LEADER November 2021

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Wirtschaft

Aus Appenzell zu Brioni, Hermès, Zegna & Co. Die Hemdenstoffweberei Alumo aus Appenzell geniesst international einen ausgezeichneten Ruf, ihr «Cotton Made in Switzerland» wird bei den besten Masshemdenmachern und Hemdenmanufakturen der Welt verarbeitet. ­ Und wenn keine Musterbücher mit dem charakteristischen Alumo-Schriftzug zu entdecken sind, sind die Stoffe aus Appenzell oft dennoch präsent. ­ Denn viele Schneider und Hersteller lassen exklusiv für ihre Werkstatt an ­der Zielstrasse in Appenzell entwickeln und bieten die Qualitäten dann unter ihrem eigenen Label an. Im Oktober wurde die Traditionsweberei – gegründet 1918 – von der AG Cilander aus Herisau übernommen.

Die Zusammenarbeit zwischen Cilander und Alumo dauert schon Jahrzehnte: Bisher hat die Cilander die Luxushemden von Alumo veredelt. Nun geht die Alumo AG (ein Zusammenzug der Namen Albrecht und Morgen; Carl Albrecht gründete das Unternehmen als Zwirnmanufaktur 1918, Robert Morgen stieg 1941 als Partner ein) vollständig in den Besitz der AG Cilander über. Die ehemalige «Mutter» der Alumo, die Alba-Gruppe, zu der bis Februar 2021 auch die Weberei Appenzell Weba gehörte, hat sich vollständig aus dem Textilbereich zurückgezogen und so auch die 50 Prozent, die sie an der Alumo AG noch hielt, an Cilander verkauft, die schon die andere Hälfte besass. Kräfte gebündelt «Wir passen mit unseren luxuriösen Hemdenstoffen perfekt in die Cilander-Strategie. Zudem ist es für die Alumo wichtig, als kleine Firma starke Partner zu haben. Cilander ist als Inhaber und Ausrüster unserer Stoffe die ideale Besetzung», so AlumoCEO Sandra Geiger, welche die Geschicke der Alumo AG seit sechs Jahren führt. Cilander-CEO Burghard Schneider sagt zur Übernahme: «Mit der Übernahme des Weltmarktführers für ultrafeine Baumwollstoffe expandieren wir in ein neues Marktsegment und stellen die Weichen für eine erfolgreiche Erweiterung unseres Produktportfolios und die Erschliessung neuer Absatzmärkte. Die Akquisition der Alumo AG folgt konsequenten strategischen Interessen.» Die Alumo AG werde weiterhin als unabhängiges Unternehmen agieren und dabei ihre strategische Ausrichtung bei den angebotenen Stoffen und ihre Standards für Exzellenz in Service und Qualität beibehalten. Alle 20 Angestellten sollen weiter beschäftigt werden. LEADER | Nov./Dez. 2021

Einstellung der Maschinen als Geheimnis Gibt es also eine Zukunft für die Textilindustrie in der Ostschweiz? «Absolut», ist Geiger überzeugt. «Wir sind in der Nische Luxushemden Weltmarktführer. Und hier gibt es für uns mit Sicherheit eine Zukunft, denn unsere feinen Baumwollstoffe sind im obersten Marktsegment bei Marken wie Gucci, Hermès, Burberry, Zegna oder Brioni bekannt und beliebt.» Alumo liefert an 800 Kunden in 50 Ländern; gefragt sind die Stoffe aus Appenzell nicht nur bei den bekanntesten Modelabels, sondern auch bei den besten Massschneidern in London, New York oder Hongkong. USP der Stoffe «Made in Appenzell» ist die Feinheit, die für das typische «silky soft handfeel» sorgt. Ebenfalls nicht zu unterschätzen: der zuverlässige, pünktliche Schweizer Service, der von den internationalen Modehäusern sehr geschätzt wird. «Für diese Webtechnik auf höchstem Niveau hüten wir unser Detailwissen über die Einstellung und Ausrüstung der Maschinen als unser bestes Geheimnis», so Sandra Geiger. «Mit einer unvergleichlich weichen und natürlichen Veredelung perfektionieren wir unsere Stoffe zur Alumo-Qualität, die weltweit ihresgleichen sucht.» Baumwolle wird von Hand geerntet Der ganze Herstellungsprozess entspricht, selbstverständlich, den weltweit höchsten Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards. «Wir verpflichten uns und unsere Lieferanten zur Einhaltung der ZDHC-Liste der verbotenen chemikalischen Substanzen in der Textilproduktion und zum holistischen Nachhaltigkeitsversprechen der Step-by-Oeko-Tex-Zertifizierung.» Und was heisst das für ein Hemd, das mit Stoffen aus Appenzell hergestellt wurde – wieviel kostet so eines? «Hem-


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