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Worauf man bei privatem Badevergnügen und der eigenen Sauna achten sollte

Sommer, Sonne, Corona: Als die Pandemie vor zwei Jahren plötzlich erstmals die Reisepläne vieler Zeitgenossen durchkreuzte, setzte ein Sturm auf Baumärkte und den Fachhandel ein. Bei schönstem Wetter wollte man zumindest zu Hause etwas Abkühlung finden, das Problem: Kleine und grosse Pools waren zeitweise gar nicht mehr zu bekommen. 2022 zog es die Leute wieder in die Ferne, gleichzeitig schreckten auch immer mehr vor einer Reise wegen der unsicheren wirtschaftlichen Lage zurück. Bricht also wieder eine Hochkonjunktur für Erholung im Garten inklusive Erfrischung im eigenen Pool an?

Weniger Technik bedeutet mehr Zeit und Aufwand für die Instandhaltung. Dass man beim Kauf derzeit leer ausgeht, wenigstens darüber braucht man sich keine Sorgen zu machen. Die Auswahl an verschiedenen Anlagen ist in den letzten Jahren viel grösser geworden. Auch die Preise halten sich in Grenzen. Dank der vereinfachten Pflege und Wartung können sich immer mehr Leute das Vergnügen leisten, vor der eigenen Tür oder innerhalb der eigenen vier Wände ins Wasser zu springen. Vor der Anschaffung eines solchen Beckens ist es jedoch sinnvoll, sich über die Höhe der Wasser- und Energiekosten zu informieren und auch den Pflegeaufwand zu berücksichtigen. Grösse und Gestalt des Schwimmbeckens hängen überwiegend von der Form des Grundstücks ab. Weiterhin sollte man besonders bei ganzjähriger Benutzung nicht vergessen, dass das Wasser im Herbst und Winter aufgeheizt werden muss. Neben konventionellen Becken, Naturpools und Schwimmteichen sind derzeit auch Aufstellpools sehr beliebt.

Pools zum Selbstaufbau

Ein Aufstellpool ist deutlich grösser und robuster als ein Planschbecken und gleichzeitig günstiger sowie flexibler als im Garten fest eingebaute Schwimmbäder. Die meisten Aufstellpools haben einen Durchmesser von 240 bis 540 Zentimeter. Der Preis variiert je nach Grösse und Ausstattung. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Stärke und Qualität der wasserdichten Folie für den Pool. Das Becken wird waagerecht auf einer Schutzfolie aufgebaut, um Beschädigungen durch Wurzeln und Steine zu verhindern. Wichtig ist es auch, daran zu denken, dass in der Nähe des Pools einen Stromanschluss für ein Filtersystem vorhanden sein muss. Bedenken muss man ebenfalls, dass kleine mitgelieferte Umwälzpumpen oft nicht ausreichen, um gegen Algen und Bakterien anzukommen. Durch einen Sandfilter samt Pumpe kann das Badewasser dennoch optimal gereinigt werden. Der Filter muss lediglich einmal die Woche gespült werden. Zusätzlich ist eine Desinfektion des Wassers zum Beispiel durch Chlortabletten nötig. Einmal die Woche soll der pH-Wert des Wassers kontrolliert werden. Er sollte zwischen 6,8 und 7,4 liegen. Wer immer im warmen Wasser baden will, braucht eine Wärmepumpe. Die gesamten Kosten für den Betrieb eines solchen Pools liegen derzeit bei bis zu 100 Franken pro Monat.

Naturpool oder Schwimmteich?

Für viele Wasserratten ist das nasse Element ein Mittel zur Entspannung. Es gibt jedoch auch sportliche Benutzer, die sich ein Sportbecken wünschen. Für die Liebhaber von Flora und Fauna hingegen erweist sich der Naturpool als ideal. So können sie gleichzeitig Wasser-

pflanzen und -tiere beobachten. Schwimmteiche sind ebenfalls sehr beliebt. Die Grösse des Beckens wird entsprechend den Grundstücksabmessungen festgelegt. Selbstverständlich können auch technische Aspekte die Wahl beeinflussen: Naturpools und Schwimmteiche zum Beispiel unterscheiden sich in der Art der Wasseraufbereitung. Folienbecken mit Skimmer oder Überlauf und doppelter Isolierung weisen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Dabei werden zuerst die Schalungssteine auf einer betonierten Bodenplatte gemauert und dann mit Baustahl, Armierung und Beton versehen. Ein Spezialvlies wird auf die Wände aufgebracht. Im nächsten Schritt wird am Beckenrand eine Befestigungsschiene montiert, an der man danach eine Schwimmbadfolie aus PVC einschweisst. Bei Bedarf lässt sich die Folie einfach austauschen.

