lie:zeit Ausgabe 68

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Die Lösung. IT-Infrastruktur Print-Copy Bürokonzepte Im alten Riet 38 LI-9494 Schaan T +423 239 09 09 www.bueromarxer.com Zeitschrift für Liechtenstein und die Region www.kartbahn.li www.kartbahn.li Weiherring 96 FL-9493 Mauren Telefon: +423 373 18 73  Mobil: +423 777 18 68 ring-garage@adon.li  www.ring-garage.li Die duale Berufsausbildung ist ein Erfolgsmodell ab Seite 6

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2 09/2018 lie:zeit
!

EDITORIAL

Liebe Leserinnen, lieber Leser

Die Berufs- und Bildungstage «next step» wer den bereits zum vierten Mal durchgeführt und gehen am 21./22. September im SAL in Schaan über die Bühne. Ziel dieser Bildungsmesse ist es, allen Interessierten einen Überblick über die verschiedenen Bildungswege zu geben. Wir haben uns mit Regierungsrätin Dominique Gantenbein über das Bildungs- resp. Ausbildungswesen unterhalten.

Wie geht es mit dem Verein «du – die Unabhängigen» nach dem Bruch weiter? Lesen Sie die Antwort der du. In einem weiteren politischen Beitrag geht der freie Abg. Johannes Kaiser der Frage nach, wie viel und welche Sanierung unserer Sozialwerke der Bürger noch ertragen soll. Und der Abg. Thomas Rehak von der abgespaltenen Gruppierung «Neue Fraktion» beschreibt einige brennenden Fragen wie doppelte Staatsbürgerschaft, Umweltschutz, sowie Themen zur Familienpolitik.

Im Sportteil befassen wir uns mit der Entlassung von Trainer Roland Vrabec; stellen Euch Liechtensteins Zweitligisten Vaduz und Ruggell und deren Ziele vor. Bei den US Open hat die Vaduzerin Kathinka von Deichmann Sportgeschichte geschrieben.

Die Höhe der Reserven der Liechtensteinischen Krankenkassen gibt immer wieder zur reden, sobald die Prämien für das kommende Jahr publik werden. Alles über Reserven und Prämien erklärt uns der Leiter der CONCORDIA-Krankenkasse, Michael Hasler in dieser Ausgabe.

Kultur, Tradition, Köstliches aus der Küche, herzliche Gastfreundschaft und vor allem: ganz viel Lebensfreude und Heiterkeit! Auf fünf Seiten stellen wir Ihnen das Südtirol vor.

Den Wandel des ländlichen Liechtensteins zu einem der modernsten Staaten der Welt können wir täglich an den baulichen Veränderungen in den Gemeinden sehen. Heute zeigen wir Euch anhand von Bildern das zwischenzeitlich verschwundene Spritzenhaus von Mauren sowie ein Strassenstück des Weiherrings von Mauren aus den 1970er-Jahren und stellen daneben Fotos, wie diese Orte heute ausschauen.

Wir wünschen Euch viel Freude beim Lesen und eine weiterhin schöne Zeit und alles Gute.

3 09/2018 lie:zeit
Herbert Oehri, Redaktionsleiter

So oder ähnlich lautet ein scherzhafter Ausspruch über die juristische Profession. Der darin enthaltene Vorwurf besagt, die Ergebnisse der Juristerei seien so beliebig, dass selbst ein einzelner Jurist gleichzeitig zwei Meinungen haben könne – sozusagen im Widerstreit mit sich selbst – und sich beide mit derjenigen eines anderen Juristen sicherlich wiederum nicht decken. Was hat es mit dieser (vorweggenommen: bloss scheinbaren) Beliebigkeit auf sich?

Unser Recht ist um des Menschen willen geschaffen und folglich auf die Praxis ausgerichtet. Die Rechtsordnung regelt eine Vielzahl verschiedener Sachverhalte des menschlichen Lebens. Die einzelnen Erlasse haben dabei vor allem die Grenze zwischen Erlaubtem und Verbotenem festzulegen. Diese Grenze wird beispielsweise gezogen durch elementare Zusicherungen (wie die Menschenwürde samt Grundrechten, das Gesetzmässigkeitsprinzip, das Willkürverbot) oder durch strafrechtliche Bestimmungen (wie jene gegen Körperverletzung, Diebstahl, Urkundenfälschung) und so weiter.

Was dem allem nicht zuwiderläuft, fällt unter den Bereich des rechtlich Zulässigen und Möglichen – und dieser Bereich ist überaus weitläufig und vielseitig. Das bedeutet aber nicht Beliebig-

Zwei Juristen – drei Meinungen

keit. Vielmehr eröffnet sich zum Beispiel bei der Rechtsetzung immer ein argumentatives Feld. Es gibt verschiedene gangbare Möglichkeiten, aus denen der Gesetzgeber im vorgeschriebenen Gesetzgebungsprozess die eine sinnvolle, stimmige Lösung oder auch die andere oder eine dritte oder vierte von vielen weiteren mehr auswählen kann, sofern seines Erachtens die überwiegenden Argumente zu ihren Gunsten sprechen. Das mag mitunter den Anschein der Beliebigkeit erwecken; es ist aber letztlich der praktischen Natur des Rechts geschuldet und bleibt überdies stets an bestimmte Verfahrensweisen gebunden, die für eine bestmögliche Entscheidungsgrundlage sorgen.

Ähnliches zeigt sich auch am methodischen Kern der Rechtsanwendung, der sogenannten Sub-

sumtion. Bei ihr geht es darum, einen vorgefallenen Sachverhalt der entsprechenden Rechtsnorm zuzuordnen und alsdann daraus die Rechtsfolge zu ziehen. Allerdings merken kritische Stimmen aus der rechtsempirischen Forschung an, dass es Hinweise darauf gibt, dass ein erfahrener Rechtsanwender angesichts einer Rechtsfrage häufig zuallererst seinem herangebildeten Rechtsgefühl («Judiz», Vorverständnis) vertraut und intuitiv die aus seiner Sicht richtige Lösung (neutral: eine unter vielen rechtlich vertretbaren) wählt. Erst daraufhin stützt er sie argumentativ mit einschlägigen Rechtsnormen ab, subsumiert und «recht»-«fertigt» sie somit buchstäblich. Mit anderen Worten: Erstaunlicherweise scheint ein Rechtsanwender das Pferd öfter, als er es sich wohl bewusst ist, von hinten aufzuzäumen, nämlich vom Ergebnis her.

Dass folglich bei einer Rechtsfrage durchaus zwei Juristen mit

drei (allesamt vertretbaren, keineswegs beliebigen) Meinungen zusammentreffen können, lässt sich mit dem argumentativen Spielraum innerhalb des weiten Feldes des rechtlich Zulässigen und Möglichen erklären. Solange dabei die vorgeschriebenen Verfahren eingehalten werden, mit bestem Wissen und Gewissen argumentiert und schliesslich die dementsprechend beste Lösung ausgewählt wird, ist dagegen nichts einzuwenden. Vor allem aber bewahrt uns das Bewusstsein dieses argumentativen Spielraums vor der Fehlvorstellung, nach einer vermeintlich einzig richtigen Rechtsansicht zu suchen oder eine solche von einem Juristen oder gar von allen Juristen übereinstimmend einzufordern. Ehrlicherweise müssen die einleitenden Worte eines nach Auskunft befragten Juristen nämlich stets lauten (auch dies eine oft bemühte scherzhafte Wendung über die juristische Profession): «Es kommt ganz darauf an …»

4 09/2018 lie:zeit
DR. IUR. EMANUEL SCHÄDLER Forschungsbeauftragter Recht am Liechtenstein-Institut
GASTKOMMENTAR Essanestrasse 116 // Postfach 146 // FL-9492 Eschen // +423 375 90 00 // info@medienbuero.li // www.medienbuero.li PR +WERBUN G G RAFIK EVENTS Medien buero Oehr & Kaiser AG Anzeige

Impressum

Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen | Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Jnes Rampone-Wanger, Vera-Oehri-Kindle | Beiträge/Interviewpartner/Innen: Regierungsrätin Dominique Gantenbein, Maria Kaiser-Eberle, Dr. Klaus Tschütscher, Pio Schurti, Nadine Lipp, Thomas Rehak, Michael Hasler, Carmen Oehri, Heribert Beck, Dr. iur. Emanuel Schädler, Asha Ospelt, Jacqueline Vogt, Tamara Beck, Christoph Kindle, Ivan Schurte, Jakob Gstöhl, Sven Lehmann, Paul Herberstein

I Parteien: FBP, VU, FL, DU, Kaiser, Neue Fraktion I Satz/Lithos: Oliver Hartmann, Sonja Schatzmann, Joanne Rohner | Druck: Somedia Partner AG | Fotos: Vera Oehri-Kindle (Titelbild), Michael Zanghellini, Paul Trummer, Jürgen Posch, Oliver Hartnmann I Akquisition/Marketing/Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin), Judith Lampert | Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden | Erscheinung: Samstag,15. September 2018 | Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins, im Bezirk Werdenberg und an weitere ausgewählte Adressen im Rheintal und in Vorarlberg. Zeitschrift erreicht ca. 80‘000 Leserinnen und Leser, erscheint u.a. auch im Vorarlberger Lesezirkel mit einem Einzugsgebiet von 210‘000 Personen (Umfang 96 Seiten).

Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gast-Autoren Platz um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen, wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen.

«lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort. «lie:zeit» online: www.lie-zeit.li

Nächste «lie:zeit»: 13. Oktober 2018

polit:zeit sport:zeit

«Die duale Berufsausbildung ist ein Erfolgsmodell», sagt Liechtensteins Bildungsministerin Dominique Gantenbein. So geben die Berufs-und Bildungstage «next step» am 21./22. September in Schaan einen Überblick über die verschiedenen Bildungswege. ab Seite 6

von Deichmann will in die

Top 100

Seite 37

business:zeit

Werden Prämien weiter angehoben?

Wir haben uns mit Michael Hasler, Leiter der CONCORDIA Landesvertretung Liechtenstein unterhalten, der eher einen Anstieg der Kosten und daher auch der Prämien sieht.

Seite 44

Zahltag bei francis bags

«Your name ist Francis und I am happy to give you the matching bag.» Der Papst musste lachen beim Empfang von Francis Ospelt aus Vaduz, die wegen ihrer wohltätigen Stiftung geladen war. Sie ist Erfinderin, Gründerin und Geschäftsführerin von francis bags und gleichzeitig auch Stiftungsrätin der Francis & Friends Charitable Foundation. Seite 54

5 09/2018 lie:zeit AUS DEM INHALT 68/2018 Messe der verschiedenen Bildungsangebote 6 100pro! Auszeichnung für Berufsausbildung in FL 8 Der Einstieg in die Berufswelt 15 «du – die Unabhängigen»: Spaltung war ein Schock! 23 3 Fragen an … 24 Wie viel und welche Sanierung unserer Sozialwerke soll der 26 Bürger noch ertragen? 26 Bodenständige und volksnahe Politik 27 Ruggell «Kinderfreundliche Gemeinde» 28 Der Brexit und seine Folgen für Liechtenstein 31 FC Vaduz: Neuer Trainer, neues Glück? 32 Beim USV spielt einer der besten 1. Liga-Stürmer der Schweiz 34 Liechtensteins Zweitligisten schlagen sich bis jetzt gut 36 FC Vaduz II: Weiterentwicklung junger Spieler 36 Kathinka will in die Top 100 37 Verpasst Liechtenstein eine wohl einmalige Chance? 38 Der Kindesunterhalt im liechtensteinischen Familienrecht 41 Frauenpower im Casino 42 Concordia beteiligt Versicherte 44 «Wir wollen eine nachhaltige Wirkung erzielen» 46 Informations- und Beratungsstelle Alter 48 Willkommen im Südtirol 53 Zahltag bei francis bags 54 Mutig durch den Herbst 56 Das Spitzenhaus am Weiherring Mauren 58 Der Weiherring im Jahre 1978 und 2018 59 Der König des Waldes lädt zum Konzert 60
meine:zeit Schule und Bildung
Kathinka
Bei den US Open hat Kathinka von Deichmann kürzlich Liechtensteiner Sportgeschichte geschrieben. Sie schaffte als erste Liechtensteinerin in New York den Sprung ins Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers.

Messe der verschiedenen Bildungsangebote

Die sog. Berufs- und Bildungstage «next-step» werden bereits zum vierten Mal durchgeführt. Sie finden am 21./22. September 2018 erneut im SAL in Schaan statt. Dabei erhalten alle Interessierten einen Überblick über die verschiedenen Bildungswege. Wir haben uns mit der Bildungsministerin Dominique Gantenbein unterhalten. Interview: Herbert Oehri

Frau Regierungsrätin Gantenbein, die duale Berufsbildung geniesst in Liechtenstein einen sehr hohen Stellenwert. Ist eine Imagekampagne überhaupt noch notwendig?

Dominique Gantenbein: Die von der Regierung und der Wirtschaft ins Leben gerufene Bildungsinitiative «next-step» ist weit mehr als eine Imagekampagne, sie unterstützt Jugendliche bei der Berufswahl und Berufsleute bei Weiterbildungsfragen. Ziel dieser breit angelegten und zeitlich unbefristeten Initiative ist es, Informationen betreffend die Laufbahn möglichst einfach und zielorientiert zugänglich zu machen. Die Berufswahl soll möglichst faktenbasiert entsprechend dem eigenen Potenzial erfolgen, frei von Fehleinschätzungen, Vorurteilen und Rollenbildern. Neben der Unterstützung in Laufbahnfragen schafft die Initiative ein Bewusstsein für Bildung ganz generell, was besonders wichtig ist, denn wir leben in Zeiten von grossen Veränderungen, wodurch die Bedeutung des lebenslangen Lernens nochmals massiv steigt.

«next-step» ist der Bevölkerung in erster Linie als sogenannte Bildungsmesse bekannt. Sie ist aus unserem Bildungswesen kaum mehr wegzudenken. Da-

bei sind die Infotage nur ein Teil eines Gesamtprojektes. Wie stufen Sie dieses Projekt ein und welche Bedeutung messen Sie «next-step» bei? Die Berufs- und Bildungstage «next-step» finden heuer zum

vierten Mal statt und werden dieses Jahr am 21. und 22. September 2018 wiederum im SAL in Schaan durchgeführt. An diesen Infotagen erhalten alle Interessierten einen Überblick über die verschiedenen Bildungswege

sowie deren Durchlässigkeit. Ich messe den Berufs- und Bildungstagen eine hohe Bedeutung bei, denn eine eigene Bildungsmesse direkt und praktisch vor der eigenen Haustüre durchführen zu können, bringt einige Vor -

6 09/2018 lie:zeit
Im Gespräch mit Regierungsrätin Dominique Gantenbein über die Berufs- und Bildungstage «next-step»
Regierungsrätin Dominique Gantenbein beim Besuch eines Ausbildungsbetriebes in Liechtenstein.

teile mit sich. Ich denke hier vor allem an die Möglichkeit, direkt mit unseren heimischen und regionalen Ausstellern ins Gespräch zu kommen. Die Plattform bringt sozusagen regionale Bildungsanbieter und Bildungsnachfragende zusammen.

Der Lehrlingsmangel ist in Liechtenstein im Vergleich mit anderen europäischen Ländern nicht dramatisch. Warum ist das so?

Die duale Berufsbildung ist in unserer Region seit vielen Jahrzehnten verankert, sie ist ein Erfolgsmodell. Daher unternehmen derzeit einige europäische Länder grosse Anstrengungen, das Modell der Berufslehre ebenfalls zu etablieren. Dies zeigt auf eindrucksvolle Weise den hohen Wert der dualen Berufsbildung. Wir haben da einen grossen Vorsprung. Aber auch die heimische Wirtschaft muss sich hinsichtlich des Fachkräftemangels anstrengen. Das Lehrstellenangebot ist in Liechtenstein regelmässig höher als die Anzahl Schulabgängerinnen und Schulabgänger. Die Wirtschaft muss daher bereits seit Jahren regional rekrutieren und steht damit auch im regionalen Wettbewerb um den Berufsnachwuchs.

zuverlässigeren Indikator betreffend die Arbeitsmarktfähigkeit. Abgesehen davon kann man die Maturaquote international auch nicht 1:1 vergleichen, da die Bildungssysteme zum Teil ganz anders ausgestaltet sind. Verglichen mit der Schweiz ist unsere Maturaquote jedoch durchaus innerhalb der Bandbreite der Schweizer Kantone.

Die Mehrzahl der Jugendlichen entscheidet sich für eine akademische Laufbahn. Was spricht Ihrer Meinung nach trotzdem für eine Lehre?

Wir investieren in die Zukunft und stellen für das Jahr 2019 attraktive Ausbildungsplätze zur Verfügung.

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Die Maturitätsquote lag 2017 bei 45,8 %. Darin enthalten sind aber auch die Berufsmaturaquote in der Höhe von knapp 14 % und die Fachmaturität von rund 2,5 %. Dies veranschaulicht auch sehr schön die Durchlässigkeit des Systems. Einen nicht unbedeutenden Teil macht die Berufsmatura aus, welche auf der dualen Berufsbildung aufbaut. Gerade diese Zahlen verdeutlichen, dass in Liechtenstein beide Wege gleichermassen anerkannt sind und eine hohe Akzeptanz geniessen. Eine berufliche Grundbildung ist eine solide berufsqualifizierende Ausbildung und bietet viele Entwicklungsperspektiven bis ganz nach oben.

Fachfrau/-mann Gesundheit

Dipl. Pflegefachfrau/-mann HF

Nochmals Stichwort duale Ausbildung: Kommt bei Ihrem Einsatz für die duale Berufsbildung der akademische Weg nicht zu kurz? Im internationalen Vergleich ist die Maturaquote in Liechtenstein nämlich sehr tief.

Nein, mir ist es sehr wichtig, dass beide Wege gleichberechtigt nebeneinander stehen und dass sie möglichst durchlässig sind. Unser Ziel ist es ja nicht, eine Quote zu erfüllen. Wir wollen stattdessen, dass die Schülerinnen und Schüler, die Lernenden und die Studierenden ihre Potenziale bestmöglich entfalten können. Diesbezüglich halte ich die Jugendarbeitslosigkeit für den

Und welche Vorteile sehen Sie in der Absolvierung eines Studiums?

Für bestimmte berufliche Ziele wird ein Studium beziehungsweise ein entsprechender akademischer Grad vorausgesetzt. Grundsätzlich ist es aus meiner Sicht jedoch nicht relevant, ob sich Jugendliche für eine berufliche Grundbildung oder ein Studium entscheiden, denn beide Bildungswege haben Vor- und Nachteile. Viel wichtiger ist es, dass sie den Weg wählen und gehen, der am besten zu ihnen, ihren Interessen und Begabungen passt.

Haben wir Dein Interesse geweckt?

Dann sende jetzt Deine schriftliche Bewerbung an die unten stehende Adresse:

Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe (LAK) Bereich Bildung

St. Florinsgasse 16, LI 9490 Vaduz

Für nähere Auskünfte steht Dir das Team Ausbildung gerne unter +423 239 12 22 oder unter ausbildung@lak.li zur Verfügung.

Auf www.lak.li/arbeiten-und-lernen/offene-stellen findest Du detaillierte Informationen zu diesen Stellen sowie über unser gesamtes Stellenangebot.

7 09/2018 lie:zeit
Die duale Berufsausbildung ist ein Erfolgsmodell.

100pro! Auszeichnung für Berufsausbildung in FL

In einer Studie zum Thema Ausbildung und Arbeitsplatzkultur hat Great Place to Work® Lernende in der Schweiz befragt. Um bei den Lernenden zu punkten, müssen neben Freude und Stolz am Beruf, das Arbeitsklima und die Kompetenz der BerufsbildnerInnen im Betrieb stimmen. Lernende wollen sich zudem als vollwertige Mitarbeitende akzeptiert fühlen. Text: Ivan Schurte

Mit der Studie und der Auszeichnung möchte Great Place to Work Schweiz die Ausbildungsbetriebe bei der Analyse ihrer Stärken und Entwicklungsfelder unterstützen, ihnen Anregungen für die Weiterentwicklung geben sowie Anerkennung für die guten Lehrbetriebe schaffen. Gemeinsam mit der Rückmeldung der Lernenden und den Aktivitäten kann so die Ausbildungsqualität in der Schweiz weiter gesteigert werden und die Fachkräfte der Zukunft erhalten einen guten Start ins Berufsleben.

Von den 15 Unternehmen, die im Pilotjahr an der Studie teilgenommen haben, erhielten fünf Unternehmen die Auszeichnung als «Beste Lehrbetriebe der Schweiz». 2018 wurde 100pro! Berufsbildung liechtenstein erneut geprüft und im Juli ausgezeichnet.

Bei den prämierten Ausbildungsbetrieben stimmen 90% der Lernenden der Aussage «Alles in allem kann ich sagen, dies hier ist ein sehr guter Ausbildungsplatz» zu. Gleichzeitig haben die Lernenden in der Schweiz ausgesprochen hohe Erwartungen an ihre Arbeitgeber. Die besten Lehrbetriebe der Schweiz zeichnen sich durch eine vertrauensvolle und motivierende Arbeitsplatzkultur aus.

Was hat 100pro! berufsbildung liechtenstein dazu veranlasst an der Studie teilzunehmen?

Seit Beginn der Initiative war der Name 100pro! nicht nur ein Name sondern auch Philosophie. Die Initiantin, die Wirtschaftskammer Liechtenstein sowie der Beirat von 100pro! haben bewusst auf die Qualität gesetzt. In den gängigen social medias trat Ivan Schurte Bereichsleiter 100pro! mit dem Projektleiter von «great place to start» in Kontakt. Florian Manz der Projektleiter erläuterte Sinn und Zweck der Auszeichnung und den Hergang. Die Philosophie, qualitative gute Ausbildung mit unseren Verbundpartnern zu bieten, in den Bereichen Sozial- und Selbstkompetenz zu überzeugen und das von einer externen Stelle überprüfen lassen, war somit in unserem Sinne Pflicht. Im Frühjahr 2017 und im 2018 wurden die Lernen-

den zur Leitorganisation sowie den Verbundpartnern befragt. Die Prozesse wurden analysiert und ausgewertet. Wir wurden mit einem super Resultat ausgezeichnet und dürfen uns seit zweit Jahren zu den besten Lehrbetrieben der Schweiz zählen, was uns in der täglichen Arbeit bestätigt. Das Resultat zeigt sogleich auch Handlungsfelder auf. Wir werden die Resultate mit den Lernenden und unseren Verbundpartnern kritisch analysieren und daraus Handlungsfelder definieren.

Besonders stolz sind wir auf unsere Verbundpartner. Gemeinsam haben wir uns nicht nur den Namen gegeben, sondern uns den Namen auch verdient.

