Solothurner Spitäler soH 1/2014

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Achte Ausgabe April 2014

impuls

Das Gesundheitsmagazin der Solothurner Spit채ler AG (soH)

Im Notfall optimal versorgt Integrierte Alarmzentrale: Rettungssanit채ter im Wettlauf gegen die Zeit Psychische Krisen: differenziertes Betreuungsangebot der soH Eindr체cke von der Notfallstation: Bereitschaft rund um die Uhr

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PubliReportage

«Wieder ich sein» Die Diagnose Krebs stellt für Betroffene eine grosse Herausforderung dar. Aber das Leben geht weiter. Es hilft, wenn man einem die Krankheit nicht ansieht. Dabei helfen die Fachleute vom Hair Center der Herzig Interlook in Aarau mit ihrem grossen Sortiment an Zweithaar und Turbanen, an Brustprothesen und Dessous. Der Blick in den Spiegel war für Petra* die Bestätigung, dass sie auf dem richtigen Weg war. Ihr blickte die Frau entgegen, die sie so gut kannte. Nichts deutete darauf hin, dass sie eine Brustkrebsdiagnose mit anschliessender Operation hinter sich hatte. Die Frisur war die gleiche, die sie seit langem trug, sogar die eine graue Strähne hatte sie. Petra hatte schlimme Wochen hinter sich, doch sie schöpfte neuen Lebensmut. «Ich hatte das Glück», erzählt sie, «bereits vor der Operation das Hair Center der Herzig Interlook AG, dem das Massima Breastcare Center angeschlossen ist, aufgesucht zu haben.» So ging sie gut vorbereitet ins Spital, nämlich mit einem Hemd, unter dem man die fehlende Brust nicht sah. «Damit fiel es mir nach der OP leichter, Besuch zu empfangen.» Die Aussicht, durch die Chemotherapie ihre Haare zu verlieren, erschreckte Petra. Doch Norma Aviolat konnte ihre Ängste lindern. «Ich konnte eine Perücke auswählen, die genau so aussah, wie meine Haare vor der Krebstherapie», sagt sie froh. Das riesige Lager an natürlichem und synthetischem Haar machte das möglich. Die Perücke wurde speziell für Petra hergestellt. Die froh war, dass das Hair Center der Herzig Interlook AG die Abrechnung mit der Versicherung übernahm. «Wenigstens das belastete mich nicht.» «Keiner hat es gemerkt!» Mit dem Zweithaar freundete sich die 45-Jährige sofort an. «Die Perücke wird angeklebt, kann also nicht verrutschen. Ich könnte mit ihr sogar schwimmen gehen», berichtet sie. Niemand von den Bekannten habe etwas gemerkt. «Man sieht bei dieser Perücke die Kopfhaut durchschimmern, wie bei einer gesunden Person auch.» Ihren Kindern, sagt sie, sei es besonders wichtig gewesen, dass sie so aussah, wie vor der Erkrankung. «Sie konnten sich mit mir zeigen, ohne dass sofort alle Personen von der Krankheit sprachen. Diese Normalität tat gut.» Der Abschied von ihrer Brust fiel Petra nicht leicht. «Aber auch unter einer dünnen Bluse sieht man mir den Verlust nicht an», berichtet sie. «Im Massima Breastcare Center hat es eine riesige Auswahl an Prothesen, in vielen Formen. Man kann nicht nur aus Vollprothesen, sondern auch aus Teilprothesen und sogar zwölf verschiedenen Brustnippeln auswählen», erzählt sie. Auch hier übernehme das Center die Abrechnung mit der Versicherung. Angenehm zu tragen Wie eine liebe Verwandte habe ihr die Beraterin bei der Auswahl geholfen. «Ich habe von Frauen gehört, denen in Geschäften nur eine sehr beschränkte Auswahl von Prothesen präsentiert

wurde, mitten im Verkaufsgeschäft. Aber in der Wohnzimmeratmosphäre des separaten Beratungszimmers, fern von neugierigen Blicken, konnte ich mir mit der Auswahl Zeit lassen. Das ist wichtig, denn eine Prothese muss perfekt sitzen, damit man sich mit ihr wohl fühlt.» Das Center setze auf Marken wie Trulife, die über eine 50-jährige Erfahrung mit brustoperierten Frauen verfügen und die ihre Produkte aufgrund der Erfahrungen der Trägerinnen immer weiter entwickeln. Es gebe Prothesen, die auch nachts oder bei Freizeitaktivitäten, sogar beim Schwimmen, getragen werden könnten. Die Prothesen seien angenehm zu tragen und würden gut haften. Es gebe sogar ein Modell, das kontinuierlich überschüssige Wärme vom Körper ableitet! Petra fühlt sich mit ihrer Brustprothese wohl. Und sie mag es nach wie vor, sich im Spiegel anzusehen. «Das verdanke ich dem Herzig Interlook Hair Center mit seinen engagierten Mitarbeitenden, der grossen Erfahrung und dem riesigen Sortiment.» Auch wenn sie mit ihrem Zweithaar überglücklich ist, erwähnt sie noch die grosse Zahl von Turbanen, die man dort ebenfalls findet. «Sie sind ganz leicht zu binden und verrutschen ebenfalls nicht», sagt sie. Und lächelt verschmitzt. «Die sind so schön, dass sie echt auch etwas für mich wären.» * Name von der Redaktion geändert

