Medijuana 67

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DOSIERUNG VON CBD-ÖL

Wie viel CBD brauche ich?

CANNABIS IN DEUTSCHLAND

Kommt nur eine Legalisierung light?

DER DUFT EINER BLUME

Die Wirkung oder der Geruch am wichtigsten ist?

INTERNATIONALEN DROGENPOLITIK

„Cannabis-Regulierung ist humanitäre Maßnahme“

Medical & Harm Reduction Magazine Nr. 66 2/2023 April–Mai 18+

Liebe Leute!

Während die ganze Welt und somit auch die Cannabis-Industrie aufgrund der steigenden Energiepreise und einer seit langem nicht mehr dagewesenen Inflation mit ernsthaften Herausforderungen konfrontiert ist, scheint auch die Legalisierung in Europa langsamer voranzuschreiten. Damit einhergehend ist die Frage in den meisten Ländern Europas nicht, ob die Legalisierung notwendig ist oder sein wird, sondern, wie sie realisiert werden kann.

Indessen ist die Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen (Commission on Narcotic Drugs, CND) zu einer Sitzung zusammengekommen, um die gemeinsame Strategie der internationalen Drogenpolitik aufeinander abzustimmen. „Die in Deutschland geplante Cannabis-Regulierung ist eine humanitäre Maßnahme“, sagte Wenzel Cerveny (61), der Vorsitzende des Cannabis Verbands Bayern (CVB), bei einer der Veranstaltungen der UN-Drogenkonferenz in Wien. Ausführlicher über das Ereignis berichten wir in unserem Artikel.

Die Legalisierung in Deutschland wäre sicherlich nicht nur für die Deutschen ein Segen, doch scheint sich das Tempo in gewissem Maße zu verlangsamen, was deshalb besorgniserregend ist, weil es wichtig wäre, das Gesetzgebungsverfahren vor den Wahlen 2024 abzuschließen, und auch der Bundestag noch darüber abstimmen müsste. Eine parlamentarische Mehrheit gibt es zwar dafür, doch wird die Entschlossenheit der Regierungskoalition zunehmend in Frage gestellt, allerdings gäbe es auch für die derzeitige Situation eine gute Lösung. Davon handelt unser neuester Artikel zu diesem Thema.

IM PRESSUM

Chefredakteur: Gabor Holland

Autoren: Bob Arctor, C. Anna Histic, Jack Pot, Anatol Zweig, Tamás Kardos, Brie Viland, Josef König

Übersetzung: Eva Zador

Design: Judit Bódi

Herausgeber: Medijuana Publishing GmbH

1050 Wien, Franzensgasse 11/1

E-Mail: office@medijuana.eu

Web: www.medijuana.eu

Nicht anders verhält es sich in den Niederlanden, wo viele die Drogenpolitik der sogenannten „Hintertür“ und die Flut von englischen Drogentourist:innen in Amsterdam leid sind. Außer zahlreichen Maßnahmen wäre es sicherlich eine Legalisierung auf europäischer Ebene, durch die sich traurige Situation in den Niederlanden verbessern könnte und nicht alle nach Amsterdam pilgern müssten, um auf legale Weise Cannabis zu kaufen. Vor allem, da Cannabis in den Niederlanden nie legal war. Einer unserer Artikel berichtet ausführlicher über die Situation in den Niederlanden.

Mittlerweile hat auch Malta verkündet, Cannabis-Klubs zu genehmigen, was zwar ein Rückschritt im Vergleich zu den früheren Versprechen einer vollkommenen Legalisierung ist, aber immer noch besser als das vorherige Verbot.

Das Wachstum der Cannabis-Industrie und die Möglichkeiten der in diesem Bereich tätigen Firmen sind stark vom rechtlichen Status der Pflanze beziehungsweise von den Gesetzen zur Regulierung solcher Unternehmen beeinflusst. Im Zusammenhang damit kann man es vielleicht als gute Nachricht verbuchen, dass Twitter als erste der großen Social-Media-Plattformen das Werbeverbot für Firmen, die sich mit Cannabis befassen, aufgehoben hat und – wenn auch mit Bedingungen – erlaubt, Werbung für Cannabis und THC-haltige Produkte zu machen. Inwiefern diese Entscheidung von der rechtlichen Situation des Cannabis oder der Meinungsfreiheit handelt, und inwiefern es dabei um die Marktposition von Twitter geht, das weiß vielleicht nur Elon Musk, mit dem wir zwar in vielen Dingen nicht einer Meinung sind, doch können wir diese Entscheidung durchaus unterstützen.

Im Gegensatz zu den großen Tech-Multis kann man bei uns auch jetzt Cannabissorten vorstellen. Diesmal nehmen wir ein Neuheiten von Barney’s Farm unter die Lupe: Mimosa x Orange Punch Auto.

IN ZUSAM M ENARBEIT MIT

Der Herausgeber von Medijuana weist alle Leserinnen und Leser darauf hin, dass der Handel mit lebensfähigen Hanfsamen sowie Verkauf, Besitz und Lieferung derselben in mehreren Mitgliedsstaaten der Europäischen Union als illegal gelten! Sämtliche Inhalte sind zu Informations- bzw. Unterhaltungszwecken gedacht. Wir möchten keineswegs dazu beitragen, dass jemand in seiner Heimat bestehenden Gesetzen zuwiderhandelt. Es ist nicht Anliegen des Herausgebers von Medijuana, irgendjemanden zur illegalen Nutzung der in der Broschüre erwähnten Produkte anzuregen. Der Herausgeber trägt keine Verantwortung für Aussagen, die auf verkauften Anzeigenflächen erscheinen. Sämtliche Meinungen im Redaktionsteil stammen von den Autoren und decken sich nicht in jedem Falle mit dem Standpunkt des Herausgebers. Gelegentlich ist es nicht möglich, den/die InhaberIn des Urheberrechts zu identifizieren oder mit ihm/ihr Kontakt aufzunehmen, daher übernehmen wir im Falle des Nachweises von begründeten Urheberrechtsansprüchen auch im Nachhinein die Zahlung einer bestimmten Vergütung. Wir gehen bei sämtlichen Texten und Bildern bis zur Erklärung des Gegenteils davon aus, dass sie uns zur Veröffentlichung zugesandt wurden. Für die Vervielfältigung der Broschüre –auszugsweise oder als Ganzes – ist die schriftliche Erlaubnis des Herausgebers erforderlich, auch wenn die Vervielfältigung nicht zu kommerziellen Zwecken erfolgt. Alle Rechte vorbehalten!

Medical & Harm Reduction Magazine 1 INDEX BARNEY’S FARM 36–37 CANNA U2 C ANNATRADE 2 5 CULTIVA HANFEXPO 39 HAN F.COM U 3, 40 HANFLIESL.AT 35 G ROWDISKONT 35 J ACK HERER CUP 30 LUCY’S RAUSCH 4 M ARY JANE BERLIN 15 MEDIJUANA CBD U 4, 5, 8, 17 MEDIJUANA CBD WEBSHOP 27 NACHTSCHATTEN VERLAG 38 N EAR DARK 11 SW EET SEEDS 32 –33 XPERT NUTRIENTS 3 1, 35
MEDI+GREEN ENDE FEBRUAR WURDEN DIE ERSTEN CANNABISKLUBS IN MALTA REGISTRIERT 4 TWITTER ERLAUBT CANNABIS-WERBUNG 5 CANNA+GLOBE KOMMT NUR EINE LEGALISIERUNG LIGHT? 6 –7 MEDI+GREEN PLAGRON ORGANISCHE DÜNGEMITTEL VON ZÜCHTERN ALS BESTE GEWÄHLT 8 „CANNABIS-REGULIERUNG IST HUMANITÄRE MASSNAHME“ 9 CANNA+GLOBE FACT UND CHECK 10–11 Wird Cannabis in den Niederlanden legal? DER DUFT EINER BLUME 12–14 Die Wirkung oder der Geruch am wichtigsten ist? MEDI+GREEN MEHR ALS NUR EINE FREIZEITDROGE 16 Die Heilwirkungen von THC werden unterschätzt 2 I N HALT 9 10 18 4 17 26 8
MEDI+GREEN DR. MECHOULAM, DER ENTDECKER DES THC 17 UND DES CBD, IST GESTORBEN MEDIZIN 18–19 DOSIERUNG VON CBD-ÖL Wie viel CBD brauche ich? 22–23 DOSIERUNG VON CBD-ÖL (TEIL 2) Mit einer niedrigen Dosis beginnen und langsam steigern MEDI+GREEN Eine Anleitung zur Auswahl des idealen CBD-Öls 26 NATÜRLICHES ODER SYNTHETISCHES CBD? 29 WAS MACHT CANNABIS MEDIZINISCH? Eine komplexe Antwort auf eine scheinbar einfache Frage VOL LBLUT DIE BESTEN SAMEN VON SWEET SEEDS® FÜR DAS 32 JAHR 2023 36 M IMOSA X ORANGE PUNCH AUTO™ MEDI+GREEN 40 HANF.COM STARTET PARTNER-KONZEPT Mit CBD-Shop nach erprobtem Geschäftsmodell selbstständig machen 12 3 22 6 29 40 I N HALT

Ende Februar wurden die ersten Cannabis-Klubs

in Malta registriert

Die ersten Genehmigungen für Cannabis-Klubs können in Malta seit dem 28. Februar 2023 beantragt werden. Die maltesische Cannabis-Behörde hat ihre endgültigen Konditionen für die Beantragung der Klubgenehmigungen bekannt gegeben. In Malta ist dies die einzige Möglichkeit, um sich Cannabis für den Freizeitkonsum zu beschaffen, doch ist außerdem auch ein Anbau zu Hause möglich.

Die von der Cannabis-Behörde vorgeschriebenen Bedingungen bestimmen, dass es sich dabei um Non-Profit-Klubs handeln muss und sie nur Cannabis aus eigenem Anbau anbieten dürfen. Die Samen können aus dem Ausland importiert werden, ein Klub darf höchstens über 500 Mitglieder:innen verfügen, und es ist nicht erlaubt, dass er für sich selbst Werbung macht beziehungsweise im Namen das Wort Cannabis führt. Die Gründungsmitglieder:innen des Clubs dürfen nicht als Straftäter:innen im Bereich der Geldwäsche registriert sein.

Die Genehmigungsgebühr beträgt für die ersten 50 Mitglieder:innen mindes -

können für weitere drei Jahre verlängert werden. Das in den Klubs verkaufte Cannabis muss über ein Etikett verfügen, das auf den Inhalt und die Risiken des Konsums hinweist.

Jede Person über 18 Jahren kann Mitglied in einem Klub werden, allerdings ist der Zugang zu bestimmten Produkten mit hohem THC-Gehalt für Personen unter 21 Jahren eingeschränkt. Vorerst ist nicht klar, ob in den Cannabis-Klubs selbst das Rauchen von Cannabis erlaubt sein wird.

