IT-MITTELSTAND 9/12

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CRM: 360-Grad-Blick auf den Kunden Business Intelligence: Analysen auf Touren gebracht

I T- B U S I N E S S

IM

M I T T E L S TA N D

Intelligent planen und befreit

durchatmen Business Intelligence Analysen auf Touren gebracht

Pharma- & Medizintechnikunternehmen

Pari

Seite 26

Customer Relationship Management 360-Grad-Blick auf den Kunden Seite 36

Personalmanagement Die Belegschaft im Griff Seite 48 MEDIENHAUS VERLAG Postfach 300111 • 51411 Bergisch Gladbach Postvertriebsstück • »Entgelt bezahlt«

Personalmanagement: Die Belegschaft im Griff

im interview: E. Osswald & t. Seifert, Pharma- und Medizintechnikunternehmen PARi

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I m Interview | Edgar Oßwald (li.), Leiter IT der Pari Medical Holding, und Thomas Seifert, BI-Projektleiter bei der Pari GmbH Seite 20


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Die Deutsche Post denkt wie Vodafone: Alles ist erreichbar. Vodafone macht die Deutsche Post noch mobiler – mit innovativen Sprach- und Datenlösungen. Schalten auch Sie Ihr Business auf Erfolg. Kommunikation im Netz von morgen.

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Am 16. Dezember 2011 wurde im sozialen Netzwerk Facebook die sogenannte „Chronik“ freigeschaltet. Hierbei handelt es sich um die Möglichkeit, das eigene Leben von der Geburt an in chronologischer Reihenfolge darzustellen. Vor wenigen Tagen wurde diese Chronik nun auch für jene Facebook-Nutzer zur Pflicht, die sich bisher gegen die neue Funktion sträubten. So müssen sich nun restlos alle User des sozialen Netzwerks an ein neues Gesicht ihres Profils gewöhnen. Das gilt ebenso für sämtliche Unternehmen, die sich mittlerweile in Facebook tummeln. Aber auch die anderen Social-Media-Plattformen wie etwa Twitter, Xing und Google+ werden von Firmen genutzt, um mit den eigenen Kunden in Kontakt zu bleiben, Kampagnen zu fahren oder die Konkurrenz zu beobachten. Mithilfe von Social-Media-Tools lässt sich dies sogar recht effizient gestalten. Zusätzlich gibt es mittlerweile zahlreiche Anbieter, die solche Tools in ihre CustomerRelationship-Management-Software (CRM) integrieren, um durch die Verknüpfung aller Kanäle eine noch bessere Interaktion mit den Kunden zu gewährleisten. In dieser Ausgabe greifen wir das Thema CRM und die derzeitigen Trends in diesem Bereich ab S. 36 auf. Die sozialen Netzwerke sind jedoch nicht nur ein beliebtes Werkzeug zur Kundenkommunikation; sie spielen auch immer mehr eine Schlüsselrolle für Personalabteilungen, die auf der Suche nach neuen Mitarbeitern sind. Gerade um die „Generation Y“ zu erreichen, stellt Social Media einen wichtigen Kanal dar. So werden Xing & Co. – insbesondere im Hinblick auf den Fachkräftemangel – gerne auch als Recruiting-Instrumente genutzt. Weitere PersonalManagement-Lösungen stellen wir im Heft ab S. 48 vor.

ams

Lea Sommerhäuser, Redakteurin IT-MITTELSTAND

Die ERP-Lösung

Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,

Prozesse verstehen. Transparenz gestalten.

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Lea Sommerhäuser


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Markt Trends 6 B2B-Dialog nach Ablauf der Frist Am 31.08.2012 endet die Übergangsfrist des 2009 novellierten Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG). Was ist weiterhin erlaubt? 8 Onlinekauf fest etabliert

Gemäß aktueller Studien kaufen mittlerweile 54 Prozent der deutschen Unternehmen im Internet ein.

Bedienbarkeit

software

10 Verbesserte Usability soll Leben retten

Usability ist mehr als eine schicke Benutzeroberfläche nach DIN und ISO-Normen, denn Architektur und Prozessdefinition entscheiden über die Funktionalitäten für den Endanwender.

Outsourcing 12 Eigenbetrieb ist keine Option

Im Interview erklärt Robert Holocher, Gründer der Firma Holocher + Bauer, welche Rolle ein externes Hosting der IT-Systeme spielt.

business Intelligence

Analysieren, optimieren, profitieren Wachsende Datenmengen in Kombination mit der Notwendigkeit immer schneller auf marktwirtschaftliche Veränderungen zu reagieren, machen den Einsatz von Business-Intelligence-Werkzeugen (BI) auch für Mittelständler zunehmend unverzichtbar.

Anwender im Portrait 14 Natur pur

Die Hess Natur-Textilien GmbH setzt bei ihrem Produktdaten-/ Produkt-Lifecycle-Management-System (PDM/PLM) auf eine spezielle Branchensoftware.

Markenrecht 16 Markenrecht im Auge behalten

SEITE

20

Unternehmensmarken verkörpern erhebliche Werte, erfordern jedoch auch organisatorische Maßnahmen zur Steuerung.

IT-Personal 18 Wider den IT-Fachkräftemangel

Dr. Oliver Grün vom Bundesverband IT-Mittelstand e.V. kommentiert den aktuellen IT-Arbeitsmarkt und fordert Langzeitperspektiven statt schnellem Geld.

organisation

Titelinterview

Intelligent planen und befreit durchatmen Im Gespräch mit Edgar Oßwald (re.), IT-Leiter der Pari Medical Holding, und Thomas Seifert, BI-Projektleiter der Pari GmbH

Outsourcing

SEITE

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Eigenbetrieb ist keine Option Interview mit Robert Holocher, Gründer der Firma Holocher + Bauer, über externes Hosting von IT-Systeme

Standards 3 Vorwort: Verknüpfung aller Kanäle 42 Buchtipps zum Thema Customer Relationship Management 62 Veranstaltungen 66 Vorschau auf Heft 10/2012 66 Impressum I T - M itte l sta n d · A u s g a b e 9  | 2 0 1 2


September 2012 SEITE

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software

organisation

CRM-Systeme

Personalmanagement

Das Zeitalter der Kunden

Dezentral und doch verbunden

Kundenmanagement ist für Unternehmen jeder Größe wichtig. Speziell für Mittelständler stehen Lösungen bereit, wie etwa Cloud- und Open-Source-Alternativen. Auch auf Trends wie Mobility und Social Customer Relationship Management (CRM) müssen kleinere Firmen nicht verzichten.

Das Beratungshaus Raum Für Führung GmbH begleitet Unternehmen in Veränderungs- und Führungsfragen. Der Mittelständler führte eine Intranet-2.0-Softwarelösung für interne Prozesse ein, wie Geschäftsführer Michael Riermeier im Interview erläutert.

Software Business Intelligence 30 Auf Touren gebracht

Ein neues Analysesystem ermöglicht dem Fahrradhersteller Derby Cycle jederzeit eine Gesamtsicht über alle Geschäftszahlen. 32 Über Nacht konsolidiert

Scherer & Trier versorgt Autohersteller täglich mit mehreren Tausend Kunststoffteilen. Der logistische Aufwand dafür ist enorm. Um die Millionen Auftrags-, Kunden- und Produktionsdaten schnell zu verarbeiten, setzt das Unternehmen auf Business Intelligence.

44 CRM als Motor

56 Klar Schiff über alle Abwesenheiten

Marktpartner ansprechen und den Erfolg mehrstufiger Kampagnen messen – Anforderungen, die Dr. Grandel an sein neues CRM-System stellte.

