Gästemagazin Allegra

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EINZIGARTIG WIE IHRE LIEBE

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Content

5 6 13 18 22 27 31

Editorial: Wasserschloss Editorial: Water tower Tradition: Jagdfieber Tradition: Hunting fever

Hotel: Duftkönigin Hotel: The fragrant queen

32 36 42

Art: Kulturerbe Art: Cultural heritage Sport: Golfarena Sport: The golfing arena Partner: Seenzauber Partner: Magical lakes

Living: Zuckerkünstler Living: An artist in sugar Kulinarik: Enfant terrible ... Kulinarik: Enfant terrible ... Engadin: Kalender

Ganz aktuell: Das Grand Hotel Kronenhof wird im renommierten „Guide Michelin Schweiz 2012“ mit einem Stern gekrönt!

Engadine: Calendar Highlight: Spitzennoten

Latest news: The Grand Hotel Kronenhof is honored in the renowned “Guide Michelin Switzerland 2012” with one star!

Highlight: Highlights

Impressum Herausgeber: Frehner Consulting AG, Unternehmensberatung für PR, CH-9014 St. Gallen, Tel. +41 (0)71 272 60 80, info@frehner-consulting.com Gesamtleitung: Natal Schnetzer Produktion und Inseratemarketing: MetroComm AG, CH-9014 St. Gallen, Tel. +41 (0)71 272 80 50, info@metrocomm.ch Chefredaktor: Dr. Stephan Ziegler Texte: Gallus Hufenus Fotos: Bodo Rüedi, Archive Grand Hotel Kronenhof Pontresina/Kulm Hotel St. Moritz, swiss-image.ch, Gian Giovanoli, kmu-fotografie.ch, zVg Anzeigenleitung: Ernst Niederer Gestaltung: Sandra Giger. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der MetroComm AG. Printed in Switzerland. Dezember 2011 Grand Hotel Kronenhof, CH-7504 Pontresina, Tel. +41 (0)81 830 30 30, Fax +41 (0)81 830 30 31, info@kronenhof.com, www.kronenhof.com Kulm Hotel St. Moritz, CH-7500 St. Moritz, Tel. + 41 (0)81 836 80 00, Fax + 41 (0)81 836 80 01, info@kulmhotel-stmoritz.ch, www.kulmhotel-stmoritz.ch

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S W I S S P R I V A T E B A N K I N G S I N C E 17 5 5


Wasserschloss

Water tower

Liebe Leserin, lieber Leser

Dear Readers,

Die Schweiz wird gerne Wasserschloss Europas genannt. Das ist ein Reichtum

Switzerland is often called the water tower of Europe. This natural resource is

in der heutigen Welt. Dessen möchten wir uns bewusst sein. Das heisst, nicht

a real treasure in today’s world, a treasure of which we are fully aware. And not

nur wir, auch Schweiz Tourismus hat 2012 zum Jahr des Wassers erklärt.

only us –Switzerland Tourism has also declared 2012 to be the Year of Water.

Vor allem im Engadin kann man viele Geschichten zum Wasser erzählen. Nur

The Engadine is an area particularly rich in stories about water. Water pervades

schon kulturell: Fliessen doch die Gewässer von hier in verschiedene Rich-

the local culture, as rivers flow from here in various directions. The watersheds

tungen. Die Wasserscheiden am Bernina- und Lunghinpass (Maloja) führen

at the Bernina Pass and the Lunghin Pass (Maloja) flow on the one side into the

einerseits ins Mittelmeer, andererseits zum Schwarzen Meer oder in die Nord-

Mediterranean and on the other to the Black Sea or the North Sea – another way

see. Ein Grund mehr, warum das Engadin seit jeher Brücken in die weite Welt

in which the Engadine has always provided bridges to the world at large.

schlägt. But our water is also our asset in the way it shapes the landscape – the lakes lie Aber auch landschaftlich ist unser Wasser unser Kapital: Mal liegen die Seen

mirror-like beneath the skies, giving an air of peace, but sometimes the Maloja

in der Hochebene wie Spiegel unter dem Himmel und schenken Frieden,

wind will rush across the surface, tossing the Lake Silvaplana kite surfers up

dann peitscht der Malojawind über den Silvaplanasee und lässt die Kitesurfer

into the air. Of course, water is also ubiquitous in the form of snow and ice.

Luftsprünge machen. Und auch in Form von Eis und Schnee ist Wasser allgegenwärtig.

All around us, we breathe in the pure strength of the mountains, whose origins lie in stone and water. A simple treasure. We are proud of it, and want to show

Überall atmen wir die pure Kraft der Berge ein. Stein und Wasser sind der Ur-

our respect, which is why we want to use this edition of Allegra to tell you all

sprung. Schlicht, ein Schatz. Darauf sind wir stolz und zeigen Respekt: Darum

about our unique landscape. With this magazine, we once again invite you to

erzählen wir Ihnen auch in der aktuellen Ausgabe von Allegra von unserer ein-

enjoy some fascinating stories of the Engadine. Welcome!

maligen Landschaft. Wiederum laden wir Sie mit diesem Magazin ein, Engadiner Geschichten zu entdecken. Herzlich willkommen! Jenny und Heinz E. Hunkeler, General Managers,

Jenny and Heinz E. Hunkeler, General Managers,

Grand Hotel Kronenhof Pontresina

Grand Hotel Kronenhof Pontresina

Dominique N. Godat, Direktor, und Barbara Kälin Godat,

Dominique N. Godat, Director, and Barbara Kälin Godat, Manager,

Gastgeberin, Kulm Hotel St. Moritz

Kulm Hotel St. Moritz Kronenhof Kulm Magazin 5


Tradition

Jagdfieber „Ich bin schon glücklich, wenn ich draussen bin und Tiere gesehen habe“, sagt Orlando Cortesi mit leuch­ tenden Augen. Das Erlegen eines Wildtieres steht für ihn nicht im Mittelpunkt: Vor ein paar Jahren seien ihm eines kalten Morgens urplötzlich mehrere Hirschböcke über den Weg gelaufen. Da wurde er dermassen nervös, dass er unmöglich mehr hätte zum Schuss ansetzen können. Er habe den Anblick einfach still genossen. Denn: Ein guter Jäger habe viel Geduld und erlegt ein Tier mit einem Schuss, lässt dieses sogar laufen, müsste er mehrmals abfeuern. Diese Meinung teilt Cortesi. So hätte es auch schon Jahre gegeben, wo er kein einziges Tier mit nach Hause brachte. Stolz auf Trophäen Trotzdem ist der Puschlaver ein leidenschaftlicher Sammler von alten Jagdgewehren und natürlich von Trophäen: 25 Trophäen von Wildtieren habe er schon an die Wand hängen können, weitere 30 Geweihe sammelte er, wenn die Hirsche ihre Geweihe verlieren. Die lokalen Jagdvereinigungen verleihen dann nach internationalen Richtlinien Medaillen und Punkte für solche Trophäen. Über 100 Punkte erhält man da nur selten. Bewertet wird zum Beispiel die Farbe, Dicke, Länge oder die Auslage einer Krone. Nur ein Steinbock fehle in Cortesis Sammlung, er habe dafür noch nie die Bewilligung eingeholt. Sein Vater hätte drei und sein Bruder zwei „Könige der Berge“ erwischt. So dürfen denn im Kanton Graubünden nur die besten Jäger, jene, die zur Hochwildjagd ausgebildet sind, den Steinbock jagen. Das Steinwild ist eidgenössisch geschützt, es braucht für den Abschuss eine Spezialbewilligung. Detailliert wird festgelegt, welches Paar, es wird stets ein weibliches und ein männliches Tier zum Abschuss freigegeben, in welcher Kolonie gejagt werden darf. Mehrere 1000 Jäger bewerben sich jedes Jahr um eine Lizenz, wenige 100 Bewilligungen werden erteilt. Ein Jäger, der ausgewählt wurde, beobachtet den ganzen Sommer hindurch „sein“ Paar, bevor im Herbst die eigentliche Jagd beginnt. Jagdrouten werden ausgearbeitet, das Gebiet begangen. In der Natur sein Doch Orlando Cortesi geht es sowieso nicht um Auszeichnungen, an Prämierungsfeste gehe er so gut wie nie. Beim Gespräch spürt man, dass ihm die Natur und das Tier am Herzen liegen. Wer beispielsweise gut beobachtet, kann feststellen, dass Hirsche derweilen auch ganz schlau sind: Zu Beginn der Jagdsaison wandern die Tiere in die Wildschutzzonen, wo sie nicht geschossen werden können ... Cortesi schätzt die Zeit in seinen Bergen. Seit er die Jagdprüfung absolviert hat, geht er seit 1985 im September auf die Pirsch. Dafür versucht der Techniker im Grand Hotel Kronenhof, jeweils ein paar Tage freizubekommen. Der Kanton Graubünden stellt ihm das Patent aus, das Amt für Jagd und Fischerei stellt zudem die Regeln auf, welche Tiere wann geschossen werden dürfen. Weibliche Tiere mit Jungen dürfen zum Beispiel nicht erlegt werden, Verstösse werden bestraft. „Doch schliesslich braucht die Natur uns Jäger“, sagt der 52-Jährige energisch. „Wir sorgen dafür, dass das Gleichgewicht stimmt.“ Darum habe ein Jäger die Tiere gerne. Zum Beispiel: Steinböcke werden auch zum Abschuss freigegeben, um die Gebirgswälder vor Verbiss zu schützen oder um Bodenerosion zu vermeiden, die durch sogenannte „Vertritte“ des Steinwilds gefördert werden. Orlando Cortesi fühlt sich fest eingebunden in das Leben in den Bergen: „Wütend machen mich beispielsweise die fremden Jäger, die im Herbst in ‘unser’ Revier kommen, nachdem wir über den Winter ‘unsere’ Wildtiere gefüttert haben.“ Cortesi hat eine Beziehung mit der Fauna seiner Heimat aufgebaut. Fast schon entschuldigend meint er zum Schluss: „Eine Rehkuh erschiesse ich nicht gerne, sie ist eben so schön ...“

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Der Cheftechniker des Grand Hotel Kronenhof ist passionierter J채ger und Troph채ensammler. Doch ein guter J채ger schiesst nicht einfach drauf los, sondern liebt die Natur seiner Bergwelt.

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Tradition

Der Steinbock In alten Zeiten wurde der Steinbock stark mystifiziert. Praktisch alles von ihm wurde gegen die erdenklichsten Krankheiten eingesetzt. Schliesslich starb er in Europa fast aus. In der Schweiz gab es nach dem Beginn des 19. Jahrhunderts gar keine Steinböcke mehr. Nur im Gebiet des Gran Paradiso (Italien) wurden damals die letzten Tiere unter Schutz gestellt. 1906 konnten drei Zuchttiere aus Norditalien importiert werden, wenn auch illegal. Der italienische König lehnte nämlich die bundesrätliche Anfrage zur Wiederansiedlung in der

The ibex

Schweiz ab. Die Tiere wurden so in den St. Galler

In days of old the ibex was shrouded in mystery.

