Medijuana 60.

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Nr. 60 1/2022 Feb.–März.

Medical & Harm Reduction Magazine

„KEIN HOPPLA-HOPP“ Legalisierung und Entkriminalisierung

MANGO HIGH

Fruchtbare Verbindung mit THC?

WECHSELWIRKUNGEN MIT CBD HANFHÄUSER

Was in Asien der Bambus, ist in Europa der Hanf

18+



Liebe Leser!

E

s ist etwas im Anmarsch! Eine Wahnsinnssache! Das, woran wir vor ein paar Jahren nicht einmal in unseren kühnsten Träumen zu denken gewagt hätten, ist jetzt in greifbare Nähe gerückt. In Deutschland naht die vollständige Legalisierung, was zweifelsohne auf dem Kontinent einen Dominoeffekt auslösen wird, doch wird die Wirkung sogar auf der ganzen Welt spürbar sein! Laut dem Programm der neuen deutschen Regierung kann die Anwendung von Cannabis nicht nur im Fall bestimmter Patienten begründet sein, es muss vielmehr zu einem Genussmittel erklärt werden, das für jeden Erwachsenen frei konsumierbar ist. Die Koalition, bestehend aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP, begründet ihre Vorstellung mit den üblichen Argumenten: Man hofft, dass mit dieser Maßnahme die Qualität überprüfbar wird, dass der Handel von verschmutztem Stoff und auch der Jugendschutz effektiver werden. Zudem wird der Schwarzmarkt in bedeutendem Maße geschwächt und der Staatskasse eine solche Summe zugeführt, die vollkommen zur Finanzierung von Aufklärungs- und Präventionskampagnen als Teil der Legalisierung ausreicht. Über die Einzelheiten und den zu erwartenden Start der umfassendsten Legalisierung in Europa kannst du in dem Artikel zu diesem Thema lesen. Von Zeit zu Zeit macht der moderne Mythos die Runde, laut dem das erlebte Highfeeling viel intensiver ist, wenn du eine Stunde vor dem Rauchen von Cannabis eine Mango isst. Wie in vielen Fällen, haben wir

IMPRESSUM

Chefredakteur: Gabor Holland Autoren: Bob Arctor, Jack Pot, Anatol Zweig, Tamás Kardos, N. Nogada, Brie Viland, Josef König Lektorat: Balázs Farkas Design: Judit Bódi Herausgeber: Medijuana Publishing GmbH HOLLAND & PARTNER Trading GmbH Franzensgasse 11/1, 1050 Wien E-Mail: office@medijuana.eu Web: www.medijuana.eu

uns auch jetzt die Wissenschaft zur Hilfe gerufen, um eine Erklärung für dieses Phänomen zu bekommen. Als Spoiler wollen wir nur so viel im Voraus verraten, dass dieser Mythos nicht ganz unbegründet ist, und der Grund dafür in den Terpenen, die sich in der Mango befinden, zu suchen ist. Die Gewitzteren unter euch können ihr Glück auch mit der genusssteigernden Wirkung von Zitronenmelisse und Thymian versuchen. Cannabis blickt als Medikament auf eine lange Vergangenheit zurück, und seine Verwendung ist einzigartig vielseitig. Die Hanfpflanze wurde in Asien schon vor mehr als 2500 Jahren als natürliche Heilpflanze verwendet. Doch welche Cannabisarten finden ausgesprochen für Heilzwecke Verwendung? Obwohl vor allem das THC für die psychopharmakologischen Wirkungen von Cannabis verantwortlich ist, ist Cannabis besonders wegen der physiologischen Wirkung des Cannabidiols in der Medizin zu Bedeutung gelangt. In unserem Artikel gehen wir der Frage nach, welche Rolle diese beiden Komponenten bei der Behandlung der Symptome von Multipler Sklerose spielen. Auch MS-Patienten stimmen darin überein, dass die Lösung von Krämpfen nur eine von vielen nützlichen Wirkungen ist, mit der Cannabis unseren Alltag lebbarer macht. Viele konsumieren die Pflanze aufgrund ihrer beruhigenden, entspannenden Wirkung. Gegen Schlaflosigkeit ist eine Verwendung am Abend ideal, doch in der Praxis wird dies zuweilen derart zur Gewohnheit, dass ein ruhiger Schlaf ohne Cannabis gar nicht mehr vorstellbar ist. Die regelmäßigen Konsumenten, die von einem Tag auf den anderen mit der Einnahme aufhören, schlafen häufig schwerer ein, träumen oft lebhaft und intensiv und wachen unausgeschlafen auf. Bei einer erneuten Verwendung nimmt die Intensität der Träume ab, und auch der Schlaf wird wieder tiefer und erholsamer. Was die Wissenschaft dazu sagt, und wie man angesichts dessen Cannabis gegen Schlaflosigkeit einsetzen sollte, das erfährst du aus unserem Artikel. Wir wünschen dir viel Spaß beim Lesen und einen schönen Frühlingsanfang! Gabor Holland

IN ZUSAMMENARBEIT MIT

Medical & Harm Reduction Magazine

INDEX ADVANCED NUTRIENTS AEROPONIK SYSTEMS BARNEY’S FARM

29, 36 17 38–39

CANNATRADE.CH 27 HANF BIOLADEN

U3, 40

MEDIJUANA CBD

U2, 13, 15

MEDIJUANA CBD SHOP

25

NACHTSCHATTEN VERLAG

33

NEAR DARK

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PLAGRON

U4, 24, 32

SWEET SEEDS

34–35, 37

TRUFFLY MADE INC.

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VERDAMPFTNOCHMAL 19 Der Herausgeber von Medijuana weist alle Leserinnen und Leser darauf hin, dass der Handel mit lebensfähigen Hanfsamen sowie Verkauf, Besitz und Lieferung derselben in mehreren Mitgliedsstaaten der Europäischen Union als illegal gelten! Sämtliche Inhalte sind zu Informations- bzw. Unterhaltungszwecken gedacht. Wir möchten keineswegs dazu beitragen, dass jemand in seiner Heimat bestehenden Gesetzen zuwiderhandelt. Es ist nicht Anliegen des Herausgebers von Medijuana, irgendjemanden zur illegalen Nutzung der in der Broschüre erwähnten Produkte anzuregen. Der Herausgeber trägt keine Verantwortung für Aussagen, die auf verkauften Anzeigenflächen erscheinen. Sämtliche Meinungen im Redaktionsteil stammen von den Autoren und decken sich nicht in jedem Falle mit dem Standpunkt des Herausgebers. Gelegentlich ist es nicht möglich, den/die InhaberIn des Urheberrechts zu identifizieren oder mit ihm/ihr Kontakt aufzunehmen, daher übernehmen wir im Falle des Nachweises von begründeten Urheberrechtsansprüchen auch im Nachhinein die Zahlung einer bestimmten Vergütung. Wir gehen bei sämtlichen Texten und Bildern bis zur Erklärung des Gegenteils davon aus, dass sie uns zur Veröffentlichung zugesandt wurden. Für die Vervielfältigung der Broschüre – auszugsweise oder als Ganzes – ist die schriftliche Erlaubnis des Herausgebers erforderlich, auch wenn die Vervielfältigung nicht zu kommerziellen Zwecken erfolgt. Alle Rechte vorbehalten!

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INHALT MEDI+GREEN

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MEHR ALS NUR EINE FREIZEITDROGE 4 Die Heilwirkungen von THC werden unterschätzt CANNABIS BEI SPORTVERLETZUNGEN

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GEGEN SCHIZOPHRENIE

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CANNA+GLOBE „KEIN HOPPLA-HOPP“ Legalisierung und Entkriminalisierung

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MEDI+GREEN

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10 ARGUMENTE FÜR CBD

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NATÜRLICHER OPIOIDENTZUG

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SCHLAFLOS „LEGALISIERUNG MACHT OHNE ENTKRIMINALISIERUNG KEINEN SINN“ Offener Brief an Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann (FDP)

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CANNA+GLOBE MANGO HIGH Fruchtbare Verbindung mit THC?

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MEDI+GREEN ÄLTESTER MEDIZINGARTEN IN GEFAHR 15

MEDIZIN CANNABIS: MEDIZINISCHE SORTEN UND DIE BEHANDLUNG VON MULTIPLER SKLEROSE

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MEDI+GREEN WECHSELWIRKUNGEN MIT CBD 18 Gleichzeitige Anwendung mit Präparaten, die auf das Cytochrome-P450-System einwirken ANTI-EINSTIEGSDROGE

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INHALT MEDI+GREEN 22

WAS MACHT CANNABIS MEDIZINISCH? Eine komplexe Antwort auf eine scheinbar einfache Frage

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NATÜRLICHES ODER SYNTHETISCHES CBD? Eine Anleitung zur Auswahl des idealen CBD-Öls

VOLLBLUT 28

DINAMED KUSH CBD AUTOFLOWERING

CANNA+GLOBE

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HANFHÄUSER Was in Asien der Bambus, ist in Europa der Hanf

MEDI+GREEN 32

HASCHISCH POTENZIERT SICH IN EUROPA

VOLLBLUT

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SWEET CHERRY PIE® UND BRUCE BANNER AUTO® DIE PERFEKTE SYMBIOSE

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ANBAUBERICHT RED PURE AUTO CBD® BELIEBTESTE RED PILL THERAPIE VON SWEET SEEDS®

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CANNABISKEKSE AUF REZEPT: GESETZESÄNDERUNG IN ISRAEL

VOLLBLUT 38

LEMON TREE™

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ERMITTLER DURCHKREUZEN CANNABISLEGALISIERUNG

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MEDI+GREEN

Mehr als nur eine Freizeitdroge Die Heilwirkungen von THC werden unterschätzt Auch wenn in den letzten Jahren CBD quasi aus dem Wasserhahn fließt, stellen die Erfahrungen von Erkrankten die verbreitete Ansicht infrage, dass es bei der Linderung von Symptomen die Hauptrolle spielt. PatientInnen berichten, dass THC ein bedeutendes medizinisches Potenzial in sich birgt. Mehr als die meisten glauben.

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as Aufkommen und die Verbreitung von CBD-Produkten führte zu einer vollkommen neuen Situation. Zum Erkennen möglicher Einsatzgebiete haben neben wissenschaftlichen Untersuchungen auch die Erfahrungen vieler PatientInnen beigetragen. Zu seiner Erfolgsgeschichte trug bei, dass CBD, anders als THC, keine bewusstseinsverändernde Wirkung hat. An einen rekreativen Gebrauch ist also nicht zu denken. Folglich erlauben die Gesetze in vielen Ländern den Konsum, stellen aber die Verwendung in Lebensmitteln unter Kontrolle. Die ersten unglaublichen Heilungsgeschichten motivierten viele Erkrankte zur Einnahme von CBD, da sie weder mit psychoaktiven Wirkungen, Nebenwirkungen oder Strafen rechnen mussten. Subjektive Berichte und irreführende Nachrichten in den Medien führten dazu, dass im Hype um das CBD in der öffentlichen Meinung nur Cannabissorten mit einem hohen CBD-Gehalt und allenfalls geringen Spuren von THC als medizinisch eingestuft werden. In der Folge wird allgemein CBD als einziger Inhaltsstoff des medizinischen Cannabis angesehen, den die PatientInnen benötigen. Diese falsche Ein-

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schätzung ist nicht nur unwissenschaftlich, sondern stigmatisiert auch die Erkrankten, deren Symptome zum THC-Konsum zwingen. Mithilfe einer neuen Erhebung dürfte es nun möglich sein, diesen populären Irrglauben zu korrigieren. Forscher der Universität von New Mexico analysierten die ReleafApp-Daten medizinischer CannabispatientInnen, um ihre Vorlieben herauszufinden. Die BenutzerInnen der App konnten die Art des konsumierten Produkts angeben (zum Beispiel Blüten oder Konzentrat), die Anwendungsform, die angewandten Cannabissorten und die Wirkungsweise auf die Symptome. In 27 Symptomkategorien wurde die Analyse von etwa 20.000 KonsumentInnendaten durchgeführt. Die PatientInnen gaben auf einer Skala von 1–10 die Wirkung auf ihre Symptome an. Am häufigsten wurden Cannabisblüten konsumiert, die sich auch als am wirkungsvollsten bei der sofortigen Linderung der Beschwerden erwiesen. Es ist keine Überraschung, dass sich nach Auswertung der Daten als wichtigste Komponenten THC und CBD herauskristallisierten. Im Gegensatz zu der bis heute verbreiteten Ansicht offenbarte die Analyse, dass THC in einem beträchtlichen

Maße Linderung verschafft, obwohl es sicher mit mehr Nebenwirkungen einhergeht als CBD. „Die Alltagsweisheiten, die von der Presse und der Populärwissenschaft verkündet werden, dass nur CBD eine positive medizinische Wirkung in sich birgt, während THC nur zum Berauschen taugt, wird von den Ergebnissen nicht untermauert. Sie zeigen, dass dem THC in der Therapie eine größere Rolle zukommt als dem CBD. Nach unseren Untersuchungen scheint es, dass CBD nur eine geringe Wirkung entfaltet, während THC eine messbare Linderung der Symptome verschafft. Die Ergebnisse legen nahe, außer dem Hanf auch alle Cannabissorten mit sofortiger Wirkung neu zu kategorisieren, damit auch THC-haltiges Cannabis allgemein für medizinische Zwecken erhältlich wird“, sagte Untersuchungsleiter Jacob Miguel Vigil. Die Aktualität der Untersuchung ist nach Meinung der ForscherInnen auch dadurch gegeben, dass momentan auf dem Markt zahllose CBD-Präparate von recht geringer Qualität erhältlich sind, zu denen irreführende Angaben gemacht werden. Die Forschungsarbeit könnte ein erster Schritt dazu sein, dass neben dem CBD auch die medizinische Bedeutung des THC anerkannt wird. Jedoch bedarf es weiterer ähnlicher Analysen, um den alten Irrglauben aus der Welt zu schaffen.


