lie:zeit Ausgabe 31

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31 Dez. 2014

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Zeitschrift für Liechtenstein und die Region

Wir wünschen allen Radfahrern viel Glück.

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Kriminalität in Liechtenstein Hat die Polizei mehr zu tun?

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EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser In der Weihnachtszeit klettert nicht nur der Nikolaus gerne durch den Kamin, sondern auch ungebetene Gäste schaffen sich in der Weihnachtszeit öfters unerlaubten Zugang zur guten Stube. Im Gegensatz zum Nikolaus hinterlassen diese dann keine Gaben, sondern sie bedienen sich an der Habe der Bewohner. Verfolgt man die Einbruchsmeldungen in letzter Zeit, könnte man den Eindruck gewinnen, dass die Kriminalität in Liechtenstein zugenommen hat. Um dieser Frage nachzugehen, hat die lie:zeit die Kriminalitätsstatistik der letzten Jahre unter die Lupe genommen. Getreu dem Motto «Traue keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast», haben wir mit dem Polizeichef Jules Hoch über eine allfällige Zunahme der Untaten gesprochen. Einbruchsgefährdet in einem ganz anderen Sinne ist die Turnhalle der weiterführenden Schule in Triesen. Von «Pfusch am Bau» und «teurer Bausünde» wird geredet und die anstehende Sanierung garantiert Ausgaben in Millionenhöhe. Nicht gerade das, was man sich in Sparzeiten wünscht. Wie unsere vier Parteien über dieses brisante Thema denken, lesen Sie bei «3 Fragen an die Vertreter der 4 Parteien» nach. Bevor wir uns sportlich in den Schnee verabschieden, werfen wir gemeinsam mit dem FC Vaduz einen Blick auf die Abschlussrunde vor der Winterpause. Bis jetzt hat sich der Aufsteiger in der Super League gut geschlagen, doch ein wirklich positives Fazit kann nur dann gezogen werden, wenn der FC Aarau noch geschlagen wird. Wie die Stimmung vor dem letzten Spiel ist, lesen Sie auf Seite 24.

das Rezept zu ihren berühmten «Knöpfli» veröffentlicht wird. Leider ist dem nicht so. Aber dennoch versprechen wir Ihnen eine spannende Lektüre über den ehemaligen Skistar, der - ohne grosses Budget, aber mit Schwingbesen und Kochschürze ausgerüstet - im Ausland für hervorragende LiechtensteinWerbung sorgt. In unserer Rubrik «Üseri Worzla» hat Ihnen die lie:zeit einen ganz besonderen Auszug aus der Arbeit des Ahnenforschungsvereins zusammengestellt. Wunderbare Zeilen von Loretta Federspiel, die erste weltliche Lehrerin Liechtensteins, bewegen nicht nur zur Weihnachtszeit. Nun wünscht Ihnen das ganze Team von der lie:zeit eine wundervolle Weihnachtszeit und einen guten Start ins Neue Jahr. Wir lesen uns wieder im Februar 2015, bis dahin: Eine gute, fröhliche Zeit, vergessen Sie den Kalorienzähler über die Festtage und bleiben Sie bei den guten Vorsätzen realistisch! Grüsse aus der Redaktion

In «meine:zeit» treffen wir auf ein bekanntes Gesicht: «Ünschi Martha». Gerne würden wir Ihnen an dieser Stelle versprechen, dass in dieser Ausgabe

Impressum

Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, 9492 Eschen/Liechtenstein – Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter) Kleininserat - Weitere Beiträge/In– Johannes Kaiser – Verena Cortés – Alexander Batliner - Jnes Rampone-Wanger - Vera Oehri-Kindle 50x50 mm – Martha Bühler – Chrisi terviews: Derya Kesci, FL – Tamara Beck –Herbert Elkuch, du-Fraktion– Walter Bruno Wohlwend Kindle –Dr. Patrick Schürmann, Anwaltskanzlei Batliner & Gasser -. Thomas Rehak –Manfred Schiefer – Loretta FederspielKieber – Markus Goop, Skunk –Spezialbeiträge von Liechtensteins Parteien: FBP, VU, FL , DU – Grafik/Satz/Lithos: Medienbüro AG –– Druck: Südostschweiz Druckzentrum Haag – Fotos: Michael Zanghellini - Klaus Schädler – Daniel Ospelt – Jürgen Posch –LGT – i-Stock- EQ Images, Zürich – Landesverwaltung – Oliver Hartmann – privat zur Verfügung gestellt – Akquisition: Vera Oehri-Kindle(Leiterin) – Tanja Baumgartner – Sabine Zimmermann-Gstöhl - Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden – Erscheinung: Samstag, 6. Dezember 2014 als Monatszeitschrift –Auflage: 36‘000 Ex. (beglaubigt)- Postverteilung an 80‘000 Leserinnen und Leser -u.a. in alle Haushaltungen von Liechtenstein – Bezirk Werdenberg sowie Stadt Feldkirch – Ausgewählte Adressen im Rheintal und in Vorarlberg. PS: Die lie:zeit gibt Gast-Autoren Platz um ihre Meinung zu äussern. Der Inhalt muss jedoch mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen.

tv-c om.li


lie:zeit

publireportage

Psst...! Passt unter jeden Weihnachtsbaum Liechtensteiner Fürstenhütchen - jetzt auch mit dunkler Schokolade

Es ist schon fast so weit, die Hektik der vergangenen und aktuellen Tage weicht schon bald dem gemütlichen und traditionellen Weihnachtsfest. Dann darf wieder geschlemmt, gelacht und gefeiert werden. Und natürlich gibt es auch Geschenke! Wie wäre es mit den Liechtensteiner Fürstenhütchen? Da stellt sich zuerst die Frage: Welche denn? Die traditionellen mit der feinen Haselnuss-Crème-Füllung oder die neue Dark-Selection, mit dunkler Schokolade? Probiert haben muss man sie beide! Die dunkle Version darf dieses Jahr zum ersten Mal unter dem Weihnachtsbaum liegen. Sie wurden ja erst im Herbst anlässlich des 10 jährigen Jubiläums eingeführt! Wer diese

noch nicht probiert hat, dem bietet sich die Gelegenheit, zu Weihnachten welche zu verschenken und dann einfach mitzuessen. Als Familie teilt man ja sein Glück. Praktisch oder?! Kein Verpackungsaufwand Dank der hochwertigen Verpackung, der Weissblechdose mit Reliefdruck von Schloss Vaduz, reicht eine schöne Schleife und das Geschenk ist perfekt. Oder es geht auch ganz ohne, dafür mit einer netten Karte. Das ideale Geschenk also für alle, die genug vom Geschenke einpacken haben und sowieso ganz schnell an den süssen Inhalt gelangen möchten. Dank der Nachfüllverpackung hat man auch noch ein Ass im Ärmel, wenn die Fürsten-

hütchen-Dose wieder viel zu schnell leergefuttert wurde. Es ist einfach gut, einen Plan B zu haben... Jetzt noch schnell Fürstenhütchen kaufen Also, es hat bestimmt noch Platz unter dem Tannenbaum und was wäre Weihnachten ohne die leckeren Fürstenhütchen? Die gibt es in jedem guten Fachgeschäft und zaubern Ihren Liebsten ein Lächeln aufs Gesicht. Auch last Minute gekauft - das merkt ja keiner - sind sie eine sichere Wahl für ein hochwertiges Weihnachtsgeschenk, das Freude macht. Das Team von den Liechtensteiner Fürstenhütchen wünscht allen Geniessern ein wunderschönes Weihnachtsfest!

Gönnen Sie Ihren Liebsten den einzigartig adeligen Genuss ...

... passt unter jeden Weihnachtsbaum.


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Ausgabe 31/ 2014 Aus dem Inhalt Kriminalität in Liechtenstein: Hat die Polizei mehr zu tun?

6

Betriebliche Personalvorsorge: 2. Säule stärken

11

Berufsbildung: Einer unserer Erfolgsfaktoren

14

Liechtenstein: Wahlen 2015

16

3 Fragen an die «Vertreter» der 4 Parteien

19

Kesseltreiben gegen unseren Finanzdienstleistungsplatz

20

Die Post braucht Geld – 13.5 Millionen Franken

22

1. Liga: Angestrebte Ziele verfehlt

23

Super League: FC Vaduz (noch) im Plansoll

24

Europäische Olympische Winter-Jugendspiele

26

25 Jahre Sanatorium Dr. Schenk, Schruns

28

«Summa cum laude» für die LGT Vaduz

31

1. Finance Forum FL: Perspektiven und Strategien

32

LIEmobil – ein Partner für alle

34

Weihnachtskarten schon verschickt?

36

Recht: Das Konkurrenzverbot

37

Eine nachhaltige Schulpartnerschaft der LGT

38

Zum 85. Geburtstages von Prof. Dr.Dr. Herbert Batliner

42

«Was im Leben wirklich zählt» ist angekommen!

49

Als der Winter noch Eisblumen an die Fenster malte

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Aus dem Inhalt:

polit:zeit Betriebliche Personalvorsorge

Die betriebliche Personalvorsorge, auch als 2. Säule bekannt, muss wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Das Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft will die Herausforderung frühzeitig angehen. Seite 11

sport:zeit Sanatorium Dr. Schenk Zum 25. Jubiläum besuchte lie:zeit die weltweit anerkannte Spezialklinik im benachbarten Montafon und plauderte mit Gründer und Chefarzt Dr. Christian Schenk über Verantwortung, Exzellenz und die Grenzen des Machbaren. Seite 28

business:zeit Erstes Finance Forum in Liechtenstein

Internationale Finanzplätze stehen unter Zugzwang. Am 1. Finance Forum FL werden die anstehenden Herausforderungen von hochkarätigen Fachleuten und Referenten zur Sprache gebracht und mögliche Vorgehensweisen diskutiert. Seite 32

meine:zeit

Liechtenkind die Extraportion

us: Wohlfühl-Lux n.li www.liechtenster NEU: Im Dezember haben wir auch samstags (10 - 17 Uhr) geöffnet! Besuchen Sie uns in der Ruggeller Strasse 238, Gamprin / T: 373 93 03

Martha Bühler

Kaum jemand in Liechtenstein, der Martha's «Knöpfli» nicht kennt. Mittlerweile sind die Kochkünste des ehemaligen Skistars auch in Deutschland bekannt. Im Interview entlocken wir «ünschera Martha» kein Knöpflirezept, aber sonst so einige neue Ideen. Seite 40


lie:zeit

2014: Polizei hat mehr zu tun

Von Alexander Batliner

: Wie steht es um die Kriminalität in Liechtenstein? Dieser Frage ging die Redaktion der lie:zeit nach und wertete die Kriminalitätsstatistik der letzten Jahre aus. Dabei wurde festgestellt, dass die Kriminalität bei uns von Jahr zu Jahr sehr schwankend ist, aber kein langfristiger Anstieg verzeichnet werden kann. Anders im Jahr 2014: Es könnte bei Eigentums- und Vermögensdelikten Höchststände bringen.

«Unbekannte im Oberland am Werk», «Bargeld, Tresor und Lieferwagen geklaut», «In Einfamilienhaus in Balzers eingebrochen», «Werkzeug für Einbruch gestohlen», «Versuchter Einbruch in Geschäftsobjekt», «Einbruchdiebstahl in Geschäftsobjekt», «Reichlich Arbeit für die Landespolizei», «Vermögens- und Sachschaden durch Einbruch in Ruggell» - acht Schlagzeilen,

welche zwischen dem 1. Sep- Jules Hoch im lie:zeit Interview. tember und 15. November 2014 Er betont: «Die Halbjahreszahim Liechtensteiner Volksblatt zu len weisen dieses Jahr eine Zulesen waren und sich auf Vermö- nahme bei den Vermögens- und gens- und Eigentumsdelikte in Eigentumsdelikten aus. Sofern Liechtenstein beziehen. Täuscht sich an diesem Trend im zweies oder ist ein Anstieg der Kri- ten Halbjahr nichts geändert hat minalität in Liechtenstein zu ver- – was ich leider befürchte –, werzeichnen? Nein, es täuscht nicht, den wir Ende dieses Jahres höhees ist ein Anstieg zu verzeichnen, re Zahlen ausweisen.» zumindest wenn man das Jahr 2014 betrachtet. Dies bestätigt

Langfristig kein Anstieg

Doch langfristig sprechen die Zahlen eine andere Sprache. Die Vermögens- und Eigentumsdelikte schwanken von 2007 bis 2013 zwischen 500 und 600 jährlich, mit jeweils einem Ausschlag nach unten mit 478 wie nach oben mit 680 in den Jahren 2009 und 2011. Die Gewaltdelikte bewegen sich zwischen 150 und 210 jährlich. Ununterbrochen


7

2004

4025

4377 4377

2005

2008

2008 2008

550 141 83 150 550 550 175 141 141 122 83 83 40 150 150 45 175 175 27 122 122 40 40 4420 45 45 27 27

2009

2009 2009

535 109 66 147 535 535 126 109 109 73 66 66 20 147 147 13 126 126 10 73 73 20 20 4219 13 13 10 10

2010

2010 2010

680 260 166 157 680 680 100 260 260 53 166 16621 157 15710 100 100 6 53 53 21 21 4818 10 10 66

2011

2011 2011

528 174 131 151 528 528 123 174 174 58 131 13116 151 15110 123 123 2 58 58 16 16 4576 10 10 22

2012

2012 2012

478 128 84 173 478 478 130 128 128 71 84 8421 173 173 19 130 130 9 71 71 21 21 4252 19 19 99

2013

2013 2013

565 138 94 177 565 565 143 138 138 79 94 9433 177 177 30 143 143 15 79 79 33 33 4620 30 30 15 15

542 186 128 210 542 542 189 186 186 114 128 12840 210 21029 189 18918 114 114 40 40 4654 29 29 18 18

In Liechtenstein gibt es im Durchschnitt rund 32 Straftaten nach Strafgesetzbuch auf 1000 Einwohner pro Jahr. Uns ähnliche ländliche Kantone mit Autobahnanschluss weisen ähnliche Zahlen aus. 4345

4345 4345

4420 4420

4219 4219

4818 4818

4576 4576

4252 4252

4620 4620

4377

4345

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

550 141 83 150 175 122 40 45 27

535 109 66 147 126 73 20 13 10

680 260 166 157 100 53 21 10 6

528 174 131 151 123 58 16 10 2

478 128 84 173 130 71 21 19 9

565 138 94 177 143 79 33 30 15

542 186 128 210 189 114 40 29 18

4420

4219

4818

4576

4252

4620

4654

Im Durchschnitt der Schweiz

Sexualdelikte Sexualdelikte

50 45 50 45 40 45

4654 4654

ein Anstieg ist in den letzten vier Jahren jedoch bei den Sexualdelikten erkennbar. Waren es 2010 16 Sexualdelikte, mussten 2013 bereits 40 festgestellt werden. Hierfür hat Jules Hoch eine einfache Erklärung. «Dieser Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass wir seit knapp zwei Jahren bei der Landespolizei ein neues Tool für das Internet-Monitoring im Einsatz haben. Diese Software gibt uns die Möglichkeit, Personen zu identifizieren, welche verbotenes pornographisches Material aus dem Internet beziehen bzw. verbreiten. Dank dieses neuen technischen Fahndungsmittels konnten wir mehr Täter ausforschen, wodurch die Anzahl der Fälle angestiegen ist» so Jules Hoch. 2006

Sexualdelikte Sexualdelikte

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Diese Zahlen liegen in der Grössenordnung uns ähnlicher Kantone der Schweiz, zumindest wenn man die Anzahl Delikte auf 1000 Einwohner umrechnet. In Liechtenstein gibt es im Durchschnitt rund 32 Straftaten nach Strafgesetzbuch auf 1000 Einwohner pro Jahr. Uns ähnliche ländliche Kantone mit Autobahnanschluss weisen ähnliche Zahlen aus. Nidwalden mit 30,2 und Uri 33,7 weisen dieselbe Kriminalitätshäufigkeit auf 1000 Einwohner aus wie wir in Liechtenstein. Dagegen ist die Kriminalitätsrate in der Westschweiz und in den Schweizer Städten auf 1000 Einwohner einiges höher. Die Kantone Genf mit 105, Neuenburg mit 91 und die Waadt mit 84 sowie die Städte Lausanne mit 208, Bern mit 167 und die Stadt Genf mit 160 haben weit höhere Kriminalitätsraten auf 1000 Einwohner als wir. Diese Vergleiche lassen Polizeichef Jules zum Resümee kommen: «Die Sicherheitslage in unserem Land beurteile ich daher als gut. Wir leben trotz dieser Delikte in einem sehr sicheren Land.»

40 35 40 35 30 35

Anzahl Anzahl Anzahl

4025 4025

4377

2007

2007 2007

30 25 30 25 20 25 20 15 20 15 10 15 10 10 5 5 0 5

Sexualdelikte 0 ermiGelte TatverdächHge gesamt 0 Sexualdelikte ermiGelte TatverdächHge ausländer? Sexualdelikte ermiGelte TatverdächHge gesamt ermiGelte TatverdächHge gesamt ermiGelte TatverdächHge ausländer? ermiGelte TatverdächHge ausländer?

1 2007

2 2008

3 2009

40 1 45 1 40 27 40 45 45 27 27

20 2 13 2 20 10 20 13 13 10 10

21 3 10 3 21 6 21 10 10 6 6

Gewaltdelikte

250

4 2010

5 2011

6 2012

7 2013

16 4 10 4 16 2 16 10 10 2 2

21 5 19 5 21 9 21 19 19 9 9

33 6 30 6 33 15 33 30 30 15 15

7 29 7 40 18 40 29 29 18 18

40

Gewaltdelikte Gewaltdelikte Gewaltdelikte

250 250 50 200

Sexualdelikte

45 200 200 40 150 35 150 150 30 100

Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl

4025

2006

2006 2006

25 100 100 20 50 15 50 50 10 0

5 Gewaltdelikte 0 ermiGelte TatverdächHge gesamt 0 0 Gewaltdelikte ermiGelte TatverdächHge ausländer? Gewaltdelikte ermiGelte TatverdächHge gesamt Sexualdelikte ermiGelte TatverdächHge gesamt ermiGelte TatverdächHge ausländer? ermiGelte TatverdächHge gesamt ermiGelte TatverdächHge ausländer? ermiGelte TatverdächHge ausländer?

1 150

2 147

2007 1 175

3 157

2008 2 126

1 150 122 1 150 175 40 175 122 45 122 27

4 151

5 173

2010 4 123

3 2009 100

2 147 2 73 147 126 20 126 73 13 73 10

3 157 3 53 157 100 21 100 53 10 53 6

4 151 4 58 151 123 16 123 58 10 58 2

6 177

7 210

2011 5 130

2012 6 143

2013 7 189

2011 5

2012 6

173 5 130 478 5 71 128 5 478 84 478 128 84 128 84

177 6 143 565 6 79 138 565 94 6 565 138 94 138 94

7 2013

5 173 71 5 173 130 21 130 71 19 71 9

6 177 6 79 177 143 33 143 79 30 79 15

7 210 114 7 210 189 40 189 114 29 114 18

Gewaltdelikte Vermögens- und Eigentumsdelikte

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Vermögens-­‐ u. Eigentumsdelikte

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Vermögens-­‐ u. Eigentumsdelikte Vermögens-­‐ u. Eigentumsdelikte

800 700 800 200 700 600 700 150 600 500 600

Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl

2005

2005 2005

500 400 500 100 400 300 400 300 50 200 300 200 100 200

0 100 Gewaltdelikte 100 0 ermiGelte TatverdächHge gesamt Vermögens-­‐ u. Eigentumsdelikte 0 ermiGelte TatverdächHge ausländer? ermiGelte TatverdächHge gesamt 0 Vermögens-­‐ u. Eigentumsdelikte ermiGelte TatverdächHge ausländer? Vermögens-­‐ u. Eigentumsdelikte ermiGelte TatverdächHge gesamt ermiGelte TatverdächHge ausländer? ermiGelte TatverdächHge gesamt ermiGelte TatverdächHge ausländer? 5000

2007 1

2008 2

150 1 175 550 122 1 141 1 550 83 550 141 83 141 83

147 2 126 535 73 2 109 2 535 66 535 109 66 109 66

Durch Einsatzzentrale verfügte Einsätze

700 600

4400 4200 4400

500

4200 4000 4200

400

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210 7 189 542 114 7 186 7 542 128 542 186 128 186 128

Vermögens-­‐ u. Eigentumsdelikte

4600 4400 4600

3600

4 2010 157 151 3 4 100 123 680 528 3 53 4 58 260 174 3 4 680 528 166 131 680 528 260 174 166 131 260 174 Durch Einsatzzentrale verfügte Einsätze 166 131

800

4800 4600 4800

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3 2009

Durch Einsatzzentrale verfügte Einsätze Durch Einsatzzentrale verfügte Einsätze

5000 4800 5000

Anzahl

2004

2004 2004

1 1

1

200 2 2 100

2 2004 0

Vermögens-­‐ u. Eigentumsdelikte ermiGelte TatverdächHge gesamt ermiGelte TatverdächHge ausländer?

3 3

3 2005 1 550 141 83

4

5

4

6

5

4 2006

6

5 2007 2 535 109 66

6 2008 3 680 260 166

7 7

7 2009 4 528 174 131

Durch Einsatzzentrale verfügte Einsätze

8

9

8

10

9

8 2010 5 478 128 84

10

9 2011

10 2012 6 565 138 94

11 11

11 2013 7 542 186 128


lie:zeit

«Wir leben in einem sehr sicheren Land»

Interview geführt von Alexander Batliner

lie:zeit Herr Hoch, gefühlsmässig betrachtet erscheint es, dass in den Landeszeitungen immer mehr von Einbrüchen und Diebstählen zu lesen ist. Täuscht dieses Gefühl oder hat sich die Kriminalitätsrate bei den Vermögens- und Eigentumsdelikten wirklich erhöht? Jules Hoch: Ja und Nein. Ja, wenn wir das Jahr 2014 betrachten. Die Halbjahreszahlen weisen dieses Jahr eine Zunahme bei den Vermögens- und Eigentumsdelikten aus. Sofern sich an diesem Trend im zweiten Halbjahr nichts geändert hat - was ich leider befürchte -, werden wir Ende dieses Jahres höhere Zahlen ausweisen. Nein, wenn wir die Entwicklung während der letzten rund 10 Jahren betrachten. Die Zahlen schwanken zwar von Jahr zu Jahr, bewegen sich aber meistens in derselben Spannbreite. So registrieren wir bei den Vermögensund Eigentumsdelikten meistens zwischen 500 und 600 Fälle und bei den Gewaltdelikten zwischen 100 und 200 Ereignisse pro Jahr. Einzelne Ausreisser nach unten wie oben gibt es natürlich auch. Wie beispielsweise die Jahre 2009 und 2011. 2009 stellten wir eine überdurchschnittlich hohe Anzahl bei den Vermögens- und Eigentumsdelikten fest, 2011 waren es dafür deutlich weniger als der Durchschnitt.

