterstützung infrage kommt, ist genau geregelt. Der Trend zum Bezug der Wohnbauförderung ist aber seit Jahren rückläufig. In den Jahren 2011 und 2012 gewährte das Amt für Bau und Infrastruktur gemäss Eve-
line Marxer vom Fachbereich Wohnbauförderung noch über 100 Darlehen. Seither gehen die Zahlen deutlich zurück. Im vergangenen Jahr waren es lediglich noch 44 ausbezahlte Darlehen. «Es kann davon ausgegangen werden, dass sich diese Tendenz fortsetzt. Der starke Rückgang entstand durch die Abschaffung der Kindersubventionen im Wohnbauförderungsgesetz und die tiefen Zinsen,
welche die Banken gewähren», sagt Eveline Marxer. Der gesamte aktuelle Darlehensbestand betrage rund 154 Millionen Franken.
100‘000 Franken als Einkommensgrenze «Die Förderungsmittel werden volljährigen Personen mit Wohnsitz in Liechtenstein gewährt, die das liechtensteinische Landesbürgerrecht
oder die Staatsangehörigkeit einer Vertragspartei des Europäischen Wirtschaftsraumes besitzen oder aufgrund zwischenstaatlicher Vereinbarungen gleichgestellt sind», sagt die Expertin. Gleichgestellt und damit förderungsberechtigt sind demnach auch Schweizer Staatsangehörige. «Antragsteller und deren Ehegatten oder eingetragene Partner, die jeder für sich oder gemeinsam
Anzeige
und Geschäftspartnern für Ihr Vertrauen und wünschen allen eine besinnliche Adventszeit und frohe Festtage. Wilfried Strässer & Michaela Thöni
Aktuelle Angebote unter www.deimag.li
Wir danken allen Kunden
28
business:zeit
bereits über familiengerechtes Wohneigentum in Liechtenstein verfügen, sind von einer Förderung ausgenommen.» Die geförderten Objekte seien für den Eigenbedarf vorgesehen. «Bei Erfüllung der übrigen Voraussetzungen werden die Förderungsmittel gewährt, wenn das – gemäss Wohnbauförderungsgesetz zusammengesetzte – Einkommen, welches sich aus dem Durchschnitt der vergangenen zwei Jahre ergibt, 100 000 Franken
12/2018
nicht übersteigt. Die Ausrichtung von Förderungsmitteln ist fristgerecht zu beantragen», sagt Eveline Marxer.
1000 Franken pro Quadratmeter Die Förderung eines Objektes richtet sich nach der Grösse. «Das Darlehen entspricht bei einer Mindest-Nettowohnf läche von 60 Quadratmetern einem Betrag von 60 000 Franken. Es erhöht sich bei jedem weiteren vollen Quadratmeter um je-
weils 1000 Franken, sodass bei einem Objekt mit der höchstzulässigen Nettowohnfläche von 150 Quadratmetern das Darlehen 150 000 Franken beträgt.» «Die Tilgung des zinslosen Darlehens beginnt unter Vorbehalt der Vermietung des Objektes im fünften Jahr nach Auszahlung des Darlehens», sagt Eveline Marxer. Die jährliche Tilgungsrate beträgt bei einem Einkommen bis 100 000 Franken drei Prozent. Diese Einkommens-
grenze erhöht sich für jedes minderjährige Kind sowie für jedes volljährige, nicht erwerbstätige Kind, das eine Schule besucht, sich in einer Berufslehre befindet oder dauernd erwerbsunfähig ist, und sofern der Antragsteller für den Unterhalt des Kindes aufkommt, um 5000 Franken. Das Einkommen von Personen, die miteinander verheiratet sind oder in eingetragener Partnerschaft leben, wird zusammengerechnet.
Hypotheken ermöglichen das Eigenheim Die Kunden der drei grossen Liechtensteiner Banken, Landesbank, LGT und VP Bank, haben ein Hypothekenvolumen in Höhe von einigen Milliarden Franken für den Bau oder Kauf von Eigenheimen aufgenommen. Genaue Kriterien sollen dabei Überschuldungen vermeiden. «In den letzten drei Jahren sind wir im Durchschnitt mit einem Hypothekenvolumen von 150 Millionen Franken gewachsen, was ungefähr 200 Hypothekenkunden pro Jahr entspricht. Aktuell haben wird knapp 7’000 Hypothekenkunden», sagt Manfred Pfammatter, Leiter Finanzierungen Liechtenstein bei der Landesbank. «Unser Kreditvolumen hat sich in den vergangenen Jahren langsam, aber stetig erhöht. In Liechtenstein beträgt
es derzeit rund 1,5 Milliarden Franken», sagt auch Franz Hilbe, Bereichsleiter Finanzierungen der LGT. Bei der LLB sind es 4,9 Milliarden Franken, bei der VP Bank 3,3 Milliarden. Letztere bezieht die Zahlen aber auf die gesamte Unternehmensgruppe und nicht nur auf den Standort Liechtenstein, wie Patrick Cavelti, Leiter Kundenberatung Commercial, erläutert.
Sicherheit ist Pflicht «Bei einer neuen Finanzierung beträgt die durchschnittliche Kreditsumme für ein Einfamilienhaus oder eine Eigentumswohnung rund 700’000 bis 800’000 Franken», sagt Manfred Pfammatter. Um einen solchen Kredit zu bekommen, muss der Kunde bei der Landesbank einige Voraussetzungen erfüllen. «Bei einer Kreditsumme
Anzeige
Ihr Immobilienpartner Vermietung · Verwaltung · Verkauf www.turnex.li · T +423 392 37 36
von 6’500’000 Franken müsste er cirka 115’000 Franken pro Jahr verdienen.» Entsprechende Sicherheiten natürlich vorausgesetzt. Hinzu kommt, dass Eigenmittel in Höhe von 20 Prozent der Bausumme eingebracht werden müssen. «Die kalkulatorische Tragbarkeit muss auf jeden Fall gegeben sein», hält Franz Hilbe von der
LGT fest. «Diese berechnet sich aus einem angenommenen Zinssatz von 4,5 Prozent – der höher ist als der tatsächliche Zinssatz, um auch im Falle steigender Zinsen ausreichend abgesichert zu sein – sowie einem Nebenkostensatz von zirka 0,8 Prozent der Anlagekosten. Multipliziert man diese 5,3 Prozent mit der Kreditsumme von 650’000 Franken, ergibt das 34’450 Franken.
business:zeit
12/2018
Diese Summe darf nicht höher sein als 40 Prozent des jährlichen Nettoeinkommens. Dieses sollte somit mindestens 86’000 Franken betragen, andernfalls ist eine Kreditvergabe in dieser Höhe nicht möglich.» Wobei Sicherheiten und Eigenmittel selbstverständlich auch bei der LGT Voraussetzungen für die Kreditvergabe sind.
Zinsbelastung hängt vom Modell ab Die zinsliche Belastung im angenommenen Beispiel eines Kredits in Höhe von 650’000 Franken lässt sich nicht pauschal angeben. «Dies hängt von diversen Faktoren ab, wie beispielsweise der Wahl des Kreditproduktes», sagt Patrick Cavelti von der VP Bank. «Es kommt ganz darauf an, welches Hypothekenmodell der Kunde
Anzeige
Einen direkten Zusammenhang zwischen Hypothekarnachfrage und Wohnungsleerständen sehen wir nicht Patrick Cavelti
wählt», sagt auch Franz Hilbe. Bei einem Zinssatz von rund 1,5 Prozent betrüge die jährliche Belastung aber knapp 10’000 Franken.
Liegenschaft aus Leidenschaft Zu unseren Kernkompetenzen zählt unter anderem die Bewirtschaftung (Verwaltung) von Immobilien aller Art. Die damit verbundenen Aufgaben werden zunehmend zeitintensiver und anspruchsvoller. Immobilien verdienen eine sorgfältige und kompetente Bewirtschaftung unter individueller Betreuung. Nur so ist auch eine nachhaltige Werterhaltung, Wertsteigerung und ein angemessener Ertrag gewährleistet. Sind Sie mit Ihrer derzeitigen Bewirtschaftung nicht zufrieden oder fehlt Ihnen die Zeit, Ihre Liegenschaft selbst zu betreuen? Kein Problem, wir können Sie gerne entlasten. Fragen Sie uns nach einer unverbindlichen Offerte.
www.vogt-immobilien.li Heiligkreuz 18, Vaduz · T +423 264 22 00 · info@vogt-immobilien.li
29
Im Extremfall droht Versteigerung Falls ein Kunde seinen Kredit nicht mehr bezahlen kann, geht es an die Sicherheiten. «Wenn ein Objekt nicht mehr tragbar ist und die Zinsen nicht mehr bezahlt werden können, kann die Bank die ausstehenden Beträge gerichtlich einfordern, was im Extremfall zum Verkauf des Hauses führen kann. Es kann zu einer Versteigerung des Hauses kommen, wobei sich die Bank das Recht vorbehält, das Haus ins Eigentum zu nehmen, sollte der Steigerungspreis nicht ausreichen, um die ausstehenden Beträge zu decken. In Liechtenstein kommt es allerdings sehr selten vor, dass eine Bank ein Haus ins Eigentum nimmt», sagt Manfred Pfammatter. In Fällen von Zahlungsunfähigkeit «versuchen wir, gemeinsam
mit dem Kunden eine für beide Seiten zufriedenstellende und für den Kunden umsetzbare Lösung zu finden. In seltenen Fällen muss aber die Hypothek gekündigt werden und sogar die Verwertung der Liegenschaft mittels Zwangsversteigerung erfolgen. Wir als Bank haben kein Interesse daran, Liegenschaften in Eigenbesitz zu nehmen», sagt Franz Hilbe im Namen der LGT.
«Bauboom lässt nach» Darüber, ob sich der Leerstand an Wohnungen in Liechtenstein auf die Hypothekarnachfrage ausgewirkt hat, herrschen unterschiedliche Meinungen bei den drei Banken. «Wir bemerken, dass der Bauboom seit zwei, drei Jahren nachlässt», sagt Manfred Pfammatter. «Einen direkten Zusammenhang zwischen Hypothekarnachfrage und Wohnungsleerständen sehen wir nicht», hält Patrick Cavelti fest. Und Franz Hilbe sagt: «Wir sehen keine sinkende Nachfrage nach Hypotheken.»
30
kultur:zeit
12/2018
LGT Young Soloists: Auftritte sind eine gute Vorbereitung auf eine Karriere als Solist.
«Die Musik ist meine grosse Leidenschaft» Lir Vaginsky ist mit 14 Jahren die zurzeit jüngste Musikerin im Orchester der LGT Young Soloists. Dort lernt die talentierte Violinistin, was es braucht, um auf den grossen Konzertbühnen der Welt als Solistin zu brillieren. Text: Adrian Roost · Fotos: Oliver Rust
«Ich möchte etwas tun, das mich glücklich macht – und das ist die Musik. Seit ich mich erinnern kann, ist Musik ein wichtiger Teil meines Lebens. Am liebsten höre ich klassische Musik, aber auch andere Stilrichtungen gefallen mir. Zur Violine bin ich gekommen, als ich in Tel Aviv an meiner Schule ein Instrument ausprobieren durfte. Da war ich 7 Jahre alt. Das Cello kannte ich durch meine Mutter, auch Piano hatte ich schon gespielt. Weil ich etwas Neues versuchen wollte, entschied ich mich für die Violine. Das erste Jahr war noch nicht so intensiv. Ich wollte einfach mal sehen, was ich auf dem Instrument machen
konnte. Aber dann hat es mich gepackt, und ich habe begonnen, immer mehr zu üben. Mit 9 Jahren gewann ich meinen ersten Solisten-Wettbewerb.
Eine Familie von Musikern Meine ersten Violinlektionen hat mir meine Mutter gegeben. Sie ist eine bekannte Cellistin, tritt als Solistin auf und spielt in einem Trio und in einem Quartett. Dank ihrer grossen Erfahrung gibt sie mir immer wieder wertvolle Tipps. Meine jüngere Schwester Dorel spielt Querflöte und ist auch schon als Solistin aufgetreten. Auch mein Onkel, meine Tante und mein Cousin Gerald sind Musiker. Wir spielen oft alle
zusammen. Erst kürzlich war ich wieder in Israel und bin zusammen mit meiner Familie aufgetreten. Es war wunderschön. Nur mein Vater macht keine Musik. Er ist Grafikdesigner, unterstützt mich aber sehr auf meinem Weg als Musikerin.
Musizieren als Solistin oder im Ensemble Vor zwei Jahren, da war ich 12, besuchte ich zum ersten Mal die Homepage der LGT Young Soloists. Mein Cousin Gerald und eine meiner Freundinnen spielten bereits in diesem Orchester. Obwohl ich eigentlich noch zu jung war, schickte ich eine Aufnahme von mir an Alexander Gilman, den künstlerischen Leiter der LGT Young Soloists
– und wurde tatsächlich zum Vorspielen eingeladen. Es war fantastisch, und ich habe mich riesig gefreut. Bei den LGT Young Soloists mitzuspielen, ist super. Die anderen Mitglieder des Orchesters sind sehr nett, wir helfen uns gegenseitig und geniessen das Musizieren im Ensemble, abwechslungsweise als Solist und als Ensemblemusiker. Weil ich zurzeit die Jüngste bin, kann ich sehr viel von den anderen Orchestermitgliedern lernen.
