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TÜV Rheinland denkt wie Vodafone: Sicher ist sicher. Vodafone garantiert dem TÜV Rheinland mobil und vor Ort maximalen Schutz für sensible Daten. Schalten auch Sie Ihr Business auf Erfolg.

Constantin Kontargyris Group Chief Information Officer TÜV Rheinland AG


Kongress für Controlling & Performance Management

september < 2011

Wie es euch gefällt Diskussion um den „Gefällt mir“-Button > Die Wellen schlugen hoch, als das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz in Schleswig-Holstein im August alle Stellen des Bundeslandes aufforderte, „ihre Fanpages bei Facebook und Social Plugins wie den „Gefällt mir“-Button auf ihren Webseiten zu entfernen“. Nach Ansicht der Datenschützer verstoßen solche Angebote gleich gegen drei Gesetze: das Telemediengesetz, das Bundes- und das Landesdatenschutzgesetz Schleswig-Holstein. Denn bei der Nutzung der FacebookDienste erfolge eine Datenweitergabe in die USA sowie eine qualifizierte Rückmeldung an den Betreiber hinsichtlich der Nutzung des Angebots. Wer einmal bei Facebook war oder ein Plugin genutzt hat, müsse davon ausgehen, dass er zwei Jahre lang getrackt werde.

Besser verstehen, schneller entscheiden, gezielt handeln!

15. bis 16. September 2011 Das ist Ihr Kongress für Planung, Analyse und Reporting im Unternehmen!

Das sind herbe Vorwürfe, die ein solches Verbot sicherlich rechtfertigen. Doch muss Redakteurin IT-DIRECTOR man hierzulande immer gleich die große Keule herausholen? Facebook ist sicherlich nicht der einzige OnlineCommunity-Betreiber, der die Daten seiner Mitglieder analysiert oder in andere Nicht-EU-Länder weiterleitet. Vielleicht gibt es neben strikten Verboten noch andere Alternativen. So müsste Facebook die Nutzer besser informieren und seine datenschutzrechtlichen Hinweise auf die deutschen Rechtsvorgaben hin anpassen. Wobei letztlich jedoch jeder selbst für sein Handeln verantwortlich ist, sei es in der echten oder virtuellen Welt. Daher muss der Gesetzgeber den Spagat zwischen der Freiheit jedes Einzelnen im Umgang mit seinen Daten und den strikten Vorgaben des gesetzlichen Datenschutzes schaffen. <

von Ina Schlücker,

Im Europapark Rust. Keynotes von: Prof. Dr. Rolf Hichert und Dr. Markus Merk

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Viel Spaß beim Lesen!

it-director · Ausgabe 9/2011

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+++ Family & Friends +++ Kundenpräsentationen +++ Keynotes +++ Trends BI Intelligence +++ Palo GPU +++ Palo 3.3 +++ Workshops +++ Abendevent +++ Innovation und Beschleunigung +++ Diskutieren und Entdecken +++ Roundtable +++

vorwort

2011


Inhalt 2011 > september

Gesetzeshüter: Neben der Einhaltung unternehmensinterner Regeln sorgt der Compliance Officer für die Einhaltung der Gesetze.

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Aktuelles > Unternehmen

6 Führungsteam ausgebaut Anders Björkman wird Vorsitzender des dreiköpfigen Geschäftsführungsteams von Onephone Deutschland.

8 Kein Potential verschenken Eine Ricoh-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass europäische Unternehmen aufgrund ihres unwirtschaftlichen Dokumentenmanagements potentielle Gewinne in Höhe von 46 Mrd. Euro entgehen.

12 Offenheit ist das A und O

4

Direkter Draht zum Kunden: Die Anbieter arbeiten daran, ihre CRM-Systeme mit der Social Software zu verbinden.

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22 Titelthema > Dokumentenmanagement

16 Gesetzeshüter Neben der Einhaltung unternehmensinterner Regeln und Vorgaben muss ein Chief Compliance Officer vor allem für die korrekte Einhaltung der Gesetze Sorge tragen – national wie international.

32 Prozesse auf der Höhe

Interview mit Thomas Schröder, Direktor Großkunden und Partner bei Microsoft Deutschland

Das Schweizer Medienunternehmen Ringier automatisiert seine Rechnungsbearbeitung und senkt die Bearbeitungszeit um mehrere Tage.