: Im Rechenschaftsbericht sind jährlich die aktuellen Zahlen zur Kriminalitätsrate in unserem Land nachzulesen. Ein Vergleich der letzten Jahre zeigt, dass kein nachhaltiger Anstieg festgestellt werden kann. Trotzdem werden jährlich zwischen 500 und 600 Eigentumsdelikte und 100 bis 200 Gewaltdelikte gezählt. Wir sprachen mit Polizeichef Jules Hoch über Kriminalitätsrate in Liechtenstein. lassen. Ein Grund hierfür ist sicher die gute Erreichbarkeit Liechtensteins über die Rheintal-Autobahn. Ortschaften mit Autobahnanschluss sind für ‚Reisende Täter‘ dabei besonders attraktiv, da die Autobahnnähe ideale Fluchtmöglichkeiten bietet. Diese Tätergruppe hat zu unserem Land eine rein deliktische Beziehung, was die Ermittlungen denn auch speziell schwierig gestaltet. Es gibt ausser den Tatortspuren keine weiteren Ermittlungsansätze im Inland. Die Aufklärungsrate ist deshalb in der Regel auch tiefer als bei Tätern, die aus Liechtenstein stammen. Wir können nur die Spuren sichern und diese mit internationalen Datenbanken abgleichen. «Das Phänomen der ,Reisenden Täter’ als Folge der offenen Grenzen im Schengenraum ist ein verstärktes Thema», so Polzeichef Jules Hoch.

Hat sich an dieser Situation durch den Beitritt zu Schengen etwas verändert? Nein, es gibt keine Tendenz zu mehr Kriminalität seit wir Ende 2011 dem Schengen-Abkommen beigetreten sind. Die Kriminalitätsbelastung hat sich nicht massgeblich verändert und die zuvor angesprochene Spannbreite nicht nach oben hin verschoben. Jedoch ist das Phänomen

der ,Reisenden Täter’ als Folge der offenen Grenzen im Schengenraum ein verstärktes Thema. Liechtenstein ist von diesem Phänomen genauso betroffen wie andere Länder auch. Was heisst das ‚Reisende Täter‘? ‚Reisende Täter‘ bedeutet, dass die Täter ins Land kommen, ein Delikt begehen und dann das Land sofort wieder ver-

Liegt darin auch der Grund, weshalb die Mehrheit an Delikten in Liechtenstein von Ausländern begangen wird? Ja, das ist sicher mit ein Grund. Der Begriff ‚Ausländer‘ in der Statistik ist jedoch differenziert zu betrachten. Denn die Staatsbürgerschaft ist eigentlich ein ungeeigneter Indikator für die Erklärung von Kriminlität. So dürften beispielsweise Schweizer und Österreicher - in Liechtenstein notabene Ausländer - in der Gruppe der ausländischen Tatverdächtigen im Verhältnis zu ihrem Anteil in der Gesamt-


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Im Jahr 2014 könnten bei Eigentums- und Vermögensdelikten mit Höchstzahlen zu rechnen sein.

bevölkerung unterrepräsentiert sein. Wichtiger für das Verständnis von Kriminlität sind hingegen oft der soziale Status eines Täters und der Grad seiner Integration in unserer Gesellschaft. Was für Liechtensteiner begehen Delikte nach Strafgesetzbuch? Gibt es diesbezüglich ein konkretes Muster beispielsweise beim sozialen Status? Wir haben dies nie systematisch ausgewertet. Allerdings unterscheiden sich die Täterprofile je nach Deliktsart. Ein Betrüger und ein Einbrecher unterscheiden sich in der Regel in ihrem sozialen Status und ihrem Persönlichkeitsprofil. Bei den Eigentumsdelikten - also Einbruch, Diebstahl, Sachbeschädigung - zeigt sich in der Praxis, dass es sich bei den inländischen Tätern mehrheitlich um männliche Jugendliche und junge Erwachsene handelt. Oft sind Probleme in der Ausbildung und in der Berufsfindung festzustellen. Auch begegnen wir bei dieser Tätergruppe immer wieder schwierigen Familiensituationen, in denen kulturelle Konf likte und Integrationsthemen eine Rolle spielen. Hat denn die Jugendkriminalität zugenommen? Bei den klassischen Jugenddelik-

ten wie Einbruch, Sachbeschädigung, Diebstahl und Körperverletzung haben wir in den letzten Jahren keine markanten Veränderungen festgestellt. Im Jahr 2013 war sie beispielsweise eher rückläufig. Diesbezüglich hat zweifellos auch die hohe soziale Kontrolle in unserem Land und die gut ausgebaute Jugendarbeit in den Gemeinden eine positive Wirkung. Die Zahlen von 2007 – 2014 liegen mehrheitlich zwischen 500 und 600 Delikten pro Jahr, also rund zwei Vermögens- oder Eigentumsdelikte pro Tag. Für ein kleines Land wie Liechtenstein finde ich dies eine enorme Zahl oder sehen Sie das anders? Es kommt auf die Erwartung an. Wenn man null Delikte pro Tag haben möchte, ist es in der Tat eine zu hohe Zahl. Aber dieser Anspruch ist nicht realistisch. Wir haben im Durchschnitt rund 32 Straftaten nach Strafgesetzbuch auf 1000 Einwohner pro Jahr. Die Kantone Appenzell Innerrhoden, Nidwalden und Uri, welche mit uns vergleichbar sind, verzeichnen zwischen 25 und 34 Delikte nach Strafgesetzbuch pro 1000 Einwohner. In Kantonen mit grossen Städten ist diese Zahl einiges höher. Genf mit 105, Neuenburg mit 91 und der Waadt mit 84 weisen eine viel höhere Kriminalitätsra-

te auf. In Städten selbst ist diese Zahl noch höher. Lausanne 208, Bern 167 und Genf mit 160 haben um etliches mehr Kriminalität auf 1000 Einwohner als wir. Die Zahl von rund 550 Delikten pro Jahr ist dennoch unerfreulich und jedes einzelne für die Opfer oft traumatisierend. Statistisch gesehen weisen wir damit jedoch eine Kriminalitätsbelastung auf, die mit ländlichen Regionen in der Schweiz vergleichbar ist. Die Sicherheitslage in unserem Land beurteile ich daher als gut. Wir leben trotz dieser Delikte in einem sehr sicheren Land. Wenn man die Kriminalitätsstatistiken im Rechenschaftsbericht der Regierung der letzten 10 Jahre vergleicht, fällt eine Zahl besonders auf. Die Durch die Einsatzzentrale verfügten Einsätze beliefen sich in den letzten 10 Jahren jeweils zwischen 4000 und 4600. Dies sind also ca. 12 Einsätze pro Tag. Wie beurteilen Sie diese Zahl und ist dies mit dem aktuellen Personalbestand zu gut bewältigen? Diese Zahl darf nicht mit der Anzahl Delikte nach Strafgesetzbuch verwechselt werden. Bei dieser Zahl handelt es sich um alle Anrufe, welche eine polizeiliche Massnahme auslösen. Die Spannbreite reicht beispielsweise von einer ausgebüxten Kuh über Verkehrsunfälle bis hin zu Straf-

taten. Unsere Einsatzzentrale ist rund um die Uhr mit zwei Disponenten besetzt, die diese Meldungen an unsere Einsatzkräfte und Aussenpatrouillen weitergeben, damit sich diese dann um diese Ereignisse kümmern. Zudem fallen die verhältnismässig hohen Zahlen bei den Sexualdelikten auf. Die Zahlen schwanken zwischen 20 und 40 pro Jahr. Was bedeutet konkret Sexualdelikt und wie beurteilen Sie selbst diese Anzahl? Darunter fallen Delikte wie beispielsweise Vergewaltigung, sexueller Missbrauch Unmündiger, sexuelle Belästigung, Exhibitionismus und Pornographie. Schaut man sich die Zahlen 2013 genauer an, so sticht die Zunahme bei den Fällen der verbotenen Pornographie ins Auge. Dieser Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass wir seit knapp zwei Jahren bei der Landespolizei ein neues Tool für das Internet-Monitoring im Einsatz haben. Diese Software gibt uns die Möglichkeit, Personen zu identifizieren, welche verbotenes pornographisches Material aus dem Internet beziehen bzw. verbreiten. Dank dieses neuen technischen Fahndungsmittels konnten wir mehr Täter ausforschen, wodurch die Anzahl der Fälle angestiegen ist.


polit:zeit

Die ARGUS Sicherheitsdienst AG ist seit 1968 erfolgreich zum Synonym für Sicherheit im Fürstentum Liechtenstein und in der angrenzenden Schweiz geworden. ARGUS ist jedoch nicht nur im Rheintal tätig, sondern überwacht mit ihrer Alarmzentrale technische Anlagen in ganz Europa – vom Einfamilienhaus in Liechtenstein bis hin zum Fischmarkt in Hamburg.

Fragen an Peter Stüger, Mitglied der Geschäftsleitung: Wie kann das Aufgabengebiet Ihrer Alarmzentrale beschrieben werden?

Peter Stüger: « Die Alarmzentrale ist unser Logistikzentrum. Nebst der Überwachung von Alarm- und Brandmeldeanlagen stellen die Bewirtschaftung technischer Anlagen, besonders von gewerblichen Kühlanlagen, sowie telefonische Bereitschaftsdienste die Hauptaufgaben der Alarmzentrale dar.»

Was sind die Anforderungen an den Betrieb einer Alarmzentrale?

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«Die wesentliche Anforderung an eine Alarmzentrale ist das komplexe Zusammenspiel aus Technik, Personal und Organisation. Dies muss rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr in höchster Qualität gewährleistet sein.»

Wo liegen die Herausforderungen in der Zukunft?

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Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft

Betriebliche Personalvorsorge: Gesetzesrevision soll 2. Säule stärken

Von Herbert Oehri

: Die betriebliche Personalvorsorge, bekannt als 2. Säule, ist ein bewährter und stabiler Pfeiler der Altersvorsorge in Liechtenstein. Doch sie muss in ein neues Gleichgewicht gebracht werden. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass wir immer älter werden. Das Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft will die Herausforderungen frühzeitig und parallel zur AHV-Revision angehen.

Seit 25 Jahren müssen die Arbeitgeber in Liechtenstein ihre Angestellten obligatorisch in einer Pensionskasse versichern. Aus diesem Anlass hat das Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft in Zusammenarbeit mit der Finanzmarktaufsicht (FMA) eine Rückschau gehalten und die künftigen Herausforderungen für eine sichere und tragfähige zweite Säule der Altersvorsorge diskutiert. Der für die betriebliche Personalvorsorge zuständige Wirtschaftsminister Thomas Zwiefelhofer zog in seiner Rede eine positive Bilanz: «Die zweite Säule hat sich in den 25 Jahren bewährt. Sie geniesst ein hohes Vertrauen und ist ein zentraler Pfeiler in unserem Vorsorgesystem», sagte er vor rund 150 Teilnehmern, unter ihnen Erbprinz Alois und zahlreiche Landtagsabgeordnete. Zusammen mit der AHV soll die zweite Säule die Aufrechterhaltung der gewohnten Lebensweise im Alter ermöglichen. Der Wirtschaftsminister wies denn auch auf die hohe Bedeutung der betrieblichen Vorsorge für die soziale Sicherheit der Menschen und des sozialen Friedens im Land hin. «Die liechtensteinischen Pensionskassen sind in guter finanzieller Verfassung», stellte Mario Gassner, Vorsitzender der Geschäftsleitung der FMA, in seinem Referat klar. Ende 2013 wiesen alle Vorsorgeeinrichtungen mit Ausnahme der Pensionsversicherung für das Staatspersonal (PVS) einen Deckungsgrad

Wirtschaftsminister Thomas Zwiefelhofer: «Die zweite Säule hat sich bewährt».

von über 100% aus, der eigentliche Gradmesser für die Stabilität einer Pensionskasse.

Herausforderung Demografie

Die steigende Lebenserwartung der Menschen, das steigende Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen, veränderte Arbeits- und Lebensformen und die schwierige Situation an den Finanzmärkten mit tiefen Zinsen stellen das System allerdings auf eine harte Probe. Jürg Brechbühl, Direktor des Bundesamtes für Sozialversicherungen in Bern, riet Liechtenstein, diese Herausforderungen frühzeitig anzugehen, bevor der Handlungsspielraum geringer werde und Anpassungen schmerzhafter. Die Möglichkeiten, auf die längere Lebenserwartung zu re-

agieren, erachtete er als begrenzt: «Entweder man zahlt mehr in die Pensionskasse ein, erhöht das Rentenalter oder man senkt die Renten.» Das Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft bereitet zurzeit eine Gesetzesrevision vor, in der Antworten auf das veränderte Vorsorgeumfeld gefunden werden müssen. Zudem muss Liechtenstein auch die Gleichwertigkeit des Rechtsrahmens mit demjenigen der Schweiz sicherstellen. Wie Alexander Imhof, Stv. Vorsitzender der Geschäftsleitung der FMA, ausführte, ist Liechtenstein aufgrund seines Anschlusses an den schweizerischen Sicherheitsfonds dazu verpflichtet. Dieser Fonds sichert die Vorsorgeguthaben der

Versicherten ab, wenn eine Pensionskasse insolvent wäre. Zwischenzeitlich hat das zuständige Ministerium Gespräche mit den involvierten Verbänden geführt. Auch in den Medien und im Landtag sind von verschiedener Seite Anliegen formuliert worden. Thomas Zwiefelhofer erwartet eine lebhafte Debatte. Er gibt sich aber zuversichtlich: «Ich bin optimistisch, dass die Politik im übergeordneten Interesse eines trag- und zukunftsfähigen Systems der sozialen Sicherheit verantwortungsvoll handeln wird.» Es müssten zusammen Lösungen gefunden werden, welche die zweite Säule zukunftsfähig machten und für alle Beteiligten tragbar seien, sagte der Wirtschaftsminister.


lie:zeit

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polit:zeit

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Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft

«Ein grosser Dank gebührt den Arbeitgebern» : Thomas Zwiefelhofer würdigte den grossen Beitrag der Arbeitgeber für die soziale Sicherheit ihres Personals. Im Jahr 2013 zahlten sie 186 Millionen Franken in die zweite Säule ein, umgerechnet also über eine halbe Million Franken pro Tag. Alternde Gesellschaft

Walter Ackermann, Professor an der Universität St. Gallen, betrachtet die Altersvorsorge als eine der grössten Herausforderungen, die Industrienationen künftig zu bewältigen haben. Der demographische Wandel mit der zunehmenden Alterung der Gesellschaft bildet dafür die Hauptursache. Beispiel Liechtenstein: Im Jahr 2010 kam ein Rentner auf vier erwerbstätige Personen. Im Jahr 2040 sollen einem Rentner in Liechtenstein nur noch zwei Erwerbstätige gegenüberstehen.

Segel richtig setzen

Die Pensionskassenverantwortlichen verwalten hohe Vermögen und tragen eine grosse Verantwortung. Hanspeter Konrad, Direktor des Schweizerischen Pensionskassenverbandes, referierte zur Pensionskassen-Governance, also zur guten Führung einer Pensionskasse. Er zitierte den Philosophen Seneca: Zwar könne man den Wind nicht bestimmen, aber man könne die Segel richtig setzen.

Viel mehr als nur Altersvorsorge

Die betriebliche Personalvorsorge ist nicht nur individuelle Altersvorsorge, sondern auch Versicherung, sie schützt die Versicherten und ihre Familien auch vor den finanziellen Risiken bei Invalidität und Tod. Das tritt oft in den Hintergrund.

Liberale Ausgestaltung des Gesetzes

Um die Einführung des Obligatoriums wurde Ende der 80er-Jahre

Spannende Materie: Violanda Lanter-Koller, Landtags-Vizepräsidentin, Erbprinz Alois, Wirtschaftsminister Thomas Zwiefelhofer

hart gerungen. Resultat war ein liberal ausgestaltetes Gesetz, das den Arbeitgebern Mindestbestimmungen für die betriebliche Vorsorge vorschreibt. Die Schweizer Experten waren sich einig, dass eine liberale Gesetzgebung die Sicherheit der Pensionskassen erhöhe. Insofern beneideten sie Liechtenstein um die flexiblere, liberalere Lösung. An der schlanken Gesetzgebung wolle man festhalten, sagte Thomas Zwiefelhofer.

Grosser volkswirtschaftlicher Wert

Im kapitalgedeckten Vorsorge-

system spart grundsätzlich jeder Versicherte sein Alterskapital an. Das Vermögen der Pensionskassen belief sich im Jahr 2013 auf rund 5 Milliarden Franken, was rund 95% der Wirtschaftsleistung Liechtensteins in einem Jahr entspricht. Die Pensionskassen zahlten im selben Jahr 157 Millionen Franken aus. Zum grossen Teil gelangt dieses Geld wieder in die Wirtschaft.

Soziale Sicherheit – Grundlage für den sozialen Frieden

Liechtenstein verfügt neben der betrieblichen Personalvorsorge mit

der AHV/IV, den Ergänzungsleistungen, der Unfallversicherung, der Krankenversicherung und der Arbeitslosenversicherung über weitere Sozialversicherungen. Das engmaschige Netz bildet die Grundlage der sozialen Sicherheit in Liechtenstein.

Daten zur zweiten Säule in Broschürenform

Die FMA Liechtenstein gibt eine Broschüre mit Zahlen und Fakten zur betrieblichen Personalvorsorge in Liechtenstein heraus. Sie kann online auf www.fma-li.li heruntergeladen werden.


polit:zeit

Ministerium für Äusseres, Bildung und Kultur

Berufsbildung: Einer unserer Erfolgsfaktoren Interview: Günther Meier

lie:zeit: Frau Bildungsministerin, Sie nannten vor kurzem die Berufsbildung als einen Schwerpunkt Ihrer Arbeit in dieser Legislatur. Hat die Berufsbildung einen so hohen Stellenwert? Aurelia Frick: Ja, die Berufsbildung hat einen sehr hohen Stellenwert in unserem Bildungswesen. Das duale Berufsbildungssystem, oder einfach die Lehre, wie wir sie im Umgang nennen, ist ein Erfolgsmodell. Die Verbindung von praktischer Ausbildung in einem gut geführten Lehrbetrieb und ergänzende theoretische Ausbildung in der Berufsschule haben sich in den letzten Jahrzehnten bestens bewährt. Die Kombination von Theorie und Praxis kommt vielen Jugendlichen entgegen und ist gleichzeitig ein Erfolgsfaktor unserer Wirtschaft. Sie unterzeichneten im Oktober in Bern ein Abkommen über die Anerkennung von Berufsbildungsabschlüssen. Für die Schweiz setzte Bundesrat Johann Schneider-Ammann seine Unterschrift unter diese Vereinbarung. Sieht der Bundesrat in der dualen Berufsbildung auch ein Erfolgsmodell? Ich habe mich mit Bundesrat Schneider-Ammann ausführlich über den Stellenwert der Berufsbildung unterhalten. Wie er mir mitteilte, sind verschiedene Länder an einem dualen Berufsbildungssystem nach Schweizer Modell sehr interessiert. Der Grund dafür

: Hat die Berufsbildung noch Zukunft, wenn überall gefordert wird, es brauche mehr Studierende, um die künftigen Herausforderungen bewältigen zu können? Bildungsministerin Aurelia Frick geht im Interview auf diese Frage ein und zeigt auf, dass Liechtenstein sowohl für den Bereich der Berufslehre als auch für ein Studium ausgezeichnete Bedingungen geschaffen hat. ist sehr einfach: In jenen Ländern, die die Berufsbildung kennen, ist die Jugendarbeitslosigkeit massiv tiefer. Wird das duale Berfufsbildungssystem künftig in andere Länder exportiert? Das könnte gut sein. Wenn Anfragen an die Schweiz oder an uns gelangen, sind wir gerne bereit, entsprechende Unterstützung zu bieten. Wie ich mit Bundesrat Schneider-Ammann besprochen habe, gehen die Bestrebungen auch dahin, die Anerkennung von Berufsschulabschlüssen international zu erreichen. Generell soll die Zusammenarbeit im Bereich der Berufsbildung international verstärkt werden. Ebenso ist vorgesehen, den Erfahrungsaustausch zwischen den Staaten mit diesem Modell zu intensivieren. In einem zweiten Schritt kann das Fachwissen an interessierte Länder weitergegeben werden.

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«Die Kombination von Theorie und Praxis kommt vielen Jugendlichen entgegen»

Warum übernehmen andere Länder nicht einfach unsere Berufsbildung, wenn sie sich in unserem Land, in der Schweiz und in Deutschland bewährt hat? Eine Übernahme dieses Systems ist nicht ganz so einfach,

Foto: Elma Korac

weil die Berufslehre auf einer Art ungeschriebenem, gesellschaftlichem Vertrag beruht. Es braucht den Willen und die Bereitschaft der Wirtschaft, die entsprechende Infrastruktur für die praktische Ausbildung sowie Lehrmeister zur Verfügung zu stellen. Dann muss auch der Staat die erforderlichen Vorleistungen erbringen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen. Und nicht zuletzt braucht es die Eltern und natürlich die

Lernenden dazu: Die Eltern und Jugendlichen müssen die guten Karrierechancen erkennen, die eine Berufslehre bietet. Das scheint jetzt alles so selbstverständlich, ist es aber nicht. Wir sind in unserem Land in der glücklichen Lage, dass wir dieses Wirtschaftsund Gesellschaftsmodell schon seit Jahrzehnten, im Grundsatz schon seit Jahrhunderten, haben, pf legen und immer weiter ausbauen. Ein Rückblick zeigt uns, dass sowohl Politik und


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Im Oktober in Bern unterzeichnete die Bildungsministerin ein Abkommen über die Anerkennung von Berufsbildungsabschlüssen. Für die Schweiz hat Bundesrat Johann Schneider-Ammann unterschrieben.

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«Ein Lehrabschluss zeugt von einem sehr breiten Erfahrungsschatz, den man in der Schule allein nicht vermitteln kann.»