Bühnenerlebnisse rund um den Globus Besonders hilfreich sind für mich auch die Ratschläge von Alexander Gilman. Er ist selbst
kultur:zeit
12/2018
schon in jungen Jahren als Solist aufgetreten und weiss, worauf es für uns in Zukunft ankommt. So konnte ich in kurzer Zeit wichtige Erfahrungen sammeln, meine Bühnenpräsenz verbessern und mein Repertoire erweitern. Und auf Tournee mit den LGT Young Soloists konnte ich Orte kennenlernen, die ich sonst nie besuchen würde. Neben den vielen Konzerten in Europa und Asien, die wir in den vergangenen zwei Jahren gegeben haben, konnten wir Anfang 2018 wieder eine CD mit dem Plattenlabel Sony RCA aufnehmen. Sie heisst «Nordic Dream». Wir spielen Werke skandinavischer Komponisten aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Für mich ist es bereits die zweite CD-Aufnahme mit den LGT Young Soloists. Klar, es ist nicht immer einfach, die Schule und das Leben als Musikerin unter einen Hut zu bringen. 2018 haben wir rund 40 Konzerte in Asien, Amerika und Europa gespielt. Im Sommer haben wir sogar 10 Tage als Residenzorchester im österreichischen Mattsee gastiert.
Musikalisches Vorbild Itzhak Perlman Meine Berliner Mitschüler sagen oft, dass ich Glück hätte, weil ich immer in der Schule freibekomme. Aber natürlich muss ich den verpassten Schulstoff während und nach den Konzerttourneen irgendwie aufarbeiten. Das ist manchmal hart, aber diesen Preis zahle ich gerne für die unvergesslichen Erlebnisse mit dem Orchester. Ich habe auch Freunde in der Schule, aber mit den Kolleginnen und Kollegen bei den LGT Young Soloists ist es ganz speziell. Wir reisen ja sehr viel zusammen und verbringen während der Proben und Konzerttourneen eine intensive Zeit. Das schweisst zusammen. Wie lange ich im Orchester spielen werde, weiss ich noch nicht. Im Moment geniesse ich einfach die Zeit und hoffe, dass sie noch eine ganze Weile dauert.
Mein musikalisches Vorbild ist der Violinist Itzhak Perlman. Natürlich wünschte ich mir, dass auch ich später als Solistin auf Tournee gehen kann. Aber es ist wie beim Leistungssport: Der Weg an die Spitze ist lang und hart, man muss sehr viel arbeiten, um es bis ganz nach oben zu schaffen. Zum Glück fällt mir das Üben nicht so schwer. So übe ich an normalen Schultagen etwa 3 Stunden täglich, an schulfreien Tagen können es schon mal 8 Stunden und mehr sein.
ist einfach meine grosse Leidenschaft, und ich kann mir nicht vorstellen, etwas anderes zu machen.»
Selbst wenn ich es nicht schaffen sollte, Solistin zu werden, würde ich Musik machen, zum Beispiel als Kammermusikerin oder in einem Orchester. Musik
KONZERTE UND CDS Die LGT unterstützt die LGT Young Soloists seit ihrer Gründung 2013. Nach «Italian Journey» (2015), «Russian Soul» (2017) und «Nordic Dream» (2018) wird im kommenden Jahr bereits die vierte CD der LGT Young Soloists beim renommierten Plattenlabel RCA Red Seal (Sony) erscheinen. Die Aufnahmen werden schon im Januar stattfinden. «Dieses Mal werden wir populäre, virtuose und melancholische Showstücke einspielen, bei denen sich unsere Solisten von ihrer besten Seite zeigen können», verrät der künstlerische Leiter Alexander Gilman. Zudem werden die LGT Young Soloists wieder so oft wie möglich auf den Bühnen der Welt stehen. Zu den Höhepunkten des Konzertjahrs 2019 werden Auftritte im Congress Graz, im Musikverein Wien, in der Berliner Philharmonie und beim Rheingau Musikfestival sein. Rund 40 Konzerte sind 2019 auf dem Programm, darunter in Zürich (28.09.), Düsseldorf (1.11.) und München (31.12.). Ausserdem werden die LGT Young Soloists vom 17. bis 28. August erneut als Orchestra in Residence im österreichischen Mattsee gastieren. Im Februar 2018 wurde das Engagement der LGT für die LGT Young Soloists mit drei Swiss Sponsorship Awards ausgezeichnet.
Lir Vaginsky LGT Young Soloists
31
32
meine:zeit
12/2018
«Radio muss ‹menscheln›» Wir stellen vor: Julia Hoch «Liechtensteins Radiostimme am Morgen» Sie ist die Liechtensteiner Stimme am Morgen und gehört seit fast einer Dekade zum Tagesprogramm von Radio L: Julia Hoch. Doch Radio ist für die Triesnerin mehr als Moderieren. Sie hat sich schon lange hoffnungslos mit dem Radiofieber infiziert und es somit geschafft, ihre Passion des «Schwatzens» zum Beruf zu machen, was ihr täglich ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Text: Radio L
«Ich war ziemlich nervös und hatte nass geschwitzte Hände.», erinnert sich Julia Hoch an ihr Debüt bei Radio L im Alter von 23 Jahren. Seit diesem Moment sind fast 10 Jahre durch das Land gezogen und abgesehen von einem kurzen Intermezzo ausserhalb in einem Informatikbetrieb, blieb sie dem Sender treu, da es nirgends so schön «menschelt» wie beim Radio. «Das Gefühl nach der ersten Sendung werde ich nie vergessen: Ich war unbeschreiblich glücklich, stolz und voller Adrenalin.»
«Radio L ist Identität und Heimat.» Dieses Gefühl blieb Julia bis heute erhalten, denn die stolze Liechtensteinerin ist immer noch Feuer und Flamme, wenn es um ihren Traumjob geht. «Das coole am Radiomachen ist, dass man mit verschiedenen Themen und Menschen in Verbindung kommt, bei denen man sonst kaum die Chance hätte, ranzukommen und so auch immer wieder ein Aha- Erlebnis erlebt.» Sie sei stolz mit ihrer Stimme das Fürstentum durch den Morgen zu begleiten und an einem der schönsten Flecken der Welt daheim zu sein. Daher verstehe es sich von selbst, dass Radio L für sie ein Stück Identität und Heimat sei. Kaum ein Tag gleiche dem anderen. Die Tätigkeit einer Moderatorin beim Liechtensteiner Rundfunk sei so spannend, dass
es relativ schwierig sei aus den vielen Erlebnissen ein einzelnes Highlight zu küren. Neben lustigen Interviews mit Weltstars wie Seal oder Anastacia, ist ihr jedoch vor allem die Reportage über einen Bestatter in Erinnerung geblieben. Dabei traf sie eine Dame, die ihre eigene Beerdigung plante, was Julia schwer beeindruckte. «Die Dame war mit sich und dem Leben im Reinen, was mich sehr berührte.»
Der beste Ausgleich auf Erden… Neben der Moderation und dem frühen Aufstehen findet Julia Hoch trotzdem immer Zeit für ihr Pferd Maya. Die passionierte Reiterin empfindet die Stallarbeit und den Unterhalt ihres Tieres trotz ihrer teils recht unregelmässigen Arbeitszeiten nicht als anstrengend. Es sei ein Ausgleich und es garantiere ihr die richtige Erholung und ein Auf-
laden der Batterien nach einem stressigen Tag. Sie strahlt über das ganze Gesicht, wenn sie von ihrem Pferd spricht und es ist sofort ersichtlich, dass das Reiten ihr eine perfekte Entspannung garantiert. Wie ausgeglichen sie ihre Tierliebe macht, zeigt, dass sie in der ganzen Zeit bei Radio L trotz der vielen Frühdienste erst ein einziges Mal verschlafen hat. Julia stand an diesem Tag aber trotzdem um fünf nach sechs im Pyjama im Studio und begleitete die Hörerschaft in den Tag. Julia sagt von sich, sie sei eben ein richtiger Morgenmensch, welcher dem Kaffee nicht abgeneigt sei und es liebe, Herausforderungen anzunehmen.
Grosse Pläne 2019 Nach dem turbulenten Jahr für Radio L wolle sie mit dem ganzen Team Vollgas für ein herausragendes und frisches Radioprogramm geben. Ihr persönliches Ziel sei es, im Bereich online sich stärker einzubringen. Als Dank für das Vertrauen des Landtages sei es wichtig, dass der Liechtensteinische Rundfunk auch im digitalen Zeitalter die Menschen in der Region mit den neusten Geschichten versorge. Für dieses Ziel geht Julia Hoch auch die bekannte Extrameile und beginnt im Januar eine Weiterbildung im Bereich der neuen Medien. Doch zuerst steht jetzt einmal ein besinnliches Weihnachtsfest auf der Agenda, welches die 33-Jährige klassisch im Kreise
ihrer Familie feiern wird. Sie sei top motiviert ins nächste Jahr zu starten und freue sich auf viele persönliche und berufliche Herausforderungen.
STECKBRIEF Name: Julia Hoch Geburtstag: 7. Mai 1985 Wohnort, aktuell: Triesen Hobbys: Reiten und Sport, Serie gucken mit meinem Freund Lieblingsessen: «Chäsknöpfli» und Spaghetti Bolognese Lieblingsgetränk: Wasser oder Kaffee Aktuelles Lieblingslied: Shallow - Lady Gaga und Bradley Cooper Lieblingsort: Ibiza Radio L ist für mich… … Heimat, Familie und eines der schönsten Fleckchen der Erde.
meine:zeit
12/2018
33
Der Schellenberg «musikt» Das 72. Liechtensteiner Verbandsmusikfest findet vom 21. bis 23. Juni 2019 in der Gemeinde Schellenberg statt. Für die Ausführung zeichnet das jüngste Mitglied des Liechtensteiner Musikverbandes – der Musikverein Cäcilia Schellenberg – verantwortlich.
Auch wenn die Gemeinde Schellenberg die zweitkleinste Gemeinde Liechtensteins ist, verfügen die Unterländer über ein grosses, beeindruckendes Musikensemble: 40 aktive Musikanten/-innen und 20 Jungmusikanten/-innen.
«Der Schellenberg musikt» Das jährliche Verbandsmusikfest ist der grösste Event der Blasmusik in Liechtenstein. Der Musikverein Schellenberg hat bereits vor 10 Jahren mit dem Motto «Der
Schellenberg ruft» gezeigt, dass seine Mitglieder echte Musikfest-Organisatoren sind. Das bevorstehende Verbandsmusikfest 2019 steht unter dem Slogan «Der Schellenberg musikt» – und das Programm, das später vorgestellt wird, wird Liechtensteins Musikfreunde erneut in Scharen nach Schellenberg locken.
Musikverein Schellenberg freut sich auf Zusammenwirken mit Casino Schaanwald Um einen Anlass in dieser Grös-
senordnung über drei Tage durchführen zu können, ist der organisierende Verein auf Unterstützung der Privatwirtschaft, der Gönner, der öffentlichen Hand sowie weiterer speziell wohlwollend eingestellter Unterstützer angewiesen. Es freut den Musikverein Cäcilia Schellenberg ausserordentlich, dass mit dem Casino Schaanwald – namentlich Verwaltungsratspräsident Dr. Martin Meyer und Marketing-Manager Michael Moosleithner – ein Hauptsponso-
ring vereinbart werden konnte, das diesem kulturellen Musikprojekt eine hohe Wertschätzung entgegenbringt. Denn bis es so weit ist, werden über 100 Personen mit einer Freiwilligenarbeit von 2000 Stunden aufwarten müssen. Der Musikverein Cäcilia Schellenberg ist sehr erfreut, mit dem «Kopf-Sponsor» Casino Schaanwald diesen musikalischen Grossevent im Juni 2019 auf eine erfolgreiche Basis zu stellen.
Vereinbarungs-Unterzeichnung des Hauptsponsorings des Casino Schaanwald mit dem Musikverein Cäcilia Schellenberg: v. l. Johannes Kaiser, OK- und Festpräsident des Liecht. Verbandsmusikfestes 2019; Michael Moosleithner, Marketing Manager des Casino Schaanwald; Walter Lampert, Präsident des Musikvereins Cäcilia Schellenberg; und Dr. Martin Meyer, Verwaltungsratspräsident des Casino Schaanwald. (Foto Michael Zanghellini)
34
weihnachts:zeit
12/2018
Weihnachten Woher kommt was Wort?
Die Geschenke sind gekauft, der Tannenbaum steht geschmückt im Wohnzimmer und Weihnachten vor der Tür – so wie jedes Jahr. Bei mir auch. Nur habe ich mich diesmal gefragt, woher eigentlich dieses seltsame Wort kommt: Weihnachten.
Gut, irgendwie ist da eine «Nacht» enthalten, aber so richtig schlüssig ist es zunächst nicht, oder?
naht. In seiner ursprünglichen Verwendung schwingt auch die Bedeutung «Abend» mit.
Lassen Sie uns deshalb einmal schauen, was es mit diesem Wort auf sich hat, was Weihnachten eigentlich bedeutet. Zunächst einmal müssen wir festhalten, dass Weihnachten ein Wort im Plural ist (obwohl sich darüber kaum jemand im Klaren ist, da es weitgehend ohne Artikel verwendet wird). Im Singular heisst es die Weihnacht. Weihnachten ist bereits seit dem 12. Jahrhundert in deutschen Sprachen bezeugt, im Mittelhochdeutschen hiess es etwa wîhenaht (Singular) oder wîhennahten (Plural).