LEHRSTELLEN 2019

Seit gut einer Woche sind wir auf der Suche. Wir suchen 12 junge Leute welche sich in unserer Verbundausbildung professionell ausbilden lassen möchten. Nebst einem top motivierten Team in der Fachausbildung erwartet die Lernenden bei uns ein Lenrnenden-Lager, Anlässe wie Grillen, Kinobesuche, etc. Der Zusammenhalt wir bei uns gross geschrieben und das Zwischenmenschliche gepflegt. Alles was ein Lernender mit bringen muss ist Freude am Beruf sowie das schulische Rüstzeug. Details dazu auf unserer Homepage www.lehrstellen.li

8 09/2018 lie:zeit
v.l.: Dorde Zarkovic, Johannes Felder, Natascha Marrone, Martin Goop, Larissa Erhart, Fabian Fasolt und Armando Majer
9 09/2018 lie:zeit Bereit für den Abbsprung? Bereit für eine Veränderung? Das Amt für Berufsbildung und Berufsberatung ist dein Partner in Berufs- und Bildungsfragen und unterstützt dich auf deinem Weg zum beruflichen Erfolg. Postplatz 2, FL 9494 Schaan T +423 236 72 00 info.abb@llv.li, abb.llv.li fb.com/abb.fl

Die Zukunft beginnt jetzt. VAT Lehrstellen 2019 für technische Berufe

Die VAT Vakuumventile AG in Haag ist ein börsenkotiertes, international tätiges Unternehmen. Als einer der Marktführer in der Halbleiterindustrie mit zugehörigen Services in der Halbleiter-, Display- und Solarbranche und im Industrie- und Forschungsbereich, beschäftigen wir weltweit um die 1‘500 Mitarbeitende. Davon nennen 34 Lernende das VAT-Ausbildungszentrum in Haag ihr eigenes Reich.

VAT-Ausbildungszentrum.

Im Ausbildungszentrum der VAT wartet auf die zukünftigen Lernenden eine angenehme Umgebung mit moderner Infrastruktur. Während der ganzen Lehrzeit werden die jungen Erwachsenen von einem kompetenten und engagierten Berufsbildner-Team mit Rat und Tat begleitet und unterstützt. Dadurch machen die angehenden Polymechaniker, Produktionsmechaniker und Konstrukteure mehr als «nur» einfach eine Lehre. Sie werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten gefördert und gefordert und sind Teil der weltweiten VAT Familie.

Die Berufsausbildungsprofile sind spannend und komplex. Theorie und Praxis verbindet sich jeweils schnell und stetig. Das Erlernen von Mess- und Prüftechnik, manueller Fertigungstechnik sowie die Grundlagen der maschinellen Fertigungstechnik und der CNC- Technik gehören dabei ebenso zur Ausbildung, wie das Erlernen des konventionellen Drehens, Fräsens und Flachschleifens.

Ausbildung im Fokus:

Lehrstellen 2019

Konstrukteur/in

Produktionsmechaniker/in

Polymechaniker/in

Die Zukunft beginnt jetzt! informieren - bewerben - starten.

VAT Ausbildungszentrum

Scharastrasse 7, CH-9469 Haag

Jetzt bewerben. Allen interessierten Lernenden und deren Angehörigen bietet die VAT AG nun die Möglichkeit sich über die weltweit tätige VAT Vakuumventile AG im Allgemeinen und die Ausbildungsmöglichkeiten zum Polymechaniker, Konstrukteur und Produktionsmechaniker - mit oder ohne BMS Abschluss - zu informieren. Wie? Über die Webseite oder telefonisch kann ein Besuchstermin und/oder ein Schnuppertraining vereinbart werden. Das Berufsbildner-Team Claudio Reichmuth, Thomas Mayer und Stefan Berginz freuen sich darauf, Interessierten das Ausbildungszentrum, die Arbeitsplätze und die Werkstatt vorzustellen sowie die Abläufe der Ausbildung zu erläutern und offene Fragen zu klären.

Dabei wird bestimmt manch einer staunen, wo und wie die Vakuumventiltechnik der VAT überall in unserem Alltag zum Einsatz kommt: in Handys, Autos etc.

Worauf warten. Die Zukunft beginnt jetzt. Die Ausbildungsplätze 2019 werden bald vergeben.

VAT Vakuumventile AG

Seelistrasse 1, CH-9469 Haag +41 81 771 61 61 www.vatvalve.com>Karriere>Berufsbildung

10 09/2018 lie:zeit
wagner.li www.vatvalve.com > Karriere > Berufsbildung

Unsere Ausbildungsangebote für 2019

• Fachfrau/-mann Gesundheit FZ

• Fachfrau/-mann Hauswirtschaft FZ

• Kauffrau/-mann EFZ

• Systemgastronomiefachfrau/-mann EFZ

Weitere Informationen findest Du unter www.landesspital.li. Wir freuen uns auf Dich.

11 09/2018 lie:zeit +423 235 44 11 • www.landesspital.li DEIN SPITAL DEINE LEHRE

Auf in die Berufswelt!

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Du startest Deine berufliche Zukunft in einem interessanten und internationalen Umfeld im Liechtensteiner Treuhandwesen, wirst dabei von qualifizierten Ausbildnern betreut und baust Dir ein solides Fundament für Deinen weiteren beruflichen Weg auf. Während der dreijährigen Lehrzeit lernst Du viele verschiedene Bereiche unseres Unternehmens kennen, z.B.:

• Treuhandabteilungen

• Buchhaltung

• Marketing

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Bist Du aufgeschlossen, arbeitest gerne im Team, magst den Kontakt zu unterschiedlichen Menschen, hast zudem Freude an Sprachen und Zahlen sowie der Arbeit am Computer?

Dann freuen wir uns, Dich an einem Schnuppertag kennen zu lernen.

Wir bieten ein vielseitiges und interessantes Arbeitsgebiet, attraktive Anstellungsbedingungen mit Freiraum zur Weiterentwicklung und eine solide Unternehmenskultur.

Deine vollständige Bewerbung sende bitte an: Jasmin Jäger, Leiterin Personal, bewerbung@atu.li oder unter +423 237 32 38 für erste Fragen auch gerne telefonisch

Wir sind ein international tätiges Treuhandunternehmen im Fürstentum Liechtenstein. F u n & C o l o r Atelier B&B AG I Zollstrasse 46 I 9490 Vaduz www atelierbb li I info@atelierbb li Tel +423 232 19 75 I Fax +423 232 19 76

Die AIBA ist das Kompetenzzentrum für internationale Bildungsangelegenheiten in Liechtenstein. Sie betreut fünf Bildungsprogramme und fördert die Weiterbildung von jungen Fachpersonen sowie Bildungsverantwortlichen in ganz Europa und darüber hinaus.

Agentur für Internationale Bildungsangelegenheiten Kirchstrasse 10 | 9490 Vaduz | info@aiba.li | Tel. +423 236 72 20 | www.aiba.li

A I B A

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Die AIBA weist als Nationalagentur des europäischen Programms Erasmus+ im Bildungsbereich folgende Leistungsbilanz aus:

Leistungsbilanz Erasmus+ 2014 bis 2018

∙ 72 Erasmus+ Projekte in Liechtenstein

∙ 7’000 Teilnehmende auf Vertragsbasis

∙ Ø EUR 145’000 Förderung/Projekt

∙ 230 Partnerorganisationen in Europa

∙ EU-Fördermittel im Umfang von über EUR 10 Millionen wurden zur Stärkung des Bildungsstandorts investiert.

12 09/2018 lie:zeit
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Deine Zukunft. In deiner und unserer Hand.

Wir sind die Neutrik AG. Auf der ganzen Welt vertreten aber in Liechtenstein daheim. Seit über 40 Jahren stellen wir professionelle Steckverbindungen für die Event-Branche und Industrie her. Von der Rock Band über Lichtdesign, von Industrieanlagen bis hin zu TV-Studios: Neutrik-Produkte sind nicht mehr wegzudenken.

Unsere offene und ehrliche Kultur untereinander trägt dazu bei, dass wir einen besonderen Teamspirit haben. Wir versuchen, gegenseitiges Handeln transparent zu halten und in flachen Hierarchien Entscheidungen zu treffen. So kann jeder für seinen Bereich Verantwortung übernehmen.

Du wirst also von Anfang an als vollwertiges Mitglied in den jeweiligen Teams eingesetzt und kannst deine Fähigkeiten im laufenden Betrieb unter Beweis stellen.

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Mehr erfahren? Gerne auch vorab persönlich unter +423 377 22 02.

14 09/2018 lie:zeit

Der Einstieg in die Berufswelt

Mit dem Beginn einer beruflichen Grundbildung eröffnet sich eine neue Welt für die Lernenden. Man erlernt einen Beruf und arbeitet in einem Betrieb mit Erwachsenen mit. Von jährlich 350 bis 400 Schulabgängern in Liechtenstein beginnen etwa 60 bis 70 % eine zwei-, drei- oder vierjährige Berufslehre. Text:

Im August sind wieder viele Jugendliche in ihre Berufslehre gestartet. Wir haben einige Lehrlinge aus verschiedenen Branchen zu ihrem Berufsstart, aber auch Lehrlinge, welche schon mitten in Ihrer Berufslehre stehen, befragt, wie es ihnen in ihrer Ausbildung ergeht.

Ich habe mich für die Lehre, als Mediamatiker beim Radio L (Liechtensteinischer Rundfunk) in Triesen entschieden. Es ist abwechslungsreich und interessant, da ich sehr grosses Interesse an Computer habe. Im ersten Lehrjahr befinde ich mich und darf schon viele Tätigkeiten ausüben. Der Beruf Mediamatiker ist äusserst facettenreich mit verschiedenen Tätigkeiten. An einem Tag darf ich einen Film drehen an einem anderen gestalte ich die Website. Mit grosser Freude schaue ich in die Zukunft und auf eine spannende Lehre.

Ich habe mich für den Beruf Kauffrau EFZ entschieden und absolviere meine Lehre beim Radio L (Liechtensteinischer Rundfunk) in Triesen. Das Radio L bildet dieses Jahr das erste Mal Lehrlinge aus. Mit Elan bin ich in das zweite Lehrjahr eingestiegen. Mein 1. Lehrjahr habe ich in einem anderen Betrieb absolviert, aber es hat für mich nicht mehr gepasst. Die Lehre beim Radio L macht mir mega viel Spass, die Arbeit ist abwechslungsreich und das gesamte Team unterstützt mich sehr. Ich bin froh, dass ich mich entschieden habe den Lehrbetrieb zu wechseln.

15 09/2018 lie:zeit
Milaine Uhlig, Liechtensteiner Rundfunk

Lehrstellen mit Frische-Garantie

Hilcona zählt, nach über 80 Jahren Unternehmensgeschichte, dank Innovation und Pioniergeist zu den frischesten Unternehmen der Lebensmittelbranche. Die Bell-Tochter sucht auch in Zukunft nach neuen, überraschenden Lösungen immer mit dem Ziel, Konsumentinnen und Konsumenten in Europa köstliche und gesunde Genussmomente zu verschaffen. Dafür braucht es Berufsnachwuchs. Hilcona beschäftigt 23 Lernende in sechs Berufsfeldern. Sie reichen von der Lebensmitteltechnologie über Informatik bis zum KV.

Das Unternehmen schnürt für junge Erwachsene ein attraktives Gesamtpaket: Kennenlern-Workshops, Erlebnistage oder die Mitarbeit in Projekten gehören dazu, eine konsequente Lernbegleitung und individuelle Förderung ebenfalls. Die Breite und Tiefe des Produktesortiments macht Hilcona zu einem einzigartigen Arbeitgeber. «Wir bieten Abwechslung und viel Gestaltungsspielraum», sagt Günter Grabher, Koordinator Berufsbildung bei Hilcona. «Darüber hinaus ist uns der persönliche Kontakt zu den Eltern ein grosses Anliegen, sie interessieren sich stark für die Ausbildung ihrer Kinder und möchten auch die Ausbildnerin, den Ausbildner persönlich kennen. Diesem Wunsch kommen wir gerne nach.» Für Sommer 2019 sucht Hilcona acht neue Lernende in allen sechs Berufsfeldern. Interessentinnen und Interessenten finden Informationen dazu auf

«Hilcona unternimmt eine Menge, damit sich Lernende wohl fühlen. Besonders interessant ist, dass ich mich vertieft mit den Hygienebestimmungen der Lebensmittelbranche auseinandersetzen kann. Für viele Schulkolleginnen und Schulkollegen ist das kein Thema.»

www.hilcona.com

16 09/2018 lie:zeit
Valeria Labandeira, Logistikerin, 2. Lehrjahr

Ich habe mich für den Beruf Automobilmechatroniker entschieden und absolviere meine Lehre bei der Wohlwend Garage AG in Nendeln. Ich befinde mich derzeit im 4. Lehrjahr. Die vielseitige Tätigkeit in diesem Beruf hat mich schon beim Schnuppern begeistert, auch die Arbeit rund um die Automobilbranche interessiert mich sehr.

Altin Rizanaj, Wohlwend Garage AG

Ich absolviere meine Ausbildung zum Anlagenführer bei Hilcona in Schaan und befinde mich im 3. Lehrjahr. Was mich fasziniert, ist die Vielfalt der Technologien, mit denen wir hier arbeiten, und die breite Palette von Produkten, die wir herstellen. Gut auch, dass wir von unseren Ausbildnerinnen und Ausbildnern optimal begleitet werden. Nach der LAP möchte ich selbst Ausbildner werden.

Ich habe mich für die 3-jährige Lehre zur Kauffrau entschieden und absolviere meine Lehre bei der Liechtensteinischen Landesbank. Zurzeit bin ich im 2. Lehrjahr und es gefällt mir sehr gut. Ich arbeite gerne am PC und freue mich, wenn ich selbständig arbeiten kann. Zudem finde ich die KV-Lehre eine gute Grundausbildung mit der Möglichkeit sich später individuell weiter zu bilden.

Lea Müller, LLB AG

Ich lerne Fachfrau Gesundheit FaGe und arbeite bei der Liechtensteinischen Alters- und Krankenhilfe LAK im Haus St. Laurentius in Schaan. Derzeit befinde ich mich im 3. Lehrjahr. Fachfrauen oder Fachmänner Gesundheit betreuen kranke oder betagte Menschen. Mir macht vor allem der Umgang mit anderen Menschen Freude. Ich möchte anderen Personen helfen und sie Im Alltag unterstützen. Die Lehre gefällt mir, da sie sehr abwechslungsreich ist und ich täglich Neues dazu lernen kann.

Ich habe mich für eine Lehre als Kaufman EFZ B-Profil entschieden, da ich schon bei den Schnuppertagen sehr viel Spass gehabt habe und mir die aufgetragenen Arbeiten sehr gut gefallen haben. Die Lehre absolviere ich bei 100pro der Berufsbildung in Liechtenstein, das heisst ich arbeite in zwei Betrieben (Verbundausbildung). Derzeit befnde ich mich im 3. Lehrjahr und die Lehre gefällt mir sehr gut.

Nico Ender, 100 pro der Berufsbildung in Liechtenstein (ARGUS und Sozialfonds)

Ich habe mich für die Lehre als Gärtnerin Fachrichtung Landschaft entschieden. Ich absolviere meine Lehre bei der Müko Gartengestaltung in Mauren und bin im 1. Lehrjahr. Ich wollte einen abwechslungsreichen Beruf erlernen, bei dem ich mich körperlich betätigen und auch im Freien arbeiten kann. Es war zwar eine grosse Umstellung vom schulischen Alltag in den Berufsalltag, aber die Lehre gefällt mir sehr gut und auch das Team ist ganz toll.

18 09/2018 lie:zeit
Mertcan Tedik, Hilcona AG

Unsere Regionalen Schreinereien aus dem Fürstentum Liechtenstein sowie den Untersektionen Sarganserland/Werdenberg, Obertoggenburg sowie dem Rheintal bieten jährlich über 50 Lehrstellen an.

Die Ausbildung zum Schreiner wird in zwei Hauptrichtungen angeboten Einerseits als Schreiner mit Fachrichtung Möbel/Innenausbau mit Produktionsschwerpunkt von Einzelmöbeln mit unterschiedlichen Beschichtungs- und Belegungsarbeiten, sowie der Oberflächenbehandlung und der Montage beim Kunden. Anderseits als Schreiner mit Fachrichtung Bau/Fenster welcher Bauelemente aus Holz (Türen, Trennwände), Halbfabrikaten, Kunststoffen (Fenster), Gläser und Hilfsmaterialien herstellt und diese selbstständig montiert

In der vierjährigen Lehre ist der Hauptlernort der Betrieb. Während einem Tag in der Woche besuchen die Lernenden die Berufsfachschule in Buchs SG. Die Grundfertigkeiten werden in mehrere Wochenblöcke aufgeteilt und im Schreiner Ausbildungszentrum in Schaan FL erler nt. Es bietet sich auch die Möglichkeit die Berufsmatura parallel zu einer vierjährigen Schreinerausbildung zu absolvieren

Quickfacts:

4 Lehrjahre | Fachrichtung – Möbel/Innenausbau oder Bau/Fenster

Lehrstellen | Liste regionaler Schreinereien

BMS | möglich, mit einem zusätzlichen halben Tag Berufsfachschule

Web:

www.traumjob-schreiner.ch/de/sektion_st_gallen

www.llv.li/#/1789/freie-lehrstellen

Kontakt:

Schreinerverband Kanton St. Gallen

CH-9008 St. Gallen schreinerverband@vssm-sg.ch

Kontakt:

Amt für Berufsbildung und Berufsberatung

FL-9494 Schaan info.abb@llv.li

19 09/2018 lie:zeit
Schreinerverband Fürstentum Liechtenstein & VSSM - Kanton St.Gallen

Deine Lehre bei der Frickbau AG

MAURER / MAURERIN EFZ

Arbeitest du gerne mit den Händen? Und willst du am Abend sehen, was du tagsüber geleistet hast? Dann bist du hier richtig!

Im Hochbau erstellst du Neubauten und trägst dazu bei, dass Bauwerke ihren Wert behalten. Auch das Sanieren und Restaurieren sind wichtige Aufgaben für dich und dein Team. Als Maurer / Maurerin bringst du handwerkliches Geschick, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und Fähigkeiten im Rechnen mit.

Anpacken und im Team eine tolle Leistung erbringen: Das macht Spass. Tag für Tag. Meistens draussen. Nicht immer am selben Ort und nicht täg-

lich lang. Es wird dir nie langweilig, denn der Beruf ist vielseitig. Du trägst dazu bei, die Baustelle einzurichten und alles vorzubereiten. Und dann gilt es, das Mauerwerk und Schalungen zu erstellen, die notwenigen Verstärkungen, Bewehrungen genannt, nach Vorgabe fachgerecht zuu verlegen, Beton korrekt einbringen und zu verdichten und die verschiedensten Pläne korrekt umsetzen.

Werde auch Du Teil des traditionsreichen und schlagkräftigen Team bei der Frickbau AG.

Melde dich bei uns: Roland Ballweber, roland.ballweber@frickbau.com www.frickbau.ch

Elementbau / Industriebau

Binnendamm 2

Postfach 263

FL - 9494 Schaan

T. +423 436 46 40

F. +423 236 46 60

www.frickbau.ch

Hoch- und Tiefbau / Strassenbau

Im alten Riet 19

Postfach 263

FL - 9494 Schaan

T. +423 436 46 00

F. +423 236 46 00

www.frickbau.ch

20 09/2018 lie:zeit

IHRE KARRIERE BEGINNT HIER

Das Grand Resort Bad Ragaz ist das führende Wellbeing & Medical Health Resort in Europa. Wir schaffen die idealen Voraussetzungen für junge Männer und Frauen, in eine erfolgreiche berufliche Laufbahn zu starten.

Jährlich schliessen rund zehn Lernende eine Berufslehre in einem der folgenden Fachbereiche ab:

• Hotelfachfrau/Hotelfachmann EFZ

• Köchin/Koch EFZ

• Restaurationsfachfrau/Restaurationsfachmann EFZ

• Fachfrau/Fachmann Betriebsunterhalt EFZ

• Medizinische/r Praxisassistent/in (MPA) EFZ

• Kauffrau/Kaufmann EFZ (E- oder M-Profil)

• Informatiker/in Fachrichtung Systemtechnik EFZ

Du arbeitest gerne im Team, bist zuverlässig und kannst Dir vorstellen, im führenden Wellbeing & Medical Health Resort deine Ausbildung zu absolvieren? Dann schick uns deine Bewerbungsunterlagen (Motivationsschreiben, Lebenslauf mit Foto, Schulzeugnisse) für eine Schnupperlehre zu. Wenn es dir während den Schnuppertagen bei uns gefallen hat, freuen wir uns auf deine vollständige Bewerbung um eine freie Lehrstelle.

Allfällige Fragen beantwortet Svenja Wyrsch, Lehrlingsverantwortliche im Grand Resort Bad Ragaz, gerne telefonisch unter 081 303 27 09. Deine Bewerbung schickst du am besten per Mail an svenja.wyrsch@ resortragaz.ch.

Der Link zum Online-Portal

www.lie-zeit.li

Das Portal mit aktuellen Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport.

21 09/2018 lie:zeit

Ich absolviere eine 4-jährige Ausbildung zum Kältesystem-Monteur EFZ Fachrichtung Wärmepumpen bei der Kibernetik AG in Buchs und befinde mich im 4. Lehrjahr. Ich würde diese Ausbildung auf jeden Fall weiterempfehlen. Es gibt meiner Meinung nach kaum einen abwechslungsreicheren Beruf. Mitte September werde ich auf Grund guter schulischen und auch beruflichen Zeugnissen an der 2-tägigen Schweizermeisterschaft der Kälteberufe in Bern mein Können unter Beweis stellen.

Ich absolviere eine 3-jährige Lehre als Coiffeuse EFZ beim Coiffeur Gidor in Buchs. Ich habe meine Lehre im 3. Lehrjahr intern gewechselt und habe grossen Spass und Freude an diesem Beruf, da ich täglich mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammen komme. Ich wusste schon sehr früh, welchen beruflichen Weg ich einschlagen möchte. Schon seit dem Kindergartenalter habe ich meinen Freudinnen die Haare frisiert, gewickelt und später auch gefärbt.

Ich habe mich für die Lehre zur Kauffrau entschieden. Mein Ausbildungsplatz ist das Liechtensteinische Landesspital und ich befinde mich derzeit im 3. und letzten Jahr meiner Lehre. Ich mag Kontakt mit Menschen und das Arbeiten am Computer macht mir Spass. Auch, dass ich die KV-Lehre im Bereich der Medizin absolvieren kann, finde ich sehr spannend. Die Lehre gefällt mir sehr gut, man erhält Einblick in viele verschiedene Tätigkeitsbereiche.

Ich habe mich für eine Malerlehre entschieden und absolvierte die ersten beiden Lehrjahre in einem anderen Betrieb. Da es aber nicht mehr gepasst hat, konnte ich im August bei Atelier B&B AG ins 3. Lehrjahr einsteigen. Der Beruf der Malerin ist sehr interessant und abwechs- lungsreich. Es gefällt mir sehr gut.

Desirée Ackermann, Atelier B&B AG

Ich absolviere eine 3-jährige Lehre als Logistikerin EFZ bei der Liechtensteinische Post AG. Derzeit bin ich im 2. Lehrjahr. Ich habe mich für eine Logistiker-Lehre bei der Post entschieden, da mir schon in der Schnupperlehre bei der Post das Team und die Arbeit sehr gut gefallen haben. Die Lehre finde ich sehr spannend.

Ich habe mich für eine Lehre bei der Schreinerei Othmar Oehri AG als Schreiner im Bereich Möbel und Innenausbau entschieden und bin jetzt im 4. Lehrjahr. Für mich war immer schon klar, dass ich den gleichen Beruf erlernen möchte wie mein Vater, der selber einen Schreinereibetrieb führt. Es ist erstaunlich, was man aus dem Rohstoff Holz alles herstellen kann. Die Lehre gefällt mir super, da sich mein Arbeitstag sehr interessant und abwechslungsreich gestaltet.

22 09/2018 lie:zeit
Patrik Gschwend, Kibernetik AG Sylvio Frommelt, Schreinerei Othmar Oehri AG Alessandra Wolfinger, Liechtensteinisches Landesspital Selina Oehri, GIDOR Coiffure
meinen auch

«du – die Unabhängigen»: Spaltung war ein Schock!

