aktiv&gesund Ausgabe 1/2016
für Wellness und Gesundheit
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M a g a zi n der M e rk u r ve rsi c h e rung
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l a i z e p s g n u r h rnä o rsic h
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Iss mich!
Wie gesundes Essen attraktiver wird
Detox-Trend
Warum natürliches Entgiften guttut
Augenschmaus
Foodblogs sind das neue Kochbuch
Jamie Oliver’s
Food Revolution Über das Erfolgsgeheimnis und die Kooperation mit Merkur
Merkur | aktiv & gesund
Inhalt 4 Jamie Oliver
Der britische Starkoch über gesunde Ernährung und die Zusammenarbeit der Jamie Oliver Food Foundation mit der Merkur Vorsicherung.
10 Cuisine internationale
20 Raus mit den Giften
14 Kleine Gourmets
24 Indische Heilkunst
Auf die richtige Inszenierung kommt es an – so greifen auch wählerische Kinder bei Obst und Gemüse zu.
14 Kleine Gourmets Jamies Welt
Detox ist nicht nur bei den Stars in aller Munde; auch hierzulande werden Entgiftungskuren immer beliebter.
Wie die Lehre des Ayurveda dabei helfen kann, unsere Gesundheit zu unterstützen.
26 Kochbuch 2.0
Foodblogs sind das neue Kochbuch – und können uns bei einem gesünderen Lifestyle unterstützen.
30 Streetfood
Schnelles Essen wird gesund: warum Streetfood gesund sein kann und nur wenig mit Fast-Food gemein hat.
20 Detox-Trend Foodblogs
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FOTOS: © 2016 Jamie Oliver Enterprises Limited; photography David Loftus, iStock/thinkstock, cookingCatrin.at | Carletto Photography
Dank der Globalisierung landet heute die ganze Welt am Teller. Vorsorge beginnt deshalb schon beim Einkauf.
Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, schon der „Urvater aller Ärzte“, der berühmte Hippokrates von Kos, wusste: „Wenn wir jedem Individuum das richtige Maß an Nahrung und Bewegung zukommen lassen könnten, hätten wir den sichersten Weg zur Gesundheit gefunden.“ Wie wir uns ernähren, spielt eine eminent große Rolle in unserem Leben. Dennoch messen wir dem Thema im Alltag immer noch viel zu wenig Bedeutung bei. Alle Warnungen in den Wind schlagend, greifen wir viel zu oft zu Süßigkeiten, Junk Food, Alkohol und billigen, aber ungesunden Lebensmitteln. Die Folge ist eine unüberschaubare Anzahl an Krankheitsbildern, die unser Leben beeinträchtigen und verkürzen. Der britische Kult-Koch Jamie Oliver hat das erkannt und sich dem Thema „Gesunde Ernährung“ verschrieben. Er nutzt seine Popularität, um die Menschen über die Jamie Oliver Food Foundation weltweit für seine „Food Revolution“ zu begeistern. Von nicht geringerer Bedeutung ist das Thema Ernährung für die Merkur Vorsicherung: Wie Jamie Oliver sehen auch wir es als unsere Aufgabe, unsere Kunden dazu zu bewegen, auf ihre Gesundheit zu achten – bevor möglicherweise etwas passiert, das mit allem Geld der Welt nicht wieder gutzumachen ist. Darum sind wir mit der Jamie Oliver Food Foundation eine vielversprechende Kooperation eingegangen, die ihren Anfang am „Food Revolution Day” beim Grazer Street Food Market gefunden hat. Nicht zuletzt deshalb ist das Heft, das Sie in Händen halten, den verschiedenen Aspekten des Themas Ernährung gewidmet. Besonderes Augenmerk haben wir dabei auf die Kinder gelegt – bereits im Kindesalter wird festgelegt, wer sich später gesund ernähren kann. Als Vorsicherung ist es Teil unserer Verantwortung, in unserem Rahmen so früh wie möglich dafür zu sorgen, dass Ihr Wohlbefinden und Ihre Lebensqualität so hoch wie möglich bleiben. Viel Freude beim Lesen! Ihr FOTO: Chris Zenz
Gerald Kogler Generaldirektor Merkur Versicherung AG
Impressum Eigentümer & Herausgeber: Merkur Versicherung AG, Joanneumring 22, 8010 Graz, aktivundgesund@merkur.at; Service-Hotline: 0800/20 60 80. Projektleitung Merkur Versicherung: Birgit Stampfl; Produktion: Weekend Magazin Steiermark GmbH, Bahnhofgürtel 59, 8020 Graz; Redaktion: Patrick Deutsch, Katharina Prügger, Katharina Robia, Johannes Roth, Cornelia Stiegler, Elisabeth Stolzer. Lektorat: Stefan Schwar. Anzeigen: Nadja Tanzer. Grafik: Edmund Zelenka. Herstellung: Steiermärkische Landesdruckerei GmbH, Dreihackengasse 20, 8020 Graz. Titelbild: Jamie Oliver.
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Erfolg für alle JAMIE OLIVER. Kochen können viele. Aber nur Jamie kann so kochen, dass er Millionen alleine damit begeistert, wie er‘s rüberbringt. Seine Erfolgsgeschichte ist atemberaubend.
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rfolg ist die Tatsache, dass eine Anstrengung zu einem guten Ergebnis führt und Anerkennung findet, sagt das Lexikon. Nach dieser Definition ist Jamie Oliver erfolgreich. Und zwar zu hundert Prozent erfolgreich. Innerhalb nur eines Jahrzehnts ist er zum Popstar der internationalen Küche avanciert und auch aus den heimischen Kochbuchregalen ist er nicht mehr wegzudenken. Deftiges zuerst. Seine Erfolgsgeschichte begann in einem kleinen Dorf in Essex, ein paar Kilometer südlich von Cambridge. In der Küche des väterlichen Pubs „The Cricketers“ versuchte er sich erstmals am Herd. Nun sind englische Pubs gemeinhin nicht gerade als Hort der Hochkultur bekannt, schon gar nicht der kulinarischen. Man serviert dort deftige Gerichte, typisch Britisches wie den berühmten Sunday Roast aus Röstkartoffeln,
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Roastbeef und Gemüse. Oder Yorkshire-Pudding. Oder Fish & Chips. Von der Pike auf. Der junge Jamie lernte also zunächst, die nicht wirklich anspruchsvollen Gerichte zuzubereiten, an einem Ort, an dem das Feedback noch unmittelbar ist: Was nicht schmeckt, wird nicht bezahlt. Jamie lernte im Pub seines Vaters zweierlei: Erstens authentisch zu sein. Und zweitens seinen Job von der Pike auf. Ehrgeiz in der Küche. Doch Jamie wollte mehr als das. Er lernte das Kochen auf akademischem Niveau im Londoner Westminster College, bevor er seine erste „richtige“ Stelle antrat – in Gennaro Contaldos Neal Street Restaurant. Das scheint damals, Ende der 1990er, ein guter Boden gewesen zu sein, um berühmt zu werden: Nicht nur Jamie Oliver begann dort seine Karriere, sondern
FOTOS: © 2016 Jamie Oliver Enterprises Limited; photography Cliff Evans, David Loftus, Ella Miller
Text: Johannes Roth
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auch der deutsche Fernsehkoch Tim Mälzer. Und die beiden Betreiber, Gennaro Contaldo und Antonio Carluccio wurden ebenfalls durch eine BBC Kochshow („The Greedy Italians“, zu dt. „Die gefräßigen Italiener”) bekannt. Karriereturbo Naked Chef. Von da an ging es Schlag auf Schlag: Jamie wechselte den Herd, kochte für das „River Cafe“ und wurde dort von einem BBC-Team entdeckt. Seine erste Kochshow „The Naked Chef“ schlug ein wie eine Bombe: Jeder wollte den unkomplizierten, authentischen jungen Koch sehen, der so offensichtlich Spaß an dem hatte, was er tat, dass er damit Millionen inspirierte. Sein Erfolg ließ sich nicht aufhalten, zumal Jamie ihn nicht nur für sich nutzte. Schon früh engagierte er sich für das Allgemeinwohl, etwa mit seinem eigenen Restaurant „Fifteen“, mit dem er benachteiligten Jugendlichen eine Chance gab, sich zum Koch ausbilden zu lassen. Imperium. Heute ist Jamie Oliver eine gastronomische Macht. Über nahezu jeden denkbaren Kanal deckt er alles ab, was mit der Zubereitung von Speisen und Getränken zu tun hat. Die Jamie Oliver Group gibt Kochbücher heraus, produziert TV-Shows, Magazine, YouTube-Clips, lizenziert Geschirr und Kochutensilien, betreibt zahlreiche Restaurants und Ausbildungsstätten und vieles mehr. Weltweit beschäftigt die Gruppe nach eigenen Angaben 4.500 Mitarbeiter. Dabei bleibt man immer dem Grund-
satz treu, inspirierende, einfache Gerichte und Getränke zu zaubern, deren Zutaten für jedermann erhältlich sind. Gemeinwohl mit Foundation. Ein wichtiger Teil von Olivers Arbeit ist der soziale Aspekt: Über die Jamie Oliver Food Foundation engagiert er sich an mehreren Fronten: Das „Ministry of Food“ lehrt Interessierten jeden Alters das Kochen mit gesunden, natürlichen Zutaten; beim „Kitchen Garden Project“ werden Volksschullehrer dabei unterstützt, gemeinsam mit den Schülern praktische Naturkunde zu üben und den Anbau und die Verarbeitung von Gemüse in den Schulalltag zu integrieren. Viele Ebenen. Auch Jamie Oliver’s Food Revolution ist eine Initiative der Jamie Oliver Food Foundation: Es handelt sich dabei um eine weltweit angelegte Kampagne, mit der das Bewusstsein für den Wert gesunder Ernährung gestärkt werden soll. In dieselbe Kerbe schlagen auch die anderen Initiativen der Foundation: So bekämpft sie u. a. Fettleibigkeit im Kindesalter, rückt an anderer Stelle das Lebensmittel Zucker ins rechte Licht oder macht nachhaltige Küchenkunst auch an amerikanischen Eliteuniversitäten populär. Denn Erfolg, so scheint es, ist für Jamie Oliver gemacht, um ihn zu teilen. Weiter Infos über die Jamie Oliver Food Foundation gibt’s unter www.jamiesfoodrevolution.org zu entdecken.