Das Element weih- im Bestimmungswort ist ebenfalls aus anderen Wörtern vertraut: Weihrauch, Weihwasser, Jugendweihe, weihen.
Das Grundwort ist uns allen als «Nacht» vertraut. Zu mittel- und althochdeutscher Zeit schrieb man
Es ist seit dem 8. Jahrhundert bezeugt, als mittel- und althochdeutsch wîhen, altsächsisch wihian. Das germanische Wort weiha- bezeichnete heilige Dinge und Personen. Unser heutiges Verb «weihen» lässt sich als «etwas heiligen, widmen» verstehen. Und so ist Weih-Nacht also ein anderes Wort für den Heiligen Abend oder die Heilige Nacht. Die Endungen erklärt sich dadurch, dass es aus einem Wortgefüge im Dativ Plural entstand:
ze den wîhen nahten, also «an den heiligen Nächten». Aus diesem Gefüge entstand unser heutiges Wort Weihnachten. Wenn nun also wieder die kälteren Winterabende kommen und Sie beim Glühwein mit Freunden in Weihnachtsschwärmereien versinken, auf dem Weihnachtsmarkt oder in einer entspannten Runde bei Ihnen im heimischen Wohnzimmer, fragen Sie gern einmal in die Runde, ob jemand die Wortbedeutung erklären kann.
Wir wünschen Ihnen ein frohes und besinnliches Fest!
Anzeige
IHREN FÜSSEN ZULIEBE!
rse Dive ab lle e d Mo CH F
49.–
U NEU Pinot Noir Rosé Abtswingert AOC Vaduz
Hausschuhe aus echtem Lammfell. Herrlich warm, angenehm und gesund.
Biodynamische Weine
www.hz-weinbau.li
weihnachts:zeit
12/2018
35
Neue Pächterin für das «Luce» in Vaduz Elisa Mirarchi wird künftig das Restaurant Luce in Vaduz führen. Das bisherige Konzept «Italienisches Restaurant mit Pizzeria» soll beibehalten werden, nachdem sich Inhaber Alfred Lampert aus Altersgründen zurückgezogen hat.
Nun steht es definitiv fest: Elisa Mirarchi ist die neue Pächterin des Luce. Aus einer Reihe von Interessenten erhielt sie von Alfred Lampert, der sich von einem Expertenteam beraten liess, den Zuschlag. Mit ihrer Firma Elisas Catering und Gastro GmbH wird sie das Luce als Pächterin übernehmen, das weiterhin als «italienisches Restaurant mit Pizzeria» geführt wird. Elisas Catering ist ebenfalls im Gebäudekomplex des Luce eingemietet. Die neue Pächterin ist Vaduzerin seit 2013, als sie bei einer Bürgerabstimmung eingebürgert wurde. Seit dem Jahr 2013 leitete sie das Catering des FC Vaduz und betreute kulinarisch auch den VIP-Club und den Premier-Club des Vereins. «Elisa Mirarchi bringt beste Voraussetzungen für die Weiterführung des Luce mit», ist Alfred Lampert überzeugt. Aber nicht nur Fussball-Liebhaber kennen Elisa Mirarchi als kompetente Gastronomin, sondern auch viele Vereine und Privatpersonen, die sie bei Anlässen mit kulinarischen Spezialitäten belieferte. Alfred Lampert hat das Luce, das früher weit über die Landesgrenzen unter dem Namen Schwefel bekannt war, während rund 25 Jahren nebenamtlich als Inhaber geführt. Mit dem Eintritt in das Pensionsalter reifte bei ihm der Entschluss, sich aus dem aktiven Gastronomie-Geschäft zurückzuziehen. Eine Schliessung des Lokals kam für Alfred Lampert nicht infrage, so dass er sich für eine Verpachtung entschied. Elisa Mirarchi startet mit ihrem Team am Montag, 7. Januar 2019. Am Freitag, 11. Januar 2019, findet ab 18 Uhr die offizielle Eröffnung mit einem italienischen Abend – Buffet und Musik – statt.
Alfred Lampert, Inhaber des «Luce» in Vaduz, wünscht der neuen Pächterin Elisa Mirarchi viel Erfolg bei der Führung des italienischen Restaurants mit Pizzeria.
Pizza-Kurier Va d u z · w w w. l u c e . l i Anzeige
bequeme, lässige, trendige, aber aussergewöhnliche Mode für jeden Tag
HT S WEIHNAC A K T ION
WEIHNACHTSGUTSCHEINE für CHF 100.– und nur CHF 90.– bezahlen
weihnachts:zeit
36
12/2018
Warum feiern wir besinnliche Weihnachten? Es geht an Weihnachten nicht nur um Geschenke, Festtagsbraten, Lebkuchen und andere Süssigkeiten, welche die meisten in der heutigen Zeit mit den Festtagen verbinden. Der prunkvolle Lichterglanz, die frisch gebackenen Plätzchen, der Christbaumschmuck sowie die Besuche auf den Weihnachtsmärkten sind eben nicht alles. Mit Weihnachten feiern wir die Geburt Jesu Christi und damit die Ankunft Gottes in der Welt. Das Wortglied «Weih» leitet sich aus dem germanischen Wort «wiha»
ab, das so viel wie «heilig» bedeutet. Somit wird Weihnachten als «heilige Nacht» übersetzt, in der Jesus vor mehr als 2000 Jahren als Messias und Sohn Gottes zur Welt kam. Auf diese Art und Weise begab sich Gott in Bethlehem unter die Menschheit, um sich Ihnen mitzuteilen, sich Ihrer zu erbarmen und Ihnen auf unterschiedlichste Weise Liebe zu schenken. So steht es in der Weihnachtsgeschichte. Aus diesem Grund gilt Weihnachten auch als das Fest der Liebe, wie man auch heute noch so schön sagt.
GORFION-GUTSCHEINE DAS PERFEKTE GESCHENK. Ein kulinarisches Erlebnis in unserem Gourmetrestaurant Malbuner Stube? Ein feiner Cocktail vor dem knisternden Kamin?
Lassen Sie Ihre Liebsten einfach selbst entscheiden.
Oder doch eine Übernachtung mit allem Drum und Dran? Anzeige
T + 423 265 90 00 info@gorfion.li gorfion.li/gutschein
weihnachts:zeit
12/2018
Ingwer - Kekse Zutaten für 30 Stück
Zubereitung
100 g Butter 80 g Zucker 1 Pkt. Vanillezucker 1 Prise Salz 2 TL Ingwer, gemahlen 1 Ei 150 g Mehl 50 g Speisestärke 1 TL Backpulver 150 g Kuvertüre, Halbbitter
Butter, Zucker, Vanillezucker, Gewürze und Ei schaumig schlagen. Mehl, Speisestärke und Backpulver unterkneten. 2 Stunden kühl stellen. Zwischen 2 Lagen Folie 5 mm dünn ausrollen und Herzen ausstechen. Im Backofen (E-Herd: 175°, Umluft 160°) ca. 10 –12 Min. backen. Kuvertüre im heissen Wasserbad schmelzen. Die Kekse zur Hälfte damit überziehen. Tipp: Man kann auch frischen Ingwer nehmen, natürlich gerieben.
Auf der Suche nach einer Geschenksidee? Bei uns finden Sie passende… …Weihnachtsgeschenke …Adventskalender-Geschenke
Neustadt 38, 6800 Feldkirch www.kleidergruen.at
< innovatives Lautsprecherkugelschallsystem, ermöglicht naturnahes Hören. Fühlen Sie sich live dabei. eco fashion, shoes & lifestyle für Frauen und Männer >
37
weihnachts:zeit
38
12/2018
Familienfeiern mit Spielideen auflockern Die Feiertage bedeuten für Kinder viel Stress. Auf der einen Seite sind sie wegen der vielen Geschenke ganz kribbelig. Auf der anderen Seite ist die ganze Familie versammelt, alle reden durcheinander und keiner hat so richtig Zeit für die Kinder. Prompt erhöhen diese den Lautstärkepegel, um die gewünschte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Fordern Sie spätestens jetzt die Familie zu einem gemeinsamen Spiel auf. Wahrscheinlich ernten Sie zunächst skeptische Blicke von den Erwachsenen, aber die witzigen Weihnachtsspiele für Kinder ziehen alle in den Bann und lockern die Stimmung auf. Sie sorgen für Abwechslung und gute Stimmung, während zum Beispiel gerade die Weihnachtsgans im Ofen brutzelt. Unsere Weihnachtsspiele für Kinder unterhalten nicht nur die kleinen Rabauken. Versuchen Sie eine Brücke zwischen den Generationen zu schlagen und alle Familienmitglieder zum Mitmachen zu animieren. Auf diese Weise stärken Sie den Zusammenhalt in der Familie.
Weihnachtsspiele für Kinder und die ganze Familie Weihnachtspantomime Die Spieler versuchen ihre Weihnachtsgeschenke pantomimisch darzustellen. Wenn die Kinder etwas älter sind, versuchen Sie die Weihnachtsgeschichte pantomimisch darzustellen. Verteilen Sie vorher die Rollen auf alle Familienmitglieder auf.
Gordischer Knoten Alle Spieler stehen locker im Kreis und schliessen die Augen. Mit ausgestreckten Händen bewegen sich alle aufeinander zu. Jeder versucht die Hände eines Mitspielers zu ergreifen. Jetzt ist es die Aufgabe, sich zu entknoten, ohne die Kette zu lösen.
Wendige Körper Sie brauchen einen Luftballon. Jeweils 2 Spieler klemmen einen aufgepusteten Luftballon zwischen sich fest und versuchen, gemeinsam eine Nuss vom Boden aufzuheben.
Weihnachts-Memory Suchen Sie ungefähr 10 bis 15 weihnachtliche Gegenstände zusammen: Weihnachtskugeln, Nüsse, Nussknacker, Kekse, Liederbücher, Kerzen, usw. Diese auf den Tisch legen. Jeder darf sich die Sachen einprägen. Nun verlässt einer den Raum und ein Gegenstand wird
Anzeige
BAR & BISTRO
Welcome im Esquire Dienstag bis Samstag, jeweils von 16 bis Uhr. D e1 re twa
s andere Wir sind auch an Feiertagen für Sie da! Tre ffpunkt in Vaduz Reservationen unter
T +423 232 95 95 oder esquire@esquire.li Dienstag bis Samstag, jeweils von 16 bis 1 Uhr.
Wir sind auch an Feiertagen für Sie da! Reservationen unter T +423 232 95 95 oder esquire@esquire.li
Hobby, Spiel+Freizeit AG
Hochwertiges Playmobil-Spielzeug für unsere Kleinsten. Lassen Sie Ihre Liebsten im Rollenspiel die Welt entdecken! Städtle 19, Vaduz Telefon +423 232 79 94 | office@mikado.li | www.mikado.li
Der etwas andere Treffpunkt in Vaduz
entfernt. Die Person darf wieder herein und muss erraten, welcher Gegenstand fehlt. Geschenke einpacken Jeweils 2 Spieler bekommen Geschenkpapier und Klebeband. Gemeinsam packen Sie ein Geschenk ein, dürfen aber jeder nur eine Hand benutzen. Gewürzeschnuppern Man sucht sich verschiedene (möglichst weihnachtliche) Gewürze aus. Dann werden den Teilnehmern die Augen verbunden und die Gewürze vor die Nase gehalten. Wer die meisten Gewürze errät, der gewinnt.
weihnachts:zeit
12/2018
Anzeige
DER NEUE JAGUAR E-PACE
BEAUTIFUL FAST CARS.
Der neue E-PACE ab CHF 39’500.–. Entdecken Sie den ersten Kompakt-SUV von JAGUAR jetzt bei uns auf einer Probefahrt.
E-PACE 2.0 Diesel, man., 150 PS (110 kW), Normverbrauch gesamt: 4.9 l/100 km, 129 g CO2/km, Benzinäquivalent 5.6 l/100 km, 22 g CO2/km aus der Treibstoffbereitstellung, Energieeffizienz-Kategorie: B, empfohlener Nettoverkaufspreis CHF 39’500.–. Abgebildetes Modell: E-PACE R-Dynamic 2.0 Diesel, man., 150 PS (110 kW), Normverbrauch gesamt: 4.9 l/100 km, 129 g CO2/km, Benzinäquivalent 5.6 l/100 km, 22 g CO2/km aus der Treibstoffbereitstellung, Energieeffizienz-Kategorie: B, empfohlener Nettoverkaufspreis CHF 45’300.–. Durchschnitt aller in der Schweiz angebotenen Fahrzeuge: 133 g CO2/km.
Erfüllt Wünsche! Unlimitiert surfen in Liechtenstein!
50 Gigabyte in der Schweiz & der EU! Unlimitiert telefonieren in der Schweiz & der EU! MAXX! - einfach neue Mobiltarife
39
40
weihnachts:zeit
12/2018
Weihnachtsessen und Geschenkrituale Weihnachten wird in vielen Teilen der Welt anders gefeiert als hierzulande. Neben dem zeremoniellen Ablauf unterscheiden sich vor allem das Essen und die Geschenkrituale.