Dass der Verein «du – die Unabhängigen» auseinanderbrach, war für viele ein Schock. Was die Spaltung einer Partei hierzulande so schockierend macht, hängt wohl mit dem Mythos zusammen, mit dem Liechtenstein lebt: Wir sind ein kleines Land, man kennt einander, die Wege sind kurz. Das ist es, was unser Land zusammenhält.

Der häufigste Kommentar, der nach der Spaltung der Unabhängigen zu hören war, tönte ungefähr so: Bei denen geht es jetzt gleich zu und her, wie bei den andern. Sind doch alles die gleichen.

Das war natürlich in erster Linie deutliche Kritik an Parteien und Politikern. Die Skepsis gegenüber Parteien und Politikern besteht mindestens seit Beginn der Demokratie. Die Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika befürchteten, dass das demokratische System zu «factionalism» bzw. zur Zersplitterung der Gesellschaft in Sondergruppen führe. James Madison, der 4. Präsident und «Vater der Verfassung» Amerikas, warnte am 23. November 1787 im «Federalist», dass der Aufstieg und Fall von Fraktionen ein unausweichliches Problem in der Demokratie sei. «Die Neigung der Menschen, gegenseitigen Animositäten zu

verfallen, ist so stark, dass dort, wo keine substanziellen Gründe vorliegen, die leichtsinnigsten und überspanntesten Meinungsverschiedenheiten ausreichen, um feindselige Leidenschaften und heftige Konflikte anzufachen.»

Kleiner Rückblick in die Politik-Geschichte Liechtensteins Als feindselige, sozialen Unfrieden stiftendende Gruppe wurde denn auch die erste Partei Liechtensteins, die Christlich-Soziale Volkspartei (Vorgängerin der Vaterländischen Union) dargestellt. Das «Volksblatt» diente damals den Gegnern jeglicher Parteibildung als Sprach-rohr; man befürchtete die Zerstörung der Einheit des Landes und sträubte sich dementsprechend, eine Partei zu bilden, bis es nicht mehr anders ging: 1918, im ersten Wahlkampf in Liechtenstein, traten die «Parteiengegner» noch bewusst nicht als Partei, son -

dern nur als «Wahlliste» an, die im «Volksblatt» publiziert wurde. Die kolossale Niederlage der «Wahl-liste» gegen die neue Partei mag dazu beigetragen haben, dass man noch im gleichen Jahr als Antwort auf die erste Partei die zweite Partei, die FBP, gründete.

Die Abneigung gegen politische Parteien blieb jedoch so gross, dass man das Wort (ausser z. B. im Sinne einer Partei vor Gericht) auch 1921 in der neuen Verfassung nicht verwendete; Liechtensteins Verfassung kennt bis heute keine politischen Parteien, sondern nur «Wählergruppen».

DU ist keine Partei im herkömmlichen Sinn

2012 trat eine Gruppe von Unabhängigen zum Wahlkampf an. Nachdem diese aus dem Stand vier Sitze im Landtag erobern konnten und um als politische Kraft anerkannt zu werden, gründeten sie den politischen Verein «du – die Unabhängigen – für Liechtenstein». Bis heute sehen sich die Unabhängigen nicht als Partei im herkömmlichen Sinne. Die Vereinsstatuten widerspiegeln die Abneigung gegen typische Parteistrukturen. Beispielsweise sollen gemäss Statuten nur gewählte Mandatare Vorstandsmitglieder des Vereins sein; von Vereinsmitgliedern wird verlangt, dass sie diese Statuten explizit anerkennen. Damit setzten die Unabhängigen das Zeichen, dass sie das Volk möglichst direkt, soweit wie möglich ohne eine Partei zwischen Wähler und Gewähl-

te zu stellen, vertreten wollen. Irgendwie schwingt auch in dieser Absicht noch der Wunsch mit, der Spaltung des Volkes in verschiedene Parteilager nicht weiter Vorschub zu leisten.

Von du-Organisationsform fühlen sich Wähler/Innen angesprochen Liechtensteins Wählerinnen und Wähler fühlten sich offenbar angesprochen von dieser Organisationsform. Sie setzten ihre Hoffnung in die Unabhängigen als neue Kraft, gaben ihnen vielleicht ihre Stimme im Vertrauen darauf, dass sie Liechtensteins Politik verändern könnten. Dass sie eben nicht gleich seien wie die andern und die Politik nicht gleich weitergehe wie mit den andern. Nicht zuletzt mit Blick auf die Gemeindewahlen erwarteten viele, dass die Unabhängigen auf dem Erfolg bei den Landtagswahlen 2017 aufbauen könnten.

Dementsprechend gross war die Ernüchterung, als ausgerechnet am Staatsfeiertag der Riss, der seit Längerem durch die Fraktion der Unabhängigen ging, zur offenen Fraktur wurde.

Meinungsverschiedenheiten, Uneinigkeit und leider auch Machtkämpfe lassen sich wohl in keiner politischen Gruppierung vermeiden. Vor allem jungen Parteien und, man darf wohl sagen, einer Partei, die sich als Verein von Unabhängigen versteht, fällt es offensichtlich schwer, zu einem Team zusammenzuwachsen.

23 09/2018 polit:zeit

3 Fragen an …

1Nach der Abspaltung von drei Abgeordneten aus der du-Partei tritt eine weitere Partei bei den nächsten Wahlen (eventuell schon bei den Gemeinderatswahlen) an. Was ist Ihre Meinung?

Auch wenn ich es grundsätzlich sehr begrüsse, wenn sich möglichst viele Personen aktiv für die Gestaltung unseres gemeinsamen Lebensraumes einsetzen wollen, halte ich die derzeitige Modeerscheinung der Parteiaustritte und Neuformierungen für schwierig. In meinen Augen sollten wir wieder vermehrt in Diskussionen den Konsens suchen und nicht den allenfalls bestehenden Konflikten durch Parteiaustritt und allfällige Neugründung einer eigenen, auf Einzelpersonen zugeschnittenen Partei begegnen. Dieser Trend wird meiner Meinung für Liechtenstein eher Rückschritt als Fortschritt bedeuten.

Ganz allgemein handelt es sich bei der Abspaltung der Abgeordneten der DUPartei um eine Aufspaltung einer Oppositionspartei, die die Stabilität unseres Landes nicht berührt, aber dennoch einige rechtliche und politische Fragen aufwirft. Ob die drei Abgeordneten, welche sich von der DU-Partei gelöst haben, eine neue Partei gründen und ob diese neue Gruppierung bei den nächsten Wahlen antritt, wissen wir derzeit noch nicht mit Sicherheit. Falls ja, wird es jedenfalls interessant sein, zu beobachten, ob die DU-Partei oder die neue Partei bei den Wählern besser abschneidet.

Je mehr demokratischer Wettbewerb, desto besser.

Wolfgang

Jürgen

Es ist erfreulich, dass sich in Liechtenstein, langsam aber sicher, eine vielfältige Parteienlandschaft entwickelt. Das ist aus demokratischer Sicht eine Bereicherung. Die Zukunft wird zeigen, ob sich «neue, andere» Parteien längerfristig behaupten können und ob sie überhaupt genügend interessierte Bürger finden, die sich einem öffentlichen Amt stellen. Was früher eine Ehre war, wird heute belächelt. Kurz gesagt, der Pool an möglichen Kandidaten wird nicht grösser, nur weil mehr Parteien antreten. Wir sind ein kleines Land und haben schlichtweg nicht genügend personelle Ressourcen, um so viele politische Ämter immer wieder mit neuen Köpfen auszustatten. Ich würde mich jedenfalls über eine grosse Vielfalt an engagierten Bürgern freuen.

Thomas

Neue Fraktion

Johannes

KAISER

Dass die Opposition sich mit dieser Abspaltung selbst schwächt, ist natürlich bedauerlich. Als direkt Betroffene verleiht uns diese Abspaltung jedoch auch neue Motivation. Im Moment herrscht eine regelrechte Aufbruchstimmung, die wir zusammen mit unseren Unterstützern nützen wollen. Selbstverständlich werden wir auch in Zukunft unsere bisherige Wählergruppe vertreten und uns zum Wohl des Landes engagieren. Bereits jetzt steht fest, dass wir uns schon sehr bald neu organisieren und in Kürze eine neue Partei gründen werden.

Der Landtag ist in Bewegung. Die liechtensteinische Demokratie ist sehr lebendig und wird auf diese Weise – wenn die Prognose in der Fragestellung eintrifft – den Bürgerinnen und Bürgern weitere Wahloptionen eröffnen, ihren Volksvertreterinnen und ihren Volksvertretern das Vertrauen zu schenken.

24 09/2018 polit:zeit
Thomas Vogt Marxer Beck Rehak Kaiser, parteifrei

Noch in diesem Herbst soll das Blockchain-Gesetz in den Landtag kommen. Kann unsere Bevölkerung davon langfristig profitieren?

Davon bin ich überzeugt. Blockchain-Anwendungen sind eine Realität und werden künftig in vielen Wirtschaftsbereichen, nicht nur für Kryptowährungen, eingesetzt. Hier eine führende Position einzunehmen, stellt für Liechtenstein eine grosse Chance dar. Bereits heute siedeln sich neue Blockchain-Unternehmen in Liechtenstein an und schaffen Arbeitsplätze. Davon profitiert unser Wirtschaftsstandort und damit die ganze Bevölkerung. Ich sehe zudem auch Parallelen zu den 1920er-Jahren, als das Personen- und Gesellschaftsrecht (PGR) geschaffen wurde. Die Entwicklungen konnten damals noch nicht vorausgesehen werden – aber die Politik sah eine Chance und ergriff sie beherzt.

Der Blockchain-Bereich bietet wohl für das Land Liechtenstein sehr viele Chancen, aber auch Risiken. In diesem Bereich wurden in Liechtenstein auch schon einige Arbeitsplätze geschaffen, und es ist zu erwarten, dass auch einiges Steuersubstrat generiert werden kann, welches dem Land Liechtenstein zugutekommt. Bei der Behandlung und Erarbeitung des Blockchain-Gesetzes werden wir uns dann insbesondere auch mit den Risiken befassen müssen und versuchen, diese bestmöglich zu minimieren, ohne die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für diesen neuen Geschäftsbereich unnötig zu verschlechtern

Für eine verbindliche Aussage, wie sich das Gesetz selbst und noch mehr, wie es sich auf die Bevölkerung auswirkt, ist es zu früh.

Wie beurteilen Sie die Vision 2050 von der Plattform «Entwicklungskonzept Liechtensteiner Unterland und Schaan»?

Wie schon mehrfach erwähnt, braucht es in meinen Augen neben langfristig angelegten Strategien auch kurz- und mittelfristige, konkrete Massnahmen. Es ist wichtig, die aktuellen, bekannten Probleme zu lösen. Dazu braucht es meines Erachtens auch keine weiteren «Visionen» oder Studien – solche gibt es schon zuhauf. Jetzt ist Handeln angesagt. Und das Heft des Handelns liegt bei Verkehrsminister Daniel Risch. Ich erhoffe mir deshalb, dass die bekannten Probleme mit den ebenfalls bekannten Lösungen noch in dieser Legislaturperiode angegangen werden. Vor allem die Betroffenen brauchen Lösungen und keine neuen Visionen, Konzepte oder Studien.

Die von der Plattform «Entwicklungskonzept Liechtensteiner Unterland und Schaan» erarbeitete Vision 2050 erachte ich als einen wichtigen Schritt bei der gemeinsamen Herangehensweise an die Verkehrsthematik. Hervorzuheben ist, dass die Vision von allen Unterländer Gemeinden, der Gemeinde Schaan sowie Vertretern der Regierung und der Verwaltung erarbeitet wurde. Das gemeinsame Vorgehen ist aus meiner Sicht eine Grundprämisse, um Lösungen für den Verkehr zu finden. Der Einbezug der Bevölkerung erscheint mir dabei unerlässlich. Ich freue mich, wenn die Regierung – wie mit dem Mobilitätskonzept 2030 angekündigt – auch an Lösungen für das Oberland arbeitet.

Die «Vision 2050» verlangt noch einen Masterplan und eine Strategie. Finden erste Massnahmen vielleicht im Mobilitätskonzept 2030 Niederschlag? Die umliegende Region setzt seit Jahren eine zukunftsträchtige Entwicklung um, während bei uns mit offenen Augen zugeschaut wird, wie Wohn- und Luftqualität sich verschlechtern. Das tut weh. Höchste Zeit, dass ein Soll-Konzept und ein definierter Zeitplan zur Diskussion gestellt wird. Die Uhr tickt.

Liechtenstein braucht dringend neue Ideen und auch den Mut, etwas Neues umzusetzen. Ehrlich gesagt, verstehe ich bisher zu wenig von dieser Materie, um beurteilen zu können, ob dieses neue Gesetz längerfristig Vorteile bringt. Es gilt mit der nötigen Portion Vorsicht an die Sache heran zu gehen. Euphorie ist gut, aber auch gefährlich. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als die Telefonie als das Zukunftsgeschäft angepriesen wurde. Das Silicon-Valley der Telefonie sollte Liechtenstein werden. Das hat zwar nicht ganz geklappt, aber dennoch: Man muss mutig neue Felder öffnen, ohne Risiko kein Gewinn.

Was natürlich absolut Sinn macht, ist die Tatsache dass gemeinsam in die Zukunft geschaut wird. Das Gute daran ist, dass verschiedenste Aspekte in die Planung einfliessen so z.B. Siedlungsentwicklung, Arbeitsgebiete, Natur oder Sport. Hervorzuheben ist auch die Möglichkeit, dass sich die Bevölkerung in den Prozess einbringen kann. Ein solches Vorgehen könnte durchaus als Beispiel für landesweite Planungen dienen. Denn es dient ja dem Ziel, Lebensraum für zukünftige Generationen zu schaffen bzw. zu erhalten.

Blockchain ist nichts als eine Technologie, mit der Transaktionen sicher gemacht werden. Inwiefern diese Technologie Vorteile für Liechtenstein bringen kann, kann nicht seriös beantwortet werden. Grund zur Euphorie besteht jedenfalls nicht, denn andere Staaten, welche eine aktive Investitionsstrategie verfolgen, können hier sehr schnell aufholen. Der Vorteil eines Gesetztes besteht aber darin, dass der Staat einer neuen Branche Rechtssicherheit bieten und die einhergehenden Risiken besser bewirtschaften kann.

Die Blockchain-Technologie wird vom Finanzminister als das grosse, zukünftige Manna für Liechtenstein dargestellt. Natürlich eröffnen sich entsprechende Chancen, der Token-Wirtschaftszweig birgt jedoch auch Risiken. Risiken nicht zuletzt deshalb, weil Kryptowährungen auch in der Kritik stehen und es bereits Missbrauchsfälle gegeben hat. Wenn die Blockchain-Technologie wirklich das «Ein und Alles» wäre, dann wären die Nachbarländer Schweiz und Österreich mit Sicherheit ebenfalls mit grossem Effort an der Sache. Die Vorsicht dieser Länder stimmt mich betreffend unserem Vorprellen etwas skeptisch.

Anlässlich der Behandlung des Verkehrsinfrastrukturberichts im Landtag weise ich jeweils auf die Notwendigkeit einer langfristigen Verkehrsplanung hin. Nur mit einer langfristigen Ausrichtung und mit kleinen Ausbauschritten kann etwas bewegt werden. Aus meiner Sicht ist bedenklich, wie wenig unser Land in den letzten Jahren in die Verkehrsinfrastruktur investiert hat. Leider fehlt der Mut zu grösseren Projekten, die beispielsweise für die Bewältigung des Verkehrsproblems im Unterland dringend an die Hand genommen werden müssten.

Der Verkehrsproblematik im Liechtensteiner Unterland kann nur mit einer gemeinsamen Strategie der Regierung zusammen mit den Unterländer Gemeinden begegnet werden. Das «Mobilitäts-Entwicklungskonzept 2050» dürfte aus meiner Sicht durchaus konkreter formuliert sein. Was mir fehlt, ist der aktive Miteinbezug der Stadt Feldkirch, denn die Zielsetzung, die österreichische und schweizerische Autobahn an der – mit knapp 3 km – engsten Stelle nördlich von Feldkirch zu verbinden, würde das Liechtensteiner Unterland massgeblich vom massiven Durchgangsverkehr entlasten.

25 09/2018 polit:zeit 2
3

Wie viel und welche Sanierung unserer Sozialwerke soll der Bürger noch ertragen?

In den letzten beiden und in der laufenden Legislaturperiode wurde bei jeder Ansprache und in den Interviews der Regierung die Wichtigkeit von gesunden Staatsfinanzen, der Sanierung des Staatshaushaltes und – im gleichen Atemzug – die Notwendigkeit der Sanierung der Sozialwerke und Sozialversicherungen betont. Das ist sicher wichtig. Doch das Limit der Ausquetschung der mittelständischen Familien, Alleinerziehenden und Senioren im Rentenalter ist bereits überzogen. Text: Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter (parteifrei)

Wie wurde der Staatshaushalt durch die Regierung saniert? Zu einem erheblichen Teil durch massive Reduktionen der staatlichen Beitragsleistungen an die AHV und die Krankenversicherung. Ein Blick auf die zentralen Stellschrauben, derer sich die Regierung bediente, zeigt auf, dass immer wieder der Mittelstand am meisten tangiert wurde:

• Der staatliche Beitrag zur Nichtbetriebsunfallversicherung (NBU) wurde abgeschafft und auf den Bürger überwälzt: 12,5 Millionen Franken.

• Der staatliche Beitrag an die Arbeitslosenversicherung ALV wurde um 4,8 Millionen Franken gekürzt.

• Der AHV wurden 45 Millionen Franken an staatlichen Beiträgen entzogen.

• Der staatliche Beitrag an die Krankenversicherung wurde um 24 Millionen Franken gekürzt.

Bei den Sozialversicherungen und Sozialwerken wurden diese Mindereinnahmen durch den Abbau von Leistungen bzw. die Erhöhung von Beiträgen kompensiert. So sind diese zwar gesichert, doch die Frage steht im Raum: Wie geht es den Bürgerinnen und Bürgern, den Versicherten?

Keine Angst vor der Demografie

Die bescheidene Lohnentwicklung der letzten Jahre kann die ge-

»Besonders ins Gewicht fallen für den Einzelnen die hohen Krankenkassenprämien mit den massiv gestiegenen Kostenbeteiligungen (Franchise).

Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter

stiegenen Beiträge für ALV, NBU, AHV und vor allem betreffend der Krankenkassenprämie für den Einzelnen nicht mehr kompensieren. Für die AHV bedeutet diese nicht adäquate Lohnentwicklung de facto eine geringere Lohnsumme. Dieser Aspekt taucht in der Diskussion nicht auf. Die Schuld an der sich öffnenden Schere zwischen Lohnsumme und Ausgaben wird auf die demografische Entwicklung geschoben, obwohl diese nur einen Teilaspekt darstellt und relativiert werden kann. So wird beispielsweise bei näherer Betrachtung der Aussage, künftig werde ein Junger für einen Rentner aufkommen müssen, wo früher das Verhältnis 3:1 herrschte, schnell klar, dass die Zahl der 20- bis 64-Jährigen (und potenziell Beschäftigten) zwar abgenommen und die der über 64-Jährigen zu-

genommen hat. Das Verhältnis von Beschäftigten mit Lohnbeiträgen an die AHV zu AHV-beziehenden Rentnern stellt sich dennoch nicht ganz so dramatisch dar, wie dies immer wieder drastisch an die Wand gemalt wird. Im Gegensatz zu früher arbeiten immer mehr Frauen auch nach der Geburt der Kinder weiter und tragen erheblich zur Lohnsumme der AHV bei.

Erhöhung der Eigenverantwortung durch Erhöhung der Franchisen?

Besonders ins Gewicht fallen für den Einzelnen die hohen Krankenkassenprämien mit den massiv gestiegenen Kostenbeteiligungen (Franchise). Erstere sind hauptsächlich auf die Kürzung des Staatsbeitrages zurückzuführen, letztere auf die Gesetzesan-

passung, die auf der Behauptung beruht, mit höherer Kostenbeteiligung werde die Eigenverantwortung des Versicherten erhöht. Die Erhöhung der Eigenverantwortung sei nötig, so die Regierung – namentlich der Gesundheitsminister –, weil der Liechtensteiner zu häufig, jedenfalls aber wesentlich häufiger als unser Schweizer Nachbar zum Arzt gehe. Mit Zahlen belegt wird dies allerdings nirgends. Zweifeln daran lässt auch die Tatsache, dass die ambulanten Arztkosten (pro Kopf) in Liechtenstein zwar erheblich höher als im Schweizer Durchschnitt oder dem Kanton St. Gallen sind, die ambulanten Spitalkosten (pro Kopf) aber um einiges niedriger ausfallen. Die totalen ambulanten Kosten pro Kopf im 2017 betragen in Liechtenstein 1‘559 Franken, im Schweizer Durchschnitt 1‘667 Franken und in St. Gallen 1‘432 Franken. Liechtenstein hat also niedrigere ambulante Kosten als der Schweizer Durchschnitt und rund 8 % höhere als der Kanton St. Gallen. Gehen wir also wirklich öfter zum Arzt oder geht der Schweizer eher in ein Spitalambulatorium?

Fazit

Bei Eingriffen in unsere Sozialwerke vorher die richtigen Fragen zu stellen, ist elementar, damit die getroffenen Massnahmen für die Einwohnerinnen und Einwohner nicht eine negative Wirkung auslösen.

26 polit:zeit 09/2018

Bodenständige und volksnahe Politik

Wir – die Abgeordneten Erich Hasler, Herbert Elkuch und Thomas Rehak – haben uns im Landtag als neue Fraktion formiert. Möglich wurde dies aufgrund einer vom Landtagspräsidium ausgearbeiteten Vereinbarung und eines nachfolgenden, einstimmigen Landtagsbeschlusses. Der Wortlaut der Vereinbarung war bereits vor der Landtagssitzung mit allen Parteien abgestimmt worden. Der vorläufige Name «neue Fraktion» wurde vom Präsidium bestimmt.

Text: Thomas Rehak, Landtagsabgeordneter (Neue Fraktion)

In den kommenden Tagen werden wir uns als Verein organisieren, der die neue Partei repräsentieren wird. Unsere grundsätzliche politische Ausrichtung wird sich nicht ändern. Wir werden weiterhin unsere Wählergruppe vertreten und unseren Werten treu bleiben. Den eingeschlagenen Kurs einer bodenständigen und volksnahen Politik führen wir weiter, allerdings mit stärkerem Einbezug der Bevölkerung.

Anlässlich der September-Landtagssitzung wurde unsere Interpellation zur Entwicklung des Ausländeranteils, den Einbürgerungsbedingungen und dem Einbürgerungsverhalten diskutiert. Es hat sich gezeigt, dass das ordentliche Einbürgerungsverfahren (Abstimmung) kaum noch zur Anwendung kommt. 95 % aller Einbürgerungen erfolgen im erleichterten Verfahren infolge längerfristigen Wohnsitzes oder Eheschliessung. Wir sind der Ansicht, dass die minimale, fünfjährige Wartefrist für die Einbürgerung infolge Eheschliessung hinaufgesetzt werden sollte – dies angesichts der Tatsache, dass andere hier wohnhafte Ausländer 30 Jahre warten müssen, bis sie sich erleichtert einbürgern lassen können.

