JHCO ELASTIC AG DER SPEZIALIST
JHCO Elastic AG
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Mühlethalstrasse 77
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4800 Zofingen
FÜR TEXTILE
BÄNDER
|| Telefon: 062 746 90 30 || Fax: 062 746 90 40 || info@jhco.ch || www.jhco.ch
«WIR
SIND
PARTNER
UND
PROBLEMLÖSER»
JHCO Elastic AG ist der letzte Betrieb einer einst schweizweit blühenden Bandwebereiindustrie für elastische und unelastische textile Bänder. Die bald 140-jährige Firma operiert heute erfolgreich in einer Nische mit niedrigen Produktionsmengen bei grosser Produktevielfalt, wie Geschäftsführer Gerhard Bürki im Interview erklärt. Er blickt trotz grosser Herausforderungen in einem sehr schwierigen Markt zuversichtlich in die Zukunft.
Gerhard Bürki, erklären Sie einem Unkundigen in wenigen Worten, was die JHCO Elastic AG herstellt. W sind ein Komplettanbieter für elastische und unelastische textile Bänder jeglicher Art. Wir sind stolz, dass die Produkte noch in der Schweiz hergestellt werden. 95 Prozent unserer Artikel liefern wir an Schweizer Kunden. In einem stark globalisierten Markt sind wir ein Nischenplayer. Unser Credo: Wir fangen mit der Produktion dort an, wo andere aufhören. Was bedeutet das? Beispiel: Ein Kunde war an Bändern für die Geschirre von Hundeschlitten interessiert. Er hatte bei einer französischen Bandweberei angefragt. Dort hiess es, die Mindestbestellmenge betrage 15’000 Meter. Er benötigte 400 m. So kamen wir ins Geschäft. Es gibt heute schlicht keine Bandwebereien mehr, die in der Lage sind, so geringe Mengen zu liefern. Und gerade auf dem kleinen
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Schweizer Markt geht es eben oft nicht um Zehntausende von Metern, sondern um Volumen, die für die grossen Firmen, welche qualitativ so gut sind wie wir, schlicht uninteressant sind. Da werfen wir einen echten Trumpf in die Waagschale. Dabei hilft uns ein Trend, der sich zunehmend verstärkt: Viele Kunden reduzieren ihre Lagerkapazitäten und bestellen erst bei unmittelbarem Bedarf. Sie führen einen sehr traditionsreichen Betrieb mit einer bald 140-jährigen Geschichte, gleichzeitig den letzten seiner Art hierzulande. Was bedeutet dies für Sie? E ist eine Verpflichtung, nicht, weil wir die letzten Mohikaner einer einst florierenden Branche sind, sondern weil ich mich gegenüber meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verpflichtet fühle, die nicht selten seit Jahrzehnten hier arbeiten. Es ist ihr Know-how, das unserer Firma das Überleben sichert. Und ich fühle mich unseren 500 Kundinnen und Kunden verpflichtet, die in
partnerschaftlicher Verbindung so auf uns zählen können wie wir auf sie. Und wie schaffen Sie es, den Produktionsstandort Schweiz zu erhalten? E vorweg: Unsere ausländischen Mitbewerber machen so gute Produkte wie wir, und sie machen es selbst an Standorten wie Deutschland oder Österreich deutlich günstiger. Bei grossen Mengen sind wir chancenlos. Das sind quasi die Rahmenbedingungen. Für uns heisst das: Wir müssen besser, flexibler und schneller sein als unsere Mitbewerber. Wir produzieren für einen guten Kunden auch dann, wenn er nur eine kleine Menge einer nicht lagernden Spezialität bestellt. Wir sind bei unseren Kunden regelmässig vor Ort präsent, und oft sind diese auch bei uns im Hause, um deren Probleme zu besprechen. Dadurch können wir massgeschneiderte Lösungen anbieten, manchmal auch in Zusammenarbeit mit anderen Partnerfirmen.
