MOBILE BUSINESS 10/2011

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TÜV Rheinland denkt wie Vodafone: Sicher ist sicher. Vodafone garantiert dem TÜV Rheinland mobil und vor Ort maximalen Schutz für sensible Daten. Schalten auch Sie Ihr Business auf Erfolg.

Constantin Kontargyris Group Chief Information Officer TÜV Rheinland AG


Editorial

Enttäuschte Erwartungen D

as weltweite Interesse war riesengroß. Mit Spannung war allerorten erwartet worden, was Apple denn an diesem 4. Oktober in Sachen Zukunft des iPhone so zu verkünden habe – das erste Mal ohne Steve Jobs, das erste Mal nicht in San Francisco. Nicht zum ersten Mal brachten die Blogger und Forenschreiber auf den einschlägigen Internetplattformen die Töpfe in der Gerüchteküche im Vorfeld des ersten Auftritts von Tim Cook zum Überkochen. Entsprechend hochgeschraubt waren die Erwartungen. Die Frage muss jedoch gestellt werden, was ein potentielles iPhone5 denn alles hätte können müssen, um diesen Erwartungen zu genügen? Man weiß es nicht so genau, die Enttäuschung der globalen Apple-Gemeinschaft war jedenfalls groß. Vielleicht rächt sich nun die bislang praktizierte Apple-Strategie, keinerlei Aussagen zu künftigen Entwicklungen preiszugeben. Bisher hatte es ja auch immer vorzüglich funktioniert: Der Konzern konnte sich auf seine treue Gefolgschaft und das gezielte Streuen von Informationshäppchen (inklusive zufällig liegengebliebener iPhone-Attrappen auf Messen) verlassen. Man konnte es sich leisten, das Feld der offiziellen Öffentlichkeitsarbeit weitgehend dem Wettbewerb zu überlassen. Anscheinend funktioniert diese Taktik aber eben auch nur so lange, wie man die Erwartungen (über)-erfüllen kann. Die Entwicklung des Gesamtmarktes bleibt in jedem Falle spannend – mehr dazu in dieser Ausgabe.

Guido Piech, verantwortlicher Redakteur von MOBILE BUSINESS

Viele Spaß beim Lesen,

Guido Piech

IHR Feedback AN redaktion@mobilebusiness.de oder 02204/92140

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Topstory 064

026

Mit harten Bandagen ◗ Der Kampf um die Vorherrschaft im mobilen

Hard- und Softwaremarkt ist in vollem Gange und wird teilweise mit harten Bandagen ausgefochten.

◗M artin Börner, Vice President Telecom

Division bei Samsung Electronics GmbH, erläutert im Interview u.a. die Ziele der Betriebssystementwicklung

008

Frauen sagen, wo’s langgeht ❱❱❱ Frauenstimmen sind laut einer Studie bei Nutzern von Navigationssystemen beliebter als Männerstimmen.

010

Der Markt reicht nur für wenige Systeme ❱❱❱ Eine echte Bedeutung unter den Betriebssystemen werden wohl nur iOS, Android und zwei Herausforderer haben.

012

Jeder verklagt jeden ❱❱❱ Allein wegen Android sind weltweit 60 Klagen bei Gerichten eingereicht.

008

048

zum Standard – und das sowohl geschäftlich als auch privat. Doch inwiefern macht es Sinn, Geschäftsprozesse mobil zu gestalten?

[ APP-ENTWICKLUNG ]

[ mobile market ]

014

– mit HTML5 scheint der Königsweg gefunden. Doch in der Praxis zeigen sich noch Probleme.

◗ „Always on“ wird immer mehr

„Die freie Wahl“

Über den Wolken ❱❱❱ Studie über den Einsatz von mobilen Lösungen in der Luftfahrtindustrie

◗ Eine App für mehrere Systeme

Flughöhe noch nicht erreicht

020

006

Das Kräftemessen hat gerade begonnen

014

Gut fürs Geschäft ❱❱❱ Das mobile Internet spielt für Anbieter, die ihre Waren und Dienstleistungen online anbieten, eine immer größere Rolle.

018

Wenn das Smartphone keine Ruhe gibt ❱❱❱ Jeder Smartphone-Besitzer sollte sich überlegen, wann er für wen erreichbar sein muss

[ Strategy ] 020

„Die freie Wahl“ ❱❱❱ Martin Börner, Vice President Telecom Division bei Samsung Electronics GmbH, erläutert im Interview u.a. die Ziele der Betriebssystementwicklung

026

Das Kräftemessen hat gerade begonnen ❱❱❱ Eine App für mehrere Systeme – mit HTML5 scheint der Königsweg gefunden. Doch in der Praxis zeigen sich noch Probleme.

034

Perfekt, wenn man nichts mehr weglassen kann ❱❱❱ Interview mit Christian Berndt über die Entwicklung einer mobilen App für die Kunden der Adolf Würth GmbH & Co.KG

036

App-solute Übersicht – aber regelkonform ❱❱❱ Die Analyse von App-Nutzerdaten bietet viele Möglichkeiten, bedeutet aber oftmals ein Wandeln auf schmalem Grat.