14 Mini-Revolution im Netz

34 Raus aus der Archivierungsfalle

Das Netzwerk gewinnt laut einer Vision des Netzwerkspezialisten F5 immer mehr als eigenständige Instanz zwischen Anwendungssystemen und verstreuten Usern an Bedeutung.

Kommentar von Rupert Lehner, Vice President Germany bei Fujitsu Technology Solutions

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Interview mit Günther Schnitzler, Präsident und Geschäftsführer der Konica Minolta Business Solutions Deutschland GmbH

36 Saubere Scanprozesse Interview mit Michael Draspa, Leiter der Abteilung Informationsmanagement bei Henkel in Düsseldorf, über das Einscannen von 26.000 Personalakten und die Vorteile eines Inhouse-Scandienstleisters

40 Frischekick für die Rechnungsprüfung

Als Reaktion auf das rasante Wachstum entwickelte der Biohändler Alnatura mit einem externen Dienstleister eine Lösung zur automatisierten Verarbeitung von Rechnungen und Lieferscheinen.


september < 2011

Wildwuchs der Systeme: Hohe Kosten und fehlende Agilität können die Folgen von heterogen wachsenden SAP-Systemen sein.

56

Auf zum Traumziel: DER Deutsches Reisebüro setzt auf virtualisierte Arbeitsplätze

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Software > CRM-Systeme

Organisation > Konsolidierung

Strategie > IT-Finanzierung

42 Direkter Draht zum Kunden

66 Auf zum Traumziel

72 Nachholbedarf in Sachen

Die Anbieter arbeiten daran, ihre CRM-Systeme mit der Social Software zu verbinden.

Amadeus, das Flaggschiff der Reisebüro-Anwendungen, steht bei DER Deutsches Reisebüro an allen Arbeitsplätzen virtualisiert zur Verfügung.

IT-Finanzierung

52 Verbesserung durch Impulsmanagement

Die Fraport AG zeigt, wie sie mit einer Kundenmanagementlösung das gesamte Feedback sammelt, konsolidiert und effektiv bearbeitet.

Trendthema > Enterprise Resource Planning

56 Wildwuchs der Systeme Hohe Kosten und fehlende Agilität können die Folgen von heterogen wachsenden SAP-Systemen sein.

60 Private Wolke am SAP-Himmel Interview mit Alexander Kraus von T-Systems

Interview mit Jürgen Mossakowski, Vorstandsvorsitzender der CHGMeridian AG

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Praxis > Dienstleistungen

74 Den IT-Lebenszyklus abgedeckt Die Debeka setzt auf ein passendes Lifecycle Management. Software für Versorger und Industrie www.psi.de

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70 Standardisierung der

76 Die etwas andere Bank

Mit einem speziellen Servicepaket federt die Privatbank Ellwanger & 03.05.2007, 16:47 Geiger auftretende IT-Notfälle ab.

Softwareprozesse

Die Akquirierung zahlreicher Firmen bedeutet für die IT der Vienna Insurance Group eine Herausforderung.

Standards 3 Vorwort: Wie es euch gefällt 49 Buchtipps zum Thema CRM-Systeme 78 Veranstaltungen: Termine 82 Letzte Seite: Vorschau und Impressum

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Cubeware-Gründer geht von Bord > Bei der über 100 Mitarbeiter starken Rosenheimer Cubeware GmbH hat sich im Zuge der 2008 erfolgten Übernahme durch die indische Cranes Software International Ltd. ein personeller Wechsel in der Führungsetage vollzogen: Nach Christian Stöllinger legen nun auch Martin Schlagbauer und Hermann Hebben die Geschäftsführung nieder und ­verlassen das Unternehmen.

Cubeware-Gründer Hermann Hebben

Hebben hatte das Unternehmen 1997 gegründet und zu einem führenden Anbieter von Lösungen für Business Intelligence (BI) und Performance Management (PM) geformt. Die legale Verantwortung für Cubeware liegt jetzt bei Suresh Saligram; er ist zugleich Geschäftsführer bei der ebenfalls zum Cranes-Konzern gehörenden Cubeware-Mutter Systat Software GmbH. Das langjährige Managementteam der Rosenheimer führt personell unverändert seine Arbeit fort. < Im Internet: www.cubeware.de

