"Natürlich Gesund" 4 - August 2005

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Natürlich Gesund Zeitung für bewussteres und ganzheitliches Leben

Ausgabe 4 / August 2005 | www.memon.de | vierteljährlich | eMail: redaktion@memon.de | AuFlage: 20.000 Exemplare

Generation Handy: Bald krank per SMS?

Ein Bericht von Elisabeth Aslan

Inhalt: Fünf Elemente Küche

Mit dem Element Feuer haben wir das Große Yang erreicht – die Zeit des Hochsommers, der Fülle und der Hitze. Mit leckeren Gerichten zum Nachkochen (Seite 3).

Hat Wasser ein Gedächtnis?

Wasser, kurz H2O, gibt Forschern und Wissenschaftlern schon lange Rätsel auf. Denn insgesamt 40 Anomalien kennzeichnen das kühle Nass (Seite 3).

Elektrosmog – wenn unsere Umgebung unter Strom steht

Der Mensch erzeugt eine Vielzahl von künstlichen elektromagnetischen Feldern. Denn überall wo wir Strom für unsere technischen Geräte benötigen, umgibt uns Elektrosmog (Seite 4).

Aquagym: Topfit im Swimmingpool

Wassergymnastik ist gesund, macht fit und hält die Muskeln elastisch. Mit Übungen zum Nachmachen (Seite 5).

Therapie bei Doktor Flipper

In den letzten Jahren werden Tiere vermehrt als Therapeuten eingesetzt. Eine ganz besondere Rolle bei der tierunterstützten Behandlung kommt den Delphinen zu (Seite 6).

Kosmopsychologie als Lebenshilfe

Die Konstellation der Planeten spielt für unser Leben eine viel bedeutendere Rolle als viele vielleicht vermuten (Seite 7). Heilerde – das Allroundmittel aus der Natur Schon seit Jahrtausenden ist der Menschheit die gesundheitsfördernde Wirkung des Elements Erde bekannt (Seite 8).

Sie schicken sich Sounds per Internet, Liebesbriefe per SMS, Filme und Fotos über MMS, sie surfen, chatten, telefonieren und beamen sich rund um die Welt – Jugendliche sind die Zielgruppe und das Ziehkind der Mobilfunk-Industrie. Kindgerecht designte Dinoapparate für die Achtjährigen, schicke Modelle für die Teenager – mit einem nie dagewesenen Trendbewusstsein reagieren unsere Kinder auf die breite Palette immer neuer Handy-Finessen. „Topnavigation“, „Trackyourkid“ – so lauten die Zauberworte, mit denen die Betreiber Eltern und Kids frühzeitig an die Zaubermaschine im Hosentaschenformat binden. Denn je kleiner die Handys werden, desto multifunktionaler werden sie, desto unentbehrlicher mögen sie scheinen, und desto abhängiger machen sie. Schnell mal googlen, wer in den Charts ist – um bei den Freunden mitreden zu können. Die Werbung macht schmackhaft, was angeblich zum Leben gehört, was in ist, was out. Nicht am Handytropf zu hängen ist supermegaout, macht zum Outcast, zur absoluten Null. Wer heute kein Handy hat, kann in der Welt der Patchworkfamilien, der auseinander fallenden Beziehungen, der frühzeitig zu erlernenden Mobilität und Flexibilität nicht existieren. Arbeitende Mamas beaufsichtigen ihre Sprösslinge per Handyrückruf, geschiedene Papas vereinbaren per SMS den Sonntagstermin. Und selbst arbeitslose Mütter und Väter pressen den letzten Notgroschen ab, damit ihre Kinder in der Welt zunehmender Telekommunikation mithalten können und nicht ins Abseits geraten.

Von Kindesbeinen an: E-Smog im Ohr

Verständlich – einerseits. Denn wer will sein Kind schon ins Außenseitertum treiben, wer will ihm vorenthalten, was so trendy und so nützlich scheint. Doch im Grunde täten die Eltern besser daran, an die Folgen zu denken, die für diese Generation, die praktisch mit dem E-Smog am Ohr aufwächst, noch gar nicht abzusehen sind. Die Prognosen lauten nicht günstig – sieht man einmal von den verharmlosenden Beschwichtigungen der Mobilfunkindustrie ab. Dass deren Lobby kein Interesse hat, gesundheitliche Folgeschäden für die Kids publik werden zu lassen, liegt in der Natur der Sache. Ungebremst dürfen sie in Deutschland ihre Lieblingszielgruppe umwerben und mit Preisdumping und attraktiven Billigtarifen zum Kauf anheizen. Elektrosensibilität ist dabei kein Thema – Hauptsache, man bringt sein Produkt gewinnbringend auf den Markt. Tatsache ist jedoch, dass trotz formelhaft vorgetragener Verharmlosungen, unterschlagener und manipulierter Risikostu-