Die deutsche Niederlassung der chinesischen Reederei China Shipping Container Lines (CSCL) verwaltet alle Abwesenheiten, Reisekostenabrechnungen und Arbeitsmittel mit einer internetbasierten Softwarelösung.

46 International unterwegs

Für ein strukturiertes Adress- und Kontaktmanagement inklusive Vertriebssteuerung, Auswertung und Ablauforganisation benötigten Retralog und Reno Unterstützung.

Praxis Software 58 Läuft wie geschmiert

Organisation

Eine neue Warenwirtschaft sorgt bei Back-Factory für eine höhere Stabilität und geringere Fehleranfälligkeit.

Personalmanagement 34 Den richtigen Ton getroffen

50 Wissen auf Abruf

60 Schnell gefunden ist halb gekauft

Mithilfe eines spezialisierten Dienstleisters baute der westfälische Lackhersteller Hesse seine eingesetzte Business-Intelligence-Lösung in den letzten Jahren kontinuierlich aus.

Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit von Mittelständler müssen gestärkt werden – eine Voraussetzung dafür ist der Umgang mit dem Wettbewerbsfaktor Wissen.

Das Versandhaus Walz trimmt die Such- und Navigationsfunktionen seiner Webshops auf schnelle und sichere Treffer, etwa durch eine fehlertolerante Artikelsuche.

Software CRM-Systeme 40 Auf den Kunden abgestimmt

Eine CRM-Lösung ermöglicht bei der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin ein differenziertes Kundenbeziehungsmanagement.

52 Eine Herzensangelegenheit Je mehr Seminare Mittelständler organisieren, desto eher können vermeidbare Fehler bei der Planung und Umsetzung auftreten. Um diese zu umgehen, setzt das Bad Oeynhausener Herz- und Diabeteszentrum auf eine Seminar-ManagementSoftware, die Arbeitsprozesse automatisiert. 54 Drei Fragen an...

... Ulrich Jänicke, CEO der Aconso AG, und Hendrik Kellermeyer, Geschäftsführer der Perbit Software GmbH I T - M itte l sta n d · A u s g a b e 9  | 2 0 1 2

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markt | tre nds

Urteilsticker Zusammengestellt von Kleiner Rechtsanwälte Abzocke für Online-Branchenbuch­ verzeichnisse am Ende? Gegenstand eines Urteils des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 26. Juli 2012 (Az. VII ZR 262/11) war eine Entgeltklausel in einem Formular für einen Grundeintrag in ein Branchenverzeichnis im Internet. Zu entscheiden war, ob die Klausel nach dem Erscheinungsbild des Formulars überraschenden Charakter hatte und deshalb nicht Vertragsbestandteil wurde (§ 305c Abs. 1 BGB). Um Einträge für ihr Branchenverzeichnis zu gewinnen, übersandte die Klägerin Gewerbetreibenden ein Formular „Eintragungsantrag Gewerbedatenbank“. In der linken Spalte befanden sich Zeilen für Unternehmensdaten. Nach einer Unterschriftszeile, hieß es in vergrößerter Schrift: „Rücksendung umgehend erbeten“. Die rechte Seite bestand aus einer Spalte mit der Überschrift „Hinweise zum Ersteintragungsantrag, Leistungsbeschreibung sowie Vertragsbedingungen, Vergütungshinweis sowie Hinweis nach § 33 BDSG (Bundesdatenschutzgesetz)“. Im Fließtext findet sich der Satz: „Vertragslaufzeit zwei Jahre, die Kosten betragen 650 Euro netto pro Jahr “. Der Geschäftsführer der Beklagten füllte das Formular aus und sandte es zurück. Die Klägerin berechnete für den Eintrag 773,50 Euro. Die Klage wurde vom BGH abgewiesen. Eine Entgeltklausel, die nach der drucktechnischen Gestaltung so unauffällig in das Gesamtbild eingefügt ist, dass sie von dem Vertragspartner nicht vermutet wird, ist nicht Vertragsbestandteil. Berücksichtigt wurde, dass Grundeinträge in Online-Branchenverzeichnisse oft unentgeltlich angeboten werden. Außerdem machte die Bezeichnung des Formulars nicht deutlich, dass es sich um den Abschluss eines entgeltlichen Vertrages handelte. Trotz der Entscheidung des BGH dürfte die Abzocke mit Online-Branchenverzeichnissen in der Praxis weitergehen.

B2B-Dialog

nach Ablauf der Frist Am 31. August 2012 endet die Übergangsfrist des 2009 novellierten Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG). Bis zu diesem Zeitpunkt müssen Unternehmen Adressdaten, die vor dem 01. September 2009 erhoben wurden, an die Neuregelungen des BDSG anpassen. Was müssen Unternehmen des B2B-Segments ab September beachten, damit sie eigene und angemietete Firmenadressen weiterhin datenschutzkonform für personalisierte Direktwerbung einsetzen können? Das BDSG erlaubt ausdrücklich den Einsatz von Bestandskundendaten für Werbung in eigener Sache. Voraussetzung: Das werbende Unternehmen muss die Daten selbst bei seinen Kunden erhoben und diese auf die geplante werbliche Nutzung der Daten und auf die Möglichkeit des Werbewiderspruchs hingewiesen Was ist weiterhin erlaubt? haben. Übrigens: Eine regelmäßige AktuaFirmen und Personen innerhalb eines lisierung der Kundendatenbank sollte jedes Unternehmens dürfen umworben Unternehmen im Blick haben, denn das werden, wenn: BDSG schreibt die Berichtigung falscher ✔ die Direktwerbung auf die berufliche Adressdaten vor. Tätigkeit zielt und Auch die werbliche Ansprache poten✔ an die berufliche Anschrift gesendet wird tieller Kunden ist nach neuer Rechtslage weiterhin möglich: Firmen dürfen per Mai- Bestandskunden und Interessenten ling umworben werden, sofern die Wer- dürfen umworben werden, falls bung in Beziehung mit der beruflichen ✔ die Daten beim Betroffenen selbst erhoben Tätigkeit steht und an den Arbeitsplatz wurden und dieser bereits zum Zeitpunkt gesendet wird. der Erhebung auf die geplante werbliche Es zeigt sich: Auch nach der NovellieNutzung der Daten und die Möglichkeit des rung des Bundesdatenschutzgesetzes könWerbewiderspruchs hingewiesen wurde nen Unternehmen von den Vorteilen der oder Dialogwerbung profitieren – sowohl bei ✔ die Daten aus allgemein zugänglichen der Ansprache neuer als auch bestehender Verzeichnissen erhoben wurden. Quelle: Deutsche Post Direkt GmbH Geschäftskunden. Juliane Geller

Energiesparprogramm Wie ein Mittelständler mit möglichst wenig Aufwand Energie sparen kann, beschreibt das Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft (RKW) auf einer neuen Website, die sich speziell an das verarbeitende Gewerbe, die Dienstleistungsbranche und Handel sowie Gastronomie/Hotellerie richtet. Inhaltlich im Mittelpunkt stehen Querschnittstechnologien wie Beleuchtung, Drucklufterzeugung, Lastspitzenmanagement oder Grüne IT. www.rkw-energieeffizienz.de

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Kurzmeldungen Personalien

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Neue Kräfte für die Spitze

Les Hayman stärkt Geschäftsführung

◗ Der Technologie-Portfolio-Manager CHG-Meridian erweitert sein Top-Management-Gremium und legt den Grundstein für den Ausbau der Technologie- und Servicebereiche.

◗ Les Hayman, ehemaliger CEO EMEA von SAP, soll als Non-Executive-Director Red Commerce bei der StrategieEntwicklung unterstützen und die weitere Expansion des SAP-Recruiters vorantreiben.