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Führungsteam ausgebaut Michael Hegemann und Christoph Wichmann sind neue Geschäftsführer von Onephone Deutschland. ­Anders Björkman wird Vorsitzender eines dreiköpfigen Geschäftsführungsteams und bleibt verantwortlicher CEO der Gesellschaft. > Neben der Tätigkeit auf dem deutschen Markt wird sich Björkman verstärkt um den internationalen Geschäftsausbau kümmern. An seine Seite treten Christoph Wichmann als Geschäftsführer Vertrieb und Marketing sowie ­M ichael Hegemann als Geschäftsführer Technik und Kundenbetreuung. Hegemann kommt von der Interoute Germany GmbH, wo er zuletzt als Director Regional Operations Region North tätig war. Der 41-jährige diplomierte Bau­ ingenieur leitet bei Onephone ab sofort die Abteilungen Technical Operations und Customer Operations. Wichmann, seit neun Monaten als Director Sales bei One­

phone, ­bündelt künftig die Vertriebs- und Marketingaktivitäten in seinem ­Bereich. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler bringt mehr als zehn Jahre Vertriebserfahrung mit, unter anderem von seinem letzten Arbeitgeber, der QSC AG. Beide neuen ­Geschäftsführer berichten an CEO Anders Björkman. Zugleich stärkt Onephone die zweite Führungsebene: Unter Andreas Stengel, CFO, werden die Bereiche Finanzen, Human Resources und Office Management zusammengeführt. Andrea Müller, bisher Senior ­Marketing Managerin, wurde zur Direktorin Marketing ernannt. < Im Internet: www.onephone.de

Anders Björkman bleibt verantwortlicher CEO von Onephone.


unternehmen < aktuelles

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Kein Potential verschenken Eine im Auftrag von Ricoh Europe kürzlich durchgeführte Studie kommt zu dem ­Ergebnis, dass europäischen Unternehmen aufgrund ihres unwirtschaftlichen ­Dokumentenmanagements potentielle Gewinne in Höhe von insgesamt 46 Mrd. Euro entgehen. > Der „Ricoh Process Efficiency Index“ zeigt auf, dass vice Level Agreements sowie ein durchgängiges Monidie für das Management geschäftskritischer Dokumen- toring aller eingesetzten Systeme ermöglicht. te verantwortlichen Mitarbeiter rund 362 Mio. ArbeitsUm den bestmöglichen Prozess für einen Kunden stunden pro Jahr auf diese Aktivitäten verwenden und aufzusetzen, arbeitet der Dokumentenspezialist mit eiso Betriebskosten in Höhe von 147 Mrd. Euro verursa- ner TÜV-zertifizierten Office Consulting Division. Sie chen. Dabei untersucht der Index die Prozesse des ge- übernimmt zunächst die Analyse der Ist-Situation schäftskritischen Dokumentenmanagements in euro- beim Kunden, u.a. auf Basis von Vor-Ort-Begehungen päischen Unternehmen. Solche Kernprozesse – wie und Mitarbeitergesprächen. Das Ziel ist dabei oft eine Bestellaufträge, Patientenakten oder Rechnungen – tre- Reduzierung der Gerätezahl und der Output-Kosten. ten häufig auf und wirken sich direkt auf Beziehungen Denn ein großes Multifunktionssystem ist laut Hahm zu Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern aus. Gleich- in der Regel wirtschaftlicher als der Einsatz vieler kleizeitig identifiziert der Bericht Optimierungsmöglich- ner Geräte. keiten und zeigt den wirtschaftlichen Nutzen auf, der Nach der Hardwarekonsolidierung folgt die Etabliesich durch diese erzielen lässt. rung des Dokumentenworkflows. Hierzu Mit der Nutzung sog. Managed Docuerläutert Mike Hahm: „Gemeinsam mit ment Services (MDS) kann brachliegenden Kunden klären wir, wo sich unnötige des Potential im Dokumentenmanage­P rozessschritte befinden.“ Auch kann es ment gehoben werden. Hinter den MDS zum Beispiel um das Aufsetzen von elektverbirgt sich das gesamte Leistungs­ ronischen Posteingangslösungen gehen. portfolio des Anbieters. „Es steht für ein Nicht zuletzt steht laut Hahm das Thema Konzept, mit dem wir den Kunden eine Archivierung oben auf der Agenda vieler maßgeschneiderte Gesamtlösung für unIT-Verantwortlicher. Hierbei geht es ihternehmensweite Dokumentenprozesse nen vor allem um eine verbesserte Indibieten“, erläutert Mike Hahm, verantzierung und damit um eine schnellere wortlicher MDS-Manager bei Ricoh Mike Hahm, verantwortlich Suchfunk­tion. Bei der Optimierung der für die Managed Document Deutschland, und weiter: „Mit unseren Services bei Ricoh DeutschDoku­mentenprozesse legt Ricoh zudem land, erklärt: MDS bilden wir den gesamten großes Augenmerk auf den Aspekt ­L ebenszyklus eines Dokumentes Umwelt. „So berechnen wir beiim Unternehmen ab – vom Scanspielsweise den Energie- und Pavorgang am Multifunktionssystem pierverbrauch des Kunden“, beüber das Dokumenten- bis hin richtet Hahm. Je nach Nutzerverzum Outputmanagement.“ halten können bereits Kosten geFür den Anbieter spricht dabei spart werden, indem man den unter anderem seine internationaDuplexdruck als Standardfunktile Aufstellung, die in weltweiten on nutzt. < IS Output-Projekten einheitliche Ser-