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Der Revoluzzer RICHTUNGSWEISEND. Jamie Oliver hat das Kochen wieder sexy gemacht und den Spaß in die Küche zurückgebracht. Jetzt kämpft er weltweit für eine gesunde, nachhaltige Ernährung.
Text: Johannes Roth
Mit der Kampagne „Food Revolution“ versuchst du, weltweit ein höheres Bewusstsein für gesündere Ernährung zu schaffen. Schon lange promotest du gesunde Ernährung zum Beispiel in den Schulen. Warum ist dir das so wichtig? Ich persönlich halte die Zunahme von Adipositas und diätbezogener Krankheiten für eine der weltweit größten Herausforderungen. Sie unterminieren Gesundheitssysteme und sie verkürzen und zerstören Leben. Die politisch Verantwortlichen haben sich des Themas sehr zögerlich angenommen. Jetzt kommen sie langsam in die Gänge. Die Regierung des Vereinigten Königreiches etwa wird hoffentlich bald eine Strategie bekanntgeben, mit der sie Adipositas im Kindesalter begegnen will. Das Ziel von „Food Revolution“ ist, über eine globale Kampagne, Politik, Gemeinden, Vereine und die Wirtschaft zusammenzubringen. Es geht darum, die Lebensqualität zu heben. Jeden Mai zelebrieren wir den Food Revolution Day. Um Erfolge zu feiern, das Bewusstsein zu stärken und mehr Menschen, Wirtschaftstreibende und Politiker einzuladen, sich zu beteiligen.
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FOTOS: © 2016 Jamie Oliver Enterprises Limited; photography David Loftus
Jamie, du und die Merkur Vorsicherung, ihr sprecht gerade über eine Kooperation. Kannst du uns etwas darüber erzählen? Ja, meine Stiftung, die Jamie Oliver Food Foundation, und die Merkur Vorsicherung haben gerade eine Zusammenarbeit begonnen. Unser Ziel ist, den Österreichern wieder vor Augen zu führen, was richtig gutes, gesundes Essen ist. Wir wollen zu gesünderer und damit glücklicherer Lebensweise inspirieren. Am Food Revolution Day war die Merkur Vorsicherung Gastgeber bei einem erstaunlichen Event am Grazer Street Food Market, bei dem einige Absolventen meines „Fifteen“-Programms und auch einige JOFF-Jungs dem Merkur Team geholfen haben, das ganze Wochenende lang Food-Revolution-Rezepte zu kochen und vom Foodtruck aus zu servieren. Das war brillant! Ein fantastischer Start für unsere Partnerschaft.
„ICH WILL GEMEINSAM MIT DER MERKUR VORSICHERUNG EINES BEWEISEN: GESUNDES, FRISCHES ESSEN MACHT SPASS.“ Jamie Oliver über die Kooperation mit der Merkur Vorsicherung
Ein wichtiger Teil der Arbeit deiner Stiftung ist, mit Kindern an der gesunden Ernährung zu arbeiten. Du selbst hast Erfahrung mit deinen eigenen Kids, hast du ein paar Tipps für uns, wie man sie fürs Kochen begeistern kann? Am besten ist, wenn man mit Kindern in einem sehr frühen Alter zu kochen beginnt. Meine eigenen haben mit bloßen Händen Kräuter ausgerissen, als sie zwei oder drei Jahre alt waren. Jetzt ist mein kleiner Buddy wie ein Ninja: Er kann alle Kräuter im Garten – das sind so um die 70 – durch Geruch, Geschmack und Aussehen identifizieren. Kinder mögen Unordnung – also bringt sie dazu, sich die Hände schmutzig zu machen, Früchte und Gemüse zu zermantschen – natürlich muss man dabei darauf achten, dass sie sich vorher gründlich ihre Hände waschen. Und: Sicherheit geht vor! Also keine scharfen Messer oder so was, bevor sie älter sind! Es scheint ein Trend zu sein, dass Menschen immer billigere Lebensmittel wollen – die gesunden sind zu teuer.
Täuschen wir uns in dieser Einschätzung? Ganz ehrlich? Ich denke, den meisten Menschen macht es nichts aus, ein wenig mehr Geld für Qualität auszugeben. Viele gesunde Lebensmittel sind gar nicht teuer. Das meiste Obst und Gemüse ist leistbar, besonders wenn man saisonal einkauft. Das sollten wir alle tun, da bekommt man das Zeug am günstigsten und es ist am besten. Aber auch bei Fleisch und Geflügel, wo ich auf Nachhaltigkeit großen Wert lege, kann man sich etwa für die günstigeren Stücke entscheiden. Hühnerschenkel zum Beispiel. Die schmecken besser sogar als Hühnerbrust, und sie helfen dabei, Geld zu sparen. Was glaubst du, wie man in Zukunft kochen wird? Schwer zu sagen. Es gibt im Moment eine Bewegung hin zum Vegetarismus, sowohl wegen der Gesundheit als auch der Umwelt zuliebe. Ich selbst esse vielleicht drei Tage die Woche vegetarisch.
FOOD REVOLUTION & DIE MERKUR Die Merkur und die Jamie Oliver Food Foundation planen, mit einem breit angelegten Programm gutes Essen erlebbar zu machen. Keine graue Theorie, sondern bunte Genusserlebnisse mit unterhaltsamer Inspiration: ●● Merkur Vorsorge-Programme mit dem Team der
Jamie Oliver Food Foundation in ausgewählten Partnerhotels ●● Roadshows mit dem grünen Merkur Foodtruck ●● Publikationen mit Kochrezepten und Storys aus der Community ●● Spezielle Kochkurse mit dem Team der Jamie Oliver Food Foundation
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Merkur | aktiv & gesund
Text: Patrick Deutsch
London calling die englische Küche kann auch anders: An diesen Top-Restaurants kommt man nicht vorbei.
Gauthier Soho
Fifteen Seit 14 Jahren betreibt Jamie Oliver schon sein „non-profit“-Restaurant in London. Im „Fifteen“ bekommen jedes Jahr 15 arbeitslose Jugendliche die Chance auf eine bessere Zukunft. Küchenchef Robbin Holmgren kocht traditionelle, ehrliche Gerichte aus regionalen Zutaten, denen es aber nicht an der nötigen Raffinesse mangelt. Dank des großen Erfolges gibt es seit 2006 einen Ableger des Lokals in Cornwall.
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Das Gauthier Soho wurde 2010 vom Sternekoch Alexis Gauthier eröffnet. Es ist in einem Stadthaus aus dem 19. Jahrhundert untergebracht und bietet Gourmetküche mit fairem Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Küche legt besonderen Wert auf Saisonalität und hält ein veganes Menü bereit. Anekdote am Rande: Seit bei Gauthier eine Fettleber diagnostiziert wurde, entschied er, seine Gäste über die Auswirkungen ihrer Essgewohnheiten zu informieren.
FOTOS: Beth Druce, Gauthier Soho, Pierre Monetta, Tanya’s Cafe, Grain Store, iStock/Thinkstock
HEALTHY TASTY DISHES. Fish & Chips und Yorkshire-Pudding sind britische Klassiker. Aber
Grain Store Küchenchef Bruno Loubets war in den besten Restaurants im Vereinigten Königreich tätig. Im „Grain Store“, das in einem ehemaligen Industriegebiet nördlich der King‘s Cross Station gelegen ist, lässt er die kulinarischen Eindrücke seiner Reisen auf seine Kreationen wirken. Wiewohl Loubets in seinen Gerichten weder auf Fleisch noch Fisch verzichtet, spielt – schonend zubereitetes – Gemüse fast immer die Hauptrolle.
Tanya‘s Cafe
The Gate
In Chelsea befindet sich mit Tanya‘s Cafe nicht nur ein Rohkostrestaurant, sondern auch die erste Superfood-Cocktailbar Londons. Die Speisekarte ist auf den schnelllebigen Londoner Tagesrhythmus ausgelegt und bietet gesunde und liebevoll zubereitete Gerichte für jede Tageszeit. Ab 16 Uhr gibt es neben veganem Wein auch Superfood-Cocktails, wie den „Filthy Rich“, der aus Wodka, Kirschen, Kakaopuder, Acai-Beeren und Vanille-Cocktailbitter gemixt wird.
Adrian und Michael Daniel betreiben seit 1989 eines der erfolgreichsten vegetarischen Restaurants Londons. Die Art, mit der im „The Gate“ gekocht wird, reflektiert den kulturellen Hintergrund, in dem die beiden aufgewachsen sind; dieser ist mit „indo-irakisch-jüdisch“ durchaus „multikulti“. Die Speisen im „The Gate“ sind eine Mischung aus den Gerichten ihrer Kindheit, kombiniert mit Elementen französischer und italienischer Küche.
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Die ganze Welt am Teller GEFAHREN DER GLOBALISIERUNG. Vorsorge beginnt schon beim Einkauf: In den Supermärkten sind Lebensmittel aus allen Ecken und Enden der Welt verfügbar. Dass das nicht nur Vorteile für Mensch und Umwelt bringt, liegt auf der Hand. Text: Cornelia Stiegler
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ir essen Kiwis aus Neuseeland, norwegischen Räucherlachs und südamerikanischen Quinoa: War man vor 100 Jahren noch dazu gezwungen, vorwiegend Nahrungsmittel aus der eigenen Region zu konsumieren, steht uns heute kulinarisch die ganze Welt offen. Begonnen hat diese Entwicklung bereits im Mittelalter, als über (mitunter recht lange) Handelswege einzelne Nahrungsmittel ausgetauscht wurden, wie etwa Zucker. Die Anzahl der exotischen Lebensmittel war damals freilich begrenzt, mussten sie doch lange haltbar und gut zu transportieren sein; die weite Anreise machte exotische Geschmackserlebnisse auch nahezu unerschwinglich für einfache Bürger.
sen: Lebensmittel-Zusatzstoffe“) erklärt: „Heutzutage wird alles mit Aromen vollgepumpt. Der Körper lebt aber nicht von einer Geschmacksillusion.“ Als Beispiel nennt er Erdbeerjoghurt: „Ein selbstgemachtes Erdbeerjoghurt enthält etwa 6- bis 8-mal so viele Inhaltsstoffe wie ein künstlich erzeugtes. Der Körper kann mit diesem leeren Industriematerial nichts anfangen und muss, um seine Nährstoffe zu bekommen, demzufolge auch 6- bis 8-mal so viel essen.“ Die Folge: Es entsteht das Paradoxon eines gleichzeitig übergewichtigen und mangelernährten Menschen.