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Twitter erlaubt Cannabis-Werbung

Der vor Kurzem von Elon Musk übernommene Twitter-Konzern sieht auf dem Cannabis-Markt einen realen Wettbewerbsvorsprung, spricht aber dabei von Meinungsfreiheit. Nehmen wir einmal an, dass dem neuen Eigentümer in diesem Fall beides wichtig ist.

Die neuen Richtlinien von Twitter ermöglichen in den USA die Werbung für Cannabis- und THC-Produkte. Hersteller:innen und Händler:innen durften auf Twitter bislang nur für CBD-Produkte zur äußerlichen Anwendung werben. Das verursachte den CannabisFirmen Schwierigkeiten, denn viele konnten somit auf einer der größten Social-MediaPlattformen keine Werbung machen.

Die neuen Richtlinien ermöglichen den Twitter-User:innen ab jetzt, dass sie ihre Marken und Informationsinhalte im Zusammenhang mit Cannabis in den folgenden Produkt- und Dienstleistungskategorien bewerben dürfen:

• CBD und ähnliche cannabinoide Produkte

• T HC und ähnliche Produkte

• Produkte und Dienstleistungen im Zusammenhang mit Cannabis,

beispielsweise Lieferservice, Labore, Herstellungstechnologien, Suchmaschinen, Events usw. Cannabis-Firmen, die auf der Plattform Werbung machen möchten, müssen das Genehmigungsverfahren von Twitter für Werbungtreibende durchlaufen, um sicherzustellen, dass sie legal arbeiten.

Folgende Einschränkungen für TwitterAnzeigen gelten nach wie vor:

• E s ist NICHT erlaubt, in der Anzeige Minderjährige anzusprechen, die Landingpage muss über eine Altersgrenze verfügen, der Verkauf muss durch eine Altersgrenze verifiziert werden.

• E s ist NICHT erlaubt, Figuren, Sportler:innen, Prominente oder Bilder/Icons zu verwenden, die Minderjährige ansprechen.

• E s ist NICHT erlaubt, in den Werbungen Minderjährige oder schwangere Frauen als Models zu verwenden.

• E s ist NICHT erlaubt, Wirksamkeit oder gesundheitliche Vorteile zu behaupten.

• E s ist NICHT erlaubt, falsche oder in die Irre führende Behauptungen zu formulieren.

• E s ist NICHT erlaubt, den Gebrauch von Cannabis-Produkten darzustellen.

• E s ist NICHT erlaubt, Personen darzustellen, die Cannabis konsumieren oder unter Einfluss stehen.

• E s ist NICHT erlaubt, zum Transport über Staatsgrenzen aufzufordern.

Elon Musk

Kommt nur eine Legalisierung light?

Das Warten der Weed-Gemeinde hält an. Noch hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sein Cannabis-Gesetz bis Ende März nicht vorgestellt, da wabern wilde Spekulationen durch das Netz.

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ach Informationen von „Die Welt“ verstoßen die bisherigen Pläne zur Cannabis-Legalisierung sowohl gegen EU-Recht als auch gegen internationales Recht. Experten spekulieren der Zeitung zufolge über drei Modellregionen, in denen Erwachsene an wissenschaftlichen Pilotprojekten in einzelnen Städten teilnehmen können.

Von einer Legalisierung light gehen andere Insider aus. Demnach soll Cannabis aus dem deutschen Betäubungsmittelgesetz (BtMG) gestrichen werden. Der Besitz von 20 Gramm soll entkriminalisiert werden. Der Eigenanbau von drei bis fünf Pflanzen soll erlaubt sein. Über sogenannte Cannabis Social Clubs (CSC) soll Cannabis verteilt werden. Vom Traum lizensierter Fachgeschäfte müssen sich Konsumenten verabschieden. Die Lightversion der Legalisierung soll in den nächsten drei bis sechs Monaten umgesetzt werden.

Die schnelle Entkriminalisierung ist eine wesentliche Forderung: „Die Hexenjagd auf den CBD-Handel muss ein Ende finden“, reagierte Wenzel Cerveny, Vorsitzender des Cannabis Verbandes Bayern (CVB), positiv auf ein Urteil. Mitte Februar 2023 hatte das Amtsgericht Fulda mehrere Jungunternehmer eines Cannabis-Start-ups vom Vorwurf des fahrlässigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln freigesprochen – der Fall ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Das Gericht ging davon aus, dass der THC-Gehalt in den Produkten keine Rauschwirkung entfalten könnte.

Eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) in Karlsruhe kann Auswirkungen auf die Legalisierung von Cannabis haben. Bis zum Frühsommer will

das höchste deutsche Verfassungsgericht über mehrere Richtervorlagen entscheiden, ob das bisher strafbewehrte Cannabis-Verbot verfassungskonform ist.

Apropos Verbot: Der Cannabis-Wirkstoff Hexahydrocannabinol (HHC) ist in Österreich im März 2023 verboten worden. HHC ist eines von mehr als 100 Cannabinoiden, das in der Hanfpflanze vorkommt, es wird synthetisch im Labor extrahiert. Das Auftauchen dieser gefährlichen Variante nennt Kristin Lütke, drogenpolitische Sprecherin der FDP im Bundestag, als Grund für legales Cannabis: „Wenn Cannabis legalisiert wird, gibt es für Konsumentinnen und Konsumenten keinen Grund mehr, auf gefährliches HHC auszuweichen.“

Die Freigabe von Cannabis zu Freizeitzwecken kann einen ähnlichen Hype wie im Medizinsektor auslösen. Seit der Verabschiedung des Cannabis-als-Medizin-Gesetzes 2017 hat sich laut Experten der Verbrauch innerhalb von fünf Jahren von einer Tonne auf 11 Tonnen im Vorjahr entwickelt. Etwa 300.000 Patienten kommen in den Genuss von Cannabis. 2,6 Tonnen der Pflanze werden in Deutschland angebaut, zusätzliche 21 Tonnen werden imponiert.

Mit einer Legalisierung von Freizeit-Cannabis entsteht laut Experten in Deutschland einer der größten Märkte weltweit. Bereits heute konsumieren vier Millionen Menschen – trotz eines Verbotes in Deutschland. Auf bis zu 800 Tonnen Cannabis soll der Bedarf bei einer Legalisierung steigen – die Branche wittert nicht umsonst den großen Hype.

text: Von Josef König

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Wenzel Cerveny

Plagron organische Düngemittel von Züchtern als beste gewählt

Am vergangenen Wochenende wurden die renommierten GrowDiaries Awards auf der Messe in Barcelona (Spanien) ausgereicht. Plagron gehörte zu den großen Gewinnern und konnte zwei Auszeichnungen in Empfang nehmen: den ersten

Platz für beste organische Dünger und den zweiten Platz für Düngemittel insgesamt.

Plagron Marketing-Manager Michel: „Dies sind wirklich tolle Auszeichnungen, da die Züchter selbst abstimmen konnten. Das sind genau die Menschen, die sich leidenschaftlich um ihre Pflanzen kümmern und unsere Produkte täglich nutzen. Es ist wirklich ein Ehre, von ihnen eine derartige Anerkennung zu erhalten. Was das Ganze noch spezieller macht ist die Tatsache, dass es unabhängige Auszeichnungen sind, die von GrowDiaries vergeben werden. Das heißt unsere Produkte selbst wurden ausgezeichnet. Damit zeigt sich mal wieder, dass herausragende Qualität unschlagbar ist. Wir sind wirklich sehr stolz darauf, dass all diese leidenschaftlichen Züchter uns ihre Stimme gegeben haben. Das bestärkt uns in unserem Anliegen, leidenschaftliche Züchter weltweit zu unterstützen.“

Die Online-Plattform GrowDiaries ist die zentrale Anlaufstelle für leidenschaftliche Cannabis-Züchter. Dort können sie ihre persönlichen Anbauberichte teilen, mit anderen

Züchtern über Anbaufragen diskutieren und an allen möglichen Wettbewerben teilnehmen. In diesem Jahr veranstaltet die Plattform die zweiten jährlichen GrowDiaries Awards. Alle Mitglieder konnten für ihre Favoriten in verschiedenen Kategorien wie bester Züchter, bestes Anbauzelt, bester Cannabisdünger usw. abstimmen. Der Stichtag war der 1. März und die Awards wurden eine Woche später auf der Spannabis ausgereicht. Diese in Barcelona stattfindende Messe ist eine der renommiertesten Fachmessen in der Cannabisbranche und zieht jährlich mehr als 30.000 Besucher an.

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MEDI+GREEN

Die Reform der aktuellen Drogenkontrollmodelle erfordert laut Cerveny einen humanitären Ansatz. Die geplante Regulierung des Cannabis-Marktes in Europas größter Volkswirtschaft werde die Menschenrechte der Konsumenten garantieren, das Monopol des Schwarzmarktes beenden und die Gesundheit junger Menschen schützen. Der erschwerte Zugang zu Cannabis und die bessere Aufklärung über Drogen sollten die aufstrebende Industrie begleiten, so Cerveny.

Der Cannabis Verband Bayern hat sich mit mehreren Organisationen der Zivilgesellschaft im Rahmen der 66. Sitzung der Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen zusammengeschlossen. Das Knowmad Institut (Rev. Martin Díaz/Joachimsthal), LEAPDeutschland (Vorsitzender Hubert Wimber/ Münster) und der Cannabis Verband Bayern (Wenzel Cerveny/München) haben zusammen mit dem Elternkreis Wien (Obmann Josef Rohaczek) und REDUC - Brazilian Harm Reduction and Human Rights Network die Veranstaltung "Menschenrechte und Drogenpolitik: Regulierung von Cannabis als humanitäre Maßnahme" organisiert, um die Debatte darüber zu fördern, wie die Regulierung von Cannabis zu einer gerechteren Gesellschaft beitragen kann.

Zum Auftakt der UN-Drogenkonferenz hatte der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, die Bedeutung gesundheitlicher Antworten auf das globale Drogenproblem: „Wir müssen endlich mehr dafür tun, die Nachfrage nach gefährlichen Drogen zu reduzieren. Und das klappt eben nicht, indem man sie einfach nur verbietet.“ Es sei eine effiziente und nachhaltige Präventionsarbeit, die gerade die Menschen im Blick habe, die besonders gefährdet seien. In seiner Rede machte Blienert deutlich, dass Drogenpolitik stets im Einklang mit den Menschenrechten auszugestalten sei.

Die Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen (Commission on Narcotic Drugs, CND) hat sich getroffen, um gemeinsame Strategien in der internationalen Drogenpolitik abzustimmen. „Die in Deutschland geplante CannabisRegulierung ist eine humanitäre Maßnahme“, sagte Wenzel Cerveny (61), Vorsitzender des Cannabis Verbandes Bayern (CVB), auf einer Veranstaltung der UN-Drogenkonferenz in Wien.

„Cannabis-Regulierung ist humanitäre Maßnahme“
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Trafen sich auf der UN-Drogenkonferenz in Wien (v. r.): Wenzel Cerveny (Cannabis Verband Bayern), der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, sowie Martin Díaz und Daniela Kreher vom Knowmad Institut/Joachimsthal

Fact und Check

Wird Cannabis in den Niederlanden legal?

