Natürlich Gesund
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Zeitung für bewussteres und ganzheitliches Leben
Ausgabe 16 / August 2008 | www.memon.de | vierteljährlich | Email: redaktion@memon.de | AuFlage: 20 000 Exemplare
Zeitbombe
Ist der versprochene Atomausstieg bis 2021 in Gefahr?
Atomkraftwerke Inhalt: Casa Le Vigne – die Vision vom Himmel auf Erden wurde für Renate Lechler wahr Seite 2 Die Sonnencreme-Hysterie wie gefährlich ist die Sonne? Seite 3
PET-Flasche – wie „sauber” ist sie im Vergleich zu Glas Seite 3
EU-Umweltakademie klärt auf: Grenzwerte? Wie kommen sie zustande? Seite 4 Das memon® Erlebnis Wunderbar erholsam
Seite 4
Schwimmen: gesund bleiben Seite 5 leicht gemacht Serie: Schüßler Salze Nr. 5 Kalium phosphoricum.
Seite 5
Da stimmt einfach alles Frau Engelbrecht-Hrdlicka Botschafterin in eigener Mission Seite 6
Greenleasing: memon® Transformer einfach finanzieren!
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memon® hilft dem Obdachlosen-
Es schien so, als hätte die Vernunft der Menschen einmal gesiegt. Nahezu ganz Europa war sich einig, dass die Risiken der zivilen Kernkraft den Nutzen bei weitem übersteigen, zumal neue Modelle zur Debatte stehen, regenerative Energiegewinnung von Sonne, Wasser und Wind. Ganz Europa zog an einem Strang. Alles lief perfekt, bis auf die ständig steigenden Energiepreise. So war aus Finnland im Jahr 2002 ein Donnerhall zu vernehmen, als man dort verlauten ließ, ein neues Kernkraftwerk zu bauen. Seit mehr als zehn Jahren war es ruhig in Europa, und nur die Energiekonzerne suchten nach Auswegen, das Aus der Atomkraft zu verzögern. Verständlich – jedes weitere Jahr würde Milliardengewinne in die ohnehin schon prallen Kassen der Energiemultis spülen. Und wie immer, wenn es um Milliardengewinne geht, bleiben die Bedenken auf der Strecke. Dabei hätten wir genügend Gründe, die Sache ernst zu nehmen, vor allem je länger wir mit veralteter Technologie hantieren. Vor einigen Tagen gab es erneut einen Störfall. Dieses Mal war die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) selbst Auslöser des Geschehens. Normalerweise sollte sie Sicherheitsstandards überwachen, stattdessen platzte im Labor in Seibersdorf bei Wien ein Behälter mit Plutonium. Das hochgiftige Material konnte nicht entweichen. Glück gehabt! Gleiches kann man von den Opfern der Tschernobyl-Katastrophe leider nicht behaupten. Zum heutigen Zeitpunkt weiß man,
heim St. Bonifazius „Haneberghaus” in München Seite 6
memon® stellt vor: die „ausgezeichneten Hotels, Seminar-Hotel Jonathan und Hotel Gasthof Jäger. Seite 7
Wie fließendes Wasser 33 Zen-
Geschichten erzählt von Zen-Meisterin Daehaeng Seite 8
Gerstengras mehr als nur das tägliche Brot
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Rätsel
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Impressum
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So wünschen es sich die Energiekonzerne. Mit ihrer „Nach uns die Sinnflut-Philosophie” streben sie eine zentrale, monopolistische Versorgung an. Der Gewinn von heute ist für sie wichtiger als die Umwelt von morgen
dass der GAU mindesten 9 Millionen Menschen direkt betroffen hat. Knapp 1 Million sind deswegen an Krebs erkrankt (die Hälfte ist bereits tot). Noch einmal Glück hatten dagegen die Bewohner in Frankreich, wo in den letzten Wochen ebenfalls von Störungen in Atomkraftwerken zu hören und lesen war. Umso erstaunlicher ist die Stimmung in Europa. Scheinbar sind die horrenden Kosten für Energie für viele Grund genug, bei der Sicherheit und der Zukunft unseres Planeten Erde auf die Karte „Glück” zu setzten. Es wird schon gut gehen, zumindest dürften die „alten” Politiker noch gute Karten haben, dass die Bombe erst platzt, wenn sie nicht mehr auf diesem Planeten weilen. Alle anderen haben eben Pech gehabt. Falls es doch noch jemand wissen möchte – es gibt mindesten fünf gute Gründe den AKWs den Saft abzudrehen.