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ls man den Spielern von American Football (NFL) den Gebrauch von therapeutischem Marihuana verbot – offenkundig nicht nur vor dem Match, sondern generell – vergaß man, dass die aufgetretenen Symptome nicht von selbst verschwinden und die verwendeten Ersatzmittel sogar noch riskanter sein können. Ein konkreter Fall, in dem Spieler zu synthetischen Cannabinoiden mit unberechenbarer Wirkung griffen, gab jetzt Anlass zur Besorgnis: Nach dem glänzenden Sieg der Patriots gegen Kansas im Januar berichteten die Medien nicht von den Feierlichkeiten, sondern von Chandler Jones, dem Verteidiger von Denver, der am Morgen des Matchs halb nackt und verstört bei der örtlichen Polizeidienststelle Hilfe suchte. Wie sich herausstellte, war die Ursache seines Zustands synthetisches Gras. Nach diesem Vorfall entschuldigte sich Jones öffentlich und kündigte an, dass er all seine Energie einsetzen werde, um sein Team zum Erfolg zu führen. Eine Frage stellt sich jedoch: Warum hatte es ein weltbekannter Spieler nötig, am Tag des Spiels mit unbekannten Chemikalien zu experimentieren? Die Antwort ist einfach: Die Regeln des NFL verbieten den Spielern den Gebrauch von Cannabis, und die Einhaltung des Verbotes wird mit Tests kontrolliert. Wenn im Blut Spuren gefunden werden, die auf Graskonsum hindeuten, schickt man den

Cannabis bei Sportverletzungen Betreffenden zur Therapie, gleichzeitig wird er für drei Spiele gesperrt. Bricht er die Therapie ab, wird die Sperre auf vier Spiele verlängert. Wer nun sagt, dass ein Spitzensportler seine Zeit nicht mit Kiffen verbringen soll, der lässt außer Acht, dass diese Spieler aufgrund ihrer Verletzungen regelmäßig rezeptpflichtige Schmerzmittel einnehmen, die abhängig machen können und ernsthafte Ne-

benwirkungen haben. Cannabis bietet hier eine weniger riskante Alternative. Ehemalige und aktive NFL-Spieler haben deshalb eine Initiative gegründet, die aufgrund ihrer positiven Erfahrungen erreichen möchte, dass therapeutisches Cannabis eingesetzt werden darf. Solange die Regeln dies nicht erlauben, bleibt nur das synthetische Cannabis mit seinen zweifelhaften Wirkungen.

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icht zum ersten, aber sicher auch nicht zum letzten Mal beschäftigten sich die ForscherInnen mit der Anwendbarkeit von Cannabis bei Schizophrenie. Die britischen GW Pharmaceuticals halten nach Experimenten mit CBD (Cannabidiol) diesen wichtigen Bestandteil der Cannabispflanze für vielversprechend bei der Behandlung der Krankheit. In der zweiten Phase de Studie wurden 88 schizophrene Personen in die Untersuchung eingeschlossen. Im Verlauf der Therapie nahmen die Kranken weiterhin Antipsychotika zur Verbesserung ihres Zustands, eine Gruppe bekam zusätzlich CBD, die andere Gruppe Placebos. Die Testpersonen, die CBD bekommen hatten, zeigten in vieler Hinsicht Besserung und litten nicht mehr unter Nebenwirkungen. „Der Zustand der PatientInnen, die nur teilweise auf die herkömmlichen Medikamente angesprochen hatten, verbesserte sich durch das Cannabidiol deutlich“, sagte Philip McGuire, Professor des King’s College London, der die Untersuchung leitete. Dem Ergebnis kommt besondere Bedeutung zu, weil CBD sich pharmakologisch von den angewandten antipsychotischen Medikamenten unterscheidet, die über den DopaminRezeptor wirken. Deshalb ruft es keine der vom Medikamentengebrauch bekannten Nebenwirkungen hervor. „Diese Ergebnisse

Gegen Schizophrenie stärken die Rolle der Cannabinoide bei der Behandlung neuropsychiatrischer Krankheiten“, erklärte Justin Gover, Direktor von GW Pharmaceuticals, und fügte hinzu, dass die Untersuchung nicht nur die Wirksamkeit des CBD bestätigte, sondern auch seine Unbedenklichkeit. Daher erwägt GW die Herstellung neuartiger Medikamente, welche Schizophrenie erfolgreich behandeln. Gover

stellte weitere Untersuchungen zu neuropsychiatrischen Anomalien bei Waisenkindern in Aussicht. Die antipsychotische Wirkung des CBD entging auch den Züchtern nicht und es kommen immer mehr Varianten mit hohem CBD- und niedrigem THCGehalt auf den Markt, deren medizinische Eigenschaften gründlich untersucht werden müssten. 5


CANNA+GLOBE

„Kein Hoppla-Hopp“

Legalisierung und Entkriminalisierung

Die neue Ampelregierung in Deutschland hat im Koalitionsvertrag den Startschuss zur Cannabis-Legalisierung abgegeben. Bisher haben sich SPD, Grüne und FDP allerdings noch nicht bewegt, es sind noch keine gesetzgeberischen Aktivitäten erkennbar. Das Gesundheitsministerium ist derzeit voll und ganz mit der Corona-Pandemie beschäftigt. Die Cannabis-Freigabe als Sprint oder Marathon?

I

m Koalitionsvertrag heißt es: „Wir führen die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizensierten Geschäften ein.“ Die Latte an die Politik ist damit eigentlich nicht so hoch gehängt. Einen genauen Start für den Verkauf in den Fachgeschäften will Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) nicht nennen. Er verweist auf Änderungen im Betäubungsmittelgesetz (BtMG), die vom Bundesgesundheitsministerium unter Karl Lauterbach (SPD) auf den Weg gebracht werden müssen. Der hat jetzt alle Hände mit Corona zu tun. So oder so: 175 Tage, also rund ein halbes Jahr dauert in Deutschland ein Gesetzgebungsprozess.

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Falls sich der Gesundheitsminister nicht aufraffen kann, steht der grüne Koalitionspartner bereit. Deren Cannabiskontrollgesetz (CannKG) wurde 2015 in den Bundestag eingebracht und 2017 mit den alten Mehrheiten der Großen Koalition abgelehnt. Dieser Gesetzentwurf, der lizensierte Fachgeschäfte und den freien Besitz von bis 30 Gramm für Privatpersonen vorsieht, könnte sehr schnell wieder eingebracht werden. „Die Prohibition ist gescheitert, das Cannabis-Verbot ist gefährlich“, sagt die drogenpolitische Sprecherin Dr. Kirsten Kappert-Gonther. Justizminister Buschmann stellt klar: „Wenn es Shops gibt, die Cannabis legal

verkaufen dürfen, dann muss es auch Produzenten geben, die das legal anbauen und vertreiben dürfen.“ Im Gesetz werde die Höchstgrenze festgelegt, die Erwachsene legal im Besitz haben dürfen. Wie andere Konsumprodukte werde Cannabis der Besteuerung unterliegen, so Buschmann. Als lizensierte Fachgeschäfte bringt Buschmann Apotheken ins Gespräch, lässt aber noch offen, ob der Kreis größer gezogen werde. Wichtig ist dem Justizminister die „erforderliche Sachkunde des Verkaufspersonals“. Es müsse in der Lage sein, „Auskünfte über die Produkte zu erteilen und riskantem Cannabiskonsum, insbesondere


bei erkennbar Suchtkranken entgegenzuwirken.“ Zu den Themen Eigenanbau oder Cannabis Social Clubs scheint der Weg noch weit. Im Vergleich zu seinen nahezu ahnungslosen Vorgängerinnen präferiert Burkhard Blienert (SPD), der neue Drogenbeauftragte der Bundesregierung, einen anderen Ansatz. Für ihn ist Cannabis-Verkauf auch Sozialarbeit. Er will weg von der „Verteufelung“ zu ernsthafter Prävention für Jugendliche. Blienert warnt vor einem Schnellschuss. „Die Menschen haben auf eine andere Drogenpolitik gewartet, jetzt kann es nicht schnell genug gehen“, versteht der 55-jährige SPDPolitiker. Klar ist für ihn: „Es wird eine Cannabis-Abgabe an Erwachsene in lizensierten Fachgeschäften geben.“ Losgehen soll es für Blienert mit einer Expertenkommission, in der alle zuständigen Ministerien, das Parlament, die Fachöffentlichkeit mit den Verbänden, aber auch Kommunen und die Träger der Suchthilfe eingebunden werden sollen. Im Mittelpunkt steht die Bekämpfung des Schwarzmarktes, Jugend- und Gesundheitsschutz. Blienert sprach sich dafür aus, auch den CannabisAnbau in Deutschland zu legalisieren. Ziel der Koalitionspartner sei es, die komplette Lieferkette transparent nachzuverfolgen. Deshalb soll auch der Cannabis-Anbau unter strengen Regeln erlaubt werden. Genauigkeit vor Schnelligkeit ist das Ziel von FDP-Politiker Stephan Thomae. Er verweist auf negative Erfahrungen in den Niederlanden. Dort sei Cannabis in den Coffee Shops legal zu erwerben, die Ware aber komme von Drogenbanden, so der Parlamentarische Geschäftsführer. Der neue Cannabis-affine Landwirtschaftsminister Cem Özdemir rechnet mit einem Hanf-Boom in Deutschland. Mit der Legalisierung glaubt er an die positiven Folgen für die Gesellschaft. Er freut sich, dass der Irrsinn des Cannabis-Verbots vorbei sein werde. Die deutschen Landwirte sind nach Aussage ihres Präsidenten Joachim Ruckwied bereit, sobald es erlaubt

sein wird, Hanf anzubauen. „Wir Landwirte sind innovativ, wir bekommen das sofort umgesetzt.“ Widerstände gegen die Legalisierung sind aus den größten deutschen Bundesländern zu erwarten. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sieht in der Legalisierung einen „fatalen Fehler“ mit Folgen für die Gesundheit, für die organisierte Kriminalität und den Straßenverkehr. Auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat die Ampelregierung aufgefordert, die Cannabis-Pläne zu überdenken. Cannabis soll nach dem Willen der Ampelkoalition legal werden, doch was passiert auf dem Weg: Immer mehr Gerichte lehnen eine Befassung in diesen Strafsachen mit den Cannabis-Rechtsvorgaben ab. Jugendrichter Andreas Müller vom Amtsgericht Bericht beklagt die Kriminalisierung von etwa vier Millionen Cannabis-Konsumenten. Dabei werde eine Vielzahl von Grundrechten der Betroffenen, etwa das Recht auf Rausch eines Erwachsenen nach Art. 2 Abs. 1 GG verletzt, sagt das Mitglied der Vereinigung LEAP (Law Enforcement Against Prohibition). Nach den Amtsgerichten Bernau und Münster gibt es auch am Amtsgericht Pasewalk erhebliche Zweifel an der geltenden Rechtsprechung. In Bayern verfolgen die Gerichte die politische Entwicklung mit Interesse. In etwa der Hälfte der Fälle vor einem Schöffengericht in der Provinz beschäftigt sich mit Rauchgift-Delikten. Wiederum die Hälfte davon betreffe den Besitz oder Handel mit Cannabis. Während die Gerichte unter der hohen Anzahl der Verfahren mit Bagatellcharakter ächzen, warnen die Gewerkschaft der Polizei – wohl aus Eigenzweck wegen wegfallender Planstellen – vor einer Legalisierung. „Eine Legalisierung von Cannabis ohne Entkriminalisierung macht keinen Sinn“, sagt Wenzel Cerveny vom Cannabis Verband Bayern (CVB).

text: Josef König


10 ARGUMENTE FÜR CBD Zehn Argumente, warum sich immer mehr Menschen für CBD zur Gesundheitsvorsorge, Schmerzlinderung und Angstlinderung entscheiden:

1.

CBD gelöst in Hanfsamenöl ist extrem reich an Mineralien, Flavonoiden und Terpenen.

2.

Die Ethanolextraktion bewahrt andere nützliche Inhaltsstoffe der Hanfpflanze (Terpene, Phytocannabinoide). Natürliches organisches Hanfsamenöl hat eine positive physiologische Wirkung, verbessert die Durchblutung und unterstützt das reibungslose Funktionieren des Immunsystems.

3.

Im Gegensatz zu THC, dem bekanntesten Cannabinoid, hat CBD keine bewusstseinsverändernde Wirkung! Es verursacht keine Euphorie und macht nicht high, aber es hilft dem Körper, seine eigenen inneren Cannabinoide effizienter zu verwenden.