Verschärfung der Einbürgerungskriterien

Wir sind der Meinung, dass die Ermöglichung der doppelten Staatsbürgerschaft beim Stimm-

volk nur dann eine Chance auf Zustimmung hat, wenn die Einbürgerungskriterien gleichzeitig verschärft werden. Eingebürgert werden sollen nur diejenigen, die wirklich integriert sind. Wir befürworten beispielsweise eine Anhebung des zur Einbürgerung erforderlichen Sprachniveaus auf B2 (derzeit B1) und die Aufnahme weiterer Bedingungen, wie sie bereits in der Schweiz gelten.

Erfreulicherweise wurde unsere in der Interpellation gemachte Anregung, die doppelte Staatsbürgerschaft bilateral zu regeln, von mehreren Abgeordneten befürwortet. Dies würde bedeuten, dass die doppelte Staatsbürgerschaft nur den Staatsangehörigen jener Staaten gewährt würde, die Liechtenstein Gegenrecht gewähren. Eine solche Regelung kennt zum Beispiel Deutschland, wo im Gesetz geregelt ist, mit welchen Staaten die doppelte Staatsbürgerschaft anerkannt wird. Jedenfalls möchten wir, dass dieses heikle Thema dem Volk zur Abstimmung vorgelegt wird.

Mit Umweltschutz unvereinbar Herbert Elkuch hat mit seiner Interpellation die Auswirkungen des im März beschlossenen CO2 -Gesetzes von der Regierung darlegen lassen. Interessant sind die Resultate zur Kehrichtverbrennung in Buchs. In den vergangenen Jahren waren die drei Ofenlinien zu 97,3 % ausgelastet. 535 Tonnen Müll werden täglich ver -

brannt, von dem nur 25 % aus dem Einzugsgebiet stammen. Die Auslastung von 97,3 % bedeutet, dass die Anlage auch im Sommer auf Volllast betrieben wird, obwohl die angeschlossenen Wohnungen im Sommer kaum beheizt werden müssen. Es ist mit dem Umweltschutz unvereinbar, im Sommer Müll von weither zu holen und zu verfeuern, obwohl die Wärme nicht abgesetzt werden kann.

Demnächst erwarten wir von der Regierung zu den von uns eingereichten Postulaten «Gleichbehandlung der Familien in Liechtenstein» (eingereicht am 17.8.2017) und «Postulat

zur Familienunterstützung» (eingereicht am 13.3.2018) einen Bericht und Antrag. Die Unterstützung der Familien bleibt für uns nach wie vor ein wichtiges Anliegen.

Öffentliche Informationsveranstaltung der «Neuen Fraktion» Wie sehen die weiteren Pläne der «Neuen Fraktion» aus? Mehr dazu erfahren Sie an der öffentlichen Informationsveranstaltung am 21. Sept. 2018, wozu wir alle Interessierten schon heute herzlichst einladen. Wir freuen uns, mit Ihnen gemeinsam konstruktiv über Sachpolitik zu diskutieren.

»Unsere grundsätzliche politische Ausrichtung wird sich nicht ändern. Wir werden weiterhin unsere Wählergruppe vertreten und unseren Werten treu bleiben.

27 polit:zeit 09/2018
«Neue Fraktion» hat die Arbeit aufgenommen –Verein wird zeitnah gegründet

Ruggell feiert die UNICEF Zertifizierung «Kinderfreundliche Gemeinde»

Am 20. Juni 2018, kurz vor den Sommerferien, hat die Jury der UNICEF Schweiz in Zürich einstimmig entschieden, Ruggell als erste Gemeinde Liechtensteins mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» zu zertifizieren. Besonders hervorgehoben wurde in der Evaluation die sehr gute Zusammenarbeit in Ruggell zwischen Schule, Jugendarbeit, Verwaltung und Politik. Gemeinsam laden die Gemeinde Ruggell und UNICEF Schweiz am Freitag, 21. September 2018, zu einem Festakt ein.

28 09/2018
Grosse Freude herrscht bei der Projektgruppe UNICEF und allen Kindern: Gruppenbild mit Vorsteherin Maria Kaiser-Eberle.
polit:zeit

Im Gespräch mit Gemeindevorsteherin Maria Kaiser-Eberle und Dr. Klaus Tschütscher, Vorstandsmitglied von UNICEF Schweiz

Frau Kaiser-Eberle, am 21. September 2018 erhält Ruggell die Auszeichnung «Kinderfreundliche Gemeinde» von der UNICEF überreicht. Was bedeutet das für Sie als Vorsteherin und die Gemeinde Ruggell?

Maria Kaiser-Eberle: Ich freue mich sehr, dass Ruggell als erste Gemeinde in Liechtenstein diese Auszeichnung von UNICEF Schweiz erhalten wird. Für uns wird dies ein sehr grosser Tag. Die Kinder und Jugendlichen sind unsere Zukunft. Wir wollen sie ernst nehmen und jetzt schon in geeigneter Weise mitarbeiten und ihre Ideen einbringen lassen. Die Partizipation der Kinder und Jugendlichen in Ruggell können wir nun im Rahmen dieses UNICEF-Projektes festigen und durch den ständigen Austausch mit der UNICEF Schweiz sowie anderen UNICEF Gemeinden ständig weiterentwickeln.

Das Projekt erreicht ein erstes Ziel, für das viele Personen aus der Verwaltung, Schule, Schulrat und der offenen Jugendarbeit intensiv gearbeitet haben. Die Kinder und Jugendlichen haben sich in den Workshops sehr gut eingebracht und engagiert. Eine besondere Freude ist es für mich zudem, dass der ehemalige Regierungschef und Ruggeller Dr. Klaus Tschütscher seit einigen Jahren als Vorstandsmitglied bei der UNICEF Schweiz mitwirkt und so ebenfalls diese Werte und Ideale mitträgt.

Herr Dr. Tschütscher – Ruggell wird die erste Gemeinde in Liechtenstein sein, welche diese Auszeichnung erhält. Was bedeutet das für die UNICEF Schweiz?

Dr. Klaus Tschütscher: Es freut mich natürlich riesig, dass meine Heimatgemeinde die erste Gemeinde in Liechtenstein ist, welche diese Auszeichnung erhalten wird. Maria Kaiser-Eberle als Gemeindevorsteherin und die Verantwortlichen der Gemeinde haben die Initiative, die UNICEF-Zer-

tifizierung als kinderfreundliche Gemeinde anzugehen, ohne mein Zutun als Delegierter und Vorstandsmitglied von UNICEF ergriffen. Umso grösser war dann meine Freude, als ich davon in der Vorstandssitzung erfahren habe. Diese Entschlossenheit zeugt gleichzeitig von Verantwortungsgefühl und Weitsicht. Dazu möchte ich allen Involvierten von Herzen gratulieren. Für uns bei UNICEF Schweiz war es gleichzeitig eine Bestätigung, dass unsere Organisation für Liechtenstein eine herausragende Bedeutung hat und umgekehrt. Wir sind im Namen des gesamten Kinderhilfswerks sehr dankbar dafür, dass wir schon in der Vergangenheit stets sehr grosszügige Zuwendungen und Spenden aus Liechtenstein entgegennehmen durften. Nun erfährt die Beziehung mit der Auszeichnung von Ruggell eine weitere, bleibende Vertiefung. Ich erhoffe mir, dass alle anderen Gemeinden des

Landes der Vorreiterrolle Ruggells folgen und Liechtenstein so zum ersten kinderfreundlichen Land der Welt machen.

Frau Kaiser-Eberle, wie war der Weg bis zu dieser Auszeichnung und was musste alles dafür unternommen werden?

Maria Kaiser-Eberle: Einen kleinen Workshop bei einem Besuch in der Primarschule oder die Einladung für ein Treffen und Kennenlernen der Verwaltung machte ich immer wieder. Bei all der Arbeit ist es aber oft schwierig, ohne klares Konzept an einer Sache dranzubleiben. Unser Gemeindesekretär Christian Öhri brachte die Information über diese Möglichkeit aus einer Weiterbildung in Olten mit. Ich war sofort begeistert und sah damit die Möglichkeit, an der Thematik dranzubleiben. Unser Gemeinderat war sehr interessiert und positiv eingestellt und so wurde gemein-

sam und einstimmig als erster Schritt eine Standortbestimmung beschlossen. Die Standortbestimmung zeigte uns sehr gut auf, wo die Gemeinde bereits gute Arbeit geleistet hat. Sie zeigte aber auch auf, wo noch Potentiale sind. Es folgte ein Bevölkerungsworkshop mit einem separaten Jugendtisch sowie diverse Veranstaltungen und Workshops mit Kindern.

Schliesslich entstand ein Aktionsplan mit zwölf Massnahmen, welche nun in den kommenden vier Jahren umgesetzt werden. Dabei geht es um Massnahmen rund um den sicheren Schulweg und Weg zu den Freizeiteinrichtungen, die Subvention von Schülerabos, so dass Jugendliche auch in der Freizeit den Linienbus kostenlos benutzen können. Im Weiteren geht es um die Überprüfung der Spielplätze sowie die Realisierung einer Pumptrack-Anlage.

29 09/2018
polit:zeit
Dr. Klaus Tschütscher und Vorsteherin Maria Kaiser-Eberle.

Herr Dr. Tschütscher, die Auszeichnung «Kinderfreundliche Gemeinde» wird von nun an Ruggell begleiten. Was bedeutet dies, was sind die Verpflichtungen, aber auch die Vorteile?

Dr. Klaus Tschütscher: Die Vorsteherin und ich sind hier in Ruggell aufgewachsen und so wissen wir eigentlich seit langem schon, wie kinderfreundlich unsere Gemeinde seit jeher ist. Jetzt wird diese Tatsache durch eine starke Marke sowie Auszeichnung bestätigt und belohnt die Aktivitäten der Gemeinde. Die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Ruggell und UNICEF Schweiz war während des gesamten Prozesses hervorragend, da gab es bei UNICEF Schweiz sehr viel Lob. Auch wurde die Auszeichnung im Rekordtempo erreicht, weil die Voraussetzungen optimal gegeben waren. Die Auszeichnung und Anerkennung wird die Gemeinde von nun an begleiten, sei es durch Veranstaltungen, Erfahrungsaustausche schweizweit mit den UNICEF-Gemeinden oder Weiterbildungen. Die Auszeichnung beinhaltet aber auch die Verpflichtung, den Aktionsplan umzusetzen und dran zu bleiben. Bereits nach zwei Jahren wird ein erster Zwischenbericht erwartet und nach vier Jahren erfolgt eine Re-Zertifizierung. Ruggell wird sich in der Region als kinderfreundliches Dorf positionieren und für die Gemeinde bedeutet dies, die Verantwortung für diese Verpflichtungen auch zu übernehmen. Diesbezüglich bin ich aber total entspannt, weil ich weiss, dass in Ruggell den Worten oder eben der Auszeichnung auch Taten folgen werden.

Frau Kaiser-Eberle, warum soll man sich die Ideen und Anregungen von Kindern überhaupt anhören?

Maria Kaiser-Eberle: Kinder sind sehr wohl fähig, sich einzubringen. Es ist uns wichtig, dass sie ihre Ideen darlegen und dass darüber diskutiert wird. An der Kinderkonferenz waren «Luftschlösser» – wie zum Beispiel ein Einhorn-Laden – erwünscht. Die Kinder nahmen dabei diese Möglichkeit auch wahr, frisch von der Leber ihre Wünsche aufzuschreiben oder aufzuzeichnen. Nur war

es dann wichtig aufzuzeigen, warum die Realisierung mancher Ideen nicht möglich ist. So waren an den Workshops auch Fachplaner und Experten dabei, die sich den Fragen der Kinder stellten. Ich denke, so lernen die Kinder früh sich einzubringen, zu Argumentieren und dass man auch in einem demokratischen Prozess etwas bewirken kann, wenn man sich aktiv einbringt. Kinder sind

wo wir sicher noch mehr für unsere Kinder und Jugend machen können. Unsere Kinder dürfen einen hohen Bildungsstandard geniessen und die meisten leben in guten Verhältnissen. Da ermöglicht und fördert der partizipative Prozess und Ansatz die Auseinandersetzung mit Kindern, denen es nicht so gut geht, die in Krisensituationen oder gar im Krieg leben. Diese Bewusstseinsbildung ist ein

Kinder sind unsere Zukunft, sie werden die Gemeinde mitgestalten und sich vielleicht später ebenfalls für die Gemeinde einsetzen.

Maria Kaiser-Eberle, Vorsteherin Ruggell

unsere Zukunft, sie werden die Gemeinde mitgestalten und sich vielleicht später ebenfalls für die Gemeinde einsetzen.

Wir Erwachsene planen, bauen etwas und denken dabei, das ist das Beste für unsere Kinder und unsere Jugendliche. Ist es dies auch wirklich?

Maria Kaiser-Eberle: Ich habe es so wahrgenommen, dass die Kinder und Jugendlichen es sehr geschätzt haben, dass ihre Anregungen gehört wurden. Ich werde von den Kindern auf der Strasse angesprochen, wie es mit den einzelnen Massnahmen läuft. Sie erhalten die entsprechenden Rückmeldungen und Informationen über den aktuellen Stand, und dies gehört ebenfalls zum Prozess dazu. So werden die Kinder auch als Erwachsene vielleicht einmal mit grossem Stolz auf etwas zeigen, was sie als Kind verwirklicht oder mitgewirkt haben.

Dr. Klaus Tschütscher: Wir wissen, dass wir in Liechtenstein in einer privilegierten Situation leben,

wichtiger Teil der Bildung, um ein Verständnis für humanitäre Hilfe zu entwickeln und die eige-

ne Lebenssituation stets aufs Neue schätzen zu lernen.

Herr Dr. Tschütscher, am Wochenende vom 21. September 2018 findet auch die Delegiertenversammlung in Ruggell statt. Was für Entscheide werden da gefällt?

Dr. Klaus Tschütscher: Die Delegiertenversammlung ist das oberste Organ der UNICEF Schweiz. Zum ersten Mal findet die Delegiertenversammlung nun in Liechtenstein statt. Ohne zu wissen, dass Ruggell die Auszeichnung «Kinderfreundliche Gemeinde» erhalten wird, haben wir vor einem Jahr entschieden, dass die diesjährige Delegiertenversammlung in Ruggell stattfinden soll. Dass die Delegiertenversammlung damit die Feier zur Auszeichnung der Gemeinde umrahmt, ist doch wunderbar und grossartig. Die anstehende Delegiertenversammlung wird zudem der Startschuss für eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Liechtenstein und der Schweiz sein. Wir werden inskünftig als «Komitee UNICEF Schweiz und Liechtenstein» auftreten und können so die Interessen als Kompetenzzentrum bezüglich Kinderrechte noch besser wahrnehmen.

Herzliche Einladung an die Einwohnerinnen und Einwohner

Am Freitag, 21. September 2018 laden die Gemeinde Ruggell und UNICEF Schweiz gemeinsam die Bevölkerung um 17.00 Uhr zu einem Festakt in den Ruggeller Gemeindesaal ein. Dabei wird die Zertifizierung «Kinderfreundliche Gemeinde» offiziell überreicht. Zu diesem Anlass werden alle Delegierten der UNICEF Schweiz erwartet, welche an diesem Wochenende auch ihre Jahresversammlung in Ruggell abhalten werden. Die Festreden von Vorsteherin Maria Kaiser-Eberle, Dr. Hans Künzle, Präsident von UNICEF Schweiz, sowie Dr. Klaus Tschütscher als Vorstandsmitglied der UNICEF Schweiz werden von den Kindern musikalisch umrahmt. Der Anlass wird zirka eine Stunde dauern und anschliessend mit einem Festapéro abgerundet.

30 09/2018
polit:zeit

Der Brexit und seine Folgen für Liechtenstein

Im Juni 2016 entschied sich das Stimmvolk des Vereinigten Königreichs für einen Austritt aus der Europäischen Union. Dies hat auch Folgen für Liechtenstein, das bislang noch über den Europäischen Wirtschaftsraum mit Grossbritannien verbunden ist. Text: Heribert Beck

«Das Vereinigte Königreich ist unser siebtwichtigster Handelspartner. Dass es im kommenden Jahr aus der EU und damit dem EWR austreten wird, stellt uns vor Herausforderungen», sagte Aussenministerin Aurelia Frick im Rahmen einer Pressekonferenz Ende August. Sie sei allerdings zuversichtlich, dass Liechtenstein diese Herausforderungen des sogenannten Brexits bewältigen kann. «Wichtig dabei ist, dass weder Liechtensteiner Bürger noch Liechtensteiner Unternehmen im Vereinigten Königreich von allzu grossen negativen Auswirkungen betroffen sind. Ausserdem ist es uns ein grosses Anliegen, ein Regelungsgefälle zwischen EWR- und EU-Staaten zu vermeiden. Denn der Brexit betrifft alle EU- und EWR- beziehungsweise EFTA-Staaten.» Die Schweiz als EFTA-Mitglied gehe zwar einen eigenen Weg in Sachen Brexit, da sie mit Grossbritannien über bilaterale Verträge verbunden ist. Die engen Beziehungen mit der Schweiz gelte es aber auf jeden Fall zu wahren.

Verhandlungen im Block

Um alle mit dem Brexit im kommenden Jahr zusammenhängenden offenen Fragen zu beantworten und professionelle Strukturen zu schaffen, arbeitet das Ministerium für Äusseres, Justiz und Kultur bereits heute an der Zukunft. Unter anderem wurde eine entsprechende Fachexpertenstelle geschaffen und mit Esther Schindler, einer erfahrenen Diplomatin, besetzt. Des Weiteren nutzten Aurelia Frick und die anderen Regie -

rungsräte jede sich bietende Gelegenheit, sich auf Ministerebene mit ihren Amtskollegen auszutauschen. Eine besondere Rolle komme dabei dem Austausch mit den deutschsprachigen Staaten zu, so Frick. «Aber auch vor Ort im Vereinigten Königreich führen wir selbstverständlich Gespräche, und der Statusbericht, den die Regierung vor der Sommerpause noch zur Kenntnis genommen hat, zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.»

Knapper Zeitplan

Die seit Anfang des Jahres existierende Fachexpertenstelle hat mit den Wirtschaftsakteuren im Inland sowie wichtigen internationalen Partnern wie den EFTA-Mitgliedsstaaten Schweiz, Island und Norwegen den Stauts quo und mögliche Szenarien für die Zukunft skizziert. «Auf jeden Fall sollen das gute Funktionieren des EWR und ein reibungslo -

ser Übergang zum neuen Regime sichergestellt sein», wie die zuständige Ministerin ausführte.

«Der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs erfolgt am 29. März 2019. Dies konfrontiert uns mit einem sehr engen Zeitrahmen, und das Ergebnis der britischen Verhandlungen mit Brüssel ist nach wie vor offen», sagte Esther Schindler. Aber auch die Liechtensteiner Regierung behalte sich alle Optionen offen. Esther Schindler wies allerdings darauf hin, dass die günstigen Bedingungen, von denen Liechtenstein durch den EWR profitiert hat respektive heute noch profitiert, kaum mehr zu erreichen seien.

Neue Publikationsreihe

Die Ergebnisse der europäischen Verhandlungen würden in der kürzlich veröffentlichten Broschüre «Liechtenstein und der Brexit: Ausgangslage, strategi -

sche Ziele und Optionen» dargelegt. «Die Reihe trägt den Namen ‹Insight› und wird sich in loser Folge mit aussenpolitischen Fragestellungen auseinandersetzen, um diese interessierten Kreisen näherzubringen», sagte Martin Frick, der Leiter des Amts für Auswärtige Angelegenheiten (AAA) an der erwähnten Pressekonferenz. «Wir haben uns gefragt, welches der ideale Zeitpunkt für eine solche Publikation ist, und sind zum Schluss gekommen, dass es diesen nicht gibt. Teilweise überschlagen sich die Aktualitäten täglich. Wir wollen mit Insight aber unsere Sicht der Dinge zum momentanen Stand der Verhandlungen darlegen.»

Die Broschüre kann beim AAA bezogen werden. info.aaa@llv.li Tel. +423 260 60 58).

31 09/2018 polit:zeit
Esther Schindler, Leiterin der Fachexpertenstelle Brexit, Regierungsrätin Aurelia Frick und Martin Frick, Leiter Amt für auswärtige Angelegenheiten. Quelle: IKR

FC Vaduz: Neuer Trainer, neues Glück?

Der FC Vaduz hat vor zwei Wochen die Reissleine gezogen und den Trainer Roland Vrabec freigestellt. Ein neuer Mann an der Seitenlinie (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe stand sein Name noch nicht fest) soll das Liechtensteiner Challenge-League-Team wieder auf die Erfolgsstrasse führen. Über die wahren Gründe des Trainerwechsels kann nur spekuliert werden. Text: Christoph Kindle

Man habe unmittelbar nach dem enttäuschenden 2:2 gegen Aufsteiger Kriens zwei Tage lang intensive Gespräche mit Trainer Vrabec geführt und hätte dann gemeinsam entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden. So FCV-Sportchef Bernt Haas gegenüber dem Landessender Radio L. Ansonsten gab es von Seiten der Verantwortlichen und auch vom geschassten Coach keine Statements. Man habe Stillschweigen vereinbart, und er werde dieses sicher nicht brechen, so Haas weiter. Somit kann nur spekuliert werden, was tatsächlich zum plötzlichen Vrabec-Abgang geführt hat.

Ergebnisse sprachen nicht für den Coach Roland Vrabec ist seit seinem Amtsantritt am 22. März 2017 als Nachfolger von Giorgio Contini in Vaduz nie wirklich angekommen. Zugegeben: Der Auftakt verlief äusserst unglücklich. Bei seinem Debüt im Auswärtsspiel gegen YB führte Vaduz bis zur 90. Minute mit 2:1, um am Ende doch noch als Verlierer vom Platz zu gehen. Auch in Basel lag Vaduz bis zur letzten Minute vorne, ehe ein äusserst umstrittenes Tor zum Ausgleich führte. Vrabec konnte den Abstieg aus der Super League nicht verhindern und gab sogleich den sofortigen Wie -

deraufstieg als Ziel heraus. Dieses Vorhaben blieb Wunschdenken des 44-jährigen Deutschen. Schon nach wenigen Runden lag der Absteiger im Hintertreffen, nach einer krachenden 0:5-Pleite im Oktober 2017 gegen Xamax wackelte der Stuhl von Vrabec bereits bedenklich. Die Mannschaft fing sich dann etwas und legte im Frühling zu. Trotzdem musste bei einem 4. Rang von einer Enttäuschung gesprochen werden, gemessen an den eigenen Zielvorgaben.

Erreichte Vrabec die Spieler nicht mehr?

Im Hinblick auf die laufende

Saison wurde das Kader deutlich verändert, 13 neue Spieler sollten frischen Schwung bringen. Zunächst schien das tatsächlich auch der Fall zu sein. Vaduz qualifizierte sich gegen das bulgarische Spitzenteam Levski Sofia für die zweite Vorrunde in der Europa League. Aber schon bald verfiel auch die neue Mannschaft in die alten Muster der vergangenen Spielzeit. Nach der einen oder anderen Pleite wirkten die Spieler verunsichert, irgendwie fehlte in den letzten Wochen das notwendige Feuer auf dem Platz. Hier darf man sich natürlich die Frage stellen: Kamen die Worte des Trainers beim Team nicht mehr

32 09/2018 sport:zeit
Der FC Vaduz hat den Trainer Roland Vrabec wegen Erfolglosigkeit freigestellt.

an oder war es seine oft aufbrausende Art, die den Akteuren Moral und Selbstvertrauen raubte?