Fehlende Sicherheit
Die Erzeugung von Atomstrom ist mit erheblichen Sicherheitsrisiken verbunden. Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit. Bei den meisten und schlimmsten Stör- bzw. Unfällen (Kyschtym 1957 und Tschernobyl 1986) war menschliches Versagen der Auslöser. Aufgrund des zunehmenden Alters der Anlagen wird sich das Risiko zusätzlich erhöhen. Daran werden auch neue Reaktorkonzepte der 3. oder 4. Generation nichts ändern. Selbst wenn hier das Unfallrisiko geringer ist, kann ein schwerer Störfall nie ausgeschlossen werden. Da hilft es auch nicht wenn die Störfälle wie jüngst in Frankreich bagatellisiert werden. Die Gefahr ist allgegenwärtig.
Endlager Alles nur nicht das, so der einhellige Tenor der Energieriesen. Die PV-Anlage auf dem Dach – dezentral und autark, damit ist kein Geld zu verdienen
Nach mehr als 40 Jahren Atomkraft in Deutschland gibt es rund 100 000 Kubikmeter radioaktive, zum Teil hochradioaktive Abfälle, deren Halbwertszeiten bei 100 000 Jahren liegen. Eine Bürde, an der Tausende
Foto: © by ThaRemix, flickr.com
Es war alles schon beschlossen, und wohl eine der bemerkenswertesten Leistungen der rot-grünen Regierung. Kein Bau neuer Atomkraftwerke und Abschaltung aller noch aktiven AKWs bis spätestens 2021. Dass nun ausgerechnet die Diskussion um den Klimawandel den Atombefürwortern in die Hände spielen soll, liegt an offensichtlich inkonsequenten Politikern, riesigen Energiekonzernen, und einer wohl dosierten Prise an Fehlinformationen. In Wirklichkeit gibt es keine Alternative zum Atomausstieg. Die Begründung lesen Sie hier.
nachfolgender Generationen zu knabbern haben. Es gibt in Deutschland bis heute nicht ein nur annähernd passendes Endlager!
CO2 Bilanz
Egal, wie man über CO2 denkt, auch hier spricht nichts für die AKWs. Der Betrieb der Atomkraftwerke ist bei weitem nicht CO2neutral wie man uns das Glauben machen möchte. Ganz im Gegenteil: Atomkraft hat sogar eine wesentlich schlechtere CO2-Bilanz als z.B. die viel gescholtene Windenergie. Besonders CO2-intensiv ist die Aufbereitung der Brennstäbe. und natürlich der Abbau von Uran, der im kausalen Zusammenhang mit dem Betrieb des Kernkraftwerkes steht. Für die Kühltechnik muss übrigens sehr viel Wasser aufgewandt werden, was besonders in trockenen Regionen problematisch ist.
Kosten
Atomkraft ist sehr teuer. Dass dies noch niemandem aufgefallen ist, liegt an den enormen staatlichen Subventionsleistungen. Neben der Steuerbefreiung für atomare Brennstoffe erhielten Atomkraftwerksbauer Vorzugskredite und Investitionsbeihilfen in unbekannter Höhe. Allein in der Bundesrepublik wurde die Atomenergie mit nahezu 100 Milliarden Euro subventioniert.
Uran geht zu Ende
Und schließlich geht auch das Uran zur Neige. Man kann davon ausgehen, dass die Uranvorkommen beim Verbrauch der laufenden Anlagen in maximal 60 Jahren erschöpft sind. Nur mit dem Einsatz von „Schnellen Brütern” könnte der Uranmangel hinaugezögert werden. Sie können das Spaltmaterial um den Faktor 60 strecken, doch die Geschichte der Brutreaktoren ist ein Fiasko: hohe Kosten und extreme Störanfälligkeit machten sie bisher für den kommerziellen Betrieb untauglich. Bleibt nur zu wünschen, dass die Vernunft und nicht der Profit als Sieger hervor geht.