Für Europa gezüchtet. Heute sieht die Sache anders aus. Lebensmittel aus allen Ecken und Enden der Welt sind für die westliche Hemisphäre alltäglich. Dass aber beispielsweise norwegischer Wildlachs in den Supermarktregalen von halb Europa zu finden ist, birgt ein gravierendes Problem in sich: Die Nachfrage übersteigt nämlich das Angebot dessen, was die Natur hergibt. Daher wird der sogenannte Wildlachs gezüchtet, gemästet und mit Medikamenten vollgepumpt, bevor er als Lachssteak oder Filet nach ganz Europa verschifft wird.
Nachgeholfen. Dennoch nehmen sich nur wenige Menschen Zeit, Nahrungsmittel wie Fruchtjoghurts selbst zuzubereiten – lieber greift man zum Fertigprodukt beim Diskonter, das dank Aromen nicht nur fruchtig-frisch schmeckt, sondern auch noch zu einem niedrigen Preis zu haben ist. Um die hohe Nachfrage rasch und kostengünstig zu decken, werden für viele Produkte billige und minderwertige Rohstoffe aus der ganzen Welt verwendet. Die langen Transportwege überbrückt man mit Konservierungsstoffen. Nicht zuletzt helfen Geschmacksverstärker dem durch die industrielle Verarbeitung verloren gegangenen gustatorischen Erlebnis auf die Sprünge. Dass dies langfristig gesehen dem Körper nicht guttut, liegt auf der Hand.
Ungesundes erobert die Welt. Der Lachs ist lediglich eines von vielen Beispielen für die Probleme, die die Globalisierung und die damit einhergehende Industrialisierung der Nahrungsmittel mit sich bringen. Denn nicht nur der Raubbau an Mutter Erdes Ressourcen ist es, der der Globalisierung der Nahrungsmittel Kritik einbringt: Auch die Nährstoffdichte der einzelnen Produkte ist gesunken. Buchautor Hans-Ulrich Grimm (u. a. „Chemie im Es-
Ein Kontinent wird fettleibig. Besonders deutlich sind die Auswirkungen der globalisierten Ernährung derzeit in Afrika zu sehen: Galt der Kontinent lange Zeit als Inbegriff der Hungersnöte, ist auch dort die Adipositas-Rate nun im Steigen begriffen. In Südafrika seien, so eine im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlichte Studie, bereits die Hälfte aller Frauen und ein Drittel aller Männer übergewichtig. Andere Studien bescheinigen ein ähnliches Er-
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INTERVIEW HANS-ULRICH GRIMM
BUCHAUTOR („TÖDLICHE HAMBURGER: WIE DIE GLOBALISIERUNG DER NAHRUNG UNSERE GESUNDHEIT BEDROHT“)
FOTOS: iStock/Thinkstock, FinePic
gebnis für Botswana. Auch in Kenia und Ägypten kämpfen viele Menschen mit einem BMI von über 30. Ethnologe Marin Trenk erklärt: „Fett und Zucker sind weltweit sehr billig geworden und sogar in ärmsten Regionen leistbar. Mit der damit eingeleiteten Ernährungsumstellung – weg von den traditionellen, fettarmen Speisen hin zu ungesunden Snacks – können Schwellenländer aber noch nicht wirklich umgehen.“ Denn während man in Europa und Amerika zumindest durch Aufklärungskampagnen die Risiken von ungesunder Ernährung kennt und mit Fitness, Diäten und Light-Produkten dagegen ankämpft, mangelt es in Afrika noch am entsprechenden Hintergrundwissen über die Auswirkungen von zu viel Zucker, Fett und Salz. Marin Trenk: „Außerdem fehlt in diesen Ländern die sportliche Komponente. Selbst kurze Distanzen werden beispielsweise oft motorisiert zurückgelegt. Ein Umdenken findet hier nur ganz langsam statt.“ Abwärtsspirale. Wenn Afrika beginnen sollte, sich vollkommen an europäischen Ernährungsformen anzupassen, wird Experten zufolge eine weltweite Umverteilung der Nahrungsmittel entstehen. Die westliche Ernährung besteht zu 20 % aus Fleisch – viel zu viel, meinen Ernährungsforscher. Zu viel übrigens nicht nur im Hinblick auf gesättigte Fettsäuren und erhöhte Cholesterinwerte, sondern auch auf eine gerechte Verteilung der Nahrungsmittel. Um beispielsweise die vorhandenen Fleischressourcen unter allen Menschen gleichmäßig aufzuteilen, müssten wir Europäer mit nur 5 % Fleischanteil in unserer Nahrung auskommen. Zum Schutz der Umwelt wäre es außerdem nötig, Tiere vollständig zu verarbeiten. Ethnologe Marin Trenk erklärt: „Es ist ein Phänomen in den USA und auch in Nordeuropa, dass die
Welche Auswirkung hat die Globalisierung auf unsere Lebensmittel und Ernährungsgewohnheiten? Einerseits positive, da es natürlich besser ist, im Winter Ananas und Mangos essen zu können statt nur Sauerkraut. Andererseits erschweren Lebensmittel aus fernen Ländern eine genaue Lebensmittelkontrolle. Anders als bei regionalen Lebensmitteln kann bei Fisch und Garnelen aus China beispielsweise nicht so einfach überprüft werden, welche Medikamente zum Einsatz gekommen sind. Und bei komplexen Produkten wie Tiefkühlgerichten, in denen Pilze aus Asien und Garnelen aus Thailand und so weiter zu finden sind, ist eine genaue Kontrolle der einzelnen Inhaltsstoffe sowieso kaum möglich. In Kritik stehen diesbezüglich auch immer wieder Konservierungsstoffe, die aber von diversen Organisationen als unbedenklich eingestuft werden. Sie sind unbedenklich – bis zu einer gewissen Menge. Aber niemand weiß genau, wie viele Konservierungsstoffe die Menschen wirklich zu sich nehmen. Das müsste eigentlich kontrolliert werden. Einige Untersuchungen zeigen, dass die als unbedenklich geltende Menge bei manchen Stoffen wie Aluminium um ein Vielfaches überschritten wird – unternommen hat dagegen aber niemand etwas. Auch Phosphate sind generell mit Vorsicht zu genießen, sie schwächen das Herz und die Knochen und viele wissen gar nicht, wo diese Phosphate überall enthalten sind, z. B. in Fertig-Cappuccino. Ist man in unseren Breiten eher an solche Inhaltsstoffe „gewöhnt“ als in ärmeren Regionen, die jetzt erst Teil der globalisierten Lebensmittelwelt werden? Es gibt hier keinen Gewöhnungseffekt, denn es handelt sich um Stoffe, die einfach nicht zum Verzehr geeignet sind. Manche Länder können aber schlechter damit umgehen; in der Südsee gibt es beispielsweise die höchsten Diabetesraten, und diese sind nachweislich mit dem Nahrungsmittelimport angestiegen. Die Menschen kommen dort mit Nutella, Coca Cola und Co. überhaupt nicht zurecht. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die einzelnen Personen, sondern auch auf das gesamte Sozialsystem, da die typischen Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt usw. auch mit sehr hohen Kosten verbunden sind. Das steht alles in Verbindung mit solchen Nahrungsmitteln.
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MARIN TRENK
DEUTSCHER ETHNOLOGE UND BUCHAUTOR
Menschen zwar sehr gerne Fleisch essen, aber dennoch die meisten Teile eines Tieres abstoßend finden. Innereien und auch ,Äußereien’ wie Ochsenschwanz oder Kalbsfüße sind kaum noch auf europäischen Speisezetteln zu finden. Man gibt dem Muskelfleisch den Vorzug.“ Und selbst das, so der Ethnologe, sollte möglichst abgepackt und in Scheiben geschnitten sein, sodass es kaum noch an ein Tier erinnere. „Hühnerzüchter spekulieren beispielsweise fast ausschließlich mit der Hühnerbrust, die am höchsten nachgefragt wird. Andere Teile des Geflügels werden global verkauft – so kommt es, dass man in Thailand europäische Hühnerfüße kaufen kann.“ Für die Ökobilanz ist dies natürlich fatal: Fleisch zählt allein aufgrund des Futteraufwands ohnehin schon zu jenen Lebensmitteln, die die meisten Ressourcen verbrauchen.
Lebensmittel werden um die ganze Welt transportiert – teilweise aus unnötigen Gründen.
Bitte so, wie es uns schmeckt. Dazu kommt, dass wir uns mit einer breiteren Auswahl an Lebensmitteln zwar aufgeschlossen und offen für Neues fühlen, die Europäer sich aber de facto als wenig experimentierfreudig erwiesen haben. Marin Trenk: „Man möchte zwar alles ausprobieren – aber es soll dann bitte doch nicht fremd sein. Wir haben schon immer aus Lebensmitteln das gemacht, was wir kennen und passen alles unserem europäischen Geschmack an“, so Trenk. Speisen wie Thai-Curry, DönerKebap und chinesische Gerichte haben in unseren Breitengraden wenig mit ihrem Ursprungsland zu tun und werden z. B. mit untypischen Fleischsorten oder weniger Schärfe zubereitet. Wir kosten uns also durch weltweite Gerichte – und lernen doch nur Varianten jener Kulinarik kennen, die wir ohnehin vor der Haustüre haben.