Das Fass zum Überlaufen brachten dann das Spiel in Rapperswil (1:2-Pleite) und das magere Heim-Remis gegen den Aufsteiger Kriens. Nach dieser Partie schien Vrabec bereits resigniert zu haben. Entgegen seiner Art, stellte er sich den Medien nicht und verschwand wortlos. Hatte man ihm zuvor ein Ultimatum gestellt, und wusste er zu diesem Zeitpunkt bereits, dass es sein letztes Spiel gewesen war?

Stand er wirklich hinter dem Konzept?

Noch eine Frage, die sich aufdrängt: Ist Roland Vrabec wirklich mit letzter Überzeugung hinter dem im Frühjahr herausgegebenen FCV-Konzept gestanden, vermehrt auf junge Spieler aus der Region zu setzen? Vrabec ist sehr ehrgeizig, er will Erfolg, also entsprach der vorgegebene Weg eigentlich nicht unbedingt

seiner Philosophie. Entsprechend lange hatte der Deutsche mit der Vertragsverlängerung gezögert. Noch ein Vorwurf, der im Raum steht: Der Trainer habe sich fast ausschliesslich mit seinen arrivierten Spielern beschäftigt, mit den Jungen hingegen kaum das Gespräch gesucht. Alles Spekulationen, aber wenn der Club über die Hintergründe der Entlassung schweigt …

Drei Spiele innert einer Woche

Auf den neuen Trainer wartet gleich ein happiges Programm, das heisst, er kann gleich Farbe bekennen. Am 23. September steht das Heimspiel gegen Ralf Looses Winterthur auf dem Programm, am Mittwoch, 26. September wartet das Auswärtsspiel gegen den Tabellenzweiten Wil und am Sonntag, 30. September, kommt das Schlusslicht Aarau in den Rheinpark. Dann werden erste Tendenzen unter dem neuen Coach schon erkennbar sein.

Lösungen bis 19. September 2018 an vera.oehri@medienbuero.li

33 09/2018 sport:zeit www.fcvaduz.li liec ht ens tein FC VADUZ FC WINTERTHUR SO, 23. September 2018, 16 Uhr Rheinpark Stadion, Vaduz
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Zu gewinnen FC Vaduz – FC Winterthur So, 23. September um 16.00 Uhr Wie heisst der Trainer des FC Winterthur, dem nächsten Gegner des FC Vaduz?
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Beim USV spielt einer der besten 1. Liga-Stürmer der Schweiz

Neuzugang Sven Lehmann vom FC Gossau bildet zusammen mit Michael Bärtsch ein gefährliches Angriffsduo.

Text: Herbert Oehri

Erstligist USV Eschen/Mauren liegt aktuell auf dem 2. Tabellenrang der 1. Liga (Gr. 3) und hat in dieser Saison noch einiges vor. Das Team befindet sich in einem Hoch und zeigt erstklassigen Fussballsport.

Grund für diese Steigerung ist sicherlich auch der im Winter 2017/18 zum USV Eschen/Mauren gestossene Spitzentrainer

Erik Regtop, selbst Spieler in der höchsten niederländischen Liga und ein gewiefter Taktiker und Trainer.

Regtop kann aber natürlich auch auf einen starken Mannschaftskader zählen. Dazu gehört mit Bestimmtheit auch Neuverpflichtung Sven Lehmann, der in der vergangenen Saison beim FC Gossau mit 17 Treffern den schweizweit 2. Rang eingenommen hat. Momentan liegt er mit 5 Treffern für den USV wiederum im Spitzenfeld der Schweizer Erstliga-Torschützenliste, knapp vor seinem Teamgefährten Michael Bärtsch, einem anderen gefährlichen USV-Stürmer.

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Wir haben mit Sven Lehmann, dem Patenkind der «lie:zeit», nachfolgendes Gespräch geführt:

Sven, du bist das Patenkind der «lie:zeit». Unsere Frage: Wie gefällt es dir beim USV?

Sven Lehmann: Erstmal besten Dank dafür. Mir gefällt es sehr. Es macht Spass, mit den neuen Kollegen Fussball zu spielen. Ich glaube, sehr viele Leute haben den USV sehr gerne. Das spürt man. Das Umfeld und die Infrastruktur sind top.

Was bist du von Beruf und wo arbeitest du?

Ich arbeite bei der Würth Financial Services AG in Rorschach im Büro.

Welches war dein erster Verein und in welchen Clubs hast du bis jetzt gespielt?

Mein erster Verein war der FC Winkeln, dann bin ich mit 12 Jahren zum FC St. Gallen gewechselt. Danach bin ich wieder beim FC Winkeln gelandet, worauf ich dann nach 2 1/2 Jahren zum FC Gossau wechselte und so zum USV gekommen bin.

34 09/2018 sport:zeit
MEHR ALS NUR EIN SPIEL. MBPI. In Liechtenstein. Für Liechtenstein. Landstrasse 11, Postfach 130, 9495 Triesen Telefon + 423 399 75 00, info @ mbpi.li, www.mbpi.li
Sven Lehmann wechselte auf die neue Saison vom FC Gossau zum USV Eschen/Mauren.

An diesem Samstag empfängt der USV deinen früheren Verein, den FC Gossau, zur Austragung des Meisterschaftsspiels der 1. Liga. Wie fühlt es sich an, gegen einstige Fussballkameraden zu spielen?

Das wird schon ein wenig speziell sein, da ich die meisten

auch neben dem Platz noch öfter sehe. Auf dem Platz darf das aber nicht zählen. Wir wollen gewinnen. Das ist klar.

Du gehörst zu den besten Stürmern in der 1. Liga. Das sagt die Statistik der vergangenen Saison beim FC Gossau aus. Wie

Das sind die Haupt- und Co Sponsoren des USV Eschen/Mauren für die Saison 2018/19.

lange warst du beim FC Gossau, wie viel Tore hast du dort erzielt und auf welchem Rang warst du in der Saison 2017/18 in der 1.Liga gesamtschweizerisch laut SFV klassiert? Beim FC Gossau habe ich in der vergangenen Saison gespielt. Ich glaube, ich habe 17 Tore gemacht; was das für ein Rang in

der Torschützenliste war, weiss ich aber ehrlich gesagt nicht. (Es war der zweite Rang von allen Erstliga-Teams inkl. der 1. Liga Promotion gesamtschweizerisch, die Red.).

Erstliga: Meisterschaftsspiel im Sportpark

Samstag, 15. September 2018, 16.00 Uhr

USV ESCHEN/MAUREN : FC GOSSAU

Wir heissen alle Fussballfans im Sportpark USV Eschen/Mauren herzlich willkommen und danken für Ihren Besuch.

Weitere Spiele:

Mittwoch, 19. September 2018: FC Wettswil-Bonstetten – USV Eschen/Mauren, 20.00 Uhr

Samstag, 22. September 2018: USV Eschen/Mauren – FC Mendrisio, 16.00 Uhr

Mittwoch, 26. September 2018: FC Thalwil – USV Eschen/Mauren, 20.15 Uhr

35 09/2018
sport:zeit
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SPIELE HERBSTRUNDE 15.09.2018 16.00 Uhr USV – FC Gossau 19.09.2018 20.00 Uhr FC Wettswil-Bonstetten – USV 22.09.2018 16.00 Uhr USV – FC Mendrisio 26.09.2018 20.15 Uhr FC Thalwil – USV 06.10.2018 20.00 Uhr USV – FC United Zürich 20.10.2018 16.00 Uhr FC Red Star – USV 27.10.2018 16.00 Uhr USV – FC Kosova 03.11.2018 16.00 Uhr FC Baden – USV 11.11.2018 15.30 Uhr FC St. Gallen ll – USV

Liechtensteins Zweitligisten schlagen sich bis jetzt gut

Ohne Zweifel. Liechtensteins Zweitligisten stehen zum Auftakt der Meisterschaft nach drei Spielen r gut da. Nach Verlustpunkten gerechnet (die anderen Konkurrenten spielen am Wochenende die vierte Runde) liegen sowohl der FC Ruggell und das U23-Team des FC Vaduz im Soll. Text: Herbert Oehri

Der FC Ruggell wird von Jahr zu Jahr besser. Zu verdanken ist das vor allen Dingen Spielertrainer Vito Troisio, der das 4. Jahr in der Zweiten Liga beim Unterländer Traditionsverein in Angriff nimmt.

Nach Rang zehn im zweiten und zuletzt auf Rang vier, gehen die Bestrebungen des 32jährigen Coaches in dieser Meisterschaftssaison noch ein wenig weiter. «Mein Ziel ist es unter den ersten Drei in der Meisterschaft 2018/2019 abzuschliessen», meint der Ruggeller Trainer voll Selbstbewusstsein. Dies will er mit einem motivierten Kader erreichen.

Aus den drei Meisterschaftsspielen der neuen Saison holte Rug-

gell aus einem Sieg und einem Unentschieden fünf Punkte. Also

sind die Unterländer noch ungeschlagen. Ruggell soll und möch-

FC Vaduz II: Weiterentwicklung junger Spieler

Die Mission, die dem langjährigen und erfolgreichen Trainer Daniel Sereinig vom FC Vaduz wie auf den Leib geschrieben ist, heisst: junge Spieler, von denen die allermeisten seines Zweitligateams aus der U18 des Liechtensteiner Fussballverbandes (LFV) kommen, weiter zu entwickeln. Das ist dem ehemaligen Fussballprofi beim FC Vaduz bislang auch immer bestens geglückt.

Denn auch auf die neue Saison 2018/2019 hin gab es einen heftigen Umbruch im Kader seiner Zweitliga-Mannschaft. Und so heisst es für Trainer Sereinig wiederum mit einem praktisch neuen Team von vorne zu beginnen. Aus den bisherigen drei Meisterschaftsspielen resultierten bei einem Sieg, einem Unentschieden

und der Niederlage beim starken Tabellenführer Rorschach-Goldach vier Punkte.

Das nächste Spiel steigt an diesem Samstag, 15. September um 17 Uhr beim FC Au-Berneck und am

te unbedingt in der Spielgruppe bleiben.

36 09/2018
sport:zeit
Mittwoch darauf (19.9.) empfängt Vaduz II den FC Montlingen. Hintere Reihe: Elias Quaderer, Marko Zdravkovic, Alexander Marxer, Constantin Marxer, Manuel Ritter, Stefan Maag, Daniel Elmer, Silvan Marxer, Tamer Özcan; Mittlere Reihe: Claudio Beck, Milorad Nikolic, Andreas Kollmann, Sandro Guntli, Vito Troisio, Bata Jovic, Kruno Papec, Reto Bearth, Philipp Augsburger, Nicola Kollmann; Vordere Reihe: Dominik Meier, Luca Ritter, Colin Haas, Pirmin Marxer, Agim Zeqiri, Dominik Seiwald, Simon Maag, Stefan Bischof, Philip Seemann Hintere Reihe: Giorlando Luca, Bajrami Besart, Tiganj Luka, Muratoski Emir, Aliji Elton, Topalli Agon, Gomes Nascimento Yago; Mittlere Reihe: Kindle Fabio (Co-Trainer), Vogt Benjamin, Allen Brian, Gerzic Suad, Djokic Dejan, Hilti Jonas, Caglar Menderes, Sereinig Daniel (Trainer); Vordere Reihe: Birchmeier Noah, Popescu Giovanny, Lüchinger Fabian, Koller Pascal, Weber David, Graber Lukas, Graber Noah

Kathinka will in die Top 100

Bei den US Open hat Kathinka von Deichmann kürzlich Liechtensteiner Sportgeschichte geschrieben. Die 24-jährige Vaduzerin schaff te in New York als erste Liechtensteiner Tennisspielerin den Sprung ins Hauptfeld eines Grand-SlamTurniers. Und nur sehr wenig fehlte und von Deichmann hätte sogar die zweite Runde erreicht. Text: Christoph Kindle

Von Krämpfen geplagt, musste Kathinka von Deichmann im dritten Satz gegen die Ukrainerin Angelina Kalinina aufgeben. Das nächste grosse Ziel lautet nun: Sprung in die Top 100 der Weltrangliste. Die «lie:zeit» hat mit Kathinka von Deichmann gesprochen.

Kathinka, zunächst nochmals zurück zu den US Open und der Aufgabe in der ersten Hauptrunde. Du hattest Krämpfe in den Beinen, hast du zu wenig Flüssigkeit zu dir genommen?

Kathinka von Deichmann: Generell bin ich eigentlich eine schlechte Trinkerin, wenn man es so bezeichnen kann. Aber an diesem heissen Tag habe ich sehr viel getrunken und zwar schon am Tag vor dem Match und auch unmittelbar vor dem Spiel. Aber die Bedingungen waren dann extrem schwer, vor allem die hohe Luftfeuchtigkeit setzte mir mächtig zu, man kann sich das kaum vorstellen. Dazu kam noch die grosse Anspannung und Nervosität, irgendwann ging im dritten Satz einfach nichts mehr.

Du warst nicht die einzige Spielerin, welche mit der Hitze Probleme bekundet hat, und auch bei den Männern mussten einige aufgeben. Macht es Sinn, bei solchen Bedingungen Tennis zu spielen?

Es hat bei den Frauen nach dem zweiten Satz und bei den Männern nach dem dritten Satz 10-minütige Pausen gegeben.

Aber bei dieser hohen Belastung bringt das nur wenig. Meiner Meinung nach ist es gefährlich, bei diesen äusseren Verhältnissen Hochleistungssport zu betreiben, für den Körper ist das brutal. Wie ich aber gehört habe, machen sich die Verantwortlichen des Internationalen Tennisverbandes jetzt Gedanken darüber, wie man das in Zukunft besser lösen kann.

Deine Bezwingerin durfte dann in der zweiten Runde im Hauptstadion von Flushing Meadows gegen die Titelverteidigerin Sloane Stevens antreten. Wie weh hat das getan? Schon ein wenig, weil das genau die Momente sind, für die man Tennis spielt. Auf dem Centre Court bei einem so grossen Turnier spielen zu können, davon träumt man, und ich stand so kurz davor. Schade, aber ich bin sicher, dass die nächste Chance kommen wird.

Insgesamt überwiegt natürlich das Positive, drei Siege in der Qualifikation, 40 WTA-Punkte, knapp 50 000 Dollar Preisgeld. Du konntest mit einem guten Gefühl die Heimreise antreten?

Ich hatte definitiv schon schlechtere Wochen in meinem Leben. Ich bin happy und darf stolz auf meine Leistungen sein. Die Erfahrungen, die ich mit dem Erreichen der Hauptrunde sammeln konnte, werden mir in Zukunft sicher nützlich sein.

Waren diese US Open vielleicht sogar ein entscheidender Schritt in deiner Karriere?

Schwer zu sagen, aber ich nehme sicher viel Motivation und Schwung daraus mit. Jetzt steht zunächst wieder hartes Training auf dem Programm, ohne dies geht gar nichts, und dann schauen wir, was die nächsten Turniere so bringen.

Du bist seit einiger Zeit mit einem eigenen Coach von der Tennis Academy München unterwegs, wie hat sich das bewährt?

Sehr gut, wie die Resultate zeigen. Ich bin sehr zufrieden in München und kann mich dort weiterentwickeln. Das Umfeld ist sehr professionell, und es macht viel Spass in München. Der Umstand, dass bei jedem Turnier ein Coach dabei ist, hilft mir sehr, diese Unterstützung neben dem Platz macht es für mich einfacher.

Du bist ein grosser Fan von Roger Federer?

Ja, das stimmt, sein Spiel ist cool, er spielt wie ich einhändige Rückhand, und ich versuche ihm natürlich, so gut es geht, etwas abzuschauen.

Roger Federer ist 37-jährig, wird man Kathinka in diesem Alter auch noch auf der Tour sehen?

Schwierige Frage zum jetzigen Zeitpunkt. Wenn ich gesund bleibe und mein Ranking stimmt, dann kann ich sicher noch eine

Weile spielen. Aber 37 ist schon ein stolzes Alter für einen Tennisspieler oder eine Tennisspielerin.

Im Frauentennis spielen ausser dir nur sehr wenige eine einhändige Rückhand?

Bei den Frauen ist es wirklich etwas Spezielles, einhändig die Rückhand zu schlagen, und ich versuche natürlich, daraus auch Profit zu schlagen und die Vorteile zu nutzen.

Du stehst aktuell im Ranking so um Platz 150, das nächste grosse Ziel sind die Top 100? Absolut, ja. Ich möchte jetzt so rasch wie möglich nahe an die besten 100 kommen. Aber das wollen viele, es ist ein harter Weg, und man darf nicht nachlassen.

FAKTEN

Geboren: 16. 05. 1994 in Vaduz, Liechtenstein

Grösse: 177 cm

Gewicht: 67 kg

Spielt: rechts (einhändig Rückhand)

Haarfarbe: braun

Augenfarbe: blau-grün

Vorbilder: Steffi Graf, Roger Federer

Hobbys: allgemein Sport, zeichnen, Musik

37 09/2018
sport:zeit

Verpasst Liechtenstein eine wohl einmalige Chance?

Interview mit Dr. Ospelt, LSV-Präsident über die Tour de Ski in Liechtenstein

Der LSV hat die wohl nicht wiederkehrende Chance ein Tour de Ski-Rennen für zwei Jahre durchzuführen. Kostenpunkt: je CHF 400'000. Gegen diesen vom Landtag bewilligten Kreditbeschluss wir die Gruppierung «du – die Unabhängigen» das Referendum ergreifen. Also hängt die ganze Veranstaltung in der Luft. Wir haben uns mit dem Präsidenten des LSV, Dr. Alexander Ospelt unterhalten. Interview: Herbert Oehri

Der Landtag hat den Kredit für die zweimalige Austragung der berühmten Tour de Ski in Liechtenstein bewilligt. Können Sie uns kurz diesen Grossanlass der FIS erklären? Wann wird gestartet und wie läuft eine solche Tour de Ski ab?

Dr. Alexander Ospelt: Die Tour de Ski ist ein mehrtägiges Langlaufetappenrennen durch die Alpen. Im Winter 2006/2007 fand die erste Austragung in München, Oberstdorf, Asiago und Val di Fiemme statt. Seither entwickelt sich die Tour de Ski zur wichtigsten Veranstaltung im Weltcupkalender der Langläufer. Nur olympische Spiele und Weltmeisterschaften sind noch höher einzustufen. Dies vor allem, weil der Sieger der Tour de Ski auch als der „kompletteste“ Langläufer angesehen wird. Die einzelnen Etappen könnten unterschiedlicher nicht sein. Sprints sowohl in der klassischen als auch in der Freistiltechnik wechseln sich mit

Distanzrennen von bis zu 30 km ab. Dabei gibt es Weltcuppunkte und Preisgelder nicht nur für die einzelnen Rennen sondern auch für die Gesamtwertung der Tour de Ski.

Aus welchen Gründen hat gerade der kleine Skiverband Liechtenstein den unter Vorbehalt zu taxierenden Zuschlag des Weltverbandes bekommen?

Liechtenstein steht bei der FIS für eine lange Tradition sowohl im alpinen wie auch im nordischen Skirennsport. Unsere Athleten nehmen in der ganzen Welt an Weltcuprennen teil. Die FIS setzt aber auch auf Solidarität und erwartet und unterstützt, dass Rennen in allen ihren Mitgliedsländern durchgeführt werden können. Andorra beispielsweise veranstaltet regelmässig alpine Skiweltcuprennen und organisiert 2018/2019 gerade das Weltcupfinale. Für die Tour de Ski Etappe 2019/2020

sowie 2020/2021 hat sich deshalb die Gelegenheit ergeben, weil Oberstdorf kurzfristig darauf verzichten würde, weil sie die WM 2020/2021 ohnehin organisieren. Dasselbe gilt auch für Seefeld, das die WM 2018 bekommen hat. Wir waren sozusagen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, um diese Gelegenheit gemeinsam mit Oberstdorf und den Vertretern von Swiss Ski vorzubereiten. Es war dann aber auch für uns überraschend, dass wir als kleine Nation gar einstimmig den provisorischen Zuschlag erhalten haben.

Sind auch Liechtensteiner Langläufer dabei?

Martin Vögeli und Michael Biedermann hatten bereits bei der letzten Tour de Ski Etappe Einsätze und für sie wird es sicher ein Höhepunkt ihrer Karriere darstellen, in Vaduz vor eigenem Publikum zu laufen.

Dies ist nun gefährdet durch das Referendum der DU. Bedeutet dies bereits das Ende der Tour de Ski in Liechtenstein? Die Kandidatur für das Rennen 2019/2020 ist stark in Frage gestellt. Einerseits müssen wir die Kandidatur bis zum 25. September 2018 einreichen, andererseits müssten aber auch die Sponsorverträge noch in diesem Jahr abgeschlossen werden können, um bei unseren Sponsorpartnern dies ins Budget aufnehmen zu können. Montreux und auch der italienische Vertreter haben bereits am letzten FIS-Kongress Interesse bekundet, diese Veranstaltung zu übernehmen. Die FIS

wird natürlich eine gesicherte Kandidatur bevorzugen.

Wie schätzen Sie den Werbeeffekt für dem Wintertourismus ein?

Nicht nur für den Wintertourismus sondern auch für das Land Liechtenstein ist der Werbeeffekt immens, wenn man bedenkt, dass man rund 80 Mio. Zuschauer erreicht. Hinzu kommen eine Vorberichterstattung und die Verbreitung in den sozialen Medien. Es würde sich eine riesige Chance bieten, Liechtenstein weltoffen zu präsentieren.

Wie hoch sind die Gesamtinvestitionen für den Weltcuprennen?

Bei der Erarbeitung des Budgets haben uns Vertreter der Weltcupveranstaltungsorte Val Mustair und Lenzerheide sehr unterstützt. Es ist mit einem Aufwand von rund CHF 1 Mio. zu rechnen. Der Grossteil des Geldes wird aber im Lande ausgegeben. Für die Infrastruktur, Bauten, Beherbergung, Catering, Transport und Sicherheit sowie die Streckenpräparation wird das einheimische Gewerbe beauftragt. Einzig die Organisation der TV-Produktion in der Höhe von CHF 150‘000.00 sowie die Preisgelder in Höhe von nochmals CHF 150‘000.00 gehen ins Ausland.

Der Event wird international im TV ausgestrahlt. Können Sie uns dazu Zahlen nennen? Im vergangenen Jahr wurden in der Lenzerheide bei gleichem Datum rund 80 Mio. Zuschauer erreicht.

38 sport:zeit 09/2018
Lenzerheide eröff nete die Tour de Ski 2017/18. Im Bild links der Weltklasse-Langläufer Dario Cologna.

lgt.li/values

VALUES WORTH SHARING

39 09/2018 business:zeit
«Die LGT hilft uns, mehr aus unserem Talent zu machen.»
LGT Young Soloists, unterstützt von LGT seit 2013 Gerard Dou, Detail aus «Der Geigenspieler», 1653 © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna
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Um uns für diesen Support zu bedanken, stellen wir diese Seite als Dank zur Verfügung. Danke 

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Liebste Jessika, Dich gefunden zu haben, war Schicksal.

Dich zu haben, ist Glück.

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40 09/2018 business:zeit
Nadja Beck-Nigg, Bödastrasse 11, 9497 Triesenberg T +41/79 330 12 91, wiccas@wiccas.li, www.wiccas.li

Der Kindesunterhalt im liechtensteinischen Familienrecht

Grundsätzlich sind beide Elternteile verpflichtet, zum Unterhalt ihres Kindes beizutragen – unabhängig davon, ob diese miteinander verheiratet sind oder nicht. Diese Unterhaltsverpflichtung von Eltern gegenüber ihren Kindern wird als «Kindesunterhalt» bezeichnet.