The Hair Center der Herzig Interlook AG und Massima Breastcare Center, Graben 8, 5000 Aarau, Telefon 062 824 88 88, Fax 062 824 88 70, www.interlook.ch Besuch nur auf Voranmeldung möglich


Editorial/Inhalt

Im Notfall optimal versorgt Liebe Leserin, lieber Leser Mit jährlich gut 18’000 Notrufen übernimmt die Integrierte Alarmzentrale im Kanton Solothurn die Rolle eines Nervenzentrums. Um gemäss dem kantonalen Leistungsauftrag die Einsätze unserer Ambulanzen erfolgreich zu steuern, müssen die Rettungssanitäterinnen und -sanitäter am Telefon nicht nur schnell reagieren und eine hohe Kommunikationsfähigkeit an den Tag legen. Dank ihres Fachwissens, das sie regelmässig durch die aktive Teilnahme an Rettungsfahrten auffrischen, können sie die Teams der Ambulanzfahrzeuge mit wichtigen und bisweilen lebensrettenden Informationen versorgen. Welche Herausforderungen sie Tag für Tag zu meistern haben, erfahren Sie in unserer Reportage. Einblicke in eine soH-Notfallstation vermittelt unser Beitrag aus dem Kantonsspital Olten. Patientinnen und Patienten mit weniger gravierenden Krankheitsbildern oder Verletzungen sind nicht selten. Und dennoch: Für das soH-Team ist und bleibt die jeweilige Befindlichkeit des Patienten Mass aller Dinge. Deshalb werden alle Notfälle gleich ernst genommen. Dieses Prinzip gilt selbstverständlich auch für die psychiatrische Notaufnahme.

Wie schwerwiegend ein Notfall ist, wird bei der Aufnahme sorgsam abgeklärt. Um leichtere Fälle kümmern sich dann Hausärzte in ihren Notfallpraxen im Spital. Die soH zählt zu den ersten Spitälern der Schweiz, welche Hausarztpraxen eingeführt haben. Eine Gewinn bringende, spannende Lektüre wünscht Ihnen Martin Häusermann CEO

INHALT Eindrücke von der Notfallstation

Bereitschaft rund um die Uhr

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Psychische Krisen

«Jede Selbstmorddrohung ernst nehmen»

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Hausärzte im Notfalldienst

«Klassische Win-win-Situation für alle»

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Patienten

«Grenzgängerin zwischen Leben und Tod»

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Brennpunkt Integrierte Alarmzentrale

Rettungssanitäter im Wettlauf gegen die Zeit

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Notfall-ABC

Vom richtigen Verhalten bei Unfällen

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Bürgerspital Solothurn Schöngrünstrasse 42 4500 Solothurn Tel. 032 627 31 21 Fax 032 627 30 79 info.bss@spital.so.ch

Gesundheitszentrum Grenchen Wissbächlistrasse 48 2540 Grenchen Tel. 032 654 34 34 Fax 032 654 34 15 info.bss@spital.so.ch

Psychiatrische Dienste Weissensteinstrasse 102 4503 Solothurn Tel. 032 627 11 11 Fax 032 627 11 00 info.pd@spital.so.ch

Notruf 144 Die Alarmzentrale ist rund um die Uhr besetzt. Ein Einsatzleiter alarmiert alle notwendigen Hilfsorganisationen (Notfallarzt, Polizei, Feuerwehr usw.).

Kantonsspital Olten

Spital Dornach

Homepage

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Baslerstrasse 150 4600 Olten Tel. 062 311 41 11 Fax 062 311 54 69 info.kso@spital.so.ch

Spitalweg 11 4143 Dornach Tel. 061 704 44 44 Fax 061 704 45 97 info.do@spital.so.ch

www.so-H.ch

www.facebook.com/ solothurnerspitaeler

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Eindr체cke von der Notfallstation

Bereitschaft rund um die Uhr Nasenbluten, eingeklemmte Finger oder Blinddarmentz체ndungen z채hlen zu den harmloseren F채llen, mit denen die Mitarbeitenden auf den soH-Notfallstationen konfrontiert sind. Wenn es aber schlimmer kommt, haben sie oftmals kaum noch eine ruhige Minute. Lokaltermin in Olten.

Auf der Notfallstation im Kantonsspital Olten

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Eindrücke von der Notfallstation

Pascal Huber, Leiter Pflege, und Dr. med. Eva Maria Genewein Depelteau, Ärztliche Leiterin Notfallstation Bürgerspital Solothurn

Dr. med. Susanne Ernst, Ärztliche Leiterin Notfallstation Kantonsspital Olten

Haben ihn der Wecker oder die heftigen Schmerzen aus dem Schlaf gerissen? Ruedi S. weiss es nicht, sein Kopf scheint zu zerspringen. Auch die Brust schmerzt so stark, dass er kaum atmen kann. Zum ersten Mal in seinem Leben steht der Oltner Todesängste aus.

mit ausgerenkter Hüfte oder Schwindelgefühlen. «Das kann sich aber manchmal blitzschnell ändern», gibt Susanne Ernst zu bedenken. Und dennoch: Notfallsituationen, bei denen es um Leben und Tod geht, machen ihren Worten zufolge keine zwei Prozent aus. Dass sie an ihrem Arbeitsplatz nie lange unbehelligt bleibt, daran hat sich die Ärztin gewöhnt. Ständig wird sie am Telefon verlangt oder muss im persönlichen Gespräch mit den Mitarbeitenden einzelne Fälle abklären.