Im Juli unterschrieben allein in Bayern rund 400.000 Betroffene das Volksbegehren für bessere Elektrosmog Prävention. Denn immer mehr Menschen reagieren sensibel auf elektromagnetische Strahlung. Am stärksten betroffen: Kinder und Jugendliche. dien, zunehmend mehr Menschen über Elektrosmog klagen. In einer kürzlich erfolgten Arztbefragung berichten die Mediziner, dass ca. zwei Drittel ihrer Patienten den Verdacht äußern, ihre Beschwerden deuten auf den Einfluss elektromagnetischer Strahlung hin. In vielen Fällen traten bestimmte Krankheitssymptome erst dann auf, als ein Mobilfunkmast aufgestellt wurde. Vegetative Beschwerden, Kopfschmerzen, Herzrasen, Migräne, Bluthochdruck und chronische Schlaflosigkeit sind nur einige der diagnostizierten Krankheitsbilder, denen die Ärzte vielfach hilflos gegenüber stehen. Denn einerseits herrscht gerade auch unter den Medizinern ein erschreckender Informationsmangel, was die Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung betrifft. So wurde in der erwähnten Studie deutlich, dass sich viele Ärzte mehr inhaltliche Aufklärung wünschen, um ihre Patienten ihrerseits besser aufklären zu können. Andererseits sind auch die Mediziner machtlos gegenüber einer mächtigen Lobby, die auf sich mehrende Ärzteappelle mit den üblichen Beschwichtigungen und dem Verweis auf eingehaltene Grenzwerte reagiert. Dass dieser Grenzwert viel zu hoch ist, ist ein wesentlicher Punkt der Appelle, in denen gewissenhafte Ärzte ihre Besorgnis ausdrücken. Sind doch gerade im athermischen Bereich die möglichen Folgeschäden elektromagnetischer Felder viel zu wenig erforscht – zumindest von unabhängiger Seite.

Elektrosensibilität: In klinischen Tests bewiesen

Im allgemeinen wird Elektrosensibilität hierzulande als „Hysterie“ abgetan, und Menschen, die feinfühlig auf das Phänomen reagieren, werden als Spinner gebrandmarkt. Doch seit der REFLEXstudie (Natürlich gesund berichtete), in der von insgesamt zwölf unabhängig voneinander forschenden Universitäten ein Einfluss der EM-Strahlung auf die Zellteilung ausgemacht wurde, geht man nicht mehr ganz so selbstbewusst mit der Gefahr um. Zudem existieren inzwischen klinische Tests, durchgeführt in einer Klinik bei Würzburg, die sehr klar physiologische Auswirkungen von Elektromagnetismus belegen. In dieser Klinik werden bei Menschen, die vermeintlich oder zurecht Probleme mit Elektrosmog haben, zunächst Herzfrequenz, Hautdurchblutung und verschiedene andere physiologische Parameter gemessen. Anschließend werden die Testpersonen während der Sitzung einem Feld von etwa 1mW/qm Leistungsflussdichte ausgesetzt – dies simuliert ein Telefonat mit Handy und Testkarte. Wenn nun die Testpersonen anhand dieser Simulation in Stress geraten, ändert sich die Variabilität

der Herzrate – sie wird stark eingeschränkt. Eine Stresssituation durch Mobilfunk-Strahlung lässt sich auf diese Weise zuverlässig nachweisen. Schlussfolgerung: Elektromagnetische Strahlung wirkt unmittelbar auf das vegetative Nervensystem, das heißt, unser Körper reagiert pathogen, ohne dass wir dies wahrnehmen müssen. Mobilfunksender, Handys und die praktischen Haus-Portables haben eine hochfrequente gepulste Strahlung, die nicht mit unseren zellulären Frequenzen harmoniert. Werden die Zellen nun sehr lange und sehr häufig dieser hoch gepulsten Strahlung ausgesetzt, kann dies vor allem bei Kindern dramatische Auswirkungen haben. So warnt neuerdings eine Broschüre des Umweltbundesamts: „Es ist (...) vorstellbar, dass elektromagnetische Felder die kindliche Entwicklung beeinflussen, solange das Immun- und vielleicht auch das Nervensystem nicht vollständig ausgereift ist. Auch wird diskutiert, ob durch die kleineren Kopfproportionen die Felder in tiefere, eventuell kritischere Hirnregionen vordringen können als beim Erwachsenen und ob möglicherweise die Gewebeeigenschaften des kindlichen Kopfes zu einer vergleichsweise höheren spezifischen Absorptionsrate führen.“ Mit anderen Worten: Ist schon für den Erwachsenen der festgelegte Grenzwert viel zu hoch, so gilt dies erst recht für die Kinder, bei denen die Zellteilung viel schneller erfolgt. Nach heutigen Erkenntnissen muss man sich allerdings die Frage stellen, welcher Sinn hinter Grenzwerten und Feldstärken bei der Betrachtung von gesundheitlichen Auswirkungen durch Strahlenbelastung steckt. Bereits im Jahr 2000 stellte man auf dem Kongress „Schwache und superschwache Felder und Strahlungen in der Biologie und Medizin“ fest, dass nicht die Intensität der elektromagnetischen Strahlung in den zellbiologischen Prozess eingreift. Ausschlaggebend für eine mögliche gesundheitliche Beeinträchtigung ist nach diesen Forschungsergebnissen allein der von der Strahlung ausgehende zellbiologische Informationsgehalt. Immerhin wurden in Frankreich die Hersteller aufgefordert, Kinder nicht mehr als Zielgruppe zu umwerben, ebenso in Großbritannien und Dänemark. In Deutschland steht eine solche Empfehlung noch aus – die Handybetreiber halten sich schad-, um nicht zu sagen skrupellos - an die Maßgabe Gewinnoptimierung. Umso wichtiger ist es, selbst Vorsorge zu tragen, die Kinder immer wieder auf mögliche Gefahren hinzuweisen und das eigene Heim weitgehend zu entsmoggen. Denn wo von staatlicher Seite nicht gehandelt wird, gilt es, selbst Initiativen zu ergreifen – mit Prävention und innovativer, umweltbewusster Technologie.


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