Text: Carmen Oehri, MLaw; Rechtsanwältin und Partnerin

Anspruch auf Kindesunterhalt Das Gesetz sieht vor, dass Eltern zur Deckung der Lebensverhältnisse des Kindes in angemessener Weise unter Berücksichtigung seiner Anlagen, Fähigkeiten, Neigungen und Entwicklungsmöglichkeiten nach ihren Kräften anteilig beizutragen haben. Leben die Eltern mit ihrem Kind im gemeinsamen Haushalt, erfüllen sie ihre Unterhaltspflicht dadurch, dass sie für alle Belange des Kindes aufkommen (Wohnen, Lebensmittel, Kleidung, Ausbildungskosten etc.). Die Pflicht zur Bezahlung von Kindesunterhalt beginnt erst mit der Aufhebung des gemeinsamen Haushaltes und folglich mit dem Ende der gemeinsamen Betreuung des Kindes. Der Elternteil, in dessen Haushalt das Kind lebt, erfüllt seine Unterhaltsverpflichtung durch die Betreuung des Kindes, der andere Elternteil hat Unterhalt in Form von Geldleistungen zu erbringen. Wenn der geldunterhaltspflichtige Elternteil – über ein übliches Kontaktrecht hinaus – Naturalunterhalt leistet, ist der zu leistende Geldunterhalt zu reduzieren. Letzterer ist verpflichtet, seine Möglichkeiten und Fähigkeiten zur Einkommenserzielung im Rahmen des Zumutbaren auszuschöpfen. Verletzt er diese Pflicht schuldhaft, wird der Unterhaltsbemessung nicht das tatsächlich erzielte, sondern das erzielbare (hypothetische) Einkommen zugrunde gelegt.

Höhe des Kindesunterhaltes

Die Höhe des Kindesunterhaltes ist einerseits abhängig vom Alter und den Bedürfnissen des Kindes und andererseits vom Einkommen und den weiteren Sorge -

pflichten des unterhaltspflichtigen Elternteils.

Erzielt ein unterhaltsberechtigtes

Kind ein Eigeneinkommen, bspw. einen Lehrlingslohn, so muss dieses auf den Kindesunterhalt angerechnet werden.

Gerichte an der sog. «Prozentsatzmethode», wobei die Prozentsätze lediglich als Richtwerte dienen. Für die definitive Bemessung des Unterhaltes ist jeweils eine Würdigung aller Umstände erforderlich.

zung, dass eine Veränderung der Verhältnisse eingetreten ist, jederzeit erfolgen. Die Anpassung kann in Form einer Erhöhung oder Herabsetzung erfolgen.

Besteht Einigkeit über die Anpassung des Unterhaltes, können die Eltern dies selbst miteinander vereinbaren. Die Vereinbarung bedarf jedoch einer pflegschaftsgerichtlichen Genehmigung.

Dauer der Unterhaltsverpflichtung

Die Dauer der Unterhaltspflicht ist nicht an ein bestimmtes Alter des Kindes gebunden. Eltern sind dazu verpflichtet, ihren Kindern bis zur Selbsterhaltungsfähigkeit Unterhalt zu leisten. Diese tritt grundsätzlich mit dem Lehr- oder Studienabschluss ein. Mit der Ablegung der Matura wird an sich noch nicht die Selbsterhaltungsfähigkeit erlangt. Auch tritt das Ende der Zahlungspflicht nicht automatisch mit dem Erreichen der Volljährigkeit ein. Das Scheitern einer angemessenen Berufsausbildung oder das Unterlassen einer Beschäftigung hat nur dann Auswirkungen auf die Unterhaltsverpflichtung, wenn das Kind daran ein Verschulden trifft.

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Berechnung des Kindesunterhaltes

Zur Ermittlung des Kindesunterhaltes orientieren sich die

Erhöhung oder Herabsetzung des Unterhaltes

Eine Anpassung des Kindesunterhaltes kann unter der Vorausset-

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41 09/2018 business:zeit
Richtwerte Alter des Kindes Prozentsatz 0 bis 6 Jahre 16 % des Nettoeinkommens 6 bis 10 Jahre 18 % des Nettoeinkommens 10 bis 15 Jahre 20 % des Nettoeinkommens über 15 Jahre 22 % des Nettoeinkommens Erforderliche Abzüge bei weiteren Unterhaltsberechtigten: pro weiteres Kind unter 10 J. 1 % pro weiteres Kind über 10 J. 2 % Ehegatte / Ehegattin 0 – 3 % (je nach eigenem Einkommen)
Carmen Oehri, Rechtsanwältin und Partnerin

Frauenpower im Casino

Die meisten von uns kennen nur das fröhliche Treiben im Casino. Angefangen beim freundlichen Empfang an der Rezeption über ein Lächeln der Bardame beim Willkommensdrink bis zum zustimmenden Nicken der Croupiers am Spieltisch. Doch die Türen der Büros des Casinos Admiral öffnen sich bereits um 07.30 Uhr morgens.

Die Administration (Substantiv, feminin [die])

Eine der ersten im Büro ist Jasmin Schragl. Sie ist die Verantwortliche im Backoffice und die freundliche Stimme am anderen Ende der Telefonleitung bei Anrufen in der Zentrale in Ruggell. Die gebürtige Österreicherin, die nun im St. Galler Rheintal wohnt, gehört zum «Basisteam». Sie war schon vor dem Einzug des Casinos «im Hause». Tätig in der Administration des Gebäudes selbst, nahm sie die Möglichkeit, für das Admiral zu arbeiten, bereits im Dezember 2017 wahr und zog einen Stock höher in

die Casinobüros um. Im Juni hat sie im BZB Buchs das Handelsdiplom erlangt und ist mit 25 Jahren eine der jüngsten im Team.

Noch ist das Casino im Gebäude Kokon I provisorisch und so sind es auch die Büros. Die Fertigstellung des neuen Casinos gegenüber im Kokon II, welches eine Spiegelung von Gebäude I darstellt, bringt auch einen riesigen administrativen Aufwand mit sich, der gestemmt werden will.

Eine helfende Hand hierbei hat Jasmin im Juni von Dominika Zangerle erhalten. Die Assistentin

der Geschäftsleitung kommt, wie sie selbst sagt, aus einem «Kuhdorf im Südtirol, wo wir gerade mal acht Schüler in der Klasse waren». So wohlbehütet aufgewachsen, hat die 1987 geborene dann die Grossstadt Wien für über 10 Jahre zu ihrem Zuhause gemacht. Nun fühlt sie sich im Ländle zu Hause.

In der österreichischen Hauptstadt hat sie zeitgleich Biologie sowie Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert. Das Erlernte konnte sie auch in das erste «International Arcade and Casino Management

Traineeship» der Novomatic einbringen, welches sie mit Bravour absolviert hat. Dominika hat nicht nur den Überblick über die Umbauarbeiten und Neuausstattung des Casinos Admiral, welches im Dezember dieses Jahres umzieht, sondern unterstützt auch die Geschäftsleitung kräftig im Qualitätsmanagement.

All dieser Aufwand bringt Kosten mit sich. Diese werden von Doris Oehri unter Kontrolle gebracht. Die Mutter zweier Kinder der Oberstufe wohnt bereits seit 1997 in Ruggell und stiess im März dieses Jahres zum Team. Vorher in

42 09/2018 business:zeit
v. l.: Nadine Lipp (Marketing), Doris Oehri (Buchhaltung), Dominika Zangerle (Assistenz GL), Jasmin Schragl (Administration) Foto: Oliver Hartmann

der Mandantenbuchhaltung tätig, hat ihre Aufgabe im Casino zweierlei sehr interessante Aspekte: zum einen die klassische Buchhaltung eines administrativen Betriebes und zum anderen die Abstimmung des Tresores im Casino selbst. Mittwochabend finden wir Doris im BZB in Buchs, wo sie eine Weiterbildung im Personalwesen absolviert.

Kreativität in Frauenhand

Das Team vervollständigt hat Nadine Lipp aus Diepoldsau in der Schweiz. Sie hat im August die Aufgabe der MarketingLeitung übernommen. «Um gut arbeiten zu können, braucht es ein gutes Team. Vor allem, wenn man neu dazukommt. Ich hatte grosses Glück!», meint die 36-Jährige in einem Interview. Die Mutter eines Sohnes ist erst vor Kurzem aus dem Tessin zurück in die deutschsprachige Region gezogen. Nach einer Basisausbildung in Wirtschaft in St. Gallen hat sie sich auf Marketing und Kommunikation spezialisiert und freut sich – nach einem Ausflug ins Marketing-Controlling in einer internationalen B2B-

Firma im Tessin – wieder zurück an der Front mit viel Kontakt zum Gast, dem grossen Team und Agenturen zu sein. Das Casinoleben ist noch Neuland für Nadine: «Gerade solch ein Neuaufbau der Konzepte ist ein Traum eines jeden Marketing-Managers.»

Das Lächeln an der Front Ab 18 Uhr werden die Spieltische im Casino eröffnet. Diese werden von Croupiers bedient, den sogenannten «Dealern». Eine davon ist Sarah Thamm. Sarah ist zudem auch Inspektorin. Das heisst, sie übernimmt auch die Überwachung des Geschehens an den Spieltischen, um einen sauberen und korrekten Ablauf zu garantieren. Die 33-jährige Deutsche absolvierte die Schulung zum Croupier bereits vor 12 Jahren während ihres Studiums in Germanistik und Kulturwissenschaft. Nach dem Abschluss entschied sie sich für eine Stelle als Croupier in der Schweiz und schliesslich für das Admiral in Ruggell. «Die Möglichkeit, die Eröffnung eines neuen Casinos zu begleiten, bietet sich nicht oft.

Diese Chance wollte ich nutzen», verrät Sarah, die ihren Entscheid, ins Ländle zu kommen, nicht einen Tag bereute.

Während die Dealer «nur» bei den Tischen anzutreffen sind, so sind die Hosts wie Stefania Lopes im ganzen Saal unterwegs. Stefania hat die vielfältige Aufgabe, den Gast glücklich zu machen. Offerierte Softgetränke sowie Kaffee oder Tee sind ein Teil davon. Doch sind Hosts auch Ansprechpartner allgemein für Gäste, die Fragen, Bitten oder Spezialwünsche haben. Das kann gleich am Empfang sein mit der Bitte um eine kurze, private Spieleinführung (kostenlos für den Casinobesucher) oder an der Bar mit dem Wunsch nach dem Lieblingscocktail. Im Falle von Stefania gehört auch die Kasse dazu. Das heisst, man findet sie da, wo man Tickets der Spielautomaten oder Jetons in Bargeld wechseln kann.

Geboren und lebend im Kanton Graubünden in der Schweiz, doch mit portugiesischen Wurzeln, hat

sie eine Ausbildung zur Hotelfachfrau absolviert. Auf der Suche nach einem «etwas anderen Ambiente und der Möglichkeit, auch nachts zu arbeiten», erzählt Stefania, «erwies sich das Casino als perfekt.» Im November 2017 hat Stefania im Admiral in Ruggell angefangen, und dieses Jahr feiert sie im letzten Herbstmonat nicht nur das 1-Jahr-Jubiläum im Ländle, sondern auch 8 Jahre Tätigkeit in der Casinobranche.

Viel Erfahrung, Herz und Humor treffen wir auch bei der stellvertretenden Barchefin Evi Lampert an. Sie ist vom ersten Tag an mit dabei und konnte mit ihren 30 Jahren Erfahrung in der Restaurant- und Hotelbranche tatkräftig dazu beitragen, dass der Start des Casinos Admiral so glatt verlief. Auch Evi ist Host und findet stets nette Worte für ihre Gäste. Die im benachbarten Feldkirch geborene und lebende Mutter eines erwachsenen Sohnes wird nach dem Umzug ins neue Gebäude ins Restaurant «Frederick» wechseln.

43 09/2018
business:zeit
Industriering 3 ● 9491 Ruggell ● casino.li v. l.: Die Hosts Nicole Kohlsche, Veronika Krulova, Henrieta Beresova, Evi Lampert Foto: Oliver Hartmann Sarah Thamm (Croupier)

CONCORDIA beteiligt Versicherte

Die Höhe der Reserven der Liechtensteiner Krankenkassen gibt immer wieder zu reden, sobald die Prämien für das Folgejahr publiziert werden. Sind sie zu hoch, fühlen sich die Versicherten vor den Kopf gestossen. Sind sie zu niedrig, ist das Risiko für die Versicherer unkalkulierbar. Die CONCORDIA hat sich entschieden, ihre Klienten mit einer vorerst einmaligen Zahlung an ihren Reserven teilhaben zu lassen. Text: Heribert Beck

«Schon wenige Hochkostenfälle, eine Pandemie oder Verwerfungen an den Finanzmärkten können eine Krankenkasse in einem so kleinen Markt wie Liechtenstein bereits in Schieflage bringen. Um solche Schwankungen aufzufangen, sind wir auf entsprechende Reserven angewiesen», sagte Fabienne Hasler, die stellvertretende Leiterin der Landesvertretung Liechtenstein der CONCORDIA im Rahmen einer Medieninformation Anfang September. Aber obwohl die Kasse auf ausreichend Sicherheit bedacht sei, betonen die Verantwortlichen, dass die Versicherten Eigentümer der Reserven sind.

Reserven entsprechen 5.3 Monaten Bruttoleistungen Gesetzlich vorgeschrieben sind aktuell 15 Prozent der Bruttoleistungen als Reserve. «Das entspricht Ausgaben von zwei Monaten, die ohne weitere Einnahmen geleistet werden können», sagte Michael Hasler, der Leiter der Landesvertretung Liechtenstein. «Da finanzielle Sicherheit für unsere Kunden unsere oberste Priorität hat, achten wir aber darauf, dass die Reserven höher sind. Derzeit liegen sie bei 5,3 Monatsausgaben. Diese Reserven werden ausserdem dafür genutzt, Teuerungsschwankungen aufzufangen. Es fliessen keine Gelder ab. Reserven kommen in jedem Fall und immer den Versicherten zugute.»

Einmalige Auszahlung von 8 Millionen Franken an die CONCORDIA-Versicherten Es sei theoretisch möglich, die Reserven abzubauen, um damit die Prämien zu senken. «Ich gebe aber zu bedenken, dass dieses Geld nur einmal ausgegeben werden kann. Ein solches Vorgehen wäre also alles andere als nachhaltig und eine mögliche Teuerung würde den Versicherten im folgenden Jahr umso stärker einschenken», sagte Michael Hasler.

«Wir haben uns daher dazu entschieden, unsere Versicherten auf andere Art und Weise von den Reserven profitieren zu lassen. Aufgrund des positiven Geschäftsverlaufs wird die

CONCORDIA einmalig 8 Millionen Franken aus den Reserven an ihre Grundversicherten in Liechtenstein auszahlen. Das Geld wird solidarisch an alle Kundinnen und Kunden in Liechtenstein ausbezahlt, die am 31. August 2018 bei der CONCORDIA in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung versichert sind. Alle Erwachsenen ab 21 Jahren erhalten 350 Franken und alle 17- bis 20-jährigen Jugendlichen erhalten 175 Franken. Für Kinder bis 16 Jahre gibt es keine einmalige Auszahlung, da diese von Prämie und Kostenbeteiligung befreit sind. Die Auszahlung erfolgt im zweiten Quartal 2019.», sagte der Leiter der CONCORDIA-Landesvertretung.

Das Krankenversicherungswesen ist in Liechtenstein ein sensibles und vielschichtiges Thema. Michael Hasler, der Leiter der CONCORDIA-Landesvertretung Liechtenstein, gibt im Interview einen Einblick in die Materie und wirbt für Verständnis.

Im Jahr 1994 gab es in Liechtenstein 16 Krankenkassen, diese Zahl ist auf drei gesunken. Herr Hasler, wie erklärt sich dieser Rückgang? Wie kann man sicherstellen, dass das Angebot nicht weiter schrumpft? Wie in jeder Branche gab es auch im Bereich der Krankenversicherung Konsolidierungen. So sank auch die Anzahl der Krankenversicherungen in der Schweiz – wo früher über 100 Kranken -

versicherungen tätig waren, versichern heute die 20 grössten Kassen über 85 Prozent der Bevölkerung. Abgesehen davon muss eine Krankenversicherung, die in der Schweiz und Liechtenstein tätig ist, bereit sein, die länderspezifischen Unterschiede für ein verhältnismässig kleines Kollektiv systemtechnisch abzubilden. Dazu ist die CONCORDIA seit 1932 in Liechtenstein immer bereit gewesen.

Werden vor diesem Hintergrund Lösungsansätze für eine Einheitskasse in Liechtenstein studiert? Tatsache ist, dass die in Liechtenstein tätigen schweizerischen Krankenkassen wegen den unterschiedlichen KVGs in beiden Ländern

je eine eigene Administration benötigen. Die Verstaatlichung des Gesundheitswesens durch die Schaffung einer Einheitskasse ist für mich kein Lösungsansatz. Sie nimmt den Versicherten die Wahlfreiheit und schafft keinen Beitrag zur Kosteneinsparung im Gesundheitswesen. In Ländern, die staatliche Krankenkassen unterhalten, sind die Prämien oft teurer und die Leistungen stark rationiert. Als soziale Krankenversicherung sind wir uns der Herausforderung der wechselnden Rolle der Versicherten als Prämienzahler und Patienten bewusst. Diese Situation kann je nach Lebenslage widersprüchliche Interessen hervorrufen. Wir wollen diesen Ansprüchen

gerecht werden, da die Solidarität zwischen gesunden und kranken Menschen soziale Sicherheit schafft und Existenzen bewahrt. Es gibt Krankenversicherer, die in Liechtenstein nur eine Vertriebsagentur unterhalten und die Leistungsabwicklung zentralisiert über Ihre Hauptsitzorganisationen abwickeln. Wir möchten vor Ort für die Versicherten da sein. Vom Vertrieb bis zur Leistungsabwicklung. Das ist Teil unserer Unternehmensphilosophie.

Ferner ist das lukrative Geschäft der privaten Zusatzversicherungen angeblich rückläufig.

Die Leistungen der Zusatzversicherungen sind als Ergänzung

44 09/2018 business:zeit
«Wir sind nicht gewinnorientiert tätig»

zur Grundversicherung wichtig und notwendig. Bei uns bewegt sich der Bestand im Bereich der Zusatzversicherungen auf stabilem Niveau. Die CONCORDIA ist zudem ein Verein und auch im Bereich der Zusatzversicherungen nicht gewinnorientiert. Die Prämien haben die Leistungskosten zu decken, mehr nicht. Das wissen auch unsere Kundinnen und Kunden.

Wie kann ein System altersabhängiger Prämien attraktiver werden, da die Prämien ständig ansteigen und damit für viele ältere Versicherte nicht mehr bezahlbar sind?

Das heutige System ist uns zwar sehr vertraut, es hat aber in der Tat grosse Nachteile. Insbesondere führt es zu einer höheren Prämienbelastung jüngerer Generationen. Wir sind überzeugt, dass sich dieses Problem mit einem sorgfältig geplanten Übergang zu einem Modell altersgruppenabhängiger Prämien weitestgehend entschärfen lässt, ohne dass es zu untragbaren Mehrbelastungen kommt. Es wäre unseres Erachtens deshalb sinnvoll, einen solchen möglichen Wechsel vorurteilsfrei durchzurechnen und die Resultate mit dem heutigen System zu vergleichen.

In Liechtenstein und in der Schweiz wird eine private Zusatzversicherung «Spital privat» mit dem Versprechen einer «freien Spitalwahlwahl weltweit» angeboten. Dabei handelt es sich allerdings bestenfalls um eine «erweiterte Spitalwahl». Wäre es nicht Aufgabe des LKV derartige Lockangebote zu verhindern?

Dem möchte ich vehement widersprechen! Es handelt sich weder um eine «bestenfalls erweiterte Spitalwahl» noch um ein «Lockangebot». Alle Versicherungsprodukte bedürfen einer Genehmigung der Aufsichtsbehörde, bevor sie im Markt angeboten werden können. Die Spitalversicherung Privat gilt in jedem Fall als Zusatzversicherung zur obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP). Die Versicherungsdeckung besteht immer im Rahmen des gel-

tenden Rechts und der jeweils gültigen Fassung der Allgemeinen Versicherungsbedingungen für die Zusatzversicherung und die Zusätzlichen Versicherungsbedingungen. Es ist zudem ein Unterschied, ob man vom Inland oder vom Ausland spricht.

Was ist der Grund für die Einschränkung der Spitalwahl bei der Zusatzversicherung «freie Spitalwahl»?

Es gibt keine Einschränkung der Spitalwahl, sondern im Ausnahmefall kann nicht jeder Spitalfantasiepreis vergütet werden. Es gibt keine Versicherung mit absolut uneingeschränkter Deckung. Dies würde im Endeffekt eine uneingeschränkte Prämienhöhe bedeuten. Das ist sicher nicht im Sinne der Kun -

Während eine in Liechtenstein tätige Krankenkasse einen Jahresbericht über das Liechtensteingeschäft veröffentlicht, verschwinden die Liechtenstein-Daten der beiden anderen Versicherer im Jahresbericht der Muttergesellschaft in der Schweiz. Ist das überhaupt zulässig? Unsere Landesvertretung Liechtenstein ist als Niederlassung und nicht als Tochtergesellschaft konzipiert. Diese Organisationsform sieht das liechtensteinische KVG für nicht in Liechtenstein ansässige Krankenversicherer vor. Ein eigenständiger Geschäftsbericht ist in solchen Fällen nicht vorgesehen und auch nicht üblich. Selbstverständlich führen wir für unser Geschäft in Liech -

einem «Verschwinden der Liechtenstein-Daten» kann auf jeden Fall bei der CONCORDIA nicht gesprochen werden.

Mit welchen Massnahmen kann die Kostenentwicklung unter Beibehaltung des hohen Qualitätsniveaus nachhaltig gedämpft werden?

Danke für die Frage. Es ist die erste in diesem Interview, die sich mit den Kosten und somit dem eigentlichen Problem im Gesundheitswesen befasst! Im Gesundheitswesen schafft – entgegen den Gesetzen der freien Marktwirtschaft – oft das Angebot die Nachfrage. Ein weiteres «Gesetz» bildet die Formel Menge x Preis = Leistung. Wir haben im Umkreis von 100 Kilometern Fahrzeit 54 Universitäts-, Kantons- und Regionalspitäler, 23 Rehabilitationszentren und 13 Psychiatrische Kliniken sowie eine Vielzahl an ambulanten Leistungserbringern wie Ärzten, Physiotherapeuten, Alternativmedizinern usw. Bevor wir uns wie andere Länder über die Rationierung von Leistungen unterhalten, wäre eine sinnvolle und mässige Bedarfsplanung über alle Berufsgruppen und Einrichtungen des Gesundheitswesens eine Variante. Das heisst, wir sollten uns die Frage stellen, für wie viel Bedarf brauchen wir wie viel Angebot.