Grossbritannien Briten legen an Heiligabend lediglich die Geschenke unter den Baum, ausgepackt wird erst am nächsten Morgen. Dann beginnt das eigentliche Fest. Am Abend versammeln sich alle zum grossen Weihnachtsmahl: Truthahn oder Roastbeef mit Bratkartoffeln und Rosenkohl. Als Dessert wird Plumpudding serviert. Mit einem «Christmas Cracker» für jeden Gast, einem Knallbonbon, das mit kleinen Geschenken gefüllt ist, wird das britische Weihnachtsfest perfekt. Schweden In Schweden werden, wie in Deutschland, an Heiligabend die Geschenke ausgepackt. Anschliessend steht das Essen im Mittelpunkt: Beim mehrgängigen Weihnachtsbuffet «Julbord» wird in geselliger Runde ausgiebig geschlemmt. Zum Auftakt gibt es einen «Glögg» (Glühwein), bevor als erster Gang eingelegter Hering und Lachs serviert werden. Zum Hauptgang kommen «Köttbullar» (Fleischbällchen) und Wildspezialitäten wie Elch auf den Tisch. Lettland In Lettland vermischen sich an Heiligabend christliche mit heidnischen Bräuchen. Zeitgleich mit Weihnachten wird dort die Wintersonnenwende gefeiert, die die länger werdenden Tage einläutet. Menschen ziehen als Tiere verklei-
det von Haus zu Haus, um böse Geister zu verjagen. Ein Holzbalken wird verbrannt, um der Sonne wieder Kraft zu geben. Der Weihnachtsbaum wird mit Strohsternen und getrockneten Blumen verziert. Deftig ist das Abendessen mit Spezialitäten wie Blutwurst, Sauerkraut, Schweinebraten und Teigtaschen mit Speckfüllung namens «Pirogi».
über die «Piñata», eine mit Süssigkeiten gefüllte Pappfigur. Ebenso heiter ist das eigentliche Weihnachtsfest. Der Christbaum ist meist ein künstlicher, er darf auch pink oder blau sein. Nach der Mitternachtsmesse wird der Weihnachts-Truthahn verspeist, anschliessend wird bis in die Morgenstunden gefeiert.
Griechenland Für Griechen hat Feuer eine wichtige Bedeutung am Weihnachtsfest. Zwölf Tage lang lodern in dem Land öffentliche Feuer, um Kobolde in Schach zu halten. Viele Griechen stellen ein Schiffchen mit Lichterketten auf die Fensterbank, die griechische Alternative zum Weihnachtsbaum. Zum Essen gibt es gefüllten Truthahn und als Nachspeise «Melomakarona», einen bunten Teller mit Mandel- und Griesskuchen. Geschenke werden erst am 1. Januar überreicht.
Russland Das Weihnachtsfest der orthodoxen Russen wird am 6. Januar gefeiert. Sobald der erste Stern am Himmel steht, beginnt das traditionelle Mahl – allerdings ohne tierische Produkte, denn erst um Mitternacht endet die wochenlange Fastenzeit. Hauptspeise ist «Kutja», ein Getreidebrei mit Rosinen und Nüssen. Dazu gibt es Salate, Bohnen, Kraut und Eintöpfe. Insgesamt müssen es zwölf Gerichte sein, eines für jeden Apostel. Höhepunkt der Feier ist ein mehrstündiger Gottesdienst mit Liedern und Lichterprozessionen. Der Weihnachtsgottesdienst in der Erlöserkirche in Moskau wird live im Fernsehen übertragen.
Mexiko Sehr ausgelassen zelebrieren Mexikaner Weihnachten. Sie beginnen schon Mitte Dezember mit den Feierlichkeiten. Dabei wird bis Heiligabend jeden Tag die Geschichte von Maria und Josef nachgespielt: Ein verkleidetes Paar wird zunächst an der Haustür abgewiesen, findet aber letzten Endes Einlass. Anschliessend gibt es eine grosse Fiesta mit Tanz und Musik, Kinder freuen sich
Äthiopien Wie für Russen markiert das Weihnachtsfest auch für Äthiopier das Ende der Fastenzeit und wird erst am 6. Januar gefeiert. Es wird mit einem ausgedehnten Festmahl zelebriert. Auf den Tisch kommt zum Beispiel das
Nationalgericht «Doro Wat», ein scharfer Hühnereintopf mit Eiern. Dazu wird traditionelles Sauerteigbrot gereicht. In ihrer Heimat besuchen Äthiopier zuvor einen sechsstündigen Gottesdienst, bei dem sie weisse Gewänder tragen und Kerzen bei sich haben, die bei der späteren Prozession entzündet werden. Auf das Festmahl folgt eine fröhliche Feier mit Trommeln und rhythmischen Tänzen. El Salvador In El Salvador veranstalten Kinder und Erwachsene Feuerwerk auf den Strassen. Traditionell werden sautierte Truthahnsandwichs in einem Baguette mit Salatblätter und Radieschen und als Nachtisch süsses Brot gegessen. Getrunken wird meist heisse Schokolade, Ananassaft, salvadorianischer Horchata und Kaffee. Mazedonien Die orthodoxe Kirche in Mazedonien begeht Weihnachten am 7. Januar. An Heiligabend wird unter den Familienmitgliedern ein Brotlaib geteilt, in dem eine Münze versteckt ist. Man glaubt, dass der Finder der Münze im folgenden Jahr Glück haben wird. Als Weihnachtsessen gibt es meist Fisch, gebackene Bohnen, Sauerkraut, Walnüsse und Rotwein, da wegen des Fastens kein Fleisch gegessen wird. Zum Nachtisch gibt es meist Äpfel und Dörrobst.
weihnachts:zeit
12/2018
41
Anzeige
EIN GEMÜTLICHER ORT FÜR GESELLIGE STUNDEN Im Gasthaus Linde bieten wir gute, einfache Mahlzeiten unter dem Motto «Es git, was es hät, solang’s hät.» Pommes mit einer Bratwurst, einer Cervelat oder einer Bauernwurst gibt es immer.
Frohe Festtage.
Käsknöpfle, Fondue oder Raclette sowie Rollschinken gibt es auf Vorbestellung.
Täglich ab 8.30 Uhr geöffnet!
Wir bedanken uns bei unseren Fahrgästen und Partnern für das entgegen gebrachte Vertrauen und wünschen allen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wir empfehlen uns für:
Busreisen Bustransfers Shuttledienste
Vereinsausflüge Flughafentransfers Hochzeiten
WMA TOURISTIK Autoreisen AG Binzastrasse 68 FL-9493 Mauren
Familienausflüge Gruppenreisen Seniorenausflüge
Tel +423 370 15 60 Fax +423 370 15 61 wma@touristik.li www.touristik.li
Gasthaus Linde · Lindenplatz 1 · 9495 Triesen · Tel. 392 37 01
p p i T k n e h c Ges 3 RINGE KAUFEN – 1 COLLIER GESCHENKT!
EZEIT_Nlegend_100,5x130_20181107_V01.indd 1
08/11/18 15:16
LIEZEIT_Nlegend_100,5x130_20181107_V01.indd 1
08/11/18 15:16
42
weihnachts:zeit
12/2018
Schwedischer Weihnachtspunch Zutaten für 6 Personen
Zubereitung
1 Stück frischer Ingwer
Den Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden. Die Vanilleschote längs aufschlitzen, das Vanillemark herauskratzen und zusammen mit Vanilleschote, Ingwerscheiben, Zimtstange, Nelken, Kardamomkapseln und Pimentkörner in einen Topf geben. Sternanis mit Rosinen, Mandeln, Orangen- und Zitronenschale und -saft sowie Zucker dazugeben. Mit dem Rotwein aufgiessen.
1 Vanilleschote 1 Stange Zimt 3 Nelken 3 Sternanis 50 g Rosinen 50 g Mandeln, grob gehackt 1 Orange, Schale und Saft 5 EL brauner Zucker
30 Minuten zugedeckt köcheln lassen und durch ein Sieb giessen. Den Rum untermischen und den Drink in hitzebeständige Gläser füllen. Dieser Drink heizt kräftig ein. Wer es etwas sanfter mag, reduziert den Rum, lässt ihn ganz weg oder mischt mit Tee.
1 Flasche Rotwein (trocken) 200 ml Rum 1 Zitrone 3 Kardamomkapseln 3 Körner Piment
Sonntagsverkauf 16.12. & 23.12. von 12 - 17 Uhr Gastronomie ab 11 Uhr 23.12. mit 5-fach Cumulus-Punkten
ook 1 Noteb on v im Wert .– CHF 666 n! nne zu gewi vent rk.ch/ad
pizolpa
weihnachts:zeit
12/2018
Prog ra mm Wint ers ais on 18/19Dez./ Ja n./ Feb. 26.12.18 27.12.18 28.12.18 29.12.18 30.12.18 31.12.18 02.01.19 03.01.19 03.01.19 04.01.19 04.01.19 05.01.19 05.01.19 12.01.19 18.01.19 19.01.19 20.01.19 26.01.19 27.01.19 01.02.19 02.02.19 09.02.19 15.02.19 16.02.19 23.02.19
T ipp:
Räuber Hotzenplotz Räuber Hotzenplotz Räuber Hotzenplotz Räuber Hotzenplotz Zaubershow Silvester im K-BUM Räuber Hotzenplotz Räuber Hotzenplotz Filmvorführung Elsi Vögeli Räuber Hotzenplotz Knöpflplausch mit Milbuner Buab Milbuner Buab Suzie Candell & The Screwdrivers Disco Night Das Nachtvolk Das Nachtvolk Das Nachtvolk Duo Zwietracht Räuber Hotzenplotz Narrenabend Knöpfliplausch mit Volksmusik Männerschnupfen 2 K-BUM Lounge Best of 80s Naturtrüeb Karaoke Spass
Kindertheater Kindertheater Kindertheater Kindertheater Mit Zauberfuzzi Albi Büchel 16:30/20.30 Uhr Knöpflibuffet & Zaubershow mit Albi Büchel Kindertheater Kindertheater Kino Kindertheater Martha’s Knöpflibuffet mit Theater Kindertheater mit Noah Schädler Konzert Party mit DJ HeiVo Mit Andy Konrad, Marco & Poldi Schädler Mit Andy Konrad, Marco & Poldi Schädler Mit Andy Konrad, Marco & Poldi Schädler Mit Rita Frommelt & Manuela Haldner Kindertheater Fasnachtsunterhaltung Martha’s Knöpflibuffet mit Live Musik Theaterkomödie Party Konzert Party
Geniessen sie einen besondern Silvesterabend im K-BUM! Glühwein Apero, Martha Bühler’s Knöfplibuffet «All you can eat» mit leckerem Dessert, Verdauungsschnaps, Zaubershow mit Albi Büchel, und ein Glas Sekt zum Anstossen. Für nur CHF 90.– (Anmeldung erforderlich)
Infos und Karten unter: www.k-bum.li oder +423 264 40 40
w w w.calida.com
Anzeige
Essanestrasse 65 FL-9492 Eschen Telefon +423 / 373 12 01
43
44
weihnachts:zeit
12/2018
Anzeige
NEu I I N O K KO frederick.li
ten für Weihnach p p i t k hen Gesc JETZT NEU auch als CD
CHF 15o .– exkl. Port
s Hundertölferbuach va Mura JETZT AUCH ZUM HÖREN
16 wunderbare Geschichten wurden aus dem 111er-Buch ausgewählt und im unverwechselbaren Murer-Dialekt von verschiedenen Sprechern gelesen. Dieses einzigartige Tondokument kann als Weihnachtsgeschenk für CHF 15.– bestellt werden. Verfügbar ab 01. Dezember 2018.
s Hundertölferbuach va Mura
ANGEBOT CD + Buch
CHF 30.– exkl. Porto
Gschechta
Bestellungen:
Verein für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums Mauren Tel.: +423 375 90 03 oder vera.oehri@medienbuero.li
weihnachts:zeit
12/2018
45
Anzeige
«Der Bettelstudent» – Das Rundum-Erlebnis Die Operettenbühne Vaduz präsentiert ein Verwöhnpaket aus Gaumenfreuden und hinreissender Musik in glanzvollem Ambiente. Die passende Geschenksidee.
Denn bereits in gut zwei Monaten, im Januar und Februar 2019, erstrahlt der Vaduzer Saal erneut im Glanz eines veritablen Opernhauses – mit allem Drum und Dran: Bereits vor der Aufführung können die Besucher ein 3-Gang-Menu im hauseigenen Restaurant «Operettenstüberl» geniessen. Die Reservation für diesen Genuss, inklusive Menüauswahl, kann schon mit der Ticketbuchung vorgenommen werden. Für den kleinen Hunger steht das Team der «Operettenlounge» bereit. Das Publikum darf sich verwöhnen lassen und geniesst das herrliche Ambiente des Musiktheaters. Auch nach der Aufführung können die Gäste essen, trinken und verweilen, umgeben von Theatergesprächen mit Darstellern und Besuchern, die sich noch auf einen Schlummertrunk treffen. Zudem können direkt vor der Aufführung Pausenerfrischungen am eigenen reservierten Stehtisch gebucht werden.
All-inclusive-Angebote Für Gruppen ab zehn Personen sind auch Allinclusive-Angebote möglich. Im Paket inbegriffen sind eine kurze, eindrückliche Führung hinter die Kulissen des Theaters (Bühne, Maske, Technik) und natürlich ein Apéro riche in der «Operettenlounge» oder ein Abendessen im «Operettenstüberl». Ein beliebtes Kundengeschenk.
Anzeige
25.Jan 17.Feb 2019
O P E R E T T E N B Ü H N E VA D U Z
Weihnachten steht vor der Tür und die fieberhafte Suche nach Geschenken ist in vollem Gang. Für all jene, die noch kein passendes Geschenk für ihre Liebsten gefunden haben: Schenken Sie Zeit und ein prächtiges gemeinsames Operettenerlebnis! Die Geschenkgutscheine dazu sind übrigens auch Online erhältlich.
