Stadtmagazin St.Gallen August 2011

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CHF 3.– Nr. 1, August 2011

St.Gallen aktuell

Autobremser geben Vollgas 12

Kopf des Monats: Kurt Weigelt Der St.Galler will für die FDP in den Nationalrat. 6

Markus Comba 35’000 Werke bietet der Antiquar an der Magnihalden 3 feil. 21

Turnhalle Riethüsli Taten statt Worte – das will die ­Bevölkerung von der Politik. 19

Aus der Stadtgeschichte Der Marktplatz in alten Ansichten und Beschreibungen. 38

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Vorwort

St.Gallen aktuell Liebe St.Gallerinnen und St.Galler In Ihren Händen halten Sie die erste Ausgabe unseres un­ab­hängigen „Stadtmagazins“, das künftig monatlich er­scheint und in einer Auf­lage von über 30’000 Exemplaren in die Haushalte von St.Gallen, Gaiserwald, Mörschwil, Wittenbach/Kronbühl und Teufen/Niederteufen/ Lustmühle verteilt wird. Wir möchten Ihnen mit dem Stadtmagazin zeigen, was in der Stadt läuft und welche – manchmal verborgenen – Perlen es zu entdecken gibt. In unserer Rubrik „St.Gal­ler Spitzen“ finden Sie etwa St.Galler Unternehmen, die „schon immer“ hier waren oder etwas ganz Besonderes anbieten. Darüber hinaus wollen wir mit dem Stadtmagazin einen Beitrag dazu leisten, unsere schöne Stadt lebendig und anziehend zu halten – für Einwohner genauso wie für Pendler, Gäste und Touristen. Als bürgerliche Stimme, die sich denen verpflichtet fühlt, die in St.Gallen Mehrwert schaffen – dem Gewerbe und der Wirtschaft –, versuchen wir, negative Entwicklungen zu bremsen oder zumindest aufzuzeigen. Aktuell etwa das Bemühen gewisser Kreise, St.Gallen durch den Raub von Parkraum den Todesstoss als attraktives Shopping-,

Kultur- und Ausgehziel, aber auch als Arbeits- und Lebensraum zu versetzen. Solcherart Politisches finden Sie bei uns in der Rubrik „Brennpunkt“. Was Sie im Stadtmagazin auch immer finden werden, ist der „Kopf des Monats“. Hier stellen wir Ihnen einen St.Galler, eine St.Gallerin vor, die sich besonders um die Stadt verdient gemacht hat, spezielle Aufgaben wahrnimmt oder im Fokus des öffentlichen Interesses steht. Wir starten mit Kurt Weigelt, der für die FDP für den Nationalrat kandidiert und dort für St.Gallen und die Ostschweiz mit Sicherheit viel erreichen könnte. In einem Stadtmagazin darf nach unserer Überzeugung auch ein Blick zurück nicht fehlen: Wie war das eigentlich früher? Wie sah unsere Stadt vor 200 Jahren aus? „Aus der Stadtgeschichte“ zeigt Ihnen ein St.Gallen, wie es nicht mehr steht. Und last, but not least finden Sie eine Übersicht mit aktuellen Veranstaltungen in der „Agenda“ am Schluss unseres Magazin. Und falls Sie Themenvorschläge oder Beiträge zu unserem Magazin haben – zögern Sie nicht, uns zu schreiben (stadtmagazin@ metrocomm.ch). Wir freuen uns auf Ihr Feedback und wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.

Impressum

Verleger: Natal Schnetzer Herausgeberin und Verlag: MetroComm AG Zürcherstrasse 170 9014 St.Gallen Tel. 071 272 80 50 Fax 071 272 80 51 stadtmagazin@metrocomm.ch www.metrocomm.ch Chefredaktor: Stephan Ziegler, Dr. phil. I Fotografie: Bodo Rüedi Autoren in dieser Ausgabe: Sandro Schreiber, Thomas Veser, Richard Ammann, Ernst Ziegler, Roger Tinner, Peter Boppart, Mélanie Knüsel-Rietmann, Ronald Decker, Leberecht Schild-Bürger, Hermeneus, Stephan Ziegler Anzeigenleitung: Walter Böni Layoutkonzept: Sandra Giger Administration: Daniela Ritz Auflage: 36’000 Exemplare (32’500 Ex. an Haushalte in St.Gallen, Gaiserwald, Mörsch­wil, Kronbühl/Wittenbach und Teufen/Niederteufen/Lustmühle, 3500 Ex. als Auflage in Geschäften, Restaurants und Hotels). Erscheinungsweise: Zehnmal jährlich jeweils Ende Monat mit Doppelnummern Juni/Juli sowie November/Dezember. Presenting Partner:

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Stephan Ziegler, Chefredaktor

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. August 2011

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Inhalt

Inhaltsverzeichnis Vorwort

Stadtleben

St.Gallen aktuell

03

Kopf des Monats

Getestet: Das Restaurant Kastanienhof 27 Zu Besuch im Ronald-McDonald-Haus 28

Kurt Weigelt, Direktor der Industrieund Handelskammer St.Gallen-Appenzell (IHK) 06

Kolumne

Brennpunkt

Marktplatz

Autobremser geben Vollgas

31

12

Wir stellen vor: St.Galler Geschäfte und Institutionen 32

14

Kunst und Kultur

Kommentar Totengräber des Stadtlebens

Solitüde: Schnäderfrässiger Amtsschimmel

James Dean der Kunst: Blinky Palermo 33 StGall: Heiss begehrtes Teufelszeug 34

Brennpunkt Städtevergleich: St.Gallen im grünen, Winterthur im roten Bereich

15

Kolumne Pendlers Stadtsicht: Provinz ist überall 17

Aus der Stadtgeschichte Der Marktplatz in alten Ansichten

38

Typisch St.Gallen Aus dem Idiotikon: „Gof“ oder „Goof“ 43

Carte Blanche Turnhalle Riethüsli: Licht am Horizont

19

Die Seite der WISG Projekt „Triebwerk“ gibt Gegensteuer

St.Galler Spitzen Markus Comba, Antiquar: Gigantische Bibliothek Front Group GmbH, Fussballdienstleister: Brot und Spiele

44

Pro Stadt aktuell 21 24

Seit einem halben Jahrhundert für St.Gallen da

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Agenda Das läuft im September

46

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„ Wenn wir etwas für die Ostschweiz erreichen wollen, müssen wir das in Bern tun; dort werden die Weichen gestellt.“

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Kopf des Monats

„Ich stehe nicht für Symbolpolitik zur Verfügung“ Kurt Weigelt (*1955) ist seit drei Jahren Direktor der Industrie- und Handels­kammer St.Gallen-Appenzell. Jetzt möchte der Stadt-St. Galler, dessen Frau Regula die Papeterie zum Schiff führt, für die FDP in den Nationalrat. Stephan Ziegler hat dem „Kopf des Monats“ auf den Zahn gefühlt.

Kurt Weigelt, um das Interview mit Ihnen am Sitz der IHK an der Gallusstrasse führen zu können, musste ich mein Auto ins EinsteinParking stellen, weil die öffentlichen Parkplätze rund um den Gallusplatz aufgehoben wurden. Fluch oder Segen für die Stadt? Insgesamt darf ich festhalten, dass sich die Parkplatzsituation in der Stadt seit der Ära Christen/Ziltener in den 1990er Jahren gebessert hat. Mit den neuen Parkhäusern Einstein und Manor sowie der Erweiterung der Brühltorgarage hat sich die Situation entspannt. Allerdings braucht es nicht nur an der Peripherie der Altstadt Parkplätze, sondern auch mitten in der Stadt für diejenigen, die rasch etwas erledigen müssen. Wenn Sie am Samstagnachmittag zum Lädelen in die Stadt fahren, macht es Ihnen nichts aus, ein paar Schritte zu Fuss zum Shoppen zu gehen. Wenn Sie aber am Dienstagmorgen schnell bei Ihrer Bank etwas erledigen müssen, möchten Sie auch direkt dort parken können. Ich setze mich deshalb dafür ein, dass die Parkplätze auf dem Marktplatz und in der nördlichen Altstadt nur aufgehoben werden, wenn als Ersatz die Parkgarage Schibenertor gebaut wird. Sie sind seit drei Jahren Direktor der IHK St.Gallen-Appenzell, waren vorher 20 Jahre lang Unternehmer und „nebenbei“ noch rund zehn Jahre Geschäftsführer von Pro Stadt. Jetzt wollen Sie in die Politik, indem Sie sich als Nationalratskandidat auf der FDP-Liste aufstellen liessen. Als Stadt-St. Galler sähe ich Sie als bürgerlichen Politiker lieber im hiesigen Stadtrat als im fernen Bern. Während meiner Tätigkeit für die IHK habe ich eines ganz klar gesehen: Die wirtschafts-

politischen Entscheide werden in Bern gefällt. Wenn wir etwas für die Ostschweiz erreichen wollen, müssen wir das in Bern tun; dort werden die Weichen gestellt. Als Nationalrat kann ich die Anliegen der Ostschweiz in Bern vertreten. Darum sehe ich mich im Nationalrat am richtigen Platz. Der Stadtrat wäre nichts für mich, weil ich es als Unternehmer gewohnt bin, selbstständig zu handeln und zu entscheiden. Mir liegt eine komplexe Verwaltungseinheit nicht, darum wäre ich der falsche Mann in einer Exekutive. Trotzdem sähe man gerne einen weiteren Unternehmer im Stadtrat. Sie dürfen nicht ausser Acht lassen, dass ein Unternehmer in einer Exekutive nicht gleich funktionieren kann wie in einer Firma. Wenn Sie jeden Entscheid von 37 Kommissionen besprechen und absegnen lassen müssen, kann Ihr Unternehmertum ganz schnell ausgebremst werden. Mein Entscheid, als Jurist ein kleines Unternehmen, die Papeterie zum Schiff, zusammen mit meiner Frau zu übernehmen, war ein bewusster Entscheid für die Kleinheit und Übersichtlichkeit. Grosse bürokratische Organisationen entsprechen mir einfach nicht. Wie und wann haben Sie sich zur Kandidatur entschlossen? Ich habe der FDP gesagt, dass ich gerne kandidieren würde, nachdem wir im IHK-Vorstand diese Möglichkeit diskutiert haben. Die IHK übernimmt ja in der Ostschweiz pointiert den Standpunkt der Wirtschaft, den die Parteien heute nur noch beschränkt einnehmen können, weil die Sekretariate unterdotiert sind und die Fachkompetenz gar nicht in dem geforderten Mass vorhanden sein kann. Wir stehen hin und übernehmen diese Stellung, beziehen vor Abstimmungen und Wahlen klare Positionen und versuchen, Themen zu besetzen. Um das zu unterstreichen, haben wir entschieden, dass es notwendig ist, auch bei den eidgenössischen Wahlen Farbe zu bekennen und sich für die Wirtschaft zu exponieren. Und ich mache das gerne; es stimmt für mich, es ist der richtige Zeitpunkt und entspricht auch meiner Aufgabe in der IHK. Dazu kommt, dass – egal, ob ich gewählt werde oder nicht – dieser Wahlkampf der IHK etwas bringt: Man sieht, dass wir uns engagieren und exponieren.

Sie können also nur gewinnen. Wenn Sie so wollen, ja. Entscheidend ist doch, dass man nicht nur immer sagen kann, was die Politik anders machen sollte, sondern dass man sich auch hinstellt und sagt, ich bin bereit, selber Verantwortung zu übernehmen. Das ist eine Frage der Glaubwürdigkeit. Es „sollen“ nicht immer nur die Anderen „etwas machen“, sondern wir wollen selbst aktiv mitgestalten. Es ist mir wirklich ein grosses persönliches Anliegen, mich in Bern für die Ostschweiz einzusetzen. Sehen Sie, der Bund hat drei Grossregionen in seinem neuen Raumkonzept definiert – Zürich, Basel und die Région lemanique. Wenn dies das offizielle Bild der Schweiz wird, haben wir in der Ostschweiz definitiv verloren. Arbeitsplätze und Verkehrsanbindungen dürfen nicht zum Privileg dieser Grossregionen werden. Dagegen müssen wir uns zur Wehr setzen. Meine Mission ist, mich mit diesen Fragen in den Dienst der Ostschweiz zu stellen. Haben Sie keine Angst, in langwierigen politischen Prozessen aufgerieben zu werden? Das wird nicht einfach, da haben Sie recht. Unterschiedliche Systeme haben aber unterschiedliche Spielregeln. Wenn Sie in eine politische Institution eingebunden sind, wissen Sie von vornherein, dass sie anders funktioniert als ein privates Unternehmen. Ich weiss also, was auf mich zukommt, und bin darauf vorbereitet. Natürlich sind die politischen Mechanismen manchmal zum Verzweifeln; ich bin aber soweit gefestigt mit meinem Erfahrungsrucksack, dass ich das als spannende Herausforderung sehen kann. Als Lebensmodell, beginnend in jungen Jahren, hätte ich das allerdings nicht gewollt. Die damit verbundenen zeitlichen Verpflichtungen wären mit der Familie und dem eigenen Unternehmen kaum vereinbar gewesen. Heute sieht dies anders aus – Firma und Kinder sind erwachsen geworden. Ist die heutige „Pelli-FDP“ überhaupt noch Ihre politische Heimat? Die FDP, der Sie mit 19 Jahren beigetreten sind, ist doch nicht mehr dieselbe. Früher stand sie klar für „mehr Freiheit, weniger Staat“ ein, heute mangelt es ihr an Profil. Die FDP der 1970er Jahre, wie Sie sie idealisieren, war nicht „besser“ als die heutige. Die FDP war schon immer stark geprägt durch Exekutivmitglieder. Und die Staatskritik, die Sie sich wünschen, fand auch früher 7


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Kopf des Monats

Bewirtschaftung von negativen Emotionen auf Dauer keine Nachhaltigkeit hat und keinen Gewinn für die Schweiz bietet. Die Chancen, dass die FDP einen zweiten Sitz zurückerobert, sind also intakt. Mein Ziel ist, diesen Sitz zu erobern. Aber das hängt auch von der momentanen politischen Grosslage ab – nach Fukushima besetzen morgen vielleicht wieder andere Schlagzeilen die Politik und die Wähler. Daran will ich meine Politik aber nicht ausrichten und meine Fahne in den aktuellen Wind hängen. Ich stehe nicht für Symbolpolitik zur Verfügung; ich bin Interessenvertreter der Ostschweizer Wirtschaft mit ihren vielen kleineren und mittleren Unternehmen.

mit Rücksicht auf die eigenen Regierungsmitglieder nur beschränkt statt. Ein Beispiel: In den 1980er Jahren sind Karl Güntzel und ich praktisch alleine gegen das „Bienenhüsli“ angetreten. Denn wenn man damals irgendetwas an der Sicherheit oder Sauberkeit der Stadt kritisierte, war es immer auch Kritik an den eigenen Stadträten. Also hat man diese Themen anderen Parteien überlassen. So gesehen, war tatsächlich die FDP nie besonders staatskritisch, sondern vielmehr staatstragend. Von der Grundhaltung her war und ist mir die FDP aber immer noch am nächsten. Das heisst aber nicht, dass es nichts zu verbessern gibt. Ich wünschte mir, dass die FDP ein klares Programm definiert und das durchzieht; auch auf die Gefahr hin, ein paar Mitglieder zu verlieren. Kurt Weigelt: „Pendler sind keine Feinde“ Mit einem klareren Profil würde sie sicher auch wieder Wähler gewinnen, die etwa zur SVP oder zu den Grünliberalen übergelaufen sind. Ja. Heute dümpelt die FDP bei 17 oder 18 Prozent Wähleranteil. Warum? Man hat den Schritt noch nicht gemacht weg von der Vorstellung, man müsse alle Bürger irgendwie ansprechen. Wir sind eine Nischenpartei in einem Vielparteiensystem, die ein bestimmtes Segment der Bevölkerung abdeckt. Dieses müssen wir belegen und die Leute dort abohlen. Dieser Prozess läuft – Kernthemen und Positionen werden nun klar definiert, aber das ist ein langwieriger Prozess. Etwas spät: Die SVP macht es schon lange vor, wie man durch klare Botschaften Menschen motiviert. Diesbezüglich hat es die SVP eindeutig einfacher. Im Gegensatz zu den traditionellen Parteien funktionierte sie von Anfang an mit einer nationalen Struktur. Zudem trägt sie nur sehr beschränkt Regierungsverantwortung. Und, es ist ja klar, dass Leute, die vom Staat etwas wollen – Geld zum Beispiel, wie die Bauern – viel einfacher zu mobilisieren sind als die Leute, die ich als Wirtschaftsvertreter vertrete, die vom Staat eigentlich gar nichts wollen, ausser in Ruhe gelassen zu werden. Da haben wir es schwieriger, weil diejenigen, die sich von der Politik einen konkreten Nutzen in Rappen und Franken versprechen, einfacher zu motivieren sind. Eine Einthemenpartei kann naturgegeben viel einfacher und einheitlicher kommunizieren als eine Mehrthemenpartei wie die FDP.

Zurück zu Ihrer Nationalratskandidatur: Was versprechen Sie Ihren Wählern? Das inhaltliche Programm, das ich vertrete, entspricht der IHK-Wahlcharta 2011*. Meine politische Strategie zielt darauf ab, diejenigen Themen zu bearbeiten, die auf lange Frist für den Wirtschaftsstandort Schweiz entscheiden sind. Ich bin nicht bereit, aufgrund von kurzfristigen Analysen oder der Bewirtschaftung von Emotionen etwas ad hoc zu vertreten. Ich trete an, um die Voraussetzungen für die Wirtschaft zu verbessern, und werde nicht auf irgendwelche Randgruppen losgehen um des blossen politischen Effektes willen – und ich möchte nicht zum schaumschlagenden Schlagzeilenlieferanten für die Sonntagspresse werden. Das entspricht nicht meiner Person, nicht meinem Auftrag und auch nicht dem, was der Wirtschaft und der Ostschweiz dient.