044

Faktor Zielgruppe ❱❱❱ Interview mit Jörg Rensmann, Geschäftsführer der Infomantis GmbH über App-Erfolge und Werbestrategien

[ Standards ]

010

Editorial 003 Apps 038, 046 Übersicht aktueller Digitalkameras 082 Gadgets 070 Smartphone-Übersicht 060 Mobile Events 086 Impressum 090

070

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INHALT 10.2011 ! Kostenlos

026 056

020

Ihr Desktop als App

Cortado Workplace. Verwandeln Sie Ihr Tablet und Smartphone in einen vollständigen Arbeitsplatz. Jetzt auch für Ihr Unternehmen! www.cortado.de/business [ PROZESSOPTIMIERUNG ]

[ INNOVATIONS ]

048

059

Flughöhe noch nicht erreicht ❱❱❱ „Always on“ wird immer mehr zum Standard – und das sowohl geschäftlich als auch privat. Doch inwiefern macht es Sinn, Geschäftsprozesse mobil zu gestalten?

051

Kundenvertrauen gewinnen ❱❱❱ Fünf Erfolgsfaktoren für die Einbindung des mobilen Kanals in die Kundenmanagement-Strategie

052

Kreditwürdiger Service ❱❱❱ Um die Qualität ihrer Services zu steigern, übermittelt die Synfis Service GmbH Aufträge an die Außendienstmitarbeiter nur noch mobil.

056

Mister Spock als Vorreiter des mobile Enterprise ❱❱❱ Über den steigenden Bedarf von Unternehmen, ihren Mitarbeitern den mobilen Zugriff auf alle Ressourcen zu ermöglichen

EIN Kraftpaket ❱❱❱ Neues Smartphone von Sony Ericsson mit 1,4 GHz-Prozessor und 8,1 Megapixel-Kamera.

[ background ] 064

Mit harten Bandagen ❱❱❱ Der Kampf um die Vorherrschaft im mobilen Hard- und Softwaremarkt ist in vollem Gange und wird teilweise mit harten Bandagen ausgefochten.

[ MOBILE LIFESTYLE ] 080

Wasserfahrzeuge der besonderen Art... ❱❱❱ Sowohl für Actionhelden als auch für Romantiker, für jeden gibt es das passende Wasserfahrzeug.

059

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[ mobile market ]

Social Media, Kundenkommunikation, mobiler Ticketverkauf? Wie wird sich die Luftfahrtindustrie in den nächsten Jahren entwickeln?

Die weltweit gröSSten

Fluggesellschaften investieren wieder mehr und verzeichnen einen realen Anstieg ihrer Ausgaben für Informationstechnologie und Telekommunikation. Geplant sind vor allem höhere Aufwendungen für Virtualisierungstechnologien und den Multi-ChannelVertrieb. Dieser soll verstärkt über Mobiltelefone und soziale Netzwerke erfolgen. Zu diesem Schluss kommt die 13. Auflage des „Airline IT Trends Survey“ des IT-Dienstleisters SITA und der Zeitschrift Airline Business, an der sich über 200 Fluggesellschaften beteiligten.

gaben für IT & T tätigen, 32 Prozent sehen keine Veränderung zum Vorjahr und nur 18 Prozent gaben einen Rückgang ihrer Investitionen an. Trotz aller Sorgen um schwierige Marktbedingungen und steigende Treibstoffpreise fällt der Ausblick auf 2012 ebenfalls positiv aus: 54 Prozent der Befragten rechnen mit einem Anstieg der Budgets, während 29 Prozent keine Veränderungen erwarten.

Einen hohen Stellenwert nimmt in Sachen IT die

Anwendungsmodernisierung in den Bereichen Ertragsmanagement und Auslastungsoptimierung ein. So werden zukünftig Virtualisierung und Cloud Computing zu kritischen Faktoren für die Verbesserung von IT-Effizienz und Kostenmanagement. Denn laut Studie planen 93 Prozent

der Teilnehmer die Implementierung entsprechender Virtualisierungstechnologien.

In Zukunft noch mobiler Zudem ist laut Studie

in den kommenden drei Jahren mit einem Anstieg der Mobilfunkangebote zu rechnen, da 91 Prozent der Fluglinien in diesem Zeitraum Investitionen in gerätebasierte mobile Passagierdienste planen. Priorität räumen sie dabei Services ein, die elektronische Bordingpässe, den mobilen Check-in, den Reisevertrieb sowie Flugbenachrichtigungen unterstützen. Hinzu kommen erweiterte

Im Vergleich zu 2010

befinden sich die Budgets deutlich im Aufwind: Die Hälfte der befragten Airlines kann aktuell höhere Aus-

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[ mobile market ]

weitere Storys: 010 Platz ist nur für wenige Welche mobilen Betriebssysteme werden sich durchsetzen?

Der „Airline IT Trends Survey“ ist eine unabhängige Befragung leitender IT-Mitarbeiter der führenden 200 Passagierfluggesellschaften.

Möglichkeiten für den Verkauf von Serviceleistungen direkt an Bord sowie für Ticketumbuchungen und -upgrades. Aktuell ermöglichen schon 33 Prozent der Fluglinien den mobilen Ticketkauf, weitere 52 Prozent wollen diesen bis 2014 umsetzen. Die Befragten rechnen damit, dass in

2014 bereits 15 Prozent aller Fluggäste mobil einchecken werden.