Wie sehen Sie die Zukunft der Prämienentwicklung für Liechtensteins Prämienzahler in den nächsten Jahren?

dinnen und Kunden. Aufgrund der Kostensteigerung und der Gewinnorientierung vieler Spitäler steigen deren Tarifforderungen stetig und oft vollkommen unbegründet an. Dies führt absehbar dazu, dass die Situationen zunehmen werden, in denen nicht mehr jede einseitige Tarifforderung eines Spitals bezahlt werden kann. In der grossen Mehrzahl aller Spitäler gibt es aber Vereinbarungen in vernünftiger Höhe, sodass immer sehr viele Auswahlmöglichkeiten mit voller Deckung für die Patienten bestehen.

tenstein, wie vom Gesetzgeber verlangt, eine gesonderte Rechnung und rapportieren die entsprechenden Zahlen an das Amt für Gesundheit. Diese Angaben werden durch unsere externe Revisionsstelle zuhanden der Aufsichtsbehörde geprüft. Die Aufwände und Erträge des Geschäfts in Liechtenstein sind in der Segmenterfolgsrechnungen des Geschäftsberichts ersichtlich. Ebenso die versicherungstechnischen Rückstellungen (siehe Geschäftsbericht 2017, S. 65 +59). Diese Angaben sind teilweise sogar detaillierter als jene von Krankenversicherern mit Sitz in Liechtenstein. Von

Die Leistungsteuerung zeigt sich erfreulicherweise bereits im zweiten Jahr in Folge stabil. Aus Erfahrung wissen wir jedoch, dass diese starken Schwankungen unterworfen ist. Blicken wir zurück bis ins Jahr 2001, hatten wir eine Schwankungsbreite zwischen +15 und -3 Prozent bei einem Durchschnitt von rund 4 Prozent Leistungsteuerung pro Jahr. Im gleichen Zeitraum verzeichnen wir eine Zunahme an Bruttoleistungen pro Kopf von fast 80 Prozent. Wir müssen daher davon ausgehen, dass die Kosten und damit die Prämien weiter steigen werden. Es gibt noch viel zu tun.

45 09/2018 business:zeit
Michael Hasler, Leiter der CONCORDIA Landesvertretung Liechtenstein, stellte sich den Fragen der lie:zeit.

«Wir wollen eine nachhaltige Wirkung erzielen»

Jacqueline Vogt hat im letzten Jahr zusammen mit ihrem Bruder Daniel die Führung des Familienunternehmens, der David Vogt Holding, übernommen. Beide strebten eigentlich in jungen Jahren eine Ski-Karriere an. Jacqueline Vogt fühlte sich aber schnell wohl im Büro und hat ihre Berufung als Geschäftsleiterin der Hand in Hand Anstalt gefunden.

Interview: Tamara Beck

Wie kam es dazu, dass Sie und Ihre Familie sich im Bereich Philanthropie engagieren?

Jaqueline Vogt: Wir haben im Jahr 2000 über das 10-JahrJubiläum unseres Unternehmens nachgedacht. Wir wollten keine Feier, sondern uns gemeinnützig engagieren, eine Spende tätigen. Ich war in Kontakt mit Sr. Rebecca vom Orden der barmherzigen Schwestern in Zams und beschloss, eine Woche nach

Peru zu reisen, wo sie ein Projekt betreute. Wir haben uns dann entschieden mitzuhelfen, dort einen Gewerbehof aufzubauen.

Es blieb bei Ihnen nicht bei dieser einen Reise nach Peru … Nein. 2001 wollte ich für 2 bis 3 Wochen, vielleicht auch 2 Monate, eine Auszeit nehmen. Geblieben bin ich dann ein ganzes

Jahr! Um zurück auf Ihre Frage zu kommen: Wir sind in der

glücklichen Lage, als Bindeglied zu fungieren zwischen denjenigen, die Geld für gute Zwecke einsetzen, und denjenigen, die Geld suchen. In diesem Bereich wollte ich tätig bleiben, so gründete ich 2002 die Hand in Hand Anstalt.

Wie sehen diesbezüglich Ihre Aufgaben aus?

Gestartet bin ich im kleinen Rahmen und habe – ab dem Jahr

2005, als meine Tochter zur Welt kam – jeweils von zu Hause aus einige wenige persönliche Projekte betreut. Langsam, aber stetig haben wir die Hand in Hand Anstalt ausgebaut und helfen insbesondere gemeinnützigen Stiftungen, Projekte zu finden, die zum Stiftungszweck passen.

Eines der grösseren Projekte ist der «Liachtbleck» … Wir erhielten tagtäglich Anfra-

46 meine:zeit 09/2018
Drei Generationen der Familie David Vogt (auf dem Burghügel in Balzers).

gen aus Liechtenstein und der Region. Bis dahin leisteten wir Entwicklungshilfe im Ausland,

sor der Special Olympics Liechtenstein. Ich war als Trainerin und im Vorstand aktiv, habe dadurch selber Kontakt und konnte die Emotionen der Athletinnen

haben einfach ganz tolle Mitarbeiter. Alle kümmern sich. Mit meinem Bruder zusammen haben wir ein sehr familiäres Verhältnis und können uns absolut vertrauen. Es ist eine Freude, morgens ins Büro zu kommen. Ich bin kein Zahlenmensch, aber ich habe Aufgaben gefunden, die mir Freude machen.

in Dritt-Welt-Ländern. Das ist noch heute so, aber der Grossteil konzentriert sich mittlerweile auf die Region, weshalb wir 2005 gemeinsam mit unserer hochgeschätzten Stiftungsratspräsidentin Traudi Hasler-Hilti (sel.) die «Stiftung Liachtbleck» gegründet haben. Damit leisten wir seit nunmehr 13 Jahren Überbrückungshilfe, gerade bei den Working Poor, die keine Reserven bilden können und bei jeder ausserordentlichen Anschaffung oder Rechnung plötzlich anstehen. Wir erhalten auch regelmässig Anfragen durch das Amt für Soziale Dienste, da es immer wieder Dinge gibt, die gesetzlich nicht verankert sind. Hier springen wir nebst oder gemeinsam mit anderen gemeinnützigen Institutionen im Land ein.

In diesem Zusammenhang wurde auch die Budget- und Schuldenberatungsstelle von Ihnen gegründet?

Genau. Wir wollen nicht nur mit finanziellen Mitteln kurzfristig helfen, sondern eine nachhaltige Wirkung erzielen. Die Beratungen sind nicht immer angenehm, man muss Dinge ändern, das Leben auf den Kopf stellen. Wir können den Menschen nicht alles abnehmen. Durch die Beratung werden die Chancen grösser, dass die Hilfesuchenden die Situation wieder in den Griff bekommen. Die Beratungen helfen aber auch uns beim Auswahlverfahren der Zahlungen. Diese werden gut abgeklärt.

Welche Projekte liegen Ihnen besonders am Herzen?

Wir sind seit Jahren Hauptspon-

und Athleten live miterleben. Das ist etwas ganz anderes, als nur vom Schreibtisch aus eine Zahlung zu veranlassen. Dasselbe ist es mit den Hilfsprojekten in Peru. Ich habe die Zeit von damals immer vor Augen, die Begegnungen und Schicksale. Dieser persönliche Aspekt gefällt mir am besten. Dies sind die Projekte, die mich nähren.

Sie sind ein richtiges Familienunternehmen. War es von Anfang an klar, dass Sie und Ihr Bruder in die Fussstapfen Ihrer Eltern treten würden?

Nein, gar nicht, Daniel und ich strebten beide eine Karriere als Ski-Profi an. Ich war am Ski-Gymnasium, merkte dann aber im Alter von etwa zwanzig Jahren, dass es schwierig ist, jung zu sein, aber kein Geld zu haben. Ich war finanziell komplett von meinen Eltern abhängig. Ich habe auch zu wenig an mich geglaubt, und nach schlechten Ergebnissen im Winter 1988 wollte ich nicht das Risiko eingehen, irgendwann mit nichts dazustehen. Also absolvierte ich Praktika, lernte Sprachen und belegte Abendkurse. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie es sein würde, im Büro zu arbeiten.

Sie fanden aber Gefallen, gründeten gemeinsam mit Ihren Eltern 1991 David Vogt & Partner und haben gemeinsam mit Ihrem Bruder die Führung des Familienunternehmens übernommen.

Ich fühlte mich schnell sehr wohl. Das Umfeld ist diesbezüglich extrem wichtig, und wir

Gibt es auch Herausforderungen, so eng mit der Familie zu arbeiten, oder nur Vorteile? Wir sind sehr offen, kommunizieren gut miteinander und unterstützen uns gegenseitig enorm, auch privat. Ich weiss es sehr zu schätzen, dass ich dank meinen Eltern und meinem Bruder zu Hause bei meiner Tochter bleiben konnte, bis sie vor einem Jahr auf eine weiterführende Schule gekommen ist. Aber selbstverständlich sind wir Individualisten und stellen uns wie alle anderen auch den täglichen Herausforderungen des Zusammenlebens.

KURZ GEFRAGT

Wie starten Sie in den Tag?

Denken Sie, dass auch Ihre Tochter irgendwann diesen Weg einschlagen wird? Sie interessiert sich eher für musische Dinge wie Schauspiel, Tanz und Gesang. Sie wollte nie Ski fahren, wo ich ihr doch sicherlich eine gute Lehrerin hätte sein können (schmunzelt). Ich versuche ihr natürlich das zu ermöglichen, was sie machen möchte, und werde ihr keine Richtung vorgeben.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Ich verbringe möglichst viel Zeit mit meiner Tochter. Wir haben viele Tiere: einen Hund, Katzen, Hasen, früher sogar ein Pferd. Wir kümmern uns um sie, ich bin gerne im Garten und in der Natur, und natürlich gibt es auch im Haushalt immer etwas zu tun. Im Winter mache ich gerne kleine Skitouren.

Ich versorge die Tiere, und dann machen meine Tochter und ich uns bereit für den Tag.

Was schätzen Sie an Ihrer Wohngemeinde?

Das Gefühl, zu Hause zu sein. Balzers ist mir sehr vertraut, man grüsst einander.

Welches ist Ihr liebster Ort in Liechtenstein?

Der Platz unter der Trauerweide zu Hause in unserem Garten.

Welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch?

«Werden und Wandel», ein Manuskript der Pfarrei Balzers, das die Hand in Hand Anstalt anfangs Oktober publizieren wird.

Ein Lieblingszitat?

«Die glücklichsten Menschen haben nicht das Beste von allem. Sie machen einfach immer nur aus allem das Beste.»

Ein Reiseziel, das Sie noch interessieren würde?

Ich würde gerne ein Jahr lang um die Welt reisen, und natürlich möchten meine Tochter und ich wieder einmal nach Peru.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Gesundheit und Zufriedenheit.

47 meine:zeit 09/2018
»
Durch die Beratung werden die Chancen grösser, dass die Hilfesuchenden die Situation wieder in den Griff bekommen.

Dienstleistung des Seniorenbundes: Informations- und Beratungsstelle Alter

Die «Informations- und Beratungsstelle Alter» (kurz IBA) ist ein Dienstleistungsangebot des Liechtensteiner Seniorenbunds (LSB). Der LSB bietet mit der IBA eine Anlaufstelle für sämtliche Fragen, die mit dem höheren Lebensalter auftreten können.

Sie sammelt und gibt Informationen zu Altersthemen an die Senioren und Seniorinnen sowie an jüngere Generationen weiter. Solche Themen sind: sozialrechtliche Leistungen im Alter (Betreuungs- und Pflegegeld, Ergänzungsleistungen, Hilflosenentschädigung u. a.), Wohnen im Alter, Sturzprävention, Technik im Alter, Freiwilligenarbeit, Altersbilder, Generationenprojekte, Freizeitgestaltung und vieles mehr.

Die wichtigsten Beratungsthemen

Überblick über die Pflegedienstleistungen in Liechtenstein, Hil-

festellungen und Beratung zum Betreuungs- und Pflegegeld, persönliche Krisen im Alter, akute Ratlosigkeit durch Unfall oder Krankheit, Beratung von Angehörigen, Entlastungsgespräche, Armutsgefährdung, einfache Fragen zu Testament und Erbrecht, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, Vorbereitung auf die Pensionierung, Einsamkeit, Depression im Alter und viele andere Themen.

Förderung der Freiwilligenarbeit in Liechtenstein

Die IBA betreut die Internetseite www.freiwillig.li. Sie finden hier Gesuche und Angebote für Frei-

willigenarbeit. Die Seite wurde im Juni 2018 komplett überarbeitet. Die IBA setzt sich in der Freiwilligenarbeit insbesondere für das soziale Engagement – von und für – ältere(n) Menschen ein.

Das neue «Horizonte 60+»-Programmheft für den Zeitraum September 2018 – Februar 2019 mit diversen Ausflügen, Exkursionen und Gruppenangeboten ist erschienen. Kostenlos erhältlich beim Seniorenbund an der Austrasse 13 in Vaduz, Tel. +423 230 48 00, online unter www. seniorenbund.li und beim Broschürenstand der Gemeindeverwaltungen.

Informations- und Beratungsstelle Alter

Eine Fachstelle des Liechtensteiner Seniorenbunds

Austrasse 13, 9490 Vaduz

Leiter: Jakob Gstöhl

Tel.: +423 230 48 01

E-Mail: iba@seniorenbund.li

48 meine:zeit 09/2018

Willkommen im

Wie kaum ein anderer Ort auf der Welt ist das Südtirol in der Lage, so viele Urlaubswünsche auf einmal zu erfüllen: mit den vergletscherten Berggipfeln im Tauferer Ahrntal, dem quirligen und mondänen Zentrum im Süden des Landes, mit dem magisch-mediterranen Meran und dem grünen Pustertal, der Genussregion Eisacktal, dem abwechslungsreichen Vinschgau und nicht zu vergessen mit der unvergleichlichen Schönheit des Weltnaturerbes Dolomiten.

Text: ZVG · Fotos: Oliver Hartmann

Kultur, Tradition, Köstliches aus der Küche, herzliche Gastfreundschaft und vor allem: ganz viel Lebensfreude und Heiterkeit! Ob Sie die Tage in einem Wellnesshotel in Südtirol verbringen möchten, die Skiregionen des Landes erkunden oder Wanderungen in der einzigartigen Bergwelt unternehmen möchten, Südtirol verspricht eine Urlaubszeit, die Ihnen noch lange in Erinnerungen bleiben wird.

WANDERN IM SÜDTIROL

Südtirol ist ganz einfach ein Paradies zum Wandern und Trekking. Mehr als 13.000 Kilometer naturbelassene, markierte Wanderwege führen durch das ganze Land. In den Dolomiten erwarten Sie beim Trekking fantastische Ausblicke auf die prägnanten Gipfel, Zinnen und Zacken des UNESCO-Welterbes. Für Familien ideal sind die Waalwege entlang ehemaliger Bewässerungspfade sowie vielfältige Themenwege mit Informationen zu lokalen Produkten, Sagen und Natur. Beim Wandern in den

Die wichtigsten Fakten zur Geschichte Südtirols:

1. Die berühmteste Gletschermumie der Welt – Ötzi – wurde am Schnalstaler Gletscher gefunden und gibt Einblicke in die Welt um 3.200 vor Christus, als die Besiedelung der kleinen Seitentäler begann.

2. Von 400 vor Christus bis zum 5. Jahrhundert nach Christus stand Südtirol unter Einfluss der Räter und Römer – geblieben ist aus dieser Zeit die ladinische Sprache, die noch heute im Gadertal und Grödnertal gesprochen wird.

3. Als Brücke zwischen dem germanischen Norden und dem italienischen Süden mit zwei Alpenpässen hatte die Region seit jeher große strategische Bedeutung. Handelsstraßen, prunkvolle Ansitze, Marktplätze und nicht zuletzt über 800 Burgen und Schlösser zeugen davon.

Die Geschichte des Südtirols

Am Ende des ersten Weltkrieges wird Südtirol von den Siegermächten dem Verbündeten Italien zugesprochen. Bis dahin gehörte die Region über fünf Jahrhunderte lang zu Österreich.

4. Bis zum Jahr 1918 gehörte Südtirol über 550 Jahre lang zur Grafschaft Tirol und somit zum Habsburgerreich. Dieser Zeitraum hatte großen Einfl uss auf die Kultur, die Architektur und die Küche Südtirols.

5. Am Ende des ersten Weltkrieges wurde Südtirol Italien zugesprochen. Nach Jahren der Italienisierungspolitik und harten politischen Machtkämpfen ist 1972 das Zweite Autonomiestatut zum Schutz der Südtiroler in Kraft getreten. Menschen italienischer, deutscher und ladinischer Muttersprache leben heute friedlich miteinander.

49 meine:zeit 09/2018
1 2 4 3 5
Südtiroler Schinkenspeck
Original
(Fortsetzung auf Seite 51)

HOTEL CASTEL*****

Herzlich Willkommen

Weniger ist mehr

Hotel Castel***** – Vielfältig, individuell und charmant

Das inhabergeführte 5-Sterne-Hotel inmiten von Weinbergen ist ein mediterranes Urlaubsdomizil für Menschen, die ungezwun genen Luxus, Stil und Charme schätzen.

Im privaten Ambiente von nur 25 Zimmern und 20 Suiten – alle kürzlich komplet neu renoviert – ist persönlicher und aufmerksamer Service durch die Gastgeber-Familie und 45 kompetente Mitarbeiter-/innen garantiert. Ruhe und Privatsphäre, sowie Charme und Herzlichkeit machen das Castel einzigartig.

Im À la Carte-Restaurant (im Halbpensionspreis inklusive) u nd im Gourmetrestaurant «Trenkerstube », spannt 2-Sternekoch Gerhard Wieser mit kreativem Können und frischen Zutaten regionaler Herkunft den Genussbogen seiner leichten, alpin-mediterranen Küche.

Das « Carpe Diem SPA », mit dem großen Panorama-Freibad, dem römischen Hallenbad, seinen zahlreichen Bädern und vielfä ltigem Behandlungsangebot, sowie abwechslungsreiche Freizeitaktiv itäten runden das Castel ab.

Weniger ist mehr für den individuellen Gast

Mit dem bewussten Verzicht durch die Reduzierung der Anzahl von Zimmern und Suiten im Rahmen der vergangenen Gesamterneuerung setzt das Castel einen Gegentrend, in einer Zeit wo ringsum Hotels alljährlich zu « Betenburgen» vergrößert werden. Weniger Beten, bei gleicher, großzügiger Infrastruktur bedeuten ein Mehr an Servicequalität, Komfort, Privatsphäre und Individualität. Dazu der neue Einrichtungsstil mit hochwer tigen heimischen Materialien bestimmt von Wohlgefühl, Eleganz u nd Leichtigkeit prägen nun das Castel und manifestieren den hoh en Anspruch der Gastgeberfamilie, eines der besten kleinen, exklusiven und dabei persönlich geführten Urlaubsdomizile zu sein

Jubiläumsvorteil für Sie als Leser:

Profitieren Sie zum 25. Jubiläum unseres Küchenchefs Gerhard Wieser und registrieren Sie sich einfach unter www. hotel-castel.com/liezeit25 und erhalten damit bei Ihrem Erstaufenthalt bis zu € 250,- als Gutschein zur Verrechnung.

meine:zeit 09/2018 50 1 lie:zeit 09/2018
Hotel Castel GmbH Keschtngasse 18
Tel. +39 0473 923693 info@hotel-castel.com www.hotel-castel.com
I-39019 Tirol bei Meran

Weinbergen und den weiten Hochflächen wie der Seiser Alm sind es neben der sanften Bewegung die Pausen in gemütlichen Almhütten, Gasthäusern und Kellereien, die das Wandern versüßen. Mehrtägige Touren wie der Meraner Höhenweg oder der Dolomiten Höhenweg mit Übernachtung in Schutzhütten sind das Richtige für alle, die mehrere Tage nur Natur erleben möchten.

RAD FAHREN IN SÜDTIROL

Zum Radfahren in Südtirol laden 600 Kilometer abwechslungsreiche Radwege. Zum Mountainbiken sind vor allem die Dolomiten und der Vinschgau mit einer großen Anzahl gut beschilderter Trails ideal. Weniger Höhenmeter und damit gemütlichen Fahrspaß, aber ebenso einzigartige Erlebnisse, bieten die Talradwege. Sehr bekannt sind die Radroute Via Claudia Augusta, die sich vom Reschenpass durch das Etschtal zieht, sowie der Drauradweg von Toblach nach Lienz in Osttirol. Empfehlenswert ist in Südtirol die Verbindung Rad-Bahn: Auf vielen Radtouren ist es möglich, eine Strecke mit dem Fahrrad unkompliziert mit einer Bahnfahrt zu verbinden.

Auf dem Markt zeigt sich Südtirol von seiner echten Seite: multikulturell, traditionsbewusst und aufgeschlossen zugleich.

Ausflugsziele des Südtirols

EINE KLEINE AUSWAHL AN AUSFLUGSZIELEN FÜR JUNG & ALT DIE AKTIV-FERIEN ODER ENTSPANNUNG SUCHEN

Ötzi anschauen

Archäologie Museum Südtirol

Info: T. +39 0471 320100 www.iceman.it

Sissis Kursitz besuchen

Gärten von Schloss Trauttmansdorff

Info: T. +39 0473 255600 www.trauttmansdorff.it

Wellnessen wie Gott in Frankreich

Therme Meran

Info: T. +39 0473 252 00 www.termemerano.it

Geschichte hautnah erleben

Schloss Tirol

Info: T. +39 0473 220221 www.schlosstirol.it

Fahrspass pur – Aussicht einmalig Stilfser Joch 27 Kilometern 1870 Höhenmeter und 48 Kehren

Wanderlust & Rennradfahren

Dolomiten

UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten und 3342 Metern hoch

Einkaufen & Schlendern

Wochen- & Bauernmärkte in Bozen und Meran www.suedtirol.com/shoppingfreunde/maerkte

Wandern, biken oder Skifahren

Meran 2000

Info: T. +39 0473 234821 www.meran2000.com

Südtirol ist weitum bekannt als einer der größten und traditionsreichsten Obstgärten Europas Besonders bekannt sind wohl die Südtiroler Äpfel.

Jedes der umliegenden Dörfer bewahrt seine eigene, faszinierende Identität. Eine Vielfalt, die sich besonders in der Atmosphäre der Weihnachtszeit manifestiert. Diese Vielfalt der Christkindlmärkte zu erkunden, bedeutet Meran in all seinen Facetten kennenzulernen.

51 meine:zeit 09/2018
Im Sissipark steht die Statue von Kaiserin Elisabeth, gemeisselt in Laaser Marmor.

Herzlich Willkommen im Hotel Traube Post

Mittendrin in der Erlebniswelt Vinschgau befindet sich die «Traube Post»: Ihr Hotel am Reschensee mit prämierter Genusskulinarik, lebendiger Tradition sowie erlesenen Wellnessträumen und exklusivem Sky-Whirlpool. Entdecken Sie die Geschichte von Alt-Graun, authentische Gastfreundschaft und das unvergleichliche Lebensgefühl in unserem seit Juni 208 umgebauten 4-Sterne-Hotel.

Herzblut, Leidenschaft & Ehrgeiz

Selten findet man so viel Tradition und Authentizität in einem Hotel. Bei uns am Reschensee ist das Teil Ihres Urlaubserlebnisses. Und es kommt von Herzen: Denn seit über 100 Jahren sind wir – die Familie Theiner – mit Tatendrang unseren Gästen verpflichtet.

Zwischen Berg, See & reicher Tradition.

Spüren Sie Glück und Lebensfreude, während Ihr Blick über den blauen Reschensee wandert. Erfüllt von Sehnsucht, die unzählige Aktivitäten rund um den See und in den Bergen stillen. Im Sommer, wenn Sie mit Ihrem Motorrad oder auf dem Rücken Ihres Mountainbikes neue Ziele erobern. Wenn Sie beim Wandern endlich ankommen – und am Gipfelkreuz die Hände in den Himmel strecken. Und im Winter, wenn der See zu Eis erstarrt und die Skigebiete mit Variantenreichtum und Pistenvielfalt für pure Abwechslung sorgen.