„Ich wünschte mir, dass die FDP ein klares Programm definiert und das durchzieht.“

Einfacher ist es, mit Feindbildern zu operieren: Der Ausländer. Die Atomkraft. Das Auto. Der Arbeitgeber. Ihre politische Konkurrenz hat es da leichter. Das ist sicher so. Ich möchte aber von der Sache her und für die Sache politisieren. Unsere politische Konkurrenz in der Ostschweiz macht mir keine Angst; die Menschen erkennen sehr wohl, dass die

Die Ostschweiz würde von Ihrer Wahl profitieren, das ist unbestritten. Was hätte die Stadt St.Gallen davon? Eine starke Region braucht ein starkes Zentrum. Das ist St.Gallen. Ich bin ein Stadtmensch und bringe den urbanen Anspruch auch nach Bern. Dass die urbane Ostschweiz in Bern vertreten ist, ist überaus wichtig. Mit Walter Müller haben wir einen guten Vertreter der ländlichen FDP in Bern; mit mir könnten wir noch den städtischen Touch einbringen. Sie waren ein Jahrzehnt Geschäftsführer von Pro Stadt. Wie haben sich die Stadt-St.Galler Probleme verändert? Die Qualität einer Stadt ist die Begegnungsqualität – auf engem Raum möglichst viele Nutzungen möglich zu machen. Die Vielfalt ist entscheidend. Das ist urbane Qualität. In den 1990er Jahren versuchte man, das Land in die Stadt zu bringen, um die Qualität der Stadt zu heben: Autos raus, Komposthaufen rein – eine Verdorfung der Stadt. Das war damals die dominierende Grundhaltung. Da sind wir heute wesentlich besser dran, einerseits dank anderer politischer Entscheidungsträger, andererseits deshalb, weil heute ganz andere Leute in die Stadt ziehen – es ist wieder hip, in der Stadt zu leben. Das ist ein echter Fortschritt. Ende der 1990er Jahre musste ich mir überlegen, ob es Sinn macht, in unser Ladengeschäft zu investieren, weil die Stadt in einem Abwärtstrend war. Heute zeigt die Kurve wieder nach oben. Trotzdem gibt es Menschen, für die Pendler des Teufels sind, besonders wenn sie mit dem Auto unterwegs sind. Die Stadt funktioniert nur in Zusammenarbeit mit der Region. Sie braucht ihr Einzugs9


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Kopf des Monats

gebiet – für Einkaufen, Feste, Sport, Kultur … Pendler sind keine Feinde. Wir müssen doch froh sein, wenn Leute aus der Umgebung in die Stadt kommen. In einer Stadt leben naturgemäss viele Menschen, die in staatsnahen Betrieben arbeiten – bei der Verwaltung, im Spital, bei der Polizei. Diese Arbeitsplätze werden auch von den Menschen der Region finanziert. Also können wir diese bei uns nur willkommen heissen. St.Gallen war eine A-Stadt. Es lag u. a. an der Bausubstanz, an den älteren und günstigeren Quartieren, dass Ältere, Ausländer, Abhängige und Arbeitslose in die Stadt gezo-

gen sind. Und an der Anonymität, die eine Stadt bietet. Ist das heute nicht mehr so? Dieses Problem haben oder hatten alle Städte. Das hat sich geändert. Der Mega­ trend heisst „zurück in die Stadt“, zurück aus dem Speckgürtel ins Zentrum. In den 1990er Jahren hiess es „Wer es sich leisten kann, zieht aufs Land“. Heute ist es umgekehrt. Dafür braucht es auch die Bereitschaft der Stadt, diesen Leuten etwas zu bieten und sie als Chancen zu begreifen. Ich persönlich freue mich, dass immer mehr Menschen in der Stadt leben und/oder arbeiten.

* Die Wertebausteine der IHK-Charta

Selbstbestimmung und Selbstverantwortung Für die IHK beruht die Freiheit des Einzelnen auf einem dezentralen, der Vielfalt und der Subsidiarität verpflichteten politischen System. Die Erfüllung öffentlicher Aufgaben sieht der Wirtschaftsverband wo immer möglich von den kleinsten gesellschaftlichen und politischen Einheiten wahrgenommen. Föderalismus, direkte Demokratie und Unabhängigkeit machen das Wesen der Schweiz aus. Jede Selbstbestimmung bedingt eine dem Wettbewerb verpflichtete wirtschaftliche Ordnung. Die IHK setzt sich dafür ein, dass Überregulierungen, bürokratische Hürden und staatlich bedingte Wettbewerbsverzerrungen abgebaut werden. Ein wesentliches Element des Wettbewerbsprinzips sind offene Grenzen für Güter und Dienstleistungen. Das Verhältnis der Schweiz zu Drittstaaten und Staatengemeinschaften muss dem gegenseitigen Ausgleich verpflichtet sein. Weiter ist der bilaterale Weg mit der Europäischen Union fortzuführen und die globale Orientierung durch den beschleunigten Abschluss von Freihandelsverträgen auszubauen. Das Steuer- und Abgabesystem Leistung muss sich lohnen. Der Steuerzahler weiss selbst, wie sein Geld am effektivsten verwendet wird. Die Fiskalquote ist über eine konsequente

Ausgabenpolitik bei Bund, Kantonen und Gemeinden zu reduzieren. Der Weg dazu führt über die Konzentration der Staatstätigkeit auf Kernaufgaben. Ein gesunder Steuerwettbewerb garantiert den sorgfältigen Umgang mit öffentlichen Geldern. Steuerabkommen mit dem Ausland müssen die finanzielle Privatheit wahren. Ein automatischer Informationsaustausch in Steuerangelegenheiten mit Drittstaaten verletzt das Recht auf Privatsphäre. Der Sozialstaat Leistungsversprechen des Staates sind an ihrer langfristigen Wirkung und der damit verbundenen impliziten Staatsverschuldung zu messen. Der Weg zur Sanierung der einzelnen Sozialwerke führt über die Beseitigung von Fehlanreizen und Korrekturen auf der Leistungsseite. Um die unkontrollierte Verschuldung der Sozialwerke zu stoppen, ist die am ordentlichen Haushalt bereits bewährte Schuldenbremse mit einer Nachhaltigkeitsregel auf die Sozialversicherungen zu übertragen. Weiteren Eingriffen in den freien Arbeitsmarkt ist ein Riegel zu schieben. Eine zeitgemässe Infrastruktur Der Bereitstellung und Instandhaltung der nötigen Infrastruktur zur Bewältigung des zunehmenden Verkehrsvolumens ist von zentraler Bedeutung. Die damit verbundenen Investitionen sind durch die Benutzer

und nicht über Steuern und Abgaben zu finanzieren. Zu den grundlegenden Bedingungen einer zukunftsorientierten Entwicklung gehört der sorgfältige Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Umweltpolitische Massnahmen dürfen jedoch keine Wettbewerbsnachteile für die Schweizer Wirtschaft nach sich ziehen. Angestrebt wird ein ausgewiesener Energiemix. Dieser setzt auch auf die Kernkraft, um die drohende Energielücke in der Schweiz zeitgerecht und CO2relevant zu schliessen. Die Nutzung der Wasserkraft ist zu erhöhen. Der über die letzten Jahre zugunsten von Transferleistungen abgebauten Wahrnehmung der Kernaufgaben im Bereich der inneren und äusseren Sicherheit ist deutlich höhere Priorität einzuräumen. Das Bildungssystem Unser Bildungssystem soll nicht nivellieren, sondern Leistung belohnen. Dank seiner engen Bindung an die Wirtschaft ist das duale Ausbildungssystem ein Erfolgsmodell. Neue staatliche Regelungskompetenzen für die Weiterausbildung sind nicht notwendig. Private Bildungsinstitutionen sind eine wichtige und gleichwertig zu behandelnde Ergänzung zu staatlich kontrollierten Ausbildungsangeboten.

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Brennpunkt

Autobremser geben Vollgas Der Umbau des Strassenverkehrs zulasten der Autofahrer geht in St.Gallen munter voran. Parkplätze werden systematisch abgebaut; Verkehrsbehinderungen reduzieren die Kapazität des Strassensystems. Finanziert werden diese Schikanen zu einem guten Teil mit Mitteln, die man den Automobilisten aus der Tasche zieht. TEXT: Sandro Schreiber

Stadtrat Erich Ziltener, der heute im Kanton Graubünden heimisch ist und seinem Hobby, der Malerei, frönt, hatte immerhin sein erklärtes Ziel, die Stadt „von Autofahrern zu befreien“, noch unverblümt deklariert.

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„Wenn der Stadtrat den Mut verliert und die Parkgarage Schibenertor aus seiner Planung streicht, wird dieses Projekt auch nicht realisiert“, sagt Kurt Weigelt, Direktor der Industrie- und Handelskammer St.Gallen-Appenzell, gegenüber dem Stadtmagazin. Das Problem: Den Bürgern wurde vorgegaukelt, dass die bereits geschehene Aufhebung von Parkplätzen in der nördlichen Altstadt gar keine so schlimme Sache sei, würden doch die in der Stadt immer mehr verfemten Autofahrer mit einem Ersatz, nämlich der Parkgarage Schibenertor, „belohnt“. Jetzt hat sich diese Argumentation verflüchtigt. Im Gegenteil: Alles deutet darauf hin, dass weitere 50 Parkplätze hopsgehen. Die SP ist „klar gegen einen Parkplatzersatz“. Und die gesamte Linke feiert ihren Sieg über die lästigen Autofahrer. Vielleicht ist aber es für einen Umtrunk im „Schwarzen Engel“ noch zu früh. Denn jetzt formiert sich massiver Widerstand von bürgerlicher Seite. Mit offenem Visier Blenden wir kurz zurück: Stadtrat Erich Ziltener, der heute im Kanton Graubünden heimisch ist und seinem Hobby, der Malerei, frönt, hat immerhin sein erklärtes Ziel, die Stadt „von Autofahrern zu befreien“, noch unverblümt deklariert. Da hat wenigstens einer noch mit offenem Visier gegen die Autofahrer gekämpft. Auch Franz Eberhard, Gatte der gleichnamigen Stadträtin, der von der in der Versenkung gelandeten Ursula Koch nach Zürich geholt wurde, um als Direktor des Amtes für Städtebau in Zürich zu fungieren, erklärte als seinerzeitiger Stadtbaumeister von St.Gallen, man werde

Mittel für Massnahmen zur Förderung des öV berappen vor allem die Autofahrer.

damit ist das Projekt Parkgarage Schibenertor gestorben“, frohlockt die Juso-Aktivistin Monika Simmler. „Nein“, sagt Elmar Jud, Verwaltungsratspräsident der City-Parking AG und Präsident von Gewerbe Stadt St.Gallen. „Wir werden auch die Aufhebung von 50 oberirdischen Parkplätzen nicht akzeptieren, weshalb das Projekt nur vorläufig auf Eis gelegt ist.“ Und Rossi doppelt nach: „Wir werden uns einer Aufhebung der Parkplätze in der nördlichen Altstadt mit allen Mitteln widersetzen.“

„Strassenräume zu Stadträumen“ machen – nochmals O-Ton. Die 20-KilometerBeschränkung im Klosterviertel ist ein gutes Beispiel dafür. Fussgänger könnten dort zu jeder Tageszeit flanieren und sind – meistens – fast mausebeinallein. „Von Begegnung keine Spur“, mokiert sich Luigi Rossi vom TCS gegenüber dem Stadtmagazin.

Autofahrer bezahlen Zeche Der Widerstand ist gut begründet, denn: Mittel für Massnahmen zur Förderung des öV – das gilt für den Bau von Velofahrstreifen, von Schikanen wie auch für die Zupflästerung von aufgehobenen Parkplätzen – berappen vor allem die Autofahrer. In der Stadt St.Gallen gibt es derzeit etwa 40’000 Autos, im Wahlkreis St.Gallen 71’000. Das Volumen der Motorfahrzeugsteuern dürfte über 4 Mio. Fr. einspielen. Nicht zu reden vom Obolus, den Autofahrer via Benzinpreise entrichten. Die Stadt wiederum verwendet diese Gelder nicht etwa prioritär für eine Verflüssigung des Durchgangsverkehrs – „im Gegenteil“, sagt Rossi. Angesagt sind die Durchmesserlinie, ein weiterer Parkplatzabbau und neuerdings auch noch die Abschaffung der Haltebuchten für Busse.

Doch zurück zum st.gallischen Autoalltag nach dem Verdikt der Stimmbürger zur Neugestaltung des Marktplatzes. „Das Volk hat der Autolobby eine klare Absage erteilt,

Für Autofahrer sei das kein Nachteil, stellt der Stadtrat in seiner Antwort an FDPGemeinderat Felix Keller fest, der sich nach den Folgen für den privaten Verkehr

„Wir werden auch die Aufhebung von 50 oberirdischen Parkplätzen nicht akzeptieren.“

erkundigt hatte. Für Hans Richle, Präsident des kantonalen Gewerbeverbandes, der sich ebenfalls gegen die Aufhebung der Haltebuchten wehrt, ist die Antwort des Stadtrates „eine Milchbüechli-Rechnung: Wenn der Bus mitten in der Fahrbahn hält, um Gäste aus- und einsteigen zu lassen, stauen sich die Autos hinter ihm.“ Uns liegen Angaben vor, dass beim kürzlichen Brand im Osten der Stadt wegen dieses Versuches nicht einmal mehr die Feuerwehr passieren konnte … Und wer von der Stadt eine Antwort auf detaillierte Fragen zur Aufteilung der Gelder wünscht, die durch die Autofahrer in die Stadtkasse gespült werden, weil längst klar ist, dass diese vor allem zuungunsten des privaten Verkehrs eingesetzt werden, bekommt folgende Antwort: „Ihre Angaben genügen nicht, um einen aussagekräftigen Bescheid zu geben.“ Als ob es nicht möglich wäre, diese Finanzströme zu entflechten! Erweitern statt beschränken Warum investiert man Mittel, welche den Autofahrern aus der Tasche gezogen werden, nicht auch in Kapazitätserweiterungen für die Stadtautobahn? So könnte – beispielsweise – die Strecke Zürcher­ strasse/Oberer Graben/Rorschacherstrasse ausgebaut werden wie anno 1987 vor der Eröffnung der Stadtautobahn. Auch liesse sich das städtische Strassennetz über neue Anschlüsse Lachen/Teufenerstrasse/ Speicherstrasse/Rorschacherstrasse direkt an eine Spange anschliessen, die sowohl den Durchgangsverkehr entlasten wie die Verkehrsflüssigkeit erhöhen würde. Sie 13


Brennpunkt

verliefe unterirdisch und wäre ökologisch erst noch sinnvoll. Dafür haben sich bürgerliche Parteien und die IHK eingesetzt. Bisher ohne Erfolg. Stattdessen wird Autofahrern die Benützung ihres Fahrzeuges weiter vergällt. Das war auch die Absicht, als die Parkplätze entlang von Quartierstrassen – Beispiele sind etwa die Wildeggstrasse, die Demutstrasse und die Schneebergstrasse – so unsinnig auf der Strasse statt zum Teil auf dem Trottoir eingerichtet wurden, dass es regelmässig Autopulks gibt, obwohl kein vernünftiger Mensch auf die Idee kommt, diese Strassenstücke als Rennstrecken zu benützen. So geht der Umbau unserer Stadt zulasten der Autofahrer munter weiter. „Autofahren ist eine Stopp-and-go Erfahrung, so mögen wir es. Unser Ziel ist die Rückeroberung des öffentlichen Raumes für die Fussgänger“, lässt sich Andy Fellmann, Chef der Zürcher Verkehrsplanung, in der „New York Times“ zitieren. Genau so könnte es auch in St.Gallen tönen.

„Wer parkiert schon im Athletik-Zentrum, wenn er nur eine kurze Besorgung machen will?“

Auch oberirdische Parkplätze brauchts Wichtig sind Parkplätze im Herzen der Stadt für jene, welche sich nur kurz in der Innenstadt aufhalten wollen. Es geht hier wohlverstanden nicht um Shopper und Flanierer, die stundenlang Zeit für Innenstadt-Vergnügen haben. Sepp Huber von Pro Stadt und Kurt Weigelt erinnern an jene, die in der Stadt nicht stundenlang parkieren wollen und auf das Auto angewiesen sind. „Wer parkiert schon im Athletik-Zentrum, wenn er nur eine kurze Besorgung machen will? Da wird immer davon gesprochen, dass St.Gallen eine Zentrumsfunktion hat. Dazu gehören aber auch genügend Parkplätze im Zentrum, und zwar nicht nur unterirdische“, sagt Huber, der nicht verhehlt, dass an Coop-City, dessen Geschäftsführer er ist, die Eliminierung der oberirdischen Parkplätze in der nördlichen Altstadt nicht spurlos vorübergeht. Eine blühende Innenstadt lebt nicht nur von Velofahrern und „ABürgern“ (Alte, Abhängige, Ausländer, Alternative ...), sondern von denen, die finanziell zu ihrer Gedeihlichkeit beitragen. Viele von ihnen wohnen aber nicht in der Stadt, sondern im sogenannten „Speckgürtel“ um die Stadt. Sie bezahlen dort ihre Steuern, arbeiten in der Stadt und kaufen dort ein, würden aber in Anbetracht der zunehmenden Autofeindlichkeit einer unkonventionellen Lösung bestimmt gerne zustimmen: Der Vorschlag stammt vom renommierten Freiburger Professor Reiner Eichenberger: Wer nicht in der Stadt wohnt und seine Steuern ausserhalb der Stadt entrichtet, aber in zunehmendem Mass von Entscheiden tangiert wird, die ihn betreffen, könnte die Steuern splitten und sowohl in der Stadt wie an seinem Wohnort abstimmen. Wetten, dass Plebiszite über das Für und Wider von Parkplätzen ganz anders ausfallen würden?