Pascal Huber, Leiter Pflege Notfallstation Bürgerspital Solothurn:

«

Wir richten unsere Arbeit nach der subjektiven Befindlichkeit und den Bedürfnissen unserer Patienten aus: Wir versuchen, durch eine professionelle Betreuung dem Patienten Sicherheit zu vermitteln und informieren stetig über den Lauf der Abklärungen.

»

Seine Frau bewahrt einen kühlen Kopf. Ohne zu zögern verständigt sie den Notfalldienst. Nach wenigen Minuten trifft die Ambulanz ein und transportiert den Patienten in die Notfallstation des Oltner Kantonsspitals. In einem Behandlungsraum misst eine Pflegefachfrau zunächst seinen Blutdruck. Sie beobachtet ihn dabei aufmerksam, findet immer wieder beruhigende Worte.

Tagesablauf nicht planbar «Beim Notfalldienst lässt sich im Gegensatz zu den übrigen Spitalabteilungen der Tagesablauf nicht im Geringsten planen», bekräftigt Roman Maduz, Oberarzt i. V. Bis zu 50 Notfälle pro Tag, «das ist nicht ungewöhnlich». Dass es manchmal doppelt so viele sind, kann die Oltner Profis nicht aus der Fassung bringen. Weniger gravierende Fälle werden nach vorheriger Abklärung an die HausarztNotfallpraxis vermittelt. Für sämtliche Spezialgebiete gibt es einen ärztlichen Hintergrunddienst. Spezialisten stehen auch nachts zur Verfügung, zwischen Anruf und Eintreffen verstreichen nicht mehr als 30 Minuten.

Ständig in Bewegung Angesicht der ermittelten Werte verfinstert sich ihre Miene: «194/121, Puls 70, das ist viel zu hoch», konstatiert sie und verlässt den Raum. Kurz darauf erscheint Dr. med. Susanne Ernst. Als Leitende Ärztin der Oltner Notfallstation muss sie jetzt eine Entscheidung treffen, und die lautet: «Sie bleiben vorläufig hier.» Ruedi S. wird in ein «Koje» genanntes Behandlungszimmer geführt, um sich auf einem Bett zu entspannen. Susanne Ernst schätzt ihre Arbeit als Notfallärztin. Schon seit zwölf Jahren ist sie in diesem Bereich tätig. Was ihr daran gefällt? «Die Vielfalt der Krankheitsbilder, der Menschen und ihrer Mentalitäten, das sorgt ständig für Abwechslung», bekennt die schlagfertige Ärztin, die ein Gespräch auch gerne einmal humorvoll auflockert. Es ist relativ ruhig an diesem Morgen. Sechs Patientinnen und Patienten sind zu betreuen – leichte Fälle, darunter Patientinnen

Dr. med. Eva Maria Genewein, Leitende Ärztin Notfallstation Bürgerspital Solothurn:

«

Eine Notfallstation ist eine grosse Drehscheibe mit vielen Nahtstellen zu anderen Dienstleistern wie Labormedizin, Radiologie, Kardiologie, Infektiologie, Intensiv- und Bettenstationen. Die ausgezeichnete Zusammenarbeit auf höchstem Niveau zeichnet eine gute Notfallstation aus.

»

Zwei Stunden nach seiner Ankunft rückt für Ruedi S. die Rückkehr in das normale Leben näher. Der Blutdruck ist etwas niedriger, aber immer noch zu hoch. Susanne Ernst verschreibt ein Blutdruck senkendes Medikament und nimmt dem Patienten das Versprechen ab, so schnell wie möglich den Hausarzt aufzusuchen, «im eigenen Interesse», sagt sie mit Nachdruck. Für Ruedi S. endet der Tag glimpflich. 5


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Psychische Krisen

«Jede Selbstmorddrohung ernst nehmen» Psychische Krisen können jeden von uns treffen. Wie Psychiater damit in Notfallsituationen umgehen, bringt PD Dr. Bernd Krämer, stellvertretender Chefarzt und Leitender Arzt Notfall- und Krisenambulanz der Psychiatrischen Dienste, auf den Punkt.