„Gemeinsam mit den Kunden spüren wir ­unnötige Pro­­ zess­­schritte in ihrem­ ­Dokumentenworkflow auf.“

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unternehmen < aktuelles

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Din-A4-MultifunktionssysteM

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Workflows machen das Arbeiten in Teams und Abteilungen schnell und effizient. Genauso sollte auch ein Drucksystem funktionieren, zum Beispiel mit anpassbaren Funktionen und Oberflächen. Die neuen DIN-A4-Multifunktionssysteme von UTAX können das dank HyPAS. Diese Technologie ermöglicht die einfache, serverlose Integration von Softwarelösungen. Die Bedienung erfolgt dabei intuitiv über farbige Touch-Screens, da findet sich jeder schnell zurecht. Mehr Infos unter utAX GmbH – www.utax.de

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Vom IT-Fachmann zum Unternehmer CIOs werden heute mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Im Rahmen einer ­Diskussionsreihe haben Experten im Juli in München das Thema ­„Herausforderungen für CIOs – Trends, Chancen und Gefahren der Unternehmens-IT von heute“ erörtert. > An der von Dell veranstalteten das einen flexibleren Einsatz von und von Uwe Wiest, Advanced SoIT-Ressourcen ermögliche. lution Group Director Germany & Entscheidend für oder wider den Austria bei Dell, moderierten GeEinsatz von Cloud Computing ist sprächsrunde beteiligten sich CIOs nach Ansicht der Experten das namhafter Unternehmen sowie ein Thema Datensicherheit. „Obwohl Vertreter aus dem Bereich Fores in Deutschland gesetzliche VorDie CIO-Expertenrunde (v.l.n.r.): Dr. Wolfgang schung und Wissenschaft. schriften gibt, unter welchen VorSAP, Dr. Andreas H. König, ProSieben„Die Rolle des CIOs wandelt sich Krips, aussetzungen Daten im Ausland Sat.1 Media AG, Uwe Wiest, Dell, Prof. Dr. vom Business Enabler hin zum Walter Brenner vom Institut für Wirtschaftsgespeichert werden dürfen, werden Business Generator“, stellt Andreas informatik an der Universität St. Gallen und bestehende Regelungen dem ProbDr. Dietmar Schlösser, CIO bei Deloitte H. König, CIO bei der ProSiebenlem der unberechtigten Zugriffe Sat.1 Media AG, fest. Eine Untersuchung der Experton nicht gerecht“, kritisiert Dr. Wolfgang Krips, Head of IT Group über die Prioritäten der CIOs im Jahr 2011 hat Infrastructure Services bei SAP in Walldorf. Er plägezeigt, dass das Hauptaugenmerk auf Themen der diert dafür, die Datensicherheit nicht ausschließlich an Fachbereichsoptimierung, dem Nachweis des Wertbei- die Absicherung der Systeme, sondern durch Vertrages der IT zum Geschäft sowie dem Lieferantenma- schlüsselung direkt an die Daten zu koppeln. nagement liegt. Das Aufgabenspektrum der CIOs wird Inwieweit sich das Berufsbild und Aufgabenspek­ somit vor allem durch proaktives Kosten-, Vertrags-, trum des CIOs in den kommenden zehn Jahren ver­ Prozess- und Qualitätsmanagement bestimmt. ändern wird, ist nach Ansicht der Experten stark da„Stand bei der Betrachtung der Unternehmens-IT in von abhängig, welchen Stellenwert die IT im jeweiligen der Vergangenheit die Technik im Mittelpunkt, ist es Unternehmen einnimmt. „Entwickelt sich die IT für heute die Information. Es ist die Kernaufgabe eines ein Unternehmen zum austauschbaren Gebrauchsgut, CIO, diese Transformation voranzutreiben“, bestätigt wird die Position des CIO möglicherweise sogar überDr. Dietmar Schlösser, CIO bei der Wirtschaftsprü- flüssig“, kann sich Dr. Schlösser vorstellen. Lediglich fungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte. Laut Prof. wenn die IT einen aktiven Beitrag zur Wertschöpfung Dr. Walter Brenner vom Institut für Wirtschaftsinfor- des Unternehmens leistet, geht er von einer gleichbleimatik an der Universität St. Gallen benden strategischen Rolle für verändere sich die Zielrichtung der CIOs aus. „In Unternehmen, in deIT. „Die letzten Jahre waren durch nen die IT stark an der InnovatiNeuentwicklungen von Diensten onsfähigkeit beteiligt ist, wird der und Konzepten gekennzeichnet. CIO mehr und mehr eine unterNun steht in der Unternehmens-IT nehmerische Funktion bekleiden. die effiziente Nutzung dieser In­ Eine Entwicklung, die hierzulande novationen im Vordergrund“, so noch in den Kinderschuhen steckt“, Brenner. Ein Beispiel dafür sei die Dr. Andreas H. König, ergänzt Dr. Knirps. < Siegfried Dannehl Nutzung des Cloud Computing, CIO bei der ProSiebenSat.1 Media AG