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markt | Tre nds

City Cloud wächst Die von IBM zur Cebit ins Leben gerufene City-Cloud-Initiative für das Angebot regionaler IT-Services wächst schneller als geplant – die für Ende September anvisierten 50 Partner sind schon jetzt erreicht. Basis der Services ist immer ein hochverfügbares Rechenzentrum basierend auf der Technologie von Big Blue; Rechnerkapazitäten, Datenspeicher und Anwendungen werden bedarfsorientiert bezogen und bezahlt. Anbieter der City Cloud sind jeweils IBM-Geschäftspartner, die mit ihren Services den Cloud-basierten Betrieb von Infrastruktur und Anwendungen abdecken. Im zweiten Halbjahr 2012 will Bernd Schierholz, der als Direktor Mittelstandsgeschäft bei IBM Deutschland für diese Initiative verantwortlich zeichnet, gemeinsam mit Softwarepartnern vor allem Geschäftsanwendungen als CloudAngebote stärker ausbauen.

Onlinekauf fest etabliert Gemäß einer aktuellen Studie kaufen mittlerweile 54 Prozent der deutschen Unternehmen im Internet ein. Jeden sechsten Euro ihres Umsatzes erwirtschaften deutsche Unternehmen im Internet. Das berichtet der Branchenverband Bitkom auf Basis von Eurostat-Daten. Demnach erzielten deutsche Unternehmen im Deutlich stärker als vergangenen Jahr im Schnitt 17 Prozent ihres gesamten Umsatzes über das Internet. für den Verkauf wird Zum Vergleich: Im Jahr 2007 waren es erst das Internet für den elf Prozent. Im Ranking der EU-Länder liegt Einkauf genutzt. Deutschland damit auf dem sechsten Platz. Spitzenreiter ist Tschechien mit einem Anteil von 25 Prozent vor Finnland mit 20 Prozent. Im Durchschnitt der EU erzielen die Unternehmen 14 Prozent ihres Umsatzes im elektronischen Geschäftsverkehr. „E-Commerce hat sich als Absatzkanal fest etabliert“, sagt Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder. „Viele geschäftliche Transaktionen laufen heute ausschließlich online ab.“ Ein Fünftel aller Unternehmen in Deutschland nutzen das Internet für den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen. Hier liegt Deutschland im EU-Vergleich auf Rang acht, aber deutlich über dem Durchschnitt der Europäischen Union von 13 Prozent. Deutlich stärker als für den Verkauf wird das Internet für den Einkauf genutzt. So erledigen 54 Prozent aller deutschen Firmen mit mehr als zehn Mitarbeitern ihren Einkauf ganz oder teilweise online. Damit liegt Deutschland im Vergleich der EU-Länder auf dem vierten Platz hinter Dänemark mit 71 Prozent und Norwegen mit 61 Prozent. www.bitkom.org

www.ibm.de

Neue Servicepartner Bei der Serverentwicklung wollen Lenovo und EMC künftig im Rahmen einer Partnerschaft intensiv zusammenarbeiten. Der chinesische PC-Hersteller will so seine Position im Markt für Intel-Server und vernetzte Speichersysteme ausbauen, der Speicherpionier seine Präsenz in China verstärken. Lenovo wird die Server auf den Markt bringen und nach und nach mit ausgewählten EMC-Speichern integrieren. Im Rahmen einer OEM- und Reseller-Beziehung wird Lenovo Netzwerkspeicher von EMC zunächst in China anbieten; eine Expansion in andere Märkte soll parallel zur Weiterentwicklung des Servergeschäfts erfolgen. Geplant ist auch, Teile der EMC-Tochter Iomega in ein neues Joint Venture zu überführen, das NAS-Systeme für mittelständische Unternehmen bieten soll – auch für die Standortvernetzung über die Storage-Systeme.

Online-Anteil am Gesamtumsatz der Unternehmen:

Unternehmen, die über das Internet verkaufen:

Tschechien

Norwegen

25 %

31 %

Finnland

Tschechien

20 %

26 %

Schweden

Schweden

19 %

24 %

Ungarn

Dänemark

19 %

23 %

Norwegen

Irland

18 %

23 %

Deutschland

Belgien

17 %

22 %

Großbritannien

Litauen

17 %

21 %

Irland

Deutschland

17 %

20 %

EU-27

EU-27

14 %

13 %

www.lenovo.com

Kurzmeldungen Produkte

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Quelle: Eurostat

Quelle: Eurostat

Frankieren wie die Profis

Energieverbräuche senken

◗ Seit Juli ist in Deutschland das digitale Frankiersystem DM220i von Pitney Bowes erhältlich.

◗ Sauter, Lösungsanbieter für Gebäudeautomationstechnologie, entwickelte in Zusammenarbeit mit SAP einen Softwareprototypen für ein EMS-PPS-System.

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markt | be d i enba r k eit

Verbesserte Usability

soll Leben retten Usability ist weit mehr als eine schicke Benutzeroberfläche nach DIN und ISO-Normen. Schon die Architektur und die Prozessdefinition entscheiden letztlich über die passenden Funktionalitäten für den Endanwender.

W

elche Bedeutung eine anwenderfreundliche IT-Lösung tatsächlich gewinnt, zeigt sich bei dem Berliner Sicherheitsunternehmen MSA. Hier werden Produkte für Betriebssicherheit entwickelt – von persönlicher Schutzausrüstung bis hin zur Gaswarntechnik. Das Klientel ist breit gefächert: Rettungsdienste, wie Feuerwehr und THW, Forstbetriebe oder Industrieunternehmen zählen zum Kundenkreis. Bei MSA hat das Thema Usability eine ganz andere Tragweite. Schließlich entscheidet hier die Anwenderfreundlichkeit der entwickelten Technologien über das Überleben von Rettungsteams und den zu bergenden Personen. Wegen der großen Nachfrage bei dem System zur telemetrischen Überwachung von Atemschutzgeräten wollte man sich bei der kommenden Produktgeneration nicht nur auf ein Technologie-Update beschränken, sondern auch in puncto Nutzererwartungen das Interaktionsdesign überarbeiten. Ziel war eine sichere Bedienbarkeit, die auch in Stresssituationen gewährleistet ist. Im Einsatzfall, bei schlechten Sichtverhältnissen und in Extremsituationen muss eine optimale Funktionalität des Überwachungs- und Warngeräts gegeben sein. Nur so können im Fragen auf dem Weg Evakuierungsfall einzelne Teammitglieder rechtzeitig auf eine mangelnde Sauerstoff- zu einer anwenderversorgung aufmerksam gemacht und ent- zentrierten Lösung sprechend Maßnahmen ergriffen werden. › Versteht man die Anwender? Projektleiter Jürgen Boß rekapituliert: › Wurde der Workflow „Wir hielten unser bisheriges Telemetrieentsprechend validiert – passt die produkt für recht benutzerfreundlich – Lösung zum Problem? auch in Krisensituationen. Zunächst sahen › Wie nutzenorientiert ist die wir also wenige Möglichkeiten, die grundApplikation? legende Bedienung zu verbessern. Es sollten › Welchen Einfluss haben situative lediglich zusätzliche Funktionalitäten einKomponenten? gebunden werden, ohne die Anwendung zu überfrachten.“ Dazu holte man sich › Wie steht es um die Anwendungsperformance? fachliche Unterstützung. Der psychologische IT-Berater Apliki sollte auf Basis des expertenbasierten Vorgehens eine sichere Bedienung für das System gewährleisten. Nach der Einarbeitung schlug Apliki ein Bedienkonzept vor, das konsequent auf sicheren Informationstransfer und fehlerfreie Ein-

Kurzmeldungen Unternehmen

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Zum Kundenkreis von NSA gehören Rettungsdienste wie Feuerwehr und THW.