«Der Bettelstudent» Karl Millöckers Meisteroperette wurde bereits bei Operette von Carl Millöcker in einer Inszenierung der Operettenbühne Vaduz der Uraufführung 1882 im Theater an der Wien frenetisch gefeiert. Heute ist «Der Bettelstudent» eine der beliebtesten Operetten überhaupt. Der Das besondere Weihnachtsgeschenk: vielbesungene «Kuss auf die Schulter», die eifer* süchtigen Rachepläne des Zurückgewiesenen, die sich letztendlich in Wohlgefallen auflösen, entfalFür einen unbeschwerten Operetten-Besuch ten ein Gesamtkunstwerk aus charmanten Einla(auf Wunsch mit 3-Gang-Menu im hauseigenen gen und betörender Musik, ein Kunstwerk, das die Restaurant «Operettenstüberl») Liebesgeschichte um die schöne Komtesse und den Erhältlich im Vorverkauf unter: www.operette.li falschen Fürsten erzählt. Die Regisseurin Astrid Kelvorverkauf@operette.li, Tel. +423 388 15 65 ler entstaubt den«Bettelstudent»liebevoll. Sie legt viel Augenmerk auf die Dramaturgie, bewahrt aber * Weihnachts-Aktion: Für Ihre Ticket-Buchung vor Weihnachten schenken wir Ihnen einen Gutschein für ein Apéro- oder Pausengetränk. den typischen Operettenzauber des Stücks. Dabei kann sie auf hervorragende Solistinnen und SolisVaduzer Saal ten zählen – viele von ihnen Künstler aus Liechtenwww.operette.li stein und der Region. Unterstützt wird dieses ausgezeichnete Ensemble durch den Operettenchor Buwo_2811_83x135.indd 1 26.11.18 – mit Mitgliedern aus Graubünden, St. Gallen Vorarlberg und Liechtenstein –, den Kinderchor und die Novizinnen der Operettenbühne Vaduz sowie durch das Sinfonieorchester Liechtenstein.
Erlebnis-Gutschein
Medienpartner
ZU GEWINNEN ickets 2 Premieren-T
E-Mail an ienbuero.li vera.oehri@med ar 2019 bis am 06. Janu ttelstudent
Betreff: Der Be
Nacht in Venedig
DATEN 25. Januar bis 17. Februar, Vaduzer Saal | Tickets platzgenau unter www.operette.li oder per Telefon unter +423 388 15 65 Freitag, 25. Januar, 19.30 Uhr (Premiere) | Sonntag, 27. Januar, 14.30 Uhr | Samstag, 2. Februar, 19.30 Uhr | Sonntag, 3. Februar, 14.30 Uhr | Samstag, 9. Februar, 19.30 Uhr | Sonntag, 10. Februar, 14.30 Uhr | Freitag, 15. Februar, 19.30 Uhr | Samstag, 16. Februar, 19.30 Uhr | Sonntag, 17. Februar, 14.30 Uhr (Dernière)
16:55
46
meine:zeit
12/2018
KURZ GEFRAGT Wie starten Sie in den Tag? Mit Cappuccino und Croissant. Was schätzen Sie an Ihrer Wohngemeinde? An Planken schätze ich die wunderbare Aussicht, die Ruhe, die langen Sonnenstunden, die Planknerinnen und Plankner und die Nähe zur Natur. Welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch? «Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten» von Jonas Jonasson und «Was man für Geld nicht kaufen kann» von Michael J. Sandel. Ein Lieblingszitat? «Das Glas ist halb voll und nicht halb leer».
«Es ist schwierig, ein schöneres Land zu finden»
Ein Reiseziel, das Sie noch interessieren würde? Mit dem Glacier Express fahren, auf den Falknis wandern und die Inka-Stadt Machu Picchu erleben. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Eine friedvolle Welt mit einer intakten Natur, in der man gesund leben kann.
Otto C. Frommelt (Bild) ist seit rund zwei Jahren Amtsleiter der Motorfahrzeugkontrolle (MFK) in Vaduz. Nach vielen Aus- und Weiterbildungen sowie zahlreichen Stationen weltweit hat der gelernte Automechaniker als Doctor of Business Administration genug Erfahrungen und Wissen gesammelt, um die MFK erfolgreich in die Zukunft zu bringen. Interview: Tamara Beck
Herr Frommelt, Ihr beruflicher Werdegang ist nicht mal eben so in einem Satz zusammenfassbar. Können Sie uns kurz die wichtigsten Stationen nennen? Otto Frommelt: Gerne. Während meiner beruf lichen Karriere
durfte ich verschiedenste wertvolle Erfahrungen sammeln: Ich habe meine Lehre bei Max Heidegger gemacht – eine sehr schöne Zeit. Gleich danach habe ich die nächste Ausbildung in Angriff genommen und war als kaufmännischer Angestellter in
der Dosch-Garage in Chur tätig. Ich habe also schon früh Liechtenstein verlassen (lacht).
nen, und war dort gleichzeitig in einer BMW-Garage als Werkstattund Kundendienstleiter tätig.
Es dauerte lange, bis Sie wieder zurückkehrten … Ja, ich war dann für ein Jahr in England, um die Sprache zu ler-
Stets hiess es bei Otto C. Frommelt: «Das kann doch noch nicht alles sein …». Genau. Dann war ich als Pro-
meine:zeit
12/2018
duktmanager für Volvo Schweiz tätig und schliesslich als Verkaufsleiter – meine erste Führungsposition. 1986 absolvierte ich berufsbegleitend die Ausbildung zum eidg. Marketingplaner und 1990 den Bachelor of Business Administration in Zürich. Im Alter von 30 Jahren wurden Sie Geschäftsführer von Volvo Nutzfahrzeuge in Lausanne. Ja, das war schon eine echte Herausforderung für mich, angesichts meines damals noch relativ jungen Alters und der fremdsprachigen Romandie. Meine erste Akquise folgte bald darauf, nämlich der Kauf einer kleinen Garage und deren Ausbau zu einer vollwertigen Volvo-Filiale in Genf. Das war sehr aufregend, meine erste grössere unternehmerische RisikoInvestition. Zum Glück ging alles gut (lacht). Mein grosser «Traum» blieb es dennoch, den MBA (Master of Business Administration), der damals hier noch nicht sehr verbreitet war, zu machen. Ihren Traum realisierten Sie dann in England? Richtig. Um den MBA zu realisieren, musste man damals zwingend ins Ausland gehen. 1993 startete ich an der Warwick Business School in Coventry, die noch heute zu den Top 40 der Welt gehört. Ich schrieb dort meine Diplomarbeit über die Vertriebsstrukturen und Verkaufsstrategie der Zukunft, eine «Retail-Strategie» also. Volvo führte meine Strategie direkt in der Schweiz und später sogar in ganz Europa ein. Im Jahr 1995 führte mich mein Weg dann nach Frankfurt ins Management zu Volvo Trucks als Leiter IT und Direktor Finanzen. Als weitere Stationen sind erneut England und auch noch Wien in Ihrem Lebenslauf … Nach fünf weiteren bereichernden Jahren als Chief Financial Officer (CFO) in England wurde ich nach Wien abberufen. Dort hatte ich eine tolle Zeit als Geschäftsführer für Volvo Österreich mit über 300 Mitarbeitern und 60 Lehrlingen.
Ihre letzten zwei Stationen schliesslich waren Göteborg und Istanbul. Die Konzernleitung hat mich dann 2011 in die Zentrale nach Göteborg berufen und von dort aus als interner Unternehmensberater nach ganz Europa und Asien entsandt. Meine Aufgabe war es, Zweigniederlassungen, die sich in akuten organisatorischen und finanziellen Problemen befanden, wieder zurück auf die Erfolgsspur zu führen. Das Leben und Arbeiten in Schweden genoss ich sehr. Ihre Mentalität, die Naturverbundenheit, die Geradlinigkeit und generell ihr Mut, immer wieder pragmatisch und unkompliziert neue Wege zu beschreiten, haben mich beeindruckt. Von Istanbul aus verwalteten Sie als Director of Business Development Russland, den gesamten Mittleren Osten und Afrika. Ja, dann der grosse kulturelle Wechsel vom kühlen Norden in die pulsierende Metropole Istanbul. Hier war ich einerseits verantwortlich für ein Transformationsprojekt in der ganzen Region mit dem Ziel, die Effizienz zu steigern. Andererseits wollte Volvo dort Fuss fassen und mit einer nachhaltigen Expansionsstrategie neue Märkte erschliessen. Meine Zeit dort wurde leider auch begleitet von den damaligen Terroranschlägen und Unruhen. Am Tag des Putschversuchs lief ich noch über den Taksim-Platz. Von einem Weltkonzern zur kleinen Motorfahrzeugkontrolle (MFK) in Liechtenstein – warum? Und nicht unterfordert? Eine gute Frage. Trotz diesen vielen Jahren im Ausland, den interessanten Ländern, Kulturen, beruflichen Herausforderungen und persönlichen Erfahrungen blieb Liechtenstein immer mein «Paradies». Hohe Lebensqualität, eine wunderschöne Natur und Bergwelt. Unterfordert? Nein, gar nicht. Zwar ist alles überschaubarer, aber dafür sehr abwechslungs-
reich, und ich bin mit neuen, ganz andersgearteten Aufgaben konfrontiert, die ebenfalls sehr anspruchsvoll sind. Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, die MFK kundenorientierter, moderner und effizienter zu machen. Dies ist uns bereits gut gelungen. Wir haben ein für die MFK massgeschneidetes, schlankes Führungssystem und z. B. iPads für die Fahrzeugprüfungen eingeführt. Mit Letzterem haben wir unsere Effizienz um 20% gesteigert, indem wir die Arbeitsabläufe optimiert haben. Ich bin wirklich stolz auf das Team, das voll mitzieht. Auch das Strassenverkehrsrecht im Spannungsfeld Schweiz - EWR ist für mich ein neuer Aspekt der Arbeit. Sie hatten aber auch interessante ausserberufliche Engagements … Ja, das ist mein zweites grosses und leidenschaftliches Betätigungsfeld. Es war und ist mir immer noch ein wichtiges Anliegen und eine Freude, meine Erfahrungen an junge, hoch motivierte und wissensdurstige Menschen weiterzugeben und ihnen so am Anfang ihrer Karriere zu helfen. Können Sie uns einige konkrete Engagements in diesem Zusammenhang nennen? Beim nichtgewinnorientierten Economic and Social Research Council (ESRC) in England ermöglichte mir mein Verwaltungsratssitz als NGO-Forschungsbeirat, Studenten und Wissenschaftler aus der ganzen Welt bei ihren innovativen Forschungsprojekten zu unterstützen. Ebenfalls war ich lange Jahre Dozent an der Fachhochschule Wien mit speziellem Fokus auf Internationalisierungsstrategien. Dies war faszinierend: Ich konnte fordern und wurde gefordert. In meiner dritten Tätigkeit als einer der Mentoren der Warwick Business School habe ich Studenten und aufstrebende Führungskräfte mit gezielten Fragen und Reflexionen auf neue Wege geführt, die u. a. zu erfolgreichen Startups führten. Während der Lihga fuhr be-
47
reits ein autonomes Shuttle. In 20, 30 Jahren werden wir vermutlich nicht mehr selber Auto fahren … In der Tat, ich verfolge diese Entwicklungen schon seit Jahren. Wir sollten uns vorbereiten. Mobilität ist in Liechtenstein ein grosses Thema. Der SmartShuttle-Versuch, vom zuständigen Ministerium initiiert, war für alle Neuland und eine tolle Erfahrung, die technologischen Fortschritte am eigenen Leib zu erleben. In diesem Bereich ist einiges Revolutionäres in Bewegung: In den USA z. B. wurden bereits 10 Millionen Kilometer mit selbstfahrenden Autos absolviert, oder in Tokio zirkulieren selbstfahrende Taxis. Die Mobilität der Zukunft wird, aufgrund des technologischen Wandels, viel sicherer, durch Nutzung auf Zeit bedeutend günstiger, merklich stressfreier sowie optimal auf die individuellen Bedürfnisse angepasst. Diese Entwicklungen bringen viele Erleichterungen für die Menschen, aber wie immer sind auch negative Folgen und Begleiterscheinungen nicht gänzlich auszuschliessen. Haben Sie einen Ausgleich zur Arbeit? Hobbys? Natürlich, ich geniesse die wunderschöne Natur in Liechtenstein, gehe wandern, radfahren und schneeschuhwandern. Zudem reise ich immer noch gerne, und natürlich verbringe ich so viel Zeit, wie möglich, mit meiner Familie. Und Ihre Familie hat Sie auf allen Wegen begleitet … Ja, sie war zum Glück immer dabei, und wir haben uns stets integriert, waren dort zu Hause, wo wir lebten. So sind unsere Kinder in Frankfurt und Wien geboren. Nur in Istanbul war ich alleine. Die MFK wird vermutlich nicht Ihre letzte Station sein? Ich fühle mich sehr wohl bei der MFK, und meine Arbeit vereinnahmt mich. Liechtenstein ist wunderschön, und es ist sehr schwierig, ein schöneres Land zu finden. Aber ich lasse mich überraschen, was die Zukunft bringt.