„Im Unternehmensbereich haben die Anbieter noch eine Reihe von Hausaufgaben zu erledigen.“

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unternehmen < aktuelles

Leistung ohne Limit. Festhalten. Schalten Sie Citrix® NetScaler® vor die Web-Applikationen Ihres Unternehmens – und Sie profitieren von derselben Leistung, die auch die größten Online-Anbieter und Cloud Provider heute nutzen. Ein einziges Gerät bringt einen Leistungsschub für die gesamte Infrastruktur. Web-Anwendungen laufen mit maximalem Tempo. Sicherheit ist eingebaut. Und die Serveranzahl sinkt dramatisch, genau wie die Kosten. Noch mehr Flexibilität erreichen Sie mit der virtuellen Appliance. Nie waren volle Geschwindigkeit und Kontrolle so einfach. Simplicity is power. Citrix.

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Interview aktuelles > unternehmen

Offenheit ist das A und O Interview mit Thomas Schröder, Direktor Großkunden und Partner sowie Mitglied der ­Geschäftsführung der Microsoft Deutschland GmbH, über offene Cloud-Services und Herausforderungen bei der Windows-7-Migration IT-DIRECTOR: Herr Schröder, welche Punkte T. Schröder: Großkunden klären zunächst die stehen momentan auf Ihrer To-do-Liste? Frage, welche Daten eignen sich für den T. Schröder: Ende Juni 2011 haben wir unser Betrieb in einer Public Cloud. Welche Daletztes Geschäftsjahr sehr erfolgreich abten sollten auf jeden Fall im eigenen Regeschlossen und ein Umsatzplus von chenzentrum – also in einer privaten mehr als 20 Prozent erreicht. Darauf aufWolke – vorgehalten werden? Und welche bauend wollen wir das Wachstum auch in Daten sind bei einem Hosting- oder Outdiesem Jahr weiter vorantreiben und unsourcing-Spezialisten mit adäquaten Virsere Cloud-Services sowohl bei Großkuntualisierungsmöglichkeiten am besten den als auch bei kleinen und mittelständiaufgehoben? IT-Verantwortlichen geht es schen Unternehmen positionieren. Hier Thomas Schröder, Direktor gar nicht darum, alles in die Cloud auszusehen wir riesige Potentiale, denn nach Großkunden bei Microsoft lagern. Sie untersuchen vielmehr, welche Deutschland den Ergebnissen einer IDC-Studie haben standardisierten Cloud-Services sich effimittlerweile über 85 Prozent der Entscheider Cloud zient für das eigene Unternehmen nutzen lassen. Eine Computing auf der Agenda. Allerdings gibt es bei eini- aktuelle IDC-Umfrage zeigt beispielsweise, dass bei gen Unternehmen auch technische Bedenken. Daher rund 20 Prozent der Unternehmen der Weg in die Pubist es wichtig, Angebote so zu gestalten, dass der Schritt lic Cloud über die Private Cloud führt. In 99,9 Prozent von der bestehenden Applikationswelt eines Unterneh- aller Fälle entscheidet sich ein Großkunde dann für mens hinein in die Cloud einfach, schnell und sicher einen hybriden Ansatz. funktioniert. Von Vorteil ist, dass wir in Sachen Cloud Computing IT-DIRECTOR: Welche Cloud-Services fragen Ihre Kunden vor der einzige Anbieter sind, der alle Varianten der Wolke allem nach? anbieten kann – sei es Platform as a Service (PaaS), T. Schröder: Das ist unterschiedlich und hängt meist von Infrastructure as a Service (IaaS) oder Software as a der Größe des Unternehmens ab. Sicherlich ist Ex- Service (SaaS). Und egal welchen Bedarf ein Anwender change Online ein großer Treiber für die IT-Verant- hat – sei es an Rechenleistung, Speicherplatz, Software wortlichen, die eine Standardisierung und kostengüns- oder Datenbankfunktionalität –, wir und unser starkes tige Mail-Services suchen. Ein sehr großes Interesse Partnerökosystem können ihm alles aus einer Hand verzeichnen wir bei Office 365. Aktuell testen mehr als anbieten. 