Wildpark Peter und Paul geschmuggelt, wo sie ge-

Practically all parts of the animal were used against

züchtet wurden. 1911 setzte man die Steinböcke im

every conceivable illness, until it almost became

Weisstannental (SG) aus. Die Kolonien vermehrten

extinct in Europe. At the start of the 19th century

sich hervorragend, sodass seit 1977 einzelne Tiere

there were hardly any ibex left in Switzerland; the

zum Abschuss freigegeben werden können.

last remaining animals, in Italy’s Gran Paradiso region, were a protected species. In 1906 three breed-

Im Jahr 2010 lebten in den Schweizer Alpen rund

ing animals were imported from northern Italy, al-

16’300 Steinböcke. Sie sind geschützt, aber trotz-

though this was done illegally. The Italian king had

dem jagbar. Allerdings müssen die Kantone beim

refused the request by the Swiss parliament to try

Bund den Abschuss für jeden Steinbock bewilli-

and reintroduce them to Switzerland, so the animals

gen lassen. Zwar lebt der Steinbock auf der Höhe

were smuggled into the Peter and Paul wildlife park

zwischen Wald- und Eisgrenze. Doch zum Fressen

in St. Gallen, where they were reared. In 1911 the

steigt er auch auf alpine Wiesen herab. Der Grand

ibex were released into the Weisstannen valley in the

Hotel Kronenhof-Hotelier Heinz E. Hunkeler kann

canton of St. Gallen. The colonies multiplied amaz-

hin und wieder die Tiere sogar mit seinem Feldste-

ingly well, so that by 1977 individual animals could

cher vom Büro aus beobachten. Mehr Informationen

be released for hunting.

über die grösste Steinbockkolonie bei Pontresina finden Sie auch auf www.chatscheders-albris.ch

In 2010 there were around 16,300 ibex living in the Swiss Alps. They are protected, but may still be hunted, subject to the cantons obtaining consent from the Federal Government for the shooting of each individual ibex. The ibex live at high altitude between the tree line and the lower ice limits, but they come down to the Alpine meadows for grazing. The Grand Hotel Kronenhof hotelier Heinz E. Hunkeler regularly watches them from his office through his binoculars. Further information about the largest ibex colony, near Pontresina, can be found at www. chatscheders-albris.ch

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The head technician at the Grand Hotel Kronenhof is a passionate huntsman and trophy collector. However, a good huntsman does not simply take aim and shoot, but loves the natural world of the mountains.

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Tradition

Hunting fever “I’m happy enough just to be outside and observe the animals,” says Orlando Cortesi with shining eyes. Shooting game is not the main attraction to him. A few years ago, one cold morning, a number of stags suddenly ran out across his path. It unnerved him so much that he was no longer able to properly take aim, so he simply remained still and enjoyed the sight. A good huntsman has a lot of patience and should kill an animal with a single shot – if it means shooting several times he will let it run away. Cortesi shares this opinion, which means there have been long periods, even years, where he has not brought a single animal back home with him. Proud of his trophies Nevertheless, the huntsman from Poschiavo is a passionate collector of old hunting weapons and, of course, trophies – he already has 25 game trophies on his walls, and has collected a further 30 sets of antlers from when the stags shed them. The local hunting associations award medals and points for trophies of this kind in accordance with international guidelines. It is very rare to gain more than 100 points. The colour, thickness, length and pattern of the antlers are all taken into account. The only thing missing from Cortesi’s collection is an ibex, for which he has never obtained a permit. His father took three and his brother two “kings of the mountains”. In the canton of Graubünden, only the best huntsmen, those trained to hunt big game, are allowed to hunt the ibex, which are under state protection. Only those with a special permit are allowed to shoot them. The regulations set out in detail which pair – consent is always given for the shooting of a male and a female – may be hunted from which colony. Over 1,000 huntsmen apply for a licence every year, and fewer than 100 permits are granted. A huntsman who is chosen spends the whole summer observing “his” pair, before the hunt begins in earnest in the autumn. He plans his hunting routes and regularly walks the territory. Out in the natural world Orlando Cortesi is not interested in prizes, and he practically never attends award ceremonies. Talking to him, you feel that the natural world and its wildlife are close to his heart. A keen observer, for example, will know that stags have become really crafty – at the start of the hunting season they wander over into the wildlife reserves where they cannot be shot... Cortesi loves spending time in his precious mountains. Since obtaining his hunting qualification in 1985, he goes deerstalking every September, a time when the technician of the Grand Hotel Kronenhof always tries to get a few days off. The canton of Graubünden issues his licence, and the Office for Hunting and Fishing lays down the rules governing which game can be shot when. For example, females with young must be left alone, and there are penalties for breaches of this rule. “But nature does in fact need us huntsmen,” says the 52-year-old forcefully. “We maintain the balance.” This is why a huntsman loves the animals he hunts. An example of this balance is the fact that licences to shoot ibex are issued in part to protect the mountain forests from damage by the animals biting off too many shoots, and to prevent soil erosion caused by their presence. Orlando Cortesi feels himself to be an integral part of life in the mountains: “It makes me really mad to see huntsmen coming in from the outside in the autumn to ‘our’ hunting grounds, after we’ve been feeding our game animals all winter long.” Cortesi has built up a relationship with the fauna of his home land, and he concludes almost apologetically: “I don’t like shooting a hind; she’s just so beautiful...”

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Hotel

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Wie oft im Engadin finden wir im Grand Hotel Kronenhof sowie im Kulm Hotel Handwerk, Zimmer oder Suiten aus bzw. mit Arvenholz oder haben die Möglichkeit, auf Kissen, gefüllt mit Mondholz der Arve, zu schlafen. Grund genug für eine Hommage an die Bergkönigin.

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Hotels

Duftkönigin Manchmal kauert sie wie eine Greisin, gezeichnet vom Sturm des Lebens. Oft

Neben dem Geruch ist auch das Leben der Arve – in Deutschland wird sie

zerschmetterten Wind und Wetter den Schaft. Dann steht sie wieder wie eine

Zirbelbaum genannt – einzigartig: Sie ist eine charakterstarke Berglerin, und

Heldin über allem. Berge machen auch gelassen. Ein Hauch von Ewigkeit liegt

man bezeichnet sie gerne als „Königin der Bäume“. Sie wächst, obwohl die

in einem Arvenwald, ein Stück Poesie im Hochtal. Und wenn wir in eine warme

Temperaturen extrem schwanken. Damit passt sie sich von den einheimischen

Engadiner Stube mit kunstvoll verziertem Täfer treten, fühlen wir die Kraft

Baumarten am besten an die Launen der Berge an und bildet den obersten Wald-

dieses Baumes. Eine Sinnesreise. Deshalb sei hier als Erstes der Arvenduft be-

saum. Es ist die einzige Nadelbaumart mit fünf Nadeln pro Büschel. Einzelne

schrieben:

Bäume werden 25 Meter hoch und erreichen einen Stammdurchmesser von 1,7 Metern. Schnee, Sturm oder Lawinen brechen oft die Wipfel, doch die Alpenkö-

Weihrauch der Alpen

nigin treibt wieder aus, es entstehen eindrückliche „Wetterbäume“.

Beim Wort Engadin riechen wir unseren höchstgelegenen Arvenwald Europas. Obwohl, draussen in der Natur steigt kein Arvenduft zur Nase. Es riecht eher

Schützenwertes Kulturgut

nach frischem Gras, vielleicht nach Wacholder oder Moos. Doch werden die

Arvensamen kann man zudem essen. In einem Arvenzapfen stecken bis zu 150

Bäume zersägt, öffnet sich eine Duftschatztruhe. Parfumeure beschreiben den

Samen. Deren Inneres ist weich und ähnelt den Pinienkernen, ist nährstoffreich

Arvenduft als „mild, rund, warm vibrierend, wie trockene Nadeln in der Herbst-

und schmackhaft. Deshalb wurde früher mit Arvensamen der Speiseplan er-

sonne“. Wer Arvenholz einmal gerochen hat, erkennt es immer wieder und ver-

gänzt. Dies hinterliess Spuren: Im Engadin heissen die Arvenzapfen „Betschla“.

wechselt es nicht mit Tannen- oder Lärchenholz. Vielleicht ist der Arvenduft

Davon ist der Nachname Bezzola abgeleitet. Ursprünglich sollen die Engadiner

sogar der Weihrauch der Alpen.

ihre Nusstorten sogar mit Arvennüsschen statt mit Baumnüssen hergestellt haben … Und schliesslich ernährt sich ein Vogel heute noch von Arvensamen: der

So werden aus dem wertvollen Arvenholz nicht nur kunstvolle Kassettendecken

Tannenhäher. Was den Bäumen wiederum hilft, sich auszubreiten. Denn die Sa-

gezimmert, sondern der aus Zweigen und Ästen destillierte Duft soll Menschen

men sind schwer und haben keine Flughilfen – ausser dem Tannenhäher. Für den

Mut, Ausdauer und Selbstvertrauen schenken. 1965, im Jahr der Alpen, war

Fall, dass die Häher alle Vorräte verputzen, ist die Arve gerüstet: Alle vier bis

sogar ein Arvenduft aus der Spraydose lanciert worden. Zudem liegt ein Hauch

fünf Jahre sorgen Mastjahre für mehr Zapfen, als aufgefressen werden können.

von Ewigkeit in der Luft. Im Kloster San Jon im Müstair beispielsweise ist das Dormitorium im Plantaturm aus Arvenholz. An den Brettern stehen die Jahres-

Weiter schätzt die Arve den sauren Boden, wie beispielsweise im Stazerwald bei

zahlen des geschlagenen Holzes: 1436, 1500 und 1501. Deren Duft hat sich bis

St. Moritz. Doch in der Schweiz wachsen Arven vom Wallis bis ins Engadin,

heute erhalten, wenn auch verändert: Altes Arvenholz rieche wärmer, voller und

am wohlsten fühlen sie sich in den inneralpinen Trockentälern mit extremen

zeige den Schatten einer blumigen Note. Ein wenig erinnert es sogar an Vanille.

Temperaturschwankungen. Die Arve hinterliess so auf der Landkarte Spuren: Mindestens 76 Berg-, Flur- und Ortsnamen sind von „Arve“ abgeleitet.

Schlafspendend und charakterstark Schliesslich müssen die Schwestern im besagten Kloster göttlich geschlafen ha-

Allerdings: Neue Forschungen zeigen, dass insbesondere die Bestände in den

ben. Eine Studie des österreichischen Instituts Joanneum Research belegt, dass

Randalpen einer unsicheren Zukunft entgegenblicken. Die Arve hat über die

sich Menschen in einem Arvenraum besser erholen. Das Herz von Versuchsper-

Jahrhunderte an genetischer Vielfalt verloren, und die Klimaerwärmung zeigt

sonen, die sich in einem Arvenzimmer aufhalten, schlägt deutlich langsamer.

ihre Folgen: Grössere Niederschlagsmengen bei höheren Temperaturen lassen

Angeblich spart, wer im Arvenduft schläft, pro Tag eine Stunde Herzarbeit.

den Jungwuchs häufiger erkranken. – Ein Grund mehr für uns, über unseren

Auftraggeber der Studie war übrigens der Tiroler Waldwirtschaftsverband. Der

Engadiner Baum zu schreiben und auf seinen Wert aufmerksam zu machen.

Bündner Waldwirtschaftsverband Selva war daran mitbeteiligt, was sich lohnte: Nachdem einige Jahre die Nutzung sank, ist die Nachfrage nach Arvenholz heute wieder gestiegen.

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Like many other places in the Engadine, the Grand Hotel Kronenhof and the Kulm Hotel boast craftsman furniture, rooms and suites of Swiss pine, and offer the opportunity to sleep on a Swiss pine pillow – reason enough for a tribute to this tree, the queen of the mountains.