Totengräber des Stadtlebens Mit Macht wird von links-grüner Seite gegen St.Gallen als Arbeitsund Lebensraum gearbeitet. So torpedieren Verhindererkreise jeglichen Versuch, St.Gallen durch den notwendigen Ausbau des Parkplatzangebots für Arbeiter, Shopper, Kulturgeniesser und Touristen attraktiver zu machen. Mit Verlaub: Wenn jemand lieber Velo fährt als Auto, wenn er sich zu Fuss wohler fühlt als hinter dem Steuer, sei ihm seine Wahl der Fortbewegung herzlich gegönnt. Ebenso darf man aber von den Autogegnern erwarten, dass sie gegenüber Andersdenkenden Toleranz zeigen und ihnen ihre bevorzugte Wahl der Fortbewegungsart überlassen. Kurz: Der Velofahrer soll Velo fahren, der Fussgänger zu Fuss gehen – und der Autofahrer sein Auto benutzen können. Seltsam ist, dass der Kampf der Verkehrsteilnehmer nur von einer Seite ausgeht. Oder haben Sie schon jemals gehört, dass sich Automobilisten gegen Veloparkplätze oder Fussgängerwege gewehrt hätten? Sie sind in dieser Beziehung eine äusserst geduldige Spezies: Ohne Aufzumucken schlucken sie immer weniger Parkmöglichkeiten, immer unverschämtere Bussen, immer höhere Steuern und Abgaben. Die Intoleranz, die von rot-grüner Seite gegenüber den Automobilisten ausgeht, schränkt nicht nur die individuellen Freiheitsrechte der Betroffenen ein, sondern richtet auch volkswirtschaftlichen Schaden an: Je schlechter ein Ort für den Individualverkehr erriechbar ist, desto schlechter geht’s ihm. Wer die Wahl hat, bequem ins Parkhaus eines Einkaufszentrums oder Multiplex­kinos zu fahren oder mühsam in der Innenstadt einen Parkplatz zu suchen, der entscheidet sich schnell für Variante A. Seine Kaufkraft ist damit für die Innenstadt futsch. Und: Der Trend, dass es wieder chic ist, in der Stadt zu wohnen, darf nicht durch Partikularinteressen von Autogegnern gebrochen werden. Die Umkehrbewegung der in den 1990er Jahren erlebten Stadtflucht – damals hiess es: Wer sich’s leisten kann, zieht aufs Land – in den St.Gallen umgebenden Speckgürtel ist für unsere Stadt von grossem Vorteil, kehren damit doch gute Steuerzahler nach St.Gallen zurück, die einerseits für eine Verbesserung der Finanzsituation sorgen, andererseits dafür, dass die Innenstadt belebter und attraktiver wird. Die St.Galler Bevölkerung ist aufgerufen, den Kampf gegen die Automobilisten abzuwehren und sich für ein starkes, auch autofreundliches St.Gallen einzusetzen. Lärmigen Interessengruppen gegen das Wohlergehen der Stadt ist mit Entschiedenheit entgegenzutreten – im persönlichen Engagement, aber auch auf politischer Ebene. Ein erster Schritt dazu ist der Bau der Parkgarage Schibenertor. Ein zweiter Schritt ist die Analyse und Umsetzung, wo überall in der Stadt zusätzlicher Parkraum, auch oberirdischer, geschaffen werden kann. Stephan Ziegler

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Winterthur hat überproportional viele Weg-Pendler, die in Zürich arbeiten.

St.Gallen im grünen, Winterthur im roten Bereich Seit drei Jahren nimmt die Bevölkerungszahl von St.Gallen leicht zu. Das moderate Wachstum erzeugt und bewahrt optimale Standortqualität. In Boomstädten wie Winterthur zeigen sich Schattenseiten der rasanten Zuwanderung. Zunehmend beklagt werden in der Grossstadt Verkehrsprobleme, Dichtestress in überfüllten Zügen und Bussen, Wohnungsknappheit und sich abzeichnender Mangel an Schulraum.

TEXT: Richard Ammann

Die Stadt St.Gallen verzeichnet seit ein paar Jahren ein gesundes, massvolles Wachstum der Bevölkerungszahl. Ende 2010 wurde eine Einwohnerzahl von 72’200 Personen verzeichnet. Umfragen zeigen, dass St.Gallen als attraktiver Wohn- und Arbeitsort wahrgenommen wird. Im Vergleich mit andern Städten ist die Beschäftigungszunahme besonders erwähnenswert. Die privilegierte Lage im Dreiländereck und die gute Erreichbarkeit ohne tägliche Staumeldungen sind Standortqualitäten ersten Ranges. Positiv beurteilt werden ausserdem die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die Nähe zu Kulturinstitutionen und die

Verfügbarkeit von Wohnraum zur Miete. Sprichwörtlich ist schliesslich die naturnahe Umgebung, die Einbettung der Stadt im „grünen Ring“. Qualitatives Wachstum Im Städterating wird St.Gallen immer wieder mit Winterthur, dem nächstgelegenen grossen Zentrum, verglichen. Dabei fällt auf, dass Winterthur seit rund einem Jahrzehnt eine besonders steile Wachstumskurve aufweist. Die Bevölkerungszahl stieg in diesem Zeitraum von 91’000 auf gegen 104’000 Personen an. Winterthur gehört nun zum Klub der Zentren mit über 100’000 Einwohnern und darf sich Grossstadt nennen. St.Gallen legte im fraglichen Zeitraum zwar

Bild: swiss-image.ch

ebenfalls zu, allerdings in einem wesentlich geringeren Umfang. Die politische Zielsetzung der zuständigen Behörden orientierte sich hauptsächlich an qualitativem Wachstum. Weshalb wurde die Stadt Winterthur, die wegen der massiv sinkenden Bedeutung der industriellen Produktion in den siebziger und achtziger Jahren beträchtlich Einwohner verlor, in der neueren Zeit zur Boomtown? Die Gründe sind zum Teil hausgemacht (etwa durch eine entsprechende Wohnbaupolitik), mehrheitlich aber aus der Sogwirkung von Stadt und Kanton Zürich erklärbar, die einen erheblichen Teil der Zuwanderung in die Schweiz ausmacht. Winterthur hat überproportional viele Weg-Pendler, die hauptsächlich in der Hauptstadt und der Agglomeration Zürich arbeiten. Die in den neunziger Jahren in Betrieb genommene S-Bahn mit dem Zürcher Verkehrsverbund beflügelte diese Entwicklung. Riesige Industrieareale wurden umgenutzt, der Dienstleistungssektor erreicht heute denselben Umfang vergleichbarer Städte. Geholfen hat Winterthur gewiss auch der Auf- und Ausbau des Technikums zur Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften mit heute fast 10’000 Studierenden. Der Boom erstreckte sich auch auf 15


Brennpunkt

den kulturellen Bereich. Zu den alteingesessenen Institutionen kam Viktor Giaccobos Casino-Theater hinzu, in dem sich jährlich rund 70’000 Besucher amüsieren. Privatverkehr als grösstes Problem Das rasante Wachstum löst indessen nicht nur Glücksgefühle aus. Pendler in zunehmender Zahl klagen über Dichtestress. Überfüllte Züge, Bahnhöfe und Busse setzen der Befindlichkeit der Benützer täglich zu. Auch der Privatverkehr geht den Winterthurern zunehmend auf die Nerven. Aus Bevölkerungsumfragen ging dieses Kapitel als das mit Abstand grösste Problem der Stadt hervor. Das Fehlen einer Südumfahrung der Stadt, die seit den achtziger Jahren zur Diskussion steht, wirkt sich nun entsprechend negativ aus. In Winterthur eine Wohnung zu finden, ist wesentlich schwieriger als in St.Gallen, und nicht zuletzt ist auch die Situation in den Schulen teilweise unbefriedigend. Es gibt Klassen, in denen zwei Schweizer Kinder 20 ausländische, meist anderssprachige Schüler integrieren sollen. Das Wachstum droht die Stadtplanung zu überrollen. Im boomenden Stadtteil Hegi etwa fehlt ein ganzes Schulhaus. Es ist offen, ob ein solches noch rechtzeitig gebaut werden kann. In St.Gallen zeigen die Befragungen von Zuund Wegziehenden zum Teil nicht dasselbe Bild. Wie in Winterthur sind auch hier Arbeit und Ausbildung sowie das reiche kulturelle Angebot ausschlaggebende Gründe für die Wohnsitznahme. Auch das Stadtbild und die Einbettung in die natürliche

Umgebung werden weit vorne aufgeführt. Ortstypische, sehr positiv wahrgenommene Merkmale sind im Gegensatz zu Winterthur die überschaubare Grösse der Stadt und der attraktive Mietwohnungsmarkt. In St.Gallen finden Zuzugswillige schnell eine passende Wohnung, und dies erst noch zu günstigen Mietzinsen.

In Winterthur eine Wohnung zu finden, ist wesentlich schwieriger als in St.Gallen.

Kriminalität, Vandalismus und Littering St.Gallen schneidet in den Umfragen beim Thema Verkehr nicht wesentlich besser ab als Winterthur. In beiden Städten sind die Bewohner und Bewohnerinnen unzufrieden mit dem Parkplatzangebot in der City. Die Wirtschaftsverbände von St.Gallen kritisieren die Politik des Stadtrates und verlangen aktuell eine Ersatzlösung für die rund 50 Abstellfelder auf dem Marktplatz, die aufgehoben werden sollen. Sowohl in St.Gallen als auch in Winterthur beklagen sich die Befragten nachdrücklich über das zunehmende Ausmass von Kriminalität, Vandalismus und Littering.

Vielfalt an etablierten Fachgeschäften und Restaurationsbetrieben mit überlokaler Ausstrahlung gibt, die zum Einkaufen und Verweilen einladen. In Winterthur haben das Bevölkerungswachstum und die damit einhergehende strukturelle Veränderung nicht überall zu einer Optimierung des Angebots geführt. Vor allem in der Altstadt bestehen Mängel im Warenangebot. Es fehlen Feinkost- und Gourmetläden, grosse Warenhäuser sowie Möbel- und Musikgeschäfte. Lücken gibt es auch bei den Fachgeschäften für Handwerker und für spezielle Freizeitbeschäftigungen. In einer der neueren Bevölkerungsumfragen wurde auch der Wunsch nach mehr Cafés und Restaurants geäussert. Als Minuspunkt für Winterthurs City kristallierte sich ausserdem das Einerlei von weitverbreiteten Ladenketten im Bekleidungsbereich heraus. Derweil sich in St.Gallen kaum jemand über das Angebot in der Innenstadt beklagt, hat die Grossstadt Winterthur in diesem Bereich noch einiges Entwicklungspotenzial.

Die Stadt St.Gallen verzeichnet seit ein paar Jahren ein gesundes, massvolles Wachstum der Bevölkerungszahl.

Einen Pluspunkt hat St.Gallen sodann im Bereich Einkauf und Gastronomie. Als Kunde und Gast sieht man auf den ersten Blick, dass es hier noch eine grosse

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Pendlers Stadtsicht

Provinz ist überall Text: Roger Tinner*

Das kann ja nicht gut gehen: ein neues Stadtmagazin mit einem Kolumnisten aus dem Rheintal. Da trifft ja Provinz auf Metropole, güllengestählter Geruchssinn auf den Duft der grossen weiten Welt, Kleinbürgertum auf liberale Kaufmannstradition. Würde man meinen. Nach mehr als 20 Berufsjahren, pendelnd zwischen Wohnort auf der Rheininsel (ja, das gibt es im Rheintal) und Arbeitsort St.Gallen, kann ich besten Gewissens festhalten: Provinz ist überall (übrigens auch in Zürich, Basel, Bern, Genf oder Winterthur).

St.Gallen ist (auch) ein Dorf. Bild: swiss-image.ch

Seit Kurzem wird die Provinz für uns Rheintaler, die nach St.Gallen fahren, ganz besonders zelebriert. Sozialisiert mit einspurigen Autostrassen, gegen die weiland Edgar Oehler als Ostschweiz-Chefredaktor (wo „Oe“ übrigens mein erster Chef im Arbeitsleben in St.Gallen war) und Nationalrat in Personalunion wetterte, und eingleisigen Bahnverbindungen, empfanden wir die dreispurige Autobahn ab Meggenhus als äusseres Zeichen dafür, dass hier die grosszügige, schnell denkende und fahrende Agglomeration beginnt. Weit gefehlt: Inzwischen werden wir trotz amerika-breiter Strasse elektronisch auf 80 runtergebremst und können die Mörschwiler Grünflächen und Wälder allmorgendlich besser geniessen. Ich deute das inzwischen symbolisch: Auch wenn Du glaubst, Du bist in der weltoffenen, schnelllebigen, flexiblen Welt der Stadt (ja, ich meine St.Gallen!) angekommen – Du täuschst Dich: Hier geht es hin und wieder noch viel gemächlicher zu als im ach so östlichen und rückständigen Rheintal (wo die Leute zumindest auf der Rheininsel sprachlich irgendwo im Althochdeutschen stehen geblieben sind). Man baut breitere Strassen, lässt darauf aber weniger Autos langsamer fahren. Ist im Zug übrigens dasselbe: Der Schnellzug wäre noch schneller, wenn er innerstädtisch – konkret in St.Fiden – nicht zum Bummler oder sozusagen zum Tram würde. Weiteres Beispiel gefällig? Bitte: Erklären Sie mal einem Rheintaler, wieso man mit

der Entfernung der Calatrava-Halle ein Stück Kultur geopfert hätte, wo doch jedes zweite Feuerwehrdepot zwischen Rheineck und Rüthi künstlerisch ähnlich hohen Ansprüchen genügt und erst noch wirklich Schutz vor Regen und Wind bietet. Und warum scheitern Marktplatz-Vorlagen an ein paar Bäumen und ein paar Parkplätzen – oberirdische Pläne an unterirdischen Argumenten, oder umgekehrt? Und wenn Sie jetzt sagen: Der hat leicht reden und schreiben, dann sage ich ja: Die paar Marktplatz-Bäume hat bei uns draussen im Rheintal jeder schon auf dem eigenen Grundstück. Entschuldigen Sie, wenn wir pendelnden Rheintaler dann hin und wieder denken: Sooo städtisch, wie die sich geben, stimmen sie dann doch nicht ab. Sagen wir es doch ganz offen: St.Gallen ist (auch) ein Dorf. Was ja auch seine schönen Seiten hat – wenn man mal die paar Dutzend Opinion Leaders kennt, dann ist man mit dabei im Kuchen. Und wirklich verlaufen kann man sich hier auch nicht – es sei denn, man läuft über den Bahnhofplatz. Aber das ist ein anderes Thema.

Zur Person *Roger Tinner (bald 50) stammt aus Diepoldsau, ist Gründer und Inhaber der Kommunikationsagentur alea iacta ag in St.Gallen und Geschäftsführer der Wirtschaft Region St.Gallen (WISG). Davor war er Journalist, Pressechef an der HSG und Partner in einer Ostschweizer Agentur.

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Turnhalle Riethüsli – Licht am Horizont

Peter Boppart

Viel Glück durften wir in Anspruch nehmen, als am frühen Morgen des 24. Februars 2009 die Turnhalle „Riethüsli“ zusammenkrachte. Gott sei Dank gab es keine Toten und Verletzten, sondern „nur“ Sachschaden. Der Schock sass tief. ein Geschäft vorlag. Zwischenzeitlich hat eine Kommissionssitzung (ohne Geschäftsunterlagen) stattgefunden, in der Staatsanwalt Thomas Hansjakob und Regierungsrat Willi Haag informierten. Demnach soll der Schadenplatz schon bald freigegeben werden und die Baueingabe im September 2011 erfolgen. Erfreulich – die Kadenz der positiven Entscheidungen für den Wiederaufbau der Halle in den letzten Wochen und Monaten wurde unter dem stetigen politischen Druck merklich erhöht.

„Es ist für mich auch nach den Erklärungsversuchen von Regierung und Staatsanwaltschaft unbegreiflich, dass der ganze Prozess so zögerlich behandelt wurde.“ TEXT: Peter Boppart, Kantonsrat CVP

Im Dezember 2009 informierte die Staatsanwaltschaft, dass die Ursache des Einsturzes geklärt sei und fehlende Rippen in den Stahlträgern an der Katastrophe Schuld wären. Die Regierung schlug im Frühjahr 2010 ein Turnhallenprovisorium, eine Holzhalle für 4,4 Mio. Franken vor. Wie üblich wurde das Geschäft durch eine Kommission des Kantonsrates vorberaten. An seiner Aprilsitzung 2010 trat dann aber der Kantonsrat mit einem wuchtigen 70:38 nicht auf dieses Geschäft ein. CVP und SVP wollten schon damals Nägel mit Köpfen machen und forderten in ihren Voten einen unverzüglichen Wiederaufbau. Taten statt Worte – das will die Bevölkerung von der Politik. Nicht inhaltslose, brave Abhandlungen mit vorgeschlagenen Zeithorizonten und Provisorien von fünf und mehr Jahren sind das Rezept, wenn es darum geht, eine eingestürzte Turnhalle

wieder aufzubauen. Nein – es gilt, die Ärmel hochzukrempeln und schönen Worten des Mitgefühls und Entsetzens über den Einsturz Taten folgen zu lassen. Allein schon der Vorschlag zum Bau eines Provisoriums notabene in der Grünzone, wo man sonst kaum für eine Gartenbank eine Bewilligung bekommt, war ein völlig falsches Signal in eine völlig falsche Richtung. Die Kantonsratsfraktion der CVP und mit ihr die Mehrheit des Kantonsrates wollte und will einen schnellen Wiederaufbau der eingestürzten Turnhalle. Zwischenzeitlich kommt auch Bewegung in die Angelegenheit, nicht zuletzt dank der Hartnäckigkeit der CVP. So wurde immer wieder mit allen parlamentarischen Möglichkeiten versucht, die Verantwortlichen aus ihrer Lethargie zu wecken – leider ohne grossen Erfolg. Wohl erstmals in der Geschichte unseres Kantons wurde deshalb auf meinen Antrag hin mit den Stimmen von geschlossener CVP und SVP eine Kommission gebildet, ohne dass

Es ist für mich persönlich auch nach den Erklärungsversuchen von Regierung und Staatsanwaltschaft unbegreiflich, dass der ganze Prozess dieser leidigen Geschichte so zögerlich behandelt wurde. Oder wäre der Bahnhof St.Gallen nach Einsturz des Perrondaches für zwei Jahre gesperrt worden? Weiter ist es unverständlich, dass nicht längst ein Baugesuch eingereicht und damit eine Bewilligung, allenfalls mit Auflagen, heute vorliegt. Ebenso hätten parallel, wie im Rat in verschiedenen Voten von der CVP und mir (auf die es leider keine Antworten gab!) gefordert, entsprechende Arbeitsausschreibungen erfolgen müssen, damit bei Schadensplatzfreigabe durch die Justiz (auch hier wurde nichts zur Beschleunigung unternommen) mit dem Bau unverzüglich hätte gestartet werden können. Jetzt wird es vermutlich Ende Jahr, bis eine Baubewilligung vorliegt, und März 2012, bis mit den Bauarbeiten gestartet werden kann. Mit einem effizienteren Vorgehen wäre die jetzt von der Regierung versprochene Aufnahme des Turnbetriebes wohl ohne Probleme früher und nicht erst im Sommer 2013 möglich gewesen – das ärgert sicherlich nicht nur mich. Die Kommission hat denn auch deutlich den Wunsch geäussert, die Abläufe so zu beschleunigen, dass die Turnhalle möglichst rasch wieder mit sportlichem Inhalt gefüllt und damit endlich ein positiver Schlusspunkt gesetzt werden kann. Schauen wir jetzt aber, statt im Groll zurück, gemeinsam vorwärts und freuen uns auf die „neue“ Turnhalle im Riethüsli! 19


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Mehr als nur ein Schuh Walder Schuhe ist ein Markenunternehmen mit trendiger und hochwertiger Schuhmode. Vor allem auf kompetente Beratung und freundliche Bedienung wird in dem Fachgeschäft grosser Wert gelegt. Die Schuhhaus Walder AG ist eine Schweizer Familienunternehmung, die bald in der 6. Generation geführt wird. Das Schuhgeschäft für die ganze Familie hat seinen Ursprung in der eigenen Schuhfabrik, in welcher zwischen 1874 und 1971 im zürcherischen Brüttisellen die zweitgrösste Schweizer Schuhproduktion stand. Heute konzentriert sich die Schuhhaus Walder AG auf den Verkauf und führt mittlerweile 24 Familiengeschäfte sowie fünf eigene Kinderschuhfachgeschäfte. Das Hauptgeschäft in St.Gallen an der Neugasse 30 bietet seit 1973 Schuhe für die ganze Familie an. Zusätzlich befindet sich ein Walder Junior-Kinderschuhladen an der Marktgasse 19.

