Du bist Deutschland − wer bin ich?
Katalog zur Ausstellung 06.05. – 24.05.2010 Montag bis Sonntag 12 – 20 Uhr Rheinlandhalle Ehrenfeld Venloer Straße 289 50825 Köln
inhalt 05 06 08 20 26 34 42 46 56
4
Verein »arts and lyrics« Konzept »Du bist Deutschland – wer bin ich« Christina Kratzenberg Farida Heuck Andy Scholz Moritz Liebig Geert Westphal Saeed Foroghi Denis Guillomo
arts and lyrics Der Verein »arts and lyrics« ist im Rahmen unserer Abschlussarbeit an der Akademie für Kommunikationsdesign gegründet worden. Ziel des Vereins ist es, Kunst und Literatur zu verbinden und diese Kulturformen für junge Menschen interessant zu gestalten. »arts and lyrics« soll neue Konzeptionen von Ausstellungsansichten schaffen und eine innovative Art der Kunstpräsentation zeigen. Das erste Projekt des Vereins ist die Ausstellung »Du bist Deutschland – wer bin ich?«. In dem Katalog werden die Künstler und ihre Werke vorgestellt, sowie das Konzept dieser Veranstaltung.
5
Idee Die Ausstellung beschäftigt sich mit den Themen »Identifikation mit der eigenen Nationalität« und »Integration«. Junge deutsche und ausländische Künstler zeigen durch ihre Arbeiten ihre Sicht vom Leben in Deutschland. Zudem tragen Slam-Poeten zeitgenössische Texte vor und ein Kölner Musiker wird die Veranstaltung abends begleiten.
6
Hintergrund In der Stadt Köln leben viele Ausländer und Menschen mit Migrationshintergrund. Kulturen und Werte vermischen sich und bringen neue Lebensweisen und Blickwinkel hervor. Als Konsequenz daraus ergeben sich zudem Auseinandersetzungen zwischen den Kulturen und Konflikte in der Gesellschaft. Durch die Multikultur entstehen sowohl Widersprüche als auch Symbiosen, die es wert sind, in der Öffentlichkeit dargestellt zu werden. Dadurch soll zur Aufklärung und zum Verständnis in der Gesellschaft beigetragen werden. Anknüpfend an die Kampagne »Du bist Deutschland« wird in der Ausstellung die Frage nach der »Identifikation mit der eigenen Nationalität« aufgegriffen.
Ziele In der Ausstellung werden Werke von Künstlern gezeigt, die zum Teil ausländische Wurzeln besitzen und sich künstlerisch mit ihrem Leben in Deutschland auseinandersetzen. Die Veranstaltung soll eine neuartige und spannende Sicht auf unsere Gesellschaft aufzeigen. Den Künstlern selbst soll Gehör verschafft werden. Ihnen wird ein Raum geboten, um Ihre Eindrücke zu präsentieren. Die Ausstellung soll die Betrachter dazu animieren, sich selbst zu reflektieren und ein neues Bewusstsein für ihr eigenes Umfeld zu entwickeln.
Umsetzung Die Ausstellung wird am 06. Mai 2010 stattfinden. Die Eröffnungsveranstaltung beinhaltet ein vielfältiges Rahmenprogramm, in dem Kunstwerke präsentiert werden und zugleich Poeten ihre lyrischen Gedanken vortragen. Anschließend soll Zeit für den Austausch zwischen den Künstlern und Besuchern der Ausstellung untereinander bleiben. Die Ausstellung wird nach der Eröffnung bis zum 27. Mai 2010 für die Besucher zugänglich sein. Es wird eine innovative Präsentation für den öffentlichen Raum geschaffen, die bei den Besuchern einen bleibenden Eindruck hinterlassen soll.
7
Christina Kratzenberg Die Künstlerin studierte an der Merz Akademie in Stuttgart und arbeitet als freie Fotografin. Bei der Ausstellung werden ihre Fotografien »Schöngartenstraße - Asylsuchende in Deutschland« zu sehen sein. In dieser Arbeit wird das Leben in einen Asylantenheim dargestellt. Der Zwischenraum zwischen neuer und alter Heimat wird dargestellt und fotografisch umgesetzt. Christina Kratzenberg stellt dasWarten auf einen Neuanfang dar und achtet dabei auf 8
Details, wie eine Zuckerdose oder Blumen, die den Wohnraum für die Asylbewerber angenehmer gestalten sollen. Trotzdem fehlt diesem Wohnraum Gelassenheit und Wohlbehagen - die Frage, wie soll es weitergehen, hängt drückend im Raum. Das Abhandene wird sichtbar: die fehlende Perspektive zum Leben.
