Solothurner Spitaeler Ausgabe Dornach 2014

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Vierte Ausgabe Oktober 2014

impuls

Das Gesundheitsmagazin der Solothurner Spit채ler AG (soH), Ausgabe Dornach

Vertrauen durch N채he Adipositas: Zur체ck zum Normalgewicht HNO: Umfassende Betreuung aus einer Hand Orthoklinik: Schnell wieder auf den Beinen 1


Editorial

Unsere Trümpfe als Regionalspital Liebe Leserin, lieber Leser Klein, aber oho – das ist oftmals nur eine Floskel. Das Spital Dornach aber erbringt Tag für Tag den Beweis, dass es sich hier nicht nur um eine pure Redensart handelt. Beginnen wir mit unserer Chirurgie, die stark Übergewichtigen hilft, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Die Erfolgsquote spricht für sich: Um gut zwei Drittel leichter können die Behandelten ihr Gewicht erfahrungsgemäss langfristig halten. Dafür sorgen ein interdisziplinäres Team und eine überlegt geplante, mehrjährige Nachsorge mit stark nachgefragten Sprechstunden. Als persönliches und übersichtliches Nordwestschweizer Spital steht Dornach Patientinnen und Patienten aus Solothurn und den Nachbarkantonen offen. Neben der Notfall- und Grundversorgung gibt es weitere Schwerpunktangebote. Auch die Onkologie gehört dazu. Wie entscheidend eine qualitativ hochstehende Pflege für Krebs-Erkrankte ist, stellen wir in unserer aktuellen impulsAusgabe dar. Da das Spital Dornach zur Solothurner Spitäler AG (soH) gehört, können Mitarbeitende Fachwissen und Erfahrungen aus allen soH-Spitälern jederzeit zum Wohl der Patienten abrufen. Das wirkt sich auf die onkologische Behandlung vorteilhaft aus. Und auch die seit 1984 bei uns angebotene HNO-Heilkunde hat beste Aussichten, weiter an Bedeutung zu gewinnen. Neu kümmern sich drei Belegärzte um die Dornacher Patienten und gewährleisten eine hervorragende medizinische Versorgung von der Erst- bis zur Nachuntersuchung. Wegen der relativ kurzen und voraussehbaren Nachbehandlung ist die HNO-Heilkunde auch für kleinere Spitäler attraktiv. Und das verschafft uns einen weiteren regionalen Trumpf. Und nicht zuletzt kann die am Spital Dornach angeschlossene Orthoklinik mit bisher über 6000 ambulanten und 650 stationären Eingriffen auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Ihr Versprechen «schneller wieder auf den Beinen» wird sie auch künftig halten. Lesen Sie mehr darüber auf den folgenden Seiten.

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen Barbara Schunk, Direktorin

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INHALT Adipositas

Zurück zum Normalgewicht

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Orthoklinik

Schnell wieder auf den Beinen

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Pflege

Wenn das Persönliche in den Vordergrund rückt

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Patienten

«Ich esse wie früher, werde aber schneller satt» 6

HNO

Umfassende Betreuung aus einer Hand

Spital Dornach

Psychiatrische Dienste

Spitalweg 11 4143 Dornach Tel. 061 704 44 44 Fax 061 704 45 97 info.do@spital.so.ch

Weissensteinstr. 102 4503 Solothurn Tel. 032 627 11 11 Fax 032 627 11 00 info.pd@spital.so.ch

Bürgerspital Solothurn

Gesundheitszentrum Grenchen

Schöngrünstrasse 42 4500 Solothurn Tel. 032 627 31 21 Fax 032 627 30 79 info.bss@spital.so.ch

Kantonsspital Olten Baslerstrasse 150 4600 Olten Tel. 062 311 41 11 Fax 062 311 54 69 info.kso@spital.so.ch

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Wissbächlistrasse 48 2540 Grenchen Tel. 032 654 34 34 Fax 032 654 34 15 info.bss@spital.so.ch Notruf 144 Die Alarmzentrale ist rund um die Uhr besetzt.