Einige Ihrer Produkte, etwa Hosenträger mit Schweizerkreuzen, stehen fßr traditionelle Werte, andere wie Bänder fßr die Illustriertentaschen an Flugzeugsitzen fßr Modernität. Was verbindet beide Produkte? solche Vielfalt kann nur eine vollstufige E Bandweberei bieten. Wir sind in der Lage, sämtliche Arbeitsschritte im Hause selbst zu tätigen, dazu kommt die gesamte Entwicklungsarbeit. Dies macht ein Sortiment von rund 2500 Standardartikeln und einer praktisch beliebigen Zahl von Spezialanfertigungen erst mÜglich. Wofßr steht JHCO Elastic AG heute? sind Partner und ProblemlÜser unserer Kundschaft. Wir bieten fachkompetente Beratung, beste Qualität mit einem perfekten Lieferservice, und wir bekennen uns ganz klar zum Produktionsstandort Schweiz.
Wie beurteilen Sie die Zukunft des Unternehmens? E wird nicht leichter werden. Uns macht das sich rasch ändernde Umfeld zu schaffen. Wir mßssen davon ausgehen, dass weitere Kunden aus Kostengrßnden den Produktionsstandort ins Ausland verlegen, sei es Osteuropa, Asien oder Afrika. Die Rohwarenbeschaffung wird noch schwieriger, gerade fßr uns als kleinen Nischenanbieter.
Die Arbeitsschritte bis zum fertigen Band: • Zetteln: Kettfäden werden parallel direkt auf Teilkettbäume aufgewickelt. • Schären: Bandweise werden die Kettfäden in einem ersten Arbeitsgang auf die Schärtrommel aufgewickelt, bis die endgßltige Kettfadenzahl erreicht ist. Es ist ein zweiter Arbeitsgang mit dem Abbäumen auf den Teilkettbaum nÜtig. • Bandweben: Produziert werden Bänder in verschiedenster Ausfßhrung, sowohl elastisch als auch unelastisch. Die Maschinen kÜnnen bis zu 8 Bänder gleichzeitig verweben. • Galonieren: Ist eine Kombination von Weben und Wirken. • Appretieren: Veredlung fßr besonderen Griff und andere Eigenschaften. • Färben: Farbgebung meist nach Kundenvorlage. • Kontrollieren: Grundsätzlich nach jedem Arbeitsschritt. • Endaufmachung: Aufwickeln und Vorbereiten fßr den Versand. • Nähen/Konfektion: Nach Kundenwunsch.
In der Schweiz gab es einst zwei Dutzend Spinnereien hochwertiger Baumwolle, heute ist noch eine einzige Ăźbrig geblieben ‌ J so mĂźssen wir das Rohmaterial im europäischen Ausland einkaufen, wo zunehmend nur noch nach der Anzahl Schiffscontainer gefragt wird. Das sind Mengen, die wir nie und nimmer benĂśtigen. Ă„hnliche Probleme gibt es mit Rohgummi, einem fĂźr die Elastikbänder unentbehrlichen Rohstoff. Dazu kommt der Fachkräftemangel, der sich eher noch verschärfen dĂźrfte. Die Textilindustrie ist nicht nur in der Schweiz stark geschrumpft, auch im Ăźbrigen Europa. Ihr Trumpf ist qualifiziertes Personal? Deshalb legen wir einen hohen Stellenwert auf die Aus- und Weiterbildung. Das muss mehr und mehr auch intern gemacht werden. Solange wir es schaffen, unser hohes Niveau zu halten, ist mir trotz der grossen Herausforderungen, die auf uns zukommen, nicht bange. Denn es gibt auch einiges Potenzial. Unser Markt ist noch nicht ausgeschĂśpft, und es zeichnet sich ab, dass der Konzentrationsprozess in der Textilindustrie weitergehen wird. Davon werden wir profitieren kĂśnnen, nicht in Form von Ăœbernahmen oder FirmenzusammenschlĂźssen, aber mit sich Ăśffnenden MarktlĂźcken, die wir mit unserem Know-how schliessen kĂśnnen. Die Zukunft der JHCO Elastic AG liegt mir sehr am Herzen, und wenn wir alle gemeinsam in dieselbe Richtung schauen, finden wir zusammen den richtigen Weg.