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Hotel

The Fragrant Queen Sometimes she cowers like an old woman, battered by the storms of life, her

As well as the scent, the life of the Swiss pine – also known as the arolla pine – is

trunk frequently assailed by wind and weather. Yet she always recovers, stand-

unique. It is typically a mountain-dweller, and is fondly known as the “Queen

ing proud like a true heroine above them all. She also possesses the calm of the

of the Mountains”. It grows despite extreme variations in temperature, which

mountains. There is a breath of eternity in a Swiss pine forest; poetry in the

makes it the native tree variety best adapted to the moods of the mountains, and

high-lying valleys. And when we enter a warm Engadine lounge with beautiful-

the one which forms the uppermost tree line. It is the only conifer with bunches

ly-decorated panels, we feel the power of this tree – a transport of delight. And

of five needles. Some trees reach a height of 25 metres and a trunk diameter of

so we start by describing the scent of the Swiss pine:

1.7 metres. The tops are often broken off by snow, storms or landslides, but the Queen of the Alps sprouts again, giving rise to impressive “weather trees”.

The incense of the Alps The name Engadine conjures up the smell of Europe’s highest-lying Swiss pine

A cultural asset worth protecting

forest, even though in the great outdoors the smell is not always one of Swiss

Swiss pine nuts can also be eaten. A Swiss pine cone contains up to 150 seeds,

pine, but rather one of fresh grass, or perhaps juniper or moss. But when the

with insides that are soft and reminiscent of pine kernels; they are nutritious

trees are felled, a treasure-chest of scent is released. Perfumers describe the

and delicious and menus of old often used to include Swiss pine nuts. This has

scent of Swiss pine as “mild, rounded, warmly vibrating, like dry needles in the

left its mark – in the Engadine, Swiss pine cones are known as “Betschla”, from

autumn sun”. Anyone who has smelt Swiss pine wood never forgets it and would

which the local surname Bezzola is derived. The Engadine people originally

never mistake it for fir or larch. Swiss pine could even be called the incense of

even made their nut gateaux from Swiss pine nuts instead of hazel nuts... and

the Alps.

there is a bird who still feeds on Swiss pine seeds to this day – the nutcracker. This in turn helps the trees to spread, as the seeds are heavy and do not have

Not only is the wood of the Swiss pine valuable for lining decorative coffered

any aids to flight – except the nutcrackers. And the Swiss pine is prepared for

ceilings, but the scent distilled from its branches and twigs is said to give people

the eventuality of the birds using up all their stocks – every four to five years

courage, perseverance and self-assurance. In 1965, the Year of the Alps, they

they have a particularly abundant season, when more cones are produced than

even launched a Swiss pine air freshener spray. The scent also brings a breath of

can be eaten.

eternity to the air. In the Convent of St John in Müstair, for example, the dormitory in the Planta tower is of Swiss pine wood. The planks are engraved with the

The Swiss pine also likes an acid soil, like that of the Stazerwald forest near St.

dates when the timber was felled: 1436, 1500 and 1501. They have retained their

Moritz. Swiss pines grow from Valais to the Engadine, and are most at home in

scent to this day, albeit changed – old Swiss pine wood smells warmer, fuller and

the interior dry Alpine valleys with their extreme temperature variations. They

has a hint of a flowery scent; it even suggests vanilla.

have left their mark on the map, as at least 76 mountain, field and place names are derived from “Arve”, the German word for the tree.

Restful and full of character The nuns at that convent must have slept like angels. A study by the Austrian

However, recent research has shown that the habitats in the Alps, particularly

Joanneum Research institute has proved that people relax better in a Swiss pine

the peripheral regions, are facing an uncertain future. Over the centuries, the

room – the hearts of test subjects who stayed in a Swiss pine room beat substan-

Swiss pine has lost genetic variety, and global warming is having discernible

tially more slowly. It seems that sleeping surrounded by the scent of Swiss pine

consequences: greater precipitation volumes and higher temperatures are caus-

saves the heart an hour of work per day, according to a study commissioned by

ing more frequent diseases in young trees – another reason for us to write about

the Tyrolean Forestry Association. The Graubünden forestry association, Selva,

our very own Engadine trees and draw people’s attention to their value.

was also involved, which paid off: after a few years during which use of the timber sank, the demand for Swiss pine wood has now risen again.

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Living

Zuckerkünstler Spräche man im Kunstjargon, hiesse es, dass der Rezeptordner einer Patinie-

oder gesalzene und karamellisierte Pinienkerne mit Milchschokolade präsen-

rung ausgesetzt sei. Er ist ein regelrechtes „Zuckeralbum“. Fein säuberlich hat

tiert. Darum wollte er in „seinem Reich“ und nicht am Bürotisch über seine

Vittorio Miggiano seine Rezepte sortiert und aufbewahrt. Sie sind teils handge-

Gaumenschätze reden. Immer wieder sagt er: „Hier, das musst du auch noch

schrieben, vergilbt, stammen aus der Lehrzeit oder die Nachbarin kritzelte das

probieren!“ ... Und stolz fügt er hinzu: „Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind

Rezept auf einen kleinen Zettel, die Papiere wurden nachgeführt, die Zeilen

die Desserts im Kulm Hotel alle hausgemacht.“ Im Winter arbeiten fünf Per-

während über 20 Jahren kreativen Arbeitens im Kulm Hotel immer wieder er-

sonen im Zuckerlabor, im Sommer sind sie zu zweit.

gänzt. Dazwischen finden sich Schablonen aus der Papeterie, die sich wunderbar für die Verzierung einer Geburtstagstorte eignen könnten. Ein Sammelwerk

Die Aufgaben der Abteilung beschränken sich aber nicht nur auf Süsswaren:

fürs Schlaraffenland also. „Allerdings habe ich nichts kreiert“, betont der Patis-

Alles, was mit Teig zu tun hat, fällt in den Aufgabenbereich des Patissiers. Und

sier. Es gibt nichts Neues unter der Sonne. Er spricht lieber von „Verfeinern oder

manchmal seien die Wünsche so richtig ausgefallen. Vittorio Miggiano lacht

Kombinieren“. Von Fantasie.

und schüttelt den Kopf: „Einmal mussten wir für den Dracula Club Särge aus Schokolade, gefüllt mit Frauen aus Marzipan, modellieren ...“ Es gefalle ihm,

Sich treu bleiben

dass man am Morgen selten wisse, wie der Tag endet. Aber dass er Patissier

Zudem habe er seine eigene Linie. Hier im Kulm Hotel lasse man ihm freie

werden wollte, das wusste er schon als Schuljunge, wenn er bei der Konditorei

Hand. Und vergleichen mit anderen tue er auch nicht gern, das mache un-

vorbeiging. Diese Leidenschaft ist bis heute geblieben.

glücklich und provoziere Spannungen. „Ich weiss, was ich kann.“ So bleibe es meist beim Teller Pasta oder Risotto und einem guten Espresso zum Schluss, wenn Miggiano auswärts essen geht. Auf das Dessert verzichte er in der Regel, schmunzelt der verdächtig schlanke Zuckerbäcker. Was aber nicht heisst, dass man sich nicht verbessern wolle: Im Süden möge man es beispielsweise süsser,

Zuckerbäcker-Tradition

die Portionen sind grösser als im Norden. So habe er seine „Cannoli Siciliani“

Bündner Zuckerbäcker hinterliessen überall in Europa Spuren. Heute exis­

über die Jahre dem mitteleuropäischen Geschmack angepasst.

tiert beispielsweise seit über 150 Jahren noch immer die „Pasticceria Sandri“ in Perugia. Meist verführten sie an bester Lage der Städte die Kunden

Doch genau das ist bei Gästen aus aller Welt wie im Kulm Hotel nicht immer

mit Süssigkeiten oder Kaffee. Sie wurden von der Armut zum Auswandern

einfach. Darum landen heute Abend auf dem „Schweizer Dessertbuffet“ rund

gezwungen, doch nicht selten arbeiteten sich die sogenannten „Radulins“

18 Leckereien, da wird jeder Geschmacksnerv getroffen. Überhaupt schätzt der

(Schwalben) im Ausland hoch, kehrten im Alter in die Heimat zurück und

gebürtige Süditaliener, der in Deutschland aufgewachsen ist und seit 24 Jahren

bauten hier Patrizierhäuser.

in der Schweiz wohnt, die Vielfalt im Alpenland. „Die Schweizer haben von allen etwas in die Küche aufgenommen – ein Vielvölkerstaat eben.“ Und hier

Um 1740 hielten sich sogar mehr als 3’000 Bündner in Venedig auf. Sie

werde das Handwerk nach wie vor sorgsam gepflegt. „Im Gegensatz zu Italien,

galten als die Ersten, die Kaffee öffentlich als Genussmittel servierten. Von

wo viele Süssigkeiten immer mehr industriell hergestellt und standardisiert wer-

den 42 Konditoreien waren 39 in Bündner Hand. Doch 1766 zerstritten

den“, bedauert Miggiano. Ausser die „Gelati“: Da seien die Italiener nach wie

sich Chur und Venedig; die Auswanderer mussten weiterziehen und ver-

vor die Nummer 1.

teilten sich in ganz Europa. Harte Arbeit, Sparsamkeit, Geschicktheit und Anpassungsfähigkeit an fremde Sitten verhalfen ihnen zu legendärem Ruf.

Patissier aus Leidenschaft Doch der gelernte Konditor ist der Schokolade verfallen: Beim Tablieren nippt

Im Palazzo Castelmur bei Stampa befindet sich übrigens ein Museum, das

er achtsam an der Kakaomasse. Er spürt, ob die Temperatur optimal ist. Selten

die Zeit der Zuckerbäcker dokumentiert. Mehr Informationen: www.castel-

fühlten sich 31 Grad so sinnlich an! Vittorio Miggiano kommt in Fahrt, wenn er

mur.ch

seine Kreationen aus Zartbitterkakao aus Venezuela mit Wasabi-Kürbiskernen

18 Kronenhof Kulm Magazin


Vittorio Miggiano lebt die s체sse Seite des Lebens. Der Patissier f체hrt die Tradition der Engadiner Zuckerb채cker mit viel Leidenschaft weiter.

Kronenhof Kulm Magazin 19


Life is sweet for Vittorio Miggiano, a confectioner who is passionate about continuing the Engadine tradition.

20 Kronenhof Kulm Magazin


Living

An artist in sugar To use jargon from the art world, you could say that his recipe folder has plenty

dom” rather than at a desk – he keeps saying: “Look, you’ve just got to try this!”

of patina; it is a truly “sugar-coated” album. One thing Vittorio Miggiano is

And he adds with pride: “Apart from a very few exceptions, the desserts at the

meticulous about is the way his recipes are sorted and kept. Some are handwrit-

Kulm Hotel are all made in-house.” A team of five work in the “sugar factory”

ten, on yellowing paper, from his apprenticeship days, some jotted down on a

in winter, two in summer.

small piece of paper by a neighbour, while many extra pages and notes between the lines have been added during twenty years of creative activity at the Kulm

But their job is not limited to sweets and desserts – anything made of dough

Hotel. They are interleaved with stencils from the stationer’s, ideal for decorat-

falls within the confectioner’s compass. Sometimes the requests they receive are

ing a birthday cake – all in all, a wonderful compilation from the land of milk

quite eccentric. Vittorio Miggiano laughs and shakes his head: “Once the Drac-

and honey. “I haven’t actually created anything,” says the confectioner. There’s

ula Club asked us to make coffins of chocolate, containing marzipan women...”

nothing new under the sun, so he prefers to speak of “refining or combining”.

He likes the fact that most mornings he has no idea what will have happened by

Of imagination.

the end of the day. But one thing he has always known, since he walked past the patisserie as a schoolboy, is that he wanted to be a confectioner. His passion has

Staying true to oneself

remained with him to this day.