Bernd Krämer, was versteht man unter einer psychischen Krise und woran erkennt man sie? Krisen entstehen entweder auf der Grundlage psychischer Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen und Angststörungen, oder sind Folgen von Belastungen und Traumatisierungen. Diese Gründe können dazu führen, dass Menschen psychisch «dekompensieren», also in ihrem Denken, Fühlen und Verhalten auffällig werden. Wie schwer die Krise ist und wie stark die Symptome ausgeprägt sind, gilt es sorgfältig abzuklären. Wie gehen Sie mit Selbstmorddrohungen um? Selbstmordäusserungen muss man immer ernst nehmen. Besteht ein Verdacht auf Suizidalität aufgrund relativ vager Bemerkungen seitens des Patienten, wie «ich möchte nicht mehr so weitermachen», muss man ihn direkt darauf ansprechen, ihn konkret fragen, ob er seinem Leben ein Ende setzen wolle. Dann gilt es herauszufinden, wie hoch der Gefährdungsgrad ist, welche Risikofaktoren vorliegen, ob es beispielsweise in der Familie schon Suizide gab und ob die Patientin oder der Patient vielleicht schon einen Suizidversuch hinter sich hat. Welche Schritte leiten Sie nach der Abklärung eines Patienten ein? Im ersten Schritt muss über das weitere Vorgehen entschieden werden. Ist die Gefahr nach Einschätzung des Arztes minimal, kann er einen Austritt des Patienten beschliessen, also die Rückkehr in die alten Verhältnisse ohne Folgebehandlung. In anderen Fällen folgt auf die Abklärung eine ambulante, teilstationäre oder sogar stationäre Behandlung. Die Entscheidung trifft der Arzt in der Regel in Absprache mit dem Betroffenen, nur in seltenen Fällen von akuter Gefährdung gegen den Willen des Patienten. Wer ist von psychischen Krisen besonders betroffen? Niemand ist davor gefeit. Bei Patienten mit psychiatrischen Vorerkrankungen ist das Risiko erfahrungsgemäss höher. Für Menschen in psychischen Krisen stellen wir im Rahmen des Diagnostik- und Krisenzentrum ein differenziertes Angebot zur Verfügung. In den Notfall- und Krisenambulanzen Olten und Solothurn wird innert

PD Dr. med. Bernd Krämer, stellvertretender Chefarzt und Leitender Arzt Notfall- und Krisenambulanz Psychiatrische Dienste

24 Stunden abgeklärt, ob eine ambulante oder eine stationäre Weiterbehandlung nötig ist. Eine achttägige stationäre Kurzbehandlung bietet die offene Kriseninterventionsstation am Kantonsspital Olten. Das erlaubt den Patienten, Distanz zu gewinnen und zur Ruhe zu kommen. Akut selbstgefährdete Patienten brauchen meist jedoch eine geschlossene Akutstation, und die bieten wir in der Klinik in Solothurn an. 7


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Hausärzte im Notfalldienst

«Klassische Win-win-Situation für alle» Um die eigentlichen Notfallstationen an den Spitalstandorten zu entlasten, hat die soH als eines der ersten Spitäler der Schweiz mit niedergelassenen Ärzten ambulante Notfallpraxen in Solothurn und Olten eingerichtet. Welche entscheidenden Vorteile das für die dort tätigen Hausärzte bringt, erklärt der Rüttener Allgemeinmediziner Dr. med. Ruedi Walter.

Ruedi Walter, warum hat die soH die Notfallbehandlung durch Hausärzte eingeführt? Zum einen hat man auf den Notfallstationen vor etwa sechs Jahren festgestellt, dass die Zahl der leicht verletzt oder erkrankt eintreffenden Patienten spürbar zugenommen hatte. Das hat den Ablauf des Notfalldienstes für schwerere Fälle erschwert. Zum anderen sind in den vergangenen Jahren in Solothurn und Umgebung viele Arztpraxen geschlossen worden, da keine Nachfolger gefunden werden konnten. Die verbliebenen Mediziner mussten folglich im Rahmen des gesetzlich vorgeschriebenen Notfalldienstes immer höhere Leistungen erbringen. Der hausärztliche Notfalldienst wurde deshalb am Spital zentralisiert. Fünf ärztliche Notfallrayons hat man auf diese Weise zu einem grossen Notfallkreis zusammengelegt, das entspricht dem oberen Kantonsteil. Dieser Notfalldienst richtet sich rund um die Uhr an gehende, also um mobile Patientinnen und Patienten. Zudem kümmern sich Hintergrunddienstärzte durch Hausbesuche um die nicht mobilen Notfallpatienten.

Wie lange müssen sich die Patienten gedulden? Das kann sehr unterschiedlich sein, an turbulenten Tagen sind Wartezeiten bis zu zwei Stunden bisweilen möglich. Ich erinnere mich an einen besonders hektischen Tag, an dem 88 ANOS-Konsultationen zu bewältigen waren. Im Bedarfsfall steht ein hausärztlicher Pikettdienst bereit, der vor allem an Tagen, an denen mit grossem Patientenandrang zu rechnen ist, für Entlastung sorgt, zum Beispiel an Weihnachten.

Was verstehen Sie unter «leichten Verletzungen»? Das sind Blessuren, für deren Behandlung keine Spital-Infrastruktur nötig ist. Zum Beispiel Schnittverletzungen, leichte Verletzungen am Sprunggelenk, auch Blasenentzündungen und Grippeerkrankungen gehören dazu. Nach der medizinischen Triage, also der Einteilung der Fälle nach der Schwere, werden Patienten den Hausärzten innerhalb des Spitals zugewiesen (ANOS-Praxis am Bürgerspital Solothurn, NOFOL am Kantonsspital Olten). Und was ändert sich für die Beteiligten? Patienten wird nach wie vor eine optimale Versorgung in der Notfallsituation zuteil. Der eigentliche Notfalldienst des Spitals wird dadurch beträchtlich entlastet. Die Allgemeinmediziner können im Bedarfsfall die Spital-Infrastruktur nutzen, also Labor, Röntgendienst oder Verbandstechniken. Den Hausärzten bringt das Modell eine massive Arbeitsentlastung. Mussten sie zuvor an bis zu 70 Tagen im Jahr den Notfalldienst wahrnehmen, werden sie jetzt nur noch einmal pro Monat einen Tag eingeteilt. Man also kann mit Fug und Recht sagen: eine klassische Win-win-Situation.