Wirtschaft sowie Eltern und ehemalige Lernende unsere Berufsbildung als Erfolg sehen. Auf dieser Grundlage wollen wir weiter machen. Wo liegen nach Ihrer Einschätzung die grössten Vorteile für die Wirtschaft? Die Unternehmen bilden in der Berufslehre die Fachkräfte von morgen aus. Die Wirtschaft erhält junge Kräfte, die fundiertes theoretisches, aber eben auch praxisbezogenes Wissen mitbringen. Lernende können schon relativ früh in den Arbeitsprozess integriert werden, vor allem in den gewerblichen Berufen. Zudem entlassen die Unternehmen gut ausbildete Fachkräfte in den freien Markt, die sich oft an ihre Lehrzeit zurückerinnern und sich nach einigen Jahren der beruf lichen Wanderschaft wieder beim

Ausbildungsbetrieb als Mitarbeiter melden. Das ist ein Kreislauf, der sich befruchtend auf die Wirtschaft auswirkt. Und die Vorteile für die Lernenden, die sich für eine Lehre entschieden haben? Ein Lehrabschluss zeugt von einem sehr breiten Erfahrungsschatz, den man in der Schule allein nicht vermitteln kann. Jugendliche mit einer abgeschlossenen Lehre kennen den Arbeitsalltag, sie wissen Bescheid über das Funktionieren eines Betriebs, haben produktiv in Gruppen gearbeitet und haben den Umgang mit Hierarchien gelernt. Wie wir seit vielen Jahren beim Abschneiden unserer jungen Berufsleute bei den World Skills erfahren, bilden unsere Lehrbetriebe ausgezeichnete Fachkräfte aus, die sich auch weltweit mit ihren Alterskollegen messen können. Gewerbliche Berufe sind manchmal weniger gefragt, weil sie bei der Entlöhnung und im gesellschaftlichen Prestige nicht auf den vordersten Plätzen liegen. Das Materielle oder das soziales Prestige allein in den Vordergrund zu stellen, ist eine sehr eingeschränkte Betrachtungs-

weise. Erfolgreiche Karrieren und Lebensentwürfe beginnen mit einem inneren Feuer, mit Leidenschaft. Die vielen Wahlmöglichkeiten sprechen oft für eine Lehre. Mit dem Lehrabschluss kann je nach Beruf eine Meisterprüfung oder eine Zusatzlehre absolviert werden. Über die Berufsmittelschule ist auch der Zugang an die Fachhochschulen und sogar Universitäten möglich. Viele Jugendliche wählen heute den Weg über eine Lehre an die Hochschulen und Universitäten. Die Lehre als Mittel gegen den oft zitierten Fachkräftemangel? Die Fachkräfte, die ihre Karriere mit einer Lehre beginnen, bilden das Rückgrat für unseren Werkplatz, für unser Gewerbe und die Industrie. Wenn wir von anderen Ländern hören, dass überall Fachkräfte fehlen, dann können wir sagen: Wir haben sie, wir bilden sie aber auch selbst aus! Der internationale Druck geht aber stark in Richtung akademischer Ausbildungsweg. Es gibt nicht wenige Länder, die eine Matura-Quote von 70 bis 80 Prozent anstreben. Weniger beachtet wird aber, dass

Länder mit einer bewusst hoch gehaltenen Matura-Quote auch eine bedeutend höhere Jugendarbeitslosigkeit aufweisen. Auch deshalb interessieren sich immer mehr Bildungspolitiker für unser Berufsbildungssystem.

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«Viele Jugendliche wählen heute den Weg über eine Lehre an die Hochschulen und Universitäten.»

Aber der akademische Weg reizt vielleicht doch mehr als eine Berufslehre? Wir sollten diese beiden Wege nicht gegeneinander ausspielen, beide haben ihre Stärken. Manche Jugendliche wählen den Weg über das Studium, andere den Weg über die Lehre. Für alle aber geht das Lebenslange Lernen weiter. Mir ist es ein Anliegen, dass alle Ausbildungswege die Menschen unterstützen, theoretisches und praktisches Wissen zu verbinden.


polit:zeit

Wahlen 2015: Die FL möchte in jeder Gemeinde (mindestens) einen Kandidaten/In aufstellen

Interview: Herbert Oehri

lie:zeit Vorerst eine ganz banale Frage. Wie sind Sie mit der Entwicklung der Freien Liste zufrieden? – Gibt es noch Verbesserungspotenzial? Derya Kesci: Wir sind sehr zufrieden. Wir arbeiten gut als Team zusammen, motivieren, mobilisieren und verbessern uns gegenseitig. Es macht einen Riesenspass mit dieser Truppe zu arbeiten. Wir haben ein sehr fleissiges Landtagsteam, welches von einer sehr professionellen Geschäftsstelle und einem kompetenten Vorstand unterstützt wird. Auch mit dem Gemeinderätinnen und Gemeinderäten haben wir einen guten Austausch Wir haben einiges zu tun und werden unermüdlich dranbleiben. Es geht um die staatlichen Finanzen. Der Landtag hat in seiner November-Sitzung den Finanzvoranschlag und Finanzgesetz für das Jahr 2015 sowie die Finanzplanung 2015-2018 verabschiedet. Eines ist dabei klar geworden. Es muss weiter gespart werden. Wo könnten Ihrer Meinung nach weitere Einsparungen noch vorgenommen werden? Gespart wurde schon sehr massiv – vor allem beim Mittelstand. Wir sind der Ansicht, dass nur

: Die Freie Liste mit starkem Aufwind in dieser Legislaturperiode möchte sich auch auf Gemeindeebene weiters profilieren. So ist es das erklärte Ziel der Parteienführung bei den Gemeindewahlen 2015 in jeder Gemeinde mindestens einen Kandidaten/Kandidatin als Alternative zu portieren. Die lie:zeit sprach mit der Co-Präsidentin der Freien Liste, Derya Kesci, über aktuelle Fragen der liechtensteinischen Politik.

noch sozialverträglich gespart werden soll. Vor allem aber setzen wir uns für neue Einnahmen für die Staatskasse ein: Wir wollen, dass Spitzenverdiener stärker besteuert werden und Steuerschlupflöcher gestopft werden. Wir können uns dabei auf die Verfassung berufen, wo festgehalten ist, dass Wohlhabende einen stärkeren Beitrag leisten müssen. Glauben Sie daran, dass wir ab 2016 –so wie es Regierungschef Adrian Hasler angepeilt hat- eine schwarze Null schreiben werden, auch wenn nicht alle Einnahmepositionen abgesichert sind? Die Regierung ist sehr optimistisch. Wenn die Regierung das Doppelbesteuerungsabkommen wirklich umsetzt oder wie von ihr vorgesehen die Mindestertragsteuer erhöht, dann könnte es klappen. Die Mehrheit im Landtag hat sich aber bisher dagegen gewehrt, dass Unternehmen stärker zur Kasse gebeten werden. Die Kosten für das Staatspersonal sind in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Innerhalb von wenigen Jahren um Dutzende von Millionen Franken. Die VU sagt, dass unter ihr ab

2009 eine Trendwende eingesetzt hätte, die 2013 zu einer Stabilisierung führte. Was ist Ihre Meinung dazu? Und sehen Sie noch Abbau von Kapazitäten in der Landesverwaltung, oder bei der FMA? Die Optimierungen sind situations- und zeitbedingt. Heute kann viel mehr als früher elektronisch abgewickelt werden, so braucht es weniger Kapazitäten an Schaltern etc. Dass in Zeiten der Finanzkrise genau hingeschaut wird, ob eine Stelle bei einem Abgang wirklich neu besetzt werden muss, ist sicher eine gute Entwicklung. Die Trendwende kam wegen dem finanziellen Druck. In den letzten Monaten gab es ein regelrechtes Verwaltungsbashing: Das ist gefährlich, denn bei vielen Staatsangestellten wächst deswegen der Frust. Wenn gute Leute wegen sich verschlechternden Arbeitsbedingungen in die Privatwirtschaft wechseln, geht Know-how verloren. Der Staat braucht keinen aufgeblasenen Apparat, aber eine gute Verwaltung mit motivierten Angestellten. Am 15. März 2015 finden die Gemeinderats/Vorsteherwahlen statt. Sind Sie mit der Kandidatensuche zufrieden? Denn für

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Derya Kesci, Freie Liste

Wir sind der Ansicht, dass nur noch sozialverträglich gespart werden soll. Vor allem aber setzen wir uns für neue Einnahmen für die Staatskasse ein.


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Derya Kesci, Freie Liste

Lesermeinung

Der Staat braucht keinen aufgeblasenen Apparat, aber eine gute Verwaltung mit motivierten Angestellten.

alle Partei gilt, dass die Kandidatinnen/Kandidatensuche für ein Gemeindeamt immer schwieriger wird. Wir sind sehr zufrieden mit unserem Kandidatenteam. Bei uns steht im Vordergrund, dass die Kandidatinnen und die Werte der Freien Liste vertreten und ein spannendes Profil haben. Wir sind mehr als zufrieden mit unserem interessanten und engagierten Team, jede und jeder unter ihnen hat durch ihr Engagement im sozialen oder ökologischen Bereich bereits auf sich aufmerksam gemacht. Sie werden ein grosser Gewinn für die Gemeindearbeit sein. Welche Zielvorgaben hat sich die FL für die kommenden Gemeindewahlen gesetzt? Unser Ziel ist es, in jeder Gemeinde eine Kandidatin, einen Kandidaten aufzustellen. Wir sind sehr nah dran. Nach dem Vorliegen der neuen Steuerstatistik für 2013 mit deutlich weniger Einnahmen (670 Mio.) gegenüber einem Jahr davor, das wegen der Couponsteuer einen Einmaleffekt zur Folge hatte, werden Stimmen laut, die dem Parlament indirekt den Vorwurf machen, die Mindestertragssteuer nicht erhöht zu haben. Was gedenkt die Freie Liste hier zu unternehmen? – Zusatzfrage: Bekommen mit einer Erhöhung nicht jene Recht, die sagen, dass bei einer Anhebung der Steuern weitere Sitzgesellschaften «zum

Entgegnung zum Gastkommentar von Georg Kieber zur Finanzierung heiliger Kriege In der letzten lie:zeit, Nr. 30/2014, hat Georg Kieber einen Gastkommentar platziert, der Bezug nimmt zum Leit-Artikel «Der Fall «Grüne Moschee»: Sind Bedenken berechtigt?»

längerfristigen Schaden der liechtensteinischen Finanzpolitik gelöscht würden»? Die Erhöhung der Mindestertragsteuer hat entgegen den Behauptungen vieler Finanzintermediäre nichts mit den Löschungen zu tun. Den Finanzintermediären geht es einzig und allein um ihre Marge. Jegliche Anträge zur Erhöhung der Mindestertragsteuer wird die Freie Liste unterstützen. Die Absetzung der Aktuellen Stunde im Landtag ist derzeit in aller Munde. Die Parteien neigen eher dazu, dieses Instrument abzuschaffen. Eine mögliche Abschaffung würde allerdings frühestens Ende der Legislaturkommen. Wie steht die FL dazu? Diskussionen sind der Grundstein der Politik. Dass Parteien offen zu aktuellen Themen Stellung beziehen, ist gegenüber der Bevölkerung äusserst wichtig. Sie sieht so noch stärker, welche Werte die Volksvertreter haben. Auch kann dieses Gefäss Meinungsbildungsprozesse anstossen und aus den Diskussionen können politische Vorstösse entstehen. Es ist bedauerlich und eine Resignation, wenn die Aktuelle Stunde nicht wahrgenommen wird. Es gäbe immer wichtige Themen, die diskutiert werden müssen. Aber es gibt wohl Abgeordnete, die ihre Meinung lieber zurückhalten. Vielleicht denken sie, dass ein starkes Profil ihre Wiederwahlchancen senkt.

Georg Kieber spannt im Gastkommentar unter dem kryptischen Titel «Der Buchstabe treibt den Geist aus» textlich einen weiten Bogen. Er beginnt mit radikal-islamischem Fundamentalismus, kennt und nennt Stereotypen rund um den Islam und endet mit einer Warnung vor Scharia-konformen Finanzgeschäften in Liechtenstein – wohl weil im Oktober 2014 an der Universität Liechtenstein eine erste Fachtagung zum Thema Islamic Finance stattfand, bei der internationale Experten die Aspekte und Eigenheiten von Islamic Finance unter besonderer Berücksichtigung der Chancen für den Finanzplatz Liechtenstein erkundeten und diskutierten. Islamic Finance kann als Teilbereich eines nachhaltigen, auf ethischen Kriterien basierenden Investments gesehen werden, das Chancen für den Finanzplatz Liechtenstein bietet. Diese Chancen werden derzeit fundiert und sachlich ausgelotet. Der Artikel von Georg Kieber bedient leider mehrere Vorurteile. So dient denn der Text eher einer Zementierung von Klischees als einer sachlichenAuseinandersetzung. Sein Text gipfelt in der Aussage: Wer Islamic Finance befürwortet, dient der Finanzierung Heiliger Kriege. Diese unterstellte Verbindung von Islamic Finance zu einer Finanzierung Heiliger Kriege ist schlicht unzulässig. Eine Reihe von Gesetzesbestimmungen verpflichtet Banken, Versicherungen, Vermögensverwalter, Fondsverwalter, Treuhänder und Anwälte zur Sorgfalt, auch im Falle allfälliger von Islamic Finance-konformen Geschäftstätigkeiten, und das Liechtensteiner Strafgesetz stellt derartige, von Georg Kieber unterstellte Handlungen klar unter Strafe. Eine sachliche gute Diskussion zum Thema ist gut und richtig, sie sollte aber bitte fundiert und differenziert sein. Man darf sich darüber wundern, dass der Gastkommentar von Georg Kieber bisher unkommentiert und unwidersprochen blieb. Helen Konzett-Bargetze, Triesen


polit:zeit

3 Fragen an die «Vertreter» lie:zeit stellte den Vertretern der vier Parteien folgende Fragen: Christine Wohlwend, FBP

Wolfgang Marxer, Freie Liste

Die Regierung plant eine umfangreiche Reform des Gesetzes zur betrieblichen Personalvorsorge. Hierbei soll der Kapitalbezug eingeschränkt werden. Wie beurteilen Sie dieses Vorhaben? Ist es gerechtfertigt oder stellt es einen zu massiven Eingriff in die Privatsphäre und in die Eigenverantwortung jedes einzelnen dar?

Grundsätzlich sind Massnahmen, die dazu beitragen den Staat zu entlasten begrüssenswert. Im Falle des eingeschränkten Kapitalbezugs in der betrieblichen Personalvorsorge wäre mittel- bis langfristig sicher mit einer Entlastung der Ausgaben im Bereich der sozialen Wohlfahrt zu rechnen. Ich habe bis dato noch keine reale Alternative zur Einschränkung des Kapitalbezugs gesehen, die den gleichen Effekt haben könnte. Am Ende geht es darum, dass jeder einzelne mit seinen Rücklagen ein vernünftiges Auskommen im Alter hat. Zudem ist die zweite Säule gesetzlich geregelt – eine völlige Handlungsfreiheit ist somit bereits heute nur bei der freiwilligen dritten Säule gegeben.

Zunehmend beziehen minimal Pensions-Versicherte einmalig ihr angespartes Kapital anstatt eine PKMonatsrente. Warum? Weil 250'000 CHF auf die Hand attraktiver sind als 1'600 CHF PK-Monatsrente und weil Rentner mit leerem PK-Konto mit AHV-Ergänzungsleistungen aufgefangen werden. Wer zahlt? Der Staat, also wir alle. Konkret 30% Mehrbelastungen an AHV-Ergänzungsleistungen in den letzten vier Jahren, aktuell 5.8 Mio. CHF. Die Einschränkung ist also gerechtfertigt. Voraussetzung sind erhöhte Minimum-Beitragssätze von je 1%.

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Lohnnebenkosten für Arbeitgeber erhöht. IV, ALV und Krankenkassenbeiträge haben sich bereits erhöht. Bei der AHV wird eine Erhöhung von der Regierung wohl ebenfalls vorgeschlagen werden. Wie beurteilen sie diesen Anstieg an Lohnnebenkosten im Vergleich zur Wettbewerbsfähigkeit und tiefen Arbeitslosigkeit. Schaden wir damit nicht unserem Wirtschaftsplatz?

Es ist richtig, dass die Lohnnebenkosten in Liechtenstein in den letzten Jahren gestiegen sind. Aktuell sind diese im Vergleich zur Schweiz in Summe aber noch in etwa gleich hoch – inklusive des in Liechtenstein einzigartigen Krankenkassenbeitrags. Wichtig ist, dass wir die Lohnnebenkosten jeweils gesamthaft betrachten und nicht bloss Einzelmassnahmen vergleichen. Dazu kommen die Kindergeldbeiträge und die Krankentaggeldversicherung, die zum Paket für Arbeitnehmer gehören.

Das liechtensteinische Gesamtpaket aus tiefen Steuern, gut ausgebildeten Arbeitnehmern und einer effizienten Verwaltung sowie im regionalen Vergleich konkurrenzfähigen Lohnnebenkosten ist weiterhin sehr attraktiv. Das anhaltende Wachstum von Arbeitsplätzen sowie das Verbleiben vieler Firmen weisen darauf hin, dass die Wettbewerbsfähigkeit Liechtenstein sehr gut ist. Es scheint, dass einzelne Interessensverbände ein Schreckensszenario aufbauen, um Verhandlungspositionen zu stärken.

Bereits nach zehn Jahren musste die Turnhalle der Weiterführenden Schulen in Triesen geschlossen werden, da das Turnhallendach akut einsturzgefährdet ist. Vermutlich werden auf das Land durch die Sanierung Ausgaben in Millionenhöhe zukommen. Haben wir an unserer Infrastruktur die letzten Jahre zu viel gespart? Welche Massnahmen erwarten Sie von der Regierung, um die Schuldfrage in diesem Fall zu klären?

Ich bin keine Spezialistin in diesem Bereich und kann deshalb auch nicht beurteilen ob zu viel gespart wurde, bzw. dies zu Lasten der Qualität geschah. Dies haben andere zu beurteilen. Die Regierung muss dieser Frage meiner Meinung nach aber auf den Grund gehen und für zukünftige Bauvorhaben bei Bedarf Schlüsse ziehen. Es kann meiner Ansicht nach nicht sein, dass wir an öffentlichen Bauten zu Lasten der Qualität und damit zusammenhängend zu Lasten der Sicherheit sparen.

Ja, wenn es «Bausünden» gibt (LandtagsgebäudeRegierungsareal, Turnhalle Triesen), haben Experten die Verantwortlichkeiten zu eruieren. Generell aber haben wir einen hohen Bestand und Standard an Infrastruktur wie Strassen, öffentlichen Bauten, Schulen, Schwimmbädern – zum Teil gebaut, ohne die Folgekosten von Unterhalt und Sanierung genügend zu berücksichtigen. Ziel heute muss es sein, nicht diesen Bestand auszubauen, sondern seine Funktionstüchtigkeit zu gewährleisten.


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der 4 Parteien

Judith Oehri , VU

Herbert Elkuch, du

Wenn der Kapitalbezug zum Mehrbezug von Ergänzungsleistungen aus der ersten Säule führt, dann macht eine Einschränkung Sinn. Noch ist allerdings unklar, wie viele von den derzeit 422 Bezügern von Ergänzungsleistungen zur AHV-Rente diese aufgrund eines vorangegangenen Kapitalbezugs aus der Pensionskasse beziehen oder weil sie infolge zu tiefer Löhne gar nie in der 2. Säule versichert waren. Bevor wir in das grundsätzlich gut funktionierende System der 2. Säule eingreifen, um allfällige Probleme in der 1. Säule zu beheben, müssen uns mehr Fakten vorliegen. Eine Einschränkung auf den überobligatorischen Teil wäre höchst problematisch.

Die Pensionskasse berechnet die Renten für eine mittlere Lebenserwartung. Die Rente danach wird im Solidaritätsprinzip mit dem Vermögen der Rentner, die vor der mittleren Lebenserwartung verstorben sind, finanziert. Wenn nachweisbar zusammen mit der AHV ein genügend grosses und gesichertes Vermögen (Privatvermögen) für den Verzehr zur Finanzierung eines Einkommens bis zum höchst erreichbarem Lebensende vorhanden ist, könnte einer Auszahlung stattgegeben werden, ansonsten sollte jedoch der Kapitalbezug soweit eingeschränkt werden, dass eine Rente in der Höhe der AHV in der Kasse bleibt.

Wir brauchen gute Fachkräfte, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Fachkräftemangel ist nicht nur in Liechtenstein ein Problem. Dies führt zu hohen Lohnkosten. Die Wirtschaft kämpft aber nicht nur mit dem hohen Lohnniveau und den steigenden Lohnnebenkosten, sondern auch mit EU-Importen, die um 20-30 % teurer sind als im angrenzenden Nachbarland. Der Wechselkurs trägt ebenfalls nicht zur Entspannung bei. All diese Faktoren zusammen führen dazu, dass für viele Betriebe die Schmerzgrenze bald erreicht sein dürfte bzw. bereits schon ist. Der Wettbewerb ist sicher härter geworden.

Lohnnebenkosten erhöhen zwangsläufig den Preis des Endproduktes und die Stundenansätze der Handwerker. Wenn die Summe der Lohnnebenkosten höher als die der ausländischen Konkurrenz ansteigt, entsteht eine Wettbewerbsverzerrung. In der Schweiz zum Beispiel bezahlen die Unternehmer nicht wie bei uns die halbe Krankenkassenprämie; das ist für Schweizer Unternehmen ein klarer Wettbewerbsvorteil gegenüber hiesigen Unternehmen.

Es war gut, dass die Regierung sofort nach Bekanntwerden einer möglichen Einsturzgefahr des Turnhallendachs reagiert und die Halle geschlossen hat. Es ist wichtig und auch meine Erwartung, dass die Schuldfrage schnell und umfassend geklärt wird, damit die Turnhalle rasch saniert und wieder eröffnet werden kann. Ich gehe davon aus, dass die Kosten vom Verursacher getragen werden. Ob das hier vorliegende Problem der zu geringen Tragfähigkeit mit mangelndem Unterhalt zu tun hat oder eher aufgrund falscher Dimensionierung entstanden ist, wird man sehen.

Die Ursache des Versagens der Tragkonstruktion muss aufgeklärt werden. Das steht ausser Frage. Wenn die Berechnung, das Material oder fehlerhafte Ausführung nachweisbar sind, wird der oder die verantwortlichen Unternehmer, sofern nicht eine Verjährung vorliegt, gerade stehen müssen. Ich meine, für ein Gebäude dieser Art müssten für die Berechnung der zulässigen Materialbeanspruchung dauerfeste Festigkeitswerte eingesetzt werden und es sollte auch in hundert Jahren keine Bedrohung durch Einsturzgefahr bilden. Das Gebäude war teuer genug. Sparmassnahmen ins Feld zu führen, das wäre eine Ausrede.


polit:zeit

Eine Jubiläum, das man lieber vergisst Vor 15 Jahren begann das Kesseltreiben gegen unseren Finanzdienstleistungsplatz

Von Walter-Bruno Wohlwend

Walter-Bruno Wohlwend, langjähriger Chefredaktor des «Volksblatt» und Gründer des LPC.

Eine Zahl, die nach Meinung von Fachleuten weiter sinken wird. «Die gesamten Steuereinnahmen des Landes und der Gemeinden sanken im Rechnungsjahr 2013 um 26,5 Prozent auf einen Betrag von CHF 670 Mio. Sie lagen damit CHF 241 Mio. unter dem Vorjahreswert. (Quelle: Amt für Statistik).