Knopf-Interaktion ausgelegt war. Zunächst galt es, das bei vielen Entwicklungsszenarien auftauchende Grundsatzproblem anzugehen: Meist fällt es den Entwicklern schwer, ihren Fokus auf den Anwender zu legen und ihn als wichtigen Einflussfaktor schon in der Planungs- und Architekturphase mit einzubeziehen. Die Gesamtstrategie- und Technologiebrille lässt nur einen eingeschränkten Blick auf die Praxis zu. Arbeitsabläufe werden folglich so strukturiert, wie sie sich aus der Sicht der Planer darstellen. Die Erwartungen und vor allem Erfahrungen des Nutzers bleiben außen vor. Situative Einflussfaktoren werden oftmals einfach nicht erkannt. Die Anwendung driftet an den Anforderungen der Nutzer vorbei, bleibt rein funktionsgesteuert. Der Weg zu einem neuen Lösungsansatz bei MSA führte also zunächst über den Endanwender - diesen galt es genau zu „verstehen“. Das kann zeit- und kosteneffizient lediglich auf der Expertenebene analysiert werden, auf webbasierenden Untersuchungen oder durch Felduntersuchungen direkt beim Anwender. Bei MSA hat man sich, um zunächst ein Gefühl für die völlig neue Herangehensweise zu bekommen, für die Expertenebene entschieden. Um eine Datenbasis zu schaffen, wurden unterschiedliche Methoden aus der psychologischen ITBeratung angewandt. Im Rahmen von Fokusgruppen

BMD und SBS Software kooperieren

Command legt leicht beim Umsatz zu

◗ Die BMD GmbH, eine Tochter der BMD Systemhaus GmbH, und die SBS Software GmbH, ein Hersteller von Lösungen für das gesamtbetriebliche Rechnungswesen, haben Anfang Juli eine Vertriebskooperation vereinbart.

◗ Wie im Vorjahr meldet Ettlinger Softwarehaus Command ein Wachstum – um 1,5 Prozent auf 32,2 Mio. Euro Umsatz. Für das laufende Geschäftsjahr 2012/13 ist ein ähnliches Wachstum geplant.

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b e d i e n b ar ke it | m arkt

Psychologische IT-Beratung

Steffen Eßers, Geschäftsführer der Psychologischen IT-Beratung Apliki

Jürgen Boß, Projektleiter bei MSA

generierten Teilnehmer durch Gruppengespräche gegenseitig Ideen und lieferten wertvolle Erkenntnisse über Stärken und Schwächen des Produkts. Aus diesen Analyseergebnissen wurden systematisch die Entwicklungsartefakte abgeleitet: Vision, Persona und Szenario. Daraus wurde im weiteren Vorgehen der Lösungsraum generiert und jede Idee von Anforderungen bis hin zum Interaktionsdesign bewertet. Auch bei der Oberflächengestaltung kamen spezielle Methoden wie das Pair-Design zum Einsatz.Am Ende erhielt MSA ein Interaktionsdesign, das als programmierter Click-Dummy-Prototyp zum Test zur Verfügung stand. „Zur Gegenkontrolle ließen wir unser ursprüngliches Konzept im selben Simulator programmieren und stellten beides den Anwendern vor. Ohne Ausnahme wurde die Apliki-Lösung bevorzugt“, erinnert sich Jürgen Boß. „Diese Lösung zeigte sich einfacher und klarer in der Bedienbarkeit. Noch dazu konnte Apliki seinen Prototypen in der Hälfte der Zeit fertigstellen, in der wir unsere eigene Lösung präsentationsbereit hatten.“ Kerstin-Alexandra Zeller

Kurzmeldungen Anwendungen

Steffen Eßers, Geschäftsführer der Psychologischen ITBeratung Apliki, und Jürgen Boß, Projektleiter bei MSA, berichten über den psychologischen Einfluss bei der Produktentwicklung. ITM: Welches Verständnis von Usability/User-Interface-Dienstleistung ist in der Regel gängig? Steffen Eßers: Usability wird von ITHerstellern sehr heterogen verstanden. Das reicht von einem Produkt oder Userinterface mit hoher Gebrauchstauglichkeit über das Testen von Produkten durch Anwender bis hin zum anwenderzentrierten Entwicklungsprozess. Dabei beschäftigt sich das User Interface Design mit der Gestaltung von Benutzeroberflächen zwischen Menschen und Technik wie Software oder Hardware. Teildisziplinen sind Informationsarchitekturen und Interaktionsdesign. Für Usability-Agenturen steht meistens das Testen von beinahe marktreifen Produkten im Fokus. ITM: Wie unterscheidet sich eine IT-/ marketinggetriebene Herangehensweise von Ihrem Vorgehen? Eßers: Ein Vorgehen unter Einbindung der Anwender steht für einen ganzheitlichen und zugleich betriebswirtschaftlich skalierbaren Ansatz. Unser psychologisches Know-how ermöglicht es uns, Rahmenbedingungen für Produkte systematisch zu erfassen und Arbeitsmittel daraus zu generieren. Anders gesagt: Mit Psychologie lassen sich Anwenderprobleme früher erkennen und noch während der Entwicklung beheben. Nur unter Einbindung der Anwender ist der Erfolg von Produkten wiederholt zu gewährleisten. Die Gestaltung von überzeugenden User Interfaces setzt ein analytisches Verständnis für die Zielgruppe, deren Ziele und Aufgaben voraus.

Mit diesem Verständnis, mit Kreati­vität für das Design und mit Usabilitytests erarbeiten wir gelungene Produkte mit überzeugenden User Interfaces. ITM: Welche konkreten Vorteile konnten Sie für Ihr Produkt aus diesem Vorgehen ziehen? Jürgen Boß: Beim ersten gemeinsamen Projekt dachten wir, ein bereits sehr nutzerfreundliches Produkt lediglich zu modernisieren. Durch das strukturierte Vorgehen wurde uns bewusst, wo im Produkt und in der Nutzungssituation noch Schwächen vorlagen. Wenn das Produkt am Markt eingeführt ist, erwarten wir eine deutlich niedrigere Zahl von Fehlbedienungen. ITM: Wie zeitintensiv stellte sich das Vorgehen von Apliki für Sie dar? Boß: Die Basisarbeit, also das Briefing, die Erstellung von Personen- und Einsatzszenarien benötige mehrstündige Meetings. Diese Basis konnte aber bei Folgeprojekten sofort weitergenutzt werden. Die projektbezogene Arbeit wurde in wenigen Iterationsschritten durchgeführt. Für uns war es imposant, mit welch kurzer Vorlaufzeit Apliki wegweisende Vorschläge machen konnte, die begeistert aufgenommen wurden. ITM: Wieso werden Anwenderbedürfnisse mit Ihrem Vorgehen nun besser erfasst als mit herkömmlichen Verfahren? Eßers: Use-Cases sind umsetzungsnahe Dokumentationsmethoden. Unsere Erkenntnisse der Psychologie liefern die Antworten darauf, welche Anforderunge für den User relevant sind. Und unsere Dokumentationsmethoden simulieren Situationen aus Sicht der User. Mit ihnen lassen sich die wesentlichen Anforderungen in Pflichtenhefte überführen, die zu erfolgreichen Produkten führen.  Kerstin-Alexandra Zeller

Finanz Informatik startet Regelbetrieb

glücksspiel möglich

◗ Die Berliner Tembit Software GmbH hat für den zentralen IT-Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe, die Finanz Informatik, ein multibankfähiges Zahlungsverkehrsportal eingerichtet.

◗ Sachsenlotto bietet seinen Kunden einen neuen Internetauftritt. Das Portal wurde vom IT-Dienstleister Adesso entwickelt.