Mit nahezu 600 Coffeeshops gelten die Niederlande für die meisten als das Grasparadies Europas, wo Marihuana, Haschisch, Space Cakes und allgemein alles, was mit Cannabis zu tun hat, am frühesten legalisiert wurden. Doch inwiefern stimmt diese Behauptung?

Zur Beantwortung dieser Frage sollte erst einmal geklärt werden, was wir eigentlich unter Legalisierung verstehen. Wenn wir an einen regulierten Cannabismarkt denken, wo die Einzelhändler in Besitz entsprechender Genehmigungen mit Banderolen versehenes Cannabis, das einer Qualitätskontrolle unterzogen wurde, an erwachsene Kund:innen verkaufen dürfen, dann ist das niederländische Modell weit von einer Legalisierung entfernt. Entgegen der landläufigen Meinung ist in den Niederlanden nämlich nicht nur der Handel nicht legal, sondern auch der Besitz und die

Herstellung sind es nicht. Das Schlüsselwort lautet Toleranz. Der Verkauf von Cannabis ist illegal, aber nicht strafbar.

Eine Regulierung mit praktischem Ansatz

Wie aber ist diese verdrehte Regulierung zustande gekommen? Die Niederlande haben bereits in ihrem Opium Act von 1986 Cannabis als „Softdrug“ gesetzlich von den gefährlichen Drogen unterschieden. Das primäre Ziel dieses Gesetzes war es, den

gesellschaftlichen und individuellen Risiken des Drogenkonsums vorzubeugen oder sie zu vermindern. Das Gesetz anerkennt, dass das Strafrecht sich nicht für die Handhabung von Drogenproblemen eignet und wünscht, eine vernünftige Beziehung zwischen den Risiken und den fachpolitischen Maßnahmen zu schaffen. Das Gesetz hat das Verbot von Cannabis nämlich aufrechterhalten, doch da Cannabis ein geringeres Risiko birgt als Heroin, Kokain oder andere vom Gesetz als hart bezeichnete Drogen, toleriert der niederländische Staat den Be-

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sitz von fünf Gramm Marihuana oder Haschisch und den Anbau von maximal fünf Pflanzen. Zu dieser Zeit öffneten die primären Schauplätze der Cannabis-Toleranz, die Coffeeshops. Diese Cafés dürfen nur von Erwachsenen besucht werden und außer Cannabis ist es nicht erlaubt, andere Drogen zu verkaufen, so auch keinen Tabak oder Alkohol. Die Coffeeshops dürfen nicht mehr als 500 Gramm Cannabis auf einmal lagern, sich nicht in der Nähe von Schulen befinden und auch keine Werbung für ihre Produkte machen.

Das Hintertür-Paradox

Die Politik der Duldung führte zu zahlreichen positiven Ergebnissen. Unter anderem wurde der Handel von Cannabis erfolgreich von jenem anderer Drogen getrennt. Laut einer Erhebung wurden insgesamt 14 % der niederländischen Cannabis-Konsumierenden von Dealern auch andere Drogen angeboten, während dieser Anteil in Schweden bei über 50 % liegt. Gleichzeitig ist der Anteil des Cannabis-Konsums in den Niederlanden ähnlich oder niedriger als in den umliegenden Ländern und ändert sich im Einklang mit den europäischen Trends. Darüber hinaus generieren die Coffeeshops jedes Jahr Hunderte Millionen Euro an Steuern, an denen sich sonst Kriminelle bereichern würden.

So weit, so gut, doch hat die Politik der Duldung nicht dafür gesorgt, wie die Coffeeshops legal an das von ihnen verkaufte Cannabis gelangen. Der Anbau der Pflanze und die Herstellung sind nämlich nach wie vor verboten, wodurch das als „Hintertür“ bekannte Problem entstand. Kurz gesagt: Während Marihuana und Haschisch auf kontrollierte Weise über den Ladentisch verkauft werden, kommt der Nachschub unversteuert und illegal durch die Hintertüren in die Cafés. Das Cannabis wird erst mit dem Konsum in den Coffeeshops legal – oder besser gesagt, geduldet –, und erst dann wird die Steuer dafür entrichtet.

Wie sähe eine vollständige Legalisierung aus Demgegenüber gelten bei Legalisierungen, wie es sie etwa in Kanada und mehreren Dutzenden von US-Staaten gibt, strenge Vorschriften, wer zu welchen Bedingungen Cannabis herstellen darf und zu welchem Steuersatz an Einzelhändler verkaufen kann. Die Niederländer kämpfen seit Jahrzehnten für eine Reform der Toleranzpolitik, das heißt für die vollständige Legalisierung von Cannabis. In einer Umfrage aus dem Jahr 2015 haben 70 % der Befragten sich für eine vollständige Legalisierung von Cannabis und somit für die vollkommene Aufhebung des Schwarzmarktes ausgesprochen.

Die auch dort traditionell rechten und linken Parteien sind in dieser Frage jedoch weiterhin gespalten. Während die Grünen, die Liberalen und die Linke Cannabis eher legalisieren würden, sind die Rechte und die konservativen Parteien gegen eine vollständige Legalisierung und schlagen zeitweilig sogar weitere Verschärfungen vor. Dabei gibt es unter den Kund:innen der Coffeeshops offensichtlich Wähler:innen aller Parteien, wenn auch – das ist Fakt – nicht zu gleichen Teilen.

text: Gabor Holland

Der Duft einer Blume

Die Wirkung oder der Geruch am wichtigsten ist?

Was ist unsere Lieblingssorte? Nach welchen Gesichtspunkten treffen wir unsere Wahl? Der Duft einer Blume hat eine Wirkung auf uns, die sich mit nichts vergleichen lässt. Den Duft bestimmter Blumen mögen wir ausgesprochen gerne, auch wenn wir selbst nicht wissen, warum. Bei Cannabisblüten ist das nicht anders.

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Ob uns die Cannabisblüte ebenso wie alle anderen wohl an der Nase herumführt? Inwiefern zählen Gerüche, wenn wir uns für eine Cannabissorte entscheiden? Warum bevorzugen wir gerade eine bestimmte Sorte? Kann es sein, dass gar nicht die Wirkung, sondern der Geruch am wichtigsten dabei ist?

In dem heutigen Video reden wir ein bisschen über den Duft von Blüten, unter anderen von Cannabisblüten. Wir wissen seit langem, dass Gerüche eine sehr große Rolle dabei spielen, was wir am liebsten essen und trinken. Und erst recht bei unserer Lieblingsblume.

Wie aber sieht es bei Cannabispflanzen aus? Was bestimmt unsere Entscheidung? Warum empfinden wir bestimmte Sorten als angenehmer? Was beeinflusst uns in Wirklichkeit dabei, welche Sorte wir bevorzugen?

Wenn man kann, entscheidet man sich für Gras, das möglichst reinhaut – heißt es allgemein. Zählt aber tatsächlich nur die Wirkung und ist alles andere zweitrangig? Oder führt uns das Cannabis doch an der Nase herum?!

Auf diese Fragen haben Wissenschaftler Antworten gesucht und haben dabei viel Interessantes entdeckt.

Seit den Legalisierungen von Cannabis und der Ausdehnung des regulierten Handels sehen wir eindeutig, dass für viele Konsumierende neben der Pflanzensorte, der Anbauweise oder dem THC auch der Anteil an sonstigen Cannabinoiden ein Maßstab für Qualität ist. Allerdings haben wir einen noch wichtigeren Kompass, der außerdem immer zur Hand ist: nämlich unsere Nase!

Dank der Wissenschaft ist heute bereits bekannt, dass uns bei der Wahl jene Cannabissorte, die wir am meisten begehren, in Wirklichkeit an der Nase herumführt. Der Titel der Studie lautet „Die Nase weiß es: Es ist das Aroma, nicht das THC, das die subjektive Wirkung von gerauchtem und verdampften Cannabis vermittelt.“

Der Koautor der Studie ist Dr. Ethan Russo, dem wir auch den Nachweis der auf die Cannabinoide angewandten Theorie vom Zusammenspiel der Wirkungen zu verdanken haben. Hier geht es jedoch nicht um das THC oder das CBD, sondern um die Vorrangigkeit der Aromen.

Während der Untersuchung wurden gesunden Freiwilligen im Handel erhältliche Cannabisblüten gegeben. Bei der darauffolgenden Beantwortung eines anonymen Fragebogens zur Wirkung verbanden die Antwortgebenden die angenehmen Wirkungen entgegen der Erwartungen nicht mit den einzelnen Inhaltsstoffen und dem THC-Anteil, sondern entschieden sich eher für Sorten, deren Geruch sie am angenehmsten empfanden.

So heißt es in der Studie, dass das subjektiv angenehme Aroma positiv mit den

subjektiv angenehmen Wirkungen korreliert habe. Das heißt, wie im Fall eines guten Tees oder Kaffees signalisiert unsere Nase auch hier im Voraus, welcher Cannabistyp unsere Lieblingssorte sein wird.

Vermutlich überrascht auch jene Feststellung der Forscher nicht: „Weniger ist mehr.“

Dies trifft auch auf Cannabis zu.

Wir betonen: Hier geht es jetzt nicht um Patient:innen, sondern um gesunde Personen, die Cannabis zu Erholungszwecken konsumiert haben. Unter ihnen haben jene Versuchsteilnehmer:innen, die seltener und in geringeren Mengen konsumiert haben, über angenehmere Erlebnisse berichtet.

Die Forscher hatten den Freiwilligen nur die Vorgabe gemacht, dass sie zwischen dem Ausprobieren der Muster mindestens eine Pause von 48 Stunden einlegen sollten. Das

wurde von den meisten auch eingehalten. Interessant ist, dass diejenigen, die nach einem Konsum mindestens eine Woche pausierten, über viel bessere Erlebnisse berichteten. Sie konnten den Zauber des Neuen eher bewahren, und vielleicht muss man das gar nicht sagen, für sie war auch der hohe THC-Anteil nicht wichtig.

Aber zurück zu den Gerüchen!

Zitrusaromen oder erdige Aromen, der Duft von Orange oder Tanne sind nur einige Merkmale, die man bei der Charakterisierung von Cannabissorten üblicherweise hervorhebt.

Für die Aromen und Geschmäcker sind chemische Verbindungen namens Terpene zuständig. Heute wissen wir bereits, dass die Terpene nicht allein die Nase und die

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Geschmacksknospen verwöhnen, sondern auch an sich eine Heilwirkung besitzen. So können sie beispielsweise das Immunsystem stärken, Stress abschwächen, Schmerzen und Schlaflosigkeit lindern oder aber Entzündungen hemmen. Interessant ist außerdem, dass bestimmte Terpene die Schnelligkeit und die Zeitdauer beeinflussen, mit denen die Cannabinoide aufgenommen werden.