Über den Zaun, wo er am niedrigsten ist

Dass der Staat – bei Beibehaltung heutiger Standards – sich die fehlenden Millionen anderswoher beschaffen muss, leuchtet ein. Dass die zuständigen Res-

: Es gibt Jubiläen, die uns an Ereignisse erinnern, die wir lieber vergessen würden. So beispielsweise Vorgänge im November/Dezember 1999, die dazu führten, dass unser Finanzdienstleistungsbereich heute – 15 Jahre später – mindestens um die Hälfte geschrumpft ist. Zählten wir um die Jahrtausendwende noch rund 80'000 Sitzgesellschaften bzw. Stiftungen, die Arbeit und gutes Geld ins Land brachten, sind es inzwischen noch rund 38'000. sorts und damit die Gesamtregierung bislang jeweils dort über den Zaun steigt, wo er am niedrigsten ist, stösst auf weniger Verständnis. So ist es z.B. nicht schwierig, der Finanzmarktaufsicht (FMA) eine Mio. Franken von ihrem Jahresbudget zu streichen und die FMA damit zu zwingen, die Gebühren für ihre Dienstleistungen bei den betroffenen Treuhändern dramatisch zu erhöhen. Solche Aktionen sind keine Sparmassnahmen, sondern Überwälzung von Kosten an andere. Es braucht nicht viel Mut und Phantasie die Beiträge an die Buskosten und an die Krankenkassen zu senken, bzw. auf die Fahrgäste und Prämienzahler abzuwälzen. Dass solche Massnahmen vor allem Rentner und weniger Bemittelte treffen liegt nahe und wird längerfristig nicht zum sozialen Frieden im Land beitragen.

Ein Jubiläum, an dem es nichts zum Jubeln gibt

Doch zurück zu unserem «Jubiläum», bei dem es leider nichts zum Jubeln gibt. Im Rückblick wirkt das, was vor nun 15 Jahren seinen Anfang nahm wie eine konzertierte Aktion der dama-

ligen deutschen Regierung. Man nehme ein dubioses, in keinem Punkt nachweisbares Dokument, in dem Liechtenstein als Geldwäscheparadies sowie als Anlaufstelle für «Mafia-Organisationen, Drogenkartelle und russische Grosskriminelle» dargestellt wird. Obwohl das Papier gemäß Sonderstaatsanwalt Kurt Spitzer bereits im September 2'000 als plumpe Fälschung entlarvt wurde, war der Zug schon abgefahren.

In Liechtenstein selbst, kam Hektik auf. Obwohl wir nicht vermeiden können, dass wir im Frühjahr 2000 für rund ein Jahr (zusammen mit einem guten Dutzend anderer Staaten) auf der sog. Schwarzen Liste der Financial Action Task Force (on Money Laundering) («Arbeitsgruppe für finanzielle Maßnahmen (gegen Geldwäsche)» landeten, wurden eine Reihe weiterer Massnahmen eingeleitet:

Dass das ominöse Papier in die Hände des Bundesnachrichtendienstes (BND) geriet und von dort (offenbar ohne jede Prüfung!) an den «Spiegel» weitergereicht wurde, widerspricht jeder Form von Sorgfaltspflicht der Behörde und der Redaktion, die sonst so stolz ist auf den Erfolg ihrer Recherchen. Dass Hans Eichel (SPD) Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland bis 2005 Liechtenstein im Rahmen einer EU-Ministertagung als «Made im Speck» titulierte, spricht aus heutiger Sicht weiter dafür, dass sich sowohl der zweifelhafte BND-Bericht über Liechtenstein als auch der Artikel im «Spiegel» Teil einer Strategie handelte, die letzten Endes aus EU-Sicht erfolgreich war.

Verschärfung der Strafbestimmungen

«Mit der Abänderung des Strafgesetzbuches, der Strafprozessordnung sowie weiterer damit zusammenhängender Gesetze werden die Straf bestimmungen verschärft und der Vortatenkatalog der Geldwäscherei vor allem um die Bestechungsdelikte erweitert. Im Rahmen der Umsetzung internationaler Verpf lichtungen, insbesondere der Europarats-Konvention Nr. 141 betreffend Geldwäscherei, wurden ferner die völlig neu gestalteten vermögensrechtlichen Sanktionen der Abschöpfung der Bereicherung, des Verfalls und der Einziehung sowie damit zusammenhängende Abänderungen der in-


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Was bedeutet Geldwäscherei? Geldwäsche (Österreich und Schweiz: Geldwäscherei) bezeichnet die Einschleusung illegal erwirtschafteten Geldes bzw. von illegal erworbenen Vermögenswerten allgemein in den legalen Finanz- und Wirtschaftskreislauf. Dieses illegale Geld ist entweder das Ergebnis illegaler Tätigkeiten (z. B. Drogenhandel, Waffenhandel, in Deutschland auch Steuerhinterziehung) oder soll der Finanzierung illegaler Tätigkeiten dienen. Geldwäsche ist ein Straftatbestand sowohl nach deutschem Strafrecht als auch dem Strafrecht anderer Länder. Die Bekämpfung der Geldwäsche wird als wichtiges Element im Kampf gegen die organisierte Kriminalität betrachtet. (Quelle: Wikipedia)

Verbesserung der Rechtshilfe

Die Rechtshilfe wurde verbessert und mit dem Auf bau einer achtköpfigen Wirtschaftspolizei begonnen. Letzteres drängte sich zweifellos auf, weil unsere Landespolizei bis zu diesem Zeitpunkt über keine Beamte mit spezieller Ausbildung bzw. Erfahrung in Wirtschaftsdelikten verfügte.

Festnahme von fünf Treuhändern

Das Fehlen solcher Einheiten machte sich insbesondere auch bei überraschenden, rund 100 Hausdurchsuchungen, dem Umgang mit Dokumenten und – was öffentlich natürlich am meisten beachtet wurde, war die Festnahme von fünf Treuhändern und einem Rechtsanwalt, der noch dazu Angehöriger des Parlaments war.

55 Tage unschuldig in Haft!

Die erwähnten Berufsvertreter kamen in Untersuchungshaft, die in einem Fall 55 Tage lang

dauerte! Schliesslich kam es weder zu einer einzigen Anklage wegen Geldwäscherei geschweige denn zu einer Verurteilung. Alle Inhaftierten mussten nach einer gewissen Zeit wieder auf freien Fuss gesetzt und teilweise entschädigt werden. Sie wurden sozusagen unschuldig ins Gefängnis geworfen und haben dieses Trauma bis heute noch nicht ganz überwurden.

Eine paradoxe Situation

Nach Ansicht von Clemens Laternser, Geschäftsführer der Liechtensteinischen Treuhandkammer, «haben sich die verschärften Vorschriften im Bereich des Finanzplatzes sehr bewährt, so sehr dass wir heute kaum noch Verdachtsfälle von Geldwäscherei und dementsprechend auch sehr wenige Anzeigen haben. Nun tritt, so Clemens Laternser, allerdings die paradoxe Situation ein, dass man diese positive Entwicklung da und dort nicht unseren strengen Massnahmen zuschreibt. Es gibt immer wieder Kreise im Ausland, in Staaten und bei den zuständigen internationalen Organisationen, die den Rückgang von effektiven

sere politische Position im Ausland? An sich empfinde ich die zunehmende Präsenz von Regierungs- oder Landtagsvertretern an wichtigen internationalen Veranstaltungen notwendig und positiv. Liechtenstein wird mangels politischem oder wirtschaftlichem Gewicht immer auf persönliche Kontakte angewiesen sein. Auf dieser Basis lassen sich bekanntlich manche Probleme leichter lösen, als während des offiziellen Programms. Freilich allein mit schönen Fotos in den Medien, ist noch nicht viel erreicht. Hier muss Liechtenstein in Zukunft bestimmter auftreten und seine Interessen wahrnehmen. Aber insgesamt ist die Zusammenarbeit mit allen politischen Unterstützung von Seiten Amtsträgern gut und – wenn es der Politik um ein konkretes Problem geht Wie beurteilt der Treuhand- – findet man in der Regel Verkammer-Geschäftsführer un- ständnis und Unterstützung.»

Foto: Daniel Ospelt

ländischen Strafgerichtsbarkeit in das Strafgesetzbuch und in die Strafprozessordnung integriert.» (Aus dem Rechenschaftsbericht 2000 der Regierung)

Verdachtsfällen zu Unrecht darauf zurückführen, dass sich unsere Finanzintermediäre zu wenig um die Geldwäschereibekämpfung kümmern und die Massnahmen nicht effektiv genug sind. Mit anderen Worten: Tut man zu wenig, um gegen die Geldwäscherei vorzugehen, kann es zu so problematischen Entwicklungen kommen, wie vor rund 15 Jahren. Das will niemand. Nimmt man die Kritik allerdings ernst, die damals von allen Seiten über unseren Finanzdienstleistungsplatz geäußert wurde und erzielt man mit umfassenden Massnahmen wirkungsvolle Ergebnisse, nimmt man es uns auch nicht ab.»

Clemens Laternser, Geschäftsführer der Liechtensteinischen Treuhandkammer


polit:zeit

Die Post braucht Geld – 13.5 Millionen Franken

von Thomas Rehak, du-Landtagsabgeordneter Die Regierung hat in der Beteiligungsstrategie der Post im Jahr 2011 den Auftrag erteilt, auch ausserhalb des Kerngeschäfts tätig zu werden. Nun haben sich damit aber die Verantwortlichen im Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung die Finger verbrannt. Anstatt wie es im Auftrag der Regierung heisst, die Post mit zusätzlichen Erträgen zu beglücken, haben sie der Post erhebliche Verluste beschert. Die Post verbrannte in Linz und Dreseden allein im Jahr 2013 über CHF 3 Mio. und investierte im selben Jahr zusätzliche CHF 6.8 Mio. in das «e-Solution»-Geschäft, im klaren Bewusstsein, dass sie keinen Rappen für die Ausfinanzierung der PVS haben würde. Dies ist ein klarer Verstoss gegen ihren Auftrag, denn in der Beteiligungsstrategie steht unmissverständlich: «Zur Erreichung der strategischen Ziele und zur nachhaltigen Sicherung oder Steigerung des Unternehmenswertes kann die Liechtensteinische Post AG zum Auf- und Ausbau von strategischen Partnerschaften Beteiligungen eingehen oder Übernahmen vollziehen, sofern damit die Eigenwirtschaftlichkeit nachhaltig gesichert wird. Diese Beteiligungen müssen führungsmässig eng betreut werden und dem Risikoaspekt genügend Rechnung tragen.» Die Post-Verantwortlichen haben den Teil «sofern damit die Eigenwirtschaftlichkeit nachhaltig gesichert wird» wohl nicht gelesen. Die Eigenwirtschaftlichkeit

: Unsere Post braucht einen Kredit und bekommt die fehlenden CHF 13.5 Mio. von der Schweizer Post. Dies aber nur mit einer staatlichen Ausfallgarantie, oder staatliche Bürgschaft. Das viele Geld hat die Chefetage der Liechtensteinischen Post in Dresden und in Linz liegen gelassen. Die ehemalige Regierung und der Postverwaltungsrat wollten mit Hochrisikoinvestitionen den Grundversorgungsauftrag der Post langfristig sichern. hat sich durch dieses Experiment wesentlich verschlechtert, dem Risikoaspekt ist keine Rechnung getragen worden.

Rückläufiges Geschäft kompensieren

Das Kind «e-Businsess» hat bei der Post viele Namen, deren Unterscheidungsmerkmale vermutlich nicht einmal der Verwaltungsrat der Post kennt. So verwundert es nicht, dass die Postverantwortlichen vor lauter «e» etwas durcheinander geraten sind. Im Geschäftsbericht 2013 hiess das Kind noch «eSolution», jetzt heisst das Gleiche plötzlich «eRelation» und auf der Webseite bezeichnet die Post das Geschäft wiederum als «eBusiness». Unter all diesen Titeln versteckten sich weitere Begriffe wie ePostPlus, ePostScan, eProcurement, eSourcing, usw. Die Post will uns davon überzeugen, dass diese ITDienste nahe am ihrem Kerngeschäft seien und sie diese Dienste in Zukunft erbringen müsse, um ihr rückläufiges Geschäft zu kompensieren. Die Post-Verantwortlichen haben mittlerweile wohl bemerkt, dass die Umsetzung einer solchen «e»-Strategie alles andere als trivial ist. Man kann nur hoffen, dass das Ganze nicht ein einem «eDisaster» endet.

Für Pensionskassa 3.1 Mio. zuviel zurückgestellt

Auch scheint niemand zu interessieren, was die Post mit den 3.1 Mio. CHF macht, die sie im

2013 für die Pensionskassa zu viel zurückgestellt hat. Weiter fällt auf, dass die Post im 2013 den Betrag für diverse Rückstellungen von CHF 61‘000 auf CHF 665‘000 verzehnfacht hat. Hier hat man sich ein bequemes Polster geschaffen, um Misserfolge mit Geld zudecken zu können. Trotz dieser heimlichen Reserven muss die Post in sieben Jahren die 13.5 Mio zurückzahlen: Das ist ein happiger Brocken und man darf sich fragen, woher das viele Geld kommen wird. Entweder werden die Postmitarbeiter im Land den Schuldenberg abarbeiten, oder das Land wird die CHF 13.5 Mio. in die Post einschiessen müssen.

Steigt Post bald in Fleischkäsehandel ein?

Für die Regierung scheint alles im grünen Bereich zu sein, denn Kritik ist keine zu hören. Die Post soll weitermachen wie bisher und neben dem Kerngeschäft in weiteren Geschäftsbereichen Gewinne erzielen. Dass dies bisher in die Hose ging, scheint nicht relevant zu sein, die Experimente mit Hundefutter scheinen vergessen zu sein. Vielmehr sollen weiterhin mit dem Segen der Regierung die Papeterien und Zügelfirmen aus dem Markt gedrängt werden. Es fehlt nur noch, dass die Post Brot und Fleischkäse verkauft. Die Post soll sich meiner Meinung nach auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, Hundefutter, Fleischkäse, Klatschhefte und eRelation soll die Regierung privaten Unternehmen überlassen.


sport:zeit

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1. Liga: Angestrebte Ziele verfehlt

Von Herbert Oehri

: Nach der Herbstrunde, die gleichzeitig die Halbzeit der laufenden 1. Liga-Meisterschaft bedeutet, ist es an der Zeit kurz zurückzublicken auf das bisher Erreichte des FC Balzers und des USV Eschen/Mauren. Dabei müssen wir feststellen, dass die beiden Trainer nicht ganz zufrieden sein können. Der FC Balzers liegt auf dem 6. und der USV auf dem 7. Tabellenrang. Noch weit weg vom Saisonziel. Allerdings bildet die Rangliste nur die Halbzeit ab und darf nicht als Masstab für die gesamte Saison herangezogen werden. Doch sie sagt mehr aus als nur einen Trend.

Die 1. Mannschaft des USV, seit Jahren eine der besten Erstliga-Mannschaften in der Schweiz, muss unter dem neuen Trainer kleinere Brötchen backen. Warum ist eigentlich für alle ein Rätsel. Der Paradigma-Wechsel ist dem neuen Coach offenbar in einem halben Jahr noch nicht geglückt. Seine neue Spielwiese mit einem Dauerpressing, die er mitgebracht hat, haben sich die meisten noch nicht verinnerlicht. Zu viele Unwägbarkeiten begleiteten Trainer und Team während des gesamten Herbstdurchgangs. Und das hat es in der sechsjährigen Erstliga-Zeit des USV noch nie gegeben, dass man in einer Halbsaison auswärts keinen Sieg zustande gebracht hat. Zuhause trat das Team dagegen forsch und frech auf. Man schlug nacheinander Baden, Mendrisio, im LokalSchlagerspiel den FC Balzers und führte den aktuellen Tabellenführer an den Rand einer Niederlage. So wurde der Ausdruck geprägt: »Der USV ist eine Wundertüte, oder daheim hui, auswärts pfui». Man darf gespannt sein auf die Rückrunde, in welcher Trainer Ofentausek auch für die Auswärtsspiele Stabilität verspricht.

Balzers: Nicht dort, wo man hin wollte

Trainer Mario Frick hat es im Meisterschaftsbetrieb auch schwerer als angenommen. Allerdings steht er mit seiner kampfstarken Truppe noch vor Lokalrivale USV. Die Balzner Bilanz ist bei Halbzeit auch bescheidener als angestrebt: Der FCB holte 13 Heimpunkte und 7 Auswärtspunkte (5 Siege, 5 Unentschieden, vier Niederlagen). Obwohl die Truppe von Mario Frick bei Awayspielen auch nicht gerade glänzte, machte sie fünf Zähler mehr als der USV, der es auf magere zwei Punkte gebracht hat. Die Saison beschlossen die Balzner mit einer 3:0-Niederlage beim jetzigen Tabellenführer WettswilBonstetten, während der USV gegen das Schlusslicht gleichentags beim 1:1 auch nicht gerade die beste Visitenkarte abgab. Alles in allem dürfen beide Trainer bei Halbzeit und im Hinterkopf einen Rang unter den ersten Fünf nicht zufrieden sein, auch wenn es aus ihrem Munde anders tönt. Beide Vereine müssen mit Abgängen zur Winterpause rechnen, beim USV ist dies Scherrer und beim FC Balzers Sandro Wolfinger (Studium in München). Ob noch weitere dazukommen wird sich in den nächsten Wochen herausstellen. Jedenfalls überwintert der FC Balzers in der Erstliga-Geschichte beider Liechtensteiner Vereine zum ersten Mal vor dem USV Eschen/Mauren.

Philipp Erne wirkt als wertvoller Stürmer beim FC Balzers. Ob er ins Profilager wechselt, ist bis jetzt noch offen.

Der USV nach dem 4:0-Sieg gegen Mendrisio.


sport:zeit

Szene vom Spiel FC Vaduz gegen den FC Thun. Von links Philipp Muntwiler und Florian Stahel (Vaduz) gegen Berat Sadik und Stefan Glarner (Thun). Bild: EQ Images, Zürich

Super League: FC Vaduz (noch) im Plansoll Wichtiges Heimspiel zum Abschluss der Herbstrunde gegen Aarau

Von Chrisi Kindle Am vergangenen Spieltag hat es der FC Vaduz verpasst, sich für die Frühjahrsrunde ein kleines Polster zu verschaffen. Die 0:1-Heimniederlage gegen Thun war völlig unnötig, die Liechtensteiner vergaben viele erstklassige Torchancen und hatten bei zwei Lattenschüssen Pech. Die Abschluss-Schwäche an diesem Tag war eklatant. Dennoch befindet sich der Aufsteiger gesamthaft betrachtet im Plansoll. Die Mannschaft konnte in den meisten Partien gut mithalten und verkaufte ihre Haut recht teuer. Herausragend in der

: Der FC Vaduz hat sich als Aufsteiger in der Super League bis jetzt achtbar geschlagen. Ein positives Fazit kann aber nur dann gezogen werden, wenn am Sonntag im Rheinpark-Stadion der FC Aarau geschlagen wird. Herbstrunde waren natürlich die beiden 1:0-Auswärtserfolge gegen die Traditionsclubs GC und YB sowie der 1:0-Heimsieg gegen Sion.

Punkte gegen Thun verschenkt

Ein unglückliches Eigentor von Simone Grippo schon in der 3. Minute brachte die Vaduzer am 30. November gegen Thun auf die Verliererstrasse. Der Aufsteiger zeigte zwar eine Reaktion, doch mangelte es der Truppe von Trainer Contini an diesem Sonntag an der nötigen

Effizienz. Aufwand und Ertrag stimmten nicht überein, aus einer Vielzahl von Möglichkeiten wurde kein Kapital geschlagen. Dazu kam bei Lattenknallern von Grippo und Schürpf in der Schlussphase auch noch Pech dazu. Mittelfeldspieler Nicolas Hasler: «Eine völlig unnötige Niederlage, wir hatten so viele Chancen wie in den letzten Partien zusammen. Aber wir haben kein Tor gemacht und so kann man nicht gewinnen.»

3:0-Führung in St. Gallen aus der Hand gegeben

Schon eine Woche zuvor waren die Vaduzer mit hängenden Köpfen vom Platz geschlichen. In der St. Galler AFG Arena zeigte Vaduz 70 Minuten lang eine clevere Leistung und lag zum Erstaunen der 13‘000 Fans (darunter einige Hundert aus Liechtenstein) nach Toren von Sutter und zweimal Neumayer 3:0 in Front. Doch in der Endphase brachen alle Dämme und die Ordnung im Vaduzer Spiel ging komplett verloren. Die Ostschweizer kamen noch zum 3:3-Ausgleich und so endete das Derby für den FCV mit einer


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gefühlten Niederlage. Captain Franz Burgmeier: «Wenn man in St. Gallen 3:0 führt und nicht gewinnt, dann tut das schon sehr weh. Schade, dass wir uns für eine über weite Strecke gute Vorstellung nicht belohnen konnten.»

Gegen den Meister Basel chancenlos

Am 9. November war das Rheinpark-Stadion mit 6‘700 Zuschauern zum zweiten Mal in dieser Saison restlos ausverkauft. Kein Wunder, wenn sich der Meister und Leader FC Basel die Ehre in Liechtenstein gibt. Der Aussenseiter konnte in der ersten Halbzeit gut mithalten, doch der Favorit präsentierte sich effizient und abgeklärt. Nach Treffern von Diaz, zweimal Embolo und Gashi lautete das klare Verdikt am Ende 4:0 für den Champions LeagueTeilnehmer. «Das 0:2 unmittelbar vor der Pause war ein herber Schlag, davon haben wir uns nicht

mehr erholt», so FCV-Keeper Oliver Klaus gleich nach dem Spiel.

Zum Abschluss ein Schlüsselspiel gegen Aarau

Wie zufrieden der FC Vaduz nun in die Winterpause gehen

kann, das entscheidet sich morgen Sonntag im letzten Spiel der Vorrunde zuhause gegen Aarau. Ein Erfolg würde nicht nur in Sachen Punktestand und Tabellenlage für Beruhigung sorgen, sondern auch bezüglich

Moral. Trainer Giorgio Contini: «Es war für uns mit dem Aufstieg und den Leistungen im Herbst in der Super League ein überragendes Jahr. Aber wir wollen natürlich jetzt auch einen positiven Abschluss.»

Super League Spiele

Siege

Remis

Niederl.

Tore

Pt.

1. FC Basel 1893

17

12

2

3

37 :

18

38

2. FC Zürich

17

10

3

4

32 :

19

33

3. BSC Young Boys

17

9

3

5

29 :

20

30

4. FC Thun

17

7

5

5

22 :

19

26

5. FC St. Gallen

17

7

5

5

28 :

26

26

6. Grasshopper Club

17

5

4

8

23 :

30

19

7. FC Aarau

17

3

7

7

16 :

26

16

8. FC Sion

17

3

6

8

18 :

25

15

9. FC Vaduz

17

3

6

8

13 :

27

15

10. FC Luzern

17

2

7

8

21 :

28

13

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sport:zeit

Europäische Olympische Winter-Jugendspiele in FL und Vorarlberg Die Europäischen Olympischen Winter-Jugendspiele locken die europaweit besten Nachwuchsathleten nach Liechtenstein und ins Montafon. Auf dem Programm stehen beim sportlichen Grossevent unter dem Motto «Rock the Alps» die Sportarten Ski Alpin, Snowboard, Langlaufen, Skispringen, Biathlon, Nordische Kombination, Eishockey und Eiskunstlaufen. Nur die jeweils Besten ihrer Nation schaffen die Qualifikation. Für die rund 1000 jugendlichen Teilnehmer im Alter zwischen 15 und 18 Jahren aus 45 Nationen ist es die erste Stufe zu Olympia. Liechtenstein empfängt die Langläufer in Steg, die Skirennläufer messen sich im Slalom und Riesentorlauf in Malbun. Die restlichen Bewerbe werden alle in Vorarlberg durchgeführt.