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Impressum

Herausgeber: Frehner Consulting AG, Unternehmensberatung für PR, CH-9014 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 60 80, info@frehner-consulting.com Gesamtleitung: Natal Schnetzer Produktion und Inseratemarketing: MetroComm AG, CH-9014 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 80 50, info@metrocomm.ch Chefredaktor: Dr. Stephan Ziegler Texte: Thomas Veser Fotos: Felix Gerber, soH, zVg Projektkoordination soH: Oliver Schneider Anzeigenleitung: Verena Mächler Gestaltung: Manuela Lupi Druck: Vogt-Schild Druck AG, Derendingen SO. Auflage: 29’000 Exemplare Oktober 2014 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der MetroComm AG.

Titelbild Christian Lehmann, Belegarzt Hals-Nasen-Ohren-Medizin


Adipositas

Zurück zum Normalgewicht Stark Übergewichtigen kann oft nur noch die Chirurgie helfen. Warum und wie das geht, erklären PD Dr. med. Peter Vogelbach und Dr. med. Urs Pfefferkorn im Gespräch mit impuls.

PD Dr. med. Peter Vogelbach, Chefarzt Chirurgie, und Dr. med. Urs Pfefferkorn, Leitender Arzt Chirurgie

Welche Bedeutung hat bei Ihnen die bariatrische Chirurgie? PD Dr. med. Peter Vogelbach: Sie kommt dann zum Zug, wenn konservative Ansätze versagen. Denn bald nach einer Diät etwa haben die Menschen oft wieder das vorherige Gewicht. Dr. med. Urs Pfefferkorn: Je höher das Übergewicht, umso geringer sind die Chancen, die überflüssigen Kilos loszuwerden. Deshalb sind bariatrische, also die medizinische Behandlung des Übergewichts betreffende Eingriffe, für Patientinnen und Patienten mit einem BMI* jenseits von 40 oder sogar 50 häufig die einzige Möglichkeit abzunehmen und das Gewicht langfristig zu halten. Wie arbeiten die soH-Standorte dabei zusammen? Vogelbach: Da es sich um komplexe und hochspezialisierte Eingriffe handelt, lohnt es sich, das Know-how in einem Kompetenzzentrum zu bündeln. Diese Operationen, die stets vom selben Operateur-Team vorbereitet und durchgeführt werden, bieten wir in Dornach und Olten an. Wie nehmen die Patienten diese Kooperation Ihren Erfahrungen zufolge wahr? Vogelbach: In Dornach betreue ich Adipöse seit 15 Jahren, seit fünf Jahren auch in Olten. Die Zusammenarbeit mit Urs Pfefferkorn hat sich hervorragend bewährt. Wir treten als ein Team auf, das wird auch so von den Patienten wahrgenommen und vermittelt ihnen ein Gefühl von Sicherheit. Pfefferkorn: Vor dem Eingriff nimmt ein Team aus Internisten, Endokrinologen, Gastroenterologen, Chirurgen, Psychiatern und Ernährungsberatern eine individuelle und ausgewogene Fallbeurteilung vor. Der interdisziplinäre Ansatz wird auch in den eigens