4.

Die ersten unglaublichen Heilungsgeschichten ermutigten die PatientInnen, da sie keine psychoaktiven Effekte, Nebenwirkungen oder gar die Strenge des Gesetzes fürchten mussten. CBD ist legal in den EULändern!

5.

CBD verhindert, dass der Körper den Cannabinoid-Neurotransmitter Anandamid absorbiert, der für die Regulierung von Schmerzen notwendig ist. Erhöhte Anandamidspiegel in der Blutbahn können die Menge an Schmerzen reduzieren, die von einer Person empfunden wird.

6.

CBD kann auch Entzündungen des Gehirns und des Nervensystems begrenzen, was für Menschen, die unter Schmerzen oder Schlaflosigkeit leiden, von Vorteil sein kann.

7.

Hilft effektiv bei der Behandlung von psychischen Störungen. Forscher*innen resümierten die Ergebnisse, nach denen CBD im Fall von Schizophrenie, sozialen Angststörungen, Autismus-Spektrum-Störung (ASD), Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Angst, bipolarer Störung, Posttraumatischer Belastungsstörung (PTSD) und dem Tourettesyndrom empfohlen wird.

8.

CBD lindert Heißhunger und Angst als Symptome der Sucht und verringert Stresshormonspiegel und Herzfrequenz.

9.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) entfernte Cannabidiol (CBD) von der Liste der verbotenen Sub­ stanzen am 10. Januar 2018, in der Erkenntnis, dass es ein risikofreier Schritt ist, weil es ein nichtpsychoaktiver Bestandteil von Cannabis ist, der eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen hat. Seine krampflösenden, entzündungshemmenden und schmerzstillenden Wirkungen werden von vielen Athlet*innen gelobt. Es wurde als eines der wirksamsten Medikamente bei der Behandlung von entzündlichen Symptomen, Schmerzen und körperlicher Anstrengung genannt, mit denen sich WeltklasseAthlet*innen regelmäßig konfrontieren.

10. Ein attraktives Merkmal bei der Verwendung von CBD ist die einfache Verfügbarkeit des Produkts, die Verfügbarkeit unabhängiger Forschungen und die medizinische Empfehlung.

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arihuana als Ausstiegsdroge: Forscher/innen der Columbia Universität verabreichten Testpersonen, die sich von Opiaten (Heroin, Morphium, Opiatanalgetika usw.) entziehen lassen wollten, THC und Cannabis. Alle Proband/innen, die auf diese Art den Ausstieg schafften, hatten leichtere Entzugserscheinungen und eine höhere Chance, die Therapie erfolgreich zu beenden. 60 Personen nahmen an der Untersuchung teil, die Hälfte von ihnen bekam ein Placebo zur Begleitung der Therapie, die andere Hälfte Dronabinol – die synthetische Kopie des THC, des Wirkstoffes, der für die euphorisierende Wirkung des Cannabis verantwortlich ist. Die Patient/innen, die ihre Therapie mit THC ergänzten, berichteten über viel weniger Entzugserscheinungen als jene, die Placebos bekamen. Medizinische Beeinträchtigungen wie Schlaflosigkeit oder Beklemmungen traten bei jenen am seltensten auf, die später als ambulante Patient/innen den Aufbauprozess mit Grasrauchen ergänzten. Die Untersuchung ist nicht die erste ihrer Art. Schon vorangegangene Forschungen bezeugen, dass Cannabis beim Entzug von Opiaten hilfreich ist. Neben der beruhigenden, krampflösenden Wirkung spielt die schmerzlindernde Wirkung des Cannabis dabei eine große Rolle. Beim Entzug von Analgetika auf Opioidbasis treten große Schmerzen auf, die

Natürlicher Opioidentzug das Cannabis mit wesentlich weniger Nebenwirkungen lindern kann, als es Tabletten tun, die zudem abhängig machen. Nicht zufällig sank in den Staaten, die Marihuana legalisiert haben, die Zahl der Todesfälle durch Überdosierung von Opiaten. Die Verifizierung der Ergebnisse ist besonders wichtig, weil allein in den USA täglich an die 50 Menschen an

einer Überdosis von Opiaten sterben. Ursache dafür ist neben dem Konsum von Heroin und anderen Drogen auch der Gebrauch großer Mengen rezeptpflichtiger Arzneimittel. Nach unseren gegenwärtigen Kenntnissen kann Cannabis diese Medikamente nicht nur ersetzen, sondern auch bei deren Entzug eine wichtige Hilfe bieten.


MEDI+GREEN

Schlaflos

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iele Menschen nehmen Cannabis wegen seiner beruhigenden, relaxierenden Wirkung ein. Um Schlaflosigkeit zu bekämpfen, konsumiert man es abends, und schnell kann der Punkt erreicht sein, wo man sich einen ruhigen Schlaf ohne Grasrauchen nicht mehr vorstellen kann. Regelmäßige Konsument/innen, die von einem Tag auf den anderen mit ihrer Gewohnheit brechen, schlafen oft schwerer ein, haben lebhafte, intensive Träume und wachen unausgeschlafen auf. Wenn sie den Konsum wieder aufnehmen, werden die intensiven Träume seltener und der Schlaf tiefer und erholsamer. Diese Phänomene haben das Interesse der Wissenschaft geweckt. Obwohl viele Menschen ihren Schlaf als passiven Zustand auffassen, funktioniert das Gehirn unterdessen sehr aktiv. Man unterscheidet zwei Schlafphasen: den langsamwelligen Tiefschlaf (SWS), bestehend aus vier Stadien, und den REM-Schlaf, der durch intensive Augenbewegungen charakterisiert ist. Ein Schlafzyklus besteht also insgesamt aus fünf Phasen und dauert ungefähr 90–120 Minuten, danach beginnt ein neuer. Weckt man jemanden im REMSchlaf, dann reißt man ihn aus seinen Träumen. Den Schlafzyklus können viele äußere Faktoren beeinflussen, beispielsweise Lichtverhältnisse und Geräusche. Es spielt aber auch eine wichtige Rolle, was wir vor dem Einschlafen zu uns genommen haben. Leider gibt es nur wenige Studien zum Thema Cannabis und Schlaf. Feinberg verglich in seiner Untersuchung aus dem Jahr 1975 die Schlafmuster zweier Gruppen. Eine Gruppe bekam Cannabis, die Kontrollgruppe hingegen Placebos. Die 10

Forscher beobachteten, dass die Cannabiskonsument/innen weniger Zeit in der REMPhase und mehr in der langwelligen vierten Phase des Schlafes verbrachten als die Kontrollgruppe. Sie träumten also weniger. Nach Entzug des THCs stieg der Anteil des REMSchlafes wieder. Das erklärt, warum Grasraucher/innen weniger träumen und gleichzeitig tiefer schlafen. Neuere Forschungen brachten zutage, dass das Marihuana auf Menschen mit gutem Schlaf anders wirkt als auf jene, die sich schlaflos im Bett wälzen. Hat man keine Schlafstörungen, dann beschleunigt das Gras in der Regel das Einschlafen und verlängert die im Schlaf verbrachte Zeit. Es kann allerdings vorkommen, dass man in der ersten Hälfte des Schlafes wach wird. Die Wir-

kung ist augenfälliger, wenn Patient/innen mit Schlafstörungen vor dem Einschlafen Cannabis konsumieren. Bei ihnen schwinden diese Phänomene spürbar und sie wachen in der ersten Schlafphase seltener auf. Zudem steigt die Qualität ihres Schlafes. Dr. Karen Bolla schließt aus ihrer Untersuchung aus dem Jahr 2008, dass neurobiologische Ursachen für den Zusammenhang von erholsamem Schlaf und Cannabisgebrauch verantwortlich sind. Die Testpersonen dieser Studie lehnten Alkohol, Beruhigungsmittel oder andere Arzneimittel als Einschlafhilfen ab und konsumierten ausschließlich Marihuana vor dem Zubettgehen. Beim plötzlichen Marihuanaentzug litten sie unter längeren Perioden der Schlaflosigkeit mit seltsamen Träumen und fanden es schwierig, in den grasfreien Zeiten klarzukommen. Wie wirken in solchen Fällen Cannabisextrakte? Eine Untersuchung von Russo kam 2007 zu dem überraschenden Ergebnis, dass das THC beruhigt, während das (den IndicaSorten zugeordnete) CBD eine leicht aufputschende Wirkung hat. Gemeinsam angewendet kann der gewünschte Effekt erzielt werden. Im Verlauf der klinischen Untersuchung des weitverbreiteten Medikaments Sativex, das zu gleichen Teilen THC und CBD enthält, stellte sich heraus, dass sich die Schlafqualität von Patient/innen mit chronischen Schmerzen durch den Extrakt deutlich verbesserte. Ebenfalls von therapeutischer Bedeutung könnte die Erkenntnis sein, dass Cannabis die Zeit in der REM-Phase verkürzt. Das Fehlen der Tiefschlafzeit ist einer der Risikofaktoren für hohen Blutdruck im Alter, abgesehen davon treten während der REM-Phase am häufigsten Atmungsstörungen im Schlaf auf. Gegenwärtig untersuchen Wissenschaftler/innen, wie man diese Eigenschaft des Cannabis medizinisch einsetzen kann.


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uf dem Weg zur Legalisierung erwartet Wenzel Cerveny vom Cannabis Verband Bayern (CVB) Zugeständnisse des Staates. In einem offenen Brief an den Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann (FDP) fordert er die Politik auf, im Jahr 2021 verurteilte Cannabis-Konsumenten in einer Amnestie von der Strafe freizustellen und die laufenden Ermittlungsverfahren wegen geringer Mengen Cannabis einzustellen. „Eine Legalisierung von Cannabis macht ohne Entkriminalisierung keinen Sinn“, schreibt Wenzel Cerveny an den Justizminister. In über 100.000 Fällen könnte sich der Staat gegenüber Cannabis-Konsumenten kulant für erlittenes Unrecht und Verletzung der Menschenwürde zeigen. Die Politik hat sich laut Wenzel Cerveny endlich bewegt: Die Bundesregierung will die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizensierten Geschäften einführen. Diesen Schritt begrüßt der Legalisierungsaktivist außerordentlich. Vier Millionen erwachsene Konsumenten warten nach Schätzungen darauf, Cannabis legal zu konsumieren. Zudem kann Cannabis mit entsprechender Forschungsaktivität zu einem Pfeiler der medizinischen Versorgung werden. Die Wellness-Cannabis- (z.B. CBD-Öle) und die Nutzhanf-Industrie warten nach jahrelanger Hetzjagd auf neue vielfältige Ent-

Dr. Marco Buschmann Foto: Julia Deptala/Bundesjustizministerium

Wenzel Cerveny vom Cannabis Verband Bayern (CVB) hat in einem offenen Brief an Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann (FDP) gefordert, vor der Legalisierung Cannabis-Konsumenten zu entkriminalisieren und regte eine Weihnachtsamnestie an.

„Legalisierung macht ohne Entkriminalisierung keinen Sinn“ Offener Brief an Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann (FDP) faltungsmöglichkeiten. Hanf bringt der Gesellschaft nach Ansicht des Cannabis Verbandes Bayern (CVB) viele ökologische und ökonomische Chancen. „Die sozialliberal-ökologische Regierung muss diese Chancen nur entfesseln.“ Cannabis soll nach dem Willen der Ampelkoalition legal werden, doch was passiert auf dem Weg: Immer mehr Gerichte lehnen eine Befassung in diesen Strafsachen mit den Cannabis-Rechtsvorgaben ab. Nach den Amtsgerichten Bernau und Münster gibt es auch am Amtsgericht Pasewalk erhebliche Zweifel an der geltenden Rechtsprechung. Eine Amnestie für verurteilte CannabisKleinstfälle würde laut Cerveny weder Urteile ungültig noch die Schuld absprechen. „Wer 2021 wegen Eigenanbau, Erwerb, Besitz oder Handel von Cannabis in geringen Mengen verurteilt worden ist, dem sollte die Strafe erlassen werden“, fordert der CVB. Die entkriminalisierende Maßnahme ist noch vor einer Lizenzierung durchzuführen. Paradoxerweise griffen bundesweit Polizei und Staatsanwälte in Last-Minute-Ma-

nier vor Weihnachten durch. „Entweder aus Unwissenheit oder in vollem Bewusstsein“ werde ein Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) in Leipzig vom 24. März 2021 ignoriert. Der BGH hat in einer Neuauslegung des Betäubungsmittelrechtes bestätigt, dass Hanftee bzw. Teile der Hanfpflanze grundsätzlich an Endverbraucher zu Konsumzwecken verkauft werden dürfen, wenn eine Rauschwirkung ausgeschlossen ist. „Wir hatten gedacht, dass damit die Hexenjagd gegen kleine Ladenbesitzer erledigt ist“, sagt Cerveny. Der CVB-Verbandschef wirft den Ermittlungsbehörden vor, rechtswidrig Produkte ohne Rauschwirkung zu beschlagnahmen. Er beruft sich darauf, dass die CBD-Produkte aus EU-zertifiziertem Anbau stammen und den erlaubten Grenzwert des Wirkstoffs Tetrahydrocannabinol (THC) einhalten. CBD werde in seiner Einzelsubstanz von der World Health Organization (WHO) und von der Europäischen Union (EU) als unbedenklich und nicht als Suchtmittel eingeschätzt.