Dr. med. Ruedi Walter, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, Rüttenen, in der Hausarztpraxis des Bürgerspitals Solothurn

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PubliReportage

Meine Arthrose hat mein Leben verändert – und ich meine Arthrose Ein Erfahrungsbericht von R. Baer, ein Patient, der seit 25 Jahren an einer starken Kniearthrose leidet und dank seiner spezifischen Ernährung und seines Sportprogramms die Beweglichkeit beibehält.

des Knorpels und hemmt auch mit natßrlichen Antioxidantien (Hagebutte, Melonen, Edelweiss, Enzian), Vitaminen und Mineralstoffen sogenannte ¨freie Radikale¨, welche das Gewebe entzßnden und schädigen.

Der Unfall passierte vor rund 28 Jahren beim Fussballspiel. Ich war damals 18 Jahre jung und hatte meine Kreuz- und Aussenbänder gerissen. Ich wurde umgehend operiert. Eine Woche später bekam ich starke FieberschĂźbe und die Ă„rzte diagnostizierten, dass ich eine Infektion (Staphylokokken-Bakterien) im operierten Knie habe. Diese operierten erneut und reinigten mein Knie – leider erfolglos. Die Infektion verblieb fĂźr insgesamt 6 Monate im Knie. Ich bekam starke Antibiotika und ich wurde 6 weitere male operiert. Am Ende hatte ich GlĂźck im UnglĂźck und die Infektion wurde besiegt.

Ich nehme mein Produkt unterschiedlich häufig ein, meistens genßgen mir 2-3 Tagesportionen in der Woche, so dass ich keine Schwellungen oder Schmerzen habe. Heute, 28 Jahre nach meinem Unfall habe ich immer noch meine volle Beweglichkeit im linken Knie, kann Rad und Ski fahren, mache Langlauf, Nordic Walking und Schwimme regelmässig.

Mein Arzt ist jeweils erstaunt, wenn er auf mein RÜntgenbild schaut und feststellt, wie stabil die Entwicklung ist und wie wenig Schmerzen und Schwellungen ich vergleichsweise habe. Ich bin ßberzeugt, dass meine ¨Knorpelernährung¨ sowie das gezielte Muskeltraining meinem Knie stark geholfen haben und auch meinen noch gesunden Gelenken helfen. Mit diesem Erfahrungsbericht mÜchte ich allen Arthrose-Patienten Mut machen, seine Ernährung Ernährung und und sportlichen sportlichen Aktiihre vitäten anzupassen, damit auch Sie sie ein kßnstliches Gelenk mÜglichst lange hinauszÜgern kÜnnen. Kontakt : infobaer@bluewin.ch

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Meine Arthrose (Verlust von Knorpelgewebe) wurde dann zwei Jahre später diagnostiziert, da ich beim Rennen brennende Schmerzen kriegte und das Knie plÜtzlich stark anschwoll. Ich fragte meinen Arzt was ich gegen meine Arthrose tun kÜnne? Dieser antwortete, dass sich mein Knorpel aufgrund der Infektion im ganzen Gelenk rasch abbaue, dass sich eine Arthrose nicht heilen liesse und dass ich eines Tages ein kßnstliches Gelenk einsetzen mßsse; dies sei aber mit 20 Jahren noch viel zu frßh. Während meines Studiums begann ich mich dann intensiv mit dem Knorpelgewebe auseinander zu setzen. Der Knorpel ist Teil der extrazellulären Matrix (ECM) oder des Bindegewebes und wird aus bestimmten Bausteinen (Aminosäuren, Sulfaten, Proteoglykanen, spezifischen Vitaminen und Mineralstoffen) hergestellt und benÜtigt genßgend Ernährung ßber die Synovialflßssigkeit. Aus diesem Grund entwickelte ich mit einem Lebensmittelingenieur und einer Schweizer Unternehmung ein Produkt als Nahrungsergänzung, welches speziell den Knorpel sowie auch die gesamte extrazelluläre Matrix ernähren soll. Dieses Produkt enthält alle wichtigen Bausteine

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«Grenzgängerin zwischen Leben und Tod»

Patienten

Wer Sonja Balmer besucht, gelangt auf eher ungewöhnliche Weise in ihre Wohnung: «Der Schlüssel liegt im kleinen schwarzen Safe in der Nähe der Haupttüre», informiert eine sympathische Stimme über die Haussprechanlage und verrät den Code.

Sonja Balmer leidet an einer Muskelschwunderkrankung und war darum auch schon Patientin des Bürgerspitals Solothurn

Warum Sonja Balmer die Türen ihrer Viereinhalbzimmer-Wohnung nicht selber öffnet, wird nach dem Betreten klar: Sie ist durch eine Muskelschwunderkrankung seit Jahren oft ans Bett gefesselt. Vor rund einem Jahr erhielt die 41jährige Frau die Diagnose Mitochondriale Zytopathie 1. Nicht nur die Muskeln, Seh- und Hörfähigkeit seien davon betroffen, berichtet sie, sondern auch innere Organe. Die fatale Entwicklung lässt sich gegebenenfalls verlangsamen, dabei helfen technische Apparate und Supplemente.