»Schöngartenstraße - Asylsuchende in Deutschland«
9
»Schöngartenstraße - Asylsuchende in Deutschland«
10
»Schöngartenstraße - Asylsuchende in Deutschland«
11
»Schöngartenstraße - Asylsuchende in Deutschland«
12
»Schöngartenstraße - Asylsuchende in Deutschland«
13
»Schöngartenstraße - Asylsuchende in Deutschland«
14
»Schöngartenstraße - Asylsuchende in Deutschland«
15
»Schöngartenstraße - Asylsuchende in Deutschland«
16
»Schöngartenstraße - Asylsuchende in Deutschland«
17
»Schöngartenstraße - Asylsuchende in Deutschland«
18
»Schöngartenstraße - Asylsuchende in Deutschland«
19
Farida Heuck Künstlerisch drückt sich Farida Heuck durch Installationen und Videokunst aus. »Grenzen«, »Pässe« und »Warten« sind Themen zu denen die Künstlerin viele Einzelarbeiten angefertigt hat. Immer wieder setzt sie sich mit dem Spannungsfeld von Kunst und Politik auseinander. Sie beschäftigt sich mit Grenzüberschreitungen und der Darstellung von Migration und möchte auf die restriktive Einwanderungspolitik aufmerksam machen. »Zertifikat 20
Deutsch«, liegt auf dem Zuwanderungsgesetz und den Deutschkenntnissen, die bei der Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung gefordert werden. In dem Video »Border Crossing« fragt Farida Heuck nach den unterschiedlichen Erfahrungen bei der deutschen Passskontrolle. Aus der Bandbreite der Aussagen wird klar, wie stark die Sichtbarkeit der Grenzen innerhalb der Europäischen Union vom Standpunkt der Betrachterin abhängt.
»Zertifikat Deutsch«
21
22
»Zertifikat Deutsch«
23
24
»Border Crossing«
25
Andy Scholz Die Arbeit von Andy Scholz umfasst minimalistische und persönliche Fotografien, Installationen und Videoarbeiten. Sie thematisiert Verlust und Erinnerung. Sie bildet Zeichen der Vergangenheit und der Gegenwart ab. Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf Details, die wir kennen und die uns erzählen, welche Zeit und Kultur wir wahrzunehmen imstande wären. Neuere Arbeiten greifen zunehmend in den Raum ein, und weigern sich Dokumentation 26
zu sein. Der Fokus ist das nächste Milieu: Was umgibt uns, was bauen wir, was schaffen wir. Er stellt die Frage nach Wahrnehmung der Realität und untersucht den skulpturhaften Charakter und die ikonische Kraft dieser alltäglichen Orte und Objekte. »Etwas anderes zu machen, als Fotografie, wenn man sich für Fotografie interessiert, ist immer gut und hilfreich, was das Sehen an sich anbelangt.«
»Häuserzeile 1« | Wilhelmshaven, 2002 Analoger Abzug kaschiert auf Dibond, 96 x 122 cm
27
ÂťHalbe Treppe 3ÂŤ | Kaliningrad, 2008 Analoger Abzug kaschiert auf Dibond, 100 x 130 cm
28
ÂťHalbe Treppe 4ÂŤ | Kaliningrad, 2008 Analoger Abzug kaschiert auf Dibond, 100 x 130 cm
29
»Metallwand 4« | Kaliningrad, 2008 Drei analoge Abzüge kaschiert auf Dibond, 120 x 320 cm
30
»Museum 6« | Essen, 2009 Drei analoge Abzüge kaschiert auf Dibond, 120 x 300 cm
31
»Fassade 2« | Essen, 2003 Analoger Abzug kaschiert auf Dibond, 92 x 146 cm
32
»Gitter 2« | Mülheim/Ruhr 2007 Analoger Abzug kaschiert auf Dibond, 100 x 150 cm
33
Moritz Liebig Der Künstler arbeitet als freier Künstler in Berlin und Dresden. Moritz Liebig setzt sich in seinen Arbeiten mit der Gesellschaft auseinander und stellt diese in Form von Installationen dar. Bei der Ausstellung werden drei Werke zu sehen sein. »Theo« ist eine Arbeit aus Gips, die einen Menschen in Lebensgröße darstellt. Dieser ist übergewichtig mit leerem Blick in einem Sessel. Der Künstler stellt damit den Prototypen des Deutschen dar. 34
Die Arbeit »with out bones« stellt eine Rauminstallation dar. Der Lebensraum wirkt verlassen. Der trostlose Eindruck wird durch die Unordnung und die einzige Lichtquelle über dem Tisch verstärkt. Das abstrakte Werk »colres con miraderos« stellt eine Figur auf einer Erhöhung dar, die durch verschlungene und strukturelle Formen einen integrativen Prozess darstellt. Verschiedene Strukturen verbinden sich zu einem neuen Gebilde.