50.000 Organisationen die Online-Services. Das heißt, IT-DIRECTOR: Wie lassen sich Ihre Cloud-Services mit den dass seit dem Start im Juni alle 25 Sekunden eine neue fast immer vorhandenen heterogenen SystemlandschafVersion aktiviert wurde. Aber auch unsere Dynamics- ten der Anwender in Einklang bringen? Lösungen wie Microsoft CRM Online kommen bei un- T. Schröder: Greift man via Internet-Browser auf eine seren Kunden gut an. Generell muss man sagen, das Cloud-Anwendung zu, kann man dies von nahezu jedas Zusammenspiel von Microsoft Dynamics und dem webfähigen Arbeitsplatz aus tun. Möchte man seiCloud-Diensten wie Windows Azure oder Office 365 ne Cloud-CRM-Lösung jedoch mit einer lokalen ERPden Erfolg ausmachen, da es unseren Kunden effiziente Installation koppeln, muss man vorher klären, welche Hardware und Performance man benötigt und ob die Business-Lösungen liefert. IT-DIRECTOR: Welche Cloud-Varianten bevorzugen Groß­ vorhandenen Netzwerkkapazitäten ausreichen. unternehmen – die private, public oder hybride ModellGenerell fördern wir die Interoperabilität unserer variante? Cloud-Services und setzen verstärkt auf offene Stan-

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unternehmen < aktuelles

dards. Unsere Cloud-Entwicklungsplattform Windows Azure ist ein gutes Beispiel für diese Offenheit, denn viele Applikationen, die heute bereits auf Azure laufen, sind Open-Source-Produkte. IT-DIRECTOR: Gibt es über das Cloud Computing hinaus ­weitere IT-Lösungen, die Großkunden derzeit verstärkt nachfragen? T. Schröder: Ein weiterer wichtiger Trend ist die Konsumerisierung der IT. Dabei geht es um die Einbindung von aktuellen Technologien aus dem privaten Umfeld in die eigene Unternehmenslandschaft – etwa um mobile Applikationen und Endgeräte oder um soziale Netzwerke für die Kommunikation und Kollaboration. Damit kann ein Unternehmen nicht nur effizienter werden, sondern allen Mitarbeitern auch eine attraktive Arbeitsumgebung bieten. Gerade in Deutschland nimmt die Zahl qualifizierter Wissensarbeiter stetig ab und der Kampf um vielversprechende Talente ist in vollem Gange. In der IT-Industrie muss man sich daher als Unternehmen qualifizieren, um gute Absolventen und Mitarbeiter zu bekommen. Hier hilft die Konsumerisierung der IT dabei, den Arbeitsplatz so zu gestalten, dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen, bestmöglich arbeiten und somit einen Mehrwert für das Unternehmen generieren. IT-DIRECTOR: Etwas ruhiger ist es um Windows 7 geworden. Inwieweit sind Großkunden bereits auf das neue Betriebssystem umgestiegen? T. Schröder: Nach der Markteinführung von Windows 7 im vorletzten Jahr wurde eine riesige Welle losgetreten: Bereits im Juli letzten Jahres wurden weltweit 175 Millionen Lizenzen verkauft. Im Juli 2011 waren es schon 400 Lizenzen. Bei der Verbreitung von Windows 7 spielt auch die Konsumerisierung der IT ein große Rolle: Denn Mitarbeiter, die im Büro noch mit einer Version von Windows XP arbeiten müssen und zuhause bereits Windows 7 nutzen, fordern von ihren IT-Kollegen den Umstieg auf das neue Betriebssystem. Was generell sinnvoll ist, denn Windows 7 arbeitet wesentlich schneller als die Vorgängerversion und besitzt bessere Sicherheitsfeatures sowie einen größeren Funktionsumfang.