Neben Mobiltelefonen

werden sich außerdem soziale Netzwerke und Ticketautomaten als Vertriebskanäle weiter etablieren. Derzeit verkaufen bereits 19 Prozent der Fluglinien ihre Tickets über Automaten und 16 Prozent über soziale Netzwerke – bis 2014 wollen insgesamt 70 Prozent diese Kanäle vertriebsseitig nutzen. www.sita.aero

014 Wer ist der Schnellste? Tests zeigen die Performance mobiler Webseiten 018 Wenn das Smartphone keine Ruhe gibt Über das Dilemma, immer erreichbar zu sein

69%

der Airlines verkaufen bereits oder planen bis 2014, Tickets über soziale Netzwerke zu verkaufen

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[ mobile market ]

Navigationsgeräte

Frauen sagen, wo´s langgeht ... Frauenstimmen sind bei Nutzern von

Navigationssystemen beliebter als Männerstimmen. Dies ergab sich am Rande einer Studie im Auftrag des Branchenverbands Bitkom. Dabei bevorzugen 46 Prozent der Nutzer eine Frauenund nur neun Prozent eine Männerstimme. „Weibliche Stimmen werden bei Navigationsgeräten als sympathischer wahrgenommen“, sagte BitkomVizepräsident Heinz Paul Bonn. Den übrigen 45 Prozent der Anwender ist es egal, welche Stimme zu ihnen spricht. Befragt wurden sowohl Nutzer von fest eingebauten und mobilen Kfz-Navis als auch von Navigationsprogrammen auf Smartphones.

... aber bitte dialektfrei Bei den meisten Navis kann man zwischen mehreren Stimmen wählen. Je nach Technik lassen sich sogar zusätzliche Stimmen oder Dialekte von einer CD oder aus dem Internet auf das Gerät laden. Beispielsweise gibt es bei einem Anbieter Stimmen von „Maria von der Alm“, „Inge aus’m hohen Norden“, „Mandy aus Sachsen“ und „Kalle aus dem Ruhrpott“. Doch für Dialektstimmen im Navi interessiert sich nur eine Minderheit der Deutschen. Lediglich zwei Prozent der User bevorzugen Navigationsanweisungen in Mundart. www.bitkom.org

Mobile OnlineWerbung

etabliert sich

In Deutschland werden die Erlöse aus Internetwerbung auf mobilen Endgeräten im Jahr 2015 fast 250 Mio. Euro erreichen, prognostizierte kürzlich die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Dies entspricht fast einer Verdreifachung gegenüber 2011. Die Werbeeinahmen im stationären Internet wachsen demgegenüber vergleichsweise moderat um kumuliert rund 45 Prozent auf voraussichtlich knapp 5,7 Mrd. Euro im selben Zeitraum. „Personalisierte mobile Werbung, beispielsweise ortsbezogene Adds oder auf die Interessen potentieller Konsumenten ausgerichtete Produktempfehlungen werden von den Nutzern positiv bewertet. Mobile Onlinewerbung ist keine kurzlebige Mode, sondern etabliert sich dank der neuen Möglichkeiten der Endgeräte als wichtige Säule der Internetwerbeindustrie“, kommentiert Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Kommunikation bei PwC. Die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.000 Internetnutzern, die im Auftrag von PwC durchgeführt wurde, untermauern diesen Trend. Ortsbezogene Werbung, die den aktuellen Aufenthaltsort der Nutzer berücksichtigt und so beispielsweise für gewünschte Produkte oder Dienstleistungen das günstigste Angebot im näheren Umkreis anzeigt, finden knapp 46 Prozent der Befragten nützlich, während nur 34 Prozent diese Werbeform als störend empfinden. Noch positiver fällt die Bilanz bei den jüngeren Nutzern unter 35 Jahren aus: In dieser Gruppe halten knapp zwei Drittel der Befragten ortsbezogene Werbung für sinnvoll.

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[ mobile market ]

Der Ma reicht nur für wenige Systeme Betriebssysteme für Smartphones und Tablets gibt es viele, doch eine echte Bedeutung haben in Zukunft nur die üblichen Verdächtigen: iOS, Android und zwei Herausforderer. Wenn es nach Apple geht, hat iOS einen gefühlten Weltmarktanteil von 120 Prozent. Zumindest wirken die von Apple verbreiteten Zahlen so. Anfang Juni bezifferte Apple auf einer Entwicklerkonferenz den Marktanteil von iOS auf 44 Prozent, gegenüber 28 Prozent für Android und 19 Prozent für das Blackberry OS. Das ist natürlich ein Trick, denn Apple hat einfach alle jemals verkauften iOS-Geräte addiert und das mit den Verkäufen der anderen verglichen. Symbian haben die iOStrologen vergessen, denn das System hat weiterhin einen beachtlichen Marktanteil. Laut aktueller Gartner-Zahlen für die SmartphoneVerkäufe im zweiten Quartal des Jahres ist Symbian auf Platz zwei, nach Android und vor iOS. Der Symbian-Anteil wird allerdings rasch sinken, da Nokia die Entwicklung eingestellt hat.

Dieses Schicksal teilt es mit dem hochgelobten WebOS. HP hat es erst vor Kurzem zusammen mit dem Hersteller Palm aufgekauft und wollte es als dritten Weg zwischen iOS und Android etablieren. Doch dann verkaufte sich das erste WebOS-Tablet extrem schlecht und HP zog die Notbremse. WebOS-Geräte wird es wohl nicht mehr geben, auch wenn über die Zukunft des Systems viel spekuliert wird. Doch der Markt ist vermutlich nur für höchstens drei bis vier Smartphone-Varianten gut. Nokia hat dies erkannt und sein Projekt MeeGo direkt zum Start des ersten Gerätes eingestampft. Drei Betriebssysteme sind vom Markt, bleiben also mit Windows Phone 7 und Blackberry OS noch zwei ernsthafte Konkurrenten für iOS und Android. Zurzeit sieht es allerdings danach aus, dass die beiden sich den Markt teilen. Das grüne Robotsystem dürfte sich im Massenmarkt milliardenfach verkaufen, während Apple-Geräte auf dem zweiten Rang die Lieblingspielzeuge anspruchsvoller Kunden bleiben. Die Entwicklung der Verkaufszahlen lässt sich so interpretieren. Weltweit hat Android (22 Prozent) laut Gartner bereits 2010 das Apple-System (15 Prozent) überholt. Im zweiten

