Stadtmagazin St.Gallen Oktober 2011

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St.Gallen aktuell

CHF 3.–, Oktober 2011

Rundgänge durch die Jahrhunderte. 28 Kopf des Monats: Stefan Millius Mit «Himmelfahrtskommando» ist sein erster Film jetzt abgedreht. 06

Trends: Gegen den Wind Das Stadtmagazin stellt seine Lieblingsteile für den Herbst vor. 24

Fussball-Akademie St.Gallen In der AFG Arena führt der Nachwuchs ein Leben zwischen Schule und Sport. 19

St.Gallen im November Kulturelle Lichtblicke über dem Nebelmeer. 34

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Vorwort

Impressum

Klartext Liebe St.Gallerinnen und St.Galler

Das Echo, das unser letzter «Brennpunkt» (Wenn es Nacht wird auf Drei Weieren) ausgelöst hat, hat uns selbst erstaunt: So zahlreich waren die positiven Voten, vor allem von St.Geörglern, die sich gefreut haben, dass «endlich mal jemand Klartext gesprochen hat». Daneben gab es auch einige Stimmen, die gefragt haben, warum nicht auch die positiven, sondern nur die negativen Seiten der Drei Weieren thematisiert worden seien. Nun, gerade weil wir die Drei Weieren so lieben, verfolgen wir mit Sorge ihre derzeitige Entwicklung – und möchten diese natürlich stoppen.

Denn uns, dem ganzen Team, welches das Stadtmagazin für Sie produziert, liegt vor allem eines am Herzen: die Stadt St.Gallen in ihrer ganzen Vielfalt, mit ihrem Reiz und ihrer Liebenswürdigkeit. Und damit unsere Stadt attraktiv und lebenswert bleibt, halten wir es für unsere Pflicht, den Finger auch auf

Verleger: Natal Schnetzer

wunde Stellen zu legen – in der Hoffnung, diese würden dann geheilt. Denn St.Gallen hat unglaublich viel Schönes zu bieten – und wer wüsste das besser als eine Stadtführerin? Darum stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe Maria Hufenus als «St. Gal­ler Spitze» vor, die seit 40 Jahren Gästen aus nah und fern unsere Stadt im grünen Ring näher bringt, mit Charme, Eloquenz und einem fantastischen Wissen um Herkunft und Besonderheiten St.Gallens.

St.Gallen ist aber nicht nur per se Spitze: St.Gallen hat sich mit dem Energiekonzept 2050 und dem daraus resultierenden Geothermie- und Fernwärmeprojekt Reputation als eine der führenden Energiestädte in Europa geholt. Mehr darüber lesen Sie auf Seite 32. Und falls Sie Themenvorschläge, Leserbriefe oder Beiträge zu unserem Magazin haben – zögern Sie nicht, uns zu schreiben (stadtmagazin@metrocomm.ch). Wir freuen uns auf Ihr Feedback und wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.

Herausgeberin und Verlag: MetroComm AG Zürcherstrasse 170 9014 St.Gallen Tel. 071 272 80 50 Fax 071 272 80 51 stadtmagazin@metrocomm.ch www.metrocomm.ch Chefredaktor: Stephan Ziegler, Dr. phil. I Fotografie: Bodo Rüedi, Philipp Baer Autoren in dieser Ausgabe: Sandro Schreiber, Thomas Veser, Ernst Ziegler, Roger Tin­ner, Mélanie Knüsel-Rietmann, Ronald Decker, Gotthilf Leberecht Schild-Bürger, Hermeneus, Bruno Turchet, Richard Ammann, Priska Ziegler, Aspasia Frantzis, Stephan Ziegler Anzeigenleitung: Walter Böni Layoutkonzept: Sandra Giger Administration: Daniela Ritz Auflage: 36’000 Exemplare (35’250 Ex. an Haushalte in St.Gallen, Gaiserwald, Mörsch­wil, Kronbühl/Wittenbach und Teufen/Niederteufen/Lustmühle, 750 Ex. als Auflage in Geschäften, Restaurants und Hotels). Erscheinungsweise: Zehnmal jährlich jeweils Ende Monat mit Doppelnummern Juni/Juli sowie November/Dezember. Presenting Partner:

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Inhalt

Inhaltsverzeichnis Vorwort Klartext

03

Stefan Millius, u. a. Drehbuchautor

06

St.Galler Wirte unter Druck

10

Pendlers Stadtsicht: Finde die Unterschiede

13

Brennpunkt Kolumne

Stadtleben

Getestet: Die Gaststuben zum Schlössli 15 Das Kletterzentrum St.Gallen 16 Fussball-Akademie: Der Nachwuchs schläft in der Arena 19

Marktplatz

Aktuell in St.Gallen

22

Mode-Trends Beauty-Trends

24 25

Neues und Spannendes

26

Zu Besuch bei Stadtführerin Maria Hufenus

28

Trends

Stadtgeflüster

St.Galler Spitzen ANZEIGE

32

Kunst und Kultur

Kulturelle Lichtblicke über dem Nebelmeer Appenzeller Erlebniswelten: Dem Waldegg-Manndli auf der Spur

34 36

Kolumne

Die Statistik zeigt dem Kenner ...

37

1941: St.Gallen vor siebzig Jahren

38

Familienplattform: Firmen checken Familienfreundlichkeit

42

Attraktive Innenstadt auch für Kinder Es werde wiederum Licht

43 43

Das läuft im November

44

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Kopf des Monats

Vom Mut der St.Galler zum Risiko

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Kopf des Monats

Ein «Himmelfahrtskommando» waren die Dreharbeiten nicht Interview: Stephan Ziegler Bild: Bodo Rüedi

Stefan Millius, «Himmelfahrtskommando» ist jetzt im Kasten – wann kommt der Film in die Kinos? Geplant haben wir mal mit Frühling 2012, jetzt zeigt es sich, dass er nicht vor April 2012 fertiggestellt werden kann – ab jetzt wird geschnitten und vertont. Der April ist aber ein schlechter Zeitpunkt für einen Kinostart – definitiv kommt er also am 4. Oktober 2012 in die hiesigen Kinos. Auch in die grossen? Ja. Unser Verleiher Jonas Frei aus Wattwil hat gute Beziehungen zu den grossen Kinoketten, und «Himmelfahrtskommando» ist ein massentauglicher, kein Art-House-Film, mit dem wir die grossen Kinos anpeilen. Weil er aber trotzdem mit einem kleinen Budget gedreht wurde – alle haben unentgeltlich daran gearbeitet, das Budget lag bei rund 80’000 Franken – ist er auch für kleine Kinos interessant. Wir starten in rund einem Jahr in voraussichtlich bis zu 40 Kinos in der Deutschschweiz; dann wird sich zeigen, wie er aufgenommen und wie lange er gezeigt wird. Man kann ihn also im Cinedome sehen? Das ist so. Im Cinedome wird auch die Schweizpremiere am Samstag, 29. September 2012, stattfinden – im Beisein der Crew und aller Schauspieler. Die Stars werden nachher auch bei den verschiedenen Premieren schweizweit anwesend sein. Warum gerade St.Gallen? Nun, der Film ist eine Ostschweizer Produktion, der grösste Teil der Crew kommt aus der Ostschweiz, und gedreht wurde er ebenfalls in der Ostschweiz. Ich persönlich arbeite in St.Gallen, und mit dem Cinedome haben wir hier auch die passende Infrastruktur. 2010 kam «Sennentuntschi» in die Kinos, 2011 «One Way Trip 3D», 2012 wird «Him­ melfahrtskommando» gezeigt, und 2013 soll «Achtung, fertig, Charlie 2» fertig sein. Alle Produktionen haben ein mehr oder we­ 6

«Die Schweizpremiere wird am Samstag, 29. September 2012, im Cinedome St.Gallen stattfinden»

niger grosses Staraufgebot zu bieten, wenn man Melanie Winiger zu den Stars zählen will. Wie wichtig waren Ihnen bekannte Namen für Ihre Produktion? Wir sind froh um unsere Stars wie Beat Schlatter, Laszlo I. Kish, Walter Andreas Müller oder Andrea Zogg – einerseits natürlich wegen der Werbewirkung der bekannten Namen, andererseits weil sie eine Qualität und Professionalität in die Dreharbeiten eingebracht haben, die unheimlich wertvoll für uns war. Unter unseren Promis war keine einzige «Diva», alle konnten sehr gut mit uns Laien arbeiten und kannten keine Berührungsängste. «Himmelfahrtskommando» ist Walter An­ dreas Müllers erster Kinofilm. Wie haben Sie ihn und die anderen Schauspieler motiviert, bei der Produktion mitzumachen? Wir haben unseren «Wunschkandidaten» das Drehbuch zusammen mit einem Brief geschickt, worin wir erklärt haben, warum gerade sie für diese Rolle – und nur sie – infrage kämen. Und dass wir kein Honorar zahlen können … Alle haben spontan zugesagt. Darauf sind wir natürlich sehr stolz. Es war für die Story und das Drehbuch eine Art «Ritterschlag», der uns gezeigt hat, dass wir damit nicht so falsch liegen. Mit dem Resultat, das unter den Schauspie­ lern wenig Laien sind – Sie zum Beispiel. Das ist richtig (lacht). Ich habe tatsächlich

eine Nebenrolle bekommen, weil ich ohnehin während der ganzen Dreharbeiten auf dem Set war. Es war für mich sehr lehrreich, wie aufwendig eine solche Produktion ist: Insgesamt sind etwa 40 Leute beteiligt, davon waren rund 20 permanent am Set. Unter den «richtigen» Schauspielern hats wirklich wenig Laien, viele kommen aus dem Theater- oder Musicalgenre oder aus dem Film, wie etwa Isabelle Flachsmann, die schon oft in Deutschland in Serien mitgespielt und gesungen hat und deren Gesicht man eher kennt als ihren Namen. «Himmelfahrtskommando» tönt sehr marti­ alisch. Um was gehts in dem Film? Kurz zusammengefasst: Ein verarmtes, einsames Dorf am A… der Welt erhält Besuch von einer amerikanischen Sekte, die sich mit viel Geld im Dorf niederlässt. Bei einem Unfall kommt die ganze Sekte ums Leben, und die Gemeinde beschliesst, das zu verschweigen und sich das Eigentum der Sekte anzueignen. Die Probleme beginnen dann, als sich der Rest der Sekte aus Amerika zum Besuch anmeldet … Beim Versuch, die Illusion aufrechtzuerhalten, gerät die Gemeinde immer mehr in die Katastrophe. Aber es gibt ein Happyend? (Lacht.) Ich kann mir nicht vorstellen, jemals etwas mit einem klassischen Happyend zu schreiben. Es ist eine tragische Komödie mit überraschendem Schluss. Das «Himmelfahrtskommando» geht auf Ihre Novelle «Hallo Suomi» zurück, die ebenfalls in einem Jahr veröffentlicht wird. Eine erste Version von «Hallo Suomi» soll aber noch einen ganz anderen Inhalt ge­ habt haben? Das ist richtig. «Hallo Suomi» in der Urfassung war ganz anders – damals war der Schauplatz eine Alphütte, in welche die finnische Firmenleitung eines multinationalen Konzerns von den Schweizern Vertretern eingeladen wird und wo es dann zu Irrungen und Verwirrungen kommt. Das war noch eine schwarze Komödie, die aber Regisseur Dennis Ledergerber so nicht verfilmen wollte. Das lag nicht zuletzt daran, dass Hauptdarsteller Hans Schenker immer


In diesen Tagen wurden die letzten Szenen zum Film «Himmelfahrtskommando» abgedreht. Das Drehbuch der Ostschweizer Produktion, die im Oktober 2012 in die Kinos kommt, beruht auf der Novelle «Hallo Suomi» des St.Galler Schriftstellers und Werbers Stefan Millius (*1972). Unser «Kopf des Monats» über die Entstehung des Films, die Zusammenarbeit mit Stars wie Walter Andreas Müller oder Beat Schlatter und warum er nicht unglücklich ist, von der Filmförderung keinen Rappen erhalten zu haben.

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Kopf des Monats

Besonders beeindruckt haben die professionelle ...

wieder am Drehbuch rumgekrittelt hat, worauf wir uns mit ihm überworfen haben. Wie sieht das Verhältnis zu Hans Schenker heute aus? Dazu möchte ich nicht viel sagen, nur soviel: Er hat mit seinem Anwalt gedroht, dass – wenn eine seiner Ideen im neuen Film gebraucht werden sollte – er gerichtlich gegen uns vorgehen wolle. Also habe ich die Story komplett umgeschrieben, und Dennis Ledergerber hatte seine Freude daran. Er hat einfach aus der finnischen Sekte, die es in der Novelle gibt, eine amerikanische gemacht, und mit «Himmelfahrtskommando» einen griffigeren Namen geschaffen. Der Film basiert auf meinem Buch, wurde einfach fürs Kino adaptiert: Dennis Ledergerber hat aus der Novelle ein Drehbuch gemacht und mich gebeten, die Dialoge zu schreiben. Diese habe ich in Hochdeutsch verfasst, die Schauspieler sprechen aber Dialekt, was bedeutet, dass auch sie noch ihren «Touch» reingebracht haben. Das Dorf, in dem die Geschichte spielt, ist zeitlich und örtlich nicht lokalisierbar, wie in Ihrem Erstlingsroman «Rättigen». Zufall oder Absicht? Natürlich Absicht. Die Geschichte kann irgendwann und überall spielen, auch was die Jahreszeit angeht. Die Autos haben sogar eigene Nummernschilder, die keinem Land zugeordnet werden können. Der Schweizer Kitsch fehlt also total. Das könnte bei einem späteren Verleih im Ausland vielleicht zum Problem werden, weil man von einem Schweizer Film auch Lokalkolorit erwartet. Wir wollten die Story aber zeit- und raumlos gestalten, so konzentriert sich alles auf den Inhalt.

... und unkomplizierte Art der Schweizer Star-Schauspieler.

Gedreht wurde in Mühlehorn am Walensee. Warum gerade dort? Der Drehort musste am Wasser liegen und abgeschieden sein. Regisseur und Kameramann haben erst mit Google Maps die ganze Schweiz gescannt und dann während vier Tagen die vielversprechendsten Lokalitäten abgefahren. Mühlehorn im Kanton Glarus war perfekt, zwischen Autobahn und See gelegen und mit noch 40 oder 50 Einwohnern fast ausgestorben. Gemeindehaus, Schule und Restaurant standen leer. Die Bewohner haben sich riesig darüber gefreut, dass bei ihnen gedreht wurde – an dieser Stelle möchte ich mich bei den Mühlehornern nochmals ganz herzlich bedanken für die tolle Kooperation. Regisseur Dennis Ledergerber ist gerade mal 24 Jahre jung. Ist «Himmelfahrtskom­ mando» sein Erstlingswerk? Nein, sein Erstling war mit 21 der für regionale Verhältnisse grosse Erfolg «ZuFallBringen». Dadurch wurde ich auf ihn aufmerksam und habe ihn kontaktiert. Es hat sich gelohnt – auch Profis wie Zogg oder Kish kamen aus dem Schwärmen über seine Arbeitsweise und die Produktion nicht mehr raus. Ich denke, sie schätzten auch das bodenständige, «unzürcherische» Arbeiten der ganzen Crew, ohne Allüren, ohne EtepeteGehabe. Der Film kam nur dank des ehrenamtlichen Einsatzes aller Beteiligten zustande. Warum gabs eigentlich kein Geld vom Bund, von der Filmförderung? Ich habe munkeln gehört, unser Antrag auf Förderung sei mit 4:1 Stimmen abgelehnt worden, man habe uns nicht zugetraut, die Stimmung aus der Projektskizze umzu-

setzen … Die einzige Art von Hilfe, die wir erlebt haben, war die von den Schauspielern selbst, so hats auch Beat Schlatter formuliert, der sein Engagement «eine Art Filmförderung» genannt hat. Ganz unglücklich bin ich aber nicht über das ausgebliebene Geld, denn so konnten wir völlig unabhängig und ohne Auflagen arbeiten. Wenn der Film mindestens 10’000 Besu­ cher anzieht, gibt es dann aber Geld für einen neuen Film. Wie realistisch sind diese 10’000? Nun ja, die «Schweizermacher» hatten 900’000 Zuschauer, «Achtung, fertig, Charlie» 600’000 und «Sennentuntschi» 140’000. Danach kommt ganz lange nichts mehr … Fördergelder sind jedenfalls kein Garant für einen Erfolg. Ein grosszügig unterstützter Film wie «Räuberinnen» mit Victor Giacobbo konnte nur gerade 2500 Besucher anlocken. Man muss sehen: Es spielen da ja auch noch Faktoren rein, die wir nicht beeinflussen können, wie das Wetter oder die Mundpropaganda. Wir sind aber zuversichtlich, ja. Zum Schluss: War dieser Film eine einmali­ ge Sache oder haben Sie nun Blut geleckt? Das war erst der Anfang, denke ich. Wir waren ein extrem gutes Team, haben während des ganzen Drehs alle in einer alten Schule gewohnt und praktisch 24 Stunden am Tag miteinander verbracht, das schweisst zusammen. Wir haben uns versprochen, dass wir weiter zusammenarbeiten wollen, das nächste Mal hoffentlich mit Lohn … www.himmelfahrtskommando.ch

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Brennpunkt

St.Galler Wirte unter Druck

Tische und Stühle müssen zentimetergenau innerhalb eines vorgeschriebenen Radius platziert werden.