Trends für Gross und Klein Die seit 1973 bestehende Filiale an der St.Galler Neugasse bietet 350 m2 Verkaufsfläche, verteilt auf drei Etagen. Im Obergeschoss finden die kleinen Kunden aktuelle

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Trends für den Herbst und Winter. In der kinderfreundlich gestalteten Abteilung präsentiert Walder eine Vielzahl an Modellen führender Kinderschuhmarken. Neben den vielen Artikeln, die nach dem international genormten WMS-System (weit-mittel-schmal) gefertigt sind, wird auch grosser Wert auf Funktionalität gelegt. So führt Walder Junior beispielsweise auch eine grosse Auswahl an wasserdichten und gefütterten Schuhmodellen. Auf diese Weise können die St.Galler Kinder auch die kältesten und schneereichsten Winter mit warmen Füssen geniessen. Die elegante Schaufensterfassade lockt die Passanten in den Laden, wo ein vielseitiges Angebot aus qualitativ hochwertigen Schuhen auf sie wartet. Eine faszinierende Kollektion Bei den Damen gelten in diesem Herbst und Winter die mittleren Schafthöhen als besonders wichtig. Schlichte Formen

werden bevorzugt und dürfen gerne mit Kunstfell ergänzt werden. Das Fell wird als modisches Designelement eingesetzt und verleiht der Frau Eleganz beim Gehen. Auch die Schnürungen gelten als wichtiger Zusatz für die kommende Saison. Warme Brauntöne setzen die Frau richtig in Szene. Die Herren tragen diesen Herbst hauptsächlich flache Schnürer im maskulinen Dandy-Style. Die Modelle passen ideal zu den angesagten Chino-Hosen und sind sehr gut für die Übergangsmonate geeignet. Bei den Kids gibt es keine Grenzen, sie können alle Farben tragen. Die Jungs mögen gerne Boots und die Mädels machen es gerne mal der Mama nach und tragen flache Stiefel, die mit Fell oder Schmucksteinen, Nieten und Ketten dekoriert sind. Schuhhaus Walder Neugasse 30, 9000 St.Gallen Tel. 071 222 95 22


St.Galler Spitzen

„Beim Lesen versinke ich in einer eigenen Welt“

Markus Comba hatte für sein Antiquariat von Anfang an eine Spezialisierung abgelehnt. Bei ihm sind praktisch alle Gebiete vertreten, und auch Bibliophile werden dort fündig.

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St.Galler Spitzen

Als Inhaber des ältesten Buchantiquariats der Ostschweiz hat Markus Comba sein Domizil im historischen Zentrum von St.Gallen auf vier Etagen in eine gigantische Bibliothek verwandelt.

TEXT: Thomas Veser

Vor kurzem hat sich Markus Comba einen lang gehegten Wunsch erfüllt und das schmale Fachwerkhaus gekauft, in dessen Erdgeschoss er seit 1984 sein Antiquariat betreibt. Dank seiner massiven Balken, im Farbton Ochsenblut gestrichen, diente das Gebäude Magnihalden 3 schon immer als Blickfang in der nördlichen Altstadt. Dort hatte Werner Lüchinger in den 1940er Jahren das erste Bücherantiquariat der Ostschweiz gegründet; sein Namenszug ziert noch heute das Geschäft des Nachfolgers. Inzwischen hat der frisch gebackene Hausherr, der mit seiner Frau Irene Ebneter das vierstöckige Haus bewohnt, das Innere kräftig renovieren lassen. Beim Bau 1424 hatte es zunächst nur für zwei Etagen gereicht, eine dritte kam gut zwei Jahrhunderte später hinzu, und im 19. Jahrhundert erhielt Magnihalden 3 mit dem vierten Stockwerk seine endgültige Gestalt. Den Umzug hat das Paar weitgehend bewältigt, aus Platzgründen mussten jedoch 50 mit Belletristikwerken gefüllte Zügelkartons im Lager der Buchwerkstatt im Sittertal zurückbleiben. 35’000 Bände Die dürften aber kaum ins Gewicht fallen, beläuft sich doch der private Bestand an Büchern nach Combas Schätzungen auf gut 10’000. Im Antiquariat selbst hält sogar er 22

rund 35’000 Werke bereit. Akribisch nach Sachgebieten geordnet, füllen sie auf allen Etagen Buchregale, „nur eine Wand musste auf den dringenden Wunsch meiner Frau buchfrei bleiben“, schmunzelt Markus Comba. An die bisweilen sehr beengten Raumverhältnisse muss sich das Paar erst noch gewöhnen, „dafür haben wir immerhin drei Balkone“, fügt er hinzu. Diese kann er, schönes Wetter vorausgesetzt, wahlweise für seine Lieblingsbeschäftigung nutzen: Markus Comba liest für sein Leben gerne, nicht weniger bibliophil gibt sich seine Frau, die sich als Architektin eine eigene Handbibliothek zu ihrem Fachbereich eingerichtet hat. Auf allen Etagen laden bequeme Sessel, Sofas und Sitzecken Besucher ein, sich mit einer Buchauswahl niederzulassen und schmökernd die Zeit zu vergessen. Mit seinen markanten Gesichtszügen, einer grün gerandeten Brille und seinem wallenden Vollbart darf man den sportlich wirkenden, 56jährigen Antiquar getrost zu den st.gallischen Stadtoriginalen rechnen. Aufgewachsen in der Gallusstadt, entdeckte er seine Leidenschaft für das gedruckte Wort schon früh – „nach der Sekundarschule stand für mich fest, ich werde Buchhändler“, erinnert sich Comba. „Nach der Lehre in der Buchhandlung Rösslitor wusste ich allerdings nicht mehr so genau, ob da das der richtige Weg war. Und stellte fest, dass es auch ein Leben nach dem Buch gibt.“ Comba jobbte als Taxifahrer, dann liess er sich im Spenglereigewerbe anlernen. „Mit 25 habe ich mich allerdings gefragt: Wie soll ich nun weitermachen?“, berichtet er. Comba besann sich und fand zum Buch zurück. An der Deutschen Buchhändlerschule in Frankfurt am Main durchlief er eine einjährige Kaderausbildung und kehrte wieder in die Vaterstadt zurück. Gesellschaftliches Engagement Die Fehr’sche Buchhandlung, eine der zwei Grossbuchhandlungen, die es in St.Gallen damals gab, habe ihn überraschend angefragt, ob er nicht in die Geschäftsleitung eintreten wolle. „Da habe ich natürlich nicht Nein gesagt, zumal ich auf jeden Fall in St.Gallen bleiben wollte“, sagt Comba. „Denn hier gefällt es mir, die Grösse der Stadt stimmt, sie ist übersichtlich und handlich, deswegen lässt sich hier sowohl kulturell als auch politisch einiges bewegen“, versichert der Antiquar und lobt auch die attraktive geographische Lage zwischen Bodensee und Bergen. Gesellschaftliches Engagement ist ihm wichtig, deshalb arbeitet er in der städtischen Stiftung Hausen und Wohnen, die sich darum bemüht,

Wohnraum zu günstigen Bedingungen zu vermitteln und zu erhalten. Als Markus Comba den Schritt in die Selbständigkeit wagte und 1984 das traditionsreiche Antiquariat Lüchinger übernahm, zählte die Gallusstadt vier Antiquariate. Die Geschäfte mit historischen Werken liefen damals seinen Worten zufolge nicht schlecht – „in meinen besten Zeiten hatte ich immerhin vier Mitarbeiter“. Schwieriges Über-Wasser-Halten Solche Verhältnisse gehören längst der Vergangenheit an. „Vom Antiquariat alleine kann man sich nicht mehr über Wasser halten, es wird immer schwieriger“, sagt Comba. Das habe ihn gezwungen, sich von seinem letzten verbleibenden Mitarbeiter zu trennen und die Öffnungszeiten seines Geschäfts radikal einzuschränken. Heute können Bibliophile von Mittwoch bis Freitag zwischen 12 und 18 Uhr und samstags von 10 bis 16 bei ihm nach Trouvaillen stöbern. Die Gründe für den unaufhaltsamen Niedergang der Antiquariate umschreibt er mit fol-

Combas heimliche Leidenschaft: Romanheftli, für die er in seinem Antiquariat eine regelrechte Tauschbörse eingerichtet hat. genden Worten: „Bücher sind einfach nicht mehr hipp, die einst obligatorische Bücherwand im Wohnzimmer gehört zur Welt von gestern“, glaubt er. Und auch die Zahl der Büchersammler, die sich bei den Antiquaren auf Schatzsuche begeben, werde immer kleiner, „die sterben regelrecht aus“. Zwar hätten sich auch jüngere Menschen dem Büchersammeln verschrieben, „die haben jedoch erfahrungsgemäss keine grossen Geldmittel zur Verfügung“. Diese Entwicklungen hatten Markus Comba dazu veranlasst, seine Angebote im Büchersektor zu diversifizieren. Er legte sich eine Buchwerkstatt zu und bietet die Renovation beschädigter Werke an, auch Hand- und Schnittvergoldungen werden dort ausgeführt. Zudem verfertigt Comba nach Kundenvorgaben Plakate in Kleinauflagen und beschäftigt sich mit dem Scannen sowohl historischer als auch zeitgenössischer Bücher. Alleine der Mund-zu-Mund-Propaganda verdanke er viele Aufträge. Ausserdem frage ihn ab und zu die Stiftsbibliothek an, ob er Werke aus deren Bestand restaurieren


könne. „Das ist natürlich wichtig für mein Prestige“, vermerkt er stolz. Alle Gebiete vertreten Markus Comba hatte für sein Antiquariat von Anfang an eine Spezialisierung abgelehnt. Bei ihm sind praktisch alle Gebiete vertreten, und auch Bibliophile werden dort fündig. Über das Internet bietet er rund 25’000 Exemplare aus seinem Bestand an, weitere 15’000 Bücher warten noch auf ihre Aufnahme ins System. Wichtig ist für Comba, dass sich seine angebotenen Bücher ausnahmslos in perfektem Erhaltungszustand befinden, „ich repariere schadhafte Exemplare, bevor ich sie ins Sortiment aufnehme“, stellt er klar. Besonders wertvolle Unikate, darunter etwa ein mit handschriftlichen Texten versehener Bildband über einen französischen Hafen aus dem frühen 19. Jahrhundert, verwahrt Comba sicherheitshalber in einem Tresor. Als heimliche Leidenschaft bezeichnet er Romanheftli, für die er in seinem Antiquariat eine regelrechte Tauschbörse eingerichtet hat. Und auch seine Schwäche für Comics will Markus Comba nicht verhehlen: „Als sie während der 1980er Jahre in der Schweiz noch öffentlich als Schund geächtet waren, habe ich in St.Gallen eine Comic-Ausstellung organisiert; das war für mich eine Herausforderung“, erinnert er sich amüsiert. Comba schätzt am Beruf des Antiquars vor allem den Kontakt mit den Besuchern seines Geschäfts. „In der Kundschaft sind querbeet alle sozialen Schichten vertreten“, sagt er. Besonders freue er sich über gelegentliche Gespräche mit eingefleischten Sammlern: „Wir tauschen uns aus, fachsimpeln, und dabei lerne ich oft viel dazu.“ Wenn Markus Comba nicht gerade über einem Buch sitzt, entspannt er sich während der Ferien gerne beim Schnorcheln in exotischen Gewässern, in der Freizeit unternimmt das Paar Bergwanderungen oder Exkursionen per Mountainbike. „Die Bücher sind und bleiben jedoch der Faktor, der mein Leben am stärksten bestimmt, denn beim Lesen versinke ich in einer eigenen Welt“, bekräftigt Markus Comba, deswegen nehme er auch in die Ferien genügend Lesestoff mit. Auch aus seiner Leseleistung macht der Antiquar kein Geheimnis: „An guten Tagen schaffe ich durchaus ein Werk mit 1’200 Seiten“, verkündet er. Das macht Markus Comba so leicht niemand nach.

www.antiquariat-luechinger.de 23


St.Galler Spitzen

Brot und Spiele Für die St.Galler Brüder Michele und Renato Cedrola ist die Welt so rund wie ein Fussball. Alles, was damit zu tun hat, passt rein, vor allem Tickets, Events und Transfers. Jetzt haben sie die brasilianischen Nachwuchsspieler in die Schweiz geholt – als Vorgeschmack für die WM 2014.

TEXT: Mélanie Knüsel-Rietmann

„Das Erfolgsgeheimnis besteht oft darin, dass man einsieht, was man besser nicht tun soll“, sagt Renato Cedrola von Front Group mit Standort an der Rosenbergstrasse 75 in St.Gallen. Dieser Satz, von einem gut 40Jährigen ausgesprochen, könnte ebenso gut ein alter griechischer Philosoph gesagt haben. Er und sein Bruder Michele, zwei quirlige Secondos, hatten als Buben nur eines im Kopf: eine Blitzkarriere wie Pele oder Maradona. Was die beiden erzählen, gäbe Stoff für einen Film über die Vergötterung ihrer Idole, das Tschutten in Hinterhöfen und die verzweifelten Versuche der Eltern, die beiden Sprösslinge von der Strasse weg zum Lösen der Hausaufgaben zu locken. Highlights im Familienleben „Irgendwann mussten wir einsehen, dass unser Wissen über Fussball grösser war als unser Können“, erinnert sich Michele. Das war aber nur die Verabschiedung von hochfliegenden Träumen als Profis, nicht aber vom runden Leder. „Unsere ebenfalls fussballbegeisterten Eltern sind mit uns regelmässig in ihre Heimat gefahren, wenn dort berühmte Clubs kickten. Das gilt speziell für das Stadion San Siro in Mailand.“ Solche Besuche gehörten nicht nur zu den Highlights im Familienleben, sie legten auch den Keim für das, was für Michele und Renato seit über zehn Jahren zum Berufsalltag gehört: Sie vermitteln Fussballspieler, organisieren Tickets und Touren rund um Fussballspiele in Europa, Südamerika und Südafrika. Während das Geschäft in allen genannten Regionen von der Wirtschaftskrise praktisch unberührt blieb, haperte es vor dem Anpfiff des Eröffnungsspiels der Fussball-WM in Johannesburg. Die Cedrola-Brüder sind deswegen nicht am Boden zerstört. „Das war voraussehbar. Dafür gibt es viele Gründe: Die Preise für Hotels und Flüge waren 24

exorbitant, zudem gab es – vor allem wegen des Mordes an einem prominenten weissen Vertreter von schärferen Rassengesetzen – berechtigte Ängste, was die Sicherheit angeht und die bei Sepp Blatter ein Horrorszenario auslösten.“ Die nächste kommt bestimmt Zum Glück hängt das Geschäftsglück der Cedrolas nicht von einer einzigen WM ab. Denn die nächste kommt bestimmt: 2014 in Brasilien. Sie haben sich aber von Anfang an breit aufgestellt, wenngleich das Schwergewicht nach wie vor in Italien, in der Schweiz, in Deutschland und in England liegt. In Italien hat denn auch alles begonnen. Dass die Familie öfters dorthin reiste und sich zu Hause alles um Fussball drehte, hatte sich längst herumgesprochen. „Schon bald wurden wir angefragt, ob wir nicht Tickets organisieren könnten“, erinnert sich Renato, der zusammen mit seinem Bruder schon als Sechstklässler in dieses „Geschäft“ eingestiegen war. Wenn die Cedrolas jeweils von ihren Fussballtouren in die Schweiz zurückkehrten, erzählten sie in glühendsten Farben von ihren Eindrücken. „Das muss man einmal erlebt haben: Ein Fussballstadion mit 80’000 Plätzen“, schwärmen die Brüder und bekommen heute noch glänzende Augen.