CANNA+GLOBE

Mango High

Fruchtbare Verbindung mit THC? Iss eine Stunde vor dem Cannabisrauchen eine Mango, dann wird dein High-Gefühl viel intensiver. Dies behauptet eine urbane Legende, die immer wieder die Runde macht und die man auch wissenschaftlich zu untermauern versucht. In unserem Artikel wollen wir der Frage nachgehen, ob da etwas dran ist. 12


ist also kein Wunder, dass in zahlreichen populären Magazinen, auf Webseiten und in mehreren Foren, die sich mit Hanf beschäftigen, diese Frage lebhaft diskutiert wird. Diejenigen, die auf das Mangoessen schwören, sind auch darauf vorbereitet, ihre Theorie wissenschaftlich zu untermauern. Daher glauben Laien nur zu gern, dass an der Sache etwas dran ist. Schauen wir mal, wie die Anhänger/innen der Mango-Theorie das sich schneller einstellende und länger anhaltende High erklären.

Euphorisierende Aromen Das stärkere High steht gewöhnlich mit einem höheren THC-Gehalt in Verbindung, daher spricht der Mangomythos in der Regel vom Verstärken der THC-Wirkung. Die Formel ist aber etwas komplizierter. Obwohl die für die psychoaktive Wirkung des Cannabis verantwortlichen Hauptkomponenten in Wahrheit die Cannabinoide (THC, CBD, CBN usw.) sind, finden sich neben ihnen zahlreiche andere Bestandteile, unter anderem die Terpene, die für die Aromen zuständig sind und über deren Funktion wir schon mehrfach in Medijuana berichtet haben. Mehrere namhafte Züchter – unter ihnen Ed Rosenthal, mit dem wir in Medijuana No. 12 ein Interview führten – sind der Meinung, dass die Betrachtung der Verhältnisse von

Sativa:Indica und THC:CBD ungenügend ist, um sicher auf die Wirkungen einer Sorte schließen zu können. Dazu müssten nämlich die Terpene im Cannabis berücksichtigt werden. In der gleichen Medijuana-Ausgabe zitierten wir Dr. Jeffrey C. Rabert, den Chemiker des Werc Shop in Los Angeles. Dieser hat Cannabisproben analysiert und meint, infolge des Veredlungsfiebers sei schon keine eindeutige Aussage mehr möglich, dass Sativa stimulierten und Indica entspannten, denn der Charakter der Wirkung würde grundlegend von den Terpenen beeinflusst. Daher – argumentiert Dr. Rabert – sei es wichtig, bei den Cannabissorten, die für medizinische Zwecke vertrieben werden, die in der Blüte vorhandenen Terpene anzugeben. In einer 2011 erschienenen Studie von Ethan Russo, dem Cannabinoidforscher von GW Pharmaceuticals, wird die Rolle der Terpene verdeutlicht: Schon im Persien des 10. Jahrhunderts seien die unerwünschten Eigenschaften des Cannabis mit dem Konsum einer Zitrone ausgeglichen worden. Ein Jahrtausend später wurde nachgewiesen, dass diese Früchte einen hohen Anteil eines Terpens namens Limonen enthalten, welches das Gesamtbefinden verbessert, die Aufmerksamkeit erhöht und die Erinnerung beflügelt. Andere Terpene lindern Stress, hemmen Entzündungen, stillen Schmerzen und Depressionen und sind wirksam gegen Tumore. Daher

S

ie verstärkt die Wirkung von schwachem Ganja; gute Qualität wird durch das Essen einer Mango vor dem Konsum spitzenmäßig, verkünden die Anhänger dieser Methode schon seit Jahren. Diese Methode – wenn sie sich in der Praxis bewährt – ist also etwas für Leute, denen das High nicht hoch genug sein kann und die aus ihrem Grasvorrat das Maximum herausholen wollen. Aber auch für jene, die aus gesundheitlichen Gründen ihre CannabisDosen möglichst gering halten wollen, um die gewünschte Wirkung zu erreichen. Es 13


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Thymian

verfügen nach Russo mit Terpenen versetzte CBD-Präparate über vielversprechendes medizinisches Potenzial. Aber was hat das mit der Mango zu tun? Nichts anderes, als dass die saftige Frucht eine erstrangige Quelle für Myrcen ist – ein Terpen, das über schmerzlindernde Wirkung verfügt. Ebenso wie Hopfen oder Cannabis. Die lähmende Couch-Lock-Wirkung, die den Indica-Sorten zugesprochen wird, kann auch mit dem Terpen Myrcen verbunden werden. Die in vielen Ländern für medizinische Zwecke erhältliche Cannabissorte Bedrocan hat beispielsweise einen hohen Mycrengehalt und ist daher perfekt zur Schmerzlinderung und Muskelentspannung geeignet. Wer also mit Mango das High steigern will, sollte wissen, dass er bestenfalls die körperlichen und entspannenden Wirkungen verstärkt.

Wie aber funktioniert das? Sicher wüssten wir davon, wenn man mit dem Genuss einer Mango beträchtlich zur

www.cbd.medijuana.eu

Schmerzstillung und zur Muskelentspannung beitragen könnte. Dennoch ist es wegen des enthaltenen Terpens vorstellbar, dass sich beim gleichzeitigen Cannabiskonsum die schmerzstillende beziehungsweise die Couch-Lock-Wirkung besser entfaltet. Nach Michael Backes, dem Autor des letzten Herbst erschienenen Buchs Cannabis Pharmacy: The Practical Guide to Medical Marijuana ist das jedoch ziemlich ausgeschlossen. Obwohl einige Indica-Sorten über einen sehr hohen Myrcengehalt um 2% verfügen, wird das oral konsumierte Mycren (beispielsweise das einer Mango) von der Leber abgebaut und gelangt nicht in den Blutkreislauf. Nach der Evolutionstheorie ist es die Aufgabe des Mycrens und der übrigen Terpene, mit ihren Aromen bestimmte Tiere anzulocken und andere zu vertreiben. Wir aber – Menschen und Tiere – haben uns so entwickelt, dass wir mögliche Vergiftungen durch Terpene durch deren Abbau im Organismus verhindern. Wenn man unbedingt will, lässt sich der Schutz unterlaufen. Der Organismus ist nämlich nicht darauf vorbereitet, dass wir die Köstlichkeit der Pflanzenwelt nicht schlucken, sondern im Mund behalten, und dadurch die Mycrenmenge der unter der Zunge behaltenen Mango ausreicht, um das High-Gefühl zu beeinflussen. Die Frage ist, ob sich das Ganze lohnt. Einfacher scheint es, ein wenig Zitronengras oder Thymian zu kauen, die ebenfalls hervorragende Mycrenquellen sind.

Jeden Tag eine Mango Wir wollen aber keinen vom rituellen Mangoessen abbringen. Schon deshalb nicht, weil der Konsum der Mango, auch „Königin der Früchte“ genannt, zahlreiche positive physiologische Effekte mit sich bringt. Dank des hohen Faser-, Pektin- und Vitamin-CGehalts senkt sie den Cholesterinspiegel und stärkt das Immunsystem. Ihr Vitamin A wirkt wohltuend auf die Augen, während der Vi-tamin-B-Gehalt das Nervensystem stützt, sowie die optimale Funktion der Muskeln und des Herzens. Der tägliche Ge-

Händleranfragen erwünscht

Lemongras

nuss von Mangos normalisiert den Blutzucker, kann ihn sogar verringern, daher hat sie ihren Platz in der Diät für beide Diabetestypen. Und wenn das noch nicht genügt, sei an den vorzüglichen Gehalt an Polyphenolen in der Mango erinnert, die von den Radikalen gebunden werden und die Zellen vor Beschädigungen schützen. Eine Studie aus dem Jahr 2010 zeigt auf, dass die Bestandteile der Mango wirksam das Entstehen von Dickdarm- und Brustkrebs verhindern. Forschungsleiterin Dr. Susanne Talcott berichtet von programmiertem Zelltod im Fall von zwei verschiedenen Krebsarten. Auch als Zusatztherapie oder als Antikrebsmittel sei die Frucht verwendbar. Kurz und gut, auch wenn wir vergebens auf das bombastische High warten, verbessert der Mangokonsum auf jeden Fall unsere Gesundheit und Lebensqualität.

text: N. Nogada

shop@medijuana.eu


MEDI+GREEN

Ältester Medizingarten in Gefahr

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och vor dem Beginn des ersten staatlichen Medizinalcannabisprogramms legte die Organisation WAMM (Wo/ Men’s Aliance for Medical Marijuana) in Santa Cruz ihren Garten für medizinisches Cannabis an. Er ist gedacht für chronisch Kranke und solche im Endstadium, die kein Geld für Medikamente aufbringen können.

Nach zwanzig Jahren seiner Existenz ist die Zukunft des Gartens nun gefährdet. Valerie Corral, Gründungsmitglied der WAMM, postete den folgenden Bittbrief für ein Crowdfounding auf der neuen Webseite der Kampagne: „Für die Erhaltung unseres auf Privatgelände seit Jahrzehnten existierenden Gartens für medizinisches Cannabis

müssen wir nun eine enorme Summe zahlen, sonst verlieren wir dieses wunderbare Stück Land und unsere Mitglieder. Ohne eure Hilfe verliert WAMM den Garten und kann den Bedürftigsten nicht mehr beistehen.“ Die Organisation, aus der die Bewegung für therapeutisches Cannabis hervorging, versorgt Hunderte von Patient/innen, die an Krebs, ALS, Alzheimer, Multipler Sklerose, PTSD, HIV/AIDS, Epilepsie und anderen schweren Krankheiten leiden. Valerie Corral war 1996 Mitautorin des kalifornischen Gesetzentwurfs, der den Start des ersten amerikanischen Programms für medizinisches Cannabis initiierte. Neben der Versorgung von Patient/ innen spielt die Organisation eine führende Rolle in der Forschung, der Herstellung von Ölen, der Züchtung von Sorten mit hohem THC- und CBD-Gehalt und der Erarbeitung alternativer Behandlungsmethoden. „Das 100% organische, an der Sonne gezüchtete Medizinalcannabis hilft mir weiterzuleben und stärker zu werden, zehn Jahre nachdem die Ärzte mir mitteilten, dass ich Krebs im Endstadium habe. Ich leiste freiwillige Arbeit im Garten, um anderen Mitgliedern auch eine solche Möglichkeit zur Heilung zu eröffnen“, sagt Charlie, ein Arbeiter bei WAMM. Wer die Arbeit der Organisation unterstützen möchte, suche auf der Webseite Indiegogo die Initiative „Save WAMM“ auf!


MEDIZIN

Cannabis: Medizinische Sorten und die Behandlung von Multipler Sklerose Z

Cannabis hat eine lange Geschichte als Arzneimittel vorzuweisen und kann vielseitig eingesetzt werden. So wurde die Hanfpflanze bereits vor mehr als 2.500 Jahren in Asien als natürliche Heilpflanze verwendet. Doch welche Pflanzensorten, beziehungsweise Cannabissamen, sind besonders für medizinische Zwecke geeignet? 16

unächst einmal kann festgestellt werden, dass im Besonderen das THC für die psychopharmakologischen Wirkungen von Cannabis verantwortlich ist. Cannabidiol ist besonders wegen seines physiologischen Effekts interessant.

CBD- und THC-Anteil Cannabis-Indica-Pflanzen lassen sich als Arznei verwenden und haben einen hohen Anteil an Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC). Das Cannabidiol wirkt entspannend und hilft vor allem chronisch kranken Patienten, sich zu entspannen. Daneben können Pflanzen dieser Sorte auch gut zur Behandlung von Muskelspannungen oder anderen akuten Leiden eingesetzt werden. So lassen sich beispielsweise Beschwerden, die im Zuge einer rheumatischen oder arthritischen Erkrankung auftreten, verringern. Cannabidiol kann ebenfalls zur Behandlung von Angstzuständen und Schlaflosigkeit eingesetzt werden.

Besonders seit Anfang der 1970er Jahre wurde Cannabis als Arznei für Krebs- und HIV-Patienten bekannt, und seither haben sich viele Aktivisten für seine Zulassung als Arzneimittel starkgemacht. Besonders wirksam sind hier Sativa-Pflanzen, da sie in der Regel einen hohen THC-Gehalt und einen niedrigeren CBD-Gehalt aufweisen. Pflanzen dieser Sorte wirken energiesteigernd und helfen so zum Beispiel Patienten, die unter Übelkeit oder Unwohlsein im Rahmen einer Chemotherapie oder Behandlung mit starken HIV-Medikamenten leiden. Daneben können Sativa-Pflanzen auch den Appetit anregen und Patienten helfen, denen Migräne, Depressionen oder chronische Schmerzen zu schaffen machen. Als Arznei besonders geeignet sind Hybridpflanzen beziehungsweise Cannabissamen, da sie die positiven Effekte beider Pflanzensorten kombinieren. So bleibt eine geistige Klar- bzw. Wachheit, während gleichzeitig Angstgefühle abgeschwächt werden. Für viele Patienten sind hier besonders die Sorten interessant, die viel CBD enthalten und


nicht unbedingt viel THC. Denn besonders CBD hat nachgewiesenermaßen positive medizinische Eigenschaften.

