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Wirtschaft
Wo Kunst und Design zusammenkommen Die italienischen «Boffi»-Küchen gelten weltweit als Rolls-Royce unter den Küchen. Das Angebot wurde in den letzten Jahren um Bäder und Möbel erweitert. Das einzige Boffi-/DePadova-Studio der Ostschweiz steht in Frauenfeld. Die Inhaber Jasmin und Swen Dünhofen haben sich nun mit der Kunstvermittlerin Myriam Waldvogel von der Next-Art Kunst GmbH aus Staad zusammengetan. Die Kooperation ist eine Win-win-Situation für beide Unternehmen – und für die vertretenen Künstler.
Jasmin und Swen Dünhofen, Myriam Waldvogel: Wie ist die Idee entstanden, zusammenzuarbeiten? Jasmin Dünhofen: Die Wege von Myriam und mir haben sich schon vor vielen Jahren in der Geschäftswelt gekreuzt. Schon die seinerzeitige Zusammenarbeit war von Vertrauen und Offenheit geprägt. Durch die sozialen Medien wurde ich auf Myriams Next-Art aufmerksam – und rasch war klar, dass es ein spezielles gemeinsames Projekt geben soll. Und wie sieht diese Zusammenarbeit konkret aus? Swen Dünhofen: Unser Boffi-Studio bietet eine repräsentable Ausstellungsfläche für Next-Art. Im Gegenzug wird das edle Studio mit attraktiver Kunst ergänzt. Next-Art und Boffi profitieren also gleichermassen – und die Kunstschaffenden haben eine neue Art von Galerie, die meines Wissens einzigartig ist in der Ostschweiz. Sie bekommen also eine weitere Plattform, auf der sie ihre Werke präsentieren können. Wird dabei die Kunst passend zur Einrichtung ausgewählt oder umgekehrt? Jasmin Dünhofen: Die Kunstwerke werden auf die präsentierte Boffi-Kollektion abgestimmt. Die Idee ist es, dem Kunden ein abgerundetes Raumkonzept anzubieten und ihm damit zu veranschaulichen, dass er sich auf eine persönliche und individuelle Beratung verlassen kann. Das breit abgestimmte Angebot an Kunst repräsentiert zudem die gegenseitige Vielseitigkeit. Schönheit liegt ja immer auch im Auge des Betrachters. Wer hat das letzte Wort, wenn es um die Entscheidung geht, welches Kunstwerk jetzt wo aufgehängt wird? Swen Dünhofen: Es wird abgewechselt. Da Jasmin und Myriam in der Regel derselben Meinung sind, haben sie allerdings etwas überhand … (lacht). Die Kunstwerke werden aber laufend ersetzt oder umplatziert. Aber auch das wird ganz unkompliziert zu dritt besprochen und entschieden. LEADER | Juni | Juli 2021
Aber es gab schon Diskussionen? Jasmin Dünhofen: Klar gab es zum Start der Installation der Kunstwerke Debatten und sogar schlaflose Nächte. Das war wichtig und hat gezeigt, mit wie viel Ambition wir alle dabei sind. Aber es waren sich sehr schnell wieder alle einig, das Resultat kann sich sehen lassen, und alle sind glücklich. Die Produktepalette von Boffi/DePadova, die Boffi- Küchen, -Bäder und -Möbelsysteme sind auch preislich im Premiumsegment angesiedelt. Auch die Kunst, die Myriam Waldvogel vermittelt, gehört in diesen Bereich. An wen richtet sich Ihr Angebot vornehmlich? Swen Dünhofen: Das Angebot von Boffi/DePadova befindet sich in der Tat im höheren Preissegment. Die meisten Kunden kommen zu uns, weil sie eine Komplettlösung suchen. Küche, Bäder, Wohnräume – alles soll aufeinander abgestimmt sein. Um dies zu erreichen, planen wir ein Gesamtkonzept, das Funktion, Materialien sowie Proportionen berücksichtigt. Myriam Waldvogel: Es stimmt nicht unbedingt, dass unsere Kunstwerke nur im höheren Preissegment angesiedelt sind. Da kenne ich ganz andere Preise von Kunstschaffenden! Wir haben nebst sehr bekannten Namen auch aufstrebende Künstler dabei. Die ausgestellten Kunstwerke sollen ja nebst dem Kunstsammler auch den Kunstbegeisterten ansprechen. Eine «herkömmliche» Küche folgt meist dem Leitsatz: Form follows Function. Sie ist also vor allem darauf ausgelegt, praktisch zu sein. Können Designerküchen wie die von Boffi auch praktisch sein, oder geht’s hier nur um die Ästhetik? Swen Dünhofen: Boffi arbeitet Jahre an einem neuen Modell, bevor dieses präsentiert wird. In Zusammenarbeit mit international bekannten Designern und Architekten wie Piero Lissoni, Norbert Wangen oder Zaha Hadid gelingt es Boffi, ausnahmslos Meisterwerke zu kreieren, die nicht nur in der