Text: Sandro Schreiber Bild: Bodo Rüedi

Wir sitzen an einem der wenigen schönen Sonnentage in diesem Jahr im «Barolo» an der Schmiedgasse. Wirt Thomas Smetana, durch die neue Pflästerung während dreier Saisons gebeutelt, ist gespannt: Er hat ein paar Stühle und Tische wenige Zentimeter ausserhalb des ihm zugestandenen Platzes aufgestellt, weil er hofft, dass heute jeder Platz besetzt wird. Wird er gleich gebüsst? «Mir wurde gesagt, dass es für Autos und Lastwagen noch möglich sein müsse, um das Barolo zu fahren. Sonst …» Mal abgesehen davon, dass das Restaurant in der Begegnungszone liegt und sich sowieso nur noch Autofahrer hierher verirren, die nicht drauskommen oder scharf auf Bussen sind: Zwei Privatfahrzeuge und drei Laster umkreisen innerhalb von zwei Stunden das «Barolo». Und sie werden durch die paar Tische und Stühle mitnichten beeinträchtigt. Trotzdem handelt Smetana, eigentlich, gegen obrigkeitliche Vorschriften. Marco Flury, der mit drei Lokalen wesentlich dazu beiträgt, dass es im «BermudaDreieck» in der nördlichen Altstadt wieder anständige Beizen gibt, hatte nicht soviel 10

Glück: Vor seinem «Picante» hatte der Wirt eine Store montiert und bekam prompt Scherereien. Jedes Jahr verreisen zwar so und so viele Schweizer ins Ausland und schwärmen hinterher vom Flair der kleinen Beizli in Italien, Südfrankreich oder Griechenland. Dort geniessen sie unter Sonnenschirmen und Storen das Dolce far niente. Niemand schreibt vor, ob zwei oder drei Tischchen mehr auf der Piazza stehen dürfen. Aber in St.Gallen ist eine Store Grund für eine Klage. St.Galler Spassbremser Flury bekam es nämlich umgehend mit der Baupolizei zu tun. Er konnte natürlich darlegen, dass es sich um einen Schutz gegen Regen handle, weil er aus Platzgründen keine Kühlung einbauen könne und daher mobile Fenster installierte. Wenn es regnet, was in St.Gallen ja nicht gerade selten vorkommt, kann Flury damit verhindern, dass es im Picante «Land unter» heisst. Doch die Amtsschimmel interessierte das nicht, die Storen mussten weg. Als ob es in der Gallusstadt keine wichtigeren Probleme gäbe … Ein weiteres Müsterchen dafür, wie man die Innenstadt noch vor Mitternacht zur Ghosttown mutieren lässt: Während der

Es kommt derzeit viel zusammen für St.Gallens Wirte: der verregnete Sommer, ein immer noch starker Franken und – was am meisten nervt – die Regulierungswut der Stadt.

St.Galler Festspiele galt für die Beizen, die keine Sonderbewilligung hatten: Ab elf Uhr ist Schluss. Hunderte von Gästen, die das schöne Musikerlebnis mit einem feinen Essen oder einem guten Tropfen im Freien ausklingen lassen wollten, sassen auf dem Trockenen. Das ist St.Galler Spassbremse pur. Und weiter: Wenn Priska und Hugo Schudel vom Restaurant zum Goldenen Schäfli, unlängst ausgezeichnet als eine der «most historic» Gaststätten in der Schweiz, nur ein paar Salate, Fleisch und Getränke ausladen wollen, können sie, dank dem Rundumschlag gegen Parkplätze in der Altstadt, diese nicht einmal mehr ausladen, ohne eine Busse zu riskieren. «Es ist zum Heulen», sagt die beliebte St.Galler Wirtin. Zweierlei Ellen? Wenige Schritte vom «Picante» entfernt – im «August» – hat die Baupolizei, oh Wunder, eine Glaskuppel bewilligt, die mit dem Helikopter eingeflogen wurde und nun ein altes Gebäude ziert. Kein Beamten-Hahn hat gekräht. «Es gibt zweierlei Mass», sagte uns ein Insider aus der Bauverwaltung. Und ein Barbesitzer, der ähnliche Erfahrungen wie Flury gemacht hat, seinen Namen aber


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lieber nicht im Stadtmagazin sehen möchte, behauptet, dass es Beizen gebe, die einen Obolus bezahlt haben, damit sie während der Pflästerung im Klosterviertel bevorzugt behandelt werden … Klar, dass sich das nicht beweisen lässt, zumal dieser Informant Angst hat, dass spätestens bei seinem nächsten Bau- oder Umbaugesuch eine Retourkutsche vorfährt. Das gibt zu denken: Viele der Angefragten möchten sich aus Angst vor Repressionen nicht zu den Problemen äussern, welche die Gastwirte in der Stadt wirklich bedrücken, obwohl klar ist, was René Rechsteiner, Präsident von Gastro St.Gallen, stellvertretend moniert: Es besteht Handlungsbedarf. Daher wollen sich er und sein kantonales Pendant, Sepp Müller, demnächst mit den zuständigen Beamten der Stadt zusammensetzen. «Nachher werden wir weitersehen», sagen die beiden. Müller bestätigt aber schon im Vorfeld, dass «die Regulierungswut vielen zu schaffen macht». Viele Wirte können nicht rechnen Rund ein Drittel der über 500 Beizen, Bars, Imbisslokale etc. in der Stadt St.Gallen hat letztes Jahr die Hand gewechselt. Gemäss Auskunft der Gewerbepolizei ist in den

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Brennpunkt

«Liberalisierung» Anfang der 1990er Jahre, zusammen: Angehende Beizer müssen nur noch eine Schnellbleiche in Sachen Hygiene und Suchtprävention machen. Kein Wunder, steigt die Zahl derjenigen, welche die Gastroszene in St.Gallen quasi multikulturell «aufmischen». Bei der Gewerbepolizei wollte man uns nicht behilflich sein, als es darum ging, die Zahl der Ethnofood-Anbieter zu nennen. Aus Datenschutzgründen, hiess es.

Beizenkonzentration: «Bermuda-Dreieck» in der nördlichen Altstadt.

letzten zehn Jahren ein Anstieg von 10 % zu verzeichnen. Seit der Abschaffung der Bedürfnisklausel sieht die Zahl so drastisch aus. Damals mussten angehende Wirte noch einen Kurs absolvieren, in dem das nötige Grundhandwerk erlernt werden konnte. Dazu gehörten auch betriebswirt­ schaftliche Aspekte. Denn bei Gastro­ suisse wird regelmässig der sogenannte Wirtefranken aufgeschlüsselt: Wie viele Rappen entfallen auf welche Bereiche einer Betriebsstätte? Dabei zeigt sich, dass viele Wirte nicht rechnen können (oder wollen). Dies nicht zulasten der Gäste, sondern zu den eigenen. Würden sie ihre Arbeit, ihre langen Präsenzzeiten und – oft – die Mithilfe von Familienangehörigen zum wahren Wert einsetzen,

müssten sie längst schliessen. Eine HSGStudie ergab, dass Wirte im Schnitt mehr als zwölf Stunden pro Tag arbeiten. Weitere Erkenntnis: Die Grösse des Betriebs korreliert nicht unbedingt mit der Ertragskraft, und weniger als die Hälfte erwirtschaftet einen Nettogewinn. Ein Drittel der Beizen verdienen zu wenig Daher erstaunt nicht, dass der scheidende oberste Wirt der Schweiz, Anton Schmutz, in seinem letzten Interview mit uns sagte: «Ein Drittel der Beizen verdient zu wenig oder nichts und sollte geschlossen werden.» Walter Tobler vom «Goldenen Leuen» formuliert es anders: «Je mehr Restaurants es gibt, desto mehr leidet die Qualität darunter.» Das hängt nicht zuletzt mit der Aufhebung der Bedürfnisklausel, der sogenannten

Amateure übernehmen Wir haben daher selbst die Probe aufs Exempel gemacht und die Innenstadt und die angrenzenden Quartiere abgeklappert. Es sind mehr Ethnofood-Anbieter auf unserer Liste, als wir erwartet haben. «Sie können Gift darauf nehmen, dass, wenn ein Beizer aufgibt, genügend Schnellimbissler aus südlichen oder östlichen Gefilden auf der Matte stehen», sagte uns ein Wirt, der aus Altersgründen nicht mehr mag und gewillt ist, den Erstbesten zu seinem Nachfolger zu küren, der das Restaurant übernimmt. Zeigt das einen Trend hin zu mehr Fastfood, entspricht also einem Bedürfnis der Bevölkerung, oder rechnen Schnellimbisse einfach anders? Auch Luzia Freund vom «Papagei» und Ruth Hollenstein vom «Drahtseil­bähnli», beides äusserst beliebte Wirtinnen, werden aus der geschätzten Beizengilde definitiv ausscheiden. Erfreulich ist aber, dass es auch in St.Gallen Restaurants gibt, die unentwegt Erfolg haben. Darunter etwa das «Goldene Schäfli», der «Peter und Paul», das «Wildegg», das «Facincani» oder «Nett’s Schützengarten». Sie alle zeichnen sich durch Kontinuität in Qualität und hohe Kundenaffintät aus.

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Kolumne

Pendlers Stadtsicht

Finde die Unterschiede Stadt und Land seien nicht vergleichbar, heisst es immer wieder, wenn man Städter und Ländler (sorry: Bewohner ländlicher Gegenden) fragt. Tatsächlich gibt es Unterschiede, die aber bei näherer Betrachtung dann doch keine sind – oder doch? Schauen wir uns drei davon genauer an.

Viel Volk, viel Konsum, wenig Neues.

Text: Roger Tinner*

Unglaublich, diese schnelle Reaktionszeit: Kaum einen Tag nach dem Erscheinen der letzten «Stadtsicht» präsentierten die Verantwortlichen eine neue Version der Gestaltung des Bahnhofplatzes. Und raubten der «Laterne» ihren letzten Sinn, nämlich das an die Stickerei erinnernde künstlerische Ornament. Immerhin: Jetzt steht der Stadtrat geschlossen hinter dem «sechs Ordner dicken» (!) Projekt, pro Stadtratsmitglied also ein Ordner, Stadtschreiber inklusive. Womit wir beim ersten Unterschied zwischen Rheintal und Stadt wären: Im Chancental kann ein Gemeindepräsident notfalls mit einer einzigen A4-Seite Medien und Bevölkerung überzeugen, eine Mehrzweckhalle für – sagen wir – 10 Millionen zu bauen. Hier in der Stadt braucht es sechs dicke Ordner schon für die erste Präsen-

tation des definitiven Projekts, an das die Stadt gemäss ihrer Bauministerin «unter 50 Millionen» zahlen wird. Fazit: Hier gibt es einen Unterschied. Zweiter Unterschied: Im Rheintal und in St.Gallen ist derzeit eine «Südumfahrung»

in: Hier zur Entlastung der Stadtautobahn, dort zur Verbindung der Schweizer und der Vorarlberger Autobahn bei Diepoldsau. Während dort die Gemeindepräsidenten hüben und drüben (wenn auch seit Jahrzehnten erfolglos) öffentlich und persönlich für eine Lösung weibeln, überlässt man das

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Kolumne

in der Stadt grosszügig/blauäugig/bewusst (kreuzen Sie einfach an, was Sie vermuten) der Kantonsregierung. Sogar das Astra soll sich kürzlich bei einer Informationsveranstaltung darüber gewundert haben, wie wenig politischer Druck aus der Stadt in Richtung Bern gemacht wird … Kantonsrat Walter Locher fragt zwar regelmässig die Regierung, was sie tue, die aber ebenso regelmässig antwortet, der Bund sei jetzt am Zug. Und in der Stadt fragen Parlamentarier und Wirtschaft regelmässig den Stadtrat, was er tue, der ebenso regelmässig antwortet, Kanton und Bund seien am Zug. Fazit: Hier gibt es einen Unterschied.

Rheintalmesse bereits im Frühjahr Bauern aus dem Appenzellerland ins Tal und Junge in die Halli-Galli-Festzelte. Natürlich: In St.Gallen kommt ein Mitglied des Bundesrates zur Eröffnung, hier gibt es einen Direktor und feste Ausstellungshallen für die gegen 400’000 Besucher. Im Rheintal begnügt man sich mit einem Mitglied der Kantonsregierung, es gibt einen Geschäftsführer, die Zelte werden alljährlich aufgestellt und wieder abgebrochen, und es kommen rund 70’000. Aber im Grunde unterscheiden sich die beiden Anlässe kaum: Viel Volk, viel Konsum, wenig Neues. Fazit: Hier gibt es keinen Unterschied.

Schliesslich der Herbst, wo es zumindest strassenbaumässig kaum Unterschiede gibt – überall werden Strassen aufgerissen, geteert, wieder aufgerissen für eine vergessene oder schon vorher geplante Leitung, erneut geteert. Vorteil für die Stadt: Die nahende Olma zwingt, die Arbeiten bis spätestens Mitte Oktober zu beenden. Im Rheintal kann eine Mini-«Herbstmäss» da weniger bewirken. Hier lockt die Rhema

Doch, einen Unterschied hat man auch dieses Jahr an der Olma wieder erleben können – fast alle Rheintaler(innen), die man an der Rhema sieht, trifft man auch an der Olma. Was man von den Städtern umgekehrt nicht behaupten kann. Rheintaler sorgen eben auch in der Stadt für Umsatz (übrigens auch zu Nicht-Olma-Zeiten), während Städter das Rheintal vorwiegend von der Durchfahrt in ihre Ferienwohnungen im Engadin und

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Zur Person *Roger Tinner (bald 50) stammt aus Diepoldsau, ist Gründer und Inhaber der Kommunikationsagentur alea iacta ag in St.Gallen und Geschäftsführer der Wirtschaft Region St.Gallen (WISG). Davor war er Journalist, Pressechef an der HSG und Partner in einer Ostschweizer Agentur.

im Tessin kennen. Aber uns Rheintaler ficht das nicht an: Wir geniessen es, von der Stadt mehr zu wissen als die Stadtbewohner von uns. 1:0 für … Sie wissen schon, für wen.


Getestet

«Gaststuben zum Schlössli» – edel kann das Leben sein tierung. Und genug ist wahrlich da: 22’000 Flaschen lagern im Keller. Ob lokal, regional, national oder international, stets findet sich eine Anmerkung zum Wein. Am Wochenende kommen jene zum Zuge, die Grösseres zu Feiern haben. Und zwar mit vielen Freunden, Verwandten oder Kollegen. Wer solch ein Bankett ausrichten will, kann dies gegen Zuschlag auch weit über die normale Öffnungszeit hinaus begehen, sollte dies aber vorab dem Schlössli kundtun, denn dies muss eine Genehmigung von der Stadt einholen.

Die ‚Qual’ der Wahl endet nicht bei den Räumlichkeiten, sondern setzt sich auf der Speisekarte fort. Text: Ronald Decker

Der Name ist Programm: Edel sind Ambiente und Essen im Schlössli, zu dem auch der Pfalzkeller ein paar Schritte entfernt gehört. Betritt man die Spisergasse, so fällt das Schlössli gleich auf mit seinen zwei Türmchen an der Seite. Das ehrwürdige Gebäude wurde 1586 bis 1590 von Laurenz Zollikofer, einem Enkel des Stadtreformators Vadian, zwischen Kloster und Spisertor erbaut. Der offizielle Name «Gaststuben zum Schlössli» klärt sich schnell, sobald man das Schlössli betritt. Den Räumlichkeiten im 1. Stock schliessen sich eine Etage höher die

Rokokostube und das Zollikoferzimmer an. Hier befindet sich auch das Gärtli; die Terrasse gewährt eine Aussicht auf die Türme von Dom und Laurenzenkirche. Der Festsaal im 3. Stock und das Sitzungslokal der Burgergesellschaft fassen zusammen nochmals 140 Personen. Und dann wäre da noch ausserhalb des Schlösslis der Pfalzkeller … Die ‚Qual’ der Wahl endet nicht bei den Räumlichkeiten, sondern setzt sich auf der Speisekarte fort. À-la-carte sei etwa als Hauptgericht das «Cordon bleu vom Ostschweizer Milchkalb gefüllt mit geräuchertem Fürstenländerschinken und Toggenburger Bergblumenkäse, Gemüsegarnitur und Beilage nach Wahl» für CHF 41.50 erwähnt. Man sieht, die Küche des Schlössli setzt auf regionale Produkte und zeichnet die Speisen auf der Karte mit dem Gütesiegel «Culinarium», durch ProCert zertifizierte einheimische Produkte und Spezialitäten aus der Region, aus. Selbst das Tagesmenu glänzt beispielsweise mit «Kürbissüppli und seiner Garnitur» gefolgt von «Kalbmedaillon mit Kräuter-Käsekruste, Portweinjus, Gemüsegarnitur und Pommes frites». Der Preis für diesen mittäglichen Genuss beträgt CHF 32.50. Und wer gerne Wein trinkt, hat im Schlössli seine Lebensaufgabe gefunden. Weit über 600 Sorten warten auf Dekan-

Beim Haupteingang ist der «Stein der Freiheit» eingelassen. Insgesamt vier grenzten einst im mittelalterlichen St.Gallen ein Areal ein, auf das sich Personen flüchten konnten, die hier sicher vor Todes- oder Leibesstrafen waren. Diese Variante des Asylrechts existiert schon lange nicht mehr, aber dafür betritt man nun eine Stätte, die einem die Freiheit des Genusses bietet. Fazit: Erlesenes Speisen und Trinken in ehrwürdigen Räumen. Das Essen ist jeden Franken wert – von denen man allerdings auch ein paar in petto haben sollte.

Gaststuben zum Schlössli Zeughausgasse 17, Tel: 071 222 12 56 www.schloessli-sg.ch Öffnungszeiten: Montag – Freitag 11-14 und 18-24 Uhr. Samstag und Sonntag für Bankette geöffnet.

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Stadtleben

Landesweit frönen über zwei Prozent der Freizeitsportler dem Kletter­ sport, Tendenz steigend. Dafür genügen ihnen künstliche Wände in einer Kletterhalle, ins Gebirge zieht es wenige. – Ein Augenschein im «kletterzentrum st.gallen».