He also sets his own course. Here at the Kulm Hotel he is given free rein, and he doesn’t like to compare himself with others, something he believes makes people unhappy and creates tensions. “I know what I can do.” So, when Miggiano eats out, he contents himself with a pasta or risotto dish, rounded off by a good espresso. He generally passes on dessert, says the incongruously slim-looking confectioner with a grin. But this does not mean he has no desire to improve – for example, in the south they like things sweeter, and the portions are larger than in the north. He has adapted his “Cannoli Siciliani” over the years in line

The confectioners’ tradition

with central European tastes.

Confectioners from Graubünden, such as the “Patisserie Sandri” which has been in business for over 150 years, have left their mark throughout Eu-

As the Hotel Kulm’s guests come from all over the world, it isn’t always easy

rope. Usually occupying prime locations in the towns, they would tempt

to please everyone, and so this evening’s “Swiss dessert trolley” has around 18

customers with sweets or coffee. Compelled by poverty to migrate, the

delicacies with something for all tastes. Born in southern Italy, raised in Ger-

“radulins” (swallows), as Graubünden expatriates are known, would work

many and resident in Switzerland for 24 years, he treasures above all the variety

their way up the career ladder abroad and retire to their homeland, where

that is to be found in the Alps. The Swiss have adopted a bit of everything into

they would build their family mansions.

their cuisine – as would be expected of a multicultural state. It is also a country where craftsmanship is still painstakingly practised. “Unlike in Italy, where an

In around 1740, more than 3,000 emigrants from Graubünden were living

increasing amount of confectionery is industrially manufactured and standard-

in Venice. Of the 42 patisseries in the city, 39 were run by confectioners

ised,” says Miggiano regretfully. “Apart from the renowned ‘gelati’, that is – the

from Graubünden, and they were the first to serve coffee as a luxury bever-

Italians are still Number 1 for ice creams!”

age in public. But in 1766 there was a conflict between Chur and Venice, and the emigrants had to withdraw, scattering across Europe. Hard work,

A patissier with passion

thrift, skill and the ability to adapt to foreign ways helped them attain leg-

The trained confectioner is enchanted by chocolate. During the moulding proc-

endary status.

ess, he carefully tests the cocoa mass, and feels when the temperature is right. 31 degrees has rarely felt like such a sensual concept! Vittorio Miggiano comes

The Palazzo Castelmur near Stampa is home to a museum documenting

into his own when he presents his creations made from dark Venezuelan cocoa

the age of the Graubünden confectioners. Further information: www.cas-

accompanied by wasabi pumpkin seeds or salted, caramelised pine nuts with

telmur.ch

milk chocolate. This is why he wanted to talk about his delicacies in “his king-

Kronenhof Kulm Magazin 21


22 Kronenhof Kulm Magazin


Kulinarik

Enfant terrible … … oder einen „Pazzo“, Verrückten, nennen ihn die Italiener. Kuhstall-Wirt

Winter über ausgebucht. „Die Menschen sehnen sich wieder nach Ehrlichkeit.

Freddie Zwimpfer mag keine Mittelmässigkeit und verwirklichte einen

Ein schlichter Wurst- oder Siedfleischsalat schmeckt wunderbar!“ Wichtiger als

Traum. Ein Porträt eines Mannes, der Dampf macht, an einem Ort, wo

Schnickschnack ist Zwimpfer die Zubereitung. Dass man nur beste und frische

Schweizer Kühe weiden und Gäste aus aller Welt feiern.

Zutaten verwendet. Auch das ist Luxus. Exklusive Weine, Spirituosen oder Zigarren werden im Kuhstall trotzdem angeboten – wohl, weil die der Wirt selber

„Da ist jetzt nichts los, im Kuhstall“, meint der Kassenmitarbeiter der Talstati-

gerne mag.

on der Furtschellas-Bahn trocken. Tatsächlich, beim anschliessenden Abstieg ins Tal schaukelt im Wind vor der Hütte bloss ein verwittertes Holzschild, das

So zeigt denn Zwimpfer alles vom archaischen, über 100-jährigen Stall, aber er

frische Alpmilch anpreist; ein Bach gurgelt, Kühe mampfen frisches Gras. Im

wehrt sich gegen Alpenkitsch. Eingerichtet wurde er zusammen mit dem gebür-

Winter muss es hier anders aussehen. Doch im Sommer ist der Kuhstall auf der

tigen St. Galler Künstler Marco Zuffellato, der heute im Fex-Tal wohnt. Die Ti-

Alp Prasüra bei Sils genau das, wofür sein Name steht. Die braunen Damen

sche sind aus schlichtem, hellem Holz, die Gäste sitzen auf Hockern mit Fellen.

der Alpgenossenschaft fühlen sich wohl nicht minder glücklich als die zwei-

Das ist Zeitgeist. Freddie Zwimpfer war mit der richtigen Idee zur richtigen Zeit

beinigen Gäste im Winter, die abends den halbstündigen, fackelgesäumten Weg

am richtigen Ort. „Ich hatte Glück, aber geschenkt wurde mir nichts“, und er

hierher hochgehen. Dieser Kuhstall ist so etwas wie eine WG. Deren Winter-

dankt auch Markus Moser, Direktor der Corvatsch AG, der von Beginn weg von

bewohner ist Wirt und auch etwas Dramaturg oder gar Schauspieler in einem:

der Idee begeistert war und ihn immer voll unterstützt hat. Wenn in der Hütte

Freddie Zwimpfer. Nach der Alpabfahrt im September wird während fünf bis

Feste steigen, wo auch der Wirt gerne selber auf der Bühne steht, steckt harte

sechs Wochen der Stall mit Hochdruck gereinigt und die Möbel, die im per-

Arbeit dahinter. Das liebt der 47-jährige Macher: „In einem Kuhstall fällt halt

manenten Küchenabteil „eingesommert“ waren, ausgepackt. Von November bis

mal der Strom aus, oder das Wasser ist gefroren. Diese Herausforderungen zu

April ist der Stall ein Gastronomiebetrieb.

meistern, ist mein Lebenselixier. Meine Droge.“

Doch jetzt, im Juli, erzählt der gebürtige Basler im Bergrestaurant Chüdera sei-

Nach Sternen greifen

ne Kuhstall-Geschichte. Wie er mit viel Energie ständig vorwärts schaut: Wie er

Wenn der Hüttenregisseur Kuhstall-Geschichten erzählt, ist sie sogleich zu

damals einen Neubeginn im Leben suchte, seine Zelte in Südafrika aufschlagen

spüren, die Energie der Improvisation, die Leidenschaft für den Stall, den er

wollte. Doch er war vom dortigen Engagement nicht überzeugt. „Um den Kopf

liebevoll sein „Baby“ nennt. Allerdings ist genau das eine seiner grössten He-

etwas durchzulüften“, landete der Koch auf der Bergstation der Furtschellas.

rausforderungen: Dass diese Leichtigkeit und die Spontanität auch im siebten

Dort zeigte ihm der technische Leiter Ursus Pianta die Hütte auf der Alp Pra-

Winter sowie in Zukunft am Leben erhalten bleiben. In den vergangenen sechs

süra. Da war es um den Unterländer geschehen: „Ich wusste sofort, hier kannst

Jahren wurde der Kuhstall laufend professionalisiert. Zu Beginn mussten die

du was anstellen.“ Doch davon musste erst das Engadiner Bergvolk überzeugt

Gäste, welche die Toiletten aufsuchten, durch den Schnee ins Nachbarschafts-

werden! Und wissen, dass der Kuhstall bereits in der zweiten Wintersaison wie

haus stampfen, oder in der Küche wurde von Hand abgewaschen. Diese Zeiten

eine Bombe einschlagen sollte, konnte niemand. Heute besuchen alle die Alp:

sind vorbei. „Trotzdem darf der Diamant nicht zu sehr geschliffen werden. Ich

Königshäuser, Modelabels, Wirtschaftsgrössen. Zwimpfer lebt von der Mund-

möchte nicht zu gross werden.“

propaganda, ist vernetzt, und schliesslich kamen begeisterte Journalisten, die den Kuhstall in die Welt hinaustrugen.

So greift Freddie Zwimpfer nicht unbedingt nach gastronomischen Sternen. Kritiker seien natürlich herzlich willkommen, aber er strebe nicht nach Aus-

Die Kunst der Einfachheit

zeichnungen. Viel lieber möchte der Kuhstall ein einzigartiger Freudentanz sein

Das Erfolgsrezept: Freddie Zwimpfer ist gnadenlos ehrlich. Zwar charmant und

in einer standardisierten Welt. Darum beglücken ihn andere Sterne am Firma-

mit offenen Ohren, aber er tut einfach das, was ihm persönlich passt. Mit Herz.

ment: Seine Höhenflüge erlebt er, wenn zusammen mit ihm am Herd der Kü-

Freddie Zwimpfer ist Kuhstall. Er grinst: „Bei der Nonna wird auch das geges-

chenchef des „Mandarin Oriental“ in Hongkong steht – ein Koch, der sogar die

sen, was sie gekocht hat. Und sie haben es ja angenommen.“ Mittags gibt es

rechte Hand des katalanischen Stargastronomen Adrià Ferra im „elBulli“ war.

eine kleine Karte, abends bestimmt die erste Gruppe, welches Menü gegessen

Dafür lohnt es sich doch, „etwas zu spinnen“. Allerdings: Was ist schon „ver-

wird. Mittlerweile würden sogar viele sagen: „Freddie, mach einfach.“ Er fragt

rückt“? Freddie Zwimpfer macht ja bloss das, was eigentlich das Normalste der

dann bloss, was sie nicht gerne hätten ... Die Abende sind praktisch den ganzen

Welt sein sollte: Seine Träume leben.

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24 Kronenhof Kulm Magazin


Kulinarik

Enfant terrible… ...or a “pazzo”, a crazy guy, as the Italians call him. The owner of the Kuh-

“Freddie, just make something.” He then simply asks if there’s anything they

stall, Freddie Zwimpfer, has shunned mediocrity and made a dream come

don’t like... Evenings are booked up practically all winter long. “People are

true. A portrait of a man who gets things going in a place where Swiss cattle

longing for a return to genuineness. A simple sausage or boiled meat salad can

graze and guests from all round the world come to party.

be delicious!” Zwimpfer considers the preparation to be more important than the trappings. Only the best fresh ingredients should be used, and are a luxury in

“There’s nothing going on at the Kuhstall,” remarks the Furtschellas cable car

themselves. Exclusive wines, spirits and cigars are nevertheless on offer at the

valley station cashier drily. Indeed, at the next stop down towards the valley we

Kuhstall – because the proprietor likes them himself.

see a simple weathered wooden sign outside the cabin swinging in the wind, extolling the virtues of fresh Alpine milk, while a stream gurgles nearby and cattle

Zwimpfer presents it all in the ancient byre, more than 100 years old, but he

munch fresh grass. It must look rather different in winter, but in summer, the

avoids Alpine kitsch. The interior decoration was done together with St. Gal-

Kuhstall on the Präsura Alp near Sils is just what its name suggests – a cowshed.

len artist Marco Zuffellato, who now lives in the Fex valley. The tables are of

The Alpine dairy cooperative’s cows are no less content here than the two-legged

simple, light wood, and diners sit on hide-covered stools. It has struck a chord.

guests who make the half-hour evening torchlit ascent in winter. This cowshed

Freddie Zwimpfer was in the right place at the right time with the right idea.