„Wir möchten nicht einfach ein weiterer Reiseveranstalter sein, sondern Erlebnisse kreieren und Topfussball mit Events kombinieren Damit haben sie ihre Freunde und Bekannten und deren Eltern angesteckt. „Eines ergab sich aus dem anderen, denn später kamen Touren und Events hinzu“, ergänzt Michele. Die Angebote sind denn auch originell: Fussballspiele in München, Mailand oder Turin können mit einem Nacht- oder Mittagessen, mit Stadtbesichtigungen, einem Modeplausch, ja sogar mit

Renato und Michele Cedrola

einem Besuch von Museen oder Konzerten kombiniert werden. Kurz: Es sind nicht bloss Eintrittskarten und Fahrten, die Front Group anbietet, sondern im wahrsten Sinn des Wortes „Brot und Spiele“ wie die Kaiser im alten Rom. Grosse Stammkundschaft Kein Wunder gehören zur Stammkundschaft viele Unternehmen, die ihrer Belegschaft etwas gönnen möchten. „Interessanterweise hat die Wirtschaftsflaute daran nichts geändert. Im Gegenteil. Gerade weil die Leute sich am Riemen reissen, um die Firma auch in schwierigeren Zeiten mit ihrer Leistung zu unterstützen, besteht oft der Wunsch, diesen Einsatz zu belohnen“, stellt Renato Cedrola fest. Mittlerweile vertrauen über 13’000 Kunden auf ihn und seinen Bruder. Besonders beliebt sind die vorhin erwähnten Packages. „Wir möchten nicht einfach ein weiterer Reiseveranstalter sein, sondern Erlebnisse kreieren und Topfussball mit Events kombinieren, mit denen alle Sinne angesprochen werden.“ Das Zauberwort für den Erfolg der jungen Firma heisst denn auch „Mehrwert schaffen“. Dieser Begriff hat für die Beiden mehr als nur symbolischen Wert. Als sie vor gut dreizehn Jahren beschlossen, aus ihrem Hobby einen Beruf zu machen, hatten sie weder Startkapital noch Vitamin B oder sonstige


Unterstützung. Wobei das mit dem Vitamin B nur bedingt stimmt: Es gab viele, die ihnen aufgrund der guten Erfahrungen mit den ersten Events die Türen öffneten, auch jene, die schliesslich auch zum begehrten Transfergeschäft führten. Renato ist lizenzierter Spieleragent und hat schon einige respektable Vermittlungen zu verzeichnen – unter ihnen Hinkel, Abbondanzieri, Solari. Und mit den Grössen im Fussballzirkus wie etwa Gigi Oeri, Marco Branca und Erich Vogel sind sie auf vertrautem Fuss. Dank ihrer jahrelangen Verbundenheit mit der Fussballerszene und bekannten Spielern sind sie zu eigentlichen Scouts in ihrer Branche geworden. Front Group floriert mittlerweile so gut, dass sie in den begehrten Nachwuchsreservoirs wie Südamerika und Afrika eigene Agenten einsetzen können. „Sie kennen die Verhältnisse in ihrer Region besser als wir“, räumen die Cedrolas ein. Bedenken, dass ihre Dienstleistungen eines Tages weniger gefragt sein könnten, habe die Brüder keine: „Für Fussballspiele geben

Front Group GmbH Rosenbergstrasse 75 9000 St.Gallen Gründung: 1997 Führung: Michele Cedrola (Leiter Tickets & Tours) und Renato Cedrola (Leiter Sportsmanagement) Umsatz: Rund 1 Mio. CHF Beschäftigte: 7 Produkte: Dienstleistungen rund um den Fussball: Tours und Tickets, Spielermanagement

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Stadtleben

Das „Stadtmagazin“ hat getestet:

Kastanienhof – vom Offizierskasino zum Lokal für alle Wie es nach der angestrebten und seit fünf Jahren geplanten Sanierung des wunderschönen Gebäudes weitergeht, wird sich zeigen.

TEXT: Ronald Decker

„Die grüne Oase mitten in der Stadt“ – so lautet die Selbsteinschätzung des St.Galler Restaurants Kastanienhof. Und das zu Recht. Wie der Name schon sagt, ist das Gebäude von Kastanien und anderen ehrwürdigen Baumriesen umstanden. Dahinter liegen die Sportanlagen, auf der zum Kastanienhof führenden Militärstrasse flanieren Spaziergänger, Jogger ziehen ihre Runden, und immer wieder kann man abends engagierten Hobbykickern beim Fussballtraining zuschauen. Das Jugendstilgebäude wurde Anfang des vorletzten Jahrhunderts erbaut und diente als Offizierskasino. Die Räumlichkeiten lassen einen Schluss zu: Der Herr Major wusste stilvoll zu dinieren. Davon können mittlerweile auch Zivilisten profitieren, denn seit dem Verkauf des Kasernenareals gehört der Kastanienhof der Stadt. Heute dient der Kastanienhof unter der Woche als Restaurant mit gutbürgerlicher Küche, das morgens um 9 Uhr seine Türen öffnet. Immer wieder aufs Neue überraschen lassen kann man sich dabei vom täglich wechselnden Drei-Gang-Mittagsmenü, das sich preislich zwischen 15.50 und 17.50 Franken bewegt, und flott vom stets freundlichen Service aufgetischt wird. Auch die kleine, aber feine Abendkarte ab 18 Uhr bietet in regelmässigen Abständen neue Gerichte; stets dabei: ein vegetarisches Menu. Insgesamt besteht ein gutes Preis-LeistungsVerhältnis: Der Grillspiess mit Ofenkartoffeln etwa liegt bei 23.50. Die Stange Bier gibt es ab vier Franken, und ab fünf Franken pro Deziliter beginnt das Vergnügen auf der Weinkarte, die mit wenigen, aber eindrucksvollen Rebsäften bestückt ist. Der Kastanienhof bietet aber mehr als Mittag- und Abendessen und einen gemütlichen Biergarten. Die Räumlichkeiten sind gut geeignet für Feiern, Feste und Seminare. Livekonzerte und Partys – zum Beispiel die „Tanznacht Ü40“ – finden monatlich statt. So hat sich der Kastanienhof in den ver-

gangenen Jahren einen Ruf als „schönstes Eventlokal der Ostschweiz“ erworben. Inwieweit dies so bleiben wird, ist noch offen. Wie es nach der angestrebten und seit fünf Jahren geplanten Sanierung des Gebäudes weitergeht, wird sich zeigen, zumindest lässt der geplante Einbau von 15 Hotelzimmern im Obergeschoss den Schluss zu, dass allzu laute Feste und Konzerte künftig nicht mehr auf dem Programm stehen könnten. Wobei: Von der rauschenden Hochzeit direkt ins Bett, ohne Auto und Taxi, das hat doch auch was. Und ein paar Gläschen vom 2006er argentinischen Cabernet Sauvignon Reserva reichen bestimmt für einen sanften und ungestörten Schlaf. Sollte man am nächsten Morgen zum Schluss kommen, man habe es mit dem Schlemmen dann doch etwas übertrieben, so muss man gar nicht erst die Adresse wechseln, denn auch die „Weight Watchers“ haben ihre Treffen in einem Raum des Kastanienhofes. Ob das

nun ein gutes oder schlechtes Zeichen ist, liegt ganz im Auge des Betrachters ... Unser Fazit: Essen, trinken und den Herrgott einen lieben Mann sein lassen in einer charmanten Umgebung. Hoffentlich bleibt´s so.

Kastanienhof Kreuzbleicheweg 2 Telefon: 071 278 41 42 www.kastanienhof.ch Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-24 Uhr, Sa bei schönem und warmem Wetter ab 14 Uhr, So Ruhetag. Vor dem Haus gibt es genügend Parkplätze. Zu Fuss vom Hauptbahnhof 15 Minuten, Bushaltestellen: Rosenberg­ strasse und Stahl.

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Stadtleben

Nähe und Geborgenheit helfen heilen Ein Spitalaufenthalt ist besonders für Kinder ein einschneidendes Erlebnis und für die ganze Familie eine grosse Belastung. Im Elternhaus der Ronald-McDonald-Stiftung beim Kinderspital an der Grossackerstrasse 7 können Väter und Mütter in nächster Nähe ihrer oft schwer erkrankten Kinder wohnen und leben. Die so erhaltene Geborgenheit in der Familie wirkt sich förderlich auf den Genesungsprozess aus. Ein Besuch.

TEXT: Richard Ammann

Die im Gemeinschaftsraum aufliegenden Gästebücher sind des Lobes voll über das Ronald-McDonald-Elternhaus. Als „Oase der Geborgenheit“ wird die ans Gelände des Ostschweizer Kinderspitals grenzende Institution in den schriftlich niedergelegten Dankesworten gewürdigt – mit idealer Infrastruktur für Familien in schwieriger Lebenssituation. Söhnchen A. aus St.Gallenkappel, nach Schwangerschaftskomplikationen zwei Monate zu früh auf die Welt gekommen, dankt im Namen der ganzen Familie herzlich für die Gastfreundschaft, die seine Eltern im Ronald-McDonald-Haus während der problematischen Wochen nach der Geburt erfahren durften. A. findet es toll, dass Mami dank der Unterkunft im Elternhaus fast ständig bei ihm sein konnte und auch Papi oft an seinem Krankenbett weilte. Austausch mit anderen Betroffenen Ein ebenso positives Echo hat Familie H. aus Chur im Gästebuch verewigt: Die Ärzte hatten ihr mitteilen müssen, dass ihr zweitgeborenes Kind S. an einer lebensbedrohlichen Zwerchfellhernie litt, die Operationen im Kinderspital erforderlich machte. Während der fast vierwöchigen Zeit in St.Gallen wohnten die Eltern und der erstgeborene, noch nicht schulpflichtige Sohn meistens im Ronald-McDonald-Haus, was Geborgenheit vermittelte und den Kummer und Schmerz lindern half. Mutter und Vater H. schätzten das Haus auch als Ort, in dem sie sich mit andern, ebenfalls von Schicksalsschlägen getroffenen Eltern austauschen konnten. Ein besonders erwähnenswertes Engagement zeigten, wie dem Eintrag im Gästebuch ausserdem zu entnehmen ist, die Grosseltern von S.: Sie fuhren täglich 28

von Chur nach St.Gallen, um der Familie das Mittagessen zu bringen. Seit der Eröffnung 2005 haben Hunderte von Familien mit wegen schwerer Erkrankung hospitalisierten Kindern die Gastfreundschaft des St.Galler Ronald-McDonald-Hauses in Anspruch nehmen dürfen. Während des Spitalaufenthalts finden Eltern hier ein behagliches Zuhause auf Zeit. Es ist durch wissenschaftliche Studien belegt, dass die Nähe der Eltern den Heilungsprozess wesentlich fördert.

Das Haus ist ein Ort, in dem man sie sich mit andern, ebenfalls von Schicksalsschlägen getroffenen Eltern austauschen kann.

Je nach Behandlung des Kindes leben Mutter und Vater (oder auch nur ein Elternteil) für die Dauer von einigen Tagen bis zu mehreren Monaten an der Grossackerstrasse 7. Sie werden in eines der acht zur Verfügung stehenden Doppelzimmer einquartiert. Der Elternhausbetrieb stellt für den bescheidenen Beitrag von 15 Franken pro Tag eine sehr wohnliche Unterkunft sowie Gemeinschaftsräume (Küche, Wohnzimmer mit TV, Bibliothek, Spielzimmer, Computerecke, Waschküche usw.) zur Verfügung. Zur Benützung frei steht auch der gepflegte, zur Liegenschaft gehörende Garten mit Terrasse. Im Unterschied zu einem Hotelbetrieb kochen die Gäste selber und schauen selbst zu ihren Zimmern. Nach überein-

stimmenden Meinungen bringt der Kontakt mit andern Eltern in vergleichbarer Lage den Bewohnerinnen und Bewohnern viel Trost und Know-how im Umgang mit solch schwierigen Lebenslagen. Zu 40 Prozent eigenwirtschaftlich Das Elternhaus wird von einem dreiköpfigen, teilamtlich tätigen Team unter der Leitung von Gabi Weishaupt geführt. Es wird durch ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützt. Die Kinderstiftung trägt 60 Prozent der anfallenden Betriebskosten, die Mittel für die andern 40 Prozent erwirtschaftet das Hausleiterteam selbst. Unter anderem führt es Standaktionen und Spendensammlungen durch. Immer wieder zeigen sich auch


Oase der Geborgenheit: Haus der RonaldMcDonald-Stiftung für Eltern schwer erkrankter Kinder.

auch in Genf, Bern und Basel sowie seit Kurzem auch in Bellinzona. Prominente Patin Mit der ehemaligen Skirennfahrerin Maria Walliser, Gewinnerin von olympischen Medaillen und zahlreicher Weltcuprennen, hat das Ronald-Mc-Donald-Elternhaus St.Gallen eine prominente Patin. Als Mutter eines Kindes, das mit offenem Rücken zur Welt kam, weiss sie aus eigener Erfahrung, wie heilsam die Nähe für Kind und Eltern sein kann. Maria Walliser begrüsst den Erfahrungsaustausch zwischen betroffenen Eltern, und sie baut auf die Kraft und Zuversicht, die in der richtigen Umgebung geschöpft werden kann.

Gastfamilien, die es sich leisten können, durch freiwillige Beiträge erkenntlich. Auch Naturalgaben werden dem Haus geschenkt. In diesem Jahr sei, wie Teamleiterin Gabi Weishaupt ergänzt, am ersten oder zweiten Advent ein Apéro geplant – als Vergeltsgott für Gönner und Spender. Auch neue Interessierte sind zu diesem Stelldichein herzlich eingeladen. Das Kinderspital ist seit einigen Jahren Eigentümerin der Liegenschaft, in der das Elternhaus untergebracht ist. Es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude, das überlokal auch als Bedahaus bekannt ist (benannt nach Beda Angehrn, Fürstabt von St.Gallen 1767 bis 1796) und vor sechs

oder sieben Jahren umgebaut wurde. Das Kinderspital unterstützt das Elternhaus, indem es die für den Betrieb benötigten Räumlichkeiten während 20 Jahren kostenlos zur Verfügung stellt. Das Umbauprojekt mit Kosten von rund 1,5 Millionen Franken bezahlte die Ronald-McDonald-Stiftung. In der Schweiz wurde diese lokal verankerte Institution 1992 ins Leben gerufen. Sie verwendet ihre Spendengelder für soziale Projekte und im Besonderen für die RonaldMc-Donald-Häuser. Finanzielle Zuwendungen leisten Partner und Lieferanten der McDonald’s-Restaurants, deren Gäste sowie weitere Donatoren. In der Schweiz gibt es inzwischen fünf eng mit Kinderspitälern verbundene Elternhäuser – neben St.Gallen

Die Story begann in Philadelphia Wie kam die McDonald’s-Restaurantkette dazu, eine Kinderstiftung ins Leben zu rufen, die als Trägerin von Elternhäusern wirkt? Die Geschichte begann vor über 35 Jahren in Philadelphia. Der Footballspieler Fred Hill und seine Frau hatten eine Tochter, die an Leukämie erkrankte und eine monatelange massive Behandlung über sich ergehen lassen musste. Die Öffentlichkeit bekam mit, was dieser Schicksalsschlag für die Familie Hill bedeutete. Es wurde eine Spendenaktion lanciert. Sie beabsichtigte die Schaffung einer Institution, die es Familien schwerkranker Kinder ermöglicht, immer in der Nähe der kleinen Patienten zu sein. Der Gründer von McDonald’s, Ray Kroc, unterstützte diese Aktion und verdoppelte jeden eingenommenen Spendendollar. Der Erfolg stellte sich rasch ein – 1974 konnte das erste Ronald-McDonaldHaus eröffnet werden. Die Stiftung ist inzwischen Trägerin und Namengeberin von weltweit über 300 Elternhäusern.

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Stadtleben

Schnäderfrässiger Amtsschimmel

Man munkelt, dass die Besitzer die „Solitüde“ bewusst verfallen liessen.

TEXT: Leberecht Schild-Bürger

Wenn ein Hausbesitzer in St.Gallen auf seinem Dach ein Guggerli bauen oder in seinem Garten einen Chüngelistall aufstellen will – vom Anbauen eines Wintergartens oder einer Garage ganz zu schweigen –, reitet geschwind die Baupolizei auf dem Amtsschimmel daher, um dem Tun Einhalt zu gebieten oder einem mit Rechtsbelehrungen die Sache zu verleiden. Vorausgesetzt, die betreffende Liegenschaft liegt für den klapperigen Schimmel nicht zu hoch oben ... Zu hoch oben für Bauverwaltung und Baupolizei nämlich, die sich sonst nicht zu schade sind, sämtliche Fassaden, Balkone etc. der Stadt etwa in Sachen Farben aufs Genaueste zu kontrollieren, liegt offenbar die einstmals prächtige Solitüde, die weit ins Land hinaus einen jämmerlichen Anblick bietet. Es scheint, als ob der Amtsschimmel einen weiten Bogen um das Areal mache.

Man munkelt, dass die Besitzer das Gebäude bewusst verfallen liessen – in der Hoffnung auf Umzonung in Bauland. Und ihre Rechnung wird wohl aufgehen, denn ebenso wie der Restaurantanbau wird eines Tages auch das alte Bauernhaus derart baufällig sein, dass nur noch ein Abbruch möglich ist.

Es bleibt zu hoffen, dass für die Solitüde in Bälde eine akzeptable Lösung gefunden wird.

Zum prächtigen Anblick ins Land hinaus tragen übrigens auch die „Mozzarellas“, diese hässlichen weissen Ballen mit verfaultem Viehfutter, bei, die an so exponierter Stelle das Gebäude verzieren. Aber diesbezüglich ist bekanntlich den Bauern beim Verunstalten der Landschaft ohnehin alles erlaubt!