Damit die Aussenwelt versteht Die Krankheit begann im Kindesalter. Nach einer KV-Ausbildung hatte sie bei der IV gearbeitet und sich dann, bereits im Pflegeheim, im Fernstudiengang zur diplomierten Tierpsychologin schulen lassen. Sonja Balmer lächelt oft und wirkt trotz ihrer Leiden gelöst, sie nimmt ihr Schicksal mit erstaunlichem Gleichmut hin. Sie hat darüber Bücher verfasst, hat versucht, Einblicke in ihre Befindlichkeit zu vermitteln und darzustellen, was es bedeutet, Grenzgängerin zwischen Leben und Tod zu sein. «Das gelingt nur, wenn man selbst Distanz zu den Ereignissen gewinnt und sie so schildert, dass auch Aussenstehende begreifen», sagt sie. Sie bestellt mit ihrem Laptop Pflegematerial und besorgt die Lohnbuchhaltung, denn sie beschäftigt als Arbeitgeberin vier Frauen in

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Teilzeitarbeit, die sich neben der Hauptpflege durch die Spitex um sie kümmern. «Ich brauche Beistand im Haushalt, bei pflegerischen Hilfeleistungen, bei sozialen Kontakten, bei medizinischen Verrichtungen und dazu instruiere ich meine Mitarbeiterinnen», erzählt sie. Die Finanzierung teilt sich anders auf als in einem Pflegeheim oder einer betreuten Wohngemeinschaft. «Unter dem Strich fällt sie jedoch für meine Situation günstiger aus», bekräftigt sie. Die sozialen und gesundheitlichen Vorteile dieser Pflegeart bewertet sie als ausgesprochen hoch. «Entfaltendes und umsorgtes Wohnen», so umschreibt Sonja Balmer ihre heutige Situation, die ganz in ihrem Sinn ist.

Aufmerksame Betreuung Im vorigen Jahr führte sie unter anderem eine Nierenkolik in die Notfallstation des Bürgerspitals Solothurn, in der sie über sechs Stunden verbrachte. Gerne erinnert Sonja Balmer sich an die aufmerksame Betreuung, die ihr zuteil wurde. «Dass sich Frau Dr. Genewein am nächsten Tag ausführlich nach meinem Befinden erkundigt hat, das gab mir ein sehr gutes Gefühl der Sicherheit.» Zu Jahresbeginn musste sie wegen eines Knochenbruchs am Fuss den Dienst der Notfallstation erneut in Anspruch nehmen. «Hochqualifiziertes Personal, das sich auf den Patienten einlässt und so eine angenehme Atmosphäre schafft», lautet ihr Fazit.

Erkrankungen infolge von Zahl- oder Strukturveränderungen der Mitochondrien und/oder von Störungen mitochondrialer Funktionen. Mitochondrien sind Zellorganellen mit einer aus Membranen und

Leisten aufgebauten Struktur. Sie dienen vor allem dazu, Energie herzustellen, die für fast alle Reaktionen des Organismus benötigt wird.

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Brennpunkt Integrierte Alarmzentrale

Rettungssanitäter im Wettlauf gegen die Zeit Schnell in ihren Reaktionen und kommunikationsfähig müssen sie sein, die soH-Rettungssanitäter, die jährlich im Schnitt 18’000 Notrufe entgegennehmen. Ihr medizinisches Fachwissen halten sie unter anderem durch die aktive Teilnahme an Rettungseinsätzen auf dem neuesten Stand.

Freitagnachmittag in der Integrierten Alarmzentrale des Kantons Solothurn: Die riesige Medienwand zeigt Videoaufnahmen von stark befahrenen Autobahnabschnitten der Region. Überall das gleiche Bild: Noch herrscht flüssiger Verkehr, aber das kann sich mit Einsetzen des Feierabends schnell ändern.

auch für die Anrufenden, die mit unterschiedlichen Anliegen seither sofort am richtigen Ort angelangen», berichtet Fabian Burkhalter, Leiter des Rettungsdienstes Standort Alarmzentrale. Mit Nachdruck empfiehlt der ausgebildete Rettungssanitäter das Solothurner Alarmzentrale-Modell landesweit zur Nachahmung.

Vor 14 Jahren hatte die Alarmzentrale der Kantonspolizei an der Werkhofstrasse 33 ihren Betrieb aufgenommen. Kurz darauf bezog der soH-Rettungsdienst dort Quartier, und auch Feuerwehreinsätze werden seither in diesem Nervenzentrum koordiniert. «Die Zusammenlegung brachte gewaltige Vorteile für das Personal und

Bei Anruf blitzschnell reagieren

In der Integrierten Alarmzentrale des Kantons Solothurn

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Tagsüber versehen zwei soH-Rettungssanitäter ihren Dienst. In den meist relativ ruhigen Nachtstunden genügt eine Fachkraft. Verkehrsunfälle haben übrigens einen sehr geringen Anteil an allen Anrufen auf die Nummer 144.