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markt | ou t s o u r c i ng

Juni 2012:

Wirtschaft­ liche Lage bleibt erfreulich Die wirtschaftliche Dynamik der mittelständischen Unternehmen zeigte sich im Juni erneut stabil. Die Ferienzeit dämpft zwar die Euphorie der wirtschaftlichen Erwartungen für die kommenden drei Monate etwas. Mit Ausnahme des Handels erzielten alle gewerblichen Branchen im Juni ein Umsatzplus. Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung war in erster Linie das Dienstleistungssegment. Industrie und Finanzgewerbe liegen im Marktdurchschnitt. Die Öffentlichen Verwaltungen halten sich mit gestiegenen und rückläufigen Umsätzen die Waage. Im Handel liegt der Index bei nur 94 Punkten, damit waren hier die Unternehmen mit gestiegenen Umsätzen deutlich in der Minderheit. Der Mittelstand blickt zuversichtlich

Eigenbetrieb ist keine Option Robert Holocher gründete die Firma Holocher + Bauer. Im Interview mit IT-MITTELSTAND erklärt er, welche Rolle ein externes Hosting der IT-Systeme spielt.

Die Fakra-2-Montagelinien von Holocher + Bauer

auf die nächsten drei Monate. Von allen Wirtschaftszweigen wird eine positive Umsatzentwicklung erwartet. Überdurchschnittlich optimistisch ist die Stimmung im Finanzgewerbe und in der Industrie. Deutlich zurückhaltender sind öffentliche Verwaltungen und der Handel. Sie liegen mit ihrem Indikator unter dem Durchschnitt. Die Ausgabenneigung hinsichtlich Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) stieg gegenüber dem Vormonat leicht an. Der Index der Ausgabenplanungen für die kommenden drei Monate ging um vier Punkte zurück. Er zeigt, dass die Unternehmen mit positiven Investitionsabsichten trotz Rückgang weiterhin dominieren.  www.techconsult.de | www.fujitsu.com

Kurzmeldungen Anwendungen

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ITM: Herr Holocher, warum entschieden Sie sich für eine Einführung von SAP? Robert Holocher: Unser Unternehmen wurde im Jahr 2006 gegründet, wobei wir anfangs eine eher starre und unflexible ERP-Software einsetzten. Daher wurde bereits 2008 ein neues ERP-System einführt – diesmal SAP. Was die Zukunftsfähigkeit des ERP-Herstellers betrifft, wollten wir auf „Nummer sicher“ gehen. Und wir wollten künftig auch mit dem SAP-Partner agieren, der von uns mit der Einführung des ERPSystems betraut wurde. Seitdem setzen wir auf den Komplettdienstleister Abilis, der unsere SAP-Systeme im eigenen Rechenzentrum hostet. ITM: Warum lassen Sie die Systeme durch einen Dienstleister hosten? Holocher: Zum einen ist unsere Zentrale in Ötisheim bei Pforzheim sehr schlank aufgebaut. Dies funktioniert nur, da wir uns auf unsere Kernkompetenzen beschränken. Produziert wird am Fertigungsstandort in Ungarn. Hierzu benötigen wir Kompetenz, Zuverlässigkeit und Flexibilität – und das zu vertretbaren Kosten. Am Hosting durch einen externen Dienstleister schätzen wir

Über Holocher + Bauer Branche: Automotive Gründung: 2006 Hauptsitz: Ötisheim bei Pforzheim Umsatz: rund 15. Mio. Euro www.holocher-bauer.de

genau diese Attribute. Zum anderen stellen direkte Ansprechpartner sicher, dass wir bei auftretenden Problemen zeitnah Unterstützung bekommen. Dabei können wir uns auf das fachliche Know-how unseres Dienstleisters verlassen, der die entsprechende Branchenkenntnis und das technische Fachwissen mitbringt. Natürlich hat bei der Entscheidung zugunsten des Hostings auch der Kostenaspekt eine Rolle gespielt. Durch ein gut kalkulierbares Preismodell haben wir monatlich Fixkosten, die wir in der Budgetplanung berücksichtigen können. ITM: Was war Ihre Hauptzieldefinition an das SAP-Hosting? Holocher: Neben der erwähnten Kostenreduzierung war für uns wichtig, dass die

Umstieg auf neue Technologie

Durchblick bei den Kundendaten

◗ Im Frühjahr dieses Jahres wechselte die Beratende Ingenieure GmbH von Arriba auf die iTWO-Technologie von RIB.

◗ Mit dem Ziel einer transparenten Datenhaltung hat die BrillenProfi-Contact GmbH SmartCRM eingeführt. Das CRM-System soll die Dokumentation sowie den jederzeit möglichen Zugriff auf die gesamte Kundenkommunikation gewährleisten.

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seit über 20 Jahren!

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Sicherheit gewährleistet wird. Der Betrieb muss auch beim Hosting durchgängig sein. Bereits bei der Suche nach einem Dienstleister hatten wir genau darauf geachtet, dass die richtigen Service Level Agreements in Bezug auf Verfügbarkeit, Performance, Reaktions- und Antwortzeiten gegeben waren. ITM: Wo wird dieses System eingesetzt? Holocher: Das System kommt bei uns an zahlreichen Stellen zum Einsatz. Sowohl die Verwaltung als auch Logistik, Materialwirtschaft und Produktion nutzen die Lösung. Darüber hinaus sind wir per EDI an unsere Kunden angebunden.

ITM: Ist das Hosting einer Lösung denn auf Dauer nicht teurer als der Eigenbetrieb? Holocher: Betrachtet man ausschließlich die harten Faktoren, also interne und externe Kosten im Vergleich, sind die Vorteile eines Hostings auf Dauer vermutlich gering. Wir haben uns aber vor allem auf die weichen Faktoren konzentriert. Da kann ein professioneller Dienstleister in Bezug auf Flexibilität, Dynamik und veränderte Anforderungen einfach besser reagieren.

ITM: Haben Sie sich nie mit dem Gedanken getragen, SAP im Eigenbetrieb einzusetzen? Holocher: Seitdem der Dienstleister für uns SAP betreibt, müssen wir uns keine Gedanken über Backups, Hochverfügbarkeit oder den Betrieb der LöAus Sicht von Robert Holocher, sung machen. Diese PlanungssiManaging Director der cherheit gibt uns den Freiraum, Holocher + Bauer GmbH, … auch neue Projekte zu stem… entscheiden nicht men, ohne dass wir uns Gedanken um die technische Basis nur die nackten machen müssen. Ein EigenbeZahlen über das trieb ist für uns keine Option.

‘s

Hosting der SAPSysteme. ITM: Wäre es nicht sicherer und einfacher gewesen, wenn Sie Ihre Lösung bei sich im Unternehmen direkt installiert hätten? Holocher: Ganz im Gegenteil. Wir können bei uns intern weder die SAP-Infrastruktur betreuen noch besitzen wir das dazugehörige Know-how. Da aber IT-Sicherheit ein großes Thema ist, haben wir das Projekt jemandem in die Hand gegeben, der die Expertise in allen baulichen und sicherheitsrelevanten Themen mitbringt. ITM: Worauf haben Sie bei der Auswahl des Anbieters noch geachtet? Holocher: Wir haben uns vor der Anbietersuche Gedanken über unsere Anforderungen gemacht. Wir brauchten jemanden, der in unserer Nähe sitzt und uns auch kurzfristig Fragen beantworten kann. Die Wahl fiel auf einen regionalen Anbieter, der uns einen persönlichen Ansprechpartner zur Verfügung stellt. Außerdem war uns wichtig, dass wir einen mittelständischen Dienstleister beauftragen, der sich mit den Anforderungen eines ebenfalls mittelständischen Unternehmens auskennt. Nicht nur das Preis-Leistungs-Verhältnis sollte ausgewogen sein, die gleiche Anforderung hatten wir auch an die Partnerschaft.