Den Heimatschutz, der 1985 und 1995 gegen Bauprojekte des damals noch bestehenden Saalanbaus Einsprache einreichte, stört das heutzutage nun so wenig wie die seit langer Zeit versprayten Wände. Der Quartierverein Riethüsli hat es sich mit der Erbengemeinschaft bereits verscherzt: Ob der offenen Berichterstattung im Quartierblättli über die Solitüde haben die Herrschaften dem Verein beleidigt die Erlaubnis entzogen, ebendort den traditionellen Christbaum aufzustellen oder die ebenso traditionelle Erst-August-Feier durchzuführen. Es bleibt zu hoffen, dass für die Solitüde in Bälde eine akzeptable Lösung gefunden wird. Mit der Ortsbürgergemeinde St.Gallen steht eine Institution bereit, welche die Ruine gerne käuflich erwerben und im alten Glanze wieder herrichten würde.

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Marktplatz

Trüffelschnüffler heisst Eva Appenzellers Laden mit Tisch und Bar an der Zeughausgasse 14. Zu kaufen gibts Esswaren, Küchenutensilien und Dekoobjekte. Die Produkte stammen aus der Schweiz, viele hat die gelernte Theatermalerin selbst angefertigt: Acrylbilder, Postkarten oder Küchentücher. Serviert werden Cantuccini und Blätterteiggebäck, Oliven und Sbrinz-Möckli zu Wein, Bier oder Kaffee – jeweils am Mittwoch-, Donnerstag- und Freitagnachmittag sowie am Samstag. Trüffelschnüffler Eva Appenzeller Zeughausgasse 14 9000 St.Gallen Tel. 071 223 52 37

Seit dem ersten update-Tag vor bald 14 Jahren trainiert man in einem der zehn update-Standorte, davon drei in der Stadt St.Gallen, gleich günstig: Jahresabonnement CHF 690, gültig für das gesamte Fitness- und Kursangebot in allen update-Centern, bzw. für Schüler, Lehrlinge und Studenten mit Ausweis CHF 640. Alle Standorte sind Qualitop-geprüft. Diverse Krankenkassen unterstützen dadurch das Trainieren im update mit Beiträgen. update Fitness Am Bohl 9/Lindenstrasse 77/ Fürstenlandstrasse 17 9000 St.Gallen, Tel. 0840 0840 40

Ja, es gibt sie noch, die inhabergeführten Friseursalons in den St.Galler Quartieren: Seit dem Jahr 2000 betreibt etwa Angela Vailati ihren Coiffeursalon „Graffiti“ an der Zürcherstrasse in Eigenregie. Die erfahrene Coiffeurmeisterin bildet sich stets weiter und besucht regelmässig Weiterbildungen im Inund Ausland. Bei Coiffeur Graffiti sind Damen, Herren und Kinder willkommen. Parkplätze direkt vor dem Haus. Coiffure Graffiti Angela Vailati Zürcherstrasse 176 9014 St.Gallen Tel. 071 277 40 66

An der Spisergasse 38 betreibt Peter Trott seit vielen Jahren seinen Uh-

St.Gallen: Vom 22. September bis zum 1. Oktober 2011 finden in der Parfümerie im Parterre des Haupthauses die ersten Globus Beauty Days statt. Verschiedene Attraktionen, Neuheiten und Angebote aus den Bereichen Schönheit, Pflege und Düfte warten darauf, von den Kundinnen entdeckt zu werden.

1951 gründete Hans Hongler die Hongler Sport AG. Damit ist das Ur-St.Galler Sportfachgeschäft seit nunmehr 60 Jahren an der Neugasse präsent. Zum Jubiläum hat sich ACTDIS, wie sich das Familienunternehmen heute nennt, etwas Besonderes einfallen lassen: Am 26. August sind alle aktiven und ehemaligen Mitarbeiter zum grossen „EhemaligenTreffen“ eingeladen. Das Stadtmagazin gratuliert herzlich!

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Und auch inhabergeführte Läden für den täglichen Gebrauch, die keiner Kette oder Tankstelle angeschlossen sind, findet man noch in St.Gallen – beispielsweise an der Teufenerstrasse gegenüber der Post Riethüsli: Hier betreiben Barbara Anderegg Christen und Thomas Christen-Anderegg ihr Lebensmittelgeschäft „Christen“, das seit den 1940er Jahren besteht, in zweiter Generation und verkaufen Esswaren, Getränke, italienische und Käsespezialitäten sowie Non-Food-Artikel. Hausliefer- und Apéroservice werden auch angeboten.

Nicht nur im Privatleben, auch in der Aus- und Weiterbildung gewinnen neue Informationstechnologien sowie entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten an Bedeutung. Grund genug für die OBA Ostschweizer BildungsAusstellung, die grösste Berufs- und Bildungsschau der Ostschweiz, „e-ducation“ als Fokus für die diesjährige Durchführung vom 2. bis 6. September 2011 zu wählen. An der 18. OBA präsentieren 153 Aussteller, darunter nationale und regionale Berufsverbände, Bildungsinstitutionen und Unternehmen mit einem umfassenden Ausbildungsangebot ihre Berufe und Weiterbildungsangebote.

Die 5. Auflage der St.Galler Velo-Expo steht vor der Tür. Ähnlich wie im letzten Jahr findet der Event wieder in Form eines Bike-Testevents statt. Die sechs Velohändler freuen sich auf zahlreiche Besucher. Wie in andern Sparten wollen die St.Galler Fahrrad-Fachgeschäfte mit der gemeinsamen Aktion die Kräfte bündeln. „Mit dem Projekt können wir für einen kundenorientierten Auftritt sorgen. Davon profitieren alle“, sind Velo Pfiffner, Velo Studerus, Velo Alther, Thömus Veloshop, Velo Legi und Ramsauer 2-Radsport überzeugt. An der gemeinsamen Hausmesse sollen sich die Besucher zielgerichtet über das Angebot der Fachgeschäfte informieren können. 17. September 2011, 10 – 16 Uhr.

2. bis 6. September 2011 (Halle für Erwachsenenbildung: 2. bis 4. September) Olma-Gelände, St.Gallen www.oba-sg.ch

Velo-Expo bei der Gewerbeschule Riethüsli Demutstrasse 115, 9012 St.Gallen

„Beauty Days“ bei Globus in

Christen Lebensmittel Teufenerstrasse 145 9012 St.Gallen Tel. 071 277 84 12

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ren- und Schmuckladen mit eigenem Atelier, in welchem er Reparaturen und Revisionen (fast) aller Marken fachmännisch und schnell ausführt. Zusammen mit seiner Frau verkauft Peter Trott auch Uhren sowie Gold-, Silber- und anderen Schmuck. Uhren- und Schmuckatelier Peter Trott Spisergasse 38 9000 St.Gallen Tel. 071 222 39 79


Kunst und Kultur

Who knows the beginning and who knows the end

James Dean der Kunst: Blinky Palermo im Kunstmuseum St.Gallen

Blinky Palermo.

Blinky Palermo (1943-1977): ein ebenso magischer wie irritierender Name, der einen der zentralen Künstler der sechziger und siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts benennt. Sein Pseudonym, wie sein früher Tod, haben den Mythos befördert und ihn zu einem James Dean der Kunst werden lassen. Seine Werke sind noch bis zum 25. September im Kunstmuseum St.Gallen zu sehen.

Text: Kunstmuseum Bilder: Pro Litteris

Der 1943 als Peter Schwarze in Leipzig geborene Blinky Palermo wurde zusammen mit seinem Zwillingsbruder Michael vom Ehepaar Erika und Wilhelm Heisterkamp adoptiert. 1952 zog die Familie nach Münster. Dort besuchte Palermo ab 1961 die Werkkunstschule und begann im folgenden Jahr sein Kunststudium an der Düsseldorfer Kunstakademie, wo er 1964 Schüler von Joseph Beuys wurde. Aus dieser Zeit stammt auch sein Künstlername: eigentlich ein Spitzname, der ihm – so die Legende – sein Künstlerfreund Anatol Herzfeld verpasste, aufgrund seines beständig verpflasterten Gesichtes und seiner Kleidung, die durch verknautschten Hut, Lederjacke und dunkle Sonnenbrille an einen zwielichtigen italoamerikanischen Boxkampfmanager aus

Fensterkreuz II.

Who knows the beginning and who knows the end.

Philadelphia erinnerte, dessen Konterfei man in den Sportseiten einer Boulevardzeitung entdeckt hatte. Dem Künstler schien diese neue Identität zu gefallen.

Die St.Galler Ausstellung vereint rund sechzig Arbeiten aus allen Schaffensperioden.

Umgang mit der Farbe, die offen, durchlässig und flüchtig ist. „Palermos Werk hat Bezüge zur amerikanischen abstrakten Kunst mit ihrer klaren Flächenbildung und intensiven Farbigkeit, aber auch zur offenen Prozesshaftigkeit eines Joseph Beuys und ebenso zur mehrschichtigen Bildauffassung eines Gerhard Richter oder eines Imi Knoebel.“

Seiner Ernennung zum Meisterschüler durch Beuys 1966 folgte eine erste Ausstellung in der Münchener Galerie Friedrich & Dahlem. Sie war nur der Anfang einer Vielzahl weiterer Einzelausstellungen in namhaften Museen. Palermo freundete sich mit Künstlerkollegen wie Imi Knoebel, Imi Giese oder Gerhard Richter an. Von 1973 bis 1976 lebte er in New York, kehrte jedoch bald nach Deutschland zurück, wo er sich erneut in Düsseldorf niederliess. Im Februar 1977 verstarb Palermo an Herzversagen während einer Reise auf der Malediven-Insel Kurumba.

Die St.Galler Ausstellung entstand in enger Kooperation mit dem LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster, Westfalen. Sie vereint rund sechzig Arbeiten aus allen Schaffensperioden. Die Werkauswahl, in dessen Zentrum die offene, alle Eingrenzungen überschreitende Farbwirkung und die flüchtigen Qualitäten des Malerischen stehen, erfolgte durch Erich Franz, einen hervorragenden Kenner des Werkes von Palermo. Erweitert wird die Präsentation durch Druckgraphiken von Palermo, die in grosszügiger Weise von der Sammlung der Westfälischen Provinzial Versicherung zur Verfügung gestellt wurden.

Die von Erich Franz konzipierte Ausstellung für Münster und St.Gallen zeigt Palermos

www.kunstmuseumsg.ch/ausstellungen. html#palermo 33


Kunst und Kultur

Stiessen die begehrten Meisterleistungen, die wie in die Luft genäht wirkten, einerseits auf ungeteilte Begeisterung, wurden sie andererseits als „Spucke des Teufels“ verflucht.

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Sonderausstellung StGall:

Heiss begehrtes Teufelswerk

Exponate werfen ein Schlaglicht auf den kreativen Schub der heimischen Textilindustrie Ende des 19. Jahrhunderts.

Als Höfling des Sonnenkönigs fehlte es dem Baron de la Crasse gewiss an nichts. Sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, empfand der Edelmann Zeit seines Lebens dennoch als schwere Last. Nach dem damaligen Modediktat musste er unbedingt mit einem Spitzenkragen auftreten. Die kostbare Stickereiarbeit entsprach dem Wert von 32 Morgen seiner Weinberge, das sind immerhin fast 13 Hektaren … Das Stadtmagazin sieht sich „StGall – die Spitzengeschichte“ im Textilmuseum an.

TEXT: Thomas Veser

Damit sie dem Dresscode des Grand-Siècle entsprechen konnten, verschuldeten sich im 17. Jahrhundert zahllose Blaublütige bis über beide Ohren und es ging noch weiter: Die gesamte Wirtschaft Frankreichs musste darunter leiden. Die filigranen Schöpfungen waren jedoch in der höfischen Selbstdarstellung ebenso wichtig wie Bänder und die allgegenwärtigen Spiegel, dank derer die Adligen ständig überprüfen konnten, ob sie ihrer vorgeschriebenen Rolle noch genügten. Musterbücher illustrieren einen Zeitabschnitt, in dem die Erfindung des Ätzverfahrens zum Glücksfall für die Branche wurde.

Es mag nicht überraschen, dass die zunächst aus Venedig und später aus Flandern eingeführten Spitzen gemischte Gefühle hervorriefen. Stiessen die begehrten Meisterleistungen, die wie in die Luft genäht wirkten, einerseits auf ungeteilte Begeisterung, wurden sie andererseits als „Spucke des Teufels“ verflucht. Licht und Schatten Wie die Kuratoren Ursula Karbacher, Martin Leuthold und Bernhard Duss in der Sonderausstellung StGall im Textilmuseum schon zum Auftakt andeuten, lagen im Spitzengewerbe Licht und Schatten eng beieinander. Mindestens zehn Monate im Jahr mussten im 16. und 17. Jahrhundert Klöpplerinnen täglich 15 Stunden arbeiten, um alleine zwei Herrenmanschetten zu fertigen. Venezianische Spitzenherstellerinnen, die während der Renaissance ins Ausland abwanderten und ihr wertvolles Wissen mitnahmen, liess der Doge in Abwesenheit zum Tod verurteilen, ihren Eltern drohte der Kerker.

Mindestens zehn Monate im Jahr mussten Klöpplerinnen täglich 15 Stunden arbeiten, um alleine zwei Herrenmanschetten zu fertigen.

Das ist eine der dunklen Seiten dieses Gewerbes, dessen Aufschwung zwischen 1500 und 1700 im zweiten Stockwerk des Textilmuseums gelungen dargestellt wird. Man betritt einen abgedunkelten, streng wirkenden Raum, an der Wand fällt der Blick auf eine Teilprojektion eines barocken Gemäldes von Bartholomäus Strobel d.J., das die Enthauptung Johannes des Täufers und das Bankett des Herodes darstellt. Die biblischen Protagonisten erscheinen in der Kleidung, die für die Entstehungszeit des Bildes typisch war. 35


Jerseyblazer

99.–

Hemd

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FÜR FASHION

&FAIRNESS


Kunst und Kultur

20’000 Originalspitzen als Fundus.

M. Leuthold, U. Karbacher, B. Duss.

Darunter auch Spitzenkreationen, die stets auf farbigen Kleiderstoffen getragen wurde. Wie das wirkte, zeigen Originalkragen von Adeligen, die auf leuchtenden Stoffen liegen, daneben hat man aus Papier geformte Kleider drapiert. Unter riesenhaften Holzbaldachinen, auf einem Teppich in Schachbrettmuster thronend, lassen sich in schwarzen Vitrinen einige der aussergewöhnlichsten Schöpfungen im Besitz des Textilmuseums bewundern. Städtische Sammler hatten damals bei ihren Touren durch Europa fleissig eingekauft, den heimischen Textilproduzenten zur Inspiration – und Nachahmung. Gut 20’000 Originalspitzen bilden heute den Fundus des Textilmuseums. Davon werden in der Ausstellung 150 Exponate zugänglich gemacht. Jahrhundertealte Meisterleistungen Die Helligkeit in den einzelnen Sälen spielt eine wichtige Rolle und zwar gleich in zweifacher Hinsicht. Die oftmals jahrhundertealten Meisterleistungen sind lichtempfindlich und müssen geschützt werden. Das zunehmende Licht in den nachfolgenden Räumen kündigt jedoch auch den Anbruch neuer Zeiten an. Nach dem klassischen Zeitalter betritt man einen helleren Raum, in dem Porträts des selbst gekrönten Kaisers Napoléon I. und seiner Gemahlin Joséphine für den Empire-Stil stehen. Ganz zu Recht, hatte doch der Korse die zuvor in Frankreich gebannten Spitzen wieder einführen lassen. Während des Biedermeiers, als die europäischen Fürsten die Freiheitsbewegungen niederschlugen und die alte Ordnung wieder herstellen wollten, ziehen Bürgerinnen und Bürger mit ihren stickereiverzierten Gewändern, Rüschen, steifen Kragen, Haarbändern und Manschetten die Sicherheit ihrer Wohnstuben vor. Diesen Rückzug ins Private haben die Kuratoren sinnigerweise mit einem Glaskasten angedeutet: Zwischen den dargestellten Kleidungsstücken winden sich Gummibäume und andere Zierpflanzen in die Höhe. Die Entwicklung der Mode aber geht weiter: Zur beliebtesten Kleidungsfarbe entwickelte sich damals Mauve, die erste chemisch hergestellte Farbe. Auch der eigens für die Sonderausstellung gefertigte Teppich im Eingangsbereich des Textilmuseums und der Schriftzug StGall erstrahlt malvenfarbig.

150 Exponate in der Ausstellung.

Kreativer Schub In einem zarten Gelbton leuchtet der Saal im ersten Stock, dessen Exponate ein Schlaglicht auf den kreativen Schub der heimischen Textilindustrie Ende des 19. Jahrhunderts werfen. In Regalen untergebrachte Musterbücher illustrieren diesen Zeitabschnitt, in dem die Erfindung des Ätzverfahrens 1882 zum Glücksfall für die Branche wurde. Waren Spitzen aus St.Gallen bis dahin vielerorts als altmodisch und zu teuer abgelehnt worden, konnten nun die Spitzenimitation zu einem Bruchteil des vorher üblichen Preises auf dem Markt angeboten werden. Wie die Zukunft der Branche aussehen könnte, darüber finden sich im Erdgeschoss einige Anhaltspunkte. Da fällt zunächst die alte Handstickmaschine auf, sie wird als Relikt vergangener Zeiten zeitweise für Besucher noch in Betrieb genommen. Mit der Eröffnung der Sonderausstellung besitzt das Textilmuseum eine eigene Lounge, in der sich die Besucher unter anderem mit dem einem Glas der Champagnermarke Saint Gall anregen lassen können. Dieser Abschnitt liegt in einem Teil des Museums, in dem früher die schweizerische Textilindustrie in ständig wechselnden Expositionen ihre Neuerungen der Öffentlichkeit vorstellte. Und auch dieser Teil passt sich bestens in den Besuchsablauf aus. Man betritt den Licht durchfluteten Raum auf einem Teppich mit Spitzenmotiven nach dem Ink-Jet-Verfahren, Spitzenornamente verzieren auch die dunkel gehaltene Wandtapete, die eigens für die Ausstellung entworfen wurde. Besonders fallen die aus Spitze geschaffenen Schmetterlinge auf. Sie fliegen in einem Schwarm nach oben, und in diese Richtung strebt bekanntlich auch die St.Galler Textilindustrie.

