"Natürlich Gesund" 7 - Juni 2006

Page 1

Natürlich Gesund Zeitung für bewussteres und ganzheitliches Leben Ausgabe 7 / Juni 2006 | www.memon.de | Vierteljährlich | Email: redaktion@memon.de | Auflage: 20.000 Exemplare

Punkten für die Gesundheit: Vorsorge zahlt sich aus!

Seit der Gesundheitsreform wird Prävention in der medizinischen Versorgung großgeschrieben. Und weil die gesetzlichen Krankenkassen neuerdings mit einem attraktiven Bonusprogramm aufwarten, zeigen Deutschlands Versicherte ein erfreulich hohes Maß an Eigeninitiative. Mit dem System, Menschen aktiv in ihre Vorsorge einzubinden, scheint sich ein Paradigmenwechsel im bürokratisch verkrusteten Gesundheitswesen anzukündigen.

Inhalt:

Leichte Kost aus aller Welt

Süditalien! Allein der Name lässt innere Bilder von Sonne, Strand, Meer entstehen. Aber hier kann man auch phantastische Gaumenfreuden entdecken! Schlemmen Sie mit uns - mit leckeren Rezepten zum Nachkochen. Seite 3

Photovoltaik

Das Kraftwerk Sonne versorgt uns täglich mit kostenloser, umweltfreundlicher und nahezu unerschöpflicher Energie. Wie entsteht der Strom aus der Sonne? Seite 3

Laufen Sie los – aber richtig!

Laufen kann wunderschön sein. Leider machen viele Jogger eine andere Erfahrung. Statt Glück erleben sie Stress, statt Leichtigkeit Zentnergewichte. Wie Sie bald schon als Federgewicht über den Waldboden schweben, verrät Ihnen “Natürlich Gesund”. Seite 5

Die AtlasPROfilax®-Behandlung Der oberste Halswirbel des Menschen, der Atlas, trägt unseren Schädel und hält ihn sicher an seinem Platz. Aber was ist, wenn unser Atlas diese Aufgabe nicht mehr richtig erfüllt? Seite 6

Was ein Tropfen Blut über Sie verrät!

Blut versorgt unseren Organismus mit Sauerstoff, reguliert die Temperatur und transportiert Nährstoffe – und es ist ein Spiegel unserer körperlichen Verfassung. Seite 7

Topinambur – kleine Knolle mit großer Wirkung Seit einiger Zeit entdecken Naturmediziner und Restaurants Topinambur neu – nicht zuletzt deshalb, weil es ein echter Schlankmacher ist. Seite 8

“Healthmiles”, “aktiv plus punkten”, “smile Konto” oder“gesundaktiv bonus”, so lauten die Zauberworte,mit denen die gesetzlichen Krankenkassen Versicherte seit dem Januar 2004 zu mehr Eigenverantwortung bewegen wollen. Und offensichtlich hat der Anreiz von Bonuspunkten beim Engagement für die eigene Gesundheit gewirkt. Denn seit Beginn der Initiative erreichten die Versicherungen mit dem attraktiven Vorsorge-Punktesystem ca. doppelt so viele Menschen wie im Vorjahr. Rund 3,4 Millionen Versicherte nutzten die gesundheitsfördernden Angebote, berichtet der Medizinische Dienst der Krankenkassen in seinem alljährlichen Präventionsbericht. Parallel stiegen die Ausgaben der gesetzlichen Kassen für Prävention seit dem Jahr 2000 jährlich im Schnitt um 36 %. Allein im Jahr 2004 wurden 148 Millionen Euro für die Gesundheitsvorsorge ausgegeben, ein Betrag, der sich, wie am Beispiel Skandinavien zu sehen, langfristig rechnen wird. Ein erfreuliches Ergebnis – und ein Paradigmenwechsel, der seit Jahren fällig war. Denn zu lange vertraute man hierzulande dem Motto: „Der Doktor wird’s schon richten”. Zum Arzt wurde in der Regel gegangen, wenn es schon zu spät war, wenn Pillen, Operationen oder andere kostenaufwändige Maßnahmen angesagt waren. Eine Haltung, die die eigene Verantwortung für die Gesundheit ignoriert und mangelnde Kenntnis bei therapeutischen Maßnahmen zur Folge hat. Lange hat es gedauert, ehe man aus Schaden klug wurde und im Rahmen einer breit angelegten Gesundheitsreform begann, die Versicherten mit einzubeziehen. “Teamwork”, heißt heute das Motto bei der medizinischen Versorgung. Die früher als Halbgötter in Weiß verehrten Ärzte sollen mehr auf Augenhöhe mit dem Patienten zusammenarbeiten – Information und Transparenz werden großgeschrieben. Und dass Vorbeugen besser und längerfristig billiger ist als Heilen, wird nun endlich durch ein gezieltes Belohnprogramm umgesetzt.