Welche Sorten sind für medizinische Zwecke geeignet?

Es gibt einige Cannabissorten, die medizinisch ausgezeichnet eingesetzt werden können. Zu nennen sind hier beispielsweise: Skunk, Northern Lights, Big Bud und Silver Haze.

Cannabis als Schmerzmittel bei Patienten mit Multipler Sklerose

Die medizinische Wirksamkeit von Cannabis kann am Beispiel der Multiplen Sklerose verdeutlicht werden. Diese für die betroffenen Patienten sehr schlimme entzündliche Erkrankung kann mit Cannabis behandelt werden. Nach einer Neubewertung aller klinischen Studien im Jahre 2011 kam die Global Neuroscience Initiative Foundation mit Sitz in Los Angeles zu dem Schluss, dass die in Cannabis enthaltenen Stoffe THC und CBD einen positiven Effekt auf Muskelspasmen und damit die Mobilität von MS-Patienten haben können. Als besonders einflussreich gilt in diesem Zusammenhang die CAMS-Studie aus Großbri-

tannien, bei welcher 622 Probanden Cannabiskapseln einnahmen. Das Ergebnis dieser Studie ist, dass die Kapseln neben einer Linderung der Schmerzen und Spasmen auch eine

Verbesserung des Schlafes hervorriefen. Später konnte dann auch eine Verbesserung der Mobilität der Patienten wissenschaftlich nachgewiesen werden. Quellen: Lakhan Shaheen, E. und Rowland, M.: Whole, plant cannabis extracts in the treatment of spasticity in multiple sclerosis: A systematic review. In: BMC Neurol 2009; 9:59. doi:10.1186/1471-2377-9-59. Zajicek, J., Fox, P., Sanders. H. et al.: Cannabinoids for treatments of spasticity and other symptoms related to multiple sclerosis (CAMS study): Multicentre randomised placebo-controlled trial. In: Lancet 2003; 362: 1517–26.

text: Simon Klaus


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Wechselwirkungen mit CBD

Gleichzeitige Anwendung mit Präparaten, die auf das Cytochrome-P450-System einwirken

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annabidiol (CBD) zeichnet sich unter den in der modernen Medizin verwendeten Verbindungen nicht nur durch seine therapeutische Wirksamkeit aus, sondern auch durch seine geringen und milden Nebenwirkungen. Es lohnt sich jedoch, einige Grundregeln zu befolgen, um eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln zu vermeiden. Die einfachste, aber vielleicht wichtigste, ist, CBD nicht gleichzeitig mit anderen Medikamenten einzunehmen. Das gilt nicht für Vitamine, aber bei Medikamenten ist es ratsam, CBD frühestens 3–4 Stunden nach deren Einnahme zu sich zu nehmen. Aber warum ist das wichtig? In der Medizin verwendete Arzneimittel werden gewöhnlich durch Leberenzyme abgebaut. Eine der wichtigsten Enzymfamilien, die mindestens 60 % der herkömmlichen Arzneimittel abbaut, wird als Cytochrome-P450-System bezeichnet. CBD beeinflusst dieses System und bewirkt so eine Änderung der Wirkung des eingenommenen Arzneimittels. CBD hemmt den Abbau des Medikaments, indem es Cytochrome P450 teilweise blockiert, und erhöht damit die Konzentration des Arzneimittels im Blut. Dadurch entsteht eine Wirkung ähnlich der, als habe man eine höhere als die übliche Dosis eingenommen. Dieser Effekt kann vermieden oder zumindest stark verringert werden, wenn CBD frühestens 3–4 Stunden nach Einnahme des betreffenden Arzneimittels eingenommen wird, da dann infolge des Abbaus keine größeren Mengen der Wirkstoffe mehr im Blutkreislauf vorhanden sind. Wie viel CBD eine Enzymblockierung auslösen kann, ist nicht ganz klar. In einer Studie mit Sativex (einem THC-CBD-Medikament im Verhältnis von 1 : 1) blockierten 40 mg CBD die Funktion des Cytochrome-P450-Systems noch nicht signifikant, während in einer anderen Studie 25 mg CBD die Fähigkeit des Enzyms zum Abbau beeinflussten. Es ist daher am sichersten, nach der Einnahme des Arzneimittels mindestens 3–4 Stunden zu warten, auch wenn CBD nur in geringen Dosen angewendet wird. Wenn sich die Wirkung des eingenommenen Medikaments ändert (gemildert oder verstärkt wird) oder wenn man Nebenwirkungen feststellt, wird dringend empfohlen, die Anwendung von CBD abzubrechen.

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Welche Medikamente sind besonders betroffen? Diese Gruppe umfasst eine große Anzahl von Medikamenten. Das Department of Medicine der Indiana University hat die folgende Liste aufgestellt: Steroide, HMG-CoA-Reduktasehemmer, Kalziumkanalblocker, Antihistaminika, Prokinetika, Anti-HIV-Medikamente, Immunregulatoren, Benzodiazepine, Antiarrhythmika, Antibiotika, Anästhetika, Antipsychotika, Antidepressiva, Antiepileptika, Betablocker, orale Hypoglykämika und Sulfonylharnstoffe.

Diese Liste ist beträchtlich und es muss unbedingt geprüft werden, ob verschriebene Medikamente zu dieser Gruppe gehört. Eine Orientierungshilfe bieten Grapefruitsamentropfen, da Grapefruit wie auch CBD das Cytochrome-P450-System hemmt und daher normalerweise in der Packungsbeilage der betreffenden Arzneimittel aufgeführt ist. Wenn es also auf der Beilage des Medikaments steht, muss CBD unbedingt mit erhöhter Aufmerksamkeit und größerer zeitlicher Verzögerung angewandt werden, außerdem ist unbedingt der Rat des verschreibenden Arztes einzuholen.


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it anderen Worten: Ausstiegsdroge. Diese Bezeichnung verleiht die Wissenschaft neuerdings dem Marihuana. Vor ein paar Jahrzehnten noch verbreitete sie, dass Menschen auf die schiefe Bahn geraten und bis zum Heroin keinen Halt mehr finden können, wenn sie Cannabis konsumieren. Die Wissenschaft klammerte sich an den Wahrheitsgehalt dieser Theorie so lange, bis sie zur gegenteiligen Überzeugung gelangte. Heute stehen so viele wissenschaftliche Studien zur Verfügung, die die Einstiegsdrogentheorie einen totalen Irrtum nennen, dass man damit eine ganze Bibliothek füllen könnte. Da Marihuana die weltweit verbreitetste Droge ist, wird sie von der Mehrheit eben aus diesem Grund zuerst ausprobiert. Wo aber sind die mehreren Millionen Heroinsüchtigen, die alle mit dem Grasrauchen angefangen haben? Es gibt Stimmen, die darauf hinweisen, dass KifferInnen ein mehrfaches Risiko eingehen, heroinabhängig zu werden. Gleiches lässt sich aber auch vom im Jugendal-

Anti-Einstiegsdroge ter begonnenen Nikotin- und Alkoholgenuss behaupten. Welches sind nun die Einstiegsdrogen? Nicht zuletzt ist es der Illegalisierung von Marihuana zu verdanken, dass Dealer friedlichen KifferInnen auch andere Substanzen schmackhaft machen, bis sie sie an der Angel haben. Will man dafür allein Marihuana verantwortlich machen? Heute erscheint eines glaubwürdig: Die Gründe, aus denen Menschen rauchen oder kiffen, können ihn genauso gut zum Heroingebrauch treiben. Alles hängt davon ab, was sie in die Hände bekommen oder womit ein bestimmtes Erlebnis hervorgerufen werden kann. Und wie sieht es aus, wenn auch der Umkehrschluss stimmt, nämlich dass das weniger gefährliche Cannabis auch diejenigen Motive befriedigen kann, die Menschen zum Fixen bringen? Auch wenn die Lösung in der Realität nicht ganz so einfach ist, scheint es, dass man auf der sogenannten Drogenabstiegsleiter auch einen Schritt zurück tun kann. Für den Beweis bedarf es keiner elaborierten Modelle. Es genügt, sich die steigende Zahl von Opiatüberdosierungen der letzten Jahre in den Vereinigten Staaten vor Augen zu führen. Die Opfer konsumieren anfangs oft rezeptpflichtige Schmerzmittel und ge-

langen letztendlich zu den potentesten Opiaten – nicht selten nehmen sie Heroin von der Straße. Durch die stetig steigende „Toleranz” gegenüber diesen Substanzen erhöhen sie solange die Dosis, bis der Organismus es nicht mehr aushält. In den US-Bundesstaaten, die den Gebrauch von therapeutischem Cannabis legalisiert haben, fiel die Zahl der tödlichen Opiatüberdosierungen um ein Viertel, da viele Abhängige auf Cannabis umstiegen. Mehrere Untersuchungen bestätigen, dass sich die schweren körperlichen, geistigen und gesellschaftlichen Schäden, die durch chronischen Alkoholmissbrauch verursacht wurden, mit dem viel sichereren Cannabiskonsum lösen lassen könnten. Auf diesem Gebiet sind die Zahlen weniger eindeutig: Während in den Staaten, die therapeutisches Cannabis erlauben, die Zahl der Überdosierungen von Opiaten und Alkohol sank, stieg die Zahl der Todesfälle bei Jugendlichen durch Alkoholmissbrauch. Eindeutig belegt ist jedoch, dass erst eine Aufklärung über die wahren Gefahren legaler und illegaler Drogen dazu beitragen kann, die Rolle von Cannabis auf dem Weg zum Ausstieg zu ergründen.




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Was macht Cannabis medizinisch?

Eine komplexe Antwort auf eine scheinbar einfache Frage

Wenn es um die medizinische Verwendung geht, wird regelmäßig argumentiert, dass Cannabis dann medizinisch ist, wenn es überwiegend CBD enthält, da dieser Inhaltstoff die gesundheitlichen Vorteile ausmacht. elische medizinische Cannabiszentrum Tikun Olam verwendet auch verschiedene Sorten mit hohem THC- und niedrigem CBD-Gehalt. Nach ihren Angaben werden diese vorwiegend PatientInnen verabreicht, die zuvor ihre Schmerzen mit Opiaten gelindert haben.

Kontrollierte Qualität Eines der Hauptmerkmale von medizinischem Cannabis ist seine stabile und kontrollierte Qualität. Das bedeutet einerseits, dass es frei von Kontaminationen und Fremdsubstanzen ist, ebenso kann man als Kriterium festlegen, dass ein unveränderbares Cannabinoidprofil vorliegt. Für die PatientInnen ist die kontinuierliche Qualität am wichtigsten: Haben sie die für sie wirksame Sorte gefunden, wollen sie nicht weitersuchen, sondern diese langfristig anwenden. Um dies zu erreichen, empfiehlt es sich, eine Sorte zu kaufen, die nach medizinischen Standards produziert wurde.

W

ir haben einige Argumente gesammelt, die zeigen, dass dem nicht unbedingt so ist. In den 1980er Jahren konnte man in den Vereinigten Staaten Cannabis noch nicht auf Rezepte besorgen, daher wurden die Opfer der damaligen AIDS-Epidemie bis Ende der 90er Jahre heimlich mit Marihuana von der Straße oder aus eigenem Anbau behandelt. Wenn wir nun die Frage stellen, ob diese PatientInnen Cannabis zur Freizeitgestaltung oder medizinischen Zwecken verwendet haben, müssen wir nicht lange über die Antwort nachdenken. Weniger klar ist jedoch, ob das von ihnen konsumierte Cannabis tatsächlich medizinisch war. Wann ist die gleiche Pflanze rekreativ und wann ist sie medizinisch?

Verwendungszweck Wir stimmen vielen Experten zu, dass sich der Begriff „medizinisches Cannabis“ nicht primär auf die konsumierte Pflanze bezieht, 22

sondern auf die Gründe, sie zu verwenden. So kann die gleiche Sorte dem Freizeitgebrauch des einen dienen, während sie bei dem anderen gesundheitliche Beschwerden lindert. Auf der anderen Seite gibt es Sorten, die speziell für bestimmte Symptome gezüchtet wurden und die sich bei den entsprechenden PatientInnen bewährt haben, womit wir zum nächsten Punkt kommen.

Anteil der Cannabinoide Es wird allgemein angenommen, dass medizinische Cannabissorten einen höheren CBDund einen niedrigeren THC-Gehalt aufweisen. Auch wenn das häufig der Fall ist, kann die medizinische Qualität nicht allein auf dieses Verhältnis reduziert werden, da sowohl CBD als auch THC eine breite Palette von medizinischen Eigenschaften aufweisen. Zum Beispiel hat Bedrocan®, die seit Langem in Europa am häufigsten verwendete Sorte, 22 % THC und weniger als 1 % CBD. Das isra-

Art der Anwendung Großen Einfluss auf die Absorption haben die Verwendungsrate und die Wirkdauer, unabhängig davon, ob Cannabis geraucht, verdampft oder als Öl verwendet wird. Obwohl Rauchen aufgrund seiner schädlichen Nebenwirkungen oft widerstrebend als medizinische Verwendung bezeichnet wird, halten viele PatientInnen es für die effektivste Form des Konsums, während andere auf Extrakte oder Öle schwören. Am besten findet jede/r PatientIn selbst die ihm angenehmste Art des Konsums heraus. Schließlich dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass es vor allem der Verbreitung von medizinischen Cannabisprogrammen zu verdanken ist, dass die Vorurteile gegen Cannabis abgebaut wurden. Wenn wir also die Frage stellen, wer neben den PatientInnen von medizinischem Cannabis profitiert, können wir voller Zuversicht sagen, dass es die gesamte Gesellschaft ist, und sich dies langsam auch weltweit durchsetzt.