Seilschaft im Trockentraining 16


Text: Thomas Veser Bild: Bodo Rüedi

Zwischen Winkeln und Gossau erstreckt sich nicht nur eines der ausgedehntesten Industriequartiere der Ostschweiz, dort stählt man auch gerne seinen Körper. Zwischen Autobahn und Eisenbahnstrecken ist in den letzten Jahren das Angebot an Fitnessclubs und Einrichtungen für alle denkbaren Sportarten und Freizeitvergnügen sichtlich angestiegen. Auch eine noch weniger populäre Art der Körperertüchtigung konnte in Winkeln inzwischen Fuss fassen: Das «kletterzen­ trum st.gallen» hat im März 2010 auf 15 000 Quadratmetern in einem leicht futuristisch anmutenden, rechteckigen Kubus seinen Betrieb aufgenommen. Nur einen Steinwurf von der A 1 mit ihren Verkehrsströmen entfernt, setzt sich das Bauwerk durch seine kühn vorkragende, mit grossen Glasfenstern versehene Frontseite bereits optisch von den umgebenden Zweckbauten ab. Die Stunde der Gipfelstürmer Hier verlaufen die sportlichen Wege zum Ruhm für einmal nicht wie üblich in der Horizontalen, im Kletterzentrum schlägt die Stunde der Gipfelstürmer und jener, die es werden wollen. An 350 Tagen im Jahr geöffnet, verzeichnete die Halle seit ihrer Eröffnung 70’000 Besucher. Gut 1200 davon beteiligten sich nach Worten des Geschäftsführers Diego Lampugnani bisher an den angebotenen Kletterkursen, die übrigens durchschnittlich einen Frauenanteil von fast 80 Prozent aufweisen. Einer neueren Erhebung zufolge haben sich etwas mehr als zwei Prozent der Eidgenossen der Kletterei verschrieben. Nach Lampugnanis Erfahren tragen sich die wenigsten Besucher seines Zentrums indessen mit der Absicht, die beim Training an den künstlichen Felswänden erworbenen Fähigkeiten später bei einem Felsaufstieg in der Natur einzusetzen: «Klettern ist einfach eine Sportart unter anderen, es wird meist als Fitnesstraining betrachtet, und dafür genügt eine gut ausgestattete Kletterhalle», versichert der Geschäftsführer. Vergleichbare Einrichtungen gibt es in der östlichen Schweiz und in direkter Nachbarschaft heute am Greifensee, in Schlieren und im vorarlbergischen Dornbirn. «Die Kletterszene ist gegenwärtig am Wachsen», berichtet Diego Lampugnani, deshalb habe man auch in der Region St.Gallen ein solches Zentrum eröffnet. Im Vergleich zu

anderen Kletternhallen fällt das Zentrum in Winkeln durch eine lebhafte farbige Gestaltung auf. Überwiegen sonst dezente Blau- und Grautöne, wählte man für das Zentrum unter anderem Ocker, Terrakotta und Lindgrün, um die Aufmerksamkeit der Besucher auf die farblich so gehaltenen Polygonflächen der Kletterstrecken im Gebäudeinneren zu lenken.

Das «kletter­zen­ t­­rum st.gallen» hat im März 2010 auf 15’000 Quadratmetern seinen Betrieb aufgenommen.

Selbstständig Routen zusammenstellen Aus einiger Distanz betrachtet, wirken die bizarr geformten, asymmetrischen und manchmal überhängenden Teile wie die Kulissen für einen expressionistischen Film à la Doktor Mabuse. In verschiedenen Farben gehaltene Punkte, Karabinerhaken zum Befestigen des Seils sowie kleine Vorsprünge für Hände und Füsse markieren auf den künstlichen Bahnen die einzelnen Strecken, unter denen der Gipfelstürmer auf seinem Weg nach oben auswählen kann. An einem Infopunkt, mit Touchscreen ausgestattet, können sich die Besucher selbstständig Aufstiegsrouten zusammenstellen und zu

den vorgeschlagenen Strecken eigene Kommentare abgeben. Ihre geheimnisvollen Namen wie etwa «Gossip Girl», «Ivan The Bear», «Too many moves» oder «Check ade» verstehen vermutlich nur Eingeweihte. Trainiert wird in der Regel nach Feierabend, die meisten Besucher verzeichnet das Zentrum jedoch an den Wochenenden – wenn dort nicht gerade Wettkämpfe oder Firmenanlässe stattfinden. Oftmals melden sich Gruppen an. «Klettern ist ein ganzheitlicher Sport und eignet sich gut für einen Team fördernden Ausflug», sagt Diego Lampugnani. Wenn das Wetter mitspielt, verlegen die Teilnehmer ihre Aufstiege gerne ins Freie, dafür steht ihnen eine Aussenkletterwand zur Verfügung. Von 4a bis 9c Samstagnachmittag im Oktober. Angeleitet von Matthias Ruh, absolviert eine Gruppe den Grundkurs zwei. Der 24jährige Langenthaler studiert gegenwärtig Wirtschaftswissenschaft; weil er selbst seit dem 12. Lebensjahr begeistert klettert, nahm er die angebotene Stelle als Kursleiter gerne an – nicht zuletzt, um etwas Geld zu verdienen. An der nachgebildeten Felswand verlaufen Aufstiegsstrecken mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, von ausgesprochen schwer bis kinderleicht. Nach der französischen Klassifizierung tragen die einzelnen Stufen auf der Skala Ziffern von vier bis neun und werden nochmals in a, b und c unterteilt. Marcel (29), der als Lichtplaner im Züribiet lebt, verspricht sich von dieser Übungseinheit, die man an zwei Wochenendblöcken oder in dreimal zweieinhalb Stunden bewältigen kann, wie man sicherer aufsteigt. Vor allem beim Umgang mit den vorgeschriebenen Sicherungsgeräten hat er bei sich Nachholbedarf ausgemacht, «da sind manchmal Kleinigkeit wichtig». Noch niemals zuvor geklettert ist seine Begleiterin Corinne (30). Die Versicherungsfachfrau will eigenen Worten zufolge zunächst einfach nur ihr Gefühl für das Klettern entwickeln. Als Extremsportler hat der Industriemechaniker Christoph (28) aus St.Gallen nun nach Mountainbike, Skateboard und Gebirgswandern auch den Klettersport entdeckt. «Am Fels braucht man eindeutig mehr Kraft; man kommt da auch mal an seine Grenzen. Man ist nicht allein, deswegen muss man erst lernen, Vertrauen in den Sicherungspartner aufzubauen», stellt er fest. Wenn der Vorsteiger in die Wand geht, nimmt der 17


Stadtleben

Mehr als zwei Prozent der Eidgenossen haben sich der Kletterei verschrieben­. Nachsteiger, bis der erste Haken zum Einsatz kommt, vorsichtshalber eine Stellung ein, die es ihm erlaubt, einen potenziellen Sturz zu «spotten», wie die Bergsteiger in ihrer Sprache das Abfedern nennen.

und seine Merkfähigkeit verbessern. Gelingt es, Handlungsabläufe zu planen, können neue Grenzen erschlossen und die Angst überwunden werden», bekräftigt Kursleiter Matthias Ruh.

Fit bleiben für den realen Aufstieg Bei solchen Kursen lässt sich bisweilen auch beobachten, wie recht zügig aufsteigende Kletterer schlagartig innehalten, weil sie in luftiger Höhe offenbar Angst vor der eigenen Courage bekommen haben. «Wer richtig und routiniert klettern will, muss sich enorm konzentrieren, voraus denken

An einer Wand in der grossen Halle versucht sich unterdessen die neunjährige Ja­nine, die mit ihrem Vater Roger (33) aus dem Thurgau nach Winkeln gereist war. Durch ein Toppas-Seil am Körper gesichert, strebt sie wieselflink nach oben und hat die gröss­ te Freude daran, anschliessend dank des mit Gegenzugfeder ausgestatteten Siche-

rungsmechanismus majestätisch wieder bis zum Hallenboden hinunterzuschweben. Mit Klettertouren an echten Felsabhängen zeigt sich an diesem Tag nur der St.Galler Meh­met (51) bestens vertraut. Ihn zieht es re­gel­mässig in den Alpstein; auch die Felsen im Donautal nahe der württembergischen Stadt Tuttlingen üben auf ihn eine magische An­ziehungskraft aus. Als Mitarbeiter eines städti­schen Fitnessclubs nützt er das Kletter­zentrum während des Winters lediglich, um für künftige Klettertouren in Form zu bleiben. www.diekletterhalle.ch

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Stadtleben

Fussball-Akademie: Der Nachwuchs schläft in der Arena Ein Elternabend der besonderen Art: Zehn Jungen im grünen Sportdress bedienen ihre Eltern, die als Gäste gekommen sind. Und da heisst es immer, die Jugend sei verzogen … In keinem Falle trifft dies auf die Zöglinge der Fussball-Nachwuchs-Akademie zu, die ihr Domizil in den Eingeweiden der AFG Arena bezogen haben. Zehn junge Menschen, hochmotiviert, ein Leben zwischen Schule und Sport. Allerdings: Nur wenige werden den Sprung in den bezahlten Fussballsport schaffen.

Die künftigen Champs werden nicht nur sportlich und beruflich bestmöglich aufs Leben vorbereitet.

Text und Bilder: Ronald Decker

Aber profitieren werden sie alle von der Akademie. Neben der schulischen und beruflichen Ausbildung nehmen sie auch eine gründliche Fussballerausbildung mit, falls sie es nicht in den Kader der 1. Mannschaft des FC St.Gallen schaffen, und zu ihren Stammvereinen zurückkehren.

Dass man Nachwuchs fördern muss, ist klar. Doch manchmal dauert es ein bisschen, bis ein Plan umgesetzt ist. Jahrelang wurde verhandelt und überlegt, wie ein Ostschweizer Kompetenzzentrum für den fussballerischen Nachwuchs zu schaffen wäre. Roger Zürcher, Technischer Leiter der Akademie, erklärt: «Wir brauchen ein Netzwerk in der Region.» Das Projekt «Future Champs Ostschweiz» bildet dieses Netzwerk, in dem

140 Vereine aus der Ostschweiz, Graubünden und Liechtenstein ihre Talentförderung bündeln und verhindern wollen, dass Talente nach ihrer Ausbildung in andere Regionen abwandern. Die Stunde Null Die jüngeren Ostschweizer Talente bis zur U15 können Stützpunkte nahe ihres Wohnorts besuchen. Die U16 bis U21 hingegen

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Stadtleben

sind zentral in St.Gallen angesiedelt. Zehn Spieler dieser Mannschaften wohnen in der AFG Arena. Kriterium dafür ist die Entfernung ihres Heimatortes. Zwar haben bereits 15 Spieler die Akademie durchlaufen, aber für Roger Zürcher ist der eigentliche Beginn erst jetzt: «Das ist unsere Stunde Null. Die Finanzierung ist eindeutig geregelt, in den sieben Stützpunkten mit angeschlossener Sportschule konnten wir ein Scouting aufbauen, das bei der U11 beginnt. Nun haben wir die Strukturen und können richtig loslegen.» Auch wenn jeder von einer grossen Karriere träumt: Erst drei Spieler haben den Sprung als Vertragsspieler in die Mannschaft des FC St. Gallen geschafft: Tunahan Cicek, Gabriel Lüchinger und Onur Cokicli. Zürcher erklärt: «Natürlich ist das Ziel, die Besten für unsere 1. Mannschaft zu gewinnen. Man darf aber nicht vergessen, dass insgesamt 200 Spieler in der Region von diesem Förderkonzept profitieren.» Es ist nicht einfach, von der Familie getrennt zu wohnen. Besonders nicht, wenn man gerade mal 15, 16 Jahre alt ist. Man muss

Die zwei «Ersatzmütter» der jungen Fussballer: Irene Pimenta und Paula Dos Reis. ANZEIGE

Tagsüber ist es ruhig in den Räumlichkeiten der Akademie: Die angehenden Profikicker drücken die Schulbank. zum einen lernen, selbstständig zu sein und zum anderen, selbstständig zu lernen. «Wichtig sind die Eigenverantwortung und die Verantwortung gegenüber der Gruppe. Dazu gehören auch gegenseitiger Respekt und Achtung voreinander,» betont Hanspeter Krüsi, der Leiter der Akademie. Zwar stehe der Sport im Vordergrund, aber die Selbstkompetenz sei unabdingbar. Ersatzmütter gegen Heimweh Nicht einfach in diesem Alter, meint Krüsi: «Es ist ein grosser Schritt, von zu Hause wegzugehen.» Da kann es schon einmal Heimweh geben. Immerhin, zwei «Ersatzmütter» haben sie: Irene Pimenta und Paula Dos Reis kümmern sich um die Jungen, auch nachts bleibt immer eine der beiden in der Arena. An den Abenden schauen aber auch noch andere Erwachsene nach den

Jugendlichen. Eine Hausaufgabenbetreuung ist vor Ort. Hanspeter Krüsi schaut regelmässig vorbei, Ausbildungsleiter Christian Maier ist für alle Vertragsspieler zuständig, und Roger Zürcher hat stets ein offenes Ohr: «Ich bin meistens bis um 21 Uhr hier.» Tagsüber ist es ruhig in den Räumlichkeiten der Akademie. Die angehenden Profikicker drü­cken die Schulbank. Wer die Matura anstrebt, besucht die Kantonsschule in St.Gallen. Die übrigen gehen auf die Uni­ted School of Sports in St.Gallen oder zur Sportschule Bürglen. Eine praktische Aus­bildung gibt es direkt vor Ort: So konnte Onur Cokicli seine Ausbildung in der Marketing-Abteilung des FCSG absolvieren. Roy Gelmy, Verteidiger in der U16, stammt aus Bassersdorf bei Zürich. «Ich habe

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Stadtleben

ursprünglich beim FC Zürich gespielt. Dort kam ich aber nicht weiter. Der ehemalige FCZ-Scout Christian Schlegel hatte inzwischen zum FC St.Gallen gewechselt und sagte mir, dass der FCSG einen Innenverteidiger suche. Es gäbe ein Testspiel gegen den FC Basel, ob ich nicht Lust hätte … Ich habe wohl gut gespielt, sowohl der FC St.Gallen als auch der Gegner Basel zeigten Interesse an mir. Für mich war die Sache klar: Hier in St.Gallen bekomme ich einen Vertrag mit der Möglichkeit, einen Schulabschluss machen zu können. Seit zwei Jahren bin ich nun hier und fühle mich sehr wohl.» Herausforderung nächster Tag Auch wenn es an der Freizeit hapert: «Um halb sieben stehe ich auf, um 7 fährt der Bus zur Schule.» Mittwoch und Donnerstag verpasst er allerdings eine Stunde Unterricht. «Da haben wir morgens von halb acht bis halb neun individuelles Training. Bis 16 Uhr geht der Schulunterricht, dann trainieren wir an drei Tagen pro Woche von sechs bis halb acht. Nach dem Abendessen um 20 Uhr heisst es nochmals lernen und Hausaufgaben machen.» Gibt es nichts zu tun, stehen Fernseher und ein Tischkicker bereit. Eine für einen Fussballer etwas ungewöhnliche Art der freizeitlichen Entspannung fällt ins Auge, wenn man Roys Zimmer betritt: Hier steht ein Klavier an der Wand, an dem Roy spielt, wenn er die Musse dazu hat. Aber: «Meistens hat man keine Zeit.» Um 22.30 Uhr schliesst der gemeinsame Aufenthaltsraum, dann heisst es für alle, sich aufs Zimmer zurückzuziehen. Eine offizielle Bettruhe gibt es nicht, aber alle wissen: Der nächste Tag ist eine neue Herausforderung. Auch am Samstag findet morgens um 10 Uhr noch ein Training statt, bevor die Nachwuchsspieler nach Hause zu ihrer Familie dürfen. Am Sonntag steht der Ernstfall an, ANZEIGE

das Spiel. Danach geht es wieder zurück in die Arena. Nicht so für Roy, er hat sich den Sonntagabend bewahrt: «Nach dem Spiel geh ich meistens wieder heim, meine Eltern bringen mich Montag früh zur Schule.» Die künftigen Champs sollen nicht nur sportlich und beruflich bestmöglich aufs Leben vorbereitet sein. «Spitzensportler müssen oft auf Kultur verzichten, wir bieten ihnen ein kulturelles Programm,» freut sich Krüsi. Dazu gehören beispielsweise Kochen, Billard oder Englisch, aber auch ein Medientraining, in dem sie lernen, wie sie sich bei einem Interview verhalten sollen. Auf dem Plan steht ausserdem ein Tanzabend. Damit die Schüler auch hier ein Abseits vermeiden.

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Marktplatz

«Chocolaterie am Klosterplatz» neu mit Onlineshop Für Schokoladenliebhaber ist ein Besuch in der «Chocolaterie am Klosterplatz» in St.Gallen unumgänglich. Ob beim Genuss einer hauseigenen Trinkschokolade im edlen Café oder beim Einkauf im ansprechenden Ladenbereich, hier findet jeder «Schoggifan» sein Glück. Nebst den Schokoladen des Schweizer Traditionshauses Maestrani sind auch namhafte Edelmarken wie die Reichmuth von Reding aus Seewen, Beschle aus Basel, Valrhona aus Frankreich, Gobino aus Italien sowie Berger aus Österreich erhältlich. Ab November 2011 können diese sowie zahlreiche weitere kulinarische Highlights in Form von hochwertigen Geschenkpaketen auch im neuen Webshop bestellt werden: www.chocolateriesg.ch

Ecco neu in St.Gallen Neu gibt es auch in St.Gallen ein Schuhgeschäft der dänischen Ladenkette Ecco. Es wird geführt vom Schuhhaus Walder und steht an der Multergasse 19. Der Ecco-Store bietet Herren-, Damen- und Sportschuhe an, dazu Taschen und Accessoires. Das Familienunternehmen Ecco wurde 1963 in Dänemark gegründet und besitzt auch heute noch die komplette Wertschöpfungskette – von der Kuh bis zum Schuh: EccoDesigner entwickeln die Kollektionen, die Ecco-geführten Gerbereien stellen das Leder her. Dieses wird in den Ecco-Fabriken zu Schuhen verabeitet, die in Ecco-Shops und von den bedeutendsten Händlern in der ganzen Welt verkauft werden. So bietet das Unternehmen Gewähr für höchste Qualität und Nachhaltigkeit.