Tradition weiterführen

Liechtenstein hat mit der Austragung der Kleinstaaten-Spiele schon zwei Mal gezeigt, wie gut es gelingen kann, die Bevölkerung für ein Sportevent zu mobilisieren. «Wir wollen vorbildliche Gastgeber sein. Wir haben das schon bei den Kleinstaatenspielen 1999 und 2011 erlebt. Dieses Flair, diese positive Stimmung, die Anteilnahme unserer Bevölkerung – deswegen veranstalten wir die Jugendspiele. Wir wollen, dass sich der internationale Sport-Nachwuchs wohl fühlt», betont LOC-Präsident Leo Kranz. «Die Sportstätten im Malbun und in Steg werden in einem Top-Zustand sein», ver-

sprach Sportministerin Marlies Amann-Marxer. Mit Christoph Frommelt (Langlauf) und Rony Bargetze (Ski Alpin) als Venue Manager und mit Konrad Schädler als Wettkampfleiter in Malbun haben drei erfahrene Personen die Organisation vor Ort inne.

Einbezug der Schüler

Während den Spielen dürfen Liechtensteiner und Vorarlberger Schulklassen im Rahmen der «School & Fan Challenge» ihr Können im Ski Alpin, Langlauf, Skispringen, Eiskunstlaufen und Eishockey unter Beweis stellen. Im Sinne der Inklusion wird in den Sportarten Ski Alpin und Langlauf ein Special Olympic Sportler ins Team eingebunden. Insgesamt sind 1‘464 Schülerinnen und Schüler aus Liechtenstein und Vorarlberg in verschiedenen Funktionen in die Organisation mit eingebunden.

Liechtenstein mit vier Athleten am Start

An diesem Olympischen Jugendevent wird Liechtenstein mit Jessica Hilzinger und Silvan Marxer (Ski Alpin) sowie Anna Frommelt und Larissa Sele (Ski Nordisch) vertreten sein. Noch nie hat Liechtenstein an solchen Spielen eine Medaille gewonnen. Gerade im alpinen Bereich sind die Chancen darauf aber nicht unmöglich. LOC-Präsident Leo Kranz: «Die Athleten haben sich hohe Ziele gesetzt. Der LOC übt keinen Druck auf die Sportler aus. Ziel ist es, dass sie ihre Bestleis-

tungen abrufen und Erfahrungen für spätere internationale Grossanlässe sammeln.» Er ist überzeugt, dass solche Spiele den jungen Sportlern viel bringen. «Die Vorbildwirkung von Athleten wie Tina Weirather ist präsent. Im Jahr 2005 bei den EYOF feierte sie ihren ersten Auftritt auf der internationalen Bühne.»


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Das Wintersportgebiet Malbun (siehe Bilder) hat überregionale Bedeutung und ist ein beliebter Ort um den Skiurlaub zu verbringen. Heute ist Malbun modern, familienfreundlich und erfolgreich. Das Skigebiet verfügt über 23 Kilometer Pisten. Das Skigebiet Malbun/Sareis ist vom Skiresort.de , weltweit grösstes Testportal von Skigebieten als führendes Skigebiert bis 30km Pisten ausgezeichnet worden.

DAS SPORTPROGRAMM IN LIECHTENSTEIN Montag, 26. Januar 2015: Langlauf: 10 km Klassisch Herren, 10.00 Uhr in Steg 7,5 km Klassisch Damen, 12.30 Uhr in Steg Ski Alpin: Riesenslalom Herren, 10.00 und 13.00 Uhr in Malbun

Dienstag, 27. Januar 2015: Ski Alpin: Riesenslalom Damen, 10.00 und 13.00 Uhr Malbun

Mittwoch, 28. Januar 2015: Ski Alpin: Slalom Herren, 10.00 und 13.00 Uhr Malbun Langlauf: 7,5 km freie Technik Herren, 10.30 Uhr in Steg 5 km freie Technik Damen, 12.30 Uhr in Steg

Donnerstag, 29. Januar 2015: Ski Alpin: Slalom Damen, 10.00 und 13.00 Uhr in Malbun Langlauf: Sprint Klassik Technik Damen und Herren, 10.30 Uhr Steg

Freitag, 30. Januar 2015 : Langlauf: Mixed Relay 4 x 5 km (M/F), 10.30 Uhr Steg

Weitere Informationen:

www.eyof2015.org


sport:zeit

25 Jahre Sanatorium Dr. Schenk, Schruns

Von Patrick Fürnschuss

«Eine sichere, umfassende und effiziente Behandlung nach höchsten Standards sowie die schnellstmögliche Rehabilitation unserer Patienten – das ist es, worum sich bei uns seit 25 Jahren alles dreht», so Dr. Christian Schenk. In seinem hohen Anspruch an die perfekte medizinische Dienstleistung scheut der ehemalige Profisportler und Vollblut-Chirurg selbst keinen Aufwand und setzt damit in der Branche immer wieder die Maßstäbe. So gründete er 1999 die SCHENKAIR, eine eigene Hubschrauberflotte mit firmeneigenem Hangar in Ischgl, Landeplatz in Schruns und mittlerweile 3 Helikoptern plus erfahrenen Piloten und Notärzten. Auch die «Sport-Chirurgie-Ischgl» – ein Diagnose- und Chirurgiestützpunkt mitten im Schigebiet – wurde von Christian Schenk 2009 eröffnet um «neben der Notfallversorgung die für Patienten und ihren Behandlungserfolg so wesentliche Erstversorgung zu optimieren.» Und so kann es vorkommen, dass Schenk kurz mal nach Ischgl zur Visite fliegt um zwei Stunden später wieder am OP-Tisch in Schruns zu stehen. Am Steuer sitzt er dabei öfter Mal selbst, denn der Mediziner ist auch ausgebildeter Hubschrauberpilot.

Technik & Intuition

In der Befunderstellung setzt der erfahrene Diagnostiker auf modernste Röntgengeräte und leistungsstärkste Computer- und Kernspin-Tomographen. «Die Bild gebenden Verfahren sind

: Als der damals 36-jährige Dr. Christian Schenk 1989 seine Praxis für ambulante Operationen eröffnete, war das hierzulande ein Novum. 25 Jahre später ist aus der Praxis ein Sanatorium mit über 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geworden und die Montafonerstraße 29 in Schruns in Vorarlberg eine der internationalen Topadressen, wenn es um die präzise Diagnostik und minimal-invasive Behandlung von Sport- und Freizeitverletzungen geht. mittlerweile unglaublich präzise. Gepaart mit der Erfahrung von knapp 40.000 erfolgreichen Eingriffen und der sich daraus speisenden Intuition sind die Patienten bei uns in guten Händen», so Schenk, der auch nach 25 Jahren bei jeder Operation selbst am Tisch steht. Und so ist es kein Wunder, dass neben den Topstars aller möglichen Sportarten auch Spitzenleute aus Politik, Wirtschaft und Show-Biz auf das medizinische Know-how von Dr. Schenk setzen. Namen nennt der Arzt des Vertrauens von so vielen Promis keine, aber «es sind halt Leute, die das beste Ergebnis wollen und keine Zeit für allzu lange Ausfälle haben», kommentiert Schenk lapidar.

Mobilisation & Rehabilitation

Größtes Augenmerk wird im Sanatorium Dr. Schenk auf die unmittelbare postoperative Behandlung gelegt. «Neben Erstversorgung und operativer Intervention mitentscheidend für den optimalen Heilungsverlauf», ist Schenk überzeugt. Eine spezialisierte Physiotherapie-Abteilung sorgt für schnellstmögliche Mobilisation nach der OP und damit für eine beschleunigte Rehabilitation. Sowohl stationäre als auch ambulante Patienten nutzen die perfekten Rehabilitationsbedingungen und die hohe Fachlichkeit des Physio-Teams im Sanatorium. Ersteres ist allerdings nicht die Regel, denn in den meisten Fällen verlassen die Patienten trotz komfortabel aus-

gestatteter Einzelzimmer noch am Operationstag bzw. 24 Stunden nach dem Eingriff das Haus. «Nicht, weil es ihnen nicht gefällt,

sondern weil es ihnen gut geht», so Dr. Christian Schenk mit einem Augenzwinkern.

ZAHLEN, DATEN & FAKTEN: 1989 Eröffnung des Sanatorium Dr. Schenk in Schruns 2 Operationssäle 4 Ambulanzräume 20 Stationsbetten (Einzelzimmer) 1999 Gründung der SCHENKAIR für medizinische Erst- und Notfallversorgung 2009 Eröffnung der «Sport-Chirurgie-Ischgl» Medizinische Schwerpunkte: • Diagnostik und medizinische Fachberatung • Arthroskopische Chirurgie an Knie, Sprunggelenk, Schulter, Ellbogen und Hand • Operative Behandlung sämtlicher degenerativer Erkrankungen der Extremitäten Physiotherapeutische Schwerpunkte: Mobilisation & Rehabilitation, Medizinische Trainingstherapie, Manuelle Therapie, Lymphdrainage, Klassische Massage, Energetischstatische Behandlung / Akupunkturmassage, Rückenschule. Weitere Informationen: www.dr-schenk.at


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«Alles tun um das Bestmögliche möglich zu machen!» Ausnahme-Chirurg Dr. Christian Schenk im persönlichen Gespräch : Der gebürtige Wiener und Wahl-Vorarlberger Dr. Christian Schenk (61) zählt zu den renommiertesten arthroskopischen Chirurgen der Welt. Seinen hohen Anspruch an die «perfekte medizinische Dienstleistung» verwirklicht er in seinem 1989 eröffneten Sanatorium im vorarlbergerischen Schruns. Dort traf ihn die lie:zeit zu einem Gespräch über Verantwortung, Exzellenz und die Grenzen des Machbaren. lie:zeit Herr Dr. Schenk, vor 25 Jahren haben sie ihr Sanatorium eröffnet, Sie selbst sind nun schon über 35 Jahre als Chirurg tätig. Nie war er so wertvoll wie heute? Was die Erfahrung und die damit verbundene Intuition angeht Ja. Auch unsere Ressourcen – technisch, infrastrukturell und was die Kompetenzen unseres Teams angeht – sind wir top. Was ich mit über 60 Jahren erstmals spüre, sind körperliche Grenzen. 15,16-Stunden-Tage am OP-Tisch, was bei uns im Winter ja keine Ausnahme ist, stecke ich nicht mehr so einfach weg. Aktuell ist es aufgrund einer neuen Operationstechnik die Schulter, die zwickt. Was macht der Doktor in diesem Fall? Kein Golf mehr spielen und weiter operieren. Das wird schon wieder. Sie stehen vor Ihrer 26. Wintersaison. Das heißt wieder jeden Tag die meiste Zeit im OP zu verbringen, auch über die Feiertage. Noch kein bisschen müde? Nein, abgesehen von den besagten körperlichen Wehwehchen fühle ich mich fit. Ich liebe meinen Beruf und das Bestmögliche möglich zu machen treibt mich an. Dafür tun wir hier alles und ich habe ein tolles, leistungsbereites Team um mich herum. Auf dem Weg zur Exzellenz gibt es keine Abkürzungen, aber viele Versuchungen.

»

Der berühmte Sport-Chirurg Dr. Christian Schenk

Was macht einen exzellenten Chirurgen aus? Neben dem Talent sicher die Liebe und Hingabe zu seiner Arbeit und seinen Patienten. Erfahrungswissen, Intuition und gleichzeitig interdisziplinäres Interesse an neuen, auch technischen Möglichkeiten. Allerdings macht es das medizinische Versorgungssystem uns Ärzten immer schwerer exzellente Leistung abzuliefern.

Auf dem Weg zur Exzellenz gibt es keine Abkürzungen.

Wie ist das zu verstehen? Wir steuern auf eine Drei-Klassen-Medizin zu bzw. haben wir sie in Wirklichkeit schon. Neben den Normal-Versicherten

spüren auch die privat und vermeintlich besser Versicherten mittlerweile den Kostendruck ihrer Versicherungen. In der Praxis führt das dazu, dass nur noch Selbstzahler, die in keinem Versicherungskorsett stecken, sich sehr gute ärztliche Dienstleistung leisten können. Das ist ein richtiger Trapezakt zwischen ärztlicher Ethik und ökonomischen Zwängen, der ohne Goodwill des Arztes oft zu Lasten des Patienten ausginge. So operiere auch ich gerade in Notfallsituationen oftmals ohne Wissen um tatsächliche Deckung der Kosten. Da gab es schon die eine oder andere böse Überraschung. Wir kämpfen dafür, dass alle Patienten eine bestmögliche Behandlung erhalten. Ich sehe nicht ein, dass uns Behörden oder Versicherungen unter dem Aspekt eigener Finanzschwäche bzw. Gewinnoptimierung vorschreiben, welche ärztliche Intervention zu setzen ist oder was ein Kreuzband kosten darf. Denn „ein Kreuzband“ gibt es nicht, es ist immer ein individueller Fall. Da sind wir in einem echten Dilemma. Die Lösung? Freier Markt für die Gesundheitsversorgung? Mit der Gesundheit sollen weder lukrative noch spekulative Geschäfte gemacht werden. Gleichzeitig müssen aber medizinische Leistung, deren Kompetenz und ihr Ressourceneinsatz erstens vom Arzt entschieden und zweitens honoriert sein. Das ist ein


sport:zeit

wertorientierter und für mich auch ein am jeweiligen Mensch orientierter Zugang. Ich möchte beispielsweise ein Knie bei entsprechender Prognose und Möglichkeit noch erhalten und nicht stereotyp eine Prothese einsetzen, nur weil ein Versicherungsalgorithmus ausgerechnet hat, dass das mehr Rendite bringt. Das schadet den Patienten, untergräbt die ärztliche Kompetenz und führt zu Degeneration. Was heißt das für ein privat geführtes Untenehmen wie ihr Sanatorium? Uns so aufzustellen, dass wir sowohl unserer medizinischen als auch unserer betriebswirtschaftlichen Verantwortung gerecht

»

Wir steuern auf eine Drei-Klassen-Medizin zu.

werden können. Wir brauchen hier keine Gewinnoptimierung, was wir aber brauchen ist ein Deckungsbeitrag, der gewährleistet, dass wir unsere hohen Qualitätsansprüche realisieren und unser Topteam – alles motivierte und kompetente Leute – adäquat bezahlen können. Aber das ist nichts Neues, genau darum habe ich mich ja auch selbständig gemacht. Wir haben das bislang gut hinbekommen und

ich bin auch für die Zukunft zuversichtlich. Apropos Zukunft: Wie lange geht der Chef selbst noch voran? So lange er Freude an der Arbeit hat und gute Qualität abliefert. Ich hoffe, dass es uns bis dahin gelungen sein wird die richtigen Leute zusammen zu bringen, die das Sanatorium und seinen Auftrag – Chirurgie nach höchsten Standards verbunden mit einer ganzheitlichen, persönlichen, am Menschen orientierten Behandlung – ebenso freudvoll umsetzen können wie das jetzige Team. Auch daran arbeiten wir. Herr Dr. Schenk, wir bedanken uns herzlich für das Gespräch!

ZUR PERSON DR. CHRISTIAN SCHENK

Geb. 18.8.1953 (Sternzeichen Löwe) Familie: Verheiratet in zweiter Ehe mit Veronica, Söhne Christopher (14) und Constantin (3) sowie Tochter Christina (26) und Sohn Philipp (23) aus erster Ehe. Engagements: Tennis, Golf, Hubschrauber, Oldtimer, Boote Ausbildung: Medizinstudium an der Universität Wien Berufliche Laufbahn: Krankenhaus Kitzbühel; Lorenz Böhler Krankenhaus Wien; Unfallchirurgie LKH Feldkirch; Präsenzdienst als Chirurg im Golan (UN); Gegenfachausbildung Orthopädie, Marseille, New York, St. Gallen und Hohenems; UnfallchirurgiePraxis in Schruns (im Kurhotel); Errichtung Sanatorium Dr. Schenk in Schruns (1989); Gründung SCHENKAIR (1999); Erst- und Notfallsversorgungspraxis und Europas höchste Heliport auf der Idalpe in Ischgl (2009).

Die Lebensentscheidung Montafon Die Standortentscheidung Montafon war und ist eine Lebensentscheidung, die Christian Schenk und seine Familie gerade nochmals geprüft haben. Entschieden ist auch, dass das Sanatorium über Schenks eigenes Wirken hinaus Bestand haben soll. «Ich habe mich gefragt, ob wir nochmals einen Schritt machen sollen. Wir haben Standbeine in Monte Carlo, Venedig und Wien – auch dort gäbe es Optionen. In Monaco wurde mir zum Beispiel die Übernahme einer Klinik angeboten. Nach reiflichen Überlegungen mit meiner Frau Veronica ist aber klar: Wir bleiben im Montafon. Die Region liegt uns

sehr am Herzen, es ist ein geerdetes, mit der Natur verbundenes gutes Leben. Ich fühle mich hier als ein Teil des Ganzen und in diesem Sinne gibt es auch noch viel zu tun», so Schenk. Dass das über sein eigenes aktives Wirken hinausgehen soll, ist auch geklärt: «Ja, das ist jetzt klar. Wir arbeiten gerade daran uns für die nächste Aera fit zu machen. Mit

Dr. Georg Hoblik begleitet uns dabei ein erfahrener Organisationsentwickler, der gerade auch hier in der Region viel bewirkt und gelernt hat. Ich freue mich sehr über die persönliche und professionelle Zusammenarbeit mit ihm.“

Dr. Georg Hoblik – ehemaliger Vorstand und nunmehriger Aufsichtsrat der Silvretta Montafon Bergbahnen AG – begleitet das Sanatorium Dr. Schenk auf seinem Weg in die Zukunft.


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business:zeit

«Summa cum laude» für die LGT Vaduz Von Christof Buri

Die Fuchsbriefe verliehen der LGT auf ihrem Private Banking Gipfel in Berlin das Prädikat «uneingeschränkt empfehlenswert». Seit mehr als zehn Jahren erhält die LGT Spitzenbewertungen von unabhängigen externen Institutionen. Aus der Masse an Vermögensverwaltern und Finanzinstituten den richtigen Anbieter zu finden, fällt Privatkunden häufig nicht leicht. Die Ansprüche sind hoch – schliesslich geht es um das eigene Geld. Deshalb sollte der passende Vermögensverwalter nicht nur die individuellen Bedürfnisse verstehen und über erprobte Vermögenskonzepte verfügten, sondern auch langfristig Sicherheit und Stabilität bieten. Die Tests unabhängiger Prüfinstanzen, die seit Jahren durchgeführt werden, können bei der Suche nach dem richtigen Anbieter helfen.

«Geballte Kompetenz und beeindruckende Kontinuität»

«Wenn ein Vermögensverwalter weltweit wohlhabende Privatpersonen, Familien und Unternehmer, ja selbst bedeutende Künstler erfolgreich betreut, muss eine geballte Kompetenz dahinter stehen und überzeugen», urteilt die Elite-Report-Redaktion in ihrem eben erschienenen Testjournal «Die Elite der Vermögensverwalter 2015». «Doch nicht nur die Ergebnisse sind ansehnlich, sondern auch die Kontinuität beeindruckt. Beide Resultate verdienen das Prädikat ‹Zuverlässigkeit›», heisst es weiter. «Diese

: Die LGT wurde erneut als eine der führenden Privatbanken im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet. Die internationale Private Banking und Asset Management Gruppe überzeugte die Tester des renommierten Handelsblatt Elite Reports mit ihrer Beratungsleistung und ihren Produkten und erhielt anlässlich des 11. Vermögenskonvents in München die Höchstnote «summa cum laude». hervorragenden sechsten Platz. Insgesamt testeten die Fuchsbriefe 84 Anbieter in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg und führten rund 100 Beratungsgespräche. 16 Vermögensverwalter – darunter die LGT – sind «uneingeschränkt empfehlenswert». «Bei diesen 16 ist der Kunde König», so die Einschätzung. «Sie überzeugen mit einem erstklassig strukturierten Beratungsprozess, einem Top-Service und der Fähigkeit, sich in den Kunden voll hineinzudenken. Sie gehen für den Millionär auch den berühmten zusätzlichen Meter. Auszeichnung erscheint logisch, denn sowohl die Beratung ist auf den Kunden ausgerichtet, als auch die globalorientierte Anlageintelligenz.» Sechs erfahrene Profitester und 160 Vermögende testeten als vermeintliche Neukunden 132 Institute, die von anfangs 360 Adressen in die engere Wahl gekommen waren. Nach umfangreichen Analysen – insgesamt wurden 800 Einzelbewertungen durchgeführt – ermittelte die Fachjury 44 Institute, die sie als «empfehlenswert» einstuft. Dazu zählt die LGT, die mittlerweile zum zwölften Mal in Folge mit der Höchstnote «summa cum laude» ausgezeichnet wird. Besonders überzeugte ihre Beratungsqualität: «Das Versprechen ‹Investieren wie der Fürst› ist längst zum Qualitätsmassstab geworden. (…) Die hochqualifizierten Berater sind gut telefonisch erreichbar. Wenn ein Termin

steht, dann können Sie auf eine ausgereifte Vermögensanalyse bauen.»

«Berater, Beratungsgespräch und Anlagevorschlag hervorragend aufeinander abgestimmt»

Auch bei den renommierten Fuchsbriefe konnte die LGT mit ihren Dienstleistungen und Produkten punkten: «Die LGT kümmert sich fürstlich um ihre Kunden: Berater, Beratungsgespräch und Anlagevorschlag sind hervorragend aufeinander abgestimmt, die Serviceorientierung ist sehr hoch.» Die Fuchsbriefe zählen die LGT zu den führenden Vermögensverwaltern in Europa und verliehen ihr das Prädikat «uneingeschränkt empfehlenswert». Auf der ewigen Bestenliste der Top-Vermögensverwalter rangiert die LGT auf dem

Bestätigung und Ansporn

S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein, CEO der LGT, zeigte sich erfreut über die hervorragenden Bewertungen der LGT: «Gerade in einem Umfeld, das hohe Anforderungen an die Finanzinstitute und Vermögensverwalter stellt, ehren uns diese kontinuierlich hohen Auszeichnungen besonders. Sie bestätigen, dass unsere Beratungsqualität und unsere Anlagekonzepte höchsten Ansprüchen genügen und geben potenziellen Kunden einen klaren Hinweis, dass sie von uns hervorragende Gesamtlösungen erwarten können. Ausserdem sind diese ausgezeichneten Ergebnisse für uns ein Ansporn dafür, uns auch in Zukunft stetig weiterzuentwickeln, um für unsere Kunden auf lange Frist ein zuverlässiger und kompetenter Partner zu sein.»


publireportage

business:zeit

1. Finance Forum FL: Perspektiven und Strategien

Von Markus Goop Auch der Finanzplatz Liechtensteins steht vor grossen Herausforderungen. Welche Traditionen sollen bewahrt werden, wo ist fundamentales Umdenken notwendig? Welchen Rahmenbedingungen und welcher Zukunft gilt es sich zu stellen? Was sind mögliche Wege dorthin? Das erste Finance Forum Liechtenstein am 29. Januar 2015 blickt unter dem Titel «Finanzplatz 2020 – Perspektiven und Strategien» nach vorne.