Eintauchen. Wohlfühlen. Die Welt vergessen. Unsere ausgezeichnete Vivana-Spa-Wohlfühlwelt mit Infinity-SkyWhirlpool, abwechslungsreicher Saunalandschaft und Erlebnishallenbad schickt Sie auf eine besondere Reise ins Reich der Sinne. Entdecken Sie auf über 1'000 m2 Südtiroler Heißluftbäder, Nebel- und Aromaduschen, harmonische Ruheräume und vieles mehr – abgerundet von einer herrlichen Aussicht auf die wunderschöne Naturkulisse und den Reschensee

Nehmen Sie sich Zeit für das Gute im Leben. Das Lachen und das Glück. Wir haben dissenden Räume dafür.

52 meine:zeit 09/2018 1 meine:zeit 08/2018
10 39027 Graun, Vinschgau � T: +39 0473 633 131 � F: +39 0473 633 399 � info@traube-post.it � www.traube-post.it
Fam. Theiner Claudia Augusta Str.

Auszeit in Meran –

Herbsturlaub für jeden Geschmack

12 STERNE, 3 HOTELS, 1 FAMILIE

Luxuriöser Rückzugsort mitten in Meran: 5-Sterne-Hotel Mignon Charmantes Hotel in der Stadt Meran & zugleich Wellnesshotel in ruhiger Natur

Es gibt Anblicke, die gehen vom Auge direkt ins Herz – mit solchen werden Sie im Park Hotel Mignon häufiger beschenkt als andernorts: Hier wohnen Sie direkt in Meran und mi en in inspirierender Natur zugleich. Denn das Hotel ist in einen 10.000 Quadratmeter großen Park eingebe et. Privatsphäre und Exklusivität sind hier so natürlich, wie die Umgebung.

Das Hotel Adria – Meran 1886 Für Ihre Auszeit de luxe

Südtirol

Das Hotel Adria - Meran 1886 ist etwas ganz Besonderes. Das 4 Sterne Hotel liegt wunderbar ruhig im Villenviertel von Meran Obermais und ist umgeben von einem sa grünen Garten mit hoher Hecke. Dahinter steht ein Juwel der Jugendstilarchitektur, ein wahres Original. Und dementsprechend heißen wir in unserem Hotel Adria in Meran Originale willkommen, Individualisten, Menschen, die im Urlaub das Außergewöhnliche suchen, das Flair der Belle Époque erleben wollen und Gastgebern begegnen möchten, die die Gastfreundschaft mit Leidenschaft und Begeisterung als Lebensaufgabe wahrnehmen.

Residence Désirée “Classic & Design“ mitten in Meran

Moderne & komfortable Ferienwohnungen direkt im Zentrum der Stadt

Inmi en einer ruhigen Kastanienallee nahe der Altstadt von Meran liegt die herrliche Villa aus dem 19. Jahrhundert und das dazugehörige brandneue Apartmenthaus “Désirée Classic & Design“. Unsere liebevoll gepflegte Residence zeichnet sich durch seine erstklassige & zentrale Lage aus: Ganz nahe bei den Meraner Thermen, den wunderschönen Promenaden, zahlreiche Restaurants und Bars gleich um die Ecke und die Meraner Shoppingmeile, die Lauben auch gleich daneben.

PARK HOTEL MIGNON

K. Grabmayrstraße 5

39012 Meran

Tel.: +39 0473 230353

Fax: +39 0473 230644

info@hotelmignon.com

www.hotelmignon.com

HOTEL ADRIA MERAN

Hermann-Gilm-Weg 2

39012 Meran - Südtirol

Tel.: +39 0473 236610

info@hotel-adria.com

www.hotel-adria.com

RESIDENCE DÉSIRÉE

O o Huber Strasse 19

39012 Meran

Tel.: +39 0473 449564

info@desireemeran.com

www.desireemeran.com

53 meine:zeit 09/2018
1 lie:zeit
Zimmer
€ 298.–inkl.
Zimmer ab € 182.–inkl.
Apartment ab € 80.–
ab
Frühstück
Frühstück

Zahltag bei francis bags

Wie viele Selfies machst du pro Tag durchschnittlich?

0.3

In welchem Jahr kamst du auf die Idee mit den francis bags?

Vor wie vielen Tagen hast du dein letztes Tattoo stechen lassen? 3

In welchem Alter hast du dein erstes Tattoo stechen lassen?

Wie viele Leute arbeiten für francis bags?

1.5

Wie viele Modelle bietet francis bags inzwischen an?

Wie viele Wochen vergingen zwischen deiner Idee und der Umsetzung des ersten Produkts?

Wie nachhaltig und umweltfreundlich sind francis bags in Prozent?

«Your name is Francis and I am happy to give you the matching bag.» Der Papst musste lachen beim Empfang von Franziska Ospelt, die wegen ihrer wohltätigen Stiftung geladen war. Auch im Showroom von francis bags in Bendern geht es erfrischend unkompliziert zu: Drei Frauen arbeiten von Hand an farbigen Taschen, Schaufensterpuppen gesellen sich zu einer selber renovierten Karussell-Kutsche, eine Büroeinrichtung aus den 70er-Jahren steht neben Lagergestellen und mittendrin die Gründerin, barfuss. Interview: Asha Ospelt-Riederer 7

In wie vielen Ländern sollen francis bags dereinst bekannt sein?

54 09/2018 meine:zeit
Francis bags bietet im Moment 10 Modelle in verschiedenen Farben an.
194
0.3 Selfies pro Tag, dafür viele andere Fotos
10
13 90
2011

Seit wie vielen Jahren engagierst du dich für wohltätige Projekte?

Wie viele Kücheninhalte hast du aus Wut schon zerschmettert?

Wie viele francis bags verschickst du als Promo pro Monat? 30

Wie viele Produktfotos machst du pro Tag?

Wie viele Stärken hast du?

Wie viele francis bags stehen bei dir an Lager?

Wie viele Ideen hast du täglich? 1

100

Wie viele Jobs hattest du schon?

Wie viele Parkbussen hast du schon eingefangen? 5

Franziskas Stärke: «Mit den Leuten auskommen. Wir sollten uns alle gegenseitig das Leben so einfach wie möglich machen.»

Wie viele Prominente tragen deine Taschen?

10

Franziska Ospelt

1500 50

ist Erfinderin, Gründerin und Geschäftsführerin von francis bags. Mit der Idee für nachhaltige Taschen aus Karton gewann sie zusammen mit Studenten der Uni Liechtenstein den Businesswettbewerb 2012. Gleichzeitig ist sie Stiftungsrätin der Francis&Friends Charitable Foundation. www.francisbags.com www.ff-cfoundation.li

55 09/2018 meine:zeit
5 Jobs hatte sie mindestens: Wursterei, Schwimmbad und Immobilien gehören dazu.
1 25 25

Mutig durch den Herbst

Ihr wollt jetzt schon wissen, wie die Herbst-Trends 2018 aussehen? Wir zeigen euch nach welchen Modetrends stylische Frauen im Herbst 2018 verrückt sind und was angesagt ist.

Klar, am liebsten hätten wir, dass der Sommer ewig dauert. Doch weil das nicht geht, müssen wir uns den Herbst so schön wie möglich machen. Und womit ginge das am besten als mit den neusten Modetrends?Hier kommen die 6 wichtigsten Herbst-Trends 2018, die schönsten Looks zum Nachshoppen und alle Trendfarben!

Howdy! Diese Western-Styles lieben jetzt alle Die Fashion-Welt ist gerade absolut verrückt nach Cowboy-Boots! Die Western-Stiefel werden rauf und runter kombiniert und auch im Herbst 2018 gehören sie noch zu den großen Trends.

Doch nicht nur die Schuhe versprühen Country-Chic – auch die Kleidung zeigt viel Western-Style. Von gemusterten Prärie-Kleidern bis hin zu Cowboy-Gürteln und Hüten – die Herbst-Trends 2018 sorgen für echtes Western-Feeling.

Go wild: Animal-Prints gehören zu den Herbst-Trends Animal-Prints waren nie wirklich weg, irgendwo tigerte immer ein Leopard übers Kleid. Doch im Herbst kommen die wilden Muster in einer neuen Dimension zurück.

Zugegeben: Großflächig eingesetzte Animal-Prints sind nur was für Mutige. Allen, die sich erst mal langsam an die Animal-Prints ranwagen wollen, empfehlen wir gemusterte Accessoires wie Schuhe, Taschen oder Tücher. Die peppen den Herbst-Look auf, ohne aufdringlich zu wirken.

Glossy glänzend: Die Herbst-Trends lassen uns strahlen

Noch ein Herbst-Trend 2018 der in die Kategorie «exzentrisch» gehört: super glänzende Materialien von Vinyl, über Lackleder bis hin zu Plastik in Form von knallengen Hosen, Regenmänteln und sogar Kleidern.

Eins hat dieser Modetrend auf jeden Fall. Die glänzende Kleidung ist regenfest und abwaschbar - perfekt also fürs Matschwetter.

Fransen können auch elegant Ein Detail, an dem Fashionistas im Herbst und Winter 2018 nicht vorbei kommen, sind definitiv Fransen. Aber nicht in Form der breiten, rustikalen Fransen , wie wir sie von Ethno- und Cowboy-Jacken kennen, sondern als feine, lange Fränschen, die beim Sich-Bewegen herrlich fließen. In Kombination mit leicht glänzen- den Materialien erzeugen sie einen super edlen, luxuriösen Perfekt für die nächste Party!

Verhüllungstaktik: Je weiter, desto besser Statt uns Frauen in feminine und figurbetonte Kleidung zu stecken, verhüllen die Schnitte die weibliche Silhouette. Die Message der Modemacher: Die Frau selbst und ihre Persönlichkeit sollen im Fokus stehen und nicht ihr Körper.

Praktisch zeigt sich der Modetrend durch extrem weite Mäntel, kastige Blazer mit betont breiten Schultern, Lagen-Looks, die die Proportionen verschieben.

Bekleidung und Wäsche für die ganze Familie:

Trendfarben im Herbst 2018: Achtung, es knallt! Bleibt noch, einen Blick auf die Trendfarben für den Herbst 2018 zu werfen. Im Vergleich zur letzten Herbst-Winter-Saison setzen die knallig-spritze Akzente durch strahlende Töne wie Zitrusgelb, Orange oder der Trendfarbe 2018 Ultra Violet. Wem das zu poppig ist, der kann auch gedeckte Töne wie Rostrot, Olivegrün oder Graunuancen tragen – die gehen im Herbst immer!

56 09/2018 frauen:zeit
CALIDA TRIUMPH MEY ISA MONARI · ASKARI · FALKE SCHIESSER · JOCKEY · ANITA · KENNY S. · CAPUCCINO · KAUF FL-9492 Eschen · Essanestrasse 65 Telefon +423 373 12 01 · www.brigitte-textilien.li
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TASCHENTREND

Wir können es nur immer wieder betonen: Die Trends der Herbst/ WinterSaison 2018/19 sind so ambivalent, so gegensätzlich wie kaum jemals zuvor. Das zieht sich auch bei den Taschen durch, die die Designer diese Saison neu erdacht haben: Mini Bags stehen beispielsweise extrem großen Modellen gegenüber, entspannte 70s-Modelle hysterischen, die zuletzt 2003 angesagt waren.

 WAS

Trendige Western Boots aus Kanada, gesehen bei

Die Modetrends für den Herbst kommen ziemlich animalisch daher: TierPrints vom Leopardenmuster bis zu Zebrastreifen lassen mutige Frauen optisch herausstechen. Western-Styles mit Cowboy-Boots, Leder, Fransen und Hüten verwandeln die Fussgängerzone in eine Prärie.

Nicht weniger auff ällig ist der Trend zum Glanz. Glossy Kleidung aus Plastik, Vinyl oder Lackleder halten den Regen ab und ziehen alle Blicke auf sich. Egal ob enge Hosen, Mäntel oder sogar Kleider – glänzen muss es!

Aber was wäre der Herbst ohne Tweed und hier dürfen sich auch diejenigen Frauen freuen, die es eher klassisch denn exzentrisch mögen: Brit-Chic ist hipp! Der warme, typisch britische Webstoff schmückt Röcke und Mäntel

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Neu bei uns, auch sie Salsa Jeans aus Portugal! Optimiert die Figur der Frau und ist in jeder Grösse erhältlich!

und wurde von den Designern heuer modern interpretiert. Ein Garant für den stilvollen Auftritt in Job und Freizeit.

Ein weiterer Trend dürfte besonders etwas kurvigere Frauen freuen: auf den Laufstegen sah man extrem weite Kleider und Mäntel und Lagenlooks – Oversize-Mode mit Stil, die überschüssige Pfunde verhüllt und so dem Genuss herbstlicher Gerichte sowie Glühwein und Lebkuchen nicht im Wege steht.

Gedeckt ist der Mode-Herbst aber mitnichten. Knallfarben konkurrieren mit buntem Herbstlaub und strahlen mit der Herbstsonne um die Wette. Indian Summer also auch im Kleiderschrank mit Trend-Tönen wie Zitrusgelb, Orange oder Ultra-Violett. Wir wünschen viel Spass beim Einkleiden!

57 09/2018 frauen:zeit
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Ländlicher Wandel: Liechtenstein verändert sich

Das Spitzenhaus am Weiherring Mauren

Das Spitzenhaus am Weiherring Mauren

Im Jahr 1871 wurde die Feuerwehr Mauren gegründet. Bereits drei Jahre vorher stand beim späteren Armenhaus (erbaut 1873-1876) ein «Vorläufer» eines Spritzenhauses.

Im Jahr 1871 wurde die Feuerwehr Mauren gegründet. Bereits drei Jahre vorher stand beim späteren Armenhaus (erbaut 1873-1876) ein «Vorläufer» eines Spritzenhauses.

Am 20.Juli 1896 brannte dieses Bauwerk mitsamt dem daneben stehenden Bürgerheimstall nieder Ein Jahr später wurde in der Armenhausbündt – etwa 100 Meter in östlicher Richtung – ein neues Spritzenhaus errichtet. Die Pläne dazu lieferte Zimmermann Matthias Marxer («Dökterle»-Familie).

Am 20. Juli 1896 brannte dieses Bauwerk mitsamt dem daneben stehenden Bürgerheimstall nieder. Ein Jahr später wurde in der Armenhausbündt – etwa 100 Meter in östlicher Richtung –ein neues Spritzenhaus errichtet. Die Pläne dazu lieferte Zimmermann Matthias Marxer («Dökterle»-Familie).

Das Spritzenhaus diente 73 Jahre lang als Unterkunft für die Gerätschafen der Maurer Feuerwehr. Am 2. August 1970 wurde das alte, baufällige Spritzenhaus abgerissen. Das Feuerwehrdepot wurde zwei Jahre später ins neue Jugendhaus am Weiherring und anfangs der 1990er-Jahre ins Depot beim Postautohalter Ivo Matt AG im Popers verlegt. Seit dem Jahre 2005 besitzt die Feuerwehr Mauren im Mehrzweckgebäude (MZG) in der Industrie-Gewerbe-und Dienstleistungszone (IGZ) ein für viele Jahre konzipiertes neues Depot.

Das Spritzenhaus diente 73 Jahre lang als Unterkunft für die Gerätschafen der Maurer Feuerwehr. Am 2. August 1970 wurde das alte, baufällige Spritzenhaus abgerissen. Das Feuerwehrdepot wurde zwei Jahre später ins neue Jugendhaus am Weiherring und anfangs der 1990er-Jahre ins Depot beim Postautohalter Ivo Matt AG im Popers verlegt. Seit dem Jahre 2005 besitzt die Feuerwehr Mauren im Mehrzweckgebäude

(MZG) in der Industrie-Gewerbe-und Dienstleistungszone

(Herbert Oehri)

(IGZ) ein für viele Jahre konzipiertes neues Depot.

09/2018 Üseri Worzla 06/2018 Üseri Worzla
Das Spitzenhaus am Weiherring in Mauren erbaut im Jahre 1868. Das Spitzenhaus ist verschwunden. Das selbe Strassenstück heute (2018). Das Spitzenhaus am Weiherring in Mauren erbaut im Jahr 1868. Das Spitzenhaus ist verschwunden. Das selbe Strassenstück heute (2018)

Der Weiherring im Jahre 1978 und 2018

Der Weiherring im Jahre 1978 und 2018

Während der ersten Hälfte der 1980er-Jahre bewilligte die Gemeinde Mauren die Totalsanierung eines Teilstücks des Weiherrings ab der Kreuzung beim Gänsenbach bis zum Beginn der Binzastrasse (Werth) beim später abgebrochenen «Urschile-Huus» in der «Gölla» Nr. 85.

Während der ersten Hälfte der 1980er-Jahre bewilligte die Gemeinde Mauren die Totalsanierung eines Teilstücks des Weiherrings ab der Kreuzung beim Gänsenbach bis zum Beginn der Binzastrasse (Werth) beim später abgebrochenen «Urschile-Huus» in der «Gölla» Nr.85.

Dieses Strassenstück war bis dahin in einem erbärmlichen Zustand. Sie war an vielen Stellen geflickt, es waren keine Trottoirs vorhanden, so dass der an dieser Strasse gelegene Kindergarten im Weiherring einen ständigen Gefahrenherd für die Kindergartenkinder darstellte.

Dieses S t rassenst ück war bis dahin in einem erbärmlichen Zustand. Sie war an vielen Stellen ge f lickt, es waren keine Trottoirs vorhanden, so dass der an dieser Strasse gelegene Kindergarten im Weiherring einen ständigen Gefahrenherd für die Kindergartenkinder darstellte.

Strassenstück im Jahre 1978.

Strassenstück im Jahre 1978.

So begannen die Bauarbeiten in zwei Etappen, wobei die bestehenden Werkleitungen wie Kanalisation, Wasser, Strom, Telefon und Gemeinschafts-Antennenanlage vollständig erneuert resp. neu eingebracht werden mussten. Der Bau eines einseitigen Trottoirs verringerte gleichzeitig für die Fussgänger und die Kinder die Gefahren des Strassenverkehrs.

So begann en die Bauarbeiten in zwei Etappen, wobei die bestehenden Werkleitungen wie Kanalisation, Wasser, Strom, Telefon und GemeinschaftsAntennenanlage vollständig erneuert resp. neu eingebracht werden mussten. Der Bau eines einseitigen Trottoirs verringer -te gleichzeitig für die Fussgän-ger und die Kinder die Gefa hren des Strassenverkehrs.

Heute zählt dieses Teilstück vom Gänsenbach in Richtung Binza und Vorarlberg zu einer der frequentiertesten Strassen der Gemeinde Mauen.

(Herbert

Heute zählt dieses Teilstück vom Gänsenbach in Richtung Binza und Vorarlberg zu einer der frequentiertesten Strassen der Gemeinde Mauen.

59 meine:zeit 09/2018 53 meine:zeit 06/2018
Die selbe Strasse heute. (2018) Die selbe Strasse heute (2018)

Der König des Waldes lädt zum Konzert

Reif bedeckt die morgendliche Wiese, die Luft ist kalt und klar. Über dem Herbstwald schweben einzelne Nebelfetzen. Die stimmungsvolle Kulisse ist bereitet: Vorhang auf für die Hirschbrunft.

Text: Paul Herberstein, Schaan

Noch im Sommer ziehen die Rothirsche friedlich in grossen Rudeln über die Schläge und Almen, gemeinsam auf Futtersuche und unförmig dick wie Weidevieh. Doch schiessen den edlen Herren erst die Hormone ein, ändert sich das Bild: Die Halsmuskeln schwellen an, die Brunftmähne wächst und der Hirsch wird zum Einzelgänger. Es wird ernst. Von weit her zieht es die majestätischen Geweihträger zu den Brunftplätzen, oft über Jahrzehnte zu den gleichen Stellen. Das erste Röhren erschallt, die Brunft ist eingeläutet.

Der Platzhirsch – in den meisten Fällen ein reifer, kräftiger Hirsch – hat weibliches Rotwild um sich geschart und ist ständig damit beschäftigt, seinen Harem zusammenzuhalten und Nebenbuhler abzuwehren. Immer wieder rammt er sein Geweih in den Boden und wirft erdige Grasbrocken durch die Luft. Auch Bäume und Sträucher werden mit roher Kraft bearbeitet und das eigene Reich mit Harn markiert. Testosteron pur. Dazwischen ertönt immer wieder sein tiefes, leidenschaftliches Röhren. Die raue Gesangskunst bringt auch die weiblichen Tiere in Stimmung. Die Damen bevorzugen für die Paarung eindeutig reife Kaliber.

Jüngere Hirsche halten sicheren Abstand zum Brunftplatz und warten sehnsüchtig auf eine abseits stehende Haremsdame und die seltene Chance, sich fortzupflanzen.

Nähert sich aber ein anderer reifer Hirsch, wird es auf dem Brunftplatz eng: Oft genügt die

Stimme des Gegners, um dessen Stärke und Entschlossenheit abzuschätzen und so einen mitunter lebensbedrohlichen Kampf zu vermeiden. Begegnen sich aber nahezu gleichstarke Rivalen, staksen sie zunächst im Imponiermarsch nebeneinander her. Volle Breitseite, jeder prahlt selbstbewusst mit seinem muskelbepackten Rumpf und dem eigenen Kopfschmuck. Gibt keiner nach, kommt es zum Duell. Mit lautem Krachen fahren die Geweihe ineinander. Die Hirsche schieben sich in wildem Tempo über Baumstümpfe und Wurzeln. Ein Kampf auf Biegen und Brechen, in dem es nur einen Sieger geben kann.

Für einen Platzhirsch bedeuten diese Wochen Dauerstress, in denen er kaum Nahrung zu sich nimmt oder sich ausruhen kann. Fast ein Drittel seines Körpergewichtes verliert er bis zum Ende

der Brunft und er ist danach vor allem damit beschäftigt, wieder zu Kräften zu kommen und sich genug Fettreserven für den nahenden Winter anzufuttern.

So lange noch verfügbar, frisst Rotwild beiderlei Geschlechts vor allem Kräuter und Gräser. Über den Winter begnügen sich die Wildtiere – so sie nicht irgendwo Gräser mit den Vorderläufen freischarren können – grossteils mit Flechten, Trieben von Laub- und Nadelhölzern oder Rinde. In der kalten Jahreszeit ist striktes Energiesparen angesagt: der Magen verkleinert sich, der Stoffwechsel wird drastisch heruntergefahren und auch der Bewegungsradius auf das Allernötigste beschränkt.

Ab dem Frühjahr kommt wieder Bewegung ins Rotwild. Die ersten grünen Flächen mit frischen Grasspitzen locken und

ziehen die ausgehungerten Tiere wie Magnete an. Neben der Futteraufnahme bereiten sich die Weibchen auf die Geburt des meist nur einen Kalbes vor. Die Hirsche hingegen haben mit ihrem Kopfschmuck zu tun: Geht der Winter zu Ende, fallen ihnen nämlich die beiden, bis zu 10 kg schweren Stangen vom Haupt, damit innerhalb von rund vier Monaten ein völlig neues Geweih wachsen kann. Die oft vielendigen Stangen sind zunächst noch mit einer samtigen Haut überzogen. Ist das Wachstum abgeschlossen, stirbt diese Haut ab und beginnt zu jucken. Die mächtigen Recken streifen und fegen dann den lästigen Überzug an Sträuchern und Bäumen ab. Schliesslich brauchen die Herren ihr imposantes, blankgefegtes Geweih spätestens im Herbst wieder: Wenn ab September der erste Hirsch seine tiefe, orgelnde Stimme am Berg ertönen lässt…

60 tier:zeit 09/2018

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