Die «Wüeschte» auf der Grossleinwand erleben Am 10. November 2011 kommt der dritte Film von Thomas Rickenmann in die Kinos – in St.Gallen ins Scala. «Silvesterchlausen» widmet sich vollumfänglich dem eindrücklichen Winterbrauch im ausserrhodischen Hinterland: www.silvesterchlausen.ch.

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y-WeltDie Unihocke der me isterschaft om Damen wird v ember 3. bis 11. Dez iche und im le b z u re K e ll a orth en. 2011 in der Sp llen ausgetrag a G t. S m u tr n Athletik Ze Jetzt bewerben für die Miss-Ostschweiz-Wahl 2012 Wohnst du in der Ostschweiz, bist Schweizer Bürgerin, ledig, spätestens am 16. April 2012 18 Jahre alt und mindestens 168 cm gross? Dann kannst du dich unter www.missostschweiz.ch zur Wahl 2012 anmelden. Die Gewinnerin wird für das Endcasting der Miss-Schweiz-Wahl qualifiziert, erhält ein Auto für ein Jahr zum Gebrauch und vieles mehr. OnlineAnmeldungen sind bis und mit dem 11. November 2011 möglich. Am 3. Dezember 2011 wird ein Pre-Casting mit einer Reduktion auf 20 Kandidatinnen durchgeführt, am 7. Januar 2012 passiert das End-Casting mit diesen Bewerberinnen, aus denen zwölf Finalistinnen herausgehen. www.missostschweiz.ch

100 Jahre Gallus: Schützengarten lanciert Jubiläumsbier Die Brauerei Schützengarten unterstützt das Gallusjubiläum 2012 als Eventpartner und braut im kommenden Jahr das offizielle Gallus-Jubiläumsbier. Für Schützengarten als älteste Brauerei der Schweiz war es fast selbstverständlich, bei den Jubiläumsfeierlichkeiten als Partner mitzuwirken und so einen Beitrag an das gute Gelingen der zahlreichen Anlässe zu leisten. Es ging da aber nicht nur um die ideelle und finanzielle Unterstützung; es lag nahe, dass die Braumeister von Schützengarten die Entwicklung eines speziellen Gallus-Jubiläumsbiers ins Auge fassten. Seit Februar 2011 sind die Schützengarten-Braumeister mit Brauversuchen an der Kreation des Gallusbiers. Sie sind schon ziemlich weit damit: An einer Medienorientierung kamen die Gäste in den Genuss einer Degustation der bisherigen Erzeugnisse. Die Geheimnisse zur Rezeptur, aber auch zum Namen, zur Flasche und zur Etikette wurden selbstverständlich nicht gelüftet. Diese bleiben bis zum Fassanstich am 20. April 2012 gewahrt.


Hilfe bei Problemtieren

Was tun, wenn ein Hund partout nicht folgen will? Oder ein Pferd beim Striegeln einfach nicht stillstehen kann? Was der Hunde­ profi Martin Rütter auf Vox vorführt, kann auch eine Teufenerin: Alexandra Schutzbach ist die «Tierkummertante» (www.tier­kum­ mer­tante.ch). «Ich war schon immer eine Tiernärrin», sagt die 41-Jährige, «und darum habe ich nebenberuflich ein zweieinhalb­ jähriges Studium zur Tierpsychologin ab­solviert.» Dieses hat sie 2005 erfolgreich abgeschlossen; ihr Spezialgebiet sind Hunde und Pferde. «Das Geheimnis liegt darin, dass man die Tiere ernst nimmt, versteht und motiviert», umreisst sie ihr Erfolgs­rezept, mit dem sie Hunde dazu bringt, nicht mehr kläffend auf die Umgebung zu reagieren oder Pferde dazu, sich problemlos in den Anhänger zu begeben. Oder Tierzusammenführungen möglich macht. Oder ängstliches sowie aggressives Verhalten korrigiert. «Viele ‚Herrchen’ machen den Fehler, dass sie menschliche Verhaltensmuster auf Tiere übertragen. Das funktioniert nicht.» Anschreien, bestrafen oder drohen bringt gar nichts. «Ein Tier will motiviert werden, will Vertrauen erhalten und Verständnis.» So ist jeder bei Alexandra Schutzbach gut aufgehoben, der mit seinem grossen oder kleinen Vierbeiner nicht mehr weiter weiss. «Erwarten Sie dabei kein Wunder über Nacht», sagt sie ehrlicherweise, «aber mit etwas Arbeit mit dem Tier – und mit dem Menschen, wohl­gemerkt – ist es möglich, viele ‚falsche’ Ver­haltensweisen zu korrigieren.» Alexandra Schutz­bach erreichen Sie telefonisch unter 078 670 66 25 oder per Email via info@tier­ kum­mertante.ch.

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Solar- und Windanlagen zum Anfassen Alle sagen Ja zu erneuerbaren Energien. Aber welches ist die richtige Alternative? Welches Solarsystem ist am effizientesten? Wo könnte eine Kleinwindanlage eine Option sein? All diese Fragen finden an einem Ort Antworten – im Wind- und Solar-Demon­ stra­tionspark in St.Gallen. Auf dem Areal des Immoenergie-Kom­petenzzentrums ist vor zwei Jahren der erste solche Park Europas ent­standen. Auf drei Hausdächern sind die neusten und innovativsten Solar- und Windanlagen in Betrieb. Die Dächer sind begehbar und können von Architekten und Bauherren nach telefonischer Voranmeldung besichtigt werden. Immoenergie-Kompetenzzentrum Ostschweiz, Bionstrasse 4, St.Gallen. Tel. 071 310 12 44, info@immoenergie.ch, www.immoenergie.ch

Aufgeschnappt Schwere Vorwürfe gegen St.Galler Fundraising-Unternehmer: Spenden­ betrug in zweistelliger Millionenhöhe wirft die Staatsanwaltschaft Hannover einem St.Galler Fundraising-Unternehmer, einer Geschäftsführerin des Hilfswerks VFK Krebsforschung gGmbH, Berlin, sowie einem deutschen Rechtsanwalt vor. Das mutmassliche Betrüger-Trio muss sich demnächst vor einem deutschen Gericht wegen gemeinschaftlichen Betruges und Untreue verantworten. Mit grossangelegten Briefaktionen, die von einem deutsch-schweizerischen Fundraising-Unternehmen gesteuert wurden, habe die VFK Krebsforschung gGmbH seit 2005 ungefähr 12,5 Millionen Euro an Spendengeldern gesammelt, von denen nicht einmal jeder fünfte Euro in die Krebsforschung geflossen sei. Zu diesem Schluss kommt die Staatsanwaltschaft Hannover. Das Know-how soll ein deutsches Marketing-Unternehmen, dessen Hauptsitz in St.Gallen ist, geliefert haben. Hauptzweck der Gesellschaft VFK Krebsforschung gGmbH sei nach Ansicht der Staatsanwälte gewesen, Umsatz für das Marketing-Unternehmen zu schaffen. 90 Seiten umfasst die Anklageschrift, in der dem St.Galler Fundraising-Unternehmer Wolfgang R., dem deutschen Rechtsanwalt Jens G. und der VFK Krebsforschung gGmbHGeschäftsführerin Regina S. gemeinschaftlicher Betrug sowie Untreue vorgeworfen wird.

Industrie- und Naturweg «Wenigerweier – St.Georgen – Mülenenschlucht» eröffnet Ende September wurde der Industrie- und Naturweg «Wenigerweier – St.Georgen – Mülenenschlucht» der St.Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft (NWG) offiziell eröffnet. Es handelt sich um einen Themenweg zu den Bereichen Natur, Ökologie, Geologie sowie Industrie- und Siedlungsgeschichte. Die Route führt über rund 5 Kilometer ab dem Wenigerweier bis zur Talstation der Mühleggbahn und informiert an 28 Standorten auf 36 Tafeln über die Landschaft vor 35 Mio. Jahren bis zu vom Menschen gemachten Ruderalflächen, von urzeitlichen Schachtelhalmwäldern bis zu heutigen bedrohten Amphibien, von den Anfängen der Industrie in St. Gallen mit Wasserrädern entlang der Steinach bis zu heutigen geschützten Ortsbildern. Dank grosszügiger finanzieller Unterstütz­ ung der Walter und Verena Spühl-Stiftung sowie des Lotteriefonds des Kantons St.Gal­ len und Leistungen der Stadt St.Gallen konn­te die NWG diesen in seiner themati­ schen Reichhaltigkeit wohl einmaligen The­ men­weg realisieren. Gleichzeitig wurde die bisher oberhalb St.Georgens eingedohl­te Steinach freigelegt und es wird bis En­de Jahr ein durchgehender Weg von der Speicher­ strasse bis zum Siedlungsrand von St.Geor­ gen realisiert werden. www.nwgsg.ch

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8 Blasca Fur Jacket von Vila für CHF 129.–. Gesehen bei Mewis. 9 Lederhose in Braun von Vila für CHF 189.–. Gesehen bei Mewis. 10 Irma Fur Hut von Vila für CHF 34.90. Gesehen bei Mewis. 11 Chronograph Runway Watch in Braun von Michael Kors für CHF 419.–. Erhältlich bei Studer & Hänni AG. 12 Lederhandschuhe von H&M in Cognac für CHF 29.90.

Unsere Lieblingsteile für den Herbst – für Sie gefunden.

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Beauty-Trends

Vorbei mit French und Co. Der neue Denim-Look ist da!­

Blau ist das neue Rot. Zumindest, wenn es um Nagellack geht. Ob Ultra– marin, Azur oder Indigo – die kühle Farbe gibt es in den verschiedensten Nuancen, weshalb sie sich für beinahe jedes Outfit eignet. Dunkles Blau wirkt rockig, helles eher lässig. Vielleicht wurden die Macher von der Blue Jeans inspiriert, die nie aus der Mode zu kommen scheint und genauso vielseitig einsetzbar ist. Wir haben für Sie die schönsten blauen Nagellacke herausgesucht.

Für Diven Die neue Herbstkollektion von Dior trägt den Namen «Blue Tie». Passend dazu gibt es den «Dior Vernis Blue Denim», ein cremiges, helleres Denim-Blau und den «Dior Vernis Tuxedo Blau», ein dunkles Nachtblau (limitiert). Gesehen bei Baettig für CHF 35.90

Für Rockstars Just rock it! Und zwar mit dem gleichnamigen Nagellack der Serie «Color & Go» von Essence. Gesehen bei der Migros für CHF 5.90

Für Naturliebhaberinnen «Blue Moonlight» und «Ocean View» heissen die zwei Blau– nuancen aus der «Color Sensational»-Linie von Maybelline New York. Wie der Name verrät, erscheinen sie in einem eleganten Nachtblau und einer cooleren DenimNuance. Gesehen bei Globus für ca. CHF 15

Für Träumer Mit «OPI Blue My Mind Nail Polish NL B 24» erstrahlen Ihre Finger in einem mystischen Saphirblau. Gesehen bei Douglas für CHF 23.90

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Stadtgeflüster

«acrevis»

Johann König in St.Gallen Der Preisträger des «Deutschen Comedypreises 2010» gastiert mit «Total Bock auf Remmi Demmi» am 12. November in der Tonhalle St.Gallen. Wer ihn kennt, weiss, was kommt: Mit der Eleganz eines Igels betritt er die Bühne, putzig und keck steht er da, liest und singt, reimt und rappt, macht und tut, und zu seiner eigenen Verwunderung ist das Publikum vollkommen entzückt von seiner merkwürdigen Art. Was wir erleben werden: Es geht um blinde Tauben und mutige Feigen, um ritalingetränkte Kinder, die heimlich ihre Eltern oder Lehrer mit dem Handy aufnehmen und sie dann damit mittels Youtube erpressen ... Johann König bleibt auch 2011 seinem Motto treu: Ohne Drogen ganz nach oben.

Gesehen

Spieldosen-Kabinett bei Labhart: Kleinode der Uhrmacherkunst

Die Bank CA St.Gallen und die swiss regio­ bank sind nun unter einem Dach vereint.

Die neue, vom Bodensee bis an den Zürichsee tätige Bank tritt unter dem Namen «acrevis» auf. Die gemeinsame Vision der beiden Ostschweizer Banken zielt vor allem auf die Erweiterung des Marktgebiets, die Steigerung der Leistungsfähigkeit, die Erhöhung des Kundennutzens, die Festigung der Kundennähe, die Sicherung von Wachstumschancen sowie die Realisierung von Synergien ab. Damit wollen die Verantwortlichen den Unternehmenswert gezielt weiter ausbauen und damit die wirtschaftliche Zukunft in Selbstständigkeit langfristig sichern. «acrevis» leitet sich vom lateinischen «accredere» (= Glauben schenken), «credere» (= anvertrauen) und «vis» (= Stärke/Kraft) ab. Damit steht die neue Marke für zentrale Werte, die beide Banken bisher geprägt und auch in Zukunft prägen sollen. Der neue Verwaltungsrat wird von Markus Isenrich, dem heutigen Verwaltungsratspräsidenten der swissregiobank präsidiert, während Niklaus Staerkle als bisheriger Präsident des Verwaltungsrates der CA die Funktion des Vizepräsidenten übernimmt. Die Führung der Geschäftsleitung, neu mit sieben Mitgliedern, wird von Stephan Weigelt (Bild), heute Vorsitzender der Geschäftsleitung der CA, übernommen. Seine Stellvertretung liegt bei Urs Kuhn, dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung der swissregiobank. 26

Büchertipp Gerron: Der neue «Lewinsky» Kurt Gerron war einmal ein Star und ist jetzt nur noch ein Häftling unter Tausenden. Der Nationalsozialismus hat den bekannten Schauspieler von den Berliner Filmateliers ins Ghetto von Theresienstadt getrieben, wo er ein letztes Mal seine Fähigkeiten beweisen soll: Als er den Auftrag bekommt, einen Film zu drehen, der das erniedrigende Dasein der Juden als Paradies schildern soll, sieht er sich vor einer Gewissensentscheidung, bei der sein Leben auf dem Spiel steht. In dieser Lage lässt Gerron sein Leben noch einmal Revue passieren. Charles Lewinsky erzählt die faktenreiche und doch erfundene Biographie des Schauspielers Kurt Gerron, der dem Holocaust zum Opfer fiel – ein literarisch brillanter und berührender Roman. Erhältlich in St.Gallen u.a. bei Rösslitor Bücher an der Multergasse 1.

Anno 1796 drehte sich im Hause des berühmten Genfer Uhrmachers Antoine Favre die erste Musikwalze. Ihre Stifte versetzten Tonfedern wie Stimmgabeln in Schwingung; es erklang eine Melodie, perlend und schön. Die Musikdose war erfunden! Wir führen Ihnen gerne einige besonders wertvolle alte Raritäten vor. Unser wohl kleinstes Museum der Schweiz schlägt eine Brücke von uralter mechanischer Musik zum heutigen Zeitgeist. Wir zeigen Ihnen auch Spieldosen, welche heute noch mit handwerklichem Geschick hergestellt werden und bei uns zu kaufen sind – wertvolle Klangkunstwerke, eine Schweizer Tradition von bleibendem Wert, zum Geniessen, zum Sammeln oder als ideales Geschenk für jede Gelegenheit.

Dienstag bis Samstag jeweils um 11 Uhr werden die Spieldosen im ersten Stock bei Labhart an der Marktgasse 23 vorgeführt. Für geschlossene Gesellschaften sind auch Führungen nach vorgängiger Anmeldung ausserhalb der Geschäftsöffnungszeiten möglich (auf Wunsch mit Apéro).


Sauna im Fitnesscenter Schon seit zehn Jahren befindet sich zwischen St.Gallen und Gossau, an der Zürcherstrasse 603, das Fitnesscenter TOP Fit. Neben den Angeboten wie Solarium, Massage, Ausdauerund Krafttraining verfügt das TOP Fit auch über eine Saunaanlage. Diese besteht aus drei unterschiedlichen Saunakabinen, die in Kombination oder einzeln verwendet werden können: die 85 °C heisse finnische Sauna mit geringer Luftfeuchtigkeit, die 45 °C warme Dampfsauna mit bis zu 95 % Luftfeuchtigkeit und eine Infrarotkabine mit 52 °C. Durch die Tiefenwirkung der Infrarotstrahlen wird bei dieser Sauna auf eine ganz andere Art entschlackt und geschwitzt. Im Ruheraum kann unter dem grossen Wandbild mit Südseestrand herrlich entspannt werden. Die Duschen sind selbstregulierbar für Kalt- und Warmwasser. Auch eine Kaltwasserschwallbrause für den ganz schnellen Stoffwechsel steht zur Verfügung. Ein vielfältiges Massageangebot von der klassischen über Sportmassage bis hin zum Schröpfen ergänzt das Angebot. Die Sauna ist täglich «gemischt» in Betrieb. Am Dienstag ab 17 Uhr und am Donnerstag bis 17 Uhr ist die Sauna für Frauen reserviert. www.fitnesscentertopfit.ch

Spannendes

Stadtgeschichte im Stadthaus 2011/2012 Jeweils donnerstags von 18 bis 19 Uhr (ausser 1.12.: 16 bis 18 Uhr) wird im Stadthaus an der Gallusstrasse 14 Stadtgeschichte lebendig: 27.10.: Das Kriegsjahr 1941 und die Stadt St.Gallen, 1. Teil 10.11.: Carl «Bö» Böckli, Vorführung des Dokumentarfilms von 1969 über den Nebelspalter-Karikaturisten 24.11.: Das Kriegsjahr 1941 und die Stadt St.Gallen, 2. Teil 1.12.: Präsentation des internationalen elektronischen Urkundenportals monasterium.net 22.12.: Bauern als «Rückgrat der Schweizer Nation». Die ländliche Gesellschaft 1941-1945 in Aufnahmen von Foto Gross, St.Gallen 5.1.: «… es soll sein ein Tagebuch»: Selbstzeugnisse von St.Galler/-innen in der Vadiana 26.1.: Was Ratsprotokolle des 15. Jahrhunderts über Leben und Alltag in St.Gallen verraten 23.2.: Das Freundschaftsalbum der St.Galler Pfarrerstochter Ursula Stähelin (1749-1810) 8.3.: Wie sah Joachim von Watt wirklich aus? Die wechselnden Bildnisse des Humanisten Vadian 29.3.: St.Katharinen – das städtische Kloster 3.5.: Galluskloster und Gallusstadt: Führung durch die Ausstellung zum Gallusjubiläum Informationen: www.ortsbuerger.ch / Kultur & Bildung / Angebote & Anlässe

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St.Galler Spitzen

Zu Besuch bei der Stadtf체hrerin Maria Hufenus

Rundg채nge durch die Jahrhunderte mit Gegenwartsbezug

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Als fremdsprachenbewanderte Kunsthistorikerin ist Maria Hufenus seit 1991 als selbstständige Stadtführerin tätig. Nach 20 Jahren zieht sie eine überraschende Bilanz: Welche gewaltigen Kulturschätze die Gallusstadt tatsächlich besitzt, sei ihr erst in dieser Zeit bewusst geworden. Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, meinte einst der Chansonnier Udo Jürgens ermutigend, und der erste Eindruck legt den Schluss nahe, dass die dynamisch wirkende Maria Hufenus ihr Dasein Tag für Tag ganz nach diesem Motto ausrichtet. In der Stadt Schaffhausen 1945 geboren, führt sie Besuchergruppen durch St.Gallen, lässt die reiche Vergangenheit der Gallusstadt lebendig werden und schärft den Blick für verborgene Details im Gassengewirr der Stadt, die ihr als Bewohnerin und Reiseleiterin in den vergangenen 40 Jahren wie kein zweiter Ort ans Herz gewachsen ist. Heute tritt Maria Hufenus als selbstständige Stadtführerin auf. Sie bietet ihre Dienste über das Internet an, erhält jedoch auch reichlich Anfragen, «die ich der Mundzu-Mund-Propaganda verdanke», fügt sie hinzu.

