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SGC – der Wandel als Chance Stefan Breitenstein, der neue Präsident der Schweizerischen Gesellschaft fßr Chirurgie, plädiert fßr ein grosses Mass an Gemeinsamkeit in der Familie der Chirurgen.
Seit März ist unsere Welt nicht mehr ganz die gleiche. Unser Leben hat sich verändert. Weder die Zeitdauer der Corona-bedingten Einschränkungen noch die Konsequenzen fßr unsere Volkswirtschaft sind derzeit definitiv abzuschätzen. Auch wir Chirurgen sind aufgefordert, die Corona-Pandemie in unsere Entwicklung mit einzubeziehen. Wie fast alle gesellschaftlichen Anlässe musste auch unser SGC-Kongress 2020 abgesagt werden. Als Konsequenz daraus hat unsere Generalversammlung im vergangenen Juni erstmals virtuell stattgefunden. Meines Wissens zum ersten Mal in der ßber 100-jährigen Geschichte der SGC wurde die Wahl der Vorstandmitglieder und des Präsidenten ohne physisches Meeting durchgefßhrt. Fast 200 Mitglieder, also deutlich mehr als in den Generalversammlungen der letzten Jahre, haben an der diesjährigen elektronischen Abstimmung teilge nommen. Virtuelle Meetings haben nicht nur Vorteile Das klare Abstimmungsresultat ist ein grosser Vertrauensbeweis fßr den Vorstand und fßr mich persÜnlich, eine Art Vorschusslorbeeren. Ich danke den SGC-Mitgliedern ganz herzlich dafßr. Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe, auch wenn ich ihr mit viel Respekt entgegentrete. Einiges ist im Wandel in der Chirurgie und im Hause der SGC. Ich sehe einen wesentlichen Teil meiner Arbeit in der Integration aller chirurgischen Exponenten. Ich vermisse in diesem Zusammenhang sehr, dass wir uns in dieser Zeit kaum physisch treffen. Gerade fßr Themen, welche auch mit Emotionen und Vertrauen zu tun haben, ist es wichtig, sich persÜnlich zu treffen und auszutauschen. Es ist fßr mich und meine Vorstands-Crew sehr wertvoll, dass die aktuell wichtigsten Themen schon unter der präsidialen Fßhrung von Markus Furrer intensiv bearbeitet und vorbereitet wurden. Dabei handelt es sich
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Im Rahmen meiner eigenen Vorbereitung auf das SGC-Präsidium habe ich mir sehr bewusst Gedanken gemacht zu den zukßnftigen Entwicklungen der SGC und zur Priorisierung der Themen. Ich mÜchte die SGC nicht einfach verwalten, sondern entwickeln. Fokus/Vision Stefan Breitenstein, Präsident SGC Annäherung von SGC, SGACT und SGVC: gemeinsam gewinnen oder gemeinsam verlieren Unsere chirurgische Gemeinschaft mittelfristig zusammenzuhalten, das scheint mir unsere zentrale Aufgabe fßr die kommenden Jahre. Die Spezialisierung und Technologisierung wird weiter zunehmen. Damit sind wir aber einer Art von Zentrifugalkraft ausgesetzt, was zu einem Auseinanderleben fßhren kann. Die Fokussierung auf fachliche Spezialgebiete in der Chirurgie ist auf keinen Fall per se schlecht. Auf den Ebenen unserer Gesellschaften birgt es aber die Gefahr, sich aufzusplitten und dadurch an Power und Einfluss zu verlieren. Unsere Fachgesellschaft und die Schwerpunktgesellschaften hängen gegenseitig voneinander ab. Die Schwerpunkte profitieren von gut ausgebildeten chirurgischen Fachärztinnen und Fachärzten. Umgekehrt steigert die Perspektive auf attraktive Schwerpunktweiter bildungen den Anreiz fßr junge Kolleginnen und Kollegen, in die Chirurgie einzusteigen.
Stefan Breitenstein
insbesondere um die Bereinigung der Schwerpunkte, die Entwicklung des Swiss College of Surgery, die Beziehung der SGC zu FMCH und SIWF und auch die Entwicklung einer modernen Kommunikationsstrategie. Markus Furrer gebĂźhrt ein ganz grosser Dank fĂźr seine ausserordentliche Arbeit und die feine Klinge, mit der er unsere SGC in den vergangenen beiden Jahren gefĂźhrt und weiterentwickelt hat. Mit seiner kommunikativen, weitsichtigen und integrativen Art ist er ein Vorbild, nicht nur fĂźr mich.
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swiss knife 2020; 3
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