Hochkarätig besetzte Tagung

Als neue wichtige Dialog- und Imageplattform soll das Finance Forum Liechtenstein eine Tagung mit internationaler Aus-

Josef Ackermann war von 2002 bis 2012 Vorsitzender der Konzernleitung der Deutschen Bank. Der TopManager studierte in St.Gallen.

: Selten in der Geschichte standen die internationalen Finanzplätze so stark unter Zugzwang wie heute. Antworten auf die grössten Herausforderungen gibt das erste Finance Forum Liechtenstein, das am 29. Januar 2015 in Vaduz stattfindet. Hochkarätige internationale und nationale Referenten gehören ebenso zum Programm wie verschiedene Netzwerk-Plattformen. strahlung sein, bei der sich Entscheidungsträger und Fachkräfte aus allen Branchen treffen und sich zu zentralen Fragen der Finanzbranche austauschen. Referenten an dieser hochkarätig besetzten Tagung sind in erster Linie internationale und nationale Führungskräfte aus der Finanzbranche:

Liechtenstein, Chairman Industrie- und Finanzkontor Ets. • Angelika Moosleithner, Miteigentümerin First Advisory Group • Markus Neuhaus, VR-Präsident PwC • Michael Spitzbart, Gesundheitsexperte

• Axel A. Weber, VR-Präsident UBS • Josef Ackermann, ehemaliger Vorsitzender der Konzernleitung Deutsche Bank • Philipp Hildebrand, stv. Vorsitzender Black Rock • Roland Matt, CEO Liechtensteinische Landesbank • Prinz Michael von und zu

Zu den Referenten zählt Axel A. Weber, der seit Frühjahr 2012 Präsident des UBS-Verwaltungsrates ist. Von 2004 bis 2011 war Weber Präsident der Deutschen Bundesbank und in dieser Funktion u.a. Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB). Referent Philipp Hildebrand ist stellvertretender

Prinz Michael von Liechtenstein

ist VR-Präsident des Industrie-und Finanzkontor, einem FL Treuhandunternehmen im langfristigen Vermögenserhalt

Fachwissen und Netzwerke

Markus Neuhaus ist seit 2012 VR-Präsident von Pricewaterhouse Coopers Schweiz. Er ist zudem in weiteren Führungspositionen von Unternehmungen.

Vorsitzender des weltweit grössten Vermögensverwalters Black Rock. Der Schweizer war von 2003 bis 2012 Mitglied des Direktoriums der SNB. 2010 wurde

FAKTEN Das Finance Forum Liechtenstein findet am Donnerstag, 29. Januar 2015 von 13.30 bis 17.30 Uhr in Vaduz (Vaduzer Saal) statt.

Tickets und Informationen: www.finance-forum.li

Reto Lipp moderiert seit 2007

das Wirtschaftsmagazin «ECO» des Schweizer Fernsehens. Er führt auch durch den Abend beim Finance Forum.


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Liechtenstein, der Anlagefondsverband, der Bankenverband, die Treuhandkammer sowie der Verein unabhängiger Vermögensverwalter. Wissenspartner ist die Universität Liechtenstein. Organisiert wird die Tagung, die von zahlreichen Partnern aus der Privatwirtschaft unterstützt wird, von der Vaduzer Eventagentur Skunk. Bestandteil der Tagung sind verschiedene attraktive Netzwerk-Apéros. Die Moderation übernimmt Reto Lipp, Moderator der Sendung «ECO» im Schweizer Fernsehen.

er zum Präsidenten gewählt und damit zum jüngsten Nationalbankchef. Neben Markus Neuhaus, seit 2012 VR-Präsident von Pricewaterhouse Coopers Schweiz (PwC), ist auch Josef Ackermann Bestandteil des Programms. Von 2002 bis 2012 war Ackermann Vorsitzender der Konzernleitung der Deutschen Bank. Gleich drei hochkarätige Vertreter des Finanzplatzes Liechtenstein treten am Finance Forum Liechtenstein auf. Roland Matt ist seit Januar 2012 Vorsitzender der Gruppenleitung der Liechtensteinischen Landesbank (LLB). Angelika Moosleithner ist Miteigentümerin der First Advisory Group mit Hauptsitz in Vaduz. Und Prinz Michael von und zu Liechtenstein ist Präsident des Verwaltungsrates von Industrie- und Finanzkontor Ets., einem führenden liechtensteinischen Treuhandunternehmen.

Breite Trägerschaft

Die Eröffnungsrede am Finance Forum Liechtenstein hält Regierungschef Adrian Hasler. Träger dieser Tagung ist die Regierung Liechtensteins. Kooperationspartner sind die zentralen Verbände des Finanzplatzes

Roland Matt ist Group CEO der Liechtensteinischen Landesbank. Der Betriebsökonom und eidg. dipl. Finanz-Experte war viele Jahre in führenden Bank-Positionen.

Angelika Moosleitner ist Miteigentümerin der First Advisory Group mit Hauptsitz in Vaduz. Sie stieg nach ihrem Studium in das Familienunternehmen ein. 1999 wurde sie zur Partnerin: zwei Jahre später kam es zur Neufirmierung zur First Advisery Group. In den letzten Jahren konnte Moosleitner die Gruppe durch eine wesentliche Erweiterung des Leistungsspektrums für neue Märkte ausrichten. So hat das Unternehmen unter anderem auch neue Standort in der Schweiz, Asien und Mittelamerika gegründet.

Michael Spitzbart zählt zu den bekanntesten Gesundheitsexperten Europas. Renommierte Firmen binden ihn bei Fragen des Gesundheitsmanagement und MitarbeiterMotivation ein.

Philipp Hildebrand ist Stellver-

treter Vorsitzender des weltweit grössten Vermögensverwalters BlackRock. Der Schweizer war von 2003 bis 2012 DirektoriumsMitglied der SNB.

Inhaber Markus Goop, Organisator des Finance Forums Liechtenstein

Axel A.Weber ist seit Frühjahr

2012 Präsident des UBS-VR. Von 2004 bis 2011 war er Präsident der Deutschen Bundesbank und Mitglied der EZB.


business:zeit

LIEmobil – ein verlässlicher und facettenreicher Partner für alle

Von Verena Cortés

: Neben dem regionalen Linienverkehr bietet die LIEmobil zahlreiche Zusatzleistungen an um insbesondere Schüler, Nachtschwärmer und Wintersportfreunde massgeschneidert von A nach B zu bringen. Auch viele Spezialanlässe wie beispielsweise der Staatsfeiertag werden von der LIEmobil verkehrstechnisch unterstützt. Diese Ergänzungsangebote stellen besondere Herausforderungen an Mensch und Material.

Der Schulbusverkehr gehört nicht zum Grundversorgungsauftrag der LIEmobil und ist somit eine Ergänzung zum Linienverkehr, welche durch das Schulamt bestellt und finanziert wird. Ein Ergänzungsangebot, das besonders in der morgendlichen Stosszeit notwendig ist, denn da sind insgesamt zwölf Zusatzfahrzeuge alleine für den Schülerverkehr im Einsatz. Die Schulbusse haben ein eigenes Liniennetz und einen eigenen Fahrplan. Der Schulbus deckt diejenigen WohnortSchulstandort-Beziehungen ab, welche durch den Linienverkehr nicht in geeigneter Weise oder

nicht mit genügenden Kapazitäten bedient werden können. Betroffen sind die weiterführenden Schulen in Triesen, Vaduz, Schaan und Eschen. Kostenlosen Anspruch auf den Schulbus haben alle Schüler von weiterführenden Schulen, die mehr als zwei Kilometer von der Schule entfernt wohnen. Alle Schüler verfügen über einen vom Schulamt finanzierten Schulausweis, dieser gilt an Schultagen als Busabonnement. Für einen geringen Aufpreis können die Schüler diesen zum vollwertigen LIEmobil-Jahresabonnement erweitern, damit sie ihn auch an Wochenenden

und in den Ferien für den regulären Busverkehr nutzen können.

Hohe Kilometerkosten im Schulverkehr

Der Schulbusverkehr ist teuer: Die geringen Betriebsstunden sowie die ausschliesslich lastenorientierte Bedienung führen zu hohen Kosten wie Ulrich Feisst, Geschäftsführer der LIEmobil ausführt: «Alle zwölf Zusatzfahrzeuge kommen nur am Morgen gleichzeitig zum Einsatz. Die vier grossen Gelenkbusse stehen alleine für den Schülerverkehr im Dienst, da für sie im Linienverkehr kein Bedarf vorhan-

den ist. Eine Herausforderung ist dabei auch der Personaleinsatz, weil wir alle Schulbusfahrer nur gleichzeitig am Morgen brauchen und das für circa eine Stunde.» Für den Schulbus sind mehrere Privatunternehmen im Einsatz. So können genügend Zusatzbusse gestellt und die morgendliche Personalherausforderung bewältigt werden.

Keine Sicherheitsprobleme

In der Schweiz sind jüngst Sicherheitsbedenken beim Linienverkehr geäussert worden, da nicht alle Personen einen Sitzplatz haben. Auch in den liech-


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tensteinischen Schulbussen ist keine Sitzplatz-Garantie möglich, so Ulrich Feisst: «Eine Sitzplatzgarantie würde bedeuten, dass doppelt so viele Fahrzeuge eingesetzt werden müssten. Zudem war noch keines unserer Fahrzeuge bei einer polizeilichen Überprüfung überfüllt. Auch ernsthafte Zwischenfälle gab es in all den Jahren keine.» Der Betriebsleiter Carsten Steinmann ergänzt: «Wir führten Tests durch und ermittelten so eine bestimmte «Wohlfühlgrenze» für die Jugendlichen im Bus. An dieser Grenze orientieren wir uns und überprüfen die Fahrgastzahlen regelmässig.» Unglücklich sind die Schulranzen, die häufig auf dem Gang abgestellt werden und dazu führen können, dass die Jugendlichen darüber stolpern, so die Verantwortlichen.

Gute Auslastung beim Nachtbus

In den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag stehen Nachtbusse im Einsatz und bediente auf einem eigenen Liniennetz alle Gemeinden, ausser Planken. Für einen Nachtzuschlag von CHF 5.- (CHF 8.- ohne Abobesitz) können Ausgehfreudige und Nachtschwärmer zwischen 1:15 Uhr und 3:20 Uhr noch nach Hause kommen. Dieses Angebot wird nicht nur von Jugendlichen gerne genutzt, sondern auch von Erwachsenen

wie Ulrich Feisst berichtet: «Besonders Feldkirch wird an den Wochenenden gut besucht und auch viele Erwachsene zieht es dort gerne ins Nachtleben. Der Nachtbus ist sehr beliebt und auch die beiden Abfahrtszeiten haben sich bewährt.» Der Nachtbus kommt auch bei Spezialanlässen wie beispielsweise an Silvester oder in der Fasnacht zum Einsatz und wird von den Kunden sehr geschätzt.

Auf direktem Weg auf die Piste

Ein saisonales Spezialangebot ist der Skibus der LIEmobil. Sobald die Skisaison in Malbun startet, steht auch der Skibus bereit. Der Skibus bedient zukünftig zwei Linien: eine für das Unterland, eine für das Oberland. Die Fahrten gehen jeweils morgens und mittags Richtung Malbun und nachmittags dann wieder ins Tal. Der Skibus ist eine Ergänzung zum bestehenden Linienverkehr und richtet sich deshalb nach dem Bedarf, d.h. der Skibus fährt, wenn auch die Lifte in Malbun in Betrieb sind. Bei Sturmwetter, wenn die Liftanlagen still gelegt sind, steht der reguläre Linienverkehr für die Verbindung ins Malbun zur Verfügung. Der Skibus kann ohne Zuschlag von allen Kunden benutzt werden, auch wer keine Ski dabei hat, ist im

Skibus willkommen. Der Skibus wird bedarfsorientiert eingesetzt um Leerfahrten zu vermeiden. Deshalb fährt der Skibus auch nur bis Mitte März, weil die Skisaison dann für viele Nutzer bereits geendet hat. Wer nicht sicher ist, wann und ob der Skibus im Einsatz ist, kann sich im Kundencenter oder im Internet unter www.liemobil.li informieren.

Einsatz an Spezialanlässen

Eine grosse Herausforderung stellen die vielen Spezialanlässe dar, wo die LIEmobil grosse Menschenmassen von A nach B befördern muss. Dazu zählen beispielweise der Staatsfeiertag, die Fasnachtszeit oder auch Grossanlässe wie die Lihga sowie diverse Fussballspiele in Vaduz. Jeder einzelne Anlass stellt besondere Anforderungen an den Busverkehr und die Busfahrer. Umstände wie grösserer Menschenandrang, Umleitungen und die Gewährleistung eines funktionierenden Linienverkehrs, der die Anschlüsse sicherstellt, benötigen eine intensive Vorbereitungszeit und eine einwandfreie Organisation. «Der Einsatz am Staatsfeiertag beispielsweise benötigt eine wochenlange Planung. Dabei werden Fahrer, Einweiser und andere Hilfspersonen organisiert und auch Privatunternehmen miteinbezogen. Der

Busverkehr am Staatsfeiertag kostet mehr als die Skibuslinie für eine ganze Saison», erklärt Ulrich Feisst.

Kooperationspartner LIEmobil

Die LIEmobil ist nicht nur ein verlässlicher Partner im Alltagsverkehr, sondern kann auch als Kooperationspartner bei Spezialanlässen gebucht werden. Aufgrund der Routine, der Verlässlichkeit und der kundenorientierten Dienstleistungen ist die LIEmobil für viele Veranstalter der ideale Partner. Beispielsweise gibt es eine Kooperation mit dem TAK, hierbei beinhaltet das Theaterticket auch die Busfahrt hin und zurück zum Anlass. Auch bei Anlässen wie dem Musikfestival LIVE, den Kleinstaatenspielen oder an Verbandsmusikfesten steht die LIEmobil in Kooperation mit den Veranstaltungen. «Die Mobilitätskosten müssen gedeckt sein und unsere Leistungen müssen sich bei dem Anlass im gesetszlichen Rahmen bewegen – sprich Fahrzeiten und Strecken, dann können wir für viele private Veranstalter ein guter Partner sein», führt Ulrich Feisst aus. Informationen zu möglichen Kooperationen gibt es unter www.liemobil.li.


publireportage

business:zeit

Weihnachtskarten schon verschickt? Fivetolife hat eine Weihnachtsaktion, die Freude in die Welt trägt. fivetolife ist eine einfache Idee an Weihnachten etwas Gutes und gleichzeitig Originelles zu tun, um die Kundenbeziehungen zu pflegen. fivetolife überbringt persönliche Weihnachtsgrüsse an Kunden im Namen von Firmen in elektronischen Form. Jedes E-Mail enthält einen Bon, der mit drei Klicks auf der Webseite von fivetolife eingelöst werden kann. Zur Auswahl stehen wohltätige Projekte aus den Bereichen Gesellschaft, Gesundheit und Umwelt. Weihnachtskarten lassen viel zu wünschen übrig Jedes Jahr werden Millionen von Weihnachtskarten verschickt, welche meist wenig persönlichen Bezug haben. Oft ist ein Hinweis vermerkt, dass die Firma keine Weihnachtsgeschenke mehr verteilt, sondern an eine gemeinnützige Institution spendet. Der Aufwand an Zeit, Geld und Umweltbelastung ist im Verhältnis zum Nutzen recht gross. Christoph Ospelt, Geschäftsführerder Lenum AG, hat dies erkannt und vor zwei Jahren die Idee von fivetolife entwickelt und selber genutzt. Nach der Durchführung von zwei Pilotrunden wird das Konzept zum ersten Mal in der Öffentlichkeit vorgestellt.

Etwas Gutes tun und Freude schenken Mit dem Versand von elektronischen Weihnachtsgrüssen lassen sich pro Empfänger ungefähr fünf Franken sparen– so viel kostet etwa eine Weihnachtskarte auf Papier gesamthaft. Das eingesparte Geld wird in einen Bon umgewandelt. Der E-Mail Empfänger kann diesen Bon für ein Projekt einlösen, welches einen Baustein für ein besseres Leben setzt. Für fünf Franken können beispielsweise Bäume gepflanzt, Schulbücher gekauft, Solaranlagen installiert oder elektronische Geräte geflickt werden. Schauen Sie sich die zur Auswahl stehenden Projekte auf www.fivetolife.org an.

Bei fivetolife mitmachen Bis zum 24. Dezember können Teilnehmer ihre Weihnachtsgrüsse für dieses Jahr auf www.fivetolife.org verfassen. Die Erfolge vom letzten Jahr waren: 945 gepflanzte Bäume in Äthiopien, 318 Tage Schulbesuche für Strassenkinder in Brasilien, Gemüsesamen für 59 Frauenhaushalte in Huruta, 125 Fahrten mit der Veloambulanz in Mozambique.


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business:zeit

Das Konkurrenzverbot

Von Dr. Patrick Schürmann, LL.M.

Voraussetzungen Gemäss Gesetz kann sich ein handlungsfähiger Arbeitnehmer gegenüber der Arbeitgeberin schriftlich verpf lichten, nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses sich jeder konkurrenzierenden Tätigkeit zu enthalten. Ein solches Konkurrenzverbot ist jedoch nur verbindlich, wenn das Arbeitsverhältnis dem Arbeitnehmer Einblick in den Kundenkreis, oder in Fabrikations- und Geschäftsgeheimnisse gewährt und die Verwendung dieser Kenntnisse die Arbeitgeberin erheblich schädigen könnte. Darüber hinaus hat das Konkurrenzverbot sowohl örtlich wie auch zeitlich und sachlich beschränkt zu sein. Da der Arbeitnehmer voll handlungsfähig sein muss, um ein gültiges Konkurrenzverbot vereinbaren zu können, hat ein Minderjähriger oder eine Person unter Beistandschaft mit Beschränkungen der Handlungsfähigkeit keine Möglichkeit, ein solches abzuschliessen. Im Bezug auf das Erfordernis der Schriftform reicht die einfache Schriftlichkeit aus. Der Arbeitnehmer muss Einblick in den Kundenkreis oder in Fabrikations- und Geschäftsgeheimnisse gehabt haben. Es geht nicht um den Schutz irgendwelcher Kundenlisten, sondern darum, dass der Arbeitnehmer durch den Kundenkontakt die Bedürfnisse

: In der Konkurrenzverbotsabrede verpflichtet sich die belastete Partei, mit der berechtigten Person in bestimmter Hinsicht nicht in Wettbewerb zu treten. Solche Wettbewerbsbeschränkungen treten im Wirtschaftsleben in vielfältiger Weise auf und können grundsätzlich im Rahmen der Vertragsfreiheit unbeschränkt vereinbart werden. Sie stehen aber im Widerspruch zum Grundsatz des freien Wettbewerbs und schränken das wirtschaftliche Fortkommen der belasteten Person in der Regel massiv ein.

Dr. Patrick Schürmann, LL.M. und Besonderheiten der Kunden kennt. Bei den Geschäftsgeheimnissen ist zwischen den eigentlichen Geschäftsgeheimnissen einerseits und dem allgemeinen Berufswissen andererseits zu unterscheiden. Die Verwendung der Kenntnisse, welche der Arbeitnehmer durch den Einblick in den Kundenkreis oder in Fabrikations- und Geschäftsgeheimnisse erlangt hat, müssen die Arbeitgeberin erheblich schädigen können. Andernfalls ist das Konkurrenzverbot nicht verbindlich. Für die potentielle Schädigung ist die Arbeitgeberin beweispf lichtig. Das Konkurrenzverbot darf das wirtschaftliche Fortkommen des Arbeitnehmers nicht in unbilliger Weise erschweren. Deswegen muss es nach Ort,

Zeit und Gegenstand angemessen begrenzt werden. Entscheidend für die Angemessenheit des Konkurrenzverbotes ist, ob die Interessen der Arbeitgeberin die Beschränkung des wirtschaftlichen Fortkommens des Arbeitnehmers durch das Konkurrenzverbot zu rechtfertigen vermögen. Die räumliche Ausdehnung des Konkurrenzverbotes darf zunächst nicht weiter gehen als die intensiven Geschäftsbeziehungen der früheren Arbeitgeberin. Das Konkurrenzverbot darf, ausser beim vorliegen besonderer Umstände, nicht länger als drei Jahre dauern. Unter der sachlichen Begrenzung versteht man die Tätigkeit, die dem Arbeitnehmer durch das Konkurrenzverbot konkret untersagt wird. Fehlt es an einer Beschränkung, ist nach herrschender Lehre und Praxis das Konkurrenzverbot nicht nichtig, sondern nur herabsetzbar. Folgen der Übertretung Durch die Konkurrenzverbotsabrede ist Realerfüllung, also die Unterlassung der Konkurrenzierung, geschuldet. Bei Verletzung kann in der Regel aber trotzdem nur auf Schadenersatz geklagt werden. Die Durchsetzung des gültigen Konkurrenzverbotes wird zur Vereinfachung regelmässig mit einer Konventionalstrafe abgesichert, deren Höhe aber allenfalls vom Gericht herabgesetzt werden kann. Ohne gegentei-

lige, schriftliche Vereinbarung wird der Arbeitnehmer durch Leistung der Strafe vom Konkurrenzverbot befreit, haftet aber für weiteren Schaden. Wegfall des Konkurrenzverbotes Zunächst fällt das Konkurrenzverbot mit dessen Fristablauf dahin, ferner wenn die Arbeitgeberin an dessen Aufrechterhaltung nachweisbar kein erhebliches Interesse mehr hat. Für diese Umstände ist der Arbeitnehmer beweispf lichtig. Beendet der Arbeitnehmer das Arbeitsverhältnis, wird er vom Konkurrenzverbot frei, wenn die Arbeitgeberin ihm einen begründeten Anlass zur Kündigung gegeben hat. Kündigt die Arbeitgeberin, so fällt das Konkurrenzverbot grundsätzlich weg. Nur in Ausnahmefällen, wenn der Arbeitnehmer begründeten Anlass zur Kündigung gegeben hat, bleibt es bestehen.

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Nicht für die Schule, für das Leben … Eine nachhaltige Schulpartnerschaft der LGT

Von Manfred Schiefer

: Die LGT vermittelt Abgängern der Internatsschule Lyceum Alpinum Zuoz praxisorientiertes Wissen in der Planung und Umsetzung sozialer Projekte.