Windows Phone 7 11,5 %

Blackberry OS 8 % Symbian 53,9 % iOS 19 % in der EU5-Region nach Anteilen der Nutzer über 13 Jahre

0 1 0

Android 6 %

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arkt Quartal 2011 sind diese Zahlen noch deutlicher: 43 Prozent für das Google-System, 18 Prozent für Apple. Andere Marktbeobachter ermitteln ähnliche Zahlen: Nielsen sieht Android in den USA mit 39 Prozent gegenüber 28 Prozent vorne und Comscore ermittelt für Europa einen Android-Anteil von 41 Prozent gegenüber 27 Prozent.

Die anderen Systeme fallen dagegen immer stärker zurück. Windows Phone 7 dümpelt bislang bei weltweit etwa 1,5 Prozent herum. Hier gibt es allerdings noch Luft nach oben, denn Nokia setzt jetzt als Ersatz für Symbian auf Windows und will viele Geräte damit auf den Markt bringen. Eine konsequente Entscheidung, denn Windows unterscheidet sich deutlich von der Konkurrenz, greift auf Microsofts Marktmacht zurück und kommt in der Fachwelt gut an. Ob das auch für die Anwender gilt, muss sich noch zeigen. Geradezu tragisch ist die Entwicklung von RIM: Durch die zu späte Reaktion auf die veränderten Marktbedingungen fiel der Verkauf im letzten Quartal um 12,5 Prozent. Doch für Abgesänge ist es zu früh: Durch neue Geräte und ein runderneuertes Betriebssystem will RIM noch die Kurve kriegen. Das kanadische Unternehmen befindet sich damit in derselben Situation wie Microsoft. Innovative Produkte können den Umschwung bringen, wie bei Apple vor einem Jahrzehnt, kurz vor der Einführung der ersten iPod-Generation. Ingo Steinhaus

60.000.000 Im September 2011 hat die Zahl der Handybesitzer in Deutschland erstmals die Marke von 60 Millionen überschritten. Quelle: Bitkom

38 Tage

Endverbraucher verbringen insgesamt 38 Tage im Jahr mit dem mobilen Surfen auf Markenwebseiten. Quelle: CA Technologies

261,4 % Weltweit werden in diesem Jahr voraussichtlich 63,6 Mio. Media-Tablets an Endverbraucher verkauft; dies entspricht einem Anstieg um 261,4 Prozent gegenüber 2010. Quelle: Gartner

22,5 Mrd. Die Nutzung von E- und M-Payment-Verfahren belief sich im Jahr 2010 weltweit auf geschätzte 22,5 Mrd. Transaktionen ... Quelle: Capgemini

207

Im ersten Halbjahr 2011 schalteten 207 Unternehmen mobile Werbekampagnen, was im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von rund 51 Prozent entspricht. Quelle: Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW)

Jeder Vierte Windows Phone 7 6,7 %

... doch nur rund jeder vierte Deutsche wünscht sich, seine Einkäufe künftig mit dem Handy bezahlen zu können. Quelle: Putz & Partner

Blackberry OS 9,4 % Symbian 37,8 % -16,1 %

iOS 20,3 %

Android 22,3 %

3 Sekunden 68 Prozent der deutschen Smartphone-Nutzer erwarten, dass sich eine mobile Website in maximal drei Sekunden lädt. Quelle: Compuware

+16,2 % MOBILE BUSINESS 10.2011

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[ mobile market ]

Jeder verklagt jeden

Damit werden inzwischen enormen Summen bewegt. So ergab eine Auktion der rund 6.000 Patente des insolventen Kommunikationskonzerns Nortel 4,5 Mrd. US-Dollar. Google kam hierbei nicht zum Zuge, die Patente gingen an ein Konsortium aus Apple, Research in Motion und Microsoft.

– diesen Eindruck hinterlässt die Mobilfunkbranche im Moment. Der ist nicht ganz falsch, denn allein wegen Android sind weltweit 60 Klagen bei Gerichten eingereicht. Hier hat jemand ein effizientes Geschäftsmodell: Das Unternehmen WiLAN spart sich die lästige und teure Produktion. Es kauft stattdessen Patente auf, verklagt andere Firmen und lebt dann von Entschädigungen und Lizenzgebühren. Das klingt nach einer Idee aus einem Thriller, doch es ist Wirklichkeit. WiLAN ist für dieses Geschäftsmodell berüchtigt. Nach eigenen Angaben besitzt das 1992 gegründete Unternehmen mehr als 1.400 Patente, die es an 250 Unternehmen lizenziert und für Klagen gegen inzwischen gut 50 Firmen aus der Computer- und Mobilfunkbranche einsetzt. Eines der Ziele einer neuen WiLAN-Klage ist auch Apple, das gegen Patente bezüglich aktueller Mobilfunktechnologien wie HSPA oder LTE verstoßen haben soll. Vermutlich werden die Apple-Justiziare die Klage mit einem Schulterzucken, vielleicht aber auch mit einem anerkennenden Lächeln quittiert haben. Apple geht nämlich genauso gegen seine Konkurrenten vor und klagt sich einmal rund um den Globus. Hier in Deutschland hat vor Kurzem eine Klage gegen Samsung Aufsehen erregt.