© Kantonspolizei Solothurn


Brennpunkt Integrierte Alarmzentrale

Urs Baumann, seit drei Jahrzehnten als Rettungssanitäter im Einsatz, hat mit einer Mitarbeiterin die Mittelschicht von 8.30 bis 17.30 Uhr übernommen. Mit Headset ausgestattet, konzentriert sich der drahtige Mann, der als «Disponent» seit einem Jahrzehnt den soH-Rettungsdienst koordiniert, auf mehrere Monitore an seinem Arbeitsplatz. Baumann hält dort unter anderem die einzelnen Einsätze fest. Akribisch vermerkt er die Nummern der Anrufenden, die Art des Unfalls und den Ereignisort, wie das in der Fachsprache heisst. Weil im Protokoll alles so präzise wie möglich beschrieben werden muss, kann Urs Baumann auf eine weitere Liste von Abkürzungen wie AZ (Allgemeiner Zustand der Betroffenen) bis ZNS (Zentrales Nervensystem) zurückgreifen. Die rot aufleuchtende Lampe an seinem Arbeitsplatz signalisiert einen neuen Notruf. Baumann reagiert blitzschnell. Sein Gegenüber erweist sich als nicht sehr gesprächig, immerhin kann ihm der Disponent auf die zentralen Fragen «was» und «wo» die nötigen Informationen entlocken. Es geht um eine Kollision zwischen einem Auto und einem Fussgänger, der Verletzte sei ansprechbar. Noch bevor das Gespräch zu Ende ist, hat Baumann bereits die Ambulanz und parallel dazu die Polizei alarmiert. Vom Beginn des Anrufs bis zum Ausrücken des Rettungsfahrzeugs sind nur drei Minuten vergangen.

Fachwissen spielt entscheidende Rolle Von der Unfallsituation überforderte Anrufer können manchmal den Strassennamen nicht benennen. «Dann versuche ich herauszufinden, ob sich etwa ein Geschäft oder eine Firma in der Nähe befinden», schildert Baumann. «Habe ich damit Erfolg, mache ich die Kollegen, die über das Headset mein Gespräch mithören können, durch Fingerschnipsen aufmerksam, über eine Suchmaschine können sie dann oft zügig den Ort ermitteln.» Steht der Ereignisort fest, alarmiert Baumann nicht nur diejenige Ambulanz mit dem kürzesten Einsatzweg, sondern bereits das nächstgelegene Spital. Gelingt es ihm, weitere und vielleicht lebensentscheidende Zusatzinformationen über den Zustand des Verletzten in Erfahrung zu bringen, übermittelt er sie an den Bordcomputer des Einsatzfahrzeugs. «Wer als Disponent in der Alarmzentrale erfolgreich sein will, benötigt solides medizinisches Fachwissen. Das hilft, Schäden zu verringern, ja sogar Leben zu retten», bekräftigt Fabian Burkhalter. Urs Baumann kann ihm nur beipflichten. Nebst den obligatorischen Weiterbildungen, die alle Rettungssanitäter absolvieren müssen, beteiligt sich Burkhalter auch in regelmässigen Abständen aktiv an Rettungseinsätzen, «um auf der Höhe zu bleiben».

Gewaltige Kommunikationsleistungen Gut 18’000 reine Rettungsnotrufe gehen gemäss Fabian Burkhalter in der Alarmzentrale im Schnitt jährlich ein. «Unsere Rettungssanitäter, die sie entgegennehmen, müssen die Gesprächsführung übernehmen, damit wir möglichst schnell wissen, ob wir eine Ambulanz auslösen müssen», fügt er hinzu. «Liegt beispielsweise ein Kreislaufstillstand vor, bleiben uns nur wenige Minuten.» Dieser Wettlauf gegen die Uhr verlangt von den Rettungssanitätern am Telefon bisweilen eine gewaltige Kommunikationsleistung. «Es kommt vor, dass Anrufer in ihrer Hektik und Nervosität so schnell auflegen, dass wir nicht einmal die grundlegenden Fragen beantwortet bekommen», berichtet Urs Baumann. Das ist jedoch kein Weltuntergang, da sämtliche Telefonnummern aufgezeichnet werden und damit die Chance auf einen klärenden Rückruf besteht. Andere Anrufer wiederum äusserten Bedenken, Erste Hilfe zu leisten, weil sie befürchteten, noch mehr Schaden anzurichten. «Man muss lernen, mit solchen Emotionen umzugehen und die Leute motivieren. Ich rede dann mit ruhiger Stimme, appelliere an sie, dreimal kräftig durchzuatmen und stelle häufig fest, dass auch sie gelassener werden.»

Rettungssanitäter Urs Baumann in der Alarmzentrale

IMPRESSUM

Herausgeber: Frehner Consulting AG, Unternehmensberatung für PR, CH-9014 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 60 80, info@frehner-consulting.com Gesamtleitung: Natal Schnetzer Produktion und Inseratemarketing: MetroComm AG, CH-9001 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 80 50, info@metrocomm.ch Chefredaktor: Dr. Stephan Ziegler Texte: Thomas Veser Fotos: Hanspeter Bärtschi, Felix Gerber, Raimo Lindner, zVg Projektkoordination soH: Oliver Schneider Anzeigenleitung: Herbert Keller Gestaltung: Manuela Lupi. Druck: Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen SO. Auflage: 280‘000 Exemplare April 2014 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der MetroComm AG Bürgerspital Solothurn/Kantonsspital Olten/Gesundheitszentrum Grenchen/Spital Dornach/Psychiatrische Dienste