Kurzmeldungen Anwendungen

ITM: Wie stellt sich die Vertragsgestaltung dar? Holocher: Wir nutzen ein einfaches transparentes Kostenmodell, in dem auch sporadisch anfallende Basistätigkeiten wie das Einspielen von Supportpackages oder Datenbankupdates enthalten sind. Wir zahlen einen monatlichen Fixpreis, ohne dass versteckte Kosten anfallen. ITM: Nehmen wir an, Sie möchten die Zusammenarbeit kündigen. Wie kommen Sie an Ihre Daten? Holocher: Das ist vertraglich klar geregelt. Sollte die Zusammenarbeit irgendwann beendet werden, werden uns alle relevanten Daten auf einem Datenträger übergeben. ITM: Was raten Sie anderen Mittelständlern, die sich für ein SAP-Hosting interessieren? Holocher: Aus unserer Sicht entscheiden nicht nur die nackten Zahlen. Wir haben natürlich auf die Kostenersparnis geachtet, aber es gilt einen Partner zu finden, dem man in allen Belangen vertrauen kann. Deswegen sollten für das Unternehmen wichtige Punkte abgefragt werden. Wenn das alles stimmt, sollte letztlich das Bauchgefühl entscheiden.    Konstanze Kulus, Ina Schlücker

Multifunktionelle Angelegenheiten ◗ Das Schweizer Traditionsunternehmen Victorinox hat sich für den Einsatz des Dokumenten-Management-Systems (DMS) von Comarch in der gesamten Unternehmensgruppe entschieden.

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markt | anwender im P o r t r a it

NATUR PUR Die Hess Natur-Textilien GmbH setzt bei ihrem Produktdaten-/ Produkt-Lifecycle-Management-System (PDM/PLM) auf eine spezielle Branchensoftware.

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as Naturmodelabel Hess Natur strebt eine integrierte, in der Bedienung und Oberflächengestaltung optimierte sowie zukunftsorientierte Lösung zum Management aller Informationen und Arbeitsabläufe in allen Produktbereichen an. Durch die Einführung des PDM/ PLM-Systems WP-Model des Stuttgarter Anbieters W+P Solutions soll nunmehr das Produkt selbst in den Mittelpunkt der Prozesse und der Informationsstrukturen gerückt werden. Der Entscheidung für die Lösung des Branchenspezialisten gingen eine lange Evaluierungsphase durch Berater sowie ein Analyseworkshop voraus, in denen die Anforderungen und Prozesse von ­Hess Natur im Detail betrachtet und beschrieben wurden. Überzeugt wurden die Entscheidungsträger des Modespezialisten nicht nur von der Projektplanung in der Beratungsphase, dem branchenspezifischen Funktionsumfang und der Performance, sondern auch durch den Ausblick auf erweiterte Lösungen in den Bereichen Enterprise Resource Planning (ERP), Retail sowie Prognose. Das neue PDM-/PLM-System soll bei Hess Natur als zentrale Informationsplattform dienen. Ziel ist die Harmonisierung der jetzigen heterogenen Insellösung, in dem das bestehende Produktinformationssystem sowie die vorhandenen peripheren Applikationen abgelöst und durch ein zentrales System ersetzt werden. Alle vor- und nachgelagerten Systeme sollen über offene Onlineschnittstellen auf die Produktdaten zugreifen können, so dass ein manueller Import/Export sowie ein erforderlicher Abgleich entfällt. So wird auch der angegliederte Prozess der Werbemittelerstellung über eine standardisierte Schnittstelle bedient und in einer weiteren Projektphase mit einem Tool unterstützt. Dorit Kruse Die Hess Natur-Textilien GmbH mit Sitz in Butzbach/Hessen ist der führende Anbieter von Naturtextilien im deutschsprachigen Raum und bietet ihren Kunden ein Vollsortiment mit den Bereichen Damen- und Herrenoberbekleidung, Kleidung für Kinder und Babys, Wäsche und Strümpfe, Heimtextilien und Schuhe. 900 bis 1.000 Modelle und ca. 8.000 Artikelpositionen werden pro Saison angeboten. Hess Natur bedient den Markt über drei unterschiedliche, jedoch eng verzahnte Vertriebswege von den Ladengeschäften in deutschen Metropolen über den Katalogversandhandel mit aktiver Callcenter Unterstützung bis hin zum Internet.

Über Hess Natur Geschäftsfeld: Herstellung und Vertrieb von natürlicher Bekleidung für die ganze Familie sowie Heimtextilien Hauptsitz: Butzbach im Wetteraukreis Gründung: 1976 Mitarbeiterzahl: 334 Zahl der IT-Mitarbeiter: zehn Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr: 72 Mio. Euro www.hessnatur.com

Dorit Kruse

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an we n d e r im p o r t r ait | m arkt

Persönliche Daten Name: Wolfgang Fritsch Alter: 53 Jahre Größtes Hobby: das Zusammenspiel von Musik, Literatur und Filmkunst Ausbildung und Werdegang: 1988 Ausbildung zum Wirtschaftsinformatiker, anschließend Organisationsprogrammierer in internationalen Projekten bei der CMG in Frankfurt sowie bei der Vergölst GmbH in Bad Nauheim; seit 1996 bei Hess Natur, dort seit 2002 IT-Leiter Derzeitige Position: Leiter Informationstechnologie

Kurz und knapp … ITM: In unserem Unternehmen spielt die IT ... ... im gesamten Kreislauf des Versandhandels die wichtigste Rolle, wobei der Schwerpunkt in den kundennahen Bereichen liegt. ITM: In unserer Branche muss ITseitig in der Regel am meisten in ... ... die permanente Weiterentwicklung der Versandhandelsanwendungen, aber auch in die erforderliche technische Infrastruktur investiert werden. ITM: Die notwendigen Mittel vorausgesetzt, würde ich ... ... die Modernisierung der bestehenden Versandhandelssoftware anstoßen, wobei mit der Einführung des Produktdaten-/ProduktLifecycle-Management-Systems bereits ein wichtiger Schritt zu ergänzenden Themen erfolgen wird. ITM: Von IT-Anbietern für den Mittelstand erwarte ich ... ... funktionierende Lösungen mit hohem Standard und der Möglichkeit, Individualität unkompliziert integrieren zu können sowie eine partnerschaftliche und auf Vertrauen basierende Zusammenarbeit. ITM: Optimaler Support zeichnet sich dadurch aus, dass ... ... Supportanfragen verbindlich und zeitnah bearbeitet werden, wobei die Bearbeitung und Lösung über eine ausreichenden Kommunikation gesichert sein müssen.  I T - M itt e l s ta n d · A u s g a b e 9  | 2 0 1 2

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markt | mark enr ec h t

Markenrechte im Auge behalten Unternehmensmarken verkörpern erhebliche Werte, erfordern jedoch auch organisatorische Maßnahmen zur Steuerung. Es kommt darauf an, den Anmeldeprozess zu überwachen oder die Markenrechte langfristig zu managen. Wer keine Fristen verpassen will, sollte auf spezialisierte Softwarelösungen zurückgreifen.

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iele Berater unterstützen Unternehmen erfolgreich dabei, ihre Markenwerte zu ermitteln oder Markenpersönlichkeiten zu definieren. Die eigentliche Arbeit fängt erst danach an – und diese interne Markenimplementierung kommt mitunter zu kurz, wenn es gilt, Marken im täglichen unternehmerischen Handeln zu steuern. Wissen alle Beteiligten etwa, wann und wofür Fristen einzuhalten sind? Dass hier ein erhebliches Nachholpotenzial liegt, zeigt eine aktuelle Studie des Rates für Formgebung. In weniger als der Hälfte der untersuchten Firmen beeinflussen Marken die täglichen Unternehmensprozesse. So verwundert es kaum, dass knapp die Hälfte der Entscheider die Bedeutung von Marken im eigenen Unternehmen gering einschätzt. Hier drohen Schäden durch versäumte Fristen oder unbekannte Rechte.