48
meine:zeit
12/2018
HIGHLIGHTS IM JUBILÄUMSJAHR: Die Geburtstagsfeier 23.01.2019 Sonderausstellung im Landesmuseum 27.02.2019 – 23.01.2020 Lancierungsevent Liechtenstein-Weg und App 26.05.2019 Staatsfeiertag 300 15.08.2019 Fürstliche Sammlungen im Kunstmuseum 19.09.2019 – 23.01.2020
300 Jahre Liechtenstein Ein Jahr voller Feierlichkeiten
Mein Liechtenstein 2039 23./24.11.2019 Alle Events und weitere Informationen dazu sind auf www.300.li/events zu finden.
Das Fürstentum Liechtenstein feiert im Januar seinen Geburtstag. Die Feierlichkeiten zum Jubiläum werden aber das ganze Jahr über andauern.
Das Jubiläumsjahr beginnt am 23. Januar 2019 mit einem stimmungsvollen Geburtstagsfest, bei dem die Vereinigung der beiden Landesteile zum Fürstentum Liechtenstein symbolträchtig inszeniert wird. Sowohl vom Oberland, als auch vom Unterland her, machen sich zwei Marschzüge – ausgestattet mit Leuchtelementen in den Landesfarben – zu Fuss auf den Weg ins Schaaner Riet. Die zwei Landesteile werden sich nach Einbruch der Dunkelheit symbolisch am Scheidgraben treffen. Gleichzeitig findet auch eine Feier im SAL in Schaan statt, zu der sowohl nationale, als auch internationale Gäste eingeladen sind. Nachdem sich das blau-rote Lichtermeer beim Scheidgraben getroffen hat, werden die Teilnehmer des Marsches mit Bussen abgeholt und ebenfalls zum SAL gebracht um dort gemeinsam den grossen Geburtstagskuchen anzuschneiden.
Auseinandersetzung mit Geschichte Das Liechtensteinische Landesmuseum ermöglicht ab dem 27. Februar 2019 eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Geburtsstunde des Landes. Die Ausstellung konzentriert sich auf die Jahre 1712 bis 1772, eine Zeitperiode, die bislang kaum erforscht war. Dabei wird nicht nur der Akt der Erhebung zum Reichsfürstentum beleuchtet, sondern auch weitere Bereiche in dieser Zeit dargestellt. Ein weiteres Highlight im Jubiläumsjahr ist die Eröffnung des Liechtenstein-Wegs am 26. Mai 2019. An diesem Anlass wird die App «LIstory» (Liechtenstein-History) veröffentlicht. Mit der Hilfe von modernster Technik präsentiert die App mittels «Augmented Reality» historische Orte und Ereignisse, die sich entlang des Liechtenstein-Wegs befinden. Der durch
alle 11 Gemeinden führende Weg lädt dazu ein, die spannende Geschichte Liechtensteins in Kombination mit einem Naturerlebnis zu erfahren und zu erleben. Die «LIstory»-App wird ab diesem Wochenende dauerhaft und kostenlos zur Verfügung stehen.
Kunstschätze der Fürstlichen Sammlungen in Bezug zu Werken des Kunstmuseums, der Sammlung Batliner und der Hilti Art Foundation gesetzt: So erscheinen beispielsweise «Alte Meister» im Dialog mit zeitgenössischer Kunst in einem neuen Licht.
Ein ganzes Land auf einem Platz Ein weiterer Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird der «Staatsfeiertag 300» am 15. August 2019 sein. Aufbauend auf dem bekannten Konzept des traditionellen Staatsfeiertags wird durch abwechslungsreiche Programmpunkte das «Wir-Gefühl» gestärkt und dem Leitgedanken des Abends «Teil eines Ganzen zu sein» Rechnung getragen. Von internationaler Ausstrahlung wird die Ausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein sein, die am 19. September 2019 eröffnet wird. Dabei werden ausgewählte
Blick in die Zukunft Gemeinsam Zukunftsideen für Liechtenstein entwickeln und deren Umsetzung anschliessend direkt zu beginnen, ermöglicht das Projekt «Mein Liechtenstein 2039». Zusammen mit der Bevölkerung werden Kernthemen definiert, die sie beschäftigt und an deren aktiven Umgestaltung sie teilhaben möchte. Im Rahmen von Workshops wird am 23./24. November 2019 erörtert, wo die Bevölkerung Liechtenstein in 20 Jahren sieht und welche Lösungsansätze es dafür gibt. www.300.li
49
12/2018
Anzeige
SO EINMALIG LIECHTENSTEIN IST,
SO EINZIGARTIG IST DAS CASINO SCHAANWALD CASINO & RESTAURANT
Casino Schaanwald Vorarlbergerstrasse 210 9486 Schaanwald Liechtenstein
Inserat_300 Jahre Liechtenstein_206x130_III.indd 1
Tel +423 238 2777 willkommen@das-casino.li www.das-casino.li
Öffnungszeiten
Restaurant:
So – Do: 11.00 – 03.00 Uhr Fr, Sa: 11.00 – 04.00 Uhr Slotbereich: ab 11.00 Uhr Tischbereich: ab 16.00 Uhr
Täglich: 18.00 – 02.00 Uhr
11.12.18 11:12
50
meine:zeit
12/2018
WorldSkills macht Gewinner Anlässlich der Feier zum 50jährigen Jubiläum nominierte WorldSkills Liechtenstein im Gemeindesaal Triesenberg Ende November das Nationalteam für die Berufsweltmeisterschaften in Kazan. Sechs junge Berufsleute werden im Herbst 2019 die Liechtensteiner Landesfarben in Russland vertreten. Der Feierstunde wohnte auch der Präsident von WorldSkills International, Simon Bartley, bei. Stefan Sohler, der Offizielle Delegierte von WorldSkills Liechtenstein, freute sich, soviel Prominenz am Jubiläumsanlass in Triesenberg begrüssen zu dürfen. In seiner Ansprache hob er wiederholt den Mehrwert einer WorldSkills Teilnahme für die Berufsbildung, wie auch für die Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Liechtenstein hervor. Neben den zahlreichen Ehrengästen aus Liechtenstein, darunter Landtagspräsident Albert Frick und Regierungsrätin Dominique Hasler, waren auch zahlreiche prominente Persönlichkeiten aus der weltweiten WorldSkills Familie zu Gast. Angeführt wurde die internationale Delegation von Simon Bartley, dem Präsidenten von WorldSkills International, der in seinen Grussworten die Bedeutung von
WorldSkills für die berufliche Förderung junger Menschen herausstrich und mehrfach betonte, dass es nicht nur um Medaillen gehe. «Wir freuen uns zurecht über Medaillen, es geht aber um viel mehr. Es geht darum, die Qualität in der Berufsbildung weiter zu steigern und die Leistungsbereitschaft junger Menschen zu fördern.» Auch Regierungsrätin Dominique Hasler fand motivierende Worte und lobte die Arbeit, die WorldSkills Liechtenstein zusammen mit dem Nationalen Komitee, den Experten und Ausbildnern leistet. Besondere Ehrung Präsident Simon Bartley hatte bei seinem Besuch in Triesenberg gleich zwei Ehrungen im Gepäck: Eine Auszeichnung für WorldSkills
Liechtenstein zum 50jährigen Jubiläum sowie die Ehrenmitgliedschaft für Marco Frick bei WorldSkills International, der grosse Verdienste für WorldSkills für sich verbuchen kann. Er war Teilnehmer, Experte, Offizieller und Technischer Delegierter und vertrat Liechtenstein an viele Konferenzen rund um WorldSkills, sein halbes Leben lang. Marco Frick erinnerte sich in seinen Dankesworten an die eigene Teilnahme. Er sei heute noch voller Emotionen, wenn er daran zurück denke. «Als ich bei der Rangverkündung meine Eltern und meine heutige Frau in den Rängen sah, war ich den Tränen nah.» Marco liess die Zuhörer dabei eintauchen in die Erle-
von links: Dominik Manser, Luca Hogge, Nicola Batliner, Simon Bartley, Desirée Ackermann, Lena Schädler, Luzian Clavadetscher
benswelt von WorldSkillern. Stefan Sohler holte zur Übergabe der Auszeichnung die Männer der ersten Stunde auf die Bühne: Carl Walser, der eigentliche Initiator von WorldSkills, sowie die ersten Teilnehmer Michael Biedermann und Ewald Kranz. Unter grossem Applaus wurden dabei nicht nur die
meine:zeit
12/2018
51
Delegation Kazan 2019
Auszeichnungen sondern auch die 50-jährige Leistung von Beginn bis zur Nomination der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Kazan gewürdigt. Nationalteam steht Einer der Höhepunkte der WorldSkills Veranstaltung war mit Sicherheit die Nomination des Nationalteams für die Berufswettbewerbe im russischen Kazan, die im Herbst 2019 ausgerichtet werden. Dem Aufmarsch von Gladiatoren gleich wurden die zwei Teilnehmerinnen und vier Teilnehmer auf die Bühne gerufen: Luzian Clavadetscher (CNC Fräser), Dominik Manser (IT-Business Solutions), Nicola Batliner (Heizung/Sanitär), Desirée Ackermann (Malerin), Luca Hogge (IT Netzwerk und Systemadministration) und Lena Schädler (Pflege). Komplettiert wurde das Bild durch den Offiziellen Delegierten Stefan Sohler, den Teamleiter Giorgio di Benedetto sowie die Experten von WorldSkills Liechtenstein Claudio Nigg, Cerkezi Larklind, Manuel Steiner, Leo Stillhard, Dominik Gruber und Katharina Lorenz-Klemm. Startschuss Mit der Nomination des Teams für Kazan in Triesenberg ist der Startschuss für Kazan offiziell erfolgt. Jetzt heisst es für die jungen Berufsleute und die Experten vorbereiten und trainieren. In den kommenden 8 Monaten erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowohl in physischer als auch in mentaler
Hinsicht ein einzigartiges Weiterbildungsprogramm. Schliesslich müssen sie unter Beobachtung Höchstleistungen abrufen können, einen hohen Grad an Eigenmotivation erlangen und unter grösster Anspannung Präzision liefern. Das ist das Holz, aus dem WorldSkiller geschnitzt sind: Leistungswille, Präzision, Ausdauer und mentale Kraft. Von diesen positiven Eigenschaften profitieren die Arbeitgeber der jungen Fachleute schon in der Vorbereitungszeit. In Triesenberg gab Bildungsministerin Dominique Hasler in Worten noch eine zusätzliche Motivationsspritze. Sie gratulierte den Nominierten, dankte den Ausbildungsbetrieben und versprach, bei jeder Gelegenheit die Daumen zu drücken.
Gäste der Jubiläumsfeier in Triesenberg
von links: Stefan Sohler, Michael Biedermann, Carl Walser, Ewald Kranz, Simon Bartley
52
meine:zeit
12/2018
Liechtensteins Zahltag Michelle Kranz und ihr Team organisieren nächstes Jahr die Feierlichkeiten für das grösste Jubiläum in der Geschichte Liechtensteins. Und sprudeln nur so von guten Ideen. Eine weniger gute Idee war es, damals als Teenager mit ihrem Cousin zu zweit Moped zu fahren ist und so die erste Verkehrsbusse zu kassieren... Interview: Asha Ospelt-Riederer
4
In wie vielen Ländern hast du bisher gelebt?
Wie viele Selfies machst du pro Woche durchschnittlich?
820
1
Michelle Kranz und ihr Team haben noch x Ideen auf Lager.
3.5
Wie viele Sprachen sprichst du?
Wie oft kamst du schon mit dem Gesetz in Konflikt?
3
3 Bussen im Strassenverkehr – Pfadfinderinnen-Ehrenwort!
22
Den wievielten Geburtstag feiert Liechtenstein am 23. Januar?
Wie viele Menschen haben sich für den Marsch zum Scheidgraben im Rahmen der offiziellen «Geburtstagsfeier» am 23. Januar angemeldet?
Wie viele Menschen arbeiten zurzeit bei Liechtenstein Marketing in Vollund Teilzeit?
300
Wie viele Vorträge hältst du im Monat durchschnittlich?
10
2
Wie gerne hältst du Vorträge auf einer Skala von 1–10?
meine:zeit
12/2018
Wie viele Jahre brauchte es, um alle Seilschaften in Liechtenstein zu durchschauen?
4
44
39
Wie oft im Jahr triffst du Mitglieder des Fürstenhauses beruflich?
Wie viele Minuten pro Tag verbringst du privat in Sozialen Medien?
5
Wie viele Minuten pro Tag verbringst du geschäftlich in Sozialen Medien?
Liechtenstein, Schweiz, GB und USA – in 4 Ländern hat Michelle Kranz bisher gelebt.
5567 Wie viele Follower hat Liechtenstein Marketing auf Facebook?
Wie viele Follower hat Liechtenstein Marketing auf Instagram?
10
Wie gut kennst du dich momentan mit der Geschichte deines Heimatlandes aus auf einer Skala von 1-10?
19543
Wie viele km lang ist der «Liechtenstein-Weg»?
Wie viele Tage sind es noch bis zur offiziellen Geburtstagsfeier?
x
30
Wie viele Touristinnen und Touristen sieht das Städtle Vaduz jährlich im Durchschnitt?
53
75
600 Tsd.
1 Selfie pro Woche. Mit mehr Übung wäre auch das Bild scharf.
Wie gut wirst du dich bis Ende 2019 auskennen in der Geschichte Liechtensteins auf einer Skala von 1–10?
5
Wie viele Vermarktungsideen für Liechtenstein geistern noch in deinem Kopf und dem deines Teams herum?