IT-DIRECTOR: Können Sie uns konkrete Zahlen nennen? T. Schröder: Laut einer aktuellen IDC-Studie nutzen noch

rund 76 Prozent der Unternehmen Windows XP. Dies liegt daran, dass Betriebssystemwechsel in Großunternehmen naturgemäß etwas länger dauern – beispielsweise wenn weltweit mehrere Hunderttausend Desktops dazu parallel ausgetauscht werden sollen. Eine Trendstudie von Finaki ermittelte, dass 45 Prozent der Befragten den Wechsel auf Windows 7 innerhalb der nächsten 24 Monate vollziehen wollen. Die übrigen 55 Prozent planen die Migration ihres Betriebssystems innerhalb der nächsten fünf Jahre. IT-DIRECTOR: Was hält Unternehmen noch vom sofortigen Umstieg auf Windows 7 ab? T. Schröder: Dies hängt beispielsweise mit den Investitionszyklen eines Unternehmens zusammen. Manche Firmen verbinden den Wechsel des Betriebssystems mit dem Austausch ihrer Hardware oder bündeln die Migration mit anderen Updates bzw. Software-Einführungen. IT-DIRECTOR: Eingesetzte Drittsoftware muss ebenfalls mit Windows 7 kompatibel sein ... T. Schröder: Sicher, wobei Windows 7 auch eine DesktopVirtualisierung bereithält, mit der man unterschiedliche Windows-Betriebssystemstände fahren kann. Damit können Migrationsprojekte vereinfacht und beschleunigt werden, da man ältere Versionen und deren Oberflächen darstellen kann. IT-DIRECTOR: Wie läuft ein Windows7-Rollout in der Praxis ab? T. Schröder: Einer unserer internationalen Großkunden plante für seinen Windows-7-Rollout eine Projektdauer von 24 Monaten ein. Das klingt zunächst etwas zögerlich, dahinter steckt aber eine straffe Vorgehensweise. Über die rein technische Umsetzung geht ein Rollout stets mit unterstützenden Trainings einher. Denn ein Betriebssystemwechsel beeinflusst jeden User in seiner täglichen Arbeit. Von daher muss man den Nutzern zeigen, wie die neuen Windowsund Office-Oberflächen aussehen und wie sie optimal damit arbeiten können. <

„Wir fördern die ­Interoperabilität unserer Cloud-­ Services und ­setzen verstärkt auf ­offene Standards.“

Ina Schlücker

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Mini-Revolution im Netz Der Netzwerkspezialist F5 hat kürzlich eine Vision für die IT-Infrastruktur der Zukunft entworfen. Danach gewinnt das Netzwerk mehr und mehr als eigenständige Instanz zwischen Anwendungssystemen einerseits und verstreuten Usern andererseits an Bedeutung. > Der Netzwerkspezialist F5 Networks veröffentlichte in diesem Jahr ein Whitepaper mit dem Titel „The F5 Dynamic Services Model“ (Modell der dynamischen Dienste). Laut Model versteht das Netzwerk, wer was wann, wo und wie tut, und antizipiert die Aktivitäten der User mit passenden Änderungen. Vorausschauende und geplante Aktivitäten sowie ein hohes Maß an Si-

cherheit stehen hierbei im Mittelpunkt. Derartige ­A ngebote werden noch von keiner Softwarefirma angeboten und verursachen sehr hohe Kosten. Die einzige Möglichkeit, die Vision in die Tat umzusetzen, sieht F5 in einer „Übergangsstrategie“. Inkrementelle Verbesserungen einzelner Aspekte der bestehenden IT-Infrastruktur seien der einzig gangbare Weg.