is something of a shared house. Its winter occupant is Freddie Zwimpfer – pro-

“I’ve had luck, but nothing was handed to me on a plate.” He also thanks Markus

prietor, stage manager and actor in one. After the cows are brought down from

Moser, Director of Corvatsch AG, who was enthusiastic about the idea from the

the Alp in September, five or six weeks are spent pressure-washing the byre and

start and has always given him his full support. When there is a party in the hut,

unpacking the furniture that is stored over the summer in the permanent kitchen

at which the landlord himself often takes to the stage, there is a lot of hard work

compartment. From November to April the cowshed becomes a restaurant.

behind it. The 47-year-old man of action loves it all: “In a cowshed there are often power cuts, or the water gets frozen. Facing up to these challenges is my

But now, sitting in the Chüdera mountain restaurant in July, Freddie Zwimpfer,

elixir of life, my personal drug.”

originally from Basel, tells his Kuhstall story – the story of how he constantly looks to the future, full of energy, and of how he once set up camp in South

Reaching for the stars

Africa in the search for a new beginning in his life, but was not convinced by his

When Freddie Zwimpfer tells his Kuhstall stories, he is like an improvisation

undertaking there. “In order to blow away the cobwebs” the chef came upon the

actor, radiating energy and passion for the byre, which he lovingly calls his

Furtschellas mountain station, where technical manager Ursus Pianta showed

“baby. But it is precisely this energy that is one of his greatest challenges – how

him the hut on the Präsura Alp. The lowlander was immediately struck by it:

to keep this lightness, this spontaneity alive during his seventh winter here, and

“I knew straight away I could do something here.” But first he had to convince

on into the future. Over the past six years the Kuhstall has increasingly become

the Engadine mountain dwellers! No-one could have known that by its second

a more professional operation. At first guests had to tramp across the snow to

winter season the Kuhstall would already be going down a storm. Now everyone

the community centre to use the toilet, and in the kitchen all the washing-up

wants to visit the Alp: royalty, fashion designers, business magnates. Zwimpfer

was done by hand. Those days are gone. “But the diamond still has some rough

is well-connected and thrives on word-of-mouth recommendations; in the end

edges. I don’t want to get too big.”

it was journalists, visiting the Kuhstall and delighted by what they found, who spread the word worldwide.

So Freddie Zwimpfer is not necessarily reaching for gastronomical stars. He welcomes critics, of course, but is not looking for awards. He prefers the Kuh-

The art of simplicity

stall to be a unique dance of joy in a standardised world. So it is stars of a differ-

The recipe for success: Freddie Zwimpfer is mercilessly frank. He may be

ent kind that smile down on his world – he experienced one of his greatest highs

charming and always ready to lend an ear, but ultimately he just does what he

when he was joined in his kitchen by the chef of the “Mandarin Oriental” in

wants – with all his heart and soul. Freddie Zwimpfer is the Kuhstall. He grins:

Hong Kong, who had also been the right-hand man to the Michelin-starred Cat-

“It’s like when people visit their grandma’s house, they simply eat what’s put in

alan chef Ferran Adrià at the “elBulli”. It is therefore worthwhile to be “slightly

front of them, and enjoy it.” At lunchtime there is a small menu; in the evenings

crazy”. And yet, what is “mad”? Freddie Zwimpfer simply does what the most

the first group to arrive determines what menu will be served. Many even say,

normal person in the world should be doing: living out his dreams.

Kronenhof Kulm Magazin 25


PubliReportage

Liebe, Handarbeit und Sorgfalt

Lovingly handcrafted with care

Vom Gut Gagliole, das einst ein Langobardenkönig seinem Sohn geschenkt

Once gifted by a Lombard king to his son, the Gagliole Estate is home to

hat, stammen zauberhafte Weine in aufwändiger Handarbeit. Besitzer des

some enchanting, carefully handcrafted wines. This Tuscan gem is currently

toskanischen Juwels ist Rechtsanwalt und Bankier Thomas Bär.

owned by lawyer and banker Thomas Bär.

Gagliole vereinigt in sich die ganze Schönheit der Toskana. Der Zauber dieser

Gagliole embodies the full beauty of Tuscany, a landscape whose magic has

Landschaft hat Monika und Thomas Bär in seinen Bann gezogen. Hier ist ihre

captivated Monika and Thomas Bär. It was the birthplace of their passion for

Passion zu Wein entstanden, die man in jeder Flasche aus Gagliole wiederfindet.

wine, a passion that is reflected in every bottle from Gagliole.

Auf 500 m ü. M. reifen die Sangiovese-Reben unter strahlender Sonne in Süd-

The Sangiovese grapes ripen at 500 m above sea level on sun-soaked slopes

und Südwestlagen. Ende September erreichen sie hier ihre optimale Reife, dank

that face south and south-west. They reach their optimum ripeness at the end of

behutsamer Pflege und strenger Ertragsbeschränkung.

September, the fruit of gentle care and strict limitation on yields.

Auschliesslich gesundes und reifes Traubengut wird verarbeitet, deshalb wer-

To ensure that only healthy, ripe grapes are used in the winemaking process,

den die Beeren am Lesetisch kritisch geprüft. Nach der Vergärung wird der

they are critically examined on a sorting table. After fermentation, the wine is

Wein unter der Regie des Kellermeisters in Barriques ausgebaut, bevor er in

left to mature in barrique casks under the supervision of the cellar master, before

Flaschen abgefüllt und an Weinliebhaber in der ganzen Welt verschickt wird.

being bottled and dispatched to wine connoisseurs all over the world. Perhaps

Vielleicht bald auch an Sie?

you will soon be one of them?

Gagliole Bianco (1) Ein Wein mit fruchtigem Bouquet von grosser Intensität und Feinheit aus Procanico-, Malvasia- und Chardonnay-Trauben.

1

2

3

4

Gagliole Bianco (1) A wine with a fruity bouquet, very intense and refined, made from a blend of Procanico, Malvasia and Chardonnay grapes.

Rubiolo (2) Ein spontan ansprechender, samtig weicher Wein aus Sangiovese und Merlo Trauben. Chianti Classico von der allerbesten Seite!

Rubiolo (2) A velvety soft wine, whose Sangiovese and Merlot grapes give it appealing spontaneity. Chianti Classico at its very best!

Gagliole IGT (3) Ein sehr gut strukturierter, aus­ balancierter Wein mit dichtem, feinem Tannin aus Sangiovese- und CabernetSauvignon-Trauben.

Gagliole IGT (3) A very well-structured, balanced wine with dense but fine tannin notes, made from Sangiovese and Cabernet Sauvignon varieties.

Pecchia (4) Ein köstlicher Wein zu rotem Fleisch, Wild und reifem Hartkäse aus 95 % Sangiovese- und 5 % Merlot-Trauben.

Pecchia (4) Delicious with red meats, game and mature cheese, this wine is made from 95% Sangiovese and 5% Merlot.

GAGLIOLE, Società Agricola Inc., Località Gagliole 42, I-53011 Castellina in Chianti (Siena) Bezugsquellen: www.gagliole.com, info@gagliole.com 26 Kronenhof Kulm Magazin


Engadin

Kronenhof Kulm Magazin 27


Engadin

Kalender Dezember

– 17.02.2012: 7. Art on Ice

– 28. – 30.12.2011: Sinfonia 2011

Die besondere Eislaufshow auf dem gefrorenen St. Moritzersee.

Seit 1985 können Musikliebhaber jeweils zum Jahresende die Konzerte des Sinfonieorchesters Engadin geniessen.

März/April – 04.03.2012: 13. Frauenlauf Samedan – S-chanf

Januar/Februar

– 11.03.2012: 44. Engadin Skimarathon und 5. Halbmarathon

– 6.01.2012 – Fantasies on Ice

Maloja – S-chanf

Seit 1969 findet alljährlich der Engadiner Marathon über die Strecke von

Russisches Weihnachtsfest im Kulm Hotel. Der illuminierte Kulm-Eisplatz wird zur glanzvollen Eiskunstlauf- und Modebühne. Anschliessend luxuri-

rund 42 km statt.

öser „Juwelen-Champagner-Apéro“, gekrönt von einem Festtags-Dîner im Corviglia Saal.

Juni/Juli/August

– 10.01.2012: St. Moritz Family Winter Challenge

– 14. – 17.06.2012: 13. Silser Hesse Tage

Im Park des Kulm Hotel wird zum ersten Mal ein sportlicher Winterevent für

– 30.06. – 14.07.2012: 13. St. Moritz Opera im Kulm Hotel

die ganze Familie organisiert. Hauptakteure sind alle Kinder ab vier Jahren.

L’equivoco stravagante von Gioacchino Rossini.

– 11. – 14.01.2012: 9. WinterRAID St. Moritz

– 13.07. – 12.08.2012: 72. Engadin Festival

Diesen Winter findet bereits die 9. Ausgabe des Oldtimerrennens statt. Am

bern höher schlagen.

einer ersten Prüfung in der Fussgängerzone steuern die Fahrer den Flugplatz Samedan sowie Pontresina an. – 15. – 22.01.2012: Concours Hippique St. Moritz

– 13.07. – 13.08.2012: Festival da Jazz St. Moritz 2012

150 Besucher limitiert und garantiert Sternstunden des Jazz.

– 26. – 29.01.2012: St. Moritz Polo World Cup on Snow Sport der Könige und ältester Mannschaftssport der Welt.

– 28. – 29.01.2012: Audi FIS Alpine Ski World Cup Damen

in den Speed-Disziplinen Abfahrt, Super-G und Super-Kombination.

– 13. – 15.07.2012: 19. British Classic Car Meeting, St. Moritz

400 Oldtimerbesitzer und ihre vierrädrigen englischen Kostbarkeiten rattern durch das Oberengadin.

Die Damen des internationalen Skirennsports messen sich auf der Corviglia

– 30.01. – 03.02.2012: 19. St. Moritz Gourmet Festival

Die Stars der Weltbühne gastieren zum sechsten Mal im legendären Dracula Club, der exklusiv für das Festival seine Pforten öffnet. Jedes Konzert ist auf

– 16. – 22.01.2012: Weltcup Bob & Skeleton

International bekannte und junge, aufstrebende Künstler bieten klassischen Musikgenuss. Hochklassige Konzerte lassen die Herzen von Musikliebha-

Mittwoch, 11. Januar, wird in St. Moritz zum Nachtprolog gestartet. Nach

– 19.08.2012: 33. Engadiner Sommerlauf

Sommerlauf von Sils an den Oberengadiner Seen entlang bis ins idyllische Bever.

In St. Moritz treffen Spitzenköche aus der ganzen Welt auf talentierten Koch­nachwuchs und renommierte Kollegen aus der lokalen Gastronomie. Während dieser Tage stehen Erfahrungsaustausch unter Profis und kulina-

August/September/Oktober

rische Höhenflüge auf dem Programm. Gastkoch im Kulm Hotel ist Eric

– 24.08. – 02.09.2012: St. Moritz Art Masters

Lecerf, im Grand Hotel Kronenhof steht Marcus G. Lindner am Herd.

Der grösste Event des Engadins auf dem gefrorenen St. Moritzersee: Voll-

– 15. – 22.09.2012: 10. Internationales Kulturfest Resonanzen, St. Moritz

blutpferde auf Eis.

– 11. – 14.10.2012: Voices on Top

– 16. – 18.02.2012: 25. Cricket on Ice

Am hochkarätigen Kunst- und Musikereignis präsentiert sich St. Moritz rund zehn Tage lang als Mekka der Kunst- und Kulturszene.