Dabei ging es allerdings nicht um Patente, sondern Geschmacksmuster. Mit diesem Schutzrecht wird das Design eines Produkts geschützt und da ein SamsungTablet – wie jedes andere Tablet verdächtig an ein iPad erinnert, ist der Verkauf in Deutschland offiziell verboten. Allein gegen Samsung hat Apple 19 Klagen eingereicht. Insgesamt ist das Unternehmen wohl in einige Dutzend Verfahren verstrickt. Die meisten drehen sich um Android, das sich weltweit etwa 60 Patentklagen eingefangen hat. „Oft geht es um Lizenzgeschäfte", meint Patentexperte Florian Müller (fosspatents.blogspot. com). Eine Klage soll einfach Verhandlungsdruck aufbauen. Dafür spricht auch, dass es inzwischen einen schwunghaften Handel mit Patenten gibt: Google hat Motorola aufgekauft, um an die rund 10.000 Patente des Traditionsherstellers zu kommen. Der Suchmaschinenriese hat bereits mehrfach kleinere Patentportfolios aufgekauft und sich damit für die Patentkriege munitioniert.

Diese Unternehmen verklagen sich übrigens auch recht gerne gegenseitig. Aber um Google zu schaden, sind sie offensichtlich zur Zusammenarbeit bereit. Google als Feind in einem Krieg um Patente? Googles Chefjustiziar David Drummond sieht jedenfalls eine feindselige, organisierte Kampagne gegen Android, die mit zweifelhaften Patenten orchestriert wird. Drummond liegt da nicht falsch. „Apple bleibt gar nichts anderes übrig, als die Exklusivität seiner Produkte zu schützen", kommentiert Florian Müller. Denn Apple hat viel zu verlieren. Das Unternehmen lebt vom Verkauf der iPhones und iPads, Google dagegen hat andere Einnahmequellen. „Die Klagewelle läuft weiter, bis es eine politische Intervention gibt", meint Müller. Er sieht die ausufernden Schutzrechte kritisch. Unsere Gesellschaft muss sich fragen: Ist es sinnvoll, wenn man ein flaches Gerät mit runden Ecken und zentriertem Display schützen kann? Ingo Steinhaus

Ein flaches Gerät mit runden Ecken 0 1 2

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Performance mobiler Webseiten

[ mobile market ]

Gut fürs Geschäft Die Akzeptanz mobiler Endgeräte ist unbestritten. Daher spielt das mobile Internet für Anbieter, die ihre Waren und Dienstleistungen online anbieten, eine immer größere Rolle.

o weist der Online Shopping Survey 2011 des Marktforschers Enigma GfK aus, dass von den insgesamt 49 Mio. Internetnutzern in Deutschland rund ein Drittel webfähige Mobiltelefone nutzt – und das auch für den Einkauf. Weiter gaben 5,4 Mio. Mobilanwender an, online Transaktionen getätigt zu haben etwa beim Download von Spielen oder Musik, beim Onlinebanking oder -shopping. Da sich dieser Trend weiter fortsetzt, wird es für die Unternehmen immer wichtiger, Websites für mobile Kunden bereitzustellen, die Spitzenzeiten mit hohem Zugriffsvolumen einwandfrei be-

s

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wältigen. Dies kann ein schwieriges Unterfangen sein, denn diese Höchstbelastungen sind teilweise nur schwer voraussagbar – wie etwa durch Börsencrashs ausgelöste Spitzen bei Finanztransaktionen. Exakt diese Momente entscheiden jedoch über Erfolg oder Misserfolg eines kommerziellen Mobilangebots.

Mobile Load Testing Die Stunde der Wahrheit schlägt daher für mobile Websites, wenn sie die funktionalen Tests erfolgreich absolviert haben und nachgelagerte Lasttests anstehen. Dabei gilt es festzustellen, wie ein System unter extremen Lastbedingun-

gen reagiert, um eventuell gezielt nachbessern zu können. Allerdings stellen sich an Lösungen für Lasttests für mobile Websites (Mobile Load Testing) relativ hohe Anforderungen. Mobile Lasttests simulieren die Höchstanforderungen an mobile Webseiten zu Zeiten, in denen die Zahl der Besucher deutlich über dem Schnitt liegt. Kapazitätsprobleme werden jedoch nicht allein durch die steigende Zahl an Nutzern ausgelöst – die zu übermittelnden Inhalte selbst tragen einen gehörigen Teil zu den Engpässen auf den Mobilfunkwegen bei. Dabei basieren die Erwartungen der User auf den Erfahrungen, die sie im kabelgebundenen Web gemacht haben. Zunehmend übertragen Anwender drahtloser Endgeräte diese Erwartungen auch auf mobile Webseiten – trotz der langsameren Infrastruktur, kleinerer und niedriger auflösender Displays sowie der Vielfalt an mobilen Endgeräten. Insbesondere die Geräte-, Betriebssystem- und Applikationsvielfalt in der Mobilwelt stellt große Herausforderungen. www.keynote.com

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[ mobile market ]

Deutsche Smartphone-Nutzer erwarten von mobilen Webseiten und Anwendungen die gleiche Performance wie an ihrem stationären PC, werden aber von deren tatsächlicher Leistungsfähigkeit nach wie vor enttäuscht. Das ist das zentrale Ergebnis der weltweiten Studie „What Users Want from Mobile“ von Compuware, einem Anbieter von Performancetechnologie, bei der auch 500 Smartphone-Nutzer aus Deutschland befragt wurden. Besonders beim Thema Schnelligkeit sind die Deutschen anspruchsvoll. 68 Prozent erwarten, dass sich eine Website in maximal drei Sekunden lädt. Im weltweiten Vergleich liegen sie damit an zweiter Stelle noch vor den Indern und US-Amerikanern (jeweils 58 Prozent), den Franzosen (57 Prozent), den Australiern (50 Prozent) und den Briten

de

1. lufthansa.