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St.Galler Spitzen

war ja Revolution angesagt, da hätte ich eigentlich mitmachen müssen», meint sie amüsiert. «Aber dafür blieb beim besten Willen keine Zeit; ich musste arbeiten, Geld verdienen.» Dann heiratete Maria Hufenus in St.Gallen und schenkte zwei Kindern das Leben. Für die Stadtführerrolle prädestiniert Ein Kunstgeschichtsstudium und neben Deutsch die perfekte Beherrschung dreier Fremdsprachen: Wer solche Trümpfe vorweisen kann, ist für die Rolle einer Stadtführerin prädestiniert. Das sagte sich auch Maria Hufenus und bewarb sich auf die Stellenausschreibung der dannzumal noch bescheiden Verkehrsbüro genannten Tourist Information. «Man hatte damals Frauen mit guter Allgemeinbildung und Fremd­ sprachen­kenntnis gesucht», berichtet sie. Sie bekam die angebotene Stelle und wurde mit Stadtführungen betraut. Im Laufe der Zeit gelang es Maria Hufenus, bei den Stadtrundgängen ihren eigenen Stil zu entwickeln. «Es ist banal, die einzelnen Monumente nacheinander abzuhaken und einfach nur von früher zu erzählen», bekräftigt sie. Ein Ausflug in die bald 1000jährige Vergangenheit der Gallusstadt «bleibt nur dann in Erinnerung, wenn frühere Verhältnisse mit der Gegenwart verglichen, wenn Bezüge zu heute sichtbar werden», sagt sie.

«In St.Gallen wird sinnfällig, welche Meisterleistungen dank Stift und Stadt in Phasen der Hochblüte möglich waren.» Zum Kunstgeschichtsstudium nach Rom Ihr Weg zum Beruf der Stadtführerin verlief nicht geradlinig, «ursprünglich wollte ich Erzieherin werden und habe das Seminar absolviert», erinnert sie sich. Ausgeübt hat sie diesen Beruf jedoch nie; ihr stand der Sinn viel mehr nach Fremdsprachen, deswegen erlernte und perfektionierte sie ihr Englisch und Französisch bei Aufenthalten in England und Belgien. Dann erfüllte sie sich einen lange gehegten Wunsch und ging nach Rom, um sich dem Studium der Kunstgeschichte zu widmen.

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Dank ihrer Sprachbegabung beherrschte Maria Hufenus Italienisch so meisterhaft, dass sie mit einer Freundin in den späten 1960er Jahren Hermann Hesses Werke «Narziss und Goldmund» sowie «Siddharta» in Dantes Sprache übersetzen konnte. Zudem zeichnete die künstlerisch begabte Studentin historische Bilder ab, mit Vorliebe hielt sie sich an Motive von Michelangelo. «Das hat mir dabei geholfen, mein Studium zu finanzieren», erinnert sie sich. Wieder zurück in der Schweiz, nahm sie zunächst 1968 in Zürich Domizil. «Damals

Um das zu verdeutlichen, greift sie gerne die Geschichte der hugenottischen Glaubens­ flüchtlinge auf. Nach der Aufhebung des Toleranz­edikts 1685 hatte sich in der Gallusstadt eine aus Frankreich eingewanderte Gemeinde gebildet, mit eigener Kirche und einem französischsprachigen Pastor. Welche Kleiderordnung für die Neubürger in der Öffentlichkeit galt, legte der Rat in einem Gesetz fest: «Man hätt’ ihnen Unterschlauf gegeben, man hätt’ ihnen zu essen gegeben, man hätt’ ihnen eine französische Kirche gegeben – aber unser Gesetz gilt! Innerhalb von drei Wochen müssen sie gekleidet sein wie wir und tun wie wir», fügt Maria Hufenus hinzu und schlägt den Bogen zur Gegenwart. Anekdoten zur Auflockerung Diese Frau kann packend Geschichten erzählen, das nötige Material hat sie in jahrelanger Quellenarbeit aus dem Stadtarchiv zusammengetragen. Wenn Maria Hufenus über das nachweislich gut ausgebaute Armenfürsorgesystem von St.Gallen referiert, baut sie immer wieder rhetorisch geschickt Anekdoten ein und lässt das


Alltagsleben während des angeblich so düsteren Mittelalters auf diese Weise in einem anderen, oftmals angenehm positiven Licht erscheinen. «Unter dem Krummstab ist gut leben», zitiert sie eine alte Redewendung und begleitet den Bürgermeister erzählerisch auf seinem Bittgang zu den Haushalten, um sich Geld für die Armenfürsorge zu beschaffen. «Öffentliches Betteln war damals mit einem Verbot belegt, denn es hielt nach einhelliger Meinung die Menschen von der Arbeit ab», fügt sie hinzu. Dem Bürgermeister einen Obolus vorzuenthalten, hätten sich damals wohl nicht einmal die mutigsten Bürger getraut, und so ging der Bürgermeister nach seiner «Fundraising»-Tour, wie man das heute nennen würde, vor dem Schibenertor zur Verteilung an die Bedürftigen über. Junge und gesund wirkende Bittsteller hatten dabei das Nachsehen, «damit sie es den wirklich Bedürftigen nicht aus dem Mund nehmen», zitiert Maria Hufenus aus einer zeitgenössischen Quelle und überlässt es dem Besucher mit einem charmantem Lächeln, selber den Bezug zur Gegenwart herzustellen. Als Maria Hufenus erstmals Besucherführungen übernahm, hiess die offizielle Berufsbezeichnung «Hostesse». Dazu gehörte auch die Verteilung von Werbeprospekten und publikumswirksame Auftritte in Tracht. «Dagegen habe ich mich von Anfang an gewehrt, das mache ich nicht, denn es ist nicht ehrlich», legt sie klar.

Schliesslich hat sie 1991 diesen Job an den Nagel gehängt. «Es war mir klar, dass es bei Stadtführungen eine Nische gibt; ich spreche Besucher an, die mehr wollen als ‚links erblicken Sie das Baudenkmal x’ und ‚rechts erhebt sich das Monument y’. Ausgetretene Pfade, das ist nichts für mich.» Ein Beruf aus Leidenschaft Der Ehrlichkeit halber räumt Maria Hufenus ein, dass sie schon als Angestellte bei der Gestaltung der historischen Rundgänge freie Hand gehabt und diese Freiheit voll genutzt habe. «Qualität ist mir noch heute wichtig, nicht Quantität», sagt sie. Je länger sie sich mit diesen Führungen beschäftigte, desto stärker kam ihr zum Bewusstsein, «welche gewaltigen Schätze diese Stadt birgt». Nicht wenige Teilnehmer seien erpicht darauf, genau darüber mehr zu erfahren. Man merke ihnen im Verlauf des Rundgangs durch die Jahrhunderte die so entstandene Begeisterung deutlich an. «Eines soll vor allem im Gedächtnis haften bleiben: In St.Gallen wird sinnfällig, welche Meisterleistungen dank Stift und Stadt in Phasen der Hochblüte möglich waren. Man hat damals nicht besorgt gefragt, was es kostet, man hat es sich einfach geleistet – und in dieser generösen Haltung sehe ich einen wesentlichen Gegensatz zu heutigen Einstellungen.» Stadtführerin zu sein ist für sie mehr als ein Beruf, sie verwendet dafür den Begriff Leidenschaft. Deshalb arbeitet sie aktiv in der Weiterbildung von Stadtführern in der «Association Suisse des Guides Touristiques» (ASGT). «Wir brauchen ein klar definiertes

Berufsbild der Stadtführerin mit Mindestanforderungen an ihre Qualifikation, um uns von der steigenden Zahl selbsternannter Führer abzugrenzen.» Trotz fremdsprachlicher Gewandtheit muss Maria Hufenus in ihren maximal 20 Teilnehmer zählenden Gruppen vorab sondieren, ob sich ihre Humorvorstellungen mit denen der Besucher aus aller Herren Länder decken. Launige Anmerkungen und Witze, die beispielsweise einen Teilnehmer aus einem deutschsprachigen Land amüsieren, können bei französischsprachigen oder Anglophonen schon einmal Verständnislosigkeit, wenn nicht gar eine Irritation hervorrufen. Inzwischen hat sie jedoch gelernt, auch diese interkulturellen Klippen gekonnt zu umschiffen. Als besonders erfolgreich bewertet Maria Hufenus Stadttouren, an deren Ende die Besucher mit Bedauern fragen, ob es denn wirklich schon zu Ende sei. «Dann habe ich das selbst gesteckte Ziel erreicht: Ich konnte die Leute dazu bringen, sich an der Schönheit unserer Stadt zu erfreuen.» Dass für manche Zeitgenossen das Leben mit 66 erst in Schuss kommt, ist also nicht aus der Luft gegriffen. Für den Schluss, der doch einmal kommen wird, hat sich Maria Hufenus bereits ein Programm zurechtgelegt: «Ich habe in meiner Berufszeit mindestens 150’000 Menschen, vielleicht eher mehr, durch St.Gallen geführt. Zuhause ist eine ganze Schublade voller Dankesbriefe; die lese ich dann im Altersheim.» www.fuehrungen-stgallen.ch

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St.Galler Spitzen

Vom Mut der St.Galler zum Risiko St. Gallen hat sich mit dem Energiekonzept 2050 und dem daraus resultierenden Geothermie- und Fernwärmeprojekt Reputation als eine der führenden Energiestädte in Europa geholt. Stadtrat Fredy Brunner, Vorsteher der Technischen Betriebe St.Gallen, reflektiert im Gespräch das positive Echo auf das Pionier­vorhaben und stellt den Start zur ersten Tiefbohrung auf das erste Halbjahr 2012 in Aussicht. 32


Text: Richard Ammann Bilder: Bodo Rüedi

Fredy Brunner, was für überlokale Echos haben Sie seit der sehr grossmehrheitlichen Zustimmung der St.Galler Bevölkerung 2010 über die Kredite im Gesamtbetrag von 159 Mio. Franken bekommen? Das ging eine Zeit lang sehr lebhaft zu und her und klingt auch heute noch nach. Nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland, Österreich und dem Fürsten­ tum Liechtenstein ist das Interesse an unserem Geothermieprojekt sehr gross. Ich könnte in verschiedenen Ländern jede Woche einen Vortrag halten, wenn mein Zeitplan dies erlauben würde. Was fasziniert denn das Ausland am St.Galler Pioniervorhaben? Vor allem wollen sie wissen, wie man es hier fertigbringt, 82 Prozent der Stimmberechtigten für ein Ja zu einem risikobehafteten Grossprojekt mit weitreichenden finanziellen Konsequenzen zu gewinnen. In unserem Nachbarland gibt es bei vielen Grossprojekten massiven Widerstand aus der Bevölkerung – man denke nur etwa an «Stuttgart 21». Auch in der Schweiz gab es Beifall für den Mut der St.Galler zum Risiko auf dem Weg zu einer umweltfreundlichen Wärmever­ sorgung. Wie kam nach dem Aus für die Geothermiebohrung in Basel und dem damit verbundenen Imageverlust für diese Technologie eine so grosse Zustimmung in St.Gallen zustande? Das war vor allem eine kommunikative und vertrauensbildende Aufgabe. Wir informierten Legislative und Bevölkerung mit schonungsloser Offenheit über mögliche Risiken, aber auch über die Chancen des Vorhabens, im Erfolgsfall mehr als die Hälfte der Stadt St.Gallen mit Fernwärme versorgen zu können. Es gelang uns mit professioneller Hilfe, eine positive Meinungsbildung zu erzeugen. Unter anderem arbeiteten wir mit Mitteln der emotionalen Visualisierung. Eine ultimative Botschaft an die Bevölkerung war der «Geolift» an der Olma 2009 im Rahmen der Sonderschau «Reise in die Tiefe». Hier wurde das Erdwärmeprojekt als mitreissendes Erlebnis dem Publikum nahegebracht. Momentan wird der Bohrplatz an der Sitter hergerichtet. Entsteht hier ein eigentlicher Technopark für Tiefbohrungen? Ja, in Etappen. Nach der Erstellung des Plat-

zes mit Fundament wird eine 550 Tonnen schwere Bohrturmanlage mit entsprechend umfangreichem Equipment errichtet. Es braucht in der ersten Phase auch ein Auffangbecken für das heisse Wasser, das nach der ersten Bohrung, wenn sie zum Erfolg führt, aus über 4’000 Metern Tiefe an die Erdoberfläche gelangt. Erst wenn sich diese Erwartung erfüllt hat, wird die zweite, weitgehend parallel verlaufende Bohrung in Angriff genommen, durch die dann das Wasser, nachdem ihm Wärme entnommen wurde, zurück in die Tiefe abgeführt werden kann.

«Die Heilige Barbara hat sich schützend vor unser Pionierprojekt gestellt» Nach welchen Kriterien sind die Bohraufträ­ ge vergeben worden? Massgeblich war die Eignung und Erfahrung möglicher Bewerber. Dies wurde mit einem Präqualifikationsverfahren im Jahr 2010 evaluiert. Es gibt keine Schweizer Unternehmen, welche über erforderliche Bohranlagen und Materialparks für Bohrungen bis in mehrere Kilometer Tiefe verfügen. Der international ausgeschriebene Auftrag ging denn auch an eine deutsche Firma. Trotzdem liegt ein beträchtliches regionales Wertschöpfungspotenzial vor. Der Grossauftrag für die Lieferung der speziell für mineralisiertes Wasser geeigneten Futterrohre ging an ein St.Galler Handelsunternehmen. Auch für die Tiefbauarbeiten und Dienstleistungen wie Geologie, Geophysik, Bohr-Engineering usw. werden städtische und regionale Anbieter berücksichtigt. Wann erfolgt der Start zur ersten Bohrung? Wird das mit einem symbolischen Akt gefeiert? Nach der aktuellen Planung soll der Bohrbeginn im ersten Semester 2012 erfolgen. Der Termin hängt nicht zuletzt vom Verwaltungsgericht ab, das zurzeit eine Einsprache gegen die Auftragsvergabe zu behandeln

hat. Tatsächlich gibt es beim Start den Meisselschlag («Spud-in»), die erste Meisseldrehung im vorbereiteten Standrohr, als eine symbolische Handlung. Zu diesem Anlass werden beteiligte Behördenvertreter, Medienleute und weitere Gäste eingeladen. Es wird schon gefeiert, ehe Gewissheit be­ steht, dass man fündig geworden ist? Es handelt sich um einen würdigen Akt, der für Anfang und Hoffen steht. Das ist dann auch der Zeitpunkt, an dem die Heilige Barbara, die Patronin der Bergleute und Geologen, vor Ort in Erscheinung tritt. Meine Frau hat mir im Hinblick auf das Geothermievorhaben diese Symbolfigur geschenkt. Sie steht in meinem Büro und hat sich schützend vor unser Pionierprojekt gestellt. Die Heilige Barbara wird ab dem «Spud-in» ständig auf der Baustelle an der Sitter präsent sein. Wieviel Zeit nehmen die beiden Tiefbohrun­ gen in Anspruch? Da spielen noch verschiedene geologische Unwägbarkeiten mit, somit rechnen wir, einschliesslich Messungen und Tests, mit bis zu fünf Monaten Bohrzeit pro Tiefbohrung. Erst wenn das heisse Wasser aus dem Erdinnern sprudelt und sich das Auffangbecken in nützlichem Tempo gefüllt hat, liegt eine ausreichende Ertragswahrscheinlichkeit vor, um auch die zweite Bohrung in Angriff zu nehmen. Der Durchmesser der Tiefbohrungen verringert sich sektionsweise von anfänglich 70 Zentimetern auf etwa 15 Zentimeter in 4’000 Metern Tiefe. Dem Vernehmen nach wird St.Gallen 2012 Gastort des europäischen Klimakongresses? Die in einem Klimabündnis zusammengeschlossenen Städte erweisen uns Reverenz, in dem die nächste europäische Konferenz in St.Gallen anberaumt worden ist. Im Mai 2012 treffen sich hier 250 bis 300 Behördenvertreter aus ganz Europa, um Klimafragen zu erörtern. Als Vorstandsmitglied des Klimabündnisses fällt mir die Ehre und Aufgabe zu, den Kongress mitgestalten zu dürfen. Es versteht sich von selbst, dass der Geothermiefrage hier eine besondere Bedeutung bekommt. Die Olma-Messeorganisation, auf die sich Konferenzveranstalter stützen, betrachtet die Klima- und Energiediskussion als so zukunftsweisend, dass sie für die kommenden Jahre eine eigene, wiederkehrende Kongressplattform rund um diesen Themenkreis und in Zusammenarbeit mit der Stadt St.Gallen ins Leben rufen will.