Das nach seinem Zitrusaroma benannte Terpen Limonen beschleunigt beispielsweise die Aufnahme des THC und verstärkt so dessen Wirkung. Demgegenüber hemmt das vom Eukalyptus bekannte Eucalyptol die Aufnahme des THC und mindert somit dessen Wirkung. Damit kratzen wir allerdings sicherlich nur an der Oberfläche, was das Potenzial der Terpene angeht. Mit Bestimmtheit lässt sich aber sagen, dass die Personen, die keine starken Wirkungen mögen, Zitrussorten besser meiden sollten!

Es muss noch viel geforscht werden, um die Eigenschaften der Terpene genau zu erkunden, und es ist wichtig zu beachten, dass ihre Wirkung auch von solchen Faktoren abhängig ist wie der Cannabissorte, dem Anteil anderer Wirkstoffe, der Verwendungsweise oder der Dosierung.

Allerdings wissen wir schon genug über die Terpene, um sagen zu können, dass ihnen bei der Bestimmung der medizinischen Cannabissorten eine wichtige Rolle zukommen muss. Immer mehr Apotheken empfehlen ihren Patient:innen ein Produkt auf der Grundlage der Terpene. Die Erklärung dafür ist, dass die einzelnen Terpene, die im Cannabis vorkommen, auf die Symptome der Patient:innen wirken. Manche Terpene sind beispielsweise von beruhigender und schmerzlindernder Wirkung, während ande-

re entzündungshemmend wirken oder aber die Qualität des Schlafes verbessern. Häufig kommt es auch vor, dass Hersteller:innen die medizinischen Cannabis-Produkte mit Terpenen anreichern, damit sie bei der Behandlung eines bestimmten Symptoms noch effektiver wirken.

Doch zurück zu unserer Nase!

Welche Rolle der Geruchssinn im Leben der Säuger spielt, muss wohl niemandem erklärt werden. Dabei stellen auch wir Menschen

keine Ausnahme dar. Denken wir nur einmal daran, dass wir ein schlecht riechendes Essen oder Getränk nicht gerne kosten oder versuchen, einen unangenehm riechenden Ort schnellstmöglich zu verlassen. Es gibt aber auch Gerüche und Aromen, die wir bewusst gar nicht wahrnehmen, während sie sogar eine Wirkung auf unsere Enkel haben können!

Wenn wir uns für einen festen oder aber auch nur flüchtigen Partner entscheiden, spielt unser Geruchsinn eine Rolle, die vielleicht wichtiger als alles andere ist. Es heißt nicht umsonst: „Die Chemie zwischen ihnen hat gestimmt“. Das zeigt deutlich, welchen Einfluss die Gerüche auf unsere Emotionen haben. Die Evolutionsbiologie erklärt all das so, dass ein Geruch, der anziehend auf uns wirkt, typischerweise Gesundheit und eine Genetik birgt, die von unserer eigenen abweicht, was die Voraussetzung für die Zeugung gesunder Nachkommen ist.

Was aber, wenn auch die Cannabisblüte, die auf uns am anziehendsten wirkt, mit ihrem Duft eine Botschaft an unser Unterbewusstsein sendet? Vielleicht so etwas wie:

„Wähle mich, denn dein körpereigenes Cannabinoidsystem braucht meine Inhaltsstoffe, damit du am bestmöglichen Erlebnis teilhaben kannst.“

Was die Wahrheit ist, wissen wir heute noch nicht genau, doch durch weitere Forschungen werden wir die Botschaften der Natur immer besser verstehen.

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Mehr als nur eine Freizeitdroge

Die Heilwirkungen von THC werden unterschätzt

Auch wenn in den letzten Jahren CBD quasi aus dem Wasserhahn fließt, stellen die Erfahrungen von Erkrankten die verbreitete Ansicht infrage, dass es bei der Linderung von Symptomen die Hauptrolle spielt. PatientInnen berichten, dass THC ein bedeutendes medizinisches Potenzial in sich birgt. Mehr als die meisten glauben.

Das Aufkommen und die Verbreitung von CBD-Produkten führte zu einer vollkommen neuen Situation. Zum Erkennen möglicher Einsatzgebiete haben neben wissenschaftlichen Untersuchungen auch die Erfahrungen vieler PatientInnen beigetragen. Zu seiner Erfolgsgeschichte trug bei, dass CBD, anders als THC, keine bewusstseinsverändernde Wirkung hat. An einen rekreativen Gebrauch ist also nicht zu denken. Folglich erlauben die Gesetze in vielen Ländern den Konsum, stellen aber die Verwendung in Lebensmitteln unter Kontrolle. Die ersten unglaublichen Heilungsgeschichten motivierten viele Erkrankte zur Einnahme von CBD, da sie weder mit psychoaktiven Wirkungen, Nebenwirkungen oder Strafen rechnen mussten. Subjektive Berichte und irreführende Nachrichten in den Medien führten dazu, dass im Hype um das CBD in der öffentlichen Meinung nur Cannabissorten mit einem hohen CBD-Gehalt und allenfalls geringen Spuren von THC als medizinisch eingestuft werden. In der Folge wird allgemein CBD als einziger Inhaltsstoff des medizinischen Cannabis angesehen, den die PatientInnen benötigen. Diese falsche Ein-

schätzung ist nicht nur unwissenschaftlich, s ondern stigmatisiert auch die Erkrankten, deren Symptome zum THC-Konsum zwingen. Mithilfe einer neuen Erhebung dürfte es nun möglich sein, diesen populären Irrglauben zu korrigieren. Forscher der Universität von New Mexico analysierten die ReleafApp-Daten medizinischer CannabispatientInnen, um ihre Vorlieben herauszufinden. Die BenutzerInnen der App konnten die Art des konsumierten Produkts angeben (zum Beispiel Blüten oder Konzentrat), die Anwendungsform, die angewandten Cannabissorten und die Wirkungsweise auf die Symptome. In 27 Symptomkategorien wurde die Analyse von etwa 20.000 KonsumentInnendaten durchgeführt. Die PatientInnen gaben auf einer Skala von 1–10 die Wirkung auf ihre Symptome an. Am häufigsten wurden Cannabisblüten konsumiert, die sich auch als am wirkungsvollsten bei der sofortigen Linderung der Beschwerden erwiesen. Es ist keine Überraschung, dass sich nach Auswertung der Daten als wichtigste Komponenten THC und CBD herauskristallisierten. Im Gegensatz zu der bis heute verbreiteten Ansicht offenbarte die Analyse, dass THC in einem beträchtlichen

Maße Linderung verschafft, obwohl es sicher mit mehr Nebenwirkungen einhergeht als CBD. „Die Alltagsweisheiten, die von der Presse und der Populärwissenschaft verkündet werden, dass nur CBD eine positive medizinische Wirkung in sich birgt, während THC nur zum Berauschen taugt, wird von den Ergebnissen nicht untermauert. Sie zeigen, dass dem THC in der Therapie eine größere Rolle zukommt als dem CBD. Nach unseren Untersuchungen scheint es, dass CBD nur eine geringe Wirkung entfaltet, während THC eine messbare Linderung der Symptome verschafft. Die Ergebnisse legen nahe, außer dem Hanf auch alle Cannabissorten mit s ofortiger Wirkung neu zu kategorisieren, damit auch THC-haltiges Cannabis allgemein für medizinische Zwecken erhältlich wird“, sagte Untersuchungsleiter Jacob Miguel Vigil. Die Aktualität der Untersuchung ist nach Meinung der ForscherInnen auch dadurch gegeben, dass momentan auf dem Markt zahllose CBD-Präparate von recht geringer Qualität erhältlich sind, zu denen irreführende Angaben gemacht werden. Die Forschungsarbeit könnte ein erster Schritt dazu s ein, dass neben dem CBD auch die medizinische Bedeutung des THC anerkannt wird. Jedoch bedarf es weiterer ähnlicher Analysen, um den alten Irrglauben aus der Welt zu s chaffen.

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Dr. Mechoulam, der Entdecker des THC und des CBD, ist gestorben

Im Alter von 92 Jahren ist der Vater der Cannabisforschung und der erste Begründer des modernen Gebrauchs von Marihuana zu Heilzwecken in seinem Zuhause friedlich gestorben. Dr. Raphael Mechoulam war selbst in seinen letzten Jahren noch aktiv und markierte mit seiner Arbeit die kommenden Jahrzehnte für die Cannabisforschung.

Der israelische Professor bulgarischer Herkunft hatte sich einen Namen gemacht, als er im Jahr 1962 mit seiner Forschungsgruppe als Erster CBD isolierte und entdeckte, ein Jahr später dann folgte die Strukturformel von THC. Diese Entdeckungen lieferten einen bedeutenden Beitrag zu den Forschungen im Zusammenhang mit Cannabis und zur Untersuchung der Wirkung einzelner Komponenten. Mechoulam wies bereits 1980 nach, dass CBD bei einem Teil von Epileptiker:innen, die resistent gegen medikamentöse Behandlungen sind, in der Lage ist, epileptischen Anfällen vorzubeugen. Es dauerte Jahrzehnte, bis auf diese Entdeckung weitere Forschungen folgten,

doch heute ist die Anwendung von CBD

scheint im Fall von Brechreiz, Depression und Angstzuständen effektiver zu sein als CBD. Dank seiner Entdeckung werden zahlreiche Untersuchungen durchgeführt, um die Eigenschaften von CBDA zu analysieren. Ruhe in Frieden, Dr. Mechoulam!

Dr. Raphael Mechoulam

Dosierung von CBD-Öl

Wie viel CBD brauche ich?

Die richtige Dosierung von CBD variiert von Person zu Person. Das liegt daran, dass sich bei jedem das Endocannabinoid-Systems in einem anderen Zustand befindet. Dieses ist ein physiologisches System im Körper, das bei der Entwicklung und Behandlung der meisten bekannten Krankheiten eine wichtige Rolle spielt. Wenn das System nicht richtig funktioniert, kann das für die Gesundheit erforderliche Gleichgewicht gestört sein. Die richtige CBD-Dosis für den Körper wird nicht – wie bei einigen medikamentösen Behandlungen – von Gewicht oder Alter bestimmt.

Das Endocannabinoid-System reguliert unter anderem die Funktionen des Immunsystems, des Verdauungssystems und des Nervensystems. CBD kann das Endocannabinoid-System unterstützen und sicherstellen, dass es weiterhin ordnungsgemäß funktioniert. Beginne am besten mit einer niedrigen CBD-Dosis und erhöhe die

Dosis dann langsam, bis du das gewünschte Ergebnis erzielst. Du musst auf den Körper hören und beobachten, ob du eine Veränderung bemerkst. Im Allgemeinen machen viele den Fehler, CBD nur kurze Zeit anzuwenden.

CBD wird oft bei Problemen eingesetzt, die sich im Laufe von Jahren angehäuft haben.

Bei chronischen Erkrankungen ist fast immer eine Langzeitanwendung, z. B. mit Anti-

epileptika nötig. Oftmals stellen sich bereits behandelte Symptome wieder ein, wenn die Behandlung mit CBD abgebrochen wird. Die Verwendung von CBD führt häufig zu einem raschen Abklingen der Beschwerden, doch muss man dem Körper genügend Zeit geben, damit er sich regenerieren kann. Es ist ein weiterer häufiger Fehler, dass manche Menschen aus Furcht vor einer hohen Dosis nicht

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genügend CBD verwenden. Die Substanz ist ungiftig, es gibt keine Überdosis, daher kann sie bedenkenlos in größeren Dosen eingenommen werden, auch von Kindern, wie klinische Forschungen belegen.