Wasser erwärmen

Bei den Standardmassen (vier mal acht Meter bei einer Tiefe von 1,5 Metern) ergibt sich ein Fassungsvermögen von 48’000 Litern. Mindestens einmal im Monat muss das Wasser gewechselt werden. Täglich muss es aber auch erwärmt werden. Das kann mithilfe einer Luftwärmepumpe erreicht werden. Die Wärme aus der Luft wird aufgefangen und an das Wasser abgeben. Mit einer Wärmepumpe kann die Badesaison deutlich verlängert werden. Manche Modelle funktionieren bis zu einer Temperatur von minus sieben Grad immer noch einwandfrei. Allerdings sollte man bei Wärmepumpen oder Umwälzpumpen darauf achten, dass diese nicht zu Nachtzeiten laufen, denn ihr Geräusch könnte störend wirken. Gegebenenfalls sollte man die Pumpen umbauen lassen, um den Geräuschpegel so niedrig wie möglich zu halten. In den Sommermonaten wird das Beckenwasser mittels eines Solarabsorbers erwärmt. Dieser wird über eine Filterpumpe betrieben, sodass keine zusätzlichen Energiekosten erwachsen. Das Wasser lässt sich auch über eine vorhandene Heizung wärmer machen. Ein Wärmetauscher gibt dann die Wärme von der Heizung an das Wasser ab. Wärmetauscher werden auch nicht selten an Luft-WasserWärmepumpen, Sonnenkollektoren oder Erdsonden sowie an konventionelle Heizungen angeschlossen.

Den Pflegeaufwand reduzieren

Eingebaute Technik hilft den Besitzern, den Pflegeaufwand zu reduzieren. Weniger Technik bedeutet mehr Zeit und Aufwand für die Instandhaltung. Ein Saugroboter kann die Wände verlässlich sauber halten. Alternativ zu den Chlortabletten gegen Algenbefall empfehlen Experten auch Kochsalz. Mit einer Salzanlage erfolgt die Desinfektion dank der Salzelektrolyse im schwach konzentrierten Salzwasser. So erspart man sich nicht nur den Chlorgeruch, es ist auch für die Haut und die Natur unschädlich. Erleichtern kann man die Pflege, indem man einen günstigen Standort wählt. An einem sonnigen Platz etwa wird das Wasser schneller aufgewärmt, wodurch nicht nur der Aufwand für die Reinigung in Grenzen hält, sondern auch die Beheizungskosten sinken. Empfehlenswert ist weiterhin ein windgeschützter Ort.

Für saubereres Wasser

Die Unterhaltungskosten für ein Schwimmbecken sind gewiss kein Pappenstiel. Doch sie lassen sich mithilfe neuartiger Systeme verringern. Zum Beispiel kann die Sandfilteranlage durch ein Gewebe-Membranfilter ersetzt werden. So lässt sich Energie einsparen, denn durch die Filtertaschen muss das Wasser nicht zurückgespült werden. Ausserdem sollte der Pool durch eine Abdeckung oder anderweitig gesichert werden. Damit lässt sich der Wärmeverlust um mehr als die Hälfte reduzieren. Zudem wird das Wasser vor groben Verunreinigungen wie Blättern oder Ästen geschützt. Dadurch bleibt die Wasserqualität auch ohne Pflegemittel gut.

Whirlpools: «Bubbles» im Bad oder im Garten

Whirlpools im eigenen Wellnessbereich – viele Leute träumen davon. Whirlpools können im Bad oder im Garten aufgestellt werden. Es werden sogar tragbare oder aufblasbare Pools angeboten. Der Form nach gibt es die klassischen runden oder rechteckigen Becken, aber auch trapezförmige oder elliptische Formen stehen zur Auswahl. Standardmodelle kann man ohne Weiteres leicht um Extras ergänzen. Ein Whirlpool ist mit einer oder mehreren Düsen ausgestattet. Das Wasser wird zum Sprudeln gebracht, indem durch die Düsen, auch Jets genannt, kontinuierlich Luft oder sogar reiner Sauerstoff zugeführt wird. Mithilfe einer Zirkulationspumpe in der Wanne wird das vorhandene Wasser angesaugt. Dann wird es durch Druck mit Sauerstoff versetzt und über die Düsen wieder in den Whirlpool abgegeben. Es gibt auch Whirlpools mit einem Luftsystem. Dabei wird das Wasser über einer Luftpumpe mit Luft versorgt. Ist die Luft vorgewärmt, wird das schnelle Abkühlen des Wassers verhindert. Die Kosten für den Unterhalt hängen von der Art der Isolierung ab. Wenn der Whirlpool voll ausgeschäumt ist, bedeutet das auch niedrigere Kosten. In diesem Fall bleibt weniger Hohlraum und es wird weniger Energie verbraucht. Alle drei bis sechs Monate muss das Wasser ausgetauscht werden. Manche Whirlpool-Modelle sind bereits mit einem Filtersystem ausgerüstet. Jährlich muss man sich auf Wartungskosten zwischen 100 und 300 Franken einstellen. Pflegeprodukte werden in der Regel einmal pro Woche dem Wasser beigegeben. Deren Gebrauch kann man durch das Einbauen eines Ozonators deutlich reduzieren. Dieser verhindert die Keimbildung. Gegen Kalkablagerungen hilft ein Magnetizer.

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