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Kunst und Kultur

St.Gallen im November:

Kulturelle Lichtblicke über dem Nebelmeer Drei Jahre lang hat der Literaturnobelpreisträger Eyvind Johnson mit seiner Familie in der Schweiz gelebt. Die Gallusstadt ist dem Schweden besonders ans Herz gewachsen. Ihre Bewohner, so hielt der aufmerksame Beobachter in seiner Novelle «Notizen aus der Schweiz» fest, seien bekannt für «ihren klugen Kopf und ihre spitzige Zunge». Da er sich zu ihrem Sinn für Humor nicht weiter äussert, halten wir uns bei einer Annäherung zunächst an ein vielleicht erst befremdendes Bonmot: «In St.Gallen leben heisst sechs Monate frieren, sechs Monate heizen.»

Text: Thomas Veser

Das mag zunächst entmutigen, aber möglicherweise ist es ja nur ein Scherz. St.Gallen liegt bekanntlich auf 670 Metern, weshalb das Klima tatsächlich rauer ist als an den Gestaden des Bodensees, wo oft schon im späten Frühjahr die Bottiche mit den Zierpalmen aus dem Winterquartier in die Gärten geschafft werden. Im zweitletzten Monat des Jahres jedoch gelingt es den St.Gallern meist, den Spiess umzudrehen. Versperren in den verregneten Tieflandgemeinden dann Nebelbänke den Blick auf den Bodensee, verspricht ein Ausflug in die Hügelwelt einen Wetterwechsel. Oberhalb des trüben Nebelmeers setzt wie auf Bestellung Sonnenschein bei strahlend blauem Himmel ein. Beste Bedingungen also für einen Stadtbummel, den man im November von Montag bis Freitag ab 14 Uhr vom Bahnhofsplatz 1a aus mit Führung geniessen kann. Dabei führt der Weg auch am Haus Oceanic vorbei, das sich Textilfabrikanten vor über einem Jahrhundert geleistet

Die Stiftsbibliothek: «Der schönste Lese­saal der Schweiz» 34


Meisterwerke der Klassik, Mittags- und Tonhallenkonzerte gehören im November zum Programm der Tonhalle. haben. Wie ein stürmischer Wellenschlag, in Eisenbeton und Glas erstarrt, erinnert dieser Palast mit seinen expressionistischen Verzierungen an das Goldene Zeitalter, als die Gallusstadt dank ihres florierenden Stickereigewerbes nochmals kurz in die Riege der international führenden Wirtschaftszentren aufrückte. Die nach wie vor laufende Ausstellung SaintGall im Textilmuseum hat übrigens inzwischen die 30’000-BesucherMarke geknackt. Eine weitere Themenführung schärft am 5. November den Blick auf prunkvolle Erker in engen Gassen. Entlang der Gallusstrasse findet an diesem Tag auch der Flohmarkt statt.

Der Kleinkunst hingegen hat sich die Kellerbühne verschrieben, ihre humorvollen und oft eigenwilligen Schöpfungen sind weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Dort wird im November Antonio Tabucchis Stück »Die drei letzten Tages des Fernando Pessoa» inszeniert, der Schauspieler und Kabarettist Ulrich Michael schlüpft in die Rolle der fiktiven Zwillingsschwester von Hildegard Knef, Irmgard, und stellt sein Können als Chansonnier unter Beweis. Cornelia Mantani schliesslich erzählt Franz Hohlers «Steinflut», das den dramatischen Untergang der Glarner Gemeinde Elm 1881 aus der Perspektive eines Siebenjährigen beschreibt.

Bis zum 6. November läuft im «schönsten Lesesaal der Schweiz», der Stiftsbibliothek, eine Ausstellung zum Thema «Musik im Kloster», sie zeigt die Entwicklung der frühmittelalterlichen Notenschrift, mit der erstmals alle Melodien des Gregorianischen Chorals schriftlich fixiert werden konnten. Dann ist sie bis zum 27. geschlossen. Abends lockt das Theater St.Gallen, ältestes bespieltes Berufstheater des Landes und einziges Ostschweizer Dreispartentheater. Auf dem Programm stehen das Musical «Rebecca» und Alfons Karl Zwickers Oper «Der Tod und das Mädchen» sowie Shakespeares «Julius Cäsar» und die «Fledermaus».

Meisterwerke der Klassik, Mittags- und Tonhallenkonzerte gehören im November zum Programm der Tonhalle, wo am 17. und 27. November zudem die Bolschoi Don Kosaken sowie der städtische Bachchor auftreten. Weissrussische und eidgenössische Musikrichtungen verschmelzen dann am 20. November beim Auftritt des Kazalpin Akana & Albin Brun-Ensembles in der Lokremise.

Fotografie unter dem Titel «Through the Looking Brain». Und wer sich näher mit den USA auseinandersetzen will, ist vermutlich in der Sonderausstellung «White Horse Dream» mit Werken von Peter Regli in der Kunst Halle bestens aufgehoben.

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Während das Kindermuseum unter dem Motto «Spielen. Erleben. Lernen» eine Zeitreise durch St.Galler Kinderwelten bietet, wirft das Kunstmuseum einen Fokus auf die schweizerische Sammlung konzeptioneller 35


Kunst und Kultur

Appenzeller Erlebniswelten:

Dem Waldegg-Manndli auf der Spur

TEXT UND BILDER: Thomas Veser

Chläus Dörig ist Appenzeller mit Leib und Seele. Das merkt man bereits der Speisekarte an, landestypische Spezialitäten geben dort den Ton an. Dass es dem Gastwirt an Kreativität nicht gebricht, lässt sich ebenfalls nicht übersehen: Seine Gäste können gleich unter vier verschiedene Restaurants auswählen. Während das Höhenrestaurant Waldegg bei Teufen AR die gutbürgerliche Küche zelebriert, lässt er im Schnuggebock genannten Bauernhaus Appenzeller Gerichte auftragen. Im «Tintelompe» tafeln die Gäste vor der Kulisse eines originalen Klassenzimmers der 1960er Jahre, und zum eigenen Lebensmittelgeschäft gehört auch ein Gasthaus, «Tante Emmas Ladebeizli» genannt. Zudem zeichnet sich Chläus Dörig durch eine rege Phantasie aus, ihr hat der Gastwirt nun freien Lauf gelassen. Dörig, der seine Erlebnisgastronomie durch Kinderspielplatz mit Kletterturm und Trampolin sowie Streichelzoo ergänzte, ersann eine Märchenfigur, nach der ein thematischer Pfad durch den angrenzenden Wald benannt wurde: der Waldegg-Manndli-Weg. Eltern können den etwa einen Kilometer langen Ausflug entlang mehrerer Stationen mit den Kindern bewältigen. Im Gegensatz zum mehrheitlich katholischen Innerrhoden gibt es im reformierten 36

Als beliebtes Naherholungsziel für die Bewohner der Gallusstadt ist die Waldegg schon lange bekannt. Neuerdings lockt sie mit einem Themenweg. Ausserrhoden wenig Sagen und Volksmärchen. Deshalb hat der Gastgeber kurzerhand selbst eine Figur erfunden. Und das kam so: Eines Tages fiel ihm auf, dass in der Nähe des Gasthauses eine Krähe neben einem Fuchs auf dem Boden hockte, was in der Natur eher selten vorkommt. Die beiden Tiere schienen miteinander zu sprechen, auf jeden Fall gingen sie ganz friedfertig miteinander um. Als Dörig später einen Waldspaziergang unternahm, hatte er plötzlich das untrügliche Gefühl, beobachtet zu werden. Das widerfuhr ihm eine Woche später nochmals, und zwar genau an derselben Stelle im Wald. Erst im Traum, so Dörig weiter, bekam der unsichtbare Beobachter einen Namen, das Waldegg-Manndli. Stets bei Abenddämmerung machte er sich auf die Suche, manchmal mit seiner Frau Anita, zu Gesicht bekam er das geheimnisvolle Wesen allerdings nie. Soviel zur Vorgeschichte, die Chläus Dörig in der Wegbeschreibung festgehalten hat. Die sichtbaren Spuren der Phantasiegestalt säumen nun den Pfad, der hinter dem Gasthaus beginnt. Da steht Manndlis kleines Wohnhaus mit Bett, Tisch und Haushaltsgerät – alles zum Anfassen. Niemand zuhause, «vielleicht ist er gerade bei der Waldarbeit», vermutet der nach Appenzeller Art gekleidete Jock, der sich selbst als Stallbursche, Knecht und Gästeunterhalter auf Waldegg

bezeichnet. Er versteht es perfekt, die Aufmerksamkeit der Kleinen zu erwecken, und deutet auf die nächste Station, wo sie eine Mini-Schubkarre erblicken. Aber wieder Fehlanzeige, möglicherweise kuriert das Waldmännlein gerade erkrankte Tiere in seinem Waldspital? Nichts wie hin, denken sich die Kinder, und nähern sich vorsichtig einem aus Ästen und Tannenzweigen zusammengezimmerten Unterstand mit einer kleinen Liege und einem Sack voller Medikamente. Auch Kräuter finden sich dort und einige Miniflaschen Appenzeller, Jock verteilt sie grosszügig an die väterlichen Begleiter. Dann folgt die Teeküche, sie besteht aus einem historischen Mini-Ofen mit Wassertopf. Wie das Manndli aussieht, wie es arbeitet, kranke Tiere kuriert und einen Topf Tee kocht, das können sich die kleinen Besucher selbst vorstellen. Weil der freundliche Jock mit der umgedrehten Appenzellerpfeife, dem «Lindauerli», noch vielen anderen Verpflichtungen nachkommen muss, sind bei diesem Ausflug die Eltern gefordert. Sie können durch geschicktes Fragen den Nachwuchs dazu veranlassen, eigenständig Geschichten über das Waldmanndli zu erfinden und zu erzählen.

Knecht, Stallbursche und Gästeunterhalter Jock versteht es, die Aufmerksamkeit der Kleinen zu erwecken.

Sind die Sprösslinge alt genug, können sie auch alleine losziehen. Das verschafft den Eltern eine willkommene Verschnaufpause, um sich ungestört den Leckerbissen aus Dörigs Küche und Keller zu widmen. www.waldegg.ch


Kolumne

Die Statistik zeigt dem Kenner ... Gotthilf Leberecht besitze ein Vermögen von 250’000 Franken, vernahm er zu seiner Freude, als er Mitte September 2011 die Zeitung aufschlug: «250’000 Franken an Geldvermögen besitzt jede Einwohnerin und jeder Einwohner der Schweiz im Durchschnitt.» Damit bleibe, so wurde weiter in die Welt hinaus posaunt, gottlob «die Schweiz das reichste Land der Welt».

«als ein aufrichtiger, friedliebender Herr und guter Justitiarius» und den man, als er 1654 wegen hohen Alters vom Bürgermeisteramt resignieren wollte, nicht entliess, «weil er der Burgerschaft sehr lieb war». Obwohl die Frauen «durch die zahlreichen Schwangerschaften besonders gefährdet» waren, gab es in den Städten, ja sogar auf dem Land mehr Frauen als Männer (Fernand Braudel). Das hatte vielleicht 1927 Otto Reutter (1870-1931), den «König des Humors», zu seinem herrlichen Couplet «Nehm’n Se ’n Alten» angeregt, dessen erste und letzte Strophen lauten:

Text: Gotthilf Leberecht Schild-Bürger

Diese frohe Kunde galt es umgehend zu verifizieren durch eine Anfrage bei der Bank, wo diese für unsereiner enorme Summe liegen sollte. «Guete Ma», hiess es da: «Im Durchschnitt, im Durchschnitt, d. h. gemäss Statistik.» Das Studium des nichtssagenden Beitrags unter der einfältigen Überschrift «Die Schweizer sind Weltmeister des Wohlstands» klärte mich dann endgültig auf: «Ein Zehntel der Schweizer Bevölkerung hatte 2010 kein oder nur ein kleines Vermögen.» Tröstlich zu wissen auch, dass es in Griechenland «etwa 40 Prozent» sind. Gemäss Bankauskunft gehöre ich eher zu diesem Zehntel mit einem kleinen Vermögen und leider nicht zu jenem einen Prozent der Bevölkerung, das «über die Hälfte des gesamten Vermögens» besitzt. «Lieber gsond ond riich als arm ond chrank,» wird sich dieses eine Prozent auf die Fahne schrei­ ben. Und die Kranken und Armen? Gibt es die gemäss Statistik beim «Weltmeister des Wohlstands» überhaupt? Statistiker haben auch herausgefunden, dass vor dem 19. Jahrhundert «die Lebenserwartung des Menschen auf der ganzen Welt ziemlich gering» war (in St.Gallen zwischen 30 und 40 Jahren). Das heisst aber

«250’000 Franken an Geldvermögen besitzt jeder Einwohner der Schweiz im Durchschnitt. Also auch ich?» nicht, dass es allhiero nicht auch alte Leute gegeben hätte: Wir denken dabei an das, was über Bürgermeister Hans Joachim Haltmeyer (1614-1687) erzählt wurde: Er ward «von der Hand Gottes auf dem Rathaus angegriffen» und in einem Sessel in sein Haus an der Schmiedgasse getragen. Er hat «jedermann noch gesegnet den Markt hinauf und behüt’ euch Gott gesagt»; zwei Tage hernach verschied er selig in Gott. Er war ein eifriger Regent, der die hohe Gerechtigkeit mit allem Ernst, ohne Ansehen der Person, handhabte. Oder an Bürgermeister Caspar Friederich (1572-1655), der bekannt war

Die Statistik zeigt’s dem Kenner: ’s gibt mehr Frauen als wie Männer. Darum rat ich allen Frau’n sich beizeiten umzuschau’n. Aber bitte sich begnügen, ’s kann nicht jede ’n Schönsten kriegen! Schaun Se nicht so wählerisch nur nach dem, der jung und frisch. Nehm’n Se’n Alten, nehm’n Se’n Alten, so nen alten, wohlbestallten, so’n Beamten mit Pension: Sehr begehrt ist die Person! Nehm’n Se ’n Alten, nehm’n Se’n Alten. Ham Se’n etwas aufgefrischt, ist er besser oft wie’n Junger, Und stets besser als wie nischt. Drum, könn’ Sie kein’ Jünger’n haben, nehm’n Se sich ’nen alten Knaben; ’s gibt ja viele dort und hier, und wie wär’es denn mit mir? Ich empfehl mich hier aufs Beste, hab noch heut sehr schöne Reste, liebte schon an manchem Ort: Schreib’n Se mal, ich komm sofort! Nehm’n Se’n Alten, nehm’n Se’n Alten, der ist froh, wenn Sie’n behalten. Der ist treu in Ewigkeit, wird immer treuer mit der Zeit. Nehm’n Se’n Alten, nehm’n Se’n Alten, der küsst voller Liebesqual, denn der denkt bei jedem Kusse: «Huch, ’s vielleicht das letzte Mal!»

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Aus der Stadtgeschichte

St.Gallen vor siebzig Jahren Das Kriegsjahr 1941, erster Teil

Vichy-Frankreich umgeben. «Der europäische Kontinent war von Hitlers Wehrmacht beherrscht.» (Jean Rudolf von Salis) Wie nun sah es in der Stadt St.Gallen im Kriegsjahr 1941 aus? Arbeitslosigkeit (Abbildungen 2) Im Januar wurden für die Schneeräumungsarbeiten 380 Arbeitslose beschäftigt. Wegen Kohlenmangels waren übrigens die damals üblichen Schneeschmelzmaschinen nicht im Betrieb. Neben den Arbeitslosen gab es einen grossen Überfluss an Primarlehrern; darum wurden im Frühjahr 1941 nur elf Schüler in die erste Klasse des Lehrerseminars in Rorschach aufgenommen.