»with»Ohne out bones« Titel«
35
36
»with out bones«
37
38
»theo«
39
Âťcolres con miraderosÂŤ
40
Âťcolres con miraderosÂŤ
41
Geert Westphal Min ea facinibh eril ea feuguer sed ea consenisi tat dio dolortinibh eum quat do do od duipisim zzrilisl delisl ut vendreet wisi.Secte ex eugait aciduismod dolorem am vendipit ea commolesto od te vel ulpute modio dipsumm odolenis accum dit loreet la facil utat, con ulla facip ea commodi onullandiat loreet vulput adiam dolor acin vulla feu feu faccummy niam, sum iriure facipsum dolor ad dolore vulla commolesting er suscil ute eros nos ex euipit, 42
corem dolore velendre te facinibh et, volesectet lobor sequat. Liquat, conse modit adit lore magna facil euis atet ad magna feugait in utpat wissim quamconullam zzriurerit veliqui eros ex eros nibh ex ea ad esto et adit am, summy nulla ad delit del ullaortismod dolorper suscil ut euis do odolum do con velesecte dolobor irit dionsecte mod erilit nim vel ex exerostis adit nim il eugait aliquip sustrud dunt luptat, sequissequat autpat alit inis el incincip ea conse
»Ohne Titel«
43
»Ohne Titel«
44
»Ohne Titel«
45
Saeed Foroghi Saeed Foroghi möchte praktisch und gesellschaftlich tätig sein und drückt mit Hilfe von Kunst seine Gedanken aus. Der Künstler arbeitet mit fotorealistischen Installationen die zum Beispiel Grenzen zwischen Illusion und Wirklichkeit darstellen. Ein wichtiger Aspekt seiner Arbeiten ist die Frage, nach dem Einfluß den die Mediengesellschaft auf Menschen ausübt. Auch der Begriff der Wahrheit spielt in seinem Schaffen eine zentrale Rolle. 46
Der Künstler stellt eine Arbeit mit dem Oberthema »lass scheinen, lass scheinen, die Sonne über Deutschland, oder Sein verborgenes Leben in Deutschland« aus. Das Werk besteht aus 20 Collagen. Jede Collage erzählt eine eigene Geschichte und leitet in das nächste Werk über und erhält in dem letzten Werk die Auflösung.
»lass scheinen, lass scheinen, die Sonne über Deutschland, oder Sein verborgenes Leben in Deutschland«
47
»lass scheinen, lass scheinen, die Sonne über Deutschland, oder Sein verborgenes Leben in Deutschland«
48
»lass scheinen, lass scheinen, die Sonne über Deutschland, oder Sein verborgenes Leben in Deutschland«
49
»lass scheinen, lass scheinen, die Sonne über Deutschland, oder Sein verborgenes Leben in Deutschland«
50
»lass scheinen, lass scheinen, die Sonne über Deutschland, oder Sein verborgenes Leben in Deutschland«
51
»lass scheinen, lass scheinen, die Sonne über Deutschland, oder Sein verborgenes Leben in Deutschland«
52
»lass scheinen, lass scheinen, die Sonne über Deutschland, oder Sein verborgenes Leben in Deutschland«
53
»lass scheinen, lass scheinen, die Sonne über Deutschland, oder Sein verborgenes Leben in Deutschland«
54
»lass scheinen, lass scheinen, die Sonne über Deutschland, oder Sein verborgenes Leben in Deutschland«
55
Denis Guillomo Der gebürtige Pariser lebt und arbeitet in Köln. Im Werk von Denis Guillomo spielt die Qualität der Langsamkeit eine wichtige Rolle. In einem sorgfältig, behutsam und tief greifenden Prozess nimmt er sich seiner Themen Orte, Menschen, Emigrationen und Krieg an, die in ihm bewegende Erinnerungen und Emotionen auslösen. Ist die Wahl eines Motivs erfolgt, so übersetzt er dieses in monochrome Farbigkeit, Tuschenmalerei auf Leinwand, 56
oder in Pixel übertragene Pinselspuren auf Holz. Die Reflexion über aktuelle Themen unserer Zeit soll einen Dialog mit den Betrachtern in Gang setzen. Er befasst sich mit kunstgeschichtlichen Themen, setzt sich aber auch mit politischen Situationen auseinander, die er in seinen Arbeiten thematisiert.
»Ohne Titel«
57
»Ohne Titel«
58
»Ohne Titel«
59
»Ohne Titel«
60
»Ohne Titel«
61
Impressum arts & lyrics Leitung Meike Detering und Franziska Liebig Ausstellung Realisiert mit der Unterst端tzung des Sommerblut Festivals Foto-Nachweis Christina Kratzenberg (Seiten 9-19) Farida Heuck (Seiten 21-25) Copyright Andy Scholz/VG Bildkunst 2010 (Seiten 27-33) Moritz Liebig (Seiten 35-41) Geert Westphal (Seiten 43-45) Saeed Foroghi (Seiten 47-55) Denis Guillomo (Seiten 57-61)
62