Eine Anleitung zur Auswahl des idealen CBD-Öls

Natürliches oder synthetisches CBD? Neben pflanzlichen Präparaten erscheinen auf dem Markt immer mehr Produkte mit künstlichem CBD. Niedrigere Preise können einen Kaufanreiz darstellen, bevor man sich aber entscheidet, sollte man klären, was man von welchem Produkt erwarten kann.

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annabinoide sind die bekanntesten Inhaltsstoffe von Cannabis. Da sie pflanzlichen Ursprungs sind, werden sie auch Phytocannabinoide genannt. Dank der Forschung kennen wir heute mehr als hundert Phytocannabinoide, aber der eigentliche Durchbruch bedeutet die Entdeckung des sogenannten internen Endocannabinoid-Systems. Nun wissen wir, dass Säugetiere selbst Cannabinoide produzieren, die bei wichtigen physiologischen Prozessen eine Rolle spielen. Dies hat uns geholfen, die Auswirkungen bestimmter Cannabinoide wie CBD und THC auf unseren Körper besser zu verstehen. Pflanzenextrakte enthalten normalerweise eine kleine Menge mehrerer Cannabinoide. Beispielsweise enthalten aus Hanf extrahierte CBD-Öle minimale Mengen an THC und anderen Cannabinoiden (in den Medijuana-Ölen sind dies z. B. CBG, CBC und CBN). Erhältlich ist auch „gereinigtes“, isoliertes CBD-Öl, das frei von allen anderen Cannabinoiden ist, sowie im Labor hergestelltes synthetisches CBD.

Vor- und Nachteile Da synthetisches CBD keiner Pflanzung, Verarbeitung und Extraktion bedarf, ist die Herstellung viel billiger, was sich auf den Preis des

Endprodukts niederschlägt. Der Hauptvorteil dieser Produkte besteht darin, dass der Wirkstoff, wie bei Arzneimitteln, in reiner Form, ohne andere Inhaltsstoffe vorliegt. Dies ist beispielsweise ideal für LeistungssportlerInnen, bei denen der Nachweis auch einer geringen Menge THC als Doping gilt. Über die Wirkung von synthetischem CBD ist nur wenig bekannt. Es gibt mehrere synthetische Analoga von CBD sowie synthetische Cannabinoide, die THC imitieren, diese sind auch als Designerdrogen bekannt. Es wurde aufgezeigt, dass sie sehr unterschiedlich auf das Endocannabinoid-System wirken. Daher kann es vorkommen, dass ein Produkt, das synthetisches CBD enthält, uns entgegen unserer Erwartungen anders beeinflusst als natürliches CBD. Um unerwartete Effekte zu vermeiden, verwenden klinische Studien CBD üblicherweise nicht in synthetischer, sondern in isolierter, kristalliner Form, die ebenfalls frei von anderen Cannabinoiden ist. Obwohl die Vorzüge in dieser Form klar erkennbar sind, hat die Erfahrung gezeigt, dass das „therapeutische Fenster“ (der Dosisbereich, in dem das CBD bei einer bestimmten Behandlung wirksam ist) sehr eng ist. Dies bedeutet, dass keine vorteilhaften physiologischen Wirkungen oberhalb oder unterhalb der geeigneten Dosis auftreten. ForscherInnen bezeichnen dieses

Phänomen auch als Glockenkurve. Wenn wir den Effekt von isoliertem CBD in einer Grafik darstellen, erhalten wir eine Glockenform: Mit zunehmender Dosis nimmt der Effekt allmählich zu, nach dem Höhepunkt nimmt er wieder ab. Es ist daher notwendig, die mittlere Dosis zu finden, die am effektivsten wirkt. Dies ist bei den meisten Krankheiten nicht ganz einfach, da das Endocannabinoid-System jedes Menschen unterschiedlich ist und daher unterschiedliche Dosen wirksam sind.

Die Lösung der Natur Die Erfahrung mit natürlichen CBD-Produkten ist eine ganz andere. Aus Hanf oder Cannabis gewonnenes Vollspektrum-CBD-Öl verfügt über einen sogenannten „kombinierten Effekt“. Kurz gesagt kommen in ihm CBD und andere Cannabinoide in geringen Mengen zusammen vor und sind wirksamer als reines CBD. Nach unserem Kenntnisstand erhalten wir die meisten vorteilhaften therapeutischen Wirkungen und das weiteste „therapeutische Fenster“ in dieser Form. Für alle, die keine LeistungssportlerInnen sind, sondern CBD-Öl gegen bestimmte Krankheitssymptome oder zur allgemeinen Vitalisierung anwenden, sind mit Sicherheit natürliche Vollspektrumextrakte die beste Wahl. 23


MEDI+GREEN

Wie Legenden entstehen Ein Mann. Ein Ziel. Eine Mission. Zur Legende, indem man der schnellste Mensch der Welt ist, ohne die Unterstuetzung durch einen Motor. Natürlich ist Plagron da, um ihn zu unterstützen. Denn: Sie ermöglichen den passionierten, legendär zu werden! Und sie suchen immer nach Möglichkeiten, dies auf den nächsten Level zu bringen.

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erne Corentin Desbois kennen: er ist 38 Jahre alt und fährt Snowscoot in Südfrankreich in einem Ort namens Pra Loup, einem der größten Skigebiete Frankreichs. Corentin wurde in Belgien geboren und verbrachte dort seine Jugend mit seinen Eltern und seinen zwei Brüdern. Die Faszination für Extremsportarten entstand bereits in seinen sehr jungen Jahren und er wurde ein passionierter BMX-Fahrer. Eines Tages entdeckte er in einem BMX-Magazin ein Bild eines Snowscoots. Es war Liebe auf den ersten Blick. „Ich bin direkt zu meinen Eltern gegangen, um ihnen zu sagen, dass ich dieses Ding fahren muss.“ Von da an mussten ihm seine Eltern jeden Winter einen Snowscoot mieten. Im Alter von nur 13 Jahren hatte er bereits seine große Leidenschaft entdeckt: das Snowscoot fahren.

“Ich habe ein Ziel: der schnellste Mensch der Welt, ohne die Unterstützung durch einen Motor, zu werden.” Im Jahr 2001 zog Corentin mit seiner Familie nach Frankreich. Sie zogen endgültig in das Haus, das bis dahin eigentlich immer ihr Ferienhaus war. Ganz zur Freude von Corentin zogen sie in ein Wintersportparadies, in welchem er von morgens bis abends Snowscoot fahren konnte. Daraufhin suchte Corentin nach Gleichgesinnten, mit denen er seine Leidenschaft teilen konnte. 2003 schloss er sich dem Snowscoot-Team in Pra Loup an. “Es war das einzige Snowscoot-Team mit Sponsoren, da Snowscoot noch eine sehr kleine und unbekannte Sportart ist.” 2004 nahm er an sei24

nem ersten Snowscoot-Wettbewerb, den Pra Loup World Championships, teil. Daraufhin bestritt er sieben Jahren lang jedes Jahr Dutzende von Wettbewerbe. 2011 trat er erstmals bei Speed Masters an und stellte prompt den Snowscoot-Rekord mit 151.490 km/h auf.

“Ich hatte die beste Zeit meines Lebens beim Snowscoot fahren mit meinen Freunden und reiste um die Welt.” Corentin studierte vier Jahre lang Mechanik, um Maschinenbauingenieur zu werden. Dies führte zu seinem ersten Job, der (natürlich) darin bestand, Snowscoots herzustellen. Bereits mit 23 Jahren gründete er seine eigene Marke: Dr. Jack. Unter diesem Namen begann er mit der Herstellung von Boards, sowie der Entwicklung von Rahmen und Snowscoots. Leider war der Markt zu klein, sodass er sich etwas anderes suchen musste, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er beschloss, einen Growshop zu eröffnen. Was folgte, waren sechs Jahre harte Arbeit, ohne jegliche Snowscoot-Wettkämpfe. Aber es gab auch gute Neuigkeiten: er konnte Plagron kennenlernen! Als Corentin 2017 sein Comeback feierte, waren sie für ihn da.

“Es ist mein Kindheitstraum, um Snowscoots für jedermann zu bauen.” Und wie er zurück kam… mit einem Knall! Der Geschwindigkeitsweltrekord für Snowscoot stand damals immer noch auf seinem Namen und er hat ihn natürlich sofort geknackt. So entstehen Legenden! Aber dann… das Pech begann, als 2019 aufgrund schlechter Wetter- und Pistenverhält-

nisse das Speed Masters Event nicht stattfinden konnte. In den Jahren 2020 und 2021 hat COVID-19 dem Event einen Strich durch die Rechnung gemacht. Darüber hinaus brach sich Corentin 2020 den Ellbogen während des Trainings bei der Vorbereitung auf die Speed Masters. Da Plagron Euch in guten UND in schlechten Zeiten zur Seite steht, haben sie Corentin in den letzten drei herausfordernden Jahren natürlich weiter gestärkt. Aber sie sind mehr als bereit, wieder mit ihm an den Start gehen. Also Daumen drücken!

“Aufgrund der Covid-Situation habe ich in diesem Jahr nicht viel einbüßen müssen. Außer ein bisschen Gesundheit.” Im Jahr 2019 stellte Corentin in Vars das letzte Mal einen Rekord bei der Abfahrt auf. Der an diesem Tag aufgestellte Rekord lag bei 178,430 km/h. Wird er dieses Jahr wohl in allen Disziplinen Rekorde brechen? Wird er endlich sein Ziel von 260 km/h erreichen? Zusatzinfo: Weltrekorde k nnen nur bei speziellen Events, sogenannten Speed Masters, aufgestellt werden. Im Skiverband müssen Geschwindigkeiten über 200 km/h in einer besonderen Wettkampfform erfolgen. Alle anderen Wettbewerbe k nnen nur unter 200 km/h stattfinden. Seinen ersten Weltrekord stellte Corentin 2011 in Verbier, Schweiz auf. Da w hrend der Meisterschaften in Verbier gro e Steine auf die Pisten fielen, sogar im Laufe des Wettkampfes, wurden seitdem keine Meisterschaften mehr in diesem Ort ausgetragen. Von diesem Jahr an fanden alle Weltmeisterschaften in Vars statt. Vars hat die sichersten und effizientesten Pisten der Welt. Disziplinen, die am Speed Masters-Wettbewerb teilnehmen: Ski, Monoski, Snowboard, Telemark, Mountainbike und Snowscoot.



CBD-reiche Sorten

Black Jack CBD Sweet Seeds

Blue Dream CBD Humboldt Seed Organization

CBD Blue Shark Barney’s Farm

Gorilla Dinafem Seeds

Dinamed CBD Dinafem Seeds

Dinamed Kush CBD Dinafem Seeds

Early Amnesia CBD Dinafem Seeds

Green Crack CBD Humboldt Seed Organization

Green Poison CBD Sweet Seeds

Quick Dinamed CBD Dinafem Seeds

Red Pure Auto CBD Sweet Seeds

S.A.D. (Sweet Afgani Delicious CBD) – Sweet Seeds

CBD Critical Cure Barney’s Farm

Unsere Partner in der Unterstützung von Patienten:



VOLLBLUT

Dinamed Kush CBD Autoflowering

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inamed Kush CBD Autoflowering ist eine Autoflowering-Cannabissorte, die sich zu einer Pflanze mit klarer IndicaMorphologie, kräftigem Kush-Aroma und ausgeprägtem Geschmack entwickelt. Das Wichtigste: Ihre Buds haben keinerlei psychoaktive Wirkung, da sie kaum THC enthalten, jedoch enthält die Sorte sehr viel CBD.

Ertrag Dinamed Kush CBD Autoflowering ist für eine Autoflowering-Pflanze sehr produktiv und kann bis zu einem halben Kilogramm pro Quadratmeter liefern. Besonders stattlich ist ihre hohe Harzproduktion. Rein äußerlich lässt sich kaum unterscheiden, ob man es mit einer THC- oder CBD-Sorte zu tun hat.

Aroma und Geschmack Das Aroma ist der größte Trumpf dieser Sorte. Bislang schien es unmöglich, pure CBDGenetiken mit markantem, originellem Duft zu finden. Von KonsumentInnen hörte man immer wieder, dass alle CBD-Strains gleich schmecken würden. Das hat sich jetzt grundlegend geändert, denn Dinamed Kush CBD Autoflowering durchflutet den Mund mit dem Aroma von Limonen und dem des Terpen, das für den Kush-Geruch verantwortlich ist. Und auch geschmackstechnisch hält sie ohne Probleme mit der exquisiten Purple Kush mit.