eingerichteten und stark nachgefragten Sprechstunden für die Nachsorge weitergeführt. Und wie operieren Sie? Vogelbach: Wir haben zwei standardisierte Eingriffe, die laparoskopische Schlauchmagenbildung und den Magenbypass. Die minimal-invasive, also gewebeschonende, Vorgehensweise steht im Vordergrund. Pfefferkorn: Auch auf diesem Gebiet ist es für uns wichtig, das Wissen auf dem neuesten Stand zu halten. Deswegen haben wir zu den normalen Fortbildungen mehrere Monate an Kursen an Zentren im In- und Ausland teilgenommen. So können wir sicher sein, dass wir entsprechend den internationalen Standards behandeln. Was folgt auf die Operation? Pfefferkorn: Die Patienten müssen ihr Essverhalten einschneidend umstellen. Darüber werden sie zuvor ausführlich aufgeklärt. Mittelfristig stellen wir mittels klinischer und Laborkontrollen sicher, dass die Nahrungsmenge nicht zu Mangelernährung führt – und das lebenslang. Die ersten fünf Jahre werden die Patienten in Zusammenarbeit mit den Hausärzten bei uns nachkontrolliert. Wie sieht Ihre Erfolgsquote aus? Vogelbach: Im Schnitt lässt sich das Körpergewicht nachhaltig um zwei Drittel reduzieren. Zusätzlich kommt es in aller Regel bei Neben- und Folgeerkrankungen, wie Diabetes oder Gefässkrankheiten zu deutlichen Besserungen. Es ist wichtig, in der interdisziplinären Abklärungsphase herauszufinden, welche Operationsart für den jeweiligen Patienten stimmig ist. Nur so können wir optimale Ergebnisse erwarten.

*BMI = Body Mass Index (Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergrösse)

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Orthoklinik

Schnell wieder auf den Beinen Mit über 6000 ambulanten Konsultationen und rund 850 stationären Eingriffen hat sich die Orthoklinik Dornach nach einem guten Jahr eine führende Stellung in der Region als orthopädisches Kompetenzzentrum für Beschwerden in den Bereichen Knie, Hüfte und Schultern erarbeitet.

Die Orthoklinik im Spital Dornach

Die Orthoklinik Dornach steht für hervorragende Qualität und professionelle Leistungen – von der Diagnose bis zur Behandlung von Knie-, Hüft- und Schulterbeschwerden. Die konsequente Fokussierung des orthopädischen Leistungsangebots auf diese Körperteile bringt grosse Vorteile in Form einer erstklassigen medizinischen Versorgung der Patientinnen und Patienten bei Gelenkserkrankungen und -verletzungen. Die Schwerpunkte umfassen die Behandlung der Arthrose, den künstlichen Gelenksersatz (Endoprothesen) sowie die Behandlung von Sportverletzungen.

teten Akutspital. Durch die Integration in das Spital erwachsen den Patienten beachtliche Vorteile. «Die eigens dafür reservierte Pflegeabteilung ist auf die Bedürfnisse orthopädischer Patienten ausgerichtet. Die Integration erlaubt eine umfassende, qualitativ hochstehende und effiziente Betreuung an attraktiver Lage und in einem sehr persönlichen Umfeld», bekräftigt der ärztliche Leiter Dr. med. Björn Wind. Die integrierte Betreuung sei sowohl bei den Patienten wie auch den Mitarbeitenden des Spitals Dornach auf sehr gute Resonanz gestossen, fügt er hinzu.

«Patienten aller Versicherungskategorien, bekannte Sportler aus dem In- und Ausland sowie die Nachwuchs-Mannschaften des FC Basel profitieren von den langjährigen Erfahrungen der orthopädischen Fachärzte und der optimalen Betreuung im Spital Dornach. Dabei spielen der Wohnort und die Kantonszugehörigkeit keine Rolle», erläutert der geschäftsführende Facharzt Dr. med. Patrick Meyer. Dank tiefer Fallkosten im Kanton Solothurn können sich alle Patienten der umliegenden Kantone im Spital Dornach von den ausgewiesenen Fachexperten behandeln lassen.