Wie freudig aufgeregt sind du und dein Team in Prozent?
300
Michelle Kranz ist seit Juli 2017 Geschäftsführerin von Liechtenstein Marketing. Zuvor war sie zehn Jahre für Schweiz Tourismus tätig und unter anderem in der Auslandsvertretung in New York, wo sie für die Medienarbeit in Nordamerika zuständig war. Die gebürtige Liechtensteinerin ist studierte Anglistin/ Kunsthistorikerin und hat einen MAS in Unternehmenskommunikation. www.300.li
54
frauen:zeit
12/2018
Zarte Versuchung Sowohl Männer als auch Frauen sehnen sich nach Schokolade, aber weit mehr Frauen als Männer erleben Schokoladensüchte. Warum sehnen sich Frauen mehr nach Schokolade als Männer? Heisshunger auf Schokolade kann mit niedrigem Blutzucker, Stress oder Hormonschwankungen vor dem Menstruationszyklus einer Frau in Verbindung gebracht werden.
Schokolade und Blutzuckerspiegel Der Zucker und Koffein in Schokolade erhöhen den Blutzuckerspiegel. Dunkle Schokolade hat einen niedrigen glykämischen Index und kann daher den Blutzuckerspiegel sicher stabilisieren. Ein Grund, warum sich viele Frauen und Männer manchmal nach Schokolade sehnen, liegt darin, dass ihr Blutzuckerspiegel gefallen ist und Schokolade einen Zuckerschub für schnelle Energie liefert. Wenn Sie sich launisch, reizbar, zittrig und müde vor allem zwischen den Mahlzeiten fühlen, dann kann Ihr Verlangen nach Schokolade das Ergebnis eines niedrigen Blutzuckerspiegels sein. Schokoladen- und Serotoninspiegel Das Essen von Schokolade lässt dich gut fühlen, weil es das Niveau von Serotonin im
Gehirn erhöht. Serotonin ist der Neurotransmitter, der für das Wohlbefinden und die Stimmung verantwortlich ist. Viele Frauen erleben in den 7 bis 10 Tagen vor der Menstruation einen verminderten Serotoninspiegel, was ein Grund dafür ist, warum prämenstruelle Frauen oft ein starkes Verlangen nach Schokolade haben.
Schokolade und der Menstruationszyklus Neben Koffein, Fett und Zucker enthält Schokolade auch wichtige Spurenelemente, wie Magnesium, das vor und während des Menstruationszyklus bei Frauen fehlen kann. Änderungen der Hormonspiegel vor und während des Menstruationszyklus können alle Arten von Heisshunger auslösen, und Schokolade ist einer von ihnen. Tatsächlich behaupten viele Frauen, sich nichts anderes zu wünschen. Schokolade ist einfach nur gut Ein letzter Grund, warum Frauen sich nach Schokolade sehnen, ist, weil es einfach nur
gut ist. Der Geschmack und die Konsistenz der Schokolade sind köstlich und anders als bei jedem anderen Essen, was erklären könnte, warum sich viele Frauen speziell danach sehnen.
i p t s t p: i e h n ö h c S GESICHTSMASKE MIT KAKAO Auch für Gesichtsmasken wird Kakao gerne genutzt, mit dem folgenden Rezept können Sie sich leicht selbst eine Kakao-Maske zaubern: Dazu jeweils einen Teelöffel Quark, Avocadoöl und Kakaopulver miteinander vermischen und danach auf das Gesicht auftragen. Eine Viertelstunde lang einwirken lassen und anschliessend mit lauwarmem Wasser abspülen. Die Kakao-Maske regt die Durchblutung der Haut an und spendet extra viel Feuchtigkeit.
Anzeige
Zum Feste nur das Beste
Festliche Kreationen.
Schenken Sie unvergessliche Schoggimomente! Die original FrischSchoggi und viele weitere süsse Meisterwerke warten darauf, Freude zu bereiten. Exklusiv in allen Läderach Chocolaterien oder online: Läderach Chocolaterie Städtle 27, Vaduz laederach.ch
www.fuerstenhuetchen.com
18LAEDER 23.33 Inserat_Weihnachten_Die_Zeit_Vaduz_100.5x63_np_DU.indd 1
06.12.18 10:07
frauen:zeit
12/2018
55
WISSENSWERTES ÜBER KAKAO Wo kommt der beste Kakao her? Schokolade wird aus Kakao gemacht und der stammt aus Kakaobohnen. Die Kakaobohnen wiederum kommen aus Kakaofrüchten. Und die wachsen an Kakaobäumen. Die wachsen vor allem auf Plantagen in Afrika, Mittelamerika und Südamerika. Wo wächst die Schokolade? Ohne Kakaobohnen gäbe es keine Schokolade – sie sind die wichtigste Rohware für die süssen Naschereien. Die Kakaofrüchte, in denen sich die Bohnen befinden, wachsen an Kakaobäumen. Davon gibt es viele in Westafrika, in Süd-Ost-Asien und in Mittel- und Südamerika. Wie hoch kann ein Kakaobaum werden? Der Kakaobaum ist ein langer, dünner Unterholzbaum, der im Schatten grösserer tropischer Bäume wächst. Er kann 10 bis 15 Meter hoch werden, wird auf Plantagen aber auf 2 bis 4 Meter gestutzt. Die Pfahlwurzeln des Baumes dringen etwa einen Meter tief in den Boden ein. Was ist Kakao für eine Frucht? Der Kakaobaum trägt Spaltkapsel-Früchte mit Samen, umgangssprachlich wird die Kapsel und der Samen als Kakaobohne bezeichnet. Kakao ist ein wichtiges Exportprodukt zahlreicher Entwicklungsländer und der Grundstoff bei der Herstellung von Schokolade.
KOLUMNE von Vera Oehri-Kindle
SCHOKOLADE WAS SONST!? Schon vor 200 Jahren wusste man die positive Wirkung von Schokolade zu nutzen und setzte Schokolade als Medizin ein. Denn in Schokolade sind Stoffe enthalten, die uns glücklich machen. Ausserdem schmeckt sie einfach köstlich und ist ein Pflaster für wunde Seelen. Es gibt den Mythos, dass Schokolade eine aphrodisierende Wirkung auf uns hat. Zumindest ist Schokolade eine romantische Aufmerksamkeit, nicht umsonst ist es das typische Geschenk für Verliebte und das nicht nur am Valentinstag. Kakao enthält tatsächlich das sogenannte Phenylethylamin, das in einer grossen Menge den Blutdruck und den Puls erhöht. Doch in der Schokolade ist die Dosis viel zu gering, um wirklich etwas zu bewirken. Also ist es nur wieder die Vorstellung, die unsere Lust steigert. Wann wir Schokolade am meisten brauchen In den kalten Jahreszeiten: Vor allem im Herbst, wenn die Tage kürzer werden und man in den sogenannten Winter-Blues verfällt, tut ein Muntermacher gut. Wenn wir uns durch den Verzehr von Schokolade positive Erlebnisse ins Gedächtnis rufen, geht es uns danach schon viel besser. Bei Liebeskummer: Der Klassiker! In einer Zeit, in der unser Herz blutet, wollen wir nichts davon wissen, dass Schokolade dick macht! Der Genuss zählt, denn Schokolade ist ein bewährtes Pflaster für eine wunde Seele. Egal ob auf der Couch oder in der Badewanne. Bei Mädelsabenden: Ein paar Gläschen Sekt oder ein guter Wein und dazu verschiedenste Schokoladensorten. Verwandeln Sie Ihren nächsten Abend mit Ihren Freundinnen doch mal in eine Schokoladenverkostung und probieren Sie aussergewöhnliche Sorten. Es gibt zum Beispiel herzhafte Schokosorten mit Schinken oder Käse. Ob man lieber beim Klassiker bleibt, ist dabei jedem selbst überlassen ...
Anzeige
20 Euro GUTSCHEINE zu gewinnen mit E-Mail bis 17.12.18 us» an Stichwort «Schokom ro.li bue dien rime vera.oeh
Schießstätte 8 · 6800 Feldkirch · www.schokomus.at Mo/Mi/Do 13:00 –18:00, Fr+Sa 10:00 –18:00, So 13:00 –17:00
Üseri Worzla
12/2018
Das alte Mesmer-Haus in Mauren Das Mesmer-Haus bei der Kirche stand wenige Meter entfernt von der Westfront des alten Schulhauses. G. A. Matt schreibt in «Geschichte der Matt», Band 4 – und auch Johann Wohlwend (1910–2010), «Wabels», aus der Verwandtschaft bestätigt dies –, dass das «Ägathle-Huus», vulgo «s’Alta-Mesmer-Huus», um die Jahre 1778 bis 1780 aus dem Holz des abgebrochenen Pfarrhauses erbaut worden sei. Dieses Holz hatte schon dazumal ein ansehnliches Alter. Der alte Pfarrhof wurde um 1529 erbaut. Die niedrigen, bleiverglasten runden Butzenscheiben des Mesmer-Hauses Nr. 87 boten einen freundlichen Anblick. Eichene, breite Fensterbänke waren angebracht. Als Zierde diente das Hauszeichen, zwei entgegenstehende Schrägbalken. Sie waren erhaben in Eichenholz (ca. 50 × 15 Zentimeter) geschnitzt. Das Mesmer-Haus war das einzige Haus in Mauren, das noch mit einem gestampften Lehmboden versehen war. Die Feuerstelle war sehr primitiv. Dort dürfte bis zum Abbruch im Jahr 1935 noch auf offenem Feuer gekocht worden sein.
Biedermann geb. Marxer (1838– 1925) «Alta-Richters», wonach sie sich noch an den Bau der heutigen Pfarrkirche erinnern könne: «Vom alta Kirchle het ma noch alte Sacha vergantet.» Mit «alta Kirchle» meinte Theres die Vorgängerkirche der heutigen Pfarrkirche St. Peter und Paul. Sie sagte darüber: «Ich weiss noch genau, wie man begann die Kirche zu bauen begann. Damals war ich noch ein Kind». Theres Biedermann bewohnte mit ihrer Familie «Alta-Richters-Huus» Nr. 82/95 neben dem Gasthof «Rössle» und besuchte eine Schulklasse, welche damals im Haus Nr.
110/67, der spätere Gasthof «zur Linde» im Werth untergebracht war.
Rettung vor den Franzosen Während sechs Generationen übten einige Männer der Biedermann-Familie das Mesmeramt in der Kirche zu Mauren aus. Franz-Josef (1751–1821) und sein Sohn gleichen Namens (1783– 1852) erlebten die Plünderung der Pfarrkirche durch die Franzosen im Jahre 1799. Diese drangen in das Gotteshaus ein und suchten nach der goldenen Monstranz. Die Franzosen – so laut Johann Wohlwend (1910–2010)
Mit einer recht bunten Malerei war die Stubentüre versehen. Ein Blumenbouquet in römischer Vase zierte das untere Feld, das obere Feld trug die Initialen J-H-C mit vielen Verzierungen. Letzter Eigentümer war Johann Wohlwend (1910–2010), dessen Mutter aus der BiedermannFamilie stammte. Magdalena Biedermann (1872–1928) war mit Josef Wohlwend (1872–1925), verheiratet. Ihre Schwester Agathe Biedermann (1863–1928) «s’Ägathle», blieb ledigen Standes und starb im Elternhaus (Mesmer-Haus).
«Vom alta Kirchle het ma noch alte Sacha vergantet …» Johann Wohlwend erinnerte sich anlässlich unseres Gesprächs noch gut an die Aussage seiner Grossmutter Theres
Das alte Mesmer-Haus, rechts die alte Schule Mauren
die mündliche Überlieferung – hätten auch das alte Mesmer-Haus nach wertvollen Gegenständen oder Geld durchsucht, aber sie fanden kein wertvolles Kirchengut. Dieses wurde vom Mesmer Franz-Josef Biedermann gut versteckt. Es tauchte erst wieder auf, als die französischen Soldaten abgezogen waren. Quellen • Gemeinnütziger Verein für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums, Mauren • 5-teilige Bücherreihe, Band 5, 2011, Autoren: Herbert Oehri, Präsident; Adolf Marxer, Vizepräsident
meine:zeit
12/2018
57
Ambulant vor stationär Das Pflege- und Betreuungsgeld ist ein Erfolgsmodell und soll es bleiben Das Betreuungs- und Pflegegeld (BPG) wurde 2010 eingeführt mit dem Ziel, die häusliche Betreuung und Pflege finanziell besserzustellen, um so dem Grundsatz der Regierung – «ambulant vor stationär» – besser nachkommen zu können und dem Wunsch der meisten von uns, den Lebensabend ganz oder doch möglichst lange daheim verbringen zu können, zu entsprechen. Text: Vorstand Seniorenbund
zurückgegriffen werden konnte, für Kinder, psychisch und an Demenz Erkrankte solche Instrumente jedoch eigens erstellt werden mussten. Das war dank des politischen Willens und der kurzen Amtswege in Liechtenstein reibungslos möglich.