Beginn der CBD-Dosierung und die Einstellung

Beginnen wir mit einer kleinen Dosis CBD und beobachten die Reaktionen unseres Körpers 1–3 Wochen lang. Da Cannabinoide im Fett gespeichert werden, dauert es ungefähr so lange, bis CBD vom Körper aufgenommen wird und zu wirken beginnt. Dies ist wichtig zu wissen, da bei der Verabreichung von Cannabis ein sogenannter „Glockenkurveneffekt“ auftritt, der auch als zweiphasiger Effekt bezeichnet wird. Cannabisverbindungen haben wie Koffein zweiphasige Eigenschaften, was bedeutet, dass niedrige und hohe Dosen derselben Substanz entgegengesetzte Wirkungen ausüben können. Bei niedrigen Dosen stimuliert CBD und bei hohen Dosen sediert es. Es sind bei normalen Dosen von CBD keine schwerwiegenden Nebenwirkungen bekannt, aber Arzneimittelwechselwirkungen bei höheren Dosen können problematisch sein. Übermäßiges CBD kann weniger wirksam sein als eine moderate Dosis. Bei der Cannabis-Therapie verfährt man häufig nach dem Grundsatz „Weniger ist mehr“. Dies bedeutet, dass Cannabis die beste therapeutische Wirkung hat, solange die Dosis erhöht wird und der/ die PatientIn die optimale Dosis nicht erreicht. Erhöhungen darüber hinaus können die therapeutischen Wirkungen verringern und Nebenwirkungen verursachen. Das Herausfinden der optimalen Dosis ist für die PatientInnen wichtig, da Cannabis nicht wie ein herkömmliches Medikament verabreicht werden kann.

„Cannabis-Therapien sind personenbezogen. Kein Arzt kann Ihnen die individuell richtige Dosis mitteilen, aber er kann Ihnen helfen, die richtige Therapie zu entwickeln. “ (Dr. Dustin Sulak)

Wenn die Wirkung nach einer Zeit aussetzt oder sich zu verringern scheint, kann das bedeuten, dass die für den/die Patienten/ in optimale Dosis überschritten wurde. Cannabinoidrezeptoren können funktionsunfähig werden, wenn zu viele Cannabinoide in das System eingebracht werden.

Ein sogenannter Neustart oder Spülen (wash out) kann dazu beitragen, die Rezeptoren wieder zu sensibilisieren. Beispielsweise kann man nach 3 Wochen Gebrauch von Cannabis oder CBD-Öl 4–5 Tage lang spülen. In dieser Zeit wird die Verwendung von CBD-Öl (Cannabis) vollständig eingestellt. Der Neustart kann mit einer niedrigeren Dosis, bis zur Hälfte der bisherigen Dosis, unternommen werden, da die Rezeptoren

nun viel empfindlicher sind, sodass mit einer niedrigeren Dosis der gleiche Effekt erzielt werden kann.

Es dauert ungefähr 1–3 Wochen bis sich wieder die volle Wirkung der vorherigen Dosierung entfaltet. Wenn du sie also zu schnell erhöhst, bemerkst du das vollständige Ergebnis nicht und du erhöhst die Dosis erneut. Dadurch staut sich im Laufe der Zeit CBD an und beispielsweise bei autistischen Kindern, die sehr empfindlich sind, stellen wir fest, dass eine Überdosierung von bis zu ½ mg sie aus dem therapeutischen Fenster fallen lässt (dem Dosisbereich, in dem CBD therapeutisch wirksam ist). Fangen wir also sehr niedrig an. Wenn mit einer Dosis überhaupt kein Ergebnis erzielt wird (überhaupt keine Wirkung, selbst die kleinste positive Änderung wird als Ergebnis betrachtet), kannst du die Dosis erhöhen und in gleicher Weise vorgehen.

Wenn sich etwas ändert, bleiben wir mindestens drei Wochen oder länger bei dieser Dosierung, bis wir eine klare Vorstellung davon gewonnen haben, wie die Dosis wirkt. (In schweren Fällen kann man die Dosis natürlich schneller erhöhen.) Die Dosis wird dann nach dem gleichen Verfahren weiter heraufgesetzt. Wenn du damit kein besseres Ergebnis erzielst, kehrst du zur vorherigen Dosis zurück. Sobald die positiven Effekte verschwunden sind, startest du die Dosierung erneut (zwei oder mehr Tage ohne Öl) und beginnst erneut mit der Dosis, die zuerst gute Ergebnisse erzielt hat, je nachdem, wie lange du die Dosis verwendet hast, welche die Rezeptoren „gesättigt“ hat.

Gehen wir davon aus, jemand verwendet ein Öl mit 3 mg/Tropfen Wirkstoff und erhöht die Dosis alle 3–4 Tage. Wenn der Körper sie aufgenommen hat, liegt er möglicherweise einige Tropfen über dem Punkt, der sich bisher als ideal erwiesen hatte, sodass er unter Umständen zu einer viel geringeren Dosis zurückgehen muss. Man kann immer langsam und vorsichtig zu größeren Dosen zurückzukehren und damit die „Grenzen des therapeutischen Fensters“ finden.

Nehmen wir an, jemand bekommt 11 mg und steigert langsam (1 mg/Tag). Wenn wir eine Verringerung der therapeutischen Wirkungen oder erste Anzeichen einer Verschlechterung sehen (etwa bei 20 mg), kennen wir den therapeutischen Bereich, in dessen Grenzen experimentiert werden kann. Wir stellen fest, dass es möglich ist, zur vorherigen Stufe zurückzukehren und dort zu bleiben, wenn die Dosis erhöht wird und mit den neuen Dosen keine besseren Ergebnisse erzielt werden. Wahrscheinlich liegt irgendwo dort die richtige Dosis.

Ein Patient hat seit langer Zeit 16 mg/Tag erhalten und sein Zustand beginnt sich zu

verschlechtern. Daraus können wir schließen, dass dem Körper bei jeder Einnahme ein wenig mehr verabreicht wurde als er benötigt, und es lange gedauert hat, bis sich diese vielen kleinen zusätzlichen Dosen im Organismus eingelagert haben, daher muss man wahrscheinlich wieder auf 14 oder 15 mg umstellen.

Wenn man die Dosierung zu schnell anhebt, basiert der aktuell erreichte gute Effekt auf einer früheren niedrigeren Dosis. Man muss also länger bei einer Dosierung bleiben. Nach medizinischen Beobachtungen ist es nach dem Neustart möglich, die Therapie mit der Hälfte der letzten Arbeitsdosis wieder aufzunehmen und noch bessere Ergebnisse erzielen. Forschungsdaten zur Dosierung sind in der Regel rein informativ und dienen nur als Richtlinie. Jede Dosierung ist individuell. Es gibt unter keinen Umständen eine vorherbestimmbare Dosis. Es gibt therapeutische Bereiche, innerhalb derer bei einigen Krankheiten genaue Anhaltspunkte gegeben werden können, dennoch muss jeder seine individuelle Dosis finden.

text: Ungarische Vereinigung

für medizinisches Cannabis

Dosierung von CBD-Öl (Teil 2)

Mit einer niedrigen Dosis beginnen und langsam steigern

Die meisten Dosierungsempfehlungen stimmen darin überein, dass es ratsam ist, mit einer kleinen Menge zu beginnen und eintretende Änderungen zu beobachten. Deren Ausmaß entscheidet über die nachfolgende Dosierung. Der allgemein akzeptierte Bereich der therapeutischen Dosis beträgt 0,1 mg/kg bis 25 mg/kg pro Tag.

Cannabinoide werden im Fettgewebe des Körpers gespeichert. Es dauert drei Wochen, bis die Wirkung einer veränderten Dosierung vollständig beurteilt werden kann – sei es eine Steigerung oder Senkung. Erst nach Ablauf dieser drei Wochen, wenn wir ein klares Bild von der Wirkung dieser Dosis auf den Patienten/ die Patientin haben, können wir eine weitere Erhöhung vornehmen. Wenn wir dabei keine weitere Besserung der Symptome beobachten, kehren wir in den Bereich zurück, in dem zuvor eine Verbesserung beobachtet wurde, also zur vorherigen Dosis und bleiben dann dabei. Nach einer Weile, wenn sich der Patient/die Patientin stabilisiert hat und wir erneut eine höhere Dosis versuchen möchten, können wir diese wieder erhöhen und genauso vorgehen. Diese Methode bietet eine gewisse Garan-

tie dafür, dass wir die ideale Dosis („Sweet Spot“) nicht überschreiten, was sogar zu einem möglichen Wiederauftreten früherer Symptome führen könnte.

Dosierung nach Körpergewicht

Wenn der Patient/die Patientin rechnerisch 20 kg wiegt, kann die tägliche Dosis zwischen 20 kg x 0,1 mg = 2 mg und 20 kg x 25 mg = 500 mg liegen. Dieser signifikante Mengenunterschied kann als großes therapeutisches „Fenster“ verstanden werden, in dessen Rahmen der/die PatientIn eine tägliche Gesamtdosis von 2 bis 50 mg in drei Teildosen erhalten kann. Der Ausgangspunkt liegt bei 2 mg/Tag und von diesem kann man sich langsam nach oben tasten.

Es sind Fälle bekannt, in denen die ideale Dosis bei PatientInnen weniger als 1 mg

täglich betrug, besonders bei PatientInnen, die neurologisch „empfindlich“ sind. Zeigt sich bei den oben genannten niedrigsten Dosen kein Ergebnis, kann es ratsam sein (besonders wenn die Symptome zunehmen), die Menge zu reduzieren, statt sie zu erhöhen. In beiden Fällen ist es sehr wichtig, die verabreichte Dosis und ihre Auswirkungen aufzuzeichnen. Dieses Tagebuch wird in Zukunft sehr nützlich sein, wenn die Dosierung neu gestartet wird und man die optimale Dosis finden will. Unabhängig von der Anfangsdosis wird die Dosierung immer auf die gleiche Weise erhöht. Man wartet nach jeder Erhöhung mindestens 4–5 Tage und beobachtet die Reaktion des Patienten/der Patientin. Bei Menschen, die nicht in der Lage sind, zu kommunizieren, oder beispielsweise bei PatientInnen mit Epilepsie, die nicht jeden Tag Anfälle haben, kann es noch länger

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dauern. Möglicherweise benötigt man mehr Zeit, um festzustellen, ob sich der Zustand verbessert hat. In manchen Fällen lohnt es sich, 10–12 Tage zu warten.