Im Lyceum Alpinum wird seit 1904 der «Spirit of Zuoz» gepflegt.


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in der Praxis zur Sache: In Arbeitsgruppen entwickeln die Jugendlichen ein Hilfsprojekt und setzen dieses auch um. Am Ende winkt ein von der LGT ausgesetztes Preisgeld in Höhe von 2000 Schweizer Franken für das beste Projekt.

LGT CAS Award

Lehrer Jarod Shuler und sein Sohn Brandon rezitieren gemeinsam ein Gedicht an der Romansh Night am Lyceum Alpinum.

Um nachhaltig erfolgreich zu sein, müssen die Weichen früh gestellt werden. Das gilt für Institutionen ebenso wie im persönlichen Bereich. Deshalb engagiert sich die LGT auf verschiedenen Ebenen für die Nachwuchsförderung, sowohl innerhalb der Bank als auch ausserhalb. Ein Beispiel hierfür ist die Partnerschaft mit dem Lyceum Alpinum Zuoz. Ziel ist, den Schülern Fachkenntnisse im Projektmanagement sowie in der Philanthropie zu vermitteln und sie zu motivieren, sich sozial zu engagieren. «Wir empfinden eine grosse Gemeinsamkeit zwischen dem «Spirit of Zuoz» und den von der LGT gelebten Werten», sagt Christoph Klose, Bereichsleiter Direktkunden Schweiz der LGT Bank. Er hat die Partnerschaft vor zwei Jahren initiiert. Unterstützt wird diese auch von S.D. Prinz Philipp von und zu Liechtenstein, selber ein «Old Boy» des Lyceums.

Wissenspartnerschaft

Im Zentrum des Engagements steht die praxisorientierte Vermittlung von Wissen und Fachkenntnissen. Im Rahmen der CAS-Programme des Lyceums (Creativity, Action, Service) stehen Projektmanagement, Philanthropie und Fundraising auf dem Lehrplan. In einem eintägigen Seminar vermitteln Experten der LGT die notwendigen Projektmanagementkenntnisse sowie wichtige Hinweise zur Auswahl und Umsetzung philanthropischer Projekte. Danach geht es

Nach fast einem Jahr intensiver Projektarbeit haben die knapp 30 Absolventen des International Baccalaureate am Lyceum Alpinum Zuoz das CAS Programm abgeschlossen. Zu sehen, wie konsequent und kreativ die Schüler die Anregungen, Tipps und Hilfsmittel bei der Umsetzung ihrer Projekte genutzt haben, hat die Vertreter der LGT wie auch die Schulleitung sehr gefreut. «Wir durften einen ‹Quantensprung› in der Qualität der Projektarbeit erleben», sagt Karsten Plöger, der Leiter Internationale Abteilung am Lyceum. Die Aufgabe, ein Projekt von Anfang an zu entwickeln, zu gestalten und umzusetzen, sei für die Jugendlichen eine anspruchsvolle Herausforderung, eine tolle Erfahrung und eine wertvolle Vorbereitung für die Zeit nach der Schule gewesen.

und dem Preisgeld belohnt. Ziel des Projekts war es, die lokale Bevölkerung mit ihren romanischen Wurzeln mit der Internationalität des Lyceums zusammenzuführen. «Uns haben das überdurchschnittliche persönliche Engagement der Gruppenmitglieder sowie die Kreativität und Konsequenz in der Umsetzung überzeugt», sagt Christoph Klose. Das Preisgeld sowie die Eintrittsgelder in Höhe von knapp 1000 Franken, die bei der Veranstaltung «Romansh Night» eingenommen wurden, gehen an die Organisation Zunzun, die sich für die Ausbildung benachteiligter Kinder engagiert. Ein Anlass in der Art der «Romansh Night» soll zukünftig jährlich in Zuoz stattfinden. Mittlerweile läuft die zweite Durchführung des Programms – mit ebenso engagierter Beteiligung von beiden Seiten. «Es macht grossen Spass, mit diesen hoch motivierten Jugendlichen zu arbeiten», sagt Christoph Klose. «Sie nehmen die Anregungen auf und suchen kreativ und hartnäckig nach einer Lösung.»

Nachhaltige Wirkung

Von den insgesamt acht Projekten wurde das Projekt «Romansh Night» von der LGT mit des CAS Award «Spirit of Zuoz» für eine ausgewogene intellektuelle, musische und körperliche Erziehung Das Lyceum Alpinum Zuoz, gegründet 1904, ist eine internationale Internatsschule mit etwa 200 internen und 100 externen Schülern zwischen 12 und 18 Jahren. Der sogenannte «Spirit of Zuoz» bestimmt die Schulphilosophie, die eine Balance zwischen Traditionsbewusstsein und progressivem Denken zum Ziel hat. Anstand und Ordnung im Alltag, Respekt und Hilfsbereitschaft gegenüber den Mitmenschen sowie eine weltoffene Lebenseinstellung sind essenziell und sollen für jeden Schüler ein geordnetes Internats- und ein lern- und leistungswilliges Schulleben gewährleisten. Sowohl in der Schule als auch im Sport spielt das Fairplay eine wichtige Rolle. Weltoffenheit und Toleranz sind die Grundpfeiler einer internationalen Gemeinschaft von mehr als 30 Nationen. Die meisten Lyceaner beherrschen drei bis vier Sprachen, daher sind auch die Lehrerschaft und das Bildungsprogramm international ausgerichtet. Die Schüler des Lyceum Alpinum können entweder die Schweizer Matura und das Deutsche Abitur in deutscher Sprache, die zweisprachige Matura in Deutsch und Englisch oder das International Baccalaureate Diploma auf Englisch absolvieren. Weitere Informationen: www.lyceum–alpinum.ch www.zunzun.ch


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«Vielleicht ein Buch schreiben, oder ein Restaurant eröffnen?» Von Tamara Beck

Ehemaliger Skistar, heute Gastronomin aus Leidenschaft: «Ünschi Martha». Mit ihren «Knöpfli» überzeugte Martha Bühler nicht nur im Deutschen Fernsehen, sie will die Tradition auch einmal an ihre Enkelkinder weitergeben. Bis dahin sprudelt sie nur so von Ideen, auf deren Umsetzung wir gespannt sein dürfen.

lie:zeit Frau Bühler, der Winter ist da. Das bedeutet bei Ihnen wahrscheinlich, dass Sie nun fast rund um die Uhr arbeiten? Martha Bühler: WinterziitKnöpfliziit. Es ist sicher eher ein Gericht für die kalte Jahreszeit, obwohl das heute wie so vieles nicht mehr stimmt. Erdbeeren gibt’s mittlerweile auch nicht mehr nur im Sommer. Ab dem 20. Dezember bin ich wieder an der Engelburg Schneebar und das wird richtig stressig.

hat Wasser und Strom oder Gas. Letztes Jahr wurde ich von der Liechtensteiner Botschaft in Berlin engagiert, um in Leipzig bei der Buchmesse für rund 80 Personen zu knöpfla. Ich musste die ganzen Gerätschaften und das Material mit meinem Auto nach Leipzig bringen. Der Event fand in einem Theater mitten in der Stadt statt. Es gab einen Keller ohne Küche und mit dem Auto nicht erreichbar! Aber es hat geklappt und es war ein wunderbarer Abend. Ich konnte aber nichts abwaschen, habe also alles am nächsten Tag schmutzig ins Auto verfrachtet und bin nach Hause gefahren. Ich war dann damit beschäftigt, alles einzuweichen und wieder in Ordnung zu bringen.

Wie schaffen Sie das? Eigentlich bin ich noch total fit, gottlob, und mir macht es Spass, die Gäste gut zu bewirten. Haben Sie die Freude am (Käsknöpfle-) Kochen und -Essen nie verloren? Nein, auf keinen Fall. Immer wenn ich den Knöpfler und die Utensilien einpacke, freue ich mich. Und jedes Mal nehme ich eine Testportion bevor ich serviere. Ist Ihr Rezept eigentlich geheim? Nein, nein. Ich gebe ja ab und zu auch Kurse, da muss ich ja alles preisgeben. Ich möchte es auch weitergeben, damit die Tradition auch in 100 Jahren noch besteht. Freut sich auch ihre Familie auf die Käsknöpfle oder gibt es da andere Präferenzen/Menuwünsche an Sie? Ja, die Kinder rufen ab und zu an und fragen: «Mama, machischt widr amal Chnöpfli?» Aber ich habe noch mehr Spezialitäten, die gefragt sind: Rindsgulasch, Capuns, Cordon Bleu und meine

«Stundenlang grillieren und kochen ist nicht mein Ding. Ich bin eine schnelle Köchin.»

selbstgemachten Pommes Frites – das sind wirklich die besten! Und wird dabei tatkräftig mitgeholfen oder stehen Sie alleine in der Küche? In meiner Küche koche nur ich. Aber bei der LIHGA und WIGA müssen schon mal mei-

ne Tochter Liza-Marie und mein Sohn Constantin «in die Hosen» und helfen. Wie muss eine Küche sein, damit Sie gut kochen können? Wenn man kochen kann, kann man überall kochen – das ist meine Devise. Vorausgesetzt man

Ihnen ist es heuer im Deutschen Fernsehen gelungen, Liechtenstein und Ihre Kochkunst würdig zu vertreten – ein tolles Erlebnis? Ja, die ZDF-Küchenschlacht war eine tolle Erfahrung! Vor allem hat mich fasziniert, was hinter den Kulissen «abgeht». Die Begleitköche sind natürlich Profis. Damals haben, parallel mit uns, noch sechs andere Personen gekocht. Das heisst, es lief wie am Laufmeter. Schminken, kochen, umziehen – und das zweimal an einem Nachmittag. Würden Sie etwas anders machen, wenn Sie nochmals mit dabei wären? Ich würde sicher andere Menus kochen. Meine Bewerbung hatte ich im April abgeschickt und im September war ich dann auf Sendung. Da bist Du natürlich auf


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Eine Frau mit vielen Talenten. Martha Bühler kann auf eine erfolgreiche Skikarriere zurückblicken.

Frühlingsgerichte eingestellt und nicht auf Herbst. Heute würde ich auch ein Wildgericht einbauen. Kochshows laufen mittlerweile fast täglich am Fernsehen – schauen Sie mit? (wenn ja, wo besonders gerne?) Ja, hie und da. Manchmal sind mir die Sendungen zu langatmig. Stundenlang grillieren und kochen ist nicht mein Ding. Ich bin eine schnelle Köchin. Deshalb denke ich, dass «Die Küchenschlacht» im ZDF vielen Zuschauern gefällt, weil man in 35 Minuten eine Hauptspeise und ein Dessert zustande bringen sollte. Wann dürfen wir uns auf Martha’s eigene Kochshow am Fernsehen freuen? Ab und zu stelle ich mir tatsächlich vor, im Fernsehen eine Kochsendung zu moderieren. Es ist aber wirklich nur eine Vorstellung. Bleibt auch noch Zeit, die Skistöcke zu schwingen? Da ich die Schneebar führe, habe ich erst ab Februar Zeit dafür. Aber dann muss alles stimmen: der Schnee, das Wetter, die Temperatur und meine Verfassung.

Martha Bühler (Mitte) mit ihren Kindern Liza-Maria, Daniel und Constantin

Wenn ja, wo fahren Sie am liebsten? Grundsätzlich fahre ich nur in Malbun. Ich liebe es, wenn ich, überall, wo ich einkehre, die Leute kenne. Könnte ich aber wählen, wären es die Dolomiten. Verfolgen Sie auch den Skisport noch? Wem drücken Sie die Daumen? Natürlich verfolge ich wenn möglich jedes Rennen am Fernseher. Mein Favorit ist Axel Lund Svindal. Gibt er ein Interview, klingt das immer positiv, egal, wie er gefahren ist. Nein, es freut mich, dass mit Tina Weirather die liechtensteinischen Farben wieder vertreten sind. Und wer weiss, vielleicht hört man demnächst wieder den Namen «Bühler» im Weltcup? Und was tun Sie für den Ausgleich? Haben Sie noch andere «Hobbies»? Ich spiele ein wenig Golf, aber nur zum Vergnügen, denn mein wahres Hobby ist die Gastronomie. Wird Martha Bühler auch in fünf Jahren noch Knöpfli kochen fürs Volk oder was hat sie für Zukunftspläne?

Wenn ich gesund bleibe, möchte ich sicher noch einige Kilogramm Mehl «verknöpfla». Es freut mich immer, wenn junge Leute bei mir Knöpfli essen. Auf die Frage, ob sie zu Hause keine kriegen, meinen die meisten, eigentlich mache nur noch «d’Ahna» Knöpfli, der Mama sei es zu umständlich oder zu viel Arbeit. Zukunftspläne? Ja, ich möchte ein kleines Kochbuch schreiben. Aber eigentlich ist alles schon geschrieben. Den Titel hätte ich schon: «Geri(ü) chte». Ein Kochbuch mit einigen netten Episoden aus meinem Leben, vom Skifahren, im Hotel Martha Bühler, an der Bar etc. Aber ein Buch ist mit viel Aufwand verbunden. Dann wollte ich einen Verkaufswagen. Einen Sponsor dafür hätte ich auch schon. Aber ich müsste mindestens zwei bis drei feste Standplätze haben und das ist im Land nicht so einfach. Zudem habe ich noch eine Idee für ein Restaurant in Vaduz oder Schaan. Dieses Konzept gibt es wirklich noch nicht, es wäre das erste und einzige! Mehr verrate ich nicht.

Kurz gefragt: Was kochen Sie wenn es schnell gehen muss? Rösti aus rohen Kartoffeln Was haben Sie immer zuhause (an Lebensmitteln)? Rahm, Zitronen, Speck, Kartoffeln, Spaghetti Fahren Sie besser Ski oder kochen Sie besser? Jetzt koche ich besser Winter oder Sommer? Winter Ihr Lieblingsplatz in Liechtenstein? Oberes Profatscheng Welche Kochbücher benutzen Sie am meisten? Diejenigen von Betty Bossi Ihre aktuelle Lektüre auf dem Nachttisch? Ein Buch von Elke Heidenreich


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Kultur – Religion – Wissenschaft Eine Publikation aus Anlass des 85. Geburtstages von Prof. Dr.Dr. Herbert Batliner

Von Walter-Bruno Wohlwend

: Im Sommer überliess mir Prof. Dr. Dr. Herbert Batliner freundschaftlicherweise «die Festschrift «Kultur – Religion – Wissenschaft». Die «Festschrift», in Wahrheit ein Buch mit über 200 Seiten, war zu Ehren des Europäers Herbert Batliner erschienen. Das «Herbert-Batliner-Europainstitut» mit Sitz bei Salzburg, überraschte damit seinen Gründer und Gönner zum fünfundachtzigsten Geburtstag. europäischen «Who's is Who» nachgeschlagen oder – wer es moderner will – gegoogelt werden. Das erste Kapitel («Europa») beginnt mit alt Bundeskanzler Helmut Kohl, der seinen Sorgen über die Entwicklung Europas über 5 Seiten einräumt und mit dem Appell endet: «Lassen wir uns also nicht beirren, kämpfen wir gemeinsam für unser Europa und helfen wir alle mit, jeder an seinem Platz, das Haus Europa für unsere Kinder und Kindeskinder weiterzubauen und wetterfest zu machen.»

Dr. Herbert Batliner feierte seinen 85. Geburtstag.

Ehe man das Buch aufblättert, fällt die äusserst phantasie- und geschmackvolle Gestaltung des Umschlages auf. Durch ein gestanztes Fenster leuchtet uns der fröhlich-bunte Strauss des weltberühmten Werks» Schläferin mit Blumen» von Marc Chagall aus der Sammlung Batliner in der Albertina in Wien entgegen. Im Buch selbst begegnen wir weiteren Werken . So u.a.von Picasso, Matisse, Giacometti, Modigliani und anderen. Dazwischen immer wieder Fotos aus den letzten Jahren und Jahrzehnten, die aus aktuellen Anlässen entstanden waren. Darunter die Überreichung des Europapreises für Verdienste um den Kleinstaat im Jahre 1910 an Jean-Claude Juncker, den heutigen Präsidenten der Europäischen Kommission. Die Liste der 36 Autoren, die zum eigentlichen Anlass – dem Leben und den Verdiensten von Prof. Dr.Dr. Herbert Batliner Stellung nehmen, können in jedem

Die nächsten Kapitel des Buches sind – wie der Titel besagt – u.a. der Kultur, der Religion und der Wissenschaft gewidmet. Die jeweiligen Autoren reichen von Kardinal Christoph Schönborn über Festspielintendant Alex Perreira bis zu den früheren Landeshauptleuten von Tirol, Südtirol, Salzburg und Vorarlberg. Es ist mir natürlich nicht entgangen, dass die Festschrift zum Fünfundachtzigsten von Herbert Batliner mit einem sehr freundlichen Beitrag S.D.Fürst HansAdam von und zu Liechtenstein beginnt. Der Landesfürst erinnert an die «gute und enge freundschaftlichen Beziehungen» zwischen den Familie von Dr. Herbert Batliner und jenen des Fürstenhauses. Fürst Hans-Adam dankt zum Schluss dem Geburtstags-Jubilaren «Für alles was er in diesen Jahrzehnten für das Land aber auch für unsere Familie geleistet hat». Umso mehr fällt auf, dass sonst kein einziger Autor aus Liechtenstein zu Wort kommt. Möglicherweise hat man keinen angefragt. Dabei hätte es genug gute Gründe gegeben, hierzulande eine ähnliche Laudatio zu publizieren.

Aus Anlass des 85. Geburtstages von Herbert Batliner hat das „Herbert-Batliner-Europainstitut“ eine hoch interessante Festschrift herausgegeben.

27. Juli 1993: Eröffnung der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek. Von links Aussenminister Dr. Alois Mock, Herbert Batliner, Landeshauptmann Dr. Hans Katschthaler, Thesi Haslauer, Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl, Dr. Franz Schausberger, Bundespräsident Dr. Thomas Klestil.


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Back to the roots: Maximilien Marxer wieder daheim In einer Zeit, in der immer wieder über Auswanderer aus Liechtenstein berichtet wird, momentan am Beispiel des Julius Bühler aus Mauren, ist der Fall eines ReImmigranten, eines «Zurückwanderers» erwähnenswert. So am Beispiel von Maître Maximilien Marxer, Urenkel des nach Frankreich ausgewanderten Josef (Alois) Marxer (1879–1947) aus der Maurer Sippe (s’HoopaBascha») und seiner ersten Frau Lidwina, geb. Matt (1876–1931) aus Österreich. Maître Marxer ist am Barreau de Paris (Anwaltskammer) zugelassen und hier als avocat européen registriert. Heuer nach Neujahr kam es zu einem Zusammentreffen und daraus zu einer Partnerschaft mit dem Vaduz Rechtsanwalt Dr. h.c.lic.iur. Walter Matt, dem Gründer der Transfina, eine der älteren Treuhandgesellschaften Liechtensteins.

Präsentation und Kontaktpflege

Maximilien Marxer und die Firma Transfina luden vor kurzem zu einer Präsentation in die Hofkellerei ein, nicht nur um den glücklichen Beginn, sondern auch die sichtbare Tatsache zu

Etwa 50 geladene Gäste kamen auf Einladung von Maximilien Marxer und der Transfina Group in die Hofkellerei. Ganz links Walter Matt, ganz rechts Maximilien Marxer. Fotos: Klaus Schädler

feiern, dass Maximilien im Laufe dieses Jahres viele wertvolle Freundschaften und geschäftliche Kontakte knüpfen konnte. Er verbessert täglich sein Deutsch, spricht neben seiner Muttersprache Französisch, auch Englisch und Spanisch. Me. Marxer ist sichtlich dankbar, dass ihm viele Freunde den sicher nicht ganz leichten Wechsel von Frankreich und Paris nach Liechtenstein und

Vaduz und das Sesshaftwerden im Lande erleichtern. Die Transfina Group of Companies, welche in diesem Jahr auch den liechtensteinischen Politiker Harry Quaderer als Kooperationspartner gewinnen konnte, ist erfreut, in M. Marxer einen polyglotten, sehr gut ausgebildeten Partner gefunden zu haben. So tauschten sich alle Gäste in leb-

hafter und guter Stimmung über die Rückkehr eines AuslandLiechtensteiners aus. Dieser nicht alltägliche Schritt und die unterschiedlichen Aspekte, mit denen man Liechtenstein von draussen und hier sehen und erleben kann, boten viel Gesprächsstoff. Dem «Heimkehrer, Rückkehrer» wünscht die Transfina Group of Companies viel Lebensfreude und Erfolg in Liechtenstein.

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Maître Maximilien Marxer, Europäischer Rechtsanwalt in Liechtenstein – Bürger von Mauren – «back to the roots»

Internationale Steuerplanung und Standortevaluation Liechtenstein als attraktiver Firmensitz Wie man ein tätiges Unternehmen im Herzen Europas gründet Finanzwirtschaftliche, juristische und fiduziarische Beratung

Rechtsanwalts- und Treuhandkanzlei Lic. iur. Walter Matt (Rechtsanwalt seit 1958) Rechtsanwaltspartner: Dr. iur. Andrea Schaubeder; Dr. iur. Reinhard Pitschmann Rechtsanwalt in Vaduz und Feldkirch. Transfina Treuhand Unternehmen für Handel, Industrie und Finanzierungen reg., Vaduz (gegründet 1952): konzessionierte Treuhandgesellschaft Media-Transfina (Mediatra) Unternehmen für Wirtschaftswerbung Trust reg., Vaduz (gegründet 1999) Hilag Handels-, Investitions- & Liegenschaften-Aktiengesellschaft, Vaduz (gegründet 1963): in EU und EWR tätige Immobiliengesellschaft IPC International Planning and Construction Establishment, Vaduz (gegründet 1968) Cashpro Finanz Aktiengesellschaft, Vaduz (gegründet 1969) Repräsentanzen der Transfina Group of Companies: Budapest, Wien, Genf, Seattle und Monte Carlo.


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Am 31. Dezember lassen wir wieder die Gläser klirren: Russland Ein neues Jahr steht vor der Tür und wir feiern Silvester. Die für rauschende Partys bekannten Russen läuten mit dem letzten des Jahres eine zehntägige Festphase ein. In der Neujahrsnacht Doch nicht überall auf der Welt feiert man das Jahres- Tag bringen Väterchen Frost, das Pendant zum Weihnachtsmann, und ende und den Neustart mit einem guten Essen, Blei- seine Begleiterin Snegurotschka (Schneeflöckchen) die Geschenke. giessen und meistens mehreren Gläsern Sekt. Andere Im ganzen Land werden Jolka-Feste gefeiert. Gemeinsam sitzt die um die Jolka (den Tannenbaum) herum und isst. Nachdem Länder, andere Sitten, so auch zu Silvester. Lassen sich Familie die Präsidentenrede im Fernsehen vorbei ist, wird auf das neue Jahr von anderen Bräuchen inspirieren: angestoßen. Die russisch-orthodoxe Kirche richtet sich anders als die USA

Vor allem im Süden der USA werden zu Silvester gerne Linsen oder Linsensuppe gegessen. Weil die Linsen ein bisschen wie Münzen aussehen, sollen sie Glück und Geldsegen versprechen. In Teilen Pennsylvanias - dort, wo früher viele Deutsche siedelten - gehört auch Sauerkraut zu den Traditionsgerichten. Dann gibt es noch die Regel «Nothing Goes Out», nach der am ersten Tag des Jahres nichts das Haus verlassen darf, auch nicht der Müll. Wenn doch, droht Unglück.