Mit der Verbesserung der finanziellen Unterstützung konnte auch die Situation vieler pflegender Angehöriger verbessert werden. Ohne deren enormen Einsatz wäre unser Pflege- und Betreuungssystem nicht aufrechtzuerhalten. Wichtig ist, dass nicht nur Senioren Anspruch auf das BPG haben, sondern grundsätzlich alle, die Betreuung und Pflege benötigen, also auch Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die noch nicht im Rentenalter
sind. Besonderes Augenmerk bei der Einführung des BPG wurde darauf gelegt, dass es nicht nur bei motorischen Defiziten ausgerichtet wird, sondern auch bei psychischen und kognitiven Defiziten, sodass auch psychisch und an Demenz Erkrankten diese Leistung zusteht. Dass Liechtenstein damit im Vergleich zu den Nachbarländern eine Vorreiterrolle spielt, zeigt sich darin, dass bei den Bedarfsabklärungen für die Bemessung der Pflegestufen zwar auf Instrumente für Senioren
Wenn das Pflegegeld gestrichen wird Schon seit Längerem zeigt sich Handlungsbedarf, wenn es um den vorübergehenden Eintritt in ein Heim (z. B. Ferienbetten zur Entlastung der Angehörigen), einen nötigen Spital- oder Reha-Aufenthalt geht. Für diese Zeit wird das Pflegegeld entsprechend gekürzt, was viele Bezüger bzw. deren Familien finanziell hart trifft, gerade wenn eine angestellte, externe Pflegekraft weiter entlohnt werden muss. Erst kürzlich hat eine betroffene Mutter ihre Lage in einer liechtensteinischen Tageszeitung sehr eindrücklich geschildert. Ihr Unverständnis angesichts der Kürzung der Leistungen während des Spitalaufenthaltes ihres Kindes ist nachvollziehbar, ebenso wie das derjenigen, die ihre an Demenz erkrankten Angehörigen bei einem Spitalaufenthalt auf Wunsch des Spitals begleiten und dort die Betreuung übernehmen. Wir sind überzeugt, dass – bei entsprechendem politischen Willen – auch hier unsere kurzen Amtswege schnell Abhilfe schaffen könnten. Die nötigen gesetzlichen Anpassungen las-
sen sich mit Hilfe der zuständigen Stellen und Institutionen rasch formulieren, und eine Einschätzung der finanziellen Folgen ist mit den vorhandenen Daten gut möglich. Von den 439 Bezügern von Pflegegeld sind 64 der Pflegestufe 5 bzw. 39 der Pflegestufe 6 zugeteilt (2017, Geschäftsbericht der AHV). Gerade in diesen beiden Gruppen wächst zudem die Zahl der Bezüger weit weniger schnell, als in den niedrigeren Pflegestufen. Da die Ausrichtung der Leistungen auch während eines vorübergehenden Spital- bzw. Heimaufenthalts auf die höchsten Pflegestufen beschränkt werden kann, wäre der finanzielle Mehraufwand sicher vertretbar, auch im Kontext der Gesamtausgaben für das BPG, für das im 2017 insgesamt 9,54 Mio. Franken entrichtet wurden, was in etwa den Verwaltungskosten unserer drei Krankenkassen entspricht (9,9 Mio. Franken, 2017). Die Erfahrung hat gezeigt, dass für die optimale häusliche Pflege die Schnittstellen im System – nämlich der Übergang von der häuslichen in die stationäre Pflege und zurück – von grosser Bedeutung sind. Dem angepassten Grundsatz «ambulant und stationär» folgt bereits die gelebte Praxis (z. B. Ferienbetten unserer Pflegeheime). Es ist Zeit, auch die finanziellen Voraussetzungen anzupassen.
58
tier:zeit
12/2018
Der Klettermeister aus dem Wald Der buschige Schwanz ist Signalfahne, Steuerruder und Bettdecke in einem. Und er gehört einem Tier, das als der wohl beste Baumkraxler unserer Breiten bekannt ist: dem Eichkätzchen. Text: Paul Herberstein, Schaan
Während wir uns in die warme Stube zurückziehen und bestenfalls zum Schneeschaufeln vor die Haustür treten, geht es in unseren Wäldern derzeit rund. Die Eichhörnchen feiern Hochzeit. In halsbrecherischem Tempo jagen die Männchen den Weibchen hinterher, f litzen Baumstämme rauf und runter und springen in schwindelnder Höhe von Wipfel zu Wipfel. Ein Liebesreigen, bei dem es mitunter auch brutal zugeht: Allzu aufdringliche Freier halten sich die Eichkätzchen-Damen nämlich mit wildem Fauchen vom Hals. Und treffen zwei triebgesteuerte Männchen aufeinander, dann fliegen mit Knurren und Bissen die Fetzen. Macht das wilde Hochzeitstreiben Pause, ziehen sich die Eichhörnchen in ihre Kobel hoch oben in den Baumkronen zurück. Jedes Eichhörnchen nutzt etwa drei bis fünf solcher runden Reisigkugeln gleichzeitig. Die Bauweise richtet sich nach Jahreszeit und Verwendung. Im Sommer genügt meist ein eilig zusammengetragenes Nest für ein paar schläfrige Stunden. Ist im Frühjahr Nachwuchs unterwegs, baut die Mutter schon ein fussballgrosses Gebilde aus Zweigen und Nadeln, das sie mit Moos, Gras und Blättern weich auspolstert. Und der Winterkobel, der eisigen Temperaturen und Winden standhalten muss, zeichnet sich durch eine bis zu acht Zentimeter dicke Aussenschicht aus. Mehrere Bauten sind auch aus einem anderen Grund lebens-
notwendig: Eichhörnchen brauchen nämlich Ausweichquartiere, wenn Parasiten wie etwa Läuse in einem Kobel überhand nehmen oder hungrige Marder und Greifvögel das Nest plündern wollen. Der grösste Feind ist allerdings schlechtes Wetter, das in Verbindung mit fehlender Nahrung gerade bei den Jungtieren zu grossen Verlusten führen kann. Für das Leben in den Wäldern ist das Eichhörnchen bestens gerüstet. Allein der buschige Schwanz ist mehr als nur optischer Aufputz. Beim Klettern hilft er, das Gleichgewicht zu halten, bei den waghalsigen, bis zu fünf Meter weiten Sprüngen
dient er als Steuerruder und in kalten Nächten wärmt er wie eine Bettdecke. Eichhörnchen rollen sich dabei zu einer Kugel zusammen, um so möglichst wenig Körperwärme abzugeben. Und wenn der Schwanz einmal aufgeregt wedelt oder gar zittert, dann um Artgenossen auf etwas aufmerksam zu machen oder zu warnen. Winterschlaf und Fettreserven kennt das Eichhörnchen nicht. In der kalten Jahreszeit wird es aber zum Langschläfer und ist nur wenige Stunden auf den Pfoten. Ein verdienter Schlaf, schliesslich hat der Nager im Herbst Wochen damit verbracht, unzählige Nüsse,
Samen oder Knospen zu vergraben oder in Baumhöhlen zu verstecken. Zieht der Winter ins Land, plündert das Eichhörnchen dann ein Depot nach dem anderen. Und was es nicht mehr findet, dient auch einem guten Zweck: aus den vergrabenen Futterschätzen wachsen irgendwann neue Bäume oder Sträucher, die den Wald natürlich verjüngen. Beim Fressen sind selbst dicke Schalen kein Problem und innerhalb weniger Sekunden geknackt. Das Eichhörnchen schabt zunächst ein Loch hinein und sprengt danach mit den unteren Schneidezähnen ein Stück Schale heraus. Die stark beanspruchten Zähne wachsen wie bei anderen Nagetieren nach. Wie fingerfertig Eichhörnchen sind, zeigt sich besonders bei der Hauptnahrung der zierlichen Allesfresser: den Zapfen von Fichte und Lärche. Wie Maiskolben halten die Nager diese in den Pfoten und zupfen die Deckschuppen feinsäuberlich mit den Zähnen ab, um an die darunterliegenden Samen zu gelangen. Ein Eichhörnchen braucht pro Tag immerhin an die fünfundzwanzig Zapfen, um satt zu werden. Und wird gerade keine Nuss geknackt und kein Zapfen gerupft, bieten die beweglichen Finger mit den langen Krallen jenen Halt, dem die Eichkätzchen ihr wohl grösstes Talent verdanken: das mühelose Klettern zwischen Stämmen und Ästen. www. herberstein.li
meine:zeit
12/2018
59
Mit viel Liebe zum Detail. Wir wünschen allen unseren lieben und treuen Kunden eine wunderbare und süsse Weihnacht mit einem tollen Start ins 2019.
Windirak. erzeuStadt am Windger, VenSchatt erzeutilator el-Arab ger, Ventilator Heidegerade krauterst gerade gewächs erst franz. frühere Schäferjapafranz. hund nische Schäfer(Rasse) Münze hund (Rasse) glänAbzugszender glängraben Überzug zender Überzug
kroat. Adriakroat. modern insel Adriainsel
staatl. Behörde staatl. (MessBehörde wesen) (Messwesen)
5 päpst-5
11
14
13
Jünger Jesu Jünger Jesu
Gartenblume
2 Teil des Bogens
Weizen- engl.: Marke engl.: art, veraltet: Marke Dinkel Cousine veraltet: Cousine
1 1
4 4
3 3
portuBussgies. bereitportuInsel schaft gies. Insel
moderne Musikmoderne richtung Musik7 richtung schlech7 te AnEinge- schlechgewohnweihter te Anheit 10 8 gewohn8 Gebirge heit urchristl. EuroLiebes- zw. Gebirge pa und mahl zw. EuroAsien (griech.) pa und Asien
13 Ausruf Abk.: weibl. der Ent- Kosename bestätigt Abk.: weibl. täuschung bestätigt Kosename Anrufung AnGottes rufung Gottes kaufm.: Sollseite eines Kontos 6 Landchines. 6 schaftderi. Form LandSüdost-i. Selbstverschaft 9 europa teidigung Südosteuropa Monatsfrz.: mitte Monatsim röm. Sommer mitte Kalender im röm. Kalender
mit Gott mit reden Gott reden
griech. Vorsilbe: griech. Leben(s)... Vorsilbe: Leben(s)... besonders reizvoll
FortsetzungsFortsetfolge zungsfolge
13
Pferdegangart
Leistung gegen Leistung (frz., 2 W.)
glasartiger Überzug 12
schakal12 köpfiger schakalägypt. köpfiger Gott ägypt. Gott
Fluss durch Fluss Liechdurch tenstein Liechtenstein
Sportfischer Sportfischer
6 häufig
Hauptstadt Norwegens
Abk.: Utah
unmenschlich, brutal
11 11
17
Lösungswort: 1 2 3 4
altröm. engl.: HirtenSchlange engl.: lied Schlange
liche Zentralbehörde
8
röm. ugs.:14 sich VerZensor sehr ansich geltung †Ver149 v. Gasthaus ugs.: strengen sehr anChristus geltung strengen Fluss Bewohdurch ner e. Fluss Liechital. durch tenstein Insel Liechtenstein
2 2
argentinischer Tanz im 2/4-Takt
9
Gemein9 de in GemeinLiechde in tenstein Liechtenstein
Zeughaus, ZeugWaffenhaus, lager Waffenlager
frz. Frauen- Maler name Frauen- (Claude) † 1926 name
Angehö- volkstüml. indian. riger e. Beiname StamAngehöindian. indischen mesriger e. Guevaras StamReligion † zeichen 1967 indischen mesReligion zeichen
1 Herrenhaus der Ritterburg
14
2 2
Dokumentenaustauschformat
4
4 Provinz Erkrankung undRindern bei Erkrankung Stadt in bei Rindern geschlossen Spanien Jungschaf
Gebiet der Moabiter
Abk.: allgeAbk.: mein allgemein
geschlossen
englische engPrinlische zessin Prinzessin
Hauptstadt von Ghana
span.portug. Berg der span.Fürsten- Glarner portug. Alpen name Fürstenname
18
CH-18 NaturgottesCHheiler fürchtig Natur†heiler 1906 † 1906
7
Und so machen Sie mit: Senden Sie uns das Lösungswort ... Per Post: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, «Rätsel» Essanestrasse 116, 9492 Eschen Per E-Mail: vera.oehri@medienbuero.li Einsendeschluss ist der 19. Dezember 2018. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
12 portugies. Insel
Vierkantholz Vierkantholz
15 10 10
Die Gewinner Dolce Vaduz sind: Andrea Knüsli-Hasler, Eschen Hans Meusburger, Balzers
Warnzeichen Warnzeichen
19
bulgar. 19 hinter, WährungsFischbulgar. folgend einheit Währungs- fett (Mz.) einheit (Mz.)
16 engl.: Luft
5
3 3
WahlReinheitskreisfürin grad WahlLiech-in Diamanten kreis tenstein (frz.) Liechtenstein
Städtle 28 FL-9490 Vaduz Telefon +423 232 67 00 dolce@dolce.li
Fluss durch Fluss St. Pedurch tersburg St. Petersburg chinesische 4 Dynastie
15 15 31 1
® ® ®
18 s1313-50 s1313.0-22 16 17 s1313.0-22 16 17 55 66 7 7 8 8 9 9 1010111112 1213 1314 14 15 15 16 16 17 17 18 18 19 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
Anzeige
Maler &
Gipser
www.bauer-maler-gipser.li
Bauer malt Bauer verputzt Bauer renoviert Tel. 00423 / 373 95 33
Samstag,
22. Dezember 2018
Rum-Degustation offen bis 16.00 Uhr Datum:
mit Glühwein und einer Verlosung. Donnerstag, 29.11.2018 ab 17.00 bis 21.00 Uhr
Ort:
MEIER GETRÄNKE AG Industriestr. 32, Bendern
Kosten:
Fr. 25.-
Industriestrasse 32, Bendern
Durchgeführt von Herrn Zwahlen der Firma Ullrich AG, Spirituosen aller Art