– 05./12./19.02.2012: White Turf St. Moritz

Stimmlich markant, klanglich gigantisch – ein Musikerlebnis, das unter die

Einzigartiger Sportanlass in St. Moritz. Seit 1988 findet das wohl unge-

Haut geht und den Aufenthalt im goldenen Herbst im Engadin unvergesslich

wöhnlichste Cricketspiel der Welt statt. Damals galt dieses Turnier als An-

macht. Hochkarätige Musikgrössen, die mit ihren Stimmen überzeugen,

lass von Verrückten, heute handelt es sich um einen fest etablierten Höhe-

treffen sich in Pontresina.

punkt im winterlichen Veranstaltungskalender. 28 Kronenhof Kulm Magazin


Engadin

Calendar December

– 17.02.2012: 7th Art on Ice

– 28–30.12.2011: Sinfonia 2011

A special ice skating show on the frozen Lake St. Moritz.

Music-lovers have been enjoying the end-of-year concerts by the Engadine Symphony Orchestra since 1985.

March/April – 04.03.2012: 13th Women’s Cross-Country Skiing, Samedan to S-chanf

January/February

– 11.03.2012: 44th Engadine Ski Marathon and 5th Maloja to S-chanf

– 1/6/2012 – Fantasies on Ice

half-marathon

The Engadine Marathon over a 42 km course has been held every year since

Russian Christmas at the Kulm Hotel. The illuminated Kulm ice place becomes a glittering figure-skating and fashion stage, followed by a luxuri-

1969.

ous “Jewel Champagne Aperitif ”, crowned with a Celebration Dinner in the Corviglia Hall.

June/July/August

– 10.01.2012: St. Moritz Family Winter Challenge

– 14–17.06.2012: 13th Sils Hesse Days

For the first time a winter sports event for the whole family has been organ-

– 30.06–14.07.2012: 13th St. Moritz Opera in the Kulm Hotel

ised in the Kulm Hotel parkland, in particular for children of 4 and over.

L’equivoco stravagante by Gioacchino Rossini.

– 11–14.01.2012: 9th WinterRAID, St. Moritz

– 13.07–12.08.2012: 72nd Engadine Festival

The vintage car rally is being held for the ninth time this winter. The event

music lovers.

After a warm-up round in the pedestrian zone, the drivers head for the Samedan airport and Pontresina. – 15–22.01.2012: St. Moritz horse-racing

– 13.07–13.08.2012: Festival da Jazz St. Moritz 2012

every concert is limited to 150 and great moments of jazz are assured.

– 26–29.01.2012: St. Moritz Polo World Cup on Snow The sport of kings and the oldest team sport in the world.

– 28–29.01.2012: Audi FIS Women’s Alpine Ski World Cup

Corviglia in the Downhill, Super-G and Super-Combined speed disciplines.

– 13–15.07.2012: 19th British Classic Car Meeting, St. Moritz

400 vintage and classic car owners with their four-wheeled treasures race through the Upper Engadine.

Women skiers from all over the world pit themselves against one another on the

– 30.01–03.02.2012: 19th St. Moritz Gourmet Festival

For the sixth time, the legendary Dracula Club, which opens its doors exclusively for the festival, will host the stars of the world stage. The audience of

– 16–22.01.2012: Bob & Skeleton World Cup

Internationally-renowned artists join young up-and-comers to offer a feast of classical music. Top quality concerts will be sure to quicken the pulse of

kicks off with an evening run from St. Moritz on Wednesday 11 January.

– 19.08.2012: 33rd Engadine Summer Run

A summer marathon from Sils, along the lakes of the Upper Engadine to the idyllic Bever.

Top chefs from all over the world come to St. Moritz to meet talented young chefs and renowned colleagues from the local scene. The festival concentrates on exchanges of experience between culinary professionals as well as

August/September/October

the best in haute cuisine. The guest chef at the Kulm Hotel is Eric Lecerf,

– 24.08–02.09.2012: St. Moritz Art Masters

while Marcus G. Lindner will be in the Grand Hotel Kronenhof kitchens.

The biggest event in the Engadine on the frozen Lake St. Moritz – thorough-

– 15–22.09.2012: 10th “Resonances” International Culture Festival, St. Moritz

breds racing on ice.

– 11–14.10.2012: Voices on Top

– 16–18.02.2012: 25th Cricket on Ice

A top-flight arts and music event during which St. Moritz enjoys ten days as the Mecca for the arts and cultural scene.

– 05/12/19.02.2012: White Turf St. Moritz

With a striking atmosphere and huge sound, this is a musical experience

A unique sporting event in St. Moritz. The most unusual game of cricket

with a real tingle factor, which will make an autumn break in the Engadine

in the world has been taking place since 1988. At first, participants in this

a truly unforgettable experience. The greats of the music world come to

competition were considered mad, but it has now become firmly established

Pontresina to amaze audiences with their voices.

as a highlight of the winter events calendar. Kronenhof Kulm Magazin 29


www.designdirekt.ch


Highlight

Spitzennoten

Highlights

Für Sie ausgewählt: Höchstgenuss für die Ohren.

Specially selected for you: a feast for the ears –

– Das Festival da Jazz. Neu mit den Round-Mid-

the Festival da Jazz, with the new Round Mid-

night-Konzerten in der Miles Davis Lounge des

night concerts in the Miles Davis Lounge at the

Kulm Hotel.

Kulm Hotel.

Vergangenen Sommer gastierten zum fünften Mal

Last summer, the celebrated Dracula Club hosted

Weltstars der internationalen Jazzszene im legen-

the fifth gathering of a galaxy of top international

dären Dracula Club: Dieter „Yello“ Meier, Ma-

jazz stars: Dieter “Yello” Meier, Marianne Faithfull,

rianne Faithfull, Lee Ritenour, Ahmad Jamal und

Lee Ritenour, Ahmad Jamal, and many more, once

viele mehr sorgten erneut für legendären Musikge-

again ensured a legendary musical event. The club

nuss. Der Club öffnet jährlich für das Festival ex-

opens its doors every year exclusively for the festi-

klusiv seine Pforten: für Konzerte von Jazz-Funk,

val, staging concerts ranging from jazz-funk, jazz-

Jazz-Soul, Swing, Bossa-Nova, Singer/Songwriter,

soul, swing, bossa nova, singer-songwriter, main-

Mainstream, Bebop, Postbop bis hin zu Blues &

stream, bebop, post-bop, blues and gospel power.

Gospel-Power. Der Dracula Club verwandelt sich in

The Dracula Club is transformed into a major in-

die grösste Kleinbühne für Weltstars. Die Konzerte

timate venue for the world’s stars. With audiences

sind auf 150 Besucher beschränkt und bieten so Mu-

limited to 150, listeners are able to enjoy a really

sikgenuss aus nächster Nähe zu den Künstlern.

up-close experience of the artists’ performances.

Zudem hat sich das Festival da Jazz letzten Sommer

Last summer, the Festival da Jazz introduced a new

noch weiterentwickelt und an Attraktivität gewon-

development, broadening its appeal even further –

nen. Zum ersten Mal fanden die kostenlosen Round-

for the first time, free Round Midnight concerts were

Midnight-Konzerte in der Miles Davis Lounge

held in the Miles Davis Lounge of the Kulm Hotel.

des Kulm Hotel statt: Jeweils von Donnerstag bis

From Thursday to Saturday each week of the jazz

Samstag traten auf dieser neuen Bühne während des

festival, top groups from around Switzerland took to

Jazzfestivals um Mitternacht Spitzengruppen aus

this new stage around midnight to play an hour-long

der Schweiz auf und spielten ein konzertantes Set

set. The lounge was also the venue for spontaneous

von einer Stunde. Zudem war die Lounge Bühne für

jam sessions, with artists coming together to play

spontane „Jamsessions“: Es wurde nach Belieben

and improvise to their hearts’ content. Another ex-

gespielt und improvisiert. Ein weiteres Stück „Sa-

ample of the legendary Kulm Hotel “savoir vivre”.

voir Vivre“ im Kulm Hotel also. Und: Dieser neuar-

And what’s more, this brand-new jazz club will con-

tige Jazzclub wird auch im Winter weiterbetrieben.

tinue through the winter.

Am Festival da Jazz 2012 hören und sehen wir uns

We will meet again at the next Festival da Jazz 2012

wieder vom 13. Juli bis 13. August.

from 13 July to 13 August 2012.

Kronenhof Kulm Magazin 31


Das Engadin zog und zieht seit jeher Kulturschaffende wie Schriftsteller und K端nstler an. So auch den Maler Giovanni Segantini. Sein Erbe lebt hier noch heute weiter.

32 Kronenhof Kulm Magazin


Art

Kulturerbe Urenkelin Diana Segantini macht seine Geschichte erlebbar. Im ehemaligen

So war es das Engadin, das auch die letzten Stunden seines Lebens prägte: Im

Wohnhaus ihres Urgrossvaters in Maloja sei sein Geist noch immer in jedem

September 1899, nur 41-jährig, starb Segantini in einer Hütte auf dem Schaf-

Winkel allgegenwärtig. Alles ist so, wie wenn der weltbekannte Maler jeden

berg, unweit des Muottas Muragl. Er erkrankte an einer Bauchfellentzündung.

Moment nach Hause käme – die Bugatti-Möbel, Bilder, das Atelier, die Jagd-

Der Arzt konnte ihm nicht mehr helfen. Seine letzten Worten im Bett sollen

Trophäen, das Essgeschirr. Und trotzdem fühlt man sich nicht wie in einem Mu-

gewesen sein: „Ich will meine Berge sehen ...“

seum. Schliesslich ist hier Diana Segantini mit ihren Geschwistern und Mutter Ragnhild aufgewachsen. Heute steht das Haus zum Teil der Öffentlichkeit offen. In den privaten Räumen können zudem Apéritifs oder Dinners gebucht werden, inklusive einem Rundgang durch einige Salons des Hauses und Atelier. Die Kunsthistorikerin verwaltet den Nachlass des weltbekannten Landschaftsmalers, der zu Lebzeiten mit seiner Frau Bice Bugatti und den vier Kindern stets

Segantini-Hütte

an der Armutsgrenze schwebte. Das Leben und Werk des Urgrossvaters dürfen

Die „Chamanna Segantini“ befindet sich oberhalb von Pontresina, auf dem

nicht vergessen werden. So schilderte Diana Segantini beispielsweise kürzlich

Schafberg auf 2’731 m ü. M. Sie ist in knapp zwei Stunden vom Muottas

in einem Radiointerview, wie das „Engadiner Panorama“, das ihr Urgross­vater

Muragl aus erreichbar. Zur Zeit des Todes von Segantini war sie wohl nur

1897 zusammen mit seinem Freund und Schüler, dem Maler Giovanni Giaco-

eine Schafhütte.

metti, für die Pariser Weltausstellung geplant hatte, an den extrem hohen Kosten

Weitere Informationen und Öffnungszeiten (nur im Sommer):

scheiterte. Es wäre ein gigantisches Projekt gewesen, ein Pavillon mit Toninstal-

www.segantinihuette.ch

lationen, Lichteffekten und sogar mit Düften. Die Besucher hätten sich in die Natur der Berge versetzt gefühlt ...