ÖKO-BILANZ Gemüse ist gut, Fleisch ist schlecht? Ganz so einfach lässt sich die Öko-Bilanz einzelner Lebensmittel nicht herleiten. Denn dabei muss die gesamte Wertschöpfungskette berücksichtigt werden. Fleisch Fleisch gilt als Umweltsünde. So kommt ein Kilogramm Gemüse auf ca. 500 Gramm CO 2 -Ausstoß, die gleiche Menge Schinken dagegen auf einen Wert von 4.800 Kilogramm. Allerdings: Fleisch aus der Region hat beispielsweise einen besseren Wert als exotische Früchte, die eingeflogen werden. Und: Hühnerfleisch belastet die Umwelt weniger als der Konsum von Rindfleisch. Exotische Früchte Exotische Früchte, die mit dem Schiff transportiert werden, haben eine verhältnismäßig gute Ökobilanz. Früchte, die per Flugzeug nach Österreich gelangen, sollten im Sinn der Umwelt aber gemieden werden.
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Kaffee Für den Anbau von Kaffee werden oft Regenwaldflächen gerodet. Somit: Schlechte Ökobilanz für den Kaffee, obwohl der Anbau selbst eher umweltschonend ist. Soja und Mais Soja und Mais werden oft in gigantischen Monokulturen angebaut, die den Boden für lange Zeit zerstören. Kartoffeln Kartoffeln in ihrer Ur-Form haben eine gute Ökobilanz. Schlecht dagegen: industriell verarbeitete Produkte wie etwa Tiefkühl-Pommes oder Kroketten, da der Verarbeitungsprozess viele Ressourcen verbraucht.
FOTOS: iStock/Thinkstock, KK
„Unsere gesamte Ernährung ist von der Globalisierung bestimmt. Das ist aber kein neues Phänomen: Schon zur Zeit von Christoph Kolumbus wurden Anbaufrüchte ausgetauscht; dies führte dazu, dass beispielsweise Tomaten, Kartoffeln oder Kürbisse bei uns heimisch wurden.“
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Schicken Sie Ihre Antwort an aktivundgesund@merkur.at oder per Post an die Merkur Generaldirektion, Joanneumring 22, 8010 Graz, Kennwort: „aktiv&gesund“. Einsendeschluss ist der 30. November 2016. Die Gewinner werden verständigt. Keine Barablöse möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Merkur | aktiv & gesund
Text: Cornelia Stiegler
Iss mich! ERZIEHUNGSSACHE. Ob Apfel oder Schokolade ist hauptsächlich eine Frage der Inszenierung am Teller. Die ist einfacher, als man glaubt: Der Aufwand hält sich in Grenzen, macht sich aber bezahlt, denn Gesundheitsvorsorge beginnt im Kindesalter.
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akob ist ein fröhliches und unkompliziertes Kind – außer, was das Essen betrifft. „Ich mag nichts, das grün ist“, erklärt er bei jeder Gelegenheit. Erzählt man ihm, wie wichtig die Vitamine in Erbsen, Gurken und Spinat sind, stößt man bei ihm auf taube Ohren – da ist er konsequent. Die Eltern wissen sich zu helfen: Statt Kopf- gibt es Tomatensalat, statt Fisolen eben braune Berglinsen und statt Brokkoli Karfiol. Doch nicht immer sind die Alternativen so einfach und die Eltern so geduldig. In einer Zeit, in der sogenannte Kinderlebensmittel regelmäßig aufgrund ihres zu hohen Zucker- und Fettgehalts kritisiert werden, in der die Anzahl der übergewichtigen Kinder so hoch ist wie noch nie und die Eltern aus Zeitmangel oft zu Fertiggerichten grei-
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fen, ist es schwerer denn je, Kinder für gesunde und ausgewogene Ernährung zu begeistern. Alles geregelt. Dabei wird der Grundstein für bewusste Ernährung schon in frühen Jahren gelegt. Bereits das Ernährungsverhalten der Mutter während der Schwangerschaft beeinflusst den späteren Geschmackssinn der Kinder. Eine eintönige oder ungesunde Ernährung führt Studien zufolge dazu, dass die Babys bei Babybrei und Co. weniger Flexibilität zeigen. Auch später orientieren sich die Kinder hinsichtlich ihrer Ernährungsgewohnheiten stark an den Eltern. „Spätestes ab dem 1. Lebensjahr“, bestätigt die Wiener Diätologin Doris Gartner, „sobald Kleinkinder mit
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INTERVIEW VERONIKA MACEK-STROKOSCH ERNÄHRUNGSWISSENSCHAFTERIN, DIPL. TCM-BERATERIN, WWW.EAT2DAY.AT
Wie können Kinder am besten den richtigen Umgang mit gesundem Essen lernen? Kinder sind wissbegierig und wollen viel selbst ausprobieren. Sie lernen von ihrer Umgebung. Unsere Vorbildwirkung ist eines der wichtigsten Mittel in der Ernährungserziehung. Wenn wir wollen, dass Kinder gesunde Lebensmittel essen, müssen wir es ihnen vorleben und mit ihnen gemeinsam essen. Durch bewusstes und wiederholtes Anbieten von Speisen, eigenem Zubereiten und Kosten-Lassen kann man die Neugierde wecken.
FOTOS: iStock/Thinkstock, Eat2day
Was sollte man als Eltern(-teil) auf jeden Fall vermeiden, um dem Kind keine falschen Ernährungsgewohnheiten beizubringen? Ausgrenzung und negative Vorbildwirkung wirken bei Kindern leider meist sofort. Wenn Sie nie Gemüse essen, wie sollten die Kinder die verschiedenen Gemüsesorten und deren Geschmack kennenlernen? Wie sollen Kinder verstehen, dass sie gesüßte Limonaden eigentlich nicht jeden Tag trinken sollen, wenn z. B. der Papa aber nichts anderes trinkt? Und: Leider wird beim Essen oft ferngesehen. So werden das gemeinschaftliche Beisammensein und das Essen nicht bewusst wahrgenommen. Bei den gemeinsamen Mahlzeiten kann durch Besprechen der Speisen und Geschmacksempfindungen das Bewusstsein für eine abwechslungsreiche Ernährung und deren Zubereitung geweckt werden.
der Familie mitessen, sollte immer Gemüse oder Salat als Beilage verfügbar sein.“ Es gehe jedoch nicht allein darum, was die Eltern essen, sondern vielmehr, wie die Mahlzeiten zelebriert werden. Essen, so die Expertin, sollte als geselliges Miteinander und nicht als Nebensache empfunden werden. Auch die Regelmäßigkeit spielt eine große Rolle: Fixe Essenszeiten helfen dabei, ein gesundheitsförderliches Essverhalten zu verankern und ungesunde, über den Tag verteilte Snacks zu vermeiden. Nicht für Kinder. Als Basis der Kinderernährung sollten pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchte herangezogen werden. Fleisch, Fisch
Wie geht man damit um, wenn sich das Kind z. B. konsequent weigert, Gemüse zu essen? Eltern können eine wichtige Rolle dabei spielen, ihren Kinder den Verzehr von Gemüse schmackhaft zu machen, indem sie den Kindern stets Gemüse anbieten, beim Essen als Vorbilder handeln und das Umfeld entsprechend gestalten. Je häufiger Kinder neue Speisen oder Lebensmittel angeboten bekommen, desto wahrscheinlicher werden sie diese auch einmal probieren und sich daran gewöhnen. Ein Kind muss etwa 10- bis 15-mal Gelegenheit haben, etwas zu kosten, bis es auf den Geschmack kommt. Gibt man bereits nach wenigen Versuchen auf, scheitert das Einführen neuer Gerichte in der Regel. Das Interesse der Kinder für neue Speisen und Lebensmittel lässt sich auch dadurch fördern, dass man diese appetitlich, bunt und in verschiedenen Formen anrichtet. Hätten Sie am Ende vielleicht noch einen schnell umsetzbaren Ernährungstipp für uns? Essen soll nicht nebenbei erfolgen. Nehmen Sie sich Zeit und genießen Sie bewusst die abwechslungsreichen Speisen.
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DAS BROT ALS BILD „Farben“ für ein bunt belegtes Motivbrot: Schnittlauch, Kresse – Wiese Extrawurst – Gesicht Olivenscheiben – Augen Karottensticks – Baumstämme Gurkenscheiben – Baumkronen Käse – Wolken, Sonne
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Für frische und saisonale Gerichte sind oft Kreativität und viel Zeit gefordert. Edith Gätjen liefert fertige Rezeptpläne für jede Woche des Jahres – einfach umsetzbar, garantiert frisch und gesund und noch dazu kostensparend.