Bulgarien

Hier geht es mit Schlägen auf den Rücken ins neue Jahr - sie sollen Gesundheit und Reichtum bringen. Für diesen weit verbreiteten Neujahrsbrauch wird ein Ast des Kornelkirschbaums bunt geschmückt, der so zu einer «Surwatschka» wird. In der Silvesternacht und am Neujahrstag gehen Kinder von Haus zu Haus und schlagen damit die Bewohner auf den Rücken. Dabei wünschen sie nach alter Tradition ein gesundes, glückliches, fruchtbares und reiches neues Jahr. Dafür bekommen sie kleine Geschenke wie Bonbons, Kuchen, Früchte oder Kleingeld.

Brasilien

In Brasilien regnet es zu Silvester Klopapier – so lange, bis die Strassen bedeckt sind. Man feiert in weiss. In der Farbe der Unschuld, der Reinheit und des Friedens.

Weil Weiss auch die Lieblingsfarbe der Meeresgöttin Yemanjá ist, die weibliche Fruchtbarkeit symbolisiert, werfen brasilianische Frauen Blumen ins Meer. Ausserdem stecken sie Kerzen in den Sand des Strands: rote für Glück in der Liebe, weisse für den Frieden und gelbe für Geldsegen. Zur Sicherheit tragen sie auch noch rote Unterwäsche.

westlichen Kirchen nicht nach dem Gregorianischen, sondern nach dem Julianischen Kalender: Weihnachten wird erst in der Nacht zum 7. Januar gefeiert, Neujahr ist erst am 13. Januar.

Schottland

Hier kommt in der Neujahrsnacht, kurz nach Mitternacht, der Fremde im Rock vorbei. Junge Schotten durchstreifen die Städte und Dörfer, bewaffnet mit Whisky, Rosinenbrot und einem Stück Kohle. Sie klopfen an die Türen der Häuser und bringen Glück herein.

Japan

Das Fest zum Jahreswechsel im fernöstlichen Kaiserreich dauert bis zum 7. Januar und beginnt eher moderat. Denn die ersten drei Tage sind der Ruhe gewidmet, dem Zusammensein in der Familie. Am Neujahrsabend um Mitternacht erschallen dann von allen Tempeln des Landes 108 Glockenschläge, die die Übel des alten Jahres vertreiben sollen.

Das traditionelle Silvesteressen besteht aus kleinen, klebrigen Reisbällchen (Mochis), die Glück bringen sollen. Diese haben es aber in sich. Jedes bleiben die klebrigen Dinger etlichen Japanern im Hals stecken. Die Folge: Sie ersticken daran. Die Feuerwehr wiederholt deshalb jährlich die Warnung, wie man sich im Mochi-Notfall verhalten solle: das Opfer auf den Bauch legen und fünfmal mit der Hand zwischen die Schulterblätter schlagen.

China

Im Reich der Mitte feiert man Silvester erst im Februar. Immer am Tag des Vollmondes nach dem 21. Januar. Dafür gibt es aber viele verschiedene Bräuche: das Haus wird mit Bambuszweigen geputzt, um böse Geister zu vertreiben. Kurz vor Mitternacht werden alle Fenster geöffnet, um das neue Jahr hineinzulassen. Und Unverheiratete werfen Mandarinen ins Meer in der Hoffnung auf einen guten Ehepartner.

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Sie wollen einen Weihnachtsstollen selber backen? Dann haben wir für Sie genau das richtige Rezept. Denn Stollen selber backen ist gar nicht schwer. Mit Mandeln, Rosinen, Honig und Marzipan wird der Klassiker unter dem Weihnachtsgebäck ein echtes Highlight in der Adventszeit. Wer auf Alkohol verzichten möchte, kann einfach Apfelsaft statt Rum nehmen. Ganz wichtig: Am Ende die dicke Schicht Puderzucker nicht vergessen!

Zubereitung Zutaten für einen Stollen 50 g Mandelstifte, 500g Rosinen, je 50 g Orangeat und Zitronat, 50 ml Rum oder Apfelsaft, 400 g Mehl (Typ 550), ¼ l Milch, 1 Würfel frische Hefe, 3 EL Honig, 450 g Butter, 1TL Salz, 100 g Marzipanrohmasse, ½ Vanilleschote, 1 Bio-Zitrone, Mehl zum Bearbeiten, etwa 150g Puderzucker.

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Die Mandelstifte mit kochendem Wasser übergiessen und 10 Minuten stehen lassen. Rosinen, Orangen und Zitronat mit Rum vermischen. Anschliessend die Mandeln in ein Sieb giessen und mit den Rumfrüchten vermengen. 200 g Mehl, lauwarme Milch, zerbröckelte Hefe und Honig zu einem «Vorteig» verrühren und mit 1 EL Mehl bestäuben. An einem warmen Ort gehen lassen, bis die Oberfläche aufreisst. Restliches Mehl, 200 g Butter in Flocken, Salz, geriebenes Marzipan , ausgekratztes Vanillemark, abgeriebene Zitronenschale, Rumfrüchte und den Vorteig am besten in einer Küchenmaschine etwa 8 Minuten durchkneten oder mit den Knethaken des Handrührers verkneten. Den Teig zugedeckt etwa 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich etwa verdoppelt hat. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche durchkneten und auf Backpapier geben. Den Backofen auf 200 Grad vorheizen (Umluft 180 Grad, Gas Stufe 4) Stollen 15 Minuten backen. Die Temperatur auf 180 Grad herunterschalten (Umluft 160 Grad, Gas Stufe 3) und den Stollen noch 45 Minuten weiterbacken. Eventuell die letzten 20 Minuten mit Backpapier abdecken, damit der Stollen nicht zu dunkel wird. Restliche Butter schmelzen und den Stollen sofort damit bestreichen. Puderzucker darüber sieben und auskühlen lassen. Vor dem Servieren dick mit Puderzucker bestreuen.

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«Was im Leben wirklich zählt» ist angekommen! :

Von Herbert Oehri Nachdem die 1700 Plätze im Festspielhaus Bregenz innert 10 Tagen vergeben waren, wurden eigens für diesen Tag 400 weitere Plätze installiert. Es war dies die bis dato größte Veranstaltung im Festspielhaus Bregenz. Mucksmäuschenstill ist es im mit über 2‘000 Besuchern gefüllten Hauptsaal des Festspielhauses als der 2010 bei «Wetten, dass ...» verunglückte Samuel Koch mit seinem Rollstuhl einfährt. Leise, fast zaghaft kommen seine ersten Sätze bei den Zuhörern an. Von Beginn weg ist klar, dass hier kein Drama auf der Bühne gespielt wird. Es geht ums wahre Leben, auch ums nackte Überleben. Darum, wie trotz Schicksalsschlägen in lebensbejahende Perspektiven gefunden werden kann. Das weiß Samuel Koch gleich als Auftaktredner besonders authentisch zu vermitteln. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen steht weniger die Tragödie an sich sondern wie sie als Teil des Lebens integriert werden kann. Es geht um die schweren Stunden, um das Hadern und Zweifeln genauso wie um die Kraft des Humors, um Dankbarkeit und das kleine Glück des Augenblicks. Oder wie Samuel Koch es formuliert: Darum «zufrieden zu sein, sich aber nicht zufrieden zu geben». Er, dem bis zu seinem folgenschweren Unfall Bewegung Lebenselixier war und dem heute das Glas mit Strohhalm zum Trinken gereicht werden muss, rät dennoch davon ab «Lebensvermeidung durch Gefahrenvermeidung» zu betreiben. Die Identifikation der Jugendlichen mit dem smarten Jungschauspieler scheint hoch, das Schicksal macht nach-

Das spanische Kongressformat «Was Im Leben Wirklich zählt» feierte am 13.11.2014 seine erste Auflage im deutschsprachigen Raum. Die kostenlose Veranstaltung lud junge Menschen ein, sich mit ihren Werten auseinanderzusetzen, sich von außergewöhnlichen Biografien inspirieren zu lassen und mitunter neu zu entwerfen, was wirklich zählt. benszeugnis den vollen Respekt der Zuhörer. Teege, Tochter eines Nigerianers und einer Deutschen, in Heimen aufgewachsen und mit sieben Jahren adoptiert, kommt im Alter von 38 Jahren einem erschütternden Familiengeheimnis auf die Spur: Sie ist die Enkelin des «Schlächters von Plaszów» Amon Göth. Wahrhaftigkeit und Empathie sind ihre vermittelten Werte, die ihr heute mehr denn je Wegweiser sind.

Großartige Resonanz Neben Schulklassen und Studierenden aus Liechtenstein war das Fürstentum auch von höchster Stelle vertreten. WILWZ-Schirmherrin Nora von Liechtenstein kam extra aus Madrid und wurde von Fürstin Marie und Erbprinzessin Sophie von Liechtenstein nach Bregenz begleitet. Foto: Marcel Hagen, Studio22

denklich, der Humor steckt an. «Mit diesem Schicksal dennoch so viel aus seinem Leben zu machen, das macht Mut», bringt es eine Schülerin auf den Punkt.

Herzen öff nen, Schubladen schließen

Nach Samuel Koch macht auch Barbara Pachl-Eberhart Mut, sich von Schicksalsschlägen nicht in die Knie zwingen zu lassen sondern sie zu verwandeln. Wie man das schaffen kann, wenn man wie die ehemalige Clown-Doktorin auf einen Schlag Mann und Kinder verliert, fragen sich viele. Und hören gebannt zu, wenn sie – heute Autorin und Dialogprozessbegleiterin – von ihrem Weg erzählt. Schon bei den Vorträgen von Koch und Pachl-Eberhart wird klar, was dieser Kongress kann: Herzen öffnen, Gefühle anrühren, Inspiration und Engagement

loslösen. Oder Schubladen ausräumen: Wenn beispielsweise ein Pablo Pineda, Spanier mit DownSyndrom, erzählt, wie er entgegen aller Skepsis und Bedenken die Schullaufbahn bewältigt, ein Studium abgeschlossen und neben der spanischen Starschauspielerin Lola Dueñas im Film «Yo también» brilliert hat. Keiner weiß besser als er, wie bedeutungsvoll die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler ist und so appelliert er auch an die anwesenden Pädagogen, ihren Beruf als Berufung zu sehen. Nachsatz: «Oder lasst es bleiben.» Am Ende seine Vortrags eine Botschaft, die den Applaus erst recht auftosen lässt: «Wir leiden nicht am Down-Syndrom. Wir genießen es.» Seine Rede wird mit Standing Ovations bedacht und auch die letzte Vortragende des Kongresstages, Jennifer Teege, erhält für ihr Le-

Die Schüler und Schülerinnen, Studierenden und Lehrlinge aus Österreich, Liechtenstein, Deutschland und der Schweiz sind vom Kongress begeistert. Wertevermittlung statt Wissenstransfer, spannende Biografien und die Konfrontation mit der Frage, was denn für einen selber wirklich zählt, das lässt aufhorchen, nachdenken und das Handy in der Tasche. «Wir freuen uns über dieses Echo, über das SichEinlassen der jungen Teilnehmer und ihre Auseinandersetzung mit den Vorträgen», so KongressVeranstalter Simone und Patrick Fürnschuß. Auf die Frage, ob man sich 2015 auf eine Neuauflage von WILWZ freuen darf, zeigt sich das OK-Team zuversichtlich: «Wenn wir starke Partner finden, die unsere Begeisterung für dieses Projekt teilen, dann steht einer jährlichen Neuauflage nichts entgegen. Parallel dazu prüfen wir Optionen für das Roll Out in weitere Städte.» Ganz nach spanischem Vorbild, wo inzwischen acht Städte pro Jahr Gastgeber des Kongressformats sind. Was zählt wird also bleiben.


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Als der Winter noch Eisblumen an die Fenster malte Erinnerungen von Loretta Federspiel, geb. Kieber aus Mauren – erste weltliche Lehrerin Liechtensteins

Zusammengestellt von Herbet Oehri

: Der kleine Teil des Dorfes meiner Kindheit rund um unser Haus im Werth ist mit meinen Sinnesorganen verschmolzen – ich höre, fühle, rieche und sehe jene Zeit, sie ist auf Abruf allgegenwärtig. Diese Aussage setzte Loretta Federspiel an den Anfang ihrer Erinnerungen an die Jugendzeit. Die folgenden Zeilen schrieb sie für den Ahnungsforschungsverein Mauren.

Loretta bei einem Vortrag in der Frankfurter Paulskirche. Reise der LAG (Liecht. Akademische Gesellschaft) 1984 auf den Spuren von Peter Kaiser.

Seltsamerweise spielen viele Ereignisse meiner nächtlichen Träume in der alten Küche mit dem Holzherd, dem Riemenboden und dem einfachen Mobiliar der Fünfzigerjahre, oder ich gehe mit Unbekannten vom Weiher hinauf zum langen Tränkbrunnen, wo ich noch gesehen habe, wie «s’Wabels Uarschile» darin ihre Wäsche wusch; ich habe auch schon im Keller mit dem einst schwarzen, gestampften Erdboden und den hellen Butterstöcken auf dem Gestell gegen unheimliche Eindringlinge gekämpft. In dieser Traumwelt im doppelten Sinn roch es im Herbst nach überreifen Birnen, und der Winter malte Eisblumen an die Vorfenster. Man schlief unter schweren Federbetten und «Kutzi» und Leintuch und das Bett war vom Ziegel aus dem Ofenrohr vorgewärmt. Im Vorfrühling sank man im auftauenden Strassenkies in weiche Mulden. Ich rieche die Zutaten des «Biarazelta», den Mama in die heisse Asche des Rohres in der Küche schob, ebenso wie ich die süsssauren «Zoggerbolla» auf der Zunge schmecke, die man in Elkuchs wunderbarem Laden nach dem Einkaufen bekam. Noch heute ist er mit «Kolonialwaren» angeschrieben– man verkaufte darin eben auch Feigen und Ba-

nanen und Kakao aus den «Kolonien». Im Gänsenbach («Gesabach») draussen brachte man die Nase von Ellas überirdisch schönem Weihnachtsschaufenster mit den Puppen, die in offenen Schachteln zur Schau gestellt waren, nicht mehr weg. Und im «Weier denna» rollte «s’Hälms Ida» ein- oder zweimal im Jahr ein ausgewähltes Stück Stoff für ein neues Kleid (ach, der rosarote Waffelbaumwollstoff!) von den kühlen Stoffrollen, ich höre genau den Klang der gurrenden und leicht aufschlagenden Schere auf dem Holztisch. Wenn ich die Erinnerungen auftauchen lasse, ist es mir, als wäre jenes die wahre Welt gewesen und die andere, die in den Sechzigerjahren ins Land und in die Häuser einbrach, eine Scheinwelt. Man sagt heute, dass unsere halb bäuerlichen, halb handwerklichen Familien damals arm waren, aber ich habe in erster Linie das grosse Haus, den Estrich, von dem man ins frische Heu hinunterhüpfen konnte, die Bündt, an deren Blumenplätze ich mich genau erinnere, die Tiere und die Menschen als ein Königreich fast ohne Grenzen empfunden, und ausserhalb des Zauns gegen «s’Binzaküafrs» hin war ein Land, von dem ich glaubte, dass man dort eine andere Sprache redete.


meine:zeit

Stolz auf Liechtenstein

Dieser kindliche Eindruck steht in krassem Gegensatz zur später stark empfundenen Kleinheit des Landes. Warum gab es in Liechtenstein nicht eine Handvoll tapferer Krieger, langhaarige wilde alemannische Kelten, von denen wir etwas gehört hatten, wenn wir auf dem Lutzegüetle als Schüler mit Lehrer Egon Meier nach ihren Spuren suchten und Scherben als Zeugen früher alemannischer Besiedlung fanden und die mit meiner und meines Bruders Geschicklichkeit ein gutes Stück des Bündnerlandes dazu eroberten? Nichts zu machen, den letzten der 159 Liechtensteiner Krieger kannte ich nur von Postkarten. In seiner farbigen, einem Papstgardisten ähnlichen Uniform war es immerhin eine Freude, diesen Andreas Kieber zur Familie zu zählen.

Boshafte Behauptungen

Später war ich stolz auf ein Land ohne Armee, und, stolz auf ein das Land liebevoll umsorgendes Fürstenpaar, zog ich hinaus in die Welt, immer voller Heimweh, aber immer wieder wegstrebend, ohne Kenntnisse über Geschichte und geschichtliche Hintergründe des Landes, ausgetrieben aus einem mütterlichen Heimatuterus, der nicht

erklärungsbedürftig war. Nun wurde ich konfrontiert mit Fragen, die mich und mein Land bloss stellten, mit unwahren und boshaften Behauptungen, mit Gespött über die Operettenmonarchie. Die Sozialisten und Pseudokommunisten der Studentenrevolte, die mit dem roten Maobüchlein in der Hand verkündeten, dass die Welt auf Mao und Ho Chi Min gewartet hatte, leerten mir gegenüber auch Hohn und Gift und Galle aus über ein Staatsgebilde, das ihrer Ideologie offenbar ein Dorn im Auge war. Ich fiel aus allen Wolken, es tat weh; spätestens als der Schriftsteller Peter Bichsel behauptete, Liechtenstein betreibe einige seiner Dienstleistungen auf Kosten der Schweiz, stellte ich mich auf die Hinterbeine und begann, mein Traumgebilde Liechtenstein zu erforschen und herauszufinden, was wahr und was falsch war an solchen Äusserungen (die von Peter Bichsel waren falsch).

«Wenn sie no schaffa ka…»

Zwischen 1959 und 1964 hatte ich das Lehrerinnenseminar Menzingen besucht, wozu Sr. Benigna Schurtenberger, die 6. Klass-Lehrerin aus dem Kloster St. Elisabeth, wesentlicher Antrieb gewesen war. In Liechtenstein hatten Mädchen noch kei-

nen Zutritt zum Gymasium, und mein Papa war wie fast alle Väter damals der Meinung, ein Mädchen studieren zu lassen lohne sich nicht; sie heiratete ja sowieso (bei der Generation meiner Mama hiess es noch: «Wenn sie no schaffa ka».

Erste weltliche Lehrerin des Landes

Damit wurde ich 1964 die erste weibliche und weltliche Primarlehrerin im Land. Schulkommissär («Schuko») Pfarrer Nigg, damals noch Alleinregent des liechtensteinischen Schulwesens, veranlasste mich noch die «Sporen abzuverdienen», als er mich zwei Jahre später rief, liess ich mich trotzig mehrmals bitten – ich war schon auf dem Absprung an die Kunstgewerbeschule in Basel. Immer hielt ich mich in den Ferien und zu längeren Besuchen in Mauren auf. Das Land veränderte sich. Ich hatte nicht miterlebt, wie Nenes Kuh ein letztes Mal aus dem Stall geführt wurde. Neue Gerüche ersetzten die Stallgerüche: ein Ölofen wurde aus stinkenden Kanistern gefüllt und wärmte nun Küche und Nebenstube. Die Männer trugen pf legeleichte Nylonhemden, und man roch ihren Schweissdunst auf zehn Meter Distanz. Ich

war nicht zu Hause, als «Waldi» starb, oder «Juno», oder eine der Katzen, die «Stampferle», «Pumpi» oder «Murga» hiess. Aber ich konnte mich an einem Pfingstmontag, bevor ich wieder nach Menzingen zurückkehrte, von Nene verabschieden, als ich immer wie der seine Bettdecke glattstrich, während die Nachmittagssonne blendend scharf ins Zimmer hereinschien. Er sagte: Wir sehen uns heute zum letzten Mal. Mit ihm gingen die Hühner, das Heiligenbild über dem Bett, die letzte Verbindung zur Kindheit. Später deckte ein Novilonbelag den Holzboden in der Küche – endlich hatte Mamas nächtliche Schrubberei ein Ende! Längst war die Strasse vor dem Haus geteert und der Werth wurde in «Binzastrasse» umbenannt. Es schossen Häuser aus dem Boden, Häuser, aber keine Architektur. Die Krane wucherten um die Hügel herum, die Hochstammobstbäume verschwanden und exotisches Gehölz, hinter denen die Einfamilienhäuser sich zu verstecken begannen, verkünden mir unmissverständlich: Wir Bewohner in unseren Stuben, wir kennen die Welt.

Das «neue» Liechtenstein

Jetzt schreiben wir das Jahr 2007 – der Bruch zwischen der alten

Georg Kieber und Walter Kaufmann, daneben ein «Böschele-Bock» (links)

Das Haus Nr. 72 mit Papa Rudolfs Lieferwagen, dem Ford Taunus, ca. 1960


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Welt und den neuen Lebensumständen ist längst vollzogen. Die Sicherheitsunternehmen, die Leib und Gut beschützen, gehören selbst zu den Wohlhabendsten im Land – wie reich muss Liechtenstein sein, und – möglicherweise – wie ängstlich! Als ich an einem windigen Januarsonntag durch das Maurer Riet zu Fuss nach Eschen spazierte, hatte ich eine Vision von Liechtenstein als ein ausgedehnter Hochsicherheitskomplex – kein Laut drang aus den Häusern nach aussen, die Industrieanlagen waren undurchdringlich und auch die Landschaft, der Boden, waren verstummt. Wo ich früher die Lage des «Familiental» an den alten Felben beidseitig des Weges erkannt hatte, waren nur noch die abgehauenen Stämme zu erkennen, kein Hauch der «Andern Welt» war mehr vorhanden, der Ort redete nicht mehr mit mir. Wahrscheinlich bin ich aus einer jungen eine alte Heimwehtante geworden. Die Welt, in der wir leben, weckt

Sehnsüchte, die keine Regierung, kein Fürst, keine Bank, kein Einfamilienhaus und keine Flugreise befriedigen kann. Am ehesten vielleicht noch ein Schrebergarten. Der Bruder, dessen Haar inzwischen auch weiss geworden ist. Eine halb vergessene, wieder erneuerte Liebe. Das Enkelkind. Was man gern hat, kann überall in der Welt sein, auch in Liechtenstein. Quelle: Band II, Buchreihe Ahnenforschungsverein, Mauren, 2007

Loretta Federspiel ist wohnhaft in Mauren. Ihr Mann, der bekannte Schweizer Schriftsteller Jürg Federspiel starb im Jahre 2007. Der Ehe entspross Sohn Maurus.

Loretta überreicht S. D. Fürst Franz-Josef II. anlässlich des Besuches des Fürstenpaares in Mauren 1953 einen Blumenstrauss

Familie Kieber, v. l. Erika, Georg, Loretta und Rudolf; Aufnahme aus dem Jahre 1955


meine:zeit

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