Automatisierte Abläufe erforderlich Vermeiden lassen sich derartige Schäden durch ein organisatorisch ins Unternehmen eingebettetes und in die Unternehmenssoftware integriertes Markenmanagement. Ein solches System kann alle Prozesse unterstützen, die im Umgang mit den eigenen Marken erforderlich sind, und das Management unternehmenseigener Schutzrechte ist Teil einer umfassenden Compliance-Lösung. Damit optimieren Unternehmen ihr Markenrecht und schaffen die Voraussetzungen dafür, dieses transparent zu steuern und zu überwachen. Ein wichtiger Teilbereich des Markenmanagements besteht darin, die nötigen Schutzrechte zu beantragen. Erfolg darin hat nur, wer alle Schritte vorgaben-

gemäß absolviert. Was selbstverständlich klingt, bindet in der Realität erhebliche Ressourcen und birgt Risikopotentiale. So klappt die Kommunikation zwischen Abteilungen oftmals nicht oder Fristen werden versäumt. Derartige Gefahren lassen sich jedoch minimieren. Insbesondere die prozessgesteuerte Überwachung des Antrags und dessen Genehmigung sind eines der effizientesten Optimierungspotenziale einer entsprechenden Software. Diese überwacht Anmeldungen, Fristen oder die Markenverteidigung im Streitfall. Als Grundlage dafür sollten die wesentlichen Daten von Anmeldeformularen wie W7005 des DPMA dienen. Ein erfolgreiches Markenmanagement erfordert die stetige und durchgängige Verfügbarkeit der relevanten Daten. Dazu gehören Marken- und Anmeldedaten, Ergebnisse der Prüfung gemäß Paragraph 38 MarkengeOft werden Fristen setz, Markenklassifikation oder versäumt, weil die Gebühren. Termine lassen sich damit automatisch vorlegen oder Kommunikation Prozesse im Hinblick auf die Benicht funktioniert. folgung von Compliance-Richtlinien überwachen. Wichtig für den Praxiseinsatz ist es, unterschriebene und gescannte Dokumente sowie Word-, Excel- oder PDF-Dateien und E-Mails ablegen zu können. Damit lassen sich alle für den Prozess des Markenmanagements relevanten Daten strukturieren und auswerten.

Was eine Markensoftware kann: › Markenspezifische Akten zusammenfassen › Wichtige Daten in einer Ansicht anzeigen › Anmeldeformulare und andere relevante Dokumente ablegen und verwalten › Markenlaufzeiten erfassen und überwachen › Suchfunktionen nach Marken oder Ländern › Eine automatisierte Maßnahmenplanung steuert etwa Verlängerung, Erhaltung oder Markenverteidigung. › Automatisierung und Überwachung der Anmelde- und Genehmigungsprozesse anhand von Compliance-Checklisten und Wiedervorlagen

Kurzmeldungen Unternehmen

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Austausch zwischen Forschung und IT-Mittelstand ◗ Die Gesellschaft für Informatik e.V. und der Bundesverband IT Mittelstand e.V. (Bitmi) wollen dem derzeitigen Fachkräftemangel gemeinsam entgegentreten.

Teil der Compliance Überwachen und steuern Unternehmen ihre Markenrechte mit Hilfe einer integrierten Lösung, schalten sie nicht nur Schadenpotentiale aus, sie tragen einen wichtigen Teil zur Umsetzung von Compliance-Anforderungen bei. Dabei bildet das Management der Markenrechte einen wichtigen Pfeiler eines unternehmensweiten Enterprise Information Management (EIM), wie es die Product Suite LCM ermöglicht. Mit Hilfe von LCM erhalten die Mitarbeiter einheitliche Mittel zur Ablage, Recherche und Wiedervorlage von Daten oder Prozessen. Für den Teilbereich Markenrecht steht dabei das Modul LCM Markenrecht zur Verfügung. Und auf derart integrierte Prozesse kommt es aufgrund umfassender Vorgaben und aus Effizienzgründen immer mehr an.  Steffen Schaar

Zusammenarbeit beschlossen ◗ Mit der Ibykus AG hat sich ein weiterer IT-Dienstleister für eine Partnerschaft mit Retarus entschieden.

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Was haben 3. Stock und Chefetage jetzt gemeinsam? Mit den Samsung SyncMaster Cloud Displays der neuen S-Serie profitieren alle von einer flexiblen All-in-One-Lösung für den Zugang in die Datenwolke. Einfach, effizient und sicher Die Vorteile einer Virtualisierungslösung auf Basis von SyncMaster Cloud Displays liegen auf der Hand: Mit ihrer Verbindung aus erstklassiger Display-Technologie und leistungsstarker Client Hardware in einer einzigen, platzsparenden Lösung sind sie die ideale Grundlage für einen ortsunabhängigen Informationsaustausch, schlankere IT-Prozesse und reduzierte Wartungskosten im Vergleich zu einem PC-basierten System. Da die komplette Software und alle Daten auf einer zentralen DatenbankPlattform gespeichert sind, stehen sie zudem für ein hohes Maß an Sicherheit.

Schlanke und flexible S-Serie Die SyncMaster Cloud Displays der neuen S-Serie bieten darüber hinaus noch einen weiteren Vorteil: ihren innovativen Cloud Station Standfuß, in dem sich die gesamte Client Hardware befindet. Anders als bei im Monitor integrierten Lösungen erlaubt dies mehr Flexibilität bei der Wahl des passenden Displays. Auch bei Reparaturen muss nicht das gesamte Display ausgetauscht werden, sondern nur die Einheit im Fuß. Zur Wahl stehen Thin Client Displays (TS-Modelle) für den Einsatz im öffentlichen Bereich sowie Zero Client Displays (NS-Modelle) für High-Performance Computing.

Mehr Informationen finden Sie unter: www.samsung.de

Innovativer Standfuß

Variable Display-Größen

mit integrierter Client Hardware

Die Integration der Client Hardware im Fußteil des Monitors ermöglicht je nach Bedarf einen flexiblen Austausch des Displays.

Serie

TS220W/TS220C

Anwendung

z. B. All-in-One-Lösung im öffentlichen Bereich

TS240W/TS240C

NS220

NS240

Betriebssystem

W-Modell: WES 7, C-Modell: Citrix Receiver 11.1 –

Bildschirmgröße

54,61 cm [22 Zoll]

60,96 cm [24 Zoll]

54,61 cm [22 Zoll]

60,96 cm [24 Zoll]

CPU

AMD Ontario™ [1.0 GHz Dual]

AMD Ontario™ [1.0 GHz Dual]

Tera1100

Tera1100

Anschlüsse

Seriell, Parallel, Kopfhörer- und Mikrofonanschluss [3,5 mm Klinke], 6 x USB 2.0 Downstream, Marvell 88E8055 Gigabit Controller, VGA in/VGA out

z. B. High-Performance-Computing, CAD-/CAM- und 3D-Bereich

Kopfhörer- und Mikrofon/Line-in-Anschluss [3,5 mm Klinke], 4 x USB 1.1 Downstream, RS-232C, 10/100/1000 RJ45 Ethernet, VGA in/VGA out, DVI out/DVI in


markt | it-Per s o na l

Wider den IT-Fachkräftemangel Dr. Oliver Grün vom Bundesverband IT-Mittelstand e.V. kommentiert den aktuellen IT-Arbeitsmarkt und fordert Langzeitperspektiven statt schnellem Geld.