Ausbau des Leistungsangebots

Integration im Spital Dornach Die Orthoklinik befindet sich im Spital Dornach. Alle operativen Eingriffe erfolgen ausschliesslich im dafür optimal eingerich4

Gemeinsam mit dem Spital Dornach wird das orthopädische Angebot weiter ausgebaut. Neben einer Ausweitung und Erneuerung der bestehenden Infrastruktur und der Anschaffung eines MR-Geräts zur Magnetresonanztherapie durch das Spital Dornach wird das orthopädische Behandlungsangebot der Orthoklinik Dornach durch weitere ausgewiesene orthopädische Fachspezialisten ergänzt. Anfang Oktober nahm Dr. med. Stefan Thomas als Oberarzt seine Arbeit auf. Stefan Thomas ist im Laufental aufgewachsen. Dank seiner grossen Erfahrung können traumatische Verletzungen mit Gelenksbeteiligung und damit notfallbedingte Eingriffe im Notfall des Spitals Dornach noch besser versorgt werden.


Pflege

Wenn das Persönliche in den Vordergrund rückt Die Diagnose Krebs ist für alle Betroffenen ein Schicksalsschlag. Fast immer hat die Erkrankung einschneidende Konsequenzen für das persönliche und berufliche Leben. Bei der Begleitung der Patienten kommt der onkologischen Pflege eine Schlüsselrolle zu. Je nach Fall erstreckt sich diese Pflege, die von eigens geschulten Fachkräften im ambulanten Spitalbereich sichergestellt wird, über einen kürzeren oder längeren Zeitraum. «Unter Umständen kann es Jahre dauern, während denen Patientinnen und Patienten begleitet werden», sagt Pflegeexperte Ernst Näf. «Vor allem bei längerer Betreuung entstehen zwischen dem Behandelten und seinem Pflegenden oftmals sehr intensive persönliche Beziehungen, wobei Vertrauen eine massgebliche Rolle spielt», fügt er hinzu. Das verleihe der Onkologiepflege, die seit Jahren einen beschleunigten Wandel mit zahlreichen Innovationen durchlaufe, einen speziellen Charakter. «Es geht um existentielle Belange, ums Leben. Und das geht auch uns Pflegenden sehr unter die Haut», bekennt die Pflegefachfrau Monika Hartmeier, die für ihre Aufgaben in der Onkopflege einen Nachdiplom-Studiengang in St. Gallen absolvierte. «Ausgeprägtes Einfühlungsvermögen und Belastbarkeit sind neben den medizinischen Kompetenzen absolut unerlässlich.»

Auswirkung von Krankheit und Therapie verstehen «Denn neben dem sicheren Verabreichen der Medikamente ist es wichtig, Patienten zu vermitteln, was die Krankheit und die Therapie mit ihnen machen», fährt Ernst Näf fort. Die onkologischen Pflegenden müssen ihnen dabei helfen, die gesamte Therapie zu verstehen, bekräftigt er.

Da den Betroffenen nicht bewusst sei, was auf sie zukomme, machen die onkologischen Pflegefachkräfte sie mit möglichen Nebenwirkungen einer Chemotherapie vertraut. Von den Pflegenden erfahren sie, wie man sich dagegen vorsehen kann und welche Vorbeugung nötig ist. Die gefürchteten Nebenwirkungen fallen heute auch dank neuer und verbesserter Medikamente deutlich schwächer aus als noch in den 1990er Jahren.

Eine Atmosphäre der Sicherheit schaffen Nicht nur die Patienten erhalten Beistand, auch Angehörigen stehen Ernst Näf zufolge die onkologischen Pflegenden mit Rat und Tat zur Seite. Ergänzt wird das Angebot durch interdisziplinäre Teams, in den sich unter anderem Psychoonkologen, Ernährungsund Sozialberater sowie Seelsorger individuell um die Betroffenen kümmern. Durch eine gegenseitig abgestimmte Betreuung entsteht eine Atmosphäre der Sicherheit, in der die Menschen sich besser aufgehoben fühlen. Dr. med. Armin Droll, Chefarzt Innere Medizin, resümiert: «Ausschlaggebend für den Erfolg ist eine enge Bindung zwischen dem Erkrankten und seinem Pflegenden. Und genau da liegen unsere Stärken als kleines Regionalspital.»