1940er Jahre
E
Der Maschinenpark der JHCO Elastic AG umfasst: • 2 Zettelmaschinen • 1 Schärmaschine • 45 Bandwebmaschinen • 2 Galoniermaschinen • 3 Appreturmaschinen • 2 Färbeanlagen • 2 Rollmaschinen • 1 Bandlegemaschine • 4 Ringautomaten • 2 Schneidegeräte konventionell • 1 Ultraschallschneideanlage • 2 Heissschneidegeräte • diverse Nähmaschinen Damit werden jährlich rund 10 Millionen Meter elastische und unelastische Bänder hergestellt. Das entspricht knapp einem Viertel des Erdumfanges. In den grÜssten Bandwebereien Asiens fallen solche Mengen wÜchentlich an.
Heute
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Schweiz -
AufrĂźstung des bestehenden Kettablasses Kettbaumgestell in Hochlage Kettbaumgestell Lieferwerk Kantenablasser
Elektronischer Kettablass fĂźr Band- und Breitwebmaschinen
Färberei Probst AG Schßpbachstrasse 38
3543 Emmenmatt Telefon 034 402 22 64 Telefax 034 402 61 50 E-Mail: faerberei.probst@bluewin.ch
Impressum Herausgeber Frehner Consulting AG, CH-9001 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 60 80, info@frehner-consulting.com Gesamtleitung Natal Schnetzer Produktion und Inseratemarketing MetroComm AG, CH-9001 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 80 50, info@metrocomm.ch Chefredaktor Dr. Stephan Ziegler Texte Urs Fitze Fotos Gian Kaufmann, JHCO Elastic AG, zVg Anzeigenleitung Ernst Niederer Gestaltung Manuela Lupi. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der MetroComm AG. JHCO Elastic AG 77 | CH-4800 Zofingen Tel. +41 (0)62 746 90 30 | Fax +41 (0)62 746 90 40 info@jhco.ch | www.jhco.ch
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März 2015
EDELWEISS, SENNENMUSTER
UND JAGDMOTIVE
Christian Zwicky, besser bekannt als Socka-Hitsch, verkauft neben einem breiten Sockensortiment auch JHCO-Hosenträger und Gßrtel an seinem Stand direkt an der Autobahnausfahrt im bßndnerischen Landquart. Das Bßndner Original ist weit ßber das Bßndnerland hinaus bereits zu einer Legende geworden. Socka-Hitsch (*1938) schätzt die hohe JHCO-Produktequalität – und dass er rund 100 verschiedene Hosenträger anbieten kann.
Hitsch, wir sind stolz, Sie als Kunde fßr Hosenträger und Gßrtel zu haben. Was hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert im Bezug auf diese Artikel? E gibt nur noch wenige Lieferanten. Die Qualität und der Service sollten stimmen. Diese Faktoren sind bei der JHCO Elastic AG super. Sehen Sie die Hosenträger eher als modisches Accessoire oder erkennen Sie einen Trend? H tragen bereits junge Leute jegliche Art von Hosenträgern, vor allem fßr Festanlässe. Ältere Leute tragen eher konservative Produkte. Mit welchen Argumenten verkaufen Sie Hosenträger? D Hosenträger werden immer auf zwei verschiedenen Arten empfohlen: Erstens als Souvenir und
zweitens fßr den Nutzen (Mit JHCO-Hosenträgern verliert man nie die Hosen). KÜnnen Sie uns die meistverkauften Hosenträgermotive nennen? und Sennenmuster in verschiedensten Farben, Jagdmotive und natßrlich das Schweizer Kreuz. Wie lange verkaufen Sie Ihre Socken und Hosenträger schon? S ßber 20 Jahren, frßher bin ich auch von Markt zu Markt gefahren. Hier habe ich alles, was ich brauche – Kontakt zu den Menschen und Nähe zur Natur. Zum Schluss: Haben eigentlich auch schon Prominente bei Ihnen eingekauft? O ja. Da waren etwa Alt-Bundesrätin Ruth Drei-
KĂźnstler Rolf Knie oder Zirkuspfarrer Ernst Heller. Ganz sicher nie vergessen werde ich allerdings den Besuch von Roger Moore, besser bekannt als James Bond.