5,357 sek.

2. bahn.de

3. wetter.de

4. amazon.de e 5. check24.d 6. kicker.de 7.

5,141 sek.

k.de deutsche-ban

8. ebay.de e 9. eventim.d 10. weg.de

7,113 sek. 7,481 sek. 12,189 sek. 12,857 sek.

(48 Prozent). Nur die Chinesen sind mit einem Anteil von 73 Prozent noch ungeduldiger.

Enttäuschte Erwartungen 71 Prozent der User erwarten, dass mobile

Webseiten auf ihren Endgeräten genauso, fast genauso oder sogar schneller als auf ihren DesktopPCs laden. 2009 waren das nur 58 Prozent.

13,204 sek. 13,252 sek.

Beim Laden einer Website hatten im letzten Jahr 57 Prozent Probleme und 47 Prozent beim Laden einer App auf ihr iPhone.

14,747 sek. 27,593 sek.

46 Prozent der Smartphone-User planen, nicht zu einer Seite zurückzukehren, die Probleme beim Zugriff hatte. 57 Prozent würden diese Seite

Wer ist der Schnellste? Keynote Systems, ein Anbieter von Mobile Load Testing, untersuchte exklusiv für MOBILE BUSINESS

nicht weiterempfehlen.

74 Prozent der mobilen Webanwender sind nicht bereit, länger als fünf Sekunden auf das Laden einer Website zu warten, bevor sie diese wieder verlassen.

die Performance von zehn mobilen Webseiten über einen Zeitraum von 14 Tagen.

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S D N E R T MOBILE f ür das Busines s

Peter von Aspern von TrendONE präsentiert die neuesten Trends in Sachen Mobile DMS

Vereinfachte Kommunikation in Apple Stores ❱ Mit der neuen Version der iPhone-Applikation „Apple Store“ können Kunden in Apple Stores in Echtzeit mit Verkäufern kommunizieren. Wenn der Kunde einen Apple Store betritt und mit einem Verkäufer sprechen möchte, klickt er „Anrufen“ in der App, und die Mitarbeiter werden sofort informiert und können mit ihm Kontakt aufnehmen. Um das Zusammentreffen zu erleichtern, bekommt der Kunde in diesem Moment ein Foto des freien Mitarbeiters auf seinem Bildschirm angezeigt. Zusätzlich stehen in den Läden iPad-Verkaufsstationen mit denselben Funktionen für Kunden ohne diese Applikation bereit. http://itunes.apple.com/us/app/apple-store/id375380948?mt=8

In-Store-Applikation für Lebensmittel ❱ Die texanische Lebensmittelkette Whole Foods nutzt Digbys In-StoreApplikation, um Kunden im Laden spezielle Extras und zusätzliche Informationen zu Produkten zu liefern, basierend auf ihren Aktivitäten und Aufenthaltsorten im Laden. Die Funktion ist in der eigenen mobilen Anwendung von Whole Food integriert. Nutzer der App können ihren Check-in vermerken und Bar- oder QR-Codes scannen, um die Informationen und gleichzeitig ihren Einkaufsgewohnheiten entsprechende Angebote in Echtzeit zu erhalten. Vorteil für das Unternehmen selbst ist es dabei, Einsicht in das Kaufverhalten zu gewinnen. w ww.digby.com/mobile-commerce-softwareplatform/in-store-mobile-commerce-module

Preisermäßigung durch Check-in bei Facebook ❱ Kunden der schwedischen Supermarktkette ICA erhalten jetzt Rabatte auf bestimmte Produkte, wenn sie mit ihrem Mobiltelefon auf Facebook in der Stockholmer Filiale ICA Vanadis einchecken. Auf einem Schild am Eingang des Ladens wird das momentan in der Aktion enthaltene Produkt nebst einer Erklärung, wie Kunden teilnehmen können, dargestellt. Es kann dann der ebenfalls angezeigte QR-Code gescannt oder eine kurze URL eingegeben werden, um in dem Laden einzuchecken. Jede Aktion läuft für einen Zeitraum von einer Woche, dann wechselt das Produkt. www.kundpriset.nu

Produkt-Feedback per mobile App Die mobile Anwendung des Start-ups iSuggest gibt Kunden die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge über die Plattform direkt an den Hersteller zu richten. Um Feedback zu geben, scannt der Nutzer die mit dem iSuggest-Symbol gekennzeichneten Produkte oder Läden, um dann direkt einen Vorschlag einzusenden. Unternehmen erhalten so nicht nur Einblicke in Kundenwünsche, sondern können den Kunden über die Plattform auch direkt Antworten und spezielle Angebote und Coupons fürs Bewerten zusenden. www.isuggest.com

Eine Kooperation von MOBILE BUSINESS und dem Trendforschungsunternehmen TrendONE 0 1 6

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[ ADVERTORIAL ]

MOBIL ARBEITEN LEICHT GEMACHT

NOTEBOOKS MIT SERVICEPAKET, INTEGRIERTE UMTS-MODULE, DATENSPEICHER IM NETZ: NEUE LÖSUNGEN ERLEICHTERN GESCHÄFTSLEUTEN DAS MOBILE ARBEITEN. DIE TELEKOM UNTERSTÜTZT FIRMEN IM HERBST MIT DEN PASSENDEN AKTIONSANGEBOTEN. TREND MOBILES ARBEITEN: Marktforscher des Beratungshauses IDC erwarten, dass 2013 jeder dritte Beschäftigte ein „Mobile Worker“ sein wird. Aber fernab vom Büro können so manche Fragen auftauchen: Wer hilft, wenn der Laptop abstürzt? Was tun, wenn die WLAN-Verbindung zu schwach ist? Wie von unterwegs auf Firmendaten zugreifen? Die Telekom hat deshalb jetzt Produkte im Angebot, die das mobile Arbeiten noch einfacher machen.