Dr. med. Armin Droll, Chefarzt Innere Medizin, und Monika Hartmeier, diplomierte Pflegefachfrau HF

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Patienten

«Ich esse wie früher, werde aber schneller satt» Seit ihrer Schwangerschaft hatte die junge Baselbieterin Kerstin Pelladoni zugenommen, bis es ihr schliesslich zu viel wurde. Dank einer Magenbypass-Operation verschwanden die überflüssigen Pfunde. Violett gefärbtes Haar, eine violett-schwarze Brille, Piercings und diverse Tattoos: Kerstin Pelladonis Outfit passt zu ihrem fröhlichen Naturell, das herzhafte Lachen der 29-jährigen Reinacherin erinnert an ein junges Mädchen. Die gelernte Hauswirtschaftsmitarbeiterin, Mutter einer sechsjährigen Tochter, scheint mit sich und der Welt zufrieden zu sein. Das war noch vor einem Jahr ganz anders. Mit Beginn der Schwangerschaft hatte Kerstin Pelladoni gegen Übergewicht gekämpft – erfolglos. Zwischen 130 und 140 Kilogramm brachte die 1,60 Meter grosse Frau am Schluss auf die Waage. Ein mehrfach aufgetretener Bandscheibenvorfall musste chirurgisch korrigiert werden. «Fitness, zahlreiche Diäten, halbe Portionen: Alles habe ich versucht, nichts hat genützt.»

Der Leidensdruck wurde zu stark «Ich habe mir immer eingeredet, es gehe mir trotzdem gut», erinnert sie sich. «Genervt hat mich nur, dass ich keine passenden Kleider finden konnte.» Aber irgendwann sei der Leidensdruck zu gross geworden. Kerstin Pelladoni beschloss, die überschüssigen Kilos endlich loszuwerden. Ein einst übergewichtiger Freund, der im Spital Dornach durch das Einsetzen eines Magenschlauchs Normalgewicht erlangt hatte, ermunterte sie zu einem Gespräch mit PD Dr. med. Peter Vogelbach. Der Chirurg empfahl einen Magenbypass. Nach drei Monaten Wartezeit erhielt sie für Anfang 2014 einen Operationstermin. Damals wog sie 108 Kilogramm. Schon vier Tage später war sie wieder zuhause. Die Betreuung während ihres Aufenthalts behält sie in bester Erinnerung. «Man hat sich stets aufmerksam nach meinem Befinden erkundigt, ich würde das sofort wieder machen», bekräftigt sie. Heute bringt sie 83 Kilos auf die Waage.

«Jetzt reicht die Hälfte» Sie hält sich an dieselben Speisen wie früher, benötigt aber geringere Mengen, um sich satt zu fühlen. «Vorher habe ich 300 Gramm Rösti mit allem mühelos alleine verputzt, heute reicht die Hälfte», berichtet sie. Sie geht regelmässig in die Ernährungsberatung und alle drei Monate zum Hausarzt. Welche Veränderung hat ihr am meisten gefallen? Sie lacht nochmals herzhaft und meint: «Jetzt endlich kann ich meiner Tochter beim Fangis mühelos hinterherspringen.» 6

Kerstin Pelladoni

Bariatrische Chirurgie Magenbypass: Ein kleines Stück des Magens wird kurz nach dem Eintritt der Speiseröhre abgetrennt und mit einer Schlinge des Dünndarms verbunden. Weil der Speisebrei im Dünndarm deswegen eine kürzere Strecke zurücklegt, werden weniger Nahrungsbestandteile von Enzymen verdaut. Laparoskopische Schlauchmagenbildung: Dabei wird der Magen in Längsrichtung auf ein Drittel seiner Ausgangsgrösse verkleinert. Der abgetrennte Magenanteil wird vollständig aus dem Bauchraum entfernt. Weil deutlich geringere Kalorienmengen aufgenommen werden können, tritt eine Gewichtsabnahme ein.