Wenn wir in keinem Bereich positive Reaktionen erzielt haben – vielleicht nicht unbedingt bei dem Symptom, bei dem wir eine Verbesserung erwarten –, fahren wir mit der nächst höheren Dosis fort. Stellt man jetzt eine positive Veränderung fest (möglicherweise bei Schlafmuster, dem Appetit, Verhaltensproblemen oder sogar ein allgemeines Gefühl des „Wohlbefindens“), bleibt man für 3 Wochen bei dieser Dosis.

Es ist wichtig, zu beachten, dass jede Änderung der Dosierung der eingenommenen Medikamente die Stimmung und/oder den klinischen Zustand des Patienten/der Patientin verändern kann. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich die Symptome für ein oder zwei Wochen (oder sogar länger bei Medikamenten wie Benzodiazepinen) verschlechtern, bevor das Gleichgewicht wiederhergestellt ist. Man sollte versuchen, die Dosierung der Medikamente nicht zu verändern, bis man ein stabiles und klares Bild der Wirkung des Öls erhalten hat. Es ist schwierig, Veränderungen bei PatientInnen richtig zu beobachten, wenn sich mehrere Faktoren gleichzeitig ändern. Beim Absetzen von Medikamenten muss man immer sehr langsam vorgehen, um nicht zu riskieren, dass mit einem schnellen „Entzug“ gute Ergebnisse verloren gehen. Die Einnahme einer Vielzahl von Medikamenten kann für den Körper Stress bedeuten und die Entzugserscheinungen können sogar gravierend sein. Man sei sich dessen bewusst und recherchiere zu diesem Thema.

Das Finden der idealen Dosis kann zeitaufwendig und oft frustrierend sein. Wenn wir sehr gründlich und geduldig sind, können wir diesen Prozess verkürzen und so eine effiziente Zeitinvestition erzielen.

Die Verwendung von CBD-Öl ist in Ungarn legal und die Einbeziehung des behandelnden Arztes/der behandelnden Ärztin ist nicht nur möglich, sondern wird dringend empfohlen. In jedem Fall sollte der Arzt/die Ärztin wissen, welche anderen Arzneimittel sein Patient/seine Patientin verwendet. Es ist wichtig, diese zu kennen und genau unter die Lupe zu nehmen. Jeder wird ermutigt, seinen Arzt/seine Ärztin einzubeziehen und mit ihm/ ihr zusammenzuarbeiten, um die Dosis zu ermitteln, die für ihn am besten geeignet ist.

Krebs

Es gibt keine genauen Dosierungen für die verschiedenen Krebsarten, aber basierend auf medizinischen Empfehlungen und Untersuchungen liegt die empfohlene Tagesdosis zwischen 30 und 1.500 Milligramm. Exakte Dosierungen zu empfehlen und nachgewiesene

Wirkungen zu versprechen, ist eine Irreführung der PatientInnen. CBD sollte nicht gleichzeitig mit den Krebsmedikamenten (Chemotherapie) eingenommen werden, sondern im Abstand von mindestens 2–3 Stunden (manchmal, in Absprache mit dem Arzt, mit einer Pause von bis zu einem Tag), um die potenziellen Risiken durch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auszuschließen. Eine solche Kur sollte am besten mit Extrakten mit einem höheren Wirkstoffgehalt (1.500–5.000 mg) durchgeführt werden, da sie höhere CBD-Konzentrationen enthalten und so die Verabreichung höherer Dosen ermöglichen.

Epilepsie

Daten aus mehreren klinischen Studien belegen, dass die wirksame Dosis bei PatientInnen mit schwerer, unbehandelbarer Epilepsie bei 20 bis 25 mg/kg/Tag beträgt. Diese Menge beträgt bei einem durchschnittlichen Kind von 25 kg etwa 500 mg/Tag. Da das Gesetz derzeit den Anbau von hochwirksamen Cannabispflanzen (5–15 %) in Ungarn nicht zulässt und die Herstellung von CBD-Produkten aus Industriehanf (1–2 %) die Verwendung großer Mengen an Rohstoffen erfordert, können diese Extrakte derzeit eine ernsthafte finanzielle Belastung für die PatientInnen und deren Familien darstellen. Der Durchschnittspreis für ein Produkt mit 500 mg CBD beträgt 29 Euro. In diesem Fall können die monatlichen Kosten für die CBD-Therapie schnell bis zu 870 Euro erreichen.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass so große Mengen an CBD nicht immer erforderlich sind, dies die gute Nachricht. Nach klinischen

Studien wurden nur 9 % der ProbandInnen anfallsfrei. Es gibt jedoch medizinische Beobachtungen, die zeigen, dass mit viel weniger CBD größere Erfolge erzielt werden können. Nachfolgend wird der Fall eines amerikanischen kleinen Mädchens geschildert, das nach nur wenigen Monaten CBD-Behandlung eine fast vollständige Anfallslinderung (98 % Reduktion) erreicht hat.

Im Fall von Maddie, einem amerikanischen Mädchen mit Lennox-Gastaut-Syndrom, der durch die Weltpresse ging, wurde CBD-Öl zum Preis von 100 US-Dollar für die Behandlung in den ersten zwei Monaten gekauft. Eine Flasche Öl enthielt 2.000 mg CBD. In diesem Fall wurden 33 mg pro Tag gegeben. Nach der zuvor zitierten Forschungsarbeit wäre von 25 mg/kg, das heißt 875 mg für ein 35 kg schweres Kind, auszugehen gewesen. Maddie erhielt nur einen Bruchteil dieser Dosis (weniger als 4 % davon). Und wenn eine so geringe Dosis so gut funktioniert, ist es möglicherweise nicht notwendig, große finanzielle Opfer zu bringen. Was ein Segen für viele finanziell angeschlagene Familien wäre.

Wichtig ist es, zu beachten, dass die CBDDosierung in der Regel nicht vom Körpergewicht, Alter, Geschlecht oder der Art der Krankheit abhängt. Jeder Fall ist anders und jede Dosierung ist individuell. Dosierungsanweisungen und Erfahrung anderer PatientInnen können nur als Ausgangspunkte dienen!

text: Ungarische Vereinigung für medizinisches Cannabis

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CBD gelöst in Hanfsamenöl ist extrem reich an Mineralien, Flavonoiden und Terpenen

2. Die Ethanolextraktion bewahrt andere nützliche Inhaltsstoffe der Hanfpflanze (Terpene, Phytocannabinoide). Natürliches organisches Hanfsamenöl hat eine positive physiologische Wirkung, verbessert die Durchblutung und unterstützt das reibungslose Funktionieren des Immunsystems.

3. Im Gegensatz zu THC, dem bekanntesten Cannabinoid, hat CBD keine bewusstseinsverändernde Wirkung! Es verursacht keine Euphorie und macht nicht high, aber es hilft dem Körper, seine eigenen inneren Cannabinoide effizienter zu verwenden.

4. Die ersten unglaublichen Heilungsgeschichten ermutigten die PatientInnen, da sie keine psychoaktiven Effekte, Nebenwirkungen oder gar die Strenge des Gesetzes fürchten mussten. CBD ist legal in den EULändern!

5. CBD verhindert, dass der Körper den Cannabinoid-Neurotransmitter Anandamid absorbiert, der für die Regulierung von Schmerzen notwendig ist. Erhöhte Anandamidspiegel in der Blutbahn können die Menge an Schmerzen reduzieren, die von einer Person empfunden wird.

6. CBD kann auch Entzündungen des Gehirns und des Nervensystems begrenzen, was für Menschen, die unter Schmerzen oder Schlaflosigkeit leiden, von Vorteil sein kann.

7. Hilft effektiv bei der Behandlung von psychischen Störungen. Forscher*innen resümierten die Ergebnisse, nach denen CBD im Fall von Schizophrenie, sozialen Angststörungen, Autismus-Spektrum-Störung (ASD), Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Angst, bipolarer Störung, Posttraumatischer Belastungsstörung (PTSD) und dem Tourettesyndrom empfohlen wird.

8. CBD lindert Heißhunger und Angst als Symptome der Sucht und verringert Stresshormonspiegel und Herzfrequenz.

9. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) entfernte Cannabidiol (CBD) von der Liste der verbotenen Substanzen am 10. Januar 2018, in der Erkenntnis, dass es ein risikofreier Schritt ist, weil es ein nichtpsychoaktiver Bestandteil von Cannabis ist, der eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen hat. Seine krampflösenden, entzündungshemmenden und schmerzstillenden Wirkungen werden von vielen Athlet*innen gelobt. Es wurde als eines der wirksamsten Medikamente bei der Behandlung von entzündlichen Symptomen, Schmerzen und körperlicher Anstrengung genannt, mit denen sich Weltklasse-Athlet*innen regelmäßig konfrontieren.

10. Ein attraktives Merkmal bei der Verwendung von CBD ist die einfache Verfügbarkeit des Produkts, die Verfügbarkeit unabhängiger Forschungen und die medizinische Empfehlung.

10 ARGUMENTE FÜR CBD
PRODUCTS
Zehn Argumente, warum sich immer mehr Menschen für CBD zur Gesundheitsvorsorge, Schmerzlinderung und Angstlinderung entscheiden:

Eine Anleitung zur Auswahl des idealen CBD-Öls Natürliches oder synthetisches CBD?

Neben pflanzlichen Präparaten erscheinen auf dem Markt immer mehr Produkte mit künstlichem CBD.

Niedrigere Preise können einen Kaufanreiz darstellen, bevor man sich aber entscheidet, sollte man klären, was man von welchem Produkt erwarten kann.

Cannabinoide sind die bekanntesten Inhaltsstoffe von Cannabis. Da sie pflanzlichen Ursprungs sind, werden sie auch Phytocannabinoide genannt. Dank der Forschung kennen wir heute mehr als hundert Phytocannabinoide, aber der eigentliche Durchbruch bedeutet die Entdeckung des sogenannten internen Endocannabinoid-Systems. Nun wissen wir, dass S äugetiere selbst Cannabinoide produzieren, die bei wichtigen physiologischen Prozessen eine Rolle spielen. Dies hat uns geholfen, die Auswirkungen bestimmter Cannabinoide wie CBD und THC auf unseren Körper besser zu verstehen. Pflanzenextrakte enthalten normalerweise eine kleine Menge mehrerer C annabinoide. Beispielsweise enthalten aus Hanf extrahierte CBD-Öle minimale Mengen an THC und anderen Cannabinoiden (in den Medijuana-Ölen sind dies z. B. CBG, CBC und CBN). Erhältlich ist auch „gereinigtes“, isoliertes CBD-Öl, das frei von allen anderen Cannabinoiden ist, sowie im Labor hergestelltes s ynthetisches CBD.

Vor- und Nachteile

Da synthetisches CBD keiner Pflanzung, Verarbeitung und Extraktion bedarf, ist die Herstellung viel billiger, was sich auf den Preis des

Endprodukts niederschlägt. Der Hauptvorteil dieser Produkte besteht darin, dass der Wirkstoff, wie bei Arzneimitteln, in reiner Form, ohne andere Inhaltsstoffe vorliegt. Dies ist beispielsweise ideal für LeistungssportlerInnen, bei denen der Nachweis auch einer geringen Menge THC als Doping gilt.