Text: Ernst Ziegler

Internierte (Abbildungen 1) Im Frühjahr 1940 besiegte Deutschland innert sechs Wochen Frankreich, und am 14. Juni 1940 erfolgte «die kampflose Besetzung von Paris durch deutsche Truppen». Am 19. und 20. Juni trat der grösste Teil des 45. Armeekorps unter General Marius Daille bei Ocourt-Goumois in die Schweiz über, 43’000 Franzosen, Polen, Belgier, Engländer und Spanier; dazu wurden rund 7’500 Zivilflüchtlinge aufgenommen. Nach dem Waffenstillstand in Compiègne zwischen Deutschland und Frankreich begannen die französischen Soldaten wieder heimzukehren. Die Chronik meldete im Januar 1941: «In den letzten Tagen kehrten die französischen Internierten aus der Ostschweiz in ihre Heimat zurück, begleitet von den Glückwünschen der gesamten Bevölkerung der Internierungsorte.» Der Arzt und Luftschutz-Hauptmann Hans Richard von Fels (19041983) schrieb am 19. Januar 1941 in sein Tagebuch: «Die französischen Internierten werden nun definitiv zurückgesandt nach Frankreich. Der grosse Teil war reichlich verwahrlost in jeder Hinsicht, das Material, ausser Sanitätsmaterial, zu zweidrittel sehr schlecht. Man ist ziemlich entlastet durch diese Heimschaffung.» Lazarettzug Im Februar und März war von Fels in Frauenfeld im Militärdienst; am 26. Februar 1941 notierte er in sein Tagebuch: «Um 14 Uhr kam ein Lazarettzug mit circa 120 liegenden und 160 sitzenden französischen Gefangenen durch Frauenfeld; alles Tuberkulose, von leichten bis zu den schwersten Fällen der Phthise [Auszehrung, Schwindsucht]. Sie reisen seit vier Tagen von Deutschland nach Frankreich heim und werden hier verpflegt. Ich war zwei Stunden im Zug und habe mit allen gesprochen, mit Soldaten, Negern, Offizieren und dem Oberst, der mitreiste. Alle sagten, es sei schrecklich gewesen in der Gefangenschaft. Die Offiziere seien gut behandelt worden; die Mannschaften hätten schlecht und wenig zu essen gehabt und übermässig arbeiten müssen. Jetzt aber waren sie überglücklich, in ‚unser Paradies’ gekommen zu sein. Sie lobten überschwänglich und waren doch bloss mit Kaffee, Wurst und Brot verpflegt worden. Um 16 Uhr fuhren sie ab. Ein deprimierender, tragischer Anblick.» Die Schweiz war nach dem Zusammenbruch Frankreichs von den Achsenmächten und dem mit ihnen zusammenarbeitenden

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Viele Arbeitslose gab es damals, weil in der Stadt sehr wenig gebaut wurde. Von 1937 bis 1941 wurde als Notstandsarbeit die Fürstenlandbrücke gebaut, die dann am 28. September 1941 eingeweiht werden konnte. Fürstenlandbrücke (Abbildung 3) Nach der Chronik entwickelte sich an diesem «glänzenden Herbsttage», im Beisein von Bundesrat Karl Kobelt (1891-1968), die Einweihung zu einem Volksfest, wie St.Gallen es seit Langem nie mehr erlebt hatte. «Über 10’000 Seelen stark war das Volk aus der ganzen Stadt, aus dem Fürstenland, dem nahen Appenzell und Thurgau zusammengeströmt, um der Weihe der kühn über die Sitter geschwungenen Fürstenlandbrücke beizuwohnen.» Flüchtlingspolitik Über die Flüchtlingspolitik gibt es für 1940 nicht viel zu sagen: In den beiden ersten Kriegsjahren kamen nämlich vergleichsweise wenig zivile Flüchtlinge in die Schweiz, im Gegensatz zu den Militärflüchtlingen. Nach dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion im Sommer 1941 begann die «systematische Vernichtung» der Juden, und im Januar 1942 wurde «an der Wannseekonferenz in Berlin die ‚Endlösung der Judenfrage’ koordiniert». Über «Aufnahme und Rückweisung von Zivilflüchtlingen» werden wir ab 1942 bzw. 2015 zu berichten haben (Schlussbericht der sogenannten Bergier-Kommission). Anbaupolitik Weil die Versorgung mit Nahrungsmitteln im Laufe des Krieges zunehmend schwieriger wurde, trat am 15. November 1940 Friedrich Traugott Wahlen, Professor für Pflanzenbau an der ETH in Zürich, mit seinem «Anbauplan» an die Öffentlichkeit und fand damit bei Volk und Behörden grösste Beachtung und Zustimmung. Seit Februar 1941 konnte man in der Stadt St.Gallen Pflanzland mieten, und es wurde eine Beratungsstelle für Gemüsebau geschaffen. Im März erschien dann in Zeitungen ein «Aufruf an das St.Galler Volk», beim grossen Anbauwerk für die Volksernährung mitzuwirken. Darin heisst es unter anderem: «Jeder Mann und jede Frau sind in der Lage, in irgendeiner Weise den Mehranbau zu fördern, sei es durch Bearbeitung eigenen oder gemieteten Pflanzbodens, sei es durch Mithilfe in einem bäuerlichen Betrieb oder durch Geldspenden, die den notleidenden Kleinbauern zugute kommen. Nur eine gewaltige gemeinsame Anstrengung des gesamten Volkes vermag uns einigermaßen Gewähr zu bieten, daß wir die kommenden, wirtschaftlich immer schwieriger wer-


Damals

1a: Heimkehr der Internierten und Aufbruch nach Frankreich.

1b: St.Galler Tagblatt, Mittwoch, 22. Januar 1941.

2a: Schneeschaufeln in der Stadt St.Gallen, Hinterlauben, Winter 1939/40. 2b: Dito, auf dem Bohl.

3: Einweihung der F端rstenlandbr端cke, 28. September 1941.

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Aus der Stadtgeschichte

denden Zeiten überstehen und das Hungergespenst von unsern Grenzen fernhalten können.» Der Aufruf war illustriert mit dem umgebrochenen Platz zwischen Brühltor und Tonhalle. „Us üsem Bode“ (Abbildungen 4) Während des Krieges wurde landauf, landab kräftig für das sogenannte Anbauwerk (Bepflanzung möglichst vieler Böden mit Kartoffeln, Gemüse usw. mit dem Ziel der Selbstversorgung) geworben. Vom 3. bis 12. Mai 1941 fand in der Tonhalle eine Ausstellung «Us üsem Bode» statt, die über alle Fragen, die mit dem Anbauwerk im Zusammenhang standen, orientieren und gleichzeitig «die Bevölkerung von Stadt und Land zur Mitarbeit an der Erfüllung dieser vaterländischen Pflicht aufmuntern» wollte. Im Geleitwort des Ausstellungs-Programms schrieb Stadtrat Ernst Hauser (1885-1976): «Die vor Ausbruch des Krieges vorsorglich angehäuften Vorräte gehen zur Neige. Unser Land war bis dahin auf die Einfuhr beinahe aller lebenswichtigen Güter angewiesen. Durch die Kriegsereignisse sind die Einfuhrmöglichkeiten jedoch auf ein Minimum herabgesunken, weshalb wir zwangsläufig auf uns selbst angewiesen sind. Deshalb ist der Plan Wahlen ins Leben gerufen und das Schweizervolk zum Anbauwerk aufgeboten worden. Die Landwirtschaft hat dem Aufgebot bereits Folge geleistet; aber auch an die Stadtbevölkerung ergeht die Aufforderung, das Anbauwerk tatkräftig zu unterstützen. – Darum der Ruf an euch Männer und Frauen zu Stadt und Land: Greift zum Spaten, um der Erde all das abzuringen, was sie euch zu bieten vermag! Unser Wunsch geht dahin, die Anbauausstellung ‚Us üsem Bode‘ möge allen denen, die guten Willens sind, die Augen und Herzen öffnen, das Ihrige zum guten Gelingen des Anbauwerkes beizutragen.» Die Ausstellung war mit einer Reihe von Vorträgen, Demonstrationen und Schaukochen verbunden. Beim Brühltor wurde dafür Propaganda gemacht. Vorläufer der Olma (Abbildung 5) Im Oktober 1941 schliesslich fand in der Tonhalle eine landwirtschaftliche Ausstellung statt – ein Vorläufer der OLMA – deren Ziel es war, «Anregung und Belehrung über den Mehranbau zu erteilen und Stadt und Land auf die Aufgaben unserer Selbstversorgung hinzuweisen».

4a: «Anbauschlacht» im Stadtpark, März 1941.

4b: Knaben beim Umstechen in St.Georgen, März 1941.

Altstoffsammeln (Abbildung 6) Anfangs 1941 begann auch bereits – im Interesse unserer Landes­versorgung – das Sammeln von Altstoffen. In einem Inserat der Bauverwaltung der Stadt St.Gallen mit der Überschrift «Samm­lung von Altstoffen» wurde am 3. März 1941 im «St.Gal­­ler Tagblatt» erklärt, was als «Altstoff» zu gelten hatte: «Neue Ab­fälle, die sich bei der Verarbeitung technischer Rohstoffe und Pro­dukte ergeben, wie Metall-, Textil-, Leder-, Glas-Abfälle u.a.; gebrauchte technische Materialien, die infolge Abnutzung, Alter oder aus anderen Gründen außer Gebrauch gesetzt werden, wie Lumpen, Putztücher, Putzfäden, Papier, Altöl, Konservenbüchsen, Tuben, Bruchglas, Gebrauchsgegenstände u.a.; andere Altstoffe und Abfälle, soweit sie zu technischen Produkten ver­ arbeitet werden können, wie Knochen, Tierhaare u.a.» Rationierung (Abbildungen 7) In den Gaststätten wurden sogenannte Mahlzeitencoupons eingeführt und im Mai 1941 zwei fleischlose Tage verordnet, im

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5: Ausstellungs-Plakate «Us üsem Bode» beim Brühltor, Mai 1941.


Damals

Dezember 1941 gar drei! Sodann wurde der Käse rationiert. Hans Richard von Fels notierte dazu in sein Tagebuch am 12. September 1941: «Bei uns ist der Käse rationiert und die Milch kontingentiert; in der Stadt bekommt man keine Eier mehr, und Obst und Gemüse werden zu unerschwinglichen Preisen verkauft.» Und am 17. September 1941: «Ab heute darf an den fleischlosen Mittwochen und Freitagen Blut- und Leberwurst gegessen werden.» Holzvergaser (Abbildung 8) Um Brennstoff – Benzin – zu sparen, wurden Fahrverbote erlassen; man durfte nur noch mit Spezialbewilligungen herumfahren und zwar auf dem Land und auf dem Wasser (Motorboote). Fortsetzung folgt im November-Stadtmagazin.

6: Metallsammlung in St.Fiden, Mai 1942.

Nach Quellen, Literatur (Ernst Ziegler) und Abbildungen aus dem Stadtarchiv St.Gallen.

7: Mahlzeitenkarte und Rationierungsschein, April 1941.

8: Der Holzvergaser St. Galler Tagblatt, Samstag, 27. September 1941, Nr. 454, Abendblatt. An einen HürlimannTraktor mit Pflug, Egge, Kartoffelsetzmaschine und einem gewaltigen Holzvergaser kann ich mich nicht erinnern, weil die Bauern in Gaiserwald während des Krieges noch meistens mit Pferden arbeiteten; aber das Usego-Auto mit seinem Holzvergaser ist mir noch gegenwärtig.

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Die Seite der WISG

Familienplattform:

Firmen checken Familienfreundlichkeit unter familienplattform-ostschweiz.ch Arbeitgeber und Arbeitnehmer fördern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Das war die Grundidee der Familienplattform, die einst als Projekt der Wirtschaft Region St.Gallen (WISG) von deren damaligem Vorstandsmitglied Christof Stürm lanciert wurde. Inzwischen hat sie ihre Tätigkeit auf die ganze Ostschweiz ausgebreitet. Neustes Projekt der Familienplattform ist ein «Online-Familienfreundlichkeits-Test für Unternehmen».

Text: Priska Ziegler*

Die Familienplattform Ostschweiz (FPO) wächst kontinuierlich. Im neuen Schuljahr setzen noch mehr Mitglieder auf das Engagement der FPO, die sich dafür einsetzt, dass Beruf und Familie besser miteinander in Einklang gebracht werden können. Dem Verein sind mittlerweile 86 öffentliche Körperschaften und führende Unternehmen aus den Kantonen St.Gallen, Thurgau und beider Appenzell angeschlossen, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus von über sechs Prozent entspricht. Ebenfalls können Familien, die sich für familienergänzende Kinderbetreuung interessieren, aus noch mehr Angeboten der FPO auswählen: Die Zahl der Partnerorganisationen, die auf www.familienplattform-ostschweiz.ch einfach gefunden werden können, ist von 330 auf 345 angestiegen, was einer Steigerung von über neun Prozent entspricht. Die FPO bietet aber noch mehr: Berufstätige Eltern und Unternehmensverantwortliche finden hier zahlreiche Informationen, und sie können die weiterführende Beratung der FPO in Anspruch nehmen. Zu den familienergänzenden Kinderbetreuungsinstitutionen, die mit der Familienplattform Ostschweiz zusammenarbeiten, gehören Kindertagesstätten, schulergänzende Betreuungsangebote, Tagesfamilienbetreuung, Ferienbetreuung und Spielgruppen. Test für Familienfreundlichkeit Beruf und Familie unter einem Hut – diesen Wunsch können sich immer mehr Arbeitskräfte erfüllen. Aber noch lange nicht alle Firmen sind dafür gerüstet. Deshalb baut die 42

Familienplattform Ostschweiz ihr Angebot weiter aus: Zur Unterstützung der Wirtschaft lanciert sie den kostenlosen BeFa-Internetcheck. BeFa steht für Beruf und Familie. Der Onlinefragebogen mit Sofortauswertung hilft Unternehmen zu testen, wie familienfreundlich sie sind. Der Befa-Check, den Verantwortungsträger der FPO selber erarbeitet haben, soll es den Unternehmen laut Christof Stürm ermöglichen, eine Standortbestimmung punkto Familienfreundlichkeit zu machen. In den Fragebogen eingeflossen sind Personalfragen, wissenschaftliche Hintergründe und kommunikative Aspekte. Er kann ab sofort einfach auf dem Internet unter www. familienplattform-ostschweiz.ch ausgefüllt werden. Der Check untersucht laut Mitinitiant Stefan Graf sechs Handlungsfelder von Organisationen – dazu gehören die familienpolitischen Angebote, das betriebliche Gesundheitsmanagement, die Personalentwicklung und -politik, die Arbeitsgestaltung, die Unternehmenskultur, Führungsaspekte und demografische Merkmale. Praktische Auswertung Die Auswertung des Checks erfolgt unmittelbar nach dem Ausfüllen: Sie wird per Mail an den Ausfüllenden verschickt und ist eine praktische Handlungsempfehlung, die aufgrund der Antworten automatisch generiert wird. Unternehmensverantwortliche erfahren zum Beispiel, was sie im Umgang mit ihrem Personal besser machen könnten und wie eine Firma davon betriebswirtschaftlich profitieren kann. Sie erhalten auch Tipps, wie sie die Führung optimieren und die Ressourcen besser nutzen oder wie die Strukturen im Unternehmen optimiert werden

könnten, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu begünstigen. Mitglieder der Familienplattform Ostschweiz erhalten zur Onlineauswertung kostenlos ein persönliches Auswertungsgespräch vor Ort. Mitgliedschaft lohnt sich Mit weiterführenden individuellen, kostenpflichtigen Beratungen der FPO kann auf die spezifischen Situationen von Unternehmen noch besser eingegangen werden, sofern dies gewünscht wird. Eine Mitgliedschaft für Unternehmen lohnt sich daher und bietet Mehrwert. Letztlich geht es darum, mit einer optimalen Personalpolitik die Erreichung der Unternehmensziele zu begünstigen. Deshalb lohnt sich eine tiefer gehende Analyse. Ein Unternehmen erhält darauf basierend Unterstützung bei der Konzepterstellung und wird bei der Umsetzung begleitet. Dabei können konkrete Ziele angepeilt werden, damit ein Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird. So steigt die Wahrscheinlichkeit, qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen. Und Mitarbeitende, die Beruf und Familie gut unter einen Hut bringen könnten, sind in der Regel leistungsfähiger und motivierter.

* Priska Ziegler ist Mitglied im Vorstand der Wirtschaft Region St.Gallen (WISG) und im Vorstand der Familienplattform Ostschweiz.


Pro Stadt aktuell

Attraktive Innenstadt St.Gallen – auch für Kinder

Es werde wiederum Licht

Am Donnerstag, 24. November 2011, wird AllerStern, das weihnachtliche Wahrzeichen der Stadt St.Gallen, pünktlich zum 1. Advent hin die gesamte Innenstadt erstrahlen lassen. AllerStern wird im zweiten Betriebsjahr termingerecht montiert. Die gesammelten Erfahrungen der ersten 43 Betriebstage vom Jahr 2010 wurden bis im Frühjahr 2011 ausgewertet und anschliessend entsprechende Korrekturen und Anpassungen vorgenommen.

Die Arbeitsgemeinschaft Pro Stadt St.Gallen hat auch diesen Sommer den kleinen Besuchern der Innenstadt beim Brunnen in der Marktgasse wieder eine willkommene Abwechslung geboten: Nebst der äusserst beliebten Hüpfburg gab es am Samstag, 2. Juli 2011, die Möglichkeit, beim Ballonwettbewerb attraktive Preise in Form von St.Galler Einkaufsgutscheinen zu gewinnen. Der 1. Preis von CHF 300 geht an Philipp Huwiler, Dorfstrasse 19, Häggenschwil. Sein Ballon flog am weitesten bis ins Skigebiet Minschuns im Münstertal. Der Einsender der Karte ist Leo Fallet, Via Quadras 85b, Müstair. Den zweiten Preis von CHF 100 gewinnen Lilith und Meret Berger, Flurhofstrasse 47a, St. Gallen. Die Karte dieses Ballons traf am schnellsten wieder in der Geschäftsstelle von Pro Stadt ein. Der Ballon wurde in Cla­

Wir gratulieren den glücklichen Gewinnern. va­­diel bei Klosters gefunden von Christian Grass, Spetzgerweg 4, Klosters. Den dritten Rang belegt Andreas Eisen­ hut, Brandstrasse 2a, St.Gallen, per Los­ entscheid. Finder des Ballons ist Julian Schwarz­hans aus dem Silbertal im Montafon. Wir gratulieren den glücklichen Gewinnern und danken den Findern und Einsendern der Wettbewerbskarten. Ohne deren Mithilfe gäbe es schliesslich keine Gewinner!

Das einzigartige Lichtkonzept hat nicht nur die Bürgerinnen und Bürger der Stadt St.Gallen verzaubert, auch über die Stadtgrenzen hinweg fand die schmucke Weihnachtsbeleuchtung viel Beachtung: AllerStern wurde noch im Dezember 2010 zur schönsten Weihnachtsbeleuchtung der Schweiz erkoren. Schweizerinnen und Schweizer haben anlässlich einer durch ein Schweizer Medienhaus lancierten gesamtschweizerischen Online-Befragung «Wer hat die schönste Weihnachtsbeleuchtung der Schweiz?» das Rennen deutlich vor Basel und Zürich gewonnen. Interessantes, Wissenswertes, aber auch Beschauliches rund um die Geschichte und die ersten Erfahrungen der St.Galler Weihnachtsbeleuchtung, vermittelt die überarbeitete Webseite www.allerstern.ch.