D

ie Informationstechnologie ist heute das wichtigste Werkzeug zur Organisation des operativen Geschäfts in Wirtschaft und Industrie. Deshalb betrifft der derzeit vorherrschende IT-Fachkräftemangel nicht ausschließlich die IT-Branche, die sich zu einem essentiellen Wirtschaftsfaktor entwickelt hat, sondern kann zu einer Konjunkturbremse für die gesamte Ökonomie werden. Ohne ITSpezialisten ist die Wettbewerbsfähigkeit des Exportmeisters Deutschland gefährdet. Deutschland droht der Abstieg als Hightech-Nation, wenn der IT-Fachkräftemangel nicht beseitigt werden kann. Doch dieser ist oftmals hausgemacht. Wer qualifizierte Mitarbeiter vorschnell entlässt, darf sich später nicht darüber beklagen, dass deren Fähigkeiten und Wissen für das Unternehmen verloren gegangen sind. Der IT-Mittelstand, meist durch inhabergeführte Betriebe geprägt, geht hierbei andere Wege. Im Gegensatz zu Firmen, die von angestellten Managern geführt werden, fühlt sich der mittelständische Unternehmer seinen Mitarbeitern gegenüber sozial verantwortlich und arbeitet ständig mit ihnen zusammen. Daher betrachtet er diese nicht nur als Kostenfaktor, der in Wechselwirkung mit fallenden Börsenkursen zur Disposition steht. Die Stärke des Mittelstands liegt neben

„IT-Spezialisten sollten nicht nur auf das Gehalt schauen, sondern auch auf die mittelfristigen und langfristigen Perspektiven, die ein Arbeitgeber bietet“, rät Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverbandes IT-Mittelstand und Vorstand der Grün Software AG.

Kurzmeldungen Anwendungen

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Vertriebsdaten zur Hand ◗ Seit über zehn Jahren produziert die Sanpack GmbH Packgüter für den Transport im internen Lager- und Logistikbereich. Bei der internationalen Vertriebsarbeit wird das Unternehmen von Cobra CRM Plus unterstützt.

der fachlichen Qualifikation im fundierten Wissen über die Branchen seiner Kunden, in soliden Geschäftsbeziehungen, verlässlicher Kommunikation und hoher Flexibilität. Hierbei spielen auch zuverlässige Mitarbeiter eine entscheidende Rolle.

Keine Bildungssackgasse Daher werden im Mittelstand Mitarbeiter benötigt, die schnell und passend auf neue Herausforderungen und Kunden reagieren. Diese hohen Anforderungen können seitens der Unternehmen nicht mit einer „Hire and Fire“-Politik und einer eindimensionalen Leistungsrechnung aufgebaut werden. Vielmehr geht es um ein eingespieltes Team und um stetig wachsende Kompetenz der Mitarbeiter. Ein mittelständischer Unternehmer versteht daher seine Mitarbeiter als einen Wissensschatz und wird deren Stellen nicht leichtfertig abbauen. Im Gegenteil: Wer Mitarbeiter fordern will, muss sie auch fördern. Manche Kollegen beabsichtigen, sich auf höhere berufliche Positionen vorzubereiten. Für diejenigen, die leistungsfähig und wissbegierig sind und sich für Leitungsfunktionen qualifizieren wollen, darf es heute keine Bildungssackgassen mehr geben. Dem berufsbegleitenden Studium kommt eine wichtige Bedeutung zu, um Praxisnähe und Wissenstransfer zu integrieren. Der Erfolg eines Mittelständlers gründet auch darauf, dass er seinen Mitarbeitern für ihre Flexibilität, Mobilität und Leistungsorientierung einen dauerhaften Entwicklungsraum mit Planungssicherheit im Beruflichen und Privaten anbietet. Daher sollten ITSpezialisten nicht nur auf das Gehalt schauen, sondern auch auf die mittel- und langfristigen Perspektiven, die der Arbeitgeber bietet. Die hohen Gehälter mancher Großkonzerne kann der Mittelstand nicht bieten. Stattdessen erhalten die Mitarbeiter bei einer angemessenen Bezahlung zusätzlich ein Mehr an Verantwortung, Vertrauen und Arbeitsplatzsicherheit. Ausbildung ist traditionell eine Angelegenheit des Mittelstands. Und es gilt auch weiterhin, den heimischen Nachwuchs heranzubilden. Das Verständnis für Informatik nicht als Nischenfach, sondern als entscheidende Querschnittsdisziplin der Zukunft muss bereits in der Schule aufgebaut werden. Die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte sollte als Ergänzung hierzu gefördert werden. Bei inzwischen fast 40.000 fehlenden IT-Fachkräften sind schnelle Maßnahmen ein Gebot der Stunde. Mit der jetzt gestarteten Fachkräfteoffensive hat die Bundesregierung die Zeichen der Zeit erkannt.

Experten von Fotoprint-Terminals überzeugt ◗ Alpha Business Solutions AG, Spezialist für die Einführung von ERP-Software, hat mit der TIS Service GmbH einen neuen Kunden für die ERP-Komplettlösung Proalpha gewonnen.

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g e w i n n s pi e l

Testen Sie einen Business-Projektor! In Kooperation mit Epson stellt IT-MITTELSTAND einem mittelständischen Unternehmen einen qualitativ hochwertigen Business-Projektor EB-1920W kostenfrei zur Verfügung.

Teilnahmebedingungen

Der BusinessProjektor EB-1920W von Epson

Der leistungsfähige Projektor ermöglicht multimediale Vorträge und ermöglicht die Einbindung von Animationen, Filmen, akustischer Untermalung, Musik und interaktiven Elementen. Das Modell besticht durch eine hohe Helligkeit von 4.000 Lumen sowie einer naturgetreuen Abbildung von Farben. Schnellstart und sofortiges Ausschalten: In nur zehn Sekunden ist das Gerät nach dem Einschalten projektionsbereit und kann sofort ausgeschaltet werden, ohne dass ein Lüfternachlauf erforderlich ist. Überdies liefern die integrierten Lampen dank der patentierten Bauweise besonders effektiv Licht bei geringer Wärmeentwicklung, was die Lebensdauer auf bis zu 5.000 Stunden erhöht. Nicht zuletzt ist der Epson-Business-Projektor mit allen modernen Schnittstellen ausgestattet – inklusive HDMI, USB, D-Sub sowie einem LAN-Anschluss. www.itmittelstand.de | www.epson.de

Epson stellt den Business-Projektor einem Unternehmen dauerhaft und kostenfrei zur Verfügung. Nach ca. vierwöchiger Testphase erstellt IT-MITTELSTAND ­einen Bericht über die Installation und Nutzung vor Ort beim Anwender. Um für diesen Testbericht alle wichtigen Informationen zu erhalten, würde ein rund 20-minütiges Telefoninterview mit dem Hauptnutzer des Projektors stattfinden. Um an der Verlosung des Business-Projektors und der Erstellung des Testberichts teilnehmen zu können, stimmen Sie dem rund 20-minütigen Interview und der Erstellung einer Referenzgeschichte über die Nutzung des Projektors zu. Senden Sie bitte eine E-Mail mit dem Stichwort „Projektor“ und der vollständigen Angabe Ihres Firmenkontakts bis spätestens 14. September 2012 an gewinnspiel@itmittelstand.de. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Weitere Informationen zu dem Projektor finden Sie hier:

Ein Blick auf die Zukunft Wir zeigen Ihnen moderne DMS- und ECM-Lösungen. Besuchen Sie uns: 23. - 25.10.2012 Messe Stuttgart Halle 5, Stand A11

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