Über die Wirkung von synthetischem CBD ist nur wenig bekannt. Es gibt mehrere synthetische Analoga von CBD sowie synthetische Cannabinoide, die THC imitieren, diese sind auch als Designerdrogen bekannt. Es wurde aufgezeigt, dass sie sehr unterschiedlich auf das Endocannabinoid-System wirken. Daher kann es vorkommen, dass ein Produkt, das synthetisches CBD enthält, uns entgegen unserer Erwartungen anders beeinflusst als natürliches CBD. Um unerwartete Effekte zu vermeiden, verwenden klinische Studien CBD üblicherweise nicht in synthetischer, sondern in isolierter, kristalliner Form, die ebenfalls frei von anderen Cannabinoiden ist. Obwohl die Vorzüge in dieser Form klar erkennbar sind, hat die Erfahrung gezeigt, dass das „therapeutische Fenster“ (der Dosisbereich, in dem das CBD bei einer bestimmten Behandlung wirksam ist) sehr eng ist. Dies bedeutet, dass keine vorteilhaften physiologischen Wirkungen oberhalb oder unterhalb der geeigneten Dosis auftreten. ForscherInnen bezeichnen dieses

Phänomen auch als Glockenkurve. Wenn wir den Effekt von isoliertem CBD in einer Grafik darstellen, erhalten wir eine Glockenform: Mit zunehmender Dosis nimmt der Effekt allmählich zu, nach dem Höhepunkt nimmt er wieder ab. Es ist daher notwendig, die mittlere Dosis zu finden, die am effektivsten wirkt. Dies ist bei den meisten Krankheiten nicht ganz einfach, da das Endocannabinoid-System jedes Menschen unterschiedlich ist und daher unterschiedliche Dosen wirksam sind.

Die Lösung der Natur

Die Erfahrung mit natürlichen CBD-Produkten ist eine ganz andere. Aus Hanf oder Cannabis gewonnenes Vollspektrum-CBD-Öl verfügt über einen sogenannten „kombinierten Effekt“. Kurz gesagt kommen in ihm CBD und andere Cannabinoide in geringen Mengen zusammen vor und sind wirksamer als reines CBD. Nach unserem Kenntnisstand erhalten wir die meisten vorteilhaften therapeutischen Wirkungen und das weiteste „therapeutische Fenster“ in dieser Form. Für alle, die keine LeistungssportlerInnen sind, sondern CBD-Öl gegen bestimmte Krankheitssymptome oder zur allgemeinen Vitalisierung anwenden, sind mit Sicherheit natürliche Vollspektrumextrakte die beste Wahl.

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Tipps zur Wahl der richtigen Menge und Qualität

Die therapeutischen Wirkungen von Cannabis können vielfältig eingesetzt werden, und viele von ihnen machen überhaupt nicht high. In den letzten Jahren gerieten zunehmend stärkere Konzentrate, CBD-Produkte und ähnliche rauchfreie, innovative Erfindungen in den Fokus, denn viele Menschen möchten nur die Vorzüge genießen, ohne die Strenge des Gesetzes oder psychotrope Wirkungen des Produkts fürchten zu müssen.

CBD, auch als Cannabidiol bekannt, ist eine von mehr als 120 Verbindungen, die als Cannabinoide bezeichnet werden und meist aus den Blättern und Blüten von Industriehanf extrahiert wird. Im Gegensatz zu THC, dem bekanntesten Cannabinoid, besitzt CBD keine bewusstseinsverändernde Wirkung. Dies liegt daran, dass CBD nicht dieselben Rezeptoren anspricht wie THC.

WIE WIRKT CBD AUF DEN ORGANISMUS?

Somit hat CBD keine psychotrope Wirkung, d. h. es verursacht weder Euphorie noch ein High-Gefühl, hilft aber dem Körper, seine eigenen inneren Cannabinoide effektiver einzusetzen. Einer Studie zufolge ist dies auf die Tatsache zurückzuführen, dass CBD nur eine minimale Wirkung auf das Endocannabinoid-System ausübt, jedoch andere Verbindungen im Endocannabinoid-System aktiviert oder hemmt. Zum Beispiel hindert CBD den Körper, den Cannabinoid-Neurotransmitter Anandamid zu absorbieren, der zur Schmerzbekämpfung benötigt wird. Ein erhöhter Anandamidspiegel im Blut kann Schmerzen verringern. Auf die gleiche Weise kann CBD auch Entzündungen im Gehirn und im Nervensystem begrenzen, wovon Menschen profitieren können, die unter Schmerzen oder Schlaflosigkeit leiden.

WIE VIELE

TROPFEN AM ANFANG?

Jeder Mensch wird mit einem anderen EndocannabinoidSystem geboren, daher variieren auch die wirksamen CBD-

Dosen. Neben individuellen Unterschieden wird die verwendete Menge durch das Körpergewicht und das zu behandelnde Symptom beeinflusst. Im Allgemeinen ist es ratsam, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen - fünf bis fünfzehn Milligramm pro Tag - und die Dosis langsam und kontinuierlich zu erhöhen, bis die gewünschte Wirkung eintritt.

S PARSAM SEIN UND AUF DEN WIRKSTOFFGEHALT ACHTEN!

Vollspektrum-CBD-Öle sind nicht alle gleich. Neben CBD enthalten diese Produkte auch andere Wirkstoffe, hauptsächlich andere Cannabinoide und Terpene, welche die Wirkung beeinflussen und ergänzen. Es lohnt sich beispielsweise, die Analyse der Ungarischen Medizinischen Cannabis-Vereinigung zu betrachten, die 5%ige CBD-Öle getestet hat. Während der Anteil an CBD nahezu gleich ist, zeigt der Anteil an anderen Wirkstoffen bereits signifikante Unterschiede. Es kann ein oder zwei Jahre dauern, bis man das ideale Produkt und die ideale Dosierung gefunden hat.

Die meisten Hersteller verkaufen stärkere Öle zu einem verhältnismäßig günstigeren Preis, um damit an die Sparsamkeit zu appellieren. Man sollte nachrechnen und den Preis durch Milligramm dividieren. So erfährt man, wie viel ein Milligramm CBD jeweils tatsächlich kostet. Übrigens: Man meide Öl ohne Wirkstoffgehaltsangabe in Milligramm!

Was macht Cannabis medizinisch?

Eine komplexe Antwort auf eine scheinbar einfache Frage

Wenn es um die medizinische Verwendung geht, wird regelmäßig argumentiert, dass Cannabis dann medizinisch ist, wenn es überwiegend CBD enthält, da dieser Inhaltstoff die gesundheitlichen Vorteile ausmacht.

elische medizinische Cannabiszentrum Tikun Olam verwendet auch verschiedene Sorten mit hohem THC- und niedrigem CBD-Gehalt. Nach ihren Angaben werden diese vorwiegend PatientInnen verabreicht, die zuvor ihre Schmerzen mit Opiaten gelindert haben.

Kontrollierte Qualität

Eines der Hauptmerkmale von medizinischem Cannabis ist seine stabile und kontrollierte Qualität. Das bedeutet einerseits, dass es frei von Kontaminationen und Fremdsubstanzen ist, ebenso kann man als Kriterium festlegen, dass ein unveränderbares Cannabinoidprofil vorliegt. Für die PatientInnen ist die kontinuierliche Qualität am wichtigsten: Haben sie die für sie wirksame Sorte gefunden, wollen sie nicht weitersuchen, sondern diese langfristig anwenden. Um dies zu erreichen, empfiehlt es sich, eine Sorte zu kaufen, die nach medizinischen Standards produziert wurde.

Wir haben einige Argumente gesammelt, die zeigen, dass dem nicht unbedingt so ist. In den 1980er Jahren konnte man in den Vereinigten Staaten Cannabis noch nicht auf Rezepte besorgen, daher wurden die Opfer der damaligen AIDS-Epidemie bis Ende der 90er Jahre heimlich mit Marihuana von der Straße oder aus eigenem Anbau behandelt. Wenn wir nun die Frage stellen, ob diese PatientInnen Cannabis zur Freizeitgestaltung oder medizinischen Zwecken verwendet haben, müssen wir nicht lange über die Antwort nachdenken. Weniger klar ist jedoch, ob das von ihnen konsumierte Cannabis tatsächlich medizinisch war. Wann ist die gleiche Pflanze rekreativ und wann ist sie medizinisch?

Verwendungszweck

Wir stimmen vielen Experten zu, dass sich der Begriff „medizinisches Cannabis“ nicht primär auf die konsumierte Pflanze bezieht,

sondern auf die Gründe, sie zu verwenden. So kann die gleiche Sorte dem Freizeitgebrauch des einen dienen, während sie bei dem anderen gesundheitliche Beschwerden lindert. Auf der anderen Seite gibt es Sorten, die speziell für bestimmte Symptome gezüchtet wurden und die sich bei den entsprechenden PatientInnen bewährt haben, womit wir zum nächsten Punkt kommen.

Anteil der Cannabinoide

Es wird allgemein angenommen, dass medizinische Cannabissorten einen höheren CBDund einen niedrigeren THC-Gehalt aufweisen. Auch wenn das häufig der Fall ist, kann die medizinische Qualität nicht allein auf dieses Verhältnis reduziert werden, da sowohl CBD als auch THC eine breite Palette von medizinischen Eigenschaften aufweisen. Zum Beispiel hat Bedrocan®, die seit Langem in Europa am häufigsten verwendete Sorte, 22 % THC und weniger als 1 % CBD. Das isra-

Art der Anwendung

Großen Einfluss auf die Absorption haben die Verwendungsrate und die Wirkdauer, unabhängig davon, ob Cannabis geraucht, verdampft oder als Öl verwendet wird. Obwohl Rauchen aufgrund seiner schädlichen Nebenwirkungen oft widerstrebend als medizinische Verwendung bezeichnet wird, halten viele PatientInnen es für die effektivste Form des Konsums, während andere auf Extrakte oder Öle schwören. Am besten findet jede/r PatientIn selbst die ihm angenehmste Art des Konsums heraus.

Schließlich dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass es vor allem der Verbreitung von medizinischen Cannabisprogrammen zu verdanken ist, dass die Vorurteile gegen Cannabis abgebaut wurden. Wenn wir also die Frage stellen, wer neben den PatientInnen von medizinischem Cannabis profitiert, können wir voller Zuversicht sagen, dass es die gesamte Gesellschaft ist, und sich dies langsam auch weltweit durchsetzt.

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Die besten Samen von Sweet Seeds® für das Jahr 2023

Nach den Schwierigkeiten der letzten Jahre steht Sweet Seeds® bereit, euch die besten Cannabissorten für dieses Jahr zu präsentieren. Wenn du, was deine Privatsammlung angeht, up to date sein möchtest und nach Pflanzensamen ausgezeichneter Genetik suchst, die die harzigsten lilafarbenen Knospen hervorbringen, dann lies weiter!