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dern 24 Prozent übergewichtig oder adipös, also fettleibig“, warnt Ernährungswissenschafterin Veronika Macek-Strokosch (www.eat2day.at). Und weiter: „Eine Reihe schwerwiegender Erkrankungen sind oft Folgen von einer einseitigen Ernährung mit zu viel Energieaufnahme. Atemnot, nichtalkoholische Fettleber, erhöhte Blutfettwerte und damit verbundene Veränderungen an Gefäßen und inneren Organen, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Gelenksarthrosen treten schon im Kindesalter auf.“ Umso wichtiger ist es, von Anfang an darauf zu achten, was das Kind zu sich nimmt. Lachendes Gemüse. Genau der vorhin erwähnte Überfluss an Aromen, Geschmacksverstärkern und Co. ist es, der Kinder von der gesunden Ernährung abhält. Selbst in so mancher Babynahrung lassen sich künstliche Aromastoffe finden. Die Folge davon: Die Geschmacksnerven der Kinder gewöhnen sich an die viel intensiveren industriell hergestellten Aromen; werden dann frisch gepflückte Erdbeeren statt künstlicher Erdbeercreme serviert, schmeckt dies für die Kinder langweilig. Ein striktes Verbot dieser Lebensmittel hilft aber wenig, weiß Ernährungsberaterin Doris Gartner: „Wenn Kinder größtenteils naturbelassene Gerichte konsumieren, ist es auch in Ordnung, wenn ab und an ein aromatisiertes Fruchtjoghurt auf dem Speiseplan steht.“ Ist es so weit gekommen, dass Kinder nicht-aromatisierte Lebensmittel ablehnen, gilt es, den Kindern auf spielerische Art und Weise wieder Lust an gesunder Ernährung zu vermitteln. Dies gelingt beispielsweise durch eine
FOTOS: iStock/Thinkstock, Trias Verlag, KK
und Milchprodukte sorgen für das notwendige Eiweiß. Dass an Fett und Zucker gespart werden sollte, ist nichts Neues. Darauf sollte man auch achten, wenn man zu sogenannten Kinderlebensmitteln greift: Diese locken zwar mit einem besonders hohen (oft künstlich zugesetzten) Nährstoffgehalt, enthalten aber viel zu viel Zucker, Salz oder Fett. Bei einer von der Arbeiterkammer Steiermark in Auftrag gegebenen Studie zeigte sich zudem, dass in 43 der 52 getesteten Kinderlebensmittel Zusatzstoffe steckten, 38 der 52 waren mit Aromen aufgepeppt. „Laut österreichischem Ernährungsbericht sind bei den 7- bis 14-jährigen Schulkin-
ansprechende Zubereitung der Speisen: Ein lachendes Gemüsegesicht am Teller ist jedenfalls interessanter und schmeckt besser als herkömmlich angerichtetes Gemüse. Eigene Ernte. Auch die Auseinandersetzung des Kindes mit der Herkunft der Lebensmittel trägt zu einem gesunden Ernährungsverhalten bei. Hilfreich ist hierbei z. B. das eigene Pflanzen und Ernten von Gemüse. Wer keinen Garten hat, kann zumindest mit Kräutertöpfen oder auch gewöhnlicher Kresse dem Kind einen Eindruck von der Entstehung mancher Rohstoffe vermitteln. Darf sich das Kind am Kochen beteiligen, lernt es ebenfalls viel über die einzelnen Zutaten und eine bewusste Ernährung. Diätologin Doris Gartner: „Ich empfehle die Anschaffung eines Kindermessers, damit an Obst und Gemüse experimentiert werden kann. Dies erfordert zwar viel Geduld, wird aber belohnt, weil somit das Interesse an Lebensmitteln und deren Verarbeitung geweckt wird.“ Auch beim Anrichten der Speisen können die Jungköche ihre Kreativität ausleben. Möglichst unverarbeitet. Bei der Zubereitung sollte man darauf achten, den Kindern möglichst unverarbeitete Lebensmittel vorzusetzen: „Also Kartoffeln statt Kroketten, Hühnerfleisch statt Nuggets“, empfiehlt Doris Gartner. Außerdem: „Versuchen Sie als Elternteil, alle Lebensmittel, angefangen von frischem Obst und Gemüse über Milchprodukte bis hin zu Fleisch und Fisch im Wochenspeiseplan zu berücksichtigen.“ Ein ausgewogener Speiseplan ist schließlich der Grundstein für gesunde Ernährung.
DORIS GARTNER
DIÄTOLOGIN AUS WIEN
Selbstgemachtes Fruchteis: 6 Eisformen 400g frisches Obst (Marillen, Erdbeeren, Mango, Banane etc.) 100 g Topfen 1-2 TL Honig Gewürze nach Wahl (Zimt, Vanille, Minze etc.) Das Obst mit dem Topfen und Honig in einer Küchenmaschine oder mit dem Pürierstab pürieren und in die Eisformen füllen und über Nacht im Tiefkühlfach lassen. Von dieser gesunden und kalorienarmen Eisvariante dürfen es sogar zwei Stück am Tag sein. www.meinediaetologin.at
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Merkur | aktiv & gesund
Zu Tisch, bitte
SO EINFACH GEHT‘S. Beim gemeinsamen Essen lernen Kinder Ernährungsgewohnheiten kennen, die wichtig für eine gesunde Zukunft sind. Mit diesen 7 Tricks klappt das auch zu Hause.
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Die Wahl lassen Das Gericht entscheiden die Eltern, was davon gegessen wird der Nachwuchs. Wer sich an diese Regel hält, dem bleiben mühsame Diskussionen erspart. Schmeckt nicht? Dann muss ein Butterbrot reichen. Sorgen Sie dafür, dass Zwischenmahlzeiten nicht attraktiver erscheinen als das gemeinsame Essen bei Tisch.
2 Mehr Abwechslung Wer sagt denn, dass man immer nur am Esstisch essen muss? Wie wäre es mit einem Taco-Buffet in der Küche, bei dem sich jeder sein eigenes Gericht zusammenstellen kann, oder einem gemeinsamen Picknick? Die Abwechslung macht Spaß und stärkt das Gemeinschaftsgefühl in der Familie. Tipp im Sommer: Grillen am Lagerfeuer.
Zusammen geht es leichter Was beim Kochen gilt, hilft auch beim gemeinsamen Essen: Kinder können schon viel alleine bewältigen. Bitten Sie den Nachwuchs also ruhig um Hilfe. Während die Größeren den Tisch decken, falten die Kleinen Servietten. So lernen Kinder nicht nur die Grundregeln der Tischkultur, sondern fühlen sich auch für ein gelungenes Essen mitverantwortlich.
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Text: Elisabeth Stolzer
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Regeln verstehen Mit dem Essen matschen, spielen oder schmatzen: Kinder testen gerne ihre Grenzen. Erklären Sie Regeln und versuchen Sie, sie spielerisch umzusetzen. Die Lieblingspuppe hilft zu zeigen, wie man richtig bei Tisch sitzt. Spezielles Besteck für Kinder macht das Essen außerdem einfacher.
5 Ganz entspannt Spielen ist gerade viel lustiger? Fragen Sie sich, warum Sie wollen, dass ihr Kind mit bei Tisch sitzt. Vielleicht hat es gerade keinen Hunger? Manchmal ist es gerade unser Bild vom perfekten Familienessen, das die Harmonie zerstört. Wer sich gut gelaunt an den Tisch setzt und für Stimmung sorgt, wird dort auch nicht lange allein bleiben.
6 Weniger Aufmerksamkeit Weniger ist manchmal mehr: Wer den Nachwuchs mit strengen Argusaugen beim Essen beobachtet, darf sich nicht wundern, wenn der bald nicht mehr mit bei Tisch sitzen will. Wenn Kinder ein Teil der Gemeinschaft sind, beobachten sie nicht nur die Erwachsenen mehr, sie verstehen Regeln dann auch leichter.
7 Vorbild sein Wer sich beim Essen nicht von Fernseher und Smartphone trennen kann, darf sich nicht wundern, wenn es auch den Kindern schwerfällt, bei Tisch ruhig zu sitzen. Kinder beobachten ihre Eltern sehr genau und imitieren das Verhalten. Wer Regeln vorschreibt, sollte mit Vorbildwirkung vorangehen. Dann klappt es auch mit dem gemeinsamen Essen.
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Alles muss raus Text: Katharina Robia
NATÜRLICH ENTGIFTEN. Die falsche Ernährung, zu wenig Bewegung, Koffein und Alkohol – all das hinterlässt Spuren und Gifte in unserem Körper. Beim Detoxen soll unser Verdauungssystem dabei unterstützt werden, eben diese Giftstoffe hinauszubefördern.
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Bunte Obst- und Gemüsesäfte unterstützen unseren Körper ideal beim Entgiften.
MARION GRILLPARZER „SIMPLE DETOX“ GU VERLAG CA. 15,- EURO
In nur 7 Tagen den Körper entgiften, das verspricht das Buch „Simple Detox“ von Marion Grillparzer. Klare Anleitungen, viele Rezept, Ideen und Tipps für die Entgiftungswoche hat die Ernährungsexpertin gesammelt. Ideal für Einsteiger und alle, die sich umfassend über Detox informieren wollen.
5 SCHRITTE ZUM DETOXEN 1. Planen, planen, planen: Wie auch in anderen Dingen ist beim Entgiften gute Planung alles. Versuchen Sie, Ihre Detox-Kur in eine relativ stressfreie Zeit zu legen. So haben Sie mehr Zeit, Ihre Aufmerksamkeit ganz auf sich selbst zu lenken. 2. Wasser marsch! Viel trinken lautet die Devise, denn nur so können die gelösten Giftstoffe auch aus dem Körper transportiert werden. Am besten Leitungswasser und ungesüßte Tees (ohne Koffein!) trinken. Wem Wasser allein zu langweilig schmeckt, kann es mit Zitronenund Gurkenscheiben oder frischen Kräutern aufpeppen.
FOTOS: iStock/Thinkstock, GU Verlag
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ir sind müde, der Teint ist blass, unter den Augen zeichnen sich dunkle Schatten ab. Zu allem Überfluss kneift auch noch die Hose an den Hüften. Kennen Sie? Wer nicht … Alle diese „Symptome“ können Anzeichen dafür sein, dass sich Giftstoffe im Körper angesammelt haben, die nicht abgebaut werden können. Zeit für eine Detox-Diät! Diese hilft dem Körper dabei, Schadstoffe abzubauen. Ihr Ziel ist die Entlastung des Stoffwechselsystems. Dabei ist sie offenbar erfolgreich: Die positive Wirkung von Detox hat sich längst bis Hollywood herumgesprochen: Stars wie Topmodel Miranda Kerr, Gwyneth Paltrow und Salma Hayek schwören auf Entgiftungs-Kuren, um ihren Körper fit und schlank zu halten. Aber auch Männer springen auf den Detox-Zug auf – Schauspieler Alec Baldwin beispielsweise.
3. Von wegen Langeweile: Dass Entgiftungskuren fad sind, ist nur ein Gerücht. Im Gegenteil: Scharfe Gewürze wie Ingwer, Zimt und Cayenne sind sogar ausdrücklich erwünscht; sie unterstützen den Körper ideal. 4. Go easy: Seien Sie nachsichtig – und zwar zu sich selbst; jeder Körper reagiert anders auf Detox-Kuren. Geben Sie außerdem beim Sport während der Entgiftungsphase nicht Vollgas, moderate Bewegung ist natürlich in Ordnung. 5. Rundum wohlfühlen: Detoxen hört beim Essen nicht auf. Lassen Sie es sich in Ihrer Kur-Phase gut gehen und gönnen Sie sich eine Gesichtsbehandlung oder eine Massage – für ein Wohlgefühl von innen und außen.
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Merkur | aktiv & gesund Eine 5-Tages-Kur der österreichischen Firma „Detox delight“ mit frischen, veganen Smoothies und Suppen kostet etwa 255,– Euro.