MOBILER IT-ARBEITSPLATZ

ONLINE-SPEICHER FÜR UNTERWEGS Für Unternehmen, deren Mitarbeiter häufig mobil auf Firmenunterlagen oder andere Dateien zugreifen müssen, eignet sich die virtuelle Festplatte Strato HiDrive Pro 150. Der Vorteil: Sie müssen ihre Daten nicht mehr lokal auf Laptop, Tablet oder Smartphone speichern. Die Online-Festplatte hat eine Speicherkapazität von 150 Gigabyte und lässt sich über jedes internetfähige Gerät wie PC, Smartphone, Laptop oder Tablet aufrufen. Wer ein Smartphone oder Tablet mit Android- oder Windows-7Betriebssystem nutzt, kann mit einer speziellen App noch bequemer auf das Online-Laufwerk zugreifen. Sämtliche Daten werden auf Servern in hochsicheren Rechenzentren in Deutschland gespeichert.

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Weitere Informationen erhalten Sie unter: http://telekom.de/geschaeftskunden

Dazu gehört zum Beispiel das Notebook Lenovo Thinkpad. Die Idee dahinter: Der Nutzer muss sich weder um Technik noch um Sicherheitseinstellungen kümmern, sondern kann sich ganz aufs Arbeiten mit dem Laptop konzentrieren. Darum sind alle notwendigen Anwendungen vorinstalliert und ein UMTS-Modul ist ebenfalls bereits eingebaut. So kann sich der mobile Nutzer völlig ortsunabhängig jederzeit in sein Firmennetzwerk einwählen, E-Mails abrufen und im Internet surfen. Außerdem enthält das Rundum-Sorglos-Paket ein zwölfmonatiges Servicepaket der Telekom. Das heißt: Im Falle einer Störung, egal welcher Art, behebt ein Telekom-Techniker das Problem innerhalb von 24 Stunden – entweder remote oder vor Ort, ganz gleich, wo sich der Kunde in Deutschland gerade aufhält. Ist das Notebook nicht mehr zu reparieren, erhält der Nutzer sofort ein Ersatzgerät.

◗ Aktionsangebote der Telekom auf einen Blick Die Angebote sind gültig bis zum 31. Dezember 2011 ➔ IT-Arbeitsplatz Lenovo Thinkpad mit integriertem UMTS-Modul und zwölfmonatigem Service-Angebot zum Preis von 599 Euro netto ➔ Virtuelle Festplatte Strato HiDrive Pro 150 mit 150 GB Speicherplatz ein Jahr kostenlos und unverbindlich testen

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[ mobile market ]

Wenn das

SmartPhoNe

keine Ruhe gibt

Jeder Smartphone-Besitzer sollte sich überlegen, wann er für wen erreichbar sein muss

Freitagabend, 22 Uhr. Das Smartphone gibt das mittlerweile sehr bekannte „Ping“ von sich und der Verstand fängt an zu arbeiten: Ah, da ist eine SMS oder eine E-Mail gekommen! Der typische Smartphone-Besitzer muss dann einfach mal „kurz schauen“, wer da was geschrieben hat. Nur so kann er ja – falls erforderlich - umgehend reagieren. Auch nach Feierabend und am Wochenende. Heutzutage ist das für viele Menschen vollkommen normal. Seit zahlreiche Unternehmen für die Chefetage und die oberen Führungsebenen Blackberrys oder iPhones flächendeckend eingeführt haben, kann sich fast niemand mehr den neuen mobilen Technologien entziehen: Losgelöst von Zeit und Raum ist man schlichtweg immer erreichbar. Also schnell mal das Smartphone gegriffen und geschaut, wer da was von einem will. Leider ist es dann damit meistens nicht getan. Denn im Kopf ist die Gedankenmaschinerie angefahren und es folgen wichtige Überlegungen: Ist das jetzt dringend? Muss ich da heute noch drauf antworten?

Sind Sie außerhalb Ihrer regulären Arbeitszeiten per E-Mail, Handy oder Smartphone erreichbar? Ja, zu bestimmten Zeiten

34 % Ja, jederzeit

33 % Nur ausnahmsweise

18 % Nein, nie

14 %

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Quelle: Bitkom

MOBILE BUSINESS 10.2011


[ mobile market ]

Das Smartphone hat die früher sorgfältig getrennten Lebensbereiche Arbeit und Freizeit schleichend ineinanderfließen lassen. Am Anfang stand noch die Begeisterung für eine neue Technologie, und man reagierte prompt und gerne auf die zahlreichen kleinen Sounds, die der ständige Begleiter absondert. Zu Recht, denn die Vorteile liegen ja auch klar auf der Hand: Wer viel unterwegs ist, wird dank des Smartphones flexibel, ist erreich- und ansprechbar, kann Aufgaben verteilen und damit letztlich irgendwie doch im Büro präsent sein, obwohl man gar nicht da ist. Doch dazu kam eben auch, dass sich das „Telefon“ damit in einen allgegenwärtigen Begleiter verwandelte, der über den gesamten Tagesablauf dabei ist. Hätten vor ein paar Jahren noch viele Manager und Führungskräfte unterschrieben, dass sie am Ende des Arbeitstages zu 100 Prozent in ihr Privatleben eintauchen, so mag dies heute kaum einer mehr als realistisch ansehen.