Am 23. November 2011, anlässlich der zweiten «Sternen-Vernissage», wird «AllerStern», die St.Galler Weihnachtsbeleuchtung, ab 19.30 bis ca. 21.00 Uhr die Innenstadt das erste Mal im Licht erstrahlen lassen. AllerStern wird dann während der Adventszeit täglich zwischen ca. 17.00 bis 22.30 Uhr die Innenstadt erleuchten und mit unterschiedlichen Lichtstimmungen verzaubern. Entdecken Sie bei einem stimmungsvollen vorweihnächtlichen Stadtbummel durch die Gassen der Innenstadt die verschiedenen Sternenbilder.

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Agenda: Der November in St.Gallen Was?

Wann?

Wo?

Mehr Infos

Traumtänze stGall - Die Spitzengeschichte «Zeit für Medizin! Einblicke in die St. Galler Medizingeschichte» Tatsuo Miyajima Gretlers Panoptikum zur Sozialgeschichte Cotton worldwide - Baumwollproduktion heute Musical: Rebecca «Antonio Tabucchi - Die drei letzten Tage des Fernando Pessoa» Wochenmarkt Kinderhütedienst Angehörigengruppe Alzheimerpatienten Vortrag: Deutsche Sprache und Literatur Vortrag: Betriebswirtschaftslehre Vortrag: Spanische Sprache und Literatur 1. Hilfe bei Kindernotfällen Oper/Operette: Der Tod und das Mädchen Alumni Sinfonieorchester Zürich Irmgard Knef: Der Ring des Nie-Gelungenen Vortrag: Theologie Quartalsmarkt Laufen und Nordic Walking Kulturgeschichte Kaffeetreff Albanische Erzählstunde Vortrag: Französische Literatur Bauernmarkt Vortrag: Theologie Kunst über Mittag und Lunch im Lokal Gallusflohmarkt Stadt und Kanton St. Gallen - Subkultur Latein «Literatur im Museum: Gott sei Dank sind wir gesund» Familienkonzert: Sinfonieorchester St. Gallen St.Gallen / Barock: Johann Christian Wentzinger und die Kathedrale St. Gallen Zwischen Angst und Hoffnung, Anpassung und Widerstand Halden-Quilter Vortrag: Geographie Vortrag: Zeitgeschichte Vortrag: Musik/Musikgeschichte Vortrag: Kunstgeschichte Vortrag: Psychologie/Psychotherapie Laufen und Nordic Walking Schauspiel: Wer hat Angst vor Virginia Woolf? Eleven Vortrag: Theologie Vortrag: Psychologie

01. März 2011 bis 29. Februar 2012 26. März 2011 bis 30. Dezember 2011

Mueseum im Lagerhaus, St. Gallen Textilmuseum St. Gallen

www.museumimlagerhaus.ch www.textilmuseum.ch

28. Mai 2011 bis 20. Mai 2012 03. September 2011 bis 13. November 2011 03. September 2011 bis 31. Dezember 2012 04. September 2011 bis 31. Juli 2012 01. November 2011, 19.30 Uhr

Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen www.hmsg.ch Lokremise, St. Gallen www.lokremisesg.ch Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen www.hmsg.ch Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen www.hmsg.ch Theater St. Gallen www.theatersg.ch

01. November 2011, 20.00 Uhr 02. November 2011, 8.00 Uhr bis 18.30 Uhr jeden Mittwoch, 14.00 Uhr 02. November 2011, 18.00 Uhr 02. November 2011, 18.15 Uhr 02. November 2011, 18.15 Uhr 02. November 2011, 18.15 Uhr 02. November 2011, 19.00 Uhr 02. November 2011, 19.30 Uhr 02. November 2011, 19.30 Uhr 02. November 2011, 20.00 Uhr 02. November 2011, 20.15 Uhr 03. November 2011, 9.00 Uhr bis 21.00 Uhr 03. November 2011, 9.00 Uhr 03. November 2011, 9.30 Uhr bis 11.00 Uhr 03. November 2011, 15.00 Uhr 03. November 2011, 17.00 Uhr 03. November 2011, 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr 04. November 2011, 7.30 Uhr bis 13.00 Uhr 04. November 2011, 9.30 Uhr bis 11.00 Uhr 04. November 9011, 12.30 Uhr 05. November 2011, 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr 05. November 2011, 9.30 Uhr bis 16.00 Uhr

Kellerbühne, St. Gallen Marktplatz beim Vadiandenkmal, St. Gallen Frauenzentrale des Kantons St. Gallen, St. Gallen Bürgerspital, Geriatrische Klinik, St. Gallen Universität St. Gallen, Raum 01-013 Universität St. Gallen, Raum 09-110 Universität St. Gallen, Raum 01-307 Eltern-Kind-Zentrum Gugelhuus, St. Gallen Theater St. Gallen Tonhalle, St. Gallen Kellerbühne, St. Gallen Universität St. Gallen, Raum 01-014 Marktplatz beim Vadiandenkmal, St. Gallen Treffpunkt: Frauenbad Dreilinden, St. Gallen Katharinen, Festsaal, St. Gallen Eltern-Kind-Zentrum Gugelhuus, St. Gallen Freihandbibliothek, St. Gallen Universität St. Gallen, Raum 01-U203 Marktplatz beim Vadiandenkmal, St. Gallen Katharinen, Festsaal, St. Gallen Lokremise, St. Gallen Gallusstrasse, St. Gallen Stadthaus (Ortsbürgergemeinde), Festsaal, St. Gallen

www.kellerbuehne.ch

06. November 2011, 11.00 Uhr 06. November 2011, 11.00 Uhr

Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen Tonhalle, St. Gallen

www.hmsg.ch www.sinfonieorchestersg.ch

06. November 2011, 12.00 Uhr

Regierungsgebäude, Kulturraum, St. Gallen

www.sg.ch

06. November 2011, 15.00 Uhr bis 16.30 Uhr 07. November 2011, 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr 07. November 2011, 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr 07. November 2011, 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr 07. November 2011, 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr 07. November 2011, 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr 07. November 2011, 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr 07. November 2011, 19.00 Uhr 07. November 2011, 19.30 Uhr 07. November 2011, 20.00 Uhr 08. November 2011, 9.30 Uhr bis 11.00 Uhr 08. November 2011, 14.30 Uhr bis 16.00 Uhr

St. Gallen, Treffpunkt: Rathaus evangelische Kirche Halden, Foyer, St. Gallen Universität St. Gallen, Raum 01-U203 Universität St. Gallen, Raum 01-012 Universität St. Gallen, Raum 09-011 Universität St. Gallen, Raum 01-111 Universität St. Gallen, Raum 01-011 Treffpunkt: Familienbad Dreilinden, St. Gallen Theater St. Gallen Lokremise, St. Gallen Katharinen, Festsaal, St. Gallen Katharinen, Festsaal, St. Gallen

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Was?

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Französische Erzählstunde 08. November 2011, 16.00 Uhr Vortrag: Italienische Sprache und Literatur 08. November 2011, 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr Vortrag: Psychologie/Psychotherapie 08. November 2011, 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr Vortrag: Amerikanische Literatur 08. November 2011, 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr Vortrag: Wirtschaft und Recht einfach erklärt 08. November 2011, 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr Stadt und Kanton St. Gallen - Subkultur Latein 08. November 2011, 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr Vortrag: Betriebswirtschaftslehre 08. November 2011, 20.15 Uhr bis 21.45 Uhr Vortrag: Musik/Musikgeschichte 08. November 2011, 20.15 Uhr bis 21.45 Uhr Kinderkonzert: Sinfonieorchester St. Gallen 09. November 2011, 10.00 Uhr Märchen im Museum: Märchen aus aller Welt 09. November 2011, 14.00 Uhr Spanische Erzählstunde 09. November 2011, 16.00 Uhr «Philipp Galizia & Erich Strebel: Roti Rösli» 09. November 2011, 20.00 Uhr Vortrag: Psychiatrie/Psychotherapie 09. November 2011, 20.15 Uhr bis 21.45 Uhr Vortrag: Naturwissenschaft 09. November 2011, 20.15 Uhr bis 21.45 Uhr Kaffeetreff mit Opferhilfe und Kinderschutz 10. November 2011, 15.00 Uhr bis 17.30 Uhr Vortrag: Betriebswirtschaftslehre/Lehrstuhl für Logistikmanagement 10. November 2011, 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr Vortrag: Russische Sprache und Literatur 10. November 2011, 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr «2. Tonhallenkonzert: Sinfonieorchester St. Gallen» 10. November 2011, 19.30 Uhr «Ars Vitalis - Ein Filmportrait: Die Enkel des Pierre de Naufrage» 10. November 2011, 20.00 Uhr «1. Mittagskonzert: Sinfonieorchester St. Gallen» 11. November 2011, 12.15 Uhr Kaffetreff mit Mütter- und Väterberatung 11. November 2011, 15.00 Uhr bis 17.30 Uhr Alexia Gardner & offbeat Trio plus Special Guest 11. November 2011, 20.00 Uhr Vernissage Sangallensia III - Josef Felix Müller 11. November 2011, 17.30 Uhr Meisterwerke der Klassik 11. November 2011, 19.30 Uhr «Ars Vitalis - Ein Filmportrait: Die Enkel des Pierre de Naufrage» und Kontroversen, St. Gallen « 11. November 2011, 20.00 Uhr Sangallensia III - Josef Felix Müller 12. November 2011 bis 21. Januar 2012 «Die andere Seite der Welt / Die Expo zur humanitären Schweiz» 12. November 2011 bis 12. Februar 2012 Italienische Erzählstunde 12. November 2011, 10.00 Uhr Johann König: Total Bock auf Remmi Demmi 12. November 2011, 20.00 Uhr Kindertheater: Restmüll 12. November 2011, 14.00 Uhr BandXost 2011 12. November 2011, 20.00 Uhr Familienführung: Schnupperkurs Latein 13. November 2011, 11.00 Uhr bis 12.30 Uhr Sich im Tanz begegnen 13. November 2011, 17.00 Uhr Heinrich von Kleist und Robert Walser 14. November 2011, 20.00 Uhr Vortrag: Musik/Musikgeschichte 14. November 2011, 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr Vortrag: Sport 15. November 2011, 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr Vortrag: Abschiedsvorlesung 15. November 2011, 18.15 Uhr «Ars Vitalis - Ein Filmportrait: Die Enkel des Pierre de Naufrage» 15. November 2011, 20.00 Uhr Kultur am Nachmittag: Zeit für Medizin 16. November 2011, 14.00 Uhr Geschichtenzeit 16. November 2011, 14.15 Uhr Ars Vitalis in Concert: Wir machen Musik 16. November 2011, 20.00 Uhr

Wo?

Mehr Infos

Freihandbibliothek, St. Gallen Universität St. Gallen, Raum 09-110 Universität St. Gallen, Raum 01-013 Universität St. Gallen, Raum 01-114 Universität St. Gallen, Raum 01-014 Universität St. Gallen, Raum 09-011 Universität St. Gallen, Raum 01-114 Universität St. Gallen, Raum 09-112 Tonhalle, St. Gallen Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen Freihandbibliothek, St. Gallen

www.freihandbibliothek.ch www.unisg.ch www.unisg.ch www.unisg.ch www.unisg.ch www.unisg.ch www.unisg.ch www.unisg.ch www.sinfonieorchestersg.ch www.hmsg.ch www.freihandbibliothek.ch

Kellerbühne, St. Gallen Universität St. Gallen, Raum 01-014 Universität St. Gallen, Raum 01-011 Eltern-Kind-Zentrum Gugelhuus, St. Gallen

www.kellerbuehne.ch www.unisg.ch www.unisg.ch www.gugelhuus.ch

Universität St. Gallen, Raum 01-102 Universität St. Gallen, Raum 07-001

www.unisg.ch www.unisg.ch

Tonhalle, St. Gallen

www.sinfonieorchestersg.ch

Kaffeehaus, St. Gallen

www.kaffeehaus.sg

Tonhalle, Concerto, St. Gallen Eltern-Kind-Zentrum Gugelhuus, St. Gallen Tartar Kunstformen, St. Gallen Galerie Christian Roellin, St. Gallen Tonhalle, St. Gallen

www.sinfonieorchestersg.ch www.gugelhuus.ch www.tartar-art.ch www.christianroellin.com www.sinfonieorchestersg.ch

«Neinundaber - Raum für Kunst Galerie Christian Roellin, St. Gallen

www.neinundaber.ch www.christianroellin.com

Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen Freihandbibliothek, St. Gallen Tonhalle, St. Gallen Theater St. Gallen Grabenhalle, St. Gallen Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen Tonhalle, St. Gallen Kellerbühne, St. Gallen Universität St. Gallen, Raum 01-U203 Universität St. Gallen, Dreifachsporthalle Universität St. Gallen, Raum 09-011

www.hmsg.ch www.freihandbibliothek.ch www.sinfonieorchestersg.ch www.theatersg.ch www.grabenhalle.ch www.hmsg.ch www.sinfonieorchestersg.ch www.kellerbuehne.ch www.unisg.ch www.unisg.ch www.unisg.ch

Kellerbühne, St. Gallen Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen Freihandbibliothek, St. Gallen Kellerbühne, St. Gallen

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Büroartikel

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Vortrag: Wirtschaftsinformatik 17. November 2011, 17.00 Uhr bis 23.59 Uhr Universität St. Gallen, Raum 01-107 Führung stGall - Die Spitzengeschichte 17. November 2011, 17.30 Uhr Textilmuseum St. Gallen St. Galler Weihnachtscircus 17. November 2011, 18.00 Uhr St. Gallen, Kreuzbleiche Vortrag: Russische Sprache und Literatur 17. November 2011, 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr Universität St. Gallen, Raum 01-111 Der Mann in den Wechseljahren 17. November 2011, 19.30 Uhr «Oetliker - Körper und mehr, St. Gallen» Horst Lichter: Kann denn Butter Sünde sein? 17. November 2011, 19.30 Uhr Tonhalle, St. Gallen «Schnee-Fest im Kastanienhof Wettbewerb: Zeig deinen Film» 18. November 2011 ActDis by Hongler Sport, St. Gallen Englische Erzählstunde 19. November 2011, 10.00 Uhr Freihandbibliothek, St. Gallen Kinderclub: Kinder-Nothelferkurs 19. November 2011, 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen KAZALPIN: Akana & Albin Brun Alpin Ensemble 20. November 2011, 19.00 Uhr Lokremise, St. Gallen «Sonntagsmatinee: Eröffnung Cotton WorldwideBaumwolle weltweit» 20. November 2011, 11.00 Uhr Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen Charles Lewinsky: Gerron 21. November 2011, 20.00 Uhr Kellerbühne, St. Gallen Kaffeetreff mit Erziehungsberaterin 22. November 2011, 15.00 Uhr bis 17.30 Uhr Eltern-Kind-Zentrum Gugelhuus, St. Gallen «Kinderführung: Siechenhaus, Medicus und Quarantäne - Was ist das?» 23. November 2011, 14.00 Uhr Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen Ungarische Erzählstunde 23. November 2011, 16.30 Uhr Freihandbibliothek, St. Gallen Medizin und Zeit 23. November 2011, 18.15 Uhr Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen Vortrag: Geschichte 23. November 2011, 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr Universität St. Gallen, Raum 09-110 Stadt und Kanton St. Gallen - Subkultur Latein 23. November 2011, 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr Universität St. Gallen, Raum 09-010 «Cornelia Montani erzählt: «»Die Steinflut»» von Franz Hohler» 23. November 2011, 20.00 Uhr Kellerbühne, St. Gallen Computeria 24. November 2011, 14.00 Uhr Cinedome, Cinedome 7, St. Gallen Geschichtenzeit 24. November 2011, 15.00 Uhr Freihandbibliothek, St. Gallen 3. Tonhallenkonzert: Sinfonieorchester St. Gallen 24. November 2011, 19.30 Uhr Tonhalle, St. Gallen Vadians Leuchtstift 25. November 2011, 13.00 Uhr bis 13.30 Uhr Kantonsbibliothek Vadiana, Ausstellungssaal, St. Gallen Contrapunkt: Solo Voices 25. November 2011, 20.00 Uhr Lokremise, St. Gallen Nachgerichtet 25. November 2011, 21.10 Uhr Restaurant Drahtseilbahn, St. Gallen Erlebnistour: Im Museum lauert das Grauen 25. November 2011, 22.00 Uhr Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen Flohmarkt 26. November 2011, 07.00 Uhr bis 17.00 Uhr St. Mangen-Quartier, St. Gallen Arabische Erzählstunde 26. November 2011, 11.00 Uhr Freihandbibliothek, St. Gallen Konzertgala mit Noëmie Nadelmann 26. November 2011, 19.30 Uhr Tonhalle, St. Gallen Bravo Hits Party 26. November 2011, 20.00 Uhr K-Bar, St. Gallen Sprechstunde Medizin 27. November 2011, 11.00 Uhr Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen Sonntags um 5 27. November 2011, 17.00 Uhr Tonhalle, St. Gallen Stadt und Region St. Gallen - Öffentlicher Raum 28. November 2011, 20.15 Uhr bis 21.45 Uhr Universität St. Gallen, Raum 09-010 Jakobspilgerstamm St. Gallen 29. November 2011, 19.00 Uhr Klubhaus Hogar Espanol, St. Gallen «Kinderführung: Cotton Worldwide - Baumwolle weltweit» 30. November 2011, 14.00 Uhr Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen Märchenstunde 30. November 2011, 17.00 Uhr bis 18.00 Uhr Freihandbibliothek, St. Gallen «Exklusiv am Mittwochabend: Afghanistan: Zusammenarbeit in der Konfliktzone» 30. November 2011, 18.30 Uhr Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen

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