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So preist Socka-Hitsch sein Sortiment an: Hosaträger, warmi Sogga Unterbuggsa zum druf hogga Hempr zu billiga Priisa, han offa bi FÜn und bir Biisa Sogar wenns rägnat und schnait bin i fßr d’Kundschaft berait.
PRODUKTE Technische Bänder: Breites Anwendungsspektrum breit ist das Anwendungsspektrum fßr technische Bänder. Diese werden in der Elektroindustrie verwendet, transportieren Wäschestßcke in Grosswäschereien, dienen als Beinkordeln an den Hosenbeinen von Schweizer Soldaten oder sorgen fßr den richtigen Sitz von Bleiwesten beim RÜntgen, weiter in der Flugzeugindustrie und Arbeitssicherheit. Dazu kommen kleine oder kleinste Mengen fßr Pferdedecken, Halfter oder Geschirre. Technische Bänder sind die wichtigste Produktgruppe der JHCO Elastic AG.
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Berufsbekleidung: Bänder fĂźrs Ăœbergwändli eine Berufsbekleidung kommt ohne Bänder aus. Sei es fĂźr Latzhosen, Gilets oder SchĂźrzen, als Einfassbänder, Aufhängerband oder Knopflochbänder zum Verändern des Bundes an Arbeitshosen und elastischen Trägern. Berufsbekleidung ist die zweitwichtigste Produktgruppe der JHCO Elastic AG.
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Massgeschneidertes: Fßr Damen- oder Herrenbekleidung diesen Bereich fertigt JHCO Elastic AG eine Vielzahl von unelastischen und elastischen Bändern abgestimmt auf den jeweiligen Kunden.
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Bänder fßr Tag- und Nachtwäsche: Fßnf Meter Bänder am KÜrper bis fßnf Meter an elastischen und unelastischen Bändern trägt eine Frau an ihrer Bekleidung. An der Unterwäsche, am BH, aber auch an der Oberbekleidung. Beim Mann sind es 1,5 bis drei Meter, vorwiegend an der Unterwäsche oder als Bundband sowie Hosenschoner bei eleganten Hosen. Fßr die Firma liegt diese Produktgruppe an dritter Stelle.
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Hosenträger: Steigende Nachfrage ! sind ein beliebtes Accessoire. Stark gefragt an Schwing-und Ă„lplerfesten oder sonstigen trendigen Veranstaltungen. Aber auch als elegante und chice AusfĂźhrung. JHCO Elastic AG fertigt jährlich rund 15‘000 Paare mit steigender Tendenz.
H
«WIR
SIND BEGEISTERT»
«Die JHCO verkörpert alle Werte, die für mich ein gutes Schweizer Textilunternehmen auszeichnen: Grosses Know-how, moderne Infrastruktur, Verlässlichkeit, Nähe zum Kunden und ein gutes Gespür für den Markt.»
sind auf die Firma zugegangen, als es darum ging, ein elastisches Band für die Literaturtaschen an unseren Flugzeugsitzen zu entwickeln. Die Anforderungen waren sehr hoch: Neben Zugkraft und Dehnung kam es auch auf Langlebigkeit, hohen Brandschutz und geringes Gewicht an. Das Ergebnis der Eigenentwicklung setzte für Jahre den technischen Massstab. Wir waren und sind begeistert.»
ÇW
Dr. Urs Rickenbacher ist CEO und Mehrheitsaktionär von Lantal Textiles in Langenthal. Das 1886 gegründete Unternehmen fertigte einst Leinentücher für die Käsereien im Emmental. Vor 60 Jahren
entwickelte man für die niederländische Fluggesellschaft KLM Sitzbezüge. Aus dem Einzelauftrag wurde das Firmenstandbein. Heute bietet das Unternehmen Lösungen im Intérieurbereich von Transportmitteln aller Art, vom Teppich, Sitzbezügen bis zu kompletten Systemen für den Flugzeugsitz. Jüngste Innovation sind Luftsitze mit eingebauter Pneumatik, die bei mehreren europäischen und amerikanischen Fluggesellschaften in der First und Business Class, unter ihnen auch Swiss und Lufthansa, eingesetzt sind. Sitze für die Economy Class sind in Entwicklung. Die Luftfahrt ist mit einem Anteil von knapp zwei Drittel der wichtigste Umsatzträger.