Segantini-Museum Das Museum über den Maler wurde 1908 in St. Moritz eröffnet. Das Ge-

Oder sie weiss, dass die staatenlosen Segantinis erst nach dem Tod des Künstlers

bäude stammt vom Architekten Nicolaus Hartmann, als eine Art begeh-

in der Schweiz eingebürgert wurden: 1902 stimmten an der Gemeindeversamm-

bares Denkmal für Segantini. Der Bau der Kuppel ist vom Pavillon in-

lung von Samedan elf Personen für die Einbürgerung, sechs waren dagegen. Das

spiriert, den Giovanni Segantini für sein Engadinpanorama an der Pariser

Verfahren kostete damals 5’000 Franken. Ein Betrag, den die Familie nicht bezah-

Weltausstellung von 1900 geplant hatte. Das Museum wurde 1998/1999

len hätte können. Oskar Bernhard, Sammler der Werke und Freund des Künstlers,

umfassend saniert, restauriert und erweitert.

setzte sich für die Einbürgerung ein und hätte sich an den Kosten mitbeteiligt. Öffnungszeiten: Das Licht als Hauptdarstellerin

20. Mai bis 20. Oktober und 10. Dezember bis 20. April: Dienstag bis

Doch nicht nur Diana Segantini kann viel vom Werk ihres Vorfahren erzählen.

Sonntag 10 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr. Montags sowie 01.01, Karfreitag,

Ebenfalls beschrieb einst die Enkelin Gioconda Leykauf-Segantini, wie in den

Ostersonntag, Pfingstsonntag, Auffahrt und 25.12. geschlossen

Gemälden des Malers das Licht der Farbe das Leben gab. So würden die Bil-

Weitere Informationen: www.segantini-museum.ch

der ihres Grossvaters leben. Auch für sie ist das Engadin kein Tal, sondern ein archaischer Horizont. In der Zeit des Impressionismus mochte man das Atmo-

Das Wohnhaus und Atelier in Maloja

sphärische. Zum Beispiel ist die Sonne in Segantinis Naturaufnahmen enorm

Aktuelle Ausstellung im Atelier:

wichtig. Kunsthistoriker Rainer Metzger erklärte: „Er brannte sie in einem raffi-

Fotoausstellung: „Robert Bösch – SegantiniLand“

nierten, divisionistischen Verfahren in die Zweidimensionalität. Stets begleiten

Offen: 21.12.11 bis 1.4.12, jeweils Mittwoch, Samstag und Sonntag von

die dicken Pinselstriche dünnere, die sich im Komplementärkontrast darbieten.

15 bis 17 Uhr

Hinter dem Gelb kommt etwa ein Violett zum Vorschein.“

Führungen: während der Öffnungszeiten oder auf Anfrage

Schliesslich ist die Hauptdarstellerin auf der Hochtal-Bühne das Licht: Fast pla-

Special Event: 6.1.2012, 14.30 Uhr: Winterliche Promenade mit Robert

tinfarben strahlt die Sonne, die glasklaren Seen spiegeln den Himmel, mächtige

Bösch, Atelier Segantini Maloja

Felszähne lehnen sich anmutig zurück und lassen das Licht an 322 Sonnentagen im Jahr triumphieren. „Ich habe begonnen, die Gegend hier in Besitz zu

Exklusiv:

nehmen, die eine wahre Fundgrube für meine Kunst ist“, berichtete Giovanni

Die Familie Segantini bietet einer interessierten Klientel exklusive Füh-

Segantini 1894 seinem Mailänder Galeristen. Segantini zog im August jenes

rungen im Atelier und Wohnhaus des Künstlers Giovanni Segantini

Jahres mit seiner Familie nach Maloja. Er meinte weiter: „Nur wer hier oben auf

und seiner Lebenspartnerin Bice Bugatti in Maloja an. Informationen

den lichtgebadeten Triften der Alpenwelt gelebt hat, vermag der hohen künst-

und frühzeitige Reservation: Diana Segantini, +41 (0)79 365 58 65,

lerischen Bedeutung dieser Farbenklänge inne zu werden. Das Licht schliesst

info@segantini.org

alles zusammen und bildet die ewige Harmonie der Alpenwelt.“ Kronenhof Kulm Magazin 33


Art

Cultural heritage His great-granddaughter Diana Segantini brings his history to life – in her great-

His beloved Engadine also played a major part in the last hours of his life – in

grandfather’s former home in Maloja his spirit is still ever-present in every nook

September 1899, at the age of only 41, Segantini died in a hut on the Schafberg,

and cranny. Everything is just as if the world-famous painter were about to walk

not far from the Muottas Muragl. He had fallen ill with peritonitis and the doc-

through the door – the Bugatti furniture, the pictures, the studio, the hunting

tor could no longer help him. His last words from his death-bed are said to have

trophies and even the dinner service. Yet despite all this, it does not feel like

been: “I want to see my mountains...”

a museum – after all, this is where Diana Segantini grew up with her mother Ragnhild and the rest of her family. Today, part of the house is open to the public, and in addition, cocktail parties or dinners can be arranged in the private quarters, which include a tour of the studio and some of the rooms of the house. An art historian, Diana Segantini manages the estate of the world-famous landscape painter, who in his lifetime was always close to the poverty line with his

Segantini Hut

wife Bice Bugatti and their four children. She believes the life and work of

The “Chamanna Segantini” is located above Pontresina on the Schafberg,

her great-grandfather should not be forgotten. In a recent radio interview, for

at an altitude of 2,731 m above sea level, and is reached from Muottas Mu-

example, Diana Segantini recounted how the “Engadine Panorama” planned by

ragl in just under two hours. At the time of Segantini’s death it was merely

her great-grandfather together with his friend and pupil, the painter Giovanni

a shepherd’s hut.

Giacometti, for the Paris World’s Fair, fell by the wayside due to the extremely

For further information and opening hours (summer only), see www.seg-

high cost. It would have been a huge project, including a pavilion with sound

antinihuette.ch

installations, lighting effects and even smells. Visitors would have felt as if they were transported to the natural world of the mountains...

Segantini Museum The museum to the painter was opened in 1908 in St. Moritz. The build-

She also tells of how the stateless Segantinis were not naturalised in Switzer-

ing is by the architect Nicolaus Hartmann, and was conceived as a kind of

land until after the artist’s death; in 1902, 11 members of the communal assem-

accessible monument to Segantini. The domed structure is inspired by the

bly voted against the naturalisation, 6 against. The procedure cost 5,000 Swiss

pavilion that Giovanni Segantini planned for his Engadine panorama to be

francs, a sum that the family could not have afforded. Oskar Bernhard, friend

displayed at the Paris World’s Fair of 1900. The museum was comprehen-

of the artist and collector of his works, supported the application and is said to

sively renovated, restored and extended in 1998/1999.

have contributed to the costs. Opening hours: Light takes the lead role

20 May to 20 October and 10 December to 20 April: Tuesday to Sunday,

It is not only Diana Segantini who has a lot to say about her ancestor. His grand-

10:00 to 12:00 and 14:00 to 18:00 hrs. Closed Mondays, New Year’s Day,

daughter Gioconda Leykauf-Segantini once described the way in which the lu-

Good Friday, Easter Sunday, Whit Sunday, Ascension Day and Christmas

minous colour gave life to the artist’s paintings – her grandfather’s paintings were

Day

very alive. In her eyes, too, the Engadine, is not a valley, but an archaic horizon.

Further information: www.segantini-museum.ch

In the era of Impressionism, the important thing was to create atmosphere; for example, in Segantini’s nature pictures, the sun is extremely important. As art

The house and studio in Maloja

historian Rainer Metzger has explained: “In a refined, divisionist process, he set

Current exhibition in the studio:

it alight in two-dimensionality. The thick brush strokes are always accompanied

Photo exhibition: “Robert Bösch – SegantiniLand”

by thinner ones in a complementary, contrasting colour. Behind yellow, a purple

Open: 21.12.11 to 1.4.12, every Wednesday, Saturday and Sunday from

tone may be brought to light.”

15:00 to 17:00 hrs Guided tours: during opening hours or on request

Ultimately, the lead role on the valley’s stage is played by the light – the sun shines almost platinum-coloured, the glassy lakes reflect the sky, mighty jagged

Special event, 6.1.2012, 14:30 hrs: Winter walk with Robert Bösch, Se-

rocks lean back elegantly and allow the light to triumph over 322 days of sun-

gantini Studio, Maloja

shine a year. “I began to take possession of the area round here, as it was a real treasure trove for my art,” said Giovanni Segantini in 1894 to a gallery owner

Exclusive:

in Milan. In August of that year Segantini moved with his family to Maloja. He

The Segantini family offers those who are interested exclusive guided tours

also said: “Only someone who has lived with the light-soaked pastureland of

of the studio and home of the artist Giovanni Segantini and his partner Bice

the Alps can be fully aware of the great artistic significance of these sonorous

Bugatti in Maloja. Information and advance bookings: Diana Segantini,

colours. The light brings everything together, forming the eternal harmony of

+41 (0)79 365 58 65, info@segantini.org

the Alpine world.” 34 Kronenhof Kulm Magazin


The Engadine has always attracted creative people such as authors and artists. Among them was Giovanni Segantini, whose legacy lives on to this day.

Kronenhof Kulm Magazin 35


Sport

Costantino Rocca Der Profigolfer aus Bergamo gilt als einer der erfolgreichsten Spieler Italiens. Rocca begann als Caddie und machte 1981 Golf zu seinem Beruf. 1990 konnte er sich für die European Tour qualifizieren. Der Golfer verbesserte sich stetig, seine besten Jahre waren 1995 und 1996, in denen er jeweils als Vierter der Rangliste abschloss. Insgesamt gelangen Rocca fünf Turniersiege, darunter die renommierte Volvo PGA Championship 1996. Costantino Rocca war auch der ers­ te Italiener, der ins europäische Ryder Cup Team berufen wurde. Seit 2007 darf der heute 55-Jährige in Seniorenturnieren antreten; bereits bei seinem dritten Antreten auf der European Seniors Tour gewann Rocca die AIB Irish Seniors Open. Die schönsten Golfplätze der Region: Samedan: Herausfordernd bis anspruchsvoll, mit Wasserhindernissen Zouz-Madulain: Alpines Golfvergnügen in beinahe greifbarer Natur Kulm-Golf St. Moritz: Die älteste Golfanlage der Alpen, wahrscheinlich gar des Kontients Margna-Golf, Sils/Basilgia: Klein und fein. Atemberaubende Lage inmitten der Silsersee-Ebene Gäste des Kulm Hotel und Grand Hotel Kronenhof profitieren: – 50% Ermässigung auf Green Free – Kostenlose Benutzung der Driving Range – Prime Time: Garantierte Abschlagszeiten und erste Priorität beim Buchen von Trainingsstunden – Reduzierte Green und Range Fees – Der 9-Loch Platz darf ab Platzerlaubnis (PE) gespielt werden – Privilegierte Mitgliedschaft im St. Moritz Golf Club mit Spielrecht auf dem Kulm Golfplatz – Golfplatz und Golfakademie sind nur einen guten Eisen-5Schwung vom Kulm Hotel entfernt