Wirkung Dinamed Kush CBD Autoflowering sorgt für Tiefenentspannung. Durch ihren hohen CBD-Anteil, der bis zu 16 % betragen kann, hat sie eine sanfte, kein bisschen psychoaktive Wirkung.

Anbau Der Anbau dieser Genetik verläuft schnell und ist sehr einfach. Sie hat einen Lebenszyklus von insgesamt 65 Tagen und wächst ohne großen Pflegeaufwand sehr kraftvoll. Wie bei allen Autos, die nach 30 Tagen automatisch zu blühen beginnen, raten wir vom Beschneiden ab, da sie aufgrund ihrer Wachstumsschnelligkeit kaum Zeit hat, sich zu erholen. Durch ihre mittelgroße Statur kann sie auch bei wenig Platz angebaut werden und dank ihrer Robustheit gedeiht sie auch gut in widrigen Klimas. (x) 28



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Hanfhäuser

Was in Asien der Bambus, ist in Europa der Hanf Obwohl in den letzten Jahrzehnten das Interesse an umweltfreundlichen Technologien und damit auch an umweltfreundlichen Baustoffen ständig gestiegen ist, werden noch immer relativ wenige Passivhäuser gebaut. Nach den Energiesparrichtlinien der EU können ab 2020 nur noch Passivhäuser mit einem Schadstoffausstoß von fast Null gebaut werden. Wie kommt der Hanf dabei ins Spiel? text: H.S.V. 30

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n den vergangenen Jahrzehnten gab es viele Initiativen, die darauf abzielten, den großindustriellen Hanfanbau auf der ganzen Welt wiederzubeleben. Man träumte vom Aufschwung ganzer Regionen von Osteuropa bis Afrika. Wir haben mehrmals über diese Projekte berichtet. Die Basis dafür ist die absolut nicht neue Entdeckung, dass man aus der sehr faserhaltigen Hanfpflanze Baustoffe herstellen kann, die nicht nur den modernsten Umweltrichtlinien entsprechen, sondern auch sehr viel billiger sind als die herkömmlichen – sagen wir lieber, die gegenwärtig genutzten – Stoffe und Bautechnologien. Blicken wir 50 bis 80 Jahre zurück, müssen wir das Bauen mit Hanf als traditionell bezeichnen. In einem großen Teil Europas stellten die in den 70er und 80er Jahren errichteten Einfamilienhäuser 60 Prozent der Wohnbauten insgesamt dar, die sogenannten Zeltdachgebäude. Was damals eine zeitgemäße Bauweise war, lässt aus heutiger Sicht, was Energie und Umweltschutz angeht, einiges zu wünschen übrig. Obwohl vielleicht nur zwei Menschen darin leben, ist der Schadstoffausstoß eines solchen Einfamilienhauses so hoch wie der eines modernen Mehrfamilienhauses, in

dem vielleicht 100 Menschen leben. Die Wärmeisolierung dieser alten Einfamilienhäuser könnte man in Massenproduktion mit Isoliermaterial aus Hanf umsetzen. Die Hanfpflanze – die früher in allen Lebensbereichen gar nicht wegzudenken war und in Mittel- und Osteuropa eines der besten Anbaugebiete auf der Welt hat – kann auch für ein solches europäisches Gigaprojekt effektive, billige und umweltfreundliche Grundstoffe bereitstellen. Für sie spricht, dass sie leicht anzubauen ist, relativ anspruchslos ist hinsichtlich der Bodenqualität und man sie nach vier Monaten ernten kann. In Europa wurden in den letzten Jahrzehnten Industriehanfsorten mit ausgesprochen hohem Fasergehalt gezüchtet, die beständig gegen Umwelteinflüsse sind und nur selten eine chemische Behandlung erfordern. Dank dieser Eigenschaften sind die Sorten sehr einfach und sehr wirtschaftlich anzubauen. Auf einem Hektar kann man so viel Industriehanf anbauen, wie zum Bau eines ganzen Einfamilienhauses nötig ist. Und wie wird daraus ein Haus? In technologischer Hinsicht sehr einfach: Die Hanffasern werden mit Kalk und Wasser verbunden. Diese Mischung ergibt den Hanfbeton, aus


dem man dann verschieden große Ziegelsteine formen kann. Die Ziegelsteine sind leicht formbar. Zum Mauern ist kein Zement nötig. Sie sind sehr feuchtigkeitsbeständig, daher benötigt man nicht unbedingt starke Fundamente – es genügt, aus dem gleichen Material hergestellte Bodenelemente zu verwenden. Hanfbeton und Bautechnik werden gegenwärtig permanent weiterentwickelt, um die bestmöglichen energetischen und statischen Werte zu erreichen. Bald werden Bauteile aus Hanf für tragende Konstruktionen einsetzbar sein. Dies wäre eine sehr viel umweltfreundlichere Lösung als Holz. Momentan wird viel mit der Verstärkung von Hanfwänden experimentiert. Eine Wand aus Hanfbeton macht einen rustikalen Eindruck und sieht auch ohne Putz gut aus. Aber sie lässt sich auch leicht streichen oder verkleiden. Leicht, porös, aber wie isoliert sie? Wärmeisolierung und Feuchtigkeitshaushalt sind zwei Hauptfragen – je nach den klimatischen Verhältnissen, in denen wir uns befinden. Hanfbeton ist ein hundertprozentig natürliches Wärmeisolierungssystem. Es funktioniert sogar unter tropischen Bedingungen bei hoher Luftfeuchtigkeit und garantiert zusätzlich eine ausgesprochen gute Wärmeisolierung, sodass wir eine Energieersparnis von 50 bis 70 Prozent erreichen können. Eine bemerkenswerte Eigenschaft der porösen Hanfwände ist der organische, selbst gesteuerte und natürliche Feuchtigkeitshaushalt, da das Kapillarsystem im Inneren der Hanfpflanze die Luftfeuchtigkeit nicht auffängt, sondern wegen ihrer hygroskopischen Eigenschaften absorbiert. Liegt die Feuchtigkeit im Gebäude oder außerhalb hoch, beginnt die natürliche Feuchtigkeitsregulierung durch die

Baukonstruktion über die Luft, sodass sich kein Wasser auf der Oberfläche absetzt. Es gibt keinen Dunstniederschlag, der zu unerwünschtem Schimmelpilzbefall führen könnte. Dank des Dunsttransfers ist nach einigen Messungen in andauernder sommerlicher Hitze eine Hanfwand in der Lage, sich selbst zu kühlen. Sie wirkt auch gut bei ständiger Hitze und bei Feuchtigkeit, besondere Rekuperatoren sind nicht nötig. Dies funktioniert natürlich nur bei ständigem Lüften und mit minimalem Wärmeverlust. In Europa gibt es schon Fertighaushersteller, die grüne Materialien benutzen, zum Beispiel Glas- oder Steinwolle bzw. statt Polystyrolschaum Schafwolle oder milchsäuregetränkte Sägespäne. Die Anwendung von Betonelementen aus Hanf sowie die Verwendung von Isolierstoffen aus Pflanzenfasern beschleunigt nicht nur den Bau von Passivhäusern, sie können auch bei der Isolierung

von alten, uneffizienten Gebäuden eingesetzt werden. Es gibt bereits Firmen, die sich auf die Herstellung von Hanfmaterialien spezialisiert haben, welche nicht nur innen und außen wärmeisolierend, sondern auch schalldämmend wirken. Kurz gesagt stellen sie Baumaterial aus Hanf her, das umweltfreundlich und gesund ist, keine giftigen und schädlichen Chemikalien enthält, nicht von Parasiten befallen wird, feuerfest ist, eine negative CO2Gesamtbilanz aufweist, über gute akustische Eigenschaften verfügt, flexibel verwendbar ist (gewölbte Wände), dessen Dichte je nach Wandstärke variabel ist und hundertprozentig wiederverwendet werden kann. Aus ihm lassen sich Gebäude mit langer Lebensdauer errichten, die kllima- und erdbebenbeständig sind und nicht nur atmen, sondern – man könnte fast sagen, dass sie mit ihren BewohnerInnen zusammenleben.

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MEDI+GREEN

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uch wenn seit langem mit den extrem starken Cannabis-Sorten in Europa Angst gemacht wird, wächst die Rate der Anerkennung von THC konstant. Das Potenzial des zugänglichen Haschisch ist sprunghaft angestiegen und wir wissen noch nicht wie die anderweitigen cannabidoide zugänglich sein werden. Wie jedes Jahr erschien im Zentrum für das europäische Drogen Monitoring (EMCDDA), in diesem Jahr im Juni, die Studie über die Verwendung von Drogen und deren TrendAnalyse. Die Studie behandelt die Angaben für das Jahr 2020 für die Marktentwicklung im März, der die Pandemie einen deutlichen Stempel aufgedrückt hat. In Ermangelung von Veranstaltungen ist der Gebrauch von Partydrogen zusammengeschrumpft. Der Gebrauch von Cannabis aber stabil geblieben, mancherorts gar gestiegen. Hier ist es von Interesse zu untersuchen, welche Konzentration die Endprodukte hatten, die den Verbraucher erreichten. Auch wenn wir mit Bestimmtheit wissen, dass der THC-Gehalt nicht alles ist, sondern auch die Proportion der übrigen Cannabinoide zählt. Dennoch sind die erhaltenen Zahlen als Ausgangspunkt durchaus zu verwenden. Basierend auf den Daten der vergangenen acht Jahre, enthielten die beschlagnahmten Blütenstände 8-12% THC, die Konzentration von Haschisch verzeich-

Haschisch potenziert sich in Europa

nete einen Anstieg. Während die beschlagnahmten Haschischproben aus dem Jahr 2012 eine Konzentration von 10% THC aufwiesen ist diese 2020 auf 20% gestiegen, hat sich also im Vergleich verdoppelt. Heute sind auch Proben mit 28% keine Seltenheit mehr. Während es für den erfahrenen Verbraucher nur einen Qualitätsanstieg bedeutet, sie erlangen die erwünschte Wirkung mit einer kleineren

Menge Haschisch, so ist der neue oder unerfahrene Verbraucher sehr überrascht, wenn er an einen solchen Stoff gerät. Obwohl der an Haschisch gewöhnte, normalerweise auch größere Portionen von CBD zu sich nimmt, was die zu starke psychoaktive Wirkung ausgleicht, das Verhältnis des Gesundheitsrisikos der Vergiftung durch CBD sollte auch gesehen werden.

Starterset von Plagron Alle Nährstoffe für die Aufzucht einer Pflanze

Das Plagron-Starterset gibt ZuchtanfängerInnen die Möglichkeit, die Plagron-Produkte kennenzulernen. Probiere die Kombination der Plagron-Basisdüngung und einem starken Wurzelstimulator aus. Plagron hat speziell für ZuchtanfängerInnen ein neues Paket zusammengestellt: das Plagron-Starterset. Dieses Set ist in zwei unterschiedlichen Ausführungen erhältlich, als 100-% NATURAL und 100-% TERRA-Variante. Das Starterset enthält die bekannten Basis-Düngemittel und den Wurzelstimulator Power Roots. Aufgrund des niedrigen Preises ist dieses Set ideal für ZüchterInnen geeignet, die die Plagron-Produkte kennenlernen möchten. Die beiden Ausführungen des Startersets bieten verschiedene Vorteile. Die Produkte von 100-% NATURAL sind vor allem für den biologischen Anbau geeignet und äußerst benutzerfreundlich. Die Basisdüngung von 100-% TERRA sorgt für ein schnelles und optimales Ergebnis. Der Zusatzstoff Power Roots ist ein Wurzelstimulator, der eine schnelle und starke Wurzelentwicklung fördert. Er verbessert den Widerstand der Pflanze und unterstützt somit einen guten Wachstumsstart. Vorteile des Startersets 100-% NATURAL - 100-% NATURAL-Produkte sind für biologische Landwirtschaft und biologischen Gartenbau geeignet (CU-zertifiziert) - Ideal für ZuchtanfängerInnen - 3 Produkte in einem Set Vorteile des Startersets 100-% TERRA - Schnelles und optimales Ergebnis - Ideal für ZuchtanfängerInnen - 3 Produkte in einem Set Basisdünger Zwei Flaschen à 50 ml Basisdünger. Das ist für die Wachstums- und Blühphase einer Pflanze ausreicht. Im 100-% NATURAL-Set sind Alga Grow und Alga Bloom enthalten, im 100-% TERRA-Set Terra Grow und Terra Bloom. Zusatzstoff Eine Flasche à 50 ml Power Roots. Dieser Zusatzstoff regt das Wachstum der Wurzeln an und erhöht somit den Widerstand der Pflanze. Hast du noch Fragen? servicedesk@plagron.com Weitere Informationen über das Starterset und unsere anderen Produkte findest du auf www.plagron.com.