Smoothie to go: Der Mixbehälter des Russel-Hobbs-Mixers dient als praktische Flasche zum Mitnehmen. Um ca. 50,– Euro
Ringana dea enthält Maulbeer-, Melissen- und Beifußextrakt und aktiviert den Stoffwechsel. 12 Fläschchen um ca. 50,– Euro
DETOXEN IM URLAUB Wenn das Entgiften im Alltag auf der Strecke bleibt, laden die Vorsorgeprogramme „fit4life Detox“, „time4me Detox“ und „Vital Days TCM-Detox“ der Merkur Vorsicherung dazu ein, die Notbremse zu ziehen. Detox-Drinks und ein basischer Ernährungsstil werden durch Massagen, Yogaeinheiten und entschlackende Behandlungen unterstützt. Und das erfolgt in der entspannenden und wohltuenden Atmosphäre eines Luxus-Wellnesshotels, wie etwa dem Loisium Wine & Spa in der Südsteiermark oder einem der erstklassigen Partnerhotels. www.merkur.at/vorsorge
gesamten Organismus. Deshalb sollten im Vorfeld einige Fragen abgeklärt werden: Liegt etwa eine Schwangerschaft vor? Gibt es Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Verdauungsprobleme? All das kann Auswirkungen auf den Entgiftungsprozess und das körperliche Wohlbefinden haben. Deshalb empfiehlt es sich, Detoxing-Kuren unter professioneller, ärztlicher Anleitung durchzuführen. Detox light. Für Sportbegeisterte gilt: Während der Saftkur nicht übermäßig viele Trainings auf den Plan setzen! Denn: Eiweiß kommt bei der klassischen Detox-Kur mit Obst- und Gemüsesäften so gut wie gar nicht vor. Darunter kann die Performance leiden; Wettkämpfe oder besonders anstrengende Sport-Aktivitäten deshalb lieber auf eine Detox-freie Zeit legen! Anders sieht es mit sanften Bewegungseinheiten aus: Sie helfen, auch den Geist zu „entgiften“ und so den Detox-Prozess des Körpers zu unterstützen. Wer gar nicht auf körperliche Aktivitäten verzichten will, kann auch zur Light-Variante des Detox greifen – nämlich zum „Clean Eating“ . Dabei geht es darum, möglichst unverarbeitete Lebensmittel zu sich zu nehmen und auf Geschmacksverstärker, Koffein und Alkohol zu verzichten. Zudem sollten Lebensmittel wie Artischocken, Goji-Beeren, Ingwer, Grapefruits, rote Rüben, Zwiebel, Karfiol, Brokkoli und verschiedene Krautsorten öfter in den Speiseplan eingebaut werden. Sie fördern die Produktion von Entgiftungsenzymen in der Leber. Vorbereitung ist alles. Bevor man sich auf die Säfte und Smoothies stürzt, gilt es jedoch, einige Vorbereitungen zu treffen. So sollte man zum Beispiel bereits drei Tage vor Beginn der Kur auf Gifte wie Alkohol, Koffein oder Zigaretten verzichten. Detoxing-Experten empfehlen zudem, bereits in der Vorbereitungszeit wenig tierische Produkte und stattdessen viel Obst und Gemüse zu sich zu nehmen. So kann sich der Körper optimal auf die Saftkur vorbereiten.
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FOTOS: Loisium Wine & Spa, BLV Verlag, KK, Hersteller
Viele Optionen. Wer sich ans Detoxen wagen will, kann aus unterschiedlichen Möglichkeiten wählen. Entgiftungskuren gibt es viele. Während einige vor allem verarbeitete Lebensmittel, Zusatzstoffe und Zucker vom Speiseplan streichen (wie beim „Clean Eating“), bauen andere Kuren auf Smoothies und Detox-Säften anstelle von fester Nahrung auf. Auch in puncto Dauer unterscheiden sich die Varianten voneinander: Ob detoxen für einen Tag, ein Wochenende oder gleich eine ganze Woche – für jede Zeitspanne ist ein eigenes Programm vorgesehen. Eines sollte aber immer klar sein: Eine Detox-Kur ist keine einfache Sache für den
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INTERVIEW BARBARA HEINER Go green: Die KitchenAid Blender gibt’s in tollen Farben – sie bringen Frische in die Küche und auf den Speiseplan. Erhältlich um ca. 200,– Euro
Körperliche Reinigung. Beim Entgiften soll unser Darm entlastet und das natürliche Gleichgewicht wieder hergestellt werden. Macht man sich an eine solche Kur, sollen erste Ergebnisse schnell sichtbar sein: Der Teint strahlt wieder, man fühlt sich fitter und auch das eine oder andere Kilo sollte purzeln. Autorin Marion Grillparzer („Simple Detox“ im GU Verlag) führt aus: „Man muss Zerstörtes aufbauen, Überfordertes fördern. Man kümmert sich also endlich um seine Entgiftungsorgane.“ Besonders Nieren, Leber, Haut, Lunge und Darm stehen dabei im Fokus. Alles muss raus. Welche Stoffe sind es aber nun, die sich im Körper ansammeln? Grillparzer erklärt: „Gifte sind überall: Im Bio-Ei, im Knäckebrot, im Steak, im Apfel, im Salatkopf, im Aromawasser. Und all das speichert man in seinem Körper. Das macht erst träge und müde und dann krank.“ Dazu würden noch zu wenig Bewegung und zu viele tierische Lebensmittel kommen. Ein Cocktail, der sich negativ auf unsere Gesundheit auswirkt. Vor allem Leber, Nieren und der Darm werden dadurch in Mitleidenschaft gezogen und können mit der Zeit nicht mehr richtig arbeiten. Detox mit Hirn. Mediziner sind sich uneinig, ob der Körper beim Entgiften tatsächlich von Schadstoffen befreit wird. Befürworter kritisieren hingegen viel eher, dass der Begriff „Detox“ nicht genau definiert ist und oft irreführende Versprechungen gemacht werden. Besonders Aussagen wie „Macht das Party-Wochenende ungeschehen!“ seien problematisch. Außerdem würden Berichte in klassischen Lifestyle-Magazinen Detoxing als Wellness-Behandlung darstellen, die man selbst im Alleingang machen kann – dabei ist eine professionelle Anleitung beim Entgiften essenziell. Denn: Obwohl Detoxing-Kuren zwischendurch eine Erleichterung für unser Verdauungssystem sind und dazu beitragen können, dass wir uns wohler fühlen, sind sie weder Allheilmittel noch auf die leichte Schulter zu nehmen.
AUTORIN UND DETOX-EXPERTIN, BARBARAHEINER.DE
Was bewirkt Detox? Zunächst ist aus meiner Sicht das Spannendste das Sichselbst-Ausprobieren, das Einlassen auf Neues, den Körper und den Geist beobachten. Ein bewusstes Auswählen meiner Nahrung, hilft mir immer wieder, die eigenen Essgewohnheiten zu überprüfen. Immer wieder erlebe ich es bei mir und bei Seminarteilnehmern nach der Detox-Zeit: Wir wählen unsere Lebensmittel achtsamer und bewusster aus und verlassen uns zunehmend stärker auf unser Körpergefühl. Was geht dabei im Körper vor? Normalerweise verwenden wir rund 60 Prozent unserer Energie für die Verdauung fester Nahrung. Wählen wir unsere Nahrung bewusster aus, reduzieren oder vermeiden stark verarbeitete Lebensmittel, stellen wir dem Körper auf diese Weise frei gewordene Energiereserven zur Verfügung. Der Körper reinigt sich selbst, die frei gewordenen Energiereserven stehen für den Abbau von Giftstoffen zur Verfügung. Wodurch lässt sich das Entgiften unterstützen? Das Detox-Konzept ist ein ganzheitlicher Ansatz, das den ganzen Menschen in seinem Lebenskontext betrachtet. Sowohl Yoga als auch Massagen können allein schon auf organischer Ebene hilfreich sein. Hier wird oft ganz gezielt der Stoffwechsel angeregt, beispielsweise stimulieren Drehhaltungen im Sitzen Leber, Milz und Darm, helfen Massagen Rückstände im Bindegewebe zu lösen, unterstützt Pranayama-Atempraxis beim Ausleiten über die Lunge. Gibt es No-Gos beim Detoxen? Ich bin kein Fan des erhobenen Zeigefingers und halte sehr viel von Selbstverantwortung. Das Körpergefühl „Was tut mir gut und was nicht“ lässt sich wie ein Muskel trainieren.
BARBARA HEINER „DETOX: GANZHEITLICH ENTGIFTEN“ BLV VERLAG CA. 12,- EURO
Von der Mini-Kur zwischendurch bis zum 2-wöchigen Detox-Programm stellt Autorin Barbara Heiner verschiedene Möglichkeiten für Entgiftungskuren vor.
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Eine Frage des Typs
AYURVEDISCHE ERNÄHRUNG. In kaum einer Heilkunst spielt Ernährung eine so wichtige Rolle wie im Ayurveda. Die aus Indien stammende Lehre teilt die Menschen in drei „Doshas“ ein. Für die gibt es jeweils eine andere Diät-Empfehlung.
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FOTOS: iStock/Thinkstock, liquidlibrary/Thinkstock
Text: Katharina Robia
Pitta
Kennzeichen: Sie sind muskulös gebaut, haben einen athletischen Körper, leicht errötende Haut und feine Haare. Dieser Typus schwitzt schnell. Eigenschaften: Pitta-Typen werden die Eigenschaften Ungeduld und Gereiztheit zugeschrieben. Hautunreinheiten und Migräne kommen bei ihnen häufig vor. Außerdem haben sie oft Sodbrennen oder Magenbeschwerden. Ernährung: Wer eher zu Pitta neigt, soll auf alle Speisen verzichten, die sauer oder scharf sind – also Zitrusfrüchte, Milchprodukte, rotes Fleisch, Alkohol oder scharfe Gewürze. Gemüse und Obst eignen sich für diesen Typen auch roh. Darüber hinaus sollen sie Getreide wie Hafer, Couscous oder braunen Reis zu sich nehmen.