Vorsorge zahlt sich aus!

Dass Prävention für die Gesundheit unerlässlich ist, wusste man schon im alten China. Dort wurde der Arzt bezahlt, solange der Patient gesund war - wurde dieser krank, musste er mit leerem Beutel büßen. So weit geht man bei den gegenwärtigen Präventionsmaßnahmen zwar nicht, doch ist der Ansatz vergleichbar: Belohnt wird, wer eigenverantwortlich und mit vollem Engagement gesundheitliche Vorsorge betreibt. Erreicht werden sollen mit diesem Ansatz vor allem ärmere Bevölkerungsschichten. Da es erwiesen ist, dass sozial Bessergestellte mehr für ihre Fitness tun – man denke nur an teure Sportarten wie Golf, Tennis, Reiten, usw. – sind es vor allem die einkommensschwachen Schich-

ten, die das Bonusprogramm mit Geldprämien und erpunkteten Sachpreisen anlocken soll. Erreichen will man die Menschen über Aufklärungskampagnen, die im jeweiligen sozialen Umfeld durchgeführt werden. Dazu gehören Betriebe, Gemeinden, Kindergärten, Schulen und Berufsschulen. Vor allem in den Schulen griff dieser Setting-Ansatz überraschend gut: Über 1,9 Millionen Jugendliche nahmen im Jahr 2004 an den Bonusprogrammen der Krankenkassen teil.

Und so funktionierts:

Das Prinzip ist einfach: Wer beim Bonusprogramm einer gesetzlichen Krankenkasse mitmachen will, erhält zunächst ein Punktescheckheft bzw einen Bonuspass. Hier werden die Punkte für gesundheitsfördernde Aktivitäten gesammelt. Bei einer bestimmten Anzahl erworbener Punkte können diese gegen Sachprämien oder Geldpreise eingetauscht werden. Generell wird bei allen gesetzlichen Krankenkassen in folgenden Bereichen gepunktet: Bewegung, Ernährung, Entspannung/ Stressreduktion und Suchtmittelentwöhnung. Hierbei kooperieren die Kassen mit Fitnessstudios, Volkshochschulen und Sportvereinen. Auch die Unfallversicherungen sind ein wichtiger Kooperationspartner der gesetzlichen Kassen. Wer an einem bestimmten Kurs teilnimmt, lässt sich die Teilnahme vom Kursleiter bestätigen; je nach Kassen-Bonussystem gibt es für die Teilnahme eine bestimmte Anzahl von Punkten. Darüberhinaus wird die Teilnahme an zertifizierten Kursen bezuschusst: Wer beispielsweise bei der Volkshochschule einen Tai-Chi-Kurs belegt, sollte bei seiner Kasse nachfragen. Denn in der Regel gibt es einen Zuschuss von ca. 80 %. Mit Bonuspunkten honoriert beispielsweise die DAK die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio, die Teilnahme an Aqua-FitnessKursen oder Nordic-Walking-Gruppen. Auch für Autogenes Training, Tai Chi oder Hatha Yoga gibt es Punkte, ebenso für Ernährungsberatung oder geleitete Kurse zur Gewichtsreduktion. Und wer sich im Rahmen eines Kurses das Rauchen abgewöhnt, wird ebenfalls mit Bonuspunkten belohnt. Ein ebenso wichtiger Pfeiler im neuen Gesundheitssystem ist die Früherkennung von Krankheiten. So honoriert die Techniker-Krankenkasse einen Gesundheits-Check-up oder eine Krebsfrüherkennungsmaßnahme mit 1000 Punkten. Auch Zahnvorsorge wird belohnt: 1500 Punkte gibt es bei der TK, wer 1x pro Jahr zum Zahnarzt wandert, ohne Schmerzen zu haben. Der Anspruch aufs Punktesammeln beginnt bei fast allen Kassen mit dem 15. Lebensjahr – ein großer Anreiz für bewegungsmüde Jugendliche, denen Gesundheit noch kein rechtes Anliegen ist. Denn häufig winken mit den