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VOLLBLUT

Sweet Cherry Pie®

Sweet Cherry Pie® und Bruce Banner Auto® Die perfekte Symbiose

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s gibt Situationen, in denen es nicht leicht ist, sich zu entscheiden. So beispielsweise bei der Wahl der als nächstes anzubauenden Sorten. Manchmal ist es die beste Entscheidung, wenn du dir zwei vollkommen unterschiedliche Sorten aussuchst. Insbesondere dann, wenn du sowohl drinnen wie auch draußen Pflanzen anbaust. In meinem Fall kam es dazu gerade zu Beginn des Outdoor-Anbaus, also beschloss ich, dass Bruce Banner Auto® (SWS91) in meinen Garten kommt, und Sweet Cherry Pie® (SWS92) mein Mitbewohner im Haus wird. Und so begann es: mit drei OutdoorSamen Bruce Banner Auto® und vier Samen Sweet Cherry Pie® für den Indoor-Bereich,

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jeweils in 30-Liter-Töpfen. Am 21. Tag hatten sich die Bruce Banner Auto®-Pflanzen schon vollkommen an das Sonnenlicht gewöhnt und waren etwa 20 cm groß gewachsen. Die Sweet Cherry Pie®-Pflanzen waren erwartungsgemäß im Vergleich dazu etwas zurückgeblieben, sie waren etwa 16 cm groß. Am 28. Tag erschienen am Outdoor-Team bereits die ersten Narben. An demselben Tag änderte ich den Lichtzyklus im Zuchtzelt von 18/6 zu 12/12. Ende Juni, am 63. Tag, waren die drei Bruce Banner Auto®-Pflanzen erntereif. Alle Knospen prangten in wundervollen Farben, von fantastischen Düften umhüllt. Nach achteinhalb Wochen Blüte standen auch alle vier Sweet Cherry Pie®-Pflanzen bereit,

ihr Duft war ebenfalls einfach hinreißend. Die getrocknete Ernte der drei Bruce Banner Auto®-Pflanzen betrug 372 Gramm, während die vier Sweet Cherry Pie®-Pflanzen 315 Gramm Ernte abgaben. Der Geschmack der Sweet Cherry Pie® erinnert an Hausgebäck und Kirschen. Was die Wirkung angeht, ist diese Pflanze ideal für die Fans von Indica-Sativa-Hybriden, da sie mit ihrer entspannenden und ausgewogenen Wirkung bei der Entfaltung der Kreativität behilflich sein kann, während sie die Fokussierung und Konzentration anregt. Die beiden Sorten aber passen perfekt zusammen. Es ist eben eine süße Symbiose. (x)



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Anbaubericht Red Pure Auto CBD® Beliebteste Red Pill Therapie von Sweet Seeds®

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in und wieder hat eine Cannabissorte die Kraft, all unsere Sinne zu erfreuen. Mit Red Pure Auto CBD® (Sweet-Seeds®-Sorte SWS81) könnt ihr Sie alle Freuden genießen, welche die Cannabispflanze zu bieten hat, ohne die psychoaktive Wirkung von THC zu erleben. Sie ist schnell, süß, einfach zu züchten und enthält eine Menge CBD, die sie zu einer hervorragenden Option für therapeutische und medizinische CannabiskonsumentInnen macht, aber auch für alle anderen konsumentInnen, die gewöhnlich THC konsumieren, aber auch gerne mal köstliches Gras rauchen oder vaporisieren wollen, um bei bestimmten Aktivitäten nicht high zu werden. Und das ist nicht alles. Ungefähr 95 % der Exemplare entwickeln die schönsten lila Blüten, die ich je bei einer Cannabispflanze gesehen habe, und dies ist auch ein therapeutisches Merkmal, wie ich weiter unten beschreibe. Diese Sorte ist die Hybride aus der Kreuzung von dem zuvor erwähnten Sweet Pure CBD® und dem erstaunlichen rot blühenden Klassiker Red Poison Auto® (SWS39). Sie weist sehr niedrige THC-Werte zwischen

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0,4 % und 0,5 % und hohe CBD-Werte zwischen 15 % und 17 % auf. Dies ist ein Verhältnis von THC zu CBD zwischen 1:15 und 1:20. Das Raucherlebnis war super angenehm. Schon als die Buds gemahlen wurden, erfüllten schöne Düfte von Erdbeeren und Blaubeeren den Raum. Das Rauchen zeigt die saurere Seite dieser Aromen, aber völlig angenehm, mit einem anhaltenden Geschmack, den man noch 10 Minuten nach dem Rauchen oder Vaporisieren einiger Blütenkelche spüren kann. Dann kommt der Effekt ... Wenn man glaubt, nichts zu spüren, erfüllt ein Gefühl der Ruhe und Entspannung Körper und Muskeln. Dann kommt auch der Geist zur Ruhe. Ein perfekter Rahmen für Meditation oder gute Nachtruhe. Oder, wie ich am Anfang sagte, ein idealer Effekt für Momente, in denen man den guten Geschmack von Cannabis spüren möchten, ohne high zu werden. Innerhalb einiger Monate gelang es mir, vier Weed Jars mit echten Medikamenten zu füllen, das süßeste Weed der Welt ohne psychoaktive Effekte, ausreichend für ein Jahr. (x)


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Cannabiskekse auf Rezept: Gesetzesänderung in Israel

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ald schon wird in Israel medizinisches Cannabis über Apotheken vertrieben werden. Ein entsprechendes Gesetz des israelischen Gesundheitsministeriums wird es mehr Ärzten in Israel erlauben, den natürlichen Schmerzkiller zu verschreiben, ebenso werden mehr Lizenzen zum Anbau vergeben werden. Wie der Times of Israel zu entnehmen ist, wird die gesamte Produktions- und Versorgungskette des medizinischen Cannabis streng überwacht, damit es nicht auf den Schwarzmarkt gerät. Das Ziel der Reform ist es, das System zur Verschreibung und zur Abgabe von medizinischem Cannabis von Grund auf zu erneuern. Der Prozess, den PatientInnen durchlaufen müssen, soll gestrafft werden: Jene, die Cannabis wirklich benötigen, sollen es schnell, einfach und ohne Bürokratie bekommen. „Es gibt keinen Grund, den Zugang für Menschen, die Cannabis wirklich benötigen, zu erschweren, nur weil jemand anderes es illegal nutzen könnte“, sagte der is-

raelische Gesundheitsminister Yaakov Litzman. Die Reform muss nun noch formal abgesegnet werden, es wird aber erwartet, dass der Entwurf angenommen wird. Im derzeitigen System müssen die PatientInnen zum Teil sehr lange warten, bis sie endgültig das Rezept in Händen halten. Das kommt daher, dass nur 36 Ärzte die anerkannte Ausbildung und damit die Berechtigung haben, Cannabis zu verschreiben. Das soll sich nun ändern – der Gesundheitsminister will mehr Ärzte ausbilden und lizenzieren lassen. Auch soll jede Apotheke, die gewisse Kriterien erfüllt, medizinisches Cannabis – in Form von Blüten, Joints, Keksen und Extrakten – an PatientInnen verkaufen dürfen. Bisher war es gerade mal acht ProduzentInnen erlaubt, ihre medizinischen Cannabisprodukte über einige eigens dafür geschaffene Geschäfte zu veräußern. Die Gesetzesreform wird es in Zukunft einem/einer jeden ProduzentIn ermögli-

chen, Cannabis zu kultivieren, wenn im Vorhinein eine Lizenz beantragt wurde. Weiterhin sieht die Reform vor, ausländische ProduzentInnen mit ins Boot zu holen sowie israelisches Cannabis zu exportieren.

STARTER KIT Der einfachste Weg, erstklassige Blüten zu züchten. Gestützt auf 22 Jahre pflanzenspezifischer Forschung, enthält das Advanced Nutrients Starter Kit unser komplettes Sortiment an erstklassigen Nährstoffen, die entwickelt wurden, um üppige Erträge von schweren, potenten Knospen zu produzieren, ohne den Aufwand zusätzlicher Testgeräte. Das Starter Kit stellt Growern die Advanced Nutrients pH Perfect Technologie vor - das einzige System auf der Welt, das den pH-Wert automatisch an den Sweet Spot anpasst - sowie unsere fünf meistverkauften Nährstoffe, die von Top-Growern in 107 Ländern getestet wurden. • pH Perfect Sensi Grow Part A+B - Liefert optimale Makro-, Mikro- und Sekundärnährstoffe für eine kräftige Vegetation • pH Perfect Sensi Bloom Part A+B - Versorgen Sie Ihre Pflanzen mit präzisen NPKVerhältnissen plus Mikro- und Sekundärnährstoffen für eine produktive Blüte • Voodoo Juice - Entfesseln Sie größere Erträge mit unserem Flaggschiff-Wurzelexpander • Big Bud - Maximieren Sie das Gewicht der Knospen mit dem gefragtesten Bud Bulker der Branche • Overdrive - Halten Sie die Spitzenleistung der Pflanze bis zur Ziellinie aufrecht • Bud Candy - Optimieren Sie die Bedingungen, um das Blütenwachstum zu steigern und die erwünschten Aromen und Geschmacksrichtungen zu verstärken • B-52 - Stärken Sie Ihre Pflanzen mit Vitamin B1 und Kelp Jedes Kit enthält eine Trichom-Lupe, einen Messbecher, eine Futtertabelle und zwei 10mlPipetten, die es einfacher denn je machen, das Beste aus Ihrem Garten herauszuholen.

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Lemon Tree™

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emon Tree™ ist eine preisgekrönte Kombination der beiden USKlassiker Lemon Skunk und Sour Diesel, durchzogen mit köstlich hohen Limonen- und MyrcenGehalten. Dieser einfach anzubauende, perfekt ausbalancierte 55-prozentige Indica-Hybrid liefert beträchtliche Erträge saftiger und kompakter hellgrüner Buds, die mit einer dicken Schicht von Trichomen überzogen sind. Die freigesetzten frischen Zitronenaromen sind bereits beim Anbau einer wahrer Genuss für die

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Sinne. Indoor erreicht diese Pflanze nach einer relativ kurzen Blütezeit von nur 65 bis 70 Tagen mit Low-Stress-Techniken eine Endhöhe von etwa 90 bis 100 Zentimeter, bei einem Ertrag von bis zu 650 g/m2 . Durch die längere Entwicklungszeit beim OutdoorAnbau kann Lemon Tree™ bis zu zwei Meter hoch werden und zwischen Mitte und Ende Oktober eine Ernte von bis zu 1,5 Kilo pro Pflanze abwerfen. (x)



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Nimmt die Bundeshauptstadt ins Visier: „Hanf – der etwas andere Bioladen“ eröffnet in Februar 2022 im ECE Tempelhofer Hafen die 17. Filiale (Foto: Josef König)

Ermittler durchkreuzen Cannabis-Legalisierung Obwohl in den letzten Jahrzehnten das Interesse an umweltfreundlichen Technologien und damit auch an umweltfreundlichen Baustoffen ständig gestiegen ist, werden noch immer relativ wenige Passivhäuser gebaut. Nach den Energiesparrichtlinien der EU können ab 2020 nur noch Passivhäuser mit einem Schadstoffausstoß von fast Null gebaut werden. Wie kommt der Hanf dabei ins Spiel?

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napp drei Monate nach dem Start der Chemnitzer Einzelhandelsfiliale von „Hanf – der etwas andere Bioladen“ im ersten Obergeschoss des Neefeparks kamen um 10 Uhr Kunden der etwas anderen Art: Fünf Kriminalbeamte der Polizeiinspektion Chemnitz und zwei Mitarbeiter des Chemnitzer Gewerbeaufsichtsamtes statteten dem 80 Quadratmeter großen Laden einen unangemeldeten Besuch ab: Die Ermittler haben Hanfprodukte im Wert von 17.000 Euro mitgenommen. Geisterfahrende Ermittlungsbehörden Die neue Ampel-Bundesregierung will Cannabis legalisieren, die Hetzjagden geht indes weiter. In Chemnitz und München haben Zoll und Staatsanwaltschaft die Zeichen der Zeit noch nicht gehört. Nicht einmal der brave Verwandte Cannabidiol (CBD) des rauscherzeugenden Tetrahydrocannabinols (THC) ist vor den Ermittlern sicher. Am Tag eins der neuen Bundesregierung haben Ermittler der Kriminalpolizei Chemnitz Hanftees und Cannabidiol- (CBDProdukte) in der Filiale von „Hanf – der

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etwas andere Bioladen“ in Chemnitzer Neefepark beschlagnahmt. Der Vorwurf lautet auf „Handel mit Betäubungsmitteln“. 14 Tage später schlug die Stadt Chemnitz am 20. Dezember 2021 erneut zu: Fast 80 Prozent der Produkte wurden mit einem Verkaufsverbot überzogen. In München haben Zoll und Staatsanwaltschaft am Mittwoch (15.12.21) im XDreams Gifthouse (München/Rosenheimerstraße 42) rund 20 Produkte von CBD-Öl bis CBD-Blüten und Kristalle sichergestellt. Ungeachtet der Willkür-Maßnahmen durch die Behörden geht die Expansion von „Hanf – der etwas andere Bioladen“ weiter. Anfang Februar eröffnet die 17. Filiale im ECE Tempelhofer Hafen (Tempelhofer Damm 227, 12099 Berlin). Wenzel Cerveny: „Die Premiere in Wolfsburg ist geglückt. Die gute Lage der Shopping-Malls zieht viele Kunden für unsere nachhaltigen Hanfprodukte an.“ Der Sprung in die Bundeshauptstadt sei wegen der Legalisierungspläne der Ampel-Koalition von besonderer Bedeutung für das Unternehmen. (x)




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