Vata
Kennzeichen: Laut Ayurveda sind Vata-Typen oft dünn gebaut und haben ein schmales, eher kleines Gesicht. Ihre Haut und ihre Haare neigen dazu, trocken zu sein. Eigenschaften: Sie sind häufig nervös, vergesslich und leiden oft unter Schlafstörungen. Typischerweise haben Vata-Typen öfters Verdauungsbeschwerden und leiden unter kalten Händen und Füßen. Ernährung: Das Ayurveda-Prinzip empfiehlt Vata-Typen befeuchtende und warme Speisen wie Suppen oder Eintöpfe; das soll die natürliche Neigung zu Trockenheit und Kälte ausgleichen. Auch Nüsse, Milchprodukte und süße Lebensmittel wie Honig oder Ahornsirup eignen sich gut für diesen Typus.
GANZHEITLICHE VORSORGE
Kapha Kennzeichen: Kaphas sind eher schwer mit stämmigem Körperbau und haben ein rundes und blasses Gesicht. Die Haut und die Haare fetten schnell nach. Eigenschaften: Meist sind sie eher träge und oft antriebslos, dafür ruhig und ausgeglichen. Viele Kapha-Typen sind auch häufig verkühlt und verschleimt. Ernährung: Dem Kapha-Typ wird zu scharfen Gewürzen geraten; er bekommt dadurch mehr Feuer. Dafür sollen sie auf „schleimige“ Nahrung wie Sahne oder Käse besser verzichten. Für Kapha-Typen empfiehlt Ayurveda außerdem gedünstetes, warmes Gemüse – vor allem Bohnen.
Neben der Ernährung sind auch Massagen, Yoga und Pflanzenheilkunde wichtige Aspekte der indischen Heilkunst. Sie sollen helfen, die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha, die in jedem Menschen zu finden sind, auszugleichen und die Balance herzustellen. Die Vorsorgeprogramme „fit4life Ayurveda“ und „time4me Ayurveda“ der Merkur Vorsicherung lassen Sie in ausgewählten Hotels in die Heilpraktiken des Fernen Ostens eintauchen: mit einer ayurvedischen Typenbestimmung, Yoga, einem traditionellen Öl-Stirnguss und vielem mehr. www.merkur.at/vorsorge
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„Foodies“ und ihre Kunstwerke Text: Katharina Prügger
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FOODBLOGS SIND DAS NEUE KOCHBUCH. Mit gesunder Ernährung zu einem längeren und erfüllteren Leben – und das spielend leicht mit kreativen Foodblogs. Von „healthy food“ über vegan bis hin zu gesunden Frühstücksblogs. Hier steht die kulinarische Welt offen.
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FOTOS: cookingCatrin.at | Carletto Photography, the18thdistrict.at, glitterypeonies.com, iStock/Thinkstock
ungrig sollte man nicht einkaufen gehen. Heutzutage muss man diese Binsenweisheit allerdings ergänzen: Hungrig sollte man auch keine Foodblogs lesen. Sie sind wie digitale Kochbücher – nur viel besser und persönlicher. Wer sich hier inspirieren lässt, dem steht eine völlig neue Welt offen: exotische Gerichte und Hausmannskost, Backwerk und Veganes. Wer sich gesund und ausgewogen ernähren will, findet zu jedem Lebensstil den richtigen „Lieblingsblogger“.
Melanie Haselsteiner bäckt mit Butter, Zucker und vor allem viel Herz. butterundzucker.com
Stichwort Persönlichkeit. Das Schöne an Foodblogs ist, dass allein schon die Bilder Lust auf mehr machen. Sie animieren sogar ausgewiesene Kochmuffel dazu, selbst einmal den Kochlöffel in die Hand zu nehmen und nicht zum nächsten Fastfood-Restaurant zu gehen. Was Foodblogs unter anderem so einzigartig macht, sind die Einblicke in „echte“ Küchen. Authentische Praxistipps und viel Persönlichkeit inklusive. Zu jedem Rezept gehört auch ein Gesicht. Bekannt sind zum Beispiel die Rezepte der ös-
Die Küche ist ihr Büro: Catrin Neumayer alias „cookingcatrin“. www.cookingcatrin.at
#VORSICHERN Die Österreichische Bloggerszene ist auf den Trend #vorsichern bereits aufgesprungen und berichtet unter diesem Hashtag über gesunden Lifestyle. the18thdistrict.at – Ein Blog über all die Dinge, die glücklich machen – Reisen, Essen, Beauty und mehr. Quirina-Felizitas weiß, was sie will. (1) www.glitterypeonies.com – Lina Sailer bloggt über das wunderbare Leben. Food, Drinks, Style, Interior – hier ist für jeden etwas dabei. (2)
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terreichischen Foodblogs „Cookingcatrin“, „Eingebrockt & Ausgelöffelt“, „Butter und Zucker“ oder Kevin Buch; sie haben es mit ihrer Leidenschaft zu einiger Prominenz gebracht, obwohl ihr kulinarischer Fokus kaum unterschiedlicher sein könnte. Was ihre Rezepte so einzigartig macht, sind aber nicht nur die Zutaten. Natürlich wirken sie vor allem durch die Fotos. Schließlich isst das Auge mit – gerade in der schnellen Welt der Blogs. Wer sich auch als Foodblogger versuchen möchte, dem sei geraten, zunächst an der Qualität der Bilder zu arbeiten. Wir verraten hier den einen oder anderen Trick …
Preisgekrönt: Der AMA Food Blog AWARD 2015 ging an Theresa Imre und Anna Steirer. eingebrocktundausgeloeffelt.com
Ein Mann und sein Backblog: Kevin Buch behauptet sich in einer Frauendomäne. www.lawofbaking.com
FOOD-FOTOGRAFIE
1. Anrichten Je besser die Deko, desto größer wird der Hunger beim Betrachten der Food-Fotos. Das gilt nicht nur für das Essen auf dem Teller, sondern auch für das Drumherum. Die Farben der Tischdecke und schönes Geschirr sprechen ebenfalls zum Betrachter: Iss es – und zwar genau so angerichtet! Die Wirkung des Essens auf einem weißen Teller darf man ohnehin niemals unterschätzen. Erst recht nicht, wenn das Essen von Natur aus farbenfroh ist.
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2. Frische Lässt man den frischen Salat zu lange im Dressing warten, sehen die Tomaten darin definitiv nicht mehr knackig aus. Der Salat macht dann eher einen traurigen Eindruck. Deshalb gilt: Schon vorher dekorieren und dann das frische Essen fotografieren. 3. Perspektiven Fotografien aus der Vogelperspektive – wie wir sie häufig auf Instagram sehen – sind besonders beliebt. Diese Perspektive kann aber auch bewirken, dass die Speisen flach und unansehnlich wirken. Hier sind Experimente gefragt! Einfach ein paar Perspektiven durchtesten und deutlich mehr schießen, als man braucht! Im Zeitalter der digitalen Fotografie müssen wir uns ja wegen der Kosten für das Bildmaterial Gott sei Dank keine Sorgen mehr machen. 4. Bildbearbeitung Manche kennen es schon von ein, zwei nicht ganz gelungenen Selfies: Ein guter Filter, oder noch besser, ein Bildbearbeitungsprogramm kann noch verborgenes Potenzial aus Bildern kitzeln. Auch Profis machen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Wieso also nicht auch Hobby-Köche?
FOTOS: Eingebrockt & Ausgelöffelt, Kevin Buch
Food-Fotografie besteht keineswegs nur daraus, eine Tomate auf ein Küchenbrett zu legen, das Licht anzumachen und auf den Auslöser zu drücken. Food-Fotografie ist vielmehr tatsächlich eine Kunst: Je nach Einsatzzweck des Bildes geht es nicht vorrangig darum, die Wirklichkeit möglichst exakt wiederzugeben, ganz im Gegenteil. Bei professionellen Fotos spielen viele Menschen eine Hauptrolle: Das, was der Food-Stylist und der Koch in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber angerichtet und präsentiert haben, muss der Fotograf nur noch perfekt ablichten. Als Foodblogger muss man das alles selbst übernehmen. Wir haben für Hobby-Foodies ein paar Anfänger-Tipps zusammengefasst:
Zwischen Weinbergen und Spa-Landschaft Aufblühen im Steigenberger Hotel and Spa Krems in der Wachau.
Im Steigenberger Hotel and Spa Krems finden Erholungsuchende Genuss und Entspannung pur.
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Fotos: Steigenberger
ie Wachau – eine intakte Natur mit bewegter Geschichte und bewegender Gegenwart. Weine mit Weltruf und traditionelle Küche im Sternerestaurant, im Gastgarten oder beim urigen Heurigen. Ein einzigartiger Mix aus liebevoll bewahrter Tradition, Kulturschätzen, Naturdenkmälern und bodenständiger Gastfreundschaft. Den Gleichklang von Körper und Seele findet man nur 45 Minuten westlich von Wien, am Weinberg über der historischen Stadt Krems: Das Steigenberger Hotel and Spa Krems bietet 112 neu gestaltete Zimmer und 28 Suiten mit Vierstern-SuperiorKomfort auf höchstem Niveau. 17 luxuriöse Weinbergsuiten begeistern mit Panoramablick und frei stehender Badewanne. Erholung pur. Hier kann man in traumhafter Ruhe schlafen, mitten im Weinberg erwachen und ein ausgewogenes Frühstück auf der Weinbergterrasse genießen. Konsequentes Qualitätsdenken zeichnet die bio-zertifizierte Küche des Weinbergrestaurants aus, während in der hauseigenen Vinothek die besten Weine Österreichs darauf warten, entdeckt und verkostet zu werden. Für Körper und Geist. Die Spa World Luxury des Steigenberger Hotel and Spa Krems ist eine 1.200 m² große Wellnessund Gesundheits-Oase: entspannen im Außenbecken mit Panorama-Poolbar von Mai bis Oktober, eintauchen in den Infinity-Indoor-Pool mit Blick auf die Weinberge, neue Kräfte
finden in der Kräuter-Bio-Sauna, in der finnischen Sauna oder in der Sole-Dampfgrotte. Und schlussendlich ausruhen am offenen Kamin mit Trinkbrunnen und Teebar. Im CARDEA Gesundheitszentrum werden unter fachärztlicher Leitung von Dr. Reinhard Resch Wellness und zeitgemäße, medizinische Therapieformen unter einem Dach angeboten. Neben vielfältiger Diagnostik und Therapie wird dem Gast hier viel Zeit für das Wohlbefinden gewidmet. Sportwissenschaftler, Physiotherapeuten und Heilmasseure zeigen den Weg zum individuellen Vital- und Gesundheitsprogramm. Und da Schönheit kein Zufall ist, werden zusätzlich in drei behaglichen Kosmetikbehandlungsräumen mit hochwertigen Produkten der Kosmetiklinien – von Maria Galland, CNC Cosmetics und Weinkosmetik – Wohlfühlbehandlungen mit Blick auf die Weinberge angeboten.