gesammelten Bonuspunkten attraktive Sachpreise, wie Fahrräder, Laufräder, Laptops oder Laufschuhe. Natürlich kann das Geld auch in bar ausgezahlt oder auf die Zuzahlung beim Arzt angerechnet werden. Viele Versicherte entscheiden sich für eine Auslandskrankenversicherung, die bestimmte Krankenkassen als Prämie vergeben. Ein attraktiver Trend zeichnet sich auch im Bereich der Urlaubsreisen ab. Denn künftig sollen auch Urlaube, die Präventivcharakter haben, von Krankenkassen bezuschusst werden. So hat beispielsweise die TUI mit den beiden Krankenkassen DAK und KKH eine richtungsweisende Kooperation abgeschlossen: 35 Präventionsprogramme wurden von den Reiseanbietern entwickelt, mit den Schwerpunkten Bewegung, Ernährung und Entspannung. Allerdings ist die Teilnahme an den angebotenen Fitnesspaketen verbindlich – nur wer einen unterschriebenen Teilnahmeschein vorlegen kann, wird zu ca. zwei Dritteln bezuschusst; konkret kann das einen Betrag von 150 Euro ausmachen. Der Sinn: Im Urlaub ist es besonders angenehm, längerfristig gesunde Verhaltensweisen einzuüben. Die rund 20 % Eigenkosten sollen allerdings dafür sorgen, dass keine Trittbrettfahrer an den Präventionsreisen teilnehmen. Da jede Kasse ihr maßgeschneidertes Bonusprogramm hat, lohnt es sich, die genauen Bedingungen der eigenen Versicherung zu erfahren. Unter Umständen empfiehlt sich gerade für jüngere Leute ein Kassenwechsel. Zu ca. 95 % gleichen sich zwar die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Laut “Stiftung Warentest” sind es aber oft gerade die 5 %, die den entscheidenden Unterschied ausmachen. Auch im Preis differieren die Versicherungen erheblich: So kassiert die IKK als billigste bundesweit agierende Krankenkasse nur 12,0 Prozent vom Bruttogehalt. Interessant insbesondere für jüngere, freiwillig Versicherte ist auch der Selbstbehalt: Hier können die gesetzlichen Kassen ihren Kunden so genannte “Selbstbehalt-Tarife” anbieten. Auf gut Deutsch: Die Versicherten übernehmen für jeweils ein Kalenderjahr einen Teil der von der Krankenkasse zu tragenden Kosten. Dafür erhalten sie eine Beitragsermäßigung. Das ist insofern kostengünstig, als regelmäßige Arztbesuche erst im Alter von ca. 30 Jahren anstehen - wer mit 25 Jahren also einen sogenannten Selbstbehalt-Tarif wählt, zahlt unter Umständen nahezu Null. Unter www.stiftung-warentest.de können Interessierte einen Vergleich von 162 Krankenkassen einsehen. www.sportgesundheit. de ist ein Serviceangebot des Deutschen Sportbundes. Hier kann man Sportvereine in der Nähe finden, die nach den gesetzlichen Präventionsrichtlinien zertifizierte Bewegungskurse anbieten. presto press (ea)


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.