Sechs sonnige neue Sorten

Nichts strahlt mehr als die harzigen Knospen der neuen Sorte Orange Apricot Glue XL Auto®. Diese selbstblühende Sorte in der 7. Generation ist aus der Kreuzung von Orange Apricot x MAC und Gorrila Girl XL Auto® entstanden. Es ist eine hochwüchsige Pflanze mit außerordentlichem Potenzial, die fruchtige Zitrusaromen vollkommen machen. Die Harzproduktion ist reichlich, Blätter und Stiele sind von Trichomen hervorragender Qualität bedeckt.

Red Mimosa XL Auto® wird wegen des leichten Anbaus und dem fantastischen würzigen Nussaroma zu den besten rot blühenden Cannabispflanzen des Jahres 2023 gehören. Eine echte Schönheit in XL-Größe und mit maximalem Ertrag.

Die neue Mimosa Bruce Banner XL Auto® ist eine andere wundervolle selbstblühende Sativa-dominante Sorte der 8. Generation, meist mit lilafarbenen Knospen, den fruchtigen Aromen von Mandarine und Erdbeere und einem angenehmen Hauch von reifem Käse. Die Wirkung ist anregend und langanhaltend. Tempo und Potenz in Trichome gehüllt.

Unsere Lieblingssorte unter den Selbstblühern des Jahres 2023 haben wir uns zum Schluss aufgehoben: Sweet Mandarine Zkittlez XL Auto®. Es handelt sich dabei um Sour Diesel mit ausgeprägtem Zitrusaroma, einem kleinen Hauch von Mango und dem zarten Aroma von frisch gemähtem Gras. Eine jener selbstblühenden Sorten in unserem Katalog, die höchsten Ertrag und stärkste Harzproduktion garantieren.

Unter unseren lichtabhängigen Sorten haben wir die besten der US-amerikanischen Varianten mit dem einzigartigen Charakter der Sweet Seeds®-Sorten gekreuzt. Unser erstes Geschenk an die Sinnesorgane ist Strawberry Cola Sherbet F1 Fast Version®, ein schnell blühender IndicaStamm mit den roten Knospen der untergehenden Sonne. Ein echter Cannabis-Adonis, mit harten, von Trichomen umhüllten Knospen hervorragender Qualität, schon nach

einem Wachstumszyklus von insgesamt 7 Wochen. Eine schöne Pflanze mit einem komplexen, fruchtigen Geschmacksprofil von roten Früchten und Cola sowie erdigen und holzigen Nuancen.

Und zum guten Schluss präsentieren wir eines der gesuchtesten Aromen in der globalen Cannabis-Szene: eine von Sour Diesel inspirierte Geschmackswelt mit Frucht- und Zitrusaromen. Der beste Vertreter dieses Geschmacks findet sich in den Genen von Sweet Mandarine Zkittlez F1 Fast Version®, einer Kreuzung aus einem Eliteklon von Zkittlez mit ausgeprägtem Zitrusaroma von Sour Diesel und den Orange- und Mandarine-Tönen von Sweet Mimosa XL Auto®. Diese Sorte bringt während einer kaum 50 Tage andauernden Blüte außergewöhnlich ertragreiche Pflanzen hervor, mit einer großen, zentralen Rispe sowie süßen und fruchtigen Aromen. Die Wirkung ist anregend und fördert die Kreativität, somit eignet sich ihr Konsum besonders für Aktivitäten in Gesellschaft oder künstlerische Tätigkeiten. Die Pflanze kann auch bei feuchtem und kaltem Klima draußen angebaut werden.

Wir danken euch, dass ihr Teil unseres Alltags wart und wünschen euch für 2023 einen erfolgreichen Anbau!

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MIMOSA BRUCE BANNER XL AUTO SWEET MANDARINE ZKITTLEZ F1 FAST VERSION ORANGE APRICOT GLUE XL AUTO RED MIMOSA XL AUTO SWEET MANDARINE ZKITTLEZ XL AUTO STRAWBERRY COLA SHERBET F1 FAST VERSION
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CBD-reiche Sorten

Unsere Partner in der Unterstützung von Patienten:

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Der Papiertest: Mit einem Stück Zellulosepapier haben wir die Leistung von Enzymes mit jener anderer Marken verglichen. Enzymes hat das Papier innerhalb von 4 Stunden begonnen abzubauen, während das Papierstück bei den anderen Marken genauso aussah, wie vorher, als wir es hineingelegt hatten. Mit unserem Erzeugnis war das Papierstück in 12 Stunden vollkommen zersetzt!

Enzymes verbessert die natürliche Fähigkeit der Pflanze, mehr Nährstoffe aufzunehmen, während eine Anhäufung von Nährstoffen im Medium, die zu einem Verschluss und zum Auftauchen von Krankheitserregern im Wurzelbereich führt, vermieden werden kann.

Du mochtest deine Pfanzen auf ein hoheres Niveau bringen? Frag XPERT! Besuche unseren Onlineshop: https://xpertnutrients.com/en/shop/ VERWENDE DEN COD E MEDI20 FÜR 20% RABATT! www.xpertnutrients.com ERFAHRE MEHR UND FOLGE UNS! Gartenbau Elisabeth Woisetschläger / Landwirtschaftlicher Produzent 1230 Wien, Erlaaer Straße 95. / +43 664 16 43 225 / info@hanfliesl.at / www.hanfliesl.at

Mimosa x Orange Punch Auto™

Die Mimosa-Evolution geht weiter mit dieser neuen selbstblühenden superkompakten Sensation mit Orangengeschmack, Mimosa x Orange Punch Auto™ Ursprünglich durch eine zarte Rückkreuzung unseres berühmten Orange Punch mit dem 2020-Phänomen Mimosa Evo entstanden, hat sich das Labor erneut weiterentwickelt und unsere BF Super Auto #1 eingeführt. Genau wie bei der feminisierten Version schaffen tiefe Farbverläufe von Violett und kontrastierendem dunklen Olivgrün eine auffällige und schöne Pflanze, während die Beta-Caryophyllen-, Linaloolund Limonen-Terpene ein sensationelles zitrusartiges, mandarinenbonbonsüßes Aroma erzeugen. Mimosa x Orange Punch Auto™ ist eine kompakte und sehr robuste Pflanze, die mehrere große,

dichte, sehr harzige und schwere Knospen produziert, die mit leuchtend orangefarbenen Pistolen bedeckt sind, die nur von Trichomen triefen. Rechne mit einer kurzen Blütezeit von nur 65 bis 75 Tagen und ernte drinnen bis zu 500 g/m2. THC wurde mit unglaublichen 2123% getestet Unter idealen Bedingungen im Freien erreicht Mimosa x Orange Punch Auto™ eine Höhe von 1,2 m und produziert mehr als 700 g/m2 riesige, sehr kompakte Colas. Zur Erntezeit steigt der Genuss dieser Sorte wirklich um eine Stufe, dichte schwere Knospen sind extrem einfach zu maniküren und mit dem Einsetzen der immer stärker werdenden köstlichen Zitrusbonbonorangenaromen füllt die Luft wirklich die Luft.

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Hanf.com startet Partner-Konzept

Mit CBD-Shop nach erprobtem Geschäftsmodell selbstständig machen

Vom Cannabis-Hype als Selbstständiger profitieren? Mit einem CBD-Store nach dem erprobten Geschäftsmodell von Hanf.com können Existenzgründer loslegen. Hanf.com bietet dazu ein Partner-Konzept, das Markt und Kunden bereits annehmen. „Die Leidenschaft für das Thema Hanf und seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Gesundheits- und Wellnessbranche sollten potenzielle Partner mitbringen“, erklärt der Franchise-Experte Kai Koslick.

Mit derzeit 19 eigenen CBD-CannabisStores hat Hanf.com-Gründer Wenzel Cerveny seit der Eröffnung des ersten Ladens im Mai 2017 in München eine starke Marke mit einem inzwischen bewährten und stabilen Geschäftskonzept entwickelt. In Bayern soll die Expansion mit eigenen Betrieben weiter fortgesetzt werden. „In allen anderen Bundesländern suchen wir engagierte Partner, die auf selbstständiger Basis einen CBD-Store von HANF.com betreiben“, betont Wenzel Cerveny.

Mit Unterstützung des Franchise-Gebers geht der erste Partner im Ladenlokal von Hanf.com im schleswig-holsteinischen Schenefeld (Lkr. Pinneberg) an den Start. Ein erfahrener Manager aus der Logistikbranche wird im Mai 2023 einen bestehenden Laden übernehmen. „Unser neuer Partner lernt das Konzept von der Pike auf und trainiert am Standort Westpark im bayerischen Ingol-

stadt“, so beschreibt Kai Koslick die ersten Schritte der Unterstützung nach der Vertragsunterzeichnung.

Legalisierung und Börsengang

Die Hanf.com-Familie hat ehrgeizige Ziele: Bis Ende 2024 soll es 100 Geschäftsstellen geben. „Wir wollen von der Legalisierung von Cannabis profitieren“, sagt Gründer Wenzel Cerveny. Die Listung an der Börse in Kanada, dem Mutterland der Cannabis-Freigabe, soll noch mehr Möglichkeiten bieten, die Expansion zu finanzieren. „Nur in einem erfolgreichen und stark expandierenden Netzwerk können die Herausforderungen bewältigt werden, die eine neue Branche für ihre Pioniere bereithält.“

Der Gründer von Hanf.com ist einer der prominentesten und aktivsten Unternehmer in der deutschen Legalisierungsszene. Seit 2014 engagiert er sich für die Legalisierung von Freizeit-Cannabis und für die stärkere Berücksichtigung von Medizin-Cannabis. „Jeder Mensch hat ein Grundrecht auf freie Nutzung von Cannabis“, erklärt Cerveny. Seit mehr als 7000 Jahren sei diese Pflanze erfolgreicher Teil der Menschheits- und Medizingeschichte.

Die Weichenstellung für die Legalisierung findet derzeit statt: Wer die Zukunft einer neuen Branche mitgestalten und an der Legalisierung partizipieren will, kann

jetzt einsteigen und sich passende Standorte in Deutschland sichern. Interessenten können bereits jetzt mit einem Hanf. com-CBD-Shop starten, um sich die PolePosition bei der Legalisierung zu sichern. „Selbstverständlich werden wir mit der Legalisierung von Cannabis in Deutschland THC-haltige Produkte anbieten. Unser weltweites Netzwerk ist bereits aktiv. Wenn Cannabis legal wird, verfügen wir über Kapazitäten zum eigenen Anbau in Deutschland.“ Potenzielle Partner profitieren von den weltweiten Kontakten des Hanf.comGründers zu Politik und Behörden.

Für alle organisatorischen Themen gibt es bei Hanf.com kompetente Ansprechpartner, die selbstständigen Vertriebspartner können sich voll auf den Verkauf der Produkte konzentrieren. Wer die Chance nutzen will, kann sich ein freies Gebiet sichern. Bewerbungen bitte unter Angabe, welcher Standort oder welche Gebiete interessant sind, unter franchise@ hanf.com. Interessenten erhalten umgehend die Partnerbroschüre sowie die Bewerbungsunterlagen. Weitere Auskünfte erteilt Kai Koslick unter Telefon 0163/3661540.

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