www.so-H.ch

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Notfall-ABC

Im Notfall richtig verhalten Bei Verkehrsunfällen: Sich zunächst um den eigenen und den Patientenschutz kümmern: – Wenn vorhanden Warnweste anziehen – Aufstellen eines Warndreiecks für den entgegenkommenden Verkehr, besonders wenn etwa wegen einer Kurve die Unfallsituation nicht rechtzeitig einsehbar ist – Auf- und Abwinken mit dem Arm in Brusthöhe, damit nahende Verkehrsteilnehmer langsamer fahren Die Alarmzentrale 144 kontaktieren: – Fragen so präzise wie möglich und so knapp wie nötig beantworten – Wer die Meldungsaufgabe an jemanden anderen delegiert, muss sich zwingend vergewissern, dass sie tatsächlich erfüllt wird Sich um den Verletzten kümmern: – Bewegt er sich? Ist er ansprechbar? Wenn ja, bei Schmerzen (z. B. Verdacht auf Knochenbrüche) gegebenenfalls eine schmerzlindernde Lage herausfinden – Bei Bewusstlosigkeit mit vorhandener Atmung den Verunfallten in Seitenlage bringen, um eine eventuelle Erstickung zu verhindern.

Notfallgeburten: Im Wettlauf mit der Zeit Ganz normale Schwangerschaften können sich manchmal überraschend schnell zu einem Drama entwickeln. Das Leben des ungeborenen Kindes, vielleicht auch das seiner Mutter, steht plötzlich auf Messers Schneide. Dann ist eine Notfallgeburt das Gebot der Stunde, «dafür stehen uns nur wenige Minuten zur Verfügung, da muss alles klappen», berichtet Dr. med. Franziska Maurer Marti, Chefärztin der Solothurner Frauenklinik. Den internationalen Richtlinien zufolge wird den Ärzten in solchen Situationen genau 30 Minuten zugestanden, um das Kind entweder natürlich oder per Kaiserschnitt zu entbinden. Die soH zeigt sich auch dieser Herausforderung gewachsen: «Ärzte, Hebammen, Anästhesisten und Operationspersonal stehen bei uns rund um die Uhr bereit», versichert sie. «Im Durchschnitt benötigen wir heute 10 bis 15 Minuten», fügt Maurer hinzu.

Brustschmerzen: Was tun? Diese Beschwerden haben viele Ursachen. Einige davon sind nach Worten von Prof. Dr. med. et phil. nat. Rolf Vogel, Chefarzt Kardiologie soH, möglicherweise lebensgefährlich, da sie auf drohenden Herzinfarkt, einen Riss in der Hauptschlagader oder eine Lungenembolie hinweisen. Bei plötzlich auftretenden Beschwerden, gleichgültig wie stark, sollte man nicht zaudern und sich umgehend in medizinische Behandlung begeben. Schmerzen im Oberkörper äussern sich als Beklemmung, Druck, Stechen oder Brennen. Ein Herzinfarkt etwa kann sich auch durch andere Symptome ankündigen, etwa durch Schmerzen im Kieferund Halsbereich, im Bauch oder Rücken – und zwar auf der linken wie auf der rechten Körperseite. Was genau dahinter steckt, lässt sich in der soH-Kardiologie zügig abklären. Dr. med. Oliver Adam, Gruppenpraxis für Kinder & Jugendliche am Bürgerspital Solothurn Hirnschlag: Jede Minute zählt Der Hirnschlag ist eine heimtückische Hirnerkrankung, weil die Betroffenen nur selten so unerträgliche Schmerzen verspüren wie bei einem Herzinfarkt. Er äussert sich auch ohne Kopfschmerzen mit Funktionsausfällen wie Lähmungen, Sprachstörungen, Ausfällen des Spürsinns. Zudem können Sehstörungen auftreten. Dann müsse man unverzüglich handeln, betont Dr. med. Robert Bühler, Leiter der Neurologie soH, denn «Stroke-Symptome» verweisen auf eine Hirnblutung, verursacht durch Gefässrisse oder auf einen Hirninfarkt, der durch verstopfte Gefässe ausgelöst wird. Letztere Form der Durchblutungsstörung ist nach Bühlers Worten für 85 Prozent der Hirnschläge verantwortlich. Das Motto «Time is brain» (Zeit ist Hirn) sei in der Tat wörtlich zu nehmen, da Hirnzellen im Minutentakt absterben. Zur Behandlung gehören Bühler zufolge die Betroffenen möglichst rasch ins Spital. Vom Auftreten der Symptome bis zum Abschluss der Behandlung dürfen höchstens viereinhalb Stunden verstreichen.

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Kinder in Notfallsituationen: Einfühlsam betreut Kinder aus der Region Solothurn werden zwischen 8 und 20 Uhr von den Kinderärzten der Kinderarztpraxis im Bürgerspital Solothurn oder – wie in der Region Olten – von anderen Kinderärzten in der Region versorgt. Wenn ein Kind notfallmässig behandelt werden muss, wird es von den Fachärzten auf den Notfallstationen der soH in Begleitung der Eltern kindgerecht und einfühlsam untersucht sowie betreut. Eine möglicherweise schmerzhafte Behandlung wird unter Beizug der Anästhesisten durchgeführt, indem das Kind kurz narkotisiert oder sediert wird. Übersteigt die Schwere der Erkrankung die Kompetenz der Ärzte auf den Notfallstationen, so wird ein Kind zügig an eine Kinder-Notfallstation am Spitalzentrum Biel, am Inselspital Bern oder am Kantonsspital Aarau überwiesen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Kind jünger als zwei Jahre ist oder eine spezialisierte Behandlung benötigt.


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