HNO

Umfassende Betreuung aus einer Hand Die Zusammenarbeit mit Belegärzten eröffnet die Perspektive, die Hals-Nasen-Ohrenmedizin (HNO) am Spital Dornach zu stärken. Drei Fachärzte erläutern die Vorteile dieses Modells, Grundlage für ein enges Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient. Als HNO-Facharzt ist PD Dr. med. Nicolas Schmuziger seit 1993 im Spital. Auch die Hals- und Gesichtschirurgie zählen zu den Spezialgebieten Schmuzigers, der in Reinach BL seine eigene Praxis betreibt. In Graubünden gross geworden, wirkt er seit 2012 als HNO-Belegarzt am Spital Dornach, wo er für seine Operationen eine moderne Einrichtung vorfindet. Nicht nur Erwachsene, auch Kinder ab drei Jahren werden dort behandelt. Die HNO-Belegärzte zeichnen sich in ihrem Fachbereich durch ein breites Operationsspektrum aus. Bei komplizierten Eingriffen in den Nasennebenhöhlen beispielsweise setzen sie ein Navigationssystem ein und verwenden mikroinvasive Techniken. Eingriffe an Schilddrüse und grossen Speicheldrüsen werden mit einem Nervenmonitoring vorgenommen. Darüber hinaus führen sie plastische Eingriffe an Nase und Ohren aus, hierzu zählen etwa Ohranlegeplastiken.

Auch für kleinere Spitäler attraktiv Neben den operativen Eingriffen, die er montags vornimmt, kümmert sich Nicolas Schmuziger auch um die Konsilien im Hals- Nasenund Ohren-Fachgebiet. «Die Patienten nehmen diese Angebote dankbar an, man kennt sich häufig bereits, und das betrachte ich als gute Grundlage für eine umfassende Betreuung», bekräftigt er.

Von links: Dr. med. Bela Molnar, PD Dr. med. Nicolas Schmuziger und Christian Lehmann

Nicolas Schmuziger ist davon überzeugt, dass die HNO-Belegärzte entscheidend zur Stärkung der von Dr. med. Walter Herwig im Jahre 1984 begründeten HNO-Heilkunde am Spital Dornach beitragen können. Dieses Gebiet sei auch für kleinere Spitäler attraktiv, da die Nachbehandlung von HNO-Patienten in der Regel «relativ kurz und voraussehbar» ist. Dr. med. Bela Molnar, der von 1991 bis 1999 an der Universitätsklinik für HNO-Krankheiten, Gesichts- und Halschirurgie in Budapest seine Patienten behandelte, ist seit 15 Jahren in der Schweiz auf seinem Gebiet tätig. Er hat im Februar 2014 in Muttenz und Liestal BL seine eigene Praxis gegründet. Mittlerweile gehört auch Bela Molnar zu den HNO-Belegärzten am Spital Dornach, er operiert dienstags. Seine Praxispatienten reagierten darauf positiv, «denn die Qualität der Eingriffe und Nachbehandlung an einem Ort und durch denselben Arzt wirkt stark vertrauensbildend», meint er.

Die vertraute Arbeit weiterführen

Optimale Infrastruktur für Hals-Nasen-Ohren-Operationen

Dem kann Christian Lehmann nur zustimmen. Der aus dem Rheinland stammende Mediziner hat seine Arbeit als HNO-Belegarzt am Spital Dornach in diesem Herbst aufgenommen. Er betreibt eine Praxis in Arlesheim BL und war zuvor in Deutschland zwei Jahrzehnte lang in klinischen Operationszentren tätig. «Ich freue mich sehr, dass ich als weiterer Belegarzt diese Arbeit in einer sehr freundlichen und menschlichen Atmosphäre weiterführen kann», sagt er. 7



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