Textilmuseum Vadianstrasse 2 9000 St.Gallen Täglich 10 bis 17 Uhr Donnerstags 10 bis 20 Uhr www.StGall.ch 37


Aus der Stadtgeschichte

Phantasie- Darstellung der Stadt St.Gallen „ums Jahr 1300“ bzw. vor dem Stadtbrand von 1418; rechts am Bildrand, ausserhalb der Mauer, das St.Katharinenkloster und die St.Mangenkirche.

Der Marktplatz TEXT: Ernst Ziegler

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Bis zum verheerenden Brand der Stadt St.Gallen im Jahre 1418 war nur die sogenannte „Obere Stadt“ ummauert. Diese Stadtmauer verlief damals entlang der Südseite des heutigen Marktplatzes und des Bohls. Nach diesem Stadtbrand erhielt auch die „Untere Stadt“, die heutige nördliche Altstadt, eine Mauer, die dann die Kirche St.Mangen, das Katharinenkloster sowie den Marktplatz und den Bohl umschloss. In dieser Mauer standen vier Tore: Schibenertor, Metzgertörli, Platztor und Brühltor. Das Schibenertor schloss den heutigen Marktplatz gegen Westen ab; gegen den Bohl hin stand das städtische Schlachthaus, die „Metzg“. Sie war 1475 durch die Stadt erbaut worden, nachdem der vom Löchlibad herkommende Irabach überwölbt und der von ihm durchflossene Graben nördlich der alten Stadtmauer aufgefüllt worden war. In der „Metzg“ erfolgte fortan der Fleischverkauf unter amtlicher Kontrolle an den in der Halle aufgestellten Verkaufsständen. Darüber gab es einen geräumigen Saal, wo Kürschner und Hutmacher ihre Waren feilboten, wo aber auch Feste, Theateraufführungen und Versammlungen stattfanden.


Damals

Der heutige Marktplatz aus dem Plan „Die löbliche Stadt St.Gallen samt dem Fürstlichen Kloster“ aus dem Jahr 1596 von Melchior Frank. A = Rathaus, M = Stadt- oder Irertor, G = „Metzge“, H = Kornhaus, Q = Schibenertor.

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Aus der Stadtgeschichte

Damals

Die Abbildungen des Schibenertors mit Umgebung bzw. der Gasthöfe Zum Hirschen und Zum Löwen aus den Jahren 1831 und um 1840 zeigen eindrücklich ein Stück Stadtveränderung. Die beiden Darstellungen von Johann Baptist Isenring dokumentieren einerseits das Dunkel und die Enge – wegen des mächtigen Tores – der mittelalterlichen Gassen und anderseits die Helle und Weite, hervorgerufen durch den Abbruch der Stadttore.

So wurden in diesem Saal beim Gesellenschiessen im Jahre 1527 und auf dem Kornhaus zuerst 700 und nachher gar 1’000 Mann von der Stadt bewirtet! Johannes Kessler, der Bibelausleger, hielt im Metzg-Saal seine „Lesinen“, Einführungen in die Heilige Schrift, ab, und auch die Wiedertäufer versammelten sich dort. Der Stadtarzt Bernhard Wartmann schrieb um 1792/98 im Zusammenhang mit dem Schlachthaus: „Im Sommer und wann die Hitze gross oder der Südwind stark wehet, ist der von diesem Gebäude entstehende Geruch für die daran liegenden Einwohner bisweilen empfindlich und der Gesundheit nicht am vorteilhaftesten. – Neben dem Schlachthaus, allwo das Hornvieh geschlachtet wird, und das mit einem schönen Brunnen reinen Quellwassers versehen und unter welchem der Irenfluss durchfliesst, befinden sich unter gleichem Dache Fleischerbänke, auf welchen alles Fleisch zerhauen und verkaufet wird.“ Zwischen der „Metzg“ und dem Schibenertor stand das 1503/23 errichtete Kornhaus. Auf dem Platz zwischen den beiden Gebäuden spielte sich „der Handel mit Kornfrucht“ ab und fand der Viehmarkt statt, weshalb früher der heutige Marktplatz „Rindermarkt“ hiess.

„Der Vieh-Markt, gegen der Münz in St.Gallen“ zeigt am linken Bildrand die „Metzg“ und das Kornhaus; der vordere Riegelbau mit den zwei „Fleischbänken“ ist das „sehr bequem eingerichtete, geräumige und reinliche“ Schlachthaus, der hintere, mit den angebundenen Saumtieren an der Nordwand, das Kornhaus.

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Im Jahr 1805 beschwerten sich einige Grabser Viehhändler über den eingeschränkten Platz und verschiedene Anwohner waren für eine Verlegung des Marktes vor die Stadt. Umgehend fasste die städtische Obrigkeit folgenden Beschluss: „Es solle der an dem Fuß des Spitaler Bergs befindliche Platz hiezu gewiedmet seyn und auf vorgeschlagene Weise eingerichtet werden.“ Daraufhin wurde der Viehmarkt an den heutigen Blumenbergplatz und 1864 das Kornhaus in die Nähe des Bahnhofs verlegt; das alte Kornhaus wurde im selben Jahr abgebrochen. Der einstige Rindermarkt erhielt dann den Namen Kornmarkt, und seit 1866 ist es der Marktplatz.


Die „Metzg“ an der Nordseite des Rathauses mit Gefängnisturm und Irertor, um 1864/65.

Am 3. Juni 1863 konnte man in einem „Eingesandt“ im „Tagblatt der Stadt St.Gallen“ u.a. lesen: „St.Gallen ist überdies wirklich in einer Periode, in welcher für Entwicklung und Verschönerung der Stadt durch gemeinsames, tolerantes Zusammenwirken Vieles geleistet werden kann; in Bälde fällt das Kornhaus, ist dies entfernt, so wird die Metzge umsomehr im Wege sein; wird auch diese hinweggeräumt, so haben wir zwar einen großen freien Platz, derselbe wird aber das betreffende Quartier nicht verschönern. Zu einem großen freien Platze gehören auch passende Bauten, was hier nicht der Fall ist. Vorteilhafter dürfte es daher sein, wenn auf diese Stelle ein Bazar in einer Tiefe von circa 35 Fuß [gut 10 Meter] errichtet würde, worin die Metzgebänke, in komfortable Fleischmagazine verwandelt, placirt würden; auf beiden Seiten wären hübsche breite Straßen, wovon die eine in gerader Linie sich der sog. Simonstraße anschlösse.“ Nach Quellen, Literatur (von Ernst Ziegler) und Abbildungen aus dem Stadtarchiv St.Gallen.

Der „Marktplatz mit Theater und Gasthof ‚zum Hecht’“ nach dem Abbruch der „Metzg“, um 1865/1907.

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Typisch St.Gallen

„Gof“ oder „Goof“ TEXT: Hermeneus

Im „Deutschen Wörterbuch“ der Gebrüder Grimm steht, das Wort „Gof“ sei die Bezeichnung eines Kindes, meist in scherzhaftem oder tadelndem Sinne, sei als Ausdruck des Unmutes in Schwaben und besonders in der Schweiz sehr üblich und werde gelegentlich auch „in mundartnahem Schrifttum“ verwendet. Bei Heinrich Federer, der bis 1900 Kaplan in Jonschwil war, steht in seinem Roman „Berge und Menschen“ (1911): „Alle Gofen hänseln und heinzeln dich schon ...“ Auch von vier- und fünfjährigen, unschuldigen Göfchen ist die Rede. Die Hermeneutik, die Auslegung und Erklärung, des Wortes, ist schwierig und unsicher, das „Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache“, das sogenannte „Idio­ tikon“, hilft aber weiter: Mit „Goof“ wurde

einst ein „kleines Gebund rohen Wergs [Hanfabfall] oder Flachses, ehe er gebrochen wird,“ bezeichnet. „Goof“, Gebinde, Bündel, wurde dann vielleicht auf ein kleines Kind, eingebunden in Windeln, übertragen. Das Wort könnte also, wie andere Wörter, aus dem in St.Gallen stark verbreiteten Leinwandgewerbe herstammen. Je nach Gegend wurde ein Säugling als „Göfli“ bezeichnet und galten Kinder bis zur ersten Kommunion oder Konfirmation als „Gofen“. – Unsereins kann aber sogar die über dreissig- und vierzigjährigen Söhne noch respektlos als „Gofe“ titulieren. Wir kannten auch das alte Sprechspiel: „Wenn din Gof mim Gof nomol seit Gof, so chonnt min Gof und git dim Gof (Schläge),

dass din Gof mim Gof nüme seit Gof.“ Dieser „Schläger“ wäre dann ein „Saugof“, und beide waren vermutlich „Schueler­ gofe“. In neuerer Zeit wurde das altmödige Wort durch das viel edlere – weil englisch – „Kid“ verdrängt. Vor allem wohl auch deshalb, weil es keine „dummi Gofe“ mehr gibt – bloss noch dumme Lehrer – und „frechi Gofe“ oder „Schnodergofe“ man nicht mehr sagen darf, weil es „politisch unkorrekt“ ist. Ein junges Mädchen war früher ein „Backfisch“, ein Wort, das der „Duden“ als „veraltet“ bezeichnet. Im Appenzellischen sagte man von einem Backfisch auch einmal verächtlich, er sei „no gad en Schnodergof“. Nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn beispielsweise heutzutage eine Zeitung zwölf- bis fünfzehnjährige, besoffen in der Stadt herumhängende „junge Frauen und Männer“ mit „Schnodergofe“ beschimpfen würde. Vermutlich würde da wohl gar der eifrige Herr Professor Kreis mit seiner Kommission gegen Rassismus von aufgebrachten Eltern mit ihren Anwälten auf den Plan gerufen und der Zeitungsredaktion ein Prozess angehängt. Die Eltern meiner Frau stammten aus dem Rheintal und hatten nicht vier „Gofe“ oder gar „Kids“, sondern vier „Gosche“ oder „Gorsche“; aber das ist eine andere Geschichte.

Hermann Bauer (1922 – 1993) Hermeneus, der Erklärer, verdankt die Idee, altmödige Wörter zu erklären, einem „ausgezeichneten Kenner der St.Galler Mundart“: Dr. Herman Bauer, der von 1957 bis 1987 Lokal- und Kulturredaktor der leider eingegangenen „Ostschweiz“ war. 1972 erschien in der „Reihe z’Sanggale“ sein erstes Bändchen mit dem Titel „aadlech bis zibölele“. Hermann Bauer schrieb mir am 9. September 1972 in das mir geschenkte Bändchen: „In gemeinsamer Liebe zu Sanggale.“

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Die Seite der WISG

Lehrstellen: Projekt „Triebwerk“ gibt Gegensteuer Viele Jugendliche befinden sich trotz offener Lehrstellen noch auf der Suche nach einer Berufslehre. Das Praxisprojekt „Triebwerk“ der Wirtschaft Region St.Gallen (WISG) fördert Lösungen zum Problem der Diskrepanz zwischen dem Angebot an noch offenen Lehrstellen und den Ansprüchen von Lehrlingen. TEXT: WISG

Das Dilemma: Der Fokus von Lehrstellensuchenden liegt auf wenigen Berufen wie etwa der kaufmännischen Lehre, dem Detailhandel und der Polymechanik. Dagegen klagen z. B. technisch-orientierte Berufe und solche der Baubranche über einen Mangel an Lehrlingen. So sind im Kanton St.Gallen gemäss Lehrstellennachweis (LENA) noch über 750 Lehrstellen frei, vor allem in den Berufsfeldern Bau, Natur, Gebäudetechnik, Holz und Innenausbau. „Triebwerk“ steuert mit geschickter Kommunikation und entsprechenden Massnahmen entgegen.

Referenten, Lernende und Schüler treffen im aktiven Dialog auf­ einander.

„Triebwerk“ sensibilisiert und unterstützt Ein Mittel, welches das Projekt „Triebwerk“ erfolgreich einsetzt, sind Workshops. Deren Idee ist es, Schülerinnen und Schüler praxisnah für die Berufswahl und Lehrstellensuche zu sensibilisieren. Anforderungen an eine gute Bewerbung sowie das Vorgehen bei der Lehrstellensuche werden miteinbezogen. Umgesetzt wird dies in circa zweieinhalbstündigen Anlässen an den Oberstufenzentren. Dabei treffen Referenten, Lernende und Schüler im aktiven Dialog aufeinander. In Kleingruppen diskutieren Lehrlinge mit Schülern der zweiten Oberstufe über ihre Erfahrungen bei der Lehrstellensuche, geben Tipps und Tricks zum Vorstellungsgespräch weiter und erzählen aus ihrem Berufsalltag. 44

Leodegar Kaufmann, Präsident WISG Wirtschaft Region St.Gallen.

verband unterstützte Projekt, Hand in Hand mit den regionalen Gewerbevereinen, dem Kantonalen Amt für Berufsbildung, den Oberstufenzentren der Region St.Gallen und nationalen Berufsverbänden. Die Zusammenarbeit soll eine möglichst grosse Vernetzung und Nutzung von Ressourcen ermöglichen. Die Wichtigkeit der Kooperation wird durch die gesellschaftliche Entwicklung verdeutlicht. Dr. Leodegar Kaufmann, Präsident der WISG, betont die Bedeutung einer langfristigen Zusammenarbeit zwischen Schulen und Wirtschaft: „Das Erfolgsmodell der dualen Berufsbildung mit ihren vielfältigen Chancen muss gefördert werden, damit langfristig die Unternehmungen ihre Fachkräfte rekrutieren können.“

Die Aufmerksamkeit der Jugendlichen ist bei einer so direkten und berufsbezogenen Art der Information sehr hoch, insbesondere wenn der Dialog zwischen Lernenden und Schülern stattfinden kann. Pro Veranstaltung werden vier bis fünf Berufe vorgestellt. Die Analyse der verschiedenen Anlässe hat ergeben, dass sich die Schüler gerne mit dem Angebot auseinandersetzen und es positiv bewerten. Auch empfinden sie es als eine gute ergänzende Massnahme zum bestehenden Angebot. Breit gefächertes Angebot Als weitere Massnahme zur Verbesserung des Dialogs zwischen Vertretern aus Wirtschaft und Schule sind zwei- bis dreimal jährlich stattfindende Round-Table-Gespräche ins Leben gerufen worden. Ziele der Gespräche sind ein verbesserter Austausch zwischen allen Parteien, die Förderung des Verständnisses für die unterschiedlichen Sichtweisen und Bedürfnisse sowie die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen. Der Aufbau eines spezifischen Netzwerks rund um die Berufswahl geht dabei als positiver Nebeneffekt hervor. Um ein möglichst breit gefächertes Angebot bieten zu können, arbeitet „Triebwerk“, das von der WISG Wirtschaft Region St.Gallen (WISG) 2010 initiierte und vom Gewerbe-

Weitere Informationen zum Projekt Triebwerk: Priska Ziegler, Geschäftsführerin Tel. 071 280 20 90 priska.ziegler@mosaik-agentur.ch


Pro Stadt aktuell

Seit einem halben Jahrhundert für St.Gallen da Die Arbeitsgemeinschaft Pro Stadt wurde anfangs der 1960er Jahre unter dem Namen City Vereinigung (später St.Galler Ring, bis 1996) als Reaktion auf die baulichen Veränderungen im Bereich des Neumarktes gegründet. Damals ging es um die Verbesserung der Attraktivität der Altstadt als Einkaufsgebiet im Vergleich zu den Neubauten im Bahnhofsviertel. Heute steht die Innenstadt als regionales Zentrum vor ganz anderen Herausforderungen.