Keine Chance für Hacker Kurzinterview mit Tom Salchow vom Technical Marketing bei F5 Networks IT-DIRECTOR: Welche Arten der Virtualisie-

rung gehören zur Strategie von F5? T. Salchow: Virtualisierung führt bei uns zu sehr viel Geschäft. Neben der häufig genutzten Server- verzeichnen wir ein Wachstum der Speichervirtualisierung. Client-Virtualisierung ist für Desktop-PCs von Interesse, für mobile Geräte haben wir dies nicht im Angebot, aber wir senden über unsere Netzwerklösungen an jedes Mobilgerät das passende Interface. IT-DIRECTOR: Wie die jüngere Vergangenheit zeigt, sind Hackerangriffe mehr und mehr erfolgreich. Was lässt sich dagegen tun? T. Salchow: Es kommt entscheidend darauf an, dass die Kontrollsysteme auf Netzwerk- und auf Applikationsebene das Vorgehen bei einer Attacke aufeinander abstimmen können. Eine Applikation, die regis-

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triert, dass ein Hackerangriff stattfindet, muss das Netzwerk benachrichtigen können – und umgekehrt. IT-DIRECTOR: Wo wird das Cloud Computing von Unternehmen künftig stattfinden, in der „Private Cloud“ oder in der „Public Cloud“? T. Salchow: Ich sehe da eine Mischung. Die Inhouse-IT wird mehr und mehr durch „hosted services“ in der Public Cloud ergänzt werden. IT-DIRECTOR: Sie würden also zum Beispiel E-Mails in die Public Cloud verlagern? T. Salchow: Nein, da wäre ich sehr vorsichtig. Man muss sehr genau prüfen, was in die Public Cloud verlagert werden kann. Ich kann mir eher unproblematische Informationen wie zum Beispiel eine Website in der Public Cloud vorstellen. Johannes Kelch


unternehmen < aktuelles

„Unsere iApp-Tech­ nologie ver­einfacht die richt­linienbasierte ­Konfiguration von ­Anwendungen.“

Tom Salchow vom Technical plication Delivery“ („AusliefeMarketing bei F5 empfiehlt, das rung von Anwendungen“) zu Firmennetzwerk besser zu erstellen, zu ändern, zu verwalschützen, die Sicherheitsmechaten und einzurichten. Maierhonismen der Anwendungen um fer wörtlich: „Für ähnlich geSicherheitsfunktionalität in den schaffene IT-Architekturen könKontrollpunkten des Netzwerks nen diese Vorlagen ganz einfach zu ergänzen und Anwendungen Stefan Maierhofer, wieder herangezogen werden.“ zuverlässiger zur Verfügung zu Senior Regional Director bei F5 Dies reduziere die für die Konfistellen. guration von Richtlinien anfalAuf dem Weg zur Vision eines „dynamischen Re- lende Zeit „um bis das Hundertfache“. Den CIOs stünchenzentrums“ bietet F5 ab dem dritten Quartal 2011 de damit für das virtuelle Rechenzentrum und für sein Softwareprodukt Big-IP nunmehr in Version 11. Cloud-Architekturen auf Seiten des Netzwerks eine Als „revolutionär“ angepriesene Neuerung dieser Versi- „agile Infrastruktur“ zur Verfügung. Die zentrale Boton ist die sogenannte iApp-Technologie, die an Apple- schaft vom F5 an IT-Verantwortliche in den Firmen Produkte wie iPhone oder iPad erinnert, jedoch damit lautet: „Manage Anwendungen und Dienste, nicht Obnichts gemein hat. jekte und Geräte!“ E ­ rgänzend zur iApp-Technologie Wie Stefan Maierhofer, Senior Regional Director für will F5 mit einer Plattform im Internet namens „Devdie EU, in seinem Blog erklärt, vereinfacht die iApp- Central“ den Anwendern technische Expertise und Technologie die richtlinienbasierte Konfiguration von Diskussionsmöglichkeiten bieten. Gedacht ist auch an Anwendungen. Sie unterstütze, so Maierhofer, die IT- Möglichkeiten zur gemeinsamen Entwicklung und BeAbteilungen in den Unternehmen mit Vorlagen („temp- arbeitung von iApp-Templates. < Johannes Kelch lates“), die Richtlinien für sämtliche Aspekte des „Ap-

Wissen ist eine wichtige Ressource. Nutzen Sie es richtig!

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Managed Document Services it-director · Ausgabe 9/2011

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