36 Kronenhof Kulm Magazin


Sport

Golfarena In wenigen Minuten gehts los. Den Schläger zur Hand nehmen und auf den kleinen Ball zielen. Vielleicht zum ersten Mal im Leben, aber unter der Anleitung eines Profigolfers. Er wolle den Gästen die Basis vermitteln und auf die individuellen Stärken und Schwächen der Teilnehmer eingehen. „Hoffentlich werden sich die Leute mit mir amüsieren“, scherzt Costantino Rocca. Er selber habe Glück, dass er in seinem Leben das „Spiel“ zum Beruf machen könne. Auf die Frage, was er mache, wenn er den Golfschläger mal weglegt, meint er strahlend: „Wieder Golf spielen. Wenn ich eine Woche in die Skiferien fahre, vermisse ich bald die Golfplätze.“ So gründete Rocca vor zwei Jahren einen Golfclub in Apulien oder gestaltet neue Plätze. So viel zur Freizeitbeschäftigung des Profis. „Golf hilft mir, den Kopf von Problemen zu befreien.“ Die Costantino Rocca Golf Clinic fand zum ersten Mal Mitte Juli 2011 statt. Auf dem ältesten Golfplatz der Alpen aus dem Jahr 1891, wahrscheinlich gar dem ersten des Kontinents, der Anlage des Kulm Hotel. Auch wenn es „nur“ eine 9-Loch-Anlage ist, ein Par-27-Golfplatz, brauche er sich nicht zu verstecken: „Um das Kurzspiel zu üben, eignet sich ein kleiner Platz hervorragend.“ Hier geht es um Präzision. Man spielt am Berg, was eine gute Technik erfordert. Wenn es nicht um knallhartes Training für die Turniere geht, schätzt Rocca sowieso das Kleine, Familiäre. „Steht die Freude, das Erlebnis im Vordergrund, sind mir diese Plätze vielleicht sogar sympathischer“, sagt der Norditaliener. Und wenn es doch ein 18-Loch-Platz sein muss, werde man ja unweit von St. Moritz, in Samedan oder Zuoz-Madulain, fündig. „Zudem kann man hier in einem grandiosen Amphitheater spielen!“ Rocca zeigt begeistert auf die Berge. Das Engadin beruhige ihn, mache frei. Golf im Engadin etablieren Während der ersten Golf Clinic im Kulm Hotel wurde zudem ein Jubiläum des Kulm Golf St. Moritz gefeiert: Vor zehn Jahren, im 2001, konzipierten der St. Moritzer Golfarchitekt Mario Verdieri und das Kulm Hotel die historischen Greens neu und passten es den heutigen Bedürfnissen an. Und Schlag auf Schlag ging es am 18. Juli in Samedan mit der ersten Ausgabe des St. Moritz Open weiter. Dieses VIP-Turnier soll eine Tradition werden, und Rocca ist überzeugt: „Das verleiht dem Ort noch mehr Internationalität. Man muss dieses wunderschöne Tal in die Welt hinaustragen.“ Fast etwas beschämt entschuldigt er sich, dass für ihn dann aber bereits schon wieder das British Open im Vordergrund stehe, wo er am Tag darauf teilnehme. Welches Turnier für ihn denn am schönsten gewesen sei? Er lächelt: „Jedes Turnier ist auf seine Art einmalig. Ich erlebte schon viele glückliche und traurige Momente.“ Bestimmt sei sein Sieg an der PGA European Tour in Wentworth von 1996 grossartig gewesen. Allerdings: „Das allererste Turnier, das man gewinnt, das vergisst man nie.“ Es habe ihm eine Strasse eröffnet. Und so hofft Costantino Rocca, dass hier an der Golf Clinic im Kulm Hotel auch Gäste dank ihm neue Golf-Kapitel aufschlagen können. Mehr Informationen zu künftigen Turnieren und Veranstaltungen auf www.kulmhotel-stmoritz.ch

Ende des 19. Jahrhunderts nahmen die Engländer in St. Moritz das erste Mal den Golfschläger zur Hand. Seither hat sich der Sport auch im Oberengadin etabliert. Vergangenen Sommer fand im Kulm Hotel zum ersten Mal die Costantino Rocca Golf Clinic statt.

Kronenhof Kulm Magazin 37


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Costantino Rocca Rocca, a professional golfer from Bergamo, is one of Italy’s most successful players. He began as a caddy and turned professional in 1981, qualifying for the European Tour in 1990. He constantly improved his game, and his best years were 1995 and 1996, when he ranked fourth in the Order of Merit. Rocca achieved five tournament victories, including the prestigious Volvo PGA Championship 1996. Costantino Rocca was also the first Italian to be chosen for the European Ryder Cup team. 55-year-old Rocca has been playing in Seniors tournaments since 2007; his third game on the European Seniors Tour was a win in the AIB Irish Seniors Open. The most beautiful golf courses in the region: Samedan: challenging to demanding, with water hazards Zouz-Madulain: Alpine golfing delights, surrounded by natural beauty Kulm-Golf St. Moritz: the oldest golf course in the Alps, probably even on the continent Margna-Golf, Sils/Basilgia: small but beautiful; a breathtaking location in the heart of the Lake Sils plateau Benefits for guests of the Kulm Hotel and the Grand Hotel Kronenhof: – 50% discount on the green fee – Free use of the driving range – Prime time: guaranteed tee-off times and priority when booking training sessions – Reduced green and driving range fees – The 9-hole course can be played as soon as a course permit (PE) has been obtained – Privileged membership of the St. Moritz Golf Club with playing rights on the Kulm Golf Course – The golf course and golf academy are just a 5-iron stroke away from the Kulm Hotel Kronenhof Kulm Magazin 39


Sport

The golfing arena You’re about to begin. Take up your club and aim at the little white ball. Perhaps this is the first time in your life, but you can rest assured you are in safe hands under the expert guidance of a golfing professional who will teach guests the basics and get to grips with their individual strengths and weaknesses. “Hopefully people will enjoy themselves with me,” smiles Costantino Rocca. He has been lucky enough to have been able to make the game his profession. If asked what he does when he puts away his clubs, he says enthusiastically: “I get out there and play golf again. If I go on a week’s skiing holiday I find I’m already missing the golf course.” This is how Rocca came to be founding a golf club in Apulia two years ago and why he spends his free time designing new courses – a man who likes his busman’s holidays! “Golf helps me to keep my head clear of problems.” The Costantino Rocca Golf Clinic was held for the first time in July 2011 on the oldest golf course in the Alps – probably even the first on the continent –, the Kulm Hotel course, which dates back to 1891. Even if it is “only” a 9-hole par 27 course, it has no need to fear comparison. “A small course is excellent for practising the short game.” This is where precision counts – you are playing on the mountainside, which requires good technique. When he is not undergoing tough training for tournament play, Rocca values the small, familiar things in life. “I find these courses, where the emphasis is on enjoying the experience, to be even nicer places to play,” says the north Italian golfer. But when it has to be an 18-hole course, there are several nearby, in St. Moritz, Samedan and Zuoz-Madulain. “Also, you are playing in a majestic amphitheatre here!” Rocca gestures in delight towards the mountains. The Engadine calms him, gives him freedom, he adds. Establishing golf in the Engadine During the first Golf Clinic at the Kulm Hotel, the Kulm Golf St. Moritz club also celebrated an anniversary – it was ten years ago, in 2001, that St. Moritz golf architect Mario Verdieri, together with the Kulm Hotel, redesigned the historic greens, adapting them to suit modern-day requirements. This was soon followed on 18 July by the first St. Moritz Open in Samedan. This VIP tournament is set to become a tradition, and Rocca is delighted: “It gives the place even more international connections. The reputation of this wonderful valley has to be spread throughout the world.” But he admits with a hint of embarrassment that his main attention is already back on the British Open, where he will be participating the following day. Which tournament was the best for him? He smiles. “Every tournament is unique. I’ve had many happy and sad moments.” His victory at the PGA European Tour in Wentworth in 1996 was certainly a great experience. But: “You never forget the very first tournament that you win.” It opened up doors to him, and in the same way Costantino Rocca hopes that the Golf Clinic here at the Kulm Hotel will enable him to help guests to open up a new chapter in the golfing history. Further information on future tournaments and events can be found at www.kulmhotel-stmoritz.ch

It was the late 19th century when the British first took up their golf clubs in St. Moritz, and since then the sport has become well-established in the Upper Engadine. Last summer the first Costantino Rocca Golf Clinic took place at the Kulm Hotel.

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Magical lakes

Rund um den Corvatsch dem Himmel ein Stück näher sein und auf dem

Around the Corvatsch the sky seems to be a little bit closer and the Water

Wasserweg – einer Tour von 2,5 Stunden – ins tiefe Blau der sechs Bergseen

Trail – a 2.5-hour walk – offers views into the blue depths of the 6 Furt-

am Furtschellas blicken. Nur blau? – Beim genauen Hinsehen erkennt man

schellas mountain lakes. Only blue? If you look more closely into the “Le-

in den „Lejins“ viel mehr Farben und Geschichten.

jins”, as the lakes are known, you will see many more colours and stories.

Da soll der Berg Furtschellas gegrollt haben, denn ein übermütiger Bergkobold

The Furtschellas mountain is said to have rumbled loudly when a high-spirit-

warf immer wieder Steine in seine Seen. Und weil der Berg genug von den

ed kobold, a mountain goblin, kept throwing stones into its lakes. Having had

Streichen des Kobolds hatte, sollte dieser die Wanderer sicher und achtsam an

enough of the pranks of the kobold, the mountain sentenced him to guide hik-

den sechs kleinen „Lejins“ vorbeiführen und die Schönheiten der Alpen erklä-

ers safe and sound past the six small “Lejins” and tell them about the beauties

ren. Bei dieser Aufgabe hilft ihm in der Legende eine Fee, Herzeleid ...

of the Alps. According to legend he was helped in this task by a fairy called Heartache...

So hatte Elisabeth Schumacher aus Sils die Idee für den Wasserweg, den sie selber auch im hohen Alter von über 80 Jahren mindestens einmal im Som-

This story inspired Elisabeth Schumacher of Sils to create the Water Trail,

mer abwandert. Doch damit in den Seen Geschichten schimmern, mussten sie

which she still walks herself at least once every summer even though she is

erst Namen bekommen: Die Jury einigte sich nach Sichtung der über 2’000

now in her eighties. In order to bring to the lakes’ stories to life, first they had to

Vorschläge auf Namen, die von den Mineralien aus dem Furtschellas-Gebiet

be given names. After considering over 2,000 suggestions, the panel agreed on

abgeleitet sind und tauften im Jahre 2005 die Seen.

names derived from the minerals found in the Furtschellas region, and formally named the lakes accordingly in 2005.

Das Wasser des ersten Sees, dem Lejin Cristal, ist rein wie ein Kristall. Der Lejin Magnetit soll feinfühligen Menschen als Kraftquelle dienen, der höchst-

The waters of the first lake, Lejin Cristal, are as pure as crystal. Lejin Magnetit

gelegene der sechs Seen, schmiegt sich lang gezogen und still an einen impo-

is said to be a source of strength for sensitive people – the highest of the six

santen Felsen. Der Malachit leuchtet in verschiedenen Grüntönen, so wie sein

lakes, it lies long and still up against an imposing rock face, which is coloured

gleichnamiger See, eingebettet in bunte Alpenwiesen. Der Lejin Rodonit er-

various shades of green by malachite like the lake that bears its name, nestling in

innert an die rosa Farbe des Minerals. Der kleinste der sechs Seen, der Lejin

colourful Alpine meadows. Lejin Rodonit reflects the pink colour of the mineral

S-chaglia wurde nach dem Schiefer benannt, der in der Gegend auf unterschied-

rhodonite, while the smallest of the six lakes, Lejin S-chaglia was named after

lichste Weise vorkommt, und der letzte See auf der Tour ist der Lejin Epidot:

the Romansch word for the slate that appears in various guises throughout the

Dieses Mineral schimmert in allen Grüntönen von hell bis dunkel, und es soll

region. The last lake on the trail is Lejin Epidot, named for the mineral epidote

gar magische Kräfte besitzen. – Noch mehr Geschichten entdecken Sie auf dem

that shimmers in all shades of green, from dark to light, and is said to have

Wasserweg.

magical properties. There are many more stories waiting to be discovered on the Water Trail.

Informationen: www.corvatsch.ch oder +41 (0)81 838 73 73

42 Kronenhof Kulm Magazin

Information: www.corvatsch.ch or +41 (0)81 838 73 73


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