TEXT: Pro Stadt

Die Frequenzen verlagern sich nicht mehr in erster Linie innerhalb des Stadtzentrums: Die Dynamik der Veränderung konzentriert sich auf den Stadtrand und entzieht sich damit teilweise der städtischen Politik. Dies gilt für den Detailhandel, der sich zunehmend in grossflächigen, autogerechten Bauten der Agglomeration einrichtet, aber auch für den Mittelstand, der die Stadt verlässt, um seinen Traum vom Einfamilienhaus in einer Landgemeinde zu verwirklichen. Standen bei der Gründung der Ausbau von Dienstleistungen wie Abendverkauf, Einkaufsgutscheine oder Päcklidienst sowie Aktionen zur Erhöhung der Aufmerksamkeit von Besuchern und Medien im Vordergrund, zielen die Anstrengungen von Pro Stadt heute darauf hin, die St.Galler Innenstadt im Sinne des Chancenmanagements und mit Blick auf die Herausforderungen einer mobilen und immer stärker auch virtuellen Gesellschaft neu zu positionieren. Gefordert ist dabei nicht nur der Detailhandel, sondern die ganze Wirtschaft mit Standort Innenstadt. Die Arbeitsgemeinschaft Pro Stadt vertritt als Vereinigung von Unternehmen des Detailhandels, der personen- und unternehmensbezogenen Dienstleistungen sowie des Gewerbes die Interessen des Wirtschaftsstandortes „St.Galler Innenstadt“. Pro Stadt übernimmt die Aufgabe, die Gesamtinteressen der Wirtschaft in der St.Galler Innenstadt wirkungsvoll zu formulieren und in der politischen Willensbildung durchzusetzen. Die zentralen Elemente dieses Gesamtinteresses sind:

Zentrumsfunktion St.Gallen ist das Wirtschaftszentrum der Region Ostschweiz. Die zentrale Erfolgsposition jeder Innenstadt liegt in ihrer Multifunktionalität: Die urbane Vielfalt, das Nebeneinander von Altem und Neuem, Wirtschaft und Wohnen, Bildung, Kultur und Kommerz macht den eigentlichen Reiz des Zentrums aus und unterscheidet es von allen künstlichen Zentren auf der grünen Wiese. Erreichbarkeit Als politisches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Ostschweiz ist die St.Galler Innenstadt auf die problemlose Erreichbarkeit mit öffentlichen und individuellen Verkehrsmitteln angewiesen. Sicherheit und Ordnung Sicherheit und Sauberkeit sind unabdingbare Voraussetzungen einer lebenswerten Innenstadt. Der Erhalt der Innenstadt als Wohnort und Arbeitsplatz erfordert, dass im öffentlichen Raum Sicherheit und Ordnung mit besonderer Priorität durchgesetzt werden. Interessenvertretung Wir kümmern uns um alle Fragen, die mit dem Standort eines Unternehmens in der Innenstadt zusammenhängen und von übergeordnetem Interesse sind. Dazu gehören unter anderem die Ladenöffnungszeiten, die Sauberkeit und Ordnung, die Sicherheit, die Benützung von öffentlichem Grund und Boden, die Parkplatzfrage und die Verkehrsorganisation. Auch kümmern wir uns um Stellungnahmen zu neuen Reglementen und Gesetzen, die Erarbeitung mittelfristiger Strategien der Stadtentwick-

lung sowie die Koordination der Gassenaktivitäten. Öffentlichkeitsarbeit Gemeinsam mit professionellen Partnern realisiert Pro Stadt verschiedene Marketinginstrumente für die Geschäfte der Innenstadt wie die St.Galler Einkaufsgutscheine, den Internetauftritt, das Mitgliedermagazin „Monitor“, die Interessensformulierungen gegenüber den Medien und die Organisation diverser öffentlicher Veranstaltungen. Die Mitgliedschaft steht allen natürlichen und juristischen Personen offen, die bereit sind, die Ziele von Pro Stadt zu unterstützen. Sind Sie dabei? Der Vorstand • Joseph Huber, Coop-City, Präsident • Eveline Frischknecht, eveline frischknecht fine jewellery, Vizepräsidentin • Bruno Bischof, BB Art Service GmbH • Ralph Bleuer, Markwalder + Co. AG • Guido Rageth, Wegelin & Co. • René Rechsteiner, Restaurant Bierfalken • Guido Schildknecht, Café Gschwend • Martin Schnyder, Confiserie Roggwiller • Adi Stuber, OLMA Messen St.Gallen Die angeschlossenen Gassengesellschaften • Gassengesellschaft Altstadt Nordwest • Quartierverein Brühltor • Klosterviertel-Gesellschaft St.Gallen • Gassengesellschaft Marktgasse • Marktplatzgesellschaft • Multergass-Gesellschaft • Neugass-Gesellschaft • Spisergass-Gesellschaft • Quartierverein St.Mangen • Vereinigte Quartiervereine der Stadt St.Gallen

Kontakt Arbeitsgemeinschaft Pro Stadt St.Gallen Oberer Graben 12, 9001 St.Gallen prostadt@gsgv.ch, www.prostadt.ch Josef Huber, Präsident Tel. 071 227 72 00 Jean-Pierre Gabathuler, Geschäftsführer Tel. 071 228 10 40

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Agenda: Der September 2011 in St.Gallen Was?

Wann?

Wo?

Mehr Infos

Ohne Rolf: Schreibhals Das Zelt Laufen und Nordic Walking für Frauen Erzählstunde auf Albanisch Was unsere Vorfahren über die Moslems wussten Kleinbörse und Monatsversammlung Rüdisüli in der Oper - Etwas Fabelhaftes Ohne Rolf: Schreibhals St.Galler Networkingtag 2011 Duo Calva: Heute Abend - Zauberflöte Besuch von der Alp Bauernmarkt OBA - Ostschweizer Bildungs-Ausstellung Dusa Orchestra: Cabaret Festmusik zur Reliquienüberführung 1680 Gallusflohmarkt Wochenmarkt 18. Ostschweizer Bildungsausstellung OBA Tatsuo Miyajima Gretlers Panoptikum zur Sozialgeschichte Cotton worldwide - Baumwollproduktion heute Laufen und Nordic Walking Spieleabend Kunstcafé Wort&Klang 2011: Konrad Hummler Wort&Klang 2011: Konzert II Auf dem Wasser zu singen Mittagstreff Sprechstunde Medizin Angehörigengruppe Alzheimerpatienten Michel Gammenthaler: Wahnsinn Quartalsmarkt Kinderkonzert: Sinfonieorchester St.Gallen Lernfestival 2011 St.Gallen Pippo Pollina-über die Grenzen trägt uns ein Lied WWF-Lauf Italienische Erzählstunde Familienkonzert: Sinfonieorchester St.Gallen Otmar Fest Halden-Quilter Französische Erzählstunde Märchen im Museum Geschichtenzeit Spanische Erzählstunde Führung Palermo - Who Knows the Beginning and Who Knows the End? Geschwister Birkenmeier: Weltformat – Ein persönlicher Tonfall Der Mann in den Wechseljahren Englische Erzählstunde Blumenmarkt

01. September 2011, 20.00 Uhr 02. September 2011 01. September 2011, 09.00 Uhr 01. September 2011, 17.00 Uhr 01. September 2011, 18.00 Uhr 01. September 2011, 18.30 Uhr 01. September 2011, 20.00 Uhr 01. September 2011, 20.00 Uhr 02. September 2011, 13.30 bis 18.00 Uhr 02. September 2011, 20.00 Uhr 02. September 2011, 20.00 Uhr 02. September 2011, 7.30 bis 13.00 Uhr 02. September 2011, 9.00 bsi 17.00 Uhr 03. September 2011, 20.00 Uhr 03. September 2011, 20.15 Uhr 03. September 2011, 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr 03. September 2011, 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr 02. bis 06. September 2011 03. September bis 13. November 2011 03. September 2011 bis 31. Dezember 2012 04. September 2011 bis 31. Juli 2012 05. September 2011, 19.00 Uhr 05. September 2011, 19.30 Uhr 06. September 2011, 14.30 Uhr 06. September 2011, 18.15 Uhr

Kellerbühne, St.Gallen Sporthalle Kreuzbleiche, St.Gallen Frauenbad Dreilinden, St.Gallen Freihandbibliothek, St.Gallen Brunnen Gallusplatz, St.Gallen Restaurant Hirschen, St.Gallen Lokremise, St.Gallen Kellerbühne, St.Gallen Olma Messen St.Gallen Kellerbühne, St.Gallen Frauenpavillion im Stadtpark, St.Gallen Marktplatz beim Vadiandenkmal, St.Gallen Olma Messen St.Gallen Kellerbühne, St.Gallen Kathedrale Chorraum, St.Gallen Gallusstrasse, St.Gallen Marktplatz beim Vadiandenkmal, St.Gallen Olma-Gelände, St.Gallen Lokremise, St.Gallen Historisches und Völkerkundemuseum, St.Gallen Historisches und Völkerkundemuseum, St.Gallen Familienbad Dreilinden Café Gschwend, St.Gallen Kunstmuseum, St.Gallen Regierungsgebäude, Pfalzkeller, St.Gallen

www.kellerbuehne.ch

06. September 2011, 20.00 Uhr 07. September 2011, 12.15 Uhr 07. September 2011, 14.00 Uhr 07. September 2011, 18.00 Uhr 07. September 2011, 20.00 Uhr 08. September 2011, 9.00 Uhr bis 21.00 Uhr 09. September 2011, 10.00 Uhr 09. September 2011, 17.00 Uhr bis 17.00 Uhr 09. September 2011, 20.00 Uhr bis 22.30 Uhr 09. September 2011, 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr 10. September 2011, 10.00 Uhr 11. September 2011, 11.00 Uhr 11. September 2011, 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr 12. September 2011, 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr 13. September 2011, 16.00 Uhr 14. September 2011, 14.00 Uhr 14. September 2011, 14.15 Uhr 14. September 2011, 16.00 Uhr

Tonhalle, St.Gallen Naturmuseum, St.Gallen Historisches und Völkerkundemuseum, St.Gallen Bürgerspital, Geriatrische Klinik, St.Gallen Kellerbühne, St.Gallen Marktplatz beim Vadiandenkmal, St.Gallen Tonhalle, St.Gallen St.Gallen Offene Kirche St.Gallen Sporthalle Kreuzbleiche, St.Gallen Freihandbibliothek, St.Gallen Tonhalle, St.Gallen Pflegeheim St.Otmar, St.Gallen evangelische Kirche Halden, Foyer, St.Gallen Freihandbibliothek, St.Gallen Historisches und Völkerkundemuseum, St.Gallen Freihandbibliothek, St.Gallen Freihandbibliothek, St.Gallen

www.sinfonieorchestersg.ch www.naturmuseumsg.ch www.hmsg.ch www.buergerspital.ch www.kellerbuehne.ch

14. September 2011, 18.30 Uhr

Kunstmuseum, St.Gallen

www.kunstmuseumsg.ch

14. September 2011, 20.00 Uhr 15. September 2011, 19.30 Uhr 17. September 2011, 10.00 Uhr 17. September 2011, 10.30 Uhr bis 17.00 Uhr

Kellerbühne, St.Gallen Oetliker - Körper und mehr, St.Gallen Freihandbibliothek, St.Gallen Kaffeehaus, St.Gallen

www.kellerbuehne.ch www.oetliker.info www.freihandbibliothek.ch www.kaffeehaus.sg

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www.freihandbibliothek.ch www.phvsg.ch www.lokremisesg.ch www.kellerbuehne.ch www.networkingtag.ch www.kellerbuehne.ch

www.oba-sg.ch www.kellerbuehne.ch www.bistum-stgallen.ch

www.oba-sg.ch www.lokremisesg.ch www.hmsg.ch www.hmsg.ch www.cafe-gschwend.ch www.kunstmuseumsg.ch www.sg.ch

www.sinfonieorchestersg.ch www.oksg.ch www.freihandbibliothek.ch www.sinfonieorchestersg.ch www.otmarsg.ch/ www.freihandbibliothek.ch www.hmsg.ch www.freihandbibliothek.ch www.freihandbibliothek.ch


Was?

Wann?

Kinderclub 17. September 2011, 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr Preisträgerkonzert Collegium Musicum Ostschweiz: der Jugend die Zukunft 18. September 2011, 11.00 Uhr Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Wladiwostok 19. September 2011, 19.30 Uhr Franz Hohler: Der Stein 19. September 2011, 20.00 Uhr Ungarische Erzählstunde 21. September 2011, 16.30 Uhr Exklusiv am Mittwochabend 21. September 2011, 18.15 Uhr Zeit für Medizin - Ärzte um Anzug 21. September 2011, 18.15 Uhr Führung Back to the Future 21. September 2011, 18.30 Uhr Sandra Kreisler & Roger Stein Wortfront unplugged 21. September 2011, 20.00 Uhr 1. Tonhallekonzert: Sinfonieorchester St.Gallen 22. September 2011, 19.30 Uhr Holzschnitte und Malerei 23. September 2011, 15.00 Uhr Arabische Erzählstunde 24. September 2011, 11.00 Uhr Theatersport: tiltanic (SG) vs. Die Impronauten (BS) 24. September 2011, 20.00 Uhr Bravo Hits Party 24. September 2011, 20.00 Uhr Flohmarkt 24. September 2011, 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr Führung Zeit für Medizin! Einblicke in die St.Galler Medizingeschichte 25. September 2011, 11.00 Uhr Führung stGall - Die Spitzengeschichte 25. September 2011, 11.00 Uhr Führung Sven Augustijnen 25. September 2011, 18.00 Uhr Eine Art Alaska 26. September 2011, 20.00 Uhr Wort&Klang 2011: Hartmut Böhme 27. September 2011, 18.15 Uhr Jakobspilgerstamm St.Gallen 27. September 2011, 19.00 Uhr Wort&Klang 2011: Konzert III Wie ein Haschen nach Wind 27. September 2011, 20.00 Uhr Märchenstunde 28. September 2011, 17.00 Uhr Podiumsgespräch 28. September 2011, 18.30 Uhr Migros Kulturprozent Classics: Tonhalle Orchester Zürich 28. September 2011, 19.30 Uhr Konzert mit Einführung 28. September 2011, 19.30 Uhr Sibylle Aeberli & Milena Moser: Die Unvollendeten 28. September 2011, 20.00 Uhr Erodierende Medienlandschaft Die Zeitsammlung Raymond Niethammer 30. September 2011, 13.00 Uhr bis 13.30 Uhr Nachgerichtet 30. September 2011, 21.10 Uhr Traumtänze 01. März 2011 bis 29. Februar 2012 Back to the Future 02. Juli bis 30. Oktober 2011 Alte Bekannte und neue Freunde 02. Juli bis 30. Oktober 2011 Der Steinbock, ein wunderlich verwegenes Tier 07. Mai bis 16. Oktober 2011 Sven Augustijnen 13. August bis 09. Oktober 2011 stGall - Die Spitzengeschichte 26. März bis 30. Dezember 2011 Zeit für Medizin! Einblicke in die St.Galler Medizingeschichte 28. Mai 2011 bis 20. Mai 2012 Palermo - Who Knows the Beginning ans Who Knows the End? 28. Mai bis 25. September 2011 Wilhelm Meier 28. November 2010 bis 18. September 2011 Hedwig Scherrer 28. November 2010 bis 18. September 2011 Musik im Kloster St.Gallen 29. November 2010 bis 06. November 2011 Fuchsien – Tänzerinnen im Pflanzenreich 30. August bis 09. Oktober 2011 Kinderhütedienst jeden Mittwoch, 14.30 Uhr bis 17.00 Uhr

Bei

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Wo?

Mehr Infos

Historisches und Völkerkundemuseum, St.Gallen

www.hmsg.ch

Regierungsgebäude, Pfalzkeller, St.Gallen

www.sg.ch

evang. Kirchgemeindehaus Lachen, St.Gallen Kellerbühne, St.Gallen Freihandbibliothek, St.Gallen Historisches und Völkerkundemuseum, St.Gallen Historisches und Völkerkundemuseum, St.Gallen Kunstmuseum, St.Gallen

www.kellerbuehne.ch www.freihandbibliothek.ch www.hmsg.ch www.hmsg.ch www.kunstmuseumsg.ch

Kellerbühne, St.Gallen Tonhalle, St.Gallen Waaghaus am Bohl, St.Gallen Freihandbibliothek, St.Gallen

www.kellerbuehne.ch www.sinfonieorchestersg.ch

Figuren Theater, St.Gallen K-Bar, St.Gallen St.Mangen-Quartier, St.Gallen

www.figurentheater-sg.ch www.dmd-events.ch

Historisches und Völkerkundemuseum, St.Gallen Textilmuseum, St.Gallen Kunsthalle, St.Gallen Lokremise, St.Gallen Regierungsgebäude, Pfalzkeller, St.Gallen Klubhaus Hogar Espanol, St.Gallen

www.hmsg.ch www.textilmuseum.ch www.k9000.ch www.lokremisesg.ch www.sg.ch

Tonhalle, St.Gallen Freihandbibliothek, St.Gallen Kunstmuseum, St.Gallen

www.sinfonieorchestersg.ch www.freihandbibliothek.ch www.kunstmuseumsg.ch

Tonhalle, St.Gallen Kathedrale, St.Gallen Kellerbühne, St.Gallen

www.sinfonieorchestersg.ch www.bistum-stgallen.ch www.sinfonieorchestersg.ch

Kantonsbibliothek Vadiana, Ausstellungssaal St.Gallen Restaurant Drahtseilbahn Museum im Lagerhaus, St.Gallen Kunstmuseum, St.Gallen Kunstmuseum, St.Gallen Naturmuseum, St.Gallen Kunsthalle, St.Gallen Textilmuseum, St.Gallen

www.kb.sg.ch www.drahtseilbahn.ch www.museumimlagerhaus.ch www.kunstmuseumsg.ch www.kunstmuseumsg.ch www.steinbock2011.ch www.k9000.ch www.stgall.ch

Historisches und Völkerkundemuseum, St.Gallen

www.hmsg.ch

Kunstmuseum, St.Gallen Historisches und Völkerkundemuseum, St.Gallen Historisches und Völkerkundemuseum, St.Gallen Stiftsbibliothek, St.Gallen Botanischer Garten, St.Gallen Frauenzentrale des Kt. St.Gallen

www.kunstmuseumsg.ch www.hmsg.ch www.hmsg.ch www.stiftsbibliothek.ch www.botanischergarten.stadt.sg.ch www.fzsg.ch

www.freihandbibliothek.ch

Herold Taxi weiss jeder mit wem er fährt...

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City-Garage AG St. Gallen VW Tiguan - Schön zu wissen, man könnte 190 x 273 mm.qxp

10.08.2011

11:18

Seite 1

SCHÖN ZU WISSEN, MAN KÖNNTE.

Der neue Tiguan. Mit Park Assist 2.0.* Es gibt aufregendere Dinge im Leben, als einzuparken. Deshalb können Sie diesen Job ab sofort dem Park Assist 2.0 * überlassen. Dieser erkennt Quer- wie auch Längsparklücken und lenkt in beide nahezu selbsttätig ein. Aber mit dem kraftvollen Anzug seiner verbrauchs- und leistungsoptimierten TSI- und Common-Rail-TDI-Motoren und dem Multifunktionslenkrad* fahren Sie den neuen Tiguan sowieso am liebsten selber. Den neuen Tiguan gibt es bereits für 32’750 Franken **.

Wir schenken Ihnen Sonderausstattung im Wert von 2’000 Franken frei nach Ihrer Wahl. ***

*Optionale Sonderausstattung. **Tiguan 1.4 l TSI Trend & Fun, 122 PS (90 kW), Frontantrieb, 6-Gang manuell, 1’390 cm3. ***Beim Kauf eines Volkswagen Modells können Sie (ob Privat- oder Flottenkunde) bis zum 30. September 2011 gratis Sonderausstattung auswählen. Mit Sonderausstattung wie zum Beispiel Fahrer-assistenz-Paket im Wert von Fr. 850.–, Metallic-Lackierung im Wert von Fr. 670.– und Keyless Access im Wert von Fr. 480.–. Fahrzeugwert mit Sonderausstattung: Fr. 34’750.–, effektiver Preis: Fr. 32’750.–. Sämtliche Beträge inkl. 8% MwSt. Abgebildetes Modell inkl. Mehrausstattung Fr. 49’340.–.

City-Garage AG Zürcher Strasse 162, 9001 St. Gallen Tel. 071 274 80 74 www.city-garage.ch


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