Chefs sollten aktiv werden Häufig versäumen es Unternehmen auch, den Mitarbeitern mit der Ausgabe der neuen Begleiter eine Richtlinie mit an die Hand zu geben. Damit sind keine technischen Gebrauchsanweisungen gemeint – die braucht man nicht, denn gerade die intuitive Bedienung ist ja ein Vorteil der kleinen Geräte –, sondern vielmehr Tipps und Tricks zum Thema „Ständige Erreichbarkeit“. Nun kann man sagen, dies sei im Arbeitsvertrag geregelt und damit nicht erforderlich. Die herrschende Unsicherheit, wann man sein Smartphone aber auch mal ausschalten kann, darf oder muss, zeigt jedoch, dass an dieser Stelle noch großer (Nachhol-) Bedarf besteht. Chefs sollten erkennen, dass eine solche Anleitung auch in ihrem eigenen Interesse liegt. Denn wie gut kann eine Arbeit sein, wenn sie nachts um 4.00 Uhr erledigt wird? Wie verhält es sich mit der Qualität der „schnellen Antwort von unterwegs“ im Hinblick auf sachliche Richtigkeit und tadellose Rechtschreibung? Und nicht zuletzt sollte sich die Unternehmensleitung auch die Frage stellen, ob die Gesundheit der Mitarbeiter durch die fehlen-

MOBILE BUSINESS 10.2011

Checkliste

Wann will ich erreichbar sein? Definieren Sie klar die Regeln Ihrer eigenen Work-Life-Balance und leiten Sie daraus Ihre persönlichen „Erreichbarkeitsregeln“ ab. Ein paar Anregungen: Schalten Sie Ihr Gerät zumindest zwischen 20 Uhr abends und 8 Uhr morgens ab. Nutzen Sie Ihr Smartphone nur dann als Wecker, wenn diese Funktion auch beim ausgeschalteten Gerät funktioniert, damit Sie es nachts ausschalten können. Müssen Sie am Wochenende wirklich erreichbar sein? Falls nein, schalten Sie das Smartphone konsequent aus. Es gibt Apps, die das für Sie erledigen können! So können Sie einstellen, zu welchen Zeiten Anrufe durchkommen, ob das Smartphone klingelt oder nur vibriert (zum Beispiel „Timeriffic“ für Android). Um wirklich abschalten zu können, sollte das Smartphone im Urlaub tabu ein. Überlegen Sie, ob Sie wirklich erreichbar sein müssen. Reicht es, wenn Sie abends kurz nachsehen, wer versucht hat, Sie zu erreichen? Ist es wirklich ganz und gar unmöglich, das Telefon komplett ausgeschaltet zu lassen? Entscheiden Sie sich dafür, das Smartphone im Urlaub ausgeschaltet zu lassen, sollten Sie versuchen, das als Standard in Ihrer Arbeitsumgebung zu verankern. So muss niemand ein schlechtes Gewissen haben, wenn er nicht erreichbar ist. Falls Sie das Smartphone außerhalb der regulären Arbeitszeiten eingeschaltet lassen müssen, erstellen Sie eine Liste, für wen Sie erreichbar sein müssen. Für den Vorstand? Sicherlich ja. Für Kollegen auf gleicher Managementebene? Nicht unbedingt. Nehmen Sie das Gespräch konsequent nur dann an, wenn der Name des Anrufers auf Ihrer Liste steht. Teilen Sie Ihrer Assistenz bzw. Ihren Kollegen mit, wer Ihre Mobilfunknummer erhalten darf und welche Anrufer auf das Mobiltelefon umgeleitet werden dürfen. Kommunizieren Sie Ihre Erreichbarkeit an Kunden und Kollegen und halten Sie sich strikt an Ihre eigenen Regeln. Wer einmal am Freitag nach 20 Uhr Nachrichten beantwortet hat, von dem erwartet man das auch in weniger dringenden Fällen. Benutzen Sie für Ihre privaten Kontakte ein separates Gerät und versuchen Sie, zwischen privat und geschäftlich zu trennen.

Quelle: Logica

den Ruhephasen nicht langfristig in Mitleidenschaft gezogen wird.

Matthias Türk ist Unit Manager Emerging Technologies bei Logica in Deutschland und war selbst maßgeblich an der Einführung von iPhones als Business-Device bei Logica beteiligt.

Eine Umfrage im Auftrag des Bitkom von April 2010 hat gezeigt, dass bereits zwei Drittel der Berufstätigen in Deutschland außerhalb ihrer regulären Arbeitszeiten für Kunden, Kollegen oder Vorgesetzte erreichbar sind. Spiegelt man diese Informationen mit einer Nachricht der Techniker Krankenkasse, so können chronische Erschöpfung, ein eingeschränktes Lebensgefühl und psychische Krisen die Folge von ständiger Erreichbarkeit, Termindruck und „Nachrichtenflut“ sein. Die logische Konsequenz müsste daher sein, den Mitarbeitern klare Anweisungen zum Einsatz des Firmen-Smartphones an die Hand zu geben, um die Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Freitagabend, 22 Uhr. Feierabend auch für die SmartphoneBesitzer in Deutschland? Vielleicht hilft die eigene Smartphone-Richtlinie dabei, öfter mal auszuschalten. Und dadurch komplett abzuschalten. Ein unbekanntes Gefühl? Früher nannte man das Privatleben! Matthias Türk

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