Steigenberger Hotel and Spa Am Goldberg 2 A-3500 Krems Krems.steigenberger.at www.krems.steigenberger.at
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Gar kein Fastfood TRENDIG. Von London, New York und Berlin nach Österreich: Street Food Markets, bei denen hochwertiges Essen von mobilen Ständen verkauft wird.
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FOTOS: Joel Kernasenko, WE SHOOT IT, Merkur, Matthias Dietrich
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Text: Patrick Deutsch
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it Food Trucks, kleinen Essensständen und Garküchen ist der Streetfood-Trend längst in Österreich angekommen – egal ob bei einem der vielen Street Food Markets oder im klassischen Gassenverkauf. Ohne den altehrwürdigen Würstelstand verschmähen zu wollen, aber bei Streetfood geht es um Qualität, Geschmack und Vielfältigkeit – beschleunigtes Slowfood eben. Egal ob Sepia-Burger, frittiertes Eis, Zoodles, Kängurufleisch oder 48 Stunden gegartes Pulled-Pork – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Seine Ursprünge hat Streetfood übrigens in Asien und Lateinamerika, wo es zum festen Bestandteil der täglichen Essenskultur gehört. Wenig verwunderlich also, dass sich laut einer Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) täglich rund 2,5 Milliarden Menschen von Streetfood-Gerichten ernähren.
Köstlicher Lebenstraum. Interessanterweise besteht ein großer Teil der sogenannten „Food Artists“ aus Quereinsteigern, von denen viele keine Vorerfahrungen in der Gastronomie besitzen. Für sie stehen Authentizität, Qualität und Geschmack an erster Stelle. Da die Speisen möglichst einzigartig sein sollen, legen die Macher großen Wert auf die Konzeption ihrer Kreationen. Viele der Gerichte sind hausgemacht und werden vorwiegend aus frischen, idealerweise regionalen und saisonalen Zutaten hergestellt. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass überwiegend auf Fertigprodukte verzichtet wird, wodurch die Speisen keine Geschmacksverstärker beinhalten und mehr Nähr- und Vitalstoffe aufweisen als herkömmliches Fastfood. Dennoch gilt: Auch Streetfood-Gerichte, wie zum Beispiel Burger, können viele Kalorien und Fette enthalten und sollten deshalb in Maßen genossen werden.
Streetfood-Gerichte sind raffinierte, kleine Snacks, die an aufwendig gestalteten Ständen oder Food Trucks verkauft und gleich vor Ort gegessen werden können.
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DAS BELEGSPITAL IM HERZEN VON GRAZ JETZT NEU
DIE HLWOHLFÜ KLINIK
Urologische Steinchirurgie, Blasen- und Nierensteine schonend mit modernster Technologie entfernen lassen.
klären: „Das Thema Street Food Markets ist mitten in seiner zweiten Saison. Die Märkte gehören mit wiederkehrender Regelmäßigkeit bereits in das Stadt- oder Ortsbild in ganz Österreich. Der Trend geht mittlerweile zu All-overKonzepten mit entsprechendem Entertainment.“ Food Revolution. Auch die Merkur Vorsicherung revolutioniert gesunde Ernährung in der Streetfood-Szene und tourt mit dem grünen Merkur Food Truck durch ganz Österreich. Der Tour-Start erfolgte beim Wings for Life World Run Anfang Mai in Wien. Der bisherige Höhepunkt war am Food Revolution Day mit Jamie Olivers Köchen aus dem Londoner „Fifteen“ beim Grazer Street Food Market.
TERMINE 12. - 13.8. Altstadtzauber, Klagenfurt 3.9. Donau Open Air Messe, Tulln 9. - 11.9. Street Food Market, Graz 4. - 6.11. Food & Art Festival, Schloss Mühldorf, Feldkirchen an der Donau 18. - 20.11. Fesch‘Markt, Wien Dezember Street Food Market, Kitzbühel
- Chirurgische Eingriffe in den Fächern: - Orthopädie, HNO, Urologie, Augenheilkunde, Dermatologie, Gynäkologie - Endoskopische Eingriffe -
Plastische Chirurgie Zahnbehandlung unter Vollnarkose Vorsorgevertrag für Magen- und Darmspiegelung Interventionelle Schmerztherapie Tagesklinik (Grauer Star, Augenchirurgie, uvm.)
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Ein Unternehmen der
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Termine vorbehaltlich Änderungen. Aktuelle Infos unter www.merkur.at/foodtruck
FOTOS: Merkur, Erwin Scheriau, WE SHOOT IT, Matthias Rhomberg
Szene-Hotspots. Wie nicht anders zu erwarten, bildet Wien den Mittelpunkt der heimischen Streetfood-Szene. Neben in regelmäßigen Abständen stattfindenden Street Food Markets gibt es in der Hauptstadt auch eine ganze Reihe von Food Trucks und Imbissständen. Aber auch „Restösterreich“ schläft nicht, wie Stefan Roth und Sigi Goufas, die Veranstalter des „Street Food Market Graz“ er-
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Wasser marsch! POWER FÜR DEN KÖRPER. Die Analyse von Ernährungsgewohnheiten sind Trend,
Trinkgewohnheiten dagegen werden kaum unter die Lupe genommen. Doch der medizinische Alltag zeigt: Häufig wird zu wenig getrunken und die Bedeutung für Wohlbefinden und Gesundheit unterschätzt.
STELLEN SIE IN DER FRÜH AM ARBEITSPLATZ ODER ZU HAUSE IN SICHTWEITE EINE TRINKRATION BEREIT; SO WERDEN SIE AN DAS TRINKEN ERINNERT. Dr. Michaela Felbinger
Was passiert, wenn wir zu wenig trinken? Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Schwindel sind Resultat einer verminderten Nährstoffversorgung der Gehirnzellen. Kreislaufschwäche bis hin zum Kollaps und Funktionsstörungen der Niere können auftreten. Wie viel sollte man nun trinken? Eine regelmäßige, über den Tag verteilte Trinkmenge von ca. 1,5 Litern für Erwachsene gilt als Richtwert. Bei hohen sommerlichen Temperaturen, intensiver körperlicher Arbeit oder Sport, aber auch bei fieberhaften Erkrankungen, Erbrechen und Durchfall ist der Flüssigkeitsbedarf höher. Auch im Rahmen einer Gewichtsreduktion ist auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten. Nicht immer ist Durst ein verlässliches Signal. Besonders bei älteren Menschen kann das Durstgefühl abgeschwächt sein. Der bewusste Blick auf das Trinken ist besonders wichtig. Allerdings: Bei manchen
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Erkrankungen wie etwa Herzschwäche muss eventuell eingeschränkt werden. Die tägliche Flüssigkeitszufuhr muss mit dem Arzt abgesprochen werden. Welche Getränke sollten bevorzugt werden? Wasser, Mineralwasser und ungesüßte Früchte- und Kräutertees sind kalorienfrei und daher ideale Durstlöscher. Mineralwasser versorgt den Körper zusätzlich mit verschiedenen Mineralstoffen. Denn nicht nur der Wasserhaushalt, auch die Blutsalze, beispielsweise Magnesium, Natrium oder Kalzium, müssen in Balance gehalten werden. Sie werden besonders im Sommer bei hohen Temperaturen oder beim Sport über den Schweiß vermehrt ausgeschieden. Abwechslung bieten beispielsweise reine, immer stark verdünnte Fruchtsäfte. Worauf sollte man verzichten? Verzichten sollte man auf Getränke mit hohem Zuckergehalt wie Cola, Eistee oder Nektargetränke. Ein Glas Marillennektar enthält im Durchschnitt unfassbare 9 Stück Würfelzucker! Studien zeigen, dass häufiger Konsum von zuckerhaltigen Getränken ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor für die Entwicklung von Übergewicht darstellt. In Lightgetränken wird Zucker durch Süßstoff ersetzt und hat somit einen geringeren Energiegehalt. Sie sind zumindest eine Alternative zu zuckergesüßten Getränken. Alkohol, Kaffee, schwarzer Tee oder Energydrinks eignen sich nicht zur Deckung des Flüssigkeitsbedarfes. Und Milch zählt zu den Lebensmitteln und nicht zu den Getränken. Können Sie weitere Tipps verraten? Trinken Sie zu den Mahlzeiten! Es gibt zwar immer noch den Mythos, das man das nicht tun sollte, da die Magensäure verdünnt wird – das ist schlichtweg falsch. Im Gegenteil: Mit der Nahrung aufgenommene Ballaststoffe müssen sogar aufquellen. Dafür brauchen sie Flüssigkeit. Stellen sie sich außerdem bereits in der Früh eine Trinkration am Arbeitsplatz oder zu Hause in Sichtweite bereit; so werden sie an das Trinken erinnert. Und nehmen sie für unterwegs immer eine kleine Flasche Wasser mit.
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Warum ist regelmäßiges Trinken so wichtig für uns? Wasser ist Leben! Immerhin besteht ein erwachsener menschlicher Körper bis zu 60 Prozent aus Wasser. Die Aufgaben sind vielfältig und unentbehrlich: Zum einen ist Wasser Grundbaustein jeder Körperzelle, weiters enthalten in Körperflüssigkeiten (etwa Speichel, Magensaft) und Hauptbestandteil des Blutes. Erst die Eigenschaft als Lösungsmittel ermöglicht den Transport zahlreicher Sub-stanzen in Zellen und damit das reibungslose Funktionieren des Körpers. Wasser ist für eine optimale Nierenfunktion wichtig und an der Temperaturregulation beteiligt. Flüssigkeit wird ständig über die Haut, über den Darm, die Niere sowie beim Atmen abgeben. Daher muss sozusagen regelmäßig „nachgefüllt“ werden.
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